Annabel Banczyk

ME D I Z I N
Gesund & fit
Annabel Banczyk (22) hatte einen
gutartigen Knoten in der Brust
„Mein Tumor wurde
weggeschmolzen“
Die Wucherung war
ungefährlich, tat
Annabel jedoch
weh. Die neue
Echotherapie
löste das Problem
blitzschnell
Kein Knoten, keine Narben:
Annabel ist wieder glücklich
B
eim Duschen bemerkt
Annabel Banczyk den
Knoten in der Brust zum
ersten Mal. Sofort denkt die
junge Frau an Brustkrebs, denn
der kam in der Familie bereits
vor. „Ich hatte richtig Panik, als
ich zum Frauenarzt ging“, erinnert sich die Studentin. Doch
der Gynäkologe beruhigt sie
und vermutet ein sogenanntes Fibroadenom, also einen
gutartigen Tumor. Eine zur Sicherheit durchgeführte Stanzbiopsie bestätigt den Verdacht.
„Ich wollte den 4 cm dicken
Knoten dennoch weghaben.
Das Fibroadenom kann noch
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BILD der FRAU 51/2014
Diagnose: Fibroadenom
Krankengeschichte:
Schmerzen beim Sport, Angst vor
unkontrolliertem Wachstum
Durchbruch: Echotherapie
wachsen und es störte mich.
Besonders wenn ich einen
Sport-BH trug, tat es weh.“
Normalerweise entfernen
Ärzte ein Fibroadenom unter
Vollnarkose operativ. Am
Brustzentrum im Marienhospital in Bottrop wird jedoch
auch eine neue schonende Methode angeboten – die Echo-
therapie. „Die Patientin
braucht keine Vollnarkose und
wir müssen nicht ins Brustdrüsengewebe schneiden. Besonders bei Frauen, die noch stillen wollen, ist das ein riesiger
Gewinn“, erklärt Chefarzt Dr.
Hans-Christian Kolberg. Manche Krankenkassen übernehmen die Kosten in Höhe von
2750 Euro. Ansonsten müssen
Patientinnen selbst bezahlen.
Im Februar wird die Behandlung ambulant unter lokaler Die neuartige Echotherapie erspart
Betäubung vorgenommen. die Operation. Die Behandlung ist
„Bei der Echotherapie werden einmalig und dauert nur 45 Minuten
nun hochintensiv gebündelte
Ultraschallwellen auf die erkrankten Zellen gerichtet. Der
Ultraschallstrahl erzeugt im
W Die gute Nachricht vorweg:
Brennpunkt des Fibroadenoms
Fibroadenome verwandeln sich
eine Temperatur von etwa 85
extrem selten in bösartigen
Grad und schmilzt das GeweBrustkrebs. Die Knoten bestebe quasi weg. Die Impulsdauhen aus gewuchertem Bindeer beträgt jeweils zirka drei Segewebe und siedeln sich oft in
kunden, anschließend wird der
der oberen Brusthälfte und um
Behandlungspunkt sechs Sedie Brustwarze an. Etwa 30
kunden lang gekühlt.“ Das zerProzent aller Frauen haben vor
störte Gewebe vertrocknet mit
den Wechseljahren einen
der Zeit, der Körper baut es ab.
gutartigen Brusttumor. Beson„Ich bin froh, es gemacht zu
ders in der Schwangerschaft
haben“, sagt Annabel rückblikann dieser durch die verstärkckend. „Ich spüre gar nichts
te Hormonproduktion rasant
mehr und kann weiterhin jewachsen und sich sogar durch
de Mode mitmachen.“
die Haut wölben.
PETRA DETTMER
Fibroadenom
MELDUNGEN
Fotos: Katharina Hummel
Neue Studie: Eukalyptus
hilft gegen Bronchitis
W Das Atmen fällt schwer, der
Husten klingt rasselnd und verschleimt: eine akute Bronchitis!
Damit sie sich nicht in eine Lungenentzündung verwandelt,
sollten Betroffene sich unbedingt schonen. Eine aktuelle
Studie zeigt, dass die Einnahme
des Naturstoffes Cineol (z.B. in
Soledum Kapseln forte) die
Symptome zudem deutlich lindern und die Ausbreitung der
Erkältungserreger verhindern
kann. Untersucht wurden 242
Bronchitis-Erkrankte. Die Hälfte
erhielt den Eukalyptus-Wirkstoff, die andere Hälfte ein
Scheinmedikament. Das Ergebnis: Nach vier Tagen berichtete
die Cineol-Gruppe im Gegensatz zur Placebo-Gruppe von
einer deutlichen Besserung und
weniger Hustenattacken.
Weniger RheumaMedikamente durch Sport
W Regelmäßige Bewegung
lindert rheumatische Beschwerden. Das ergab eine Pilotstudie mit 23 Patienten, die
dreimal pro Woche 45 Minuten
zur Physiotherapie gingen. Die
Testpersonen hatten weniger
Schmerzen, jeder 2. setzte sogar seine entzündungshemmenden Medikamente ab.
Leberkrebs im
Frühstadium heilbar
W Meist wird Leberzellenkrebs
erst entdeckt, wenn es zu spät
ist. Dabei können Betroffene
im Frühstadium der Krankheit
durch gezielte Therapien und
Operationen vollständig geheilt werden. Besonders Risikopatienten sollten daher regelmäßig zur Vorsorge gehen,
rät die Deutsche Leberhilfe.
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