Gemeindebrief - Martinsgemeinde Angermünde

Gemeindebrief
April 2015
Foto: geralt / Photoopia
Evangelisch-Lutherische Martinsgemeinde Angermünde
Was sucht ihr
den Lebenden
bei den Toten?
Er ist nicht hier,
er ist auferstanden!
Lukas 24,5-6
Liebe Gemeindeglieder!
Liebe Leserin, lieber Leser!
„Denn Herr Rossi sucht das Glück
und er will ein Stück vom Glück“, so
hieß eine Zeichentricksehrie vor
einigen Jahren. Wie Herr Rossi sind
wir auf der Suche nach menschlicher
Nähe, nach Anerkennung, vielleicht
auch nach Reichtum, nach einer
Arbeitsstelle, nach einem kleinen
bisschen Glück. Sei es nach einem
Partner, einer Partnerin, nach Kindern, einer bezahlbaren und doch
schönen und angemessenen Wohnung. Mnache suche auch den ganz
besonderen Kick, das Kribbeln im
Bauch oder die Gänsehaut.
Ostern machen wir uns auf die Suche
nach Leben. Wo ist unsere Hoffnung? Wir stellen grüne Zweige in
die Wohnungen. Wir wollen den
Frühling in unsere vier Wände holen.
Wir brauchen nach Zeiten der Kälte
die grüne Hoffnung des neu aufbrechenden Lebens. Manch einer
spricht sogar von Frühlingsgefühlen.
Frauen machen sich auf den Weg.
Ihre Hoffnung mussten sie begraben.
Jesus, an den sie geglaubt hatten,
dem sie gefolgt waren mit Leib und
Leben, ist gekreuzigt, zu Tode gemartert worden. Der römische Statthalter Pilatus hat das Urteil gesprochen: Tod durch Kreuzigung. So wurde Jesus an das Kreuz genagelt und
ist dort elendiglich erstickt. Die
Frauen haben es mit angesehen.
Auch wo sie ihn begraben haben (in
einem Felsengrab), haben die Frauen
beobachtet. Nun, am ersten Tag der
Woche nach jüdischer Zählung, am
Sonntag, kommen sie zum Grab. Sie
wollen den Leichnam salben. Sie
wollen dem toten Jesus die letze Ehre erweisen und ihn mit wohlrichenden Ölen eincremen, einbalsamieren. Vorher haben sie es nicht
geschafft.
Doch als sie nun am Ostermorgen
zum Grab kommen, ist es leer. Als
sie darüber bekümmert waren, traten
zu ihnen zwei Männer mit glänzenden Kleidern. Die Frauen erschrecken, und die Männer sprechen
zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht
hier, er ist auferstanden!Auf der Suche nach dem Glück, auf der Suche
nach dem Leben, auf der Suche nach
der Liebe, dem lieben Jesus, sind sie
hier auf dem Friedhof, am Ort des
Todes und der Verwesung an der
falschen Adresse.
Unser Brauch des Eier-Suchens
kommt daher: Wir suchen das
Leben, die Hoffnung, symbolisiert
durch das Ei, aus dem neues Leben
schlüpfen und sich entwickeln kann.
„Wo könnte noch ein Nest mit Ostereiern versteckt sein? Haben wir alle
Nester und Ostereier gefunden? Suchen wir an den richtigen Stellen?
Ostern bedeutet: Gott kann und will
uns wundersam begegnen. Er kann
uns an einer Stelle, wo wir nur Tod
und Trauer, Wut und Entsetzen vermuten, begegnen mit seiner Herrlichkeit. Gott breitet sein Reich aus
über alle Gräber und Friedhöfe und
Sterbehäuser hinweg. Das beeindruckend Seltsame ist, dass Jesus
hier in dieser Friedhofsszene im
Lukasevangelium gar nicht auftritt.
Gott möchte, dass sich sein Reich
ausbreitet und dass viele zu Trägern
und Verkündigern, Botschaftern und
Aposteln werden, seien es nun die
beiden Männer in den glänzenden
Kleidern oder seien es die Frauen,
die zuvor mit Jesus gezogen sind und
sein ganzes Elend mitangesehen und
bei ihm ausgehalten haben bis zum
Ende, oder die Apostel später selbst.
Manches Mal braucht diese Geschichte eine Wiederholung, eine
Auffrischung. Auch die Apostel, die
von den Frauen diese unglaubliche
Nachricht hören, können es beim
ersten Mal hören nicht glauben. Und
so kommt es vielleicht auch, dass wir
uns mit einem gefundenen Ei nicht
zufrieden geben, sondern wir weitersuchen und hoffen, dass jedes Osterei neu die Botschaft zu uns trägt:
Christus ist nicht bei den Toten. Er ist
wahrhaftig auferstanden und lebt.
Eine gesegnete Osterzeit wünscht
Ihr / Dein Pastor Kirsten Schröter.
Für uns getragen
Großer König, Herr der Gnade,
Jesus Christus, Gottes Sohn,
voller Demut wollen neigen
wir uns nun vor deinem Thron.
Und du legst in unsre Hände
jedes Tages neue Last,
die du wandeln willst in Freude,
wie du zugedacht sie hast.
Wie hast du dich hingegeben
in des Kreuzes Todesschatten,
zu besiegen Tod und Teufel,
damit wir das Leben hatten.
Dankbar wollen wir nun beugen
vor dir, großer Gott, die Knie
und von deiner Liebe zeugen,
denn du, Herr, verlässt uns nie.
Marlies Brümmer
Termine Angermünde
Mi 01. 04.
Do 02. 04.
Fr 03. 04.
So 05. 04.
Mo 06. 04.
Mi 08. 04.
Do 09. 04.
Sa 11. 04.
So 12. 04.
Mo 13. 04.
So 19. 04.
Do 23. 04.
Ferien Anfang
Gründonnerstag
FR 19.30: Gottesdienst mit Abendmahl (Pastor Schröter)
Karfreitag
AN 15.00: Predigtgottesdienst (Pastor Schröter)
Parochialgottesdienst
Ostersonntag
siehe Berlin-Marzahn: 11.00 Uhr Festottesdienst und
Abendmahl Schwarzburger Str. 8
Ostermontag
AN 9.30: Gottesdienst mit Beichte und Abendmahl
FR 10.00: Unterricht Dorfstr. 39
AN 16.00: Seniorenkreis Fischerstr. 30
FR 19.30: Bibelstunde Dorfstr. 39
BI 10.00: Unterricht Bahnhofstr. 145
Quasimodogeniti
FR 9.30: Gottesdienst mit Beichte und Abendmahl
(Pastor Krieser)
BI 14.00: Gottesdienst mit Beichte und Abendmahl
(Pastor Krieser) Kollekte: Hilfsfonds der SELK
BI: Bläserchorprobe
Miserikordias Domini
AN 9.30: Gottesdienst mit Lektor
AN 19.00 Kirchenvorstand Wallgarten 15
AN = Angermünde, Martinskirche, Martinsplatz 1 (wo nicht anders angegeben)
BI = Biesenthal, Evang. Gemeindehaus, Schulstr. (wo nicht anders angegeben)
FR = Fredersdorf, Evang.-Luth. Kirche, Dorfstr. (wo nicht anders angegeben)
Übergemeindliche Termine
Sa 18. 04.
So 26. 04.
Do 30. 04.
So 03. 05.
So 10. 05.
Do 14. 05.
Fr 22. 05.
bis 19. 04.: Kinder-Singewochenende in Heldrungen
14.00: 30. Kirchweihjubiläum in Luckenwalde
bis 03. 05.: Ostinato-Konzertwochenende in Güstrow
Einweihung des Begegnungszentrums „alte Lateinschul e“ in
Wittenberg
Einführung von Pfr. Dr. Martens in Berlin-Steglitz
bis 17. 05.: Allgemeine Kirchenmusiktage in Wiesbaden
bis 25. 05.: Jugend-Pfingstcamp in Greifswald
Vom Zeichenglauben zum Wortglauben
Der Zeichenglaube lebt von den
Zeichen und Wundern, die Gott auf
Erden tut. Man könnte ihn auch
„Indizienglaube“ nennen: Indizien
sind Hinweise und Beweisstücke,
die man wie ein Puzzle zusammensetzen kann und die dann einen
bestimmten Sachverhalt ergeben.
Auch am ersten Ostermorgen gab es
Zeichen und Indizien; sie bewiesen
Christi Auferstehung. Da war zunächst das leere Grab. Der Stein ist
weggewälzt. Als Petrus und Johannes das von Maria aus Magdala
hören, rennen sie sofort los, um sich
von dieser unglaublichen Tatsache
zu überzeugen. Johannes, wohl der
Jüngere von den beiden, hat die bes-
01. 04.
09. 04.
16. 04.
16. 04.
16. 04.
28. 04.
Carola Kracheel
Luise Lindner
Elisabeth Kracheel
Christa Lenz
Julia Mett
Constantin Schorling
sere Kondition und ist eher da. Er
sieht: Tatsächlich, der Stein ist
weggewälzt, das Grab ist leer. Die
Leinentücher liegen da, das ist ein
weiteres Indiz. Wenn hier Grabräuber am Werk gewesen wären,
dann hätten sie das kostbare Leinen
sicher mitgenommen. Jetzt kommt
auch Petrus an und findet ebenfalls
alles wie beschrieben. Aber er schaut
genauer hin und entdeckt ein weiteres Indiz: Das Schweißtuch, das
man dem Leichnam Jesu ums Haupt
gebunden hatte, liegt säuberlich
zusammengefaltet an einer anderen
Stelle. Unmöglich, dass jemand, der
die Leiche stehlen wollte, sich mit
solcher Arbeit aufgehalten hätte.
Jetzt erst betritt auch Johannes das
Grab. „Er sah und glaubte“, heißt es
von ihm. Er glaubt aufgrund der
Zeichen, die er mit seinen Augen
sieht und die den Schluss nahelegen:
Jesus muss auferstanden sein. Und
es gibt noch wesentlich mehr Indizien, die Jesu Auferstehung beweisen. Er hat zum Beispiel mehrfach
mit den Jüngern gegessen und getrunken. Eingebildete Personen verzehren keine Lebensmittel. Thomas
darf später sogar die Wunden Jesu
berühren.
Sämtliche Erscheinungen des Auferstandenen vor den Jüngern sind ein
Zugeständnis, dass Menschen für
den Glauben Zeichen brauchen. Jesus hätte ja ebensogut auch gleich
aus dem Grab in den Himmel fahren
können. Das Wort des Alten Testaments und seine eigenen Prophezeiungen müssten eigentlich genügen, um das Geschehen richtig zu
deuten. Aber um des menschlichen
Kleinglaubens willen hinterlässt der
Herr deutliche Spuren und eindeutige Indizien seiner Auferstehung.
noch erhält. Letztlich sind solche Zeichen aber eigentlich nur Krücken für
den Glauben. „Selig sind, die nicht
sehen und doch glauben“, sagte der
Auferstandene dem ungläubigen
Thomas. Er und die anderen Jünger
hatten noch nicht den Wortglauben;
dahin wollte sie der Auferstandene
erst noch führen.
Der Wortglaube bzw. Schriftglaube
vertraut blind darauf, was Gott sagt.
Bis zum heutigen Tag schenkt uns Er glaubt sogar wider den Augender dreieinige Gott Zeichen und In- schein. Abraham hatte solchen Glaudizien dafür, dass er lebt und für uns ben: Er glaubte dem Herrn nicht wesorgt. Solche Zeichen sind uns große gen irgendwelcher Zeichen, dass er
Glaubenshilfen. Beeinen Sohn bekomsonders in KrisenChristus spricht:
men würde, sondern
situationen erleben
Selig sind, die
allein auf sein Wort
Menschen
Gottes
nicht sehen und
hin, obwohl er schon
doch glauben.“
Wunder, bis zum heuhundert Jahre alt war.
Johannes 20,29
tigen Tag. Viele
Die Kirche glaubt alChristen können von
lein auf das Wort hin,
wunderbaren Bewahrungen berich- dass Christus wiederkommen wird,
ten, die sich durch die Gesetze dieser obwohl er nun schon zwei JahrtauWelt oder mit dem Zufall nicht sende lang auf sich warten ließ.
erklären lassen. Viele haben es auch Denn: „Selig sind, die nicht sehen
erlebt, dass Gott Kranke gesund und doch glauben!“
macht, ohne dass es dafür eine medizinische Erklärung gibt. Viele Men- Der Auferstandene will auch uns
schen haben durch besondere Zei- vom Zeichenglauben zum Wortchen Wegweisung für ihr Leben be- glauben führen. Es ist gut, wenn wir
kommen. Und wer sich mit der Natur immer wieder herrliche Erfahrungen
und ihren Gesetzen beschäftigt, mit Gott machen, wenn wir im eigemuss zu dem Schluss kommen, dass nen Leben und um uns herum den
die ganze Welt ein einziges Wunder Auferstandenen am Werke sehen. Es
ist, ein einziges Zeichen dafür, dass ist aber noch besser, ihm auch dann
Gott dies alles geschaffen hat und zu vertrauen, wenn alles gegen ihn
zu sprechen scheint. Es ist besser zu
singen: „Wenn ich auch gar nichts
fühle / von deiner Macht, / du führst
mich doch zum Ziele, / auch durch
die Nacht.“ Denn die Zeiten kommen, wo wir nichts fühlen werden
von Gottes Macht, wo wir keine
Zeichen und keine Indizien haben
werden. Für die grundlegenden
Inhalte unseres Glaubens gibt es
ohnehin keine sichtbaren Belege:
Wir können nicht sehen, ob uns die
Sünden vergeben sind. Wir haben
nichts in der Hand, mit dem wir das
ewige Leben beweisen könnten. Wir
können das neue Herz, das Christus
uns schaffen will, nicht auf den Prüfstand stellen, mit dem Herzen eines
Ungläubigen vergleichen und feststellen: Aha, bei uns läuft alles besser. Es gibt kein Messgerät für das
Vorhandensein des Heiligen Geistes,
der uns verheißen ist. In
diesen Dingen will Jesus
uns zum Wortglauben
führen, wie er es auch bei
seinen damaligen Jüngern
gemacht hat. Wir sollen
glauben, weil Gott es so gesagt hat – aus keinem anderen Grund. Das Wunderbare aber ist nun: In Gottes
Wort wohnt die geheimnisvolle Kraft, dass wir es
auch glauben können.
Jeder, der sich dem
göttlichen Wort nicht verschließt, wird immer mehr
merken, dass es ein verlässliches Wort ist. Und die
Sakramente Taufe und
Abendmahl verdichten das
Wort und verbinden es mit
Zeichen – freilich keine
Indizien, sondern „Wortzeichen“, also Zeichen, die
aus der Kraft des Wortes
leben.
Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!
Gemälde von Lucas Cranach d. Ä.
Matthias Krieser
Wenn unzustellbar, zurück!
Bei Umzug mit neuer Anschrift zurück!
MONATSSPRUCH APRIL 2015:
Der Hauptmann und die mit ihm Jesus bewachten, sprachen:
Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen!
Matthäus 27,54
Evangelisch-Lutherische Martinsgemeinde Angermünde
in der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK)
Pfarrer: Kirsten Burghard Schröter
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