Berufsunfähigkeitsversicherung - alles richtig gemacht? Drei Fehler, die Sie vermeiden sollten Die private Berufsunfähigkeitsversicherung ist wirklich essentiell wichtig. Doch Stichproben der Verbraucherzentrale NRW zeigen: Zwei von drei Policen haben teils erhebliche Mängel. Servicezeit Finanzexpertin Annabel Oelmann zeigt die Knackpunkte. Rund 17 Millionen Menschen in Deutschland sind gegen Berufsunfähigkeit versichert. Sie alle denken, sie seien für den Fall der Fälle gerüstet. Laut einer Stichprobe der Verbraucherzentrale sind 43 Prozent aber unzureichend versichert, 19 Prozent liegen mit ihrer Rente sogar unter dem Grundsicherungsniveau. Servicezeit Finanzexpertin Annabel Oelmann sieht bei den Verträgen dabei immer wieder die gleichen Fehlerquellen. Erstes Hindernis: Die Gesundheitsfragen Möchte man eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, muss man vorher eine Reihe von Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß beantworten. Durch Unwissenheit, Scham oder die Annahme, eine Krankheit sei bedeutungslos gewesen, weist der abgeschlossene Vertrag dann später oft ungewollte Lücken auf. Das kann dazu führen, dass die Versicherung nicht zahlt. Annabel Oelmann rät deshalb, Einblick in die Krankenakte zu fordern und den Hausarzt zu Rate zu ziehen. Für die Beantwortung der Fragen sollte man sich Zeit nehmen. Damit alles wahrheitsgemäß beantwortet wird. Ansonsten kann der Versicherer die Zahlung wegen vorvertraglicher Anzeigepflichtverletzung verweigern. Und das machen Versicherungen auch in großem Umfang. Zweiter möglicher Fehler: Reicht die Monatsrente auch aus? In vielen Fällen fehlt eine ausreichend hohe Monatsrente. Die Berufsunfähigkeitsrente sollte etwa 70 bis 80 Prozent des letzten Nettoeinkommens betragen. Ist das nicht gegeben, bleibt den Versicherten meist nicht genug Geld zum Leben. Finanzcoach Annabel Oelmann rät außerdem davon ab, zwei Verträge bei zwei unterschiedlichen Anbietern abzuschließen. Im Falle eines Falles schieben sich die Versicherungen die Ansprüche gegenseitig zu. Man sollte lieber auf einen Vertrag setzen und dort einen höheren Beitrag zahlen. Dynamik und Nachversicherung sind hilfreich Der Wert des Geldes und die Lebensumstände können sich im Laufe der Zeit ändern. Deshalb ist es wichtig, eine dynamische Anpassung ohne erneute Gesundheitsprüfung vertraglich festzulegen. Bei dieser Dynamik handelt es sich um eine bis zu fünfprozentige Erhöhung, die der Inflation entgegenwirkt. Eine Nachversicherung ist sinnvoll, wenn die Versicherung mit einem geringen Betrag startet, weil zum Beispiel die Lebensumstände es nicht anders erlauben. Durch die Nachversicherung kann der Beitrag aufgestockt werden, wenn die finanzielle Situation sich verbessert hat. www.servicezeit.de / © WDR 2015 / Seite 1 von 2 Dritter Fehler: Die Versicherungszeit Viele Versicherte schließen ihre Versicherung nur bis zum 63. Lebensjahr ab. Werden sie dann mit 64 berufsunfähig, zahlt die Versicherung nicht. Viele Versicherte denken, sie wären in der Lage, die restliche Zeit bis zur Rente überbrücken zu können. Doch das ist in den meisten Fällen ein Trugschluss. Die Leistungs- und Versicherungszeit sollte dementsprechend bis zum Eintritt ins Rentenalter, für die meisten also bis zum 67. Lebensjahr gehen, rät Annabel Oelmann. Autor: Stefan Manke Mehr zum Thema http://www1.wdr.de/themen/verbraucher/themen/geld/berufsunfaehigkeitsversicherung-102.html www.servicezeit.de / © WDR 2015 / Seite 2 von 2
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