Mittelschul- und Berufsbildung des Kantons Schaffhausen Jahresbericht 2014 Abteilung Berufsbildung Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung Vorwort Das „Jahr der Berufsbildung“ ist passé, die 1. gesamtschweizerischen Schweizer Berufsmeisterschaften „SwissSkills2014“ erfolgreich abgeschlossen, mit dabei ein Team von engagierten Schaffhauser Jugendlichen, welches den Kanton Schaffhausen würdig vertreten hat. Um die duale Berufsbildung besteht seit geraumer Weile weltweit ein richtiggehender Hype. Hierfür haben nicht nur die in Winterthur durchgeführte „International Conference on Vocational Education“ oder zahlreiche Besuche internationaler Delegationen gesorgt. Vorweg die im internationalen Vergleich auffällig tiefe Jugendarbeitslosigkeit der Schweiz lässt ausländische Bildungsfachleute und Politiker regelmässig aufhorchen - unser erfolgreiches Zusammenspiel der Bildungs- und Verbundpartner, Verbände, Betriebe, Schulen und öffentliche Hand erzielt seine verdiente Beachtung. Im Kanton Schaffhausen darf im Bereich der beruflichen Bildung weiterhin von einer Erfolgsgeschichte gesprochen werden: Die Anzahl der Berufsfachschüler im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung liegt deutlich über den Mittelwerten der Gesamtschweiz, bei den Berufsmaturitätsabschlüssen liegt der Kanton Schaffhausen zuvorderst im interkantonalen Vergleich. Auch die weiterhin steigenden Zahlen bei den Fachhochschulabschüssen und jenen der höheren Berufsbildung (Berufs- und höhere Fachprüfungen) sprechen eine deutliche Sprache für das wirtschaftsnahe Funktionieren der Bildungssystematik auch im Tertiärbereich. Die Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung weist erneut beeindruckende Beratungs- und Besucherzahlen auf - hätten Sie gewusst, dass 2/3 der Ratsuchenden Erwachsene sind? Nebst diesen Leistungen heimste das Berufsberatungsteam mit der Entwicklung der ersten BIZ-App schweizweit beachtet einen Erfolg ein (siehe FOKUS-Thema) und wurde mit einem Preis ausgezeichnet, und bereits möchten weitere Kantone dieses zeitgemässe Instrument nutzen. Auch das Lehraufsichtsteam der Abteilung Berufsbildung, verstärkt durch unseren Case Manager, darf auf ein erfolgreiches und arbeitsintensives Jahr zurückschauen, gespickt mit Aussprachen, Beratungen, Betriebsbesuchen, Projekten (z.B. Internationale Berufslehre) und zahlreichen Berufsreformen. Die Koordinationsstelle Beitragswesen leistet nach wie vor steigende Beiträge an die Institutionen des Tertiärbereichs, die Zahl der Stipendiengesuche ist ebenfalls gestiegen. Die neunte Schaffhauser Berufsmesse ist Geschichte, die Arbeiten für die 10. Durchführung unter der neuen Projektleitung, gestellt durch den Kant. Gewerbeverband, laufen bereits. Seit 15 Jahren darf die Schaffhauser Berufsbildungslandschaft von der Grosszügigkeit der Peyerschen Familienlegate profitieren, erneut gab es Gewinner bei der jährlichen Prämierung des prix.vision. Über diese und weitere Themen berichtet der erste vorliegende Jahresbericht der Dienststelle Mittelschul- und Berufsbildung, ansprechend und professionell gestaltet von unserem Redaktionsteam, bestehend aus Alexandra Ammann und Karin Baumer - herzlichen Dank für diese grossartige Arbeit, die nebst den zahlreichen Alltagsaufgaben erledigt wurde! Ich lade Sie ein, sich für unseren Jahresrückblick etwas Zeit zu nehmen und sich über unsere Tätigkeiten im vergangenen Jahr ein Bild zu machen. Bedanken möchte ich mich im Namen der beiden Teams der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung und der Abteilung Berufsbildung für die stets angenehme und fruchtbare Zusammenarbeit mit den Berufsverbänden und den Ausbildungsbetrieben, den Schaffhauser Bildungsinstitutionen, der Lehrerschaft, unseren Kolleginnen und Kollegen des Erziehungsdepartements sowie unseren vielen Partnern in Wirtschaft und Verwaltung. Nur mit Ihnen allen gemeinsam können wir unsere Aufgaben effizient und zielführend lösen. Manfred Bolli Dienststellenleiter Jahresbericht 2014 Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung • Fokus BIZ App 1 • Bericht der Berufs-, Studien- und 3 Laufbahnberatung • Übersicht der Angebote 6 • Impressionen der Team Schnupperlehre 7 • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 8 • Ausblick 2015 9 1 Fokus BIZ App Claudio Pecorino, Leiter BSLB BIZ App Schaffhausen – ein Erfolg BIZ goes mobile – so wurde das Projekt formuliert. Heute könnte man den Slogan so formulieren: BIZ is mobile – und wie! Jahresbericht 2014 Die zeit- und ortsunabhängige berufliche Informationsbeschaffung hat sich im 2014 im Kanton Schaffhausen unter den Jugendlichen etabliert und ist aus dem BIZ Angebot nicht mehr wegzudenken. Die mobile Informationsbeschaffung ist heute teil des Beratungsprozesses geworden und die Nutzerzahlen seit dem Start am 13.9.2013 zeigen deutlich (Grafik 1), dass sich dieses Angebot in kurzer Zeit verbreitet hat. Mit der BIZ App besteht die Möglichkeit, seine Interessen zu erkunden, sich kurz über eine Auswahl von Berufen zu informieren, nach Informationsveranstaltungen und freien Lehrstellen zu suchen. Ohne Grafik 1: Downloadzahlen im Zeitraum Oktober 2013 bis Dezember 2014 Funktionen der BIZ App • Erkundung der Berufe via Berufe-Assistent • Information zu Tätigkeit, Ausbildung und Voraussetzung der einzelnen Lehrberufe • Markieren von interessanten Berufen mittels Favoritenliste • Anzeigen von Lehrbetrieben und freien Lehr- stellen (tagesaktuell) in der Region Schaff- hausen • Anzeige von Informationsveranstaltungen zu den Lehrberufen in der Region • Push-Benachrichtigung zu freien Lehrstellen • Anzeige der Lehrbetriebe auf Karte und per Augmented Reality (Live-Ansicht)“ Unterbruch kann man mit dem Ausbildungsbetrieb per Mail oder Telefon Kontakt aufnehmen und die nächsten Schritte planen. Dieser einfache und schnelle Ablauf war das Ziel und ist uns erfolgreich gelungen. Die Kombination der verschiedenen Informationsbeschaffungsmöglichkeiten hat sich bewährt und wird sich weiter in Richtung mobile Informationsbeschaffung akzentuieren. Die BIZ App erleichtert aber nicht nur die Informationsbeschaffung. Es bietet mit den Funktionen eine Möglichkeit berufliche Lösungen zu erarbeiten (Berufe-Assistent) und die empfohlenen Berufswahlschritte einfacher umzusetzen (Lehrstellen-Navigator). 2 Jahresbericht 2014 Die BIZ App wird ausgezeichnet Neue Ideen, obwohl eine App nun wirklich keine Neuerfindung ist, brauchen Zeit um sich zu etablieren und neue Möglichkeiten aufzuzeigen. Der Kanton Schaffhausen hat diese Möglichkeit früh erkannt und die BIZ App von Anfang an unterstützt. Im 2014 konnte das BIZ Schaffhausen eine wertvolle Auszeichnung entgegen nehmen und wurde für den Preis Enterprize 2014, eine Auszeichnung für Unternehmergeist in der Berufsbildung von der Eidgenössischen Hochschule für Berufsbildung , auf den 3. Rang gewählt. Eine Auszeichnung auf schweizerischer gien zu nutzen und bei der Weiterentwicklung der BIZ App die Kosten in einem vernünftigen Mass zu halten. Bereits weitere Kantone haben ihr Interesse angemeldet und neue Ideen zur Weiterentwicklung, z.B. für neue Push Benachrichtigungen, sind ebenfalls vorhanden. Einfluss auf die Beratungsarbeit Nicht nur die Berufsberatung Schaffhausen, sondern Beratungsstellen in der ganzen Schweiz stehen vor der Frage, welche Auswirkungen die neuen Medien auf die Beratungsarbeit haben werden. Unsere bisherige Erfahrung zeigt, dass die Beratungsarbeit durch die neuen Medien nicht unbedeutender wird. Im Gegenteil! Durch die Komplexität in der Berufsbildung, den individuellen beruflichen Möglichkeiten, der Mobilität, den gesteigerten Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt und den neuen Technologien ist die Beratungsarbeit nicht nur zentral, sondern notwendiger denn je. Die mobilen Medien können einen Beratungsprozess Von links nach rechts: Simone Wipf, Walter Bernath, Kathrin Lang, Alexandra Ammann, Claudio Pecorino, Daniela nicht ersetzen, aber Berther, Markus Rüegsegger, Michael Böhm. Es fehlen: Claudia Koch, Gabriela Mayer, Ursina Kübler, Arben Murati positiv unterstützen. Interessante Herausforderungen werden sein, wie Ebene die uns bestätigt, den eingeschlagenen Weg der Beratungsprozess in Zukunft unterstützt werden weiter zu verfolgen. Langsam setzt sich diese neue kann und ob z.B. Online Beratungen neue Optionen Möglichkeit auch in der Berufsberaterlandschaft bieten werden. der Schweiz durch und der Kanton Zug ist der erste Kanton, der die BIZ App ebenfalls einsetzt und die BIZ Es freut uns sehr, dass wir auch in einem erschwerten Umfeld auf ein erfolgreiches 2014 zurück blicken App Schaffhausen für den Kanton Zug adaptiert hat. Eine Zusammenarbeit mit anderen Kantonen ist auch können und mit der BIZ App ein wertvolles Instrument im Berufswahlprozess geschaffen haben. für das BIZ Schaffhausen erstrebenswert, um Syner- 3 Jahresbericht 2014 Bericht der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung Claudio Pecorino, Leiter BSLB Die BSLB (Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung) hat zwei Hauptaufgaben: Information und Beratung der Schaffhauser Bevölkerung in allen Fragen der Aus- und Weiterbildung und der beruflichen Entwicklung. Die Kundschaft kann sich mit Hilfe der von uns zur Verfügung gestellten Homepage www.biz-sh.ch, der BIZ App und des Berufsinformationszentrum BIZ selbst aktiv informieren oder kann sich mit einem Besuch im BIZ von den anwesenden Fachpersonen beraten lassen. Seit dem Jahre 2000 besteht im Kanton Schaffhausen eine integrierte Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung. Die häufigsten Kunden sind: Erwachsene Personen nach der ersten Ausbildung oder ohne Ausbildung (Laufbahnberatung), Schülerinnen und Schüler der Volksschule (Berufsberatung), Mittelschüler und -schülerinnen (Studienberatung). 89‘678 Personen besuchen www.biz-sh.ch 5‘168 Personen informieren sich im BIZ 4‘382 Personen nutzen die BIZ App 1‘660 Personen beraten wir im BIZ 941 Personen nehmen eine vertiefende Beratung in Anspruch 243 Informationsveranstaltungen „Berufe stellen sich vor“ werden von uns organisiert 119 Informationsveranstaltungen für Klassen und Eltern werden von uns durchgeführt Zwei Beratungsformen – ein Ziel Die Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung bietet kundenbezogene Beratungsdienstleistungen für Schülerinnen und Schüler, Jugendliche und Erwachsene in allen Fragen der Berufs- und Studienwahl sowie der Gestaltung der Berufslaufbahn. Die Beratung beginnt normalerweise am Nachmittag ohne Voranmeldung im BIZ. Führt diese erste Beratung nicht zur Beantwortung der Fragen der ratsuchenden Person, so wird die Beratung durch eine vertiefende Beratung fortgesetzt. Dafür wird ein Termin vereinbart, wofür die Wartezeit weniger als 14 Tage betragen soll. Mit unseren Beratungsdienstleistungen wollen wir auch in Zukunft ein möglichst optimales, kostengünstiges und bedarfsgerechtes Beratungsangebot anbieten. Die Kunden kommen heute, dank den verschie- Jahresbericht 2014 4 Grafik 3: Vertiefende Beratungen von 2004 bis heute Entwicklung der Beratungen Grafik 2: BIZ Beratungen von 2004 bis heute denen elektronischen Informationsmöglichkeiten wie Homepage oder BIZ-App, mit einem konkreten Beratungsanliegen ins BIZ. Das führt dazu, dass auch im BIZ bereits oft eine vertiefende Beratung stattfindet. Beratungen im Berichtsjahr Im Berichtsjahr haben 1‘660 (1‘690)1 Personen eine BIZ Beratung (Grafik 2) ohne Voranmeldung in Anspruch genommen. 941 (980) Personen wurden in Total 1‘886 Beratungssitzungen in einer vertiefenden Beratungen (Grafik 3) unterstützt. Aufgrund der demografischen Entwicklung, Abnahme der RAV Beratungen (Zuweisungen durch das Arbeitsamt) und der ausgebauten Informationsmöglichkeiten ist ein leichter Rückgang zu erkennen. Die Arbeitsmarktsituation für Erwachsene erhöht hingegen den beruflichen Weiterbildungs- oder Qualifizierungsbedarf und schlägt sich weiter im Beratungsbedarf Erwachsener nieder. Die Studienberatung hat nach einem leichten Rückgang wieder zugenommen und 56 (40) Personen haben diese Dienstleistung in Anspruch genommen. Unsere Kunden kommen vermehrt mit komplexen, eher schwierigen beruflichen und privaten Situationen in die Beratung. Zusätzlich zeigen sich auch die Folgen der IV-Revision in einem erhöhten Beratungsbedarf von Personen, welche von der IV nicht oder nicht mehr unterstützt werden. Trotz der vermehrten Möglichkeiten der elektronischen Informationsbeschaffung ist an den zunehmenden Besucherzahlen im BIZ zu beobachten, dass aufgrund der Komplexität der beruflichen Möglichkeiten die Unterstützung von Fachpersonen benötigt wird. Information Das BIZ Schaffhausen informiert die Schaffhauser Bevölkerung mit modernen Informationsmitteln über alle Aus- und Weiterbildungen sowie über sämtliche Studiengänge. Das Internet spielt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle. Das Zusammenspiel von regionalen Informationen auf www.biz-sh.ch mit schweizerischen Informationen auf www.berufsberatung.ch wird immer wichtiger. 1 Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Vorjahr Jahresbericht Jahresbericht 2014 2014 5 Information im Berichtsjahr Hohe Zufriedenheit der BIZ Kunden Im Berichtsjahr haben 5‘168 (5‘061) Personen (Grafik 4) das BIZ besucht, davon sind 3‘150 (3‘060) Erwachsene und 2‘018 (2‘001) Jugendliche. Unsere Homepage www.biz-sh.ch wurde von 89‘678 (93‘586) Personen (Grafik 4) besucht. An 243 (220) berufskundlichen Veranstaltungen konnten sich 2‘867 (2‘806) interessierte Personen über viele Lehrberufe und schulische Ausbildungsgänge informieren. Ende Jahr führt das BIZ nach einem Zufallsprinzip bei ca. 1/3 der Kunden eine Befragung durch. Kernelemente der Befragung sind: • • • • Wurde das Anliegen richtig erfasst Trägt die Beratung dazu bei die nächsten Schritte zu planen Trägt die Beratung dazu bei die Situation klarer zu sehen Zufriedenheit mit der Beratung Von 311 befragten Kunden nahmen 124 an der Befragung teil. Die Ergebnisse der durchgeführten Kundenbefragung zeigen, dass im Berichtsjahr 95 % unsere Kundinnen und Kunden die Beratungen als hilfreich empfunden haben, die Beratungen dazu beigetragen haben die weiteren Schritte zu planen und die Kundinnen und Kunden insgesamt zufrieden mit der Beratungsleistung des BIZ waren. Grafik 4: Vergleich BIZ Besuch – Virtuelles BIZ ab 2004 Entwicklung der Information Nach der Lancierung der BIZ App im Sommer 2013 hat sich die mobile Informationsbeschaffung im Kanton Schaffhausen etabliert. 4‘382 Personen nutzten Ende 2014 die mobile Plattform für eine kurze Interessenabklärung, die Informationsbeschaffung oder zur Kontaktaufnahme mit Lehrbetrieben. Der Trend der Informationsbereitstellung in Form einer Kombination von elektronischen Medien und Printmedien wurde im Berichtsjahr weiter verfolgt. Insgesamt wurden im 2014 einzelne Informationsmittel 1‘591 (1‘699) mal im BIZ ausgeliehen. Personelles Frau Claudia Koch konnte 2014 ihre MAS Ausbildung als Berufs-, Studien- und Laufbahnberaterin an der ZHAW erfolgreich abschliessen. Frau Susanna Malagoli hat ein 3-monatiges Praktikum im BIZ absolviert, welches Bestanteil ihrer MAS Ausbildung zur Berufs-, Studien- und Laufbahnberaterin war. Das Praktikum von einem Monat von Frau Jeannette Klausener diente für ihren Bachelor Abschluss in Angewandter Psychologie und als Vorbereitung für ihr MAS Studium. Frau Leonie Neukomm hat erfolgreich ihr einjähriges Praktikum mit der Fachmaturität abgeschlossen und Arben Murati startete als KV Lernender sein letztes Ausbildungsjahr im BIZ. Jahresbericht 2014 6 Kostenloses Grundangebot und kostenpflichtiges, erweitertes Angebot Angebot Grundangebot: kostenlos (für EinwohnerInnen des Kantons SH und der Gemeinde Büsingen) Information im Internet www.biz-sh.ch, täglich, 24 Std. Online-Beratung per E-mail [email protected], Antwort innerhalb von 1 bis max. 3 Arbeitstagen Telefonberatung Infoberatung am Telefon 8:00 - 11:45 / 13:00 - 17:00 Uhr (Do - 19:00) Tel. 052 632 72 59 Information im BIZ Mo - Fr, 13:30 - 17:00 Uhr Do 13:30 - 19:00 Uhr Erweitertes Angebot: kostenpflichtig InformationsveranAlle 8. Klassen der Orientierungsstaltungen zum Thema schulen u. alle 3. Klassen der KanBerufs- und Studienwahl tonsschule des Kt. SH kommen mit LehrerIn ins BIZ Berufskundliche InforFreiwillige Infoveranstaltungen am mationsveranstaltungen Mittwochnachmittag, durchgeführt von Lehrfirmen mit Lernenden InformationsveranstalAlle LehrerInnen der 8. Klassen des tungen für Eltern (Eltern- Kt. SH führen zusammen mit uns abende) zum Thema „Berufs- und Studienwahl“ einen Elternabend durch Zusätzliche Elternkurse am Ende des 7. Schuljahres für (besonders interessierte) Eltern Fr. 60.- / Person Fr. 100.- / Paar Kurzberatung im BIZ Beratung in allen Fragen der BSLB; (auch für ausserkantonale Klärung des Anliegens; Planung der Kunden nächsten Schritte; Anmeldung zur vertiefenden BSLB Berufs- und Studienberatung (für Jugendliche inkl. ausserkantonale an Schaffhauser Schulen) Vertiefende Beratung (teilweise ausserkantonale Juzusammen mit Eltern) von Schüle- gendliche rInnen der Orientierungsschulen u. der Kantonsschule Laufbahnberatung Vertiefende Beratung begrenzt auf max. 3 Sitzungen à ca. 1 Std. (für Erwachsene, älter als 20 Jahre u. abgeschlossene Ausbildung auf Sek. stufe II Kurse für Frauen Kurse für Lehrpersonen 2 Zusätzliches Coaching ab 4. Sitzung Fr. 150.- für zusätzl. 3 Sitzungen ausserkantonale Erwachsene Fr. 150.-/ Std., ohne Beziehung2 Fr. 150.- / für 3 Beratungen, mit Beziehung2 Seminar verändern / 1 Samstag und 6 Abende Kurse im Rahmen der Lehrerweiterbildung über berufskundliche Themen Fr. 150.- / Std., ohne Beziehung2 Fr. 0.- für Ausserkantonale, die in Schaffhausen eine Ausbildung absolvieren Fr. 480.- / Teilnehmerin Nach Absprache mit der Lehrerweiterbildung Kurse für andere Gruppen Kursbetr. inkl. Raummiete Fr. 150.- / 2 Std. Internetwerbung auf www.biz-sh.ch Werbemöglichkeit für Anbieter von Erwachsenenkursen und Lehrstellen Fr. 500.- / Jahr (20% Ermässigung für soziale Institutionen) Beziehung zum Kt. SH: z.B. Arbeitsort, Schulbesuch, Lehrvertrag, etc. Bemerkungen: Auf schriftliches Gesuch mit Begründung um Kostenerlass kann die Leitung der BSLB die Kosten erlassen. 7 Impressionen der Team Schnupperlehre Alexandra Ammann, Berufs-, Studien- und Laufbahnberaterin Im Juni 2014 absolvierte das BIZ Team während zwei Tagen eine Schnupperlehre im Hotel Chlosterhof in Stein am Rhein. Für das Team war es eine Gelegenheit, hinter die Kulissen zu schauen und einen Collage der Schnupperlehre im Hotel Chlosterhof Jahresbericht 2014 Einblick in die Praxis der Gastronomieberufe zu erhalten. Es wurde geschwitzt und gekrampft und dank dem aufgestellten und hilfsbereiten Team von Rafael Aragon hat man viel gelernt und war mit Freude an der Arbeit. Herzlichen Dank an dieser Stelle der gesamten Belegschaft für die engagierte und freundliche Zusammenarbeit. 8 Jahresbericht 2014 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Claudio Pecorino Berufs-, Studien- und Laufbahnberater Stellenleitung 80% Alexandra Ammann Berufs-, Studien- und Laufbahnberaterin Stellvertretung Stellenleitung 80% Walter Bernath Berufs-, Studien- und Laufbahnberater 60% Daniela Berther Berufs-, Studien- und Laufbahnberaterin 80% Michael Böhm Berufs-, Studien- und Laufbahnberater 70% Claudia Koch Berufs-, Studien- und Laufbahnberaterin 80% Markus Rüegsegger Wyler Berufs-, Studien- und Laufbahnberater 60% Simone Wipf Bösch Berufs-, Studien- und Laufbahnberaterin 50% Gabriela Mayer Sachbearbeiterin Koordinatorin Sekretariat 60% Kathrin Lang Fehrenbach Dokumentalistin und Sachbearbeiterin Leitung Dokumentation 40% Ursina Kübler Sachbearbeiterin und Dokumentalistin 20% Susanna Malagoli Praktikantin Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung 50% 11.2013 bis 02.2014 Leonie Neukomm Praktikantin Fachmittelschule 100% 08.2013 bis 06.2014 Arben Murati Kaufmann in Ausbildung 100% 9 Jahresbericht 2014 Ausblick 2015 Das BIZ arbeitet mit dem Berufsinformationssystem BISS, das auch die Daten für die Homepage www. biz-sh.ch und die BIZ App bereitstellt. Auf schweizerischer Ebene erfolgt ein Redesign der Homepage www.berufsberatung.ch. Es ist zu prüfen in wie fern das BIZ Schaffhausen Informationen auf der eigenen Homepage bereitstellen soll oder auf www.berufsberatung.ch verwiesen werden kann. In diesem Zusammenhang steht eine Überprüfung unserer Datenbank Filemaker und die Frage, welche Ersatzsoftware allenfalls für die Falladministration und die Ausleihe geeignet ist. Im Fokus steht auch die Weiterentwicklung der BIZ App und wie die Zusammenarbeit mit anderen Kantonen gestaltet werden kann. Ebenfalls ist unser Beratungskonzept ein zentrales Thema, um unsere Dienstleistungen den aktuellen Bedürfnissen und Ressourcen anzupassen. Das BIZ Team entwickelt sich auch weiter und Frau Daniela Berther startet ihren MAS Studiengang in Gerontologie/Lebensgestaltung 50+. Herr Michael Böhm steht vor dem Abschluss seiner Ausbildung MAS Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung. Frau Alexandra Ammann und Herr Claudio Pecorino werden im 2015 ihr letztes Semester des Bachelor Studiums in Angewandter Psychologie mit Vertiefung Arbeits- und Organisationspsychologie antreten, welches bis Ende Mai 2015 dauert. Online-Test-Plattform (OTP) Claudia Koch, Berufs-, Studien- und laufbahnberaterin Seit Mai 2014 ist das BIZ Schaffhausen in der Begleitgruppe zur Schweizerischen Online-Test-Plattform vertreten und arbeitete an den Konzepten für die konkrete Umsetzung des Projekts mit. So leistete das BIZ Schaffhausen beispielsweise durch die Unterstützung bei der Validierung des User Interface, durch Feedback zum Benutzer-Handbuch, dem Beschrieb der Online-Test-Plattform und den Anleitungsvideos für Beratungspersonen sowie durch die Diskussion und Klärung von verschiedenen Fragen einen Beitrag zur Umsetzung der Online-Test-Plattform. Anfang August 2015 steht den kantonalen Berufsberatungsstellen die vom SDBB (Schweizerisches Dienstleistungszentrum Berufsbildung und Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung) entwickelte Online-Test-Plattform zur Verfügung. Diese ermöglicht den Fachpersonen der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung eine webbasierte Durchführung von psychodiagnostischen Testungen. Es besteht die Möglichkeit von Gruppentestungen (z.B. bei Schulklassen) oder von Testungen einer einzelnen Person. Auf der OnlineTest-Plattform sind Testverfahren in den drei Landessprachen zu finden. Das BIZ Schaffhausen kann die Online-Test-Plattform als einer der Pilotkantone bereits in der Testphase ab Mitte März 2015 einsetzen. 10 Jahresbericht 2014 Abteilung Berufsbildung • Bericht der Abteilung Berufsbildung 11 • Übersicht der Angebote 13 • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 16 • Kaufmännische Berufslehre in Englisch 18 • prix.vision 19 Berufsbildung Jahresbericht 2014 11 Bericht der Abteilung Berufsbildung Manfred Bolli, Dienststellenleiter Werner Bührer, Fachstellenleiter Bildung Beratungsgespräche Eine der wichtigsten Aufgaben der Abteilung Berufsbildung sind die Beratungsgespräche mit den Lehrvertragspartnern. 2014 haben wir folgende Anzahl Gespräche anbieten können: • Anzahl persönlicher, lösungsorientierter Beratungsgespräche 449 • Anzahl lösungsorientierter Aussprachen mit beiden Vertragsparteien 253 Grafik 5: Abgeschlossene Ausbildungsverträge 2004 bis 2014 Lehrverträge Die Zahl der Lehrvertragsabschlüsse bewegte sich im Berichtsjahr auf weiterhin ansprechendem Niveau. Dank der ausgezeichneten Ausbildungsbereitschaft der Schaffhauser Betriebe war es wiederum möglich, dass praktisch alle Schulaustretenden eine Lehrstelle finden konnten (Grafik 5). Auch zahlreiche Schüler/innen mit ausserkantonalem Wohnsitz fanden eine Lehrstelle im Kanton Schaffhausen. Deren Anteil beträgt derzeit etwa 23 %. Im interkantonalen Vergleich gehört der Kanton Schaffhausen zu denjenigen Kantonen mit sehr hohem Anteil an Lehrverhältnissen, gemessen an den Schulaustretenden. Auch bei der Zahl der Berufsmaturanden belegt der Kanton Schaffhausen weiterhin einen Spitzenplatz. Sorge bereitet die zunehmende Mühe der Lehrbetriebe, ihre Lehrstellen im gewünschten Mass zu besetzen, blieben doch auf Beginn des Lehrjahres 2014/2015 137 Lehrstellen unbesetzt. Grafik 6: Neue Ausbildungsbewilligungen 2010 bis 2014 Lehrbetriebe Aufgrund der aktuellen Lehrstellensituation war es im Berichtsjahr nicht notwendig, eine grössere Anzahl neuer Betriebe zu akquirieren. Dies spiegelt sich in der Anzahl der neuen Betriebe wieder (Grafik 6). Trotzdem konnte der Bestand an Ausbildungsbetrieben gehalten werden. Berufsbildung 12 Jahresbericht 2014 Lehrvertragsauflösungen 2014 gab es einen Rekord an Vertragsauflösungen zu verzeichnen (Grafik 7). Trotz der grossen Anzahl an Abbrüchen konnten von den total 216 Auflösungen bis Jahresende für 198 eine Anschlusslösung gefunden werden. Für 18 (9%) wurde keine Lösung gefunden, resp. die Suche dauert noch an. Grafik 8: Anzahl Kandidaten am Qualifikationsverfahren von 2003 bis 2014 holungsprüfung motivieren. In Einzelfällen werden EBA-Absolventen ohne erfolgreichen Abschluss mit einem Kompetenznachweis in die Berufswelt entlassen. Bei erfolglosen EFZ-Absolventen in Berufen ohne EBALösung kann im Ausnahmefall ein kantonaler Ausweis ausgehändigt werden. Sinn dieser beiden Massnahmen ist, die Jugendlichen beim Suchen einer Arbeitsstelle mit Grafik 7: Lehrvertragsauflösungen 2002 bis 2014 Prüfungswesen Dank den vielfältigen Bemühungen aller Beteiligten hat im 2014 die überwiegende Mehrheit der Lernenden (93.7%) ihr Ziel, den erfolgreichen Lehrabschluss, erreicht. An verschiedensten Prüfungsfeiern wurden die erfolgreichen Kandidatinnen und Kandidaten geehrt und ihnen das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) oder das eidgenössische Attest (EBA) ausgehändigt. Nahezu jedem 10. Prüfungsabsolventen konnte dabei noch die kantonale Auszeichnung für das Erreichen des Ranges (ab 5.3) ausgehändigt werden (Grafik 9). Bravo! In der Natur von Prüfungen liegt es aber, dass es immer auch solche geben wird, welche diese nicht bestehen. Das Team der Lehraufsicht ist bemüht, mit den Betroffenen Lösungswege zu finden und wird sie, wenn immer möglich, zum Ablegen der Wieder- Grafik 9: Anzahl Rangkandidaten sowie Anzahl nicht bestandene Qualifikationsverfahren 2003 bis 2014 einem Bildungsnachweis zu unterstützen. Im Weiteren wird die Prüfungskommission, gemeinsam mit allen betroffenen Bildungspartnern Auffälligkeiten in einzelnen Berufen nachgehen und mit dem Team der Lehraufsicht nach Lösungsansätzen suchen. Bereits seit mehreren Jahren werden, z.B. nach auffälligen Durchfallquoten, mit gutem Erfolg in Zusammenarbeit mit den betroffenen Verbänden berufsspezifische Anlässe organisiert, um die Berufsbildner und ihre Mitarbeiter für die anspruchsvolle Aufgabe der Lehrlingsausbildung zu sensibilisieren. Berufsbildung 13 Jahresbericht 2014 Übersicht der Angebote Karin Baumer, Ausbildungsberaterin Die Abteilung Berufsbildung ist ein Kompetenzzentrum für alle Fragen der Berufsbildung im Kanton Schaffhausen. Ein wichtiger Teil der Lehraufsichtsaufgaben ist die Beratung und Begleitung der Lehrvertragsparteien. Auch überwacht die Lehraufsicht den betrieblichen Teil der beruflichen Grundbildung, d.h. die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen im Lehrvertrag, die Einhaltung des Lehrvertrages durch die Vertragsparteien, die Qualität der Bildung in beruflicher Praxis sowie die Sicherstellung der Qualifikationsverfahren. Desweiteren ist unsere Abteilung zuständig für die Abb. 1: Überblick der Aufgaben der Abteilung Berufsbildung Steuerung der Berufsbildung in finanziellen BeDie Tätigkeit wird regional, sprachregional und langen und die Koordination in inhaltlicher Hinsicht. schweizerisch koordiniert im Rahmen der schweizeAuch sorgt die Abteilung Berufsbildung in Zusamrischen Berufsbildungsämterkonferenz der EDK und menarbeit mit den Bildungspartnern für die Qualimit dem Bund sowie den Organisationen der Arbeitstätsentwicklung an den drei Lernorten (Lehrbetrieb, welt. Insbesondere wird die Mobilität der Lernenden Berufsfachschule, überbetriebliches Kurszentrum). mittels interkantonaler Vereinbarungen (BerufsfachMit viel Engagement beteiligt sich die Abteilung Beschulvereinbarung BFSV, Fachschulvereinbarung FSV) rufsbildung in verschiedenen Kommissionen an der der EDK garantiert. Weiterentwicklung der Berufsbildung. Berufsbildung 14 Stipendien und Darlehen Peter Salathé, Stipendienstelle Seit Frühjahr 2014 können die Gesuchformulare vom Netz heruntergeladen werden, was einerseits den Gesuchstellern mehr Freiheit, anderseits der Stipendienstelle deutlich weniger Kommunikationmöglichkeiten in Bezug auf stipendienrechtliche Anerkennung von Ausbildungen und Bezugsberechtigungen verschaffte. Im Geschäftsjahr wurden gegenüber dem Vorjahr mit 380 ca. 10 % mehr Stipendiengesuche eingereicht aber mit ca. 110 auch ca. 15 % mehr Ablehnungen verfügt. Das Gesamtvolumen der bewilligten Beiträge entsprach mit 1,57 Mio. Franken ungefähr demjenigen des Vorjahres. Hauptsächlich wurden Stipendien für die Hochschulbildung (50 %) aber auch für die höhere, nicht universitäre Berufsbildung (ca. 10 %), für Berufslehren (18 %) und Maturitätsschulen (ca. 13 %) ausgerichtet. Mit 13 Darlehensgesuchen wurde das Vorjahr um 44 % übertroffen. Dennoch stagniert die Inanspruchnahme von Darlehen, möglicherweise aus Angst vor einer Verschuldung während der Ausbildung, seit Jahren. Immer wieder taucht der Vorwurf auf, dass der Kanton Schaffhausen zu wenig für seine Ausbildungswilligen tue und daher im schweizerischen Quervergleich seit Jahren als Schlusslicht gelte. Diese Aussage ist beim genauen Betrachten falsch. Das Missverhältnis von rund 78‘000 Einwohnern zu ca. 380 Stipendiengesuchen pro Jahr ergibt sich möglicherweise einerseits dadurch, dass die offensichtliche Nähe zu den Schulorten Zürich und Winterthur ein Pendeln ermöglicht und dadurch potentielle Stipendiaten von der Antragstellung abhält und dass anderseits die ökonomischen Verhältnisse im Kanton Schaffhausen nicht so schlecht zu sein scheinen, so dass auf Ausbildungsbeihilfe des Kantons verzichtet wird. Anderseits Jahresbericht 2014 ist aber festzuhalten, dass teilweise die seit vielen Jahren gültigen Berechnungsfaktoren in der kantonalen Gesetzgebung weitgehend unverändert blieben, obwohl die allgemeine Teuerung angestiegen ist. Schulgeldbeiträge an ausserkantonale Ausbildungsstätten Die meisten Schulgelder an Bildungsinstitutionen sind in interkantonalen Vereinbarungen bzw. regionalen Schulgeldabkommen (RSA) geregelt und daher als gebundene Ausgaben unumgänglich. Den weitaus grössten Anteil umfassten im Geschäftsjahr die Beiträge an universitären Hochschulen (IUV) und Fachhochschulen (FHV) mit insgesamt rund 18 Mio. Franken. Rund 1,8 Mio. Franken wurden für die höhere Berufsbildung (FSV) und ca. 5,5 Mio. für die ausserkantonalen Berufsfachschulen (BFSV) aufgewendet. Nebst den Schulgeldern von 443‘000 Franken für den Besuch ausserkantonaler Mittelschulen (RSA bzw. bilaterale Abkommen) wurden auch Schulgelder in Höhe von 426‘000 Franken für rund 30 Kunst- und Sporttalente an Schulen für spezifisch-strukturierte Angebote für Hochbegabte (HBV) vom Kanton getragen, teilweise mit hälftiger Rückverrechnung an die Wohngemeinde. Zudem engagiert sich der Kanton Schaffhausen als Mitträger an der Thurgauisch-Schaffhauserischen Maturitätsschule in Frauenfeld mit einem jährlichen Aufwand von rund 240‘000 Franken. Berufsbildung Berufsbildner- und Weiterbildungskurse 2014 Verena Stutz, Ausbildungsberaterin 2014 wurden total neun obligatorische Berufsbildnerkurse durchgeführt (Dauer 5 Tage). In fünf Kursen trafen sich im Schlosssaal Charlottenfels Teilnehmende aus den verschiedensten Berufen des gewerblich/ industriellen und gesundheitlich/ sozialen Bereichs. Dabei lernen und diskutieren die Köchin, der Fachmann Kinderbetreuung, der Landmaschinenmechaniker und die Gärtnerin zum gemeinsamen Thema ‚Lernende ausbilden‘. Die Mehrheit der Teilnehmenden schätzt diesen Austausch sehr und stellt erleichtert fest, dass überall die gleichen Sorgen und Schwierigkeiten auftauchen. Weitere Berufsbildnerkurse wurden berufsspezifisch organisiert (2 x nur für die KV-Berufe, 1 x Gesundheit/ Soziales, 1 x Strassentransportfachleute). In den berufsspezifischen Kursen können die jeweiligen Besonderheiten vertiefter behandelt werden. Total erhielten 159 Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Berufsbildnerausweis (bei 1060 aktiven Lehrbetrieben). Von den angebotenen acht Weiterbildungstagen mit diversen Fachreferenten wurden drei durchgeführt. Die anderen fanden zu wenig Interessenten. Für 2015 wurde darum das Angebot überarbeitet und leicht reduziert. Nachholbildung für Erwachsene Die Nachholbildung steht erfreulicherweise vermehrt im Fokus der Öffentlichkeit. Sie ist eine Möglichkeit, dem Fachkräftemangel zu begegnen und ist nicht zuletzt deshalb ein Legislaturziel des Regierungsrates. Beim Qualifikationsverfahren nach Art. 32 der BBV bereiten sich die Kandidaten in eigener Verantwortung vor und absolvieren am Ende die gleiche Prüfung wie die ‚regulären‘ Lernenden, um so einen eidg. anerkannten Lehrabschluss zu erlangen. Wenn 15 Jahresbericht 2014 sie sich für ein Validierungsverfahren entscheiden (Art. 31 BBV, leider nur in wenigen Berufen möglich), weisen sie mit einem Dossier ihre durch Ausbildungen und Berufserfahrung erworbenen Kenntnisse im angestrebten Beruf nach und erwerben fehlendes Wissen in spezifischen Modulen. In 2014 wurden 42 Zulassungen zu einem Qualifikationsverfahren nach Art. 32 und 5 Zuweisungen zu einem Validierungsverfahren erteilt. In einem ausführlichen Gespräch (manchmal sind es auch zwei oder drei) werden mit den Kandidaten die offenen Fragen Grafik 10: Abschlüsse nach Artikel 32 2010 bis 2014 geklärt. Daneben gibt es selbstverständlich auch Interessenten, welche nach diesen Informationen ihren Entscheid verschieben oder sich ganz zurückziehen. In 2014 fanden 109 solcher Gespräche statt. Am Qualifikationsverfahren 2014 schlossen 47 von 52 Kandidatinnen und Kandidaten in der Nachholbildung für Erwachsene die Prüfung erfolgreich ab (Grafik 10). Drei EFZ wurden im Validierungsverfahren erreicht. 52 Kandidaten nach Art. 32 entspricht 5.5% aller Prüfungskandidaten im Kanton SH - eine hohe Zahl im Vergleich z.B. zu TG (2.6%) oder SG (2.2%). Ca. 1/3 der Teilnehmenden sind erfreulicherweise Personen mit Migrationshintergrund. 16 Jahresbericht 2014 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Manfred Bolli Dienststellenleiter und Ausbildungsberater Karin Baumer Ausbildungsberaterin Werner Bührer Leiter Fachstelle Bildung und Ausbildungsberater 100% Verena Stutz Leiterin Fachstelle unterstützende Angebote und Ausbildungsberaterin 80% Andreas Ehrat Case Manager 50% Peter Salathé Stipendienstelle und Beiträge Miriam Balloi Sekretariat Prüfungswesen und Lehraufsicht Michael Mäder Rechnungsführer und Sekretariat Lehraufsicht 100% Simone Meister Sekretariat Dienststelle und Lehraufsicht Berufsbildnerkurse 100% Alexandra Portmann Praktikantin 100% Simon Jäger Mediamatiker in Ausbildung 100% Sara Ilisevic Kauffrau in Ausbildung 100% 100% 70% 100% 60% Berufsbildung 17 Jahresbericht 2014 Personelle Änderungen 2014 Im personellen Bereich ist vom Austritt der langjährigen Prüfungssekretärin, Frau Jacqueline Meier, zu berichten. Wir danken Jacqueline für ihr überaus kompetentes und kollegiales Engagement für die Qualifikationsverfahren und wünschen ihr und ihrem Mann ein erspriessliches Miteinander in der dritten Lebensphase. Als neue Prüfungssekretärin heissen wir Frau Miriam Balloi in unserem Team herzlich willkommen. Nach ihrem hochgeschätzten Einsatz während ihres vorangegangenen Praktikums, wo sie unter anderem über mehrere Monate Nicole Tritschler während ihres Mutterschaftsurlaubes vertreten hat, haben wir Frau Balloi als zuverlässige und initiative Mitarbeiterin kennen gelernt und sie mit grosser Freude fest anstellen dürfen. Bereits im April ist nach Ablauf ihres Mutterschaftsurlaubes Frau Nicole Tritschler-Kundert als Sekretariatsleiterin ausgetreten, um sich in ihrer wunderschönen Rolle als Mutter vollumfänglich ihrer Tochter Nayla zu widmen. Wir wünschen Nicole und ihrer Familie Gesundheit, Glück und frohes Gedeihen. Unsere neue Kollegin, Frau Simone Meister, trat im Mai die Nachfolge von Nicole Tritschler an. Sie hat sich zwischenzeitlich bereits bestens eingearbeitet und verstärkt unser Team mit ihrem charmanten und frohen Wesen. Sie ist zuständig für die Leitung des Sekretariates, die Ausbildung der kaufmännischen Berufslernenden, die administrative Organisation der Berufsbildnerkurse und die Geschäftsführung des Berufsbildungsrats. Im Sommer hat uns unsere Mediamatik-Lernende Miriam Schlegel Richtung Kulturdienst der Stadt Schaffhausen verlassen, um dort den zweiten Teil ihrer Ausbildung zu absolvieren. Von Sommer 2012 bis im Sommer 2014 hat Miriam bei uns die Grundlagenkenntnisse für ihren beruflichen Werdegang gesammelt. Sie unterstützte uns mit ihrem rasch erworbenen Fachwissen und passte mit ihrer fröhlichen und aufgeschlossenen Art sehr gut in unser Team. Wir wünschen Miriam für die beiden nächsten Lehrjahre alles Gute und jetzt schon einen erfolgreichen Abschluss im Jahr 2016. Neu wird unser Team vom neuen Mediamatik-Lernenden Simon Jäger verstärkt. Nach einer bereits sehr erfolgreichen ersten Lehre als Konstrukteur mit BM hat Simon im Sommer die Lehre bei uns begonnen. Er hat sich mit seiner ruhigen Art, seiner konzentrierten und zuverlässigen Arbeitshaltung bereits sehr gut ins Team integriert und schon einige wichtige Impulse setzen können. Er wird die nächsten 2 Jahre bei uns sein und wird dann seine Lehre ebenfalls bei unserem Ausbildungsverbundpartner, dem städtischen Kulturdienst, abschliessen. Wir wünschen Simon eine spannende und lehrreiche Zeit bei uns. 18 Jahresbericht 2014 Kaufmännische Berufslehre in Englisch Karin Baumer, Ausbildungsberaterin Der Kanton Zug lancierte bereits 2013 ein Projekt zum Thema kaufmännische Lehre und Lehre im Bereich Informatik in mehrheitlich englischer Sprache an allen drei Lehrorten: Lehrbetrieb, Berufsfachschule und überbetriebliche Kurse mit dem Ziel, mit einer ersten Klasse im Sommer 2015 zu starten. Als mögliche Lehrbetriebe kommen internationale Unternehmen und Schweizer Unternehmen mit internationaler Tätigkeit in Frage, in welchen die Konzernsprache Englisch ist. Das Angebot richtet sich sowohl an Jugendliche mit deutscher Muttersprache und Freude an der englischen Sprache als auch an fremdsprachige Jugendliche mit ausreichenden Deutschkenntnissen. Sicher ist auch eine hohe Lernbereitschaft und Motivation erforderlich. Das Projekt kaufmännische Berufslehre in Englisch ist auch für den Kanton Schaffhausen von Bedeutung, da sich in den letzten Jahren viele internationale Firmen angesiedelt haben. Dieses neue Angebot ist eine ideale Chance, diese Unternehmen in unser Schweizer Berufsbildungs-Boot zu holen. Die Abteilung Berufsbildung evaluierte im 2014 das Interesse und den Bedarf im Kanton Schaffhausen vorerst für den kaufmännischen Bereich. 40 internationale Firmen wurden mit einer Umfrage angeschrieben. Daraus resultierten folgende Rückmeldungen: Bilden bereits aus: 4 Kennen das CH Berufsbildungssystem: 14 Möchten mehr über das CH Bildungssystem erfahren: 8 Haben Interesse, eine kaufmännische Lehre in Englisch anzubieten:11 Die durchaus positive Rückmeldung hat uns bewogen, dieses Projekt weiter zu verfolgen. Ziel ist es, ab August 2015 mit ersten Lehrverhältnissen in dieser neuen beruflichen Grundbildung zu starten. Bemerkenswert ist, dass durch dieses Projekt für den Kanton Schaffhausen keine Mehrkosten anfallen werden, da die Finanzierung wie üblich durch die Berufsfachschulvereinbarung geregelt ist. Ausblick: Anfangs 2015 hat eine Informationsveranstaltung stattgefunden für interessierte Betriebe, Eltern und Jugendliche sowie Schaffhauser Institutionen. Wir sind bestrebt dieses Projekt weiter bekannt zu machen und zukünftige Firmen und Lernende zu finden und zu beraten. 19 Jahresbericht 2014 prix.vision Spezial für das BBZ, Schaffhausen manfred Bolli, Dienststellenleiter Der prix.vision Spezial, mit welchem jährlich Personen oder Institutionen für herausragende Leistungen ausgezeichnet werden, ging dieses Jahr an das Berufsbildungszentrum Schaffhausen, BBZ. Im Zeichen des grossen Jubiläums, „50 Jahre Hintersteig 12“, hielt es die Jury für angebracht, dem BBZ für seinen hohen Qualitätsstandard und seiner hervorragenden Umsetzung des Berufsbildungsauftrags Dank und Anerkennung auszusprechen. Drei Projektsieger Der prix.vision, der seit 15 Jahren durch die Peyerschen Familienlegate initiiert und finanziert wird, hat auch dieses Jahr reges Interesse ausgelöst. Insgesamt wurden 5 Projekte eingereicht, und die Jury, bestehend aus Jury-Präsident Dr. Jürg Peyer, Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel, Christine Wüscher, Sabina Lindqvist-Peyer, Daniel Gysin, Martin Kessler, Dr. Ernst Schläpfer, Erwin Wagner und René Wagner haben drei Sieger bestimmt. Im Namen der Jury verlieh Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel den Hauptpreis, dotiert mit Fr. 15‘000.-, an das Projekt „Nachwuchsförderung für Jugendliche mit Migrationshintergrund“, das durch die ASTAG Schaffhausen, vertreten durch Eduard Looser, eingereicht wurde. Dieses Förderprojekt hat die Jury voll überzeugt, da die geplante Ausbildung im Verbund auch kleineren und spezialisierten Betrieben die Möglichkeit bietet, an der Grundausbildung teilzunehmen. Überdies erhalten Jugendliche mit Migrationshintergrund Dank diesem Programm eine einmalige Chance, auch im Nutzfahrzeugbereich beruflich Fuss zu fassen. Den zweiten Preis, dotiert mit Fr. 15‘000.-, sprach die Jury dem Projekt „Fürzüg“ von Jürg Jegge vom Verein Fürzüg zu. Ziel dieses Projekts ist es, Jugendlichen mit schulischen Schwierigkeiten über eine gestalterische Ausbildung in einen Beruf (Keramik) zu begleiten und sie mit Unterstützung in die berufliche Selbstständigkeit zu führen und sie damit auch wieder in der Gesellschaft zu integrieren. Den dritten Preis, dotiert mit CHF 5‘000.-, holte sich die Kantonsschule Schaffhausen und zwar mit dem Projekt „Eigenbau eines 3D-Druckers“ von Walter Vogelsanger. Dieses Projekt, das bereits läuft und kurz vor Abschluss steht, dient vor allem dazu, Oberstufenschüler und Gymnasiasten für technische Prozesse beim Umgang mit komplexen Geräten zu sensibilisieren und damit gleichzeitig ihr Interesse an MINTBerufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) zu wecken. Die Schaffhauser Ausbildungsbetriebe und Organisationen der Arbeitswelt sind eingeladen, auch für 2015 Projekte einzureichen - Einsendeschluss ist Ende April 2015. Die Dienststelle Mittelschul- und Berufsbildung bedankt sich herzlich bei den Peyerschen Familienlegaten für das äusserst grosszügige und hoch geschätzte Engagement für die Schaffhauser Berufsbildung. Für weitere Auskünfte wenden Sie sich an: prix.vision / Sekretariat Annet Gosztonyi Tel. 044 923 51 26 Mobil 079 779 42 16 E-Mail: [email protected] 20 Jahresbericht 2014 Gemeinsames aus den Abteilungen Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung und Berufsbildung • Berufsmesse 21 • Case Management 24 • Swiss Skills 26 • Mittelverwendung 28 • Ausblick 29 Jahresbericht 2014 21 Schaffhauser Berufsmesse – Eine Erfolgsgeschichte Manfred Bolli, Dienststellenleiter Am 12. und 13. September 2014 fand die neunte Schaffhauser Berufsmesse im BBZ statt. Die Berufsmesse hat sich über die Jahre bei den Besuchenden und den Ausstellenden etabliert und institutionalisiert. Sie bietet den Jugendlichen im achten Schuljahr eine Übersicht über 95% aller Berufe, die im Kanton Schaffhausen ausgebildet werden und ist somit der Kickoff-Anlass im Berufswahlprozess. Gegen 3000 Jugendliche, Lehrpersonen und Eltern nahmen die Gelegenheit deshalb auch wahr und besuchten die über 80 Ausstellenden, darunter Unternehmen, Verbände, Schulen und Weiterbildungsinstitutionen, welche über 160 Berufe und Weiterbildungen vorstellten. Vom Automobil-Mechatroniker über die Haustechnik-Berufe bis hin zum Zimmermann wurden die verschiedensten Berufe im BBZ gezeigt. Die Berufsfachschule BBZ ist der optimale Austragungsort, können doch so vorhandene Unterrichtsräume und Werkstätten in die Ausstellung mit einbezogen werden. Selbstverständlich stellten sich auch Kantonsschule, FMS, höhere Fachschulen, PHSH und unterstützende Angebote vor. Die Bildungslandschaft Schweiz wurde somit eindrücklich und umfassend an der Schaffhauser Berufsmesse abgebildet. Die Jugendlichen erhielten konkrete praktische Einblicke in die einzelnen Berufe und Ausbildungswege. In Gesprächen mit den anwesenden Ausbildnern und Lernenden konnten vertiefte Fragen zu Anforderungen, Vorstellungen, Berufsaussichten etc. gestellt und diskutiert werden. Aber nicht nur dies – erste Kontakte wurden geknüpft und weitere Schritte wie Besuche der Informationsnachmittage in den Betrieben und Schnupperlehren wurden angedacht. Die professionelle und doch im familiären Rahmen gehaltene Schaffhauser Berufsmesse wird von den Besuchenden sehr gelobt. Wir durften alle Schulklassen aus dem Kanton und auch solche von ausserhalb unserer Kantonsgrenze begrüssen. Für das grosse Engagement, den Ideenreichtum und den kompetenten Empfang der interessierten Jugendlichen an den Ständen ist den Ausstellenden ein grosses Lob auszusprechen. Ausblick: Die Berufsmesse 2015 wird am Freitag, 11. September 2015 und Samstag, 12. September unter neuer Leitung stattfinden. Andrea Biner wendet sich nach neun Durchführungen neuen Herausforderungen und Aufgaben bei BENEVOL Schweiz und Schule und Weiterbildung Schweiz zu. Für ihr grosses Engagement sind ihr Verbände, Schulen und Kanton zu grossem Dank verpflichtet. Wir freuen uns, mit Karin Spörli, Geschäftsführerin des Kantonale Gewerbeverbands, eine kompetente Nachfolge gefunden zu haben. Jahresbericht 2014 22 Ehrung von verdienten Berufsbildnern und Ausbildungsbetrieben 2014 Bereits zum zweiten Mal zeichnete der amtierende Regierungspräsident, Erziehungsdirektor Christian Amsler, Persönlichkeiten aus den Ausbildungsbetrieben für ihre anerkannten Leistungen im Bereich der betrieblichen Grundbildung aus. 2014 wurden, stellvertretend für die vielen hervorragenden Ausbildungsbetriebe im Kanton Schaffhausen, die folgenden Betriebe geehrt: • GVS Landi/GVS Vinothek Seit vielen Jahren setzt sich GVS mit den angegliederten Betrieben mit enormem Einsatz für die Ausbildung von jungen Menschen in verschiedenen Berufen ein. Die grosse Unterstützung, die den Lernenden geboten wird, ist nicht selbstverständlich. Es wird in vorbildlichem Masse Rücksicht auf deren individuelle Bedürfnisse genommen und auch in schwierigen Situationen wird die Chance geboten, den Abschluss einer guten Grundausbildung zu erreichen. Wir sind uns bewusst, dass dies einen grossen Aufwand bedeutet, welche aber immer wieder mit grossem Engagement und Verständnis erbracht wird. • Lindli-Huus In diesem Betrieb werden Lernende auf allen Stufen der Grundbildung ausgebildet. Bei der Besetzung der Lehrstellen erhalten auch immer wieder Menschen mit einer eigenwilligen Biografie oder mit schwachen Schulnoten eine Chance. Mit einer offenen Kommunikation wird Vertrauen und Respekt geschaffen. Die Lernenden werden in die Entwicklung der Teams einbezogen, so dass sich diese wiederum mit dem Betrieb identifizieren können. Schwierige Lebenssituationen der Jugendlichen werden als spezielle Herausforderungen betrachtet, die es zu meistern gilt. Dabei helfen den Jugendlichen die klaren betrieblichen Rahmenbedingungen sowie das nötige Mass an Verständnis und Geduld, den angestrebten Weg wieder einzuschlagen. • Hübscher Holzbau Dieser Betrieb bildet seit Jahrzehnten Lernende auf allen möglichen Stufen der Grundbildung aus. Somit wird auch schwächeren Schulabgänger/-innen die Gelegenheit geboten, eine Ausbildung zu absolvieren. Die fachlichen Kompetenzen werden vorbildlich mit einem intakten Umfeld verbunden und dadurch wird dem beruflichen Nachwuchs äusserst wertvolle Erfahrung geboten. Die Lernenden werden ausbildungsbezogen in die Arbeitsprozesse begleitet, gefordert und gefördert, verständnisvoll beurteilt und die Mitarbeitenden werden in die Ausbildungsverantwortung mit einbezogen. Das gute Arbeitsklima in diesem Betrieb, getragen durch die kompetente Unterstützung aller Beteiligten, festigt den Teamgeist und beeinflusst die Jahresbericht 2014 23 Lernenden sowie die Mitarbeitenden positiv und nachhaltig. Fritz Hübscher stellt als Experte für das Qualifikationsverfahren im Beruf Zimmerin / Zimmermann ausserdem seine überaus geschätzten Fachkenntnisse zur Verfügung und leistet somit zusätzliche und wertvolle Arbeiten für die Berufsbildung im Kanton Schaffhausen. Es ist uns bewusst, dass für diese Auszeichnung eine grosse Zahl weiterer Betriebe in Frage kommt - wir freuen uns deshalb heute schon auf die nächste Ehrung im Rahmen der Berufsmesse 2015. Claudia Koch, Berufs- und Laufbahnberaterin Die Berufsmesse ist für die Schülerinnen und Schüler der 2. Orientierungsschulklassen jeweils der Kickoff in den Berufswahlprozess. Die Besucherinnen und Besucher erhielten an der Berufsmesse einen Überblick über 95% aller Berufe, die im Kanton Schaffhausen ausgebildet werden und konnten die verschiedenen Berufe von der praktischen Seite her kennenlernen. Zudem hatten sie die Gelegenheit, sich mit Berufsbildner/innen und Lernenden auszutauschen. Auch das BIZ Schaffhausen war zusammen mit der Abteilung Berufsbildung mit einem gemeinsamen Stand an der Berufsmesse vertreten. Dort konnten sich die Besucher/-innen über verschiedene Ausbildungen, Brückenangebote und Weiterbildungsmöglichkeiten informieren. Während die Berufsmesse am Freitag exklusiv den 8. Schulklassen des Kantons Schaffhausens offenstand (am Morgen den Landschulen, am Nachmittag den Stadtschulen), war sie am Samstag offen für alle Besucherinnen und Besucher. So besuchten am Samstag auch jüngere Schülerinnen und Schüler die Berufsmesse und ihre Eltern nutzten die Gelegenheit für Gespräche mit den Berufsberaterinnen und Berufsberatern des BIZ Schaffhausen. Jahresbericht 2014 24 Case Management Früherfassung Alexandra Ammann, Berufs-, Studien- und Laufbahnberaterin 2006 beschlossen die Verbundpartner von Bund und Kantonen das Case Management in der Berufsbildung einzuführen, eine Massnahme, um die Abschlussquote auf der Sekundarstufe II (Erste berufliche Ausbildung nach obligatorischer Schulzeit) von damals 90% bis 2015 auf 95% zu erhöhen. Jugendliche mit schulischen oder sozialen Defiziten sollen frühzeitig erkannt werden und mit geeigneten Massnahmen unterstützt werden, um längerfristig die Anzahl Sozialhilfeempfänger und Arbeitslose zu senken. Dies gelingt nur durch eine gut funktionierende interinstitutionelle Zusammenarbeit. Zusammen mit den Schulen und der Berufsbildung, sowie weiteren am Übergang beteiligten Partnern unterstützt das BIZ Jugendliche und ihre Eltern darin, diesen Übergang trotz persönlich erschwerten Bedingungen zu meistern. Konkret wird an allen 2. Orientierungsklassen jeweils im Frühling eine Umfrage im Rahmen einer Früherfassung durchgeführt. Lehrpersonen sind aufgefordert, SchülerInnen in ihren Klassen zu identifizieren, welche möglicherweise gefährdet sind, den Übergang in die berufliche Grundbildung zu schaffen. Zusammen mit den zuständigen BeraterInnen wird die Situation erfasst und die nächsten geeigneten Schritte für jeden Schüler besprochen und eingeleitet. Ein Teil der erfassten SchülerInnen nutzt das bestehende Angebot des BIZ. Die Lehrperson weist darauf hin, dass eine Beratung im BIZ bei gegenwärtiger Situation von Vorteil ist, wenn zum Beispiel noch wenig Auseinandersetzung mit der Berufswahl stattgefunden hat oder Kenntnisse über das Bildungssystem und den Berufswahlprozess fehlen – vor allem bei Immigranten häufig. So kann bereits frühzeitig eingegriffen werden und eine Spirale mehrerer negativer Einflüsse (z.B. soziale, schulische, sprachliche Defizite etc.) vermieden werden. Ein Teil wird direkt für eine Beratung eingeladen, in welchem das Case Management als Möglichkeit zur Unterstützung geprüft wird. Ein Teil nutzt andere Unterstützungsangebote, die nicht über das BIZ laufen, wie bspw. die Schulsozialarbeit oder eine Lerntherapie u.a. Die Früherfassung ist somit ein wesentlicher Teil, die oben erwähnten Ziele betreff Abschluss auf Sekundarstufe II zu erreichen. 2014 wurden in der Früherfassung 54 (60)1 Schülerinnen eingetragen. 11 (18) Schülerinnen und Schüler wurden im Case Management 1 begleitet – eine niedrige Quote im Vergleich zu den als gefährdet identifizierten Jugendlichen. Jedoch spricht das für die ausserordentlich gute Zusammenarbeit aller Partner und die bereits bestehenden Angebote. Dies wird durch die Zahl der austretenden Jugendlichen untermauert. 2014 hatten über 97.7 % (95) der SchulabgängerInnen eine Anschlusslösung. Wir sind auf sehr gutem Wege die Ziele betreffend Abschluss auf Sekundarstufe II zu erreichen. 1 Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Vorjahr Jahresbericht 2014 25 Case Management Berufsbildung Andreas Ehrat, Case Manager 2014 wurden 21 neue Fälle ins Case Management aufgenommen und 20 Lernende erhielten eine fachkundige individuelle Betreuung (FIB) (im Vorjahr 2013 35 neue CM Fälle und 24 FiB), wobei einige Fälle bereits wieder abgeschlossen werden konnten. Im laufenden Jahr nahmen Fälle von Jugendlichen mit psychischen Störungen markant zu. Dadurch erhöhte sich die Komplexität des Arbeitsauftrags. CM wird bei uns von zwei Personen mit total 70 Stellenprozenten geleistet. Pro Stellenprozent wird in Etwa eine Jugendliche oder ein Jugendlicher begleitet. Unterstützung erfährt das CM von ca. 25 Personen der Freiwilligenorganisation Benevol. Die Freiwilligen werden an zwei Kursabenden auf ihren ersten Einsatz vorbereitetet. Über das Jahr verteilt finden 3 Case Management Berufsbildung wird im Kanton Weiterbildungs- und Erfa -Veranstaltungen statt. Die Schaffhausen in drei Bereiche aufgeteilt: CM 1 umfasst die Jugendlichen der Sekundarstufe Freiwilligen übernehmen z.B Lernbegleitungen, be1 (7. - 9. Schuljahr Sek., Real, Werkklasse, Kleinklasse gleiten die Jugendlichen auf Ämter, pflegen Kontakt etc.), sowie die Jugendlichen in schulisch organisier- zu Arbeitgebern etc. ten Brückenangeboten (10. Schuljahr, Brückenangebote) CM 2 umfasst die Jugendlichen der Sekundarstufe 2 die in einem Ausbildungsverhältnis der Berufsbildung stehen (Vorlehre, Anlehre, 2-, 3- oder 4-jährige Grundbildung) CM 3 umfasst die Jugendlichen, die in keiner festen Struktur mehr sind (weder Schule noch Ausbildung) Die Zuweisung ins CM 1 und CM 3 erfolgt über die Berufsberatung, ins CM 2 werden die Jugendlichen durch die Lehraufsicht zugewiesen. Mit dem Ziel, dass 95% der unter 25-jährigen bis zum Jahr 2015 einen Abschluss auf der Sekundarstufe II besitzen, wurde das Case Management Berufsbildung (CM) in 25 Kantonen eingeführt. Im Kanton Schaffhausen wurde das CM nach einer Pilotphase von 2008 - 2011, im Jahr 2012 in den definitiven Betrieb aufgenommen. CM wird als Projekt bis 2015 vom Bund unterstützt. Jugendliche werden dann ins CM aufgenommen, wenn der Einstieg in eine berufliche Ausbildung oder der Verbleib darin erheblich gefährdet ist und wenn verschiedene Unterstützungsmassnahmen ergriffen werden müssen, um den Berufsabschluss zu ermöglichen. Jahresbericht 2014 26 Swiss Skills Swiss Skills – Schweizer Berufsmeisterschaften Michael Böhm, Berufs-, Studien- und Laufbahnberater „An die Arbeit. Fertig? Los!“ lautete das Motto der ersten, zentralen Schweizermeisterschaften vom 17. bis 21. September 2014 auf dem BernExpo-Gelände in Bern. Zum 10-jährigen Jubiläum des neuen Berufsbildungsgesetzes fanden deshalb zum ersten Mal die Meisterschaften für alle Berufe gleichzeitig an einem Standort statt. In 130 verschiedenen Berufen zeigten die besten Schweizer Berufsleute aus Handwerk, Industrie und Dienstleistung ihr Können und in 70 Berufen wurde um den Schweizermeistertitel gekämpft. Daneben wurde ein spannendes Rahmenprogramm mit Leistungsshows und Informationsständen der verschiedenen Berufsverbände und Aussteller geboten. Auch die KBSB (Konferenz der Leiterinnen und Leiter der Berufs- und Studienberatung) war mit mehreren Informationsständen präsent, welche u.a. auch von verschiedenen Beratungspersonen aus dem BIZ Schaffhausen betreut wurden. Auch wenn der Auftritt der Berufsberatung an den Swiss Skills nur eine Nebenrolle spielte, so waren - auch aufgrund der beschränkten Ressourcen - die Stände der KBSB zu wenig gut sichtbar und wurden daher leider nur von wenigen interessierten Personen wahrgenommen und besucht. Auf so engem Raum eine derart grosse Vielfalt an Berufen hautnah erleben zu können, bedeutete für Ausbildungs- und Berufsberater das „Berufe-Schlaraffenland“. So liessen sich verschiedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Berufsbildung und des BIZ die Gelegenheit nicht nehmen, an einem oder gar mehreren Tagen in die Berufswelt an den Swiss Skills einzutauchen und sich ein Bild über die Vielfalt und hohe Ausbildungsqualität der Berufsbildung in der Schweiz zu machen. Es war faszinierend und bereichernd den jungen Berufsleuten - unter den kritischen Blicken der Experten - mit höchster Konzentration und grosser Leidenschaft beim Fräsen, Kochen, Dekorieren, Mauern, Montieren, Budgetieren, Schweissen, Programmieren und vielem mehr über die Schulter zu blicken. Die Veranstaltung Swiss Skills wurde von über 155‘000 Personen besucht, darunter auch von vielen Schulklassen. So bot der Anlass nicht nur uns einen Einblick in die Vielfalt der beruflichen Grundbildung, sondern ermöglichte auch Jugendlichen vor und im Berufswahlalter einen reichen Fundus an Ideen und Ansätzen für ihren wichtigen Entscheid. Jahresbericht 2014 27 Ehrung der Medaillengewinner der SwissSkills 2014 in Bern Manfred Bolli, Dienststellenleiter Anlässlich der Berufsbildungsratssitzung vom 24. November 2014, welche in den Räumlichkeiten des go-tec!Labors in Neuhausen stattfand, ehrte Regierungspräsident Christian Amsler die Schaffhauser Medaillengewinner der ersten gesamtschweizerischen SwissSkills, welche im September 2014 in Bern stattgefunden haben. Zur Erinnerung: über 1‘000 Wettkämpferinnen und Wettkämpfer haben sich in 70 Berufsmeisterschaften und 130 Berufsdemonstrationen gemessen. Die Schaffhauser Medaillengewinner sind: • Amrein Sandro, Strassentransportfachmann EFZ (Silber) • Roost Dano, Informatiker EFZ (Silber) • Mettler Lukas, Maler (Bronze) Regierungspräsident Amsler zeigte sich stolz über die Leistungen der drei jungen Berufsleute, gratulierte ihnen zu der erreichten Medaille und zu ihrem grossartigen, beruflichen Engagement. Als kleine Wertschätzung überreichte er ihnen einen zünftigen Schaffuuser Mumpfel, verbunden mit der Hoffnung, dass sich die jungen Männer an weiteren Wettbewerben, aber auch im Berufsleben ebenso motiviert und erfolgreich in Szene setzen können. Jahresbericht 2014 28 Mittelverwendung Die administrativen Kosten der Abteilung Berufsbildung und Berufsberatung belaufen sich seit Jahren auf einem tiefen Niveau von ca. 6% der Gesamtkosten. 94 % der Kosten sind gebundene Ausgaben oder Transferkosten. Jahresbericht 2014 29 Ausblick Das kommende Jahr 2015 wird uns in unterschiedlichsten Bereichen beschäftigen. Finanziell dürfte unser Handlungsspielraum aufgrund des derzeit fehlenden Budgets äusserst eingeengt werden. Tatsache ist aber, dass auch die Berufsbildung ihren Beitrag zu den Sparmassnahmen wird leisten müssen. Wir haben uns, gemeinsam mit den beiden Rektoren der Berufsfachschulen, bemüht, moderate Sparvorschläge anzubieten, die eben nicht, und dies muss hier mit aller Deutlichkeit festgehalten werden, zu einem Bildungsabbau, sondern zu gewissen, allgemein verträglichen Einschränkungen führen. Diese Einschränkungen sind für uns Aufgabe, mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln allfällig Betroffenen bei der Suche nach geeigneten Alternativen behilflich zu sein. Die hinteren Dienste werden 2015/16 in hohem Masse mit der Implementierung der neuen Softwaregeneration beschäftigt sein. Sie wird uns, nebst den erwarteten Verbesserungen der betrieblichen Abläufe, ermöglichen, u.a. die Bearbeitung der Stipendien, inklusive einem öffentlich zugänglichen Stipendienrechner, in unsere BerufsbildungsämterLösung KOMPASS 3 zu integrieren. Auch 2015 werden wir alles daran setzen, gemeinsam mit der berufsbildungsfreundlichen Schaffhauser Wirtschaft für ein duales Lehrstellenangebot besorgt zu sein. Hier möchten wir das Projekt „Internationale Berufslehre“ als innovatives Beispiel hervorheben. Gerne hoffen wir, mit dem Angebot „KV in english“ vermehrt Lehrstellen auch in den zahlreichen internationalen Firmen ermöglichen zu können. Im Weiteren werden wir die Wirtschaft in ihren Bemühungen gegen den Fachkräftemangel weiterhin tatkräftig unterstützen, sei es im Projekt go-tec! der IVS oder mit der Förderung der Nachholbildung von Erwachsenen. Besonders beschäftigen wird uns unser hoch gesteck- tes Ziel, die Zahl der Lehrvertragsauflösung wieder etwas reduzieren zu können. Dies wollen wir mit der bewährten Pflege der Kontakte mit den Schaffhauser Lehrbetrieben und einem weiteren Ausbau der zeitintensiven Beratungsgespräche mit verunsicherten Jugendlichen erreichen. Dass wir damit an die Grenzen der Belastbarkeit unseres kleinen Lehraufsichtsteams geraten, ist naheliegend. Es gilt hier aber doch auch wieder einmal festzuhalten, dass wir oftmals von den Vertragsparteien vor vollendete Tatsachen gestellt werden und sich unsere Dienstleistungen leider nur noch auf die Suche von Folgelösungen beschränken. Wünschbar erscheint uns ein frühzeitiges Zuziehen unseres Beraterteams, aber auch, dass vorab bei den Eltern der Lehrvertrag wieder eine Wertsteigerung erfährt. Die Schaffhauser Jugendlichen dürfen sich aber auf jeden Fall weiterhin auf ein gut funktionierendes und effizientes Miteinander der beiden Abteilungen Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung und der Lehraufsicht verlassen. Wir freuen uns auf die kommenden Aufgaben und bekräftigen gerne wieder einmal unser Motto: Wir sind für Sie da! Manfred Bolli Dienststellenleiter Impressum: Jahresbericht 2014 März 2015 Herausgeber: Mittelschul- und Berufsbildung des Kantons Schaffhausen Berichte: Für die Berufsbildung: Manfred Bolli, Dienststellenleiter Mittelschul- und Berufsbildung Werner Bührer, Fachstellenleiter Bildung Karin Baumer, Verena Stutz - Ausbildungsberaterinnen, Andreas Ehrat - Case Manager, Peter Salathé - Stipendienstelle Für das BIZ: Claudio Pecorino, Stellenleiter Berufs-, Studien- und Laufbahnberaterung BIZ Alexandra Ammann, Michael Böhm, Claudia Koch, Berufs- Studien- und LaufbahnberaterInnen Redaktion und Gestaltung: Alexandra Ammann, Karin Baumer Fotos: Collagen: Alexandra Ammann Ehrung Ausbildungsbetriebe, Swiss Skills, Berufsmesse: Ralph Wiegandt prix.vision: Selwyn Hoffmann BIZ Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung des Kantons Schaffhausen Herrernacker 9 8200 Schaffhausen www.biz-sh.ch [email protected] Dienststelle Mittelschul- und Berufsbildung Abteilung Berufsbildung Ringkengässchen 18 8200 Schaffhausen www.berufsbildung-sh.ch [email protected]
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