Startdüngung im Getreide

25.02.2016, Seite 1
Startdüngung im Getreide
Sobald die Befahrbarkeit wieder gegeben ist, kann die Startgabe im Getreide ausgebracht werden. In gut
entwickelten Beständen sind ammoniumhaltige Düngemittel zu bevorzugen, da diese die Bestockung nicht
zusätzlich fördern. Nicht bestockte Bestände müssen mindestens 30 kg N/ha Nitratstickstoff erhalten, um die
Bestockung zu unterstützen. In diesen Beständen die N-Konzentration zum Start nicht zu gering wählen. Zudem
haben sich NPK-Düngemittel in dieser Situation bewährt, um die Entwicklung anzuschieben. Auf „kalten“ Standorten,
sowie im Stoppelweizen die N-Menge um ca. 20 kg N/ha erhöhen. Ausgebrachte organische Düngemittel müssen
mit mineralischen Stickstoff ergänzt werden. Die N-Menge aus der Organik zur 2. oder 3. N-Gabe verrechnen.
N-Einzeldünger wie AHL, Harnstoff oder KAS sollten mit Kieserit ergänzt werden, um die Schwefel-/ Magnesiumversorgung zu Vegetationsbeginn sicher zu stellen.
Nährstoffeffizienz:
Mit der Neugestaltung der DüVO steht eine hohe Stickstoff- und Phosphoreffizienz im Vordergrund. Der wichtigste Punkt zur Steigerung der Stickstoffeffizienz ist eine ausgewogene Düngung.
Nach dem „Gesetz vom Minimum“ wird Stickstoff nur dann optimal in Ertrag umgesetzt, wenn
seine Nutzung nicht durch eine Unterversorgung mit einem anderen Nährstoff limitiert wird.
Kalium, Magnesium und Schwefel sind maßgeblich an der Stickstoffaufnahme beteiligt.
Kalium:
Je niedriger der K-Bodengehalt ist, desto höher fällt die Ertragsleistung einer K-Düngung aus. Unter
Trockenstress fallen Mehrerträge deutlich höher aus, dies trifft insbesondere auf leichten Standorten zu.
Eine K-Unterversorgung ist für die N-Aufnahme problematisch, da Ammonium (NH4) als Platzhalter für das
fehlende K an den Tonmineralen fungiert. Diese N-Fixierung erfolgt kurz nach der N-Düngung.
Kalium fördert die N-Aufnahme und die Bildung von Protein, die Ertragsleistung sowie die N-Effizienz steigt
Magnesium:
Eine bedarfsgerechte MgO Versorgung unterstützt das Wurzelwachstum und somit die Aufnahme von
Grundnährstoffen, insbesondere die Aufnahme von Stickstoff und Phosphor steht im Mittelpunkt (DüVO)
Maßnahmen sind so zu gestalten, dass im Boden das Kalium-Magnesium-Verhältnis nicht weiter als 3:1 (auf
schweren Böden 2:1) beträgt. Kalium wird von der Pflanze leichter aufgenommen als Magnesium. Bei einem sehr
weitem Kalium-Magnesium-Verhältnis kann es zu einem Magnesiummangel kommen (Nährstoffantagonismus)
Schwefel:
Ein essentieller Nährstoff, der vor allem die Aufnahme und Verwertung von Stickstoff in der Pflanze unterstützt.
Die Ertragsleistung wird erhöht und der Proteingehalt positiv beeinflusst
Eine optimale Stickstoffausnutzung ist gegeben, wenn der Schwefel in der pflanzenverfügbaren Sulfatform (SO4)
vorliegt. Im Getreide sollten 25-30 kg S/ha zum Start gedüngt werden.
In organischen Düngemitteln liegt der Schwefel in gebundener Form vor, dieser muss erst bei höheren
Bodentemperaturen in die Sulfatform umgewandelt werden. Somit stellen organische Düngemittel im Getreide
keine relevanten S-Mengen zur Verfügung.
Produkt
Gesamt-N
%
Nitrat-N
%
Ammonium-N
%
Amid-N
%
S
%
Ammonium
stabilisiert
AGRAVIS Power
37
-
7
30
8
Ja
AHL
28
7
7
14
-
ALZON flüssig 25/6
25
5
9
11
6
ASS
26
7
19
-
13
Harnstoff
46
-
-
46
-
KAS
27
13,5
13,5
-
-
Piamon
33
-
10
23
12
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Ja
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Weizen
schwach entwickelte Bestände
BBCH 12 - 14
gut entwickelte Bestände
600 bis 800 Triebe/m²
NPK Dünger
Piamon 2,0 dt/ha
70 kg N/ha + 25 kg S/ha
P2O5 + K2O + MgO
66 kg N/ha + 24 kg S/ha
Harnstoff *46 1,5 dt/ha
69 kg N/ha
KAS* 3,3 dt/ha
90 kg N/ha
AHL* 195 l/ha
70 kg N/ha
ASS 3,5 dt/ha
90 kg N/ha + 45 kg S/ha
ALZON 25/6 400 l/ha
131 kg N/ha + 31 kg S/ha
ALZON 25/6 450 l/ha
147 kg N/ha + 35 kg S/ha
AGRAVIS Power 3,8 dt/ha
140 kg N/ha + 30 kg S/ha
* Ergänzung um 1,25 dt/ha Kieserit notwendig (31 kg/ha MgO + 25 kg/ha S)
Sorten die früh zum Schossen neigen (Arezzo, Kerubino, Rumor, JB Asano, Cubus,
Premio) müssen als erstes angedüngt werden. Je später sie ausgesät sind, desto
wichtiger ist eine erhöhte nitratbetonte Andüngung.
Wintergerste / Triticale
Die Bestände stellen sich gut entwickelt dar
und haben 3 bis 5 starke Triebe/Pflanze.
Auf leichten Standorten sollten nicht mehr als
70 kg/ha N ohne Stabilisierung in einer Gabe
fallen, um Verlagerungen zu vermeiden.
Winterroggen
Je besser sich der Roggen bereits entwickelt
hat, desto mehr bietet sich eine stabilisierte
N-Düngung an.
Bei einem Ertragsziel von 70 bis 80 dt/ha
kann die gesamte N-Düngung stabilisiert in
einer Gabe erfolgen.
NPK Dünger
ALZON 25/6 450 l/ha
60 kg N/ha + 20 kg S/ha
P2O5 + K2O + MgO
147 kg N/ha + 35 kg S/ha
Piamon 2,0 dt/ha
AGRAVIS Power 4 dt/ha
148 kg N/ha + 32 kg S/ha
66 kg N/ha + 24 kg S/ha
ALZON 25/6 375 l/ha
122 kg N/ha + 29 kg S/ha
AGRAVIS Power 3,3 dt/ha
122 kg N/ha + 26 kg S/ha
ASS 2,7 dt/ha
70 kg N/ha + 35 kg S/ha
Piamon 2,0 dt/ha
66 kg N/ha + 24 kg S/ha
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