Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Stadt und Land Freitag Samstag Montag, 20. April 2015 · Seite 17 168. Jahrgang, Nr. 91 heutemontag Tagestipps der Redaktion BUTZBACH (win). Bei strahlendem Sonnenschein begrüßte Reinhold Medebach, Geschäftsführer der Behindertenhilfe Wetteraukreis (bhw) am Samstag zahlreiche Gäste zur Einweihung der neuen Wohnanla- Butzbach Aktuell ge auf dem ehemaligen Tröster-Gelände. Erste Ideen für einen Wohnheimstandort habe es bereits 2007 gegeben. Der heutige Standort sei dem persönlichen Einsatz von Bürgermeister Michael Merle zu verdanken, richtete Medebach seinen Dank an das anwesende Stadtoberhaupt, nachdem zunächst ein Platz an anderer Stelle im Gespräch gewesen sei, dessen Umsetzung aber fehlschlug. Im August 2012 wurde mit dem Bauvorhaben begonnen. Im Januar 2014 zogen die ersten Bewohner ein. Dem voran ging ein langwieriger Planungsprozess mit vielen Beteiligten. Medebach lobte das gesamte Team, das an der gelungenen Umsetzung des Bauvorhabens beteiligt war; angefangen bei seinen eigenen Mitarbeitern über die Handwerker bis hin zu den Architekten und den Verantwortlichen der Bank. Medebach dankte aber auch der Butzbacher Bevölkerung, insbesondere den Nachbarn, herzlich: „Unsere Wohneinrichtung, die Bewohnerinnen und Bewohner, die Betreuerinnen und Betreuer, sie sind unvoreingenommen in dieser Stadt, von Nachbarn, von der Bevölkerung aufgenommen worden. Sie sind Teil der Einwohnerschaft geworden, es gab in keinster Weise Konflikte“, hob er das harmonische Miteinander hervor. Einige Bewohner stellten in kurzen Beiträgen ihre Wohnbereiche den anwesenden Gästen persönlich vor. Fünf verschiedene Wohnformen sind in dem Gebäudekomplex in der Taunusstraße untergebracht. Zum einen gibt es das Wohnheim, dessen Leitung in der Verantwortung von Carina Hofmann liegt. Es bietet Platz für zwölf Bewohner und verfügt über zwei Plätze für Verhinderungspflege. Im Bereich des stationär begleiteten Wohnens werden innerhalb einer Wohngruppe vier Plätze angeboten. Neun Wohnungen stehen für Betreutes Wohnen zur Verfügung. Im Bereich Gestaltung des Tages (Tagesstruktur) gibt es 16 Plätze. Die Tagesbetreuung ist zurzeit noch nicht voll ausgebucht. Bewohner des Wohnheims, die zum Beispiel in die Wohngruppe wechseln wollen, können auf den neuen Alltag in der sogenannten Wohnschule vorbereitet werden. Für die Bereiche Betreutes Woh- nen und Wohnschule ist Kathrin Hoffmann verantwortlich. Das Personal im Wohnverbund Butzbach setzt sich überwiegend aus Heilerziehungspfleger/innen, Erzieher/innen, Heilpädagogen/innen, Sozialpädagogen/innen sowie Gesundheitsund Altenpfleger/innen zusammen. Daneben werden Betreuungshelfer, Auszubildende, Praktikanten, Menschen im freiwilligen sozialen Jahr und Sozialassistenten eingesetzt. Bedingt durch den Wohnverbund und die enge gruppenübergreifende Zusammenarbeit kann den Bewohnern eine Vielzahl von Angeboten unterbreitet werden. „Heute ist ein Jubeltag“, freute sich Bürgermeister Merle. Als er 2007 sein Amt antrat, war dieses Bauprojekt eines seiner ersten gewesen, erinnert er sich. Dem ausgebildeten Förderschullehrer sei es ein wichtiges Anliegen, der Unterversorgung in diesem Bereich der Behindertenhilfe entgegenzuwirken. Mit dem Bau der Einrichtung sei dies gelungen. Noch dazu sei auf der Industriebrache des Tröster-Geländes städtebaulich eine echte Augenweide entstanden. Der Bad Nauheimer Architekt Alfred Möller zeigte sich zufrieden, dass nach langer Planung und Ausführung das Gebäude nun erfolgreich bewohnt und genutzt werde. Begeistert war er von der positiven Stimmung, die überall in der Einrichtung zu spüren sei. „Architektur ist gelungen, wenn die Be- wohner sich wohl fühlen“, sagte er. Die Umsetzung des Projekts sei eine Herausforderung gewesen, galt es doch viele verschiedene Komponenten zu berücksichtigen. Neben den Anforderungen an barrierefreien Wohnraum seien auch Auflagen des Denkmalschutzes zu erfüllen gewesen. Ebenso wurde Wert auf eine Energieversorgung mit geringen Folgekosten gelegt, was mit der Errichtung eines Blockheizkraftwerks erreicht worden sei. „Dieses Projekt ist von der Architektenkammer Hessen für den Tag der Architektur prämiert“ gab er außerdem stolz bekannt. Am 27. und 28. Juni sind alle Bürgerinnen und Bürger zur Besichtigung und Führung eingeladen. Selbstverständlich kann auch schon vor diesem Termin ein Blick in das Innere der Einrichtung geworfen werden. Nähere Informationen zum bhw stehen auf der Internetseite www.bhw-wetteraukreis.de. „Schmerzen im Knie – was kann ich tun?“ Vortrag zweier Mediziner im Solmser Schloss Butzbach (HR). „Schmerzen im Knie – was kann ich tun?“ ist Thema eines Vortrages, den Facharzt Kay Demel und Chefarzt Dr. med. Michael Pröbstel am Donnerstag, 23. April, um 19.00 Uhr im Obergeschoss des Solmser Schlosses (Altes Amtsgericht), Schlossstr. 26, in Butzbach halten. Ein Eintritt wird nicht erhoben, allerdings ist die Zahl der Plätze begrenzt. An „Schmerzen im Knie“ leiden mit zunehmendem Alter immer mehr Menschen. Ursache ist häufig eine Arthrose, eine schmerzhafte Veränderung der normalen Gelenkstruktur aufgrund einer fortschreitenden Gelenkknorpelzerstörung. Was kann oder sollte man bei Auftreten der Kniebeschwerden tun? Einen kurzen Überblick über Ursachen, Warnsymptome, konservative Behandlungsmethoden und Prävention gibt der erste Teil des Vortrags. Kay Demel, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, MVZ Centromed Bad Nauheim, stellt die „Konservative Behandlung von Schmerzen im Knie“ vor. Im zweiten Teil spricht Dr. med. Michael Pröbstel, Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie und Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Hochwaldkrankenhaus Bad Nauheim, über die Möglichkeiten, die sich eröffnen, wenn alle anderen Behandlungsoptionen ausgeschöpft sind: Oft lassen sich die Beschwerden durch eine operative Therapie bzw. durch den Einsatz eines künstlichen Gelenks lindern. Das Gesamtvortragsprogramm des GZW für das erste Halbjahr 2015 kann von der Homepage (http:// www.gz-w.de/veranstaltungen/gesund-in-butzbach.html) als PDF-Datei heruntergeladen werden.
© Copyright 2024 ExpyDoc