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GESCHÄFTSBERICHT 2014/15
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
Rübe n a n bau und Kampagne
2014/15
2010/11
2011/12
2012/13
2013/14
16.091
15.379
14.981
14.761
14.482
ha
254.300
265.947
265.904
241.000
242.000
Rübenverarbeitung
t/Tag
133.192
143.520
138.797
143.236
146.194
Zuckererzeugung
Mio. t
2,30
2,91
2,80
2,50
2,91
Rübenanbauer
Rübenanbaufläche
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
U msatz
Millionen Euro
2.443
2.500
2.250
2.361
2.018
2.000
1.866
1.815
1.750
1.500
1.250
1.000
750
500
250
0
2010/11
2011/12
2012/13
2013/14
2014/15
Jah res ü b ers c h us s
Millionen Euro
400
369*
350
300
250
209
208
200
150
91
100
50
0
20
2010/11
2011/12
2012/13
2013/14
2014/15
* angepasst
D iv iden de je Ak tie
Euro
1,80
2,00
1,50
1,00
0,50
0
* Vorschlag
1,30
1,00
0,46
0,10 *
2010/11
2011/12
2012/13
2013/14
2014/15
k o n z e r n k e nn z a h l e n
Nordzucker –
Kennzahlen im Überblick
Renditekennzahlen
1
EBITDA-Marge Umsatzrendite 2
Eigenkapitalrendite 3
Tilgungsdauer 4
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit je Aktie
2010/11
2011/12
2012/13
2013/14
2014/15
%
16,6
18,4
24,3
20,0
7,5
%
4,8
10,1
14,7
8,5
1,1
%
10,6
20,4
27,8
14,5
1,6
Jahre
1,1
0,6
0,1
– 0,1
– 0,3
EUR
6,49
4,59
6,49
5,90
2,79
Konzern-Ergebnis je Aktie EUR
1,80
4,22
7,44
4,17
0,43
Dividende je Aktie 6
EUR
0,46
1,00
1,80
1,30
0,10
Dividendensumme
Mio. EUR
22,2
48,3
86,9
62,8
4,8
5
1 EBITDA/Umsatzerlöse
2 Jahresüberschuss (nach Minderheiten)/Umsatzerlöse
3 Jahresüberschuss (nach Minderheiten)/Eigenkapital
4 Nettoverschuldung/EBITDA
5 Jahresüberschuss (nach Minderheiten)/Anzahl Aktien
6 Dividendensumme/Anzahl Aktien
Finanzkennzahlen
2010/11
2011/12
2012/13
2013/14
2014/15
Umsatzerlöse
Mio. EUR
1.815
2.018
2.443
2.361
1.866
EBITDA
Mio. EUR
283
420
594
472
140
EBIT
Mio. EUR
188
315
506*
299
26
Jahresüberschuss
Mio. EUR
91
208
369*
209
20
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit
Mio. EUR
313
222
313
285
135
Investitionen in Sachanlagen und
immaterielle Vermögenswerte
Mio. EUR
56
64
74
79
82
2014/15
* angepasst
Bil anzkennzahlen zum Geschäft sjahresende
2010/11
2011/12
2012/13
2013/14
Bilanzsumme
Mio. EUR
1.982
2.262
2.403
2.337
2.144
Eigenkapital
Mio. EUR
819
999
1.291
1.386
1.272
59
Eigenkapitalquote
%
41
44
54
59
Finanzverbindlichkeiten
Mio. EUR
364
256
71
6
7
Liquide Mittel
Mio. EUR
50
7
11
58
45
Nettoverschuldung1
Mio. EUR
314
249
59
– 52
– 37
1 Liquide Mittel – Finanzverbindlichkeiten
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B e r I c h t 2014/15
„zucker
neu denken“
Der Zuckermarkt verändert sich. Nordzucker orientiert sich neu.
Der Vorstand zum Thema „Zucker neu denken“:
Hartwig Fuchs:
Dr. Michael Noth:
zucker neu denken heißt vor allem vom markt
her denken. es gilt, marktorientiert zu handeln,
effizient über die gesamte wertschöpfungskette
hinweg zu produzieren und die wachstumschancen, die uns der zuckermarkt in der eu
und weltweit bietet, konsequent zu nutzen.
unser Geschäft, aus rüben zucker herzustellen,
bleibt gleich. wir wollen es aber anders betreiben:
mit den gleichen mitarbeitern, aber einer anderen
denke, einer veränderten kultur, noch marktorientierter, noch schneller und noch effizienter.
Axel Aumüller:
wir müssen die Internationalisierung vorantreiben und irgendwann
auch erfolg haben. Von produktions- beziehungsweise technischer
seite ändert sich eher wenig. mir geht es darum, alle zu motivieren,
mal durch eine andere brille zu schauen. es geht immer noch besser,
es geht immer noch effizienter. daran müssen wir arbeiten.
Mats Liljestam:
Dr. Lars Gorissen:
es geht darum, alte wahrheiten noch einmal in
Frage zu stellen und damit dann das gesamte unternehmen neu auszurichten. zudem müssen wir
über den tellerrand europas hinausschauen und
unseren blick für den weltmarkt öffnen.
wir laufen aus einem relativ sicheren hafen aus
auf eine deutlich unruhigere see und müssen
dort bestehen. Viel stärker als in der Vergangenheit müssen wir darauf achten, dass unsere
zuckerproduktion wettbewerbsfähig ist.
1
2
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Zucker neu denken
In h a lt
1
Nordzucker im Überblick
Kennzahlen
4
18
zucker Neu denken
konzern-l agebericht
5 � Brief des Vorstands
8 � Z
ucker neu denken –
Jetzt sind neue Ansätze gefragt –
Der Vorstand am runden Tisch
20
24
28
32
32
33
33
33
40
40
�
�
�
�
�
�
�
�
�
�
Nordzucker im Überblick
Rahmenbedingungen und Marktentwicklung
Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
Investitionen
Finanzierung
Dividende
Mitarbeiter
Chancen und Risiken
Nachtragsbericht
Prognosebericht
zucker neu denken : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B e r I c h t 2014/15
Die
Rüben auf dem
Weg.
42
94
konzernabschluss
w e I t e r e I n F o r m at I o n e n
44
44
45
46
48
49
93
�
�
�
�
�
�
�
konzern-gewinn- und Verlustrechnung
konzern-gesamtergebnisrechnung
konzern-kapitalflussrechnung
konzern-Bilanz
konzern-eigenkapitalveränderungsrechnung
konzern-Anhang
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
96
97
98
102
106
�
�
�
�
�
corporate governance-Bericht
entsprechenserklärung zum Dcgk
Bericht des Aufsichtsrats
glossar
Finanzkalender
3
4
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B e r I c h t 2014/15 : Vorstand
Dr. Lars Gorissen
Dr. Michael Noth
Axel Aumüller
Hartwig Fuchs
(Vorstandsvorsitzender)
der Vor s ta nd der
nordzucker aG
Mats Liljestam
Brief des Vorstands : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B e r I c h t 2014/15
sehr Geehrte aktIonärInnen
und aktIonäre,
die deutlich fallenden Zuckerpreise und der Konkurrenzkampf um Marktanteile innerhalb
der EU haben das Geschäftsjahr 2014/15 geprägt. Beide Entwicklungen führten von Quartal
zu Quartal zu erheblich niedrigerem Umsatz und Ergebnis. Am Ende mussten wir das Jahr mit
einem Umsatzrückgang von mehr als 20 Prozent abschließen. Das Konzern-Periodenergebnis
lag bei 20 Millionen Euro. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag das Periodenergebnis noch bei 209
Millionen Euro. Das operative Ergebnis betrug 26 Millionen Euro nach 299 Millionen Euro
im Vorjahr. Die Ertragslage ist unbefriedigend.
„
d i e d e u t l i c h fa l l e n d e n
zuckerpreise und der konkurrenzkampf
u m m a r k ta n t e i l e h a b e n d a s g e s c h Ä f t s J a h r
2 0 1 4 / 1 5 g e p r Ä g t.
“
Im vierten Jahr in Folge lag die weltweite Zuckerproduktion über dem Verbrauch, was im
Geschäftsjahr 2014/15 zu deutlich niedrigeren Weltmarktpreisen in US-Dollar führte. Verstärkt
wurde der Abwärtstrend durch die Abwertung des brasilianischen Real gegenüber dem
US-Dollar, da die brasilianischen Exporte entsprechend wettbewerbsfähiger wurden. In der
EU sah die Lage nicht besser aus: Durch preisgünstige Importe von Präferenzzucker und Maßnahmen der EU-Kommission in Form von Zollreduzierungen für weitere Importe sowie die
Freigabe zur Umwandlung von Nicht-Quotenzucker in Quotenzucker in den Vorjahren kam es
im europäischen Markt zu Überschussmengen, die sich auf die Preise auswirkten. Gleichzeitig
hat sich der Wettbewerb um Marktanteile in den vergangenen Monaten weiter verschärft. Mit
Blick auf das Auslaufen der Quotenregelung 2017 geht es deutschen und europäischen Wettbewerbern derzeit vor allen darum, Marktanteile auszubauen.
Die Preise innerhalb der EU haben sich am Ende des Geschäftsjahres 2014/15 auf einem sehr
niedrigen Niveau stabilisiert. Wir rechnen aufgrund der sich abzeichnenden Reduzierung der
Anbauflächen mittelfristig mit wieder leicht steigenden Preisen, wobei dieser Anstieg durch
die hohe Wettbewerbsintensität begrenzt werden dürfte.
5
6
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Brief des Vorstands
Wir haben eine ganze Reihe von Maßnahmen ergriffen, die kurzfristig und langfristig unsere
Profitabilität und Wettbewerbskraft sicherstellen werden. Gleichzeitig haben wir eine sehr solide
finanzielle Basis. In den sehr erfolgreichen drei zurückliegenden Jahren ist es uns gelungen,
unsere Nettoverschuldung komplett abzubauen und dennoch die Investitionen in unsere Werke
auf einem hohen Niveau zu halten. Auch das Jahr 2014/15 konnten wir schuldenfrei, sogar mit
einer Netto-Anlage abschließen. Unsere Eigenkapitalquote liegt auch weiter auf sehr hohem
Niveau und beträgt wie im Vorjahr 59 Prozent. Wir sind damit grundsolide aufgestellt.
„
unsere aufgabe wird es sein,
das unternehmen selbst zu diesen heute
e r z i e l b a r e n r e l at i v n i e d r i g e n z u c k e r p r e i s e n
p r o f i ta b e l a u f z u s t e l l e n .
“
Die derzeitige Situation verschärft den Druck auf uns, auch zu diesen niedrigen Zuckerpreisen
profitabel zu wirtschaften. Aufgrund der langlaufenden Verträge für Zucker ist absehbar, dass
es im jetzt laufenden Geschäftsjahr fast unmöglich sein wird, ein positives Ergebnis zu erwirtschaften. Das hat schon zu Kostenkürzungen geführt und Folgen für Investitionen, Rübenpreise
sowie für die Dividendenpolitik gehabt und wird noch weitere deutliche Einsparungen und
Effizienzsteigerungen nötig machen.
Gemeinsam mit unseren Rübenanbauern haben wir unsere Anbaufläche für 2015 ganz erheb­lich
zurückgenommen, um den Zuckermarkt durch geringere Produktionsmengen entsprechend
zu entlasten. Diese Maßnahme wird sich allerdings frühestens im Laufe des Jahres 2016/17
auf den Markt auswirken. Trotz unserer anspruchsvollen Ergebnissituation werden wir auch
2015/16 nahezu auf dem Niveau der Vorjahre investieren – insbesondere in Maßnahmen zur
Förderung der Markt- und Kundenorientierung, der Wirtschaftlichkeit und des Umweltschutzes.
Unser Anfang des Jahres 2015 gestartetes Effizienzprogramm „FORCE“ hat zur Aufgabe,
Nord­zucker konsequent auf Kostensenkung und Profitabilität und zu trimmen. Dabei werden
alle Bereiche und Standorte auf Effizienz und Leistung überprüft. Dies gilt für Verwaltungs­
prozesse ebenso wie für Einkauf, Produktion, Logistik und Vertrieb. Wir gehen davon aus, dass
wir durch diese Maßnahmen bereits kurzfristig jährlich mindestens 50 Millionen Euro einsparen
werden. Und: Effizienzsteigerung bleibt in diesen Märkten ein Dauerthema, die kontinuierliche
Verbesserung unserer Strukturen und Prozesse eine dauerhafte Aufgabe.
Brief des Vorstands : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
Wir denken langfristig. Deshalb werden wir auch unsere Unternehmenskultur so entwickeln,
dass wir in einem nach 2017 wesentlich volatileren und umkämpfteren Markt erfolgreich
bestehen können. Die Herausforderungen des Marktes anzunehmen, vom Markt her zu denken und Markt- und Kundenorientierung stehen im Fokus. Wir haben hierfür mit dem Projekt
„Change!“ ein umfassendes und langfristig ausgelegtes Veränderungsprogramm gestartet.
Für unsere strategische Ausrichtung bedeutet das, dass wir Wachstumsmöglichkeiten, die sich
aus der Konsolidierung des Zuckermarktes in der EU ergeben und profitabel sind, nutzen wollen.
Von den Wachstumsmärkten in den Entwicklungs- und Schwellenländern sind wir weiterhin überzeugt. In diesen Märkten steigt der Zuckerverbrauch – im Gegensatz zur EU – und es gibt gute
Chancen, mit einer regionalen Zuckererzeugung an diesem Nachfragewachstum zu partizipieren.
Nach 2017 fällt zusammen mit der Quotenregelung auch die Exportbeschränkung für Zucker.
Dies bietet zudem neue Möglichkeiten, andere Märkte über Zuckerexporte zu erschließen.
Hierauf bereiten wir uns mit Kooperationen und Aufbau von Know-how vor.
Die kommenden Jahre werden uns in besonderem Maße fordern. Aber diese Entwicklung
haben wir erwartet. Veränderungen an den Zuckermärkten sind eher langwellige Bewegungen,
die sich durch Vertragsgestaltungen und landwirtschaftliche Flächenplanungen ergeben. Wir
rechnen damit, dass die derzeit niedrigen Zuckerpreise Auswirkungen auf die Produktions­
mengen der nächsten Jahre haben werden, während gleichzeitig die Nachfrage nach Zucker
stetig wächst. Die Preise werden nicht auf ewig auf diesem Niveau verharren, aber unsere Aufgabe wird es sein, das Unternehmen selbst zu diesen heute erzielbaren relativ niedrigen Zuckerpreisen profitabel aufzustellen, und diese Aufgabe gehen wir mit voller Kraft an.
Wir setzen darauf, dass Sie, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, Nordzucker gemeinsam
mit uns als ein starkes Unternehmen im Zuckermarkt weiterentwickeln.
Nordzucker AG
Der Vorstand
Hartwig Fuchs
Mats Liljestam
Axel Aumüller
Dr. Lars Gorissen
Dr. Michael Noth
7
8
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B e r I c h t 2014/15 : zucker neu denken
»wir müssen Die
weiChen Für Die Zeit
naCh 2017 jetZt
stellen.«
Hartwig Fuchs
»wir gehen DaVon
aus, Dass aB 2017 Die
proDuKtionsmenge
steigen wirD.«
Mats Liljestam
Zucker neu denken : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
zucker neu denken
Jetzt sind
n e u e A n s ät z e
gefragt
Ein dramatisch fallender Zuckerpreis, aggressiver Wettbewerb um Marktanteile, schwierige
Rahmenbedingungen für die Zuckerwirtschaft,
gedrückte Ergebniserwartungen und die Vorbereitung auf eine Zeit ohne Quotenregelung:
Dies waren die zentralen Themen für ein offenes
Round-Table-Gespräch des Nordzucker‑Vorstands
am 9. April 2015. Christian Kionka, Leiter der
Nordzucker Unternehmenskommunikation, moderierte die Diskussion; lesen Sie das Gespräch in
Auszügen:
im gespräch:
Hart wig Fuchs, Axel Aumüller,
D r . L a r s G o r i s s e n , M at s L i l j e s ta m ,
Dr. Michael Noth und
Christian Kionka
Christian Kionka: Wir stehen vor einem sehr herausfordernden Jahr mit vielen Weichenstellungen für die Zukunft. Wie
wird sich das Geschäft in diesem Jahr entwickeln?
Hartwig Fuchs: Rohstoffe im Allgemeinen – Öl, Industriemetalle – aber eben auch Zucker werden im Moment leider
stark unter ihrem tatsächlichen Wert gehandelt. Zusätzlich ist
die europäische Zuckerwirtschaft derzeit gebeutelt, weil wir
immer noch einen sehr hohen Zuckerbestand vor uns herschieben, den wir nicht exportieren dürfen, der auf die Preise
drückt und zu einem sehr harten Wettbewerb führt. Gleich­
zeitig müssen wir die Weichen für die Zeit nach 2017 jetzt
stellen. Das sind große Herausforderungen, die ihre Spuren
deutlich in diesem Geschäftsjahresverlauf hinterlassen werden.
Ganz klar: Das Geschäftsjahr wird sehr schwierig. Wir sehen
schon heute, dass wir 2015/16 kein positives Ergebnis erzielen können. Ich glaube aber auch, dass sich die Negativspirale
wieder umkehren wird, denn den derzeitigen Weltmarktpreis
halte ich nicht für nachhaltig. Aber diese Umkehrung wird nicht
über Nacht geschehen.
Dr. Michael Noth: Nicht verkennen dürfen wir insbesondere
den Zusammenhang zwischen Energie und Zucker. Wenn Öl sehr
billig ist, dann hat dies auch Auswirkungen auf unseren Zuckermarkt. Ich habe genau wie Herr Fuchs den Eindruck, dass Rohstoffe derzeit zu billig sind, aber die Erholung kann noch dauern.
9
10
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Zucker neu denken
Christian Kionka: Lassen Sie uns auf den Markt blicken:
Wie war das Verhalten der Marktteilnehmer im vergangenen
Jahr und was zeichnet sich für das laufende Geschäftsjahr ab?
Mats Liljestam: Dass die Preise fallen würden, wussten wir
seit Ende 2013. Nur dass wir mehr als 200 Euro je Tonne in
unseren Märkten verlieren würden, hat niemand erwartet.
Und auch nicht so schnell, sondern eigentlich erst 2017. Wir
haben derzeit einen harten Wettbewerb, daher kann ich noch
nicht erkennen, wann die Preise wieder steigen.
International notierte der Rohzuckerfuture schon unter
12 Cents/lb und hat selbstverständlich damit auch eine
gewisse Signalwirkung in die Märkte, wobei diese Notierungen stark aus Brasilien getrieben sind. Denn obwohl der Preis
von 13, 14 Cents auf unter 12 runtergegangen ist, ist der Preis
in Real in etwa gleich geblieben.
Christian Kionka: Das heißt also, der EU-Markt wird auch
künftig in einer gewissen Relation zum Weltmarkt stehen?
Mats Liljestam: Ja, eindeutig und diese Entwicklung wird
sich verstärken, wenn nach 2017 die Zeit ohne Quoten beginnt.
Zudem nehmen Exporte in diesem Zusammenhang an Bedeutung zu. Dadurch können wir uns neue Märkte in Ländern
außerhalb der EU erschließen.
Christian Kionka: Die EU wird also wieder zum Exporteur
werden?
Christian Kionka: Welche Auswirkungen der derzeitigen
Marktlage sehen Sie auf die Rübenbauern zukommen?
Hartwig Fuchs: Wir brauchen ein neues Denken im Rüben­
anbau, das sich von der Anspruchshaltung verabschiedet,
dass die Rübe immer den höchsten Deckungsbeitrag auf dem
Betrieb erbringen muss. Unsere Rübenanbauer müssen Markt­
orientierung ganz nach vorn stellen und darauf ihre Planung
ausrichten – so, wie sie es hochprofessionell bei anderen
Kulturen auch tun.
Dr. Lars Gorissen: Die Rübe wird weiterhin und insbesondere auch nach 2017 eine wichtige Rolle spielen. Sie wird dabei
im Fruchtfolgemix mal die Nase vorn haben und mal auch nicht.
In den letzten Jahren haben sehr gute Rüben­preise sehr viel
aufgefangen. Diese Entwicklung hat allerdings andere Preise,
zum Beispiel Pachten, getrieben. Unter neuen Bedingungen im
Zuckermarkt – ohne Quoten, aber mit mehr Weltmarkteinfluss
und damit deutlich mehr Volatilität – kann das zu Schwierigkeiten führen. Die Rübe wird mit diesen neuen Rahmenbedingungen sicherlich nicht mehr alles rausreißen können. Andererseits hat keine andere Frucht einen mit der Rübe vergleichbaren
Ertragsfortschritt gezeigt. Wir sind daher davon überzeugt,
dass die Rübe sich im neuen Umfeld behaupten wird! Wir
befinden uns ja in einer wettbewerbsfähigen Region Europas.
Insofern wird der Rübenanbau weitergehen, einfach nur anders.
Mats Liljestam: Ja. Wir gehen davon aus, dass ab 2017 die
Produktionsmenge steigen wird. Mit dem derzeitigen Preisniveau allerdings kann kein Zuckerhersteller in der EU sein
Auskommen haben.
Christian Kionka: Gerade haben wir gemeinsam mit
unseren Anbauern die Flächen für den Rübenanbau reduziert. Die Folge sind kürzere Kampagnen. Was bedeutet das
für die Auslastung der Werke?
Axel Aumüller: Auf Dauer sind 100-Tage-Kampagnen zu
kurz, um wirtschaftlich zu arbeiten. Doch in diesem Jahr tragen
wir so zu einer Marktbereinigung bei. Auf längere Sicht bleibt
es unser Ziel, auf mindestens 120 Tage im Schnitt zu kommen.
Darüber hinaus haben wir ja gezeigt, dass wir in Ausnahme­
jahren die Fabriken auch deutlich länger fahren können.
Dr. Michael Noth: Unser Denken und Planen muss sich
dahingehend verändern, dass wir das produzieren, was der
Kunde braucht. Denn hohe Bestände binden Cash – und das
ist betriebswirtschaftlich nicht sinnvoll und belastet unser
Ergebnis.
„
die rübe wird auch
n a c h 2 0 1 7 e i n e w i c h t ig e
rolle spielen.
“
Dr. Lars Gorissen
zucker neu denken : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B e r I c h t 2014/15
zuckerpreIs Im sInkFluG
Kostete ein amerikanisches Pfund (1 lb = 454 Gramm) Zucker auf dem Weltmarkt Anfang 2011 noch rund 35 amerikanische Cents, sind es mittlerweile nur noch 12 Cents.
Vor allem der schwache brasilianische Real trägt zum Preisverfall bei: Weil Zucker
in Dollar gehandelt wird, steigen die Exporterlöse in der brasilianischen Landeswährung. Für die brasilianischen Zuckerhersteller ist dies trotz weltweiter Überproduktion ein Anreiz, die Produktionsmenge nicht zu reduzieren.
Christian Kionka: Stichwort Lieferrechte: Wie soll das nach
2017 organisiert werden? Welche Überlegungen bestehen
denn da, um die Menge zu sichern?
kurrenzverhältnis mit Exportmärkten stehen, daher müssen wir
am Ende des Tages profitabel arbeiten. Das wird sich in den
Preisen widerspiegeln.
Dr. Lars Gorissen: Wir brauchen neue Formen der Vertragsgestaltung. In allen Ländern außer Deutschland machen wir das
über Vertragssysteme, d. h. wir bieten Landwirten Verträge an,
die nicht handelbar sind. Nicht bediente Mengen können wir
selber steuern und an andere Landwirte vergeben. In Deutschland wird es anders sein. Da greift ab 2017 im ersten Schritt der
Lieferanspruch für die Aktionäre, der in den Satzungen unserer
Holdinggesellschaften vorgesehen ist. Der Aktionär kann uns
Rübenmengen andienen, die sich aus der von uns in Deutschland benötigten Gesamtrübenmenge ergeben. Darüber hinaus
werden Mengen übrig bleiben, die wir auf vertraglicher Basis
vergeben. Wie viel übrig bleibt, das ist aus heutiger Sicht noch
nicht genau zu sagen.
Dr. Lars Gorissen: Der entscheidende Hebel ist der Preis.
Wenn er deutlich absinkt, dann relativiert sich der Wert eines
Lieferanspruchs zum Teil, weil der Rübenanbau dann doch
letztendlich zu den Landwirten wandern wird, die erfolgreich
und zum niedrigeren Preisniveau Rüben anbauen können.
Hartwig Fuchs: Der Lieferanspruch ist ein integraler Bestandteil der Aktie. Unser Interesse ist es natürlich, die Flächen näher
an unsere Werke heranzubekommen und die Werke optimal
mit Rüben zu versorgen, um die Profitabilität zu steigern.
Zudem müssen wir uns vom höchstmöglichen Rübengeld
verabschieden. Wir werden dauerhaft in einem starken Kon-
Christian Kionka: Die Beziehung zwischen dem Erfolg am
Markt und dem Rübenanbau wird ja sehr viel enger werden.
Erwarten wir starke Mengenschwankungen in den kommenden Jahren?
Mats Liljestam: Zucker hat auf unserem europäischen
Heimatmarkt eine stabile Nachfrage. Daran wird sich vermutlich wenig ändern. Die Frage ist nur, aus welcher Quelle die
Nachfrage bedient wird. Sehen wir Importe oder Alternativen
wie Isoglukose? Da sich unser Preis immer im Verhältnis zu den
Importpreisen entwickelt, werden die Mengen steuerbar sein.
Die Isoglukose hängt von Mais- und Weizenpreisen ab. Prognosen gehen von einer Verdoppelung der Isoglukosemenge
aus. Das ist im Vergleich zu den möglichen 19 bis 21 Millionen Tonnen Zucker aber keine allzu große Herausforderung.
11
12
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Zucker neu denken
„
D e r e u r o pä i s c h e M a r k t
w i r d n i c h t wac h s e n , da s
w i s s e n w i r . A b e r a u SS e r h a l b d e r EU s t e ig t d i e
Nachfrage.
“
Axel Aumüller
Wenn wir diese Zuckermengen wirklich sehen, bedeutet es,
dass wir ein Drittel exportieren werden. Das kann sich nur rechnen, wenn sich die Rübenkosten an unsere Erlöse anpassen.
Dr. Michael Noth: Die spannende Frage, die sich hierhinter verbirgt, ist, ob man mit Exporten auf Dauer Geld verdienen kann. Es ist etwas anderes, wenn man nach einer großen Ernte den Überschuss exportiert oder auf Dauer für den
Export produziert. Will man dauerhaft exportieren, braucht
man ganz andere Kostenstrukturen und provoziert vielleicht
auch Rückwirkungen auf den europäischen Markt, die wir gar
nicht so haben wollen.
Hartwig Fuchs: Künftige Exporte laufen unter freien Marktbedingungen ab, ohne Exportbeihilfen früherer Zeiten. Und:
Alles ist miteinander vernetzt. Sehen wir zum Beispiel höhere
Weizenpreise, haben diese steigende Isoglukosepreise zur
Folge. Gleichzeitig verbessern sich die Bedingungen für den
Landwirt, der Weizen anbaut. Das kann gegen die Fläche für
Zuckerrüben gehen. Wir sind jetzt nicht nur im europäischen
Markt angekommen, sondern wir sind auch im Weltmarkt.
Das wird die Herausforderung sein.
Christian Kionka: Wir reden ja schon lange von einem
Konzentrationsprozess auf dem Europäischen Zuckermarkt.
Eine Welle hatten wir ja nach der letzten Reform der Zuckermarktordnung 2006 bis 2010, wann tritt denn der nächste
Konzentrationsprozess an? Welche Rolle spielt Nordzucker
dabei?
Hartwig Fuchs: Der Konzentrationsprozess läuft schon. Wir
wollen daran teilhaben, denn wir gehen davon aus, dass die
Zuckerwirtschaft in Europa dann sehr konkurrenzfähig ist.
Das bedeutet: deutlich weniger Teilnehmer, andere Mengen, schlankere Prozesse, längere Kampagnen und Produktion wahrscheinlich nur noch an den Gunststandorten. Der
Konzentrationsprozess hat begonnen, aber es wird noch
dauern, bis wir die neuen Strukturen erkennen können.
Daneben wollen wir unverändert im internationalen Markt
Fuß fassen. Wir sind gut im Zucker, finanziell am besten aus­
gestattet, deshalb müssen wir raus in Märkte, die wachsen.
Aller­dings nicht zu Lasten der Zukunftsfähigkeit. Es muss schon
mit Augenmaß sein, es muss auch zu uns passen.
Zucker neu denken : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
Dr. Michael Noth: Eine Konsolidierung der Branche wäre
ein logischer Schritt, auch in Hinsicht auf den zunehmenden
Wettbewerb. Man darf aber nicht übersehen, dass die guten
Ergebnisse der letzten Jahre diesen Konzentrationsprozess
verzögert haben.
Axel Aumüller: Bei aller Phantasie dürfen wir nur nicht vergessen, dass dieser Konzentrationsprozess auch wettbewerbsrechtliche Hürden zu nehmen hat und damit Beschränkungen
unterworfen sein wird.
Christian Kionka: Schauen wir auf die Welt jenseits von
Europa. Die Internationalisierung außerhalb der EU ist also
weiterhin ein Thema?
Hartwig Fuchs: Auf jeden Fall. Wir haben mit unserem
Projekt in Subsahara-Afrika festgestellt, wie viel Expertise auf
allen Ebenen wir wirklich im Unternehmen haben. Wir haben
gezeigt, dass wir in der Lage sind, solch ein Projekt anzugehen.
Auch wenn wir es nicht bis zur Umsetzung geschafft haben,
weil wir den Mut hatten, bei zwei ganz wichtigen Punkten konsequent zu bleiben. Aber zur Umsetzung kommen wir auch
noch.
Axel Aumüller: Die Erfahrung aus Subsahara-Afrika ist
wichtig für weitere Projekte. Auf dem Weltmarkt in einer Wachstumsregion regional zu produzieren, das ist strategisch sinnvoll. Der europäische Markt wird nicht wachsen, das wissen wir.
Aber außerhalb der EU steigt die Nachfrage. Es geht um die
regionale Versorgung des Marktes mit Zucker, das ist es, was
wir können.
Christian Kionka: Ist Diversifikation ein Zukunftsthema?
Dr. Michael Noth: Wir fokussieren uns ganz klar auf Zucker.
Diversifikation, wie auch immer diese gestaltet sein kann, können wir nicht ausschließen – wir müssen uns immer fragen, ob
es Sinn machen könnte, auch andere Produkte herzustellen.
Hartwig Fuchs: Es müsste sich um artverwandte Bereiche
handeln, bei denen wir unsere Stärken hinsichtlich Logistik,
Erfassung, Flächenplanung und Prozesssteuerung ausspielen
könnten.
Christian Kionka: Die WHO empfiehlt in ihrer jüngsten
Richtlinie, die Gesamtenergiezufuhr durch Zucker weiter auf
weniger als zehn Prozent der täglichen Energieaufnahme zu
reduzieren. Wie stehen wir dazu?
Mats Liljestam: Menschen können sich nicht nach dieser
Empfehlung richten. Wenn bereits nach einem Glas Orangensaft zum Frühstück Schluss ist, dann zeigt das auch, dass es
unrealistisch ist. Die WHO ist einen Schritt zu weit gegangen
und hat damit ihre Glaubwürdigkeit in Frage gestellt.
Ausweitung
der Produktion
2017
erwar tet
Da mit dem Auslaufen der Quotenregelung auch
zugleich das WTO-Exportlimit fällt, eröffnen sich
Möglichkeiten für die Zuckerproduzenten der EU
größere Teile der Produktion in den Weltmarkt zu
exportieren.
Dies lohnt sich aber selbstverständlich nur bei angemessenen Weltmarktpreisen. Ab 2017 wird sich
in der EU ein neues Marktgleichgewicht einstellen.
Produktionsmengen werden dann von der Nachfrage definiert und nicht mehr durch eine durch
die Quoten vorgegebene Menge.
13
14
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Zucker neu denken
lich bewiesen, dass er nicht nachhaltig schädigt, wenn – wie
immer im Leben – die Dosis stimmt. Die WHO ignoriert völlig, dass für weite Teile der Welt Kohlenhydrate und Kohlen­
hydratversorgung ein großes Thema ist. Wir haben eine gute
wissenschaftliche Basis, um unser Produkt zu bewerten und
zu sagen, Zucker ist ein natürliches Produkt. Übergewicht entsteht, wenn generell die Balance zwischen Kalorienaufnahme
und Bewegung nicht stimmt.
Mats Liljestam: Diese neue Richtlinie ist natürlich ein Thema
bei unseren Kunden. Ganz abgesehen davon, dass wir uns als
Nordzucker stark machen für eine ausgewogene Ernährung
und einen aktiven Lebensstil mit Bewegung und Sport, engagieren wir uns seit vielen Jahren in sozialen Projekten, die genau
diese beiden Aspekte zusammenbringen. Und auch innerhalb
unseres Unternehmens promoten wir durch Obst- und Sport­
angebote diese Haltung.
Hartwig Fuchs: Wir werden auch im Rahmen unserer allgemeinen Öffentlichkeitsarbeit auf deutscher und europäischer
Verbandsebene dieses für uns so wichtige Thema aktiv angehen und uns deutlich plakativer mit allen öffentlich bekannten
Argumenten auseinandersetzen.
Christian Kionka: Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit im
Kontext mit Rübenanbau und Produktion?
Hartwig Fuchs: Wir stehen vor größten
Herausforderungen und müssen das vermitteln.
Hartwig Fuchs: Auf jeden Fall. Sie hat auf der Basis von jahr­
zehntealtem Datenmaterial fragwürdige Stellungnahmen abgegeben, wissenschaftliche Erkenntnisse negiert und aktuelle
Entwicklungen außer Acht gelassen. Karies ist in den letzten
Jahrzehnten signifikant zurückgegangen und hängt in erster
Linie mit mangelnder Zahnpflege und der Häufigkeit und Dauer
des Kontakts zwischen Zähnen und Kohlenhydraten – nicht nur
Zucker – zusammen. Am wenigsten aber mit der Menge des
verzehrten Zuckers, auf den sich die Empfehlung bezieht.
Axel Aumüller: Wir als Zuckerindustrie sind bisher immer
sehr vorsichtig mit der Darstellung unseres Produkts – und was
Zucker bewirkt – umgegangen, das wird sich ändern. Zucker
gibt es seit 200 Jahren auf dem Markt und es ist wissenschaft-
Axel Aumüller: Wir sind extrem transparent und können
nahezu lückenlos die gesamte Produktionskette bis zum Kilopaket im Handel nachverfolgen. Heute steht Qualität sehr stark
im Fokus unserer Kunden. Deshalb veranstalten wir zahlreiche
Audits und andere Treffen und zeigen unseren Kunden vor Ort
die gesamte Produktionskette. Diese Nähe, die wir so herstellen
können, hat zu einer starken Akzeptanz unseres Produkts geführt.
Dr. Lars Gorissen: Wir wissen, welches Saatgut unsere
Rübenanbauer wo eingesetzt haben und welche Pflanzenschutzmaßnahmen wann wo nötig waren. Das ist ein Pfund, mit
dem wir wuchern können. Zur Nachhaltigkeit tragen auch die
stetigen Ertragssteigerungen im Rübenanbau bei. Unser Ziel ist,
dafür auch in Zukunft mit individueller Beratung und Feldbegehungen unseren Anbauern wichtige Hilfestellungen zu geben.
Christian Kionka: Wir sind schon sehr effizient, was unsere
Werke betrifft. Was geht noch besser?
Axel Aumüller: Es geht immer noch besser. Seit 1990 haben
wir in unserer Produktion 45 Prozent Energie eingespart und
die CO2-Emissionen um 60 Prozent vermindert. Und dieser
Prozess wird weitergehen. Klar ist natürlich, dass Einsparungen
zum Beispiel im Bereich Energie auch immer mit Investitionen
verbunden sind. Und in Zeiten, in denen Energie relativ günstig ist, sind diese Investitionen nicht so lohnend. Dennoch
denken wir bei diesen Entscheidungen in langen Wellen.
Zucker neu denken : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
Christian Kionka: Effizienzsteigerung und Lean Management sind zwei Schlagworte, die derzeit bei Nordzucker für
Veränderung stehen. Warum müssen wir effizienter werden?
Dr. Michael Noth: Für die jetzigen Marktturbulenzen sind
wir recht gut aufgestellt. Das ist natürlich eine wichtige Voraussetzung für unseren künftigen Erfolg. Mit dem letzten Effizienzsteigerungsprogramm haben wir dauerhaft 70 Millionen
Euro gespart. Aber es muss weitergehen, denn eigentlich endet
Effizienzverbesserung nie.
Lean Management stellt dabei den Methodenkasten zur Verfügung, der hilft, Bereiche und Funktionen zu optimieren und
zu verschlanken. Wir arbeiten intensiv daran, neue Maßnahmen zu finden, zu bewerten und konsequent umzusetzen.
Wir setzen dafür eigens in Lean Management ausgebildete
Kollegen ein und betrachten alle Bereiche des Unternehmens,
um Kosten zu reduzieren.
Christian Kionka: Geht es dabei auch um den Abbau von
Stellen oder um die Schließung von Werken?
Hartwig Fuchs: Nein, das ist nicht im Lastenheft dieses Programms. Klar ist aber auch, dass wir daran arbeiten, schlanker
zu werden. Wenn das nur möglich ist mit weniger Stellen, dann
werden wir die Möglichkeiten nutzen.
Der
Nordzucker
Vorstand am
runden
Tisch.
Was unsere Werke betrifft: Wir haben sehr gute Werke in der
für uns passenden Größenordnung und haben hinsichtlich der
Werksstruktur in der Vergangenheit sehr gut vorgearbeitet.
Schließungen sehe ich nicht als Option.
Christian Kionka: Was konkret muss sich im Denken und
der Einstellung unserer Mitarbeiter ändern?
Hartwig Fuchs: Nichts wird bleiben wie es ist. Wir stehen
vor größten Herausforderungen, und das müssen wir vermitteln. Denkverknöcherungen und Einbetonierungen wollen wir
aufbrechen. Denn wir müssen zwei Dinge nach vorne treiben:
Wir müssen Geld verdienen. Und Geld verdienen heißt, effizient zu sein. Dahinter steht, dass wir ein ausgeprägtes Kostenbewusstsein entwickeln, unser verantwortungsvolles Handeln
und unsere Vermarktungsfähigkeit steigern. Zudem müssen wir
Wettbewerbsdruck als etwas Positives annehmen. Das Ganze
ist auch Teil unserer Führungsaufgabe.
Christian Kionka: Thema Markt und Kundenorientierung:
Eine neue Organisationsstruktur ist dazu geschaffen worden.
Welche Effekte versprechen Sie sich davon?
Hartwig Fuchs: Das ist Teil dieses Aufbruchs in neue Zeiten. Wir haben eindeutig zu lange Wege im Unternehmen,
verbunden mit viel Zeitverlust, bis etwas entschieden wird.
15
16
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Zucker neu denken
Qualität vom Anbau bis zum Produkt
zucker neu denken : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B e r I c h t 2014/15
Wir müssen schneller werden und schneller handeln. Das können wir aber nur mit Kolleginnen und Kollegen, die auch das
Mandat dazu haben. Es geht um den Menschen. Verantwortung soll dort liegen, wo sie am besten gehandhabt werden
kann. Das ist schon ein dramatischer Wechsel zu dem, was wir
bisher gehabt haben.
Dr. Michael Noth: Unser Umfeld ändert sich. Das, was in der
Vergangenheit gemacht wurde und gut und erfolgreich war,
muss nicht unbedingt in der Zukunft erfolgreich sein. Diesen
Wechsel im Denken herbeizuführen, ist unsere Aufgabe.
Christian Kionka: Wenn Sie ins Unternehmen hineinhören,
dann sagen viele, ja ich bin offen, für mich verändert sich jeden
Tag etwas. Wie packen sie diese Veränderungsprozesse an?
Dr. Lars Gorissen: Ich gebe gern einmal ein Beispiel für
die änderung der Denkrichtung: Thema Mengenplanung. In
der Vergangenheit war die vorherrschende Meinung, dass an
zu vielen Rüben noch nie eine Fabrik kaputtgegangen ist. Ja,
stimmt. Zu viele Rüben können aber schon heute schlechte
Preise produzieren, können unseren Cash binden, können viele
Nebeneffekte haben, die wir nicht wollen. Deshalb haben wir
gesagt, da müssen wir anders rangehen. Ein bisher neues Risiko
eingehen, auch mal zu wenige Rüben zu haben. Wir müssen
uns ganz bewusst entscheiden und dann auch dazu stehen.
Hartwig Fuchs: Das größte Thema ist tatsächlich, vom Markt
her zu denken. Früher waren wir ein produktionsgesteuertes
Unternehmen. Heute müssen wir von der Konsumentenseite, von der Kundenseite aus denken. Dahinter steckt eine
anspruchsvolle neue Planung.
Mats Liljestam: Die Beziehungen zwischen unseren Kunden
und uns werden noch wichtiger, wir müssen noch enger zusammenarbeiten.
Axel Aumüller: Und trotz aller guten Vorplanungen, die
wir auf die Fläche machen können, haben wir allein durch
Witterungsbedingungen bis zu zehn Prozent plus oder
minus an Zucker nachher in den Lägern. Auch damit müssen
wir umgehen.
Christian Kionka: Spielt es in diesem Zusammenhang eine
Rolle, dass der Rübenanbauer auch zu einem großen Teil
Aktionär ist?
Dr. Lars Gorissen: Es ist ein Vorteil, dass viele Rübenanbauer
auch Aktionäre sind. Gerade in schwierigen Zeiten kann diese
Verbindung zum Unternehmen helfen. Dennoch befinden wir
uns letztlich in kommerziellen Beziehungen. Jeder Partner muss
dabei wissen, woran er ist und mit welchen Ergebnissen zu
rechnen ist. Ich halte viel davon, aus diesen Geschäftsbeziehungen die Emotionen herauszunehmen und stattdessen auf
klare Regeln zu setzen.
„
DA S , WA S i n D e r V e rg A ng e n heIt Gemacht wurde und
G u t wa r , m u s s n I c h t
unbedInGt In der zukunFt
erFolGreIch seIn.
“
Dr. Michael Noth
Christian Kionka: Und wo führt das hin? Wie sieht Nordzucker in 2020 aus in Ihrer Vision?
Hartwig Fuchs: Zunächst die Kehrseite: Auf dem Weg nach
2020 werden wir noch manche Schmerzen auszuhalten haben.
2015/16 wird vermutlich für die weltweite Zuckerwirtschaft
ein richtig schlechtes Jahr werden, und damit auch für uns.
2016/17 sind wir vorsichtig optimistisch, ab 2017/18 sollten
die Auswirkungen dieser Preise europa- und weltweit dazu
geführt haben, dass unrentable Flächen aus der Zuckerproduktion verschwunden sein werden. Gleichzeitig wächst der
weltweite Verbrauch weiter. Die Ergebniswellen im Zucker sind
einfach länger als in Weizen oder Raps, dies hängt auch mit
dem mehrjährigen Zyklus des Zuckerrohrs zusammen. Daraus
erwächst aber auch die Möglichkeit, mit der Rübe kurzfristig
auf Nachfrageschwankungen reagieren zu können – etwas, was
mit Zuckerrohr nicht zu schaffen ist.
In 2020 werden wir auf jeden Fall erfolgreich sein. 2020 werden wir in Europa gewachsen und hoffentlich auch international aufgestellt sein. Die gesamte europäische Zuckerwirtschaft
wird deutlich straffer organisiert sein, wobei weniger Marktteilnehmer über sehr hohe Kapazitäten verfügen. Ich bin sehr
optimistisch, dass wir genau das schaffen.
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N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzern-Lagebericht
Konzern-Lagebericht : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
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32
33
33
33
40
40
�
�
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�
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�
�
�
�
konzern-Lagebericht
Nordzucker im Überblick
Rahmenbedingungen und Marktentwicklung
Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
Investitionen
Finanzierung
Dividende
Mitarbeiter
Chancen und Risiken
Nachtragsbericht
Prognosebericht
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20
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzern-Lagebericht
Konzern L age­bericht der
nordzucker ag
N o r dz u c k e r i m Ü b e r b l i c k
Geschäftstätigkeit
Nordzucker ist mit einem Marktanteil von mehr als 15 Prozent
– gemessen an der EU-Zuckerquote – der zweitgrößte
Zuckerproduzent in der Europäischen Union (EU). Das Unternehmen produzierte im zurückliegenden Geschäftsjahr an
13 Standorten in sieben europäischen Ländern 2,9 Millionen
Tonnen Zucker aus Zuckerrüben. Im Jahresdurchschnitt waren
3.284 Mitarbeiter im Konzern beschäftigt.
Zu den Kunden zählen die Süßwarenindustrie sowie Hersteller
von Molkereiprodukten, Konfitüre, Backwaren, Eiscreme und
Getränken. Nordzucker setzt rund 80 Prozent des Zuckers an
Nahrungsmittel- und Getränkehersteller ab. Die restlichen rund
20 Prozent werden über den Einzelhandel an die Endverbraucher ausgeliefert. Nordzucker vertreibt diese Zuckerprodukte
in vielen unterschiedlichen Varianten, vor allem unter den
Marken SweetFamily in Deutschland, Polen und der Slowakei
sowie Dansukker in den nordischen Ländern. Zum Angebot
gehören auch weitere Produkte der Zuckerherstellung, insbesondere die Futtermittel Trockenschnitzelpellets und Pressschnitzel sowie Melasse für die Hefe- und Alkoholindustrie.
Im Rahmen der Vorbereitung und Ausrichtung des Unternehmens für die Zeit nach 2017 – dem Ende der Zuckermarktordnung in Europa – hat Nordzucker seinen Unternehmensansatz
wie folgt definiert: „In Europa gegründet, regional verwurzelt
und global ausgerichtet, ist Nordzucker ein verlässlicher Partner für Zucker und verwandte Produkte, der nachhaltig Werte
vom Anbauer bis zum Verbraucher schafft, um ein wettbewerbsfähiges, lokal orientiertes Zuckergeschäft zu stärken und
weiter auszubauen.“
N ordzucker A G
N ORDZUCKER AG
Braunschweig / Deutschland
Norddeutsche
F l ü ss i g z u c k e r
G m bH & C o . KG
Braunschweig / Deutschland
100 %
Nordic Sugar A/S
Kopenhagen / Dänemark
100 %
Pova ž s ký C u kor a . s .
Trenčianska Teplá / Slowakei
Nordic Sugar AB
Malmö / Schweden
100 %
N ord z u cke r Pol s ka S.A .
99,87 %
Opalenica / Polen
70 %
Suomen Sokeri OY
Kantvik / Finnland
80 %
Sucros OY
Säkylä / Finnland
80 %
A B N o r d i c S u g a r K è da i n i a i
Kèdainiai / Litauen
N o r d z u c k e r I r e l a n d Lt d .
Dublin / Irland
70,60 %
100 %
96,80 %
Konzern-Lagebericht : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
s ta n d o r t e i n e u r o pa
U n t e r n e h m e n s ­zentrale
D
1
Braunschweig
Regionale
H au p t v e rwa lt u n g
DK
2
Kopenhagen
Z u ck e r fa b r i k e n
und Raffinerien
D
DK
S
FIN
3
Clauen
4
Nordstemmen
5
Uelzen
6
Klein Wanzleben
7
Schladen
8
Nakskov
9
Nykøbing
10
Arlöv
11
Örtofta
12
Porkkala
13
Säkylä
LT
14
Kèdainiai
PL
15
Chełmża
16
Opalenica
SK
17
Trenč ianska Teplá
D
18
Flüssigzuckerwerk
Groß Munzel
19
Flüssigzuckerwerk
Nordstemmen
Z u ck e r fa b r i k e n –
nicht-konsolid i e r t e M i n d e r h e i t s beteiligungen
CZ
20
Dobrovice
21
Ceské Meziříčí
29
n o r d e u r o pa
13
12
30
28
26
2
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11
14
10 23
8
9
1
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5
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4
19
3
15
16
7
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z e n t r a l e u r o pa
21
17
W e i t e r e S ta n d o r t e
D
22
Bioethanolanlage,
Klein Wanzleben
S
23
Köpingebro (Fibrex)
DK
24
NP Sweet,
Kopenhagen
B
25
Büro Brüssel
o s t e u r o pa
Vertriebsbüros
LV
26
Riga
LT
27
Wilna
EE
28
Tallinn
IS
29
Reykjavik
NO
30
Oslo
IE
31
Dublin
GR
32
Athen
32
21
22
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzern-Lagebericht
Konzernstruktur
Im Laufe des zurückliegenden Geschäftsjahres ist der Nordzucker Konzern auf eine funktionale Unternehmensstruktur
übergegangen. Daher wird im Folgenden letztmalig auf die
drei Regionen Zentral-, Nord- und Osteuropa eingegangen,
in die der Nordzucker Konzern bislang organisiert war.
Zentraleuropa
In der Region Zentraleuropa betreibt die Nordzucker AG fünf
Zuckerfabriken in Deutschland. Die Werke liegen in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt und produzieren jährlich insgesamt rund eine Million Tonnen Quotenzucker. Zucker aus der
Region Zentraleuropa wird hauptsächlich auf dem deutschen
Markt abgesetzt. Etwa fünf Prozent des Absatzes entfallen auf
die Märkte außerhalb der EU.
Es werden zudem weitere Produkte der Zuckerherstellung
wie Futtermittel und Melasse verkauft.
Des Weiteren produziert und vermarktet Nordzucker Bio­
ethanol aus Zwischenprodukten der Zuckerherstellung
(Rohsaft, Dicksaft) und Melasse an ihrem Standort in Klein
Wanzleben.
Die Nordzucker AG ist Mehrheitsgesellschafterin an der Norddeutsche Flüssigzucker GmbH & Co. KG (NFZ), die in Nordstemmen und Groß Munzel je ein Flüssigzuckerwerk betreibt.
In der Region Zentraleuropa waren im Geschäftsjahr 2014/15
im Durchschnitt 1.258 Mitarbeiter tätig. Auf ihr Geschäft entfielen rund 43 Prozent des Konzernumsatzes.
Die Nordzucker AG hat sich mit Vertrag vom 16. Dezember
2014 zu 25 Prozent der Anteile an der August Töpfer Zuckerhandelsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg, beteiligt. Bei der
August Töpfer Zuckerhandelsgesellschaft mbH & Co. KG handelt es sich um ein im Jahr 2014 gegründetes Tochterunternehmen der August Töpfer GmbH & Co. KG, Hamburg, in der das
internationale Zuckerhandelsgeschäft sowie der Handel und die
Verpackung von Zuckerspezialitäten unter bewährter Führung
gebündelt wurden. Die Zustimmung des Bundeskartellamts zu
der Beteiligung erfolgte erst nach dem Abschlussstichtag der
Berichtsperiode am 8. April 2015. Die August Töpfer Zucker­
handelsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg, wird im Geschäftsjahr 2015/16 erstmalig als assoziiertes Unternehmen in
den Nordzucker Konzernabschluss einbezogen werden.
Nordeuropa
In der Region Nordeuropa produziert Nordzucker mit Sitz in
Kopenhagen Zucker in fünf Fabriken sowie in zwei Raffinerien
in Dänemark, Schweden, Finnland und Litauen. Das Unternehmen vermarktet eine breite Palette an Zuckerprodukten
hauptsächlich in den nordischen Ländern sowie den baltischen
Staaten und in Irland. Nordic Sugar ist Marktführer in Nord­
europa und trug 2014/15 mit 1.500 Mitarbeitern rund 41 Prozent zum Konzernumsatz von Nordzucker bei.
In Kopenhagen ist auch das Unternehmen NP Sweet A/S
ansässig, ein Joint Venture von Nordzucker und Pure Circle,
das Produkte auf Basis des pflanzlichen Süßungsmittels Stevia
(Stevioglycoside) gemeinsam mit Kunden entwickelt und an
sie vertreibt.
Osteuropa
Zur Region Osteuropa gehören zwei Zuckerfabriken in Polen,
von denen eine auch als Zuckerraffinerie genutzt wird, sowie
eine Zuckerfabrik in der Slowakei. Darüber hinaus hält Nordzucker eine Beteiligung von rund 35 Prozent an der zuckererzeugenden Gesellschaft Tereos TTD a.s. in Tschechien. Das
Absatzgebiet der Region Osteuropa umfasst auch eine Reihe
von weiteren osteuropäischen Staaten. Im Jahresdurchschnitt
2014/15 beschäftigte Nordzucker in der Region Osteuropa
526 Mitarbeiter. Der Anteil am Konzernumsatz lag bei rund
16 Prozent.
Funktionale Unternehmensstruktur
Seit Dezember 2014 wird der Nordzucker Konzern über die
Ländergrenzen hinweg funktional geführt und gesteuert.
Die zuvor gültige Matrix-Organisation, die regionale und
funktionale Elemente kombiniert hat, wurde damit deutlich
vereinfacht und gestrafft. In der neuen Aufstellung wird die
Standardisierung und Harmonisierung von Prozessen weiter
vorangetrieben. Entscheidungen werden so schneller. Effizienz und Geschwindigkeit der Organisation sollen deutlich
zunehmen.
Strategische Ausrichtung
Nordzucker hat seit der Gründung des Unternehmens im Jahr
1997 vor allem auf Wachstum im Kerngeschäft Zucker gesetzt.
Auf die Konsolidierung der norddeutschen Zuckerindustrie
folgten mehrere Akquisitionen in Osteuropa. Mit dem Erwerb
der Nordic Sugar Gruppe im Jahr 2009 setzte Nordzucker
den Wachstumskurs fort und ist damit heute der zweitgrößte
europäische Zuckerhersteller.
Konzern-Lagebericht : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
Nach einer Bereinigung des Beteiligungsportfolios in den Jahren 2010 und 2011 konzentriert sich der Nordzucker Konzern
weiterhin auf die Produktion und den Vertrieb von Zucker.
Der Nordzucker Konzern profitiert dabei von seiner starken
Marktposition in der EU.
Eine weitere Stärkung dieser Stellung im Markt bleibt das
wichtigste unternehmerische Ziel, um die Marktchancen
nach 2017 nutzen zu können. Schwerpunkte sind hier vor
allem Maßnahmen zur weiteren Steigerung der Effizienz und
der Erhöhung der Nachhaltigkeit sowie gezielte Investitionen
zur Erhaltung einer hohen Leistungsbereitschaft aller Werke.
Im zukünftigen Konsolidierungsprozess in Europa wird der
Nordzucker Konzern eine aktive Rolle spielen. Durch die starke
Position in Europa und die Schuldenfreiheit ist Nordzucker in
der Lage, sich ergebende Chancen zu nutzen.
Aufgrund des Auslaufens der Zuckermarktordnung und des
damit einhergehenden Falls der Exportlimitierung wird dem
Zuckerexport künftig eine höhere Bedeutung zukommen. Der
Aufbau von Know-how im weltweiten Zuckerhandel sowie eine
Verbesserung des Zugangs zu Exportwegen und der erforder­
lichen Logistik sind daher wichtige Elemente der Weiterentwicklung. Durch die geplante stärkere Nutzung der Expertise
des Zuckerhandelsunternehmens August Töpfer Zuckerhandels­
gesellschaft mbH & Co. KG wird sich der Zugang des Nord­
zucker Konzerns zu den Exportmärkten verbessern.
Darüber hinaus prüft das Unternehmen Wachstumschancen
außerhalb Europas. Dabei stehen attraktive Wachstumsregionen wie Afrika im Fokus, weil hier die Nachfrage nach Zucker
– im Gegensatz zur EU – deutlich wächst. Durch Produktion
und Vermarktung außerhalb von Europa will Nordzucker
diese Chancen nutzen. Angestrebt werden Kooperationen
mit lokalen, nationalen oder internationalen Partnern.
Nordzucker bietet neben Zucker Produkte an, die den pflanzlichen Süßstoff Stevia enthalten, und bedient damit die steigende Nachfrage nach natürlichen Süßungsmitteln.
Nachhaltiges Handeln prägt alle Arbeitsabläufe des Unternehmens. Langfristiger Unternehmenserfolg kann nur durch
nachhaltiges Wirtschaften gewährleistet werden, indem
Umweltschutz, Energieeffizienz sowie soziale Aspekte bei
unternehmerischen Entscheidungen Berücksichtigung finden.
Produktsicherheit, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
haben ebenfalls die höchste Priorität im Unternehmen. Nordzucker setzt sich in allen Bereichen der Nachhaltigkeit ehrgeizige Ziele, woraus laufend Verbesserungen resultieren. Dabei
ist von besonderer Bedeutung, die gesamte Prozesskette von
der Rübe bis zum Kunden in die Nachhaltigkeitsbetrachtung
einzubeziehen.
Ziel von Nordzucker ist es, qualitativ hochwertige Produkte
und erstklassigen Service zu einem angemessenen Preis anzubieten. Nur bei gleichbleibend hoher Qualität kann Nord­zucker
auch bei in der Zukunft weiter wachsendem Wettbewerb Kunden langfristig an sich binden. Starke Kundenorientierung,
individuelle Lösungen, hohe Flexibilität sowie Zuverlässigkeit
bei Lieferungen und Leistungen sind für Nordzucker selbstverständlich. Das breite Produktspektrum mit einem großen
Sortiment an Spezialitäten schafft Mehrwert für den Kunden.
Nordzucker arbeitet kontinuierlich an der Verbesserung der
Effizienz entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Maßnahmen zur dauerhaften Ertragssteigerung im Zuckerrübenanbau
stehen besonders im Fokus der Anstrengungen. Das Projekt
20 · 20 · 20 hat zum Ziel, dass die 20 Prozent besten Rüben­
anbauer im Jahr 2020 einen Hektarertrag von 20 Tonnen
Zucker erwirtschaften. Denn es gilt, die Wettbewerbsfähigkeit
der Rübe gegenüber anderen Ackerfrüchten weiter zu erhöhen
und damit den Rübenanbau in unseren Regionen langfristig
zu sichern. Das Projekt 20 · 20 · 20 umfasst Maßnahmen in den
Bereichen Forschung, Anbautechniken und die Kommunikation der entsprechenden Erkenntnisse insbesondere durch die
Anbauberatung.
Anfang 2015 wurde ein neues Effizienzprogramm mit Namen
„FORCE“ gestartet. Das Ziel des Programms sind deutliche
Kostensenkungen in allen Bereichen des Unternehmens. Über
verschiedene Teilprojekte sollen so in den nächsten Jahren im
Nordzucker Konzern jährliche Einsparungen von mindestens 50
Mio. Euro erreicht werden. Ein zusätzliches wichtiges Ziel ist die
weitere Verbesserung des Cashflows. Darüber hinaus werden
im Rahmen des Projekts neue, konzerneinheitliche Prozesse
und Methoden im Unternehmen etabliert, um kontinuierlich
die Kosten weiter zu reduzieren und die Wettbewerbsfähigkeit
langfristig zu stärken.
Insgesamt zielen die Effizienzmaßnahmen von Nordzucker
auf die weitere Vorbereitung des Unternehmens auf die sich
verändernde Markt- und Wettbewerbssituation nach 2017 ab.
Nachhaltigkeit, Kunden- und Marktorientierung sowie Effizienzsteigerungen stärken die Wettbewerbsposition des Unternehmens und ermöglichen zusätzliches Wachstum im Kerngeschäft.
Das Ziel von Nordzucker ist es nicht nur, die gute Marktstellung
in Europa weiter auszubauen, sondern gleichzeitig Exportmöglichkeiten und neue Wachstumsfelder außerhalb von Europa
zu erschließen. Alle Maßnahmen tragen zum zukünftigen
Wachstum und zur Profitabilität von Nordzucker bei.
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N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzern-Lagebericht
Steuerung
R a h m e n b e d i ng u ng e n u n d
Der Nordzucker Konzern wird von einem mehrköpfigen Vorstand geführt. Der Vorstand berichtet an den Aufsichtsrat mit
21 Mitgliedern, davon sind 14 Vertreter der Aktionäre und
sieben Vertreter der Arbeitnehmer. Die interne Steuerung
des Nordzucker Konzerns erfolgt über finanzielle Kennzahlen.
Folgende Ziele werden verfolgt: eine Umsatzrendite von
fünf Prozent, eine EBITDA-Marge von 15 Prozent, eine Eigen­
kapitalrendite von zehn Prozent und eine Eigenkapital­
quote von 30 Prozent.
Daneben gewinnen nicht-finanzielle Kennzahlen in allen Bereichen an Bedeutung für die Steuerung des Unternehmens.
Zum Beispiel wird im Rahmen des Projektes 20 · 20 · 20 das Ziel
verfolgt, dass bis zum Jahr 2020 die besten 20 Prozent der
Rübenanbauer 20 Tonnen Zucker je Hektar erwirtschaften. In
der Kampagne 2014/15 wurde konzernweit von dieser Gruppe
bereits eine Ernte von 16,3 Tonnen je Hektar erreicht. Die
Erreichung auch der nicht-finanziellen Ziele wird regelmäßig
verfolgt und als Entscheidungsbasis für weitere Maßnahmen
genutzt.
Aktionärsstruktur der Nordzucker AG
Die Nordzucker Holding AG hält 84,1 Prozent der Anteile an der
Nordzucker AG. Weitere 10,8 Prozent hält die Union-Zucker Südhannover Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Ein Anteil des
Kapitals von 5,1 Prozent befindet sich in Streubesitz. Die Aktien
der Nordzucker AG werden nicht an einer Börse gehandelt. Die
Aktionäre der Nordzucker Holding AG und der Nordzucker AG
sowie die Gesellschafter der Union-Zucker Südhannover Gesellschaft mit beschränkter Haftung sind zu einem wesentlichen
Teil gleichzeitig aktive Rübenlieferanten der Nordzucker AG.
Kein Einzelaktionär der Nordzucker Holding AG hält mehr als
25 Prozent der Anteile.
A k t io n är ss t r uk tu r d e r N o rd z u ck e r AG
123,7 Millionen Euro Grundkapital
84,1 % Nordzucker Holding AG
10,8 % Union-Zucker Südhannover GmbH
5,1 % Streubesitz
M a r k t e n t w i c k l u ng
Gesamtwirtschaftliche Lage
2014 hat sich in der EU die Lage von Wirtschaft und öffentlichen Haushalten in den von der europäischen Staatsschuldenkrise betroffenen Ländern vorerst stabilisiert. Von einem Ende
der Krise kann jedoch noch nicht gesprochen werden. Weiterhin lasten erhebliche Verbindlichkeiten auf den öffentlichen und
privaten Haushalten, gerade in Südeuropa blieb die Arbeitslosig­
keit sehr hoch. Der Konflikt mit Russland wegen der Ukraine
und die schwierige Lage in Griechenland könnten die Situation
in Europa weiter verschärfen. Die stark expansive Geldpolitik
der Europäischen Zentralbank hat zwar zu einem deutlichen
Kursverlust des Euros und extrem niedrigen Zinsen geführt, dies
hat sich aber kaum auf das Wirtschaftswachstum ausgewirkt.
Die europäische Wirtschaftsleistung wies ein schwaches
Wachstum auf – in der EU um 1,3 Prozent und im Euroraum
um 0,9 Prozent. Deutschland hat 2014 ein Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent erreicht und sich damit überdurchschnittlich entwickelt. Der schwache Euro und die niedrigen Ölpreise
haben das Wachstum in Deutschland gefördert.
Branchenentwicklung
Weltzuckermarkt
Aufgrund im vierten Jahr in Folge steigender weltweiter Lagerbestände waren die Weltmarktpreise für Zucker im Geschäftsjahr
2014/15 – in US-Dollar betrachtet – weiter deutlich rückläufig.
Gleichzeitig sorgte der festere US-Dollar für erhebliche Verwerfungen innerhalb der globalen Zuckermärkte und für einen
rasanten Verfall der Futures, die in US-Dollar notiert werden. Wie
in den letzten Jahren ist die Preisvolatilität sehr hoch gewesen.
Zu Beginn des Geschäftsjahrs im März 2014 lag der Zuckerpreis
an der Warenterminbörse London (Weißzucker Nr. 5, freeon-board, nächster Termin) bei durchschnittlich 467 US-Dollar
je Tonne. In den Folgemonaten stieg der Preis zunächst leicht
an, um dann im Juli 2014 bei durchschnittlich 453 US-Dollar
je Tonne zu notieren und im Februar 2015 – zum Ende des
Geschäftsjahres 2014/15 – mit 383 US-Dollar je Tonne den
bisher tiefsten Punkt zu erreichen. Betrachtet man die Preis­
entwicklung beim Zucker in Euro, so hat sich der Preis zwischen März 2014, als Zucker mit 338 Euro je Tonne notierte
(Weißzucker Nr. 5, free-on-board, nächster Termin), im Vergleich zu Januar 2015 allerdings kaum verändert. Zu diesem
Zeitpunkt betrug der Preis 340 Euro je Tonne. Jedoch ist für
diese Preisentwicklung der Währungsverlust des Euro zum
US-Dollar – im Januar 2015 lag der Euro auf seinem tiefsten
Stand seit neun Jahren – ausschlaggebend.
Konzern-Lagebericht : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
W e lt m a r k t p r e i s e Z u ck e r 2 0 0 5 – 2 0 1 5
750
700
650
600
550
500
450
400
350
300
250
200
150
jAN
05
jul
05
jAN
06
jul
06
JAN
07
Weißzucker €/t fob
jul
07
jan
08
Jul
08
JAN
09
Jul
09
JAN
10
JUL
10
JAN
11
JUL
11
JAN
12
jul
12
JAN
13
JUL
13
JAN
14
JUL
14
JAN
15
Weißzucker $/t fob
quelle: Weißzuckerbörse London, London Nr. 5, Stand April 2015
Zuckermarkt in der EU
Bis zum Jahr 2017 wird in der EU unterschieden zwischen
Quotenzucker für den menschlichen Verzehr und NichtQuoten­zucker für den industriellen Einsatz (insbesondere die
Herstellung von Bioethanol) und den Export. Zucker für den
menschlichen Verzehr kann aber auch durch Importe aus AKP-/
LDC-Ländern oder durch CXL-Importe beschafft werden. Die
wichtigsten Nachfragesegmente sind Back- und Süßwaren,
Getränke sowie Feinkost- und Molkereiprodukte.
Das Geschäftsjahr der Nordzucker fällt in zwei Zuckerwirtschaftsjahre in Europa, nämlich 2013/14 und 2014/15 (jeweils
vom 1. Oktober bis zum 30. September).
In den letzten Jahren waren Importe nach Europa preislich
attraktiv. Neben hohen Importen von Präferenzzucker trugen
Maßnahmen der EU-Kommission in Form von Zollreduzierungen für andere Importe sowie die Freigabe von NichtQuoten­zucker in Quotenzucker dazu bei, dass zu Beginn des
Zuckerwirtschaftsjahres 2014/15 Quotenzuckerbestände in
Rekordhöhe verfügbar waren.
Die Rekordernte im Jahr 2014 erhöhte den Druck auf die Unternehmen, Zucker zu verkaufen. Für das Zuckerwirtschaftsjahr
2014/15 prognostizierte die EU-Kommission eine Gesamt­
produktion von 20,3 Millionen Tonnen (18,2 Millionen Tonnen
in 2013/14). Dazu kommen erwartete Importe in Höhe von 3,2
Millionen Tonnen (Vorjahr 3,8 Millionen Tonnen). Bei deutlich
niedrigeren Preisen gehen damit die Importe weiter zurück. Der
Verbrauch wurde in der Kommission auf 19,2 Millionen Tonnen
geschätzt. Als Endbestand erwartete die EU unter Berücksichtigung der Anfangsbestände und Exporte eine Zuckermenge in
Höhe von 3,4 Millionen Tonnen. Aufgrund der WTO-Vorgaben
sind bis zum Ende der Zuckermarktordnung Exporte nur bis
zu einer Menge von 1,37 Millionen Tonnen pro Jahr möglich.
In dieser Marktsituation wollten sich die europäischen Zuckerhersteller möglichst gut für die Zeit nach dem Ende der Quoten
im Jahr 2017 positionieren und kämpften intensiv um Markt­
anteile. Die Preise fielen in diesem Marktumfeld im Geschäftsjahr 2014/15 weiter deutlich, was zu einem weiteren Rückgang
der Importe zumindest aus CXL-Ländern führen dürfte. Die
Preise innerhalb der EU haben sich am Ende des Geschäftsjahres
2014/15 auf diesem sehr niedrigen Niveau stabilisiert. Auf dem
nun erreichten Niveau interessieren sich Kunden inzwischen
teilweise für den Abschluss langfristiger Lieferverträge. Wegen
der hohen Wettbewerbsintensität und der weltweit großen
Bestände bleiben die Preise jedoch weiter unter Druck.
Ende Februar meldete die EU-Kommission in ihrer um zwei Monate verzögerten Preisberichterstattung für Dezember 2014
einen Durchschnittspreis von 433 Euro je Tonne Weißzucker.
Für das Geschäftsjahr 2014/15 erlebte der EU-Zuckermarkt einen
Preisverfall von durchschnittlich 603 Euro je Tonne im Februar
2014 auf die bislang kommunizierten 433 Euro je Tonne im Dezember 2014. Dies entspricht bislang einem Preiseinbruch von
170 Euro je Tonne. Verglichen zum Preisbericht für Februar 2013
hat der EU-Preis sogar 291 Euro je Tonne in Europa eingebüßt.
25
26
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzern-Lagebericht
Markt für Futtermittel und Melasse
Pellets, Pressschnitzel und Melasse werden vor allem als Futter­
mittel in der bäuerlichen Tierhaltung sowie der Mischfutterproduktion eingesetzt, Melasse darüber hinaus für die Fermentationsindustrie (zum Beispiel zur Herstellung von Alkohol oder
Hefe). Bei einem begrenzten Anfall von Rübenmark sind in
der Vorjahresernte 2013 relativ wenig Futtermittel hergestellt
worden. Dadurch stiegen die Preise für Futtermittel zunächst
deutlich. Bei gleichzeitig rückläufigen Getreidepreisen hatten
die Kunden verstärkt Alternativprodukte eingesetzt, sodass zu
Beginn der Zuckerkampagne im Herbst 2014 noch Bestände
aus der letzten Kampagne verfügbar waren. Gleichzeitig war
die Produktion an Futtermitteln in der Kampagne 2014 bei
weiter fallenden Getreidepreisen außerordentlich hoch. Dies
sorgte für erheblichen Preisdruck bei Futtermitteln im Laufe des
Geschäftsjahres 2014/15 und erst zur Mitte der Kampagne
2014 kam es zu einer Bodenbildung. Im Jahresdurchschnitt
lagen die Marktpreise 2014/15 über dem langjährigen Mittel,
fielen aber deutlich im Jahresverlauf.
Marktentwicklung im Zuckergeschäft
Markt für Süßungsmittel
Seit der EU-Zulassung von Stevia (Stevioglycosiden) für Lebensmittel und Getränke im Jahr 2011 wächst der Markt für Stevia
und für mit Stevia gesüßte Produkte kontinuierlich. Inzwischen
sind viele Produkte im Markt. Weitere Produkte befinden sich
zurzeit noch in der Entwicklungsphase. Durch diese Aktivitäten
steigt das derzeit noch geringe Marktvolumen sukzessive an.
Das Marktwachstum und die Margen für Stevia liegen momentan noch hinter den Erwartungen von Nordzucker zurück.
Marktentwicklung: Region Nordeuropa
Das Marktgebiet der Region Nordeuropa umfasst hauptsächlich
Schweden, Finnland, Dänemark, Norwegen, Irland sowie die
baltischen Staaten. Nordic Sugar hat in allen diesen Märkten
eine starke Marktposition entwickelt; dies betrifft sowohl den
Industrie- als auch den Einzelhandelsbereich. Durch den Import
von Rohrrohzucker zur Raffination oder zum direkten Konsum
sowie durch Bio-Zucker oder Fair-Trade-Zucker wird das Nordzucker-Produktportfolio ergänzt.
Markt für Bioethanol
Die politische Förderung von Bioethanol zwecks Reduzierung
der CO2-Emissionen fällt deutlich schwächer aus als ursprünglich angekündigt. Gleichzeitig gelten in verschiedenen EU-Ländern unterschiedliche Regelungen. So wird zum Beispiel seit
dem 1. Januar 2015 die energetische Biokraftstoffquote nur in
Deutschland auf eine Treibhausgasminderungsquote umgestellt. Dies bedeutet, dass Biokraftstoffe nun entsprechend
ihrer Treibhausgasemissionen auf die Quote angerechnet werden. Der Marktanteil von E10 ist in Deutschland in 2014 zwar
leicht auf 15,1 % gestiegen, jedoch war der Absatz von Bio­
ethanol insgesamt leicht rückläufig, da der Verbrauch von E85
und ETBE (einem Oktanzahlverbesserer) weiter gesunken ist.
Gleichzeitig sind auf dem europäischen Markt – insbesondere
in England – zusätzliche Produktionskapazitäten für Bioethanol
in Betrieb gegangen, und aufgrund guter Ernten bei Getreide
und Zuckerrüben war der Angebotsdruck hoch. Zusammen
mit dem deutlich gefallenen Ölpreis führte dies im Januar
2015 zu neuen Tiefstständen bei der Ethanolpreisnotierung
in Rotterdam. Im Februar war, bedingt durch eine temporäre
Stilllegung von Produktionskapazitäten, eine leichte Erholung
spürbar, jedoch bleibt der Preisdruck stark.
Marktentwicklung: Region Zentraleuropa
Die Region Zentraleuropa beliefert vor allem Kunden in
Deutschland. Auf diesem größten europäischen Markt
bemühten sich alle nationalen Hersteller und eine Reihe von
ausländischen Mitbewerbern im Geschäftsjahr 2014/15 intensiv um Marktanteile, um sich möglichst gut für die Zeit nach
2017 zu positionieren. Die Importe aus Ost- und Westeuropa
nach Deutschland nahmen deutlich zu. Trotz dieser Herausforderungen konnte Nordzucker den Absatz hier gegenüber
dem Vorjahr annähernd stabil halten; der Rückgang belief
sich lediglich auf rund 23.000 Tonnen nach einem Anstieg
im Vorjahr in etwa in gleicher Höhe. Bei hoher Verfügbarkeit
von Zucker und intensivem Wettbewerb standen die Preise
in Deutschland vor allem ab Oktober 2014 stark unter Druck.
Der Nicht-Quotenzuckerabsatz von Nordzucker betrug rund 54.000
Tonnen und damit – bedingt durch die extrem niedrigen erziel­
baren Preise – deutlich weniger als im Vorjahr (98.000 Tonnen).
Wie die gesamte EU auch war die Region Nordeuropa einem
großen Preisdruck ausgesetzt. Dabei konnte Nordic Sugar seine
starke Position halten. Es wurden rund 745.000 Tonnen (Vorjahr: 800.000 Tonnen) Quotenzucker an Industrie- und Handelskunden abgesetzt.
Bedingt durch gute Ernteerträge im Jahr 2013/14 konnten in diesem Berichtsjahr erneut rund 215.000 Tonnen Nicht-Quoten­
zucker abgesetzt und damit Kunden aus der chemischen Industrie sowie Märkte außerhalb der EU mit Zucker versorgt werden.
Marktentwicklung: Region Osteuropa
Die Region Osteuropa beliefert Kunden in Polen und der Slowakei
aus eigener Produktion vor Ort. Darüber hinaus hat Nordzucker
eine starke Marktposition in einer Reihe von weiteren Ländern in
Süd-Osteuropa. Auf allen Märkten beliefert Nordzucker neben
einer Vielzahl nationaler und regionaler Kunden vor allem große
internationale Abnehmer. Um den Bedarf über die Quote in Polen
und der Slowakei hinaus decken zu können, wird in der Region
Osteuropa Rohrroh­zucker in der Fabrik in Chelmza, Polen, raffiniert als auch Weißzucker von Dritten durchgehandelt. Zudem
wird Zucker aus anderen Regionen des Nordzucker Konzerns
vermarktet.
Konzern-Lagebericht : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
k a m pag n e n e r g e b n i s s e i m ko n z e r n
Rübenertrag
t/ha
Zuckergehalt
%
Zuckerertrag
t/ha
Kampagnedauer
Tage
2014/15
76,3
17,3
13,2
125
2013/14
63,0
18,0
11,3
106
Der Absatz lag in etwa auf Höhe des Vorjahres. Wie in den übrigen Regionen gaben die Preise für Quotenzucker im Verlauf des
Geschäftsjahres stark nach. Dieser Trend verstärkte sich mit dem
Kampagnebeginn, da in Osteuropa kaum Lagerkapazität verfügbar ist und eine Reihe von Wettbewerbern aufgrund der großen Ernte ihren Zucker möglichst schnell vermarkten wollten.
Rübenanbau und Kampagne
Im Anbaujahr 2014 waren die Bedingungen sehr günstig für
die Rübenentwicklung. Die Aussaat erfolgte in fast allen Konzernregionen zu einem frühen Zeitpunkt. Während der Vegetationsperiode sorgten überdurchschnittlich hohe Temperaturen
in Verbindung mit ausreichenden Niederschlägen für ein sehr
gutes Rübenwachstum. Die Zuckererträge je Hektar erreichten in allen Konzernregionen außer Polen Rekordniveau. Der
durchschnittliche Rübenertrag betrug konzernweit 76,3 Ton-
nen je Hektar (Vorjahr: 63,0 Tonnen je Hektar). Der Zucker­
gehalt belief sich auf 17,3 Prozent (Vorjahr: 18,0 Prozent),
was einem durchschnittlichen Zuckerertrag von 13,2 Tonnen
je Hektar entsprach (Vorjahr: 11,3 Tonnen je Hektar).
Die Anbaufläche blieb 2014/15 mit ca. 242.000 Hektar relativ
stabil (Vorjahr: 241.000 Hektar). In der Kampagne 2014/15 produzierte Nordzucker konzernweit circa 2,9 Millionen Tonnen
Zucker aus Rüben (Vorjahr: 2,5 Millionen Tonnen). Die Kampagne dauerte 125 Tage (Vorjahr: 106 Tage).
Gezielte Investitionen und vorausschauende Instandhaltungsmaßnahmen ermöglichten eine weitgehend reibungslose
Rübenverarbeitung in den Nordzucker-Werken. Die Landwirte
und ihre Dienstleister sowie die Rübendisposition und Produktion arbeiteten hervorragend zusammen und trugen neben
den überwiegend guten Witterungsbedingungen so maßgeblich zum reibungslosen Ablauf der Kampagne bei.
D urch s ch n it tlich er Z uckerer trag N ordzucker
Tonnen je Hektar
Z u ck e r e r ze u g u ng N o rd z u ck e r Ko nz e rn
Millionen Tonnen
14
2,9
3,0
2,5
2,8
2,3
2,9
2,5
12
10
2,0
8
1,5
6
1,0
4
0,5
2
0
2010/11
2011/12
2012/13
2013/14
2014/15
0
13,2
11,9
11,7
11,3
2011/12
2012/13
2013/14
9,6
2010/11
2014/15
27
28
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzern-Lagebericht
ERTRAG S -, V ERM Ö G E N S - U N D F I N A N Z LAG E
Ertragslage
Im Vergleich zum Rekordjahr 2012/13 war die Rentabilität bereits im Jahr 2013/14 deutlich geringer. Im Berichtsjahr 2014/15
hat sich dieser Trend weiter fortgesetzt. Ursächlich war vor
allem der weiterhin vorherrschende Preisverfall für Quotenund Nicht-Quotenzucker.
Für die Ermittlung der EBITDA-Marge wird das EBITDA
(operatives Ergebnis vor Abschreibungen) mit den Umsatz­
erlösen ins Verhältnis gesetzt. Dieser Wert liegt in diesem Jahr
bei 7,5 Prozent (Vorjahr: 20,0 Prozent) und hat damit die Zielmarke von 15 Prozent verfehlt.
Die Umsatzrendite, die aus dem Verhältnis zwischen Jahresüberschuss (nach Minderheiten) und Jahresumsatz gebildet
wird, betrug im Berichtsjahr 1,1 Prozent nach 8,5 Prozent im
Vorjahr. Damit wurde die Zielmarke von 5 Prozent ebenfalls
unterschritten.
Die Umsatzerlöse betrugen 1.866,3 Millionen Euro und lagen
damit deutlich um 494,6 Millionen Euro unter dem Wert des
Vorjahres (2.360,9 Millionen Euro). Der Umsatzrückgang
resultierte hauptsächlich aus rückläufigen Preisen von Quoten­
zucker und Nicht-Quotenzucker. Daneben trugen auch rückläufige Zuckerverkaufsmengen und niedrigere Preise bei Bioethanol zu diesem Rückgang bei.
Aus Quotenzucker konnten 1.339,2 Millionen Euro erlöst werden. Die Quotenzuckererlöse lagen damit um 407,7 Millionen
Euro unter dem Vorjahreswert von 1.746,9 Millionen Euro.
Bei Nicht-Quotenzucker konnte das Umsatzniveau des Vorjahres ebenfalls nicht erreicht werden. Hier ergab sich ein Umsatzrückgang von 48,9 Millionen Euro auf 161,3 Millionen Euro
(Vorjahr: 210,2 Millionen Euro).
Der Umsatz aus dem Verkauf von Bioethanol lag insbesondere
wegen geringerer Preise mit 86,7 Millionen Euro deutlich unter
dem Vorjahreswert (109,6 Millionen Euro). Die Umsatz­erlöse
mit Nebenprodukten beinhalten die Umsatzerlöse aus dem
Verkauf von Melasse und Futtermitteln (Trockenschnitzel­
pellets und Pressschnitzel). Sie sind um 4,5 Millionen Euro
auf 183,7 Millionen Euro (Vorjahr: 188,2 Millionen Euro) gesunken. Die sonstigen Umsatzerlöse verminderten sich von 106,0
Millionen Euro auf 95,4 Millionen Euro.
Die Herstellungskosten betrugen zum Ende des Berichtsjahres
1.552,7 Millionen Euro (Vorjahr: 1.712,2 Millionen Euro). Die
Reduktion um 159,5 Millionen Euro resultierte aus rückläufigen
Absatzmengen und einem Rückgang der Herstellungskosten
in der Kampagne 2014/15. In dieser Periode sanken die Kosten
erheblich aufgrund der rückläufigen Rübenpreise und der Fixkostendegression bei besonders hohen Produktionsmengen. Da
der Zucker aus 2014/15 hauptsächlich im nächsten Geschäftsjahr
verkauft wird, wird diese Kostenentlastung vor allem im nächsten Geschäftsjahr wirksam.
Die Vertriebskosten sind nahezu konstant auf einem Niveau von
169,1 Millionen Euro (Vorjahr: 170,8 Millionen Euro) geblieben.
Die Verwaltungskosten liegen im Berichtsjahr mit 84,0 Millionen
Euro leicht unter dem Vorjahreswert von 85,1 Millionen Euro.
Dies ist im Wesentlichen durch eine Reduktion der Personal­
kosten in diesem Bereich bedingt.
In den Herstellungs-, Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen sowie in den sonstigen Aufwendungen waren insgesamt
195,3 Millionen Euro an Personalkosten (Vorjahr: 196,8 Millionen Euro) und 79,0 Millionen Euro an Abschreibungen auf
Sachanlagen (Vorjahr: 81,3 Millionen Euro) enthalten.
Ko n ze rn u m sat z
EBIT Ko nzern
Millionen Euro
Millionen Euro
3.000
600
2.443
2.500
2.000
1.815
2.361
2.018
1.866
400
1.500
300
1.000
200
500
100
0
0
2010/11
2011/12
2012/13
2013/14
506 *
500
2014/15
315
299
188
26
2010/11
* angepasst
2011/12
2012/13
2013/14
2014/15
Konzern-Lagebericht : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
Die sonstigen Erträge lagen mit 62,0 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahreswert (46,8 Millionen Euro). Dies ist
im Wesentlichen auf deutlich erhöhte Erträge aus der Erstattung von versicherten Schäden sowie aus der Auflösung von
Rückstellungen aus Rechtsstreitigkeiten zurückzuführen. Nord­
zucker hat in der Berichtsperiode keine sonstigen Erträge aus
Rückzahlungsansprüchen von Produktionsabgaben für Vorjahre erfasst, wohingegen in der Vorperiode noch Erträge in
Höhe von 17,3 Millionen Euro realisiert wurden.
Die sonstigen Aufwendungen betrugen zum Berichtsjahresende 96,5 Millionen Euro und lagen damit wesentlich unter
dem Wert des Vorjahres (140,8 Millionen Euro). Im Vorjahr
wurde der Goodwill aus dem Erwerb von Nordic Sugar in
Höhe von 89,0 Millionen Euro abgeschrieben. In der Berichtsperiode sind außerplanmäßige Abschreibungen von
34,4 Millionen Euro vorgenommen worden, fast ausschließlich auf immaterielle Vermögenswerte im Zusammenhang mit
dem Erwerb von Nordic Sugar. Darüber hinaus haben sich
die Aufwendungen aus Schadensfällen im Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht. Die übrigen betrieblichen
Aufwendungen lagen im Vorjahr deutlich höher, weil hier
Rückzahlungsansprüche Dritter für Produktionsabgaben in
Höhe von 7,5 Millionen Euro erfasst worden waren.
Insgesamt erzielte der Nordzucker Konzern ein operatives
Ergebnis (EBIT) von 26,0 Millionen Euro nach 298,9 Millionen
Euro im Vorjahr. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen
(EBITDA) belief sich auf 140,2 Millionen Euro (Vorjahr: 472,3
Millionen Euro).
Die Finanzerträge sind signifikant von 19,7 Millionen Euro
auf 7,2 Millionen Euro zurückgegangen. Zum einen hat die
Beteiligungsgesellschaft Tereos TTD im Berichtsjahr deutlich
geringere Dividenden als im Vorjahr gezahlt. Zum anderen
wurden im Vorjahr in erheblichem Umfang erwartete Zins­
erträge aus der gerichtlich erstrittenen Rückzahlung von
Produktions­abgaben aus Vorjahren erfasst.
In den Finanzaufwendungen sind insbesondere Zinsen und
ähnliche Aufwendungen enthalten. Die Finanzaufwendungen
haben sich im Vergleich zur Vorperiode um 4,7 Millionen
Euro vermindert. Ursächlich war einerseits ein Einmalaufwand
im Zusammenhang mit der Refinanzierung des syndizierten
Kredits. Andererseits wurden im Vorjahr Zinsaufwendungen
auf Rückzahlungsansprüche für Produktionsabgaben berücksichtigt.
Der Rückgang der Steuerquote auf 10,9 Prozent (Vorjahr: 31,1
Prozent) resultierte insbesondere aus der steuerfrei vereinnahmten Dividende aus der Beteiligung an der Tereos TTD,
welche sich bei einem niedrigen Gesamtergebnis überproportional hoch auf die Steuerquote auswirkt. Ferner beeinflussten Steuererstattungen für die Vorjahre zusätzlich den
Rückgang der Steuerquote.
Insgesamt erzielte Nordzucker einen Jahresüberschuss vor
Fremdanteilen in Höhe von 20,0 Millionen Euro (Vorjahr:
208,7 Millionen Euro). Nach Abzug der Fremdanteile war ein
Konzernergebnis von 20,7 Millionen Euro nach 201,3 Millionen Euro im Vorjahr zu verzeichnen.
Jah res ü bers ch us s Ko nzer n
Millionen Euro
EBITDA Ko n z e rn
Millionen Euro
400
594
600
500
300
300
472
420
400
250
209
208
200
283
150
200
140
50
0
0
2011/12
2012/13
2013/14
2014/15
91
100
100
2010/11
369*
350
20
2010/11
* angepasst
2011/12
2012/13
2013/14
2014/15
29
30
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzern-Lagebericht
Vermögenslage
Die konsolidierte Bilanzsumme des Nordzucker Konzerns
betrug zum Ende des Berichtsjahres 2.143,5 Millionen Euro und
lag damit um 193,2 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert
(2.336,7 Millionen Euro).
Die immateriellen Vermögenswerte in Höhe von 25,3 Millionen Euro (Vorjahr: 67,1 Millionen Euro) verminderten sich um
41,8 Millionen Euro. Ursächlich für diesen Rückgang waren vor
allem die in der Berichtsperiode vorgenommenen außerplanmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte,
die mit dem Erwerb von Nordic Sugar aktiviert wurden.
Im Nordzucker Konzern wurden im Berichtsjahr 78,6 Millionen
Euro (Vorjahr: 75,9 Millionen Euro) in das Sachanlagevermögen investiert. Den Investitionen standen laufende Abschreibungen in Höhe von 68,5 Millionen Euro (Vorjahr: 70,0 Millionen Euro) und außerplanmäßige Abschreibungen von 1,0
Millionen Euro (Vorjahr: 3,3 Millionen Euro) gegenüber. Insgesamt ist das Sachanlagevermögen mit 848,8 Millionen Euro im
Vergleich zum Vorjahr (847,9 Millionen Euro) nahezu konstant
geblieben.
Die Finanzanlagen lagen mit 26,5 Millionen Euro annähernd
auf Vorjahresniveau (26,4 Millionen Euro).
Die Vorräte haben sich insgesamt um 26,0 Millionen Euro auf
986,1 Millionen Euro (Vorjahr: 1.012,1 Millionen Euro) vermindert. Die Zuckerbestände nahmen um 11,2 Millionen Euro auf
885,4 Millionen Euro ab. Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind
um 8,3 Millionen Euro auf 53,5 Millionen Euro (Vorjahr: 61,8
Millionen Euro) zurückgegangen, vor allem durch geringere
Bestände an Rohzucker.
Die kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte
lagen mit 201,7 Millionen Euro um 115,6 Millionen Euro unter
dem Vorjahresniveau (317,3 Millionen Euro). Aufgrund rückläufiger Umsätze lagen die Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen gegen Dritte und gegen nahestehende Personen mit
139,0 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von 187,3 Millionen Euro. Die Forderungen aus laufenden Steuern vom Einkommen und Ertrag sind um 5,7 Millionen Euro zurückgegangen.
Die finanziellen und die sonstigen Vermögenswerte reduzierten sich in Summe um 61,6 Millionen Euro. Dies war
zum einen zurückzuführen auf im Vergleich zur Vorperiode
geringere Forderungen aus Schadensersatzansprüchen. Zum
anderen wurden noch im Vorjahr Forderungen für Rückzahlungen aus Produktionsabgaben aus Vorjahren in Höhe
von 43,3 Millionen Euro bilanziert, die in der Berichtsperiode
bezahlt worden sind.
Der Finanzmittelbestand überstieg die Finanzverbindlich­
keiten zum Bilanzstichtag um 37,3 Millionen Euro (Vorjahr:
52,4 Millionen Euro).
A k t i va u nd Passi va 2 0 1 4 / 1 5
im prozen t ual e n Sp l i t z u r B i l a n z s u m m e
Millionen Euro
2.200
2.144
2.144
2.000
1.800
1.600
1.400
42 %
59 %
N et tovers ch ul dung Ko nz ern
1.200
Millionen Euro
1.000
800
600
46 %
17 %
300
400
200
0
350
314
249
250
12 %
24 %
Aktiva
Passiva
Langfristige
Vermögenswerte
Eigenkapital
Vorräte
Langfristige
Verbindlichkeiten
Übrige kurzfristige
Vermögenswerte
Kurzfristige
Verbindlichkeiten
200
150
100
59
50
0
– 50
– 100
– 52
2010/11
2011/12
2012/13
2013/14
– 37
2014/15
Konzern-Lagebericht : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
Das Eigenkapital reduzierte sich um insgesamt 114,3 Millionen
Euro auf 1.271,5 Millionen Euro (Vorjahr: 1.385,8 Millionen
Euro). Zwar erhöhte das Konzern-Periodenergebnis das Eigenkapital um 20,0 Millionen Euro (Vorjahr: 208,7 Millionen Euro).
Eigenkapitalreduzierend wirkte allerdings ein im kumulierten
übrigen Eigenkapital bzw. in der Gesamtergebnisrechnung
erfasstes sonstiges Ergebnis von minus 65,4 Millionen Euro
(minus 52,9 Millionen Euro und minus 12,5 Millionen Euro).
Im Vorjahr wurde im sonstigen Ergebnis ein Betrag von minus
15,3 Millionen Euro (minus 1,4 Millionen Euro und minus 13,9
Millionen Euro) erfasst. Das negative sonstige Ergebnis des
Berichtsjahrs wurde maßgeblich bestimmt aus der Neubewertung leistungsorientierter Pensionsverpflichtungen, die in
der Berichtsperiode eine Reduzierung des Eigenkapitals von
minus 73,8 Millionen Euro (nach Berücksichtigung von latenten Steuern von 52,9 Millionen Euro) zur Folge hatte. Ebenso
führten die Zahlungen von Dividenden in Höhe von 69,4
Millionen Euro (Vorjahr: 96,5 Millionen Euro) an Aktionäre der
Nordzucker AG und Minderheitsaktionäre zu einem Rückgang
des Eigenkapitals. Die Eigenkapitalquote lag wie im Vorjahr
bei 59,3 Prozent. Dieser Wert übertraf erneut deutlich die
konzernweite Zielmarke von 30 Prozent.
Die langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten erhöhten sich auf 359,0 Millionen Euro (Vorjahr: 310,8 Millionen
Euro). In dieser Summe enthalten sind langfristige Rückstellungen von 252,9 Millionen Euro (Vorjahr: 172,3 Millionen
Euro), die mit 219,3 Millionen Euro (Vorjahr: 144,7 Millionen
Euro) im Wesentlichen Pensionsverpflichtungen betreffen. Der
Anstieg der Pensionsrückstellungen um 74,6 Millionen Euro
resultierte überwiegend aus einem im Vergleich zum Vorjahr
wesentlich geringeren Rechnungszins. Die langfristigen Verbindlichkeiten umfassen überwiegend passive latente Steuern,
die sich im Berichtsjahr von 116,3 Millionen Euro auf 84,0 Millionen Euro reduziert haben.
Die kurzfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten sanken
deutlich von 640,1 Millionen Euro auf 512,9 Millionen Euro.
So lagen vor allem die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen von den Anbauern mit 327,3 Millionen Euro unter
dem Vorjahresniveau (399,3 Millionen Euro). Ferner verminderten sich die sonstigen Verbindlichkeiten von 97,1 Millionen
Euro auf 45,1 Millionen Euro. Letzteres ist zurückzuführen auf
noch im Vorjahr erfasste Verbindlichkeiten im Zusammenhang
mit der Rückforderung von Produktionsabgaben für Vorjahre von 28,7 Millionen Euro, die zum Ende der Berichtsperiode
nahezu nicht mehr bestanden.
Finanzlage
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit lag mit 135,0
Millionen Euro deutlich unter dem Wert des Vorjahres (284,8
Millionen Euro). Der Rückgang ergab sich insbesondere aus
dem geringeren Ergebnis vor Steuern von 22,4 Millionen Euro
nach 303,1 Millionen Euro im Vorjahr. Dies wurde teilweise
kompensiert durch deutlich geringere Steuerzahlungen.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit lag mit minus
78,6 Millionen Euro über dem Vorjahresniveau (minus 75,1
Millionen Euro) und entsprach dem Investitionsbudget des
Berichtsjahres.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit verbesserte sich
von minus 163,2 Millionen Euro auf minus 69,6 Millionen
Euro. So wurde im Vorjahr ein Nettobetrag von 66,7 Millionen Euro getilgt, wohingegen in der Berichtsperiode weder
eine Kreditaufnahme noch eine signifikante Kredittilgung
erfolgte. Darüber hinaus wurden vergleichsweise geringere
Dividendenausschüttungen in Höhe von 69,4 Millionen Euro
(Vorjahr: 96,5 Millionen Euro) an die Unternehmenseigner
geleistet.
Zum 28. Februar 2015 betrug der Finanzmittelbestand 45,0
Millionen Euro (Vorjahr: 58,3 Millionen Euro).
Gesamtbeurteilung zur Ertrags-,
Vermögens- und Finanzlage
Nordzucker hat im Berichtsjahr 2014/15 seine ertragsbezogenen Ziele verfehlt: Weder in Bezug auf die EBITDA-Marge
noch mit Blick auf die Umsatzrendite konnten die Zielmarken
erreicht werden. Ursächlich dafür war der andauernd starke
Preisverfall für Quoten- und Nicht-Quotenzucker.
C as hflow aus betrieblich er täti gkeit
Millionen Euro
350
300
313
250
313
285
222
200
135
150
100
50
0
2010/11
2011/12
2012/13
2013/14
2014/15
31
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N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzern-Lagebericht
Die Vermögens- und Finanzlage des Nordzucker Konzerns wird
allerdings nach wie vor als gut eingestuft. Die Eigenkapital­
quote liegt mit 59,3 Prozent deutlich über der konzernweiten Zielmarke von 30 Prozent. Das Unternehmen hat zum
Abschlussstichtag kaum Finanzverbindlichkeiten (7,7 Millionen
Euro). Wie im Vorjahr überstieg der Finanzmittelbestand die
Finanzverbindlichkeiten deutlich um 37,3 Millionen Euro. Trotz
eines rückläufigen Ergebnisses lag der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit weiterhin auf hohem Niveau.
I N V ESTITIO N E N
Nordzucker investierte im Geschäftsjahr 2014/15 82,3 Millionen
Euro in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (Vorjahr: 78,7 Millionen Euro). Wesentliche Investitionen betrafen
in Örtofta die Aufstellung eines Verdampfungskristallisations­
turmes für Weißzucker, den zweiten und abschließenden Bauabschnitt eines Verdampfungstrockners sowie die Errichtung
eines weiteren Melassetanks. Darüber hinaus wurde auch in
Uelzen ein zusätzlicher Melassetank installiert. Zusätzliche
Projekte waren die Erweiterungen der Verdampfstationen in
Säkylä und Chelmza, die Installation einer anaeroben Stufe in
die biologische Abwasserreinigungsanlage in Chelmza sowie
zwei Blockheizkraftwerke in den Flüssigzuckerstandorten. Wie
in den vergangenen Jahren lagen die Schwerpunkte der Investitionen auf Effizienzsteigerungen vor allem durch Energieeinsparungsmaßnahmen sowie auf der Erfüllung behördlicher
Auflagen und der Umsetzung von Ersatzinvestitionen.
Zum Bilanzstichtag bestanden Investitionsverpflichtungen in
Höhe von 8,3 Millionen Euro (Vorjahr: 28,9 Millionen Euro).
Diese Investitionsverpflichtungen werden im Wesentlichen aus
dem Mittelzufluss aus der betrieblichen Tätigkeit finanziert.
Inv e s t it io n e n in Sac h a n l age n u nd
im m at e r ie l l e Ve r m öge n s w e r t e
Millionen Euro
80
74
70
60
79
82
64
56
50
40
30
20
10
0
2010/11
2011/12
2012/13
2013/14
2014/15
F I N A N Z IERU N G
Aufgaben und Ziele des Finanzmanagements
Die wesentlichen Aufgaben des Nordzucker-Finanzmanagements bestehen in der konzernweiten Lenkung und Kontrolle
der Finanzflüsse auf Basis klar definierter Kriterien. Wichtigstes
Ziel ist dabei die fortlaufende Sicherstellung ausreichender
Liquidität im Konzern. Angesichts der steigenden Volatilitäten
an den internationalen Märkten steht daneben das Management von Rohstoff-, Zins- und Währungsrisiken im Mittelpunkt.
Zu den Aufgaben des Finanzmanagements gehört weiterhin
die Entwicklung und Umsetzung von Finanzierungsstrategien.
Darüber hinaus wird ein enger Kontakt zu Banken gehalten.
Zum Bilanzstichtag standen dem Nordzucker Konzern insgesamt 400,0 Millionen Euro (Vorjahr: 500,0 Millionen Euro) an
nicht in Anspruch genommenen Kreditlinien zur Verfügung.
Finanzierung und Financial Covenants
Im März 2014 hat Nordzucker einen neuen Konsortialkredit
mit ihren Banken abgeschlossen. Dieser Kredit eröffnet dem
Unternehmen deutlich größere unternehmerische Spielräume
als die bisherige Finanzierung es zuließ. Der Kredit läuft zunächst fünf Jahre.
Kredite dieser Art beinhalten sogenannte „Financial Covenants“.
Hierbei handelt es sich um Finanzkennzahlen, für die bestimmte
Werte während der gesamten Laufzeit des Kredits einzuhalten
sind.
Damit sind Financial Covenants wesentlicher Bestandteil eines
Kreditvertrags. Banken nutzen diese als Instrument der Risiko­
früherkennung und -vermeidung, indem sie aus den berechneten Kennzahlen Rückschlüsse auf die finanzwirtschaftliche
Lage des Unternehmens ziehen. Bei Nordzucker sind diese auf
Konzernebene definiert worden. Deren Einhaltung wird haus­
intern regelmäßig überprüft und zu bestimmten Terminen im
Berichtsjahr an die Banken berichtet.
Im Berichtsjahr 2014/15 wurde die vereinbarte Finanzkennzahl
(EBITDA im Verhältnis zum Verschuldungsgrad) zu allen Testterminen eingehalten. Auf Basis der vorliegenden konzernweiten
Unternehmensplanung geht der Vorstand der Nordzucker AG
davon aus, dass auch zukünftig vereinbarte Finanzkennzahlen
nicht verletzt werden. Weitere Maßnahmen zur Verbesserung
des Cashflows und der Finanzierung sind eingeleitet worden.
Konzern-Lagebericht : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
DIVIDENDE
CHA N CE N U N D RISIKE N
D i vi d e nd e n s u m m e N o rdz u ck e r AG
Risikomanagement
Millionen Euro
100
87
80
63
60
48
40
22
20
5
0
2010/11
2011/12
2012/13
2013/14
2014/15
Für das Berichtsjahr 2014/15 wird der Hauptversammlung der
Nordzucker AG eine Ausschüttung von 0,10 Euro je Aktie auf
das Grundkapital vorgeschlagen. Dies entspricht einer Dividendensumme von 4,8 Millionen Euro. Im Vorjahr wurden insgesamt 62,8 Millionen Euro (1,30 Euro je Aktie) ausgeschüttet.
MITARBEITER
Die Anzahl der Mitarbeiter im Nordzucker Konzern lag im
Jahres­durchschnitt ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres
(3.284 Mitarbeiter; Vorjahr: 3.279). Davon waren 1.258 (1.247)
in Zentraleuropa, 526 (523) in Osteuropa und 1.500 (1.509)
in Nordeuropa beschäftigt.
Unternehmerisches Handeln als Wahrnehmen von Chancen
bringt mit sich, dass Risiken in Kauf genommen werden müssen. Um diese Risiken, die sich aus der Geschäftstätigkeit entwickeln, frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und konsequent
zu handhaben, hat Nordzucker ein unternehmensweites integriertes System zur Identifikation und Steuerung von Risiken
eingeführt. Dadurch wird sichergestellt, dass in regelmäßigen
Abständen die geschäftsbedrohenden Risiken des Unternehmens identifiziert und bewertet werden. Für jedes identifizierte
Risiko werden individuelle Maßnahmen zur Risiko­vermeidung,
Risikobegrenzung oder Risikoabwälzung festgelegt und es
wird gegebenenfalls eine angemessene Vorsorge gebildet.
Das Risiko­management diskutiert in regelmäßigen Abständen
mit den Verantwortlichen den Fortschritt bei der Umsetzung
der festgelegten Maßnahmen; Vorstand und Aufsichtsrat
lassen sich permanent zum Stand des Risikomanagements
informieren.
Alle operativen und strategischen Entscheidungen erfolgen
stets auch unter Risikogesichtspunkten. So wird zum Beispiel für
die Unternehmensplanung in alternativen Szenarien untersucht,
wie sich verschiedene Marktsituationen auf den Geschäftsverlauf auswirken können. Durch Beschreibung von Chancen und
Risiken werden alternative Entwicklungen verdeutlicht und
Handlungsbedarfe identifiziert. Im Jahresverlauf informiert das
konzernweite Berichts- und Controllingsystem kontinuierlich
alle verantwortlichen Entscheidungsträger zum tatsächlichen
Geschäftsverlauf.
Einige der identifizierten Risiken werden auf Risikoträger wie
beispielsweise Versicherungen übertragen. Der Umfang und
die Höhe des Versicherungsschutzes werden regelmäßig
überprüft und situationsbedingt angepasst.
An zahl M ita r b e i t e r N o rd z u ck e r Kon z e r n
im Jahr e sdu rc h s c h n i t t n ac h R e g i o n en
4.000
3.500
3.000
2.500
2.000
1.500
1.000
500
0
3.508
3.280
1.588
3.290
3.284
3.279
1.521
1.504
1.509
548
544
523
1.211
1.242
1.247
563
1.357
2010/11
2011/12
Nordeuropa
2012/13
Osteuropa
2013/14
1.500
526
1.258
2014/15
Zentraleuropa
33
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N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzern-Lagebericht
Konzernrevision
Die interne Revision prüft und bewertet die Wirksamkeit,
Wirtschaftlichkeit und Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsprozesse, der Organisation sowie des Risikomanagements
und des Internen Kontrollsystems (IKS). Die Ergebnisse jeder
Prüfung werden in einem Prüfungsbericht festgehalten und
die Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen wird systematisch und regelmäßig überwacht. Neben Prüfungen auf Basis
einer jährlichen risikoorientierten Revisionsplanung führt die
Interne Revision auch Ad-hoc-Prüfungen durch. Außerdem ist
die Interne Revision beratend tätig, beispielsweise bei der
Erstellung von Richtlinien, der Optimierung von Geschäftsprozessen und der Verbesserung des Internen Kontrollsystems
des Nordzucker Konzerns.
Die Interne Revision ist organisatorisch direkt dem Vorstandsvorsitzenden unterstellt und berichtet regelmäßig an den
Gesamtvorstand sowie an den Prüfungs- und Finanzausschuss
des Aufsichtsrats. Diese Berichterstattung umfasst neben dem
Stand der Revisionsprüfungen auch wesentliche Feststellungen
aus Prüfungen sowie den Umsetzungsstatus der vereinbarten
Maßnahmen.
Politische und rechtliche Chancen und Risiken
Zuckermarktordnung
Die Mitgliedsstaaten der EU, EU-Parlament und EU-Kommission haben im Juni 2013 beschlossen, die Zuckermarktordnung in ihrer gegenwärtigen Ausgestaltung bis zum Ende des
Zuckerwirtschaftsjahres 2016/17 am 30. September 2017 zu
verlängern. Die Zuckermarktordnung bildet bis zu diesem
Datum den Handlungsrahmen für die Zuckerwirtschaft in der
EU. Gleichzeitig haben EU-Rat, EU-Parlament und EU-Kommission beschlossen, die Zuckermarktordnung in ihrer jetzigen
Form danach enden zu lassen. Deshalb werden zu Beginn des
Zuckerwirtschaftsjahres 2017/18 die Quotenregelungen für
Zucker und Isoglukose sowie der Mindestpreis für Zuckerrüben abgeschafft. Mit dem Ende der Quotenregelung fällt
auch das WTO-Exportlimit in Höhe von derzeit 1,37 Millionen
Tonnen.
Der Wegfall der Quotenregelungen für Zucker und Isoglukose
wird erhebliche Auswirkungen auf den EU-Zuckermarkt haben.
Es ist zu erwarten, dass ohne Quotenregelung die Produktion
von Isoglukose in der EU ansteigt und es damit zu einem Verdrängungswettbewerb mit Zucker kommt. Die EU-Kommission
und andere Marktbeobachter gehen davon aus, dass zukünftig
zwischen zwei und drei Millionen Tonnen Isoglukose in der EU
vermarktet werden könnten – im Vergleich zu rund 700.000 Tonnen heute. Darüber hinaus haben einzelne Zuckerproduzenten
bereits angekündigt, ihre Produktion ausweiten zu wollen. Das
größere Angebot an Zucker wird den Wettbewerb verschärfen.
Um sich bestmöglich auf die Veränderung der Rahmenbedingungen vorzubereiten, arbeitet Nordzucker weiter kontinuierlich an der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. Ein
wichtiger Schwerpunkt ist die Steigerung der Effizienz des
Zuckerrübenanbaus im Vergleich zu den Alternativkulturen. Im
Projekt 20 · 20 · 20 bündelt Nordzucker alle Maßnahmen zur
Steigerung der Produktivität auf dem Acker. Im Geschäftsjahr
2014/15 hat Nordzucker ein neues Effizienzprogramm FORCE
gestartet, um in allen Funktionen und Standorten des Unternehmens weitere Einsparungen zu erreichen. Ziel ist dabei
nicht nur eine einmalige Kostensenkung, sondern ein dauerhafter Verbesserungsprozess.
Die Stärke, die Nordzucker aktuell im Zuckermarkt aufweist,
verbunden mit den umfassenden Maßnahmen, die Effizienz
dauerhaft zu steigern, bietet Chancen für eine nachhaltige
Positionierung und ein stetiges Wachstum im Wettbewerbsumfeld des Zuckermarkts der EU.
Aufgrund des Auslaufens der Zuckermarktordnung und des
damit einhergehenden Falls der Exportlimitierung wird dem
Zuckerexport künftig eine höhere Bedeutung zukommen. Hier­
aus ergeben sich Chancen im Wettbewerb. Der Aufbau von
Know-how im weltweiten Zuckerhandel sowie eine Verbesserung des Zugangs zu Exportwegen und der erforderlichen
Logistik sind daher wichtige Elemente der Weiterentwicklung.
Alle Funktionen im Unternehmen diskutieren intensiv die zu
erwartenden Veränderungen und bereiten sich auf den Wegfall der Zuckermarktordnung 2017 intensiv vor, um die sich
daraus ergebenden Chancen zu nutzen und die Risiken entsprechend zu minimeren.
WTO-Verhandlungen
Im Rahmen der Ministerkonferenz im Dezember 2013 auf Bali
wurde keine Verringerung der Einfuhrzölle im Agrarsektor vereinbart. Bis Ende Juli 2015 soll ein Arbeitsprogramm für die
Fortsetzung der Liberalisierung des Handels definiert werden.
WTO-Generaldirektor Azevedo ist bestrebt, bei der nächsten
WTO-Ministerkonferenz im Dezember 2015 konkrete Ergebnisse zu erreichen.
Eine Abschmelzung des Außenschutzes ohne Berücksichtigung der speziellen Belange der Zuckerwirtschaft würde
die Wettbewerbsintensität in der EU noch stärker erhöhen,
als dies bereits durch die Abschaffung der ZMO der Fall ist.
Der Außenschutz schützt die europäische Zuckerwirtschaft
vor Importen, die über die Mengen hinausgehen, die zollreduziert oder zollfrei über Präferenzmengen etwa aus den
Konzern-Lagebericht : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
Least Developed Countries (LDC) oder zunehmend auch
aus bilateralen Handelsabkommen auf den Europäischen
Markt kommen. Ohne EU-Zölle könnte in beliebigem Umfang
Zucker in die EU zu Weltmarktpreisen eingeführt werden. In
so gut wie allen Ländern der Welt greift der Staat aber massiv
in die Zuckerproduktion ein und fördert die lokale Produktion;
die Preise auf dem Weltmarkt sind stark verzerrt durch politische Einflüsse und Vermarktung von Überschüssen, die in den
jeweiligen Ländern nicht gebraucht werden.
Gleichzeitig würde eine Abschmelzung des Außenschutzes
die Volatilität der Preise in der EU weiter erhöhen. Nordzucker
setzt sich, auch im Rahmen der nationalen und europäischen
Verbände dafür ein, den Außenschutz für Zucker beizubehalten. Mit den im vorangegangenen Abschnitt beschriebenen
Maßnahmen bereitet sich das Unternehmen auch gleichzeitig
auf den Fall vor, dass der Außenschutz weiter reduziert wird.
Freihandelsabkommen der EU
Freihandelsabkommen gewinnen für die Europäische Union
immer mehr an Bedeutung. In den letzten Jahren abgeschlossene Handelsabkommen mit Moldawien, Georgien, Ukraine,
Kolumbien, Peru und den Staaten Zentralamerikas ermög­
lichen jährlich zollfreie Zuckereinfuhren von mehr als 280.000
Tonnen. Bereits verhandelt, aber noch nicht in Kraft getreten,
sind Handelsabkommen mit weiteren Importkontingenten von
Zucker zugunsten der Republik Südafrika, Ecuador, Kanada
sowie Singapur.
Mit weiteren Staaten wie USA, Indien, Malaysia, Thailand und
Vietnam sowie den Golf-Staaten laufen Verhandlungen. Von
besonders großer Bedeutung für den EU-Zuckermarkt sind
die Verhandlungen mit den Mercosur-Ländern der südameri­
kanischen Wirtschaftszone, die unverändert stocken. Insbesondere Brasilien als der größte Zuckerexporteur weltweit drängt
auf eine Importquote für Zucker und Ethanol.
Mehrkosten für CO2-Zertifikate
Als Unternehmen, das durch eine eigene Strom- und Wärme­
erzeugung Kohlendioxid (CO2) emittiert, benötigt Nordzucker
entsprechende Zertifikate. Fehlende Zertifikate müssen durch
Auktionen oder andere Geschäfte permanent erworben werden. Durch Anstieg der Preise für die CO2 -Zertifikate nimmt
der Kostendruck auf die Produkte von Nordzucker weiter zu.
Nordzucker versucht durch Investitionen und andere Maßnahmen ständig, die CO2 -Emissionen weiter zu reduzieren.
Dies ist eine wichtige Maßnahme, um die Nachhaltigkeit
unseres Wirtschaftens weiter zu steigern.
Rechtliche Risiken
Die Gesellschaften des Nordzucker Konzerns unterliegen verschiedenen gesetzlichen Regulierungsvorschriften, aus denen
sich Haftungsrisiken ergeben können. Dazu gehören insbesondere die Zuckermarktordnung in Verbindung mit den
dazugehörigen Vorschriften des Zoll- und Lizenzrechts sowie
das Lebensmittel- und Futtermittelrecht. Weitere Risiken können auch aus steuerrechtlichen Vorschriften der verschiedenen Länder, in denen der Nordzucker Konzern tätig ist, sowie
aus Rechtsstreitigkeiten resultieren.
Das Bundeskartellamt hat im Februar 2014 Untersuchungen
wegen mutmaßlicher Wettbewerbsverstöße vor 2009 beendet
und damit das Kartellverfahren abgeschlossen. Nordzucker
hat ein Bußgeld in Höhe von 8,5 Millionen Euro akzeptiert.
Nordzucker geht davon aus, dass durch die vom Bundeskartellamt festgestellten Umstände kein Schaden bei den Abnehmern
von Zucker entstanden ist. So gab es im Zuckermarkt auch
in dem vom Bundeskartellamt beanstandeten Zeitraum Wettbewerb zwischen den Zuckerherstellern, sodass es zu Kundenwechseln und unterschiedlichen Verkaufsmengen kam. Zudem
kauften viele Kunden Zucker bei mehreren in- und ausländischen Zuckerproduzenten. Ferner ist der Zuckermarkt durch
die Europäische Zuckermarktordnung stark reguliert. Dies gilt
insbesondere auch für Mengen und Preise. Die Zuckermenge
ist durch die Quotenregelung der Europäischen Zuckermarkt­
ordnung begrenzt. Bis 2006 konnten die Zuckerhersteller
gegen Erhalt einer Erstattung zudem Quotenzucker in den
Weltmarkt exportieren. Die Europäische Zuckermarktordnung
sah des Weiteren Interventionspreise, also Mindestpreise für
Zucker vor; der Interventionspreis wurde 2006 durch den
Referenzpreis ersetzt. Ebenso regelt die Europäische Zuckermarktordnung die von den Zuckerproduzenten zu zahlenden
Mindestpreise für den Einkauf von Rüben.
Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass es Dritten zukünftig – entgegen der Erwartung von Nordzucker – gelingt,
Schadensersatzansprüche erfolgreich gegen Nordzucker geltend zu machen.
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N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzern-Lagebericht
Marktchancen und -risiken
Zuckermarkt und Zuckerpreise
Seit der Reform der Zuckermarktordnung 2006 haben
Schwankungen des Weltmarktpreises erheblichen Einfluss
auf die Marktverhältnisse in der EU. Die EU ist zur Versorgung
auf Importe aus AKP- und LDC-Staaten beziehungsweise
vom Weltmarkt angewiesen. Im Laufe des vergangenen Geschäftsjahrs sind die Weltmarktpreise weiter kräftig gesunken.
Bei niedrigeren Weltmarktpreisen ist der Anreiz für AKP- und
LDC-Staaten, ihren Zucker in die EU zu exportieren, größer
geworden, und die Importe haben zugenommen. Auch durch
Maßnahmen der EU während der Restlaufzeit der Zuckermarkt­
ordnung, wie zum Beispiel die Konversion von Nicht-Quotenzucker durch besonders große Ernten in der EU, könnte der
Druck auf die Preise in der EU zunehmen. Dies kann die Rentabilität von Nordzucker erheblich belasten. Die im Abschnitt
zur Zuckermarktordnung dargestellten Maßnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit bereiten Nordzucker auch
auf diese Herausforderungen vor.
Nachfrage nach Zucker steigt weltweit langfristig an
Durch Bevölkerungswachstum und einen Anstieg des Wohlstands vor allem in den Schwellenländern wächst der Zuckerverbrauch weltweit und langfristig betrachtet kontinuierlich an. Für Nordzucker ergibt sich hieraus eine Chance auf
Exporte oder das Engagement in den betreffenden Regionen
außerhalb der EU.
Diskussion über gesunde Ernährung und Zucker
Häufig wird Zucker in den Medien als ungesund oder gar
krankmachend dargestellt. Diese Diskussion hat sich 2014/15
weiter dadurch verschärft, dass die WHO eine Richtlinie zum
Zuckerverzehr für Erwachsene und Kinder veröffentlicht hat.
Sie empfiehlt, den Zuckerkonsum drastisch einzuschränken.
Diese Richtlinie basiert auf veralteten Studien und lässt neuere
Erkenntnisse als auch Grundzusammenhänge zwischen Ernährung, Kariesvermeidung durch Zahnpflege sowie Einflüsse auf
das Körpergewicht außer Acht. Sie könnte aber Einfluss auf
die Gesundheitspolitik oder das Image von Zucker in europäischen Ländern haben und so zu einem Rückgang der Zuckernachfrage führen.
Nordzucker arbeitet national und EU-weit intensiv mit seinen
Wettbewerbern daran, Politik und Verbraucher objektiv über
Zucker zu informieren. Zucker spielt eine wichtige Rolle im
Rahmen einer gesunden und ausgewogenen Ernährung, die
neben ausreichender Bewegung und regelmäßiger Vorsorge
wichtig für ein gesundes Leben ist.
Rohstoffsicherung
Der Rübenanbau steht beim Landwirt in Konkurrenz zum
Anbau anderer Ackerkulturen. Die Entscheidung, ob Zuckerrüben oder andere Feldfrüchte angebaut werden, hängt stark
von der relativen Preisentwicklung der verschiedenen Kulturen
sowie vom regional erzielbaren Ertragsniveau ab. Eine hohe
Attraktivität anderer Feldfrüchte führt auch zu steigendem
Kostendruck beim Rübeneinkauf. Bei weiter steigender Wettbewerbsintensität, insbesondere nach Ende der ZMO, wird es
umso wichtiger, dass die Bauern durch hohe Produktivität zu
wettbewerbsfähigen Kosten und gleichzeitig für sie attraktiven
Erträgen liefern können.
Das wichtigste langfristig wirksame Element der Rohstoffsicherung ist das Ertragssteigerungsprogramm 20 · 20 · 20.
Nordzucker hat sich das konzernweite Ziel gesetzt, mit den
20 Prozent besten Anbauern im Jahr 2020 einen Zuckerertrag
von 20 Tonnen je Hektar zu erzielen. Dieses Programm ist
gerade bei volatilen Agrarmärkten von großer Bedeutung, um
die relative Vorteilhaftigkeit des Zuckerrübenanbaus gegenüber anderen Feldfrüchten zu sichern. Zur Erreichung dieses
Ziels arbeitet Nordzucker intensiv mit Anbauern, Anbauerverbänden und anderen Unternehmen in der Wertschöpfungskette zusammen.
Um kurz- und mittelfristig die Rohstoffmengen zu sichern,
schließt Nordzucker frühzeitig Lieferverträge mit den Rüben­
anbauern ab. Nicht-Quotenrüben beschaffte das Unternehmen
im Geschäftsjahr 2014/15 in Deutschland durch Mehrjahresverträge, in anderen Konzernregionen durch Einjahresverträge.
Alle Verträge bieten im Vergleich zu den alternativen Feldfrüchten attraktive Konditionen.
Bei den bestehenden mehrjährigen Industrierübenverträgen
hat das Unternehmen Verträge mit unterschiedlichen Preis­
modellen abgeschlossen. In Deutschland konnten die
Anbauer zwischen festen Rübenpreisen oder einer Koppelung
des Industrierübenpreises an die Kursentwicklung von Weizen
und Raps wählen. In allen Konzernregionen bestehen ähn­
liche Möglichkeiten der Vertragsgestaltung, indem die Rübenpreise beispielsweise mit dem Weizenpreis, dem Zuckerpreis
oder dem lokalen Unternehmenserfolg gekoppelt sind. Auf
diese Art wird die Wettbewerbsfähigkeit der jeweils gezahlten
Rübenpreise sichergestellt.
Konzern-Lagebericht : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
Energiepreise
Aufgrund einer rückläufigen Preisentwicklung an den Energie­
märkten konnte Nordzucker die Kosten im Energieeinkauf weiter reduzieren. Die Märkte waren liquide; dadurch konnte die
Versorgung mit den benötigten Mengen an Energie jederzeit
gewährleistet werden.
Der Preiskrieg zwischen den Ölförderländern im Nahen Osten
und den amerikanischen Fracking-Produzenten hält weiter an
und könnte die Energiepreise nachhaltig beeinflussen. Überdies
könnten die nach wie vor ungelösten politischen Probleme im
Nahen Osten sowie der Ukraine-Russland-Konflikt zu Schwankungen der Energiepreise führen.
Der Einkauf reduziert die Risiken einer für Nordzucker negativen
Preisentwicklung im Energiebereich durch variable Vertrags­
gestaltungen. Ferner werden Termingeschäfte zur Absicherung
von Preisen eingegangen.
Abhängigkeiten von einzelnen Lieferanten
Die Reduzierung der Zuckerproduktionskapazitäten im Zuge
der ZMO-Reform 2006 führte auf der Lieferantenseite zu
einem Konzentrationsprozess. Bei Anbietern für auf die Zucker­
industrie zugeschnittene Aggregate ergibt sich dadurch häufig
eine Monopolsituation mit entsprechend hohem Preisniveau.
Dieses Problem verschärft sich zum Teil dadurch, dass Nord­
zucker bewusst Technologien standardisiert und den Einkauf
auf einzelne Anbieter konzentriert.
Durch die begrenzte Anzahl von Anbietern besteht das Risiko
einer erhöhten Abhängigkeit, zum Beispiel bei Insolvenz eines
Lieferanten, beziehungsweise von Preiserhöhungen. Vor diesem Hintergrund wurde ein globales Einkaufsmarketing zur
Identifizierung möglicher Alternativanbieter gestartet. Zudem
werden neue Maschinen- und Anlagenbauer für Anlagen der
Zuckertechnologie interessiert und gewonnen.
Bei der Beschaffung von Komponenten hat Nordzucker Preis­
erhöhungen über langjährige Rahmenverträge weitestgehend
ausschließen können.
Betriebsrisiken
Längere Kampagnen
Zur Steigerung der Produktivität wurde die Kampagnedauer
in den Werken seit 2009 auf durchschnittlich 120 Tage erhöht.
Die längeren Kampagnen bergen zwei Risiken. Zum einen können durch einsetzendes Winterwetter die Rübenernte, Rübenlogistik und die Verarbeitung erheblich erschwert werden; zum
anderen werden mit längeren Kampagnen Produktionsausfälle
wahrscheinlicher.
Nordzucker hat daher sowohl auf dem Feld als auch in der Fa­
brik umfassende Maßnahmen ergriffen, um diese Risiken zu minimieren. So wurde in den vergangenen Jahren die Abdeckung
der Rüben mit Schutzvlies optimiert. Ebenso hat Nordzucker
die technologischen Verfahren in den Fabriken verbessert, um
diese soweit wie möglich auf die Verarbeitung von teilweise
frostgeschädigten Rüben einzustellen.
Um das Risiko von Produktionsausfällen zu vermindern, ist seit
einigen Jahren die risikoorientierte Instandhaltung eingeführt
worden, die im Rahmen der neuen Organisationsstruktur jetzt
auch unternehmensweit konsequent umgesetzt wird. In der
Zukunft sollen hier noch intensiver analytische Methoden zur
Durchführung gezielter Instandhaltungsmaßnahmen eingesetzt werden.
Zur weiteren Absicherung hat Nordzucker eine Produktionsausfallversicherung abgeschlossen.
Umwelt
Bei der Produktion von Zucker können Auswirkungen auf die
Umwelt nicht komplett vermieden werden.
Dazu gehören Emissionen in die Luft (Gerüche, Lärm), Abfall­
anfall und der Umgang mit Abwasser. Risiken ergeben sich
beim möglichen Überschreiten von Grenzwerten, Anwohnerbeschwerden oder durch neue gesetzliche Auflagen.
Nordzucker legt großen Wert darauf, belastende Umwelteinflüsse so weit wie möglich zu begrenzen. Investitionen
zur Vermeidung von Lärm und Gerüchen sind jedes Jahr ein
wesentlicher Teil des Investitionsprogramms. Ein wichtiger
Schwerpunkt in den letzten Jahren war zum Beispiel die Ver­
besserung der Abwasserreinigung, um Geruchsbelästigungen
zu minimieren. Um die Ergebnisse dieser Maßnahmen zu prüfen, werden alle Nordzucker-Werke nach den jeweils gültigen
nationalen und internationalen Rechtsvorschriften und Standards regelmäßig überprüft. Dazu gehören die Zertifizierungen
nach dem Umweltmanagementsystem DIN EN ISO 14001 und
der EU-Umweltbetriebsprüfungs-Verordnung (EG) 1221/2009
(EMAS III). Dabei unterzieht sich Nordzucker nicht nur den
gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchungen, sondern nimmt
auch freiwillige Zusatzprüfungen vor.
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N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzern-Lagebericht
Der aktive Dialog mit Anwohnern vor Ort ist für Nordzucker
eine Selbstverständlichkeit. Im direkten Kontakt mit den
Anwohnern hat die Werksleitung die Möglichkeit, die Auswirkungen auf Nachbarn besser zu vermitteln und über die
Prozesse im Werk zu informieren.
Produktsicherheit
Als Lebensmittelproduzent trägt Nordzucker Verantwortung
für die Qualität und Sicherheit der angebotenen Produkte.
Durch kontinuierliche Verbesserungen der Produktions­
prozesse, gezielte Investitionen und strenge interne Richtlinien
arbeitet das Unternehmen konsequent daran, den erreichten
sehr hohen Sicherheitsstand noch weiter zu verbessern. Um
Risiken frühzeitig zu erkennen, werden regelmäßig Prüfungen
und Zertifizierungen zu Produktsicherheit durchgeführt. So
entsprechen alle Standorte der DIN EN ISO 9001 und den
Produktsicherheitsstandards der DIN EN ISO 22000 in Verbindung mit dem PAS 220 (FSSC 22000).
Bedingt durch unterschiedliche lokale Anforderungen sind
einige Standorte zudem gemäß der nachfolgenden Standards
und Normen zertifiziert: Arbeitsschutz-Managementsystem
OHSAS 18001, Energiemanagementsystem DIN EN ISO
50001, deutsche Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung
(Biokraft-NachV – die Umsetzung der Richtlinie 2009/28/EG
zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren
Quellen), IFS-Standard (International Food Standard des
Lebensmittelhandels) sowie der Standard GMP B2 für die
Qualitätslenkung bei Futtermittel-Ausgangserzeugnissen. Ökologische und Fair-Trade-Produkte werden entsprechend der
gültigen Gesetzgebung und Standards erzeugt und geprüft.
IT-Risiken
Die fortschreitende Digitalisierung der Geschäftsprozesse und
damit einhergehend die größere zu verarbeitende Datenmenge erfordert die ständige Überwachung der IT-Prozesse.
Mögliche Risiken liegen im unbefugten Zugriff auf sensible
Unternehmensdaten sowie in der mangelnden Verfügbarkeit
der Systeme infolge von Betriebsstörungen und Katastrophen.
Über die installierten Kontrollsysteme und Risiko-Management-Systeme erfolgt ebenfalls eine ständige Überprüfung der
verbleibenden systemimmanenten Risiken, um das recht­zeitige
Eingreifen bei aufkommenden Gefahren zu gewährleisten.
Die bestehende IT-Landschaft wird kontinuierlich, auch unter
Hinzuziehung externer Fachkräfte, auf Schwachstellen überprüft, um frühzeitig die notwendigen Maßnahmen zur Beseitigung angehen zu können.
Finanzwirtschaftliche Risiken
Finanzwirtschaftliche Risiken betreffen Forderungsausfälle,
Währungs-, Rohstoff- und Zinsrisiken sowie das Liquiditätsrisiko. Ferner können sich Risikopositionen aus der Anlagestrategie und der Verfügbarkeit von Kreditfinanzierungen
ergeben.
Forderungsausfälle
Forderungen gegenüber Kunden oder anderen Vertragsparteien können ausfallen. Dieses Risiko verschärft sich in konjunkturellen Krisen oder auch aufgrund von starken Schwankungen
von Rohstoffpreisen, welche die Kunden belasten.
Um diese Risiken zu begrenzen, prüft Nordzucker vor Vertrags­
abschluss die Bonität der Kunden und schließt in der Regel
eine Forderungsversicherung ab. Der Vertrieb steht laufend
in engem Kontakt mit den Kunden; durch aktives Forderungs­
management werden Forderungsausfälle begrenzt.
Währungs-, Rohstoff- und Zinsrisiken
Aus der steigenden Volatilität von Zinssätzen und Währungskursen sowie aus schwankenden Rohstoffpreisen entstehen
operative Risiken, die im Konzern zentral durch die TreasuryAbteilung zusammengeführt werden.
Um diese Risiken zu begrenzen, werden sie bereits vor Abschluss von Verträgen umfassend analysiert. Muss Nordzucker
Risiken übernehmen, werden gängige Finanzinstrumente von
Banken und Börsen eingesetzt. Für die Sicherung der offenen
Risikopositionen des Konzerns werden dazu Finanzderivate
wie Termingeschäfte, Swaps und Futures abgeschlossen.
Der Nordzucker Konzern unterliegt hierbei in üblichem Rahmen einem Kontrahentenrisiko im Sinne einer möglichen
Nicht-Erfüllung der Verpflichtungen durch einen Vertragspartner. Zur Minimierung dieses Vertragspartnerrisikos werden
Finanzderivate nur mit erstklassigen internationalen Finanzinstituten abgeschlossen, deren wirtschaftliche Entwicklung
regelmäßig unter anderem durch die Analyse der Finanzratings
internationaler Rating-Agenturen begleitet wird. Die Abhängigkeit von einzelnen Instituten wird darüber hinaus durch eine
Verteilung der Geschäfte auf verschiedene Vertragsparteien
begrenzt.
Alle sich im Einsatz befindlichen Finanzderivate dienen ausschließlich der Sicherung operativer Grundgeschäfte aus
Vertrieb und Einkauf sowie der Währungssicherung bei
Finanztransaktionen.
Konzern-Lagebericht : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
Für die bei börsengelisteten Derivaten vorgeschriebenen
Deckungsbeträge auf verpfändeten Sonderkonten werden
als Anbieter ebenfalls nur erstklassige internationale Finanz­
institute ausgewählt.
Zum 28. Februar 2015 bestanden im Nordzucker Konzern
Währungsderivate mit einem nominalen Nettovolumen von
149,4 Millionen Euro (zum 28. Februar 2014: 90,8 Millionen
Euro). Bei Derivaten zur Absicherung von Preisschwankungen in Rohstoffpreisen bestanden zum Geschäftsjahresende
Sicherungsgeschäfte mit einem nominalen Nettovolumen
von 16,1 Millionen Euro (zum 28. Februar 2014: 18,2 Millionen
Euro) sowie Sicherungsgeschäfte auf CO2-Zertifikate mit einem
nominalen Nettovolumen von 2,2 Millionen Euro (zum 28. Februar 2014: 2,2 Millionen Euro).
Diese bestehenden Sicherungsgeschäfte haben in der Regel
eine Laufzeit von unter einem Jahr (Ausnahme: Sicherungen
auf CO2-Zertifikate) und bilden das Laufzeitprofil des Grundgeschäfts ab.
Die durch die neue EU-Regulierung „EMIR“ eingeführten
Standards in Bezug auf Reportingverpflichtungen zu Handelstätigkeiten in Derivaten wurden von Nordzucker zum
gesetzlich definierten Startdatum am 14. Februar 2014
umgesetzt und es wurde die entsprechende Berichterstattung begonnen.
Liquiditätsrisiko
Aufgrund des saisonalen Geschäftsverlaufs kommt es im Laufe
eines Geschäftsjahres zu großen Schwankungen im Kapital­
bedarf des Nordzucker Konzerns. Der Umfang der Ernte und
die Preisentwicklung auf den Märkten haben einen erheb­
lichen Einfluss auf den Mittelbedarf des Unternehmens. Kann
das Unternehmen diesen Mittelbedarf nicht decken, kann
hieraus eine existenzbedrohende Situation entstehen – entweder wegen des Ausfalls von angelegten Mitteln oder wegen
mangelnder Verfügbarkeit von Kreditmitteln.
Daher erfolgen regelmäßig Prognosen auf Basis eines standardisierten Vorschauprozesses, die die kurz- und mittelfristige
Liquiditätsentwicklung von Tochtergesellschaften und des
gesamten Konzerns umfassen. Auf Basis dieser Prognosen werden dann Finanzierungsstrategien erarbeitet und umgesetzt.
Verfügbarkeit von Kreditfinanzierung
Die Finanzkrise in der EU hat zu einer deutlich verschärften
Bankenregulierung geführt, welche die Kreditversorgung der
Unternehmen in Zukunft deutlich erschweren dürfte. Darüber
hinaus könnten zukünftig neue Finanzkrisen auftreten, die
Finanzierungen deutlich verteuern könnten.
Um diese Risiken zu reduzieren, hat Nordzucker im März 2014
eine neue Konsortialfinanzierung mit reduziertem Bankenkreis und verbesserten Bedingungen abgeschlossen. Dieser
Kredit hat eine Mindestlaufzeit von fünf Jahren, und somit
deutlich über das Ende der Zuckermarktordnung hinaus. Alle
Konsortial­banken verfügen über eine sehr gute Bonität und
hohe Zuverlässigkeit. Dieser mittelfristige Konsortialkredit
zur Finanzierung des operativen Geschäftsvolumens deckt
nach Einschätzung des Managements zusammen mit den vorhandenen liquiden Mitteln den Kapitalbedarf des Unternehmens. Durch den Bestand an liquiden Mitteln und ungenutzte
Bank­linien kann Nordzucker aus derzeitiger Sicht jederzeit den
Zahlungsverpflichtungen nachkommen. Für die Sicherung der
Finanzierung eines soliden Wachstums sind nach aktueller Einschätzung ebenfalls ausreichende Mittel vorhanden.
Die Verfügbarkeit des Kredits hängt allerdings von der Einhaltung verschiedener Bedingungen ab, insbesondere muss
Nordzucker eine bestimmte Finanzrelation einhalten („Financial
Covenants“). Das Unternehmen geht auf Grundlage der vorliegenden konzernweiten Unternehmensplanung davon aus,
dass in den Folgejahren die Bedingungen des Kreditvertrags
eingehalten werden. Darüber hinaus sind weitere Maßnahmen
in Angriff genommen worden, welche die Einhaltung dieser
Finanzrelationen in Zukunft unterstützen.
Auch die für den laufenden Geschäftsbetrieb notwendigen
Garantien können über den Konsortialkredit wie auch über
bilaterale Linien jederzeit und bedarfsgerecht zur Verfügung
gestellt werden. Eine unmittelbare Abhängigkeit von einzelnen
Kreditgebern besteht nicht.
Anlagepolitik
Riskante Finanzanlagen oder der Ausfall einer Bank können
zum Verlust finanzieller Vermögenswerte führen, die für die
Sicherung der Liquidität erforderlich sind. Nordzucker verfolgt
bei Geldanlagen eine konservative Anlagepolitik. Die Anlage
von freier Konzernliquidität erfolgt nur bei erstklassigen europäischen Finanzinstituten in Geldmarktprodukten. Dabei werden die Anlagebeträge so beschränkt, dass die Einlagen durch
die jeweils relevanten Sicherungseinrichtungen gedeckt sind.
Mögliche Ausfallrisiken werden zusätzlich durch die Aufteilung
der Anlage auf verschiedene Vertragsparteien begrenzt.
39
40
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzern-Lagebericht
Gesamtbild der Chancen und Risiken
PRO G N OSEBERICHT
Nordzucker arbeitet im Moment in einem sich schnell wandelnden Umfeld. Das Ende der Zuckermarktordnung im Jahr 2017,
die schon längere Zeit anhaltenden niedrigen Weltmarktzuckerpreise und der hohe Wettbewerbsdruck stellen Nord­zucker
wie alle übrigen europäischen Zuckerhersteller vor erhebliche
Herausforderungen. Die wichtigste Konsequenz dieser Risiken
dürfte ein deutlicher Preisverfall auf den europäischen Zuckermärkten sein. Ein Umsatzrückgang ist bereits eingetreten. Die
Preise haben in Europa ein bisher nicht gekanntes tiefes Niveau
erreicht.
Das Geschäftsjahr 2014/15 verlief enttäuschend. Quartal für
Quartal sanken Umsätze und Ergebnis, die Ertragskraft des
Zuckergeschäfts ließ im Zeitverlauf immer mehr nach. Die
Preise für den bei weitem wichtigsten Rohstoff Rübe mussten deutlich gesenkt werden, dies konnte den Preisrückgang
auf den Absatzmärkten aber bei weitem nicht kompensieren.
Diese Faktoren haben dazu geführt, dass die im Vorjahr prognostizierte Unterschreitung der EBITDA-Marge von 15 Prozent eingetreten ist, und dass – entgegen den Erwartungen
– ebenso die Ziel-Umsatzrendite von 5 Prozent nicht erreicht
werden konnte. Trotz der schwachen Ertragskraft schloss
Nordzucker das Geschäftsjahr mit einer starken Finanzlage ab;
wie im Vorjahr hatte das Unternehmen keine Schulden. Eine
wichtige Maßnahme zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit in 2014/15 war die Umsetzung der neuen Organisationsstruktur, sie wird die Weiterentwicklung des Unternehmens in
den nächsten Jahren erheblich unterstützen.
Nach Überwindung dieser Umbruchphase, die noch eine
gewisse Zeit anhalten dürfte, werden die Chancen für Nordzucker wieder eine viel höhere Bedeutung gewinnen. Zucker
ist ein weltweit stark nachgefragtes Produkt. Der Verbrauch von
Zucker wird mit steigender Weltbevölkerung und steigendem
Wohlstand zunehmen. Nordzucker und die gesamte europäische Zuckerindustrie haben intensiv an ihrer Wettbewerbskraft
gearbeitet. Eine zukünftige Konsolidierung in Europa bietet
Nordzucker viele Chancen. Auch dürfte Wachstum außerhalb
von Europa dem Unternehmen in den nächsten Jahren attraktive Geschäftschancen bieten.
Die Gesamtbeurteilung der gegenwärtigen Chancen- und
Risiko­situation ergibt, dass keine den Fortbestand des Unternehmens gefährdenden Risiken bestehen. Auch für die Zukunft sind
bestandsgefährdende Risiken gegenwärtig nicht erkennbar.
N ACHTRAG SBERICHT
Die Nordzucker AG hat sich mit Vertrag vom 16. Dezember
2014 zu 25 Prozent der Anteile an der August Töpfer Zuckerhandelsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg, beteiligt. Bei
der August Töpfer Zuckerhandelsgesellschaft mbH & Co. KG
handelt es sich um ein Tochterunternehmen der August Töpfer
GmbH & Co. KG, Hamburg. Die Zustimmung des Bundeskartellamts zu der Beteiligung erfolgte erst nach dem Abschlussstichtag der Berichtsperiode am 8. April 2015. Die August
Töpfer Zuckerhandelsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg,
wird im Geschäftsjahr 2015/16 erstmalig als assoziiertes Unternehmen in den Nordzucker Konzernabschluss einbezogen
werden.
Wie im letzten Geschäftsjahr werden auch in nächster Zeit
eine Reihe von Faktoren die europäischen Zuckermärkte
belasten. Die Weltmarktpreise liegen auf einem sehr niedrigen Niveau. Dadurch sind Importe in die EU zu relativ geringen Kosten möglich. Die Zuckerbestände in der EU sind
zu Beginn des Geschäftsjahres hoch, die Reduzierung der
Anbauflächen durch fast alle europäischen Zuckerhersteller
wird sich erst im Verlaufe des kommenden Geschäftsjahres
2015/16 auswirken. Alle Produzenten kämpfen intensiv um
Marktanteile, um sich möglichst gut für die Zeit nach Ende
der Zuckermarktordnung in 2017 zu positionieren. Die niedrigeren Preise für neue Verträge werden sich zum ersten Mal
voll im Geschäftsjahr 2015/16 niederschlagen. Die Preise für
neue Verträge scheinen einen Boden gefunden zu haben, das
Interesse der Kunden an längerfristigen Verträgen wächst.
Bei niedrigen Absatzpreisen werden im neuen Geschäftsjahr,
wie in 2014/15 auch, die Rübenpreise im Vergleich zu den Vorjahren auf niedrigerem Niveau bleiben. Auch aufgrund des bis
zum Ende der Zuckermarktordnung geltenden Mindestpreises
für Quotenrüben können die Rübenpreise nicht entsprechend
dem Verfall der Absatzpreise reduziert werden. Gleichfalls
werden niedrigere Energiekosten nicht zu einer vollständigen
Kompensation führen. Nord­zucker arbeitet weiterhin daran,
auch die eigene Organisation auf die neue Wettbewerbssituation vorzubereiten. Ein neues Effizienzprogramm wurde zu
Beginn des Kalenderjahres 2015 begonnen, das in den nächsten Jahren erheblich zur Effizienzsteigerung beitragen soll. Ziel
ist eine Einsparung von mindestens 50 Millionen Euro.
Konzern-Lagebericht : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
Das deutlich gesunkene Preisniveau wird sich erst im
Geschäftsjahr 2015/16 voll auswirken. Insofern wird es nach
Erwartung von Nordzucker nahezu unmöglich werden, im
kommenden Geschäftsjahr 2015/16 ein positives Ergebnis zu
erzielen. In Bezug auf die verwendeten Leistungskennziffern
ist zu erwarten, dass die EBITDA-Marge die Zielmarke von
15 Prozent deutlich unterschreiten wird. Die Umsatzrendite
(Zielmarke: 5 Prozent) wird voraussichtlich ebenfalls signifikant
verfehlt werden. Allerdings wird erwartet, dass das Ziel bei der
Eigenkapitalquote (Zielmarke: 30 Prozent) weiterhin deutlich
überschritten werden kann.
Ferner lassen sich, da die Märkte hoch volatil sind, mittelfristige
oder gar langfristige Prognosen nur mit erheblicher Unsicherheit treffen. Es ist davon auszugehen, dass sich der weltweite
und der europäische Zuckermarkt wieder erholen werden.
Aufgrund des derzeitigen schwachen Preisniveaus gehen wir
davon aus, dass das Angebot in nächster Zeit stagnieren wird.
Dies wird bei weiter kontinuierlich steigender Nachfrage auf
Dauer zu wieder steigenden Preisen führen. Nordzucker hält
an der Strategie fest, Wachstumsmöglichkeiten im Zucker­markt
innerhalb und außerhalb von Europa zu prüfen und die Investitionen ins europäische Stammgeschäft auf einem beträcht­
lichen Niveau zu halten. Diese Projekte werden 2015/16 noch
keinen wesentlichen Einfluss auf Erlöse und Erträge haben,
könnten aber zu zusätzlichen Investitionen führen. Nordzucker
ist sehr solide finanziert und hat daher die Möglichkeit, solche
Zukunftsinvestitionen zu tätigen.
Braunschweig, den 24. April 2015
Der Vorstand
Hartwig Fuchs
Mats Liljestam
Axel Aumüller
Dr. Lars Gorissen
Dr. Michael Noth
41
42
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernabschluss
Konzernabschluss : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
44 � Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
44 � Konzern-Gesamtergebnisrechnung
45 � Konzern-Kapitalflussrechnung
46 � Konzern-Bilanz
48 � Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
49 � Konzern-Anhang
49�Allgemeine Angaben
63�Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
68�Erläuterungen zur Konzern-Bilanz
70�Konzern-Anlagespiegel 2014/15
70�Konzern-Anlagespiegel Vorjahr (2013/14)
77�Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung
78�Sonstige Angaben
92�Aufstellung des Anteilsbesitzes
93 � Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
43
44
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernabschluss
Konzern-G ewinn - und V erlustrechnung
für die Zeit vom 1. März 2014 bis zum 28. Februar 2015 der Nordzucker AG, Braunschweig
TEUR
Erläuterung
im Anhang
1.3.2014
– 28.2.2015
1.3.2013
– 28.2.2014
Umsatzerlöse
8
1.866.277
2.360.913
Herstellungskosten
9
– 1.552.654
– 1.712.207
313.623
648.706
Vertriebskosten
10
– 169.111
– 170.791
Verwaltungskosten
11
– 84.032
– 85.101
Sonstige Erträge
12
62.031
46.811
Sonstige Aufwendungen
13
– 96.509
– 140.751
Bruttogewinn
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT)
26.002
298.874
Finanzerträge
14
7.168
19.675
Finanzaufwendungen
15
– 10.266
– 14.959
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen
16
– 470
– 483
22.434
303.107
Ergebnis vor Steuern
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
17
Konzern-Periodenergebnis
davon den Anteilseignern ohne beherrschenden Einfluss zustehendes Ergebnis
davon den Anteilseignern zuzurechnendes Konzernergebnis
– 2.447
– 94.381
19.987
208.726
– 725
7.395
20.712
201.331
Konzern - G esamtergebnisrechnung
TEUR
Konzern-Periodenergebnis
Neubewertung von leistungsorientierten Versorgungsplänen
Latente Steuern auf Posten des sonstigen Ergebnisses,
die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
Sonstiges Ergebnis aus Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
Währungsumrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe
Nettoergebnis aus der Absicherung von Cashflows
Latente Steuern auf Posten des sonstigen Ergebnisses,
die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
1.3.2014
– 28.2.2015
1.3.2013
– 28.2.2014
19.987
208.726
– 73.751
– 1.895
20.888
522
– 52.863
– 1.373
– 13.330
– 13.063
– 400
– 3.552
1.257
2.660
Sonstiges Ergebnis aus Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
– 12.473
– 13.955
Konzern-Gesamtergebnis nach Steuern
– 45.349
193.398
davon den Anteilseignern ohne beherrschenden Einfluss zustehendes Gesamtergebnis
davon den Anteilseignern zuzurechnendes Konzern-Gesamtergebnis
– 1.150
7.365
– 44.199
186.033
Konzernabschluss : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
Konzern - kapitalflussrechnung
für die Zeit vom 1. März 2014 bis zum 28. Februar 2015 der Nordzucker AG, Braunschweig
1.3.2014
– 28.2.2015
1.3.2013
– 28.2.2014
Ergebnis vor Steuern
22.434
303.107
Zinsen und ähnliche Erträge
– 1.345
– 5.936
TEUR
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
7.778
14.052
114.164
173.452
Abschreibungen/Zuschreibungen auf Finanzanlagen
0
4
Zunahme/Abnahme der langfristigen Rückstellungen
9.343
– 46.946
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge 152
– 12.320
Ergebnis aus Gemeinschaftsunternehmen
470
483
– 10.931
10.718
Zunahme/Abnahme der kurzfristigen Rückstellungen
Ergebnis aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens
1.420
– 939
Abnahme/Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie
anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
125.747
2.527
Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie
anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
– 130.898
1.890
Erhaltene Zinsen im Geschäftsjahr
1.349
5.895
Gezahlte Zinsen im Geschäftsjahr
– 2.298
– 7.341
– 2.403
– 153.797
134.982
284.849
Gezahlte Steuern im Geschäftsjahr
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Ein-/Auszahlungen aus Eigenkapitalveränderungen
Auszahlungen an Unternehmenseigner (Dividende)
Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten
Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten
Einzahlung aus Finanzierungsleasing
796
3.494
– 75.894
– 75.668
0
286
– 3.693
– 2.936
848
10
– 637
– 266
– 78.580
– 75.080
– 5
0
– 69.362
– 96.453
0
110.003
– 1
– 176.733
0
0
Auszahlungen für Finanzierungsleasing
– 267
0
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
– 69.635
– 163.183
– 13.233
46.586
58.339
11.297
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode
Wechselkursbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds
Finanzmittelbestand am Ende der Periode
– 116
456
44.989
58.339
45
46
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernabschluss
Konzern - B ilanz
zum 28. Februar 2015 der Nordzucker AG, Braunschweig
AKTIVA
TEUR
Erläuterung
im Anhang
28.2.2015
28.2.2014
Langfristige Vermögenswerte
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögenswerte
21
25.323
67.068
Sachanlagen
22
848.848
847.872
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
24
3.521
4.515
Finanzanlagen
25
Nach der Equity-Methode bilanzierte Anteile an Unternehmen
25.1
2.568
2.538
Sonstige Finanzanlagen
25.2
23.931
23.818
26.499
26.356
904.191
945.811
0
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Finanzielle Vermögenswerte
29
0
Sonstige Vermögenswerte
30
6
9
6
9
Latente Steuern
17
4.792
1.629
908.989
947.449
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
53.512
61.770
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen
47.175
53.707
885.429
896.649
986.116
1.012.126
138.889
186.282
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte
26
Fertige Erzeugnisse und Waren
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an Fremde
27
Forderungen gegen nahestehende Personen und Unternehmen
28
67
977
Forderungen aus laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
17
6.820
12.504
Finanzielle Vermögenswerte
29
13.197
33.442
Sonstige Vermögenswerte
30
42.742
84.070
201.715
317.275
Finanzmittel
Kurzfristige Vermögenswerte
Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte
31
44.989
58.339
1.232.820
1.387.740
1.703
1.532
1.234.523
1.389.272
2.143.512
2.336.721
Konzernabschluss : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
PASSIVA
TEUR
Eigenkapital
Erläuterung
im Anhang
28.2.2015
28.2.2014
32
Gezeichnetes Kapital
32.1
123.651
123.651
Kapitalrücklage
32.2
127.035
127.035
Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital
32.3
1.035.604
1.077.009
Kumuliertes übriges Eigenkapital
32.4
– 56.383
8.528
1.229.907
1.336.223
Auf die Gesellschafter des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital
Anteile ohne beherrschenden Einfluss
32.5
41.636
49.595
1.271.543
1.385.818
Langfristige Rückstellungen, Verbindlichkeiten
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
33
219.334
144.730
Sonstige Rückstellungen
34
33.603
27.610
Finanzverbindlichkeiten
35
7.407
5.836
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen
37
5.500
5.500
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
38
18
20
Sonstige Verbindlichkeiten
39
9.220
10.788
Latente Steuern
17
83.955
116.335
359.037
310.819
Kurzfristige Rückstellungen, Verbindlichkeiten
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
33
11.308
11.432
Sonstige Rückstellungen
34
66.845
78.368
Finanzverbindlichkeiten
35
248
103
Verbindlichkeiten aus laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
17
16.269
8.410
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
36
327.348
399.325
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen
37
39.777
35.537
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
38
6.035
9.859
Sonstige Verbindlichkeiten
39
45.102
97.050
512.932
640.084
2.143.512
2.336.721
47
48
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernabschluss
Konzern E igenkapitalver ä nderungsrechnung
der Nordzucker AG, Braunschweig
TEUR
Stand 1.3.2013
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklage
Erwirtschaftetes
Konzerneigenkapital
123.651
127.035
965.158
Periodenergebnis
Kumuliertes
übriges
Eigenkapital
Auf die
Gesellschafter
des Mutterunternehmens
entfallendes
Eigenkapital
23.828
1.239.672
51.596
201.331
7.395
208.726
– 15.298
– 15.298
– 30
– 15.328
– 15.298
186.033
7.365
193.398
– 86.942
– 9.511
– 96.453
201.331
Sonstiges Ergebnis
Konzerngesamtergebnis
201.331
Ausschüttung
– 86.942
Sonstige
Anteile
ohne
beherrschenden
Einfluss
Summe
Eigenkapital
1.291.268
– 2.538
– 2
– 2.540
145
– 2.395
Stand 28.2.2014
123.651
127.035
1.077.009
8.528
1.336.223
49.595
1.385.818
Stand 1.3.2014
123.651
127.035
1.077.009
8.528
1.336.223
49.595
1.385.818
20.712
– 725
19.987
– 64.911
– 64.911
– 425
– 65.336
– 64.911
Periodenergebnis
20.712
Sonstiges Ergebnis
Konzerngesamtergebnis
20.712
Ausschüttung
Sonstige
Stand 28.2.2015
123.651
127.035
– 44.199
– 1.150
– 45.349
– 62.792
– 62.792
– 6.570
– 69.362
675
675
– 239
436
1.229.907
41.636
1.271.543
1.035.604
– 56.383
Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
Konzern A nhang
der nordzucker ag
A l lg e m e i n e An g a b e n
1. G r u n d l ag e n
Der Konzernabschluss zum 28. Februar 2015 der Nord­
zucker AG (Küchenstraße 9, 38100 Braunschweig) wurde in
Anwendung der Regelungen des § 315a HGB nach den vom
International Accounting Standards Board (IASB) bzw. vom IFRS
Interpretations Committee (IFRS IC) verabschiedeten International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind (EU-IFRS), unter Berücksichtigung der ergänzenden handelsrechtlichen Regelungen
aufgestellt. Die Anforderungen der EU-IFRS wurden vollständig erfüllt und führen zur Vermittlung eines den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechenden Bilds der Ver­mögens-, Finanzund Ertragslage der Nordzucker AG und der einbe­zogenen
Tochter­unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen (im
Folgenden: „Nordzucker Konzern“ oder „Konzern“).
Die Nordzucker AG ist als Mutterunternehmen des Konzerns im
Handelsregister beim Amtsgericht Braunschweig (HRB 2936)
eingetragen.
Der von der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungs­
gesellschaft, Stuttgart, geprüfte und mit uneingeschränktem Bestätigungsvermerk versehene Konzernabschluss der
Nord­zucker AG wird im Bundesanzeiger veröffentlicht. Der
Geschäftsbericht kann über die Internet-Seite der Nord­
zucker AG (www.nordzucker.de) eingesehen werden.
Die Berichtswährung ist Euro, die Berichtseinheit lautet
Tausend Euro (TEUR).
Der Konzernabschluss wird vom Vorstand der Nordzucker AG
am 1. Juni 2015 durch Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben.
2 . Ko n s o l i d i e r u ng u n d
Un t e r n e h m e n s e r w e r b e
2.1. Konsolidierungsgrundsätze
Tochterunternehmen
In den Nordzucker Konzernabschluss sind – neben der Nordzucker AG als Mutterunternehmen – die in- und ausländischen
Unternehmen einbezogen, bei denen die Nordzucker AG
Beherrschung gemäß IFRS 10 ausübt (Tochterunternehmen).
Aus der erstmaligen Anwendung des IFRS 10 ergeben sich keine
Änderungen des Konsolidierungskreises (siehe Gliederungspunkt 2.3).
Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt, d. h.
ab dem Zeitpunkt, an dem der Konzern die Beherrschung
erlangt, vollkonsolidiert. Die Konsolidierung endet, sobald
die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr
besteht. Die Abschlüsse der Tochterunternehmen werden unter
Anwendung einheitlicher Rechnungslegungsmethoden für
die gleiche Berichtsperiode aufgestellt wie der Abschluss des
Mutter­unternehmens. Konzerninterne Transaktionen zwischen
den Konzernunternehmen werden in voller Höhe eliminiert.
Gemeinschaftsunternehmen
Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode
in den Konzernabschluss einbezogen. Bei Gemeinschaftsunternehmen hat die Nordzucker AG Rechte am Nettovermögen des
Unternehmens und führt es zusammen mit einer anderen Partei
(gemeinschaftliche Beherrschung). Bei der Einbeziehung nach
der Equity-Methode werden die IFRS-Abschlüsse dieser Unternehmen zugrunde gelegt. Verluste aus Gemeinschaftsunternehmen, die den Beteiligungsbuchwert bzw. sonstige langfristige Forderungen aus der Finanzierung dieser Unternehmen
übersteigen, werden nicht erfasst, sofern keine Nachschusspflicht besteht.
Die in der Berichts- und in der Vergleichsperiode nach der
Equity-Methode einbezogenen Gemeinschaftsunternehmen
waren sowohl einzeln als auch in Summe für die Darstellung der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Nordzucker Konzerns
unwesentlich.
49
50
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang
2.2. Unternehmenserwerbe und Beteiligungen
Die Nordzucker AG hat sich mit Vertrag vom 16. Dezember
2014 zu 25 Prozent der Anteile an der August Töpfer Zuckerhandelsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg, beteiligt. Bei
der August Töpfer Zuckerhandelsgesellschaft mbH & Co. KG
handelt es sich um ein Tochterunternehmen der August Töpfer
GmbH & Co. KG, Hamburg. Die Zustimmung des Bundes­
kartellamts zu der Beteiligung erfolgte erst nach dem Abschlussstichtag der Berichtsperiode am 8. April 2015. Die August Töpfer
Zuckerhandelsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg, wird im
Geschäftsjahr 2015/16 erstmalig als assoziiertes Unternehmen
in den Nordzucker Konzernabschluss einbezogen werden.
Alle in den Konzernabschluss einbezogenen vollkonsolidierten
Tochterunternehmen sowie das nach der Equity-Methode einbezogene Gemeinschaftsunternehmen NP Sweet A/S haben
als Abschlussstichtag den 28. Februar 2015. Alle weiteren nach
der Equity-Methode einbezogenen Gemeinschaftsunternehmen haben als Abschlussstichtag den 31. Dezember 2014.
2.4. Wesentliche Tochterunternehmen
In der folgenden Tabelle werden die wesentlichen Tochterunter­
nehmen des Nordzucker Konzerns aufgeführt:
In der Vergleichsperiode wurden keine Unternehmenserwerbe
getätigt.
W es e ntlich e Toch teru nterneh men
Für die Bilanzierungsgrundsätze bei Unternehmenserwerben
wird auf Gliederungspunkt 3.16 verwiesen.
Region Zentraleuropa
2.3. Konsolidierungskreis
Der Konsolidierungskreis des Nordzucker Konzerns ergibt
sich aus folgender Aufstellung:
Konzernanteil
NORDZUCKER GmbH & Co. KG, Braunschweig
100 %
Norddeutsche Flüssigzucker GmbH & Co. KG,
Braunschweig
70 %
Region Nordeuropa
Nordic Sugar A/S, Kopenhagen/Dänemark
100 %
Nordic Sugar AB, Malmö/Schweden
100 %
Suomen Sokeri Oy, Kantvik/Finnland
80 %
Sucros Oy, Säkylä/Finnland
Ko n so l idie r ungs k re i s
28.2.2015
28.2.2014
Vollkonsolidierte
Tochterunternehmen
Inland
70,6 %
Nordzucker Ireland Limited, Dublin/Irland
100 %
Region Osteuropa
3
3
13
14
Inland
2
2
Ausland
2
2
Ausland
80 %
AB Nordic Sugar Kèdainiai, Kèdainiai/Litauen
Nach der Equity-Methode
einbezogene Unternehmen
Považský Cukor a.s., Trenčianska Teplá/Slowakei
Nordzucker Polska S.A., Opalenica/Polen
96,798 %
99,87 %
Für die Personenhandelsgesellschaften in der Rechtsform einer
GmbH & Co. KG
> NORDZUCKER GmbH & Co. KG, Braunschweig
In der Berichtsperiode hat sich der Konsolidierungskreis um ein
Tochterunternehmen reduziert. So wurde die in Polen befind­
liche und nicht mehr operativ tätige Cukrownia Melno S.A.
liquidiert und deshalb entkonsolidiert.
Die Aufstellung des Anteilsbesitzes kann im Geschäftsbericht
der Nordzucker AG eingesehen werden und wird im Bundesanzeiger veröffentlicht.
> Norddeutsche Flüssigzucker GmbH & Co. KG, Braunschweig
wurde die Befreiung von der Pflicht zur Aufstellung von Jahres­
abschlüssen nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften gemäß § 264b HGB in Anspruch genommen.
Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
2.5. Umrechnung von Fremdwährungsabschlüssen
Die Vermögenswerte und Schulden von Tochterunternehmen, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden
zum Stichtagskurs umgerechnet. Die funktionale Währung
ist die Währung des primären Wirtschaftsumfelds, in dem
das Tochterunternehmen tätig ist. Posten der Gewinn- und
Verlustrechnung werden zum gewogenen Durchschnittskurs
der jeweiligen Berichtsperiode umgerechnet. Eigenkapitalkomponenten der Tochterunternehmen werden zum entsprechenden historischen Kurs bei Entstehung umgerechnet.
Die aus der Umrechnung resultierenden Währungsdifferenzen werden innerhalb des kumulierten übrigen Eigenkapitals
(d. h. im sonstigen Ergebnis in der Gesamtergebnisrechnung
und nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung) erfasst.
Die Kurse für die Umrechnung wesentlicher Fremdwährungsabschlüsse haben sich im Verhältnis zum Euro wie folgt
entwickelt:
3. E r l ä u t e r u ng d e r An s at z- u nd
B e w e r t u ng s m e t h o d e n
3.1. Allgemeine Grundsätze
Die Bewertung der Bilanzposten des Konzernabschlusses erfolgt
überwiegend auf Grundlage der fortgeführten Anschaffungskosten. Zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden insbesondere derivative Finanzinstrumente sowie Deckungskapital
für Pensionsverpflichtungen in der Form von Planvermögen.
Einzelne Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der
Bilanz sind zur Verbesserung der Übersichtlichkeit der Darstellung zusammengefasst. Diese Posten werden im Anhang
erläutert.
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkosten­
verfahren gegliedert. Dabei werden den in der Berichtsperiode
vereinnahmten Umsatzerlösen die zur Erzielung dieser Umsatz­
erlöse angefallenen Kosten gegenübergestellt, welche nach
den Funktionsbereichen Herstellung, Vertrieb und Verwaltung
gruppiert sind.
K ur se Fr e m dwä h ru ng e n
für EUR 1
Durchschnittskurs Stichtagskurs
2014/15
2013/14
28.2.2015
28.2.2014
4,19256
4,20104
4,15240
4,16760
309,62953
298,97255
303,03000
310,45000
Dänische
Kronen (DKK)
7,45212
7,45811
7,46600
7,46250
Schwedische
Kronen (SEK)
9,19641
8,69838
9,36930
8,85250
/
3,45280
/
3,45280
Polnische
Zloty (PLN)
Ungarische
Forint (HUF)
Litauische
Litas (LTL)
Die Vermögenswerte und Schulden sind in der Bilanz entsprechend ihrer Fälligkeit in langfristig (bei Fälligkeiten über einem
Jahr) und kurzfristig gegliedert.
3.2. Ertrags- und Aufwandsrealisierung
Die Erfassung von Umsatzerlösen erfolgt gemäß IAS 18 zum
Zeitpunkt der Leistungserbringung, sofern die Höhe der Erlöse
zuverlässig ermittelbar ist und der wirtschaftliche Nutzen wahrscheinlich zufließen wird. Die Umsatzerlöse werden um Erlösschmälerungen gemindert.
Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme
der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung ergebnis­
wirksam.
Zinsen werden periodengerecht als Aufwand bzw. Ertrag
erfasst. Zinsaufwendungen, die im Zusammenhang mit der
Anschaffung und Herstellung bestimmter Vermögenswerte
entstanden sind, werden nur aktiviert, sofern es sich gemäß
IAS 23 um qualifizierte Vermögenswerte handelt.
Dividenden werden mit Entstehen des Rechtsanspruchs ertragswirksam vereinnahmt.
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N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang
3.3. Immaterielle Vermögenswerte einschließlich
Geschäfts- oder Firmenwerte
Unter den Bilanzposten fallen im Wesentlichen erworbene
immaterielle Vermögenswerte, selbst erstellte immaterielle
Vermögenswerte und Geschäfts- oder Firmenwerte.
Erworbene immaterielle Vermögenswerte (erworbene Rechte
und Lizenzen) werden erstmalig mit ihren Anschaffungskosten
(Erwerbspreis, direkt zurechenbare Kosten) bewertet. Im Rahmen von Unternehmenserwerben (siehe auch Gliederungspunkt 3.16) identifizierte Vermögenswerte, wie vertragliche
Kundenbeziehungen, Markenrechte und Wettbewerbsverbote,
werden, sofern die Kriterien des IFRS 3 und des IAS 38 erfüllt
sind, als erworbene immaterielle Vermögenswerte erfasst und
erstmalig zum beizulegenden Zeitwert bewertet.
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte (wie z. B. selbst
erstellte Software) werden angesetzt, wenn sie die Aktivierungskriterien des IAS 38 (insbesondere Nachweise über die tech­
nische Realisierbarkeit, über die Absicht und Fähigkeit zur Nutzung sowie über die verlässliche Bewertbarkeit) erfüllen. Die
Herstellungskosten umfassen die direkt der Entwicklungsphase
zurechenbaren Kosten sowie Fremdkapitalkosten, sofern diese
gemäß IAS 23 zu aktivieren sind. Forschungskosten werden als
Aufwand berücksichtigt.
Erworbene und selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte
mit beschränkter Nutzungsdauer werden nach der erstmaligen
Erfassung planmäßig abgeschrieben. Dabei kommt die lineare
Abschreibungsmethode zur Anwendung, und es werden die
folgenden Nutzungsdauern unterstellt:
I m m at e r ie l l e Ve r m ög en s we r t e
Nutzungsdauer
in Jahren
Entgeltlich erworbene Produktionsquoten
ERP-Lizenzen
Andere Software
11
20
3 – 15
Die Angemessenheit der Nutzungsdauern wird regelmäßig
überprüft. Falls erforderlich, werden Anpassungen der Nutzungsdauern vorgenommen. Bestehen für immaterielle Vermögenswerte mit beschränkter Nutzungsdauer gemäß IAS 36
Anhaltspunkte für eine Wertminderung und liegt der erzielbare
Betrag unter den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten, werden die Posten außerplanmäßig abgeschrieben (siehe auch Gliederungspunkt 3.6). Sind die Gründe für
die außerplanmäßigen Abschreibungen entfallen, werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen.
Ein Geschäfts- oder Firmenwert ergibt sich in Verbindung mit
einem Unternehmenserwerb (siehe auch Gliederungspunkt
3.16), wenn die dem Unternehmensveräußerer übertragene Gesamtgegenleistung (Kaufpreis und etwaige künftige
bedingte Gegenleistungen) über dem Nettobetrag der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen
Schulden liegt. Der positive Differenzbetrag ist gemäß IFRS 3
zu aktivieren.
Erworbene und selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte
mit unbestimmter Nutzungsdauer sowie Geschäfts- oder
Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern
mindestens einmal jährlich gemäß IAS 36 auf Wertminderung
überprüft (siehe auch Gliederungspunkt 3.6). Der Wertminderungstest für den Geschäfts- oder Firmenwert erfolgt dabei
auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, welcher
der Posten bei der erstmaligen Erfassung zugeordnet wurde.
Der Geschäfts- oder Firmenwert wird derjenigen zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnet, die voraussichtlich von
den Synergien aus dem Unternehmenszusammenschluss profitiert. Eine zahlungsmittelgenerierende Einheit ist nach IAS 36
die kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten mit
von anderen Vermögenswerten weitestgehend unabhängigen
Mittelzuflüssen. Innerhalb des Nordzucker Konzerns stellt dies
die niedrigste Ebene dar, auf welcher der Geschäfts- oder
Firmen­wert für die interne Unternehmenssteuerung überwacht
wird. Eine Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts
ergibt sich immer dann, wenn der erzielbare Betrag der dem
Posten zugeordneten zahlungsmittelgenerierenden Einheit
unter dem Buchwert dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit liegt; der Geschäfts- oder Firmenwert ist dann um diesen
Differenzbetrag außerplanmäßig abzuschreiben. Grundlage für
die Berechnung des erzielbaren Betrags ist der Nutzungswert
der zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Dieser bestimmt
sich über ein Barwertmodell unter Berücksichtigung von
Cashflows, die auf internen Planzahlen basieren. Eine spätere
Rückgängigmachung der Wertminderung bzw. Zuschreibung
des Geschäfts- oder Firmenwerts kann nicht vorgenommen
werden.
Gewinne oder Verluste aus dem Abgang oder aus der Wertminderung von immateriellen Vermögenswerten werden
innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung im Posten
„sonstige Erträge“ bzw. im Posten „sonstige Aufwendungen“ ausgewiesen.
Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
3.4. Sachanlagen
Sachanlagevermögen wird gemäß IAS 16 erstmalig zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten erfasst und in der Folge planmäßig linear entsprechend der voraussichtlichen wirtschaft­
lichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Anschaffungs- oder
Herstellungskosten umfassen den Erwerbspreis, alle direkt
zurechenbaren Kosten, geschätzte Kosten für künftige Entsorgungs- und Wiederherstellungsverpflichtungen sowie Fremdkapitalkosten, sofern diese gemäß IAS 23 zu aktivieren sind.
Für die planmäßigen Abschreibungen werden die folgenden
Nutzungsdauern zu Grunde gelegt:
Sacha n l ag e n
Nutzungsdauer
in Jahren
Gebäude
Technische Anlagen und Maschinen
Gleisanlagen
Fuhrpark
Anhänger und Eisenbahnwaggons
Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung
20 – 60
4 – 60
70
4 – 15
25
3 – 25
Die Angemessenheit der Nutzungsdauern wird regelmäßig
überprüft. Falls erforderlich, werden Anpassungen der Nutzungsdauern vorgenommen. Die Abschreibung beginnt grundsätzlich
zu dem Zeitpunkt, zu dem der Vermögenswert betriebsbereit ist.
Auf produktionsbezogene Sachanlagen, die nur in der Kampagne
genutzt werden, wird die volle Jahresabschreibung verrechnet.
Bestehen gemäß IAS 36 Anhaltspunkte für eine Wertminderung
und liegt der erzielbare Betrag unter den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten, werden die Posten außerplanmäßig abgeschrieben (siehe auch Gliederungspunkt 3.6). Sind
die Gründe für die außerplanmäßigen Abschreibungen entfallen, werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen.
Gehen bei gemieteten oder geleasten Sachanlagen im
Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen
und Risiken auf den Mieter bzw. Leasingnehmer über, sind die
Posten nach IAS 17 in der Bilanz des Leasingnehmers als Vermögenswert zu aktivieren. Der Vermögenswert wird erstmalig
zum Barwert der Mindestleasingzahlungen oder – falls dieser
Wert geringer ist – zum beizulegenden Zeitwert des Leasinggegenstandes bewertet. Im Gegenzug ist eine Verbindlichkeit in entsprechender Höhe für das Finanzierungsleasing zu
passivieren. Nach der erstmaligen Erfassung wird der Leasinggegenstand planmäßig und gegebenenfalls außerplanmäßig
abgeschrieben. Ist zu Beginn des Leasingverhältnisses nicht
hinreichend sicher, dass das Eigentum auf den Leasingnehmer
übergeht, erfolgt die planmäßige Abschreibung über den kürzeren Zeitraum aus der Laufzeit des Leasingverhältnisses und
der Nutzungsdauer. Im umgekehrten Fall muss der Leasing­
gegenstand planmäßig über die Nutzungsdauer abgeschrieben werden.
Gewinne oder Verluste aus dem Abgang oder aus der Wertminderung von Sachanlagevermögenswerten werden innerhalb
der Gewinn- und Verlustrechnung im Posten „sonstige Erträge“
bzw. im Posten „sonstige Aufwendungen“ ausgewiesen.
3.5. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Immobilien, die zur Vermietung an Dritte bestimmt sind, werden
gemäß IAS 40 erstmalig zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten erfasst. Zur Folgebewertung nutzt der Nordzucker Konzern
einheitlich das Wahlrecht zur Bewertung von als Finanz­investition
gehaltenen Immobilien zu Anschaffungs- oder Herstellungs­
kosten vermindert um planmäßige und außerplanmäßige
Abschreibungen. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen
dabei linear über die Nutzungsdauer von 20 – 60 Jahren. Sofern
gemäß IAS 36 Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen
und der erzielbare Betrag unter den fortgeführten Anschaffungsoder Herstellungskosten ist, erfolgt eine Wertminderung (siehe
auch Gliederungspunkt 3.6), die beim Entfallen der Gründe
in nachfolgenden Perioden wieder rückgängig gemacht wird.
3.6. Wertminderungen von immateriellen
Vermögens­werten (einschließlich Geschäftsoder Firmenwerte), Sachanlagen und als
Finanzinvestition gehaltenen Immobilien
Wertminderungen bzw. außerplanmäßige Abschreibungen
werden gemäß IAS 36 durch Vergleich des Buchwerts mit dem
erzielbaren Betrag ermittelt. Ein solcher Wertminderungstest
erfolgt auf Ebene der einzelnen Vermögenswerte, wenn es möglich ist, den erzielbaren Betrag für den einzelnen Vermögenswert zu schätzen. Ansonsten muss der Wertminderungstest auf
Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit erfolgen. Dies
ist die kleinste Zusammenfassung von Vermögenswerten, die
weitestgehend unabhängige Mittelzuflüsse erzeugt.
An jedem Abschlussstichtag wird geprüft, ob Anhaltspunkte
für die Wertminderung von Vermögenswerten vorliegen.
Liegt ein solcher Anhaltspunkt vor, muss der erzielbare Betrag
des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden
Einheit bestimmt und mit dem Buchwert verglichen werden.
Für den Geschäfts- oder Firmenwert, für sonstige immaterielle
Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer sowie für
noch nicht nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte
wird – unabhängig davon, ob Anhaltspunkte bestehen oder
nicht – einmal jährlich ein Wertminderungstest durchgeführt.
53
54
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang
Der erzielbare Betrag eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit bestimmt sich aus dem
höheren Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Kosten
der Veräußerung und dem Nutzungswert. Für eine zahlungsmittelgenerierende Einheit wird der erzielbare Betrag in der
Regel unter Anwendung des Discounted-Cashflow-Verfahrens
unter Berücksichtigung von Zahlungsströmen, die auf internen Planzahlen basieren, ermittelt. Die Cashflows werden
dabei mit einem Kapitalkostensatz, der die aktuellen Markt­
erwartungen hinsichtlich des Zinseffekts und der spezifischen
Risiken der zahlungsmittelgenerierenden Einheit widerspiegelt,
diskontiert.
Eine Wertminderung wird vorgenommen, wenn der erzielbare Betrag des Vermögenswerts bzw. der zahlungsmittelgenerierenden Einheit geringer ist als der entsprechende
Buchwert. Bei einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist
zunächst ein etwaiger Geschäfts- oder Firmenwert zu vermindern bzw. zu eliminieren. Reicht der Buchwert nicht aus, sind
die anderen Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit anteilig zu reduzieren.
Außer für den Geschäfts- oder Firmenwert muss an jedem
Abschlussstichtag überprüft werden, ob Anhaltspunkte dafür
vorliegen, dass eine zuvor erfasste Wertminderung nicht länger besteht oder sich vermindert hat. Ist dies der Fall, muss
der Buchwert des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit auf seinen erzielbaren Betrag erhöht
werden. Dabei dürfen Vermögenswerte nicht über ihre um
planmäßige Abschreibungen fortgeführten Buchwerte zugeschrieben werden, die bestimmt worden wären, wenn zuvor
keine Wertminderungen erfasst worden wären.
3.7. Zuschüsse für Investitionen
Zuwendungen der öffentlichen Hand, welche gemäß IAS 20
Zuwendungen für Vermögenswerte darstellen (d. h. Zuschüsse
für Investitionen sind), werden nur dann erfasst, wenn eine
angemessene Sicherheit darüber besteht, dass ein Unternehmen innerhalb des Nordzucker Konzerns die damit verbundenen Bedingungen erfüllen wird und die Zuwendungen
gewährt werden. Die Zuschüsse werden nicht vom entsprechenden Vermögenswert abgezogen, sondern als passiver
Abgrenzungsposten im Bilanzposten „sonstige Verbindlichkeiten“ berücksichtigt. Der Abgrenzungsposten wird nachfolgend über die Nutzungs- bzw. Abschreibungsdauer des
entsprechenden Sachanlagevermögenswerts erfolgswirksam
(d. h. über die Gewinn- und Verlustrechnung) aufgelöst.
3.8. Finanzinstrumente
Finanzinstrumente werden in IAS 32 definiert; die diesbezüglichen Bilanzierungs- und Angabevorgaben finden sich in
IAS 39 bzw. IFRS 7. Unter den Begriff des Finanzinstruments
fallen finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten. Finanzielle Vermögenswerte umfassen liquide Mittel,
vertraglich zugesicherte Rechte zum Empfang von Barmitteln oder anderweitigen finanziellen Vermögenswerten wie
z. B. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, derivative
Finanzinstrumente mit positivem beizulegenden Zeitwert
und an anderen Unternehmen gehaltene Eigenkapitalinstrumente. Finanzielle Verbindlichkeiten umfassen vertragliche
Verpflichtungen, liquide Mittel oder andere finanzielle Vermögenswerte. Hierzu zählen z. B. aufgenommene Darlehen,
kurzfristige Kredite, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen und derivative Finanzinstrumente mit negativem
beizulegenden Zeitwert.
In den Bilanzposten „sonstige Finanzanlagen“, „finanzielle Vermögenswerte“, „Forderungen aus Lieferungen und Leistungen“,
„Forderungen gegen nahestehende Personen und Unternehmen“ sowie „Finanzmittel“ sind ausschließlich finanzielle Vermögenswerte enthalten. Die Bilanzposten „Finanzverbindlichkeiten“, „Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen“,
„Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und
Unternehmen“ sowie „sonstige finanzielle Verbindlich­keiten“
setzen sich ausschließlich aus finanziellen Verbindlich­keiten
zusammen.
Bei der erstmaligen Erfassung müssen Finanzinstrumente
Bewertungskategorien, die in IAS 39 aufgeführt sind, zugeordnet werden. Über die Bewertungskategorie bestimmt sich die
Folgebewertung der Posten. Für finanzielle Vermögenswerte
existieren vier Bewertungskategorien („erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte“, „bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen“,
„Kredite und Forderungen“, „zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte“). Finanzielle Verbindlichkeiten
können zwei Bewertungskategorien („erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“,
„zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten“) zugeordnet werden. In der Berichts- und
Vergleichsperiode waren der Bewertungskategorie „bis zur
Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen“ keine finanziellen
Vermögenswerte zugeordnet. Ferner wurden keinerlei Umwidmungen von einer Bewertungskategorie in eine andere Bewertungskategorie vorgenommen.
Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten
sind anzusetzen, sobald ein Unternehmen Vertragspartei der
Regelungen des Finanzinstruments wird. Marktübliche Käufe
oder Verkäufe werden innerhalb des Nordzucker Konzerns
einheitlich zum Erfüllungstag (Tag, an dem der Vermögenswert an oder durch das Unternehmen geliefert wird) erfasst.
Die Erstbewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Zur
Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts gelten die Vorgaben in IFRS 13. Transaktionskosten sind bei nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Posten im
Erstbuchwert zu berücksichtigen.
Von der Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten bei ihrem erstmaligen Ansatz freiwillig
als „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Vermögenswerte/Verbindlichkeiten“ zu
designieren (Fair-Value-Option), hat der Nordzucker Konzern
keinen Gebrauch gemacht.
Nach dem erstmaligen Ansatz sind Finanzinstrumente der
Bewertungskategorien „erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte/Verbindlichkeiten“ zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Darunter
fallen auch derivative Finanzinstrumente, die nicht in eine
wirksame bilanzielle Sicherungsbeziehung nach IAS 39 eingebunden sind (siehe auch Gliederungspunkt 3.14). Wertänderungen werden erfolgswirksam (d. h. über die Gewinn- und
Verlustrechnung) erfasst. Die Folgebewertung von Posten,
die unter die Bewertungskategorie „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ fallen, erfolgt ebenfalls zum
beizulegenden Zeitwert. Wertänderungen werden allerdings
unter Berücksichtigung steuerlicher Aspekte erfolgsneutral im
kumulierten übrigen Eigenkapital (d. h. im sonstigen Ergebnis
in der Gesamtergebnisrechnung und nicht in der Gewinn- und
Verlustrechnung) erfasst. Lässt sich der beizulegende Zeitwert
für Posten der Bewertungskategorie „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ ausnahmsweise nicht
verlässlich bestimmen, werden diese zu Anschaffungskosten
bewertet.
In eine wirksame bilanzielle Sicherungsbeziehung eingebundene derivative Finanzinstrumente (siehe auch Gliederungspunkt 3.14) sind keiner Bewertungskategorie zugeordnet. Sie
werden auch zum beizulegenden Zeitwert bilanziert, allerdings kommt für die Erfassung der Wertänderungen in Abhängigkeit der Art der Sicherungsbeziehung auch eine erfolgsneutrale Erfassung im kumulierten übrigen Eigenkapital (d. h. im
sonstigen Ergebnis in der Gesamtergebnisrechnung) in Frage.
Finanzielle Vermögenswerte der Bewertungskategorie „Kredite
und Forderungen“ sowie finanzielle Verbindlichkeiten der
Bewertungskategorie „zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“ werden nach dem
erstmaligen Ansatz zu fortgeführten Anschaffungskosten unter
Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet.
Die unter dem Bilanzposten „Finanzmittel“ subsumierten finanziellen Vermögenswerte werden innerhalb des Nordzucker
Konzerns der Bewertungskategorie „Kredite und Forderungen“ zugeordnet. Sie umfassen Bankguthaben, Kassen­bestände
und kurzfristige Geldanlagen bei Kreditinstituten mit einer
anfänglichen Restlaufzeit von bis zu drei Monaten. Die fortgeführten Anschaffungskosten entsprechen regelmäßig dem
Nominalwert.
An jedem Abschlussstichtag ist zu ermitteln, ob gemäß IAS 39
eine Wertminderung eines finanziellen Vermögenswerts oder
einer Gruppe von finanziellen Vermögenswerten vorliegt. Es
müssen objektive Hinweise auf einen Schadensfall (z. B. erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Emittenten oder des
Schuldners, Vertragsbruch, Zugeständnisse an den Schuldner
infolge wirtschaftlicher oder rechtlicher Gründe im Zusammenhang mit den finanziellen Schwierigkeiten des Kreditnehmers,
erhöhte Insolvenzwahrscheinlichkeit des Schuldners, einen
wesentlichen oder andauernden Rückgang des beizulegenden
Zeitwerts unter die Anschaffungskosten) vorliegen und dies
muss eine verlässlich schätzbare Auswirkung auf die erwarteten
künftigen Cashflows haben. Für finanzielle Vermögenswerte der
Bewertungskategorien „bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanz­
investitionen“ und „Kredite und Forderungen“ wird ein etwaiger Wertminderungsbetrag durch Vergleich des Buchwerts mit
dem Barwert der geschätzten künftigen Cashflows (abgezinst
mit dem Effektivzinssatz) ermittelt. Bei Posten der Bewertungskategorie „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ erfolgt eine Gegenüberstellung von Anschaffungskosten
und beizulegendem Zeitwert.
3.9. Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte
Unter den Bilanzposten „zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte“ fallen gemäß IFRS 5 als „zur Veräußerung gehalten“
eingestufte langfristige Vermögenswerte und Abgangsgruppen.
Eine solche Einstufung hat zu erfolgen, wenn der zugehörige
Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und
nicht durch die fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Ferner müssen die Posten zur sofortigen Veräußerung im gegenwärtigen
Zustand verfügbar sein und der Verkauf muss als höchstwahrscheinlich gelten sowie innerhalb eines Jahres erwartet werden.
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N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang
Ein langfristiger Vermögenswert unterliegt – solange er als
„zur Veräußerung gehalten“ eingestuft wird oder zu einer
als „zur Veräußerung gehalten“ eingestuften Veräußerungsgruppe gehört – nicht der planmäßigen Abschreibung.
Langfristige Vermögenswerte oder Veräußerungsgruppen,
die als „zur Veräußerung gehalten“ eingestuft werden, sind
unmittelbar nach der Einstufung sowie zu den nachfolgenden
Abschlussstichtagen zum niedrigeren Wert aus Buchwert und
beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten zu
bewerten.
Falls ein langfristiger Vermögenswert nicht mehr als „zur Veräußerung gehalten“ eingestuft wird oder nicht mehr zu einer
als „zur Veräußerung gehalten“ eingestuften Veräußerungsgruppe gehört, wird dieser wieder als langfristiger Posten
ausgewiesen und ist zum Zeitpunkt der Entscheidung, nicht
zu verkaufen, entweder zu bewerten zum erzielbaren Betrag
oder aber – falls dieser Wert niedriger ist – mit dem Buchwert
vor Einstufung, bereinigt um alle planmäßigen Abschreibungen oder Neubewertungen, die ohne eine Einstufung erfasst
worden wären.
3.10. Vorräte
Vorräte sind gemäß IAS 2 grundsätzlich mit dem niedrigeren
Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Netto­
veräußerungswert zu bewerten. Die Anschaffungs- oder
Herstellungskosten von Vorräten beinhalten alle Kosten des
Erwerbs und der Herstellung sowie sonstige Kosten, die
angefallen sind, um die Vorräte an ihren derzeitigen Ort und
in ihren derzeitigen Zustand zu versetzen. Die Ermittlung der
Anschaffungskosten erfolgt auf der Grundlage eines gewichteten Durchschnittswerts. Die Herstellungskosten umfassen
alle der Leistungserstellung zurechenbaren Einzelkosten
sowie produktionsbezogene Gemeinkosten. Fremdkapitalzinsen werden nicht in die Herstellungskosten einbezogen,
da die Erzeugnisse des Konzerns nicht als qualifizierende Vermögenswerte gemäß IAS 23 einzustufen sind.
Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen
Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten notwen­
digen Vertriebskosten. Der Nettoveräußerungswert von unfertigen Erzeugnissen und Leistungen wird retrograd aus dem
Nettoveräußerungswert der fertigen Erzeugnisse und Leistungen
unter Berücksichtigung der noch bis zur Fertigstellung anfallenden Kosten ermittelt. Halbfabrikate aus den Fertigungsprozessen
werden mit den jeweiligen Vollkosten‑Ansätzen bewertet, wobei
die anteiligen Gemeinkosten anhand der Produktionsmengen
und der Fertigungstiefe zugeordnet werden. Liegen die Ansätze
für fertige Erzeugnisse und Waren am Abschlussstichtag über
den entsprechenden Marktwerten, so werden die Bestände auf
den zu erwartenden Erlös abgewertet. Der unter den fertigen
Erzeugnissen ausgewiesene Zuckerbestand aus eigener Produktion ist zu Herstellungskosten angesetzt, sofern nicht im Hinblick
auf die Verwertungsmöglichkeit ein niedrigerer Ansatz in Form
des Nettoveräußerungswerts anzusetzen ist. Bei der Ermittlung
der Herstellungskosten werden neben den Fertigungskosten
auch die dem Fertigungsbereich zurechenbaren Gemeinkosten­
anteile sowie verbrauchsbedingte lineare Abschreibungen einbezogen. Des Weiteren enthalten die Herstellungskosten des
Quotenzuckers den Fabrik­anteil der Produktionsabgabe in Höhe
von 6,00 Euro je Tonne.
Bei Wegfall der Gründe, die zu einer Wertminderung der Vorräte auf den Nettoveräußerungswert geführt haben, wird eine
entsprechende Wertaufholung vorgenommen.
3.11. Rückstellungen für Pensionen
Gemäß IAS 19 müssen für Pensionszusagen in der Form von
leistungsorientierten Plänen, bei denen das versicherungsmathematische Risiko (dass die Leistungen höhere Kosten als
erwartet verursachen) sowie das Anlagerisiko (dass die angelegten Vermögenswerte nicht ausreichen, um die erwarteten
Leistungen zu erbringen) im Wesentlichen das Unternehmen
trägt, Rückstellungen gebildet werden. Die Rückstellung wird
als Nettoschuld ausgewiesen, d. h. von der leistungsorientierten Verpflichtung (welche die künftigen Pensionszahlungen
an die Arbeitnehmer widerspiegelt) wird das zur Finanzierung
der Pensionszahlungen gebildete Kapital (Deckungskapital) in
Abzug gebracht, wenn das Deckungskapital die Definitionsmerkmale von Planvermögen aufweist.
Die Bewertung der leistungsorientierten Verpflichtung erfolgt
mit Hilfe einer versicherungsmathematischen Bewertungs­
methode (Methode der laufenden Einmalprämien oder Anwartschaftsbarwertverfahren). Dieses Verfahren unterstellt, dass der
Arbeitnehmer in jedem Tätigkeitsjahr einen zusätzlichen Teil
seines endgültigen Leistungsanspruchs erdient; demzufolge
erhöht sich die leistungsorientierte Verpflichtung sukzessive
bis zum Renteneintritt. Die künftigen Auszahlungen werden
mit einem Rechnungszins diskontiert, der zu jedem Abschlussstichtag über Marktrenditen von erstrangigen Unternehmensanleihen abgeleitet wird. Das Verfahren berücksichtigt versicherungsmathematische Annahmen wie demografische Annahmen
(wie z. B. Sterbewahrscheinlichkeit, Fluktuation, Frühverrentung)
sowie finanzielle Annahmen (wie z. B. Rechnungszins, künftige
Gehaltstrends).
Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
Kostenkomponenten im Zusammenhang mit Rückstellungen
für Pensionen sind Dienstzeitaufwand, Nettozinsen (Zins­
aufwand, Zinsertrag), versicherungsmathematischer Gewinn
oder Verlust, Ertrag aus Planvermögen. Innerhalb der Gewinnund Verlustrechnung werden der Dienstzeitaufwand (d. h. der
Anstieg des Barwerts einer leistungsorientierten Verpflichtung,
die aus einer Arbeitsleistung in der Berichtsperiode entsteht)
in den Posten „Herstellungskosten“, „Vertriebs­kosten“ und
„Verwaltungskosten“ und die Nettozinsen im Posten „Finanz­
aufwendungen“ ausgewiesen. Die Nettozinsen bestimmen sich
durch Multiplikation der Nettoschuld mit dem Rechnungszins
der leistungsorientierten Verpflichtung. Versicherungsmathematischer Gewinn oder Verlust sowie Ertrag aus Planvermögen
werden erfolgsneutral im kumulierten übrigen Eigenkapital
(d. h. im sonstigen Ergebnis in der Gesamt­ergebnisrechnung
und nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung) erfasst. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste sind Veränderungen des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtung aufgrund von erfahrungsbedingten Berichtigungen
(Auswirkungen der Abweichungen zwischen früheren ver­
sicherungsmathematischen Annahmen und der tatsächlichen
Entwicklung) und Auswirkungen von Änderungen versicherungsmathematischer Annahmen. Der Ertrag aus dem Planvermögen ist die Abweichung der tatsächlichen Verzinsung des
Planvermögens von der Verzinsung auf Basis des Rechnungszinses der leistungsorientierten Verpflichtung.
3.12. Sonstige Rückstellungen
Unter den Bilanzposten „sonstige Rückstellungen“ fallen zum
einen personalbezogene Rückstellungen für Jubiläums-, Alters­
teilzeit-, Vorruhestands- und Abfindungsverpflichtungen sowie
Verpflichtungen für Tantiemen, Prämien und andere Gratifikationen. Diese werden gemäß IAS 19 in Abhängigkeit der
Merkmale der Verpflichtung entweder nach den Regeln für
kurzfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer, nach den Regeln
für sonstige (d. h. nicht als Pensionsleistungen geltende) langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer oder aber nach den
Regeln für langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer aus
Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses bilanziert.
Der Bilanzposten „sonstige Rückstellungen“ beinhaltet ferner
Rekultivierungsverpflichtungen und andere Rückstellungen
(wie z. B. für belastende Verträge bzw. drohende Verluste).
Derartige Rückstellungen werden nach IAS 37 angesetzt,
wenn aus einem Ereignis der Vergangenheit eine gegenwärtige (rechtliche oder faktische) Verpflichtung entstanden ist,
die wahrscheinlich mit einem Ressourcenabfluss verbunden
ist und deren Höhe sich verlässlich schätzen lässt. Die Bewertung erfolgt zum Betrag der bestmöglichen Schätzung für die
Ausgaben, die zur Erfüllung der Verpflichtung zum Abschluss-
stichtag erforderlich sind. Langfristige Rückstellungen müssen
mit einem risikoadäquaten Zins diskontiert werden.
Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren rechtlichen und faktischen Verpflichtungen des Nord­zucker
Konzerns gegenüber Dritten.
3.13. Latente Steuern
Latente Steuern werden gemäß IAS 12 zur Berücksichtigung
künftiger steuerlicher Folgen von temporären Differenzen
zwischen den steuerlichen Bemessungsgrundlagen der Vermögenswerte und Schulden und deren Wertansätzen im IFRSAbschluss sowie auf Verlustvorträge gebildet. Die Bemessung
der latenten Steuern erfolgt dabei auf Grundlage der vom
Gesetzgeber zum Ende der jeweiligen Berichtsperiode erlassenen Regelungen für die Berichtsperioden, in denen sich die
Differenzen ausgleichen bzw. die Verlustvorträge wahrscheinlich genutzt werden. Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge
werden nur dann angesetzt, wenn ihre Realisierbarkeit in näherer Zukunft hinreichend gesichert erscheint. Eine Saldierung
von aktiven und passiven latenten Steuern wird ausschließlich
vorgenommen, falls bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.
Die Gegenbuchung zur bilanziellen Erfassung latenter Steuern
erfolgt innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung im Posten
„Steuern vom Einkommen und vom Ertrag“ – außer die Steuer
resultiert aus einem Geschäftsvorfall oder Ereignis, der bzw.
das in der gleichen oder einer anderen Periode entweder im
kumulierten übrigen Eigenkapital (d. h. im sonstigen Ergebnis
in der Gesamtergebnisrechnung) oder an anderer Stelle direkt
im Eigenkapital angesetzt wird.
3.14. Derivative Finanzinstrumente und Bilanzierung
von Sicherungsbeziehungen
Der Nordzucker Konzern ist aufgrund seiner Geschäftstätigkeit
Risiken ausgesetzt, die aus Zinsänderungen, Wechselkursänderungen und anderen Marktrisiken resultieren. Als Instrument
zur Steuerung der genannten Risiken kommen derivative Finanz­
instrumente zum Einsatz.
Die Bilanzierung derivativer Finanzinstrumente erfolgt nach
den Vorgaben des IAS 39. Derivative Finanzinstrumente werden dabei entweder freistehend bilanziert, oder sie sind in eine
wirksame bilanzielle Sicherungsbeziehung („Hedge Accounting“) eingebunden. Hedge Accounting bedeutet, in einem
dokumentierten wirtschaftlichen Zusammenhang stehende
Grund- und Sicherungsgeschäfte derart einzugehen, dass die
aus Marktpreisänderungen resultierenden kompensatorischen
Ergebniseffekte in derselben Periode eintreten. Sofern eine
Sicherungsbeziehung designiert wird, erfolgt die Erfassung
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N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang
der Gewinne und Verluste aus Grund- und Sicherungsgeschäft nach den speziellen Hedge-Accounting-Regeln. Für
jeden Sachverhalt besteht grundsätzlich ein Wahlrecht zum
Hegde Accounting. Allerdings ist die Anwendung der HedgeAccounting-Regelungen an Bedingungen geknüpft. So muss
die Sicherungsbeziehung dokumentiert werden. Ferner hat der
Sicherungszusammenhang wirksam bzw. effektiv zu sein, d. h.
die Wert- bzw. Zahlungsstromänderungen von Grund- und
Sicherungsgeschäft müssen sich innerhalb einer Bandbreite
ausgleichen.
Wertmaßstab für die Erst- und Folgebewertung derivativer
Finanzinstrumente ist der beizulegende Zeitwert. Der beizulegende Zeitwert bestimmter Derivate kann sowohl positiv
als auch negativ sein; in Abhängigkeit davon handelt es sich
entweder um einen finanziellen Vermögenswert oder um eine
finanzielle Verbindlichkeit. Der beizulegende Zeitwert ist nach
den Vorgaben des IFRS 13 zu bestimmen. Sofern keine notierten Marktpreise aus aktiven Märkten vorliegen, werden die
beizulegenden Zeitwerte anhand von Barwert- oder Options­
preismodellen errechnet, deren wesentliche Inputfaktoren
(z. B. Marktpreise, Zinssätze) von notierten Preisen oder anderen direkt oder indirekt beobachtbaren Inputfaktoren abgeleitet
werden.
Freistehende, d. h. nicht in eine wirksame bilanzielle Sicherungsbeziehung nach IAS 39 eingebundene derivative Finanz­
instrumente sind stets den Bewertungskategorien „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte/Verbindlichkeiten“ zuzuordnen. Wertänderungen werden innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung im
Posten „Finanzerträge“ oder im Posten „Finanzaufwendungen“
erfasst.
In eine wirksame bilanzielle Sicherungsbeziehung eingebundene derivative Finanzinstrumente sind keiner Bewertungs­
kategorie zugeordnet. Sie werden ebenfalls zum beizulegenden Zeitwert bilanziert, wobei die Erfassung in Abhängigkeit
von der Art der Sicherung (Fair Value Hedge, Cash Flow Hedge)
bzw. von den Merkmalen der Sicherung entweder erfolgswirksam (d. h. in der Gewinn- und Verlustrechnung) oder erfolgsneutral im kumulierten übrigen Eigenkapital (d. h. im sonstigen
Ergebnis in der Gesamtergebnisrechnung) erfolgt.
Zinsderivate werden innerhalb des Nordzucker Konzerns
stets in bilanzielle Sicherungsbeziehungen zur Absicherung
von Zahlungsströmen (Cash Flow Hedges) eingebunden. Zur
Absicherung von Währungs- und Marktrisiken kommen auch
freistehende Derivate zum Einsatz.
3.15. Transaktionen und Posten in Fremdwährung
Eine Fremdwährungstransaktion ist gemäß IAS 21 ein Geschäftsvorfall, dessen Wert in einer Fremdwährung angegeben
ist oder der die Erfüllung in einer Fremdwährung erfordert.
Eine Fremdwährung ist jede Währung außer der funktionalen
Währung des Konzernunternehmens. Fremdwährungstransaktionen sind Geschäftsvorfälle zum Kauf oder Verkauf von
Waren oder Dienstleistungen in Fremdwährung, Mittelaufnahmen oder Verleihungen in Fremdwährung oder Erwerbe
oder Veräußerungen von Vermögenswerten und Schulden in
Fremdwährung auf sonstige Weise. Fremdwährungsposten
sind Bilanzposten, die in Fremdwährung eingegangen oder aufgenommen wurden (und deren Einbuchungen somit Fremdwährungstransaktionen vorausgingen).
Fremdwährungstransaktionen bzw. Fremdwährungsposten
werden erstmalig mit dem am jeweiligen Tag des Geschäftsvorfalls gültigen Kassakurs in die funktionale Währung umgerechnet.
Die Folgebewertung eines Fremdwährungspostens hängt
davon ab, ob es sich bei diesem um einen monetären oder
um einen nicht-monetären Posten handelt. Monetäre Posten
in einer Fremdwährung sind zu jedem Abschlussstichtag unter
Verwendung des Stichtagskurses (d. h. dem Kassakurs am
Abschlussstichtag) in die funktionale Währung umzurechnen;
Umrechnungsdifferenzen müssen in der Regel erfolgswirksam
(d. h. innerhalb der Gewinn- oder Verlustrechnung) erfasst
werden. Nicht-monetäre Posten sind – sofern sie zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet werden – mit dem
Kurs, der am Tag der erstmaligen Erfassung bestand, in die
funktionale Währung umzurechnen. Zum beizulegenden Zeitwert bewertete nicht-monetäre Posten hat man mit dem Kurs
umzurechnen, der am Tag der Bemessung gültig war (d. h. in
der Regel mit dem Stichtagskurs). Umrechnungsdifferenzen
aus nicht-monetären Posten sind wie alle anderen Gewinne
bzw. Verluste zu behandeln, d. h. sie sind entweder erfolgswirksam oder erfolgsneutral im kumulierten übrigen Eigen­
kapital (d. h. im sonstigen Ergebnis in der Gesamtergebnisrechnung) zu erfassen.
Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
3.16. Unternehmenserwerbe
Unternehmenszusammenschlüsse werden gemäß IFRS 3 unter
Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Die Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs bemessen sich als Summe
der übertragenen Gegenleistung, bewertet mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt, und der Anteile ohne
beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen. Bei
jedem Unternehmenszusammenschluss bewertet der Erwerber die Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen
Unternehmen entweder zum beizulegenden Zeitwert oder
zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens des erworbenen Unternehmens. Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses angefallene Kosten werden als
Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Erwirbt der Konzern ein Unternehmen, beurteilt er die
geeignete Klassifizierung und Designation der finanziellen
Vermögenswerte und übernommenen Schulden in Übereinstimmung mit den Vertragsbedingungen, wirtschaftlichen
Gegebenheiten und am Erwerbszeitpunkt vorherrschenden
Bedingungen. Dies beinhaltet auch eine Trennung der in
Basis­verträgen eingebetteten derivativen Finanzinstrumente.
Bei sukzessiven Unternehmenszusammenschlüssen wird
der vom Erwerber zuvor an dem erworbenen Unternehmen
gehaltene Eigenkapitalanteil zum beizulegenden Zeitwert am
Erwerbszeitpunkt neu bestimmt und der daraus resultierende
Gewinn oder Verlust erfolgswirksam (d. h. in der Gewinn- und
Verlustrechnung) erfasst.
Die vereinbarte bedingte Gegenleistung wird zum Erwerbszeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert erfasst. Nachträgliche
Änderungen des beizulegenden Zeitwerts einer bedingten
Gegenleistung, die einen Vermögenswert oder eine Schuld
darstellt, werden in der Regel in Übereinstimmung mit IAS 39
entweder in der Gewinn- und Verlustrechnung oder im sonstigen Ergebnis erfasst. Eine bedingte Gegenleistung, die als
Eigenkapital eingestuft ist, wird nicht neu bewertet und ihre
spätere Abgeltung wird im Eigenkapital bilanziert.
Der Geschäfts- oder Firmenwert wird bei erstmaligem Ansatz
zu Anschaffungskosten bewertet, die sich als Überschuss der
übertragenen Gesamtgegenleistung und des Betrags des
Anteils ohne beherrschenden Einfluss über die erworbenen
identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden des Unternehmens bemessen. Liegt diese Gegenleistung
unter dem beizulegenden Zeitwert des Nettovermögens des
erworbenen Unternehmens, wird der Unterschiedsbetrag in
der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Geschäfts- oder Firmenwert nicht planmäßig abgeschrieben, sondern mindestens einmal jährlich gemäß IAS 36 auf Wertminderung überprüft (siehe
Gliederungspunkte 3.3, 3.6).
4. E r m e ss e n s e n t s c h e i d u ng e n u n d
S c h ät z u ng s u n s i c h e r h e i t e n
Die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
wird neben den Ansatz- und Bewertungsmethoden auch von
Schätzungen und Annahmen beeinflusst. Geschätzte Werte
und sich tatsächlich ergebende Werte können – gegebenenfalls in erheblichem Umfang – voneinander abweichen.
Wesentliche Schätzungen und Annahmen werden insbesondere hinsichtlich der Festlegung der konzerneinheitlichen
Abschreibungsdauern, der Wertberichtigungssätze auf Forder­
ungen sowie der Bestimmung der versicherungsmathematischen Annahmen bei der Bewertung der Pensionsrückstellungen getroffen. Gleichfalls in erheblichem Ausmaß ist es für die
Bilanzierung von Rückstellungen oder die Angabe von Eventualverbindlichkeiten – insbesondere im Zusammenhang mit
anhängigen oder sich möglicherweise ergebenden Rechtsstreitigkeiten oder anderen ausstehenden Ansprüchen – erforderlich, Schätzungen und Annahmen vorzunehmen. So müssen
etwa Schätzungen über die Wahrscheinlichkeit, dass ein anhängiges Verfahren für den Kläger erfolgreich ist, sowie die sich
daraus eventuell ergebende Zahlungsverpflichtung vorgenommen werden. Auch ergeben sich Schätzungsunsicherheiten bei
der Bildung von Rückstellungen für belastende Verträge bzw.
drohende Verluste dahingehend, ob ein Verlust wahrscheinlich ist und ob man diesen Verlust zuverlässig schätzen kann.
Hinsichtlich der Realisierbarkeit der aktiven latenten Steuern
sind vor allem Schätzungen bezüglich der künftig erzielbaren
steuerlichen Gewinne zu treffen. Weitere signifikante Schätzungen werden bei der Frage, ob für Vermögenswerte oder
zahlungsmittelgenerierende Einheiten Anhaltspunkte für eine
Wertminderung vorliegen, bei der Durchführung des Wert­
haltigkeitstests nach IAS 36 im Hinblick auf die Bestimmung
der Cashflows im Prognosezeitraum sowie bei der Auswahl
eines adäquaten Kapitalisierungszinssatzes getätigt. Bezüglich
der Buchwerte der von wesentlichen Schätzungen betroffenen
Bilanzposten wird auf die entsprechenden Erläuterungen zur
Konzern-Bilanz verwiesen.
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N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang
5. E r s t m a l i g a n z u w e n d e n d e
R ec h n u ng s l eg u ng s vo r s c h r i f t e n
Der Nordzucker Konzern hat die folgenden Verlautbarungen
bzw. Änderungen an Verlautbarungen des IASB bzw. des
IFRS IC in der Berichtsperiode erstmalig angewandt:
> Änderung des IAS 27 „Konzern- und Einzelabschlüsse“
(künftig: „Einzelabschlüsse“);
> Änderung des IAS 28 „Anteile an assoziierten Unternehmen“
(künftig: „Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen“);
> IFRS 10 „Konzernabschlüsse“;
> IFRS 11 „Gemeinsame Vereinbarungen“;
> IFRS 12 „Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen“;
>Ä
nderungen des IFRS 10, des IFRS 11 und des IFRS 12 (Bezeichnung der Änderungen: „Konzernabschlüsse, Gemeinsame
Vereinbarungen und Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen: Übergangsleitlinien“ sowie „Investmentgesellschaften (Investment Entities)“);
> Änderung des IAS 32 (Bezeichnung der Änderung:
„Darstellung – Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten“);
> Änderung des IAS 36 „Wertminderung von Vermögens­
werten“ (Bezeichnung der Änderung: „Angaben zum erzielbaren Betrag bei nicht-finanziellen Vermögenswerten“);
> Änderung des IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ (Bezeichnung der Änderung: „Novation von Derivaten und Fortsetzung der Bilanzierung von Sicherungs­
geschäften“);
> IFRIC 21 „Abgaben“.
Über die Änderungen zu IAS 27 sowie zu IAS 28 sowie die
Standards IFRS 10 – 12 werden die Vorgaben zur Konzernrechnungslegung modifiziert:
> Mit der Verabschiedung von IFRS 10 und IFRS 12 beschränkt
sich der Anwendungsbereich von IAS 27 allein auf die
Bilanzierung von Tochterunternehmen, gemeinschaftlich
geführten und assoziierten Unternehmen in separaten Einzelabschlüssen eines Unternehmens. Ferner wurde der Regelungsbereich von IAS 28 – neben den assoziierten Unternehmen – auch auf die Anwendung der Equity-Methode auf
Gemeinschaftsunternehmen ausgeweitet.
> IFRS 10 ersetzt die bisherigen Bestimmungen zur Konzern­
rechnungslegung in IAS 27 und SIC-12. Der Standard begründet ein einheitliches Beherrschungskonzept, welches auf alle
Unternehmen einschließlich Zweckgesellschaften Anwendung findet.
> IFRS 11 ersetzt den IAS 31 und SIC-13. Durch IFRS 11 wird das
bisherige Wahlrecht zur Anwendung der Quotenkonsolidierung bei Gemeinschaftsunternehmen aufgehoben, d. h. Letztere sind zwingend nach der Equity-Methode zu bilanzieren.
> IFRS 12 enthält die Angabepflichten für den Bereich der
Konzernrechnungslegung und konsolidiert die Angaben für
Tochterunternehmen, die bislang in IAS 27 geregelt waren,
die Angaben für gemeinschaftlich beherrschte und assoziierte Unternehmen, welche sich bislang in IAS 31 bzw. IAS 28
befanden, sowie für strukturierte Unternehmen.
Die Änderung des IAS 32 beinhaltet Klarstellungen zur Saldierung von Finanzinstrumenten, wobei die bestehenden
grundlegenden Bestimmungen beibehalten werden.
Über die Änderung des IAS 36 werden Angaben zum erzielbaren Betrag für Vermögenswerte oder zahlungsmittelgenerierende Einheiten, für welche in der Berichtsperiode eine
Wertberichtigung erfasst oder rückgängig gemacht wurde,
verlangt.
Durch die Änderung von IAS 39 wird unter bestimmten Voraussetzungen die Fortführung der Bilanzierung einer Sicherungsbeziehung mit Derivaten, die auf eine zentrale Clearingstelle
übertragen werden, ermöglicht.
IFRIC 21 bestimmt, dass ein Unternehmen, welches in einem
bestimmten Markt tätig wird, dann eine Schuld für die Abgaben
an die für diesen Markt zuständigen Behörden anzusetzen hat,
wenn die Geschäftstätigkeit, welche die betreffende Abgabe
verursacht, stattfindet. Bei einer Abgabe, welche vom Erreichen
beispielsweise eines Mindestvolumens abhängig ist, stellt die
Interpretation klar, dass eine Schuld erst beim Erreichen dieses
Mindestvolumens passiviert werden darf.
Alle vorstehend aufgeführten Regeländerungen haben für den
Nordzucker Konzern keine wesentlichen Auswirkungen auf die
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage bzw. auf die Cashflows.
Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
6. N
i c h t a ng e wa n d t e
R ec h n u ng s l eg u ng s vo r s c h r i f t e n
Für den Konzernabschluss der Nordzucker AG zum 28. Februar 2015 wurden keine IFRS freiwillig vorzeitig angewandt.
Die Verlautbarungen werden erstmals zum Zeitpunkt ihrer
verpflichtenden Anwendung berücksichtigt. Die Anwendung
der IFRS setzt voraus, dass die Europäische Union (EU) die
teilweise noch ausstehenden Anerkennungen erteilt.
Ferner wendet der Nordzucker Konzern bislang IFRS 8 „Geschäftssegmente“ sowie IAS 33 „Ergebnis je Aktie“ nicht an;
eine verpflichtende Anwendung ergibt sich nur für kapitalmarkt­
orientierte Unternehmen.
Die im Folgenden aufgelisteten Regelungsänderungen werden voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf die
Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage bzw. auf
die Cashflows des Nordzucker Konzerns haben.
6.1. Verpflichtende Erstanwendung in der
Berichtsperiode 2015/16
Die folgenden Verlautbarungen werden im Nordzucker
Konzern­abschluss zum 29. Februar 2016 erstmalig verpflichtend
zur Anwendung kommen:
> Änderung des IAS 19 „Leistungen an Arbeitnehmer“ (Bezeichnung der Änderung: „Employee Contributions“);
> „Verbesserungen der International Financial Reporting Standards“ („2010 – 2012 Cycle“; Veröffentlichung 2013);
> „Verbesserungen der International Financial Reporting Standards“ („2011 – 2013 Cycle“; Veröffentlichung 2013).
Die Änderung des IAS 19 regelt die Erfassung von Beiträgen
von Arbeitnehmern oder Dritten zum Pensionsplan als Reduktion des Dienstzeitaufwands, sofern diese die in der Berichts­
periode erbrachte Leistung widerspiegeln.
Über Sammelstandards „Verbesserungen der International
Financial Reporting Standards“ nimmt das IASB Änderungen
verschiedener IFRS vor. Über den 2010 – 2012 Cycle wurden insgesamt sieben Standards modifiziert; im Rahmen des
2011 – 2013 Cycle sind vier Standards geändert worden.
6.2. Verpflichtende Erstanwendung in der
Berichtsperiode 2016/17 oder später
Diese Standards bzw. Standardänderungen kommen im
Nordzucker Konzernabschluss zum 28. Februar 2017 oder für
spätere Berichtsperioden erstmalig zur Anwendung:
> Änderung des IAS 16 „Sachanlagen“ und des IAS 38
„Immaterielle Vermögenswerte“ (Bezeichnung der Änderung: „Clarification of Acceptable Methods of Depreciation
and Amortisation“; EU-Übernahme noch nicht erfolgt);
> Änderung des IFRS 11 „Gemeinsame Vereinbarungen“
(Bezeichnung der Änderung: „Accounting for Acquisitions
of Interests in Joint Operations“; EU-Übernahme noch nicht
erfolgt);
> Änderung des IAS 16 „Sachanlagen“ und des IAS 41 „Landwirtschaft“ (Bezeichnung der Änderung: „Agriculture:
Bearer Plants“; EU-Übernahme noch nicht erfolgt);
> Änderung des IAS 27 „Einzelabschlüsse“ (Bezeichnung der
Änderung: „Equity Method in Separate Financial Statements“;
EU-Übernahme noch nicht erfolgt);
> Änderung des IFRS 10 „Konzernabschlüsse“ und des IAS 28
„Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen“ (Bezeichnung der Änderung: „Sale or Contribution of Assets between an Investor and its Associate or
Joint Venture“; EU-Übernahme noch nicht erfolgt);
> Änderung des IFRS 10 „Konzernabschlüsse“, des IFRS 12
„Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen“ und des
IAS 28 „Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen“ (Bezeichnung der Änderung: „Invest­
ment Entities: Applying the Consolidation Exception“;
EU-Übernahme noch nicht erfolgt);
> Änderung des IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“ (Bezeichnung der Änderung: „Disclosure Initiative“; EU-Übernahme
noch nicht erfolgt);
> IFRS 9 „Financial Instruments“ (EU-Übernahme noch nicht
erfolgt);
> IFRS 14 „Regulatory Deferral Accounts“ (EU-Übernahme
noch nicht erfolgt);
> IFRS 15 „Revenue from Contracts with Customers (EU-Übernahme noch nicht erfolgt)“.
> „Verbesserungen der International Financial Reporting
Standards“ („2012 – 2014 Cycle“; Veröffentlichung 2014).
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62
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang
Über die Änderung des IAS 16 und des IAS 38 wird klar­
gestellt, dass das Verhältnis zwischen dem erzielten Umsatz
und dem erwarteten künftigen Gesamtumsatz nicht für die
Abschreibung von Sachanlagen herangezogen werden kann,
sondern lediglich in begrenzten Fällen für die Abschreibung
von immateriellen Vermögenswerten.
Durch die Änderung des IFRS 11 wird kodifiziert, dass ein
gemeinschaftlich Tätiger, der den Erwerb eines Anteils an
einer gemeinschaftlichen Tätigkeit bilanziert, bei der es sich um
einen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“ handelt, die entsprechenden Grundsätze für
die Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen nach
IFRS 3 und anderen Standards anzuwenden und die in diesen
Standards für Unternehmenszusammenschlüsse geforderten
Angaben zu machen hat. Ferner wird konkretisiert, dass ein
bislang gehaltener Anteil an einer gemeinschaftlichen Tätigkeit
nicht neu bewertet wird, wenn ein weiterer Anteil an derselben
gemeinschaftlichen Tätigkeit unter Beibehaltung der gemeinschaftlichen Beherrschung erworben wird. Außerdem wurde
eine Ausnahme vom Anwendungsbereich aufgenommen, die
präzisieren soll, dass die Änderungen keine Anwendung finden, wenn die Parteien (einschließlich des berichtenden Unternehmens), die sich die gemeinschaftliche Beherrschung teilen,
unter der gemeinsamen Beherrschung einer Partei stehen.
Infolge der Änderungen des IAS 16 und des IAS 41 fallen biolo­
gische Vermögenswerte, welche die Definition von fruchttragenden Pflanzen erfüllen, nicht mehr in den Anwendungsbereich
von IAS 41, sondern in den Anwendungsbereich von IAS 16.
Durch die Änderung des IAS 27 können Anteile eines Investors
an Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und
assoziierten Unternehmen im Einzelabschluss wahlweise unter
Anwendung der Equity-Methode bewertet werden.
Die Änderung des IFRS 10 und des IAS 28 stellt klar, dass ein
Investor den vollständigen Gewinn oder Verlust aus der Veräußerung oder Einbringung von Vermögenswerten an bzw. in ein
assoziiertes Unternehmen oder ein Gemeinschaftsunternehmen
erfasst, sofern die Vermögenswerte einen Geschäftsbetrieb im
Sinne des IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“ darstellen.
Über die Änderung des IFRS 10, des IFRS 12 und des IAS 28 werden Klarstellungen im Zusammenhang mit der Befreiung von der
Konsolidierungspflicht für Anlagegesellschaften vorgenommen.
Durch die Änderung des IAS 1 wird konkretisiert, dass sich die
Wesentlichkeit auf den gesamten Abschluss bezieht und die
Angabe unwesentlicher Informationen die Nützlichkeit von
Finanzangaben einschränken kann. Zudem ist der Stelle im
Abschluss und der Reihenfolge von Informationen Bedeutung
beizumessen.
IFRS 9 ersetzt die bestehenden Regelungen in IAS 39 zur
Bilanzierung von Finanzinstrumenten. Der Standard wurde
vom IASB in mehreren Phasen entwickelt und veröffentlicht;
mittlerweile hat das IASB alle Phasen abgeschlossen. IFRS 9
beinhaltet Neuregelungen zur Klassifizierung und Bewertung
von finanziellen Vermögenswerten sowie zur Bilanzierung von
Sicherungsbeziehungen. Die bestehenden Klassifizierungsund Bewertungsvorschriften für finanzielle Verbindlichkeiten
werden überwiegend beibehalten.
IFRS 14 erlaubt es, beim Übergang auf die IFRS die Bilanzierung
von regulatorischen Abgrenzungsposten aus einer Preisregulierung nach den bislang angewandten Rechnungslegungs­
vorschriften fortzusetzen.
IFRS 15 regelt die Erfassung von Umsatzerlösen neu und ersetzt
damit IAS 18 „Umsatzerlöse“ und IAS 11 „Fertigungsaufträge“
sowie die zugehörigen Interpretationen. Umsatzerlöse sind zu
erfassen, wenn der Kunde die Verfügungsmacht über die Güter
oder Dienstleistungen erhält. Ferner macht der Standard Vorgaben zur Darstellung der auf Ebene des jeweiligen Vertrags
bestehenden Leistungsüberschüsse oder -verpflichtungen
(Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten aus Kundenverträgen) und verlangt umfangreiche Angaben zu Umsatzerlösen.
Über Sammelstandards „Verbesserungen der International
Financial Reporting Standards“ nimmt das IASB Änderungen
verschiedener IFRS vor. Im Rahmen des 2012 – 2014 Cycle
wurden insgesamt fünf Standards geändert.
7. Än d e r u ng e n d e r B e r i c h t ss t r u k t u r
s o w i e Änd e r u ng e n d e r An s at z- u nd
B e w e r t u ng s m e t h o d e n
In der Berichtsperiode sind keine Änderungen der Berichtsstruktur vorgenommen worden.
Änderungen der Ansatz- und Bewertungsmethoden, die
sich aufgrund der erstmaligen Anwendung von Rechnungs­
legungsvorschriften ergeben (siehe dazu Gliederungspunkt 5), haben keine wesentlichen Auswirkungen auf die
Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des
Nordzucker Konzerns.
Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
E r l ä u t e r u n g e n z u r Ko n z e r n G e w i nn - u n d V er lus t r ec h n u n g
8 . U m s at z e r lös e
10. V e r t r i e b s kos t e n
Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:
Die Vertriebskosten setzen sich wie folgt zusammen:
U m satz e r lö s e
V er triebs kos ten
TEUR
1.3.2014
– 28.2.2015
1.3.2013
– 28.2.2014
Frachten
– 78.234
– 79.802
109.619
Mieten, Pachten und
Fremdlagerkosten
– 29.200
– 30.037
188.150
Personalaufwand
– 20.176
– 19.129
95.414
106.045
Abschreibungen
– 9.294
– 9.033
1.866.277
2.360.913
Werbung
– 9.813
– 10.569
Verkaufsprovision
– 2.536
– 2.212
– 19.858
– 20.009
– 169.111
– 170.791
1.3.2014
– 28.2.2015
1.3.2013
– 28.2.2014
1.500.465
1.957.099
86.742
Produkte
Zucker
Bioethanol
Nebenprodukte
183.656
Sonstige
Regionen
Zentraleuropa
793.660
1.029.718
Nordeuropa
769.473
933.735
Osteuropa
303.144
397.460
1.866.277
2.360.913
Die sonstigen Umsatzerlöse beinhalten überwiegend Verkäufe
von Handelswaren.
9. H e r s t e l l u ng s kos t e n
H e r s t e l lung s ko s t en
1.3.2014
– 28.2.2015
1.3.2013
– 28.2.2014
– 1.318.171
– 1.471.004
Personalaufwand
– 126.805
– 129.707
Abschreibungen
– 67.096
– 72.628
Materialaufand
Sonstige Aufwendungen
Summe
Übrige Vertriebsaufwendungen
Summe
11. V e r wa lt u ng s kos t e n
Die Verwaltungskosten sind folgendermaßen gegliedert:
V erwaltu ngs kos te n
Die Herstellungskosten haben die folgenden Bestandteile:
TEUR
TEUR
– 40.582
– 38.868
– 1.552.654
– 1.712.207
1.3.2014
– 28.2.2015
1.3.2013
– 28.2.2014
Personalaufwand
– 41.793
– 43.098
Beratungskosten
– 14.578
– 14.425
Gebühren und Abgaben
– 4.331
– 4.707
Abschreibungen
– 2.911
– 2.200
Mieten und Pachten
– 2.627
– 2.854
Reisekosten
– 2.582
– 2.559
Telefon/Kommunikation
– 1.443
– 1.564
– 13.767
– 13.694
– 84.032
– 85.101
TEUR
Übrige Verwaltungsaufwendungen
Summe
63
64
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang
12 . S o n s t i g e E r t r äg e
13. SO N STI G E AU F W E N D U N G E N
Die sonstigen Erträge haben diese Zusammensetzung:
Die sonstigen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
S o n s t i g e Er t r äg e
SO NSTIG E AU F WEN DUN GEN
TEUR
Versicherungs- und sonstige
Schadensersatzleistungen
Erträge aus der Auflösung
von Rückstellungen
1.3.2014
– 28.2.2015
1.3.2013
– 28.2.2014
24.456
5.666
19.879
8.707
3.225
1.526
Erträge aus Anlageabgängen
627
2.876
Auflösungen Wertberichtigungen
auf Forderungen
352
113
Währungskursgewinne
Erträge aus der Auflösung von
Investitionszulagen, -zuschüssen
und sonstigen Forderungen
634
722
Erträge aus Miet-, Pacht- und
Leasingverträgen sowie Hausund Grundstückserträge
484
900
Zuschreibungen auf immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen
178
268
0
17.290
Erstattung Produktionsabgabe
Übrige betriebliche Erträge
Summe
1.3.2014
– 28.2.2015
1.3.2013
– 28.2.2014
Abschreibungen
– 34.626
– 89.276
Aufwendungen aus Schadensfällen
– 33.356
– 13.617
Forschung und Entwicklung
– 5.149
– 2.833
Währungskursverluste
– 3.566
– 1.753
Verluste aus Anlagenabgängen
– 2.047
– 1.938
Wertberichtigungen auf
Forderungen
– 1.656
– 588
TEUR
Personalaufwand
Übrige betriebliche Aufwendungen
12.196
8.743
62.031
46.811
Die Versicherungs- und sonstige Schadensersatzleistungen der
Berichtsperiode betreffen im Wesentlichen Erstattungen aus
einem Brandschaden in einem Silo in Uelzen in Höhe von
TEUR 18.536 sowie aus einem Brandschaden in einem externen
Lagerhaus in Tjustorp (Schweden) in Höhe von TEUR 5.540.
Summe
– 317
– 506
– 15.792
– 30.240
– 96.509
– 140.751
Die Aufwendungen aus Schadensfällen der Berichtsperiode
beinhalten Aufwendungen aus einem Brandschaden in einem
Silo in Uelzen in Höhe von TEUR 24.417 sowie aus einem Brandschaden in einem externen Lagerhaus in Tjustorp (Schweden)
in Höhe von TEUR 8.913.
14. F i n a nz e r t r äg e
Die Finanzerträge sind folgendermaßen gegliedert:
F I N A N ZERTRÄGE
In der Berichtsperiode erfasste Erträge aus der Auflösung von
Rückstellungen ergaben sich hauptsächlich aus der Auflösung
von Rückstellungen für Prozessrisiken sowie aus der Auflösung
von Rückstellungen für variable Zahlungen an Rübenlieferanten.
Die Währungskursgewinne sind, wie auch die in den sonstigen
Aufwendungen ausgewiesenen Währungskursverluste, insbesondere auf die Entwicklung der jeweiligen Landeswährungen
im Verhältnis zum Euro zurückzuführen.
1.3.2014
– 28.2.2015
1.3.2013
– 28.2.2014
Erträge aus sonstigen Beteiligungen
5.798
13.734
Sonstige Zinsen und
ähnliche Erträge
1.135
5.773
214
122
TEUR
Zinserträge von Kreditinstituten
Sonstige finanzielle Erträge
Summe
21
46
7.168
19.675
Bei den Erträgen aus sonstigen Beteiligungen handelt es sich
um Dividenden.
Gliederungspunkt 42 enthält weitere Informationen zu den
Nettoergebnissen von Finanzinstrumenten.
Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
15. F i n a nz a u fw e nd u ng e n
Die Finanzaufwendungen haben diese Zusammensetzung:
S teuer n vom E inkomme n und vom E r trag
Fi n a nz au fw end u ng e n
TEUR
Zinsaufwendungen aus
Rückstellungen
Sonstige Zinsen und ähnliche
Aufwendungen
Zinsaufwendungen von
Kreditinstituten
Sonstige finanzielle Aufwendungen
Summe
Der Aufwand für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag gliedert sich nach der Herkunft wie folgt auf:
1.3.2014
– 28.2.2015
1.3.2013
– 28.2.2014
– 5.480
– 6.711
TEUR
– 4.737
– 365
– 2.605
– 2.489
– 906
– 10.266
– 14.959
1.3.2013
– 28.2.2014
731
– 41.584
Laufende Steuern
Laufende Steuern im Inland
Laufende Steuern im Ausland
– 1.932
1.3.2014
– 28.2.2015
– 16.576
– 53.219
– 15.845
– 94.803
5.979
– 4.326
Latente Steuern
Latente Steuern im Inland
Latente Steuern im Ausland
Steuern vom Einkommen
und vom Ertrag
7.419
4.748
13.398
422
– 2.447
– 94.381
Die Zinsaufwendungen von Kreditinstituten beinhalten auch
Zinsen auf Kreditinanspruchnahmen sowie Gebühren.
Zusätzliche Angaben hinsichtlich der Nettoergebnisse zu
Finanzinstrumenten finden sich in Gliederungspunkt 42.
16 . E r g e b n i s a u s n ac h d e r Eq u i t yM e t h o d e b i l a n z i e r t e n Un t e r n e h m e n
Das Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen hat sich im Vergleich zur Vorperiode um TEUR 13 verbessert. Nach der Equity-Methode bilanzierte Unternehmen
werden unter dem Bilanzposten „Finanzanlagen“ ausgewiesen
(siehe Gliederungspunkt 25.1).
Die Vorjahre betreffende laufende Ertragsteuern beeinflussten
den Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 1.134 positiv.
Der erwartete Aufwand für Steuern vom Einkommen und vom
Ertrag, der sich bei Anwendung des Steuersatzes der Konzern­
obergesellschaft Nordzucker AG in Höhe von 29,00 Prozent
(Vorjahr: 29,00 Prozent) auf das IFRS-Konzernergebnis vor
Steuern und Anteilen der Gesellschafter ohne beherrschenden
Einfluss ergeben hätte, lässt sich wie folgt auf die Steuern vom
Einkommen und vom Ertrag laut Gewinn- und Verlustrechnung
überleiten:
S teuerau fwand
17. S t e u e r n vo m E i n ko m m e n
u nd vo m E r t r ag
Als Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind die in den
einzelnen Ländern gezahlten oder geschuldeten Steuern vom
Einkommen und vom Ertrag sowie die latenten Steuern erfasst.
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich dabei
aus Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag
und den entsprechenden ausländischen Einkommen- bzw.
Ertragsteuern zusammen.
TEUR
IFRS-Ergebnis vor Steuern vom
Einkommen und vom Ertrag
Konzernsteuersatz in %
1.3.2014
– 28.2.2015
1.3.2013
– 28.2.2014
22.434
303.107
29,00
29,00
Erwarteter Steueraufwand
– 6.505
– 87.901
Abweichende Steuersätze
1.394
19.291
Steuern für Vorjahre
1.731
1.652
Steuerfreie Erträge
2.785
4.477
– 1.647
– 31.919
Nicht-abziehbare
Betriebsaufwendungen
Sonstige Effekte
– 205
19
Steueraufwand
– 2.447
– 94.381
Bei in Deutschland ansässigen Unternehmen in der Rechtsform
einer Kapitalgesellschaft beträgt der Körperschaftsteuersatz 15 %
zuzüglich 5,5 % Solidaritätszuschlag auf die geschuldete Körper­
schaftsteuer.
65
66
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang
Zusätzlich unterliegen in Deutschland ansässige Unternehmen
der Gewerbesteuer, deren Höhe sich in Abhängigkeit gemeinde­
spezifischer Hebesätze bestimmt.
und Ausland ausgewiesen. Aufgrund von im Ausland erfolgten
Steuersatzänderungen ergibt sich im laufenden Geschäftsjahr
ein latenter Steueraufwand in Höhe von TEUR 7.419.
Die Auswirkungen abweichender Steuersätze zwischen aus­
ländischen Steuersätzen und dem Konzernsteuersatz der
Nordzucker AG (29,00 Prozent) sind in der Überleitungsrechnung unter den steuersatzbedingten Abweichungen im In-
Die aktiven und passiven latenten Steuern resultieren hauptsächlich aus temporären Bewertungsunterschieden zwischen
IFRS-Abschluss und lokaler Steuerbilanz der einzelnen Konzern­
gesellschaften für folgende Posten:
L at e n t e STEUER N N ACH BILAN ZPOSTEN
28.2.2015
28.2.2014
Aktive latente
Steuern
Passive latente
Steuern
Aktive latente
Steuern
Passive
latente Steuern
529
638
38
8.010
Sachanlagen
2.027
113.071
1.863
116.962
Vorräte
1.744
9.215
2.387
8.860
733
1.384
395
1.059
Pensionsrückstellungen
36.472
642
14.856
0
Sonstige Rückstellungen
4.225
234
9.574
234
Übrige Verbindlichkeiten
1.064
8.754
1.163
9.857
46.794
133.938
30.276
144.982
7.981
0
0
0
54.775
133.938
30.276
144.982
– 49.983
– 49.983
– 28.647
– 28.647
4.792
83.955
1.629
116.335
TEUR
Immaterielle Vermögenswerte
Sonstige Aktiva
Latente Steuern auf temporäre Differenzen
Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge
Bruttobetrag
Saldierung
Bilanzansatz
Die in der Konzern-Bilanz dargestellte Veränderung der latenten
Steuern zum Abschlussstichtag wurde in Höhe von TEUR 13.398
(Vorjahr: TEUR 422) erfolgswirksam (d. h. in der Gewinn- und
Verlustrechnung) und in Höhe von TEUR 22.145 (Vorjahr: TEUR
3.182) erfolgsneutral (d. h. im sonstigen Ergebnis in der Gesamt­
ergebnisrechnung) erfasst.
Aktive und passive latente Steuern werden je Gesellschaft
bzw. Organkreis saldiert. Sofern latente Steuern auf Ebene
von Personengesellschaften bestehen, erfolgte eine Saldierung nur für körperschaftsteuerliche Zwecke auf Ebene der
Nordzucker AG. Für die Gewerbesteuer werden die latenten
Steuern auf Ebene der einzelnen Personengesellschaften
saldiert.
Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
Der folgenden Tabelle lassen sich die erfolgswirksam sowie die
erfolgsneutral gebuchten Änderungen der aktiven und passiven
latenten Steuern entnehmen:
Ä N DERU N G E N LATE N TER STEUER N
1.3.2014 – 28.2.2015
1.3.2013 – 28.2.2014
Aktive latente
Steuern
Passive latente
Steuern
Aktive latente
Steuern
Immaterielle Vermögenswerte
491
7.372
– 405
2.192
Sachanlagen
164
3.891
– 627
7.316
– 642
– 355
– 793
714
338
– 328
– 10
932
Pensionsrückstellungen
21.616
– 642
– 4.137
0
Sonstige Rückstellungen
– 5.349
0
587
– 2.331
TEUR
Vorräte
Sonstige Aktiva
Übrige Verbindlichkeiten
Latente Steuern auf temporäre Differenzen
Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge
Summe
Passive
latente Steuern
– 100
1.106
596
2.276
16.518
11.044
– 4.789
11.099
7.981
0
– 2.706
0
24.499
11.044
– 7.495
11.099
Für den auf Einzelgesellschaftsebene bilanzierten Überhang
aktiver latenter Steuern über passive latente Steuern wird auf
Basis der aktuellen Ertragssituation bzw. aufgrund von Unternehmensplanungsrechnungen die Werthaltigkeit der aktiven
latenten Steuern als hinreichend sicher erachtet.
Im Geschäftsjahr wurden für ausländische steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 7.002 (Vorjahr: TEUR 3.976) keine
aktiven latenten Steuern bilanziert, da künftiges positives steuer­
liches Einkommen in der näheren Zukunft nicht erwartet wird.
Des Weiteren wurden im Inland für Verlustvorträge in Höhe von
TEUR 1.136 (Vorjahr: TEUR 298) keine latenten Steuern aktiviert,
da künftiges positives steuerliches Einkommen in der näheren
Zukunft nicht erwartet wird.
Für temporäre Differenzen auf Anteile von Tochterunternehmen
in Höhe von TEUR 166.430 (Vorjahr: TEUR 165.145) wurden
keine latenten Steuern gebildet, da der Nordzucker Konzern
den zeitlichen Verlauf der Umkehrung steuern kann und sich
die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren werden.
18 . M at e r i a l a u fwa nd
Der Materialaufwand unterteilt sich wie folgt:
Material au fwand
TEUR
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe sowie bezogene Waren
Aufwendungen für bezogene Leistungen
Summe
1.3.2014
– 28.2.2015
1.3.2013
– 28.2.2014
– 1.248.710
– 1.376.712
– 109.049
– 111.309
– 1.357.759
– 1.488.021
19. P e r s o n a l a u fwa nd
Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:
P ers o nal aufwand
TEUR
Löhne und Gehälter
Soziale Abgaben und
sonstige soziale Aufwendungen
Aufwendungen für
beitragsorientierte Pläne
Aufwendungen für
leistungsorientierte Pläne
Summe
1.3.2014
– 28.2.2015
1.3.2013
– 28.2.2014
– 156.151
– 158.399
– 29.351
– 28.895
– 6.349
– 6.045
– 3.477
– 3.422
– 195.328
– 196.761
67
68
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang
Die Aufwendungen für leistungs- und beitragsorientierte Pläne
betreffen Leistungen des Konzerns für leistungs- und beitragsorientierte Pensionszusagen sowie pensionsähnliche Verpflichtungen. Die Aufwendungen für leistungsorientierte Pläne
betreffen Dienstzeitaufwendungen. Sie beinhalten nicht die
den Pensionsaufwendungen zugehörigen Netto-Zins­kosten
der leistungsorientierten Zusagen. Diese werden innerhalb
der Gewinn- und Verlustrechnung im Posten „Finanzaufwendungen“ ausgewiesen.
In der Berichts- bzw. der Vergleichsperiode waren im Nordzucker Konzern durchschnittlich beschäftigt:
D u rchsch n it t l ic h e M i ta r b e i t e rz a h l
1.3.2014
– 28.2.2015
1.3.2013
– 28.2.2014
Zentraleuropa
1.258
1.247
Nordeuropa (einschließlich Irland)
1.500
1.509
526
523
3.284
3.279
Osteuropa
Summe
Die Abschreibungen teilen sich wie folgt auf:
A bschr e ibu nge n
Planmäßige Abschreibungen auf
immaterielle Vermögenswerte,
Sachanlagen und als Finanz­
investition gehaltene Immobilien
Außerplanmäßige Abschreibungen
auf immaterielle Vermögenswerte,
Sachanlagen und als Finanz­
investition gehaltene Immobilien
Summe
1.3.2014
– 28.2.2015
– 78.954
21. I m m at e r i e l l e V e r m ög e n s w e r t e
Die Entwicklung der einzelnen Posten der immateriellen Vermögenswerte des Konzerns ist im Anlagespiegel dargestellt.
Zum Ende der Berichtsperiode lagen keine immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer vor.
In der Berichtsperiode wurden Ausgaben für Forschung und
Entwicklung in Höhe von TEUR 5.149 (Vorjahr: TEUR 2.833)
in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Aufwendungen sind vollständig dem Posten „sonstige Aufwendungen“
zugeordnet.
2 2 . SACHA N LAG E N
Hinsichtlich der Entwicklung der Sachanlagen wird auf den
Anlagespiegel des Nordzucker Konzerns verwiesen.
Bei den Vermögenswerten, die im Rahmen eines Finanzierungsleasingverhältnisses gemäß IAS 17 aktiviert sind, handelt
es sich im Wesentlichen um ein Speicherbecken in Stöcken
sowie um ein Silo in Saxkøbing. Die Leasinggegenstände
werden als technische Anlagen und Maschinen ausgewiesen.
2 0. A b s c h r e i b u ng e n
TEUR
Erl äuterungen zur
Ko n z e r n - b i l a n z
1.3.2013
– 28.2.2014
– 81.263
– 35.388
– 92.457
– 114.342
– 173.720
Die außerplanmäßigen Abschreibungen der Berichtsperiode
betreffen überwiegend Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 34.398, die mit dem Erwerb
der Nordic Sugar Gruppe aktiviert wurden. Die außerplanmäßigen Abschreibungen der Vergleichsperiode resultieren
im Wesentlichen aus der Wertminderung des Geschäfts- oder
Firmenwerts aus dem Erwerb der Nordic Sugar Gruppe in Höhe
von TEUR 89.007.
Der Nordzucker Konzern hat in der Berichtsperiode Entschädigungen in Höhe von TEUR 161 (Vorjahr: TEUR 2.246) für
den Untergang bzw. die Wertminderung von Sachanlagen
von Dritten, z. B. Versicherungen, erhalten.
Zum Abschlussstichtag der Berichts- und der Vergleichsperiode
sind Sachanlagevermögenswerte in Höhe von TEUR 5.400 als
Sicherheiten für Verbindlichkeiten begeben worden.
Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
23. WERTHALTI
GKEITSTEST DER IMMATERIELLEN
V ERM Ö G ENS W ERTE U N D SACHA N LAG EN
Werthaltigkeitstests für die immateriellen Vermögenswerte
und Sachanlagen werden im Wesentlichen auf der Grundlage
der jeweiligen Nutzungswerte auf Ebene zahlungsmittelgenerierender Einheiten durchgeführt. Die zahlungsmittel­
generierenden Einheiten sind bislang entsprechend der
Geschäftsaktivitäten des Nordzucker Konzerns sowie unter
Berücksichtigung regionaler Aspekte bestimmt worden.
Wegen des Übergangs des Nordzucker Konzerns auf eine
funktionale Unternehmensstruktur wurde die Identifikation
der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten geändert. Bis
zum 31. Januar 2015 erfolgten Werthaltigkeitstests auf Basis
von Regionen bzw. Ländern. Ab dem 31. Januar 2015 werden
die Werthaltigkeitstests über eine zahlungsmittelgenerierende
Einheit vorgenommen, die konzernweit alle Cashflows sowie
die damit verbundenen Vermögenswerte und Schulden aus
dem Zuckerverkauf berücksichtigen.
In der Berichtsperiode wurde für die Nordic Sugar Gruppe
ein Werthaltigkeitstest im Hinblick auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen durchgeführt. In der Vergleichs­
periode wurde der Geschäfts- oder Firmenwert der Nordic
Sugar Gruppe auf Werthaltigkeit untersucht. Der erzielbare
Betrag basierte dabei jeweils auf dem Nutzungswert. Der für
die Diskontierung der Zahlungsströme der zahlungsmittelgenerierenden Einheit verwendete Vorsteuerzinssatz betrug
rund 7,62 % (Vorjahr: 8,48 %). Bei den in die Berechnung
des Netto-Cashflows einfließenden nachhaltigen Ergebnissen
wurde eine Wachstumsrate von 0 % (Vorjahr: 0 %) angesetzt.
Preisrückgänge und das beschlossene Ende der Zuckermarkt­
ordnung im Jahr 2017 haben die Zukunftserwartungen der
Nordic Sugar Gruppe deutlich eingetrübt. So wurden insbesondere für die nach 2017 folgenden Geschäftsjahre deutlich geringere Ergebnisse erwartet als diese ursprünglich
prognosti­ziert worden waren. In der Vergleichsperiode führten die geänderten Marktaussichten zu einem Wertminderungsbedarf für den Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von
TEUR 89.007. In der aktuellen Berichtsperiode wurden beim
Erwerb der Nordic Sugar Gruppe aktivierte immaterielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 34.398 im Wert gemindert.
24. ALS F I N A N Z I N V ESTITIO N E N
G EHALTE N E IMMOBILIE N
Die als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien im Nordzucker
Konzern betreffen insbesondere Wohnungen sowie nichtbetriebsnotwendige Grundstücke.
In der Berichtsperiode wurden Mieterlöse in Höhe von TEUR 44
(Vorjahr: TEUR 125) erzielt, denen Aufwendungen in Höhe von
TEUR 21 (Vorjahr: TEUR 217) gegenüberstehen. Darüber hinaus
fielen Aufwendungen in Höhe von TEUR 134 (Vorjahr: TEUR 8)
an, denen keine Mieterlöse gegenüberstanden.
Der beizulegende Zeitwert der gehaltenen Immobilien beträgt
zum Abschlussstichtag TEUR 7.241 (Vorjahr: TEUR 7.466). Die
Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts erfolgte aufgrund von
internen Einschätzungen auf der Basis von Vergleichsobjekten.
In der Berichts- und Vergleichsperiode wurden keine nachträglichen Anschaffungskosten aktiviert.
2 5. F I N A N Z A N LAG E N
Hinsichtlich der Entwicklung der Finanzanlagen haben sich keine
wesentlichen Veränderungen im Nordzucker Konzern ergeben.
25.1. N
ach der Equity-Methode bilanzierte
Gesellschaften
In der Berichts- und Vergleichsperiode lagen keine nach der
Equity-Methode bilanzierten Gesellschaften vor, die einzeln
oder in Summe für die Darstellung der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Nordzucker Konzerns wesentlich waren.
25.2. Sonstige Finanzanlagen
Für die unter den sonstigen Finanzanlagen ausgewiesenen
finanziellen Vermögenswerte der Bewertungskategorie
„zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“
erfolgt der Wertansatz zum Abschlussstichtag entweder zum
beizulegenden Zeitwert oder zu Anschaffungskosten (siehe
Gliederungs­punkt 3.8).
Die Anteile an der Tereos TTD a.s. werden trotz einer Beteiligungsquote von 35,38 Prozent hier ausgewiesen, da aufgrund
der gesellschaftsvertraglichen Regelungen kein maßgeblicher
Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik ausgeübt werden
kann.
In der Berichtsperiode hat der Nordzucker Konzern Dividenden
in Höhe von TEUR 5.744 (Vorjahr: TEUR 13.703) erhalten.
69
70
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang
Konzern - A nlage­spiegel 2 0 1 4 / 1 5
der Nordzucker AG, Braunschweig
Anschaffungs- und Herstellungskosten bzw. beizulegende Zeitwerte
Stand am
1.3.2014
Währungseffekte
Konsolidierungskreisänderungen
Zugang
Umbuchungen
Abgang
Stand am
28.2.2015
Geschäfts- oder Firmenwerte
89.028
– 8
0
0
0
– 89.020
0
Rechte, Patente und Lizenzen
53.708
21
0
149
0
0
53.878
2.981
0
0
0
– 1
– 260
2.720
100.397
– 1.306
0
2.575
574
– 1.211
101.029
TEUR
Immaterielle Vermögenswerte
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Geleistete Anzahlungen
1.492
0
0
960
– 565
0
1.887
247.606
– 1.293
0
3.684
8
– 90.491
159.514
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten
Technische Anlagen und Maschinen
Andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
449.399
– 2.135
0
6.627
1.940
– 3.980
451.851
1.656.698
– 7.935
0
60.108
5.968
– 14.440
1.700.399
46.247
– 132
0
3.286
198
– 2.559
47.040
8.999
– 248
0
8.605
– 8.117
– 171
9.068
2.161.343
– 10.450
0
78.626
– 11
– 21.150
2.208.358
– 3.123
– 45
6.263
– 3.126 – 111.686
2.374.135
9.417
0
0
14
2.418.366
– 11.743
0
82.324
Konzern - A nlage­spiegel 2 0 1 3 / 1 4
der Nordzucker AG, Braunschweig
Anschaffungs- und Herstellungskosten bzw. beizulegende Zeitwerte
Umbuchungen
Abgang
Stand am
28.2.2014
5
0
0
89.028
1
130
0
53.708
0
0
– 2.185
2.981
1.312
930
– 2.146
100.397
Stand am
1.3.2013
Währungseffekte
Konsolidierungskreisänderungen
Zugang
Geschäfts- oder Firmenwerte
89.038
– 15
0
Rechte, Patente und Lizenzen
53.599
– 22
0
5.167
– 1
0
101.510
– 1.209
0
TEUR
Immaterielle Vermögenswerte
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Geleistete Anzahlungen
929
0
0
1.493
– 930
0
1.492
250.243
– 1.247
0
2.811
130
– 4.331
247.606
448.138
– 1.943
0
3.655
0
– 451
449.399
12.177
– 12.214
1.656.698
46.247
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten
Technische Anlagen und Maschinen
1.602.457
– 6.966
0
61.244
Andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung
47.506
– 130
– 69
2.346
69
– 3.475
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
12.319
– 26
0
8.664
– 11.904
– 54
8.999
2.110.420
– 9.065
– 69
75.909
342
– 16.194
2.161.343
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
10.955
0
0
0
– 652
– 886
9.417
2.371.618
– 10.312
– 69
78.720
– 180
– 21.411
2.418.366
Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
Abschreibungen
Stand am Währungs1.3.2014
effekte
Konsolidierungskreisänderungen
Buchwerte
plan- außerplan- Zuschrei- Umbuchmäßige
mäßige bungen
ungen
Abgang
Stand am
28.2.2015
Stand am
28.2.2015
Stand am
28.2.2014
89.020
0
0
0
8.908
– 89.028
8
0
0
0
0
0
– 44.800
– 21
0
– 2.944
– 779
0
0
0
– 48.544
5.334
– 2.662
0
0
– 108
0
0
0
258
– 2.512
208
319
– 44.048
848
0
– 7.387
– 33.619
0
– 2
1.073
– 83.135
17.894
56.349
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1.887
1.492
– 180.538
835
0
– 10.439
– 34.398
0
– 2
90.351
– 134.191
25.323
67.068
– 246.230
489
0
– 8.225
– 684
0
0
3.774
– 250.876
200.975
203.169
– 1.029.837
3.678
0
– 57.382
– 261
32
– 1
12.754
– 1.071.017
629.382
626.861
– 37.257
97
0
– 2.879
0
0
– 1
2.438
– 37.602
9.438
8.990
– 147
0
0
0
– 15
0
0
147
– 15
9.053
8.852
– 1.313.471
4.264
0
– 68.486
– 960
32
– 2
19.113
– 1.359.510
848.848
847.872
– 4.902
0
0
– 29
– 30
147
2.065
7
– 2.742
3.521
4.515
– 1.498.911
5.099
0
– 78.954
– 35.388
179
2.061 109.471
– 1.496.443
877.692
919.455
Abschreibungen
Stand am Währungs1.3.2013
effekte
Konsolidierungskreisänderungen
Buchwerte
plan- außerplan- Zuschrei- Umbuchmäßige
mäßige bungen
ungen Abgang
Stand am
28.2.2014
Stand am
28.2.2014
Stand am
28.2.2013
– 26
10
0
0
– 89.012
0
0
0
– 89.028
0
89.012
– 41.251
15
0
– 3.564
0
0
0
0
– 44.800
8.908
12.348
– 4.759
1
0
– 88
0
0
0
2.184
– 2.662
319
408
– 38.870
521
0
– 7.566
– 28
35
0
1.860
– 44.048
56.349
62.640
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1.492
929
– 84.906
547
0
– 11.218
– 89.040
35
0
4.044
– 180.538
67.068
165.337
– 237.588
213
0
– 8.312
– 653
0
0
110
– 246.230
203.169
210.550
– 981.703
2.682
0
– 59.030
– 2.670
154
0
10.730
– 1.029.837
626.861
620.754
– 37.932
80
69
– 2.668
0
0
– 69
3.263
– 37.257
8.990
9.574
– 147
0
0
0
0
0
0
0
– 147
8.852
12.172
– 1.257.370
2.975
69
– 70.010
– 3.323
154
– 69
14.103
– 1.313.471
847.872
853.050
– 5.279
0
0
– 35
– 94
79
0
427
– 4.902
4.515
5.676
– 1.347.555
3.522
69
– 81.263
– 92.457
268
– 69
18.574
– 1.498.911
919.455
1.024.063
71
72
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang
26 . Vo r r ät e
2 8 . F o r d e r u ng e n g eg e n n a h e s t e h e nd e
Die unfertigen Erzeugnisse enthalten im Wesentlichen Dicksaft zur Herstellung von Bioethanol und kristalliner Ware.
Wertminderungen und Rückgängigmachungen von Wertminderungen (Wertaufholungen) auf Vorräte werden innerhalb der
Gewinn- und Verlustrechnung im Posten „Herstellungskosten“
erfasst. In der Berichtsperiode ergaben sich Wertminderungen
von TEUR 11.338 (Vorjahr: TEUR 24.680) und Wertaufholungen
von TEUR 1.931 (Vorjahr: TEUR 0). Die Wertminderungen in
der Berichts- und Vergleichsperiode betrafen im Wesentlichen
Wertberichtigungen auf brandgeschädigte und anderweitig
beschädigte Vorräte.
P e r s o n e n u n d Un t e r n e h m e n
Die Forderungen gegen nahestehende Personen und Unternehmen haben die folgende Zusammensetzung:
F or d eru ng e n gegen nah es teh ende
Pers o nen und Unterneh men
TEUR
Forderungen gegen
Gemeinschaftsunternehmen
Forderungen gegen sonstige nahestehende Personen und Unternehmen
Bilanzausweis
28.2.2015
28.2.2014
67
942
0
35
67
977
27. F o r d e r u ng e n a u s L i e f e r u ng e n
u n d L e i s t u ng e n
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich
wie folgt zusammen:
Angaben zu den Ausfallrisiken und zur Altersstruktur sind
Gliederungspunkt 43.2. zu entnehmen.
2 9. F i n a nz i e l l e V e r m ög e n s w e r t e
Fo r d e r u ng e n au s L i ef e r ung e n u nd Le i s t u ng e n
TEUR
Bruttoforderungen
Wertberichtigungen
Bilanzausweis
28.2.2015
28.2.2014
141.149
188.198
– 2.260
– 1.916
138.889
186.282
Die finanziellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt
zusammen:
F i na nzielle V erm ög e ns w er te
TEUR
Angaben zu den Ausfallrisiken und zur Altersstruktur der Forde­
rungen aus Lieferungen und Leistungen sind in Gliederungs­
punkt 43.2 enthalten. Der Aufwand aus der Wertberichtigung
von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Berichts­
periode beträgt TEUR 1.656 (Vorjahr: TEUR 588).
28.2.2015
28.2.2014
Positiver beizulegender Zeitwert
von derivativen Finanzinstrumenten
3.892
3.692
Schadensersatzansprüche
3.357
21.615
Übrige finanzielle Vermögenswerte
Bilanzausweis
5.948
8.135
13.197
33.442
Angaben zu Ausfallrisiken und zur Altersstruktur werden unter
Gliederungspunkt 43.2. gemacht.
3 0. S o n s t i g e V e r m ög e n s w e r t e
Die sonstigen Vermögenswerte gliedern sich wie folgt:
S o ns tige V ermög en s w er te
TEUR
Forderungen aus sonstigen Steuern
Übrige sonstige Vermögenswerte
Bilanzausweis
28.2.2015
28.2.2014
34.795
31.323
7.953
52.756
42.748
84.079
Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
31. Z u r V e r ä u SS e r u ng b e s t i m m t e
V e r m ög e n s w e r t e
Die Vermögenswerte, die gemäß IFRS 5 als „zur Veräußerung
verfügbar“ eingestuft sind, umfassen Grundstücke und Bauten
mit einem Buchwert von TEUR 1.703 (Vorjahr: TEUR 1.532).
Aus diesen resultierten in der Berichts- und in der Vergleichs­
periode nur unwesentliche Aufwendungen und Erträge sowie
Cashflows.
32 . E i g e n k a p i ta l
Die Veränderung des Konzerneigenkapitals ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.
Das Kapitalmanagement des Nordzucker Konzerns ist ins­
besondere auf eine starke Eigenkapitalbasis und eine nachhaltige Dividendenpolitik ausgelegt, um einerseits die laufende
Geschäftstätigkeit sicherzustellen und andererseits den Aktionären eine angemessene Dividendenrendite zu ermöglichen.
Die rechnerische Eigenkapitalquote beträgt zum 28. Februar
2015 59 Prozent (Vorjahr: 59 Prozent). Der Vorstand wird der
Hauptversammlung vorschlagen, eine Dividende in Höhe
von EUR 0,10 je Stückaktie (Vorjahr: EUR 1,30 je Stückaktie)
auszuschütten.
Die Nordzucker AG unterliegt keinen satzungsmäßigen Kapital­
erfordernissen. Der Vorstand steuert den Konzern erfolgsbezogen auf der Grundlage kapitalmarktorientierter Unternehmensziele, die durch das Erreichen bestimmter Konzernkennzahlen
gemessen werden. Als maßgebliche Konzernkennzahlen dienen die EBITDA-Marge, die Umsatzrendite, die Eigenkapitalquote sowie die Eigenkapitalrendite, für die bestimmte Zielwerte definiert wurden.
32.1. Gezeichnetes Kapital
Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) beträgt zum Abschlussstichtag unverändert EUR 123.651.328,00 und ist in 48.301.300
auf den Namen lautende Stückaktien eingeteilt.
Das Grundkapital ist voll eingezahlt und hat wie im Vorjahr einen
rechnerischen Anteil am gezeichneten Kapital von EUR 2,56
je Aktie.
Als Aktionär mit mehr als 50 Prozent der Aktien war am Abschlussstichtag die Nordzucker Holding AG, Braunschweig,
mit 84,06 Prozent legitimiert.
32.3. Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital
Das erwirtschaftete Konzerneigenkapital umfasst die in den
vergangenen Geschäftsjahren sowie in der laufenden Periode
erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen. Geschäfts- oder Firmenwerte, die im Rahmen von Unternehmenserwerben entstanden sind, die vor
dem 1. März 2004 durch den Konzern durchgeführt worden
sind, wurden mit den Rücklagen verrechnet. Der Ausgleichsposten aus der Umrechnung von Fremdwährungsabschlüssen
wurde in der IFRS-Eröffnungsbilanz mit dem erwirtschafteten
Eigenkapital verrechnet.
Im erwirtschafteten Konzerneigenkapital ist mit TEUR 12.365
die gesetzliche Rücklage von 10 Prozent des gezeichneten
Kapitals enthalten, die aufgrund gesetzlicher Bestimmungen
nicht zur Ausschüttung zur Verfügung steht (§150 AktG).
32.4. Kumuliertes übriges Eigenkapital
Das kumulierte übrige Eigenkapital setzt sich wie folgt zusammen:
K umulier tes ü bri g es Ei ge n kapital
28.2.2015
28.2.2014
Neubewertung von leistungs­
orientierten Versorgungsplänen
– 88.850
– 36.438
Währungsumrechnung
ausländischer Geschäftsbetriebe
33.252
45.450
TEUR
Nettoergebnis aus der Absicherung
von Cashflows
Bilanzausweis
– 785
– 484
– 56.383
8.528
32.5. Anteile ohne beherrschenden Einfluss
Die Anteile der Gesellschafter ohne beherrschenden Einfluss
entfallen im Wesentlichen auf die folgenden Unternehmen:
An teile ohn e beh errs ch e nd e n Ei nflus s
28.2.2015
28.2.2014
Sucros Oy
24.983
30.565
AB Nordic Sugar Kedainiai
12.598
14.220
Norddeutsche Flüssigzucker
GmbH & Co. KG
2.397
2.741
Považský Cukor a.s.
1.574
1.735
81
118
TEUR
32.2. Kapitalrücklage
Nordzucker Polska S.A.
Die Kapitalrücklage wurde aus Aufgeldern aus Kapitalerhöhungen der Nordzucker AG gebildet.
Matra Cukor Ztr.
3
8
Cukrownia Melno S.A. i.L.
0
208
41.636
49.595
Bilanzausweis
73
74
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang
Der Gesamtbetrag des den Anteilseignern ohne beherrschenden Einfluss zustehenden Konzern-Periodenergebnisses der
Berichtsperiode in Höhe von TEUR – 725 resultierte im Wesentlichen aus der Norddeutschen Flüssigzucker GmbH & Co. KG
(TEUR 488), aus der Sucros Oy (TEUR – 579), aus der AB
Nordic Sugar Kedainiai (TEUR – 478) sowie aus der Považský
Cukor a.s. (TEUR – 161). Das den Anteilseignern ohne beherrschenden Einfluss zustehende Konzern-Periodenergebnis von
insgesamt TEUR 7.395 der Vergleichsperiode entfiel insbesondere auf Sucros Oy (TEUR 4.942), auf AB Nordic Sugar
Kedainiai (TEUR 1.758) sowie auf die Norddeutsche Flüssigzucker GmbH & Co. KG (TEUR 672).
33. P e n s i o n s v e r p f l i c h t u ng e n
Rückstellungen für Pensionen werden für Verpflichtungen aus
Anwartschaften und laufenden Leistungen an aktive und ehemalige Mitarbeiter des Nordzucker Konzerns sowie für deren
Hinterbliebene gebildet.
Die Ausgestaltung der Altersversorgung richtet sich nach den
rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten
der jeweiligen Länder.
Die Versorgungssysteme innerhalb des Konzerns sind sowohl
beitrags- als auch leistungsorientiert. Die Pensionszusagen
basieren auf Betriebsvereinbarungen sowie in wenigen Fällen
auf Einzelzusagen mit fixierten Auszahlungsbeträgen.
Für die leistungsorientierten Versorgungssysteme bestehen
sowohl rückstellungsfinanzierte als auch durch Planvermögen
gedeckte Zusagen. So wurden im Jahr 2005 für einen Teil der
Versorgungspläne Rückdeckungsversicherungen mit Verpfändung an den Versorgungsberechtigten abgeschlossen. Ferner
hat der Nordzucker Konzern für einen Teil der Versorgungspläne bei einer Unterstützungskasse eine zusätzliche Versorgungszusage abgeschlossen. Dabei wurden 80 Prozent der
Versorgungsverpflichtungen kongruent gegen Einmalbeitrag
ausfinanziert.
Im Jahr 2012 hat der Nordzucker Konzern für alle neuen Mitarbeiter einen Versorgungsplan abgeschlossen, über den die
biometrischen Risiken auf Arbeitnehmer und Arbeitgeber verteilt werden. Der Versorgungsplan beinhaltet einen Wechsel
auf eine Kapitalzusage mit marktabhängigem Zins.
In der Berichtsperiode belaufen sich die erfassten Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne auf TEUR 6.349 (Vorjahr: TEUR
6.045).
Die Berechnung der Pensionsrückstellungen für die leistungsorientierten Versorgungssysteme erfolgt gemäß IAS 19 auf
der Grundlage versicherungsmathematischer Annahmen. In
der Berichts- und der Vergleichsperiode kamen die folgenden
gewichteten finanziellen Annahmen zur Anwendung:
F i na nzielle Annah men z u Pe ns io ns verp flich tunge n
Berichtsperiode
2014/15
Vergleichsperiode
2013/14
Inland
Ausland
Inland
Ausland
Rechnungszins
1,60 %
2,00 %
3,40 %
3,50 %
Lohn- und Gehaltstrend
2,50 %
3,00 %
2,50 %
2,75 %
Rententrend
1,50 %
1,50 %
1,50 %
1,75 %
Hinsichtlich der Lebenserwartung wurden bei den inlän­
dischen Unternehmen des Nordzucker Konzerns die Richttafeln
2005 G von Dr. Klaus Heubeck verwendet.
Bei einem Rechnungszins von 1,6 Prozent (Vorjahr: 3,4 Prozent) betrug die Duration der Verpflichtungen im Inland 21,7
Jahre (Vorjahr: 17,6 Jahre). Im Ausland lag die Duration der Verpflichtungen bei einem Rechnungszins von 2,0 Prozent (Vorjahr: 3,5 Prozent) bei 21,0 Jahren (Vorjahr: 20,5 Jahre).
Die folgende Tabelle zeigt, welche prozentuale Auswirkung
eine Veränderung der getroffenen Annahmen auf die leistungsorientierte Verpflichtung zum Abschlussstichtag hätte, sofern
die jeweils anderen Annahmen unverändert bleiben würden:
S e ns iti vität sanalys e
Berichtsperiode
2014/15
Rechnungszins
Lohn- und
Gehaltstrend
Rententrend
Vergleichsperiode
2013/14
Inland
Ausland
Inland
Ausland
+ 0,5 %
– 8,35 %
– 6,18 %
– 6,79 %
– 6,35 %
– 0,5 %
9,63 %
6,90 %
7,67 %
6,56 %
+ 0,5 %
0,67 %
1,34 %
0,53 %
1,75 %
– 0,5 %
– 0,64 %
– 1,21 %
– 0,51 %
– 1,68 %
+ 0,5 %
4,99 %
5,91 %
4,52 %
6,52 %
– 0,5 %
– 4,55 %
– 5,42 %
– 4,16 %
– 5,97 %
Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
Die in der Bilanz erfassten Rückstellungen für Pensionen und
ähnliche Verpflichtungen haben sich wie folgt entwickelt:
En t w ick lung d e r P e n s i o n s Rü ck s t e l lung en
Leistungsorientierte Verpflichtung
TEUR
Stand 1.3.2013
Planvermögen
Nettoschuld
Inland
Ausland
Gesamt
Inland
Ausland
Gesamt
Gesamt
187.605
46.787
234.392
34.305
7.270
41.575
192.817
3.422
Dienstzeitaufwand
3.137
285
3.422
/
/
/
Zinsaufwand/Zinsertrag
6.472
1.237
7.709
1.184
0
1.184
6.525
Übrige Wertänderungen
0
– 1.485
– 1.485
0
0
0
– 1.485
Summe erfolgswirksam
9.609
37
9.646
1.184
0
1.184
8.462
Ertrag aus Planvermögen
/
/
/
437
0
437
– 437
Versicherungsmathematische
Gewinne/Verluste
2.006
428
2.434
/
/
/
2.434
Summe Neubewertungen
(erfolgsneutral)
2.006
428
2.434
437
0
437
1.997
/
/
/
39.647
0
39.647
– 39.647
Einzahlungen auf
Rückdeckungsversicherungen
Erstattungen aus
Rückdeckungsversicherungen
Geleistete Rentenzahlungen
Stand 28.2.2014
/
/
/
– 3.557
0
– 3.557
3.557
– 8.961
– 2.063
– 11.024
0
0
0
– 11.024
190.259
45.189
235.448
72.016
7.270
79.286
156.162
Dienstzeitaufwand
3.130
347
3.477
/
/
/
3.477
Zinsaufwand/Zinsertrag
6.469
1.304
7.773
2.422
210
2.632
5.141
Übrige Wertänderungen
0
30
30
0
0
0
30
Summe erfolgswirksam
9.599
1.681
11.280
2.422
210
2.632
8.648
Ertrag aus Planvermögen
/
/
/
40
241
281
– 281
Versicherungsmathematische
Gewinne/Verluste
62.594
11.437
74.031
/
/
/
74.031
Summe Neubewertungen
(erfolgsneutral)
62.594
11.437
74.031
40
241
281
73.750
/
/
/
102
74
176
– 176
Einzahlungen auf
Rückdeckungsversicherungen
Erstattungen aus
Rückdeckungsversicherungen
Geleistete Rentenzahlungen
Währungskursdifferenzen und
sonstige Anpassungen
Stand 28.2.2015
/
/
/
– 5.507
– 605
– 6.112
6.112
– 9.038
– 2.668
– 11.706
0
0
0
– 11.706
/
– 2.148
– 2.148
/
0
0
– 2.148
253.414
53.491
306.905
69.073
7.190
76.263
230.642
Die versicherungsmathematischen Verluste der Berichts- und
der Vergleichsperiode resultierten im Wesentlichen aus Änderungen des Rechnungszinses.
Für die Berichtsperiode 2015/16 werden Beiträge in das Planvermögen in Höhe von TEUR 719 (Vorjahr: TEUR 102) erwartet.
75
76
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang
3 4. S o n s t i g e Rü c k s t e l l u ng e n
Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:
S o n s t i g e Rück s t e l lung e n
Inanspruchnahme
Auflösung
Stand
28.2.2015
15.323
– 507
– 9.231
25.082
14.183
– 19.977
– 998
21.929
17.155
– 12.733
– 2.752
17.155
Stand
28.2.2014
Währungseffekte
Zuführungen/
Umgliederungen
Prozessrisiken und Risikovorsorge
19.499
– 2
Personalbezogene Rückstellungen
28.715
6
Rückstellungen für Lieferanten und Kunden
15.476
9
TEUR
Übrige sonstige Rückstellungen
Bilanzausweis
42.288
– 608
36.787
– 32.315
– 9.870
36.282
105.978
– 595
83.448
– 65.532
– 22.851
100.448
Die personalbezogenen Rückstellungen umfassen im Wesentlichen Rückstellungen für Tantiemen, Prämien und andere
Gratifikationen, Urlaubs- und Arbeitszeitguthaben, Altersteilzeitverpflichtungen sowie Verpflichtungen für Vorruhestand
und Abfindungen. Letztere Rückstellung umfasst die voraussichtlichen Verpflichtungen des Konzerns aufgrund getroffener
betrieblicher Vorruhestandsvereinbarungen im Rahmen eines
Sozialplans, der im Zusammenhang mit den in den Folgejahren
eintretenden Veränderungen der Zuckermarktordnung abgeschlossen wurde. Des Weiteren sind in dieser Rückstellung auch
Verpflichtungen aus sonstigen Einzelvereinbarungen enthalten.
Die Rückstellungen für Prozessrisiken und Risikovorsorge wurden im Wesentlichen gebildet für Risiken aus verschiedenen
laufenden Rechtsstreitigkeiten und diversen rechtlichen Risiken.
Die Rückstellungen für Lieferanten und Kunden beziehen sich
auf variable Zahlungen an Rübenlieferanten sowie auf Boniund Provisionszahlungen an Kunden.
Die übrigen sonstigen Rückstellungen betreffen unter anderem
Rekultivierungsverpflichtungen. Die dafür gebildete Rückstellung enthält die voraussichtlich anfallenden Aufwendungen im
Zusammenhang mit dem Rückbau und der Rekultivierung von
betrieblich genutzten Flächen sowie Rückbauverpflichtungen
an ehemaligen Produktionsstandorten. Die übrigen sonstigen
Rückstellungen wurden ferner gebildet für drohende Verluste
aus schwebenden Geschäften, ausstehende Rechnungen und
sonstige zu erwartende Belastungen.
35. F i n a nzv e r b i nd l i c h k e i t e n
Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
F i na nzv erbi nd lich keite n
TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
28.2.2015
28.2.2014
5.403
5.404
Verbindlichkeiten aus
Finanzierungsleasingverhältnissen
2.252
535
Bilanzausweis
7.655
5.939
Zur Sicherung der Liquiditätsversorgung des Nordzucker
Konzerns wurde ein syndizierter Kredit mit einer Laufzeit von
anfänglich fünf Jahren vereinbart. Der für die kurzfristige Finanzierung des operativen Geschäftsvolumens enthaltene revolvierende Kredit gewährt einen Kreditrahmen von TEUR 400.000,
wovon zum Abschlussstichtag TEUR 400.000 (Vorjahr: TEUR
465.000) nicht in Anspruch genommen worden sind.
Die Verzinsung des revolvierenden Kredits ist teilweise abhängig von einer bestimmten Unternehmenskennzahl (EBITDA im
Verhältnis zum Verschuldungsgrad).
In der Berichts- und Vergleichsperiode wurden durch den
Nordzucker Konzern keine finanziellen Vermögenswerte als
Sicherheiten für Finanzverbindlichkeiten gestellt.
Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
36 . V
e r b i nd l i c h k e i t e n a u s L i e f e r u ng e n
u n d L e i s t u ng e n
39. S o n s t i g e V e r b i nd l i c h k e i t e n
Die sonstigen Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen setzen
sich wie folgt zusammen:
S o ns tig e V erbindlich keite n
Ve r bi nd l ichk e i t e n au s Li ef e ru ng en u nd L e i s tu nge n
TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber
Rübenlieferanten
Andere Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
Bilanzausweis
28.2.2015
28.2.2014
229.833
294.059
28.2.2015
28.2.2014
Verbindlichkeiten im Rahmen
der sozialen Sicherheit
20.195
18.828
Investitionszulagen, -zuschüsse
und sonstige Förderungen
10.221
10.862
4.561
9.664
TEUR
Abgrenzungen
97.515
105.266
327.348
399.325
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
Übrige sonstige Verbindlichkeiten
Bilanzausweis
37. V e r b i nd l i ch k e i t e n g eg e n ü b e r n a h e­
stehenden Personen und Unternehmen
Die Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen
und Unternehmen sind wie folgt gegliedert:
Ve r bi nd l ichk e i t e n g eg e n ü b e r
n ahe s t e he n d en P e rs o n e n un d Unt e r n e h m en
TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber
Gemeinschaftsunternehmen
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen
nahes­tehenden Personen und Unternehmen
Bilanzausweis
28.2.2015
28.2.2014
6.162
6.518
39.115
34.519
45.277
41.037
196
238
19.149
68.246
54.322
107.838
Die Verbindlichkeiten aus Investitionszulagen, -zuschüssen und
sonstigen Förderungen resultieren aus entsprechenden Zuwendungen der öffentlichen Hand im Zusammenhang mit der
Anschaffung oder Herstellung von begünstigten Sachanlagen.
Sie werden über die Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögenswerte über die Gewinn- und Verlustrechnung aufgelöst.
Die übrigen sonstigen Verbindlichkeiten der Vergleichs­periode
beinhalten insbesondere Verbindlichkeiten aus Produktions­
abgaben.
E r l ä u t e r u n g e n z u r Ko n z e r n k a p i ta l f l uss r e c h n u n g
4 0. Z u s a m m e n s e t z u ng d e s
38. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich wie
folgt zusammen:
S o n s t i g e f i n a nzi e l l e V e r b indl i c h k e i t en
28.2.2015
28.2.2014
Negativer Zeitwert von
derivativen Finanzinstrumenten
4.281
6.669
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten
1.772
3.210
Bilanzausweis
6.053
9.879
TEUR
F i n a nz m i t t e l b e s ta nds
Der Finanzmittelbestand der Kapitalflussrechnung umfasst
alle in der Bilanz ausgewiesenen flüssigen Mittel (d. h. Kassenbestände sowie Schecks und Guthaben bei Kreditinstituten),
soweit sie innerhalb von drei Monaten verfügbar sind. Die Zahlungsmittel unterliegen keinen Verfügungsbeschränkungen.
41. S o n s t i g e Ang a b e n z u r
K a p i ta l f l u ss r ec h n u ng
In der Berichts- bzw. Vergleichsperiode sind keine wesentlichen
nicht-zahlungswirksamen Vorgänge im Finanzierungs- und
Investitionsbereich erfolgt.
Innerhalb des Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit wurden in der
Berichtsperiode erhaltene Dividenden in Höhe von TEUR 5.744
(Vorjahr: TEUR 13.703) berücksichtigt.
77
78
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang
S o ns t i g e An g a b e n
42 . W e i t e r e Ang a b e n z u d e n
F i n a nz i n s t r u m e n t e n
In der folgenden Tabelle sind die Buchwerte von finanziellen
Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten nach
Bewertungskategorien für die Berichtsperiode aufgeführt:
B u c h we r t e vo n f i n a nzi n s t r u m en t e n n ac h B ew e r tungs kate gorien
LaR1
TEUR
Buchwert
28.2.2015
Fortgeführte
Anschaffungs­
kosten
AfS2
Anschaffungskosten
Beizu­
legender
Zeitwert
FAFVPL/
FLFVPL3
FLAC4
Keine Kategorie
Beizu­
legender
Zeitwert
Fortgeführte
Anschaffungs­
kosten
Beizulegender
Zeitwert
Langfristige
Vermögenswerte
Sonstige Finanzanlagen
Finanzielle Vermögenswerte
23.931
4
23.927
0
0
/
0
0
0
0
0
0
/
0
138.889
138.889
0
0
/
/
/
Kurzfristige
Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
Forderungen gegen
nahe­stehende Personen
und Unternehmen
67
67
0
0
/
/
/
Finanzielle Vermögenswerte
13.197
3.357
0
0
3.313
/
6.527
Finanzmittel
44.989
44.989
/
0
0
/
/
Finanzverbindlichkeiten
7.407
/
/
/
0
7.407
0
Verbindlichkeiten gegenüber
nahe­stehenden Personen
und Unternehmen
5.500
/
/
/
0
5.500
0
18
/
/
/
0
18
0
248
/
/
/
0
248
0
327.348
/
/
/
0
327.348
0
39.777
/
/
/
0
39.777
0
Langfristige
Verbindlichkeiten
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
Kurzfristige
Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten gegenüber
nahe­stehenden Personen
und Unternehmen
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
6.035
/
/
/
2.686
1.754
1.595
Summe Aktiva
221.073
187.306
23.927
0
3.313
/
6.527
Summe Passiva
386.333
/
/
/
2.686
382.052
1.595
1 Bewertungskategorie „Kredite und Forderungen“.
2 Bewertungskategorie „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“.
3 Bewertungskategorie „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte“
bzw. „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“.
4 Bewertungskategorie „zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“.
Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
Die folgende Tabelle zeigt für die Vergleichsperiode die Buchwerte von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen
Verbindlichkeiten nach Bewertungskategorien:
B uc h we r t e vo n fi n a nzin s t r u m en t e n n ac h Be wer tungs kate gorie n
AfS2
LaR1
TEUR
Buchwert
28.2.2014
Fortgeführte
Anschaffungs­
kosten
Anschaffungskosten
Beizu­
legender
Zeitwert
FAFVPL/
FLFVPL3
FLAC4
Keine Kategorie
Beizu­
legender
Zeitwert
Fortgeführte
Anschaffungs­
kosten
Beizulegender
Zeitwert
Langfristige
Vermögenswerte
Sonstige Finanzanlagen
Finanzielle Vermögenswerte
23.818
8
23.810
0
0
/
0
0
0
0
0
0
/
0
186.282
186.282
0
0
/
/
/
Kurzfristige
Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
Forderungen gegen
nahe­stehende Personen
und Unternehmen
977
977
0
0
/
/
/
Finanzielle Vermögenswerte
33.442
21.615
0
0
3.165
/
8.662
Finanzmittel
58.339
58.339
/
0
0
/
/
Finanzverbindlichkeiten
5.836
/
/
/
0
5.836
0
Verbindlichkeiten gegenüber
nahe­stehenden Personen
und Unternehmen
5.500
/
/
/
0
5.500
0
20
/
/
/
0
20
0
103
/
/
/
0
103
0
399.325
/
/
/
0
399.325
0
35.537
/
/
/
0
35.537
0
Langfristige
Verbindlichkeiten
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
Kurzfristige
Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten gegenüber
nahe­stehenden Personen
und Unternehmen
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
9.859
/
/
/
4.898
3.189
1.772
Summe Aktiva
302.858
267.221
23.810
0
3.165
/
8.662
Summe Passiva
456.180
/
/
/
4.898
449.510
1.772
1 Bewertungskategorie „Kredite und Forderungen“.
2 Bewertungskategorie „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“.
3 Bewertungskategorie „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte“
bzw. „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“.
4 Bewertungskategorie „zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“.
Die Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten erfolgt gemäß Verfügbarkeit relevanter Informationen auf Grundlage der drei in IFRS 7 respektive
IFRS 13 aufgeführten Stufen der Fair-Value-Bewertungshierarchie. Für die erste Stufe sind notierte Marktpreise für identische
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten auf aktiven Märkten
direkt beobachtbar. Auf der zweiten Stufe wird die Bewertung
auf Grundlage von Bewertungsmodellen vorgenommen, in
welche am Markt beobachtbare Größen einfließen. Die Anwendung von Bewertungsmodellen, die nicht auf am Markt beobachtbare Inputfaktoren zurückgreifen, sieht die dritte Stufe vor.
Alle derivativen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten fallen unter die Stufe 2. Zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts von derivativen Finanzinstrumenten wird auf
79
80
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang
anerkannte finanzmathematische Modelle zurückgegriffen;
dabei werden ausschließlich beobachtbare Inputfaktoren (z. B.
Zinssätze, Wechselkurse) berücksichtigt. Der beizulegende
Zeitwert entspricht für derivative Finanzinstrumente dem
Betrag, den der Nordzucker Konzern zum Abschlussstichtag
bei Übertragung erhalten würde bzw. zahlen müsste.
Für flüssige Mittel und andere kurzfristige Finanzinstrumente,
d. h. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, finanzielle
Vermögenswerte, derivative Finanzinstrumente und sonstige
Forderungen sowie Verbindlichkeiten, entsprechen die Zeitwerte den zu den jeweiligen Abschlussstichtagen bilanzierten
Buchwerten.
Die Nettoergebnisse nach Bewertungskategorien stellen sich
wie folgt dar:
Zinsen aus erhaltenen Darlehen werden unter den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten erfasst. Der Ausweis innerhalb der Gewinn- und
Verlustrechnung erfolgt im Posten „Finanzaufwendungen“.
Innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung enthält der Posten
„Finanzerträge“ bzw. der Posten „Finanzaufwendungen“ Zins­
erträge in Höhe von TEUR 627 (Vorjahr: TEUR 974) und Zins­
aufwendungen in Höhe von TEUR 2.298 (Vorjahr: TEUR 7.341)
aus Finanzinstrumenten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.
In der Berichts- und Vergleichsperiode wurden keine Zins­
erträge aus wertberichtigten finanziellen Vermögenswerten
vereinnahmt.
43. R i s i ko m a n ag e m e n t
Ne t to e rg e b n isse Au s F i n a nz in s t ru m e n t en
1.3.2014
– 28.2.2015
1.3.2013
– 28.2.2014
Kredite und Forderungen (LaR)
– 336
303
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte (AfS)
5.799
13.734
8
– 131
– 2.298
– 7.341
3.173
6.565
TEUR
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle
Vermögenswerte/
Verbindlichkeiten (FAFVPL/FLFVPL)
Zu fortgeführten Anschaffungs­
kosten bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten (FLAC)
Summe
Unter den erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten
werden Marktwertänderungen von derivativen Finanzinstrumenten erfasst. Der Ausweis innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt im Posten „Finanzerträge“ bzw. im Posten
„Finanzaufwendungen“.
Kredite und Forderungen beinhalten Wertberichtigungen auf
Forderungen, Zinsen aus Forderungen und gewährten Dar­
lehen sowie Gewinne bzw. Verlust aus der Währungsumrechnung aus Forderungen. Wertberichtigungen auf Forderungen
sowie Gewinne bzw. Verlust aus der Währungsumrechnung
von Forderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in den Posten „sonstige Erträge“ bzw. „sonstige Aufwendungen“ ausgewiesen. Zinsen aus Forderungen und gewährten Darlehen werden im Posten „Finanzerträge“ erfasst.
Die zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte beinhalten Dividenden, welche innerhalb der Gewinnund Verlustrechnung im Posten „Finanzerträge“ bzw. im Posten
„Finanzaufwendungen“ ausgewiesen werden.
43.1. Allgemeine Angaben
Der Nordzucker Konzern verfügt über ein unternehmensweites System zur frühzeitigen Identifikation und laufenden
Überwachung von Risiken sowie zu deren Bewertung und
ihrer Begrenzung. Durch das integrierte Risikomanagementsystem werden Risiken und Maßnahmen umfassend ermittelt
und in der operativen und strategischen Planung berücksichtigt. Im Rahmen des Risikomanagements werden potentielle
Risiken, wie Ausfall- bzw. Kreditrisiken, Rohstoff-, Liquiditätsund Wechselkursrisiken sowie Zinsrisiken fortlaufend bewertet
und daraus Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Operative
und strategische Entscheidungen erfolgen stets auch unter
Risikogesichtspunkten. Das konzernweite Berichts- und Controllingsystem gewährleistet die kontinuierliche Information
aller verantwortlichen Entscheidungsträger.
Der Nordzucker Konzern ist aufgrund seiner Geschäftstätigkeit
Ausfall- bzw. Kreditrisiken, Rohstoff-, Liquiditäts- und Wechsel­
kursrisiken sowie Zinsrisiken ausgesetzt. Die genannten Risiken
werden durch adäquate Risikomanagementverfahren gesteuert.
Der Nordzucker Konzern setzt zur Absicherung von Zins- und
Wechselkursschwankungen sowie zur Absicherung von
Rohstoffkosten derivative Finanzinstrumente ein. Der Einsatz dieser Instrumente ist durch entsprechende Richtlinien
des Konzerns geregelt und auf die Absicherung bestehender Grundgeschäfte sowie geplanter Transaktionen, deren
Eintreten hinreichend wahrscheinlich ist, beschränkt. Durch
diese Richtlinien werden die Verantwortlichkeiten, die Handlungsrahmen und die Berichterstattung sowie die strikte
Trennung von Handel und Abwicklung festgelegt. Diese
transparente und funktionale Organisation des Risikosteuerungsprozesses gilt für alle Risikoarten.
Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
43.2. Ausfallrisiko
Als Kredit- bzw. Ausfallrisiko wird das Risiko bezeichnet, dass
die Geschäftspartner ihren vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen und dies für den Nordzucker Konzern
zu einem Verlust führt. Zur Reduktion des Ausfallrisikos werden
die Geschäftspartner im Rahmen des Kreditrisikomanagements
einer Bonitätsprüfung unterzogen. Erkennbaren Ausfallrisiken
wird durch entsprechende Wertberichtigungen Rechnung
getragen, wobei die Risiken von Forderungsausfällen größtenteils durch Warenkreditversicherungen begrenzt sind.
Der Nordzucker Konzern sieht sich keinem signifikanten
Ausfallrisiko gegenüber einer einzelnen Vertragspartei ausgesetzt. Die Konzentration des Kreditrisikos ist aufgrund der
hetero­genen Kundenstrukturen des Nordzucker Konzerns
begrenzt. Eine spezielle Überwachung und Steuerung auf
Basis bestimmter Risikokategorien zur Vermeidung von Risiko­
konzentrationen erfolgt daher nicht.
Das maximale Ausfallrisiko entspricht den Buchwerten der
bilanzierten finanziellen Vermögenswerte zum jeweiligen
Abschlussstichtag.
Die nachstehende Tabelle zeigt für finanzielle Vermögenswerte
die Gesamtbuchwerte, die Buchwerte der weder im Wert
geminderten noch überfälligen finanziellen Vermögenswerte
sowie eine Altersstruktur der zwar nicht wertgeminderten,
jedoch überfälligen finanziellen Vermögenswerte:
A lt e r ss t r u k t u r f i n a nzi e l l e r V e rmögen s w e r te
TEUR
Zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert
und in den folgenden Zeitbändern überfällig
Gesamtbuchwert
Zum Abschlussstichtag weder
wertgemindert
noch überfällig
Weniger
als 30 Tage
Zwischen
30 und
60 Tagen
Zwischen
61 und
90 Tagen
Zwischen
91 und
180 Tagen
Mehr als
180 Tage
23.931
23.931
0
0
0
0
0
Stand 28.2.2015
Sonstige Finanzanlagen
Finanzielle Vermögenswerte (ohne derivative
Finanzinstrumente), Forderungen gegen
nahestehende Personen und Unternehmen
9.372
9.372
0
0
0
0
0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
138.889
125.664
10.987
390
489
721
383
Summe
172.192
158.967
10.987
390
489
721
383
23.818
23.818
0
0
0
0
0
Stand 28.2.2014
Sonstige Finanzanlagen
Finanzielle Vermögenswerte (ohne derivative
Finanzinstrumente), Forderungen gegen
nahestehende Personen und Unternehmen
30.727
30.727
0
0
0
0
0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
186.282
169.354
10.231
2.393
202
2.083
2.019
240.827
223.899
10.231
2.393
202
2.083
2.019
Summe
Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands an Forderungen deuten zum
Abschlussstichtag keinerlei Anzeichen darauf hin, dass die
Schuldner des Nordzucker Konzerns ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.
Lieferungen und Leistungen“ ausgewiesen werden, haben
einen Bruttobuchwert (d.h. Buchwert vor Wertminderungen)
von insgesamt TEUR 174.452 (Vorjahr: TEUR 242.743). In
der Berichtsperiode wurden Wertminderungen in Höhe von
TEUR 1.656 (Vorjahr: TEUR 588) erfasst.
Finanzielle Vermögenswerte, die in der Tabelle oben unter dem
Posten „Finanzanlagen“, „Finanzielle Vermögenswerte (ohne
derivative Finanzinstrumente), Forderungen gegen nahestehende Personen und Unternehmen“ sowie „Forderungen aus
Der Nordzucker Konzern hat weder im Berichtszeitraum noch
im Vergleichszeitraum finanzielle Vermögenswerte als Sicherheiten erhalten oder gegeben.
81
82
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang
43.3. Liquiditätsrisiko
Als Liquiditätsrisiko wird das Risiko bezeichnet, dass das
Unter­nehmen seinen Zahlungsverpflichtungen zu einem vertraglich vereinbarten Zeitpunkt nicht nachkommen kann. Zur
Sicherstellung der Liquidität des Nordzucker Konzerns werden die Liquiditätsbedürfnisse zentral überwacht und geplant.
Es werden stets ausreichend liquide Mittel sowie kurzfristige
Kreditlinien vorgehalten, um allen Verpflichtungen bei Fälligkeit nachkommen zu können.
Aus der nachfolgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten
(undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen – auch gegliedert nach verschiedenen Restlaufzeitenbändern – der originären finanziellen Verbindlichkeiten sowie der derivativen Finanz­
instrumente ersichtlich:
Zahlu ng e n aus f i n a nzi n s t r u m en t en n ac h r e s t l aufzeite n
TEUR
Buchwert
Bruttozu-/
abflüsse
Restlaufzeit bis
zu einem Jahr
Restlaufzeit
von einem bis
zu fünf Jahren
Restlaufzeit
von mehr als
fünf Jahren
7.655
– 7.655
– 245
– 6.397
– 1.013
327.348
– 327.348
– 327.348
0
0
47.049
– 47.693
– 42.175
– 5.518
0
4.281
– 4.281
– 4.281
0
0
Stand 28.2.2015
Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten
gegenüber nahe­stehenden Personen und Unternehmen
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Summe
– 3.892
3.892
3.892
0
0
382.441
– 383.085
– 370.157
– 11.915
– 1.013
Stand 28.2.2014
Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten
gegenüber nahe­stehenden Personen und Unternehmen
5.939
– 6.263
– 539
0
– 5.724
399.325
– 399.325
– 398.529
– 796
0
44.247
– 44.998
– 39.498
– 5.500
0
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
6.669
– 6.669
– 6.669
0
0
Derivative finanzielle Vermögenswerte
– 3.692
3.692
3.692
0
0
452.488
– 453.563
– 441.543
– 6.296
– 5.724
Summe
Einbezogen in die Restlaufzeitenanalyse sind alle Instrumente
im Bestand, für die zum Abschlussstichtag bereits Zahlungen
vertraglich vereinbart sind. Erwartete Zahlungen für künftig
erwartete Verbindlichkeiten werden nicht berücksichtigt.
Die variablen Zinszahlungen aus Finanzinstrumenten werden
unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem Abschlussstichtag
fixierten Zinssätze ermittelt. Jederzeit rückzahlbare finanzielle
Verbindlichkeiten sind den Restlaufzeitenbereichen entsprechend der Einschätzung der jeweiligen Rückzahlungszeitpunkte zugeordnet.
Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
43.4. Marktrisiken
Marktrisiken entstehen aus möglichen Veränderungen von
Risikofaktoren, die zu Änderungen von Marktwerten oder zu
Änderungen künftiger Zahlungsströme führen. Als relevante
Risikofaktoren sind für den Nordzucker Konzern Wechselkursschwankungen, Zinsänderungen und Rohstoffpreisänderungen von Bedeutung.
a. Währungsrisiko
Der Nordzucker Konzern ist aufgrund seiner Geschäftsaktivitäten in verschiedenen Ländern, die nicht zum Euro-Raum zählen,
einem Wechselkursrisiko ausgesetzt.
IFRS 7 fordert zur Einordnung der Bedeutung der Wechselkursrisiken eine Sensitivitätsanalyse. Durch die Anwendung von
Sensitivitätsanalysen wird für diese Risikoart ermittelt, welche
Auswirkungen eine Änderung der genannten Wechselkurse
zum Abschlussstichtag auf das Periodenergebnis sowie auf das
Eigenkapital des Nordzucker Konzerns hätte. Die Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen
der Wechselkurse um 10 Prozent auf den Bestand relevanter
Positionen in Fremdwährung (Netto-Risikoposition in Fremdwährung) zum Abschlussstichtag bezogen werden. Dabei wird
unterstellt, dass der Bestand am Abschlussstichtag repräsentativ für die Berichtsperiode ist.
Die Nettorisikoposition wird um geplante Transaktionen innerhalb der kommenden zwölf Monate sowie um vorhandene
Sicherungsinstrumente (auch wenn keine wirksame bilanzielle
Sicherungsbeziehung gemäß IAS 39 vorhanden ist) adjustiert.
In der Berichtsperiode wurde in Litauen der Euro eingeführt.
Fremdwährungspositionen in Dänischen Kronen unterliegen
aufgrund der Zugehörigkeit zum Wechselkursmechanismus der
Europäischen Union nur einem unwesentlichen Wechselkurs­
risiko. Das Wechselkursrisiko aus Fremdwährungspositionen in
US-Dollar ist aufgrund der unmittelbaren Absicherung und der
damit verbundenen geringen Höhe dieser Positionen ebenfalls
unwesentlich.
Darüber hinaus betreibt der Nordzucker Konzern eine umfangreiche Absicherung von tatsächlichen Fremdwährungsrisiken
über den Natural-Hedge-Ansatz wie auch über den gezielten
Einsatz von Derivaten mit der Folge, dass die verbleibenden
Netto-Risikopositionen unwesentlich sind.
b. Zinsrisiko
Der Nordzucker Konzern ist aufgrund seiner Finanzierungsaktivitäten Zinsänderungsrisiken ausgesetzt. Finanzierungen
werden in verschiedenen Währungsräumen vorgenommen,
wo­bei die überwiegende Währung der Euro ist. Zinsänderungsrisiken aus Finanzierungsaktivitäten, die in Schwedischen Kronen, Litauischen Litas, Polnischen Zloty oder Dänischen Kronen
vorgenommen werden, sind wegen der geringen Betragshöhe
unwesentlich.
Zinsänderungsrisiken werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse wird
ermittelt, welche Auswirkungen eine Änderung der Marktzinssätze zum Abschlussstichtag auf das Periodenergebnis sowie auf
das Eigenkapital haben würde.
In der Berichts- und Vergleichsperiode wurden keine Cash Flow
Hedges zur Absicherung des Zinsrisikos der variabel verzins­
lichen Instrumente abgeschlossen, da diese Mittel planungs­
gemäß kurzfristig getilgt werden und keine weiteren Darlehensbeziehungen zu variablen Konditionen erfolgen sollen. Eine
hypothetische Veränderung der für die variablen verzinslichen
Instrumente maßgeblichen Zinssätze um +/–50 Basispunkte
würde demzufolge aufgrund der Restlaufzeit in diesem Bereich
zu unwesentlichen Auswirkungen in Relation zum Eigenkapital
und Zinsergebnis des Konzerns führen.
c. Rohstoffrisiko
Der Nordzucker Konzern ist aufgrund seiner Geschäftsak­
tivitäten verschiedenen Preisänderungsrisiken aus Rohstoffen
ausgesetzt. Diese betreffen im Wesentlichen Weltmarktzucker
und Energiepreise.
d. Sicherungsmaßnahmen
Der Nordzucker Konzern setzt derivative Finanzinstrumente ausschließlich zur Absicherung der Zins- und Wechselkursrisiken
sowie der Risiken aus Rohstoffpreisänderungen ein.
Grundsätzlich wird das bestehende Zinsänderungsrisiko aus variabel verzinslichen Darlehen durch Zinsderivate reduziert. Alle
Zinsderivate sind als Cash Flow Hedges in bilanzielle Sicherungsbeziehungen nach IAS 39 designiert. Zum Abschlussstichtag hat
der Nordzucker Konzern keinerlei Zinsderivate kontrahiert, da
sich der Nordzucker Konzern auf Basis der Finanzplanung zum
Bilanzstichtag keinem Zinsänderungsrisiko ausgesetzt sieht.
Es wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass die den
Sicherungsmaßnahmen zugrunde gelegten Grundgeschäfte
auch tatsächlich zustande kommen. Im Falle des Wegfalls einer
Sicherungsmaßnahme werden die Beträge, die sich während
der Laufzeit im kumulierten übrigen Eigenkapital angesammelt
haben, aufgelöst, wenn das gesicherte Grundgeschäft ergebniswirksam wird bzw. wenn das gesicherte Grundgeschäft
nicht mehr eintritt.
83
84
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang
Zur Reduzierung des Wechselkursrisikos werden neben dem
Natural-Hedge-Ansatz in Polen und Schweden die zusätzlich
entstehenden Bruttopositionen abgesichert. Darüber hinaus
werden Wechselkursrisiken – ebenfalls unterjährig – über geeignete Derivate, wie zum Beispiel Devisentermingeschäfte,
gesichert.
Der Konzern hält zum Abschlussstichtag derivative Finanzinstrumente, die auf die Absicherung von Währungsrisiken und Preis­
änderungsrisiken im Bereich Zucker und Energie (CO2) abzielen. Die derivativen Finanzinstrumente haben fast ausschließlich
eine Laufzeit von bis zu einem Jahr.
Eine Sensitivitätsanalyse auf die bilanzierten Marktwerte würde
zu unwesentlichen Auswirkungen in Relation zum Eigenkapital
und Ergebnis des Konzerns führen.
Marktwertänderungen von in Cash Flow Hedges eingebundenen derivativen Finanzinstrumenten werden in Höhe des
effektiven Teils erfolgsneutral (d. h. im sonstigen Ergebnis) im
kumulierten übrigen Eigenkapital erfasst. In der Berichtsperiode wurde ein Betrag in Höhe von TEUR – 400 (Vorjahr: TEUR
– 3.552) im sonstigen Ergebnis erfasst.
Der Konzern führt keine eigene Bewertung der Derivate
durch. Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte wird von
den Vertragsbanken unter Anwendung anerkannter finanzmathematischer Verfahren unter Verwendung von beobachtbaren Inputfaktoren vorgenommen (Stufe 2 der Fair-ValueBewertungshierarchie).
4 4. B e z i e h u ng e n z u n a h e s t e h e n d e n
P e r s o n e n u n d Un t e r n e h m e n
Als nahestehende Personen und Unternehmen gemäß IAS 24
gelten für den Nordzucker Konzern die Personen und Unternehmen, die den Konzern beherrschen bzw. einen maßgeblichen
Einfluss auf diesen ausüben oder durch den Konzern beherrscht
bzw. maßgeblich beeinflusst werden. Zur ersten Gruppe gehören die aktiven Mitglieder der Vorstände und der Aufsichtsräte
der Nordzucker AG und ihrer Mehrheitsgesellschafterin, der
Nordzucker Holding AG. Ferner werden die Tochterunternehmen, das Mutterunternehmen und die Gemeinschaftsunternehmen des Nordzucker Konzerns als nahestehende Personen und
Unternehmen definiert.
Den Forderungen gegen sowie den Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen liegen Geschäftsbeziehungen zu marktüblichen Konditionen zu Grunde.
Neben den Geschäftsbeziehungen zu den in den Konzernabschluss im Wege der Vollkonsolidierung einbezogenen
Tochterunternehmen bestanden die folgenden Geschäfts­
beziehungen mit nahestehenden Personen und Unternehmen:
B ezieh u ng e n zu nah es teh ende n
Pers o nen / Un terneh me n
TEUR
28.2.2015
28.2.2014
67
977
45.277
41.037
Bilanz
Forderungen gegen
nahestehende Unternehmen
Verbindlichkeiten gegenüber
nahestehenden Unternehmen
Gewinn- und Verlustrechnung
Leistungserbringung für
nahestehende Unternehmen
Finanzergebnis
632
754
– 470
– 483
Die Forderungen gegen nahestehende Unternehmen entfallen in der Berichtsperiode mit TEUR 41 überwiegend auf die
NP Sweet A/S, und in der Vergleichsperiode mit TEUR 917 fast
ausschließlich auf die NP Sweet A/S, Kopenhagen.
Von den Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen entfallen in der Berichtsperiode TEUR 15.467 auf
die Nordzucker Holding AG, Braunschweig, TEUR 3.416 auf
die SWEETGREDIENTS GmbH & Co. KG, Nordstemmen,
TEUR 6.162 auf die MEF Melasse-Extraktion Frellstedt GmbH,
Frellstedt, und TEUR 19.510 auf die Union Zucker Süd­
hannover GmbH, Nordstemmen. In der Vergleichsperiode
entfallen TEUR 14.344 auf die Nordzucker Holding AG, Braunschweig, TEUR 6.518 auf die MEF Melasse-Extraktion Frellstedt
GmbH, Frellstedt, TEUR 3.378 auf die SWEETGREDIENTS
GmbH & Co. KG, Nordstemmen, sowie TEUR 13.719 auf die
Union Zucker Südhannover GmbH, Nordstemmen.
Bei der Nordzucker Holding AG, der Union Zucker Süd­hannover
GmbH handelt es sich um Gesellschafterinnen der Nord­
zucker AG; die entsprechenden Verbindlichkeiten betreffen
laufende Verrechnungskonten. Die übrigen Verbindlichkeiten
entfallen auf sonstige nahestehende Unternehmen und resultieren im Wesentlichen aus Darlehen sowie Lieferungs- und
Leistungsbeziehungen.
Die Leistungserbringung für nahestehende Unternehmen
betrifft überwiegend die NP Sweet A/S, Kopenhagen, und das
Finanzergebnis resultiert aus Gemeinschaftsunternehmen.
45. H a f t u ng s v e r h ä lt n i ss e
Zum Abschlussstichtag der Berichtsperiode sowie der Vergleichsperiode bestehen keine Haftungsverhältnisse gegenüber konzernfremden Dritten.
Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
4 6 . S o n s t i g e f i n a nz i e l l e
47. A b s c h l u ss p r ü f e r h o n o r a r
V e r p f l i c h t u ng e n
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen des Nordzucker
Konzerns setzen sich wie folgt zusammen:
S o n s t i g e f i n a nzi e l l e V e r pf l i c h t u ng e n
TEUR
28.2.2015
28.2.2014
8.302
28.887
212
0
3.029
3.346
Bestellobligo für
Sachanlagevermögen
Bestellobligo für immaterielle
Vermögenswerte
Verpflichtungen aus
Finanzierungsleasingverhältnissen
Verpflichtungen aus
Operating-Leasingverhältnissen
10.978
12.044
Summe
22.521
44.277
Die gesamten künftigen Zahlungsverpflichtungen aus Mietund Leasingverträgen gliedern sich dabei zum Abschlussstichtag wie folgt auf:
4 8 . A u f s i c h t s r at u nd Vo r s ta nd
Der Aufsichtsrat setzte sich in der Berichtsperiode
wie folgt zusammen:
Vertreter der Aktionäre
Hans-Christian Koehler
Landwirt, Eppensen,
Vorsitzender
Helmut Meyer
Landwirt, Betheln,
stellvertretender Vorsitzender
M ie t - u nd L e a s i ngv e r t r äg e
TEUR
Gesellschaften des Nordzucker Konzerns haben von der Ernst &
Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, in
Höhe von TEUR 331 (Vorjahr: TEUR 404) Leistungen in Zusammenhang mit der gesetzlich vorgeschriebenen Prüfung des
Abschlusses des Nordzucker Konzerns und der Nordzucker AG
sowie in Höhe von TEUR 25 (Vorjahr: TEUR 76) für Steuer­
beratungsleistungen und TEUR 327 (Vorjahr: TEUR 269) für
sonstige Leistungen bezogen.
Restlaufzeit Restlaufzeit
Restlaufvon mehr
zeit bis von mehr als
als fünf
zu einem einem Jahr bis
Jahren
Jahr zu fünf Jahren
Helmut Bleckwenn
Landwirt, Garmissen
Summe
Künftige Zahlungen
in Finanzierungs­leasingverhältnisse
391
1.419
1.219
3.029
Künftige Zahlungen
in OperatingLeasingverhältnisse
5.001
5.977
0
10.978
Die künftigen Zahlungen aus Finanzierungsleasingverhältnissen
lassen sich zum Abschlussstichtag wie folgt aufteilen:
Gerhard Borchert
Landwirt, Brome
Hans Jochen Bosse
Landwirt, Ohrum
Dr. Karl-Heinz Engel
Geschäftsführer der Hochwald Foods GmbH, Riol
Michael Gerlif
Berater, Köln
Dr. Clemens Große Frie
Vorstandsvorsitzender der AGRAVIS RAIFFEISEN AG, Telgte
Fi n a nz ie r u ng s l e a s i ngv e rh ä lt n i s s e
TEUR
Tilgungen
Restlaufzeit Restlaufzeit
Restlaufvon mehr
zeit bis von mehr als
als fünf
zu einem einem Jahr bis
Jahren
Jahr zu fünf Jahren
246
994
1.013
Dr. Harald Isermeyer
Landwirt, Vordorf
Summe
2.253
Zinsanteil
145
425
206
776
Zahlung
391
1.419
1.219
3.029
Dr. Hans-Theo Jachmann
Geschäftsführer der Syngenta Germany GmbH, Limeshain
Jochen Johannes Juister
Landwirt, Nordhastedt
Rainer Knackstedt
Landwirt, Dedeleben
85
86
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang
Matts Eskil Rosendahl
Berater, Svartsjö/Schweden
Andreas Scheffrahn (bis 10.7.2014)
Landwirt, Crammen
Grit Worsch (ab 10.7.2014)
Vorstand bei der Volksbank
Osterburg-Lüchow-Dannenberg eG, Woltersdorf
Vertreter der Arbeitnehmer
Dieter Woischke
Betriebselektriker, Algermissen,
stellvertretender Vorsitzender
Ulf Gabriel
Elektromeister, Banteln
Gerd von Glowczewski
Betriebsschlosser, Schladen
Olaf Joern
Mechatroniker, Uelzen
Sigrun Krussmann
Laborantin, Seelze
Marie Lohel
Energieelektronikerin, Magdeburg
Marina Strootmann
Industriekauffrau, Braunschweig,
Vorsitzende des Betriebsrats der Nordzucker AG
Als Vorstände waren in der Berichtsperiode bestellt:
Hartwig Fuchs
Hamburg, Vorstandsvorsitzender,
Chief Executive Officer
Axel Aumüller
Braunschweig, Chief Operating Officer
Dr. Lars Gorissen
Braunschweig, Chief Agricultural Officer
Mats Liljestam
Höllviken/Schweden, Chief Marketing Officer
Dr. Michael Noth
Braunschweig, Chief Financial Officer
49. V e r g ü t u ng s b e r i c h t
Im Folgenden werden Grundsätze und Höhe der Vergütung
des Vorstands und des Aufsichtsrats der Nordzucker AG beschrieben sowie Angaben zum Aktienbesitz von Vorstand und
Aufsichtsrat gemacht.
49.1. Vergütung des Vorstands
Systematik, Höhe und Auszahlungszeitpunkt der Vorstandsvergütung werden auf Vorschlag des Personalausschusses des
Aufsichtsrats durch das Aufsichtsratsplenum festgelegt und
regelmäßig überprüft.
Die Kriterien für die Festlegung der Vergütung der einzelnen
Vorstandsmitglieder bilden sowohl die Aufgaben des einzelnen Vorstandsmitglieds, seine persönliche Leistung, die
wirtschaftliche Lage, der Erfolg, die Zukunftsaussichten, die
Nachhaltigkeit der Unternehmensentwicklung als auch die
Üblichkeit der Vergütung unter Berücksichtigung des Vergleichsumfelds und der Vergütungsstruktur, die ansonsten
in der Gesellschaft gilt.
Die Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder umfasst monetäre Vergütungsteile, Versorgungszusagen und sonstige Zu­
sagen wie die Gestellung eines Dienstwagens. Die monetären
Vergütungsteile bestehen aus einem festen Jahresgrund­gehalt,
das in zwölf gleichen Raten monatlich ausgezahlt wird, und
einer ergebnis- und leistungsabhängigen variablen Vergütung.
Der variable Anteil beträgt maximal 50 Prozent der Gesamtbezüge (die Gesamtbezüge setzen sich zusammen aus dem
festen Jahresgrundgehalt und der variablen Vergütung). Entsprechend dem Deutschen Corporate Governance Kodex
(DCGK) wird die Systematik der Vorstandsvergütung an der
nachhaltigen Entwicklung des Unternehmens ausgerichtet.
Demnach werden 45 Prozent der variablen Vergütung als
kurzfristige variable Vergütung (Short-Term Incentive, STI) an
die Zielerreichung des entsprechenden Geschäftsjahres gekoppelt. Die übrigen 55 Prozent werden als langfristige variable
Vergütung (Long-Term Incentive, LTI) anhand einer durchschnittlichen Zielerreichung der jeweils vorangegangenen drei
Jahre ermittelt.
Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
Zusagen auf Leistungen, die einem Vorstandsmitglied für den
Fall der vorzeitigen Beendigung der Tätigkeit als Vorstandsmitglied gewährt werden, sind mindestens auf den Wert der
Restlaufzeit des Vertrags begrenzt.
Für die einzelnen Mitglieder des Vorstands ergibt sich nachfolgende Vergütung für die Vergleichsperiode 2013/14 sowie
für die Berichtsperiode 2014/15:
H ar t w i g Fu c h s
Vor s tands vo r si t z e n d e r s e i t 1 . F e brua r 20 1 0
2013/14
2014/15
2014/15
Minimum
2014/15
Maximum
2013/14
Zufluss
2014/15
Zufluss
575.000
575.000
575.000
575.000
575.000
575.000
16.162
16.550
16.550
16.550
16.162
16.550
Summe
591.162
591.550
591.550
591.550
591.162
591.550
Einjährige variable Vergütung
240.768
51.502
0
258.750
207.188
229.458
LTI (Laufzeit 2010/11 bis 2012/13)
0
0
0
0
248.215
0
LTI (Laufzeit 2011/12 bis 2013/14)
309.988
0
0
0
0
307.517
LTI (Laufzeit 2012/13 bis 2014/15)
0
219.767
199.656
307.517
0
0
0
0
0
0
0
0
550.756
271.269
199.656
566.267
455.403
536.975
in Euro
Festvergütung
Nebenleistungen
Mehrjährige variable Vergütung
Sonstiges
Summe
Versorgungsaufwand
160.000
160.000
160.000
160.000
160.000
160.000
1.301.918
1.022.819
951.206
1.317.817
1.206.565
1.288.525
2013/14
2014/15
2014/15
Minimum
2014/15
Maximum
2013/14
Zufluss
2014/15
Zufluss
380.000
400.000
400.000
400.000
380.000
400.000
22.030
18.580
18.580
18.580
22.030
18.580
402.030
418.580
418.580
418.580
402.030
418.580
159.116
35.827
0
180.000
157.500
151.641
LTI (Laufzeit 2010/11 bis 2012/13)
0
0
0
0
188.688
0
LTI (Laufzeit 2011/12 bis 2013/14)
204.861
0
0
0
0
203.229
LTI (Laufzeit 2012/13 bis 2014/15)
0
152.881
138.891
213.925
0
0
0
0
0
0
0
0
363.977
188.708
138.891
393.925
346.188
354.870
Gesamtvergütung
A x e l Aum ü l l e r
M itgl ied de s Vo rs ta n ds s e i t 9. N ov e m be r 2 0 0 9
in Euro
Festvergütung
Nebenleistungen
Summe
Einjährige variable Vergütung
Mehrjährige variable Vergütung
Sonstiges
Summe
Versorgungsaufwand
Gesamtvergütung
125.000
125.000
125.000
125.000
125.000
125.000
891.007
732.288
682.471
937.505
873.218
898.450
87
88
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang
D r . L ar s Go r isse n
M itgl ied des Vo rs ta n ds s e i t 1. M ä r z 20 1 4
2013/14
2014/15
2014/15
Minimum
2014/15
Maximum
2013/14
Zufluss
2014/15
Zufluss
Festvergütung
0
325.000
325.000
325.000
0
325.000
Nebenleistungen
0
15.604
15.604
15.604
0
15.604
Summe
0
340.604
340.604
340.604
0
340.604
Einjährige variable Vergütung
0
29.110
0
146.250
0
0
LTI (Laufzeit 2010/11 bis 2012/13)
0
0
0
0
0
0
LTI (Laufzeit 2011/12 bis 2013/14)
0
0
0
0
0
0
LTI (Laufzeit 2012/13 bis 2014/15)
0
124.216
112.848
173.814
0
0
Sonstiges
0
0
0
0
0
0
Summe
0
153.326
112.848
320.064
0
0
in Euro
Mehrjährige variable Vergütung
Versorgungsaufwand
0
125.000
125.000
125.000
0
125.000
Gesamtvergütung
0
618.930
578.452
785.668
0
465.604
2013/14
2014/15
2014/15
Minimum
2014/15
Maximum
2013/14
Zufluss
2014/15
Zufluss
350.000
400.000
400.000
400.000
350.000
400.000
26.411
1.472
1.472
1.472
26.411
1.472
376.411
401.472
401.472
401.472
376.411
401.472
146.554
35.827
0
180.000
157.500
139.670
LTI (Laufzeit 2010/11 bis 2012/13)
0
0
0
0
188.688
0
LTI (Laufzeit 2011/12 bis 2013/14)
188.688
0
0
0
0
187.184
LTI (Laufzeit 2012/13 bis 2014/15)
0
152.881
138.891
213.925
0
0
0
0
0
0
0
0
335.242
188.708
138.891
393.925
346.188
326.854
M at s L il j e s tam
M i tgl ied des Vo rs ta n ds s e i t 23 . J u n i 2 0 0 9
in Euro
Festvergütung
Nebenleistungen
Summe
Einjährige variable Vergütung
Mehrjährige variable Vergütung
Sonstiges
Summe
Versorgungsaufwand
108.000
125.000
125.000
125.000
125.000
125.000
819.653
715.180
665.363
920.397
847.599
853.326
2013/14
2014/15
2014/15
Minimum
2014/15
Maximum
2013/14
Zufluss
2014/15
Zufluss
380.000
400.000
400.000
400.000
380.000
400.000
17.146
17.224
17.224
17.224
17.146
17.224
397.146
417.224
417.224
417.224
397.146
417.224
159.116
35.827
0
180.000
171.000
151.641
LTI (Laufzeit 2010/11 bis 2012/13)
0
0
0
0
204.861
0
LTI (Laufzeit 2011/12 bis 2013/14)
204.861
0
0
0
0
203.229
LTI (Laufzeit 2012/13 bis 2014/15)
0
152.881
138.891
213.925
0
0
0
0
0
0
0
0
363.977
188.708
138.891
393.925
375.861
354.870
Gesamtvergütung
D r . M ichae l N ot h
M itgl ied des Vo rs ta n ds s e i t 16 . Aug us t 2 0 0 9
in Euro
Festvergütung
Nebenleistungen
Summe
Einjährige variable Vergütung
Mehrjährige variable Vergütung
Sonstiges
Summe
Versorgungsaufwand
125.000
125.000
125.000
125.000
125.000
125.000
Gesamtvergütung
886.123
730.932
681.115
936.149
898.007
897.094
Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
D r . NiEl s Pö r k s en
M i tgl ied de s Vo rs ta n ds bi s 30 . Se pt e mbe r 20 1 3
in Euro
Festvergütung
2013/14
2014/15
2014/15
Minimum
2014/15
Maximum
2013/14
Zufluss
2014/15
Zufluss
0
221.667
0
0
0
221.667
1.106.451
0
0
0
1.106.451
0
1.328.118
0
0
0
1.328.118
0
0
0
0
0
171.000
0
LTI (Laufzeit 2010/11 bis 2012/13)
0
0
0
0
204.861
0
LTI (Laufzeit 2011/12 bis 2013/14)
0
0
0
0
0
0
LTI (Laufzeit 2012/13 bis 2014/15)
0
0
0
0
0
0
Sonstiges
0
0
0
0
0
0
Summe
0
0
0
0
375.861
0
Nebenleistungen
Summe
Einjährige variable Vergütung
Mehrjährige variable Vergütung
Versorgungsaufwand
Gesamtvergütung
125.000
0
0
0
125.000
0
1.453.118
0
0
0
1.828.979
0
Den Mitgliedern des Vorstands sind Pensionszusagen in Form
von beitragsorientierten und leistungsorientierten Zusagen
gewährt.
Frühere Vorstandsmitglieder erhielten Ruhegehälter in Höhe
von TEUR 791 (Vorjahr: TEUR 771). Für die Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Vorstandsmitgliedern hat die
Nordzucker AG Pensionsrückstellungen von TEUR 10.708
(Vorjahr: TEUR 10.718) gebildet.
Mitglieder des Vorstands erhielten in der Berichts- und der Ver­
gleichsperiode vom Unternehmen weder Kredite noch Vorschüsse.
Die vorstehenden Tabellen zur Vorstandsvergütung entsprechen den vom Deutschen Corporate Governance Kodex seit
diesem Geschäftsjahr empfohlenen Tabellen (Ziffer 4.2.5 DCGK
in Verbindung mit den Mustertabellen).
In der ersten Spalte ist die für die Vergleichsperiode 2013/14 gewährte Vorstandsvergütung dargestellt, aufgeteilt insbesondere
in (i) Festvergütung, (ii) Nebenleistungen (wie die Gestellung
von Dienstwagen), (iii) einjährige variable Vergütung, (iv) mehrjährige variable Vergütung sowie (v) Versorgungsaufwand.
Die zweite Spalte enthält die für die Berichtsperiode 2014/15
gewährte Vorstandsvergütung entsprechend der vorgenannten Aufteilung.
In der dritten und vierten Spalte ist die für die Berichtsperiode
2014/15 minimal bzw. maximal erreichbare Vergütung des
Vorstands dargestellt. Bei der Festvergütung, den Nebenleistungen und dem Versorgungsaufwand sind minimale und
maximale Vergütung sowie gewährte Vergütung identisch.
Bei der einjährigen variablen Vergütung beträgt der Minimalbetrag Null, bei der mehrjährigen variablen Vergütung muss
der Betrag über Null liegen, da in den vorangegangenen zwei
Geschäftsjahren 2012/13 und 2013/14 bereits Teilbeträge
erwirtschaftet worden sind.
Die fünfte Spalte weist den tatsächlichen Zufluss in der Vergleichsperiode 2013/14 aus, die sechste Spalte den tatsächlichen Zufluss in der Berichtsperiode 2014/15. Insbesondere
die variablen Vergütungen werden im darauffolgenden
Geschäftsjahr ausgezahlt (d.h. die variable Vergütung für die
Vergleichsperiode 2013/14 in der Berichtsperiode 2014/15),
sodass die Beträge in der fünften (bzw. sechsten) Spalte von
den Beträgen in der ersten (bzw. zweiten) Spalte abweichen.
49.2. Vergütung des Aufsichtsrats
Die Aufsichtsratsvergütung orientiert sich an der Größe des
Unternehmens, an den Aufgaben und der Verantwortung der
Aufsichtsratsmitglieder sowie an der wirtschaftlichen Lage
der Gesellschaft. Die Vergütung enthält neben einer festen
Zahlung eine dividendenabhängige und eine sitzungsabhängige Komponente. Vorsitz und stellvertretender Vorsitz des
Aufsichtsrats sowie Vorsitz der und Teilnahme an Ausschüssen (mit Ausnahme des Nominierungsausschusses) werden
zusätzlich vergütet.
Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in § 14 der Satzung der
Nordzucker AG geregelt.
89
90
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang
Nach diesen Regeln erhalten Mitglieder des Aufsichtsrats eine
feste Vergütung in Höhe von EUR 18.000 und eine dividendenabhängige Vergütung in Höhe von EUR 90 je EUR 0,01
Dividende, die im Durchschnitt der letzten drei Jahre auf die
Stückaktie ausgeschüttet worden ist. Die Dividende beträgt für
die Berichtsperiode 2014/15 vorbehaltlich der Zustimmung
durch die Hauptversammlung EUR 0,10 (Berichtsperiode
2013/14: EUR 1,30; Berichtsperiode 2012/13: EUR 1,80) pro
Stückaktie. Die Höhe der variablen Vergütung ist begrenzt auf
die Höhe der einfachen festen Vergütung. Der Vorsitzende des
Aufsichtsrats erhält das Zweieinhalbfache, Stellvertreter und
Ausschussvorsitzende jeweils das 1,4-fache sowie Ausschussmitglieder das 1,2-fache der Summe aus fester und variabler
Vergütung. Bekleidet das Aufsichtsratsmitglied mehrere dieser
Funktionen, so wird der erhöhte Vergütungssatz nur einmal
gewährt. Zusätzlich erhält jedes Mitglied des Aufsichtsrats für
die Teilnahme an Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse ein Sitzungsgeld in Höhe von EUR 300,00 pro Sitzung.
Vergütet werden maximal zwei Sitzungen pro Tag.
Vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung zum
Dividendenvorschlag für die Berichtsperiode 2014/15 werden nachfolgende Beträge gewährt:
Ve rg üt ung d e r M i tg l i ede r de s Au f s i c h t s rat s 2 01 4 /1 5
Feste
Vergütung*
Variable
Vergütung*
Summe
Hans-Christian Koehler
18.000
9.630
27.630
2,5
Dieter Woischke
18.000
9.630
27.630
1,4
Helmut Meyer
18.000
9.630
27.630
Michael Gerlif
(1.3. – 10.7.2014)
18.000
9.630
27.630
Dr. Harald Isermeyer
18.000
9.630
27.630
Jochen Johannes Juister
18.000
9.630
Marina Strootmann
18.000
Ulf Gabriel
Sigrun Krussmann
Hans Jochen Bosse
(1.3. – 10.7.2014)
in EUR
Gesamtvergütung
Sitzungsgelder*
Gesamt
Gesamt Vorjahr
365/365
69.075
4.200
73.275
80.625
365/365
38.682
3.000
41.682
46.062
1,4
365/365
38.682
1.200
39.882
44.562
1,2
132/365
11.991
2.700
14.691
40.596
1,4
233/365
24.693
1,2
365/365
33.156
3.600
36.756
39.396
27.630
1,2
365/365
33.156
3.900
37.056
39.696
9.630
27.630
1,2
365/365
33.156
3.000
36.156
39.696
18.000
9.630
27.630
1,2
365/365
33.156
2.700
35.856
39.696
18.000
9.630
27.630
1,2
365/365
33.156
2.400
35.556
39.696
18.000
9.630
27.630
1,0
132/365
9.992
2.100
12.092
32.430
1,2
233/365
21.165
1,2
132/365
11.991
Michael Gerlif
(11.7.2014 – 28.2.2015)
Hans Jochen Bosse
(11.7.2014 – 28.2.2015)
Matts Eskil Rosendahl
(1.3. – 10.7.2014)
Faktor Zeitanteil
24.693
21.165
18.000
9.630
27.630
1,0
233/365
17.638
Gerhard Borchert
18.000
9.630
27.630
1,0
365/365
27.630
1.800
29.430
Dr. Hans Theo Jachmann
18.000
9.630
27.630
1,0
365/365
27.630
1.800
29.430
32.130
Rainer Knackstedt
18.000
9.630
27.630
1,0
365/365
27.630
1.500
29.130
32.430
Gerd von Glowczewski
18.000
9.630
27.630
1,0
365/365
27.630
1.500
29.130
32.130
Dr. Karl-Heinz Engel
18.000
9.630
27.630
1,0
365/365
27.630
1.500
29.130
32.430
Olaf Joern
18.000
9.630
27.630
1,0
365/365
27.630
1.500
29.130
32.430
Marie Lohel
18.000
9.630
27.630
1,0
365/365
27.630
1.200
28.830
32.430
Dr. Clemens Große Frie
18.000
9.630
27.630
1,0
365/365
27.630
900
28.530
31.830
Helmut Bleckwenn
18.000
9.630
27.630
1,0
365/365
27.630
900
28.530
32.430
Grit Worsch
(11.7.2014 – 28.2.2015)
18.000
9.630
27.630
1,0
233/365
17.638
600
18.238
/
Andreas Scheffrahn
(1.3. – 10.7.2014)
18.000
9.630
27.630
1,4
132/365
13.989
1.200
15.189
46.662
689.985
44.700
734.685
819.483
Matts Eskil Rosendahl
(11.7.2014 – 28.2.2015)
Summe
* Angaben ohne Entschädigung für die von Aufsichtsratsmitgliedern aufgrund ihrer Tätigkeit zu entrichtende Umsatzsteuer.
1.500
13.491
39.696
17.638
32.430
Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
Zusätzlich werden den Mitgliedern des Aufsichtsrats die durch
die Ausübung des Amts entstehenden Auslagen sowie die auf
ihre Vergütung und Auslagen zu entrichtende Umsatzsteuer
(Mehrwertsteuer) erstattet. Der Gesamtbetrag der erstatteten
Auslagen mit Umsatzsteuer beläuft sich auf TEUR 21 (Vorjahr:
TEUR 26).
Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten in der Berichts- und der
Vergleichsperiode vom Unternehmen weder Kredite noch
Vorschüsse.
50. D i v i d e nd e nvo r s c h l ag
Die an die Aktionäre ausschüttbaren Dividenden bemessen
sich gemäß Aktiengesetz nach dem im Jahresabschluss der
Nordzucker AG ausgewiesenen, nach den handelsrechtlichen
Vorschriften bestimmten Bilanzgewinn. Der Jahresabschluss
für die Berichtsperiode 2014/15 weist einen Bilanzgewinn in
Höhe von EUR 27.228.051,58 aus. Der Vorstand schlägt vor,
diesen Bilanzgewinn zur Ausschüttung einer Dividende für die
Berichtsperiode 2014/15 (EUR 0,10 je dividendenberechtigte
Stückaktie) zu verwenden.
49.3. Aktienbesitz des Vorstands und des Aufsichtsrats
Mitglieder des Vorstands halten keine wesentlichen Aktienbestände.
51. W e s e n t l i c h e E r e i gn i ss e n ac h d e r
Mitglieder des Aufsichtsrats und denen nahestehende Personen waren zum 28. Februar 2015 im Besitz von Aktien, deren
Anzahl jedoch unter einem Prozent der ausgegebenen Aktien
der Nordzucker AG liegt. Die Aktien stehen nicht im Zusammen­
hang mit der Vergütung des Aufsichtsrats.
Die Nordzucker AG hat sich mit Vertrag vom 16. Dezember
2014 zu 25 Prozent der Anteile an der August Töpfer Zuckerhandelsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg, beteiligt. Bei
der August Töpfer Zuckerhandelsgesellschaft mbH & Co. KG
handelt es sich um ein Tochterunternehmen der August Töpfer
GmbH & Co. KG, Hamburg. Die Zustimmung des Bundeskartell­
amts zu der Beteiligung erfolgte erst nach dem Abschlussstichtag der Berichtsperiode am 8. April 2015. Die August Töpfer
Zuckerhandelsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg, wird im
Geschäftsjahr 2015/16 erstmalig als assoziiertes Unternehmen
in den Nordzucker Konzernabschluss einbezogen werden.
49.4. Sonstiges
Die Mitglieder von Organen der Nordzucker AG werden von
der Nordzucker AG von Ansprüchen Dritter im gesetzlich
zulässigen Rahmen freigestellt. Zu diesem Zweck unterhält die
Gesellschaft eine Vermögensschaden-Haftpflicht-Gruppen­
versicherung für Organmitglieder der Nordzucker AG. Sie
wird jährlich abgeschlossen bzw. verlängert. Die Versicherung
deckt das persönliche Haftungsrisiko für den Fall ab, dass der
Personen­kreis bei Ausübung seiner Tätigkeit für Vermögensschäden in Anspruch genommen wird. Es besteht ein Selbstbehalt gemäß Ziffer 3.8 des Deutschen Corporate Governance
Kodex.
Berichtsperiode
Braunschweig, den 24. April 2015
Der Vorstand
Hartwig Fuchs
Axel Aumüller
Dr. Lars Gorissen
Mats Liljestam
Dr. Michael Noth
91
92
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang
A u fs t e l l u n g d e s An t e i l sb e s i t z e s
der Nordzucker AG, Braunschweig zum 28. Februar 2015
Anteil am Kapital
direkt
Kurzbezeichnung
%
indirekt
% über Tochter­unternehmen
Einbezogene Tochterunternehmen
Norddeutsche Flüssigzucker GmbH & Co. KG (Braunschweig, Deutschland)
NORDZUCKER Spezial GmbH (Braunschweig, Deutschland)
NORDZUCKER GmbH & Co. KG (Braunschweig, Deutschland)
Nordzucker Polska S.A. (Opalenica, Polen)
Považský Cukor a.s. (Trenčianska Teplá, Slowakei)
HZN Solutions Zrt [zum 28.02.2014: Matra Cukor z.r.t.] (Hatvan, Ungarn)
Nordic Sugar Holding A/S (Kopenhagen, Dänemark)
Nordic Sugar A/S (Kopenhagen, Dänemark)
NFZ KG
70 %
NZ SPEZIAL
100 %
NZ KG
100 %
NZ Polska
99,87 %
Povazsky 96,798 %
HZN
99,89 %
NSH AS
100 %
NS AS
100 %
Titoconcerto AB (Malmö, Schweden)
Titoconcerto
100 %
NSH AS
NSH AS
Nordic Sugar AB (Malmö, Schweden)
NS AB
100 %
Titoconcerto
Nordic Sugar Services AB (Malmö, Schweden)
NSS AB
100 %
NS AB
AB Nordic Sugar Kedainiai (Kedainiai, Litauen)
NS Kèdainiai
70,6 %
NS AS
NS Oy
100 %
NS AS
Sucros Oy
80 %
NS Oy
Suomen Oy
80 %
Sucros Oy
MEF
50 %
NZ KG
NZR
50 %
NZ KG
NP Sweet
50 %
NSH AS
Nordic Sugar Oy (Kantvik, Finnland)
Sucros Oy (Säkylä, Finnland)
Suomen Sokeri Oy (Kantvik, Finnland)
Nordzucker Ireland Limited (Dublin, Irland)
NZ Ireland
100 %
Gemeinschaftsunternehmen,
die nach der Equity-Methode bilanziert werden
MEF Melasse-Extraktion Frellstedt GmbH (Frellstedt, Deutschland)
Norddeutsche Zucker-Raffinerie Gesellschaft mit beschränkter Haftung
(Frellstedt, Deutschland)
NP Sweet A/S (Kopenhagen, Dänemark)
Eurosugar S.A.S. (Paris, Frankreich)
ES
50 %
NZ 3. VVG
100 %
NFZ GmbH
70 %
Tochterunternehmen, die nicht einbezogen werden
NZ Dritte Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH
[zum 28.02.2014: Bioethanolgesellschaft Klein Wanzleben GmbH]
(Braunschweig, Deutschland)
Norddeutsche Flüssigzucker Verwaltungs-GmbH (Braunschweig, Deutschland)
NORDZUCKER Verwaltungs-GmbH (Braunschweig, Deutschland)
NZ GmbH
100 %
NZ KG
SG KG
100 %
NZ SPEZIAL
SWEETGREDIENTS Verwaltungs GmbH (Nordstemmen, Deutschland)
SG GmbH
100 %
SG KG
NZ Erste Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH
(Braunschweig, Deutschland)
NZ 1. VVG
100 %
NZ Zweite Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH
(Braunschweig, Deutschland)
NZ 2. VVG
100 %
NS SIA
100 %
NS AS
NS UAB
100 %
NS AS
50 %
NS AS
SWEETGREDIENTS GmbH & Co. KG (Nordstemmen, Deutschland)
Nordic Sugar SIA (Riga, Lettland)
Nordic Sugar UAB i.L.(Vilnius, Litauen)
Gemeinschaftsunternehmen, die nicht einbezogen werden
Nordzucker Bioerdgas Verwaltungs-GmbH (Braunschweig, Deutschland)
Nordzucker Bioerdgas GmbH & Co. KG (Braunschweig, Deutschland)
Ingolf Wesenberg & Co. AS (Oslo, Norwegen)
NZ BEG GmbH
50 %
NZ BEG KG
50 %
IW AS
Sonstige Beteiligungen, die nicht einbezogen werden
Tereos TTD, a.s. (Dobrovice, Tschechien)
TTD
35,38 %
Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
B estätigungsvermerk
des A bschlussprüfers
Wir haben den von der Nordzucker AG, Braunschweig, aufgestellten Konzernabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinnund Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Kapitalfluss­
rechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung und Anhang
sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom
1. März 2014 bis zum 28. Februar 2015 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den
IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend
nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen
Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetz­lichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung
über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht
abzugeben.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB
unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW)
festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu
planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,
die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss
unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten
Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich
auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei
der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche
und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen
über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung
werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im
Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf
der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die
Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss
einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der
gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.
Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend
sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Hannover, 28. April 2015
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den
IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrecht­
lichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
Der Konzern­lagebericht steht in Einklang mit dem Konzern­
abschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der
Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der
zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Dr. Janze
Weiß
WirtschaftsprüferWirtschaftsprüfer
93
94
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Weitere Informationen
Weitere Informationen : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
96 � Corporate Governance-Bericht
97 �Entsprechenserklärung zum DCGK
98 � Bericht des Aufsichtsrats
102 �Glossar
106 � Finanzkalender
95
96
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Weitere Informationen
C orporate
G overnance B ericht des
G esch ä ftsjahrs
2014/15
Corporate Governance umfasst das System der Leitung und
Überwachung eines Unternehmens, einschließlich seiner
Organisation, seiner geschäftspolitischen Grundsätze und
Leitlinien sowie der internen und externen Kontroll- und Überwachungsmechanismen. Eine klar strukturierte und gelebte
Corporate Governance hat für die Nordzucker AG eine hohe
Bedeutung und gewährleistet eine verantwortliche, auf langfristige Wertschöpfung ausgerichtete Unternehmensführung.
Sie fördert das Vertrauen der Aktionäre, der Finanzmärkte, der
Geschäftspartner und der Mitarbeiter sowie der Öffentlichkeit
in die Leitung und Überwachung des Nordzucker Konzerns.
Corporate Governance ist die Grundlage der Entscheidungsund Kontrollprozesse bei der Nordzucker AG. Das Handeln der
Nordzucker AG wird an klar definierten Leitlinien ausgerichtet.
Diese Leitlinien beinhalten eine konsequente Orientierung an
den Bedürfnissen und Erwartungen der Aktionäre, Kunden,
Geschäftspartner und Mitarbeiter.
Die Grundsätze guter Unternehmensführung sind für börsennotierte Aktiengesellschaften im Deutschen Corporate
Governance Kodex (nachfolgend: „Kodex“) geregelt. Der
Kodex enthält Empfehlungen und Anregungen zur guten
Unternehmensführung und beschreibt außerdem gesetzliche
Pflichten börsennotierter Aktiengesellschaften. Aufgrund der
Vorschrift des § 161 Aktiengesetzes (nachfolgend: „AktG“)
haben sich börsennotierte Aktiengesellschaften jährlich zur
Einhaltung von Empfehlungen des Kodex zu erklären. Diese
Erklärung erfolgt sowohl vergangenheitsbezogen als auch
zukunftsbezogen. Die Nordzucker AG ist als nicht börsennotierte Aktiengesellschaft nicht gesetzlich verpflichtet, eine
solche Erklärung nach § 161 AktG abzugeben. Der Kodex
richtet sich an börsennotierte Aktiengesellschaften, seine
Beachtung wird aber auch nicht börsennotierten Aktiengesellschaften empfohlen. Die Nordzucker AG befasst sich daher auf
freiwilliger Basis intensiv mit den Empfehlungen des Kodex
und berichtet in regelmäßigen Abständen, in der Regel jährlich, über die unternehmenseigene Corporate Governance.
Dies schließt eine Erklärung zu den Empfehlungen des Kodex
ein, die sich inhaltlich an die von § 161 AktG geforderte
Entsprechenserklärung anlehnt. Sofern der Kodex gesetz­
liche Pflichten börsennotierter Aktiengesellschaften außerhalb
von Empfehlungen regelt, sind diese auf die Nordzucker AG
nicht anwendbar. Die Gesellschaft geht auch keine freiwillige
Verpflichtung ein, diese zu befolgen.
Die Erzielung eines angemessenen und dauerhaften Gewinns,
die kontinuierliche Generierung von Wachstum und die Er­
höhung unserer Marktanteile leiten die Tätigkeit jedes einzelnen Mitarbeiters. Dabei stellt die beständige Verbesserung aller
Geschäftsprozesse durch kompetente, zielorientiert geführte
und leistungsorientiert entlohnte Mitarbeiter die Existenz und
die langfristige, systematische Fortentwicklung des Unternehmens in einem sich wandelnden Wettbewerbsumfeld sicher.
Die Einhaltung hoher Ansprüche an die Lebensmittel- und
Futtermittelqualität und -sicherheit, die Ressourcenschonung,
die kontinuierliche Minimierung und Verhütung von Umweltbelastungen sowie Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
sind integraler Bestandteil aller Tätigkeiten der Nordzucker AG.
Fehlervermeidung und Vorbeugung haben dabei einen besonderen Stellenwert.
Der Vorstand der Nordzucker AG legt als Leitungsorgan die
Unternehmenspolitik fest. Er ist für die strategische Ausrichtung
des Unternehmens, die Planung und Festlegung des Unternehmensbudgets, die Ressourcenallokation sowie die Kontrolle
der Geschäftsentwicklung verantwortlich. Ferner ist er zuständig für die Aufstellung der Quartals- und Jahresabschlüsse der
Nordzucker AG und des Konzerns.
Der Aufsichtsrat der Nordzucker AG hat einundzwanzig
Mitglieder. Zwei Drittel der Aufsichtsräte sind Vertreter der
Anteilseigner, ein Drittel Vertreter der Arbeitnehmer. Der Aufsichtsrat überwacht und berät den Vorstand bei der Führung der
Geschäfte. Der Aufsichtsrat erörtert regelmäßig die Geschäftsentwicklung und Planung sowie die Strategie des Unternehmens und deren Umsetzung. Er prüft und verabschiedet den
Jahresabschluss der Nordzucker AG und des Konzerns unter
Berücksichtigung der Prüfungsberichte des Abschlussprüfers
und der Ergebnisse der Prüfung durch den Prüfungs- und
Finanz­ausschuss. Wesentliche Vorstandsentscheidungen sind
an seine Zustimmung gebunden.
Weitere Informationen : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
Im Hinblick auf seine Zusammensetzung hat der Aufsichtsrat in
Anlehnung an die Empfehlung gemäß Ziffer 5.4.1 des Kodex
am 10. März 2011 beschlossen, bei der Zusammensetzung
des Aufsichtsrats die folgenden Elemente zu berücksichtigen:
E r k l ä r u ng d e r N o r dz u c k e r AG z u m
D e u t s c h e n Co r p o r at e G ov e r n a n c e
Ko d e x i n An l e h n u ng a n § 161 A k tG
> mindestens zwei Aufsichtsratssitze für Frauen.
Vorstand und Aufsichtsrat der Nordzucker AG, Braunschweig, haben sich mit den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom
24. Juni 2014 eingehend befasst. Obwohl der Deutsche
Corporate Governance Kodex für die Nordzucker AG als
nicht börsennotiertes Unternehmen nicht verbindlich vorgeschrieben ist, wurde und wird den dortigen Empfehlungen durch die Nordzucker AG mit folgenden Ausnahmen
entsprochen:
Derzeit sind diese Ziele erfüllt. Zudem sieht die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats vor, dass bei Vorschlägen zur Wahl
von Aufsichtsratsmitgliedern eine Altersgrenze von 65 Jahren
berücksichtigt werden soll.
1. Interessenkonflikte in der Person von Aufsichtsrats­
mitgliedern treten aufgrund der besonderen Bedeutung landwirtschaftlichen Sachverstandes für das Unternehmen zurück (Ziffer 5.5.3).
> mindestens drei Aufsichtsratssitze für Personen, die im
besonderen Maße das Kriterium der Internationalität ver­
körpern (etwa durch Auslandserfahrung oder aus­ländische
Staatsangehörigkeit);
> mindestens drei Aufsichtsratssitze für Personen, die keine
Funktion bei Kunden, Anbauerverbänden oder sonstigen
Geschäftspartnern wahrnehmen sowie
2. Wegen der Einbeziehung der Nordzucker AG in den
Konzernabschluss der Nordzucker Holding AG hat letztere ein besonderes Informationsbedürfnis (Ziffer 6.1).
3. D
er Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2014/2015
wird aus organisatorischen Gründen nicht binnen
90 Tagen nach Geschäftsjahresende öffentlich zugänglich gemacht. Die Veröffentlichung erfolgt unmittelbar
nach der Bilanzpressekonferenz, die für den 2. Juni 2015
vorgesehen ist (Ziffer 7.1.2).
Sofern der Kodex gesetzliche Pflichten börsennotierter
Aktien­gesellschaften außerhalb von Empfehlungen regelt,
sind diese auf die Nordzucker AG nicht anwendbar. Die
Gesellschaft geht auch keine freiwillige Verpflichtung ein,
diese zu befolgen. Im Übrigen wird auf die Ausführungen
im Corporate Governance- Bericht verwiesen.
Braunschweig, März 2015
Hans-Christian Koehler
Hartwig Fuchs
AufsichtsratsvorsitzenderVorstandsvorsitzender
97
98
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Weitere Informationen
B e r i c h t d e s A u fs i c h t s r at s
d e r N o r dz u c k e r AG f ü r da s
G e s c h ä f t sj a h r 2 014/ 15
Hans-Christian Koehler,
Vorsitzender des Aufsichtsrats
Weitere Informationen : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
Sehr geehrte Ak tionärin,
sehr geehrter Ak tionär,
die Europäische Zuckermarktordnung („ZMO“) läuft
am 30. September 2017 aus. Dieses für die Zuckerindustrie
wegweisende Ereignis stand im abgelaufenen Geschäftsjahr
2014/2015 im Zentrum der Tätigkeiten und Überlegungen
des Aufsichtsrats.
Die Vorbereitung und Einstellung des Nordzucker Konzerns
auf diesen neuen, geänderten Zuckermarkt ist von entscheidender Bedeutung, um auch weiterhin erfolgreich zu agieren.
Zukünftig wird noch wichtiger sein, welche Produkte wo verkauft werden können. Hierbei sind schlanke Strukturen und
schnelle Entscheidungswege essentiell. Nicht zuletzt deshalb
wurde in dem Nordzucker Konzern im Dezember 2014 die
Regional­struktur abgeschafft und durch eine funktionale Struktur ersetzt. Des Weiteren wurde das Projekt „Change!“ initiiert,
um den Wandel im Denken und Handeln aller Beteiligten auf
den neuen, geänderten Zuckermarkt zu fokussieren.
Nicht nur beim Verkauf unserer Produkte, sondern auch beim
Einkauf von Zuckerrüben stehen wegweisende Änderungen
bevor. Die Unterscheidung zwischen „Quotenrüben“ und
„Nichtquotenrüben“ wird ab 1. Oktober 2017 entfallen. Das
bisherige System von Lieferrechten wird mit Auslaufen der
ZMO enden und ersetzt werden durch das in den Satzungen der
Nordzucker Holding AG und Union-Zucker Südhannover GmbH
vorgegebene System der Lieferansprüche, die an die Aktien
bzw. Geschäftsanteile unserer beiden Mutter­gesellschaften
gekoppelt sind. Mehrere Arbeits- und Projektgruppen bereiten
diese Umstellung vor.
Operativ war das abgelaufene Geschäftsjahr 2014/2015 durch
eine lange Kampagne sowie einen starken Rückgang der
Zuckerpreise gekennzeichnet. Lag der EU-Durchschnittspreis
im März 2014 noch bei EUR 604 pro Tonne Weißzucker,
belief er sich am Ende des Geschäftsjahres im Februar 2015
auf nur noch EUR 414 pro Tonne. Die verstärkte Ausrichtung
der Nordzucker auf ein Unternehmen, das auch bei hoher
Volatilität des Zucker­markts erfolgreich wirtschaften kann,
war und ist eines der zentralen Ziele von Aufsichtsrat und
Vorstand. Das im letzten Geschäftsjahr gestartete Projekt zur
weiteren Effizienz­steigerung wird die Erreichung dieses Zieles
unterstützen.
Da sich der Europäische Zuckermarkt und der Weltmarkt
zukünftig stärker beeinflussen werden, sind sich Aufsichtsrat
und Vorstand einig, dass die weitere Internationalisierung
des Nordzucker Konzerns innerhalb und außerhalb Europas
auch zukünftig ein wesentlicher Baustein der Unternehmensstrategie des Nordzucker Konzerns sein wird.
Der Aufsichtsrat der Nordzucker AG hat auch im Geschäftsjahr
2014/2015 die ihm insbesondere nach Gesetz, Satzung und
Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen
und den Vorstand bei der Leitung der Nordzucker AG und des
Nordzucker Konzerns kontinuierlich beraten und überwacht.
Diese Überwachung und Beratung erfolgte insbesondere in
Aufsichtsratssitzungen und den Sitzungen der Ausschüsse des
Aufsichtsrats.
AU F SICHTSRATSSIT Z U N G E N
Der Aufsichtsrat trat im Geschäftsjahr 2014/2015 zu vier
ordentlichen Aufsichtsratssitzungen und nach der Hauptversammlung im Juli 2014 zur konstituierenden Sitzung zusammen. An allen Sitzungen nahm auch jeweils der Vorstand teil.
Bei seiner ersten Aufsichtsratssitzung am 12. März 2014 beschloss der Aufsichtsrat das Budget des Nordzucker Konzerns für
das Geschäftsjahr 2014/2015 und nahm die Mehrjahres­planung
zur Kenntnis. Außerdem beschloss der Aufsichtsrat insbesondere eine Änderung der Geschäftsordnung des Vorstands,
er­örterte die Empfehlungen und Anregungen des Deutschen
Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 13. Mai
2013 und verabschiedete eine aktualisierte Entsprechens­
erklärung in Anlehnung an § 161 Aktiengesetz, die den Aktionären auf der Internetseite der Nordzucker AG sowie im jeweiligen Geschäftsbericht dauerhaft zugänglich gemacht wurde
(siehe auch: Corporate Governance-Bericht im Geschäftsbericht).
Der Jahres- und Konzernabschluss des Geschäftsjahres
2013/2014 stand im Mittelpunkt der zweiten Aufsichtsratssitzung am 22. Mai 2014 (sog. „Bilanzsitzung“). Nach Bericht
des Abschlussprüfers und eingehender Diskussion sowie auf
Empfehlung seines Prüfungs- und Finanzausschusses stellte der
Aufsichtsrat den Jahresabschluss der Nordzucker AG fest und billigte den Konzernabschluss. Auch die Hauptversammlung am
10. Juli 2014 stand auf der Agenda der Sitzung. Zudem beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit der Vorstandsvergütung und
beschloss auf Empfehlung seines Personalausschusses die variable Vergütung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2013/2014.
99
10 0
N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Weitere Informationen
Bei der Hauptversammlung am 10. Juli 2014 wählten die Aktionäre der Nordzucker AG die turnusgemäß ausscheidenden
Aufsichtsratsmitglieder Michael Gerlif, Dr. Harald Isermeyer
und Jochen Johannes Juister erneut in den Aufsichtsrat. Für
den ausgeschiedenen Andreas Scheffrahn wurde Grit Worsch
neu in den Aufsichtsrat gewählt. Der Aufsichtsrat dankt
Andreas Scheffrahn für seinen langjährigen Einsatz zum Wohle
des Nordzucker Konzerns. Direkt im Anschluss an die Hauptversammlung fand die konstituierende Aufsichtsratssitzung
statt, bei der die Personalia im Vordergrund standen: HansChristian Koehler wurde erneut zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt. Ebenso wurden seine Stellvertreter, Helmut
Meyer aus dem Kreis der Anteilseigner-Vertreter und Dieter
Woischke aus dem Kreis der Arbeitnehmer-Vertreter, wiedergewählt. In den Präsidialausschuss, dem Hans-Christian Koehler
als Aufsichtsratsvorsitzender vorsteht, wurden Hans Jochen
Bosse, Michael Gerlif, Dr. Harald Isermeyer, Jochen Johannes
Juister, Sigrun Krussmann und Dieter Woischke gewählt. Zum
neuen Vorsitzenden des Prüfungs- und Finanzausschusses
wurde Michael Gerlif gewählt, zu weiteren Mitgliedern Ulf
Gabriel, Dr. Harald Isermeyer, Jochen Johannes Juister und
Marina Strootmann. Zu Mitgliedern des Personalausschusses
wurden Dr. Harald Isermeyer und Dieter Woischke gewählt, zu
Mitgliedern des Nominierungsausschusses Gerhard Borchert,
Dr. Harald Isermeyer, Dr. Hans Theo Jachmann und Helmut
Meyer. Hans-Christian Koehler steht als Aufsichtsratsvor­
sitzender dem Personal- und dem Nominierungsausschuss vor.
Des Weiteren stand die Änderung der Geschäftsordnung
des Aufsichtsrats auf der Agenda der konstituierenden Aufsichtsratssitzung.
Bei der dritten Aufsichtsratssitzung am 9. Oktober 2014
stimmte der Aufsichtsrat auf Empfehlung seines Prüfungs- und
Finanzausschusses nach gründlicher Prüfung dem vom Vorstand vorgelegten Investitionsbudget für das Geschäftsjahr
2015/2016 zu. Des Weiteren beschäftigte sich der Aufsichtsrat
mit der Strategie des Nordzucker Konzerns und den in die
Wege geleiteten Projekten insbesondere vor dem Hintergrund der stark fallenden Zuckerpreise und dem Auslaufen
der ZMO am 30. September 2017.
Die vierte Aufsichtsratssitzung am 4. Dezember 2014 fand
im Rahmen einer Exkursion des Aufsichtsrats ins Werk Clauen
statt. Der Aufsichtsrat befasste sich bei dieser Sitzung intensiv mit der neuen Organisationsstruktur des Nordzucker
Konzerns: die bisherige Struktur der drei Regionen Zentral-,
Nord- und Osteuropa wurde abgeschafft und in eine funktionale Struktur überführt, um zukünftig noch schneller und
effizienter handeln zu können. Des Weiteren diskutierte der
Aufsichtsrat über die Wachstumsstrategie des Nordzucker
Konzerns innerhalb und außerhalb Europas, an der trotz
Beendigung des Projekts in Sambia auch zukünftig festgehalten wird. Nicht zuletzt deshalb stimmte der Aufsichtsrat
einer 25 %igen Beteiligung der Nordzucker AG am Zuckerhandelsgeschäft der August Töpfer Zuckerhandelsgesellschaft mbH & Co. KG zu. Bei der Aufsichtsratssitzung wurde
auch die Effizienzprüfung des Aufsichtsrats angestoßen,
die entsprechend der Vorgaben des Deutschen Corporate
Governance Kodex nach den Geschäftsjahren 2010/2011 und
2012/2013 auch im abgelaufenen Geschäftsjahr durchgeführt
wurde. In seiner Sitzung am 25. März 2015 (außerhalb der
Berichtsperiode) hat der Aufsichtsrat die mit externer Unterstützung geführten Einzelgespräche und Fragebogen ausgewertet und Verbesserungsvorschläge diskutiert, um die Arbeit
des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse sowie die Zusammenarbeit mit dem Vorstand stetig zu verbessern.
Des Weiteren hat sich der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr
2014/2015 in allen Sitzungen intensiv mit den Folgen und
Risiken des Kartellverfahrens sowie den Finanzstatus einschließlich Vorausschauen und Planungen der Nordzucker AG
und des Nordzucker Konzerns befasst. Er hat die Strategie,
deren Weiterentwicklung und die Unternehmensplanung
des Nordzucker Konzerns mit dem Vorstand regelmäßig diskutiert. Der Gang der Geschäfte, die Risikolage, das Risiko­
management nebst Internem Kontrollsystem und Compliance
sowie Geschäftsvorgänge von erheblicher Bedeutung waren
ebenfalls Gegenstand der Aufsichtsratssitzungen.
Der Vorstand ist innerhalb und außerhalb von Aufsichtsratssitzungen seinen Informationspflichten nach Gesetz, Satzung
und Geschäftsordnungen nachgekommen und hat den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über die für
das Unternehmen relevanten Vorkommnisse unterrichtet.
Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat alle Sachverhalte vorgelegt, die der Entscheidung durch den Aufsichtsrat bedurften.
Beschlussvorschlägen des Vorstands hat der Aufsichtsrat nach
gründlicher Prüfung und Beratung zugestimmt.
Darüber hinaus stand insbesondere der Aufsichtsratsvorsitzende auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen mit dem
Vorstand in regelmäßigem Kontakt, hat sich über die aktuelle
Entwicklung der Geschäftslage und die wesentlichen Geschäftsvorfälle informiert und mit ihm Fragen der Strategie, Planung,
Geschäfts­entwicklung, Risikolage, des Risikomanagements und
der Compliance im Unternehmen beraten.
AUSSCHÜSSE D ES AU F SICHTSRATS
Der Aufsichtsrat der Nordzucker AG hat zur effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben vier Ausschüsse gebildet: Präsidialausschuss, Prüfungs- und Finanzausschuss, Personalausschuss
Weitere Informationen : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
und Nominierungsausschuss. Der jeweilige Ausschussvorsitzende berichtet in der Aufsichtsratssitzung über die wesentlichen Inhalte der Ausschusssitzungen; des Weiteren werden
sämt­liche Protokolle der Ausschusssitzungen allen Mitgliedern des Aufsichtsrats zur Verfügung gestellt.
Der Präsidialausschuss des Aufsichtsrats tagte im Geschäftsjahr 2014/2015 viermal (6. Mai, 20. August, 23. September
und 18. November 2014), wobei die Sitzung am 20. August
zusammen mit dem Prüfungs- und Finanzausschuss stattfand.
Das Aufsichtsratspräsidium befasste sich insbesondere mit
den jeweils wesentlichen aktuellen Themen des Nordzucker
Konzerns sowie der strategischen Projekte und Ausrichtung
insbesondere vor dem Hintergrund des Auslaufens der ZMO
und der stark fallenden Zuckerpreise. Das Präsidium bereitete
zudem die Aufsichtsratssitzungen (einschließlich Termin- und
Themenplanung), die Hauptversammlung sowie die Effizienzprüfung des Aufsichtsrats vor und setzte sich mit der Erklärung der Nordzucker AG zum Deutschen Corporate Governance Kodex in Anlehnung an § 161 AktG auseinander.
Der Prüfungs- und Finanzausschuss trat im Geschäfts­
jahr 2014/2015 fünfmal (6. Mai, 20. August, 23. September,
18. November 2014 und 5. Februar 2015) zusammen, wobei
eine Sitzung zusammen mit dem Präsidialausschuss stattfand und eine Sitzung per Telefonkonferenz durchgeführt
wurde. Er befasste sich regelmäßig mit dem Finanzstatus
und den Vorausschauen, der Unternehmensfinanzierung, der
Investitionsplanung, den Quartals- und Halbjahresabschlüssen des Nordzucker Konzerns und der Nordzucker AG, dem
Risiko­management, dem Internen Kontrollsystem sowie der
Wirksamkeit, der Ausstattung und den Feststellungen der
Internen Revision. Der Ausschuss diskutierte in Gegenwart
des Abschlussprüfers die Abschlüsse und Lageberichte des
Nordzucker Konzerns sowie der Nord­zucker AG für das Geschäftsjahr 2013/2014. Gegenstand der Beratungen war auch
die Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer für
das Geschäftsjahr 2014/2015 und die Kontrolle der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers. Die Prüfung und Billigung des
Jahres- und Konzernabschlusses und des Abhängigkeitsberichts
für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2014/2015 sowie der
Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr
2015/2016 und der Dividendenvorschlag an die Hauptversammlung wurden auf einer Sitzung außerhalb des Berichtszeitraums am 12. Mai 2015 vorbereitet.
Der Personalausschuss tagte im Geschäftsjahr 2014/2015
am 11. März und 22. April 2014 und fasste einen Umlauf­
beschluss am 12. Mai 2014. Er hat insbesondere das System
der Vorstandsvergütung überprüft sowie die Entscheidungen
des Aufsichtsrats über die variable Vergütung des Vorstands
vorbereitet (siehe Vergütungsbericht im Geschäftsbericht).
Der Nominierungsausschuss tagte im Geschäftsjahr
2014/2015 am 8. Mai 2014. Er entwickelte und beschloss ein
Anforderungsprofil für die Anteilseigner-Vertreter im Aufsichtsrat und gab dem Gesamtaufsichtsrat auf dessen Basis eine
Empfehlung im Hinblick auf den Vorschlag an die Hauptversammlung bezüglich der Wahl von Aktionärsvertretern in den
Aufsichtsrat.
J AHRESABSCHLUSS 2 014/2 015
Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat den Jahresabschluss der
Nordzucker AG und des Konzerns sowie den Lagebericht und
den Konzernlagebericht sowie den Gewinnverwendungsbeschluss und den Bericht über Beziehungen zu verbundenen
Unternehmen fristgerecht vorgelegt. Die von der Hauptversammlung am 10. Juli 2014 auf Vorschlag des Aufsichtsrats als
Abschlussprüfer gewählte Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hannover, hat den Jahresabschluss
der Nordzucker AG für das Geschäftsjahr 2014/2015, deren
Lagebericht, den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht geprüft und jeweils einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der Abschlussprüfer hat auch den
Abhängigkeitsbericht geprüft, den Aufsichtsräten rechtzeitig
vorgelegt und folgenden Bestätigungsvermerk erteilt: „Nach
unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen
wir, dass 1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig
sind und 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften
die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war.“
Die oben genannten Dokumente wurden vom Prüfungs- und
Finanzausschuss und vom Aufsichtsrat nach rechtzeitiger Vorlage eingehend geprüft und im Beisein des Abschlussprüfers
nach dessen Bericht über die wesentlichen Ergebnisse seiner
Prüfung umfassend erörtert. Der Aufsichtsrat hat sich dem Ergebnis der Prüfung durch die Abschlussprüfer in seiner Sitzung
am 1. Juni 2015 angeschlossen und im Rahmen seiner eigenen
Prüfung festgestellt, dass Einwendungen nicht zu erheben
sind. Der Aufsichtsrat hat die vom Vorstand aufgestellten Jahres­
abschlüsse gebilligt; der Jahresabschluss ist damit festgestellt.
Der Aufsichtsrat hat außerdem dem Vorschlag des Vorstands
für die Verwendung des Bilanzgewinns zu­gestimmt, mithin der
Ausschüttung einer Dividende von EUR 0,10 pro Aktie.
Dem Vorstand und allen Mitarbeitern des Nordzucker Konzerns dankt der Aufsichtsrat für die im Geschäftsjahr 2014/2015
geleistete Arbeit.
Braunschweig, den 1. Juni 2015
Hans-Christian Koehler
Vorsitzender des Aufsichtsrats
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g lo ss a r
Eigenkapitalrendite
Eine Größe, welche die Profitabilität des eingesetzten Kapitals
abbildet. Sie ermittelt sich aus dem erzielten Periodenergebnis im Verhältnis zum bilanziellen Eigenkapital.
F i n a nzw i r t s c h a f t
Cashflow
Netto-Zufluss an Geldmitteln. Differenz aus den zahlungswirksamen Einnahmen und den zahlungswirksamen Ausgaben in einer Berichtsperiode. Der Cashflow steht dem Unternehmen für Investitionen, Rückführung von Verbindlichkeiten
und Gewinnausschüttung zur Verfügung.
Deutscher Corporate Governance Kodex (DCGK)
(‚Richtlinien zur Unternehmensführung‘)
2002 formulierter Kodex zur Führung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften. Der DCGK enthält national und international anerkannte Standards verantwortungsvoller Unternehmensführung, die vor allem auf Transparenz und
Nachvollziehbarkeit ausgerichtet sind. Festgelegt sind darin
Zuständigkeiten von Vorstand und Aufsichtsrat, Regelungen
und Empfehlungen zum Schutz der Aktionärsrechte und zur
Besetzung der Führungs- und Aufsichtsgremien sowie zu deren
Vergütung. Auch nicht börsennotierten Unternehmen wird die
Beachtung des DCGK empfohlen.
Dividende
Der auf die einzelne Aktie entfallende Betrag des Bilanzgewinns
einer Aktiengesellschaft. Die Dividende wird entweder in Prozent des Nennwerts oder in Währungseinheiten pro Stück
(Dividende je Aktie) ausgedrückt. Über die Ausschüttung der
Dividende beschließt die Haupt - (Gesellschafter) - Versammlung. In Deutschland wird die Dividende jährlich gezahlt.
EBIT (‚Earnings before interest and taxes‘)
Bezeichnet den Gewinn der betrieblichen Tätigkeit vor Abzug
von Zinsen und Steuern. Diese Kennzahl soll eine Aussage über
das Ergebnis aus dem laufenden Geschäft machen. Dabei
bleibt die unterschiedliche Kapitalausstattung von Unternehmen unbeachtet, sodass das allgemeine Zinsniveau sowie
Steuer­sätze keine Berücksichtigung finden.
EBITDA (‚Earnings before interest,
taxes depreciation and amortization’)
Bezeichnet den Gewinn der betrieblichen Tätigkeit vor Abzug
von Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Die Kennzahl ist ein
Maß für die operative Leistungsfähigkeit vor Berücksichtigung
von Aufwendungen für Investitionen.
Eigenkapitalquote
Kennzahl, die das Verhältnis des bilanziellen Eigenkapitals zur
Gesamtbilanzsumme darstellt.
Entsprechenserklärung
Geschäftsjährlich von Vorstand und Aufsichtsrat börsennotierter
Gesellschaften gemäß § 161 AktG abzugebende und zu veröffentlichende Erklärung, inwieweit die Unternehmensführung
den Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher
Corporate Governance Kodex“ entspricht und welche Empfehlungen nicht angewendet werden.
Future
Ein verbindlicher Terminkontrakt zwischen zwei Parteien (im
Gegensatz zu halbseitig verpflichtenden Verträgen bei Optionen), eine Art Termingeschäft. Ein solcher Vertrag ist charakterisiert durch die verpflichtende Lieferung (für den Verkäufer) bzw.
Abnahme (für den Käufer) eines genau bestimmten Vertrags­
gegenstands (Basiswert) in einer bestimmten Menge (Kontraktgröße) und Qualität, zu einem fixen Zeitpunkt in der Zukunft
(Termin) und zu einem konkreten, bereits bei Vertrags­abschluss
festgelegten Preis.
Goodwill bzw. Geschäfts- oder Firmenwert
Als Goodwill wird ein immaterieller Vermögenswert bezeichnet,
der entsteht, wenn der Kaufpreis für ein Unternehmen höher ist
als sein neubewertetes Eigenkapital.
Konsortialkredit
Siehe syndizierter Kredit.
Nettoverschuldung
Finanzverbindlichkeiten abzüglich liquider Mittel.
Swap (Englisch: (Aus-)Tausch)
Im wirtschaftlichen Sinne ein Sammelbegriff für eine Vereinbarung, deren Gemeinsamkeit ein Austausch von zukünftigen
Basisgütern ist. Das können Zahlungsströme, Zinsen, Devisen,
Rohstoffe etc. sein. Die Vereinbarung definiert dabei, wie der
Austausch berechnet und wann er fällig wird.
Syndizierter Kredit
Kreditvergabe durch mehrere Banken (Syndikat, Konsortium)
auf Basis einer einheitlichen vertraglichen Dokumentation und
zu denselben Konditionen und Bedingungen.
Umsatzrendite
Eine Kennzahl, die das Periodenergebnis ins Verhältnis zum
Umsatz setzt und damit eine Aussage zur Profitabilität des Unternehmens ermöglicht.
Weitere Informationen : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
Zucker und Bioethanol
Bioethanol (Agraralkohol)
Ethanol, der aus Biomasse (nachwachsenden Kohlenstoffträgern) hergestellt wird. Stärke (z. B. aus Weizen oder Mais)
wird dazu enzymatisch in Glukose aufgespalten, die anschließend mit Hefepilzen versetzt und zu Ethanol vergoren wird. Für
die Ethanolgewinnung aus Zuckerrüben gelangen Rohsaft oder
Dicksaft als Zwischenprodukte der Zuckererzeugung direkt zur
Fermentation. Bioethanol ist gegenüber fossilen Energieträgern
CO2-neutral und bietet langfristig wirtschaftliche Vorteile. In
Deutschland gilt seit 2007 das Biokraftstoffquotengesetz, das
Beimischungsquoten von Bioethanol zu Ottokraftstoffen festlegt.
CO2 (Kohlenstoffdioxid,‚Treibhausgas’)
Chemische Verbindung aus Kohlenstoff und Sauerstoff, die
neben Kohlenstoffmonoxid zur Gruppe der Kohlenstoffoxide
gehört. Das farb- und geruchlose Gas ist natürlicher Bestandteil der Luft. Es entsteht bei der Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Substanzen und bei der Zellatmung. Pflanzen und
manche Bakterien wandeln CO2 in Biomasse um.
Dicksaft
Ein auf rund 70 bis 75 Prozent Trockensubstanz eingedickter,
gereinigter Zuckersaft. Dicksaft entsteht am Ende der Verdampfstation, bevor die eigentliche Kristallisation des Zuckers in den
Kochapparaten im Zuckerhaus folgt.
Emission
Abgabe von Substanzen an die Umwelt.
Isoglukose
Vorwiegend aus Maisstärke hergestellter Zucker, der in Getränken und Obstkonserven verwendet wird. Isoglukose ist ein
Marktordnungsprodukt.
Kohlenhydrate oder Saccharide
Vor allem Zucker und Stärken bilden zusammen mit den
Fetten und Proteinen den quantitativ größten verwert­baren
und nicht verwertbaren (Ballaststoffe) Anteil an der mensch­
lichen Nahrung. Kohlenhydrate sind der Hauptenergielieferant
für den menschlichen Organismus.
Melasse
Sirupartiges Nebenerzeugnis der Zuckergewinnung, das zur
Herstellung von Hefen und Futtermitteln eingesetzt wird.
Pellets oder Trockenschnitzelpellets
Nebenerzeugnis der Zuckergewinnung. Pellets bestehen aus extrahierten, getrockneten Zuckerrübenschnitzeln, die melassiert
oder unmelassiert als Futtermittel angeboten werden.
Raffination (oder ‚Raffinierung’/‚Raffinade’)
Bezeichnet im allgemeinen Sinne ein Verfahren zur Reinigung
oder Veredelung von Rohstoffen. Bei Zucker bedeutet dies
das Entfärben von braunem Rohzucker (aus Zuckerrohr oder
Zuckerrübe) durch die (wiederholte) Abfolge verschiedener
Verfahrensschritte in Raffinade(-Zucker).
Rohrrohzucker
Zucker, der aus Zuckerrohr gewonnen wird. Dieser kann durch
Raffination auch in Weißzucker umgearbeitet werden.
Rohsaft
Aus Zuckerrüben gewonnener zuckerhaltiger Saft, der zu Zucker
oder Bioethanol weiterverarbeitet werden kann.
Schnitzel oder Pressschnitzel oder Rübenschnitzel
Ausgepresste Rübenschnitzel sind ein Produkt, das bei der
Zuckergewinnung anfällt. Sie werden als Futtermittel verwendet.
Stevia
Ein aus der Pflanze „Stevia rebaudiana“ („Süßkraut“, auch
„Honigkraut“ genannt) gewonnener Süßstoff, der hauptsächlich
aus Steviolglycosiden besteht. Steviolglycoside sind als E 960 in
der EU seit dem 2. Dezember 2011 als Lebensmittel­zusatzstoffe
zugelassen.
Weißzucker
Der übliche Verbrauchszucker, der durch Raffination aus Rohzucker gewonnen wird.
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N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Weitere Informationen
Zuckerwirtschaf t
AKP-Staaten (Afrika, Karibik und Pazifik)
77 mehrheitlich ehemalige Kolonialstaaten Frankreichs und
Großbritanniens, denen die EU seit 1975 durch Präferenz­
abkommen (Cotonou-Abkommen) einen bevorzugten
Zugang zum Binnenmarkt und den zollfreien Import von
1,3 Millionen Tonnen Rohzucker einräumt. Die EU will das
Cotonou-Abkommen ab 2008 durch so genannte Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (WPA) mit den AKP-Staaten ablösen.
Bezogen auf Zucker soll darin eine Gleichstellung dieser Länder
mit den am wenigsten entwickelten Ländern (LDC) erfolgen.
Dansukker
Das Tochterunternehmen des Nordzucker Konzerns, Nordic
Sugar, bietet für Verbraucher unter der Marke Dansukker eine
breite Palette süßer Zuckerprodukte aus Zuckerrübe und
Zuckerrohr an. Das Angebot wurde kontinuierlich entwickelt,
um es den Bedürfnissen moderner Haushalte anzupassen und
enthält zum Beispiel verschiedene Kristallzucker, Würfel- und
Puderzucker, braune Zucker und Sirupe ebenso wie Bio- und
Fairtrade-Varianten.
Fairtrade
Kern des Fairtrade-Standards ist die Zahlung eines garantierten
Mindestpreises, der über dem Weltmarktpreis liegt und die
Kosten der Produzenten für ihre Lebenshaltung und den
Anbau deckt.
LDC (,Least developed countries’)
Die am wenigsten entwickelten Länder der Erde. Dieser Begriff
bezieht sich auf einen EU-Beschluss von 2001, nach dem alle
Waren außer Waffen aus den 50 am wenigsten entwickelten
Ländern zollfrei in die EU importiert werden dürfen. Für Zucker
wurde eine Übergangsregelung bis 2009 vereinbart. Seit dem
1. Juli 2009 kann Zucker aus den LDC-Staaten zollfrei und ohne
Mengenbegrenzung in die EU eingeführt werden.
Produktionsabgabe
Marktordnungsabgabe der Rübenanbauer und Zuckerhersteller
zur Finanzierung der Exporte von in der EU nicht abgesetztem
Quotenzucker.
SweetFamily
Die internationale Dachmarke des Nordzucker Konzerns. In
Deutschland, Polen, der Slowakei und Ungarn werden seit
November 2004 Rübenzuckerprodukte für Endverbraucher,
Bäckereihandwerk und Lebensmittelindustrie unter der Marke
SweetFamily vermarktet.
WTO (,World Trade Organisation’)
Multinationale Verhandlungsorganisation mit Sitz in Genf, in
der 150 Mitgliedstaaten über die Liberalisierung des Welthandels verhandeln.
ZMO (‚Zuckermarktordnung’)
Seit 1968 (in den Geltungsbereichen EWG/EG/EU) bestehende gemeinsame Marktorganisation für Zucker, die Preise
für Zucker- und Zuckerrüben, maximale Produktionsmengen
für Zucker sowie Außenschutzbestimmungen regelt. Die bisher gültige Verordnung (EG) Nr. 1260/2001 wurde zum 1. Juli
2006 abgelöst von der Verordnung (EG) Nr. 318/2006, die die
Agrarminister der EU-Mitgliedsstaaten am 20. Februar 2006
verabschiedet haben. Zum 30. September 2017 läuft die ZMO
in ihrer jetzigen Form aus.
Zuckerquote
Zuckerquoten wurden in der EU eingeführt, um die Zuckerproduktion zu begrenzen und Überschüsse zu vermeiden.
Für die innerhalb dieser Quote produzierten Mengen besteht
eine Abnahme- und Preisgarantie.
Zuckerwirtschaftsjahr (ZWJ)
Das Wirtschaftsjahr der gemeinsamen Marktorganisation
für EU-Zucker beginnt jeweils am 1. Oktober und endet am
30. September.
Weitere Informationen : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
Z e r t i f i z i e r u ng e n , Q ua l i tät ss i c h e r u ng
u nd V e r b r a u c h e r s c h u t z
DIN EN ISO 9001
Diese Norm gehört zur Normenreihe EN ISO 9000 ff., die die
Grundsätze für Maßnahmen zum Qualitätsmanagement dokumentieren. Dabei geht die EN ISO 9001 speziell auf Anforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem ein, bei denen
eine Organisation ihre Fähigkeit darlegen muss, Produkte
bereitzustellen, welche die Anforderungen der Kunden und
allfällige behördliche Anforderungen erfüllen.
DIN EN ISO 14001
Diese international gültige Norm legt weltweit anerkannte
Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem fest.
DIN EN ISO 22000
Diese Norm beinhaltet Vorgaben für ein weltweit gültiges
Managementsystem im Bereich Lebensmittelsicherheit.
DIN EN ISO 50001
Ein zertifizierbarer ISO-Standard (International Organization for
Standardization), der die Anforderungen für die Einrichtung,
Umsetzung, Aufrechterhaltung und Verbesserung eines Energie­
managementsystems vorgibt.
EMAS III (,Eco Management and Audit Scheme’)
Freiwilliges System der EU für das Umweltmanagement und
die Förderung der Umweltschutzleistungen.
FSSC 22000
Die erste globale Food Safety-Norm, die auf die Lebensmittelproduktion abzielt. Diese Norm wurde speziell für Unternehmen entwickelt, die tierische oder pflanzliche Produkte oder
Lebensmittelzutaten herstellen oder verarbeiten.
GMP B2 (,Good Manufacturing Practice B2’)
Niederländischer Standard zur Qualitätslenkung der Futtermittel für die Tierfütterung für ausländische Lieferanten.
IFS-Standard (,International Food Standard’)
Dieser Standard dient der Lebensmittelsicherheit und dem
Verbraucherschutz.
OHSAS 18001
(‚Occupational Health- and Safety Assessment Series’)
Keine Norm, kann aber als Zertifizierungsgrundlage für Managementsysteme zum Arbeitsschutz (AMS) verwendet werden. Die
Struktur von OHSAS orientiert sich an der DIN EN ISO 14001.
Somit eignet es sich zur Anwendung als integriertes Managementsystem.
PAS 220 (‚Publicly Available Specification 220’)
Zertifizierungsstandard, der entwickelt wurde, um grundlegende Anforderungen für die Zertifizierung von Produktionsprozessen innerhalb der Lebensmittelkette zu definieren und
der dazu dient, die Einhaltung von Standards zur Lebensmittel­
sicherheit sicherzustellen. Er ist auf die gemeinsame Anwendung mit DIN EN ISO 22000 abgestimmt. ISO 22000 und
PAS 220 sind allgemein als FSSC 22000 bekannt.
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N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Weitere Informationen
wichtige termine
F i n a nz k a l e nd e r
1. Juli 2015Gesellschafterversammlung
Union-Zucker Südhannover
in Nörten-Hardenberg
15. Juli 2015Hauptversammlung Nordzucker
Holding AG, Stadthalle Braunschweig
16. Juli 2015Hauptversammlung Nordzucker AG,
Stadthalle Braunschweig
o n l i n e - p u b l i k at i o n e n
Folgende Publikationen finden Sie unter
www.nordzucker.de
> Geschäftsberichte und Quartalsberichte
> Compliance-Erklärung
> Aktionärsbriefe
Weitere Informationen : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15
Nordzucker hat diesen Geschäftsbericht im Sinne eines nachhaltigen Umweltschutzes produziert. Der Druck erfolgte klimaneutral nach dem Verfahren von Arktik. Alle CO2-Emissionen,
die mittelbar oder unmittelbar beim Druck entstehen, wurden
ermittelt und über Investitionen in renommierte Klimaschutzprojekte kompensiert.
107
Nordzucker AG
Küchenstraße 9
38100 Braunschweig
Telefon: 0531 2411-0
Telefax: 0531 2411-100
[email protected]
www.nordzucker.de
Corporate Communications
Christian Kionka
Telefon: 0531 2411-173
[email protected]
Investor Relations
Bianca Deppe-Leickel
Telefon: 0531 2411-335
[email protected]
Aktienregister
Martin Eichholz
Telefon: 0531 2411-119
[email protected]
Der vorliegende Geschäftsbericht des Nordzucker Konzerns ist auch in englischer Sprache verfügbar.
Der Bericht wird in den Sprachen Deutsch und Englisch als HTML-Version im Internet unter www.nordzucker.de
und im Download-Center als PDF-Datei zum Herunterladen zur Verfügung gestellt.