Presseerklärung Herausgegeben vom Vorstand des Deutschen Ringer-Bundes e. V., Veitshöchheim Ansprechpartner: Dr. Daniel Wozniak, Vize-Präsident Verbandsentwicklung/Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 09721/38 60 9-48, Mail: [email protected] Veitshöchheim/Dortmund, 23.02.2016 Der Vorstand des Deutschen Ringer Bundes e. V. teilt mit: Der Deutsche Ringer-Bund e. V. wird in der kommenden Bundesligasaison erstmals den Finalkampf in der ersten Bundesliga über seine Tochtergesellschaft, die DRB Service GmbH, Dortmund, selbst ausrichten. Der bisher übliche Vor- und Rückkampf, den die beiden Finalisten ausgerichtet haben, entfällt. Eine entsprechende Änderung der Bundesligarichtlinien wurde im Vorstand und im Bundesligaausschuss jeweils einstimmig beschlossen und wird nach Bestätigung durch das DRB-Präsidium im Mai 2016 rechtsverbindlich. Im Interesse der besseren Planbarkeit für die Vereine hat der Vorstand des DRB die Entscheidung bereits bekannt gemacht. Der DRB reagiert damit auf die signifikante Reduzierung der Vereine der ersten Bundesliga und schafft die Voraussetzungen für eine Homogenisierung der Leistungsstruktur innerhalb der ersten Bundesliga. Veitshöchheim/Dortmund Der Bundesligaausschuss des Deutschen Ringer-Bundes hat in seiner letzten Sitzung am 06.02.2016 in Bad Mergentheim durch einstimmigen Beschluss eine wesentliche Veränderung der Ligastruktur in der ersten Bundesliga beschlossen. In der kommenden Bundesligasaison wird der Deutsche Ringer-Bund erstmals den Finalkampf in der ersten Bundesliga über seine Tochtergesellschaft, die DRB Service GmbH, Dortmund, selbst ausrichten. Der bisher übliche Vor- und Rückkampf, den die beiden Finalisten ausgerichtet haben, entfällt ersatzlos. Hintergrund der Änderung sind die stetig steigenden Kosten in der ersten Bundesliga, die eine gesunde Ligenstruktur und eine adäquate Nachwuchsentwicklung verhindern. Infolgedessen mehren sich seit Jahren die Rückzüge der Erstligisten. Die erste Liga droht zwischenzeitlich an kleinlichen Diskrepanzen und Partikularinteressen der Vereine untereinander unterzugehen. Einige wenige Vereine machen die Meisterschaft unter sich aus und die anderen Liga-Vereine bleiben trotz guter Nachwuchsarbeit, aber mangels Großsponsor auf der Strecke. Andere Mittel zum Erhalt einer ausgewogenen ersten Liga sind nach Auffassung des Bundesligaausschusses und des DRB-Vorstandes nicht erfolgversprechend. Eine Aufstiegsverpflichtung gegen die wirtschaftliche Vernunft führt zu den bereits bekannten „Nichtaufstiegskämpfen“ der betroffenen Vereine. Eine Selbstverpflichtung der Vereine, etwa in Form einer freiwilligen Budgetbeschränkung droht umgangen zu werden. Da die Selbstregulierung der Ligastruktur nicht funktioniert, ist es die Aufgabe des DRB als zuständigem nationalen Sportdachverband, regulierend einzugreifen. Wir halten in einem ersten Schritt die Übernahme des Finalkampfes für eine zielführende Maßnahme, um das starke Auseinanderdriften der Vereine der ersten Liga zu bekämpfen. Wir als DRB sehen uns nicht in Konkurrenz zu den Bundesligavereinen, sondern handeln partnerschaftlich. Ansprechpartner des DRB ist der von allen Vereinen gewählte Bundesligaausschuss. Der DRB handelt bei der Entscheidung zur Finalausrichtung in völliger inhaltlicher Übereinstimmung mit dem gesamten Bundesligaausschuss. Der Bundesligaausschuss als gewähltes Repräsentationsorgan aller Bundesligavereine agiert als Gremium repräsentativer Demokratie. Er arbeitet nicht direkt-demokratisch, sondern nach dem Repräsentationsprinzip. Die Vertreter des Bundesligaausschusses sind also bei ihrer Ausschusstätigkeit nicht als Vertreter ihrer jeweiligen Vereine, sondern als gewählte Vertreter aller Bundesligavereine tätig. Der Ausschuss wurde gewählt, um die Entscheidungsfindung im Verhältnis zwischen DRB und den Vereinen zu erleichtern und nicht auf eine einzige Bundesligatagung im Jahr zu beschränken. Der Ausschuss tagt daher laufend. Wenn sich einzelne Vereine nicht angemessen durch die gewählten Vertreter repräsentiert sehen, können die nächsten Wahlen genutzt werden, um eventuelle eigene Kandidaten in den Ausschuss zu entsenden. Die Ausrichtung des Finalkampfes unter der Ägide des DRB wird in einem ersten Schritt helfen, die bestehenden Probleme der ersten Bundesliga in den Griff zu bekommen. Einerseits werden hierdurch die Diskrepanzen in der finanziellen Leistungsfähigkeit der Vereine partiell nivelliert. Die Vereine des Finalkampfes werden keine Gebühren mehr an den DRB bezahlen und erhalten vom Erlös eine adäquaten Anteil, dessen Höhe und Ermittlung bei der nächsten Sitzung des Bundesligaausschusses festgelegt werden. Der DRB ist zugleich über die Einnahmen der Vereine informiert und kann seine steuerrechtlichen Auskunftspflichten erfüllen, die bislang aufgrund mangelnder Mitwirkung mancher Vereine nur mit erheblichem Aufwand realisiert werden konnten. Außerdem wird mit dem Finale in Aschaffenburg dem Problem begegnet werden können, dass die Bereitstellung von Wettkampfstätten und die hierfür erforderliche Organisation nicht immer adäquat möglich war. Die Halle in Aschaffenburg ist für Ringkampfveranstaltungen bestens geeignet, aus dem gesamten Bundesgebiet gut zu erreichen, kostengünstig und planmäßig nutzbar, da keine Unsicherheiten über die teilnehmenden Vereine bestehen. Insofern kann auch die Organisation langfristiger geplant werden. Auch für die beteiligten Sportler ist eine ausbalancierte erste Liga von großer Bedeutung, da nur dann angemessene Preise verhandelt werden können. Die Vertreter der aktiven Sportler begrüßen daher die Entscheidung für das zentrale Finale in Aschaffenburg. Die Ausrichtung des Finales an einem Wochenende gestaltet sich auch für die Übertragung via Livestream und die Presse einfacher und wird so helfen, die Liga generell aufzuwerten. Schließlich sichert die Ausrichtung des Finalkampfes durch den DRB statt durch die Vereine den leistungssportlichen Anspruch als ringkampfsportlichen Höhepunkt für alle Ringkampfsportinteressierten in Deutschland. Die Übertragung via Livestream ist leichter möglich. Die Berichterstattung für die überregionale Presse wird vereinfacht. Das zentrale Finale ist somit auch ein wichtiger Aspekt im Kampf des DRB gegen die Marginalisierung und Provinzialisierung des Ringkampfsports.
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