Agrarbericht 2014

Kanton Zürich
Baudirektion
Amt für Landschaft und Natur
Agrarbericht
2014
2
Agrarbericht 2014
Strukturbericht der Jahre 2000–2013
der Zürcher Landwirtschaft, Tätigkeitsbericht der kantonalen Stellen
1. Jahrgang
Redaktion, Koordination und
Produktion
Marco Pezzatti, Abteilungsleiter Landwirtschaft, stv. Chef Amt für Landschaft und Natur
Corina Bühler, wiss. Mitarbeiterin
Abteilung Landwirtschaft in Zusammenarbeit mit der Abteilung Landwirtschaft, dem Strickhof und den
Fachstellen Boden- und Naturschutz
Erscheinungsweise
Elektronisch unter
www.landwirtschaft.zh.ch oder
gedruckt auf Bestellung unter
[email protected]
(Preis pro Exemplar Fr. 20.–)
Nachdruck
Die im Agrarbericht enthaltenen Texte
und Grafiken sind unter Quellenangabe
zur weiteren Verwendung frei.
Quelle Bilder
© Bilder ALN, AWEL (Titelbild und
Seiten 15, 40, 41 und 48) und
Hansjörg Egger, Uster (Seiten 30, 32
und 49)
Agrarbericht 2014
3
Vorwort
Der Kanton Zürich nimmt in nationalen und internationalen Vergleichen als dynamischer Wirtschaftsstandort einen Spitzenplatz ein. In unserem Kanton wird ein
Fünftel der Wertschöpfung der gesamten schweizerischen Wirtschaft erarbeitet –
83% davon im Dienstleistungssektor. Je ein Fünftel aller Schweizer Arbeitsplätze
und Einwohner finden sich in unserem Kanton. Zürich und seine Agglomeration
gehören zu den am dichtesten besiedelten Gebieten in Europa. Hat da eine Landwirtschaft überhaupt Platz?
Zürich ist ein Agrarkanton! Rund 3‘700 Landwirtschaftsbetriebe bewirtschaften
74‘000 Hektaren Landwirtschaftsland, was 43% der Kantonsfläche entspricht.
Der Kanton Zürich ist damit bezüglich seiner landwirtschaftlichen Nutzfläche
und der Anzahl Betriebe der fünftgrösste Agrarkanton der Schweiz. 94‘000 Stück
Rindvieh und fast 40‘000 Schweine teilen sich den Lebensraum mit 1.4 Mio. Einwohnern. 14% der gesamtschweizerischen Gemüsefläche finden sich im Kanton
Zürich, und auch bezüglich der Weinproduktion findet sich unser Kanton in den
«top five». Neben der Produktionsleistung pflegt und gestaltet die Landwirtschaft
unsere Kulturlandschaft und trägt damit entscheidend zur Attraktivität unseres
Kantons als Wohn- und Lebensraum bei.
Die Zürcher Landwirtschaft ist in Bewegung! Im rauen marktwirtschaftlichen Umfeld, aufgrund des technischen Fortschritts und der gesellschaftlichen Ansprüche
bezüglich Umwelt- und Tierschutz, befinden sich die Agrarstrukturen in einem
ständigen Wandel. Die Anzahl Landwirtschaftsbetriebe hat seit 1985 um 43%
abgenommen. Im gleichen Zeitraum hat die für die Produktion verfügbare Landwirtschaftsfläche mit dem baulichen Wachstum unseres Wirtschaftsraumes 5‘900
Hektaren verloren. Auch die betriebliche Ausrichtung der Landwirtschaftsbetriebe
hat sich verändert: Allein zwischen 2008 und 2013 hat fast jeder fünfte Milchwirtschaftsbetrieb die Milchproduktion eingestellt.
Mit dem vorliegenden ersten Zürcher Agrarbericht wollen wir aufzeigen, was
die Besonderheiten der Zürcher Landwirtschaft ausmacht und wie sich die
Agrarstrukturen in den letzten Jahren verändert haben. Der Bericht vermittelt
zudem einen Eindruck der vielfältigen Aufgaben der Abteilung Landwirtschaft
und des Strickhofs in meinem Amt für Landschaft und Natur (ALN). Damit soll
er dazu beitragen, die grosse volkswirtschaftliche Bedeutung einer nachhaltig
produzierenden Landwirtschaft für unseren Kanton zu verstehen und die Wirkung
der agrarbezogenen Zürcher Politik zu erkennen. Ich wünsche allen Leserinnen
und Lesern eine erkenntnisreiche Zeit mit dem «Zürcher Agrarbericht 2014»!
Regierungsrat Markus Kägi, Baudirektor Kanton Zürich
Agrarbericht 2014
4
Einleitung
Jahr für Jahr werden im Rahmen des Vollzugs der Bundesagrarpolitik für die
Ausrichtung von Direktzahlungen an die Landwirtschaft Millionen von Daten
erhoben. Jeder Landwirtschaftsbetrieb erfasst auf einem eigens dafür eingerichteten Internetportal («Agriportal») die Angaben zu seiner Flächennutzung,
den Tierbeständen, den Produktionsverfahren, den verwendeten Dünger
und Hilfsstoffen, den direkt verkauften Produkten und vieles mehr. In der
Abteilung Landwirtschaft des kantonalen Amts für Landschaft und Natur
ALN laufen die Daten zusammen, werden überprüft und dem Bundesamt für
Landwirtschaft weitergeleitet. Während der Bund die Daten für Analysen zur
Entwicklung der gesamtschweizerischen Landwirtschaft jährlich auswertet und
in einem Agrarbericht publiziert, fehlte bisher auf kantonaler Ebene eine solche
Darstellung. Mit dem vorliegenden Zürcher Agrarbericht 2014 wird diese Lücke
geschlossen.
Der Agrarbericht Kanton Zürich stellt im ersten Teil die heutigen Strukturmerkmale und die Entwicklung der Landwirtschaft in den letzten Jahren anhand
ausgewählter Datenauswertungen dar. Die Daten stammen aus der erwähnten
jährlichen Datenerfassung des Kantons, Angaben anderer kantonaler Ämter und
Bundesstellen sowie privater Organisationen. Es ergibt sich ein spannendes Bild
einer vielseitigen und sich laufend dem Umfeld anpassenden Landwirtschaft.
Gleichzeitig wird sichtbar, welchem grossen Veränderungsdruck der Agrarsektor
gerade im Kanton Zürich ausgesetzt ist und wie enorm die Herausforderungen
für die Betriebe sind.
Der zweite Berichtsteil gibt einen Überblick über die Aufgaben des Kantons im
Bereich der Landwirtschaft. Es wird dargestellt, für welche agrarischen Ziele
wie viele öffentliche Mittel verwendet werden. Daneben wird aufgezeigt, wie
sich die Abteilung Landwirtschaft und der Strickhof des Amts für Landschaft
und Natur für die Verbesserung der Agrarstrukturen, für eine fundierte Aus- und
Weiterbildung und eine kompetente Beratung einsetzen. Abgerundet wird der
Bericht mit einem kurzen Ausblick auf die kommenden Herausforderungen für die
Zürcher Landwirtschaft und die agrarbezogene kantonale Verwaltung.
Die inhaltliche Verantwortung für den Bericht oblag Corina Bühler, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Landwirtschaft. Ihr und vielen anderen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Landwirtschaft und des Strickhofs
sei an dieser Stelle für ihren Beitrag herzlich gedankt. Der erste Agrarbericht
ist ein Prototyp, der spätestens in vier Jahren vom zweiten Agrarbericht Kanton
Zürich abgelöst werden soll.
Dr. Marco Pezzatti,
Leiter Abteilung Landwirtschaft und stv. Chef des Amts für Landschaft und Natur
Agrarbericht 2014
5
Inhalt
Vorwort
3
Einleitung
4
1.
Strukturdaten
1.1.
Entwicklung der Betriebe und Nutzflächen
1.1.1. Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe
1.1.2. Beschäftigte
1.1.3. Landwirtschaftliche Nutzfläche und Betriebsgrössen
1.1.4. Betriebswirtschaftliche Ausrichtung
1.1.5. Biologischer Landbau
1.2.
Produktionsleistung im Pflanzenbau
1.2.1. Flächennutzung 2013
1.2.2. Produktion Einzelkulturen
1.3.
Produktionsleistung in der Tierhaltung
1.4.
Leistungen für Landschaft und Natur
1.4.1. Ökologischer Ausgleich und Bewirtschaftung von Naturschutzflächen
1.5.
Landwirtschaftliche Gesamtrechnung und Einkommen
1.5.1. Sektoreinkommen
1.5.2. Einkommen Einzelbetriebe
6
6
7
8
9
10
11
13
13
15
20
26
26
27
27
29
2.
Kantonale Aufgaben im Bereich Landwirtschaft
2.1.
Direktzahlungen
2.1.1. Vollzug Bundesagrarpolitik
2.1.2. Beiträge Bund
2.1.3. Ökologische Direktzahlungen
2.1.4. Direktzahlungen 2013–2014
2.1.5. Auszahlung und Weiterentwicklung
2.1.6. Teilnahme an kantonalen Programmen
2.2.
Meliorationen
2.2.1. Strukturverbesserungsprojekte
2.2.2. Projektarten und bewilligte Projekte
2.2.3. Kosten von Strukurverbesserungen
2.3.
Boden- und Pachtrecht
2.3.1. Bundesgesetz über das bäuerliche Bodenrecht – BGBB
2.3.2. Erwerb von Landwirtschaftsland
2.3.3. Realteilungen
2.3.4. Ertragswertschätzungen
2.3.5. Pacht
2.3.6. Der Kanton als Landeigentümer
2.4.
Landwirtschaftliches Bauen
2.4.1. Wandel der Subventionsrichtlinien
2.4.2. Hochbausubventionen
2.4.3. Subventionierte Stallbauten
2.4.4. Subventionierte Ökonomiebauten
2.4.5. Investitionskredite (IK)
2.4.6. Baugesuche in der Landwirtschaftszone
2.5.
Strickhof
2.5.1. Landwirtschaftliche Aus- und Weiterbildung
2.5.2. Kaderschmiede Strickhof
2.5.3. Kurswesen und Agrar-Dienstleistungen
2.5.4. Praxis und Forschung in einem
31
32
32
33
34
34
36
36
37
37
39
39
40
40
41
42
42
43
43
44
44
45
46
47
47
48
49
49
51
51
53
3.
55
59
61
65
65
66
Herausforderungen für Landwirtschaft und Verwaltung
Übersicht über aktuelle Projekte und -beteiligungen der Abteilung Landwirtschaft und des Strickhofs
Glossar und Abkürzungsverzeichnis
Quellen
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Agrarbericht 2014
6
1. Strukturdaten der Zürcher
Landwirtschaft
1.1. Entwicklung der Betriebe und Nutzflächen
Die Anzahl der Betriebe im Kanton Zürich ist zwischen 1985 und 2013 um
43% auf 3708 Betriebe gesunken. Zwischen 1985 und 1990 reduzierte sich
die Anzahl der Betriebe jährlich um
1.8%, zwischen 1990 und 2000 war
eine jährliche Abnahme von 2.3% zu
verzeichnen. In den Jahren 2000 bis
2013 reduzierte sich die Anzahl der Be1'600
triebe wiederum
in
1'600 geringerem
Ausmass um jährlich rund 1.7%. Damit liegt die jährliche Abnahmerate im
Kanton Zürich in den1'400
Jahren 2000–
2013 leicht unter dem schweizerischen
Durchschnitt von –1.9%.
1'200
Die grösste relative Abnahme an der
Anzahl an Betrieben zeigte
1'000 sich in der
Region Zürich, gefolgt von den beiden
Regionen Limmattal und Glattal. Unterdurchschnittlich verlief
die Abnahme
800
in den Regionen Winterthur, Unterland,
Weinland, Pfannenstiel und Oberland
600
Anzahl Betriebe
Der Rückgang der Landwirtschaftsbetriebe ist im Kanton
Zürich leicht geringer als im gesamtschweizerischen Mittel
(Abbildung 1).
Zur unterdurchschnittlichen Abnahme
in der Region Winterthur ist anzumerken, dass die Region 2009 um eine Gemeinde (Altikon, vorher Region Weinland) ergänzt wurde. Auch die Region
Glattal wurde 2011 ergänzt, hier wurde
die Gemeinde Greifensee hinzugefügt
(vorher Region Oberland). Entsprechend sind die Zahlen der Regionen
Glattal, Oberland, Weinland und Winterthur nicht abschliessend vergleichbar mit den übrigen Regionen.
1‘600
400
1'400
1‘400
200
Anzahl Betriebe
Anzahl
Betriebe
1'200
1‘200
0
1'000
1‘000
800
800
1985
1985
600
600
2012
2012
400
400
200
200
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Zü
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00
Abbildung 1: Anzahl Betriebe nach Regionen
1985 2012
In den Regionen Zürich, Limmattal und Glattal ging die Anzahl Betriebe zwischen 1985 und 2012 um über 50% zurück. Den
geringsten Rückgang in dieser Zeitspanne verzeichnete die Region Winterthur mit –36%.
(Quelle: Statistisches Amt ZH)
Agrarbericht 2014
7
1.1.1. Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe
merken ist jedoch, dass dieser in verschiedenen Regionen (Furttal, Glattal,
Unterland, Weinland und Zürich) zwar
zwischen 1985 und 2000 sank, ab 2000
aber wieder leicht anstieg.
die Abnahme der Nebenerwerbsbetriebe dürfte demnach unter Einbezug
der Betriebe, die von Haupt- zu Nebenerwerbsbetrieben wechselten, über
23% liegen. Ab dem Jahr 2000 bis 2013
verlief der Rückgang von Haupt- und
Nebenerwerbsbetrieben ebenmässiger
mit –23% bzw. –20%.
Der Anteil Haupterwerbsbetriebe
hat abgenommen, steigt aber
tendenziell wieder an
Knapp zwei Drittel der Betriebe wurde
in den letzten Jahren im Haupterwerb
bewirtschaftet. Als Haupterwerbsbetrieb gelten Betriebe, für deren Bewirtschaftung ein Arbeitsvolumen von mehr
als 1‘500 Stunden pro Jahr (Hinweis: 1
Standartarbeitskraft (SAK) sind 2‘800
Arbeitsstunden) und ein Beschäftigungsgrad des Betriebsleiters von
mind. 50% erforderlich sind (Definition BFS). Flächenmässig wird mehr als
80% der Zürcher Landwirtschaftlichen
Nutzfläche (LN) von Landwirten mit
Haupterwerbsbetrieben bewirtschaftet.
Klare, regionale Unterschiede sind
nicht zu beobachten. Prozentual etwas
mehr Haupterwerbsbetriebe sind in den
Regionen Zimmerberg und Limmattal
zu finden, wohingegen die Anzahl der
Nebenerwerbsbetriebe in den Regionen Pfannenstiel und Glattal über dem
kantonalen Durchschnitt liegt.
Abbildung 2 zeigt den Anteil Haupterwerbsbetriebe pro Region in den Jahren
1985, 2000 und 2012. Bis auf die Region Limmattal sank der Anteil Haupterwerbsbetriebe in allen Regionen. Anzu-
Der Anteil Haupterwerbsbetriebe im
Kanton Zürich war 2010 mit 66% am
tiefsten und stieg dann wieder leicht an
auf 68% im Jahr 2013. Im Vergleich zum
gesamtschweizerischen Mittel von 71%
im Jahr 2013 liegt der Anteil Haupterwerbsbetriebe im Kanton Zürich damit
etwas tiefer.
Zwischen 1985 und 2012 wurden 48%
der Haupterwerbs- und 23% der Nebenerwerbsbetriebe aufgegeben. Im
Rückgang der Haupterwerbsbetriebe
ist jedoch auch der Wechsel von Hauptzu Nebenerwerbsbetrieben enthalten,
90%
90%
80%
aller
Betriebe
inin%%aller
ZHZH
Betriebe
70%
60%
50%
1985
1985
40%
2000
2000
2012
2012
30%
20%
20%
10%
10%
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0%
Abbildung 2: Haupterwerbsbetriebe nach Regionen
68% der Zürcher Betriebe werden als Haupterwerbsbetriebe geführt. Mit Ausnahme der Region Limmattal sank der Anteil
Haupterwerbsbetriebe in allen Regionen bis in Jahr 2000. Ausser in den Regionen Knonaueramt, Oberland, Pfannenstiel und
Winterthur stieg dieser bis 2012 jedoch wieder leicht an. (Quelle: Statistisches Amt ZH)
Agrarbericht 2014
8
0%
0%
0%
0%
0%
0%
0%
Gesamtheit aller ZH /CH Landwirtschaftsbetriebe
0%
Gesamtheit aller ZH/CH Landwirtschaftsbetriebe
0%
80%
80%
70%
70%
Nebenerwerb
Bergregion
Nebenerwerb
Bergregion
Nebenerwerb
Bergregion
60%
60%
Nebenerwerb
Hügelregion
Nebenerwerb
Hügelregion
Nebenerwerb
Hügelregion
Nebenerwerb
Talregion
Nebenerwerb
Talregion
Nebenerwerb
Talregion
50%
50%
Haupterwerb
Bergregion
Haupterwerb
Bergregion
Haupterwerb
Bergregion
40%
40%
Haupterwerb
Hügelregion
Haupterwerb
Hügelregion
Haupterwerb
Hügelregion
Haupterwerb
Talregion
Haupterwerb
Talregion
Haupterwerb
Talregion
30%
30%
20%
20%
10%
10%
0%
0
ZH 2000
ZH 2000
ZH 2013
ZH
2000
ZH 2013
CH 2000
ZH
2013CH 2000CH
2000
Aufgeteilt nach Region (Tal-, Hügel- und
Bergregion) zeigt sich in der Talregion,
bei den Haupt- und Nebenerwerbsbetrieben, im Kanton Zürich und schweizweit, ein gleichmässiger Rückgang
von etwas mehr als 20% seit dem Jahr
2000. Mit 80% Talbetrieben im Kanton
Zürich fallen Schwankungen der Anzahl
CH 2013
CHCH
2013
2013
Abbildung 3: Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe nach Tal- Hügel
und Bergregion
Während bei den Talbetrieben der
Rückgang der Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe im Kanton Zürich
und der Schweiz zwischen 2000
und 2013 im gleichen Rahmen verlief (–rund 22%) verzeichneten die
Zürcher Haupterwerbsbetriebe in der
Hügel- und Bergregion einen stärkere
Rückgang als dieselben Betriebe in der
gesamten Schweiz. (Quelle: BFS)
Betriebe in den anderen beiden Regionen (Hügelregion 17%, Bergregion
3%) kaum ins Gewicht. Trotzdem kann
bei den Haupterwerbsbetrieben im
Berggebiet (Bergzone 2 und 3) im Kanton Zürich eine stärkere Abnahme beobachtet werden als schweizweit (–22%
resp. –13%) (Abbildung 3). Andererseits
nahmen die Nebenerwerbsbetriebe im
Kanton Zürich in der Hügel- und Bergregion im schweizweiten Vergleich
weniger ab bzw. sogar leicht zu (+2%,
–15%, CH –15, –36%). Die Verteilung
der Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe
über die Regionen insgesamt hat sich in
der beobachteten Zeit kaum verändert.
bis 2012 um rund 41% zurückgingen,
verringerte sich die Anzahl der in der
Landwirtschaft beschäftigten Personen
um 58% (1985: 12‘600 Personen, 2012:
5300 Personen).
der Anteil der in der Landwirtschaft beschäftigten Personen um weniger als
die Hälfte ab. Die regionale Entwicklung der in der Landwirtschaft hauptbeschäftigten Personen ist in Abbildung
4 dargestellt. Erwartungsgemäss die
höchste Abnahme verzeichnet die Region Zürich, gefolgt von den Regionen
Limmattal, Zimmerberg und Knonaueramt. Am stabilsten blieb die Anzahl
Hauptbeschäftigter in den Regionen
Unterland und Weinland.
1.1.2.Beschäftigte
Der Anteil der in der Landwirtschaft tätigen Personen hat sich
während knapp drei Jahrzehnten
mehr als halbiert
1985 betrug der Anteil der in der Landwirtschaft Vollzeit tätigen Personen
7.9% (Beschäftigungsgrad 75–100%,
Definition BFS), knapp drei Jahrzehnte
später im Jahr 2012 betrug er mit 3.6%
etwas weniger als die Hälfte. Während
die Betriebe im Kanton Zürich von 1985
Regional zeigten sich jedoch grosse
Unterschiede. In der Region Zürich
sowie den Agglomerationsregionen
Glattal und Limmattal war eine Abnahme von rund 80% zu verzeichnen, in
ländlichen Regionen hingegen nahm
3'000
3‘000
Anzahl Beschäftigte Vollzeit
0%
90%
90%
2'500
2‘500
Anzahl Beschäftigte Vollzeit
0%
100%
100%
2'000
2‘000
1985
1985
1'500
1‘500
2012
2012
3'000
1'000
1‘000
500
500
0
0
-
Beschäftigte Vollzeit
-
2'500
Furttal
Furttal
Glattal Knonaueramt
Knonaueramt Limmattal
Galttal
2'000 Limmattal
-90%
Oberland
Oberland
-74%
Pfannenstiel
Unterland
Pfannenstiel
Unterland
Weinland
Weinland
Winterthur Zimmerberg
Zimmerberg
Winterthur
Zürich
Zürich
-
Abbildung 4: Beschäftigte nach Regionen
Aufgeteilt nach Regionen zeigen sich klare Unterschiede in der Bedeutung der Landwirtschaft als Arbeitsplatz: Während
in der Region Zürich 2012 gerade noch 10% der 1985 Vollzeit in der Landwirtschaft arbeitenden Personen verblieben sind,
reduzierte sich die Anzahl Vollzeit in der Landwirtschaft tätigen Personen in landwirtschaftlich geprägten Regionen wie dem
Furttal, dem Unterland oder die Region Weinland nur um 29 –50%. (Quelle: Statistisches Amt ZH)
Agrarbericht 2014
9
1.1.3.Landwirtschaftliche Nutzfläche und Betriebsgrössen
Naturschutzzwecke zur Sicherung der
Biodiversität (mit Bodenabtrag) wurden
seit 1985 86 ha eingesetzt.
Die einzelnen Betriebe wurden
grösser, aber 5‘908 Hektaren (ha)
landwirtschaftlich nutzbare
Fläche ging der Zürcher Landwirtschaft verloren
Die von den Betrieben erfasste Landwirtschaftliche Nutzfläche ist im Kanton
Zürich zwischen 1985 und 2012 um 5%
von 76‘270 ha auf 73‘646 ha gesunken.
Der Verlust an LN liegt damit 2% über
dem gesamtschweizerischen Mittel.
72% des Kulturlandverlustes zwischen
1985 und 2009 ist durch die Ausdehnung der Siedlungsfläche begründet
(Abbildung 5). 97% der Siedlungsfläche
entstand auf Kulturland, zu 44% betraf die Umnutzung ackerfähiges Land.
Auch die Verkehrsflächen entstanden
zu 76% auf landwirtschaftlich nutzbaren Flächen, am gesamten Kulturlandverlust machen diese einen Anteil von
13% aus. Die Schaffung von Sportanlagen verzehrte rund 11%. 4% der
Landwirtschaftsfläche wurde zu unproduktiver Fläche, davon wurde gut die
Hälfte zu einem Feuchtgebiet zurückgeführt und ein Fünftel für die Sicherung und Renaturierung von Wasserläufen eingesetzt. Das übrige Drittel an
unproduktiver Fläche sind Gebüsch-,
Strauch- und Krautvegetationen. Für
Während der Rückgang im ländlichen
Oberland gering ausfiel, verloren Agglomerationsregionen wie das Limmattal oder die Region Zimmerberg überdurchschnittlich viel landwirtschaftliche
Nutzfläche.
Siedlungsfläche
Siedlungsfläche
Erholungsund
Grünanlagen
Erholungs- und
Grünanlagen
Verkehrsfläche
Verkehrsfläche
Unproduktive
Fläche
Unproduktive Fläche
Abbildung 5: Kulturlandverlust
Knapp 3/4 des Kulturlandverlustes von
5‘908 ha zwischen 1985–2009 wurde
durch die Ausdehnung der Siedlungsfläche verursacht. (Quelle: BFS – Arealstatistik 1979/85, 2004/09)
2000 eine Fläche von 19.5 ha, 2013 wiesen diese Betriebe eine durchschnittliche Fläche von 24.4 ha auf. Damit lag
die Wachstumsrate etwas über dem gesamtschweizerischen Durchschnitt von
1.7% (von 19 ha auf 23.3 ha). Regional
fällt der Flächengewinn unterschiedlich aus. Mit einem Wachstum von der
durchschnittlichen Betriebsgrösse von
9 ha LN im Jahr 1985 auf 21.5 ha LN im
Jährlich 1.9% mehr bewirtschaftete Fläche pro Betrieb
Durch die Reduktion der Anzahl Betriebe konnten bestehende Betriebe
ihre Nutzfläche vergrössern. Zwischen
2000 und 2013 konnten Haupterwerbsbetriebe jährlich 1.9% mehr Fläche
bewirtschaften. Ein mittlerer Haupterwerbsbetrieb bewirtschaftete im Jahr
Jahr 2012 konnten die 40 Betriebe in der
flächenmässig kleinsten Region Zürich
am meisten zulegen (Abbildung 6). In
den Regionen Weinland, Winterthur und
Zimmerberg konnten die Betriebe am
wenigsten wachsen, wobei in diesen
Regionen auch tiefere Aufgabequoten
zu verzeichnen waren.
160%
160%
140%
140%
120%
120%
Prozentuale
Abnahme
Anzahl
Betriebe
Prozentuale
Abnahme
Anzahl
Betriebe
100%
100%
Prozentuale
Zunahme
LN pro
Prozentuale
Zunahme
LNBetrieb
pro Betrieb
80%
80%
Prozentuale Abnahme Anzahl Betriebe
Prozentuale Zunahme LN pro Betrieb
60%
60%
40%
40%
160%
20%
20%
140%
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0%
120%
Abbildung 6: Prozentuale Abnahme an Betrieben vs. Zunahme LN
pro Betrieb
Betriebe in den Regionen Zürich,
Glattal, Furttal und Limmattal konnten
in den Jahren 1985–2012 am meisten
Fläche zulegen. Gleichzeitig weisen
diese Regionen die höchsten Betriebsaufgabequoten auf. (Quelle: Statistisches Amt ZH)
1000
10
als in der Periode von 2000 bis 2013,
verzeichneten Betriebe von 10–30 ha
in den letzten Jahren die grössere Abnahmerate als in den Jahren zuvor.
Daneben lässt sich in den Jahren von
1985 bis 2000 ein starkes Wachstum
an Betrieben von 30–50 ha erkennen.
Ab 2000 verzeichneten die Betriebe
Anzahl Betriebe mit über 30 ha
nehmen zu
500 die EntwickEntsprechend zeigt sich
lung in den Grössenklassen der Betriebe (Abbildung 7). Während die Abnahme der kleinen Betriebe bis 10 ha
von 1985 bis ins Jahr 2000 stärker war
0
weniger als 5 ha
5-10 ha
3000
3‘000
über 50 ha eine verstärkte Zunahme. In
den Jahren 2011 bis 2013 nahmen die
drei kleinen Betriebskategorien unter 5
ha, 5–10 ha und 10–30 ha anteilmässig
um rund 0.6% ab, während die Anzahl
Betriebe mit einer Fläche von 30–50 ha
um 1.4%, bzw. Betriebe über 50 ha um
0.4% zunahmen.
10-20ha
1985
1985
20-30ha
2000
2000
2012
2013
Abbildung 7: Grössenklassen der
Betriebe
Bis ins Jahr 2000 nahm die Anzahl
Betriebe ab einer Betriebsgrösse von
20 ha noch zu, seit dem Jahr 2000
verlagert sich dieser Zuwachs auf die
Betriebe mit mehr als 30 ha. Stärkste
Grössenklasse der Betriebe sind im
Jahr 2013 nach wie vor Betriebe mit
10–20 ha Bewirtschaftungsfläche.
(Quelle: BFS)
2000
2‘000
Anzahl Betriebe
Anzahl Betriebe
2500
2‘500
1500
1‘500
1000
1‘000
50
er
w
en
üb
30
–5
0
ha
über 50ha
ha
30-50ha
ha
ha
0
–2
10
2013
0
ha
5–
s
al
20-30ha
2000
ig
er
1985
–3
10-20ha
20
5-10 ha
10
weniger als 5 ha
5
00
ha
500
500
1.1.4.Betriebswirtschaftliche Ausrichtung
18% weniger spezialisierte Tierhaltungsbetriebe im Kanton Zürich
Im Vergleich zu den Betrieben der gesamten Schweiz sind Zürcher Betriebe
weniger auf die Tierhaltung ausgerichtet. Während schweizweit der Anteil
Weideviehbetriebe (z.B. spezialisierte
Milchviehbetriebe) rund 60% beträgt,
beläuft sich dieser Anteil im Kanton
Zürich auf 43%. Zweitstärkster Betriebstyp der Zürcher Betriebe sind
Agrarbericht 2014
Ackerbaubetriebe (19%), gefolgt vom
Betriebstyp Pflanzenbau-Tierhaltung.
Der gemischte Betriebstyp Tierhaltungsverbund (z.B. Kombination Veredelung und Milchvieh) konnte mit 4.5%
anteilsmässiger Zunahme zwischen
2000 und 2013 im Kanton Zürich am
meisten zulegen. Ebenfalls ein leichter Anstieg ist beim Anteil an Dauerkultur- und Ackerbaubetrieben zu
verzeichnen. Entgegen dazu sind die
Anteile der Pflanzenbau-Tierhaltungs-
betriebe (z.B. Ackerbau und Milchvieh kombiniert) und Weideviehbetriebe um je gut 3% zurückgegangen.
Schweizweit zeigt sich ein ähnliches
Bild, wenn auch in abgeschwächter Form. Die Weideviehbetriebe
verloren anteilsmässig 2.3%, Pflanzenbau-Tierhaltungsbetriebe
1.7%.
Dazugewinnen konnten die Tierhaltungsbetriebe
Tierhaltungsverbund
(+2.1%) und die Veredlungsbetriebe
(+1.3%).
30-5
11
1.1.5.Biologischer Landbau
14
12
12%
12
12
10
10%
10
10
14.0
14.0 14.0
12.0
12.0 12.0
10.0
10.0 10.0
Achsentitel
14
14%
14
Achsentitel
Achsentitel
Im Kanton Zürich wurden im Jahr
2013 9% der Betriebe und 10%
der LN biologisch bewirtschaftet
8.0
8.0
8.0
16%
16%
Prozentanteil Bio
ProzentanteilBio
Bio
Prozentanteil
Prozentanteil Bio
Dies entspricht einer Zunahme von gut
6.0
6.0 6.0
2% sowohl bei den Betrieben wie auch
8%88
8
4.0
4.0 4.0
der LN seit dem Jahr 2000. Schweiz2.0
6
2.0 2.0
6%
weit werden 11% der Betriebe und 12%
6
6
0.0
der LN biologisch bewirtschaftet, was
0.0 0.0
4%44
einem Zuwachs von je 4% entspricht2007
4
2009
2010
2011
2012
2013
2009 2009
2010 2010
2011 2011
2012 2012
2013 2013
(Abbildung 8). Bio-Betriebe konnten 2007 2007
2%22
2
mehr zusätzliche Fläche generieren als
-0.2
-0.4
0.0
-0.1
-0.1
-0.2 -0.2
-0.4 -0.4
0.0 0.0
-0.1 -0.1
-0.1 -0.1
konventionelle Betriebe. So wies der
-0.2
0.0
-0.2
-0.1
000 -0.3
-0.3
-0.3
-0.2 -0.20.0 0.0-0.2 -0.2
-0.1 -0.1
0
durchschnittliche Bio-Betrieb im Jahr
2000 2001
2001 2002
2002 2003
2003 2004
20042005
20052006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2000
2007
20082008
20092009
2010 2010
2011
2012
2013
2000 2000
2001 2001
2002
2002
2003
2003
2004 5.2
2004
2005 2005
2007
2007
2008
2009
2010
2011 2011
2012 2012
2013
-1.8
-0.5
4.2
4.8
-1.8 -1.8
-0.5 -0.5
4.2 4.2
4.8 4.8
5.2 5.2
2000 17.1 ha LN auf, 2013 wurden pro
%-Anteil Bio (ZH) Betriebe
%-Anteil Bio (ZH) LN
%-Anteil
%-Anteil
BioBio
(ZH)
Bio
Betriebe
(ZH)
Betriebe %-Anteil
%-Anteil
Bio (ZH)
Bio
LN
(ZH)(ZH)
LN LN
-3.0
1.1
2.4
2.9
2.7
%-Anteil
(ZH)
Betriebe
%-Anteil
Bio
-3.0 -3.01.1 1.12.4 2.42.9 2.92.7 2.7
Betrieb durchschnittlich 22 ha LN be%-Anteil Bio (CH) Betriebe
%-Anteil Bio (CH) LN
%-Anteil
%-Anteil
BioBio
(CH)
Bio
Betriebe
(CH)
Betriebe %-Anteil
%-Anteil
Bio (CH)
BioLN
(CH)
LN LN
%-Anteil
Bio
(CH)
%-Anteil
(CH)
Betriebe
wirtschaftet (jährlich +2.2%).
Abbildung 8: Anteil Bio ZH und CH
Schweizweit liegt der Bio-Anteil sowohl bei den Betrieben wie auch flächenmässig 2% höher als im Kanton Zürich. (Quelle: BFS)
% Bio OA an OA CH
Prozentualer
Anteil LN Bio an LN gesmt
Prozentualer Anteil LN Bio an LN gesamt
14%
14%
12%
12%
10%
10%
ZH 2000
ZH
2000
8%
8%
ZH 2013
ZH
2013
CH 2000
CH
2000
6%
6%
CH 2013
CH
2013
4%
4%
2%
2%
0%0
Anteiloffene
OA BioAckerfläche
an OA gesamt
Grünland
Bio anBio
Grünland
Anteil
Bio Anteil
Anteil
Grünland
an gesamt
an offener Ackerfläche gesamt
Grünland gesamt
Im Kanton Zürich ist 71% der biologisch bewirtschafteten Fläche
Grünland
Konventionell bewirtschaftete Betriebe
weisen einen um 15% kleineren Grünlandanteil (Kunstwiesen, Dauergrünland) auf. Ausgeglichen wird diese Ungleichheit mit dem Unterschied beim
Anteil offener Ackerfläche. Während
dieser bei konventionellen Betrieben
Agrarbericht 2014
Abbildung 9: Anteil Bio ausgewählter Kulturen
Der Anteil Bio-LN an der Gesamt-LN
liegt im Kanton Zürich zwar tiefer (–3%)
als schweizweit, der Anteil der arbeitsintensiven offenen Ackerfläche Bio an
der gesamten offenen Ackerfläche und
der Anteil Bio-Dauerkulturen an der
Gesamtfläche Dauerkulturen ist jedoch
um je 1% höher. (Quelle: BFS)
AnteilDauerkulturen
Dauerkulturen Bio
Anteil
Bioanan
Dauerkulturen gesamt
Dauerkulturen gesamt
bei 39% liegt, weisen Biobetriebe eine
offene Ackerfläche von 23% auf. Sowohl im Bio- wie auch im konventionellen Bereich liegt der Anteil Dauerkulturen an der gesamten LN bei 1%.
Schweizweit liegt der Anteil Grünland
an der Biofläche 2013 bei 87%, dieser
verzeichnete seit 2000 eine Abnahme
von 2% (ZH –5%).
Während der Anteil Biofläche an der
Gesamt-LN schweizweit höher liegt
als im Kanton Zürich, weist der Kanton
Zürich prozentual mehr biologisch bewirtschaftete offene Acker- und Dauerkulturfläche auf, im Verhältnis zur
gesamten offenen Acker- und Dauerkulturfläche, als gesamtschweizerisch
gesehen (Abbildung 9). Der Anteil BioGrünland am gesamten kantonalen
Grünland ist dafür um knapp 3% kleiner
als über die ganze Schweiz gesehen.
2013
Agrarbericht 2014
15%
15%
10%
10%
5%
5%
0%0
20%
15%
10%
25%
25%
20%
20%
20%
15%
15%
15%
10%
16
14
12
10%
Rindvieh
Rindvieh
5%
Anteilnach biologischen Richtlinien gahalten Tiere an Gesamttierzahl
25%
25%
Anteilnach biologischen Richtlinien gahalten Tiere an Gesamttierzahl
Besonders Schafe werden oft nach
Bio-Vorschriften gehalten, so entspricht
die Haltung von 22% aller Schafe kantonal und schweizweit den Richtlinien
der Bio-Verordnung (+5% bzw. +7%).
Rindvieh wird im Kanton Zürich zu 8%
biologisch gehalten, was 2% unter dem
gesamtschweizerischen Mittel liegt
(Entwicklung 2000 bis 2013 ZH +1%,
CH +3%). Im Gegensatz dazu werden
Schweine im Kanton Zürich etwas häufiger biologisch gehalten als im schweizerischen Durchschnitt (5%, bzw. CH
2%, +2% ZH. +1% CH). Kantone mit
grossen konvetionellen Schweinebeständen drücken den schweizerischen
Durchschnitt (LU, BE). Während im
Kanton Zürich die Anzahl konventionell
gehaltener Schweine tendenziell rückläufig ist, stieg die Anzahl Bio-Schweine
in den letzten Jahren stetig an.
20%
20%
Anteilnach biologischen Richtlinien gahalten Tiere an Gesamttierzahl
Auch der Anteil an Nutztieren, welche
nach biologischen Richtlinien gehalten
und gefüttert wurden, nahm zwischen
2000 und 2013 zu (Abbildung 10).
25%
25%
Anteilnach biologischen Richtlinien gahalten Tiere an Gesamttierzahl
Schafe prozentual am häufigsten
nach biologischen Richtlinien gehalten
Anteil nach biologischen Richtlinien gehaltenen Tieren
Anteilnach biologischen
gahalten Tiere an Gesamttierzahl
anRichtlinien
Gesamttierzahl
12
5%
% Bio Grünland
CH
10%
% Bio Grünland
ZH
10
8
16
16
5%
14
5%
ZH 2000
ZH 2013
ZH
2000 14
ZH
2013
6
12
12
16
Schweine
Schweine
16
Schafe
Schafe
14200014 CH 2013
CH
CH
2000
CH 2013
12
12
% Bio Dauerkul
Dauerkulturen
% Bio Dauerkul
% Bio
Dauerkulturen
CH
Abbildung 10: Bioanteil in der Tierhaltung
% Bio
10
10
10
ZH
10
Der Anteil nach biologischen
Richtlinien
gehaltener
Tiere an der Gesamttierzahl
0%
0%
0%
0%
Rindvieh
Schweine
% Bio
Rindvieh
Rindvieh
Schweine
Schweine
Schafe Schafe Schafe
8
8
8
ist bei den Schafen am höchsten.
BFS)
Rindvieh
Schweine
Schafe
8(Quelle:
Daue
2000
2013
CH
2000
CH 2013
ZH 2000ZH 2000
ZHZH
2013
ZH 2013
CHZH
2000
CH 2000
CH
2013
CH 2013
ZH 2000 6 ZH 2013
CH 2013
6CH 2000
6
6
% Bio
Daue
13
1.2. Produktionsleistung im Pflanzenbau
1.2.1. Flächennutzung 2013
43% der Zürcher Kantonsfläche
wird landwirtschaftlich genutzt
Von der kantonalen Gesamtfläche
(166‘104 ha) sind 74‘000 ha Landwirtschaftliche Nutzflächen, 52‘000
ha Wald, 27‘000 ha Siedlungsflächen,
11‘000 ha Verkehrsflächen und je knapp
2‘000 ha sind Gewässer und übrige unproduktive Flächen (Abbildung 11).
Bestockt (Wald,
Bestockt
(Wald, Gehölze)
Landwirtschaftliche Nutzflächen
Landwirtschaftliche
Nutzflächen
Siedlungsflächen
Verkehrsflächen
Gewässer (stehende, fliessende)
übrige unproduktive
unproduktive Flächen
Flächen
Regional sind 10% (Zürich) bis 53%
(Knonaueramt) landwirtschaftlich genutzt. Abbildung 12 zeigt den prozentualen Anteil der landwirtschaftlichen
Nutzfläche an der Fläche der Region,
sowie deren Abnahme zwischen 1983
und 2007.
Abbildung 11: Flächennutzung 2013
Von der kantonalen Gesamtfläche werden rund 43% landwirtschaftlich genutzt,
32% sind bewaldet und 25% sind Siedlungsflächen, Strassen, Gewässer und unproduktive Flächen. (Quelle: BFS – Arealstatistik)
35000
30000
70
35000
8%60
30000
50
25000
35000
15000
25000
60
15000
15‘000
10000
10‘000
60
20
30000
40
20000
30
15000
20
10000
10
5000
5%
5%
10000
25000
50
10
20000
Fläche in ha
50
Fläche Region in ha
Prozentualer Flächenanteil landwirtschaftliche
Nutzung
20000
20‘000
Fläche in ha
Fläche in ha
25000
25‘000
4% 40
Gesamtfläche Region (inkl. Siedlungsgebiet)
4%
5000
1983
15000
1996
Furttal
0
2
4
6
8
10
Knonaueramt
2%
2%
10
0
0
Glattal
0
5000
1%
1%
12
Abnahme 1983–2007
0
0
2
4
6
8
Oberland
Pfannenstiel
20000
4
6
8
Oberland
Pfannenstiel
h
Limmattal
10000
m
m
er
te
Glattal
Zürich
0%
0
Knonaueramt
10
60
Unterland
1996
2007
Gesamt
1983
1996
2007
10000
Weinland
Winterthur
5000
50
0
40
10
12
30
Unterland
Weinland
Winterthur
20
10
0
5000
0
2
Abbildung 12: Anteil und Veränderung der Landwirtschaftlichen Nutzfläche pro Region
In den Agglomerationsregionen Furttal und Glattal ist der Rückgang der landwirtschaftlich genutzten Fläche zwischen 1983
und 2007 am grössten (je ca. –7%). (Quelle: BFS, Arealstatistik)
0
Agrarbericht 2014
1983
Zi
in
Furttal
Zimmerberg
be
rg
d
rth
ur
Winterthur
W
rla
nt
e
Weinland
nl
an
nd
l
tie
U
an
ne
ns
la
Pf
be
r
Unterland
W
ei
Pfannenstiel
nd
l
Oberland
ta
Li
m
m
at
t
au
er
am
tta
la
G
Limmattal
O
Knonaueramt
l
Glattal
Kn
on
Fu
rtt
a
l
Furttal
Zü
ric
0
20000
0
12
15000
25000
Limmattal
15000
00
25000
5000
70
2
Gesam
10000
35000
Abnahme 1983 - 2007
20
0
20000
35000
15000
Landwirtschaftliche Nutzfläche
30000
Region
30000 Region
Landwirtschaftliche Nutzfläche
0
3%
3%
2007
Gesamtfläche Region (inkl.
Siedlungsgebiet)
Gesamtfläche Region (inkl. Siedlungsgebiet)
30
10000
5000
5‘0000
40
6% 70
6%
30
Fläche Region in ha
Fläche in ha
70
7%
7%
Prozentualer Flächenanteil landwirtschaftliche
Nutzung
20000
Fläche in ha
30000
Abnahme der Landwirtschaftlichen Fläche (%)
30000
30‘000
8%
Prozentualer Flächenanteil landwirtschaftliche
Prozentualer Flächenanteil landwirtschaftliche
Nutzung
Nutzung
Abnahme der Landwirtschaftlichen Nutzfläche (%)
35‘000
35000
Fläche Region in ha
25000
35000
Furttal
Glattal
Knonaueramt
Limmattal
4
Oberland
6
14
Fruchtfolgeflächen (FFF)
10% der schweizerischen Fruchtfolgeflächen liegen im Kanton Zürich
1992 wurde der Sachplan Fruchfolgefläche festgelegt. Der Bund teilte dem
Kanton Zürich ein Kontingent von 44‘400
ha zu schützender FFF zu. 2009 / 2010
nahm der Kanton Zürich eine umfassende Verifizierung vor. Die bestehende
FFF-Karte wurde im Abgleich mit der auf
Bodenkartierungen basierenden Nutzungseignungskarte überarbeitet und
sämtliche baulichen Veränderungen mit
Auswirkungen auf die FFF festgehalten.
Die absolute FFF änderte sich damit
kaum, es ergaben sich 44‘350 ha FFF.
Auf 80% der Fläche wurde der FFF-Status bestätigt, rund 10% der Fläche war
qualitativ zu hoch und 10% qualitativ zu
tief eingestuft.
Seit 2014 wird an der fortlaufenden Erfassung von FFF-Mutationen gearbeitet. Ab Ende 2015 kann anhand dieser
Erhebung sowohl Verlust wie auch Gewinn von FFF lokalisiert und begründet
werden.
Mit der Reduktion des Siedlungsgebietes ergab sich im neuen kantonalen Richtplan von 2014 nochmals eine
leichte Zunahme an FFF. Im kantonalen
Richtplan 2014 sind nun 44‘590 ha FFF
ausgeschieden.
Knapp 10% der FFF im Kanton Zürich
sind Böden der 1. Güte (Nutzungseignungsklasse 1 (NEK)). Der grösste Anteil
haben Böden der Güteklasse 2 (30%).
20% der ausgeschiedenen FFF sind in
der Nutzungseignungsklasse 6 kartiert
und somit nur bedingt als FFF geeignet
(Abbildung 13). Für das FFF-Kontingent
werden diese daher nur zur Hälfte angerechnet (Gewichtung).
100%
100%
90%
90%
80%
80%
Anteile an gesamter FFF
Anteile an gesamter FFF
70%
70%
NEK
bevorzugt,
Ackerbau starkAckerbau
eingeschränktstark
NEK6 -6Futterbau
– Futterbau
bevorzugt,
60%
60%
NEK
Fruchtfolge
NEK5 -5Futterbaubetonte
– Futterbaubetonte
50%
50%
40%
40%
eingeschränkt
Fruchtfolge
NEK
Fruchtfolge 2.
Güte
NEK4 -4Getreidebetonte
– Getreidebetonte
Fruchtfolge
2. Güte
NEK
Fruchtfolge 1.
Güte
NEK3 -3Getreidebetonte
– Getreidebetonte
Fruchtfolge
1. Güte
NEK
Fruchtfolge 2.Fruchtfolge
Güte
NEK2 -2Uneingeschränkte
– Uneingeschränkte
2. Güte
NEK
Fruchtfolge 1.Fruchtfolge
Güte
NEK1 -1Uneingeschränkte
– Uneingeschränkte
1. Güte
30%
30%
20%
20%
10%
10%
0%
0
absolut
hahaabsolut
Anteilgewichtet
gewichtet
Anteil
Abbildung 13: Aufteilung der FFF in Nutzungseignungsklassen (NEK)
Aufgeteilt nach Nutzungseignungsklassen (NEK) machen Böden der Güteklasse 2 den grössten Anteil aus. Böden der Klasse NEK 6 sind nur bedingt als FFF geeignet (Anteil gewichtet). Für das FFF-Kontingent wird diese Fläche daher nur zur Hälfte
gerechnet. (Quelle: ALN, Fachstelle Bodenschutz)
Agrarbericht 2014
15
Landwirtschaftliche Nutzung
56% der Landwirtschaftlichen
Nutzfläche ist Wiesland
Die landwirtschaftlich genutzte Fläche
teilt sich grob in offenes Ackerland,
Wiesen und Dauerkulturen (Reben und
Obstanlagen) auf (Abbildung 14). Inbegriffen ist auch die Nutzfläche, die Betrieben in der Schweiz zugeordnet wird,
sich jedoch ausserhalb der Landesgrenze befinden (rund 0.1% der Zürcher
LN, ~100 ha).
Mit 56% (41‘000 ha) dominiert der
Wieslandanteil (Kunst- und Naturwiesen, Weiden) zwar auch im Kanton
Zürich, ist im gesamtschweizerischen
Vergleich aber tief (CH: 73% Wiesland,
ohne Sömmerungsweiden). Parallel
dazu ist der Anteil offener Ackerfläche
mit 39% vergleichsweise hoch (CH:
27%). Die offene Ackerfläche wurde
2013 auf 50% der Fläche (14‘000 ha)
mit Getreide bebaut (CH: 54%), 14%
machen Kartoffeln, Zucker- und Futterrüben aus (4‘000 ha) und weitere 10%
(3‘000 ha) wurden für den Anbau von
Ölsaaten genutzt (Raps zur Speiseölgewinnung, Soja, Sonnenblumen zur
Speisölgewinnung und Ölkürbisse).
Getreide
Getreide
Kartoffeln, FutterZuckerrüben
Kartoffeln,
Futter-,
Zuckerrüben
Ölsaaten
Ölsaaten
übrige OA
übrige
offene Ackerfläche
Kunstwiesen, Naturwiesen
und Weiden
Kunstwiesen,
Naturwiesen
und Weiden
Reben und
Reben
undObstanlagen
Obstanlagen
übrige
landwirtschaftliche Nutzfläche
übrige LN
Abbildung 14: Aufteilung der
landwirtschaftlichen Nutzfläche
2013
56% der Landwirtschaftlichen Nutzfläche ist Wiesland, 20% Getreide, 5%
Kartoffeln und Zucker-/Futterrüben und
4% sind Ölsaaten. (Quelle: BFS)
1.2.2. Produktion Einzelkulturen
120000
120‘000
Rückgang Anbauflächen für Brot-120000
120000
getreide verlangsamt sich
12000
12‘000
12000
12000
100000
100‘000
10000
10‘000
10000
10000
Anabufläche
CHin
inha
ha
Anbaufläche CH
Anbaufläche ZH in ha
8000
8‘000
80008000
Anbaufläche ZH in ha
Anabufläche CH in ha
Anabufläche CH in ha
100000
100000
Die Getreideproduktion ist im Kanton Zürich weiter rückläufig. Während
80000
80‘000
der Anteil Brotgetreide an der offenen
80000
80000
Ackerfläche im Jahr 2000 noch 35%
betrug, weist dieser 2013 nur noch 31%
60‘000
60000
60000
auf (8‘650 ha). Die Abnahme verlief in60000
der ersten Hälfte von 2000 bis 2013
40‘000
40000
schneller als in der zweiten (–17% bzw.
40000
40000
–5%) (Abbildung 15).
6‘000
6000
60006000
4‘000
4000
40004000
20‘000
20000
Anbaufläche
ZHin
inha
ha
Anbaufläche ZH
Brotgetreide
2‘000
2000
13
20
1
20
12
10
20
1
20
08
20
09
20
5
20
07
04
20
0
20
20
03
02
20
0
20
0
20
01
Auch der Zürcher Anteil des in der20000
20000
20002000
Schweiz angebauten Brotgetreides ist
00
00
leicht rückläufig, während dieser Anteil
0
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2007 2008 2009 2010 2011 20120 2013
im Jahr 2000 gut 11% betrug, sind es 0 0
20002000
20012001
20022002
20032003
20042004
20052005
20072007
20082008
20092009
20102010
20112011
20122012
20132013
2013 noch 10%.
Brotgetreide CH
Brotgetreide ZH
Brotgetreide
Brotgetreide
CH
Brotgetreide
Brotgetreide
ZH ZH
Brotgetreide
CHCH
Brotgetreide
ZH
90000
9000
90000
90000
9000
9000
Abbildung 15: Anbaufläche
Brotgetreide
Zwar verläuft der Rückgang der Anbaufläche für Brotgetreide in der zweiten Hälfte
der Zeitspanne vom Jahr 2000 bis 2013 verlangsamt, trotzdem reduziert sich der
Anteil Zürcher Brotgetreide durch die wiederkehrenden leichten Anstiege in der
schweizweiten Anbaufläche um 1%. (Quelle: BFS)
Agrarbericht 2014
16
Futtergetreide
9‘000
9000
80‘000
80000
70‘000
100000
100000 70000
10000
10000
60‘000
60000
Anbaufläche ZH in ha
Anbaufläche CH in ha
Anbaufläche CH in ha
Anabufläche CH in ha
Anabufläche CH in ha
Schweizweit nahm die Futtergetreidefläche seit dem Jahr 2000 um fast einen
80000
Viertel ab. Im Kanton Zürich verlief80000
der
Rückgang mit knapp 20% Abnahme
etwas langsamer (Futtergetreidefläche
60000
60000
2013: 5‘820 ha). Infolge dessen stieg
der Anteil des im Kanton Zürich an40000
40000
gebauten Futtergetreides im Zeitraum
2003–2013 wieder leicht an von 8% auf
9% der schweizweiten Anbaufläche.
80008000
50‘000
50000
40‘000
40000
60006000
30‘000
30000
40004000
20‘000
20000
10‘000
20000
20000 10000
20002000
00
7‘000
7000
6‘000
6000
5‘000
5000
4‘000
4000
3‘000
3000
2‘000
2000
1‘000
1000
00
13
12
0
20
10
11
20
20
20
09
20
08
07
20
05
Brotgetreide
Brotgetreide
CHCH
CH
Futtergetreide
20
20
20
04
03
20
02
01
20
20
00
0
0
20002000
20012001
20022002
20032003
20042004
20052005
20072007
20082008
20092009
20102010
20112011
20122012
20132013
20
0
8‘000
8000
Anbaufläche
ZH in
in ha
ha
Anabufläche ZH
12000
12000
Anbaufläche ZH in ha
90‘000
90000
Auf 20% der offenen Ackerfläche
120000
120000
wurde im Jahr 2013 Futtergetreide angebaut
Brotgetreide
Brotgetreide
ZH ZHZH
Futtergetreide
90000
90000Futtergetreide
9000
9000
Abbildung 16: Anbauflächen
Entgegen der Entwicklung der Anbaufläche des Brotgetreides verlief der Rückgang der Futtergetreidefläche im Kanton Zürich langsamer als über die ganze
Schweiz gesehen. (Quelle: BFS)
Raps
80008000
15‘000
15000
60000
60000
60006000
10‘000
10000
40000
40000
40004000
5‘000
5000
1‘500
1500
1‘000
1000
20002000
13
20
12
20
11
20
10
20
09
20
08
Brotgetreide
Brotgetreide
Raps ZHZH ZH
Abbildung 17: Anbaufläche
90000
90000
Raps
In den Jahren 2000 bis 2005 verfügte
der Kanton Zürich über einen noch
etwas höheren oder gleichwertigen
Anteil Raps an der gesamten offenen
Ackerflächen verglichen mit dem gesamtschweizerischen Durchschnitt.
Ab 2007 ist ein leichter Rückgang
dieses Anteils ersichtlich. (Quelle:
BFS)
Agrarbericht 2014
20
07
20
05
04
20
03
20
02
20
01
20
20
20
00
00
00
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2007 2008 2009 2010 2011 2012
0
0 0 2013
20002000
20012001
20022002
20032003
20042004
20052005
20072007
20082008
20092009
20102010
20112011
20122012
20132013
Brotgetreide
Brotgetreide
Raps
CH CH CH
Die Anbaufläche von Raps hat im
Kanton Zürich um 37% zugenommen
2‘000
2000
500
500
20000
20000
0
2‘500
2500
9000
9000
Anbaufläche ZH
ZH ininha
Anbaufläche
ha
Anbaufläche ZH in ha
80000
80000
10000
10000
20‘000
20000
Anbaufläche CH
CH ininha
Anbaufläche
ha
Anabufläche CH in ha
00000
100000
12000
12000
Anbaufläche ZH in ha
25‘000
25000
20000
120000
Die Anbaufläche von Raps schweizweit
nahm im Zeitraum von 2000 bis 2013
um mehr als die Hälfte zu (+55%). Im
CH
Kanton Raps
Zürich
verlief die Zunahme mit
Raps ZH
insgesamt 37% etwas weniger schnell.
Zwischen 2000 und 2005 nahm die
Anbaufläche um 25% zu, von 2006 bis
2012 waren es noch 10%. Während der
prozentuale Flächenanteil von Raps an
der offenen Ackerfläche in der Schweiz
weiter anstieg, ist bei der absoluten Anbaufläche nach dem Jahr 2011 ein minimer Rückgang zu verzeichnen. Diese
Abnahmetendenz ist auch im Kanton
Zürich zu ermitteln (Rapsfläche 2013:
2‘150 ha). Sowohl die kantonale Anbaufläche von Raps wie auch der Anteil an
der offenen Ackerfläche gingen etwas
zurück. Entsprechend nimmt der Anteil an im Kanton Zürich produziertem
Raps weiter ab (–1% auf 10% 2013) (Abbildung 17).
F
F
17
Zuckerrüben
Auch der prozentuale Anteil der kantonalen Anbaufläche an der offenen
Ackerfläche machte diese Schwankungen mit. Während im Jahr 2000
noch gut 8% der kantonalen offenen
Ackerfläche mit Zuckerrüben bebaut
12000
12000
80008000
ha CH
60006000
3500
3‘500
3000
3‘000
2500
2‘500
2000
2‘000
1500
40004000 1‘500
10000
1000
Anbaufläche
ha ZHZH in ha
Anbaufläche ZH in ha
4000
10000
100004‘000
Anbaufläche CH in ha
Anabufläche CH in ha
Anabufläche CH in ha
Nach mehreren Grossernten wurde die
mengenregulierende Zuckerquote 2010
120000
120000
auf 210‘000 t gesenkt, dann bis ins Jahr
2013 kontinuierlich auf 247‘272 t wieder
angehoben (inkl. Bio, Quelle: Zuckerrü100000
10000040000
40‘000
benstatistik 2013, Zuckerfabriken Aar35000
berg und Frauenfeld AG). Entsprechend
35‘000
verhielt sich auch die Anbaufläche.
80000
80000
30000
30‘000
Hinter den Kantonen Waadt und Bern
25000
steht der Kanton Zürich bezüglich An25‘000
60000
60000
bauflächen von Zuckerrüben mit 15%
20000
20‘000
der gesamtschweizerischen Fläche an
dritter Stelle.
40000
4000015000
15‘000
wurden, waren es in den Jahren 2007
bis 2009 mehr als 11%. Seit 2011 werden nun jährlich 10% der kantonalen
offenen Ackerfläche für den Zuckerrübenanbau verwendet (CH: 7%).
Anbaufläche ZH in ha
15% der schweizerischen Zuckerrübenanbaufläche liegt im Kanton Zürich
16‘000
20000
20000
13
20
12
14000
14‘000
80008000
12000
Anbaufläche CH in ha
12‘000
10000
10‘000
ha CH
Anabufläche CH in ha
Anabufläche CH in ha
Der Anbau von Kartoffeln im Kanton
60000
60000
Zürich war weiter rückläufig, allerdings
verlangsamte sich der Rückgang seit
2007 deutlich (–13% von 2000 bis40000
2007,
40000
–1% von 2007 bis 2013) (Abbildung 19).
2013 betrug die Anbaufläche 950 ha.
10000
10000
16000
60006000
8000
8‘000
40004000
6000
6‘000
4000
4‘000
1600
1‘600
Anbaufläche ZH in ha
100000
100000
Rückgang der Anbaufläche im
Kanton Zürich weniger stark als
80000
80000
schweizweit
Anbaufläche ZH in ha
Kartoffeln
12000
12000
1400
1‘400
1200
1‘200
1000
1‘000
800
800
600
600
400
400
20002000
2000
2‘000
200
200
ha ZHZH in ha
Anbaufläche
120000
120000
20
11
20
10
20
09
20
08
20
07
05
20
04
20
03
20
02
20
01
20
20
20
00
10‘000
1‘000
Aufgrund des relativ grossen Anteils
20000
20000
20002000
an der schweizweiten Anbaufläche
5000
500
5‘000
500
sind Schwankungen in der Anbau0
0
00
fläche in Kanton Zürich klar erkenn- 0 0
0 0
20002000
20012001
20022002
20032003
20042004
20052005
20072007
20082008
20092009
20102010
20112011
20122012
20132013
bar. Im Zeitraum zwischen 2000
und 2007 stieg die kantonale AnbauBrotgetreide
Brotgetreide
CH
Brotgetreide
Brotgetreide
ZH ZHZH
Zuckerrüben
CHCH
Zuckerrücben
fläche um rund 26% an, sank dann bis
2010 um gut 15% und pendelte sich
Abbildung 18: Anbaufläche Zuckerrüben
ab 2011 auf einem mittleren Wert von
9000
Der Anbau von Zuckerrüben90000
ist90000
im Kanton Zürich weit verbreitet. (Quelle: 9000
BFS)
3‘050 ha ein (Abbildung 18).
Agrarbericht 2014
13
20
12
20
11
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09
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20
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03
20
02
20
01
20
20
00
Schweizweit nahm die Anbaufläche von
00
00
Kartoffeln von 2000 bis 2013 um 23%
0 0
0 2013
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2007 2008 2009 2010 2011 0
2012
2000
2000
2001
2001
2002
2002
2003
2003
2004
2004
2005
2005
2007
2007
2008
2008
2009
2009
2010
2010
2011
2011
2012
2012
2013
2013
ab. Der Anteil der im Kanton Zürich liegenden Anbaufläche stieg deshalb im
Brotgetreide
Brotgetreide
CH CH
Brotgetreide
Brotgetreide
ZHZH
ZH
Kartoffeln
CH
Kartoffeln
schweizerischen Vergleich um 1% auf
9% leicht an.
Abbildung 19: Anbaufläche
90000
90000Kartoffeln
9000
9000
Die Anbaufläche von Kartoffeln reduzierte sich in den Jahren 2000 – 2013 im Kanton Zürich um 12%. Schweizweit verlief die Abnahme doppelt so schnell. (Quelle:
BFS)
18
Silo- und Grünmais
11% des schweizerischen Silound Grünmaises wird im Kanton
Zürich angebaut
Trotz einem hohen Anteil an der offenen Ackerfläche (Schweiz und Kanton
Zürich: 17%) wird die Anbaufläche von
Silo- und Grünmais erst seit 2008 in
der BFS-Statistik erfasst. In dieser Zeitspanne haben die Kulturen im Kanton
Zürich um 7% und schweizweit um gut
4% zugenommen. 2013 betrug die Anbaufläche von Silo- und Grünmais im
Kanton Zürich 5‘000 ha.
Gemüse
Kanton Zürich Spitzenreiter im
Bio-Anteil beim Gemüsebau
Die Gemüseanbaufläche in der Schweiz
ist im Zeitraum zwischen 2000 und 2013
um 18% angestiegen.
Im Kanton Zürich spielt der Anbau von
Gemüse eine grosse Rolle. Die Anbauflächen von Gemüse sind in den letzten
Jahren stetig gewachsen und haben
sich in den letzten 20 Jahren mehr als
verdoppelt. Der Anstieg der Anbauflächen hat sich ab 2005 abgeschwächt
und liegt heute bei etwas über 2‘000
ha (Abbildung 20). Das im Kanton erzeugte Gemüse dient in erster Linie der
Versorgung des Grossraums Zürich.
Beim Anbau im Gewächshaus herrscht
eine etwas andere Situation. Die Konstruktionsfläche der Gewächshäuser
hat zwar leicht zugenommen und be-
trägt 2013 44 ha, die Anbaufläche hat
in den letzten Jahren aber eher abgenommen. Der Grund dafür liegt in den
geänderten Anbauverfahren. Die Kulturzeiten bei Tomaten und Gurken haben sich beispielsweise verlängert, so
dass weniger Folgekulturen angebaut
werden können.
Eine Spitzenrolle nimmt der Kanton Zürich im Bio-Gemüseanbau ein. Der Anteil am gesamten Gemüsebau im Kanton Zürich beträgt 31% (660 ha). Damit
führt der Kanton Zürich deutlich vor den
Kantonen Fribourg mit 215 ha und Thurgau mit 214 ha.
Die wichtigsten Zürcher Gemüsearten
nach Anbaufläche im Freiland waren
2013 Eisberg (205 ha), Kopfsalat (186
ha) und Karotten (153 ha). Während
bei den beiden Salaten der Bio-Anteil
etwas über 20% lag, machte dieser
120000
00
2500
25‘000
2‘500
100000
00
10000
10000
20000
2000
15‘000
60006000
10‘000
10000
00
40000
40004000
5‘000
5000
1000
1‘000
500
500
20002000
Brotgetreide
Brotgetreide
Gemüse
CHCH CH
90000
90000
Agrarbericht 2014
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20
20
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20
20
20
20
0
0
20002000
20012001
20022002
20032003
20042004
20052005
20072007
20082008
20092009
20102010
20112011
20122012
20132013
0
0
0
20
11
10
09
08
07
05
04
03
02
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
20
0
0
00
0
01
00
20000
1500
1‘500
Brotgetreide
Brotgetreide
GemüseZH
ZHZH
9000
9000
Anbaufläche ZH in ha
80008000
15000
Anbaufläche ZH in ha
Anbaufläche ZH in ha
2‘000
13
Anbaufläche CH in ha
20‘000
00
60000
Zusammen mit dem Gartenbau erzielte
der Gemüsebau in den letzten Jahren mit jährlich rund Fr. 238 Mio. den
höchsten Produktionswert der Zürcher
Landwirtschaft (vgl. Grafik 33).
12000
12000
25000
00
80000
bei den Karotten gut 75% aus. (Quelle: Statistischer Jahresbericht 2013;
Schweizerische Zentralstelle für Gemüse (SZG)).
Gemüse CH
Gemüse ZH
Abbildung
20: Anbaufläche Gemüse
Der Kanton Zürich steuert rund 14%
der gesamtschweizerischen Gemüseanbaufläche bei. Nach einem stetigen
Anstieg bis ins Jahr 2005 pendeln die
Anbauflächen anschliessend je nach
Jahr um eine Fläche von rund 2‘000
ha. (Quelle: Statistischer Jahresbericht;
Schweizerische Zentralstelle für Gemüse (SZG))
hgen
19
Obst- und Beerenanlagen
30%
30%
25%
25%
20%
20%
15%
15%
20
10%
10%
20
5%
5%
0%
0%
-5%
–5%
-10%
–10%
Kirschen
Erdbeeren
ee
re
n
rn
Bi
Zwetschgen
2005 - 2008
Er
db
Birnen
Ki
rs
ch
en
Äpfel
en
fe
l
-15%
–15%
Zw
et
sc
hg
en
Abbildung 21 zeigt die prozentuale
Veränderung der Anbauflächen ausgewählter Dauerkulturen zwischen 2005
und 2012.
35%
35%
Äp
Der flächenmässige Anteil obstbaulicher Intensivkulturen ist im Kanton Zürich mit 0.5% der Landwirtschaftlichen
Nutzfläche relativ klein. Trotzdem finden sich 5% der schweizerischen obstbaulichen Intensivkulturen im Kanton
Zürich. Schweizweit ging die Anbaufläche zwischen 2000 und 2013 um
7% zurück, im Kanton Zürich um etwas
mehr als 8%.
40%
40%
Veränderung
Anbaufläche
in % der Anbaufläche
Veränderung
Anbaufläche
in % der
Anbaufläche
pro Kultur
pro Kultur
Fläche obstbaulicher Intensivkulturen rückläufig
2009–2012 - 2012
2005 - 2008 2009
2005–2008
Abbildung 21: Anbauflächen ausgewählter Obst- und Beerenanlagen
2009
- 2012und Kirschen bis 2008 noch um 3–35% ihrer
Während Erdbeeren,
Zwetschgen
Anbaufläche zulegen konnten, ist ab 2009 eine Abnahme bzw. ein kleinerer Zuwachs zu verzeichnen. (Quelle: BFS)
Reben
Der Kanton Zürich verfügt über
knapp 5% der schweizerischen
Rebfläche
Diese Fläche stellt die 5. grösste kantonale Anbaufläche von roten und die
Zwetschgen
Kirschen von
6. grösste kantonale Anbaufläche
weissen Trauben dar.
Kirschen
21% der Bewirtschafter mehr als 1 ha
Reben.
Knapp 20 Bewirtschafter im Kanton
Zürich pflegten 2013 mehr als je 5 ha
Reben und deckten damit 24% der Gesamtfläche
ab.
Erdbeeren
haben eine LebenserwarErdbeerenRebstöcke
tung von rund 30 Jahren. Um eine aus-
Zwischen den Jahr 2000 (642 ha Rebfläche) und 2013 (611 ha) ging 5% der
Rebfläche verloren. Zwischen 2000 und
2013 haben rund 15% der Bewirtschafter den Betrieb aufgegeben (Bewirtschafter im Jahr 2000: 756, 2013: 642).
Dadurch nimmt die durchschnittliche
Fläche pro Bewirtschafter in diesem
Zeitraum auf 95 Aren zu. Bewirtschafter mit mehr als 1 ha Rebfläche machen
2013 einen Anteil von 14% aus und bewirtschafteten 60% der Zürcher Rebfläche. Im Jahr 2000 unterhielten noch
gewogene Altersverteilung der Stöcke
zu erhalten, müssten jährlich gut 3%
der Flächen neu bepflanzt werden.
2013 wurden 12 ha Rebfläche neu bepflanzt, was einer «Remontierung» von
knapp 2% entspricht. Zürcher Rebstöcke werden somit zunehmend älter. Im
Jahr 2000 betrug das durchschnittliche
Alter des traditionellen Zürcher Rebbergs rund 20 Jahre (Blauburgunder 18
Jahre und Riesling-Silvaner 20 Jahre),
im Jahr 2013 verzeichneten die beiden
Sorten ein Alter von 27 bzw. 28 Jahren.
(Quelle: Rebbaukommissariat, Rebjahr
und Weinlese im Kanton Zürich, diverse
Jahre).
Schweizweit hat sich die Verteilung des
Anbaus von roten und weissen Trauben
im Zeitraum von 2000 bis 2013 gewandelt. Während der Anbau von roten und
weissen Trauben im Jahr 2000 noch fast
ausgeglichen war (48% weiss, 52% rot),
so sah es 2013 mit 58% roten und 42%
weissen Trauben deutlich anders aus.
Die Verteilung von roten und weissen
Trauben hat sich im Kanton Zürich jedoch kaum verändert. 2013 wurden auf
65% der Rebfläche rote Trauben und
auf 35% der Rebfläche weisse Trauben angebaut (im Jahr 2000: 63% rot,
37% weiss) (Quelle: BLW, Das Weinjahr
2013).
Wald
Zu jedem Landwirtschaftsbetrieb
gehören durchschnittlich 3.3 ha
Wald
2013 war im Kanton Zürich knapp die
Hälfte der Waldfläche in Privatbesitz,
die andere Hälfte im Eigentum der öffentlichen Hand. Der Anteil Privatwald,
Agrarbericht 2014
welcher zu einem Landwirtschaftsbetrieb gehört, ist seit der ersten Erfassung (2007) von 34% auf 37% (2013)
angestiegen (CH 2013: 32%). 2013
sind 9‘060 ha Wald (18% der gesamten Waldfläche) im Eigentum von 2‘745
Landwirtschaftsbetrieben, was durchschnittlich 3.3 ha Wald pro Betrieb
ausmacht. Schweizweit verfügen die
Landwirtschaftsbetriebe durchschnittlich zwar über dieselbe Fläche Wald,
der Anteil öffentlicher Wald ist jedoch
markant höher, sodass nur 9% der
schweizweiten Waldfläche im Eigentum
von Landwirtschaftsbetrieben ist.
20
1.3. Produktionsleistung in der Tierhaltung
60%
60%
Veränderung
in %
Veränderung Tierbestand in
%VeränderungTierbestand
Tierbestand in %
50%
50%
Kühe
40%
40%
30%
30%
2000 - 2007
20%
20%
60%
2007 - 2013
10%
10%
50%
0%
0%
40%
2000 - 2007
–10%
-10%
30%
–20%
-20%
20%
10%
2007 - 2013
Pferde
Pferde
2000–2007
Rindvieh
Rindvieh
Kühe
Kühe
Schweine
Schweine
Schafe
Schafe
Ziegen
Ziegen
Nutzhühner
Nutzhühner
Legehennen
Legehennen
2007–2013
0%
Abbildung 22: Tierbestände 2000 bis 2013
-10%
Schweine Rindvieh,
Schafe
Ziegen
Nutzhühner haben
Legehennen
Die Kategorien
Kühe, Schweine
und Legehennen
nach einer Abnahme zwischen den Jahren 2000 und 2007
ab 2007
-20% wieder zugelegt (Anzahl Stück Vieh). Im Verhältnis zum Bestand einen grösseren Rückgang (–15%) erlitten die SchaPferde
Rindvieh
Kühe
Schweine
Schafe
Ziegen
Legehennen
fe. Auch der landwirtschaftlich
erfasste Pferdebestand
nahm
ab, was aber
auf die Art der
ErfassungNutzhühner
(landwirtschaftlich
oder
nichtlandwirtschaftlich) zurückzuführen ist. (Quelle: BFS)
Rindvieh-, Schweine- Geflügelbestände wieder ansteigend
zierte sich dann aber bis 2013 wieder
um 25% (Zunahme 2007–2013: 1%).
Während der Rindvieh- und Kuhbestand im Kanton Zürich zwischen 2000
und 2007 absanken (–6% bzw. –4%),
war ab 2007 bis 2013 wieder ein tendenzieller Anstieg von 2% bzw. 1% zu
beobachten (Abbildung 22). Die Daten
sind allerdings nur bedingt vergleichbar, da die Rindviehbestände erst seit
2009 via Tierverkehrsdatenbank (TVD)
erhoben werden.
Der Bestand an Nutzhühnern stieg zwischen 2000 und 2013 stetig an, währenddessen die Anzahl Legehennen bis
2007 laufend abnahm (–10%). Zwischen
Der Schweinebestand nahm erst um
8% ab (2000–2007) und dann bis 2011
um mehr als 10% zu. Zwischen 2011
und 2013 war wiederum eine leichte
Abnahme zu verzeichen.
Der Schafbestand hielt sich bis 2007
relativ stabil, verlor in den darauf folgenden Jahren bis 2013 aber fast 16%.
Der Ziegenbestand wuchs zwischen
2007 bis 2009 stark an (+105%), redu-
Agrarbericht 2014
2007 und 2013 war jedoch auch bei den
Legehennen wiederum eine Zunahme
von 4% zu beobachten.
2000 - 2007
2007 - 2013
21
Rindvieh
40‘000
1 200
1‘200
40 000
35‘000
35 000
1 000
1‘000
30‘000
1 000
50 bis 99
über 100
0
0
000 100
1 bis 9 1 bis 910 bis 1910 bis 19
20 bis 2920 bis 29
30 bis 4930 bis 49
50 bis 9950 bis3599
über
über 100
1 000
Anzahl Tiere
1 200
30 bis 49
0
1 000
20‘000
0
40 000
40 000
20
000
15‘000
30 000
35 000
35 000
15
000
25 000
30 000
30 000
10
000
800
1 bis 9
400
10 bis 19
10 bis 19
600
400
200
0
20 000
600
20 bis 29
30 bis 49
20 bisBestandesgrössen
29
30 bis 49
400
50 bis 99
15 000
50 bis 99
Bestandesgrössen
Rindviehhalter 2000
Rindviehbestand 2000
Rindviehhalter
2013
200
200
Rindviehbestand 2013
0
Rindviehhalter 2000
Rindviehhalter 2013
Stück Rindvieh 2000
Stück Rindvieh 2013
über 100
über 100
0
10 000
15 000 15 000 Stück Rindvieh
2013
Stück Rindv
5 000
10 000 10 000
0
5 000
5 000
Agrarbericht 2014
Anteil
AnteilHalter
HalterAnteil
mit
mit……Halter
Tieren
Tieren
mit … Tieren Anteil Anteil
HalterHalter
Anteil
mit … mit
Halter
Tieren
… Tieren
mit … Tieren
80%
80 %
70%
70 %
Anteil Halter mit … Tieren
Vom schweizweiten Rindviehbestand
wird 2013 rund 6% im Kanton Zürich
gehalten (94‘000 Tiere).
90%
90 %
60%
60 %
50%
50 %
40%
40 %
30%
30 %
70%
100%
60%
50%
60%
90%
50%
100%
100%
40%
50%
80%
40%
90%
90%
30%
40%
70%
30%
80%
80%
20%
30%
60%
20%
70%
70%
10%
20%
50%
10%
60%
60%
0%
10%
40%
0%
50%
50%
0%
30%
40%
40%
über 100
50 bis 99
30 bis 49
20 bis 29
über 100
10
bis 19
50 bis 99
1
bis
9 49
30
bis
CH
ZH
20 bis 29
CH
10
bis 19ZH
CH
1 bis
9
ZH
10%
20%
20%
0%
10%
10%
10 %
10%
0%
0%
0%
0%
Bestandesgrösse
(Anzahl
Tiere)
20%
30%
30%
20 %
20%
Abbildung 24: Vergleich Bestandesgrösse CH vs. ZH
Grössere Betriebe sind im Kanton
Zürich etwas stärker vertreten als
schweizweit. (Quelle: BFS)
80%
70%
60%
CH
CH
ZH
ZH
5 000
0
90%
80%
70%
100%
100 %
Anteil Halter mit Anzahl Tieren
Betriebe mit 30 bis 49 Stück Rindvieh
waren im Jahr 2000 am häufigsten
(33%), gefolgt von Betrieben mit 20 bis
29 Stück Vieh (25%) und Betrieben mit
10 bis 19 Stück Rindvieh (19%). Bis ins
Jahr 2013 verschob sich die Verteilung
zugunsten grösserer Betriebe. 30% halten noch immer 30 bis 49 Stück Rindvieh, 23% 50 bis 99 Stück und nur noch
19% weisen einen Bestand von 20 bis
29 Stück Rindvieh auf. Entsprechend
fand sich im Jahr 2013 der grösste Anteil des Rindviehbestandes auf Betrieben mit 50 bis 99 Stück Rindvieh (36%),
gefolgt von Betrieben mit 30 bis 49
15 000
10 000
100%
90%
80%
Im Vergleich zur übrigen Schweiz weist
der Kanton Zürich pro Betrieb etwas
grössere Rindviehbestände auf. Abbildung 24 zeigt die prozentuale Aufteilung
aller Rindviehhalter nach Grössenklassen (Bestandesgrösse).
Stück R
Stück Rindvieh
2000
Stück Rindv
100%
90%
In der Schweiz halten 70% der Landwirtschaftsbetriebe Rindvieh, im Kanton Zürich sind es 54%.
Rindvie
Stück
30
000R
Rindviehhalter
2000
Rindviehhal
20
0 000 20 000 Rindviehhalter 2013
Rindviehhal
100%
(26%) und Betrieben mit über 100 (22%)
Tieren. Betriebe mit unter 30 Stück
Rindvieh halten ingesamt nur noch 16%
des kantonalen Rindviehbestandes
(Abbildung 23).
Rindvie
20 000
5‘000
25000
000 25 000
5
1 bis 9
10 bis 19
20 bis 29
30 bis 49
50 bis 99
über 100
Abbildung 23: Rindviehhalter
und Rindviehbestand
Bestandesgrössen
1 bis
9 meiste Rindvieh
10 bisin
19Beständen
20 bis 29
30 bis 49
50 bis 99
über 100
0
0
0 von 30 bis 49 Tieren zu finden, bis ins Jahr 2013 verschob sich diese
0
Im Jahr 2000 war
das
1 bis 9 1 bis 9
10 bis 1910 bis 19
20 bis 2920 bis 29
30 bis 4930 bis 49
50 bis 9950 bis 99
über 100über 100
Bestandesgrössen
Bestandesgrössen
Häufigkeit auf die Bestandesgrösse von 50 bis 99 Tieren. (Quelle:
BFS)
Bestandesgrössen
Häufigste Betriebsgrösse: 30 bis
49 Stück Rindvieh
35 000
25 000
10‘000
Anzahl Tiere
800
Anzahl Rindviehhalter
1 bis 9
800
600
Anzahl Rindviehhalter
200
200
600
200
20 bis 29
40 000
25‘000
25 000
40 000
Anzahl Tiere
10 bis 19
1 200
400
800
400
0
0
400
1 bis 9
0
Anzahl Tiere
1600
000
600
0
Anzahl Tiere
1 200
Anzahl Rindviehhalter
Anzahl Rindviehhalter
Anzahl
Rindviehhalter
Anzahl
Rindviehhalter
30 000
1 200
800
800
CH
ZH
CH
CH
ZH
ZH
22
30 000
25‘000
31%
25 000
20‘000
20 bis 29
21%
100%
80%
30 bis 49
35%
70%
über 100
30 bis 49
1 bis 9
20%
10%
Glattal
Limmattal
Oberland
Pfannenstiel
Unterland
W einland
W interthur
Zimmerberg
Zürich
2000
er
b
ric
h
er
g
ur
2007 - 2013
m
200
m
W
in
200
Zi
Pf
U
W
ei
n
la
nd
nt
er
la
nd
en
st
ie
l
an
n
at
ta
l
m
m
O
be
rla
nd
2000 - 2007
20%
10%
Knonaueramt
Li
30%
t
Furttal
50 bis 99
34%
10 bis 19
30%
Kn
on
au
er
am
40%
20 bis 29
40%
tta
l
Veränderung Tierbestand in %
00
50%
Fu
r
5 000
2012
50 bis 99
50%
10 000
5‘000
60%
te
rth
60%
G
la
tta
l
10‘000
20 bis
2000
Zü
15 000
1 bis 9
1%
über 100
18%
90%
20 000
15‘000
Anzahl Tiere
Anzahl Tiere
10%
50 bis 99
24%
2012
0%
Abbildung 25: Rindviehbestand nach Regionen
-10% Stück Rindvieh wurden im Jahr 2012 25% in der Region Oberland und knapp 20% in der Region Winterthur
Von
den 94‘000
Kühe
Schweine
Schafe
Ziegen
Nutzhühner
Legehennen
gehalten. (Quelle: BFS)
-20%
Pferde
Rindvieh
Kühe
Schweine
Schafe
Regionen Zürich, Glattal und Weinland
(> 1 ha pro Tier).
Ein Viertel des kantonalen Rindviehbestandes in der Region
Oberland
Absolut verzeichen die Regionen Oberland und Winterthur den grössten
Rindviehbestand (Abbildung 25). Die
Zunahme der Region Winterthur bzw.
die Abnahme im Weinland ist zu einem
grossen Teil auf die Umteilung der Gemeinde Altikon zurückzuführen
Im Verhältnis zur landwirtschaftlichen
Nutzfläche weisen die Regionen Zimmerberg (0.58 ha pro Tier) und das
Knonaueramt (0.66 ha pro Tier) die
höchsten Dichten auf. Am wenigsten
Tiere pro Fläche befinden sich in den
Ziegen
Nutzhühner
Legehennen
(–7% in der Region Weinland, +4% in
der Region Winterthur). Gleiches gilt
für die Regionen Glattal und Oberland.
Aufgrund der Umteilung der Gemeinde
Greifensee von der Region Oberland in
die Region Glattal verlor das Oberland
rund 1%, das Glattal gewann 3% hinzu.
Kuhbestand
60%
Anteil Milchkühe am gesamten Rindviehbestand der Region in %
30%
5 000
1 bis 9
20%
50%
50%
0
Furttal
10%
Glattal
Knonaueramt
Limmattal
Oberland
Pfannenstiel
Unterland
Weinland
Winterthur
Zimmerberg
Zürich
0%
2013 ZH
40%
40%
2013 CH
30%
30%
2012
60%
50%
40%
2000
- 2007
Winterthur
ric
h
Zürich
Zü
m
er
be
rg
te
nl
W
ei
Zimmerberg
200
m
ur
2007 - 2013
rth
an
d
nd
rla
nt
e
U
Pf
an
ne
ns
rla
be
O
2000
Weinland
Unterland
tie
ta
at
m
m
on
Kn
10%
Pfannenstiel
l
Oberland
nd
Limmattal
Li
l
tta
la
G
al
Fu
rtt
20%
Knonaueramt
l
Glattal
au
er
am
t
Furttal
30%
200
Zi
0
0%
in
10%
10%
2000
W
20%
20%
Veränderung Tierbestand in %
Anteil Milchkühe am gesamten
Rindviehbestand der Region in %
60%
2012
0%
Abbildung 26: Anteil Milchkühe am Gesamtrindviehbestand der Regionen
-10%
Kühe Regionen
Schweine
Schafe und Furttal
Ziegen
Nutzhühner
In den
Unterland, Weinland
ist der Anteil
MilchküheLegehennen
am Gesamtrindviehbestand am kleinsten. Spitzenreiter ist die-20%
Region Limmattal mit 56%. (Quelle: BFS)
Pferde
Rindvieh
47% des Rindviehbestandes sind
Milchkühe
Der Anteil an Milchkühen am Gesamtrindviehbestand ist über den ganzen
Kanton gerechnet um rund 1% auf 47%
angestiegen (43‘000 Kühe). Die Zu-
Agrarbericht 2014
Kühe
Schweine
Schafe
nahme war vor allem in den Regionen
Furttal, Limmattal und dem Knonaueramt zu verzeichnen (Abbildung 26). Die
grösste Abnahme weist die Region Zürich auf. Ebenfalls einen geringeren Anteil an Kühen gegenüber 2000 weisen
die Regionen Weinland und Oberland
auf.
Ziegen
Nutzhühner
Legehennen
Der prozentuale Anteil an der schweizweiten Milchkuhhaltung beträgt wie
auch beim Rindviehbestand 6%.
en
Milchproduktion
200000
180‘000
160000
2000
160‘000
140000
2‘000
Durchschnittlich
vermarktete Milch
140‘000
120000
120‘000
100000
100‘000
80000
80‘000
r vermarkteten
90%
20
0
20 5
08
20
0
20 9
10
20
1
20 1
12
20
13
20
100%
100 %
80%
Anteil Milchproduzenten in %
00
Anzahl Milchproduktionsbetriebe
2012
Weniger Betriebe produzieren
mehr Milch
Anzahl Milchproduktionsbetriebe
2‘500
Anzahl Milchproduktionsbetriebe
200‘000
180000
pro Betrieb
Durchschnittlich vermarktete Milch
pro Betrieb (kg)
(kg)
2500
Jeder dritte Landwirtschaftsbetrieb
im Kanton Zürich produzierte 2013
1500
Milch (CH 43%). Der Strukturwandel im
1‘500
wichtigen Betriebszweig der tierischen
Milchproduktionsbetriebe
Produktion verläuft jedoch schneller
1000
1‘000 Ø Vermarktete Milch als über alle Landwirtschaftsbetriebe
gesehen. Im Jahr 2000 produzierten
60000
60‘000
noch 44% der Betriebe Milch. Zwischen
2500
40000
500500
40‘000
2000 und 2005 gaben 12% der Milchwirtschaftsbetriebe ihre Milchproduk20000
20‘000
2000
tion auf, zwischen 2005 und 2010 gar
00
00
24%. Grund dafür ist die Aufhebung
2000 2005 2008 2009 2010 2011 2012 2013
1500
der Milchkontigentierung im Jahr 2009
Jahr
Milchproduktionsbetriebe
Milchproduktionsbetriebe
und der tendenziell sinkende Milch1000
ØØVermarktete
Milch Milch
Vermarktete
preis. Insgesamt war zwischen 2000
und 2013 indessen die Aufgabe der
Abbildung
27:
Milchproduktions500
Milchproduktion von 40% (840 Bebetriebe und vermarktete Milch
triebe) auszumachen (Betriebsaufgabe
Zwischen
2008 und 2013 nahmen die
0
über alle Betriebe: –20%, 939 Betriebe).
2013 Milchproduktionsbetriebe um 18%
Schweizweit verläuft die Aufgabe minim
ab, im selben Zeitraum steigerten die
langsamer, zwischen dem Jahr 2000
verbliebenen Milchproduzenten ihre
und 2013 reduzierte sich die Anzahl
Jahresleistung um 22%. (Quelle: TSM
100%
Milchproduktionsbetriebe um 38%.
Treuhand)
90%
90 %
70%
80 %
80%
60%
70%
50%
40%
30%
20%
Milchleistung
über 500'000
kgkg
über
500‘000
70 %
Anteil Milchproduzenten in %
Anteil
Milchporduzenten in %
11
23
400'001-500'000 kg kg
400‘001–500‘000
0%
200'001-300'000
kg kg
200‘001–300‘000
400'001-500'000
kg
100'001-200'000
kg kg
100‘000–200‘000
300'001-400'000
kg
50 %
50%
50'001-100'000
kg kgkg
50‘001–100‘000
200'001-300'000
40 %
0 - 50'000
kg
0–50‘000
kg
100'001-200'000
kg
40%
50'001-100'000 kg
30 %
0 - 50'000 kg
30%
20%
20 %
10%
10
%
2011
0%
0
Im Jahr 2002 produzierten 15% der
Betriebe mehr als 150‘000 kg Milch
pro Jahr. Zehn Jahre später (2013, seit
2009 ohne Milchkontigentierung) produzierten 31% der Betriebe mehr als
200‘000 kg Milch. 15% der Zürcher Betriebe lieferten über 300‘000 kg Milch
pro Jahr, und damit über 80% der gesamten Zürcher Milch, ab. Während
2011 die Milchproduzenten mit einer
Ablieferung von 50‘001–100‘000 kg die
zahlenmässig wichtigste Grössenklasse bildeten (48%), waren dies im Jahr
2013 Betriebe mit einer Ablieferungsmenge von 100‘001–200‘000 kg Milch
pro Jahr (37%). Abbildung 28 zeigt die
Verteilung der Grössenklassen 2011
und 2013, wobei sich die Verlagerung
zu grösseren Betrieben klar zeigt. Die
absolut abgelieferte Milchmenge ging
2013 gegenüber 2012 sowohl im Kanton Zürich wie auch schweizweit leicht
zurück (ZH –2.6%, CH –1.2%). Infolge
der tiefen Milchproduktion im Vorjahr
ist der Produzentenpreis für Milch (im
Vergleich zum Vorjahr) angestiegen.
Im interkantonalen Vergleich produzierte der Kanton Zürich im Jahr 2012
7% der Schweizer Milch und lag damit
auf dem 7. Platz.
300'001-400'000
300‘001–400‘000
über 500'000kg
kg kg
60 %
60%
20 %
10%
Entgegengesetzt zur Abnahme der
Milchproduktionsbetriebe verläuft der
Zuwachs an produzierter Milch pro Betrieb (Abbildung 27). 2008 lieferten die
Zürcher Betriebe noch durchschnittlich
unter 150‘000 kg Milch ab, 2013 betrug
die durchschnittliche Jahresmenge gut
179‘000 kg (+22%).
Ein Drittel der Betriebe produziert mehr als 200‘000 kg Milch
pro Jahr
2013
2011
2011
2013
2013
Abbildung 28: Zürcher Milchproduzenten nach Grössenklassen
Deutlich sichtbare Verschiebung in nur
2 Jahren. (Quelle: TSM Treuhand)
Agrarbericht 2014
Pro ha Fläche produzierten die Zürcher
Betriebe gut 12% mehr Milch als der
Schweizerische Durchschnittsbetrieb.
24
Schafe
6% der Schweizer Milchschafe im
Kanton Zürich
gen auf Landwirtschaftsbetrieben (36
Tiere pro Betrieb).
Im Kanton Zürich wurden 2013 rund
18‘000 Schafe gehalten. Gut jeder 10.
Betrieb im Kanton Zürich hält Schafe
(CH: jeder 6.). 4% der Schweizer Schafe (2013) und 6% der Schweizer Milchschafe (2012) werden im Kanton Zürich
gehalten. Während der Schafbestand
zwischen den Jahren 2007 bis 2013 um
16% abnahm ist der Bestand an Milchschafen seit 2004 um 64% angestiegen
(von gut 400 auf über 700 Schafe).
Ein Drittel aller Schafhalter hält bis zu
5 Tiere, knapp ein Viertel 6–10 Tiere.
Nur 5% der Zürcher Schafhalter haben
mehr als 100 Tiere im Stall.
Auf Landwirtschaftsbetrieben wurden
78% der Schafe gehalten. Die übrigen
22% der Schafe wurden von gut 450
Privatpersonen als Hobby gehalten.
Diese Tierbestände sind mit durchschnittlich 8 Tieren kleiner als diejeni-
Regional den grössten Rückgang an
Schafen verzeichnet die Region Zürich
(–80%), auch die Regionen Limmattal und Furttal verloren einen grossen
Anteil ihres Schafbestandes (–23%,
–21%), wobei in diesen Regionen auch
am wenigsten Schafe gehalten wurden. Abbildung 29 zeigt die prozentuale
Verteilung im Kanton Zürich gehaltener
Schafe.
Zürich
Zimmerberg
Furttal
Glattal
Knonaueramt
Limmattal
Winterthur
Oberland
Weinland
Unterland
Pfannenstiel
Abbildung 29: Regionale Verteilung Schafe 2012
26% der Schafe werden in der Region Oberland gehalten, am wenigsten
Schafe weisen die Regionen Furttal
und Limmattal (je 1%) und die Region
Zürich auf (2%). (Quelle: BFS)
Schweine
Mehr als die Hälfte der Schweine
auf Betrieben mit über 500 Tieren
gehalten
2013 wurden im Kanton Zürich rund
39‘000 Schweine gehalten. Dies entsprach 6% des Schweizer Schweinebestandes, verteilt auf 5% der Zürcher
Betriebe (CH 13%). Der Schweinebestand schwankte in den Jahren 2000
bis 2013, wobei im Jahr 2011 der
höchste Bestand (43‘000 Schweine) zu
verzeichnen war.
Gut 55% der Schweine im Kanton Zürich werden in Betrieben mit über 500
Tieren gehalten (12% der Schweinehalter), mehr als 60% der Betriebe mit
Schweinen halten aber weniger als 100
Tiere.
Agrarbericht 2014
Mit nur gut 200 Schweinehaltern und
einigen grossen Schweinebeständen
kann die regionale Verteilung bereits
mit einer Aufgabe oder Aufnahme der
Schweinehaltung
schwanken.
Der
Schweinebestand ist in der Region
Oberland mit einem Anteil von 28% am
grössten, gefolgt von den Regionen
Knonaueramt (18%) und Winterthur
(15%) (Abbildung 30).
Die Regionen Winterthur und Knonaueramt legten zwischen 2000 und 2012 um
7% bzw. 5% zu, gleichzeitig wurden
in den Regionen Pfannenstiel (–4%),
Weinland (–3%) und Oberland (–2%)
weniger Schweine gehalten.
Abbildung 30: Regionale Verteilung Schweine 2012
Analog zum Rindvieh- und Schafbestand ist auch bei den Schweinen der
Bestand in der Region Oberland am
höchsten (28%). Im Furttal wurden weniger als 100 Tiere gehalten, daher ist
diese Region nicht abgebildet (>1%).
(Quelle: BFS)
25
Pferde
18% der Betriebe im Kanton Zürich halten Pferde, Ponys, Esel
oder Maultiere
Die Pferdehaltung («Pferde» hier gemeint inkl. Ponys, Esel und Maultiere)
ist damit die einzige Nutztierhaltung,
der im Kanton Zürich auf prozentual
mehr Betrieben nachgegangen wird als
im gesamtschweizierischen Vergleich
(CH 16% aller Betriebe).
TVD/BLW: 2013: 51% in landwirtschaftlicher Haltung). Von der Gesamtanzahl
der Equiden (Pferde, Ponys, Esel und
Maultiere) wurden 2013 knapp 11% der
Tiere im Kanton Zürich gehalten (rund
11‘000). Der Anstieg der Anzahl Equiden total (ZH +8%, CH +10%) seit Start
der TVD Statistik vom September 2013
bis September 2014 ist jedoch zu einem
grossen Teil auf noch nicht registrierte
Tiere zurückzuführen.
Von den schweizweit landwirtschaftlich
erfassten Pferden wurden 2013 9% der
Pferde im Kanton Zürich gehalten (5‘400
Pferde). Vom Jahr 2000 bis 2007 stieg
die Anzahl Pferde um gut 10% an und
sank seither bis 2013 um knapp 2%.
Neben den landwirtschaftlich erfassten
Pferden wird annähernd die gleiche
Anzahl an Tieren auf nichtlandwirtschaftlichen Betrieben gehalten (Daten
Geflügel
1‘200‘000
1200000
12‘000‘000
12 000 000
2012 wurden von Schweizer Hühnern
747 Mio. Eier gelegt.
Der Nutzhühnerbestand erlebte in den
Jahren 2011 bis 2013 einen Aufschwung
(+10%). Entsprechend wurden in den
Jahren 2012 und 2013 im Kanton Zürich
15 neue Geflügelstallprojekte bewilligt.
Obwohl die Zunahme des Nutzhühnerbestandes im Kanton Zürich etwas geringer ausfiel als schweizweit,
(ZH +43%, CH +47%), veränderte sich
der Zürcher Anteil am gesamtschweizerischen Bestand nicht (4%).
Agrarbericht 2014
200000
1000000
2000
800000
600000
400000
1000000
800000
2007
200000
600000
400000
2013
Anzahl Tiere CH
1200000
12 000 000
12 0006‘000‘000
000
6 000 000
10 000 000
10 000 000
4‘000‘000
48000
000000
000
8 000 000
000 000
2‘000‘000
26000
000
6 000 000
4 000 000
00
4 000 000
Tiere CH
Anzahl TiereAnzahl
CH
400000
00
8‘000‘000
8 000 000
1200000
Anzahl Tiere ZH
400000
10‘000‘000
10 000 000
Anzahl Tiere ZH
Zwischen 2000 und 2013 nahm der Legehennenbestand im Kanton Zürich um
7% ab, während dieser schweizweit um
18% zulegte (Abbildung 31). Durch die
Abnahme des Legehennenbestandes
im Kanton reduzierte sich der Zürcher
Anteil an Legehennen am gesamtschweizerischen Bestand in dieser
Zeitspanne um 3% auf 7%.
Anzahl Tiere ZH
Anzahl Tiere ZH
Anzahl Tiere ZH
Anzahl Tiere ZH
1‘000‘000
1000000
Der Nutzhühnerbestand auf Landwirtschaftsbetrieben im Kanton Zürich be800‘000
800000
läuft sich mit 435‘000 Tieren auf mehr
1200000
als das Doppelte des kantonalen Le- 1200000600‘000
600000
gehennenbestandes (180‘000 Tiere).
1000000
1000000
Schweizweit ist der Anteil Nutzhühner
400‘000
400000
800000
noch höher, 80% des gesamtschwei800000
zerischen Hühnerbestandes auf Land600000
200‘000
200000
wirtschaftsbetrieben sind Nutzhühner.
600000
Anzahl Tiere CH
43% mehr Nutzhühner seit dem
Jahr 2000
2 000 000
2 000 000 CH
Legehennen
0
0
0
0Legehennenbestand
2000 0
2007
2000
2007
2013
AbbildungNutzhühner
31: Nutzhühnerund
ZH
Legehennen ZH
Nutzhühner CH
Legehennen CH
2000
2007
2013
2000
2007
2013
Der Bestand an Nutzhühnern hat sowohl im Kanton Zürich wie auch schweizweit
200000
2000
Nutzhühner ZH
2007
200000
Legehennen
ZH
2013
Nutzhühner CH
0
Nutzhühner
ZH
Legehennen
ZH
um mehr als 40%
zugenommen.
Während
auch
LegehennenbeNutzhühner
ZH
Legehennen
ZH schweizweit
Nutzhühner
CH der
Legehennen
CH
Nutzhühner
ZH
Legehennen
Nutzhühner
CH Legehennen
Legehennen
ZHCH
stand um
18% anstieg,
reduzierteZH
sichNutzhühner
dieser
imZH
Kanton
Zürich um
7%.Nutzhühner CH
Nutzh
Leg
26
1.4. Leistungen für Landwirtschaft und Natur
Produktion von öffentlichen
Gütern
Leistungen für Landschaft und Natur
sind einerseits positive Nebeneffekte
der Produktion von Nahrungsmitteln,
wie z.B. der Erhalt und die Gestaltung
der Kulturlandschaft. Andererseits sind
es auch Leistungen, welche explizit die
Biodiversität und Landschaftsqualität
fördern, wie z.B. das Anlegen von extensiven Wiesen oder die Pflege von
Naturschutzflächen. Ein immer grösserer Anteil der Direktzahlungen der
Bundesagrarpolitik ist an diese sogenannte Produktion von öffentlichen Gü-
tern gekoppelt. Unter öffentlich versteht
man dabei Güter, von deren Konsum
niemand ausgeschlossen werden kann
und deren Produktion nicht über einen
Markt geregelt werden kann, sondern
mittels Entschädigung durch öffentliche Mittel sicherzustellen ist.
1.4.1. Ökologischer Ausgleich und Bewirtschaftung von Naturschutzflächen
Flächenmässig erreicht der Kanton
Zürich die Vorgaben des Bundes (7%)
klar, qualitativ haben viele Flächen
noch Steigerungspotential.
80%
90%
70%
80%
80%
100%
Buntbrachen, Rotationsbrachen,
Buntbrachen, Rotationsbrachen,
Ackerschonstreifen
Ackerschonstreifen
Hecken, Feld- und Ufergehölze
100%
60%
100%
90%
70%
70%
90%
100%
50%
Streueflächen
Buntbrachen, Rotationsbrachen,
Hecken,
Feld- und Ufergehölze
80%
90%
60%
60%
Ackerschonstreifen
Hecken, Feld- und Ufergehölze
80%
90%
40%
50%
50%
Streueflächen
70%
80%
40%
40%
Wenig intensiv genutzte Wiesen
Buntbrachen, Rotationsbrachen,
Wenig intensiv genutzte Wiesen
60%
Extensiv
genutzte
Wiesen
Extensiv genutzte
Wiesen
60%
70%
70%
20%
30%
30%
50%
60%
10%
10%
0
0%
50%
30%
CH 2000
CH
2000
Hecken,
undgenutzte
Ufergehölze
Wenig Feldintensiv
Wiesen
Extensiv
genutzte Wiesen
Streueflächen
CH 2000
CH 2012
ZH 2000
ZH 2012
20%
Extensiv genutzte Wiesen
Streueflächen
Wenig intensiv genutzte Wiesen
30%
40%
2012
CHCH40%
2012
20%
30%
Hecken, Feld- und Ufergehölze
Streueflächen
Buntbrachen, Rotationsbrachen,
Wenig
intensiv
genutzte
Wiesen
Hecken,
Feld- und
Ufergehölze
40%
40%
50%
0%
Ackerschonstreifen
Buntbrachen, Rotationsbrachen,
Hecken, Feld- und Ufergehölze
Ackerschonstreifen
Buntbrachen,
Rotationsbrachen,
Ackerschonstreifen
Streueflächen
Ackerschonstreifen
50%
60%
10%
20%
20%
Wenig intensiv genutzte Wiesen
Extensiv genutzte Wiesen
Streueflächen
70%
80%
30%
2000
ZHZH2000
Wenig
intensiv
genutzte
Wiesen
Extensiv
genutzte
Wiesen
2012
ZHZH2012
Extensiv genutzte Wiesen
10%
30%
10%
Abbildung 32: Beitragskategorien
Ökologischer Ausgleich (Fläche)
20%
Extensiv genutzte Wiesen0% sind CH
der
flächenmässig
wichtigste
Anteil ZHdes
Ökolo2000
CH 2012
ZH 2000
2012
0%
10%
20%
gischen Ausgleichs. Sowohl
schweizweit
wie
auch im Kanton
Zürich
wurden zwiCH 2000
CH 2012
ZH 2000
ZH 2012
schen dem Jahr 2000 und0% 2012 viele der wenig intensiv genutzten Wiesen weiter
2000
CH 2012
ZH 2000
ZH 2012
10%
extensiviert und brachten
so alsCHextensive
Wiesen
gut das
Dreifache
an Beiträgen
ein. (Quelle: BFS)
0%
Agrarbericht 2014
Rund 30% der Ökologischen Ausgleichsflächen sind ausgeschiedene
Naturschutzgebiete, 10% Ökologische
Ausgleichsflächen mit ÖQV-Qualität
(Öko-Qualitätsverordnung, 2001) und
60% Ökologische Ausgleichflächen
ohne ÖQV-Qualität.
90%
Anteile Beitragskategorien (Fläche)
Anteile Beitragskategorien (Fläche)
Anteile
Beitragskategorien
Anteile
Beitragskategorien
(Fläche)
Anteile Beitragskategorien
(Fläche) (Fläche)
Der Kanton Zürich ist einer der moorreichsten Mittellandkantone. Neben
ausgedehnten Streuegebieten rund um
die Gebiete Pfäffiker- und Greifensee
tragen auch die Moore in der Drumlinlandschaft, in der Moorlandschaft
Lützelsee, Hirzel und Neeracherried
zur Streuefläche bei. Im Jahr 2000
befanden sich 34% der beitragsbe-
100%
100%
Anteile Beitragskategorien (Fläche)
Sowohl die Fläche, deren Bewirtschaftung mit Beiträgen für den Ökologischen Ausgleich unterstützt wird, wie
auch die Beiträge selber, haben zwischen 2000 und 2012 zugenommen.
Im Jahr 2012 wurden im Kanton Zürich
für 13% der Landwirtschaftlichen Nutzfläche Beiträge für den Ökologischen
Ausgleich ausgerichtet. Abbildung 32
zeigt die Anteile der Beitragskategorien flächenbezogen. Flächenmässig
den grössten Anteil machen dabei die
extensiv genutzten Wiesen aus, welche
zwischen 2000 und 2012 im Kanton
Zürich um 19%, schweizweit um 6%
zulegen konnten. Während Hecken,
Feld- und Ufergehölze flächenmässig konstant blieben, nahm die Brachen- und Ackerschonstreifenfläche ab
(–2%). Einerseits waren diese bezüglich
Beitragshöhe oft nicht mehr genug
attraktiv, andererseits entstanden vermehrt Probleme mit Neophyten oder
anderen Unkräutern (Disteln, Schnürgras).
rechtigten Streueflächen (nach LwG)
im Kanton Zürich. Bis ins Jahr 2012
wurde schweizweit doppelt so viel
Streuefläche neu erfasst (Zunahme ZH:
+20%), sodass im Jahr 2012 der Anteil
beitragsberechigte Zürcher Streuefläche an der gesamtschweizerischen
Streuefläche noch 20% betrug. Dieser
vermeintliche Anstieg der Streuefläche
ist auf die zunehmende Genauigkeit
der Flächenerfassung zurückzuführen.
Zusätzliche rund 4% der Streueflächen
werden durch Nicht-Landwirte bewirtschaftet und sind nur nach NHG (Bun100%
desgesetz über den Naturund Heimatschutz) betragsberechtigt.
90%
Anteile Beitragskategorien (Fläche)
Extensive Wiesen flächenmässig
bedeutendste Kategorie für den
Ökologischen Ausgleich
CH 2000
CH 2012
ZH 2000
ZH 2012
27
1.5. Landwirtschaftliche Gesamtrechnung und Einkommen
Nichtlandwirtschaftliche
Nebentätigkeiten (nicht
100%
trennbar)
1.5.1. Sektoreinkommen
Produktionswert relativ stabil
Zum gesamtschweizerischen Produktionswert Landwirtschaft trägt der
Kanton Zürich zu 8% bei. Gemäss
Schätzungen des BFS soll der Produktionswert schweizweit bis 2014 um bis
zu 4% steigen, für den Kanton Zürich
wird ein Anstieg von 3% vorausgesagt.
Während die Milch- und Rindviehproduktion in der Schweiz den grössten
Anteil am landwirtschaftlichen Produktionswert aufweist (33%), liegt dieser im
Kanton Zürich hinter dem Gemüse- und
Gartenbau (27% bzw. 31%) (Abbildung
33).
57% der Gesamtproduktion ist
Pflanzliche Erzeugung
Von der landwirtschaftlichen Gesamtproduktion machte der Anteil Pflanzliche Erzeugung im Kanton Zürich im
Jahr 2012 rund 57% aus (Fr. 450 Mio.),
Tendenz minim steigend. Mit diesem
hohen Anteil (CH: 43%) liegt der Kanton
Zürich schweizweit an 5. Stelle hinter
den Wein- und Gemüsekantonen Genf,
Wallis, Waadt und Tessin. Wie in Abbildung 34 ersichtlich, ist dieses Ergebnis
massgeblich durch den Gemüse- und
Gartenbau geprägt. Durch Optimierung
der Produktion und einer Erweiterung
der Anbaufläche ist dieser Anteil am gesamten Produktionswert seit 2000 um
6% angestiegen.
Agrarbericht 2014
Tierische Erzeugung
80%
Prozentualer Anteil am Gesamtproduktionswert
Der Produktionswert (Endrohertrag +
innerbetrieblicher Verbrauch) des Kantons Zürich blieb seit dem Jahr 2000
relativ stabil, wobei der Mittelwert der
Zeitspanne zwischen 2006–2012 mit
Fr. 795 Mio. 0.2% höher liegt als in den
6 Jahren davor (Fr. 793 Mio.).
Landwirtschaftliche
Dienstleistungen
90%
Nichtlandwirtschaftliche Nebentätigkeiten
70%
Pflanzliche Erzeugung
Landwirtschaftliche Dienstleistungen
Einhufer, Schafe, Ziegen und sonstige Tiere
60%
Geflügel und Eier
Schweine
50%
Milch und Rindvieh
Weinbau
40%
Obstbau
Gemüse- und Gartenbau
30%
Futterbau
Ackerbau
20%
10%
0%
ZH 2012
CH 2012
Abbildung 33: Prozentuale Anteile Gesamtproduktionswert
Landwirtschaft
Im Kanton Zürich erzielt der Gemüse- und Gartenbau den höchsten Produktionswert in der Landwirtschaft. Schweizweit liegt dieser an zweiter Stelle (14%) hinter
dem Bereich Milch und Rindvieh. (Quelle: BFS)
Sowohl der Produktionswert des
Ackerbaus wie auch des Futterbaus
sind rückläufig (–3 bzw. –2%), die Produktionswerte des Obst- und Weinbaus
blieben stabil (je 3%).
Auch schweizweit waren die Produktionswerte des Acker- und Futterbaus
leicht rückläufig (je –2%), die Produktionswerte von Obst- und Weinbau hingegen stabil (3% bzw. 6%). Der Anteil
des Produktionswertes von Gemüseund Gartenbau stieg gesamtschweizerisch weniger an als im Kanton Zürich
(+3%), weshalb der Beitrag des Zürcher
Produktionswertes Gemüse- und Gartenbau im schweizerischen Vergleich
von 15% auf knapp 17% anstieg.
Obstbau
Weinbau
Ackerbau
Futterbau
Gemüse- und
Gartenbau
Abbildung 34: Produktionswert
2012 der Pflanzlichen Erzeugung
Mit 54% macht der Gemüse- und Gartenbau den grössten Anteil am Produktionswert der pflanzlichen Erzeugung
aus. (Quelle: BFS)
28
Einhufer,
Schafe, Ziegen
Einhufer, Schafe, Ziegen
und sonstige
Tiere
und sonstige Tiere
33% der Gesamtproduktion ist
Tierische Erzeugung
Die Tierische Erzeugung trug zu 33%
zum Gesamtproduktionswert der Zürcher Landwirtschaft bei (Fr. 364 Mio.).
Milch und Rindvieh bilden dabei mit
82% den Hauptteil (Abbildung 35).
Dieser Anteil lag gut 10% über dem
schweizerischen Durchschnitt der tierischen Produktion, gegenüber dem
schweizerischen Durchschnitt des gesamten Produktionswertes jedoch 6%
tiefer. Insgesamt liegt der Anteil Tierischer Produktion am Gesamtproduktionswert im Kanton Zürich 2012 um
13% tiefer als schweizweit (46%). Die
Bedeutung der Schweine- und Geflügelproduktion im Kanton Zürich (je 3%)
war geringer als im schweizerischen
Durchschnitt (8%, resp. 5%).
Landwirtschaftlichen Dienstleistungen und Nichtlandwirtschaftliche Nebentätigkeiten machen
10% aus
2012 stammten im Kanton Zürich neben der landwirtschaftlichen Produktion rund 10% des Produktionswertes
aus dem Erlös von landwirtschaftlichen
Dienstleistungen (z.B. Waldarbeiten für
Dritte) und Nichtlandwirtschaftlichen
Nebentätigekeiten, welche aber die
Landwirtschaft bedingen (z.B. Agrotourismus) (CH 11%).
Der Produktionswert «Landwirtschaftliche Dienstleistungen» leistete mit 7%
(Fr. 55 Mio.) einen weitaus bedeutenderen Beitrag an den Gesamtproduktionswert der Zürcher Landwirtschaft als z.B.
die Schweine- oder Geflügelhaltung (Fr.
22 bzw. 24 Mio.). Während der Kanton
Zürich mit diesen 7% sowie auch einer
Zunahme von 2% seit dem Jahr 2000
im schweizerischen Durchschnitt liegt,
ist der Anteil Nichtlandwirtschaftliche
Nebentätigkeiten rund 1% tiefer als im
schweizerischen Durchschnitt (ZH 3%,
CH 4%).
Die Landwirtschaft macht weniger als 0.5% des ZH-BIP aus
Die Landwirtschaft trägt einen immer
kleineren Anteil zum Bruttoinlandprodukt (BIP) bei. Waren es im Kanton
Agrarbericht 2014
Geflügel
und Eier
Schweine
Milch und
Rindvieh
Abbildung 35: Produktionswert
2012: Tierische Erzeugung
Im Bereich der Tierischen Erzeugung
haben Milch und Rindvieh einen wichtigen Stellenwert im Kanton Zürich.
Aufgrund der geringen Bedeutung der
Schweineproduktion liegt der Anteil
Milch und Rindvieh am Produktionswert der tierischen Produktion über
dem schweizerischen Mittel. (Quelle:
BFS)
Zürich 2008 noch 0.28%, so sind es
drei Jahre später nur noch 0.27%. Der
Beitrag des Kantons Zürich an der
schweizerischen landwirtschaftlichen
Gesamtbruttowertschöpfung liegt mit
knapp 9% an vierter Stelle hinter den
Kantonen Bern, Waadt und Thurgau.
Die kantonalen Mittelwerte der Jahre 2006 bis 2011 liegen gut ein halbes
Prozent über denjenigen des Zeitraums
2000 bis 2005. Schweizweit betrug der
Anteil der Landwirtschaft am BIP im
Jahr 2011 0.67% (2008: 0.8%). Auch
die Bruttowertschöpfung soll bis 2014
weiter ansteigen, gemäss Schätzungen
des BFS zu 6% im Kanton Zürich, bzw.
11% schweizweit.
Das Nettoeinkommen pro Betrieb
ist gestiegen, lag aber tiefer als
im schweizerischen Vergleich
Der Mittelwert der Nettoeinkommen
aus der Landwirtschaft pro Betrieb lag
im Kanton Zürich zwischen 2006 und
2011 rund 20% über dem Mittelwert der
Jahre 2000 bis 2006 (Fr. 40‘000 bzw.
33‘000). Die Zürcher Landwirtschaft
stand damit 2013 schweizweit an siebter Stelle. Trotzdem lag der Mittelwert
der durchschnittlichen Nettoeinkommen schweizweit zwischen 2006 und
2011 mit Fr. 48‘000 18% höher als im
Kanton Zürich. Einerseits weist der
Kanton Zürich einen geringeren Anteil Haupterwerbsbetriebe gegenüber
dem schweizerischen Durchschnitt auf,
womit die Betriebe vermehrt auf einen
Nebenerwerb ausgerichtet sind. Weiter fällt im Kanton Zürich der Kostenpunkt «Arbeitnehmerentgelt» mit 15%
des Produktionswertes schwerer ins
Gewicht als in der restlichen Schweiz
(12%). Zusätzlich machte der Subventionsanteil im Kanton Zürich nur 21% des
Produktionswertes aus, schweizweit
betrug dieser jedoch 29%.
Bis 2014 wird gemäss Schätzung des
BFS ein Anstieg des gesamten Nettoeinkommens von über 10% erwartet,
was mit der laufenden Reduktion der
Betriebe gegenüber 2011 einen Anstieg
um 15% auf Fr. 55‘000 bedeuten würde.
29
1.5.2. Einkommen Einzelbetriebe
Das Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF), Agroscope, wertet jährlich die Buchhaltungsdaten von rund 5% der Schweizer
Landwirtschaftsbetriebe aus. Mit dem
angewandten Stichprobendesign wird
die Stichprobe nicht zufällig gewählt,
entsprechend kann sich die Zusammensetzung von Jahr zu Jahr ändern.
Auf die Auswertung der kantonalen Daten wurde aufgrund der beschränkten
Datenmenge verzichtet, die folgenden
Zahlen beziehen sich daher auf die ganze Schweiz.
Die Rohleistung nahm von 2012
bis 2013 um knapp 5% zu
Die Rohleistung setzt sich aus Einkünften aus dem Pflanzenbau und der
Tierhaltung sowie den Direktzahlungen
zusammen. 2013 ist gegenüber 2012
insgesamt ein Anstieg von 5% zu beobachten. Der Pflanzenbau litt durch
die ungünstigen Wetterbedingungen
im Frühjahr 2013, dies führte zu einem
Rückgang der Rohleistung um 3%. Für
den Kanton Zürich, mit einem fast doppelten Anteil sowohl an Talbetrieben (ZH
80%, CH 44%) wie auch an auf Pflanzenbau ausgerichtete Betrieben (ZH
29%, CH 16%), dürfte diese Einbusse
deutlich höher liegen.
Parallel dazu kann davon ausgegangen werden, dass der Anstieg der
Rohleistung in der Tierhaltung (schweizweit +10%) im Kanton Zürich mit anteilsmässig rund 20% weniger Tierhaltungsbetrieben (ZH 45%, CH 64%) geringer
ausfiel. Der Anstieg ist insbesondere auf
Agrarbericht 2014
die bessere Lage auf dem Milch- und
Schweinemarkt zurückzuführen. Als
Lieferant von 7% der Schweizer Milch
konnten die Zürcher Landwirte profitieren, dem gegenüber ist der Schweinemarkt mit weniger als 3% der Schweizer Produktion unbedeutend und die
Verbesserung auf dem Schweinemarkt
hat wenig Einfluss auf das Ergebnis der
Zürcher Landwirte.
Die Direktzahlungen stiegen schweizweit um 2.2% auf rund Fr. 64‘300 pro
Betrieb an. Dieser Anstieg ist zu einem
grossen Teil durch die Zunahme der
Flächenbeiträge (Vergrösserung der
Betriebe) und der Ökologischen Beiträge (Ökologischer Ausgleich und EthoBeiträge) begründet.
Der Anteil an Direktzahlungen an der
Rohleistung liegt schweizweit in der Talregion bei 18%, in der Hügel- und Bergregion entsprechend der erschwerten
Produktionsbedingungen höher (24%
bzw. 39%).
Anstieg der Fremdkosten um
3.5% in der Schweiz
Zum Anstieg der Fremdkosten im Jahr
2013 führt in erster Linie die Zunahme
der Sachkosten. Während auch Dünger, Saat- und Pflanzgut einen zunehmenden Kostenpunkt darstellten, schlugen aber vor allem höhere Kosten für
Tierzukäufe und das Rindviehkraftfutter
mehr zu Buche.
Im Kanton Zürich ist folglich gut die
Hälfte aller Betriebe (54% Rindvieh-
halter) von höheren Kosten infolge der
qualitäts- und mengenmässig schlechteren Futterernte betroffen, schweizweit
sind es 70%.
Landwirtschaftliches Einkommen
2013 um knapp 10% höher als
2012
Das mittlerer Landwirtschaftliche Einkommen von Schweizer Betrieben liegt
2013 bei rund Fr. 61‘400 und damit 9.7%
über dem Vorjahreswert. Das Landwirtschaftliche Einkommen und dessen Entwicklung unterscheiden sich je
nach betriebswirtschaftlicher Ausrichtung. Besonders die Betriebstypen Verkehrsmilch und Veredelung konnten bis
2013 zulegen.
Durchschnittliches Jahreseinkommen von Fr. 52‘000 in der
Talregion
Der Arbeitsverdienst entwickelte sich
aufgrund höherer Zinsansprüche weniger schnell (+7.6%) als das Landwirtschaftliche Einkommen. Schweizweit
betrug der mittlere Arbeitsverdienst in
der Talregion im Jahr 2013 pro Familienarbeitskraft (2800 h/Jahr) Fr. 52‘000 (CH
gesamt: 47‘000) und erreichte damit
rund 70% des Vergleichslohnes (74‘000,
Quelle Lohnstrukturerhebung des BFS).
Dem gegenüber verdienten die besten
25% der Betriebe der Talregion im
Mittel der Jahre 2011–2013 mehr als
Fr. 116‘000 pro Familienjahresarbeitskraft, die wirtschaftlich am wenigsten
erfolgreichen verzeichneten ein Arbeitsverdienst von weniger als Fr. 9‘000.
30
Ausserlandwirtschaftliches Einkommen stieg kontinuierlich an
Das ausserlandwirtschaftliche Einkommen stieg kontinuierlich an und
betrug 2013 durchschnittlich Fr. 27‘000
(+ 3% seit 2010). Der Anstieg war einerseits durch das höhere allgemeine
Lohnniveau begründet, andererseits
verbesserte sich auch das Ausbildungsniveau der übrigen Mitglieder der
Betriebsleiterfamilie.
Am wenigsten ausserlandwirtschaftliches Einkommen auf
grossen, spezialisierten Betrieben
Mit dem Anstieg des ausserlandwirtschaftlichen Einkommens stieg auch
das Gesamteinkommen an. 2013 trug
dieses in der Talregion zu 28% zum
Gesamteinkommen bei (Hügelregion: 32%, Bergregion 36%). Im Durchschnitt am wenigsten Rohleistung und
am meisten ausserlandwirtschaftliches
Einkommen (46%) wiesen die Betriebstypen «Mutterkühe», «anderes
Rindvieh» und «Pferde/Schafe/Ziegen»
auf. Am wenigsten ausserlandwirtschaftliches Einkommen (weniger als
25%) war auf grösseren Betrieben mit
Spezialisierung auf Verkehrsmilch, Spezialkulturen, Veredelung oder Ackerbau
zu verbuchen.
Hälfte der Investitionskosten
entfällt auf Gebäude und feste
Einrichtungen
Weitere 25% wurden 2013 in Maschinen und Geräte investiert. Die Investitionshöhe war dabei abhängig vom Generationenwechsel bzw. dem Alter des
Betriebsleiters. So wiesen Betriebsleiter unter 35 Jahren höhere Investitionen
aus.
1/3 der Betriebe leben von der
Substanz
Der Privatverbrauch war in der Talregion am höchsten und in der Bergregion
am tiefsten. Die Betriebstypen mit am
wenigsten Rohleistung («Mutterkühe»,
«anderes Rindvieh» und «Pferde/Schafe/Ziegen») verbuchten mit weniger als
Fr. 60‘000 den niedrigsten Privatverbrauch, Ackerbaubetriebe benötigten
die Hälfte mehr (Fr. 89‘300).
Die daraus resultierende Eigenkapitalbildung nahm mit zunehmender Hö-
Agrarbericht 2014
henlage ab und wies auch innerhalb
der Regionen eine grosse Streuung auf.
Können die Abschreibungen sowie die
privaten Ausgaben nicht mehr gedeckt
werden, entsteht ein Eigenkapitalverzehr. Im Jahr 2013 lebten 35% der Talbetriebe, 34% der Hügelbetriebe und
32% der Bergbetriebe von der Substanz ihres Betriebes.
Dass ein Landwirtschaftsbetrieb selbst
bei einem Verzehr des Eigenkapitals
weitergeführt wird und die Betriebsleiterfamilie eine tiefere Arbeitsentschädigung als den Ansatz des Vergleichslohnes in Kauf nimmt, ist oft
durch mehrere Aspekte zu begründen.
Einerseits können dabei ökonomische
Überlegungen (z.B. fehlende berufliche
Alternativen) eine Rolle spielen, andererseits sind auch soziale Motive relevant wie die Selbständigkeit, das Leben
in der Natur und die regionale Verbundenheit sowie die Bindung an den Familienbesitz.
Direktzahlungen machen 50–87%
des Gesamteinkommens aus
Die Erfolgs-Spannweite unter den Betrieben ist sehr breit. Die 25% Betriebe
mit dem am wenigsten erfolgreichen
Betriebsergebnis konnten zwar 52%
der Rohleistung der wirtschaftlich erfolgreichsten Betriebe erwirtschaften,
ihr Einkommen pro Jahresarbeitskraft
(JAE) und das Gesamteinkommen lagen
jedoch rund 70% tiefer als diejenigen
der 25% wirtschaftlich erfolgreichsten
Betriebe. Das tiefe Gesamteinkommen
kann auch durch das um 50% höhere
ausserlandwirtschaftliche Einkommen
nicht aufgefangen werden, die Ausgaben dieser Betriebe waren zu hoch.
Die 25% Betriebe mit dem grössten
wirtschaftlichem Erfolg erhielten zwar
gut 70% mehr Direktzahlungen, machten damit aber auch 200% mehr Gesamteinkommen. Die Direktzahlungen
bei den 25% wirtschaftlich erfolgreichtsten Betrieben machten 50% des
Gesamteinkommens aus, bei den 25%
Betrieben mit dem geringsten wirtschaftlichen Erfolg waren es 87%.
31
2. Kantonale Aufgaben im Bereich
Landwirtschaft
Der Regierungsrat setzt alle vier Jahre die Richtlinien der Regierungspolitik
fest, bestehend aus langfristigen Zielen,
den Legislaturzielen des Regierungsrates und den Massnahmen zu ihrer
Umsetzung. Die langfristigen Ziele leiten sich aus der Kantonsverfassung
ab und gelten zeitlich als unbefristet.
Legislaturziele und Massnahmen bilden die strategischen Schwerpunkte
des Regierungsrates für vier Jahre.
Als langfristiges Ziel betrifft die Landwirtschaft Ziel Nr 8.4: «Die Land- und
Forstwirtschaft ist nachhaltig und leistet einen wichtigen Beitrag zur Standortgunst und Lebensqualität.» Davon
abgeleitet ist das Ziel Nr. 9 der Baudirektion, welches die Verbesserung der
Produktionsbedingungen für die Landund Forstwirtschaft zur Sicherung eines
attraktiven Grünraumes und der Versorgung mit gesunden Nahrungsmitteln
und Holz sicherstellen will. Hintergrund
dazu sind die Globalisierung und Libe-
Agrarbericht 2014
ralisierung der Märkte welche sinkende
Produktepreise und Einkommen in der
Landwirtschaft bewirken. Der verstärkte
Strukturwandel führt zu raumplanerischen Konflikten mit der alternativen
Nutzung von Gebäuden. Zudem nimmt
der gesellschaftliche Druck auf den
Wirkungsnachweis der Agrarförderung
zu. Ausgehend von den langfristigen
Direktionszielen ist die «Förderung und
Erhaltung einer konkurrenzfähigen,
multifunktionalen Landwirtschaft» als
Aufgabe des Amts für Landschaft und
Natur festgehalten.
Ein agrarbezogenes Legislaturziel wurde für die Periode 2011–2014 nicht
formuliert. Im Konsolidierten Entwicklungs- und Finanzplan (KEF) 2013–2015
sind folgende Entwicklungsschwerpunkte festgehalten:
• Anpassung der Infrastrukturen am
Strickhof an Ausbildungsbedürfnisse
und Tierschutzvorgaben (Entwick-
lungsschwerpunkt E1)
• Die Bundesagrarpolitik 2014–2017 ist
umgesetzt und der Vollzug auf eine
produzierende, nachhaltige Landwirtschaft ausgerichtet (Entwicklungsschwerpunkt E3)
Die relevanten Indikatoren sind in den
folgenden Kapiteln explizit ausgewiesen.
Als produzierender Sektor nutzt die
Landwirtschaft natürliche Ressourcen
und verursacht Emissionen. In Zusammenarbeit mit dem Strickhof sowie
den Fachstellen Naturschutz und Bodenschutz des ALN, dem Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL)
und dem Amt für Raumplanung (ARE)
wird eine möglichst umweltschonende
Produktion gefördert. Auf die Auswirkungen der Landwirtschaft auf die Umwelt wird im Umweltbericht des Kantons
Zürich (2014) näher eingegangen.
32
2.1. Direktzahlungen
2.1.1. Vollzug Bundesagrarpolitik
Moderne IT für den kantonalen
Vollzug
Die Direktzahlungen sind der umfassendste Teil der neuen Agrarpolitik AP
14/17. Der Vollzug und die Umsetzung
sind per Gesetz an die Kantone delegiert. Ohne den Einsatz modernster
IT-Hilfsmittel wie Tablets für eine papierlose Kontrolle oder das Internet als
Informations- und Datenerfassungsplattform wäre der sehr anspruchsvolle
und umfangreiche Vollzug nicht mehr
machbar. Das «papierlose Büro» gewinnt seit Jahren an Bedeutung. Selbst
die Abrechnungen für die Landwirtschaftsbetriebe können vom betroffenen Betrieb im Internet angeschaut
und bei Bedarf ausgedruckt werden.
Erster Anlaufpunkt Ackerbaustelle
An mehreren jährlichen Weiterbildungsanlässen werden die fast 150
Ackerbaustellen in der neuen Agrarpo-
Agrarbericht 2014
litik geschult, damit sie – wenn immer
möglich – als erste Anlaufstelle die Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter
kompetent bei der Antragsstellung für
die Direktzahlungen unterstützen können.
Onlineauftritt für aktuellste
Informationen
Der Wechsel zu ganz spezifischen Beitragsarten wie Kulturlandschafts-, Versorgungsicherheits- und Landschaftsqualitätsbeiträgen hat einen grossen
zusätzlichen Bedarf nach Auskünften
ausgelöst. Mit angepassten Kommunikationskanälen, u.a. einem elektronische Briefkasten und dem Ausbau
des Internetauftritts als Informationsplattform für Bewirtschafterinnen und
Bewirtschafter, können auftauchende
Fragen zeitnah beantwortet werden.
Neben Merkblättern werden Informationen zu Terminen und Auflagen für die
Direktzahlungen leserinnen- und lesergerecht angeboten.
Digitale Flächenerfassung
Der nächste technologische Wandel ist
mit der Einführung des Geoinformationssystems (GIS) bereits in der Entwicklung. Gemäss Geoinformationsgesetz, dem neuen Landwirtschaftsgesetz
und dem landwirtschaftlichen Geodatenmodell müssen bis spätestens
2017 sämtliche 160‘000 Nutzungen
georeferenziert erfasst sein. Dazu wird
zusammen mit der GIS-Fachstelle des
Amts für Raumentwicklung (ARE) eine
Webanwendung entwickelt, mit deren
Hilfe die Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter zukünftig ihre Nutzungsflächen online am Computer einzeichnen
können.
33
2.1.2. Beiträge Bund
100%
100%
100%
Anteil Direktzahlungen für
Zürcher Betriebe nimmt anteilsmässig leicht zu
Im Jahr 2012 wurden im Kanton Zürich
rund Fr. 174 Mio. an Direktzahlungen
ausbezahlt.
Jährlich werden vom Bund gut Fr. 2.8
Direktzahlungen
Mia. Ökologische
Direktzahlungen
eingesetzt, der
Kanton Zürich bezieht davon rund 6.1%.
Während sich dieser Anteil seit 2000 nur
wenig verändert hat (+0.3% seit 2000),
ist der Gesamtbetrag an Direktzahlungen seit 2000 um 50% angestiegen
(CH: + 28%). Während im Kanton Zürich
die Zunahme bei den Ökologischen
Direktzahlungen absolut am grössten
war, schlug gesamtschweizerisch die
Zunahme der Allgemeinen Direktzahlungen am meisten zu Buche.
72% der Beiträge wurden als
Allgemeine Direktzahlungen ausbezahlt
Neben den Allgemeinen Direktzahlungen (z.B. Flächenbeiträge oder Beiträge für raufutterverzehrende Nutztiere) wurden 5% als Anbaubeiträge
(z.B. für Ölsaaten oder Zuckerrüben)
und 22% als Ökologische Direktzahlungen (Ök. Ausgleich, Bio- und Etho-
90%
90%
Anteil pro Kategorie an Direktzahlungen gesamt
80%
80%
80%
70%
70%
70%
60%
60%
60%
80%
80%
Ökologische
Ökologische
ÖkologischeDirektzahlunge
Direktzahlung
Direktzahlungen
Anbaubeiträge
Anbaubeiträge
Anbaubeiträge
40%
40%
40%
Allg.
Allg.
Direktzahlungen
Allg.Direktzahlungen
Direktzahlungen
30%
30%
30%
20%
20%
20%
10%
10%
10%
0%
0%0
ZH
2000
ZH
2000
ZH
2000
ZH
2012
ZH
ZH2012
2012
beiträge) ausbezahlt. Im Gegensatz
zum gesamtschweizerischen Durchschnitt spielt die vierte Kategorie «Sömmerungsbeiträge» im Kanton Zürich
eine unbedeutende Rolle (0.09%). Über
die ganze Schweiz gesehen liegen die
Sömmerungsbeiträge jedoch mit 3.6%
über den Anbaubeiträgen (2.4% im Jahr
2012). Auch die allgemeinen Direktzahlungen sind schweizweit durchschnittlich höher als im Kanton Zürich (+4%)
und Vernetzung, biologischer
Extensive
Produktion
von
Extensive
Produktion
Getreide und Raps
60%
60%
von Getreide und Raps
Sömmerungbeiträge
Sömmerungsbeiträge
50%
50%
Anbaubeiträge
Anbaubeiträge
40%
40%
Beiträge für die Tierhaltung unter erschwerenden
Beiträge für die Tierhaltung unter
Produktionsbedingungen
erschwerenden
Produktionsbed.
30%
30%
Beiträge
für Raufutterverzehrende
Beiträge
für Raufutterverzehrende
Nutztiere
20%
20%
Hangbeiträge
Hangbeiträge
10%
10%
Flächenbeiträge
Flächenbeiträge
CH 2012
CH 2012
Agrarbericht 2014
ZH 2012
ZH 2012
CH2000
2000
CH
CH
2000
CH
2012
CH
2012
CH
2012
Abbildung 36: Prozentuale Anteile Bundesbeiträge
Anteilsmässig sank der Anteil Allgemeiner Direktzahlungen auf Kosten der Ökologischen Beiträge, absolut ist jedoch bei beiden Kategorien ein Anstieg zu beobachten. (Quelle: BFS)
Ökologischer
Ausgleich
Ökologischer
Ausgleich
70%
70%
0%
0
Sömmerungsbeiträge
Sömmerungsbeiträge
Sömmerungsbeiträge
50%
50%
50%
Biologische
Qualität
Biologische
Qualität
und
Landbau biologischer
Vernetzung,
Landbau
Ethobeiträge
Ethobeiträge
100%
100%
Anteil pro Kategorie an Direktzahlungen gesamt
Anteil pro Beitragskategorie in %
Anteil
propro
Beitragskategorie
Anteil
Beitragskategorie in %in %
90%
90%
90%
Nutztiere
gleichzeitig liegt jedoch der Anteil ökologischer Direktzahlungen im Kanton
Zürich um rund 4% höher. Abbildung 36
zeigt die Aufteilung der Direktzahlungen
2000 und 2012. Die Hälfte der total Fr.
174 Mio. wurde als Flächenbeitrag ausbezahlt, gefolgt von der zweitstärksten
Beitragskategorie für raufutterverzehrende Nutztiere (RFV) mit 17%.
Die mengenmässig grössten Unterschiede zur schweizweiten Verteilung
sind die beiden Punkte Flächenbeiträge
(CH 42%) und Beiträge für die Tierhaltung unter erschwerenden Produktionsbedingungen (CH 12%) (Abbildung
37).
Der kantonalen Hang- und Steillagen-,
Sömmerungs- und Naturschutzbeiträge machen zusammen ca. 5% aller Direktzahlungen aus.
Abbildung 37: Anteile Beitragskategorien
Analog zur Bedeutung der pflanzlichen
Produktion sind auch die Flächenbeiträge im Kanton Zürich höher als im
gesamtschweizerischen Vergleich.
Ebenfalls einen grösseren Anteil weisen die Beiträge im Kanton Zürich für
den Ökologischen Ausgleich sowie für
die biologische Qualität, den biologischen Landbau und die Vernetzung
auf. (Quelle: BFS)
34
Anteil Direktzahlungen für den
Ökologischen Ausgleich sinkt
Die Beiträge für den Ökologischen Ausgleich im Kanton Zürich stiegen verhältnismässig weniger an als die Beiträge
über die ganze Schweiz gesehen. So
wurden im Jahr 2012 im Kanton Zü-
90%
90% 80%
80% 70%
70% 60%
60% 50%
50% 40%
40% 30%
30% 20%
20% 10%
10% 0
0% 100% ZH 2000 Ethobe
80% Ethobeiträge
Ethobeiträge Extensive ProdukBon von 70% 50% 40% 30% 20% 10% ZH 2000 ZH 2000 0% ZH 2012
Extensive uPnd rodukBon Getreide Raps von Ethobeiträge Extensi
Getreid
Biologische Extensive PQualität
rodukBon von Qualität und Biologische
und
Biologische Q
ualität und Vernetzung, Getreide und Raps Vernetzung,
biologischer
Extensive bPiologischer rodukBon von Vernetzung, biologischer Biologis
Landbau Landbau
Getreide u
nd Raps Landbau Vernetz
Ökologischer Ökologischer
Biologische QAusgleich
ualität und Ausgleich Landba
Ökologischer Ausgleich Vernetzung, biologischer Biologische Qualität und Ökologi
Landbau Vernetzung, biologischer Landbau Ökologischer Ausgleich CH 2012 Ökologischer Ausgleich CH 2012 ZH 2012 CH 2012 Extensive Produktion
von und Raps Getreide Getreide und Raps
60% 10% ZH 2000
0% Ethobeiträge Ethobeiträge 90% Anteil pro Beitragskategorie an Ökologischen Direktzahlungen Die ökologischen Direktzahlungen setzen sich aus dem Ökologischen Ausgleich, der Biologischen Qualität, dem
Biologischen Landbau und der Vernetzung, der extensiven Produktion sowie
den Ethobeiträgen zusammen. 2012
wurden rund je 1/3 der Beiträge für den
Ökologischen Ausgleich und die Ethobeiträge ausbezahlt. Im schweizweiten
Vergleich lag damit der Anteil für den
Ökologischen Ausgleich höher (+9%),
der Anteil Ethobeiträge tiefer (–12%).
Der Anteil Beiträge für die Biologische
Qualität, die Vernetzung und den biologischen Landbau hat um 19% zugenommen. Absolut beliefen sich die
ökologischen Beiträge 2012 im Kanton
Zürich auf mehr als das Dreifache im
Vergleich zum Jahr 2000. Schweizweit
war dieser Anstieg bedeutend geringer
(+85%).
100%
100% pro Beitragskategorie an Anteil Anteil pro Beitragskategorie
an Ökologischen
Ökologischen Direktzahlungen Direktzahlungen
Anteil Ökologische Direktzahlungen zwischen 2000 und 2012
verdoppelt
100% 100% 90% 90% 80% 80% 100% 70% 70% 90% 60% 60% 80% 50% 50% 70% 40% 40% 60% 30% 30% 50% 20% 20% 40% 10% 10% 30% 0% 0% 20% Anteil pro Beitragskategorie Anteil pro Beitragskategorie an an Anteil pro Beitragskategorie aDn Ökologischen irektzahlungen Ökologischen Direktzahlungen Ökologischen Direktzahlungen 2.1.3. Ökologische Direktzahlungen
ZH 2012 ZH 2012 ZH 2000 CH 2012
ZH 2012 CH 2012 ZH 2
000 ZH 2
012 nach Beitragskategorien
CH 2012 Abbildung 38: Ökologische Direktzahlungen
Der Anteil Ökologischer Ausgleich an den Ökologischen Direktzahlungen sank um
22%, da seit dem Jahr 2000 die zusätzlichen Beiträge differenziert z.B. für Biologische Qualität oder Vernetzung ausbezahlt wurden. Somit handelt es sich mehr
um eine Umlagerung als einen absoluten Anstieg / Rückgang. (Quelle: BFS)
rich 15% mehr Beiträge für den Ökologischen Ausgleich ausbezahlt als noch
im Jahr 2000, gesamtschweizerisch
gesehen jedoch 27% mehr. Im Verhältnis zu den übrigen Direktzahlungen
sank der Anteil Beiträge für den Ökologischen Ausgleich im Kanton Zürich
zwischen 2000 und 2012 um 3% auf
8%, schweizweit blieb er bei 5% stabil.
Die Ethobeiträge setzen sich zu knapp
2/3 aus dem Programm RAUS und zu
1/3 aus dem Programm BTS zusammen, wobei der Anteil BTS-Beiträge seit
2000 von 1/4 auf 1/3 zulegen konnte.
2.1.4. Direktzahlungen 2013–2014
Gewinner und Verlierer
Die neue AP14/17 ist eine grosse Herausforderung für die Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter. Das neue
System schafft Gewinner und Verlierer. In den Hügel- und Bergzonen wurden die Auszahlungen für die meisten
Betriebe erhöht, während im Talgebiet
nur Betriebe mit grosser Flächenausstattung profitieren konnten. Die neuen
Landschaftsqualitätsbeiträge können
nur ein Teil des Ausfalls kompensieren.
Auch ist das Potential für mehr extensives Grünland auf vielen mittleren
viehhaltenden Betrieben ausgeschöpft.
Ein Ausbaupotential hat der Biolandbau, auf welchen einige Betriebe neu
umgestellt haben.
Insgesamt wurden 2014 im Kanton Zürich 7.5% weniger Direktzahlungen ausgerichtet als 2013.
Agrarbericht 2014
Abbildung 39 stellt die
Verteilung der Fr. 165
Mio. Direktzahlungen im
Kanton Zürich nach Beitragstypen im Jahr 2014
dar.
Abbildung 39: Direktzahlungen 2014 nach Beitragstypen
Die Beiträge zur Versorgungssicherheit weisen den grössten Anteil auf, gefolgt
von Beiträgen zum Produktionssystem und den Biodiversitätsbeiträgen. (Quelle:
BLW, ALN)
35
Von der neuen Agrarpolitik profitieren
flächenstarke, extensive, auf bestehende und neue Programme ausgerichtete
Betriebe. Der leistungsbedingte Anteil
der Direktzahlungen ist höher. Mit der
Teilnahme an Programmen wie dem
Ammoniakprojekt,
Landschaftsqualitätsprojekten oder Programmen zur
Ressourceneffizienz
(Emissionsmindernde Ausbringverfahren, schonende
Bodenbearbeitung oder präzise Applikationstechnik von Pflanzenschutzmittel) kann der Betrag pro Betrieb erhöht
werden. Da die Flächenabstufung erst
ab 60 statt wie bis anhin ab 40 ha eintritt, profitieren flächenstarke Betriebe
von den Versorgungssicherheitsbeiträgen. Auch die Flächenabstufung für
Biobetriebe fällt weg, wovon grössere
Biobetriebe profitieren können. Mit der
Erhöhung der Beiträge für Biodiversitätsförderflächen soll die Qualität der
Ausgleichsflächen weiter erhöht werden. Für Betriebe mit grösseren extensiven Flächen wird dies zu einem
Anstieg der Beiträge führen. Weiter im
Vorteil sind Betriebe in der Hügel- und
Bergregion, da neben den anfallenden
Beiträgen für die Kulturlandschaft auch
die Ansätze für die Sömmerungsbeiträge erhöht wurden.
Negative Auswirkungen hat die Umstellung auf Betriebe mit intensiver Be-
Durchschnittliche Direktzahlungen pro Betrieb und
Jahr in Fr.
Durchschnittliche Direktzahlungen
pro Betrieb und
Jahr in Fr.
70000
70‘000
60000
60‘000
50000
50‘000
40000
40‘000
30‘000
30000
20‘000
20000
10‘000
10000
0
0
2011
2011
2012
2013
2012
2013
Jahr
Jahr
2014
2014
Abbildung 41: Durchschnittliche
Direktzahlungen pro Betrieb
2011–2014
Die durchschnittlichen Direktzahlungen
pro Betrieb 2014 liegen in einem ähnlichen Rahmen wie in den Jahren 2011
bis 2013. (Quelle: ALN)
Agrarbericht 2014
15%
Veränderung der ausbezahlten Direktzahlungen
2013 - 2014 in %
Vielseitige Betriebe profitieren,
intensive Betriebe erleiden Einbussen
10%
5%
0%
-5%
-10%
-15%
-20%
1
2
3
4
5
6
7
8
9
Betriebstyp
wirtschaftung. Für diese Betriebe kann
es schwieriger sein, die Rahmenbedingungen für neue Programme (z.B.
Graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion) zu erfüllen oder die Diversifizierung bei den Beiträgen (z.B.
Biodiversitätsbeiträge) zu erreichen.
Abbildung 40 zeigt ein Überblick über
die Veränderung der Direktzahlungen
einiger ausgewählter Betriebstypen. Bei
Typ 7 haben sich die ausbezahlten Direktzahlungen nicht verändert.
Mit einer starken, produktionsorientierten Landwirtschaft, mit 80% Talbetrieben, welche in vielen Fällen auf eine
intensive Produktion ausgelegt sind, erlitt die Zürcher Landwirtschaft eine Einbusse von 7.5% der Direktzahlungen.
Da gleichzeitig die Anzahl Betriebe auch
zurückging, haben sich die Direktzahlungen durchschnittlich pro Betrieb um
4.5% zurückgebildet (Abbildung 41).
Abbildung 40: Veränderung
Direktzahlungen 2013–2014
Ausgewählte Betriebstypen (Quelle:
ALN):
1) Ackerbau, 18 ha LN, 1 ha Obstanlagen, Talregion
2) Milchwirtschaftsbetrieb im Talregion, 38 ha LN, 105 GVE
3) Milch und Ackerbau Talregion, 22 ha
LN, 26 GVE
4) Ackerbaubetrieb, 60 ha LN, Talregion
5) Mastbetrieb, 37 ha LN, 400 Schweine (68 GVE), Talregion
6) Milchwirtschaft in Voralpinehügelzone oder Berggebiet, 33 ha LN,
40 GVE
7) Mutterkuhhaltung, 86 ha LN mit
16.5 ha Naturschutzflächen,
65 GVE, Voralpinehügelzone
8) Bio-Grünlandbetrieb Berggebiet,
30 ha LN, 15 GVE
9) Bio gemischt, 80 ha LN, 40 GVE,
120 Legehennen, Talregion
36
2.1.5. Auszahlung und Weiterentwicklung
Über 10‘000 Zahlungsanweisungen jährlich
Kürzungen pro Betrieb liegt im schweizerischen Mittelfeld.
Ein grosser Teil der kantonal erfassten
Daten wird wöchentlich in ein Datensystem des Bundes eingespiesen. Diese
Übermittlung erfordert eine genaue
Überprüfung, Kontrolle und allfällige
Korrektur der Daten. In regelmässigen
Abständen werden die Finanzströme durch das Finanzinspektorat des
Bundes und die Finanzkontrolle des
Neben den Auszahlungen müssen auch
2.1.6.
Teilnahme
an kantonalen
KantonsProgrammen
kontrolliert.
Kürzungen
bearbeitet werden.
Auf ca.
6.5% der Betriebe werden jährlich weWeiterentwicklung
der Software
gen Betriebe
teilweiser Nichterfüllung
desam
öko- die
1350
nehmen
angestrebte Zielgrösse
von 40%
logischen Leistungsnachweises (ÖLN)
Ressourcenprojekt
Ammit
teilnehmende
Betriebe
fast
Im39%
Verbund
mit 12 Kantonen
verwenoder Auflagen im Biolandbau, BTS oder
det der wurde.
Kanton Dieser
Zürich die
Agraradmimoniak
teil
Zielwert
von
RAUS die
Beiträge gekürzt oder sogar erreicht
nistrationssoftware
AGRICOLA.
Mit der
zurückgefordert.
Die RegierungsKürzungen ma- 40%
Mit dem
vom Zürcher
wurde aufgrund
verschiedener
Beteiligung an interkantonalen Arbeitschen rund 1.5‰ der Direktzahlungen
undaus.
Kantonsrat
2012 beschlossenen
bereits
2009 festgelegt.
gruppen leistet
der Kanton
wesentliche
Die durchschnittliche
Höhe der Annahmen
Mit der neuen Agrarpolitik wurden neu
drei Zahlungstermine im Juli, November
und Dezember für die Direktzahlungen
an die Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter eingeführt. Die termingerechte
Überweisung hat für die Abteilung
Landwirtschaft erste Priorität.
Ressourcenprojekt Ammoniak wird
angestrebt, die AmmoniakemissioBei den baulichen Massnahmen
2.1.6. Teilnahme an kantonalen Programmen
nen im Kanton Zürich um rund einen scheint hingegen die in Aussicht gedie angestrebte
von 50%
1‘300
nehmen am Res- stellte
Fünftel
zu Betriebe
vermindern.
finanzielle Zielgrösse
Unterstützungen
mit 43% teilnehmende Betriebe fast ersourcenprojekt Ammoniak teil
kein genügender Anreiz zu sein um
reicht wurde.
Bereits
im 2.
Projektjahr
(2013) haMit dem
vom
Zürcher Regierungsund Projekte auszulösen. Seit ProjektBei konnten
den baulichen
Massnahmen
2012 beschlossenen
Res- start
benKantonsrat
75% der teilnehmenden
Betrieerst einzelne
bauliche
scheint hingegen die in Aussicht gesourcenprojekt Ammoniak wird angebe an
WeiterbildungsveranstaltunMassnahme
unterstützt
werden.
stellte finanzielle Unterstützungen kein
strebt, die Ammoniakemissionen im
genKanton
teilgenommen.
Diese
rasche
genügender Anreiz zu sein um Projekte
Zürich um rund
einen
Fünftel zu
auszulösen. Seit Projektstart konnten
reduzieren.
Mobilisierung kann mit den dezenLandschaftsqualitätsproerst einzelne bauliche Massnahme untralen
Angeboten
des Strickhofes
2015 flächendeterstütztab
werden.
Bereits
im 2. Projektjahr
(2013) haben jekte:
75%
der
teilnehmenden
Betriebe
an
erklärt werden (vgl. Kapital Strickckend im Kanton Zürich
Landschaftsqualitätsprojekte: Ab
teilge- Mit
hof,Weiterbildungsveranstaltungen
Projekte).
der AP 14/17 können die Bewirt2015 flächendeckend im Kanton
nommen, 2014 waren es 100%. Diese
Zürich und Bewirtschafterinnen ab
rasche Mobilisierung kann mit den de- schafter
zentralen
Angeboten
des
Strickhofes
Aus Sicht des Kantons Zürich kann 2014 Landschaftsqualitätsbeiträge
Mit der AP 14/17 können die Bewirterklärt werden (vgl. Kapitel 2.5.3.).
auch die Zunahme bei der Teilnahschafter und Bewirtschafterinnen ab
me Aus
am Programm
M2 Schlepp2014
Landschaftsqualitätsbeiträge
Sicht des Kantons
Zürich kann
(LQB)
beantragen.
Die Projekte wurden
auch
die
Zunahme
bei
der
Teilnahme
schlauch als sehr positiv bewertet
regional erarbeitet und setzen sich zum
am Programm M2 Schleppschlauch
werden,
da positiv bewertet werden, da Ziel, die Vielfalt der Landschaften sowie
als sehr
Weiterentwicklungsarbeit an dieser
Software. Die gleiche Software wird von
der Fachstelle Naturschutz des ALN für
die Berechnung von Naturschutzleistungen eingesetzt, ebenso vom AWEL
für die Kontrolle sämtlicher landwirtschaftlichen Hofdüngerlager sowie vom
Veterinäramt für die Datenhaltung der
Tierbestände
zur Wappnung bei allfälBaudirektion
ligen Tierseuchen.
40/70
Die Art der Arbeit im Bereich Direktzahlungen hat sich in den letzten Jahren wesentlich verändert. Der Einsatz
von
IT bedingt
vermehrt
Projektarbeit,
(LQB)
beantragen.
Die
Projekte
da mehrmals jährlich Anpassungen bei
werden
regionalSoftware
erarbeitet
und setder
eingesetzten
notwendig
sind.
zen sich zum Ziel, die Vielfalt der
Landschaften sowie deren ortstypischen Charakter zu erhalten und zu
fördern.
Im Kanton Zürich wurden 2014 die
deren
ortstypischen
Charakter zu
erbeiden
Projekte Pfannenstil
Zürcherhalten und zu fördern.
Oberland vom BLW bewilligt. Diese
beiden
decken
rund
Im
KantonProjekte
Zürich wurden
2014
die 1/3
bei- der
den
Projekte
Pfannenstil
und
Zürchergesamten Kantonsfläche ab. Es haOberland vom BLW bewilligt. Diese
ben sich
insgesamt
600
beiden
Projekte
deckenfast
rund
1/3Bewirtder
schafter Kantonsfläche
und Bewirtschafterinnen
gesamten
ab. Es haben
sich
insgesamt
Bewirtschafter
bereits
im 1. fast
Jahr600
daran
beteiligt
und Bewirtschafterinnen bereits im er(Tabelle
1) beteiligt (Tabelle 1).
sten
Jahr daran
Ab 2015 gibt es vier weitere Projekte,
womit die gesamte Fläche des Kantons Zürich mit LQ-Projekten belegt ist.
Somit
können
abes
2015
alle Betriebe
im
Ab 2015
wird
weitere
4 Projekte
ganzen Kanton Zürich an einem Landgeben womit die gesamte
Fläche
schaftqualitätsprojekt
teilnehmen.
des Kantons Zürich mit einem LQProjekt belegt ist. Somit können ab
2015 im ganzen Kanton Zürich.
Tabelle 1: Beteiligung LQ-Projekte
Tabelle 1: Beteiligung LQ-Projekte 2014
Im ersten Projektjahr haben bereits 600 Betriebe teilgenommen. Damit konnten in den Projektgebieten bereits knapp
Im ersten Projektjahr haben bereits 600 Betriebe teilgenommen. Damit konnte in den Projektgebieten bereits knapp 60% der
60% der Fläche abgedeckt werden (Quelle: ALN)
Fläche abgedeckt werden. (Quelle: ALN)
Projektname
LQP Pfannenstiel
LQP Zürcher Oberland
Agrarbericht 2014
Anzahl beteiligter Betriebe
und %-Anteil an Betrieben im
Projektgebiet
LN beteiligte Betriebe und %Anteil an LN Projektgebiet
97 / 33%
2692 ha / 60%
469 / 43%
12179 ha / 57%
37
2.2. Meliorationen
2.2.1. Strukturverbesserungsprojekte
Förderung von Strukturverbesserungen – landwirtschaftliche
Nutzfläche optimal erschliessen,
nutzen und erhalten
Mit der gezielten Förderung von Strukturverbesserungen trägt die Abteilung
Landwirtschaft entscheidend zur Stärkung der Wirtschafts- und Lebensverhältnisse im ländlichen Raum bei und
setzt die vom Bund vorgegebene Landwirtschaftspolitik um.
Strukturverbesserungen umfassen:
• die Neuordnung von Grundeigentum
und Pachtland
• den Neubau und die Erneuerung von
landwirtschaftlichen Infrastrukturanlagen wie Wegen und Anlagen zur
Verbesserung des Bodenwasserhaushaltes (Drainagen und Bewässerungen)
• die periodische Wiederinstandstellung (PWI)
• die Wiederherstellung von Kulturland
und Infrastruktur nach Naturereignissen
Die Abteilung Landwirtschaft ist zudem
verantwortlich für die Aufsicht über den
Unterhalt der mit staatlicher Unterstützung erstellten Bodenverbesserungsanlagen.
Agrarbericht 2014
Bei gewinnbringender Veräusserung
von Grundstücken gilt es weiter zu prüfen, ob die vorgängig erhaltenen Subventionen zurückbezahlt werden müssen.
zungsentflechtungen angewendet werden. Denn durch den stetigen Wandel
in der Agglomeration besteht ein Abstimmungsbedarf zwischen Grundeigentum und Nutzung.
Ein wichtiger Bestandteil der Tätigkeit
ist ausserdem die fachliche Beratung
und Unterstützung der rund 100 Unterhaltsorganisationen im Kanton. Mit
dem abnehmenden Bezug zur Landwirtschaft vieler Akteure im ländlichen
Raum steigen die Anforderungen an
die Genossenschaftsvorstände, sowohl
aus verfahrenstechnischer, als auch
aus rechtlicher Sicht, zunehmend.
Aufgrund der alternden Drainagen gewinnen auch die Entwässerungsleitungen an Bedeutung. In den Jahren
2011 bis 2013 wurde der Ersatz oder
die Tieferlegung von Drainageleitungen
vermehrt mit kantonalen Mitteln unterstützt.
Gesamtmeliorationen und
Landumlegungen
Die kantonalen Beiträge an Strukturverbesserungsprojekte flossen in den
Jahren 2004 bis 2013 vorwiegend in
Gesamtmeliorationen und Landumlegungen, Wegebauten und Wiederherstellungen nach Elementarereignissen
(Abbildung 42).
Die grossen Meliorationen im Kanton
Zürich sind mehrheitlich abgeschlossen. Zukünftig wird das bewährte Instrument der Güterzusammenlegung
wohl eher bei kleinräumigeren Nut-
Insbesondere bei den Drainageflächen
in den organischen Böden besteht ein
grosser Handlungsbedarf, da die meist
60 bis 100 Jahre alten Drainagesysteme
infolge der Bodensackung nur noch ungenügend überdeckt sind. Durch Materialzufuhr kann auf diesen Flächen
ein neuer Bodenaufbau vorgenommen
werden, wodurch sie zu Fruchtfolgeflächen aufgewertet werden können.
Daher werden diese anthropogenen
Böden für Kompensationsprojekte interessant. Aus dieser Konstellation kann
sich eine neue Generation von Meliorationsprojekten entwickeln, welche
in erster Linie der Bodenverbesserung
dient.
100%
Anteile der kantonalen Beiträge in %
50
38
90%
80%
Total
Wiederherstellung nach Elementarereignis
70%
Zahlungen Bund
60%
50%
Anteil
Rutschsanierungen
Bund in %
Wasserversorgungen
40%
Bewässerungen
30%
Entwässerungen
20%
Wegebauten
10%
Gesamtmeliorationen, Landumlegungen
Anteil Kanton in %
0%
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Jahr
Abbildung 42: Verteilung der kantonalen Beiträge für Strukturverbesserungsmassnahmen
In den Jahren 2004 bis 2013 flossen durchschnittlich 67% der kantonalen Beiträge für Strukturverbesserungsmassnahmen
in Gesamtmeliorationen und Landumlegungen. Der Anteil für Wegebauten betrug in diesem Zeitraum durchschnittlich 14%.
(Quelle ALN)
Unterhalt von 15‘000 ha
Drainagegebiet
Die grosse künftige Herausforderung
ist der Unterhalt der seit 1880 geschaffenen Anlagen – insbesondere Wege
und Drainagen. Zur Sicherung dieser
staatlichen Investitionen in Strukturverbesserungsanlagen schreibt das Landwirtschaftsgesetz deren dauernden
und sachgemässen Unterhalt vor.
Der Erhalt der 11‘000 ha umfassenden
Drainagesysteme in den Fruchtfolgeflächen (15‘000 ha gesamthaft) und von
hunderten von Kilometern Feld- und
Waldwegen wird sowohl organisatorisch als auch finanziell eine grosse
Aufgabe bleiben. Ein wichtiger Schritt
Agrarbericht 2014
dabei war die Schaffung von Unterstützungsprogrammen zur Periodischen
Wiederinstandstellung (PWI) der kulturtechnischen Werke. Damit konnten
wichtige Anreize zur Schliessung der
Lücke zwischen dem laufenden Unterhalt und der Erneuerung einer Anlage
nach Ablauf der Lebensdauer geschaffen werden.
Gemeinsam mit den Werkeigentümern
kann die Abteilung Landwirtschaft damit die für eine erwerbsfähige Landwirtschaft zwingend notwendige und zeitgemässe Infrastruktur sichern.
Die durchgeführten Kontrollen zeigten,
dass 77% der bestehenden Meliorationsanlagen gut unterhalten werden (im
konsolidierten Entwicklungs- und Finanzplan (KEF) als Indikator enthalten).
Dank den neu geschaffenen Unterstützungsmöglichkeiten sollte sich dieser
Wert in den nächsten 5 Jahren auf 85%
steigern lassen.
KEF 2015–2018 Indikator W2
Wirkung:
Anteil gut unterhaltener
Meliorationen 2013: 77%
Prognose 2015–2018: 85%
39
2.2.2. Projektarten und bewilligte Projekte
2004
2004
2006
2006
2007
2007
2008
2008
2009
2009
2010
2010
2011
2011
Rutschsanierungen
Rutschsanierungen
Bewässerungen
Bewässerungen
Entwässerungen
Entwässerungen
2005
2005
duktion, insbesondere während längeren Trockenphasen. Im Furttal wird
die Erstellung einer Bewässerungsanlage für 500 ha geprüft. Es wird mit einer
Optionswassermenge von ca. 4‘000 m3
Wasser pro Tag gerechnet (Vergleich:
Ein Schweizer Haushalt verbraucht
heute im Durchschnitt täglich ungefähr
160 l Wasser pro Person (BAFU 2014)
4‘000 m3 ≈ 25‘000 Personen).
2012
2012
Wiederherstellung
Wiederherstellung
nach
nach
Elementarereignis
Elementarereignis
Da viele Betriebe in den vergangenen
Jahren den Anbau von Gemüse und
Spezialkulturen verstärkt haben, treten
in der Statistik ab 2011 auch Bewässerungsanlagen auf. Mit der Intensivierung
und Spezialisierung wird die Verfügbarkeit von genügend Bewässerungswasser immer mehr zu einem limitierenden
Faktor für die landwirtschaftliche Pro-
Wegebauten
Wegebauten
68
46
24
02
0
Gesamtmeliorationen,
Gesamtmeliorationen,
Landumlegungen
Landumlegungen
Anzahl
bewilligter
Projekte
Anzahl
bewilligter
Projekte
Während Gesamtmeliorationen und
Landumlegungen über Jahrzehnte
dauernde Projekte darstellen, nehmen
Wegebauten und die Sanierung kleinflächiger Entwässerungsanlagen von
Planung bis Abnahme gesamthaft bis
zu vier Jahre in Anspruch. Entsprechend werden auch laufend neue Projekte bewilligt. Abbildung 43 zeigt die
Anzahl vom Kanton neu genehmigter
Strukturverbesserungsprojekten in den
Jahren 2004 bis 2013.
14
14
12
12
10
10
8
Von den Ende 2013 laufenden 16 Landumlegungs- und Meliorationsprojekten
ist rund die Hälfte der Projekte in der
Abschlussphase und wird in den nächsten zwei Jahren abgeschlossen.
Wasserversorgungen
Wasserversorgungen
Unterschiedliche
Projektdimensionen
2013
2013
Abbildung 43: Anzahl bewilligter Projekte 2004–2013
Jährlich werden von den vergleichsweise kleinen Projekten wie Wegebauten rund 6 Projekte bewilligt. Mit zunehmendem
Bedarf an optimaler Wasserverfügbarkeit werden auch Bewässerungen vermehrt zum Thema. (Quelle: ALN)
2.2.3. Kosten von Strukturverbesserungen
Durchschnittlich Fr. 9.8 Mio. jährlich für Strukturverbesserungsanlagen im Kanton Zürich
Die Kosten von Strukturverbesserungsmassnahmen werden von Bund und
Kanton, von den Gemeinden sowie von
Flur- und Unterhaltsgenossenschaften
getragen.
Gesamtschweizerisch werden jährlich
Projekte im Umfang von Fr. 420.9 Mio.
Gesamtkosten mit Bundesbeiträgen
unterstützt. Davon entfallen pro Jahr
2.3% auf Projekte im Kanton Zürich.
Je nach Stand der einzelnen Projekte
schwankt die Gesamtsumme der vom
Bund unterstützten Zürcher Vorhaben
zwischen Fr. 6 und 12 Mio. pro Jahr.
Agrarbericht 2014
Der Kanton Zürich beteiligte sich an
den beitragsberechtigten Projektkosten
mit rund 34%.
40
2.3. Boden- und Pachtrecht
2.3.1. Bundesgesetz über das bäuerliche Bodenrecht – BGBB
800 Bodenrechtsgesuche jährlich
Das Bodenrecht beabsichtigt, das bäuerliche Grundeigentum zu fördern und
namentlich Familienbetriebe als Grundlage eines gesunden Bauernstandes
und einer leistungsfähigen, auf eine
nachhaltige
Bodenbewirtschaftung
ausgerichtete, Landwirtschaft zu erhalten und ihre Struktur zu verbessern.
Weiter strebt es an, die Stellung des
Selbstbewirtschafters, einschliesslich
derjenigen des Pächters, beim Erwerb
landwirtschaftlicher
Gewerbe
und
Grundstücke zu stärken. Das Bodenrecht bekämpft zudem übersetzte Preise für landwirtschaftlichen Boden.
Die Abteilung Landwirtschaft bearbeitet rund 800 Bodenrechtsgesuche pro
Jahr, wobei diese oft mehrere Bewilligungssachverhalte umfassen (Abbildung 44).
Die Grundbuchämter prüfen, ob die
vom Gesetzgeber verlangten BGBBBewilligungen vorliegen oder reichen
andernfalls die entsprechenden Gesuche ein. Diese werden gemäss den
Rechtsgrundlagen geprüft und der Entscheid wird den Gesuchstellern in Form
einer Verfügung mitgeteilt.
400
400
350
350
Anzahl Bewilligungen
Anzahl Bewilligungen
300
300
250
250
1999 bis
1999
bis2006
2006
200
200
2007
bis2013
2013
2007 bis
150
150
Bewilligte Realteilungen
100
100
400
50
50
0
350
Erwerb
Erwerb
Zerstückelung
Zerstückelung
300
Realteilung
Realteilung
Teilung
Teilung
Freistellung
Freistellung
Abbildung 44: Anzahl Bewilligungen Bodenrecht 1999–2013
Die Beurteilung von Erwerbsgesuchen und deren Bewilligung sind die häufigsten Fälle bei der Umsetzung des Bodenrechts.
(Quelle: ALN)
Agrarbericht 2014
41
Anzahl Gesuche nimmt ab
Die mittlere Anzahl Gesuche ist im Zeitraum der letzten 8 Jahre (2006–2013) im
Vergleich zu den 7 Jahren davor (1999–
2005) um 24% gesunken. Dabei gingen die Erwerbsgesuche kaum zurück,
während, häufig mit Freistellungen einhergehende, Teilungs-, Realteilungsund Zerstückelungsgeschäfte um gut
einen Drittel abnahmen. Als Freistellungen werden Verfügungen bezeichnet, welche die Bestimmungen des
BGBB auf einem Grundstück aufheben,
womit sie nicht mehr zur Anwendung
kommen. Dies betrifft z.B. nicht mehr
landwirtschaftlich genutzte Gebäude
und Anlagen oder Baulandanteile, welche von der Landwirtschaftszone abgetrennt werden.
Die Zahlen belegen, dass sich der Bodenmarkt stabil verhalten hat. Weiter
zeigen sie, dass nach 20 Jahren seit
Einführung des Bodenrechts die Entflechtung von landwirtschaftlichen und
nichtlandwirtschaftlichen
Grundstücken ausserhalb der Bauzone weit fortgeschritten ist.
Der Rückgang der Anzahl Freistellungen
kann zudem auf raumplanerische Rahmenbedingungen zurückgeführt werden, insbesondere auf die Abnahme an
Einzonungen.
2.3.2. Erwerb von Landwirtschaftsland
96% der bewilligen Landwirtschaftslandkäufe gingen an
Eigentümer von landwirtschaftlichen Betrieben
Für den Erwerb von landwirtschaftlichen Nutzflächen grösser als 25 Aren
braucht es aufgrund des BGBB eine
Erwerbsbewilligung. Im Rahmen dieses
Verfahrens wird geprüft, ob Verweigerungsgründe vorliegen. Die Abteilung
Landwirtschaft prüft dabei, ob der
Käufer willens und fähig ist, die Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen
Nutzfläche selber wahrzunehmen. Zwischen 1999 und 2013 waren in 68% der
Erwerbsgesuche die Erwerber bereits
Eigentümer eines landwirtschaftlichen
Gewerbes (Abbildung 45). Ersterwerber
sind zumeist ebenfalls bereits Eigentümer von landwirtschaftlichen Grundstücken, werden aber z.B. aufgrund
Anpassung ihres Rechtsstatus (z.B.
juristische Person) als Ersterwerber erfasst.
Flächenmässig fallen die 4% Erwerbe
für Hobbybetriebe kaum ins Gewicht,
da diese nur in beschränktem Masse
Land erwerben dürfen.
In 84% der bewilligten Fälle konnten die
Erwerbsgeschäfte ordentlich bewilligt
werden, in 16% wurde der Erwerb mit
einer Ausnahmebewilligung genehmigt.
Agrarbericht 2014
Diese Ausnahmebewilligungen erlauben z.B. die Erweiterung eines Pachtbetriebes oder den Erwerb von Land
im Kiesperimeter durch ein Kiesunternehmen. Weiter sind Gemeinden und
Kanton Erwerber von Grundstücken in
Schutzzonen oder erwerben Land als
Realersatz für Bauten.
Neben dem Kriterium der Selbstbewirtschaftung stellen überhöhte Preise
einen weiteren Verweigerungsgrund
dar. Bei einem Kauf von landwirtschafteines landw. Gewerbes
Eigentümer eines Nebenerwerbsbetriebes
eines landw. Gewerbes
lichen Grundstücken dürfen die Preise,EigentümerEigentümer
von landw. Grundstücken
Ersterwerber
differenziert nach Bodenqualität undEigentümerEigentümer
von landw. Grundstücken
eines Hobby-Betriebes
Lage, sogenannte Höchstpreise nichtEigentümerEigentümer
eines Nebenerwerbsbetriebes
überschreiten. Diese Höchstpreise
Ersterwerber
lagen 2014 im Kanton Eigentümer
Zürich
je nach
eines landw. Gewerbes
Eigentümer
eines Nebenerwerbsbetriebes
Eigentümer
eines Hobby-Betriebes
2
Eigentümer vonFr.2.–/m
landw. Grundstücken
Ersterwerber
Qualität des Bodens zwischen
Eigentümer eines landw. Gewerbes
Eigentümer eines Nebenerwerbsbetriebes
Eigentümer
2 eines Hobby-Betriebes
für Streuland und Fr. 8.90/m
für bestes
Eigentümer von landw. Grundstücken
Ersterwerber
Abbildung
45: BetriebsverhältEigentümer eines Hobby-Betriebes
Ackerland.
nisse Erwerber
96% derEigentümer
Landverkäufe
gingen an
Eigentümer eines landw. Gewerbes
eines Nebenerwerbsbetriebes
Eigentümer von landw. Grundstücken
Ersterwerber
Erwerber,
die bereits landwirtschaftliEigentümer eines Hobby-Betriebes
ches Land in ihren Eigentum haben.
(Quelle:
ALN)
Eigentümer eines landw. Gewerbes
Eigentümer eines Nebenerwerbsbetriebes
Eigentümer von landw. Grundstücken
Ersterwerber
Eigentümer
eines Hobby-Betriebes
Eigentümer
eines landw.
Gewerbes
Eigentümer eines Nebenerwerbsbetriebes
Eigentümer von landw. Grundstücken
Ersterwerber
Eigentümer eines Hobby-Betriebes
42
2.3.3. Realteilungen
Realteilungen sind oft mit Freistellungen verbunden
Das BGBB schützt mit dem Realteilungsverbot die Einheit des landwirtschaftlichen Gewerbes. Ohne Bewilligung kann der Eigentümer eines
landwirtschaftlichen Gewerbes keine
Grundstücke oder landwirtschaftliche
Gebäude vom Betrieb abtrennen und
verkaufen. Im Gesetz sind verschiedene Ausnahmen von diesem Prinzip
vorgesehen.
Die Anzahl bewilligter Realteilungen hat
im Zeitraum 2006 bis 2013 gegenüber
dem Zeitraum 1999 bis 2005 um 40%
abgenommen und lag in den letzten
Jahren bei rund 140 Geschäften pro
Jahr. In knapp der Hälfte der Fälle handelte es sich um Realteilungen im Zusammenhang mit der Entlassung eines
Grundstücks aus dem Geltungsbereich
des BGBB, häufig um die Abtrennung
von nicht betriebsnotwendigem Bauland.
Betriebes nicht mehr benötigte Wohnhäuser und Scheunen. Die Überprüfung
erfolgt im koordinierten Verfahren mit
der Raumplanungsbehörde (ARE).
Die
freigestellten
Liegenschaften
können ohne Erwerbsbewilligungsverfahren gehandelt und ohne Einschränkungen hypothekarisch belastet
werden. Seit 1999 wurden jährlich rund
320 Freistellungen verfügt.
Landwirtschaftlich
nicht
nutzbare
Grundstücke und Gebäude können aus
dem Geltungsbereich des BGBB entlassen werden (Freistellung). Dies betrifft auch für die Bewirtschaftung eines
2.3.4. Ertragswertschätzungen
Jede dritte Ertragswertschätzung erfolgt durch den Kanton
Landwirtschaftliche Gewerbe dürfen
nicht nach Gutdünken des Eigentümers oder einer Bank hypothekarisch
belastet werden. Um die Landwirtschaft
vor Überschuldung zu schützen, werden auf landwirtschaftlichen Gewerben
sogenannte Belastungsgrenzen festgesetzt. Die Belastungsgrenze ergibt
sich durch einen definierten Zuschlag
auf dem geschätzten Ertragswert. Dieser wird aufgrund eines vom Bundesrat erlassenen Schätzungsreglementes
errechnet. Der Ertragswert entspricht
dem Kapital, das mit dem Ertrag eines
Landwirtschaftsbetriebes verzinst werden kann. Bei der Ermittlung der Werte
handelt es sich somit um eine spezielle
Art von Liegenschaftenschätzung. Die
Belastungsgrenzen liegen in der Regel deutlich unter den Verkehrswerten
eines landwirtschaftlichen Gewerbes.
Die Betriebe werden vor Ort durch private Beratungsbüros, durch den Zürcher- oder den Schweizer Bauernverband oder auch durch die Abteilung
Landwirtschaft geschätzt, wobei die
privaten Büros, die Verbände und die
Verwaltung je rund einen Drittel der
Schätzungen durchführen. Der Eintrag
von Belastungsgrenzen im Grundbuch
bedarf einer amtlichen Verfügung, wes-
halb die eingereichten Schätzungen
entsprechend auf Korrektheit und Plausibilität geprüft werden müssen.
Die Gründe für eine Betriebsschätzung sind vielfältig (Abbildung 46). In
9%
den Jahren 2003 bis 2013 erfolgte das
Gesuch um Festsetzung des Ertragswertes und der Belastungsgrenze bei
rund einem Drittel der Fälle aufgrund
der Finanzierung eines Bauprojektes,
14% der Gesuche wurden aufgrund der
Hofübernahme eingereicht.
Bauprojekt,
Im Zeitraum von 2005 bis 2008 wurden
jährlich durchschnittlich
182 Gesuche
9%
nen,(Land-) Zukauf
zur Festsetzung des Ertragswertes und
(Land-) Zukauf
Bauprojekt, Gebäudeinvestitionen,
der Belastungsgrenze bearbeitet, zwisubventioniertes Bauvorhaben
schen 2009 und 2013 verringerte sich
Bauvorhaben
Bauprojekt,
Gebäudeinvestitionen,
Hofübernahme, -gabe
die Anzahl um einen Viertel auf 142 Fälsubventioniertes Bauvorhaben
9%
31%
le pro Jahr.
Anderes
9%
Hofübernahme, -gabe
Abbildung 46: Gründe ErtragsBauprojekt,
wertschätzung
Anderesfür die Erstellung oder ErDie Gründe
neuerung einer Ertragswertschätzung
9% nen,
(Land-) Zukaufsind vielfältig. Neben Landzukauf, BauBauprojekt,
projekten oder Hofübernahmen geht
Bauprojekt,
Bauvorhaben
es oft auch um eine Aktualisierung der
Bauprojekt, Gebäudeinvestitionen,
Finanzen
z.B für die Steuern oder im
Bauvorhaben
31%subventioniertes
nen,
Falle einer Scheidung. (Quelle: ALN)
(Land-)
Zukauf
nen, Hofübernahme, -gabe
(Land-) Zukauf
Bauprojekt,
Bauvorhaben
Bauprojekt, Gebäudeinvestitionen,
Anderes
Bauvorhaben
Bauvorhaben
Bauprojekt,
Gebäudeinvestitionen,
31%subventioniertes
subventioniertes
31%
nen, -gabe Bauvorhaben
Hofübernahme,
(Land-) Zukauf
Hofübernahme, -gabe
Anderes
Bauvorhaben
Bauprojekt, Gebäudeinvestitionen,
Anderes
subventioniertes Bauvorhaben
31%
Hofübernahme, -gabe
Agrarbericht 2014
Anderes
43
007
800000
600000
200000
2008
N
600‘000
600000
N
400‘000
400000
200‘000
200000
00
2006
2006
2005
2005
2007
2007
2008
2008
2009
2009
2010
2010
2011
2011
2012
2012
2013
2013
Neu festgesetzte Belastungsgrenze
Neu
Belastungsgrenze
Neufestgesetzte
festgesetzte
Belastungsgrenze
Neufestgesetzter
festgesetzter
Ertragswert
Neu
Ertragswert
Neu festgesetzter Ertragswert
400000
0
800000
800‘000
2005
2006
2009
2007
2010
2.3.5. Pacht
2008
2011
2009
2012
51.3% der kantonalen LN wird
durch die Eigentümer bewirtschaftet
Im Jahr 2010 wurde im Kanton Zürich
51.3% der landwirtschaftlichen Nutzfläche im Eigentum, 47.2% in Pacht und
1.5% in Nutzniessung bewirtschaftet.
Damit ist der Anteil an Eigenland bis
2010 um 8% gesunken, 1990 befand
sich noch 59.1% im Eigentum der Bewirtschafter (Abbildung 48).
Pachtverträge über einzelne Parzellen
mit ordentlicher Pachtdauer werden
auf privatrechtlicher Basis zwischen Eigentümer und Pächter abgeschlossen.
Die einzelnen Vertragsbedingungen
sind nur rechtsgültig, wenn sie den
Vorschriften des Landwirtschaftlichen
Pachtgesetztes entsprechen. Pachtverträge für ganze Gewerbe müssen
Abbildung 47: Durchschnittliche Werte der Belastungsgrenze und des
Ertragswertes
Die neu ermittelten Ertragswerte bzw. Belastungsgrenzen steigen stetig an. Der
hohe Wert 2012 ist durch die Anhäufung einiger grossen Betriebe bedingt, deren
Werte den Durchschnitt anhoben. (Quelle ALN)
2010
2011
2012
2013
2013
geprüft und der Pachtzins in Form einer Verfügung bewilligt werden. Grundlage für die Pachtzinsberechnung stellt
eine Ertragswertschätzung dar. Pachtverträge mit verkürzter Pacht- und Fortsetzungsdauer bedürfen ebenfalls einer
Bewilligung.
Durchschnittlich wurden in den Jahren
2005 bis 2013 jährlich rund 60 pachtrechtliche Verfügungen ausgestellt.
100%
90%
80%
70%
Anteil
derZürcher
ZürcherLN
LN
Anteil der
Durchschnittliche Werte in Fr.
1000000
1000000
1‘000‘000
Durchschnittliche Werte in Fr.
1200000
Die neu ermittelten Ertragswerte und
Belastungsgrenzen sind 2013 merklich
höher als noch 2005. Der durchschnittliche neu ermittelte Ertragswert liegt
2013 bei Fr. 720‘000, die Belastungsgrenze bei Fr. 890‘000. Der Anstieg der
durchschnittlichen Werte (inkl. Inflation)
bildet die stetige Betriebsvergrösserung sowie eine kontinuierliche Investitionstätigkeit der Landwirtschaft ab
(Abbildung 47).
Durchschnittliche Werte in Fr.
1200000
1‘200‘000
Ertragswert und Belastungsgrenzen kontinuierlich gestiegen
60%
50%
40%
30%
Abbildung 48: Anteil Pachtland
Im Jahr 2010 wurde im Kanton Zürich
51.3% der landwirtschaftlichen Nutzfläche im Eigentum, 47.2% in Pacht
und 1.5% in Nutzniessung bewirtschaftet. (Quelle: BFS)
20%
10%
0%
1990
Eigentum
2003
Pacht
2010
Nutzniessung
2.3.6. Der Kanton als Landeigentümer
Verpachtung und Verkauf von
kantonseigenen Flächen
Die Motion «Schmid» (KR-Nr. 294/1996),
welche, zwecks besserer Übersicht,
die Unterstellung sämtlicher Landwirtschaftsbetriebe im Eigentum des Kantons unter die Volkswirtschaftsdirektion
verlangte, wurde 1996 eingereicht. Als
Antwort darauf wurde von der kan-
Agrarbericht 2014
tonalen Verwaltung ein umfassendes
Koordinationsverfahren bei Neuverpachtung oder Verkauf von landwirtschaftlichen Flächen im Eigentum des
Kantons eingeführt. Die Interessensabwägung beinhaltet sowohl die Bedürfnisse der verschiedenen kantonalen
Stellen (z.B. Strassenbau oder Naturschutz), wie auch die Betriebsverhältnisse der interessierten Landwirte.
Zwischen 2010 und 2014 wurden jährlich zwischen 5 und 25 Geschäfte beurteilt. Flächenmässig ist der Umfang
sehr unterschiedlich und reicht von einigen Aren bis zu mehreren Hektaren.
44
2.4. Landwirtschaftliches Bauen
2.4.1. Wandel der Subventionsrichtlinien
In Zusammenarbeit mit der Zürcher
landwirtschaftlichen Kreditkasse (ZLK)
werden Subventionsgesuche gemäss §
123 ff LG (Kantonales Landwirtschaftsgesetz) für landwirtschaftliche Bauvorhaben bearbeitet und ergänzend allfällige Bundessubventionen, gemäss
Bundesgesetz über die Landwirtschaft,
beantragt. Dabei werden Stellungnahmen der kantonalen Siedlungs- und
Bergkommission eingeholt.
Pauschalsubventionierung ab
2004
Bis 2003 galt bei der Subventionierung
landwirtschaftlicher Hochbauten das
Restfinanzierungsprinzip. Das bedeutet, dass Subventionen nur dann ausgerichtet wurden, wenn der Landwirt
die Investition, nach Ausschöpfung aller eigenen Finanzquellen, nicht selber
finanzieren konnte. Dadurch wurde die
Verschuldung von Landwirtschaftsbetrieben gefördert, weil nur stark verschuldete Betriebe in den Genuss von
Subventionen kamen.
Agrarbericht 2014
Ab 2004 wurde die Pauschalsubventionierung eingeführt. Diese besagt,
dass unabhängig von der Verschuldungssituation für Stallbauten grundsätzlich Pauschalen pro GVE ausgerichtet werden.
Per 10. Juli 2013 traten neue Minimalanforderungen in Kraft. Dabei spielen neben der Betriebsgrösse auch
wirtschaftliche Kriterien, die Eignung
des Gesuchstellers, die Tierfreundlichkeit und die landschaftliche Einordnung
des Bauvorhabens eine Rolle.
Grössere Ställe – mehr
Emissionen
Die Emissionen eines neuen Stalles
sind, als Folge der grossen Tierbestände und der offenen Bauweise mit grossen verschmutzten Flächen, bedeutend
grösser als früher. Die Ammoniakemissionen eines Stalles, welche über die
Luft in die Umwelt gelangen, belaufen
sich für einen heutigen Normstall (70
Milchkühe im Boxenlaufstall) auf ca.
1‘000 kg Stickstoff (N) / Jahr, wodurch
in der Nähe gelegene Naturschutzgebiete stark belastet werden können.
Auch die Geruchsemmissionen sind
beträchtlich. Deshalb muss ein solcher
Stall mindestens 75 m von der nächsten
Wohnzone entfernt zu stehen kommen.
Dies wiederum hat raumplanerische
Folgen, weil es zu einer verstärkten
Zersiedelung der Landschaft kommen
kann.
Änderung des kantonalen
Landwirtschaftsgesetzes 2014
Seit dem Inkrafttreten der Änderung im
Mai 2014 können bei landwirtschaftlichen Bauvorhaben freiwillige Massnahmen im öffentlichen Interesse wie
der Luftreinhaltung, des Gewässer-,
des Boden- oder des Landschaftsschutzes mit Subventionen bis zu 50%
der Kosten unterstützt werden.
45
2.4.2. Hochbausubventionen
Anzahl Projekte und Gesamtbeitragshöhe rückläufig
Subventionen sind nicht rückzahlbare
Beiträge (à fonds perdu) welche von
Bund und Kanton als Pauschalen an
Bauvorhaben ausgerichtet werden. Die
Höhe der Pauschalen ist abhängig von
der Lage des Betriebes gemäss landwirtschaftlichem Produktionskataster
(Landwirtschaftliche Zonenverordnung;
SR 912.1). Zwischen dem Jahr 2000 und
2013 flossen durchschnittlich jährlich
Fr. 4.2 Mio. in Hochbauprojekte. Unterstützt wurden dabei Ökonomie- und
Wohngebäude (Gebäuderationalisierung), Stallsanierungen, Hofdüngerlager, Verwertungseinrichtungen und Alpenverbesserungen in der Hügel- und
von Ökonomiegebäuden und eine für
eine Alpverbesserung gesprochen wurden.
Bergzone. Sowohl die Anzahl Projekte
mit zugesprochenen Subventionen wie
auch die Beitragshöhe waren rückläufig. Während der jährliche Mittelwert
an Beiträgen zwischen 2000 und 2006
noch Fr. 4.9 Mio betrug, beliefen sich
die Beiträge im Zeitraum zwischen
2007 und 2013 mit Fr. 3.7 Mio. auf einen
Viertel weniger als im Zeitraum zuvor.
Die Arten der subventionierten Projekte unterscheiden sich aufgrund der
Subventionsbestimmungen nach Zone.
Abbildung 49 zeigt die Veränderung seit
2000.
Für die Beurteilung der Projekte werden
von der Abteilung Landwirtschaft im
Mittel 32 Arbeitsstunden aufgewendet.
KEF 2015–2018: B1,
Wirtschaftlichkeit:
Arbeitsstunden (Median) pro landwirtschaftliches Hochbauprojekt:
32 h, Prognose: 32 h
Für die Bergzone III wurden im beobachteten Zeitraum nur drei Subventionsausrichtungen veranlasst, wovon
zwei für eine Gebäuderationalisierung
100%
Anteil Beiträge pro Kategorie
90%
80%
anderes
70%
Gebäuderationalisierung Wohnha
60%
50%
40%
Gebäuderationalisierung
Ökonomiegebäude
30%
Stallsanierung
20%
10%
0%
Tal
80%
80%
70%
70%
60%
60%
50%
50%
40%
40%
30%
30%
20%
20%
10%
10%
0%
0%
Tal
Tal
2000–2006
Bergzone I
Bergzone II
2007–2013
anderes
100%
100%
anderes
anderes
90%
Gebäudeanderes
rationalisierung
80%
anderes
Gebäuderationalisierung
Wohnhaus
Gebäuderationalisierung Wohnhaus
anderes
Wohnhaus
70%
Gebäuderationalisierung Wohnhaus
GebäudeGebäuderationalisierung Wohnhaus
Gebäuderationalisierung
Gebäuderationalisierung
Gebäuderationalisierung
Wohnhaus
60%
rationalisierung
Ökonomiegebäude
Ökonomiegebäude
ÖkonomieGebäuderationalisierung
Gebäuderationalisierung
Stallsanierung
gebäude 50%
Ökonomiegebäude
Stallsanierung
Gebäuderationalisierung
Ökonomiegebäude
Ökonomiegebäude
40%
Stallsanierung
Stallsanierung
Stallsanierung
Stallsanierung
30%
Tal
Tal
Voralpine Hügelzone
Voralpine Hügelzone
Bergzone I
Bergzone I
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
20%
10%
Bergzone II
10%
Bergzone II
0%
Tal
Voralpine Hügelzone Bergzone I
Bergzone II
Tal
Voralpine IHügelzone
Bergzone
I
Bergzone Tal
II
Tal
Voralpine
Bergzone
Bergzone
II
Voralpine
Hügelzone
Bergzone
I
Bergzone
II
Hügelzone
Voralpine
Voralpine
Hügelzone
Hügelzone
Bergzone
Bergzone I I
Anteil Beiträge pro Kategorie
90%
90%
90%
100%
90%
100%
80%
90%
80%
90%
70%
80%
70%
80%
60%
70%
60%
70%
50%
60%
50%
60%
40%
50%
40%
50%
30%
40%
30%
40%
20%
30%
20%
30%
10%
20%
10%
20%
0%
10%
0%
10%
0%
0%
Anteil Beiträge pro Kategorie
Anteil Beiträge pro Kategorie
Anteil Beiträge pro Kategorie
100%
100%
Anteil
Beiträge
pro
Anteil
Beiträge
proKategorie
Kategorie
Anteil
Beiträge
proKategorie
Kategorie
Anteil
Beiträge
pro
100%
100%
Voralpine Hügelzone
0%
Bergzone
II
Bergzone II
Abbildung 49: Subventionierte Projekte nach Zone
Im Zeitraum 2000 bis 2006 machten Stallbauten über alle Zonen noch 42% aus, im darauf folgenden Zeitraum dominierten
100%
100% Rückgang verzeichneten sowohl die Rationalisierungen der Ökonomiegebäude wie auch der Wohnhäudiese mit 66%. Einen
90%
ser. (Quelle: ALN)100%
90%
100%
80%
90%
80%
90%
90%
70%
80%
Agrarbericht70%
2014
80%
80%
60%
70%
60%
70%
70%
50%
60%
50%
60%
60%
äge
pro
träge
proKategorie
Kategorie
proKategorie
Kategorie
ro
Kategorie
100%
46
2.4.3. Subventionierte Stallbauten
pro Stallbaute, wobei der Mittelwert
der ausbezahlten Beiträge zwischen
2000/2006 und 2007/2013 um 15% anstieg. Betriebe in der Hügel- und Bergzone können zudem noch von Bundesbeiträgen profitieren. Diese werden
ähnlich berechnet wie die Kantonsbeiträge, betragen aber durchschnittlich
nur ca. 50% der ersteren.
Jeder 11. Betrieb konnte seit
2000 von kantonalen Beiträgen
an eine Stallbaute profitieren
In den Jahren 2000 bis 2006 wurden
für durchschnittlich jährlich 27 Projekte
Beiträge zugesichert, ab 2006 bis 2013
noch für rund 21 Projekte jährlich. Die
Auszahlung erfolgte – entsprechend
dem Baufortschritt – oft über mehrere
Jahre.
Im Verhältnis zur Anzahl Betriebe verzeichnete die Region Knonaueramt am
meisten subventionierte Stallbauten, in
dieser Region mit 296 Betrieben (2012)
wurde in den Jahren 2000 bis 2013
für 38 Stallbauten kantonale Beiträge zugesprochen (für jeden 7. Betrieb)
(Abbildung 50). Ebenfalls häufiger als
durchschnittlich wurden Ställe in den
Regionen Winterthur und Limmattal unterstützt (jeder 8. Betrieb). In den Regionen Furttal und Unterland wurden im
Verhältnis zur Anzahl Betriebe wenige
Stallbauten subventioniert (jeder 21.
Über die letzen drei Jahre (2011–2013)
gesehen wurden zu 62% Milchviehställe unterstützt, 18% Mastställe, 13%
Mutterkuhställe und rund 7% Jungviehställe. Zu 77% wurde der Betrieb
von einer Einzelperson geführt, zu 13%
in einer Generationengemeinschaft und
zu 10% wurde das Bauvorhaben einer
Betriebsgemeinschaft unterstützt.
KEF 2015–2018 Indikator L8,
Leistungen:
Anzahl neu genehmigter Projeke für
landw. Hochbauten 2013: 29
Prognose 2015: 25 / 2018: 20
0.14
0.14
0.12
0.12
0.10
0.1
0.08
0.08
Abbildung 50: Verhältnis Anzahl
subventionierte Stallbauten 2000–
2013 zur Anzahl Betriebe 2012
In den Regionen Knonaueramt, Limmattal und Winterthur konnten im Verhältnis
zur Anzahl Betriebe am meisten Landwirte von kantonalen Beiträgen an eine
Stallbaute profitieren. (Quelle: ALN)
0.06
0.06
0.04
0.04
0.02
0.02
be
rg
ur
m
Zi
m
te
in
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rth
an
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au
on
Kn
Agrarbericht 2014
Li
l
tta
la
G
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Fu
t
00
al
Verhältnis
subventionierte Stallbauten
: Anzahl
Verhältnis
subventionierte
Stallbauten
: Anzahl
Betriebe
Betriebe
Über den ganzen Kanton gesehen
konnte in den letzten 14 Jahren rund
jeder 11. Betrieb von kantonalen Beiträgen an eine Stallbaute profitieren. Die
Höhe der Beiträge richtet sich nach der
Zone, in welcher der Betrieb liegt, der
Grösse des Bauprojekts und der anrechenbaren landwirtschaftlichen Nutzfläche, welche dem Betrieb zur Verfügung steht. Durchschnittlich belief sich
der kantonale Beitrag zwischen den
Jahren 2000 und 2013 auf Fr. 127‘000
bzw. 18. Betrieb). In der Region Zürich
gab es zwischen 2000 und 2013 keine
mit kantonalen Beiträgen unterstützte
Stallbauten.
47
0.035
0.035
0.03
0.03
0.025
0.025
0.02
0.02
0.015
0.015
0.01
0.01
0.005
0.005
er
g
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m
Li
Kn
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at
ta
l
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00
G
la
tta
l
Regional zeichnet sich dennoch ein
ähnliches Bild wie bei der Unterstützung von Stallbauten ab (Abbildung 51).
0.04
0.04
na
ue
ra
m
Im beobachteten Zeitraum wurde nur
eine geringe Anzahl an Ökonomiebauten unterstützt. Absolut über den
ganzen Kanton gesehen wurde zwischen 2000 und 2013 für gut 100 Gebäuderationalisierungsprojekte
ein
kantonaler Beitrag zugesprochen. Bei
einem Drittel davon handelte es sich um
Güllengruben.
Verhältnis subventionierte Ökonomiegebäude : Anzahl
Betriebe
Betriebe
Güllengrubensanierung häufigste
subventionierte Ökonomiebaute
Verhältnis subventionierte Ökonomiegebäude : Anzahl
2.4.4. Subventionierte Ökonomiebauten
Abbildung 51: Verhältnis Anzahl subventionierter Gebäuderatio-nalisierungen 2000–2013 zur Anzahl Betriebe 2012
Mit nur 100 unterstützen Projekten bleibt die Aussagekraft zwar beschränkt, trotzdem kann eine Häufung in den Regionen Knonaueramt, Limmattal und Zimmerberg beobachtet werden. (Quelle: ALN)
2.4.5. Investitionskredite (IK)
98% der IK für einzelbetriebliche
Massnahmen
Investitionskredite sind zinslose, rückzahlbare Kredite des Bundes. Ausbezahlt werden sie z.B. als Starthilfe bei
der erstmaligen Übernahme der selbständigen Bewirtschaftung eines Betriebes, beim Neubau, Umbau und der
Sanierung landwirtschaftlicher Ökonomiegebäude für raufutterverzehrende
Tiere, Schweine, Geflügel und die
Agrarbericht 2014
pflanzliche Produktion, bei Neubau,
Umbau und Sanierung landwirtschaftlicher Wohngebäude oder beim Kauf
eines Pachtbetriebes durch den Pächter.
Im Zeitraum zwischen 2000 bis 2006
wurden für den Kanton Zürich jährlich
rund 118 IK bewilligt, durchschnittlich
jeweils 98% davon für einzelbetriebliche
Massnahmen. Im darauf folgenden Zeitraum von 2007 bis 2013 sank die An-
zahl bewilligter IK um 7%, der Anteil für
gemeinschaftliche Massnahmen stieg
tendenziell etwas an (+< 1%). Zwischen
diesen beiden Zeiträumen verzeichnete
der Umfang der Kredite einen Anstieg
von 31% für einzelbetriebliche und 52%
für gemeinschaftliche Massnahmen.
48
2.4.6. Baugesuche in der Landwirtschaftszone
Jährlich 200–250 landwirtschaftliche Baugesuche beurteilt
Im Rahmen des Baubewilligungsverfahrens erarbeitet die Abteilung Landwirtschaft Stellungnahmen zu landwirtschaftlichen Bauvorhaben zu Handen
des Amts für Raumentwicklung (ARE)
und beurteilt folgende Fragen:
• Ist das Bauvorhaben zonenkonform?
• Ist der Landwirtschaftsbetrieb längerfristig überlebensfähig?
• Ist das Bauvorhaben für die Bewirtschaftung des Landwirtschaftsbetriebes ausgewiesen und notwendig?
• Werden die Anforderungen des konzeptionellen Gewässerschutzes und
der Lufthygiene eingehalten?
ger. Mit je rund 10% spielten auch der
Bau von Güllengruben/ Mistplatten und
Wohnbauten eine wichtige Rolle (Abbildung 52). Unter die Kategorie anderes
fallen sowohl Ställe für andere Nutztierarten, Gewächshäuser, Baumschulanlagen oder der Einbau von Besenbeizen.
Nicht zonenkonforme Bauvorhaben,
wie zum Beispiel die Vergrösserung
von Wohnhäusern, welche nicht Teil
eines landwirtschaftlichen Gewerbes
darstellen, werden von der Abteilung
Landwirtschaft nicht beurteilt.
Remise
Remise
Rindviehstall
Güllengrube, Mistplatte
Rindviehstall
Futterlager
Güllengrube, Mistplatte
Wohnbauten
Diese Arbeiten erfolgen in enger Zusammenarbeit mit dem ARE, dem
AWEL, Abteilungen Gewässerschutz
und Lufthygiene und weiteren Fachämtern. Pro Jahr werden rund 200–250
Bauvorhaben beurteilt, wobei diese ein
oder mehrere Bauvorhaben beinhalten. Über die Jahre 2012 und 2013 gesehen handelte es sich dabei zu 18%
um Remisen-Bauprojekte, zu 17% um
Rindviehställe und zu 15% um Futterla-
Agrotourismu
s, Besenbeiz,
Abbildung 52: Beurteilte Baugesuche
In den Jahren 2012 und 2013 waren
18% der beurteilten Bauprojekte
Remisen-Projekte, 17% Rindviehställe
und 15% Futterlager. (Quelle: ALN)
11%
Güllengrube, Mistplatte
Futterlager
Agrotourismu
Remise
85% der Bauvorhaben wurden
2012/2013 positiv beurteilt
Gibt es keine anderweitigen Einwendungen, erfolgt auf die positive Beurteilung der Abteilung Landwirtschaft
die Bewilligung des Amts für Raumentwicklung. Während in den beobachteten Jahren keines der 128
Rindviehstall-Bauprojekten abgelehnt
wurde, sind andere Projekte schwieriger zu realisieren. So wurden 6 von 14
Agrotourismus/Besenbeiz/HofladenProjekten und 5 von 20 Hühnerstallprojekten negativ beurteilt, weil die gesetzlichen Vorschriften nicht eingehalten
wurden.
Mit insgesamt 132 beurteilten Baugesuchen verzeichnet die Region Oberland mit Abstand am meisten Projekte,
gefolgt von den Regionen Winterthur
(75 Projekte) und Unterland (73 Projekte). Für die Region Zürich wurden
in den Jahren 2012 und 2013 keine
Baugesuche beurteilt. Die Regionen
Furttal und Limmattal wiesen nur je 9
Baugesuche auf. Wird die Anzahl beurteilter Bauprojekte in Relation zur Anzahl Landwirtschaftsbetriebe gebracht,
gleicht sich die Anzahl beurteilter Fälle
pro Region weitgehend aus.
Agrarbericht 2014
übrige
Infrastruktur Pferdehaltung:
Allwetterplatz, Longierzirkel, Führanlage
Bauvorhaben
Wohnbauten
anderes
11%
Infrastruktur Pferdehaltung:
Allwetterplatz, Longierzirkel, Führanlage
anderes
Remise
Remise
Rindviehstall
Remise
Rindviehstall
Güllengrube, Mistplatte
Rindviehstall
Rindviehstall
Güllengrube, Mistplatte
Futterlager
Güllengrube, Mistplatte
Güllengrube, Mistplatte
Futterlager
Wohnbauten
Futterlager
Futterlager
Remise
Wohnbauten
Agrotourismu
übrige
Infrastruktur Pferdehaltung:
Allwetterplatz,
Longierzirkel, Führanlage
Wohnbauten
Wohnbauten
Rindviehstall
Agrotourismu
übrige
Infrastruktur Bauvorhaben
Pferdehaltung: Allwetterplatz, Longierzirkel, Führanlage
s, Besenbeiz,
Remise
übrige
Agrotourismu
übrige
anderes
Infrastruktur
Pferdehaltung:
Allwetterplatz,
Longierzirkel,
Führanlage
Infrastruktur
Pferdehaltung:
Allwetterplatz,
Güllengrube,
Mistplatte Longierzirkel, Führanlage
s, Besenbeiz,
Bauvorhaben
11%
anderes
Bauvorhaben
s, Besenbeiz,
Bauvorhaben
Rindviehstall
anderes
anderes 11% Futterlager
Remise
Agrotourismu
s, Besenbeiz,
Futterlager
s, Besenbeiz,
11%
Wohnbauten
übrige
Infrastruktur Pferdehaltung:
Allwetterplatz, Longierzirkel, Führanlage
Bauvorhaben
Wohnbauten
Rindviehstall
anderes
Mit der Revision
der Raumpla11%
Agrotourismu
übrige
InfrastrukturGüllengrube,
Pferdehaltung:
Allwetterplatz, Longierzirkel, Führanlage
Mistplatte
nungsverordnung
s, Besenbeiz, 2013 werdenBauvorhaben
anderes Futterlager
Pferde in der Landwirtschaftszo- 11%
Wohnbauten
ne zonenkonform
Agrotourismu
übrige
s, Besenbeiz,
Infrastruktur Pferdehaltung: Allwetterplatz, Longierzirkel, Führanlage
anderes
Seit Inkrafttreten der Revision können
bäuerliche Pferdehalter, die den Status
eines landwirtschaftlichen Gewerbes
erreichen, zonenkonform eigene und
Pensionspferde halten und dafür die
notwendigen Infrastrukturbauten wie
Pferdeställe, Allwetterausläufe, einen
Reitplatz etc. erstellen. Auch kleinere Landwirtschaftsbetriebe können in
bestehenden Bauten Ställe für Pferde
einrichten, wenn der Betrieb über eine
überwiegende Futtergrundlage sowie
über entsprechende Weiden verfügt.
Bauvorhaben
11%
49
2.5. Strickhof
2.5.1. Landwirtschaftliche Aus- und Weiterbildung
Kerngeschäft Bildung
Der Strickhof, eine Abteilung des Amts
für Landschaft und Natur (ALN), ist das
Deutschschweizer Kompetenzzentrum
für Bildung und Dienstleistungen in
Land- und Ernährungswirtschaft. Kerngeschäft des Strickhofs ist die Aus- und
Weiterbildung: Nach der Integration
von Hauswirtschaft an Mittelschulen
im Jahr 2011 sowie dem ehemaligen
Berufsbildungszentrum
Wädenswil
(BZW) im Jahr 2012 hat sich die Anzahl
Lernender auf einem Niveau von über
4‘000 stabilisiert. Seit diesem sprunghaften Wachstum und der Erweiterung
Agrarbericht 2014
seiner Kompetenzen um den Bereich
Lebensmitteltechnologie gilt für den
Strickhof das Motto «vom Feld auf
den Teller – vom Baum ins Glas». Über
vernetzte Bildungsangebote mit ausgewiesenem Fachwissen verfügt der
Strickhof nebst der Landwirtschaft, in
den Bereichen Hortikultur, Tierberufe,
Facility Management, Hauswirtschaft
und Gesundheit.
Reform landwirtschaftliche
Grundbildung erfolgreich
umgesetzt
Mit der Umsetzung der Berufsbil-
dungsreform 2009 änderten sich die
Ausbildungsbedingungen. Die Berufsfachschule für den Abschluss
Landwirt/-in mit Eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) wird im Kanton des Lehrbetriebes absolviert, findet über das ganze Jahr verteilt statt und dauert neu drei
Jahre.
Auch bei der landwirtschaftlichen Anlehre fand ein Systemwechsel statt.
Seit 2009 kann in einer zweijährigen
Ausbildung das eidg. Berufsattest
(EBA) zur/zum Agrarpraktiker/-in erworben werden. Mit der Schliessung der
Schule Charlottenfels in Neuhausen
(SH) übernahm der Strickhof nach dem
Jahr 2000 zusätzlich die Ausbildung
der Schaffhauser Lehrlinge Landwirt/in EFZ.
50
Jeder 12. Betrieb bietet Lehrstelle Landwirt EFZ
2012 schlossen erstmals 56 Landwirtinnen und Landwirte ihren EFZAbschluss nach dem neuen System
ab. Die Anzahl Lernende insgesamt
über alle Lehrjahre zeigt Abbildung 53.
Bei der Kategorie Ausbildungen EFZ
«Landwirt/-in, Obstfachmann/-frau und
Geflügelzüchter/-in» ist ein stetiger Zuwachs zu verzeichnen.
2014 waren 212 Betriebe als Lehrbetriebe für Auszubildende Landwirte
EFZ gemeldet. Im Verhältnis zur Anzahl
Haupterwerbsbetriebe (2013) bietet
rund jeder 12. Betrieb die Möglichkeit
der Ausbildung zum Landwirt EFZ.
Lehrstellensituation Landwirte
EFZ ausgeglichen
Die Anzahl Lehrbetriebe für die Ausbildung Landwirt EFZ hat in den letzten
Jahren tendenziell zugenommen, was
einerseits auf die Verbesserung der
Ausbildung der Betriebsleiter, andererseits auf die Reduktion der Anforderungen an Lehrbetriebe zurückzuführen ist.
Angebot und Nachfrage an Lehrstellen
sind im Kanton Zürich ausgewogen. 2/3
der Zürcher Lehrabgänger bleiben auf
dem Beruf, ungefähr der gleiche Anteil
verfügt über einen elterlichen Betrieb,
welcher in Zukunft übernommen werden kann. Rund 1/3 der Lehrabgänger
hängen eine Zweitausbildung an oder
wechseln in verwandte Branchen wie
zum Beispiel den Gartenbau.
Aktive Vernetzung
Als weitere Neuerung können die angehenden Landwirte seit 2009 auch
die sogenannten Überbetrieblichen
Kurse (ÜK) an einem «dritten Lernort»
(nebst den beiden Lernorten Lehrbetrieb und Berufsfachschule) besuchen.
Der Strickhof organisiert und führt die
ÜK aufgrund eines Leistungsauftrags
mit den Branchenorganisationen Zürcher- und Schaffhauser Bauernverband durch und vernetzt sich und die
angehenden Landwirte so aktiv mit der
Branche und den Betrieben.
KEF 2015–2018 Indikator W1,
Wirkung:
Anteil der Betriebsleiter mit abgeschlossener landw. Ausbildung am
Strickhof [in%]: 60% (2011)
KEF 2015–2018 Indikator L1,
Leistungen:
Anzahl Schülertage (Grundausbildung) (A1): 125‘820,
Prognose 2015–2018: 115‘000
250
250
250
Landwirt
EFZ, EFZ,
Obstfachmannund Geflügelzüchter
Landwirt
Obstfachmannund Geflügelzüchter
EFZ EFZ
50
50
0
0
Pferdewart/in EBA und Pferdefachfrau EFZ
Landwirt EFZ, Obstfachmann- und Geflügelzüchter
EFZ
250
200
150
150
100
100
Landwirt EFZ, Obstfachmann- und Geflügelzüchter
EFZ Pferdewart/in EBA und Pferdefachfrau EFZ
250
200
Anzahl Schüler
(alle
Lehrjahre)
Anzahl
Schüler
(alle
Lehrjahre)
Anzahl
Schüler
Anzahl
(alle
Schüler
Lehrjahre)
(alle Lehrjahre)
Anzahl Schüler
(alle
Lehrjahre)
Anzahl Anzahl
Lernende
(alle
Lernjahre)
Schüler (alle
Lehrjahre)
250
200
200
Fachausbildung Bäuerin vollzeit / berufsbegleitend
Pferdewart/in
und Pferdefachfrau
EFZ
Landwirt EFZ,EBA
Obstfachmannund Geflügelzüchter
EFZ
250
200
150
Landwirt
EFZ,
Obstfachmannund
Fachausbildung
Bäuerin
vollzeit
/ berufsbegleitend
Landwirt
EFZ, EBA
Obstfachmannund
Geflügelzüchter
Pferdewart/in
und Pferdefachfrau
EFZ
Geflügelzüchter
Agrotechniker / EFZ
Agrokaufleute HF
EFZ
200
150
Fachausbildung
Bäuerin
vollzeit
/ berufsbegleitend
PferdewartEBA
EBA
und
Pferdefachfrau
Pferdewart/in
und
Pferdefachfrau
EFZ EFZ
200
150
100
Agrarpraktiker EBA
Fachausbildung
Bäuerin
Agrotechniker
/ Agrokaufleute
HF
Pferdewart/in
EBA
und Pferdefachfrau
EFZ
Fachausbildung
Bäuerin
vollzeit / berufsbegleitend
vollzeit / berufsbegleitend
Agrotechniker
/ Agrokaufleute
HF/ berufsbegleitend
Fachausbildung
Bäuerin
vollzeit
Agrotechniker
/ Agrokaufleute
HF
150
100
Anz. Lernende
Schüler
150 Anzahl
2011/12
50
100
2011/12
Anzahl Lernende
2012/13
Anz. Schüler
2012/13
Anz. Schüler
Anzahl
Lernende
2013/14
2013/14
Agrarpraktiker
EBA
Agrarpraktiker
EBA
Fachausbildung
Bäuerin vollzeitHF
/ berufsbegleitend
Agrotechniker / Agrokaufleute
Agrarpraktiker
Agrotechniker /EBA
Agrokaufleute HF
10053: Anzahl Lernende in ausgewählten Lehrgängen
Abbildung
50
Agrotechniker
Agrokaufleute HF
Agrarpraktiker/ EBA
Die Anzahl Lernende der Lehrgänge zum Landwirt, Obstfachmann und Geflügelzüchter EFZ
nimmt leicht
zu. Etwas an Ler100
nenden abgenommen
haben die Lehrgänge im Pferdebereich. (Quelle: ALN, Strickhof)
50
0
50
0
50
0
0
0
Anz. Schüler
2011/12
Anz. Schüler
2012/13
Anz. Schüler
2013/14
Anz. Schüler
2011/12
Anz. Schüler
2012/13
Anz. Schüler
2013/14
Anz. Schüler
2011/12
Anz. Schüler
2012/13
Anz. Schüler
2013/14
Anz. Schüler
2011/12
Anz. Schüler
2012/13
Anz. Schüler
2013/14
Anz. Schüler
2011/12
Anz. Schüler
2012/13
Anz. Schüler
2013/14
Agrarpraktiker EBA
Agrarpraktiker EBA
Agrarbericht 2014
55/70
51
BerufsprüfungenBerufsprüfungen
und höFachprüfung
absolviert.
Die BerufsHöhere
Fachschule
und höFachprüfung
absolviert.
Die BerufsHöhere Fachschule
here
Fachprüfung:
40% einemprüfung
erlaubt einem
Strickhof
bietet mehre
here Fachprüfung:
40%
prüfung erlaubt
Betriebsleiter,
Der Betriebsleiter,
Strickhof bietetDer
mehrere
Lehrausserkantonale
AbsolLehrlinge auszubilden.
gänge auf Weiterbildungss
ausserkantonale
AbsolLehrlinge
auszubilden.
gänge
auf
Weiterbildungsstufe
Hö2.5.2. Kaderschmiede Strickhof
venten
herean
Fachschule
(HF) an –
venten
here Fachschule (HF)
– seit
Füran
einAusbilbreites Spektrum
an Ausbil-undDie
Absolventenzahl
der VorbereiHerbst
2013
und 2014 auc
die
anschliessend
Für ein breites Spektrum
DieBerufsprüfung
Absolventenzahl
der
VorbereiHerbst
2013
und 2014
auch
zwei
Höhere
Fachschule
Berufsprüfungen
und Höhere
die
Höhere Fachprüfung
absolviert.
Die neu geschaffene.
dungen
bietet der
Strickhof
neben
tungskurse
(BP)
neu geschaffene.
Zusätzlic
Fachprüfung:
40%
dungen bietet
der ausserkantoStrickhof
neben
tungskurse
Berufsprüfung
(BP) Berufsprüfung
Zusätzlich
zur
Berufsprüfung
erlaubt
einem
Betriebs-undDer
Strickhof
bietet1997
mehrere
Lehrgän-HF Agr
nale Absolventen
den
Vorbereitungskursen
für
die
BeLandwirtschaft
Höhere
Fachprügegründeten
den Vorbereitungskursen für die Be- Landwirtschaft und Höhere Fachprü- 1997 gegründeten HF Agrarwirtleiter,solche
Lehrlinge die
auszubilden.
ge auf bewegte
Weiterbildungsstufe
Höhere
rufsprüfungen
fung (HFP)
Landwirtschaft
schaft im
in Lindau
konnten im
auch solche
die auch
fung (HFP)fürLandwirtschaft
bewegte
schaft
in Lindau
konnten
Herbst
Fachschule
(HF) an
– seit Herbst
2013
Fürrufsprüfungen
ein breites Spektrum
an für
AusbilHöheren Fachprüfungen an. Tabelle sich zwischen 2011 bis 2013 zwi2013 die HF Lebensmittelt
Höheren
Fachprüfungen
an. Tabelle
sich Absolventenzahl
zwischen 2011 bis
zwi2013
die HF
LebensmitteltechnoloDie
der2013
Vorbereiund 2014
auch
zwei neu geschaffene.
dungen
bietet
der Strickhof neben
den
2Berufsprüzeigt eine Auswahl
dieserBerufsprüfung
Weiter- schen
26 Landund 50 Betriebsleitern.
giegegründeten
und im Herbst
(BP)
Zusätzlich
zurIn1997
HF2014 die
Vorbereitungskursen
für die
2 zeigt eine Auswahl
dieser
Weiter- tungskurse
schen 26 und
50 Betriebsleitern.
In
gie
und im Herbst
2014
die HF
bildungslehrgänge
(nicht abschliesdiesen
drei Jahren Agrarwirtschaft
betrug der Mit- in Lindau
Weinbautechnik
in Wäden
wirtschaft
und Höhere
Fachprüfung
konnten
fungen
auch
solche
für
die
Höheren
bildungslehrgänge (nicht abschlies- diesen drei Jahren betrug der MitWeinbautechnik in Wädenswil lan- im
(HFP) Landwirtschaft bewegte
zwitelwert sich
der ausserkantonalen
Absolwerden.
Herbst 2013
die HFciert
LebensmitteltechFachprüfungen an. Tabelle send).
2 zeigt eine
send).dieser Weiterbildungslehrgän- schen
telwert
derbis
ausserkantonalen
Absolciert werden.
2011
2013 zwischen
26
und
unddieim Herbst 2014 die HF
Auswahl
venten knapp
40%,nologie
ein Viertel
venten
knapp
40%,
ein
Viertel
die50
Betriebsleitern.
In
diesen
drei
Jahren
Weinbautechnik
ge (nicht abschliessend). Mit der Umstellung 2009 änderte
ser 40% stammte aus der Zusam- in Wädenswil lanciert
betrug
derstammte
Mittelwert
der
werden.
Mit der Umstellung 2009
änderte
ser
40%
aus
derausserkanZusamsich auch die Weiterbildung
nach
menarbeit
dem Kanton Schafftonalen Absolventen
knapp
40%,mitein
Mitsich
der auch
Umstellung
2009
änderte
sich
die Weiterbildung
nachLandwirt/-in
menarbeit
dem Kanton
Schaffderder
Lehre
EFZ. mit
Anstelle
hausen.
Viertel dieser
40% stammte
aus der Zuauch die Weiterbildung nach
Lehre
der
Lehre
Landwirt/-in
EFZ.
Anstelle
hausen.
derBetriebsBetriebsleiterschule
1 und mit
2 dem Kanton Schaffsammenarbeit
Landwirt/-in EFZ. Anstelle der
der Betriebsleiterschule
1
und
2
hausen.
leiterschule
1 und 2 werden
seit
2009
werden seit 2009 die Berufsprüfung
werden seit 2009 die Berufsprüfung
und anschliessend die Höhere
Tabelle 2: Angebot an Berufsprüfungen und Höheren Fachprüfungen
und anschliessend die Höhere
ausgewählter Lehrgänge
Tabelle 2: Angebot an Berufsprüfungen und Höheren Fachprüfungen
Für viele Lehrgänge der Grundbildung werden auch Weiterbildungen (Berufsprüausgewählter
Lehrgänge
Tabelle 2: Angebot an
Berufsprüfungen
und Höheren
Fachprüfungen
fung
und Vorbereitungskurse
zur Höheren
Fachprüfung) angeboten. (Quelle: ALN,
Für viele Lehrgänge der Grundbildung werden auch Weiterbildungen (Berufsprüfung
ausgewählter Lehrgänge
Strickhof)
und Vorbereitungskurse zur Höheren Fachprüfung) angeboten. (Quelle: ALN, Strickhof)
Für viele Lehrgänge der Grundbildung werden auch Weiterbildungen (Berufsprüfung
und Vorbereitungskurse zur Höheren Fachprüfung) angeboten. (Quelle: ALN, Strickhof)
Vorbereitungskurse
Vorbereitungskurse
Berufsprüfungen
(BP)
Höhere Fachprüfungen (HFP)
Vorbereitungskurse
Vorbereitungskurse
Landwirt/-in
Berufsprüfungen (BP)
Meisterlandwirt/-in
Höhere Fachprüfungen
(HFP)
Bäuerin
Bäuerin
Landwirt/-in
Meisterlandwirt/-in
Betriebsleiter/-in Obstbau
Obstbaumeister/-in
Bäuerin
Bäuerin
Weintechnologe/-in
Weintechnologe/-in
Betriebsleiter/-in Obstbau
Obstbaumeister/-in
Winzer/-in
Winzermeister/-in
Weintechnologe/-in
Weintechnologe/-in
Naturgartenspezialist/-in
Winzer/-in
Winzermeister/-in
Lebensmitteltechnologe/-in
Lebensmitteltechnologe/-in
Naturgartenspezialist/-in
Bereichsleiter/-in Hotellerie HausLeiter/-in Facility Management
Lebensmitteltechnologe/-in
Lebensmitteltechnologe/-in
wirtschaft
Bereichsleiter/-in Hotellerie Hauswirtschaft
2.5.3.
2.5.3.
Leiter/-in Facility Management
Kurswesen und Agrar-Dienstleistungen
Tabelle 3: Fachstellen und Fachbereiche des Strickhofs
Als und
Kompetenzzentrum
mit zahlreiKurswesen
Agrar-Dienstleistungen
chen Fachstellen und Fachberei-
Die verschiedenen Fachstellen und Fachbereiche des Strickhofs ermögl
pertenberatungen über unterschiedliche Kanäle. (Quelle: ALN, Strickhof
2.5.3. Kurswesen chen
undimAgrar-Dienstleistungen
Agrarbereich
(Tabelle
3)
Tabelle
3: Fachstellen
und Fachbereiche des Strickhofs
Als Kompetenzzentrum mit zahlreiDieExpertenberaverschiedenen Fachstellen und Fachbereiche des Strickhofs ermöglichen Exbietet der Strickhof
Fachstellen und FachbereiSparte
Fachstellen
und
Dienstleistungen
Alschen
Kompetenzzentrum
mit zahlreiTabelle
3: Fachstellen
und Fachbereiche
des
Strickhofs
pertenberatungen
über unterschiedliche
Kanäle.
(Quelle:
ALN,
Strickhof)
tung
über
unterschiedliche
Kanäle
chen
im
Agrarbereich
(Tabelle
3)
chen Fachstellen und Fachgebieten
Die verschiedenen Fachstellen
undPflanzenschutz
Fachbereiche des StrickhofsFachstelle
ermöglichen
ExFachstelle
Biolandbau
in unterschiedlichen
Formen an.
im bietet
Agrarbereich
(Tabelle
3)und
bietet
der
der Strickhof
Expertenberapertenberatungen
über
unterschiedliche
Kanäle.
(Quelle:
ALN,
Strickhof)
Obst und Dienstleistungen
Fachstelle Landtechnik
Sparte Fachstelle
Fachstellen
Dies
immer
Strickhof
Expertenberatung
über
un- im Bestreben, eine
tung über
unterschiedliche
Kanäle
Fachstelle
Gemüse
Fachbereich Tierhaltung
terschiedliche Kanäle undLandwirtschaft
in unter- zu
Fachstelle
Pflanzenschutz
Fachstelle Biolandbau
unterstützen,
die
und
in
unterschiedlichen
Formen
an.
Rebbaukommissariat
Fachbereich Milchproduk
schiedlichen Formen an. Nahrungsmittel
Dies immer
Fachstelleund
Obst
Fachstelle Landtechnik
produziert
immer eine
im Bestreben,
eine zu
im Dies
Bestreben,
Landwirtschaft
Tierzuchtsekretariat
gleichzeitig die natürlichen
FachstelleRessourGemüse Fachstelle Lebensmittelsicherheit
Fachbereich Tierhaltung
unterstützen,
die Nahrungsmittel
Landwirtschaft
zu unterstützen,prodie
Fachbereich
Boden,
Düngung
&
schont.
Rebbaukommissariat
Fachbereich Milchproduktion
duziert
und gleichzeitig
diecen
natürlichen
Nahrungsmittel
produziert
und
Biodiversität
Ressourcen schont.
Tierzuchtsekretariat
Fachbereich Ackerbau
und Futterbau
gleichzeitig die natürlichen Ressour- Fachstelle Lebensmittelsicherheit
Fachbereich Boden, Milchwirtschaftliche
Düngung &
Beratung
cen schont.
Biodiversität
Fachbereich Ackerbau und Futterbau
Milchwirtschaftliche Beratung
Agrarbericht 2014
56/70
52
rswesen
Kurswesen
urswesen
2014: 149
eranstaltungen
Veranstaltungen 2013:
 103 Kurse (zwischen 1 bis 22
Ressourcenprojekt Ammoniak: ¾ der teilnehorganisierten Kurse 357 Teilnehmer,
• 18 Informationsveranstaltungen, daKurswesen 2014: 149 Veranstalnen hohen Stellenwert im KursKurshalbtage,
Bio-Freitagskurs
menden Landwirte
haben
2013 wurde dieses Weiterbildungsanrunter neun «grosse» Strickhof Fachtungen
esen zur beruflichen Weiterbildung
98 Kurshalbtage)
Weiterbildung
absolgebot von 430
und 2014 von 553 LandTage wie etwa der Milch-, die
Schweinewirten besucht (inkl. ausserkantonale
oder Beef-Tag, und – alsviert
Neuerung
hmen die
Flurbegehungen,
Grup 10 Flurbegehungen
Einen
hohen Stellenwert
im Kurswesen
Teilnehmer).WeiterbilVon den am Projekt teilab 2013, die Pfluglos-Nacht.
zur beruflichen
Weiterbildung
nehmen
nberatungen,
Fachkurse
und
 16 Gruppenberatungen
AuchDiese
die obligatorische
nehmenden Zürcher Betrieben wurde
Fachtage verzeichneten jeweils zwidie Flurbegehungen, Gruppenberachtage ein. So wurden 2014 ins 18 Informationsveranstaltungen, dung zum Ressourcenprojekt Amdie Weiterbildung von allen teilnehschen 70 und 400 Besucherinnen
tungen, Fachkurse und Fachtage ein.
samt 149
Veranstaltungen
mit
darunter neun
„grosse“ Strickhof moniak wird vom
Strickhof
angebomenden
Betrieben
besucht (1300).
und Besucher.
So wurden 2014 insgesamt 149 Veraner 55‘500
Kursteilnehmerstunden
Fach-Tage wie etwa der Milch-,
ten. Im Jahr 2012 verzeichneten die
staltungen
mit über 55‘500 Kursteilnehmerstunden angeboten.
geboten.
Schweine- oder Beef-Tag, und – vom Strickhof organisierten Kurse
Ressourcenprojekt Ammoniak:
als Neuerung ab 2013, die
357 Teilnehmer, 2013 wurde dieses
Alle teilnehmenden Landwirte
Pfluglos-Nacht.
Diese
Fachtage
EF 2015-2018
Indikator
haben die Weiterbildung Weiterbildungsangebot von 430 und
Veranstaltungen 2014:
verzeichneten
jeweils zwischen
2014 von 553 Landwirten besucht
absolviert
2, Leistungen:
KEF 2015–2018 Indikator L2,
103
Kurse
(zwischen
1
bis
22
•
70 und 400 Besucherinnen und
(inkl. ausserkantonale Teilnehmer).
nzahl Kursteilnehmerstunden
Leistungen:
Auch die obligatorische Weiterbildung
Kurshalbtage, Bio-Freitagskurs
98
Besucher.
Von den am Projekt
Weiterbildung): 55‘500
Anzahlteilnehmenden
Kursteilnehmerstunden
zum Ressourcenprojekt Ammoniak
Kurshalbtage)
(Weiterbildung):
55‘500
Zürcher
Betrieben
wurde
die Weiognose•2015
–
2018:
60‘000
wird
vom
Strickhof
angeboten.
Im
Jahr
10 Flurbegehungen
Prognose
ersten 2015–2018:
zwei Jahren60‘000
2012 verzeichneten die vomterbildung
Strickhof in den
• 16 Gruppenberatungen
von ¾ der insgesamt rund 1250 teilnehmenden Betrieben besucht.
rardienstleistungen
Agrardienstleistungen
er Strickhof
die ande- diedem
Erdmandelgras
oder der oder der Kirschesangehende oder
Bio-Betriebe
in der
Um- WirtschaftLandwirte
bezüglich
dem Erdmandelgras
Der unterstützt
Strickhof unterstützt
andelichkeit
und
Produktionstechnik
in Aufsigfliege.
Zudem versorgt
die Fachstelle
ren Abteilungen
und Kirschessigfliege
weitere
n Abteilungen
des ALNdes
undALN
weiteDrosophila
suzukii.
stellungsphase
oder
Landwirte
bezucht und Milchproduktion.
Seit 2014
die Praxis
mit aktuellen
Verwaltungsstellen
beim Vollzug
des versorgt
Verwaltungsstellen
beim Vollzug
Zudem
die Fachstelle
dieInformationen
züglich Wirtschaftlichkeit
und Progibt es neu auch eine unabhängige
wie etwa dem «Pflanzenschutz aktuell».
Bundesrechts. Die Fachstelle Pflanzens Bundesrechts.
Die Fachstelle
Praxis mit aktuellen Informationen
duktionstechnik
in Aufzucht und
Melkroboter-Beratung.
schutz beispielsweise
erstellt Bekämpanzenschutz
beispielsweise
erwie
etwa
dem
„Pflanzenschutz
aktuMilchproduktion.
Seit 2014 gibt es
Die Fachstellen bieten ausserdem einfungskonzepte bei Quarantäneorganiszelbetriebliche
Beratungen
an.
So
berät
men
wie
dem
Feuerbrand
(Tabelle
4)
ellt Bekämpfungskonzepte bei
ell“.
neu auch eine unabhängige Melkrodie Fachstelle Biolandbau angehende
sowie weiteren wie
Schadorganismen
wie
uarantäneorganismen
dem
boter-Beratung.
Bio-Betriebe in der Umstellungsphase
dem Asiatischen Laubholzbockkäfer,
uerbrand (Tabelle 4) sowie weite- Die Fachstellen bieten ausserdem
n Schadorganismen wie dem Asi- einzelbetriebliche Beratungen an.
schen Laubholzbockkäfer,
So berät die Fachstelle Biolandbau
swahl
aktueller
Beratungsdienstleistungen
Fachstelle
Pflanzenschutz
Auswahl
aktueller
Beratungsdienstleistungen
Fachstelle
Pflanzenschutz
Tabelle
Fachstelle Pflanzenschutz
Pflanzenschutz
Tabelle 4:
4: Ausgewählte
Ausgewählte Dienstleistungen der Fachstelle
Mit
der
Fachstelle
Pflanzenschutz
können
Herausforderungen
im Pflanzenschutz
syste-systematisch angegangen
MitUnterstützung
Unterstützung
der
Fachstelle
Pflanzenschutz
können
Herausforderungen
im Pflanzenschutz
matisch
werden.
So Anzahl
reduzierte
sich die Anzahl
betroffener
Gemeindenzwischen
von Feuerbrand
werden.angegangen
So reduzierte
sich die
betroffener
Gemeinden
von Feuerbrand
2012 und 2014 von 46 auf 17 Gezwischen
und ALN,
2014 Strickhof)
von 46 auf 16 Gemeinen. (Quelle: ALN, Strickhof)
meinden.2012
(Quelle:
Thema und Massnahme der Pflanzenschutzaktion
2012
2013
2014
Feuerbrand (Anzahl betroffene Gemeinden)
Maiswurzelbohrer (Fallenfänge)
Ambrosia (Anzahl betroffene Gemeinden)
Asiatischer Laubholzbockkäfer
betroffene Gemeinden
gefundene Käfer
gefundene Larven
Bananentriebbohrer (betroffene Gemeinden)
46
0
16
8
0
14
17
0
15
1
144
243
-
1
11
-
1
1
Agrarbericht 2014
aus dem Exten53
soprogramm oder nicht?
Die Beratung ist gefragt
rostinfektionen. Der massive Befall
in diesem Jahr war wahrscheinlich
möglich, weil sich der Rostpilz anbeste
Voraussetzungen
für Resistenz
GelbrostinDer
Gelbrost
ist
eine
Getreidekrankpasste
und dadurch die
Gelbrost 2014: Ausstieg aus dem
fektionen.
Der
massive
Befall
in diesem
Extensoprogramm
oder
nicht?
heit, welche die Blätter und Ähren
des Getreides umgehen konnte.
Jahr war wahrscheinlich möglich, weil
Die Beratung ist gefragt
befällt und den Ertrag und die Qualisich der Rostpilz anpasste und dadurch
des Erntegutes
schmä- die
Spülresten
Resistenz desfachgerecht
Getreides umgehen
DertätGelbrost
ist eine massiv
Getreidekranklern
kann.die
Gemäss
entsorgen: Ein Dauerthekonnte.
heit,
welche
Blätter Angaben
und Ährenaus
befälltder
undLiteratur
den Ertrag
undvon
die Qualität
des
muss
Ertragseinma
Erntegutes
massiv
schmälern
kann.
Gebussen von 50% oder mehr ausge- Kläranlagen können keine PflanzenSpülresten fachgerecht
mäss Angaben aus der Literatur muss
werden. Früher
war dieser
schutzmittelEin
aus
dem Abwasser ententsorgen:
Dauerthema
vongangen
Ertragseinbussen
von 50%
oder
Pilz
sehr bekannt,
neue Früher
Sortenwar
wie
fernen, Reinigungs- oder Spülwasmehr
ausgegangen
werden.
können
Pflanzendieser
Pilz sehr bekannt,
neue Sorten
beispielsweise
Claro, Forel,
Papa- Kläranlagen
ser darf daher
nicht keine
in Bäche
oder
dem Abwasser entwiegeno
beispielsweise
Forel,
Papaoder SialaClaro,
wurden
unter
ande- schutzmittel
Kläranlagenaus
gelangen.
Das Verhinfernen, Reinigungs- oder Spülwasser
geno oder Siala wurden unter anderem
rem auch mit einer guten Abwehr
dern
solcher
darf
daher
nichtEinträge
in Bächewird
oderdeshalb
Kläranauch mit einer guten Abwehr gegen
gegen
den
Gelbrostpilz
gezüchtet.
von
der
Fachstelle
Pflanzenschutz
lagen gelangen. Das Verhindern solcher
den Gelbrostpilz gezüchtet. Der milde
Einträge
wird deshalb
von der FachstelWinter
und die
Wetterverhältnisse
im
Der milde
Winter
und die Wetterveran Kursen,
Flurbegehungen
und
le
Pflanzenschutz
an
Kursen,
FlurbegeApril
und
Mai
2014
(feucht-kühl)
waren
hältnisse im April und Mai 2014
auch im
(feucht-kühl) waren
Um Anwender von Pflanzenschutzmitteln zu zeigen, wie sie anfallende
Spülresten fachgerecht entsorgen
hungen und
im ordentlichen
können,
hat auch
der Strickhof
in Zu- Unterricht
thematisiert.
Um
Anwender
von
sammenarbeit mit dem AWEL eine
Pflanzenschutzmitteln zu zeigen, wie
Osmofilmanlage angeschafft. In diesie anfallende Spülresten fachgerecht
ser
Anlagekönnen,
werdenhat
dieder
aufgefangeentsorgen
Strickhof in
nen
Spülresten zur
in
Zusammenarbeit
mitVerdunstung
dem AWEL eine
Osmofilmanlage
angeschafft.
In diespezielle
Säcke abgefüllt.
Nachdem
ser Anlage werden die aufgefangenen
das Wasser verdunstet ist, bleiben
Spülresten zur Verdunstung in spezielle
die
Mittelresten
im Sack zurück.
Der
Säcke
abgefüllt. Nachdem
das Wasser
trockene
wird anschliessend
verdunstetSack
ist, bleiben
die Mittelresten
im Sack
zurück. Der trockene
Sack wird
der
Kehrichtentsorgung
übergeben.
anschliessend der Kehrichtentsorgung
Solche
Anlagen sind eine Alternative
übergeben. Solche Anlagen sind eine
für
Betriebe,
nicht aufdie
dem
Feld
Alternative
fürdie
Betriebe,
nicht
auf
spülen
können
oder
über
kein
aktidem Feld spülen können oder über keine aktive
Güllengrube
verfügen.
ves
Gülleloch
verfügen.
2.5.4.Praxis
Praxis
und
Forschung
einem
2.5.4.
und
Forschung
in in
Einem
Anzahl
Versuche
Landwirtschaftlicher
Aus5: 5:
Versuchsthemen
des
Strickhofs
2014
Tabelle
Versuchsthemen
des
Strickhofs
2014
Landwirtschaftlicher
Aus- Tabelle
bildungs- und Versuchsbetrieb
Am
Strickhof
werden
Versuche
inindiversen
Fachbereichen
durchgeführt.AnzahlAnzahlAm
Strickhof
werden
Versuche
diversen
Fachbereichen
durchgeführt.
bildungs- und Versuchsbemässig
führend
Ackerbau.(Quelle:
(Quelle:ALN,
ALN,
mässig
führendsind
sinddabei
dabeidie
dieVersuche
Versuche im
im Bereich Ackerbau.
Dietrieb
Fachmitarbeiterinnen und FachmitStrickhof)
Strickhof)
arbeiter
sowie die Lehrpersonen
nutzen
Die Fachmitarbeiterinnen
und
denFachmitarbeiter
landwirtschaftlichen
sowieAusbildungsdie Lehrperund Versuchsbetrieb intensiv für ihren
sonen
nutzen
den
landwirtschaftliUnterricht und ihre Beratungsarbeit,
chen Ausbildungsund Versuchsbe- Versuchsbereich
insbesondere
mit praxisorientierten
Versuchsthemen
Versuchen
und für
Demonstrationen
trieb intensiv
ihren Unterrichtvor
und
Ortihre
und Beratungsarbeit,
am Objekt in Feld und
Stall (Tainsbesondere
belle 5).
mit praxisorientierten Versuchen
und Demonstrationen vor Ort und
am Objekt in Feld und Stall (Tabelle
5).
Agrarbericht 2014
Ackerbau
27
Futterbau
10
Obst- und Beerenanbau
5
Rebbau
4
Mutterkuhhaltung
2
Rindviehhaltung
4
Schweinezucht
3
Geflügelhaltung
1
Sortenprüfungen für Swiss Granum
und ART, Anbautechnik, Pflanzenschutz, biologischer Anbau von
Öllein, Blattlausmonitoring
Gründüngungen, Zwischenfutteranbau, Mischungstypen, Kunstwiesencup
Baumschnitt, Feuerbrandmonitoring, Nährsubstrate, Raubmilbenmonitoring
Traubenwelke, Stiellähme, Strohmatten
Unterstock bei Jungreben
Trittwege und Schattenspender auf
Weiden, Züchtung F1-Hybriden
Fütterung von Leinsaat, Eiweissreduktion in der Munimast
Sauenhaltung – und Gesundheit,
Futterzusammensetzung und Vermahlungsgrad
Reduktion der Ammoniakbelastung
in der Luft
54
Agrovet-Strickhof, Bildungs- und Forschungszentrum
Beim Praxisbezug setzt auch das Projekt Agrovet-Strickhof, Bildungs- und
Forschungszentrum, an: Die universitäre Bildung und Forschung im Bereich
Agrar- und Veterinärwissenschaften
soll mit den praktischen Bedürfnissen
der Landwirtschaft verknüpft werden.
Als Projektpartner arbeiten zusammen:
• ETH Zürich: Agrarwissenschaften
• Universität Zürich (UZH): VetsuisseFakultät
• Amt für Landschaft und Natur (ALN):
Strickhof
Die einstimmige Genehmigung des Objektkredits für Agrovet-Strickhof durch
den Kantonsrat am 19.5.2014 trieb die
Realisierung und Optimierung des Projektes weiter voran. So konnte im November 2014 das Baugesuch eingereicht werden.
Agrarbericht 2014
55
3. Herausforderungen für
Landwirtschaft und Verwaltung
Die Zürcher Landwirtschaft ist in Bewegung. Der Strukturwandel, wie er im ersten Berichtsteil dargestellt ist, wird auch
in den nächsten Jahren weitergehen. Die Richtung und das
Tempo sind von der Entwicklung im Umfeld des Agrarsektors
abhängig. Dabei kann zwischen Umfeldfaktoren, die zu einem
Anpassungsdruck für die Landwirtschaftsbetriebe führen
und Umfeldgrössen, die einen Sog auf die in der Landwirtschaft eingesetzten Arbeitskräfte ausüben, unterschieden
werden (Abbildung 54). Wichtigste Soggrösse ist der ausserlandwirtschaftliche Arbeitsmarkt, welcher es erst ermöglicht,
Agrarpolitik
dass Betriebsleiter einem Nebenerwerb nachgehen oder gar
den Betrieb aufgeben können. Diesbezüglich ist die Situation
nirgendwo so günstig wie im Wirtschaftsraum Zürich. In Bezug auf die druckausübenden Faktoren bestehen sowohl gegenwärtig als auch in den nächsten Jahren grosse Herausforderungen für die Landwirtschaft
und die Verwaltung .
Auf diese Herausforderungen wird nachfolgend detailliert
eingegangen.
Umweltpolitik
Marktwirtschaftliches
Umfeld
Verfügbarer Boden
Verfügbare Technik
Gesellschaftliche Ansprüche
Druck
Zürcher Landwirtschaftsbetriebe
Sog
Wirtschaftliches Umfeld Kanton Zürich (Arbeitsmarkt)
Abbildung 54: Einflussgrössen auf die Zürcher Landwirtschaftsbetriebe
Herausforderung 1: Schutz des verfügbaren Landwirtschaftslandes
Eine produzierende Landwirtschaft, die ihren Versorgungsauftrag wahrnehmen kann, benötigt genügend Fläche. Für
den Kanton Zürich hat der Schutz des Kulturlandes hohe
Priorität. Der 2014 vom Kantonsrat beschlossene kantonale
Richtplan trägt dem Kulturland, mit einer äusserst zurückhaltenden Ausscheidung von Siedlungsgebiet und Massnahmen
zum Schutz der Fruchtfolgeflächen (FFF), Rechnung. Werden
FFF durch bauliche Eingriffe tangiert, müssen sie durch eine
Bodenverbesserung an einem anderen Ort kompensiert wer-
Agrarbericht 2014
den. Da die baulichen Tätigkeiten auch künftig anhalten werden, wird die Kompensationspflicht zu einer Zunahme von
Bodenaufwertungsprojekten führen. Für grössere Projekte
gilt es neben den technischen Herausforderungen, auf den
bewährten Meliorationsprojekten aufbauende Organisationsformen und Verfahrensabläufe zu entwickeln.
Das Kulturland ist aber nicht nur in seinem Bestand, sondern
auch in seiner Qualität bedroht. Die ältesten Meliorationsan-
56
Nutzungseinschränkungen und Ertragseinbussen auf
beeinträchtigten Böden müssen durch betriebliche
Anpassungen aufgefangen werden; Thema «Bodenverdichtung» bei der Flächenbewirtschaftung noch
stärker berücksichtigen; bodenkundliche Voraussetzungen sind bei der standortgerechten Flächenbewirtschaftung stärker zu berücksichtigen.
lagen in den rund 15‘000 Hektaren künstlich entwässertem
Kulturland sind zwischen 60 und 100 Jahre alt. Sie erfordern
Sanierungsmassnahmen, um weiterhin ackerbaulich nutzbar zu bleiben. Der Investitionsbedarf überfordert die bäuerlichen Unterhaltsgenossenschaften sowohl technisch wie
finanziell. Eine ungünstige Kulturwahl kann die Problematik
dieser Böden weiter verstärken. Daneben gibt die stellenweise zunehmende Bodenverdichtung Anlass zur Sorge. Der
Druck für Landwirtschaftsbetriebe, aus Effizienzgründen Arbeiten an externe Lohnunternehmen auszulagern, wird weiter
zunehmen. Die Verantwortung, die Arbeiten zum optimalen
Zeitpunkt und mit der geeigneten Gerätekombination auszuführen, wird damit teilweise an Dritte übertragen.
FFF-Kompensationsprojekte einfordern und beglei ten; Verfahren für die neue Generation von Bodenverbesserungen entwickeln; Bodenschutz bzgl. Thema
«Verdichtung» v.a. durch Weiterbildung und Beratung
verstärken.
➔ Projekt «Unterhaltskonzept anthropogener, drai-
nierter Böden» (P1)
➔ Projekt Huser Allmend (P2)
➔ Projekt Madetswiler Ried (P3)
Herausforderung 2: Wettbewerbsfähigkeit stärken im marktwirtschaftlichen
Umfeld
Die Situation auf den Agrarmärkten wird künftig angespannt
bleiben. Der Preisdruck wird sich unter anderem in Abhängigkeit von weiteren Freihandelsabkommen der Schweiz mit dem
Ausland und der Entwicklung des Frankenwerts im Vergleich
zu Euro und Dollar weiter verstärken. Aus Effizienzgründen
werden vor allem Ackerbau- und Milchwirtschaftsbetriebe
weiter wachsen. Der dadurch gesteigerte Investitionsbedarf
und die zunehmend restriktivere Kreditpolitik vieler Banken
führen verstärkt zu Finanzierungsproblemen. Damit erhöht
sich aber auch das Investitionsrisiko für den Kanton und den
Bund, die landwirtschaftliche Bauten mit Subventionen und
zinslosen Darlehen unterstützen. Preisvorteile können teilweise durch besondere Qualitätsmerkmale erzielt werden.
Das Verkaufsargument «aus inländischer Produktion» wird
daher an Bedeutung zunehmen. Ebenfalls zunehmen wird
aber auch der Wettbewerb unter den Betrieben. Innovationen, Produktivitätsfortschritte durch angepasste Nutzung
effizienter Bewirtschaftungstechniken («ökologische Intensivierung») und Tierhaltungsformen, sowie überbetriebliche
Kooperationen und unternehmerische Kompetenz werden
immer wichtiger. Auch der Druck, neben der Rohproduktion
zusätzlich mehr Anteil an der Wertschöpfung von Nahrungsmitteln (z. B. Veredlungsschritte, Direktvermarktung, u.a.m.)
zu generieren, wird sich aus ökonomischen Gründen weiter
verstärken (z.B. Rüsthallen im Gemüsebau, Eierverpackung/
-färbung, Jogurtproduktion). Damit verschärft sich der Konflikt zwischen zonenkonformen landwirtschaftlichen und oft
mit dem Raumplanungsrecht im Widerspruch stehenden,
nichtlandwirtschaftlichen Nutzungen.
Unternehmerisches Knowhow wird zunehmend er folgsentscheidend für Betriebe; Erlösrückgänge
müssen durch betriebliche Anpassungen aufgefangen werden; Liquidität und Verschuldung werden für
immer mehr Betriebe zu kritischen Faktoren.
Unterstützung der Landwirtschaft bei der strate gischen Betriebsausrichtung (Kompetenzzentrum
Strickhof); Strukturhilfe (kantonale Subventionen) auf
langfristig wettbewerbsfähige Betriebe ausrichten;
Praxis entwickeln für Konfliktausräumung von zunehmend sehr grossen landwirtschaftliche Bauten; Weiterentwicklung der Höheren Berufsbildung in der
Landwirtschaft und der beruflichen Weiterbildung
(Kompetenzzentrum Strickhof).
➔Projekt Weinbauzentrum Wädenswil (P4)
➔Projekt «Beratung für strategische Unternehmens führung» (P5)
Herausforderung 3: Agrarpolitik 2014–2017 mit neuen Beitragskategorien und
noch unklarer Wirkung
Mit der Neuausrichtung der Direktzahlungen verschiebt sich
die Stützung der Landwirtschaft weiter in Richtung Leistungsabgeltung. Erste Analysen zeigen, dass Betriebe in
der Hügelzone und im Berggebiet sowie tendenziell extensiv
wirtschaftende Betriebe profitieren, während die intensiven
Betriebe im Mittelland eher weniger Direktzahlungen erhalten. Das bedeutet für den Kanton Zürich, dass gesamthaft
weniger Bundesgeld verfügbar ist. In der neu geschaffenen
Beitragskategorie „Landschaftsqualitätsbeiträge“ werden ab
2015 alle Betriebe im Kanton Zürich an einem von sechs regionalen Landschaftsqualitätsprojekten partizipieren können.
Nach der Vertragsdauer von acht Jahren soll die Wirkung
in der Landschaft beurteilt und den Kosten der Massnahme
Agrarbericht 2014
(Beiträge und administrativer Aufwand) gegenüber gestellt
werden. Der Anpassungsaufwand an die AP 2014-17 bleibt
für die Betriebe und den mit dem Vollzug beauftragten Kanton gross. Der Bund sieht gegenwärtig vor, die Grundzüge
der Agrarpolitik für zwei Planungsperioden (bis 2021) nicht
zu verändern.
Mit der Digitalisierungspflicht für landwirtschaftliche Daten,
gemäss den Vorgaben des Geoinformationsgesetzes und
des eidgenössischem Landwirtschaftsgesetzes, entsteht
für die Kantone bis 2017 ein erheblicher zusätzlicher Vollzugsaufwand. Die georeferenzierten Daten bieten indessen
den Landwirtschaftsbetrieben neue Möglichkeiten bei der
57
Betriebsplanung. Gleichzeitig erleichtern sie kantonale Vollzugsaufgaben, wie z.B. in der Tierseuchenbekämpfung oder
bei der Optimierung der Wirkung von Landschafts- und Biodiversitätsbeiträgen.
Neues Direktzahlungskonzept der AP 2014-17 mit betrieblichen
Anpassungen so weit wie möglich umset
zen; Anpassung an georeferenzierte Dateneingabe
bewältigen.
Im landwirtschaftlichen Bodenrecht werden zunehmend Erwerbsgesuche durch Quereinsteiger in die Landwirtschaft
eingereicht. Damit entsteht Regelungsbedarf im Gesetz, das
bisher in diesen Aspekten nicht mit der Realität Schritt hielt.
Zunehmend werden auch grössere Ökonomiegebäude aus
den 70er und 80er Jahren durch Betriebsaufgaben stillgelegt.
Für die Folgenutzung oder den angeordneten Rückbau muss
kantonsintern noch eine zweckmässige Praxis entwickelt
werden.
Umstellung auf georeferenzierte Agrardaten zusam men mit Ackerbaustellen bewältigen; Auswirkungen
der Agrarpolitik 2014-2017 bzgl. Kosten/Nutzen analysieren und beim Bund Verbesserungsvorschläge für
nächste Planungsphase einbringen; Dienstleistung
bezüglich Direktzahlungsvollzug gemeinsam mit
Ackerbaustellen und Kontrollorganen weiter entwickeln.
➔Projekt «Umsetzung Landschaftsqualität im
Kanton Zürich» (P6)
➔Projekt «Ackerbaustellenleiter 2015+» (P7)
Herausforderung 4: Zunehmende und sich teilweise konkurrenzierende
Umweltschutzanliegen
Die Biodiversitätsstrategie des Bundes fordert ein verstärktes Engagement aller Kantone beim Artenschutz. Im Kanton Zürich ist der Anteil an ökologischen Ausgleichsflächen
mit 13 Prozent im schweizweiten Vergleich hoch. Die Qualität
vieler dieser Flächen bezüglich ihres Wertes für die Erhaltung
und Förderung der Biodiversität ist aber trotz erheblicher
Anstrengungen der Landwirtschaft ungenügend. Künftig verschiebt sich daher die Zielsetzung im Kanton Zürich von der
Schaffung zusätzlicher ökologischer Ausgleichsflächen hin
zur Qualitätssteigerung im Rahmen des heutigen Flächenumfangs. Die Wichtigkeit des Bodenschutzes wurde bereits
in «Herausforderung 1» erläutert. Zunehmend kollidieren die
Interessen von Natur- und Bodenschutz. Um dies zu vermeiden, sollen z.B. Bodenaufwertungen zur FFF-Kompensation
wenn möglich nicht auf Flächen mit hohem Potential für Naturschutzzwecke erfolgen.
Bei der Lufthygiene wird der Druck auf die Reduktion des
Ammoniakausstosses aus der Landwirtschaft weiterhin hoch
bleiben. Das 2011 gestartete Ressourcenprojekt Ammoniak
Kanton Zürich bietet wirtschaftliche Anreize zur Effizienzsteigerung im Stickstoffeinsatz und zur Reduktion der Ammoniakemissionen. Bis in einigen Jahren wird sich zeigen, wie stark
dieses kostenintensive Programm zur Verbesserung der Luftqualität beiträgt. Der Konflikt zwischen Lufthygiene (optimal
sind möglichst geschlossene Stallsysteme mit Luftwäscher)
und Tierwohl (optimal sind offene Ställe mit viel Auslauffläche) wird bleiben.
Die Umsetzung der 2012 revidierten eidgenössischen Gewässerschutzverordnung ausserhalb von Bauzonen (Ausscheiden von Gewässerräumen und Langfristplanung betreffend die Revitalisierung von Gewässern) wird ab 2016 starten.
Es zeichnet sich ab, dass ein erheblicher Konflikt zwischen
dem Schutz des Landwirtschaftslandes und der Schaffung
von breiten Gewässerräumen bestehen bleibt. Beim Gewässerschutz wird das Thema „Rückstände von Tierarzneimittel“
an Bedeutung gewinnen und den Handlungsdruck beim Einsatz von Antibiotika verstärken.
Ausgeschiedene Gewässerräume gemäss Vorgaben
Gewässerschutzverordnung extensiv bewirtschaften;
rekultivierte neu geschaffene FFF-Flächen sorgfältig
bewirtschaften; weitere Optimierungen beim Einsatz
von Tierarznei-, Dünge- und Pflanzenschutzmittel
vornehmen.
Strategie für mehr Qualität auf ökologischen Aus gleichsflächen im bisherigen flächenmässigen Umfang erarbeiten und umsetzen; Gewässerraumausscheidung unter Berücksichtigung der FFF und der
Nutzungseinschränkungen der Landwirtschaft; 2013
geändertes kantonales Landwirtschaftsgesetz nutzen und besonders umweltschonende bauliche Lösungen subventionieren.
➔Projekt «Ammoniak Kanton Zürich» (P8)
➔Projekt «Strategie für mehr Qualität auf
ökologischen Ausgleichsflächen» (P9)
Herausforderung 5: Der technische Fortschritt geht weiter – die Umsetzung
stösst an Grenzen
Anders als das sich rasch ändernde wirtschaftliche und
agrarpolitische Umfeld verlaufen der technische Fortschritt
und dessen Übernahme in den Landwirtschaftsbetrieben
langsamer. Entwicklungen im Pflanzenbau (z.B. neue Hilfsstoffe, neue Sorten) und in der Tierhaltung (z.B. Zuchtfortschritte, Erkenntnisse betreffend Fütterung) werden aber
auch künftig laufend übernommen. Die einzelbetriebliche
Anschaffung neuester Technologie, z.B. von Neuentwick-
Agrarbericht 2014
lungen von Gerätschaften oder Stallbaueinrichtungen, stösst
indessen an Grenzen. Vielfach lohnt sich die Anschaffung
für die, verglichen mit dem Ausland, kleine Betriebe nur im
überbetrieblichen Verbund. Alternativ werden die Arbeiten
an landwirtschaftliche Lohnunternehmer ausgelagert, für
welche sich die Investition rechnet. Teilweise erschwert aber
auch die im europäischen Vergleich kleine Parzellenstruktur
den Einsatz rationeller Gerätekombinationen.
58
Wissenstand durch angepasste Weiterbildung stets
aktuell halten; Investition in technischen Fortschritt –
aber nur bei günstigem Kosten-Nutzenverhältnis;
Wichtige künftige Schwerpunkte der agrarischen Forschung
in der Schweiz sind Effizienzverbesserungen beim Einsatz
von Produktionsfaktoren (ökologische Intensivierung) und
weitere Qualitätssteigerungen bei Agrarprodukten. Auch ein
optimierter Einsatz von Tierarzneimittel wird vor dem Hintergrund zunehmender Antibiotika-Resistenzen in der Humanmedizin zum Thema. Schliesslich ergibt sich aus den wachsenden Umweltschutzanliegen (siehe „Herausforderung 4“)
ein Bedarf an technischen Neuerungen – wie z.B. eine kostengünstige, wirksame, praxistaugliche und landschaftsverträgliche Lösung zur Abdeckung von bisher offenen Güllesilos.
Aktuellste Aus- und Weiterbildung sowie Beratung
anbieten (Kompetenzzentrum Strickhof); zukunftsgerichtetes, praxisbezogenes landwirtschaftliches Bildungs- und Forschungszentrum «Agrovet-Strickhof»
in Betrieb nehmen (Strickhof mit Universität Zürich
und ETH Zürich); Innovationen in den Bereichen «Effizienzverbesserungen» und «Qualitätssteigerungen»
verstärkt mit Beiträgen unterstützen.
➔ Projekt «Agrovet Strickhof» (P11)
Herausforderung 6: Zunehmende heterogene und sich teilweise
widersprechende gesellschaftliche Ansprüche
Die Bevölkerung des Kantons Zürich hat in den letzten 30
Jahren von 1.15 Mio. auf 1.41 Mio. Einwohner zugenommen.
Gleichzeitig wurden die Ansprüche an die Landwirtschaft
und Landnutzung im immer dichter besiedelten Raum zunehmend heterogen und widersprüchlich. Beide Trends
werden sich fortsetzen. Bezüglich der Produktion von Nahrungsmitteln, dem Kernauftrag der Landwirtschaft, befindet
sich die Zürcher Landwirtschaft in einem grossen, aber auch
sehr anspruchsvollen Markt. Auf der einen Seite wird sich
der Preisdruck zuspitzen – die Konkurrenz günstigerer Importprodukte mit weiteren Marktliberalisierungen wird noch
grösser. Der Einkaufstourismus ins grenznahe Ausland bei
vorderhand vorteilhaftem Wechselkurs bleibt attraktiv. Am
anderen Ende hat eine sensibilisierte Konsumentengruppe
sehr klare Vorstellungen, in welcher Qualität und Region das
von ihnen gekaufte Gut produziert werden soll. Das Thema
«Ernährungssicherheit» wird auf jeden Fall in den nächsten
Jahren allein schon aufgrund der drei dazu auf Bundesebene
lancierten Initiativen aktuell bleiben.
Auch die Entfremdung grosser Teile der Gesellschaft von
der Landwirtschaft wird zunehmen. Die Konflikte zwischen
der häufig lärm- und geruchsintensiven Landwirtschaft und
der übrigen Bevölkerung werden sich akzentuieren. Die
Gebäudegrösse von unter künftigen Rahmenbedingungen
wettbewerbsfähigen Betrieben klafft immer weiter mit dem
oft idealisierten Bild der Bevölkerung einer «BallenbergLandwirtschaft» auseinander. Das durch die Landwirtschaft
finanzierte und unterhaltene, dichte Netz an Landwirtschafts-
Agrarbericht 2014
wegen wird durch die Bevölkerung für Freizeitnutzungen verwendet, ohne dass bisher eine systematische verursacherbezogene Kostenbeteiligung erfolgte. Auch der Druck auf
das Kulturland für die verschiedenen Freizeitansprüche wird
weiter zunehmen.
Gleichzeit wird aber auch die Verteilung öffentlicher Gelder
von der Gesellschaft vermehrt hinterfragt. In Bezug auf die
Direktzahlungen erfordern daher die Berechtigungen zum
Bezug, die Auszahlungen und die erfolgten Kontrollen auf
den Betrieben eine lückenlose Dokumentation. Das Zürcher
Volk erwartet weiterhin eine sichtbare Gegenleistung für die
jährlich rund Fr. 165 Mio. Direktzahlungen des Bundes an die
Zürcher Landwirtschaft.
Agrikultur trotz ökonomischem Druck erhalten; durch
gute Kommunikation Verständnis und Unterstützung
der Bevölkerung erhalten und steigern; Erwartungen
der Gesellschaft als Konsumenten, Erholungssuchende und Steuerzahler erfüllen ohne dass dies
dem Betriebserfolg zuwiderläuft.
Kommunikation der Landwirtschaft und ihrer Interes sensvertreter unterstützen; Gemeinden Hilfe bieten
bei der Kommunikation landwirtschaftlicher Bauvorhaben an die Bevölkerung; Überprüfen / Anpassen
des Grundsatzes Nutzniesser = Kostenträger bei
zweckentfremdeten Feldwegen.
➔ Projekt «Feld und Waldwege» (P10)
59
Übersicht über aktuelle Projekte und -beteiligungen der Abteilung Landwirtschaft
und des Strickhofs
P1
Projekt Unterhaltskonzept anthropogener, drainierter Böden
(Abt. Landwirtschaft) Klären des Sanierungsbedarfs der rund 15‘000 Hektaren drainierten Landwirtschaftsflächen; Klären, wo sich der Sanierungsaufwand nicht lohnt und Nutzungsalternativen (Naturschutz) sinnvoller wären; für die Produktionsflächen klären,
welche Massnahmen in den nächsten 50 Jahren erforderlich sind und welche
Unterhaltskosten dabei anfallen werden.
P2
Projekt «Bodenaufwertung Huser Allmend»
(Abt. Landwirtschaft)
Bodenverbesserungsprojekt (29 Hektaren gesackte organische Böden mit zu
wenig Überdeckung der Drainagen). Pilot für FFF-Schaffung durch Bodenaufbau
im Meliorationsverfahren. Partner: FNS, Flurgenossenschaft Hausen a. A., AWEL.
P3
Projekt «Bodenaufwertung Madetswiler Ried»
(Abt. Landwirtschaft)
Bodenverbesserungsprojekt (20 Hektaren gesackte organische Böden mit zu
wenig Überdeckung der Drainagen). Pilot für FFF-Schaffung durch Bodenaufbau im Planungsverfahren (Eintrag im regionalen Richtplan, kantonaler Gestaltungsplan). Partner: FNS, Landeigentümer, Gemeinde Russikon, Tiefbauamt, ARE.
P4
Projekt «Weinbauzentrum Wädenswil»
(Strickhof)
Am Standort Wädenswil soll für die Deutschschweiz, unter dem Lead des
Strickhofs, der Kompetenzbereich „Weinbau und Weintechnologie“ gestärkt
werden. Mit einem neu zu errichtenden Weinbauzentrum sollen die Kräfte in Bildung, Forschung, Dienstleistungen und Praxis gebündelt, Synergien genutzt und neue Impulse gesetzt werden.
P5
Projekt «Beratung für strate-
gische Unternehmensführung» (Strickhof)
In Ergänzung zur bisherigen einzelbetrieblichen Betriebsberatung (Auftrag von
ALN an Zürcher Bauernverband delegiert) sollen zukunftsorientierte Betriebe in
der strategischen Unternehmensführung unterstützt werden können.
P6
Projekt «Umsetzung Landschaftsqualität im Kanton Zürich»
(Abt. Landwirtschaft)
Der Kanton begleitet die von lokalen Trägerschaften erarbeiteten sechs Landschaftsqualitätsprojekte im Kanton Zürich. In einer Begleitgruppe mit Vertretern
der Trägerschaften und des Kantons werden sämtliche, für die Projekte relevanten
Entscheide, vorbesprochen.
Agrarbericht 2014
60
P7
Projekt «Ackerbau-
stellenleiter 2015+»
(Abt. Landwirtschaft)
Mit der ab 2015 zu startenden flächendeckenden GIS-basierten Erfassung der
Direktzahlungsdaten (gemäss AP 14/17) und eventuell neuen Vollzugsaufgaben
bezüglich der neuen kantonalen Tierseuchengesetzgebung, wird die Aufgabe der
Ackerbaustellen noch anspruchsvoller. Projektziele sind ein Aufgabenprofil
«Ackerbaustellenleiter 2015+», sowie eine kantonale Empfehlung an die Gemeinden
für die Entschädigung der «Ackerbaustellenleiter 2015+».
P8
Projekt «Ammoniak Kanton Zürich»
(Abt. Landwirtschaft)
Das 2011 lancierte Projekt unterstützt die Landwirtschaft bei Massnahmen zur
Reduktion des Ammoniakverlustes. Dazu zählt als wichtigste Massnahme die
finanzielle Förderung des Einsatzes der Schleppschlauchtechnik beim Ausbringen
von Hofdünger. Zudem werden bauliche Massnahmen mitfinanziert und die
Weiterbildung und Beratung im Stickstoffmanagement wurde intensiviert.
P9
Es sollen Massnahmen vorgeschlagen werden, wie die Qualität auf den rund
13% ökologischen Ausgleichsflächen im Kanton Zürich erhöht werden kann.
Projekt «Strategie für mehr Qualität auf ökologischen Ausgleichsflächen»
(Abt. Landwirtschaft)
P10 Projekt «Feld- und Waldwege»
(Abt. Landwirtschaft)
Viele Wald- und Flurstrassen/-wege entsprechen nicht mehr den Erfordernissen,
welche die immer grösseren Traktoren und Waldmaschinen an die Erschliessungsinfrastruktur stellen. Gleichzeitig dienen die Wald- und Flurstrassen zunehmend der Erholungsnutzung (Wandern, Velo, Bikes usw.), womit Fragen betreffend des Unterhaltsstandards aber auch bezüglich des Kostenträgers der Unterhaltsmassnahmen und der Verantwortlichkeiten bei Unfällen (Werkeigentumshaftung) zu
klären sind.
P11 Projekt «Agrovet Strickhof»
(Strickhof)
Mit dem «Agrovet-Strickhof», Bildungs- und Forschungszentrum für Nutztiere,
wird durch die institutionelle Vernetzung der ETH Zürich, der Universität Zürich und des Strickhofs ein inhaltlicher und wirtschaftlicher Mehrnutzen für die Praxis, die Forschung und Bildung in der Land- und Ernährungswirtschaft erreicht. Das Baubewilligungsverfahren wurde Ende November 2014 eingeleitet, die Genehmigung und der Baubeginn sind im Laufe von 2015/2016 zu erwarten.
Agrarbericht 2014
61
Glossar und Abkürzungsverzeichnis
Begriff
AbkürzungDefinition
Acontrol bildet eine nationale Plattform für die Planung, Erfassung und Acontrol
Verwaltung von Kontrollen in der Primärproduktion
AGIS
Das agrarpolitische Informationssystem AGIS ist ein zentrales Instrument für die Oberkontrolle, Evaluation und Weiterentwicklung der Agrarpolitik.
Es funktioniert zusätzlich als Drehscheibe für eine koordinierte und
harmonisierte Benutzung der administrativen Daten zu den landwirtschaftlichen Betrieben primär auf Bundesebene
AGRICOLA
Kantonales Datenverwaltungssystem für landwirtschaftliche Betriebsdaten
ALN
Amt für Landschaft und Natur
ARE
Amt für Raumentwicklung
Arealstatistik BFS
Auswertung der Punktstichprobenerhebung auf Luftbildern des Bundesamtes für Landestopographie
ASAN
Informationssystem für Vollzugsdaten des öffentlichen Veterinärdienstes (Bund)
AWEL
Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft
BAFU
Bundesamt für Umwelt
Belastungsgrenze
Die Belastungsgrenze entspricht der Summe des um 35 Prozent erhöhten landwirtschaftlichen Ertragswerts und des Ertragswerts der nichtlandwirtschaftlichen Teile
BFS
Bundesamt für Statistik
BGBB
Bundesgesetz über das bäuerliche Bodenrecht
Biologische
Landwirtschaft Beim biologischen Landbau handelt es sich um eine möglichst umwelt- und
naturschonende Produktionsform
Bundesamt für Landwirtschaft
BLW
Bruttoinlandprodukt BIP
Das BIP ist ein Mass für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft im Laufe eines Jahres
Direktzahlungen
Beiträge der öffentlichen Hand an Bewirtschafter von bäuerlichen
Betrieben zur Abgeltung gemeinwirtschaftlicher und spezieller ökologischer Leistungen
EBA
Eidgenössisches Berufsattest
EFZ
Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis
Equiden
Domestizierte Tiere der Pferdegattung (Pferd, Kleinpferd, Pony, Esel,
Maultier, Maulesel)
Ertragswert
Der Ertragswert entspricht dem Kapital, das mit dem Ertrag eines landwirtschaftlichen Gewerbes oder Grundstücks bei landesüblicher Bewirtschaftung zum durchschnittlichen Zinssatz für erste Hypotheken verzinst werden kann
Ethobeiträge
Beiträge für besonders tierfreundliche Haltungsformen (abgeleitet aus
Ethologie = Verhaltensforschung)
Faktoreinkommen
In der Landwirtschaft stellt das Faktoreinkommen die Gesamtheit des
Wertes dar, den der Agrarsektor erwirtschaftet hat, und misst somit die
Entlohnung aller Produktionsfaktoren (Boden, Kapital und Arbeit)
Agrarbericht 2014
62
Fruchtfolgeflächen
FFF
FFF umfassen den agronomisch besonders wertvollen, d.h. ackerfähigen, Teil des Kulturlandes im Landwirtschaftsgebiet
Freistellung
Aufhebung der Bestimmungen des BGBB auf einem Grundstück
Grossvieheinheit
GVE
Die Grossvieheinheit ist eine Einheit, dank der die verschiedenen Nutztiere miteinander verglichen werden können
Haupterwerbsbetrieb
Als Haupterwerbsbetrieb gelten Betriebe, für deren Bewirtschaftung ein
Arbeitsvolumen von mehr als 1500 Stunden pro Jahr und ein Beschäftigungsgrad des Betriebsleiters von mind. 50% erforderlich sind
Hortikultur
Hortikultur ist der übergeordnete Begriff für Anbau, Aufbereitung, Vermarktung und Forschung von Nutzpflanzen, die eine intensive Betreuung
benötigen. Hortikultur findet im Gegensatz zum Ackerbau auf kleineren,
oftmals eingezäunten Flächen statt
Investitionskredit
Investitionskredite sind zinslose, rückzahlbare Kredite des Bundes
IK
Landwirtschaftlicher
Gesamtproduktionswert
Der Produktionswert der vom Bereich Landwirtschaft erzeugten Produkte
ergibt sich aus der Summe der Werte von: verkauften, durch den Produzenten verarbeiteten sowie für den Eigenverbrauch bezogenen landwirtschaftlichen Rohprodukten; Bestandesveränderungen; selbsterstellten
Anlagen
Landwirtschaftliche
LN
Nutzfläche Als landwirtschaftliche Nutzfläche gilt die einem Betrieb zugeordnete, für
den Pflanzenbau genutzte Fläche ohne die Sömmerungsfläche (Art. 24), die dem Bewirtschafter ganzjährig zur Verfügung steht
Landwirtschaftlicher
Produktionskataster Im landwirtschaftlichen Produktionskataster wird die landwirtschaftlich
genutzte Fläche nach klimatischen, verkehrstechnischen und topografischen Kriterien in Gebiete und Zonen unterteilt
Bundesgesetz über die Landwirtschaft
LwG
Meliorationen
Massnahmen im Bereich des ländlichen Tiefbaus und der Kulturtechnik (Güterzusammenlegungen, Güterwege, Drainagen, Bewässerungen etc.)
Motion Schmid
Forderte die Unterstellung der kantonalen Landwirtschaftsbetriebe unter die Volkswirtschaftsdirektion, KR-Nr. 294/1996
Nebenerwerbsbetrieb
Neophyten
Als Nebenerwerbsbetriebe gelten Betriebe, welche mit einem kleineren
Arbeitsvolumen / Beschäftigungsgrad als Haupterwerbsbetriebe bewirtschaftet werden können
NEK
Nutzungseignungs-
klasse
Eignungsklassen, die die Anbaumöglichkeiten für die Landwirtschaft und die erforderlichen Standorteigenschaften bezüglich Boden, Relief und Klima umschreiben
NHG
Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz
OA
Offene Ackerfläche
Neophyten sind gebietsfremde, beabsichtigt oder unbeabsichtigt nach
Europa eingeführte Pflanzen
Ökologischer
Leistungsnachweis
Der ökologische Leistungsnachweis umfasst eine tiergerechte Haltung der
Nutztiere, eine ausgeglichene Düngerbilanz, einen angemessenen Anteil an ökologischen Ausgleichsflächen, eine geregelte Fruchtfolge, einen geeigneten Bodenschutz sowie eine Auswahl und gezielte Anwendung der
Pflanzenbehandlungsmittel
ÖQV
Ökoqualitäts-
verordnung
Verordnung über die regionale Förderung der Qualität und der Vernetzung von ökologischen Ausgleichsflächen in der Landwirtschaft
Agrarbericht 2014
63
Optionswassermenge
Vertraglich höchstmögliche Wassermenge
Pflanzenbau-
Tierhaltungsbetriebe
Ackerbau-Milchviehbetriebe, Ackerbau-Veredelungsbetriebe, AckerbauNichtmilch-Weideviehbetriebe, Dauerkultur-Weideviehbetriebe
Pflanzenbau-
verbundbetriebe Ackerbaubetriebe mit Dauerkulturen, Gartenbaubetriebe mit Dauerkulturen,
Ackerbaubetriebe mit Rebanlagen
Realteilung
Abtrennung von einzelnen Grundstücken oder Grundstücksteilen von landwirtschaftlichen Gewerben
Region Furttal
Gemeinden Boppelsen, Buchs, Dällikon, Dänikon, Hüttikon, Otelfingen und Regensdorf
Region Glattal
Gemeinden Bassersdorf, Dietlikon, Kloten, Nürensdorf, Opfikon, Wallisellen, Rümlang, Dübendorf, Fällanden, Greifensee, Maur, Schwerzenbach, Volketswil und Wangen-Brüttisellen
Region Knonaueramt
Gemeinden Aeugst a.A., Affoltern a.A., Bonstetten, Hausen a.A., Hedingen, Kappel a.A., Knonau, Maschwanden, Mettmenstetten, Obfelden, Ottenbach, Rifferswil, Stallikon und Wettswil a.A.
Region Limmattal
Gemeinden Aesch, Birmensdorf, Dietikon, Geroldswil, Oberengstringen, Oetwil a.d.L., Schlieren, Uitikon, Unterengstringen, Urdorf und Weiningen
Region Oberland
Gemeinden Bäretswil, Bubikon, Dürnten, Fischenthal, Gossau, Grüningen, Hinwil, Rüti, Seegräben, Wald, Wetzikon, Bauma, Fehraltorf, Hittnau,
Pfäffikon, Russikon, Sternenberg, Wila, Wildberg, Mönchaltorf und Uster
Region Pfannenstiel
Gemeinden Erlenbach, Herrliberg, Hombrechtikon, Küsnacht, Männedorf, Meilen, Oetwil a.S., Stäfa, Uetikon a.S., Zumikon, Zollikon und Egg
Region Unterland
Gemeinden Bachenbülach, Bülach, Eglisau, Embrach, Freienstein-Teufen,
Glattfelden, Hochfelden, Höri, Hüntwangen, Lufingen, Oberembrach, Rafz, Rorbas, Wasterkingen, Will, Winkel, Bachs, Dielsdorf, Neerach, Niederglatt, Niederhasli, Niederweningen, Oberglatt, Oberweningen, Regensberg, Schleinikon, Schöfflisdorf, Stadel, Steinmaur und Weiach
Region Weinland
Gemeinden Adlikon, Benken, Berg a.I., Buch a.I., Dachsen, Dorf, Feuerthalen, Flaach, Flurlingen, Andelfingen, Henggart, Humlikon, Kleinandelfingen, Laufen-Uhwiesen, Marthalen, Oberstammheim, Ossingen, Rheinau, Thalheim a.d.Th., Trüllikon, Truttikon, Unterstammheim, Volken und
Waltalingen
Region Winterthur
Gemeinden Illnau-Effretikon, Kyburg, Lindau, Weisslingen, Altikon, Brütten, Dägerlen, Dättlikon, Dinhard, Elgg, Ellikon a.d.Th., Elsau, Hagenbuch,
Hettlingen, Hofstetten, Neftenbach, Pfungen, Rickenbach, Schlatt, Seuzach, Turbenthal, Wiesendangen, Winterthur und Zell
Region Zimmerberg
Gemeinden Adliswil, Hirzel, Horgen, Hütten, Kilchberg, Langnau a.A.,
Oberrieden, Richterswil, Rüschlikon, Schönenberg, Thalwil und Wädenswil
Region Zürich
Stadt Zürich
SP FFF
Sachplan
Fruchtfolgeflächen Der Sachplan Fruchtfolgeflächen wurde am 8. April 1992 mittels Bundesratsbeschluss in Kraft gesetzt (BBl 1992 II 1649). Er wird ergänzt durch eine Reihe von Massnahmen, die in der Raumplanungsverordnung (RPV)
definiert sind (Art. 26-30 sowie Art. 46)
Standardarbeitskraft SAK
Einheit für die Erfassung des gesamtbetrieblichen Arbeitszeitbedarfs mit Hilfe standardisierter Faktoren
Subventionen im
landwirtschaftlichen Hochbau Subventionen sind nicht rückzahlbare Beiträge, welche von Bund und
Kanton an Bauvorhaben ausgerichtet werden. Die Höhe der Beiträge ist
abhängig von der Lage des Betriebes gemäss landwirtschaftlichem
Produktionskataster
Agrarbericht 2014
64
Tal-, Hügel- und Bergregion
Talregion: Talzone
Hügelregion: Hügelzone und Bergzone 1
Bergregion: Bergzone 2+3 ( Bergzone 4 ➔ keine Betriebe im Kanton Zürich)
Tierhaltungsverbund
Teilausrichtung Milcherzeugung, Teilausrichtung Weidevieh, Veredelung und verschiedene Vieharten
Tierverkehrs-
TVD
datenbank
Im Auftrag des Bundesamtes für Landwirtschaft registriert die TVD seit dem
Jahr 2000 alle Geburten, Standortwechsel, Abgänge und Schlachtungen von Tieren der Rindergattung und bieten mit der lückenlosen Rückverfolgbarkeit den Veterinärbehörden die Möglichkeit, im Seuchenfall rasch
angemessene Bekämpfungsmassnahmen zu definieren. Zudem werden seit dem 01. 01. 2011 die in der Schweiz gehaltenen Equiden registriert
TSM Treuhand
TSM Treuhand GmbH, Treuhandstelle Milch
Überbetriebliche Kurse
ÜK
Veredelungsbetriebe
Geflügelbetriebe (Mast und Legehennen), Schweinebetriebe
Vermarktete Milch
Als vermarktete Milch (Verkehrsmilch) gilt die Milch, die zum Frischkonsum, zur Verarbeitung oder zur Verfütterung vom Betrieb oder Sömmerungsbetrieb weggeführt wird oder im eigenen Betrieb oder Sömmerungsbetrieb zu Produkten verarbeitet wird, die nicht der Selbstversorgung dienen
Weideviehbetriebe
Milchviehbetriebe, Milchbetriebe mit Rinderaufzucht und -mast, Schaf- und Ziegenbetriebe
Zerstückelung
Aufteilung von landwirtschaftlichen Grundstücken in Teilstücke unter
25 Aren
Agrarbericht 2014
65
Quellen
ALN
www.aln.zh.ch
BFS
Bundesamt für Statistik, www.bfs.admin.ch
BLW
Das Weinjahr 2013
Dep. Für Wirtschaft, Bildung und Forschung
(WBF), Agroscope
www.agroscope.admin.ch
Zuckerfabriken Aarberg und Frauenfeld AG, 2013
Zuckerrübenstatistik 2013
Schweizerische Zentralstelle für
Gemüse (SZG)
Statistischer Jahresbericht Gemüse 2013
Statistisches Amt Kanton Zürich
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Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Anzahl Betriebe nach Regionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 2: Haupterwerbsbetriebe nach Regionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 3: Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe nach Tal- Hügel und Bergregion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 4: Beschäftigte nach Regionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 5: Kulturlandverlust . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 6: Prozentuale Abnahme an Betrieben vs. Zunahme LN pro Betrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 7: Grössenklassen der Betriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 8: Anteil Bio ZH und CH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 9: Anteil Bio ausgewählter Kulturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 10: Bioanteil in der Tierhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 11: Flächennutzung 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Abbildung 12: Anteil und Veränderung der Landwirtschaftlichen Nutzfläche pro Region . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 13: Aufteilung der FFF in Nutzungseignungsklassen (NEK) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 14: Aufteilung der landwirtschaftlichen Nutzfläche 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 15: Abbaufläche Brotgetreide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 16: Anbauflächen Futtergetreide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 17: Anbaufläche Raps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 18: Anbaufläche Zuckerrüben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 19: Anbaufläche Kartoffeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 20: Anbaufläche Gemüse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 21: Anbauflächen ausgewählter Obst- und Beerenanlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 22: Tierbestände 2000 bis 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 23: Rindviehhalter und Rindviehbestand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 24: Vergleich Bestandesgrösse CH vs. ZH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 25: Rindviehbestand nach Regionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 26: Anteil Milchkühe am Gesamtrindviehbestand der Regionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 27: Milchproduktionsbetriebe und vermarktete Milch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 28: Zürcher Milchproduzenten nach Grössenklassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 29: Regionale Verteilung Schafe 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 30: Regionale Verteilung Schweine 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 31: Nutzhühner- und Legehennenbestand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 32: Beitragskategorien Ökologischer Ausgleich (Fläche) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 33: Prozentuale Anteile Gesamtproduktionswert Landwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 34: Produktionswert 2012: Pflanzliche Erzeugung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 35: Produktionswert 2012: Tierische Erzeugung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 36: Prozentuale Anteile Bundesbeiträge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 37: Anteile Beitragskategorien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 38: Ökologische Direktzahlungen nach Beitragskategorien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 39: Direktzahlungen 2014 nach Beitragstypen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Agrarbericht 2014
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Abbildung 40: Veränderung Direktzahlungen 2013–2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 41: Durchschnittliche Direktzahlungen pro Betrieb 2011–2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 42: Verteilung der kantonalen Beiträge für Strukturverbesserungsmassnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 43: Anzahl bewilligter Projekte 2004–2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 44: Anzahl Bewilligungen Bodenrecht 1999 – 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 45: Betriebsverhältnisse Erwerber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 46: Gründe Ertragswertschätzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 47: Durchschnittliche Werte der Belastungsgrenze und des Ertragswertes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 48: Anteil Pachtland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 49: Subventionierte Projekte nach Zone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 50: Verhältnis Anzahl subventionierte Stallbauten 2000–2013 zur Anzahl Betriebe 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 51: Verhältnis Anzahl subventionierter Gebäuderationalisierungen 2000–2013 zur Anzahl Betriebe 2012 . . . . . Abbildung 52: Beurteilte Baugesuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 53: Anzahl Schüler in ausgewählten Lehrgängen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung 54: Einflussgrössen auf die Zürcher Landwirtschaftsbetriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
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Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Beteiligung LQ-Projekte 2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tabelle 2: Angebot an Berufsprüfungen und Höheren Fachprüfungen ausgewählter Lehrgänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tabelle 3: Fachstellen und Fachbereiche des Strickhofs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tabelle 4: Ausgewählte Dienstleistungen der Fachstelle Pflanzenschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tabelle 5: Versuchsthemen des Strickhofs 2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Agrarbericht 2014
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Agrarbericht 2014
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