GESCHÄFTSBERICHT 2014/15 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 Rübe n a n bau und Kampagne 2014/15 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 16.091 15.379 14.981 14.761 14.482 ha 254.300 265.947 265.904 241.000 242.000 Rübenverarbeitung t/Tag 133.192 143.520 138.797 143.236 146.194 Zuckererzeugung Mio. t 2,30 2,91 2,80 2,50 2,91 Rübenanbauer Rübenanbaufläche N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 U msatz Millionen Euro 2.443 2.500 2.250 2.361 2.018 2.000 1.866 1.815 1.750 1.500 1.250 1.000 750 500 250 0 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 Jah res ü b ers c h us s Millionen Euro 400 369* 350 300 250 209 208 200 150 91 100 50 0 20 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 * angepasst D iv iden de je Ak tie Euro 1,80 2,00 1,50 1,00 0,50 0 * Vorschlag 1,30 1,00 0,46 0,10 * 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 k o n z e r n k e nn z a h l e n Nordzucker – Kennzahlen im Überblick Renditekennzahlen 1 EBITDA-Marge Umsatzrendite 2 Eigenkapitalrendite 3 Tilgungsdauer 4 Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit je Aktie 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 % 16,6 18,4 24,3 20,0 7,5 % 4,8 10,1 14,7 8,5 1,1 % 10,6 20,4 27,8 14,5 1,6 Jahre 1,1 0,6 0,1 – 0,1 – 0,3 EUR 6,49 4,59 6,49 5,90 2,79 Konzern-Ergebnis je Aktie EUR 1,80 4,22 7,44 4,17 0,43 Dividende je Aktie 6 EUR 0,46 1,00 1,80 1,30 0,10 Dividendensumme Mio. EUR 22,2 48,3 86,9 62,8 4,8 5 1 EBITDA/Umsatzerlöse 2 Jahresüberschuss (nach Minderheiten)/Umsatzerlöse 3 Jahresüberschuss (nach Minderheiten)/Eigenkapital 4 Nettoverschuldung/EBITDA 5 Jahresüberschuss (nach Minderheiten)/Anzahl Aktien 6 Dividendensumme/Anzahl Aktien Finanzkennzahlen 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 Umsatzerlöse Mio. EUR 1.815 2.018 2.443 2.361 1.866 EBITDA Mio. EUR 283 420 594 472 140 EBIT Mio. EUR 188 315 506* 299 26 Jahresüberschuss Mio. EUR 91 208 369* 209 20 Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit Mio. EUR 313 222 313 285 135 Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte Mio. EUR 56 64 74 79 82 2014/15 * angepasst Bil anzkennzahlen zum Geschäft sjahresende 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 Bilanzsumme Mio. EUR 1.982 2.262 2.403 2.337 2.144 Eigenkapital Mio. EUR 819 999 1.291 1.386 1.272 59 Eigenkapitalquote % 41 44 54 59 Finanzverbindlichkeiten Mio. EUR 364 256 71 6 7 Liquide Mittel Mio. EUR 50 7 11 58 45 Nettoverschuldung1 Mio. EUR 314 249 59 – 52 – 37 1 Liquide Mittel – Finanzverbindlichkeiten N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B e r I c h t 2014/15 „zucker neu denken“ Der Zuckermarkt verändert sich. Nordzucker orientiert sich neu. Der Vorstand zum Thema „Zucker neu denken“: Hartwig Fuchs: Dr. Michael Noth: zucker neu denken heißt vor allem vom markt her denken. es gilt, marktorientiert zu handeln, effizient über die gesamte wertschöpfungskette hinweg zu produzieren und die wachstumschancen, die uns der zuckermarkt in der eu und weltweit bietet, konsequent zu nutzen. unser Geschäft, aus rüben zucker herzustellen, bleibt gleich. wir wollen es aber anders betreiben: mit den gleichen mitarbeitern, aber einer anderen denke, einer veränderten kultur, noch marktorientierter, noch schneller und noch effizienter. Axel Aumüller: wir müssen die Internationalisierung vorantreiben und irgendwann auch erfolg haben. Von produktions- beziehungsweise technischer seite ändert sich eher wenig. mir geht es darum, alle zu motivieren, mal durch eine andere brille zu schauen. es geht immer noch besser, es geht immer noch effizienter. daran müssen wir arbeiten. Mats Liljestam: Dr. Lars Gorissen: es geht darum, alte wahrheiten noch einmal in Frage zu stellen und damit dann das gesamte unternehmen neu auszurichten. zudem müssen wir über den tellerrand europas hinausschauen und unseren blick für den weltmarkt öffnen. wir laufen aus einem relativ sicheren hafen aus auf eine deutlich unruhigere see und müssen dort bestehen. Viel stärker als in der Vergangenheit müssen wir darauf achten, dass unsere zuckerproduktion wettbewerbsfähig ist. 1 2 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Zucker neu denken In h a lt 1 Nordzucker im Überblick Kennzahlen 4 18 zucker Neu denken konzern-l agebericht 5 � Brief des Vorstands 8 � Z ucker neu denken – Jetzt sind neue Ansätze gefragt – Der Vorstand am runden Tisch 20 24 28 32 32 33 33 33 40 40 � � � � � � � � � � Nordzucker im Überblick Rahmenbedingungen und Marktentwicklung Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage Investitionen Finanzierung Dividende Mitarbeiter Chancen und Risiken Nachtragsbericht Prognosebericht zucker neu denken : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B e r I c h t 2014/15 Die Rüben auf dem Weg. 42 94 konzernabschluss w e I t e r e I n F o r m at I o n e n 44 44 45 46 48 49 93 � � � � � � � konzern-gewinn- und Verlustrechnung konzern-gesamtergebnisrechnung konzern-kapitalflussrechnung konzern-Bilanz konzern-eigenkapitalveränderungsrechnung konzern-Anhang Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 96 97 98 102 106 � � � � � corporate governance-Bericht entsprechenserklärung zum Dcgk Bericht des Aufsichtsrats glossar Finanzkalender 3 4 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B e r I c h t 2014/15 : Vorstand Dr. Lars Gorissen Dr. Michael Noth Axel Aumüller Hartwig Fuchs (Vorstandsvorsitzender) der Vor s ta nd der nordzucker aG Mats Liljestam Brief des Vorstands : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B e r I c h t 2014/15 sehr Geehrte aktIonärInnen und aktIonäre, die deutlich fallenden Zuckerpreise und der Konkurrenzkampf um Marktanteile innerhalb der EU haben das Geschäftsjahr 2014/15 geprägt. Beide Entwicklungen führten von Quartal zu Quartal zu erheblich niedrigerem Umsatz und Ergebnis. Am Ende mussten wir das Jahr mit einem Umsatzrückgang von mehr als 20 Prozent abschließen. Das Konzern-Periodenergebnis lag bei 20 Millionen Euro. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag das Periodenergebnis noch bei 209 Millionen Euro. Das operative Ergebnis betrug 26 Millionen Euro nach 299 Millionen Euro im Vorjahr. Die Ertragslage ist unbefriedigend. „ d i e d e u t l i c h fa l l e n d e n zuckerpreise und der konkurrenzkampf u m m a r k ta n t e i l e h a b e n d a s g e s c h Ä f t s J a h r 2 0 1 4 / 1 5 g e p r Ä g t. “ Im vierten Jahr in Folge lag die weltweite Zuckerproduktion über dem Verbrauch, was im Geschäftsjahr 2014/15 zu deutlich niedrigeren Weltmarktpreisen in US-Dollar führte. Verstärkt wurde der Abwärtstrend durch die Abwertung des brasilianischen Real gegenüber dem US-Dollar, da die brasilianischen Exporte entsprechend wettbewerbsfähiger wurden. In der EU sah die Lage nicht besser aus: Durch preisgünstige Importe von Präferenzzucker und Maßnahmen der EU-Kommission in Form von Zollreduzierungen für weitere Importe sowie die Freigabe zur Umwandlung von Nicht-Quotenzucker in Quotenzucker in den Vorjahren kam es im europäischen Markt zu Überschussmengen, die sich auf die Preise auswirkten. Gleichzeitig hat sich der Wettbewerb um Marktanteile in den vergangenen Monaten weiter verschärft. Mit Blick auf das Auslaufen der Quotenregelung 2017 geht es deutschen und europäischen Wettbewerbern derzeit vor allen darum, Marktanteile auszubauen. Die Preise innerhalb der EU haben sich am Ende des Geschäftsjahres 2014/15 auf einem sehr niedrigen Niveau stabilisiert. Wir rechnen aufgrund der sich abzeichnenden Reduzierung der Anbauflächen mittelfristig mit wieder leicht steigenden Preisen, wobei dieser Anstieg durch die hohe Wettbewerbsintensität begrenzt werden dürfte. 5 6 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Brief des Vorstands Wir haben eine ganze Reihe von Maßnahmen ergriffen, die kurzfristig und langfristig unsere Profitabilität und Wettbewerbskraft sicherstellen werden. Gleichzeitig haben wir eine sehr solide finanzielle Basis. In den sehr erfolgreichen drei zurückliegenden Jahren ist es uns gelungen, unsere Nettoverschuldung komplett abzubauen und dennoch die Investitionen in unsere Werke auf einem hohen Niveau zu halten. Auch das Jahr 2014/15 konnten wir schuldenfrei, sogar mit einer Netto-Anlage abschließen. Unsere Eigenkapitalquote liegt auch weiter auf sehr hohem Niveau und beträgt wie im Vorjahr 59 Prozent. Wir sind damit grundsolide aufgestellt. „ unsere aufgabe wird es sein, das unternehmen selbst zu diesen heute e r z i e l b a r e n r e l at i v n i e d r i g e n z u c k e r p r e i s e n p r o f i ta b e l a u f z u s t e l l e n . “ Die derzeitige Situation verschärft den Druck auf uns, auch zu diesen niedrigen Zuckerpreisen profitabel zu wirtschaften. Aufgrund der langlaufenden Verträge für Zucker ist absehbar, dass es im jetzt laufenden Geschäftsjahr fast unmöglich sein wird, ein positives Ergebnis zu erwirtschaften. Das hat schon zu Kostenkürzungen geführt und Folgen für Investitionen, Rübenpreise sowie für die Dividendenpolitik gehabt und wird noch weitere deutliche Einsparungen und Effizienzsteigerungen nötig machen. Gemeinsam mit unseren Rübenanbauern haben wir unsere Anbaufläche für 2015 ganz erheblich zurückgenommen, um den Zuckermarkt durch geringere Produktionsmengen entsprechend zu entlasten. Diese Maßnahme wird sich allerdings frühestens im Laufe des Jahres 2016/17 auf den Markt auswirken. Trotz unserer anspruchsvollen Ergebnissituation werden wir auch 2015/16 nahezu auf dem Niveau der Vorjahre investieren – insbesondere in Maßnahmen zur Förderung der Markt- und Kundenorientierung, der Wirtschaftlichkeit und des Umweltschutzes. Unser Anfang des Jahres 2015 gestartetes Effizienzprogramm „FORCE“ hat zur Aufgabe, Nordzucker konsequent auf Kostensenkung und Profitabilität und zu trimmen. Dabei werden alle Bereiche und Standorte auf Effizienz und Leistung überprüft. Dies gilt für Verwaltungs prozesse ebenso wie für Einkauf, Produktion, Logistik und Vertrieb. Wir gehen davon aus, dass wir durch diese Maßnahmen bereits kurzfristig jährlich mindestens 50 Millionen Euro einsparen werden. Und: Effizienzsteigerung bleibt in diesen Märkten ein Dauerthema, die kontinuierliche Verbesserung unserer Strukturen und Prozesse eine dauerhafte Aufgabe. Brief des Vorstands : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 Wir denken langfristig. Deshalb werden wir auch unsere Unternehmenskultur so entwickeln, dass wir in einem nach 2017 wesentlich volatileren und umkämpfteren Markt erfolgreich bestehen können. Die Herausforderungen des Marktes anzunehmen, vom Markt her zu denken und Markt- und Kundenorientierung stehen im Fokus. Wir haben hierfür mit dem Projekt „Change!“ ein umfassendes und langfristig ausgelegtes Veränderungsprogramm gestartet. Für unsere strategische Ausrichtung bedeutet das, dass wir Wachstumsmöglichkeiten, die sich aus der Konsolidierung des Zuckermarktes in der EU ergeben und profitabel sind, nutzen wollen. Von den Wachstumsmärkten in den Entwicklungs- und Schwellenländern sind wir weiterhin überzeugt. In diesen Märkten steigt der Zuckerverbrauch – im Gegensatz zur EU – und es gibt gute Chancen, mit einer regionalen Zuckererzeugung an diesem Nachfragewachstum zu partizipieren. Nach 2017 fällt zusammen mit der Quotenregelung auch die Exportbeschränkung für Zucker. Dies bietet zudem neue Möglichkeiten, andere Märkte über Zuckerexporte zu erschließen. Hierauf bereiten wir uns mit Kooperationen und Aufbau von Know-how vor. Die kommenden Jahre werden uns in besonderem Maße fordern. Aber diese Entwicklung haben wir erwartet. Veränderungen an den Zuckermärkten sind eher langwellige Bewegungen, die sich durch Vertragsgestaltungen und landwirtschaftliche Flächenplanungen ergeben. Wir rechnen damit, dass die derzeit niedrigen Zuckerpreise Auswirkungen auf die Produktions mengen der nächsten Jahre haben werden, während gleichzeitig die Nachfrage nach Zucker stetig wächst. Die Preise werden nicht auf ewig auf diesem Niveau verharren, aber unsere Aufgabe wird es sein, das Unternehmen selbst zu diesen heute erzielbaren relativ niedrigen Zuckerpreisen profitabel aufzustellen, und diese Aufgabe gehen wir mit voller Kraft an. Wir setzen darauf, dass Sie, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, Nordzucker gemeinsam mit uns als ein starkes Unternehmen im Zuckermarkt weiterentwickeln. Nordzucker AG Der Vorstand Hartwig Fuchs Mats Liljestam Axel Aumüller Dr. Lars Gorissen Dr. Michael Noth 7 8 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B e r I c h t 2014/15 : zucker neu denken »wir müssen Die weiChen Für Die Zeit naCh 2017 jetZt stellen.« Hartwig Fuchs »wir gehen DaVon aus, Dass aB 2017 Die proDuKtionsmenge steigen wirD.« Mats Liljestam Zucker neu denken : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 zucker neu denken Jetzt sind n e u e A n s ät z e gefragt Ein dramatisch fallender Zuckerpreis, aggressiver Wettbewerb um Marktanteile, schwierige Rahmenbedingungen für die Zuckerwirtschaft, gedrückte Ergebniserwartungen und die Vorbereitung auf eine Zeit ohne Quotenregelung: Dies waren die zentralen Themen für ein offenes Round-Table-Gespräch des Nordzucker‑Vorstands am 9. April 2015. Christian Kionka, Leiter der Nordzucker Unternehmenskommunikation, moderierte die Diskussion; lesen Sie das Gespräch in Auszügen: im gespräch: Hart wig Fuchs, Axel Aumüller, D r . L a r s G o r i s s e n , M at s L i l j e s ta m , Dr. Michael Noth und Christian Kionka Christian Kionka: Wir stehen vor einem sehr herausfordernden Jahr mit vielen Weichenstellungen für die Zukunft. Wie wird sich das Geschäft in diesem Jahr entwickeln? Hartwig Fuchs: Rohstoffe im Allgemeinen – Öl, Industriemetalle – aber eben auch Zucker werden im Moment leider stark unter ihrem tatsächlichen Wert gehandelt. Zusätzlich ist die europäische Zuckerwirtschaft derzeit gebeutelt, weil wir immer noch einen sehr hohen Zuckerbestand vor uns herschieben, den wir nicht exportieren dürfen, der auf die Preise drückt und zu einem sehr harten Wettbewerb führt. Gleich zeitig müssen wir die Weichen für die Zeit nach 2017 jetzt stellen. Das sind große Herausforderungen, die ihre Spuren deutlich in diesem Geschäftsjahresverlauf hinterlassen werden. Ganz klar: Das Geschäftsjahr wird sehr schwierig. Wir sehen schon heute, dass wir 2015/16 kein positives Ergebnis erzielen können. Ich glaube aber auch, dass sich die Negativspirale wieder umkehren wird, denn den derzeitigen Weltmarktpreis halte ich nicht für nachhaltig. Aber diese Umkehrung wird nicht über Nacht geschehen. Dr. Michael Noth: Nicht verkennen dürfen wir insbesondere den Zusammenhang zwischen Energie und Zucker. Wenn Öl sehr billig ist, dann hat dies auch Auswirkungen auf unseren Zuckermarkt. Ich habe genau wie Herr Fuchs den Eindruck, dass Rohstoffe derzeit zu billig sind, aber die Erholung kann noch dauern. 9 10 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Zucker neu denken Christian Kionka: Lassen Sie uns auf den Markt blicken: Wie war das Verhalten der Marktteilnehmer im vergangenen Jahr und was zeichnet sich für das laufende Geschäftsjahr ab? Mats Liljestam: Dass die Preise fallen würden, wussten wir seit Ende 2013. Nur dass wir mehr als 200 Euro je Tonne in unseren Märkten verlieren würden, hat niemand erwartet. Und auch nicht so schnell, sondern eigentlich erst 2017. Wir haben derzeit einen harten Wettbewerb, daher kann ich noch nicht erkennen, wann die Preise wieder steigen. International notierte der Rohzuckerfuture schon unter 12 Cents/lb und hat selbstverständlich damit auch eine gewisse Signalwirkung in die Märkte, wobei diese Notierungen stark aus Brasilien getrieben sind. Denn obwohl der Preis von 13, 14 Cents auf unter 12 runtergegangen ist, ist der Preis in Real in etwa gleich geblieben. Christian Kionka: Das heißt also, der EU-Markt wird auch künftig in einer gewissen Relation zum Weltmarkt stehen? Mats Liljestam: Ja, eindeutig und diese Entwicklung wird sich verstärken, wenn nach 2017 die Zeit ohne Quoten beginnt. Zudem nehmen Exporte in diesem Zusammenhang an Bedeutung zu. Dadurch können wir uns neue Märkte in Ländern außerhalb der EU erschließen. Christian Kionka: Die EU wird also wieder zum Exporteur werden? Christian Kionka: Welche Auswirkungen der derzeitigen Marktlage sehen Sie auf die Rübenbauern zukommen? Hartwig Fuchs: Wir brauchen ein neues Denken im Rüben anbau, das sich von der Anspruchshaltung verabschiedet, dass die Rübe immer den höchsten Deckungsbeitrag auf dem Betrieb erbringen muss. Unsere Rübenanbauer müssen Markt orientierung ganz nach vorn stellen und darauf ihre Planung ausrichten – so, wie sie es hochprofessionell bei anderen Kulturen auch tun. Dr. Lars Gorissen: Die Rübe wird weiterhin und insbesondere auch nach 2017 eine wichtige Rolle spielen. Sie wird dabei im Fruchtfolgemix mal die Nase vorn haben und mal auch nicht. In den letzten Jahren haben sehr gute Rübenpreise sehr viel aufgefangen. Diese Entwicklung hat allerdings andere Preise, zum Beispiel Pachten, getrieben. Unter neuen Bedingungen im Zuckermarkt – ohne Quoten, aber mit mehr Weltmarkteinfluss und damit deutlich mehr Volatilität – kann das zu Schwierigkeiten führen. Die Rübe wird mit diesen neuen Rahmenbedingungen sicherlich nicht mehr alles rausreißen können. Andererseits hat keine andere Frucht einen mit der Rübe vergleichbaren Ertragsfortschritt gezeigt. Wir sind daher davon überzeugt, dass die Rübe sich im neuen Umfeld behaupten wird! Wir befinden uns ja in einer wettbewerbsfähigen Region Europas. Insofern wird der Rübenanbau weitergehen, einfach nur anders. Mats Liljestam: Ja. Wir gehen davon aus, dass ab 2017 die Produktionsmenge steigen wird. Mit dem derzeitigen Preisniveau allerdings kann kein Zuckerhersteller in der EU sein Auskommen haben. Christian Kionka: Gerade haben wir gemeinsam mit unseren Anbauern die Flächen für den Rübenanbau reduziert. Die Folge sind kürzere Kampagnen. Was bedeutet das für die Auslastung der Werke? Axel Aumüller: Auf Dauer sind 100-Tage-Kampagnen zu kurz, um wirtschaftlich zu arbeiten. Doch in diesem Jahr tragen wir so zu einer Marktbereinigung bei. Auf längere Sicht bleibt es unser Ziel, auf mindestens 120 Tage im Schnitt zu kommen. Darüber hinaus haben wir ja gezeigt, dass wir in Ausnahme jahren die Fabriken auch deutlich länger fahren können. Dr. Michael Noth: Unser Denken und Planen muss sich dahingehend verändern, dass wir das produzieren, was der Kunde braucht. Denn hohe Bestände binden Cash – und das ist betriebswirtschaftlich nicht sinnvoll und belastet unser Ergebnis. „ die rübe wird auch n a c h 2 0 1 7 e i n e w i c h t ig e rolle spielen. “ Dr. Lars Gorissen zucker neu denken : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B e r I c h t 2014/15 zuckerpreIs Im sInkFluG Kostete ein amerikanisches Pfund (1 lb = 454 Gramm) Zucker auf dem Weltmarkt Anfang 2011 noch rund 35 amerikanische Cents, sind es mittlerweile nur noch 12 Cents. Vor allem der schwache brasilianische Real trägt zum Preisverfall bei: Weil Zucker in Dollar gehandelt wird, steigen die Exporterlöse in der brasilianischen Landeswährung. Für die brasilianischen Zuckerhersteller ist dies trotz weltweiter Überproduktion ein Anreiz, die Produktionsmenge nicht zu reduzieren. Christian Kionka: Stichwort Lieferrechte: Wie soll das nach 2017 organisiert werden? Welche Überlegungen bestehen denn da, um die Menge zu sichern? kurrenzverhältnis mit Exportmärkten stehen, daher müssen wir am Ende des Tages profitabel arbeiten. Das wird sich in den Preisen widerspiegeln. Dr. Lars Gorissen: Wir brauchen neue Formen der Vertragsgestaltung. In allen Ländern außer Deutschland machen wir das über Vertragssysteme, d. h. wir bieten Landwirten Verträge an, die nicht handelbar sind. Nicht bediente Mengen können wir selber steuern und an andere Landwirte vergeben. In Deutschland wird es anders sein. Da greift ab 2017 im ersten Schritt der Lieferanspruch für die Aktionäre, der in den Satzungen unserer Holdinggesellschaften vorgesehen ist. Der Aktionär kann uns Rübenmengen andienen, die sich aus der von uns in Deutschland benötigten Gesamtrübenmenge ergeben. Darüber hinaus werden Mengen übrig bleiben, die wir auf vertraglicher Basis vergeben. Wie viel übrig bleibt, das ist aus heutiger Sicht noch nicht genau zu sagen. Dr. Lars Gorissen: Der entscheidende Hebel ist der Preis. Wenn er deutlich absinkt, dann relativiert sich der Wert eines Lieferanspruchs zum Teil, weil der Rübenanbau dann doch letztendlich zu den Landwirten wandern wird, die erfolgreich und zum niedrigeren Preisniveau Rüben anbauen können. Hartwig Fuchs: Der Lieferanspruch ist ein integraler Bestandteil der Aktie. Unser Interesse ist es natürlich, die Flächen näher an unsere Werke heranzubekommen und die Werke optimal mit Rüben zu versorgen, um die Profitabilität zu steigern. Zudem müssen wir uns vom höchstmöglichen Rübengeld verabschieden. Wir werden dauerhaft in einem starken Kon- Christian Kionka: Die Beziehung zwischen dem Erfolg am Markt und dem Rübenanbau wird ja sehr viel enger werden. Erwarten wir starke Mengenschwankungen in den kommenden Jahren? Mats Liljestam: Zucker hat auf unserem europäischen Heimatmarkt eine stabile Nachfrage. Daran wird sich vermutlich wenig ändern. Die Frage ist nur, aus welcher Quelle die Nachfrage bedient wird. Sehen wir Importe oder Alternativen wie Isoglukose? Da sich unser Preis immer im Verhältnis zu den Importpreisen entwickelt, werden die Mengen steuerbar sein. Die Isoglukose hängt von Mais- und Weizenpreisen ab. Prognosen gehen von einer Verdoppelung der Isoglukosemenge aus. Das ist im Vergleich zu den möglichen 19 bis 21 Millionen Tonnen Zucker aber keine allzu große Herausforderung. 11 12 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Zucker neu denken „ D e r e u r o pä i s c h e M a r k t w i r d n i c h t wac h s e n , da s w i s s e n w i r . A b e r a u SS e r h a l b d e r EU s t e ig t d i e Nachfrage. “ Axel Aumüller Wenn wir diese Zuckermengen wirklich sehen, bedeutet es, dass wir ein Drittel exportieren werden. Das kann sich nur rechnen, wenn sich die Rübenkosten an unsere Erlöse anpassen. Dr. Michael Noth: Die spannende Frage, die sich hierhinter verbirgt, ist, ob man mit Exporten auf Dauer Geld verdienen kann. Es ist etwas anderes, wenn man nach einer großen Ernte den Überschuss exportiert oder auf Dauer für den Export produziert. Will man dauerhaft exportieren, braucht man ganz andere Kostenstrukturen und provoziert vielleicht auch Rückwirkungen auf den europäischen Markt, die wir gar nicht so haben wollen. Hartwig Fuchs: Künftige Exporte laufen unter freien Marktbedingungen ab, ohne Exportbeihilfen früherer Zeiten. Und: Alles ist miteinander vernetzt. Sehen wir zum Beispiel höhere Weizenpreise, haben diese steigende Isoglukosepreise zur Folge. Gleichzeitig verbessern sich die Bedingungen für den Landwirt, der Weizen anbaut. Das kann gegen die Fläche für Zuckerrüben gehen. Wir sind jetzt nicht nur im europäischen Markt angekommen, sondern wir sind auch im Weltmarkt. Das wird die Herausforderung sein. Christian Kionka: Wir reden ja schon lange von einem Konzentrationsprozess auf dem Europäischen Zuckermarkt. Eine Welle hatten wir ja nach der letzten Reform der Zuckermarktordnung 2006 bis 2010, wann tritt denn der nächste Konzentrationsprozess an? Welche Rolle spielt Nordzucker dabei? Hartwig Fuchs: Der Konzentrationsprozess läuft schon. Wir wollen daran teilhaben, denn wir gehen davon aus, dass die Zuckerwirtschaft in Europa dann sehr konkurrenzfähig ist. Das bedeutet: deutlich weniger Teilnehmer, andere Mengen, schlankere Prozesse, längere Kampagnen und Produktion wahrscheinlich nur noch an den Gunststandorten. Der Konzentrationsprozess hat begonnen, aber es wird noch dauern, bis wir die neuen Strukturen erkennen können. Daneben wollen wir unverändert im internationalen Markt Fuß fassen. Wir sind gut im Zucker, finanziell am besten aus gestattet, deshalb müssen wir raus in Märkte, die wachsen. Allerdings nicht zu Lasten der Zukunftsfähigkeit. Es muss schon mit Augenmaß sein, es muss auch zu uns passen. Zucker neu denken : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 Dr. Michael Noth: Eine Konsolidierung der Branche wäre ein logischer Schritt, auch in Hinsicht auf den zunehmenden Wettbewerb. Man darf aber nicht übersehen, dass die guten Ergebnisse der letzten Jahre diesen Konzentrationsprozess verzögert haben. Axel Aumüller: Bei aller Phantasie dürfen wir nur nicht vergessen, dass dieser Konzentrationsprozess auch wettbewerbsrechtliche Hürden zu nehmen hat und damit Beschränkungen unterworfen sein wird. Christian Kionka: Schauen wir auf die Welt jenseits von Europa. Die Internationalisierung außerhalb der EU ist also weiterhin ein Thema? Hartwig Fuchs: Auf jeden Fall. Wir haben mit unserem Projekt in Subsahara-Afrika festgestellt, wie viel Expertise auf allen Ebenen wir wirklich im Unternehmen haben. Wir haben gezeigt, dass wir in der Lage sind, solch ein Projekt anzugehen. Auch wenn wir es nicht bis zur Umsetzung geschafft haben, weil wir den Mut hatten, bei zwei ganz wichtigen Punkten konsequent zu bleiben. Aber zur Umsetzung kommen wir auch noch. Axel Aumüller: Die Erfahrung aus Subsahara-Afrika ist wichtig für weitere Projekte. Auf dem Weltmarkt in einer Wachstumsregion regional zu produzieren, das ist strategisch sinnvoll. Der europäische Markt wird nicht wachsen, das wissen wir. Aber außerhalb der EU steigt die Nachfrage. Es geht um die regionale Versorgung des Marktes mit Zucker, das ist es, was wir können. Christian Kionka: Ist Diversifikation ein Zukunftsthema? Dr. Michael Noth: Wir fokussieren uns ganz klar auf Zucker. Diversifikation, wie auch immer diese gestaltet sein kann, können wir nicht ausschließen – wir müssen uns immer fragen, ob es Sinn machen könnte, auch andere Produkte herzustellen. Hartwig Fuchs: Es müsste sich um artverwandte Bereiche handeln, bei denen wir unsere Stärken hinsichtlich Logistik, Erfassung, Flächenplanung und Prozesssteuerung ausspielen könnten. Christian Kionka: Die WHO empfiehlt in ihrer jüngsten Richtlinie, die Gesamtenergiezufuhr durch Zucker weiter auf weniger als zehn Prozent der täglichen Energieaufnahme zu reduzieren. Wie stehen wir dazu? Mats Liljestam: Menschen können sich nicht nach dieser Empfehlung richten. Wenn bereits nach einem Glas Orangensaft zum Frühstück Schluss ist, dann zeigt das auch, dass es unrealistisch ist. Die WHO ist einen Schritt zu weit gegangen und hat damit ihre Glaubwürdigkeit in Frage gestellt. Ausweitung der Produktion 2017 erwar tet Da mit dem Auslaufen der Quotenregelung auch zugleich das WTO-Exportlimit fällt, eröffnen sich Möglichkeiten für die Zuckerproduzenten der EU größere Teile der Produktion in den Weltmarkt zu exportieren. Dies lohnt sich aber selbstverständlich nur bei angemessenen Weltmarktpreisen. Ab 2017 wird sich in der EU ein neues Marktgleichgewicht einstellen. Produktionsmengen werden dann von der Nachfrage definiert und nicht mehr durch eine durch die Quoten vorgegebene Menge. 13 14 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Zucker neu denken lich bewiesen, dass er nicht nachhaltig schädigt, wenn – wie immer im Leben – die Dosis stimmt. Die WHO ignoriert völlig, dass für weite Teile der Welt Kohlenhydrate und Kohlen hydratversorgung ein großes Thema ist. Wir haben eine gute wissenschaftliche Basis, um unser Produkt zu bewerten und zu sagen, Zucker ist ein natürliches Produkt. Übergewicht entsteht, wenn generell die Balance zwischen Kalorienaufnahme und Bewegung nicht stimmt. Mats Liljestam: Diese neue Richtlinie ist natürlich ein Thema bei unseren Kunden. Ganz abgesehen davon, dass wir uns als Nordzucker stark machen für eine ausgewogene Ernährung und einen aktiven Lebensstil mit Bewegung und Sport, engagieren wir uns seit vielen Jahren in sozialen Projekten, die genau diese beiden Aspekte zusammenbringen. Und auch innerhalb unseres Unternehmens promoten wir durch Obst- und Sport angebote diese Haltung. Hartwig Fuchs: Wir werden auch im Rahmen unserer allgemeinen Öffentlichkeitsarbeit auf deutscher und europäischer Verbandsebene dieses für uns so wichtige Thema aktiv angehen und uns deutlich plakativer mit allen öffentlich bekannten Argumenten auseinandersetzen. Christian Kionka: Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit im Kontext mit Rübenanbau und Produktion? Hartwig Fuchs: Wir stehen vor größten Herausforderungen und müssen das vermitteln. Hartwig Fuchs: Auf jeden Fall. Sie hat auf der Basis von jahr zehntealtem Datenmaterial fragwürdige Stellungnahmen abgegeben, wissenschaftliche Erkenntnisse negiert und aktuelle Entwicklungen außer Acht gelassen. Karies ist in den letzten Jahrzehnten signifikant zurückgegangen und hängt in erster Linie mit mangelnder Zahnpflege und der Häufigkeit und Dauer des Kontakts zwischen Zähnen und Kohlenhydraten – nicht nur Zucker – zusammen. Am wenigsten aber mit der Menge des verzehrten Zuckers, auf den sich die Empfehlung bezieht. Axel Aumüller: Wir als Zuckerindustrie sind bisher immer sehr vorsichtig mit der Darstellung unseres Produkts – und was Zucker bewirkt – umgegangen, das wird sich ändern. Zucker gibt es seit 200 Jahren auf dem Markt und es ist wissenschaft- Axel Aumüller: Wir sind extrem transparent und können nahezu lückenlos die gesamte Produktionskette bis zum Kilopaket im Handel nachverfolgen. Heute steht Qualität sehr stark im Fokus unserer Kunden. Deshalb veranstalten wir zahlreiche Audits und andere Treffen und zeigen unseren Kunden vor Ort die gesamte Produktionskette. Diese Nähe, die wir so herstellen können, hat zu einer starken Akzeptanz unseres Produkts geführt. Dr. Lars Gorissen: Wir wissen, welches Saatgut unsere Rübenanbauer wo eingesetzt haben und welche Pflanzenschutzmaßnahmen wann wo nötig waren. Das ist ein Pfund, mit dem wir wuchern können. Zur Nachhaltigkeit tragen auch die stetigen Ertragssteigerungen im Rübenanbau bei. Unser Ziel ist, dafür auch in Zukunft mit individueller Beratung und Feldbegehungen unseren Anbauern wichtige Hilfestellungen zu geben. Christian Kionka: Wir sind schon sehr effizient, was unsere Werke betrifft. Was geht noch besser? Axel Aumüller: Es geht immer noch besser. Seit 1990 haben wir in unserer Produktion 45 Prozent Energie eingespart und die CO2-Emissionen um 60 Prozent vermindert. Und dieser Prozess wird weitergehen. Klar ist natürlich, dass Einsparungen zum Beispiel im Bereich Energie auch immer mit Investitionen verbunden sind. Und in Zeiten, in denen Energie relativ günstig ist, sind diese Investitionen nicht so lohnend. Dennoch denken wir bei diesen Entscheidungen in langen Wellen. Zucker neu denken : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 Christian Kionka: Effizienzsteigerung und Lean Management sind zwei Schlagworte, die derzeit bei Nordzucker für Veränderung stehen. Warum müssen wir effizienter werden? Dr. Michael Noth: Für die jetzigen Marktturbulenzen sind wir recht gut aufgestellt. Das ist natürlich eine wichtige Voraussetzung für unseren künftigen Erfolg. Mit dem letzten Effizienzsteigerungsprogramm haben wir dauerhaft 70 Millionen Euro gespart. Aber es muss weitergehen, denn eigentlich endet Effizienzverbesserung nie. Lean Management stellt dabei den Methodenkasten zur Verfügung, der hilft, Bereiche und Funktionen zu optimieren und zu verschlanken. Wir arbeiten intensiv daran, neue Maßnahmen zu finden, zu bewerten und konsequent umzusetzen. Wir setzen dafür eigens in Lean Management ausgebildete Kollegen ein und betrachten alle Bereiche des Unternehmens, um Kosten zu reduzieren. Christian Kionka: Geht es dabei auch um den Abbau von Stellen oder um die Schließung von Werken? Hartwig Fuchs: Nein, das ist nicht im Lastenheft dieses Programms. Klar ist aber auch, dass wir daran arbeiten, schlanker zu werden. Wenn das nur möglich ist mit weniger Stellen, dann werden wir die Möglichkeiten nutzen. Der Nordzucker Vorstand am runden Tisch. Was unsere Werke betrifft: Wir haben sehr gute Werke in der für uns passenden Größenordnung und haben hinsichtlich der Werksstruktur in der Vergangenheit sehr gut vorgearbeitet. Schließungen sehe ich nicht als Option. Christian Kionka: Was konkret muss sich im Denken und der Einstellung unserer Mitarbeiter ändern? Hartwig Fuchs: Nichts wird bleiben wie es ist. Wir stehen vor größten Herausforderungen, und das müssen wir vermitteln. Denkverknöcherungen und Einbetonierungen wollen wir aufbrechen. Denn wir müssen zwei Dinge nach vorne treiben: Wir müssen Geld verdienen. Und Geld verdienen heißt, effizient zu sein. Dahinter steht, dass wir ein ausgeprägtes Kostenbewusstsein entwickeln, unser verantwortungsvolles Handeln und unsere Vermarktungsfähigkeit steigern. Zudem müssen wir Wettbewerbsdruck als etwas Positives annehmen. Das Ganze ist auch Teil unserer Führungsaufgabe. Christian Kionka: Thema Markt und Kundenorientierung: Eine neue Organisationsstruktur ist dazu geschaffen worden. Welche Effekte versprechen Sie sich davon? Hartwig Fuchs: Das ist Teil dieses Aufbruchs in neue Zeiten. Wir haben eindeutig zu lange Wege im Unternehmen, verbunden mit viel Zeitverlust, bis etwas entschieden wird. 15 16 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Zucker neu denken Qualität vom Anbau bis zum Produkt zucker neu denken : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B e r I c h t 2014/15 Wir müssen schneller werden und schneller handeln. Das können wir aber nur mit Kolleginnen und Kollegen, die auch das Mandat dazu haben. Es geht um den Menschen. Verantwortung soll dort liegen, wo sie am besten gehandhabt werden kann. Das ist schon ein dramatischer Wechsel zu dem, was wir bisher gehabt haben. Dr. Michael Noth: Unser Umfeld ändert sich. Das, was in der Vergangenheit gemacht wurde und gut und erfolgreich war, muss nicht unbedingt in der Zukunft erfolgreich sein. Diesen Wechsel im Denken herbeizuführen, ist unsere Aufgabe. Christian Kionka: Wenn Sie ins Unternehmen hineinhören, dann sagen viele, ja ich bin offen, für mich verändert sich jeden Tag etwas. Wie packen sie diese Veränderungsprozesse an? Dr. Lars Gorissen: Ich gebe gern einmal ein Beispiel für die änderung der Denkrichtung: Thema Mengenplanung. In der Vergangenheit war die vorherrschende Meinung, dass an zu vielen Rüben noch nie eine Fabrik kaputtgegangen ist. Ja, stimmt. Zu viele Rüben können aber schon heute schlechte Preise produzieren, können unseren Cash binden, können viele Nebeneffekte haben, die wir nicht wollen. Deshalb haben wir gesagt, da müssen wir anders rangehen. Ein bisher neues Risiko eingehen, auch mal zu wenige Rüben zu haben. Wir müssen uns ganz bewusst entscheiden und dann auch dazu stehen. Hartwig Fuchs: Das größte Thema ist tatsächlich, vom Markt her zu denken. Früher waren wir ein produktionsgesteuertes Unternehmen. Heute müssen wir von der Konsumentenseite, von der Kundenseite aus denken. Dahinter steckt eine anspruchsvolle neue Planung. Mats Liljestam: Die Beziehungen zwischen unseren Kunden und uns werden noch wichtiger, wir müssen noch enger zusammenarbeiten. Axel Aumüller: Und trotz aller guten Vorplanungen, die wir auf die Fläche machen können, haben wir allein durch Witterungsbedingungen bis zu zehn Prozent plus oder minus an Zucker nachher in den Lägern. Auch damit müssen wir umgehen. Christian Kionka: Spielt es in diesem Zusammenhang eine Rolle, dass der Rübenanbauer auch zu einem großen Teil Aktionär ist? Dr. Lars Gorissen: Es ist ein Vorteil, dass viele Rübenanbauer auch Aktionäre sind. Gerade in schwierigen Zeiten kann diese Verbindung zum Unternehmen helfen. Dennoch befinden wir uns letztlich in kommerziellen Beziehungen. Jeder Partner muss dabei wissen, woran er ist und mit welchen Ergebnissen zu rechnen ist. Ich halte viel davon, aus diesen Geschäftsbeziehungen die Emotionen herauszunehmen und stattdessen auf klare Regeln zu setzen. „ DA S , WA S i n D e r V e rg A ng e n heIt Gemacht wurde und G u t wa r , m u s s n I c h t unbedInGt In der zukunFt erFolGreIch seIn. “ Dr. Michael Noth Christian Kionka: Und wo führt das hin? Wie sieht Nordzucker in 2020 aus in Ihrer Vision? Hartwig Fuchs: Zunächst die Kehrseite: Auf dem Weg nach 2020 werden wir noch manche Schmerzen auszuhalten haben. 2015/16 wird vermutlich für die weltweite Zuckerwirtschaft ein richtig schlechtes Jahr werden, und damit auch für uns. 2016/17 sind wir vorsichtig optimistisch, ab 2017/18 sollten die Auswirkungen dieser Preise europa- und weltweit dazu geführt haben, dass unrentable Flächen aus der Zuckerproduktion verschwunden sein werden. Gleichzeitig wächst der weltweite Verbrauch weiter. Die Ergebniswellen im Zucker sind einfach länger als in Weizen oder Raps, dies hängt auch mit dem mehrjährigen Zyklus des Zuckerrohrs zusammen. Daraus erwächst aber auch die Möglichkeit, mit der Rübe kurzfristig auf Nachfrageschwankungen reagieren zu können – etwas, was mit Zuckerrohr nicht zu schaffen ist. In 2020 werden wir auf jeden Fall erfolgreich sein. 2020 werden wir in Europa gewachsen und hoffentlich auch international aufgestellt sein. Die gesamte europäische Zuckerwirtschaft wird deutlich straffer organisiert sein, wobei weniger Marktteilnehmer über sehr hohe Kapazitäten verfügen. Ich bin sehr optimistisch, dass wir genau das schaffen. 17 18 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzern-Lagebericht Konzern-Lagebericht : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 18 20 24 28 32 32 33 33 33 40 40 � � � � � � � � � � � konzern-Lagebericht Nordzucker im Überblick Rahmenbedingungen und Marktentwicklung Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage Investitionen Finanzierung Dividende Mitarbeiter Chancen und Risiken Nachtragsbericht Prognosebericht 19 20 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzern-Lagebericht Konzern L agebericht der nordzucker ag N o r dz u c k e r i m Ü b e r b l i c k Geschäftstätigkeit Nordzucker ist mit einem Marktanteil von mehr als 15 Prozent – gemessen an der EU-Zuckerquote – der zweitgrößte Zuckerproduzent in der Europäischen Union (EU). Das Unternehmen produzierte im zurückliegenden Geschäftsjahr an 13 Standorten in sieben europäischen Ländern 2,9 Millionen Tonnen Zucker aus Zuckerrüben. Im Jahresdurchschnitt waren 3.284 Mitarbeiter im Konzern beschäftigt. Zu den Kunden zählen die Süßwarenindustrie sowie Hersteller von Molkereiprodukten, Konfitüre, Backwaren, Eiscreme und Getränken. Nordzucker setzt rund 80 Prozent des Zuckers an Nahrungsmittel- und Getränkehersteller ab. Die restlichen rund 20 Prozent werden über den Einzelhandel an die Endverbraucher ausgeliefert. Nordzucker vertreibt diese Zuckerprodukte in vielen unterschiedlichen Varianten, vor allem unter den Marken SweetFamily in Deutschland, Polen und der Slowakei sowie Dansukker in den nordischen Ländern. Zum Angebot gehören auch weitere Produkte der Zuckerherstellung, insbesondere die Futtermittel Trockenschnitzelpellets und Pressschnitzel sowie Melasse für die Hefe- und Alkoholindustrie. Im Rahmen der Vorbereitung und Ausrichtung des Unternehmens für die Zeit nach 2017 – dem Ende der Zuckermarktordnung in Europa – hat Nordzucker seinen Unternehmensansatz wie folgt definiert: „In Europa gegründet, regional verwurzelt und global ausgerichtet, ist Nordzucker ein verlässlicher Partner für Zucker und verwandte Produkte, der nachhaltig Werte vom Anbauer bis zum Verbraucher schafft, um ein wettbewerbsfähiges, lokal orientiertes Zuckergeschäft zu stärken und weiter auszubauen.“ N ordzucker A G N ORDZUCKER AG Braunschweig / Deutschland Norddeutsche F l ü ss i g z u c k e r G m bH & C o . KG Braunschweig / Deutschland 100 % Nordic Sugar A/S Kopenhagen / Dänemark 100 % Pova ž s ký C u kor a . s . Trenčianska Teplá / Slowakei Nordic Sugar AB Malmö / Schweden 100 % N ord z u cke r Pol s ka S.A . 99,87 % Opalenica / Polen 70 % Suomen Sokeri OY Kantvik / Finnland 80 % Sucros OY Säkylä / Finnland 80 % A B N o r d i c S u g a r K è da i n i a i Kèdainiai / Litauen N o r d z u c k e r I r e l a n d Lt d . Dublin / Irland 70,60 % 100 % 96,80 % Konzern-Lagebericht : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 s ta n d o r t e i n e u r o pa U n t e r n e h m e n s zentrale D 1 Braunschweig Regionale H au p t v e rwa lt u n g DK 2 Kopenhagen Z u ck e r fa b r i k e n und Raffinerien D DK S FIN 3 Clauen 4 Nordstemmen 5 Uelzen 6 Klein Wanzleben 7 Schladen 8 Nakskov 9 Nykøbing 10 Arlöv 11 Örtofta 12 Porkkala 13 Säkylä LT 14 Kèdainiai PL 15 Chełmża 16 Opalenica SK 17 Trenč ianska Teplá D 18 Flüssigzuckerwerk Groß Munzel 19 Flüssigzuckerwerk Nordstemmen Z u ck e r fa b r i k e n – nicht-konsolid i e r t e M i n d e r h e i t s beteiligungen CZ 20 Dobrovice 21 Ceské Meziříčí 29 n o r d e u r o pa 13 12 30 28 26 2 24 31 11 14 10 23 8 9 1 6 22 27 5 18 25 4 19 3 15 16 7 20 z e n t r a l e u r o pa 21 17 W e i t e r e S ta n d o r t e D 22 Bioethanolanlage, Klein Wanzleben S 23 Köpingebro (Fibrex) DK 24 NP Sweet, Kopenhagen B 25 Büro Brüssel o s t e u r o pa Vertriebsbüros LV 26 Riga LT 27 Wilna EE 28 Tallinn IS 29 Reykjavik NO 30 Oslo IE 31 Dublin GR 32 Athen 32 21 22 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzern-Lagebericht Konzernstruktur Im Laufe des zurückliegenden Geschäftsjahres ist der Nordzucker Konzern auf eine funktionale Unternehmensstruktur übergegangen. Daher wird im Folgenden letztmalig auf die drei Regionen Zentral-, Nord- und Osteuropa eingegangen, in die der Nordzucker Konzern bislang organisiert war. Zentraleuropa In der Region Zentraleuropa betreibt die Nordzucker AG fünf Zuckerfabriken in Deutschland. Die Werke liegen in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt und produzieren jährlich insgesamt rund eine Million Tonnen Quotenzucker. Zucker aus der Region Zentraleuropa wird hauptsächlich auf dem deutschen Markt abgesetzt. Etwa fünf Prozent des Absatzes entfallen auf die Märkte außerhalb der EU. Es werden zudem weitere Produkte der Zuckerherstellung wie Futtermittel und Melasse verkauft. Des Weiteren produziert und vermarktet Nordzucker Bio ethanol aus Zwischenprodukten der Zuckerherstellung (Rohsaft, Dicksaft) und Melasse an ihrem Standort in Klein Wanzleben. Die Nordzucker AG ist Mehrheitsgesellschafterin an der Norddeutsche Flüssigzucker GmbH & Co. KG (NFZ), die in Nordstemmen und Groß Munzel je ein Flüssigzuckerwerk betreibt. In der Region Zentraleuropa waren im Geschäftsjahr 2014/15 im Durchschnitt 1.258 Mitarbeiter tätig. Auf ihr Geschäft entfielen rund 43 Prozent des Konzernumsatzes. Die Nordzucker AG hat sich mit Vertrag vom 16. Dezember 2014 zu 25 Prozent der Anteile an der August Töpfer Zuckerhandelsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg, beteiligt. Bei der August Töpfer Zuckerhandelsgesellschaft mbH & Co. KG handelt es sich um ein im Jahr 2014 gegründetes Tochterunternehmen der August Töpfer GmbH & Co. KG, Hamburg, in der das internationale Zuckerhandelsgeschäft sowie der Handel und die Verpackung von Zuckerspezialitäten unter bewährter Führung gebündelt wurden. Die Zustimmung des Bundeskartellamts zu der Beteiligung erfolgte erst nach dem Abschlussstichtag der Berichtsperiode am 8. April 2015. Die August Töpfer Zucker handelsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg, wird im Geschäftsjahr 2015/16 erstmalig als assoziiertes Unternehmen in den Nordzucker Konzernabschluss einbezogen werden. Nordeuropa In der Region Nordeuropa produziert Nordzucker mit Sitz in Kopenhagen Zucker in fünf Fabriken sowie in zwei Raffinerien in Dänemark, Schweden, Finnland und Litauen. Das Unternehmen vermarktet eine breite Palette an Zuckerprodukten hauptsächlich in den nordischen Ländern sowie den baltischen Staaten und in Irland. Nordic Sugar ist Marktführer in Nord europa und trug 2014/15 mit 1.500 Mitarbeitern rund 41 Prozent zum Konzernumsatz von Nordzucker bei. In Kopenhagen ist auch das Unternehmen NP Sweet A/S ansässig, ein Joint Venture von Nordzucker und Pure Circle, das Produkte auf Basis des pflanzlichen Süßungsmittels Stevia (Stevioglycoside) gemeinsam mit Kunden entwickelt und an sie vertreibt. Osteuropa Zur Region Osteuropa gehören zwei Zuckerfabriken in Polen, von denen eine auch als Zuckerraffinerie genutzt wird, sowie eine Zuckerfabrik in der Slowakei. Darüber hinaus hält Nordzucker eine Beteiligung von rund 35 Prozent an der zuckererzeugenden Gesellschaft Tereos TTD a.s. in Tschechien. Das Absatzgebiet der Region Osteuropa umfasst auch eine Reihe von weiteren osteuropäischen Staaten. Im Jahresdurchschnitt 2014/15 beschäftigte Nordzucker in der Region Osteuropa 526 Mitarbeiter. Der Anteil am Konzernumsatz lag bei rund 16 Prozent. Funktionale Unternehmensstruktur Seit Dezember 2014 wird der Nordzucker Konzern über die Ländergrenzen hinweg funktional geführt und gesteuert. Die zuvor gültige Matrix-Organisation, die regionale und funktionale Elemente kombiniert hat, wurde damit deutlich vereinfacht und gestrafft. In der neuen Aufstellung wird die Standardisierung und Harmonisierung von Prozessen weiter vorangetrieben. Entscheidungen werden so schneller. Effizienz und Geschwindigkeit der Organisation sollen deutlich zunehmen. Strategische Ausrichtung Nordzucker hat seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1997 vor allem auf Wachstum im Kerngeschäft Zucker gesetzt. Auf die Konsolidierung der norddeutschen Zuckerindustrie folgten mehrere Akquisitionen in Osteuropa. Mit dem Erwerb der Nordic Sugar Gruppe im Jahr 2009 setzte Nordzucker den Wachstumskurs fort und ist damit heute der zweitgrößte europäische Zuckerhersteller. Konzern-Lagebericht : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 Nach einer Bereinigung des Beteiligungsportfolios in den Jahren 2010 und 2011 konzentriert sich der Nordzucker Konzern weiterhin auf die Produktion und den Vertrieb von Zucker. Der Nordzucker Konzern profitiert dabei von seiner starken Marktposition in der EU. Eine weitere Stärkung dieser Stellung im Markt bleibt das wichtigste unternehmerische Ziel, um die Marktchancen nach 2017 nutzen zu können. Schwerpunkte sind hier vor allem Maßnahmen zur weiteren Steigerung der Effizienz und der Erhöhung der Nachhaltigkeit sowie gezielte Investitionen zur Erhaltung einer hohen Leistungsbereitschaft aller Werke. Im zukünftigen Konsolidierungsprozess in Europa wird der Nordzucker Konzern eine aktive Rolle spielen. Durch die starke Position in Europa und die Schuldenfreiheit ist Nordzucker in der Lage, sich ergebende Chancen zu nutzen. Aufgrund des Auslaufens der Zuckermarktordnung und des damit einhergehenden Falls der Exportlimitierung wird dem Zuckerexport künftig eine höhere Bedeutung zukommen. Der Aufbau von Know-how im weltweiten Zuckerhandel sowie eine Verbesserung des Zugangs zu Exportwegen und der erforder lichen Logistik sind daher wichtige Elemente der Weiterentwicklung. Durch die geplante stärkere Nutzung der Expertise des Zuckerhandelsunternehmens August Töpfer Zuckerhandels gesellschaft mbH & Co. KG wird sich der Zugang des Nord zucker Konzerns zu den Exportmärkten verbessern. Darüber hinaus prüft das Unternehmen Wachstumschancen außerhalb Europas. Dabei stehen attraktive Wachstumsregionen wie Afrika im Fokus, weil hier die Nachfrage nach Zucker – im Gegensatz zur EU – deutlich wächst. Durch Produktion und Vermarktung außerhalb von Europa will Nordzucker diese Chancen nutzen. Angestrebt werden Kooperationen mit lokalen, nationalen oder internationalen Partnern. Nordzucker bietet neben Zucker Produkte an, die den pflanzlichen Süßstoff Stevia enthalten, und bedient damit die steigende Nachfrage nach natürlichen Süßungsmitteln. Nachhaltiges Handeln prägt alle Arbeitsabläufe des Unternehmens. Langfristiger Unternehmenserfolg kann nur durch nachhaltiges Wirtschaften gewährleistet werden, indem Umweltschutz, Energieeffizienz sowie soziale Aspekte bei unternehmerischen Entscheidungen Berücksichtigung finden. Produktsicherheit, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz haben ebenfalls die höchste Priorität im Unternehmen. Nordzucker setzt sich in allen Bereichen der Nachhaltigkeit ehrgeizige Ziele, woraus laufend Verbesserungen resultieren. Dabei ist von besonderer Bedeutung, die gesamte Prozesskette von der Rübe bis zum Kunden in die Nachhaltigkeitsbetrachtung einzubeziehen. Ziel von Nordzucker ist es, qualitativ hochwertige Produkte und erstklassigen Service zu einem angemessenen Preis anzubieten. Nur bei gleichbleibend hoher Qualität kann Nordzucker auch bei in der Zukunft weiter wachsendem Wettbewerb Kunden langfristig an sich binden. Starke Kundenorientierung, individuelle Lösungen, hohe Flexibilität sowie Zuverlässigkeit bei Lieferungen und Leistungen sind für Nordzucker selbstverständlich. Das breite Produktspektrum mit einem großen Sortiment an Spezialitäten schafft Mehrwert für den Kunden. Nordzucker arbeitet kontinuierlich an der Verbesserung der Effizienz entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Maßnahmen zur dauerhaften Ertragssteigerung im Zuckerrübenanbau stehen besonders im Fokus der Anstrengungen. Das Projekt 20 · 20 · 20 hat zum Ziel, dass die 20 Prozent besten Rüben anbauer im Jahr 2020 einen Hektarertrag von 20 Tonnen Zucker erwirtschaften. Denn es gilt, die Wettbewerbsfähigkeit der Rübe gegenüber anderen Ackerfrüchten weiter zu erhöhen und damit den Rübenanbau in unseren Regionen langfristig zu sichern. Das Projekt 20 · 20 · 20 umfasst Maßnahmen in den Bereichen Forschung, Anbautechniken und die Kommunikation der entsprechenden Erkenntnisse insbesondere durch die Anbauberatung. Anfang 2015 wurde ein neues Effizienzprogramm mit Namen „FORCE“ gestartet. Das Ziel des Programms sind deutliche Kostensenkungen in allen Bereichen des Unternehmens. Über verschiedene Teilprojekte sollen so in den nächsten Jahren im Nordzucker Konzern jährliche Einsparungen von mindestens 50 Mio. Euro erreicht werden. Ein zusätzliches wichtiges Ziel ist die weitere Verbesserung des Cashflows. Darüber hinaus werden im Rahmen des Projekts neue, konzerneinheitliche Prozesse und Methoden im Unternehmen etabliert, um kontinuierlich die Kosten weiter zu reduzieren und die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu stärken. Insgesamt zielen die Effizienzmaßnahmen von Nordzucker auf die weitere Vorbereitung des Unternehmens auf die sich verändernde Markt- und Wettbewerbssituation nach 2017 ab. Nachhaltigkeit, Kunden- und Marktorientierung sowie Effizienzsteigerungen stärken die Wettbewerbsposition des Unternehmens und ermöglichen zusätzliches Wachstum im Kerngeschäft. Das Ziel von Nordzucker ist es nicht nur, die gute Marktstellung in Europa weiter auszubauen, sondern gleichzeitig Exportmöglichkeiten und neue Wachstumsfelder außerhalb von Europa zu erschließen. Alle Maßnahmen tragen zum zukünftigen Wachstum und zur Profitabilität von Nordzucker bei. 23 24 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzern-Lagebericht Steuerung R a h m e n b e d i ng u ng e n u n d Der Nordzucker Konzern wird von einem mehrköpfigen Vorstand geführt. Der Vorstand berichtet an den Aufsichtsrat mit 21 Mitgliedern, davon sind 14 Vertreter der Aktionäre und sieben Vertreter der Arbeitnehmer. Die interne Steuerung des Nordzucker Konzerns erfolgt über finanzielle Kennzahlen. Folgende Ziele werden verfolgt: eine Umsatzrendite von fünf Prozent, eine EBITDA-Marge von 15 Prozent, eine Eigen kapitalrendite von zehn Prozent und eine Eigenkapital quote von 30 Prozent. Daneben gewinnen nicht-finanzielle Kennzahlen in allen Bereichen an Bedeutung für die Steuerung des Unternehmens. Zum Beispiel wird im Rahmen des Projektes 20 · 20 · 20 das Ziel verfolgt, dass bis zum Jahr 2020 die besten 20 Prozent der Rübenanbauer 20 Tonnen Zucker je Hektar erwirtschaften. In der Kampagne 2014/15 wurde konzernweit von dieser Gruppe bereits eine Ernte von 16,3 Tonnen je Hektar erreicht. Die Erreichung auch der nicht-finanziellen Ziele wird regelmäßig verfolgt und als Entscheidungsbasis für weitere Maßnahmen genutzt. Aktionärsstruktur der Nordzucker AG Die Nordzucker Holding AG hält 84,1 Prozent der Anteile an der Nordzucker AG. Weitere 10,8 Prozent hält die Union-Zucker Südhannover Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Ein Anteil des Kapitals von 5,1 Prozent befindet sich in Streubesitz. Die Aktien der Nordzucker AG werden nicht an einer Börse gehandelt. Die Aktionäre der Nordzucker Holding AG und der Nordzucker AG sowie die Gesellschafter der Union-Zucker Südhannover Gesellschaft mit beschränkter Haftung sind zu einem wesentlichen Teil gleichzeitig aktive Rübenlieferanten der Nordzucker AG. Kein Einzelaktionär der Nordzucker Holding AG hält mehr als 25 Prozent der Anteile. A k t io n är ss t r uk tu r d e r N o rd z u ck e r AG 123,7 Millionen Euro Grundkapital 84,1 % Nordzucker Holding AG 10,8 % Union-Zucker Südhannover GmbH 5,1 % Streubesitz M a r k t e n t w i c k l u ng Gesamtwirtschaftliche Lage 2014 hat sich in der EU die Lage von Wirtschaft und öffentlichen Haushalten in den von der europäischen Staatsschuldenkrise betroffenen Ländern vorerst stabilisiert. Von einem Ende der Krise kann jedoch noch nicht gesprochen werden. Weiterhin lasten erhebliche Verbindlichkeiten auf den öffentlichen und privaten Haushalten, gerade in Südeuropa blieb die Arbeitslosig keit sehr hoch. Der Konflikt mit Russland wegen der Ukraine und die schwierige Lage in Griechenland könnten die Situation in Europa weiter verschärfen. Die stark expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank hat zwar zu einem deutlichen Kursverlust des Euros und extrem niedrigen Zinsen geführt, dies hat sich aber kaum auf das Wirtschaftswachstum ausgewirkt. Die europäische Wirtschaftsleistung wies ein schwaches Wachstum auf – in der EU um 1,3 Prozent und im Euroraum um 0,9 Prozent. Deutschland hat 2014 ein Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent erreicht und sich damit überdurchschnittlich entwickelt. Der schwache Euro und die niedrigen Ölpreise haben das Wachstum in Deutschland gefördert. Branchenentwicklung Weltzuckermarkt Aufgrund im vierten Jahr in Folge steigender weltweiter Lagerbestände waren die Weltmarktpreise für Zucker im Geschäftsjahr 2014/15 – in US-Dollar betrachtet – weiter deutlich rückläufig. Gleichzeitig sorgte der festere US-Dollar für erhebliche Verwerfungen innerhalb der globalen Zuckermärkte und für einen rasanten Verfall der Futures, die in US-Dollar notiert werden. Wie in den letzten Jahren ist die Preisvolatilität sehr hoch gewesen. Zu Beginn des Geschäftsjahrs im März 2014 lag der Zuckerpreis an der Warenterminbörse London (Weißzucker Nr. 5, freeon-board, nächster Termin) bei durchschnittlich 467 US-Dollar je Tonne. In den Folgemonaten stieg der Preis zunächst leicht an, um dann im Juli 2014 bei durchschnittlich 453 US-Dollar je Tonne zu notieren und im Februar 2015 – zum Ende des Geschäftsjahres 2014/15 – mit 383 US-Dollar je Tonne den bisher tiefsten Punkt zu erreichen. Betrachtet man die Preis entwicklung beim Zucker in Euro, so hat sich der Preis zwischen März 2014, als Zucker mit 338 Euro je Tonne notierte (Weißzucker Nr. 5, free-on-board, nächster Termin), im Vergleich zu Januar 2015 allerdings kaum verändert. Zu diesem Zeitpunkt betrug der Preis 340 Euro je Tonne. Jedoch ist für diese Preisentwicklung der Währungsverlust des Euro zum US-Dollar – im Januar 2015 lag der Euro auf seinem tiefsten Stand seit neun Jahren – ausschlaggebend. Konzern-Lagebericht : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 W e lt m a r k t p r e i s e Z u ck e r 2 0 0 5 – 2 0 1 5 750 700 650 600 550 500 450 400 350 300 250 200 150 jAN 05 jul 05 jAN 06 jul 06 JAN 07 Weißzucker €/t fob jul 07 jan 08 Jul 08 JAN 09 Jul 09 JAN 10 JUL 10 JAN 11 JUL 11 JAN 12 jul 12 JAN 13 JUL 13 JAN 14 JUL 14 JAN 15 Weißzucker $/t fob quelle: Weißzuckerbörse London, London Nr. 5, Stand April 2015 Zuckermarkt in der EU Bis zum Jahr 2017 wird in der EU unterschieden zwischen Quotenzucker für den menschlichen Verzehr und NichtQuotenzucker für den industriellen Einsatz (insbesondere die Herstellung von Bioethanol) und den Export. Zucker für den menschlichen Verzehr kann aber auch durch Importe aus AKP-/ LDC-Ländern oder durch CXL-Importe beschafft werden. Die wichtigsten Nachfragesegmente sind Back- und Süßwaren, Getränke sowie Feinkost- und Molkereiprodukte. Das Geschäftsjahr der Nordzucker fällt in zwei Zuckerwirtschaftsjahre in Europa, nämlich 2013/14 und 2014/15 (jeweils vom 1. Oktober bis zum 30. September). In den letzten Jahren waren Importe nach Europa preislich attraktiv. Neben hohen Importen von Präferenzzucker trugen Maßnahmen der EU-Kommission in Form von Zollreduzierungen für andere Importe sowie die Freigabe von NichtQuotenzucker in Quotenzucker dazu bei, dass zu Beginn des Zuckerwirtschaftsjahres 2014/15 Quotenzuckerbestände in Rekordhöhe verfügbar waren. Die Rekordernte im Jahr 2014 erhöhte den Druck auf die Unternehmen, Zucker zu verkaufen. Für das Zuckerwirtschaftsjahr 2014/15 prognostizierte die EU-Kommission eine Gesamt produktion von 20,3 Millionen Tonnen (18,2 Millionen Tonnen in 2013/14). Dazu kommen erwartete Importe in Höhe von 3,2 Millionen Tonnen (Vorjahr 3,8 Millionen Tonnen). Bei deutlich niedrigeren Preisen gehen damit die Importe weiter zurück. Der Verbrauch wurde in der Kommission auf 19,2 Millionen Tonnen geschätzt. Als Endbestand erwartete die EU unter Berücksichtigung der Anfangsbestände und Exporte eine Zuckermenge in Höhe von 3,4 Millionen Tonnen. Aufgrund der WTO-Vorgaben sind bis zum Ende der Zuckermarktordnung Exporte nur bis zu einer Menge von 1,37 Millionen Tonnen pro Jahr möglich. In dieser Marktsituation wollten sich die europäischen Zuckerhersteller möglichst gut für die Zeit nach dem Ende der Quoten im Jahr 2017 positionieren und kämpften intensiv um Markt anteile. Die Preise fielen in diesem Marktumfeld im Geschäftsjahr 2014/15 weiter deutlich, was zu einem weiteren Rückgang der Importe zumindest aus CXL-Ländern führen dürfte. Die Preise innerhalb der EU haben sich am Ende des Geschäftsjahres 2014/15 auf diesem sehr niedrigen Niveau stabilisiert. Auf dem nun erreichten Niveau interessieren sich Kunden inzwischen teilweise für den Abschluss langfristiger Lieferverträge. Wegen der hohen Wettbewerbsintensität und der weltweit großen Bestände bleiben die Preise jedoch weiter unter Druck. Ende Februar meldete die EU-Kommission in ihrer um zwei Monate verzögerten Preisberichterstattung für Dezember 2014 einen Durchschnittspreis von 433 Euro je Tonne Weißzucker. Für das Geschäftsjahr 2014/15 erlebte der EU-Zuckermarkt einen Preisverfall von durchschnittlich 603 Euro je Tonne im Februar 2014 auf die bislang kommunizierten 433 Euro je Tonne im Dezember 2014. Dies entspricht bislang einem Preiseinbruch von 170 Euro je Tonne. Verglichen zum Preisbericht für Februar 2013 hat der EU-Preis sogar 291 Euro je Tonne in Europa eingebüßt. 25 26 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzern-Lagebericht Markt für Futtermittel und Melasse Pellets, Pressschnitzel und Melasse werden vor allem als Futter mittel in der bäuerlichen Tierhaltung sowie der Mischfutterproduktion eingesetzt, Melasse darüber hinaus für die Fermentationsindustrie (zum Beispiel zur Herstellung von Alkohol oder Hefe). Bei einem begrenzten Anfall von Rübenmark sind in der Vorjahresernte 2013 relativ wenig Futtermittel hergestellt worden. Dadurch stiegen die Preise für Futtermittel zunächst deutlich. Bei gleichzeitig rückläufigen Getreidepreisen hatten die Kunden verstärkt Alternativprodukte eingesetzt, sodass zu Beginn der Zuckerkampagne im Herbst 2014 noch Bestände aus der letzten Kampagne verfügbar waren. Gleichzeitig war die Produktion an Futtermitteln in der Kampagne 2014 bei weiter fallenden Getreidepreisen außerordentlich hoch. Dies sorgte für erheblichen Preisdruck bei Futtermitteln im Laufe des Geschäftsjahres 2014/15 und erst zur Mitte der Kampagne 2014 kam es zu einer Bodenbildung. Im Jahresdurchschnitt lagen die Marktpreise 2014/15 über dem langjährigen Mittel, fielen aber deutlich im Jahresverlauf. Marktentwicklung im Zuckergeschäft Markt für Süßungsmittel Seit der EU-Zulassung von Stevia (Stevioglycosiden) für Lebensmittel und Getränke im Jahr 2011 wächst der Markt für Stevia und für mit Stevia gesüßte Produkte kontinuierlich. Inzwischen sind viele Produkte im Markt. Weitere Produkte befinden sich zurzeit noch in der Entwicklungsphase. Durch diese Aktivitäten steigt das derzeit noch geringe Marktvolumen sukzessive an. Das Marktwachstum und die Margen für Stevia liegen momentan noch hinter den Erwartungen von Nordzucker zurück. Marktentwicklung: Region Nordeuropa Das Marktgebiet der Region Nordeuropa umfasst hauptsächlich Schweden, Finnland, Dänemark, Norwegen, Irland sowie die baltischen Staaten. Nordic Sugar hat in allen diesen Märkten eine starke Marktposition entwickelt; dies betrifft sowohl den Industrie- als auch den Einzelhandelsbereich. Durch den Import von Rohrrohzucker zur Raffination oder zum direkten Konsum sowie durch Bio-Zucker oder Fair-Trade-Zucker wird das Nordzucker-Produktportfolio ergänzt. Markt für Bioethanol Die politische Förderung von Bioethanol zwecks Reduzierung der CO2-Emissionen fällt deutlich schwächer aus als ursprünglich angekündigt. Gleichzeitig gelten in verschiedenen EU-Ländern unterschiedliche Regelungen. So wird zum Beispiel seit dem 1. Januar 2015 die energetische Biokraftstoffquote nur in Deutschland auf eine Treibhausgasminderungsquote umgestellt. Dies bedeutet, dass Biokraftstoffe nun entsprechend ihrer Treibhausgasemissionen auf die Quote angerechnet werden. Der Marktanteil von E10 ist in Deutschland in 2014 zwar leicht auf 15,1 % gestiegen, jedoch war der Absatz von Bio ethanol insgesamt leicht rückläufig, da der Verbrauch von E85 und ETBE (einem Oktanzahlverbesserer) weiter gesunken ist. Gleichzeitig sind auf dem europäischen Markt – insbesondere in England – zusätzliche Produktionskapazitäten für Bioethanol in Betrieb gegangen, und aufgrund guter Ernten bei Getreide und Zuckerrüben war der Angebotsdruck hoch. Zusammen mit dem deutlich gefallenen Ölpreis führte dies im Januar 2015 zu neuen Tiefstständen bei der Ethanolpreisnotierung in Rotterdam. Im Februar war, bedingt durch eine temporäre Stilllegung von Produktionskapazitäten, eine leichte Erholung spürbar, jedoch bleibt der Preisdruck stark. Marktentwicklung: Region Zentraleuropa Die Region Zentraleuropa beliefert vor allem Kunden in Deutschland. Auf diesem größten europäischen Markt bemühten sich alle nationalen Hersteller und eine Reihe von ausländischen Mitbewerbern im Geschäftsjahr 2014/15 intensiv um Marktanteile, um sich möglichst gut für die Zeit nach 2017 zu positionieren. Die Importe aus Ost- und Westeuropa nach Deutschland nahmen deutlich zu. Trotz dieser Herausforderungen konnte Nordzucker den Absatz hier gegenüber dem Vorjahr annähernd stabil halten; der Rückgang belief sich lediglich auf rund 23.000 Tonnen nach einem Anstieg im Vorjahr in etwa in gleicher Höhe. Bei hoher Verfügbarkeit von Zucker und intensivem Wettbewerb standen die Preise in Deutschland vor allem ab Oktober 2014 stark unter Druck. Der Nicht-Quotenzuckerabsatz von Nordzucker betrug rund 54.000 Tonnen und damit – bedingt durch die extrem niedrigen erziel baren Preise – deutlich weniger als im Vorjahr (98.000 Tonnen). Wie die gesamte EU auch war die Region Nordeuropa einem großen Preisdruck ausgesetzt. Dabei konnte Nordic Sugar seine starke Position halten. Es wurden rund 745.000 Tonnen (Vorjahr: 800.000 Tonnen) Quotenzucker an Industrie- und Handelskunden abgesetzt. Bedingt durch gute Ernteerträge im Jahr 2013/14 konnten in diesem Berichtsjahr erneut rund 215.000 Tonnen Nicht-Quoten zucker abgesetzt und damit Kunden aus der chemischen Industrie sowie Märkte außerhalb der EU mit Zucker versorgt werden. Marktentwicklung: Region Osteuropa Die Region Osteuropa beliefert Kunden in Polen und der Slowakei aus eigener Produktion vor Ort. Darüber hinaus hat Nordzucker eine starke Marktposition in einer Reihe von weiteren Ländern in Süd-Osteuropa. Auf allen Märkten beliefert Nordzucker neben einer Vielzahl nationaler und regionaler Kunden vor allem große internationale Abnehmer. Um den Bedarf über die Quote in Polen und der Slowakei hinaus decken zu können, wird in der Region Osteuropa Rohrrohzucker in der Fabrik in Chelmza, Polen, raffiniert als auch Weißzucker von Dritten durchgehandelt. Zudem wird Zucker aus anderen Regionen des Nordzucker Konzerns vermarktet. Konzern-Lagebericht : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 k a m pag n e n e r g e b n i s s e i m ko n z e r n Rübenertrag t/ha Zuckergehalt % Zuckerertrag t/ha Kampagnedauer Tage 2014/15 76,3 17,3 13,2 125 2013/14 63,0 18,0 11,3 106 Der Absatz lag in etwa auf Höhe des Vorjahres. Wie in den übrigen Regionen gaben die Preise für Quotenzucker im Verlauf des Geschäftsjahres stark nach. Dieser Trend verstärkte sich mit dem Kampagnebeginn, da in Osteuropa kaum Lagerkapazität verfügbar ist und eine Reihe von Wettbewerbern aufgrund der großen Ernte ihren Zucker möglichst schnell vermarkten wollten. Rübenanbau und Kampagne Im Anbaujahr 2014 waren die Bedingungen sehr günstig für die Rübenentwicklung. Die Aussaat erfolgte in fast allen Konzernregionen zu einem frühen Zeitpunkt. Während der Vegetationsperiode sorgten überdurchschnittlich hohe Temperaturen in Verbindung mit ausreichenden Niederschlägen für ein sehr gutes Rübenwachstum. Die Zuckererträge je Hektar erreichten in allen Konzernregionen außer Polen Rekordniveau. Der durchschnittliche Rübenertrag betrug konzernweit 76,3 Ton- nen je Hektar (Vorjahr: 63,0 Tonnen je Hektar). Der Zucker gehalt belief sich auf 17,3 Prozent (Vorjahr: 18,0 Prozent), was einem durchschnittlichen Zuckerertrag von 13,2 Tonnen je Hektar entsprach (Vorjahr: 11,3 Tonnen je Hektar). Die Anbaufläche blieb 2014/15 mit ca. 242.000 Hektar relativ stabil (Vorjahr: 241.000 Hektar). In der Kampagne 2014/15 produzierte Nordzucker konzernweit circa 2,9 Millionen Tonnen Zucker aus Rüben (Vorjahr: 2,5 Millionen Tonnen). Die Kampagne dauerte 125 Tage (Vorjahr: 106 Tage). Gezielte Investitionen und vorausschauende Instandhaltungsmaßnahmen ermöglichten eine weitgehend reibungslose Rübenverarbeitung in den Nordzucker-Werken. Die Landwirte und ihre Dienstleister sowie die Rübendisposition und Produktion arbeiteten hervorragend zusammen und trugen neben den überwiegend guten Witterungsbedingungen so maßgeblich zum reibungslosen Ablauf der Kampagne bei. D urch s ch n it tlich er Z uckerer trag N ordzucker Tonnen je Hektar Z u ck e r e r ze u g u ng N o rd z u ck e r Ko nz e rn Millionen Tonnen 14 2,9 3,0 2,5 2,8 2,3 2,9 2,5 12 10 2,0 8 1,5 6 1,0 4 0,5 2 0 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 0 13,2 11,9 11,7 11,3 2011/12 2012/13 2013/14 9,6 2010/11 2014/15 27 28 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzern-Lagebericht ERTRAG S -, V ERM Ö G E N S - U N D F I N A N Z LAG E Ertragslage Im Vergleich zum Rekordjahr 2012/13 war die Rentabilität bereits im Jahr 2013/14 deutlich geringer. Im Berichtsjahr 2014/15 hat sich dieser Trend weiter fortgesetzt. Ursächlich war vor allem der weiterhin vorherrschende Preisverfall für Quotenund Nicht-Quotenzucker. Für die Ermittlung der EBITDA-Marge wird das EBITDA (operatives Ergebnis vor Abschreibungen) mit den Umsatz erlösen ins Verhältnis gesetzt. Dieser Wert liegt in diesem Jahr bei 7,5 Prozent (Vorjahr: 20,0 Prozent) und hat damit die Zielmarke von 15 Prozent verfehlt. Die Umsatzrendite, die aus dem Verhältnis zwischen Jahresüberschuss (nach Minderheiten) und Jahresumsatz gebildet wird, betrug im Berichtsjahr 1,1 Prozent nach 8,5 Prozent im Vorjahr. Damit wurde die Zielmarke von 5 Prozent ebenfalls unterschritten. Die Umsatzerlöse betrugen 1.866,3 Millionen Euro und lagen damit deutlich um 494,6 Millionen Euro unter dem Wert des Vorjahres (2.360,9 Millionen Euro). Der Umsatzrückgang resultierte hauptsächlich aus rückläufigen Preisen von Quoten zucker und Nicht-Quotenzucker. Daneben trugen auch rückläufige Zuckerverkaufsmengen und niedrigere Preise bei Bioethanol zu diesem Rückgang bei. Aus Quotenzucker konnten 1.339,2 Millionen Euro erlöst werden. Die Quotenzuckererlöse lagen damit um 407,7 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von 1.746,9 Millionen Euro. Bei Nicht-Quotenzucker konnte das Umsatzniveau des Vorjahres ebenfalls nicht erreicht werden. Hier ergab sich ein Umsatzrückgang von 48,9 Millionen Euro auf 161,3 Millionen Euro (Vorjahr: 210,2 Millionen Euro). Der Umsatz aus dem Verkauf von Bioethanol lag insbesondere wegen geringerer Preise mit 86,7 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert (109,6 Millionen Euro). Die Umsatzerlöse mit Nebenprodukten beinhalten die Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Melasse und Futtermitteln (Trockenschnitzel pellets und Pressschnitzel). Sie sind um 4,5 Millionen Euro auf 183,7 Millionen Euro (Vorjahr: 188,2 Millionen Euro) gesunken. Die sonstigen Umsatzerlöse verminderten sich von 106,0 Millionen Euro auf 95,4 Millionen Euro. Die Herstellungskosten betrugen zum Ende des Berichtsjahres 1.552,7 Millionen Euro (Vorjahr: 1.712,2 Millionen Euro). Die Reduktion um 159,5 Millionen Euro resultierte aus rückläufigen Absatzmengen und einem Rückgang der Herstellungskosten in der Kampagne 2014/15. In dieser Periode sanken die Kosten erheblich aufgrund der rückläufigen Rübenpreise und der Fixkostendegression bei besonders hohen Produktionsmengen. Da der Zucker aus 2014/15 hauptsächlich im nächsten Geschäftsjahr verkauft wird, wird diese Kostenentlastung vor allem im nächsten Geschäftsjahr wirksam. Die Vertriebskosten sind nahezu konstant auf einem Niveau von 169,1 Millionen Euro (Vorjahr: 170,8 Millionen Euro) geblieben. Die Verwaltungskosten liegen im Berichtsjahr mit 84,0 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahreswert von 85,1 Millionen Euro. Dies ist im Wesentlichen durch eine Reduktion der Personal kosten in diesem Bereich bedingt. In den Herstellungs-, Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen sowie in den sonstigen Aufwendungen waren insgesamt 195,3 Millionen Euro an Personalkosten (Vorjahr: 196,8 Millionen Euro) und 79,0 Millionen Euro an Abschreibungen auf Sachanlagen (Vorjahr: 81,3 Millionen Euro) enthalten. Ko n ze rn u m sat z EBIT Ko nzern Millionen Euro Millionen Euro 3.000 600 2.443 2.500 2.000 1.815 2.361 2.018 1.866 400 1.500 300 1.000 200 500 100 0 0 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 506 * 500 2014/15 315 299 188 26 2010/11 * angepasst 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 Konzern-Lagebericht : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 Die sonstigen Erträge lagen mit 62,0 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahreswert (46,8 Millionen Euro). Dies ist im Wesentlichen auf deutlich erhöhte Erträge aus der Erstattung von versicherten Schäden sowie aus der Auflösung von Rückstellungen aus Rechtsstreitigkeiten zurückzuführen. Nord zucker hat in der Berichtsperiode keine sonstigen Erträge aus Rückzahlungsansprüchen von Produktionsabgaben für Vorjahre erfasst, wohingegen in der Vorperiode noch Erträge in Höhe von 17,3 Millionen Euro realisiert wurden. Die sonstigen Aufwendungen betrugen zum Berichtsjahresende 96,5 Millionen Euro und lagen damit wesentlich unter dem Wert des Vorjahres (140,8 Millionen Euro). Im Vorjahr wurde der Goodwill aus dem Erwerb von Nordic Sugar in Höhe von 89,0 Millionen Euro abgeschrieben. In der Berichtsperiode sind außerplanmäßige Abschreibungen von 34,4 Millionen Euro vorgenommen worden, fast ausschließlich auf immaterielle Vermögenswerte im Zusammenhang mit dem Erwerb von Nordic Sugar. Darüber hinaus haben sich die Aufwendungen aus Schadensfällen im Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht. Die übrigen betrieblichen Aufwendungen lagen im Vorjahr deutlich höher, weil hier Rückzahlungsansprüche Dritter für Produktionsabgaben in Höhe von 7,5 Millionen Euro erfasst worden waren. Insgesamt erzielte der Nordzucker Konzern ein operatives Ergebnis (EBIT) von 26,0 Millionen Euro nach 298,9 Millionen Euro im Vorjahr. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) belief sich auf 140,2 Millionen Euro (Vorjahr: 472,3 Millionen Euro). Die Finanzerträge sind signifikant von 19,7 Millionen Euro auf 7,2 Millionen Euro zurückgegangen. Zum einen hat die Beteiligungsgesellschaft Tereos TTD im Berichtsjahr deutlich geringere Dividenden als im Vorjahr gezahlt. Zum anderen wurden im Vorjahr in erheblichem Umfang erwartete Zins erträge aus der gerichtlich erstrittenen Rückzahlung von Produktionsabgaben aus Vorjahren erfasst. In den Finanzaufwendungen sind insbesondere Zinsen und ähnliche Aufwendungen enthalten. Die Finanzaufwendungen haben sich im Vergleich zur Vorperiode um 4,7 Millionen Euro vermindert. Ursächlich war einerseits ein Einmalaufwand im Zusammenhang mit der Refinanzierung des syndizierten Kredits. Andererseits wurden im Vorjahr Zinsaufwendungen auf Rückzahlungsansprüche für Produktionsabgaben berücksichtigt. Der Rückgang der Steuerquote auf 10,9 Prozent (Vorjahr: 31,1 Prozent) resultierte insbesondere aus der steuerfrei vereinnahmten Dividende aus der Beteiligung an der Tereos TTD, welche sich bei einem niedrigen Gesamtergebnis überproportional hoch auf die Steuerquote auswirkt. Ferner beeinflussten Steuererstattungen für die Vorjahre zusätzlich den Rückgang der Steuerquote. Insgesamt erzielte Nordzucker einen Jahresüberschuss vor Fremdanteilen in Höhe von 20,0 Millionen Euro (Vorjahr: 208,7 Millionen Euro). Nach Abzug der Fremdanteile war ein Konzernergebnis von 20,7 Millionen Euro nach 201,3 Millionen Euro im Vorjahr zu verzeichnen. Jah res ü bers ch us s Ko nzer n Millionen Euro EBITDA Ko n z e rn Millionen Euro 400 594 600 500 300 300 472 420 400 250 209 208 200 283 150 200 140 50 0 0 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 91 100 100 2010/11 369* 350 20 2010/11 * angepasst 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 29 30 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzern-Lagebericht Vermögenslage Die konsolidierte Bilanzsumme des Nordzucker Konzerns betrug zum Ende des Berichtsjahres 2.143,5 Millionen Euro und lag damit um 193,2 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert (2.336,7 Millionen Euro). Die immateriellen Vermögenswerte in Höhe von 25,3 Millionen Euro (Vorjahr: 67,1 Millionen Euro) verminderten sich um 41,8 Millionen Euro. Ursächlich für diesen Rückgang waren vor allem die in der Berichtsperiode vorgenommenen außerplanmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, die mit dem Erwerb von Nordic Sugar aktiviert wurden. Im Nordzucker Konzern wurden im Berichtsjahr 78,6 Millionen Euro (Vorjahr: 75,9 Millionen Euro) in das Sachanlagevermögen investiert. Den Investitionen standen laufende Abschreibungen in Höhe von 68,5 Millionen Euro (Vorjahr: 70,0 Millionen Euro) und außerplanmäßige Abschreibungen von 1,0 Millionen Euro (Vorjahr: 3,3 Millionen Euro) gegenüber. Insgesamt ist das Sachanlagevermögen mit 848,8 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr (847,9 Millionen Euro) nahezu konstant geblieben. Die Finanzanlagen lagen mit 26,5 Millionen Euro annähernd auf Vorjahresniveau (26,4 Millionen Euro). Die Vorräte haben sich insgesamt um 26,0 Millionen Euro auf 986,1 Millionen Euro (Vorjahr: 1.012,1 Millionen Euro) vermindert. Die Zuckerbestände nahmen um 11,2 Millionen Euro auf 885,4 Millionen Euro ab. Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind um 8,3 Millionen Euro auf 53,5 Millionen Euro (Vorjahr: 61,8 Millionen Euro) zurückgegangen, vor allem durch geringere Bestände an Rohzucker. Die kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte lagen mit 201,7 Millionen Euro um 115,6 Millionen Euro unter dem Vorjahresniveau (317,3 Millionen Euro). Aufgrund rückläufiger Umsätze lagen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen Dritte und gegen nahestehende Personen mit 139,0 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von 187,3 Millionen Euro. Die Forderungen aus laufenden Steuern vom Einkommen und Ertrag sind um 5,7 Millionen Euro zurückgegangen. Die finanziellen und die sonstigen Vermögenswerte reduzierten sich in Summe um 61,6 Millionen Euro. Dies war zum einen zurückzuführen auf im Vergleich zur Vorperiode geringere Forderungen aus Schadensersatzansprüchen. Zum anderen wurden noch im Vorjahr Forderungen für Rückzahlungen aus Produktionsabgaben aus Vorjahren in Höhe von 43,3 Millionen Euro bilanziert, die in der Berichtsperiode bezahlt worden sind. Der Finanzmittelbestand überstieg die Finanzverbindlich keiten zum Bilanzstichtag um 37,3 Millionen Euro (Vorjahr: 52,4 Millionen Euro). A k t i va u nd Passi va 2 0 1 4 / 1 5 im prozen t ual e n Sp l i t z u r B i l a n z s u m m e Millionen Euro 2.200 2.144 2.144 2.000 1.800 1.600 1.400 42 % 59 % N et tovers ch ul dung Ko nz ern 1.200 Millionen Euro 1.000 800 600 46 % 17 % 300 400 200 0 350 314 249 250 12 % 24 % Aktiva Passiva Langfristige Vermögenswerte Eigenkapital Vorräte Langfristige Verbindlichkeiten Übrige kurzfristige Vermögenswerte Kurzfristige Verbindlichkeiten 200 150 100 59 50 0 – 50 – 100 – 52 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 – 37 2014/15 Konzern-Lagebericht : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 Das Eigenkapital reduzierte sich um insgesamt 114,3 Millionen Euro auf 1.271,5 Millionen Euro (Vorjahr: 1.385,8 Millionen Euro). Zwar erhöhte das Konzern-Periodenergebnis das Eigenkapital um 20,0 Millionen Euro (Vorjahr: 208,7 Millionen Euro). Eigenkapitalreduzierend wirkte allerdings ein im kumulierten übrigen Eigenkapital bzw. in der Gesamtergebnisrechnung erfasstes sonstiges Ergebnis von minus 65,4 Millionen Euro (minus 52,9 Millionen Euro und minus 12,5 Millionen Euro). Im Vorjahr wurde im sonstigen Ergebnis ein Betrag von minus 15,3 Millionen Euro (minus 1,4 Millionen Euro und minus 13,9 Millionen Euro) erfasst. Das negative sonstige Ergebnis des Berichtsjahrs wurde maßgeblich bestimmt aus der Neubewertung leistungsorientierter Pensionsverpflichtungen, die in der Berichtsperiode eine Reduzierung des Eigenkapitals von minus 73,8 Millionen Euro (nach Berücksichtigung von latenten Steuern von 52,9 Millionen Euro) zur Folge hatte. Ebenso führten die Zahlungen von Dividenden in Höhe von 69,4 Millionen Euro (Vorjahr: 96,5 Millionen Euro) an Aktionäre der Nordzucker AG und Minderheitsaktionäre zu einem Rückgang des Eigenkapitals. Die Eigenkapitalquote lag wie im Vorjahr bei 59,3 Prozent. Dieser Wert übertraf erneut deutlich die konzernweite Zielmarke von 30 Prozent. Die langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten erhöhten sich auf 359,0 Millionen Euro (Vorjahr: 310,8 Millionen Euro). In dieser Summe enthalten sind langfristige Rückstellungen von 252,9 Millionen Euro (Vorjahr: 172,3 Millionen Euro), die mit 219,3 Millionen Euro (Vorjahr: 144,7 Millionen Euro) im Wesentlichen Pensionsverpflichtungen betreffen. Der Anstieg der Pensionsrückstellungen um 74,6 Millionen Euro resultierte überwiegend aus einem im Vergleich zum Vorjahr wesentlich geringeren Rechnungszins. Die langfristigen Verbindlichkeiten umfassen überwiegend passive latente Steuern, die sich im Berichtsjahr von 116,3 Millionen Euro auf 84,0 Millionen Euro reduziert haben. Die kurzfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten sanken deutlich von 640,1 Millionen Euro auf 512,9 Millionen Euro. So lagen vor allem die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von den Anbauern mit 327,3 Millionen Euro unter dem Vorjahresniveau (399,3 Millionen Euro). Ferner verminderten sich die sonstigen Verbindlichkeiten von 97,1 Millionen Euro auf 45,1 Millionen Euro. Letzteres ist zurückzuführen auf noch im Vorjahr erfasste Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit der Rückforderung von Produktionsabgaben für Vorjahre von 28,7 Millionen Euro, die zum Ende der Berichtsperiode nahezu nicht mehr bestanden. Finanzlage Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit lag mit 135,0 Millionen Euro deutlich unter dem Wert des Vorjahres (284,8 Millionen Euro). Der Rückgang ergab sich insbesondere aus dem geringeren Ergebnis vor Steuern von 22,4 Millionen Euro nach 303,1 Millionen Euro im Vorjahr. Dies wurde teilweise kompensiert durch deutlich geringere Steuerzahlungen. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit lag mit minus 78,6 Millionen Euro über dem Vorjahresniveau (minus 75,1 Millionen Euro) und entsprach dem Investitionsbudget des Berichtsjahres. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit verbesserte sich von minus 163,2 Millionen Euro auf minus 69,6 Millionen Euro. So wurde im Vorjahr ein Nettobetrag von 66,7 Millionen Euro getilgt, wohingegen in der Berichtsperiode weder eine Kreditaufnahme noch eine signifikante Kredittilgung erfolgte. Darüber hinaus wurden vergleichsweise geringere Dividendenausschüttungen in Höhe von 69,4 Millionen Euro (Vorjahr: 96,5 Millionen Euro) an die Unternehmenseigner geleistet. Zum 28. Februar 2015 betrug der Finanzmittelbestand 45,0 Millionen Euro (Vorjahr: 58,3 Millionen Euro). Gesamtbeurteilung zur Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage Nordzucker hat im Berichtsjahr 2014/15 seine ertragsbezogenen Ziele verfehlt: Weder in Bezug auf die EBITDA-Marge noch mit Blick auf die Umsatzrendite konnten die Zielmarken erreicht werden. Ursächlich dafür war der andauernd starke Preisverfall für Quoten- und Nicht-Quotenzucker. C as hflow aus betrieblich er täti gkeit Millionen Euro 350 300 313 250 313 285 222 200 135 150 100 50 0 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 31 32 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzern-Lagebericht Die Vermögens- und Finanzlage des Nordzucker Konzerns wird allerdings nach wie vor als gut eingestuft. Die Eigenkapital quote liegt mit 59,3 Prozent deutlich über der konzernweiten Zielmarke von 30 Prozent. Das Unternehmen hat zum Abschlussstichtag kaum Finanzverbindlichkeiten (7,7 Millionen Euro). Wie im Vorjahr überstieg der Finanzmittelbestand die Finanzverbindlichkeiten deutlich um 37,3 Millionen Euro. Trotz eines rückläufigen Ergebnisses lag der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit weiterhin auf hohem Niveau. I N V ESTITIO N E N Nordzucker investierte im Geschäftsjahr 2014/15 82,3 Millionen Euro in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (Vorjahr: 78,7 Millionen Euro). Wesentliche Investitionen betrafen in Örtofta die Aufstellung eines Verdampfungskristallisations turmes für Weißzucker, den zweiten und abschließenden Bauabschnitt eines Verdampfungstrockners sowie die Errichtung eines weiteren Melassetanks. Darüber hinaus wurde auch in Uelzen ein zusätzlicher Melassetank installiert. Zusätzliche Projekte waren die Erweiterungen der Verdampfstationen in Säkylä und Chelmza, die Installation einer anaeroben Stufe in die biologische Abwasserreinigungsanlage in Chelmza sowie zwei Blockheizkraftwerke in den Flüssigzuckerstandorten. Wie in den vergangenen Jahren lagen die Schwerpunkte der Investitionen auf Effizienzsteigerungen vor allem durch Energieeinsparungsmaßnahmen sowie auf der Erfüllung behördlicher Auflagen und der Umsetzung von Ersatzinvestitionen. Zum Bilanzstichtag bestanden Investitionsverpflichtungen in Höhe von 8,3 Millionen Euro (Vorjahr: 28,9 Millionen Euro). Diese Investitionsverpflichtungen werden im Wesentlichen aus dem Mittelzufluss aus der betrieblichen Tätigkeit finanziert. Inv e s t it io n e n in Sac h a n l age n u nd im m at e r ie l l e Ve r m öge n s w e r t e Millionen Euro 80 74 70 60 79 82 64 56 50 40 30 20 10 0 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 F I N A N Z IERU N G Aufgaben und Ziele des Finanzmanagements Die wesentlichen Aufgaben des Nordzucker-Finanzmanagements bestehen in der konzernweiten Lenkung und Kontrolle der Finanzflüsse auf Basis klar definierter Kriterien. Wichtigstes Ziel ist dabei die fortlaufende Sicherstellung ausreichender Liquidität im Konzern. Angesichts der steigenden Volatilitäten an den internationalen Märkten steht daneben das Management von Rohstoff-, Zins- und Währungsrisiken im Mittelpunkt. Zu den Aufgaben des Finanzmanagements gehört weiterhin die Entwicklung und Umsetzung von Finanzierungsstrategien. Darüber hinaus wird ein enger Kontakt zu Banken gehalten. Zum Bilanzstichtag standen dem Nordzucker Konzern insgesamt 400,0 Millionen Euro (Vorjahr: 500,0 Millionen Euro) an nicht in Anspruch genommenen Kreditlinien zur Verfügung. Finanzierung und Financial Covenants Im März 2014 hat Nordzucker einen neuen Konsortialkredit mit ihren Banken abgeschlossen. Dieser Kredit eröffnet dem Unternehmen deutlich größere unternehmerische Spielräume als die bisherige Finanzierung es zuließ. Der Kredit läuft zunächst fünf Jahre. Kredite dieser Art beinhalten sogenannte „Financial Covenants“. Hierbei handelt es sich um Finanzkennzahlen, für die bestimmte Werte während der gesamten Laufzeit des Kredits einzuhalten sind. Damit sind Financial Covenants wesentlicher Bestandteil eines Kreditvertrags. Banken nutzen diese als Instrument der Risiko früherkennung und -vermeidung, indem sie aus den berechneten Kennzahlen Rückschlüsse auf die finanzwirtschaftliche Lage des Unternehmens ziehen. Bei Nordzucker sind diese auf Konzernebene definiert worden. Deren Einhaltung wird haus intern regelmäßig überprüft und zu bestimmten Terminen im Berichtsjahr an die Banken berichtet. Im Berichtsjahr 2014/15 wurde die vereinbarte Finanzkennzahl (EBITDA im Verhältnis zum Verschuldungsgrad) zu allen Testterminen eingehalten. Auf Basis der vorliegenden konzernweiten Unternehmensplanung geht der Vorstand der Nordzucker AG davon aus, dass auch zukünftig vereinbarte Finanzkennzahlen nicht verletzt werden. Weitere Maßnahmen zur Verbesserung des Cashflows und der Finanzierung sind eingeleitet worden. Konzern-Lagebericht : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 DIVIDENDE CHA N CE N U N D RISIKE N D i vi d e nd e n s u m m e N o rdz u ck e r AG Risikomanagement Millionen Euro 100 87 80 63 60 48 40 22 20 5 0 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 Für das Berichtsjahr 2014/15 wird der Hauptversammlung der Nordzucker AG eine Ausschüttung von 0,10 Euro je Aktie auf das Grundkapital vorgeschlagen. Dies entspricht einer Dividendensumme von 4,8 Millionen Euro. Im Vorjahr wurden insgesamt 62,8 Millionen Euro (1,30 Euro je Aktie) ausgeschüttet. MITARBEITER Die Anzahl der Mitarbeiter im Nordzucker Konzern lag im Jahresdurchschnitt ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres (3.284 Mitarbeiter; Vorjahr: 3.279). Davon waren 1.258 (1.247) in Zentraleuropa, 526 (523) in Osteuropa und 1.500 (1.509) in Nordeuropa beschäftigt. Unternehmerisches Handeln als Wahrnehmen von Chancen bringt mit sich, dass Risiken in Kauf genommen werden müssen. Um diese Risiken, die sich aus der Geschäftstätigkeit entwickeln, frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und konsequent zu handhaben, hat Nordzucker ein unternehmensweites integriertes System zur Identifikation und Steuerung von Risiken eingeführt. Dadurch wird sichergestellt, dass in regelmäßigen Abständen die geschäftsbedrohenden Risiken des Unternehmens identifiziert und bewertet werden. Für jedes identifizierte Risiko werden individuelle Maßnahmen zur Risikovermeidung, Risikobegrenzung oder Risikoabwälzung festgelegt und es wird gegebenenfalls eine angemessene Vorsorge gebildet. Das Risikomanagement diskutiert in regelmäßigen Abständen mit den Verantwortlichen den Fortschritt bei der Umsetzung der festgelegten Maßnahmen; Vorstand und Aufsichtsrat lassen sich permanent zum Stand des Risikomanagements informieren. Alle operativen und strategischen Entscheidungen erfolgen stets auch unter Risikogesichtspunkten. So wird zum Beispiel für die Unternehmensplanung in alternativen Szenarien untersucht, wie sich verschiedene Marktsituationen auf den Geschäftsverlauf auswirken können. Durch Beschreibung von Chancen und Risiken werden alternative Entwicklungen verdeutlicht und Handlungsbedarfe identifiziert. Im Jahresverlauf informiert das konzernweite Berichts- und Controllingsystem kontinuierlich alle verantwortlichen Entscheidungsträger zum tatsächlichen Geschäftsverlauf. Einige der identifizierten Risiken werden auf Risikoträger wie beispielsweise Versicherungen übertragen. Der Umfang und die Höhe des Versicherungsschutzes werden regelmäßig überprüft und situationsbedingt angepasst. An zahl M ita r b e i t e r N o rd z u ck e r Kon z e r n im Jahr e sdu rc h s c h n i t t n ac h R e g i o n en 4.000 3.500 3.000 2.500 2.000 1.500 1.000 500 0 3.508 3.280 1.588 3.290 3.284 3.279 1.521 1.504 1.509 548 544 523 1.211 1.242 1.247 563 1.357 2010/11 2011/12 Nordeuropa 2012/13 Osteuropa 2013/14 1.500 526 1.258 2014/15 Zentraleuropa 33 34 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzern-Lagebericht Konzernrevision Die interne Revision prüft und bewertet die Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsprozesse, der Organisation sowie des Risikomanagements und des Internen Kontrollsystems (IKS). Die Ergebnisse jeder Prüfung werden in einem Prüfungsbericht festgehalten und die Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen wird systematisch und regelmäßig überwacht. Neben Prüfungen auf Basis einer jährlichen risikoorientierten Revisionsplanung führt die Interne Revision auch Ad-hoc-Prüfungen durch. Außerdem ist die Interne Revision beratend tätig, beispielsweise bei der Erstellung von Richtlinien, der Optimierung von Geschäftsprozessen und der Verbesserung des Internen Kontrollsystems des Nordzucker Konzerns. Die Interne Revision ist organisatorisch direkt dem Vorstandsvorsitzenden unterstellt und berichtet regelmäßig an den Gesamtvorstand sowie an den Prüfungs- und Finanzausschuss des Aufsichtsrats. Diese Berichterstattung umfasst neben dem Stand der Revisionsprüfungen auch wesentliche Feststellungen aus Prüfungen sowie den Umsetzungsstatus der vereinbarten Maßnahmen. Politische und rechtliche Chancen und Risiken Zuckermarktordnung Die Mitgliedsstaaten der EU, EU-Parlament und EU-Kommission haben im Juni 2013 beschlossen, die Zuckermarktordnung in ihrer gegenwärtigen Ausgestaltung bis zum Ende des Zuckerwirtschaftsjahres 2016/17 am 30. September 2017 zu verlängern. Die Zuckermarktordnung bildet bis zu diesem Datum den Handlungsrahmen für die Zuckerwirtschaft in der EU. Gleichzeitig haben EU-Rat, EU-Parlament und EU-Kommission beschlossen, die Zuckermarktordnung in ihrer jetzigen Form danach enden zu lassen. Deshalb werden zu Beginn des Zuckerwirtschaftsjahres 2017/18 die Quotenregelungen für Zucker und Isoglukose sowie der Mindestpreis für Zuckerrüben abgeschafft. Mit dem Ende der Quotenregelung fällt auch das WTO-Exportlimit in Höhe von derzeit 1,37 Millionen Tonnen. Der Wegfall der Quotenregelungen für Zucker und Isoglukose wird erhebliche Auswirkungen auf den EU-Zuckermarkt haben. Es ist zu erwarten, dass ohne Quotenregelung die Produktion von Isoglukose in der EU ansteigt und es damit zu einem Verdrängungswettbewerb mit Zucker kommt. Die EU-Kommission und andere Marktbeobachter gehen davon aus, dass zukünftig zwischen zwei und drei Millionen Tonnen Isoglukose in der EU vermarktet werden könnten – im Vergleich zu rund 700.000 Tonnen heute. Darüber hinaus haben einzelne Zuckerproduzenten bereits angekündigt, ihre Produktion ausweiten zu wollen. Das größere Angebot an Zucker wird den Wettbewerb verschärfen. Um sich bestmöglich auf die Veränderung der Rahmenbedingungen vorzubereiten, arbeitet Nordzucker weiter kontinuierlich an der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. Ein wichtiger Schwerpunkt ist die Steigerung der Effizienz des Zuckerrübenanbaus im Vergleich zu den Alternativkulturen. Im Projekt 20 · 20 · 20 bündelt Nordzucker alle Maßnahmen zur Steigerung der Produktivität auf dem Acker. Im Geschäftsjahr 2014/15 hat Nordzucker ein neues Effizienzprogramm FORCE gestartet, um in allen Funktionen und Standorten des Unternehmens weitere Einsparungen zu erreichen. Ziel ist dabei nicht nur eine einmalige Kostensenkung, sondern ein dauerhafter Verbesserungsprozess. Die Stärke, die Nordzucker aktuell im Zuckermarkt aufweist, verbunden mit den umfassenden Maßnahmen, die Effizienz dauerhaft zu steigern, bietet Chancen für eine nachhaltige Positionierung und ein stetiges Wachstum im Wettbewerbsumfeld des Zuckermarkts der EU. Aufgrund des Auslaufens der Zuckermarktordnung und des damit einhergehenden Falls der Exportlimitierung wird dem Zuckerexport künftig eine höhere Bedeutung zukommen. Hier aus ergeben sich Chancen im Wettbewerb. Der Aufbau von Know-how im weltweiten Zuckerhandel sowie eine Verbesserung des Zugangs zu Exportwegen und der erforderlichen Logistik sind daher wichtige Elemente der Weiterentwicklung. Alle Funktionen im Unternehmen diskutieren intensiv die zu erwartenden Veränderungen und bereiten sich auf den Wegfall der Zuckermarktordnung 2017 intensiv vor, um die sich daraus ergebenden Chancen zu nutzen und die Risiken entsprechend zu minimeren. WTO-Verhandlungen Im Rahmen der Ministerkonferenz im Dezember 2013 auf Bali wurde keine Verringerung der Einfuhrzölle im Agrarsektor vereinbart. Bis Ende Juli 2015 soll ein Arbeitsprogramm für die Fortsetzung der Liberalisierung des Handels definiert werden. WTO-Generaldirektor Azevedo ist bestrebt, bei der nächsten WTO-Ministerkonferenz im Dezember 2015 konkrete Ergebnisse zu erreichen. Eine Abschmelzung des Außenschutzes ohne Berücksichtigung der speziellen Belange der Zuckerwirtschaft würde die Wettbewerbsintensität in der EU noch stärker erhöhen, als dies bereits durch die Abschaffung der ZMO der Fall ist. Der Außenschutz schützt die europäische Zuckerwirtschaft vor Importen, die über die Mengen hinausgehen, die zollreduziert oder zollfrei über Präferenzmengen etwa aus den Konzern-Lagebericht : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 Least Developed Countries (LDC) oder zunehmend auch aus bilateralen Handelsabkommen auf den Europäischen Markt kommen. Ohne EU-Zölle könnte in beliebigem Umfang Zucker in die EU zu Weltmarktpreisen eingeführt werden. In so gut wie allen Ländern der Welt greift der Staat aber massiv in die Zuckerproduktion ein und fördert die lokale Produktion; die Preise auf dem Weltmarkt sind stark verzerrt durch politische Einflüsse und Vermarktung von Überschüssen, die in den jeweiligen Ländern nicht gebraucht werden. Gleichzeitig würde eine Abschmelzung des Außenschutzes die Volatilität der Preise in der EU weiter erhöhen. Nordzucker setzt sich, auch im Rahmen der nationalen und europäischen Verbände dafür ein, den Außenschutz für Zucker beizubehalten. Mit den im vorangegangenen Abschnitt beschriebenen Maßnahmen bereitet sich das Unternehmen auch gleichzeitig auf den Fall vor, dass der Außenschutz weiter reduziert wird. Freihandelsabkommen der EU Freihandelsabkommen gewinnen für die Europäische Union immer mehr an Bedeutung. In den letzten Jahren abgeschlossene Handelsabkommen mit Moldawien, Georgien, Ukraine, Kolumbien, Peru und den Staaten Zentralamerikas ermög lichen jährlich zollfreie Zuckereinfuhren von mehr als 280.000 Tonnen. Bereits verhandelt, aber noch nicht in Kraft getreten, sind Handelsabkommen mit weiteren Importkontingenten von Zucker zugunsten der Republik Südafrika, Ecuador, Kanada sowie Singapur. Mit weiteren Staaten wie USA, Indien, Malaysia, Thailand und Vietnam sowie den Golf-Staaten laufen Verhandlungen. Von besonders großer Bedeutung für den EU-Zuckermarkt sind die Verhandlungen mit den Mercosur-Ländern der südameri kanischen Wirtschaftszone, die unverändert stocken. Insbesondere Brasilien als der größte Zuckerexporteur weltweit drängt auf eine Importquote für Zucker und Ethanol. Mehrkosten für CO2-Zertifikate Als Unternehmen, das durch eine eigene Strom- und Wärme erzeugung Kohlendioxid (CO2) emittiert, benötigt Nordzucker entsprechende Zertifikate. Fehlende Zertifikate müssen durch Auktionen oder andere Geschäfte permanent erworben werden. Durch Anstieg der Preise für die CO2 -Zertifikate nimmt der Kostendruck auf die Produkte von Nordzucker weiter zu. Nordzucker versucht durch Investitionen und andere Maßnahmen ständig, die CO2 -Emissionen weiter zu reduzieren. Dies ist eine wichtige Maßnahme, um die Nachhaltigkeit unseres Wirtschaftens weiter zu steigern. Rechtliche Risiken Die Gesellschaften des Nordzucker Konzerns unterliegen verschiedenen gesetzlichen Regulierungsvorschriften, aus denen sich Haftungsrisiken ergeben können. Dazu gehören insbesondere die Zuckermarktordnung in Verbindung mit den dazugehörigen Vorschriften des Zoll- und Lizenzrechts sowie das Lebensmittel- und Futtermittelrecht. Weitere Risiken können auch aus steuerrechtlichen Vorschriften der verschiedenen Länder, in denen der Nordzucker Konzern tätig ist, sowie aus Rechtsstreitigkeiten resultieren. Das Bundeskartellamt hat im Februar 2014 Untersuchungen wegen mutmaßlicher Wettbewerbsverstöße vor 2009 beendet und damit das Kartellverfahren abgeschlossen. Nordzucker hat ein Bußgeld in Höhe von 8,5 Millionen Euro akzeptiert. Nordzucker geht davon aus, dass durch die vom Bundeskartellamt festgestellten Umstände kein Schaden bei den Abnehmern von Zucker entstanden ist. So gab es im Zuckermarkt auch in dem vom Bundeskartellamt beanstandeten Zeitraum Wettbewerb zwischen den Zuckerherstellern, sodass es zu Kundenwechseln und unterschiedlichen Verkaufsmengen kam. Zudem kauften viele Kunden Zucker bei mehreren in- und ausländischen Zuckerproduzenten. Ferner ist der Zuckermarkt durch die Europäische Zuckermarktordnung stark reguliert. Dies gilt insbesondere auch für Mengen und Preise. Die Zuckermenge ist durch die Quotenregelung der Europäischen Zuckermarkt ordnung begrenzt. Bis 2006 konnten die Zuckerhersteller gegen Erhalt einer Erstattung zudem Quotenzucker in den Weltmarkt exportieren. Die Europäische Zuckermarktordnung sah des Weiteren Interventionspreise, also Mindestpreise für Zucker vor; der Interventionspreis wurde 2006 durch den Referenzpreis ersetzt. Ebenso regelt die Europäische Zuckermarktordnung die von den Zuckerproduzenten zu zahlenden Mindestpreise für den Einkauf von Rüben. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass es Dritten zukünftig – entgegen der Erwartung von Nordzucker – gelingt, Schadensersatzansprüche erfolgreich gegen Nordzucker geltend zu machen. 35 36 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzern-Lagebericht Marktchancen und -risiken Zuckermarkt und Zuckerpreise Seit der Reform der Zuckermarktordnung 2006 haben Schwankungen des Weltmarktpreises erheblichen Einfluss auf die Marktverhältnisse in der EU. Die EU ist zur Versorgung auf Importe aus AKP- und LDC-Staaten beziehungsweise vom Weltmarkt angewiesen. Im Laufe des vergangenen Geschäftsjahrs sind die Weltmarktpreise weiter kräftig gesunken. Bei niedrigeren Weltmarktpreisen ist der Anreiz für AKP- und LDC-Staaten, ihren Zucker in die EU zu exportieren, größer geworden, und die Importe haben zugenommen. Auch durch Maßnahmen der EU während der Restlaufzeit der Zuckermarkt ordnung, wie zum Beispiel die Konversion von Nicht-Quotenzucker durch besonders große Ernten in der EU, könnte der Druck auf die Preise in der EU zunehmen. Dies kann die Rentabilität von Nordzucker erheblich belasten. Die im Abschnitt zur Zuckermarktordnung dargestellten Maßnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit bereiten Nordzucker auch auf diese Herausforderungen vor. Nachfrage nach Zucker steigt weltweit langfristig an Durch Bevölkerungswachstum und einen Anstieg des Wohlstands vor allem in den Schwellenländern wächst der Zuckerverbrauch weltweit und langfristig betrachtet kontinuierlich an. Für Nordzucker ergibt sich hieraus eine Chance auf Exporte oder das Engagement in den betreffenden Regionen außerhalb der EU. Diskussion über gesunde Ernährung und Zucker Häufig wird Zucker in den Medien als ungesund oder gar krankmachend dargestellt. Diese Diskussion hat sich 2014/15 weiter dadurch verschärft, dass die WHO eine Richtlinie zum Zuckerverzehr für Erwachsene und Kinder veröffentlicht hat. Sie empfiehlt, den Zuckerkonsum drastisch einzuschränken. Diese Richtlinie basiert auf veralteten Studien und lässt neuere Erkenntnisse als auch Grundzusammenhänge zwischen Ernährung, Kariesvermeidung durch Zahnpflege sowie Einflüsse auf das Körpergewicht außer Acht. Sie könnte aber Einfluss auf die Gesundheitspolitik oder das Image von Zucker in europäischen Ländern haben und so zu einem Rückgang der Zuckernachfrage führen. Nordzucker arbeitet national und EU-weit intensiv mit seinen Wettbewerbern daran, Politik und Verbraucher objektiv über Zucker zu informieren. Zucker spielt eine wichtige Rolle im Rahmen einer gesunden und ausgewogenen Ernährung, die neben ausreichender Bewegung und regelmäßiger Vorsorge wichtig für ein gesundes Leben ist. Rohstoffsicherung Der Rübenanbau steht beim Landwirt in Konkurrenz zum Anbau anderer Ackerkulturen. Die Entscheidung, ob Zuckerrüben oder andere Feldfrüchte angebaut werden, hängt stark von der relativen Preisentwicklung der verschiedenen Kulturen sowie vom regional erzielbaren Ertragsniveau ab. Eine hohe Attraktivität anderer Feldfrüchte führt auch zu steigendem Kostendruck beim Rübeneinkauf. Bei weiter steigender Wettbewerbsintensität, insbesondere nach Ende der ZMO, wird es umso wichtiger, dass die Bauern durch hohe Produktivität zu wettbewerbsfähigen Kosten und gleichzeitig für sie attraktiven Erträgen liefern können. Das wichtigste langfristig wirksame Element der Rohstoffsicherung ist das Ertragssteigerungsprogramm 20 · 20 · 20. Nordzucker hat sich das konzernweite Ziel gesetzt, mit den 20 Prozent besten Anbauern im Jahr 2020 einen Zuckerertrag von 20 Tonnen je Hektar zu erzielen. Dieses Programm ist gerade bei volatilen Agrarmärkten von großer Bedeutung, um die relative Vorteilhaftigkeit des Zuckerrübenanbaus gegenüber anderen Feldfrüchten zu sichern. Zur Erreichung dieses Ziels arbeitet Nordzucker intensiv mit Anbauern, Anbauerverbänden und anderen Unternehmen in der Wertschöpfungskette zusammen. Um kurz- und mittelfristig die Rohstoffmengen zu sichern, schließt Nordzucker frühzeitig Lieferverträge mit den Rüben anbauern ab. Nicht-Quotenrüben beschaffte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2014/15 in Deutschland durch Mehrjahresverträge, in anderen Konzernregionen durch Einjahresverträge. Alle Verträge bieten im Vergleich zu den alternativen Feldfrüchten attraktive Konditionen. Bei den bestehenden mehrjährigen Industrierübenverträgen hat das Unternehmen Verträge mit unterschiedlichen Preis modellen abgeschlossen. In Deutschland konnten die Anbauer zwischen festen Rübenpreisen oder einer Koppelung des Industrierübenpreises an die Kursentwicklung von Weizen und Raps wählen. In allen Konzernregionen bestehen ähn liche Möglichkeiten der Vertragsgestaltung, indem die Rübenpreise beispielsweise mit dem Weizenpreis, dem Zuckerpreis oder dem lokalen Unternehmenserfolg gekoppelt sind. Auf diese Art wird die Wettbewerbsfähigkeit der jeweils gezahlten Rübenpreise sichergestellt. Konzern-Lagebericht : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 Energiepreise Aufgrund einer rückläufigen Preisentwicklung an den Energie märkten konnte Nordzucker die Kosten im Energieeinkauf weiter reduzieren. Die Märkte waren liquide; dadurch konnte die Versorgung mit den benötigten Mengen an Energie jederzeit gewährleistet werden. Der Preiskrieg zwischen den Ölförderländern im Nahen Osten und den amerikanischen Fracking-Produzenten hält weiter an und könnte die Energiepreise nachhaltig beeinflussen. Überdies könnten die nach wie vor ungelösten politischen Probleme im Nahen Osten sowie der Ukraine-Russland-Konflikt zu Schwankungen der Energiepreise führen. Der Einkauf reduziert die Risiken einer für Nordzucker negativen Preisentwicklung im Energiebereich durch variable Vertrags gestaltungen. Ferner werden Termingeschäfte zur Absicherung von Preisen eingegangen. Abhängigkeiten von einzelnen Lieferanten Die Reduzierung der Zuckerproduktionskapazitäten im Zuge der ZMO-Reform 2006 führte auf der Lieferantenseite zu einem Konzentrationsprozess. Bei Anbietern für auf die Zucker industrie zugeschnittene Aggregate ergibt sich dadurch häufig eine Monopolsituation mit entsprechend hohem Preisniveau. Dieses Problem verschärft sich zum Teil dadurch, dass Nord zucker bewusst Technologien standardisiert und den Einkauf auf einzelne Anbieter konzentriert. Durch die begrenzte Anzahl von Anbietern besteht das Risiko einer erhöhten Abhängigkeit, zum Beispiel bei Insolvenz eines Lieferanten, beziehungsweise von Preiserhöhungen. Vor diesem Hintergrund wurde ein globales Einkaufsmarketing zur Identifizierung möglicher Alternativanbieter gestartet. Zudem werden neue Maschinen- und Anlagenbauer für Anlagen der Zuckertechnologie interessiert und gewonnen. Bei der Beschaffung von Komponenten hat Nordzucker Preis erhöhungen über langjährige Rahmenverträge weitestgehend ausschließen können. Betriebsrisiken Längere Kampagnen Zur Steigerung der Produktivität wurde die Kampagnedauer in den Werken seit 2009 auf durchschnittlich 120 Tage erhöht. Die längeren Kampagnen bergen zwei Risiken. Zum einen können durch einsetzendes Winterwetter die Rübenernte, Rübenlogistik und die Verarbeitung erheblich erschwert werden; zum anderen werden mit längeren Kampagnen Produktionsausfälle wahrscheinlicher. Nordzucker hat daher sowohl auf dem Feld als auch in der Fa brik umfassende Maßnahmen ergriffen, um diese Risiken zu minimieren. So wurde in den vergangenen Jahren die Abdeckung der Rüben mit Schutzvlies optimiert. Ebenso hat Nordzucker die technologischen Verfahren in den Fabriken verbessert, um diese soweit wie möglich auf die Verarbeitung von teilweise frostgeschädigten Rüben einzustellen. Um das Risiko von Produktionsausfällen zu vermindern, ist seit einigen Jahren die risikoorientierte Instandhaltung eingeführt worden, die im Rahmen der neuen Organisationsstruktur jetzt auch unternehmensweit konsequent umgesetzt wird. In der Zukunft sollen hier noch intensiver analytische Methoden zur Durchführung gezielter Instandhaltungsmaßnahmen eingesetzt werden. Zur weiteren Absicherung hat Nordzucker eine Produktionsausfallversicherung abgeschlossen. Umwelt Bei der Produktion von Zucker können Auswirkungen auf die Umwelt nicht komplett vermieden werden. Dazu gehören Emissionen in die Luft (Gerüche, Lärm), Abfall anfall und der Umgang mit Abwasser. Risiken ergeben sich beim möglichen Überschreiten von Grenzwerten, Anwohnerbeschwerden oder durch neue gesetzliche Auflagen. Nordzucker legt großen Wert darauf, belastende Umwelteinflüsse so weit wie möglich zu begrenzen. Investitionen zur Vermeidung von Lärm und Gerüchen sind jedes Jahr ein wesentlicher Teil des Investitionsprogramms. Ein wichtiger Schwerpunkt in den letzten Jahren war zum Beispiel die Ver besserung der Abwasserreinigung, um Geruchsbelästigungen zu minimieren. Um die Ergebnisse dieser Maßnahmen zu prüfen, werden alle Nordzucker-Werke nach den jeweils gültigen nationalen und internationalen Rechtsvorschriften und Standards regelmäßig überprüft. Dazu gehören die Zertifizierungen nach dem Umweltmanagementsystem DIN EN ISO 14001 und der EU-Umweltbetriebsprüfungs-Verordnung (EG) 1221/2009 (EMAS III). Dabei unterzieht sich Nordzucker nicht nur den gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchungen, sondern nimmt auch freiwillige Zusatzprüfungen vor. 37 38 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzern-Lagebericht Der aktive Dialog mit Anwohnern vor Ort ist für Nordzucker eine Selbstverständlichkeit. Im direkten Kontakt mit den Anwohnern hat die Werksleitung die Möglichkeit, die Auswirkungen auf Nachbarn besser zu vermitteln und über die Prozesse im Werk zu informieren. Produktsicherheit Als Lebensmittelproduzent trägt Nordzucker Verantwortung für die Qualität und Sicherheit der angebotenen Produkte. Durch kontinuierliche Verbesserungen der Produktions prozesse, gezielte Investitionen und strenge interne Richtlinien arbeitet das Unternehmen konsequent daran, den erreichten sehr hohen Sicherheitsstand noch weiter zu verbessern. Um Risiken frühzeitig zu erkennen, werden regelmäßig Prüfungen und Zertifizierungen zu Produktsicherheit durchgeführt. So entsprechen alle Standorte der DIN EN ISO 9001 und den Produktsicherheitsstandards der DIN EN ISO 22000 in Verbindung mit dem PAS 220 (FSSC 22000). Bedingt durch unterschiedliche lokale Anforderungen sind einige Standorte zudem gemäß der nachfolgenden Standards und Normen zertifiziert: Arbeitsschutz-Managementsystem OHSAS 18001, Energiemanagementsystem DIN EN ISO 50001, deutsche Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung (Biokraft-NachV – die Umsetzung der Richtlinie 2009/28/EG zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen), IFS-Standard (International Food Standard des Lebensmittelhandels) sowie der Standard GMP B2 für die Qualitätslenkung bei Futtermittel-Ausgangserzeugnissen. Ökologische und Fair-Trade-Produkte werden entsprechend der gültigen Gesetzgebung und Standards erzeugt und geprüft. IT-Risiken Die fortschreitende Digitalisierung der Geschäftsprozesse und damit einhergehend die größere zu verarbeitende Datenmenge erfordert die ständige Überwachung der IT-Prozesse. Mögliche Risiken liegen im unbefugten Zugriff auf sensible Unternehmensdaten sowie in der mangelnden Verfügbarkeit der Systeme infolge von Betriebsstörungen und Katastrophen. Über die installierten Kontrollsysteme und Risiko-Management-Systeme erfolgt ebenfalls eine ständige Überprüfung der verbleibenden systemimmanenten Risiken, um das rechtzeitige Eingreifen bei aufkommenden Gefahren zu gewährleisten. Die bestehende IT-Landschaft wird kontinuierlich, auch unter Hinzuziehung externer Fachkräfte, auf Schwachstellen überprüft, um frühzeitig die notwendigen Maßnahmen zur Beseitigung angehen zu können. Finanzwirtschaftliche Risiken Finanzwirtschaftliche Risiken betreffen Forderungsausfälle, Währungs-, Rohstoff- und Zinsrisiken sowie das Liquiditätsrisiko. Ferner können sich Risikopositionen aus der Anlagestrategie und der Verfügbarkeit von Kreditfinanzierungen ergeben. Forderungsausfälle Forderungen gegenüber Kunden oder anderen Vertragsparteien können ausfallen. Dieses Risiko verschärft sich in konjunkturellen Krisen oder auch aufgrund von starken Schwankungen von Rohstoffpreisen, welche die Kunden belasten. Um diese Risiken zu begrenzen, prüft Nordzucker vor Vertrags abschluss die Bonität der Kunden und schließt in der Regel eine Forderungsversicherung ab. Der Vertrieb steht laufend in engem Kontakt mit den Kunden; durch aktives Forderungs management werden Forderungsausfälle begrenzt. Währungs-, Rohstoff- und Zinsrisiken Aus der steigenden Volatilität von Zinssätzen und Währungskursen sowie aus schwankenden Rohstoffpreisen entstehen operative Risiken, die im Konzern zentral durch die TreasuryAbteilung zusammengeführt werden. Um diese Risiken zu begrenzen, werden sie bereits vor Abschluss von Verträgen umfassend analysiert. Muss Nordzucker Risiken übernehmen, werden gängige Finanzinstrumente von Banken und Börsen eingesetzt. Für die Sicherung der offenen Risikopositionen des Konzerns werden dazu Finanzderivate wie Termingeschäfte, Swaps und Futures abgeschlossen. Der Nordzucker Konzern unterliegt hierbei in üblichem Rahmen einem Kontrahentenrisiko im Sinne einer möglichen Nicht-Erfüllung der Verpflichtungen durch einen Vertragspartner. Zur Minimierung dieses Vertragspartnerrisikos werden Finanzderivate nur mit erstklassigen internationalen Finanzinstituten abgeschlossen, deren wirtschaftliche Entwicklung regelmäßig unter anderem durch die Analyse der Finanzratings internationaler Rating-Agenturen begleitet wird. Die Abhängigkeit von einzelnen Instituten wird darüber hinaus durch eine Verteilung der Geschäfte auf verschiedene Vertragsparteien begrenzt. Alle sich im Einsatz befindlichen Finanzderivate dienen ausschließlich der Sicherung operativer Grundgeschäfte aus Vertrieb und Einkauf sowie der Währungssicherung bei Finanztransaktionen. Konzern-Lagebericht : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 Für die bei börsengelisteten Derivaten vorgeschriebenen Deckungsbeträge auf verpfändeten Sonderkonten werden als Anbieter ebenfalls nur erstklassige internationale Finanz institute ausgewählt. Zum 28. Februar 2015 bestanden im Nordzucker Konzern Währungsderivate mit einem nominalen Nettovolumen von 149,4 Millionen Euro (zum 28. Februar 2014: 90,8 Millionen Euro). Bei Derivaten zur Absicherung von Preisschwankungen in Rohstoffpreisen bestanden zum Geschäftsjahresende Sicherungsgeschäfte mit einem nominalen Nettovolumen von 16,1 Millionen Euro (zum 28. Februar 2014: 18,2 Millionen Euro) sowie Sicherungsgeschäfte auf CO2-Zertifikate mit einem nominalen Nettovolumen von 2,2 Millionen Euro (zum 28. Februar 2014: 2,2 Millionen Euro). Diese bestehenden Sicherungsgeschäfte haben in der Regel eine Laufzeit von unter einem Jahr (Ausnahme: Sicherungen auf CO2-Zertifikate) und bilden das Laufzeitprofil des Grundgeschäfts ab. Die durch die neue EU-Regulierung „EMIR“ eingeführten Standards in Bezug auf Reportingverpflichtungen zu Handelstätigkeiten in Derivaten wurden von Nordzucker zum gesetzlich definierten Startdatum am 14. Februar 2014 umgesetzt und es wurde die entsprechende Berichterstattung begonnen. Liquiditätsrisiko Aufgrund des saisonalen Geschäftsverlaufs kommt es im Laufe eines Geschäftsjahres zu großen Schwankungen im Kapital bedarf des Nordzucker Konzerns. Der Umfang der Ernte und die Preisentwicklung auf den Märkten haben einen erheb lichen Einfluss auf den Mittelbedarf des Unternehmens. Kann das Unternehmen diesen Mittelbedarf nicht decken, kann hieraus eine existenzbedrohende Situation entstehen – entweder wegen des Ausfalls von angelegten Mitteln oder wegen mangelnder Verfügbarkeit von Kreditmitteln. Daher erfolgen regelmäßig Prognosen auf Basis eines standardisierten Vorschauprozesses, die die kurz- und mittelfristige Liquiditätsentwicklung von Tochtergesellschaften und des gesamten Konzerns umfassen. Auf Basis dieser Prognosen werden dann Finanzierungsstrategien erarbeitet und umgesetzt. Verfügbarkeit von Kreditfinanzierung Die Finanzkrise in der EU hat zu einer deutlich verschärften Bankenregulierung geführt, welche die Kreditversorgung der Unternehmen in Zukunft deutlich erschweren dürfte. Darüber hinaus könnten zukünftig neue Finanzkrisen auftreten, die Finanzierungen deutlich verteuern könnten. Um diese Risiken zu reduzieren, hat Nordzucker im März 2014 eine neue Konsortialfinanzierung mit reduziertem Bankenkreis und verbesserten Bedingungen abgeschlossen. Dieser Kredit hat eine Mindestlaufzeit von fünf Jahren, und somit deutlich über das Ende der Zuckermarktordnung hinaus. Alle Konsortialbanken verfügen über eine sehr gute Bonität und hohe Zuverlässigkeit. Dieser mittelfristige Konsortialkredit zur Finanzierung des operativen Geschäftsvolumens deckt nach Einschätzung des Managements zusammen mit den vorhandenen liquiden Mitteln den Kapitalbedarf des Unternehmens. Durch den Bestand an liquiden Mitteln und ungenutzte Banklinien kann Nordzucker aus derzeitiger Sicht jederzeit den Zahlungsverpflichtungen nachkommen. Für die Sicherung der Finanzierung eines soliden Wachstums sind nach aktueller Einschätzung ebenfalls ausreichende Mittel vorhanden. Die Verfügbarkeit des Kredits hängt allerdings von der Einhaltung verschiedener Bedingungen ab, insbesondere muss Nordzucker eine bestimmte Finanzrelation einhalten („Financial Covenants“). Das Unternehmen geht auf Grundlage der vorliegenden konzernweiten Unternehmensplanung davon aus, dass in den Folgejahren die Bedingungen des Kreditvertrags eingehalten werden. Darüber hinaus sind weitere Maßnahmen in Angriff genommen worden, welche die Einhaltung dieser Finanzrelationen in Zukunft unterstützen. Auch die für den laufenden Geschäftsbetrieb notwendigen Garantien können über den Konsortialkredit wie auch über bilaterale Linien jederzeit und bedarfsgerecht zur Verfügung gestellt werden. Eine unmittelbare Abhängigkeit von einzelnen Kreditgebern besteht nicht. Anlagepolitik Riskante Finanzanlagen oder der Ausfall einer Bank können zum Verlust finanzieller Vermögenswerte führen, die für die Sicherung der Liquidität erforderlich sind. Nordzucker verfolgt bei Geldanlagen eine konservative Anlagepolitik. Die Anlage von freier Konzernliquidität erfolgt nur bei erstklassigen europäischen Finanzinstituten in Geldmarktprodukten. Dabei werden die Anlagebeträge so beschränkt, dass die Einlagen durch die jeweils relevanten Sicherungseinrichtungen gedeckt sind. Mögliche Ausfallrisiken werden zusätzlich durch die Aufteilung der Anlage auf verschiedene Vertragsparteien begrenzt. 39 40 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzern-Lagebericht Gesamtbild der Chancen und Risiken PRO G N OSEBERICHT Nordzucker arbeitet im Moment in einem sich schnell wandelnden Umfeld. Das Ende der Zuckermarktordnung im Jahr 2017, die schon längere Zeit anhaltenden niedrigen Weltmarktzuckerpreise und der hohe Wettbewerbsdruck stellen Nordzucker wie alle übrigen europäischen Zuckerhersteller vor erhebliche Herausforderungen. Die wichtigste Konsequenz dieser Risiken dürfte ein deutlicher Preisverfall auf den europäischen Zuckermärkten sein. Ein Umsatzrückgang ist bereits eingetreten. Die Preise haben in Europa ein bisher nicht gekanntes tiefes Niveau erreicht. Das Geschäftsjahr 2014/15 verlief enttäuschend. Quartal für Quartal sanken Umsätze und Ergebnis, die Ertragskraft des Zuckergeschäfts ließ im Zeitverlauf immer mehr nach. Die Preise für den bei weitem wichtigsten Rohstoff Rübe mussten deutlich gesenkt werden, dies konnte den Preisrückgang auf den Absatzmärkten aber bei weitem nicht kompensieren. Diese Faktoren haben dazu geführt, dass die im Vorjahr prognostizierte Unterschreitung der EBITDA-Marge von 15 Prozent eingetreten ist, und dass – entgegen den Erwartungen – ebenso die Ziel-Umsatzrendite von 5 Prozent nicht erreicht werden konnte. Trotz der schwachen Ertragskraft schloss Nordzucker das Geschäftsjahr mit einer starken Finanzlage ab; wie im Vorjahr hatte das Unternehmen keine Schulden. Eine wichtige Maßnahme zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit in 2014/15 war die Umsetzung der neuen Organisationsstruktur, sie wird die Weiterentwicklung des Unternehmens in den nächsten Jahren erheblich unterstützen. Nach Überwindung dieser Umbruchphase, die noch eine gewisse Zeit anhalten dürfte, werden die Chancen für Nordzucker wieder eine viel höhere Bedeutung gewinnen. Zucker ist ein weltweit stark nachgefragtes Produkt. Der Verbrauch von Zucker wird mit steigender Weltbevölkerung und steigendem Wohlstand zunehmen. Nordzucker und die gesamte europäische Zuckerindustrie haben intensiv an ihrer Wettbewerbskraft gearbeitet. Eine zukünftige Konsolidierung in Europa bietet Nordzucker viele Chancen. Auch dürfte Wachstum außerhalb von Europa dem Unternehmen in den nächsten Jahren attraktive Geschäftschancen bieten. Die Gesamtbeurteilung der gegenwärtigen Chancen- und Risikosituation ergibt, dass keine den Fortbestand des Unternehmens gefährdenden Risiken bestehen. Auch für die Zukunft sind bestandsgefährdende Risiken gegenwärtig nicht erkennbar. N ACHTRAG SBERICHT Die Nordzucker AG hat sich mit Vertrag vom 16. Dezember 2014 zu 25 Prozent der Anteile an der August Töpfer Zuckerhandelsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg, beteiligt. Bei der August Töpfer Zuckerhandelsgesellschaft mbH & Co. KG handelt es sich um ein Tochterunternehmen der August Töpfer GmbH & Co. KG, Hamburg. Die Zustimmung des Bundeskartellamts zu der Beteiligung erfolgte erst nach dem Abschlussstichtag der Berichtsperiode am 8. April 2015. Die August Töpfer Zuckerhandelsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg, wird im Geschäftsjahr 2015/16 erstmalig als assoziiertes Unternehmen in den Nordzucker Konzernabschluss einbezogen werden. Wie im letzten Geschäftsjahr werden auch in nächster Zeit eine Reihe von Faktoren die europäischen Zuckermärkte belasten. Die Weltmarktpreise liegen auf einem sehr niedrigen Niveau. Dadurch sind Importe in die EU zu relativ geringen Kosten möglich. Die Zuckerbestände in der EU sind zu Beginn des Geschäftsjahres hoch, die Reduzierung der Anbauflächen durch fast alle europäischen Zuckerhersteller wird sich erst im Verlaufe des kommenden Geschäftsjahres 2015/16 auswirken. Alle Produzenten kämpfen intensiv um Marktanteile, um sich möglichst gut für die Zeit nach Ende der Zuckermarktordnung in 2017 zu positionieren. Die niedrigeren Preise für neue Verträge werden sich zum ersten Mal voll im Geschäftsjahr 2015/16 niederschlagen. Die Preise für neue Verträge scheinen einen Boden gefunden zu haben, das Interesse der Kunden an längerfristigen Verträgen wächst. Bei niedrigen Absatzpreisen werden im neuen Geschäftsjahr, wie in 2014/15 auch, die Rübenpreise im Vergleich zu den Vorjahren auf niedrigerem Niveau bleiben. Auch aufgrund des bis zum Ende der Zuckermarktordnung geltenden Mindestpreises für Quotenrüben können die Rübenpreise nicht entsprechend dem Verfall der Absatzpreise reduziert werden. Gleichfalls werden niedrigere Energiekosten nicht zu einer vollständigen Kompensation führen. Nordzucker arbeitet weiterhin daran, auch die eigene Organisation auf die neue Wettbewerbssituation vorzubereiten. Ein neues Effizienzprogramm wurde zu Beginn des Kalenderjahres 2015 begonnen, das in den nächsten Jahren erheblich zur Effizienzsteigerung beitragen soll. Ziel ist eine Einsparung von mindestens 50 Millionen Euro. Konzern-Lagebericht : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 Das deutlich gesunkene Preisniveau wird sich erst im Geschäftsjahr 2015/16 voll auswirken. Insofern wird es nach Erwartung von Nordzucker nahezu unmöglich werden, im kommenden Geschäftsjahr 2015/16 ein positives Ergebnis zu erzielen. In Bezug auf die verwendeten Leistungskennziffern ist zu erwarten, dass die EBITDA-Marge die Zielmarke von 15 Prozent deutlich unterschreiten wird. Die Umsatzrendite (Zielmarke: 5 Prozent) wird voraussichtlich ebenfalls signifikant verfehlt werden. Allerdings wird erwartet, dass das Ziel bei der Eigenkapitalquote (Zielmarke: 30 Prozent) weiterhin deutlich überschritten werden kann. Ferner lassen sich, da die Märkte hoch volatil sind, mittelfristige oder gar langfristige Prognosen nur mit erheblicher Unsicherheit treffen. Es ist davon auszugehen, dass sich der weltweite und der europäische Zuckermarkt wieder erholen werden. Aufgrund des derzeitigen schwachen Preisniveaus gehen wir davon aus, dass das Angebot in nächster Zeit stagnieren wird. Dies wird bei weiter kontinuierlich steigender Nachfrage auf Dauer zu wieder steigenden Preisen führen. Nordzucker hält an der Strategie fest, Wachstumsmöglichkeiten im Zuckermarkt innerhalb und außerhalb von Europa zu prüfen und die Investitionen ins europäische Stammgeschäft auf einem beträcht lichen Niveau zu halten. Diese Projekte werden 2015/16 noch keinen wesentlichen Einfluss auf Erlöse und Erträge haben, könnten aber zu zusätzlichen Investitionen führen. Nordzucker ist sehr solide finanziert und hat daher die Möglichkeit, solche Zukunftsinvestitionen zu tätigen. Braunschweig, den 24. April 2015 Der Vorstand Hartwig Fuchs Mats Liljestam Axel Aumüller Dr. Lars Gorissen Dr. Michael Noth 41 42 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernabschluss Konzernabschluss : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 44 � Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 44 � Konzern-Gesamtergebnisrechnung 45 � Konzern-Kapitalflussrechnung 46 � Konzern-Bilanz 48 � Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 49 � Konzern-Anhang 49�Allgemeine Angaben 63�Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 68�Erläuterungen zur Konzern-Bilanz 70�Konzern-Anlagespiegel 2014/15 70�Konzern-Anlagespiegel Vorjahr (2013/14) 77�Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung 78�Sonstige Angaben 92�Aufstellung des Anteilsbesitzes 93 � Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 43 44 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernabschluss Konzern-G ewinn - und V erlustrechnung für die Zeit vom 1. März 2014 bis zum 28. Februar 2015 der Nordzucker AG, Braunschweig TEUR Erläuterung im Anhang 1.3.2014 – 28.2.2015 1.3.2013 – 28.2.2014 Umsatzerlöse 8 1.866.277 2.360.913 Herstellungskosten 9 – 1.552.654 – 1.712.207 313.623 648.706 Vertriebskosten 10 – 169.111 – 170.791 Verwaltungskosten 11 – 84.032 – 85.101 Sonstige Erträge 12 62.031 46.811 Sonstige Aufwendungen 13 – 96.509 – 140.751 Bruttogewinn Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) 26.002 298.874 Finanzerträge 14 7.168 19.675 Finanzaufwendungen 15 – 10.266 – 14.959 Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen 16 – 470 – 483 22.434 303.107 Ergebnis vor Steuern Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 17 Konzern-Periodenergebnis davon den Anteilseignern ohne beherrschenden Einfluss zustehendes Ergebnis davon den Anteilseignern zuzurechnendes Konzernergebnis – 2.447 – 94.381 19.987 208.726 – 725 7.395 20.712 201.331 Konzern - G esamtergebnisrechnung TEUR Konzern-Periodenergebnis Neubewertung von leistungsorientierten Versorgungsplänen Latente Steuern auf Posten des sonstigen Ergebnisses, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden Sonstiges Ergebnis aus Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden Währungsumrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe Nettoergebnis aus der Absicherung von Cashflows Latente Steuern auf Posten des sonstigen Ergebnisses, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden 1.3.2014 – 28.2.2015 1.3.2013 – 28.2.2014 19.987 208.726 – 73.751 – 1.895 20.888 522 – 52.863 – 1.373 – 13.330 – 13.063 – 400 – 3.552 1.257 2.660 Sonstiges Ergebnis aus Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden – 12.473 – 13.955 Konzern-Gesamtergebnis nach Steuern – 45.349 193.398 davon den Anteilseignern ohne beherrschenden Einfluss zustehendes Gesamtergebnis davon den Anteilseignern zuzurechnendes Konzern-Gesamtergebnis – 1.150 7.365 – 44.199 186.033 Konzernabschluss : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 Konzern - kapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. März 2014 bis zum 28. Februar 2015 der Nordzucker AG, Braunschweig 1.3.2014 – 28.2.2015 1.3.2013 – 28.2.2014 Ergebnis vor Steuern 22.434 303.107 Zinsen und ähnliche Erträge – 1.345 – 5.936 TEUR Zinsen und ähnliche Aufwendungen Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 7.778 14.052 114.164 173.452 Abschreibungen/Zuschreibungen auf Finanzanlagen 0 4 Zunahme/Abnahme der langfristigen Rückstellungen 9.343 – 46.946 Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge 152 – 12.320 Ergebnis aus Gemeinschaftsunternehmen 470 483 – 10.931 10.718 Zunahme/Abnahme der kurzfristigen Rückstellungen Ergebnis aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 1.420 – 939 Abnahme/Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 125.747 2.527 Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind – 130.898 1.890 Erhaltene Zinsen im Geschäftsjahr 1.349 5.895 Gezahlte Zinsen im Geschäftsjahr – 2.298 – 7.341 – 2.403 – 153.797 134.982 284.849 Gezahlte Steuern im Geschäftsjahr Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen Cashflow aus Investitionstätigkeit Ein-/Auszahlungen aus Eigenkapitalveränderungen Auszahlungen an Unternehmenseigner (Dividende) Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten Einzahlung aus Finanzierungsleasing 796 3.494 – 75.894 – 75.668 0 286 – 3.693 – 2.936 848 10 – 637 – 266 – 78.580 – 75.080 – 5 0 – 69.362 – 96.453 0 110.003 – 1 – 176.733 0 0 Auszahlungen für Finanzierungsleasing – 267 0 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit – 69.635 – 163.183 – 13.233 46.586 58.339 11.297 Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds Finanzmittelbestand am Anfang der Periode Wechselkursbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds Finanzmittelbestand am Ende der Periode – 116 456 44.989 58.339 45 46 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernabschluss Konzern - B ilanz zum 28. Februar 2015 der Nordzucker AG, Braunschweig AKTIVA TEUR Erläuterung im Anhang 28.2.2015 28.2.2014 Langfristige Vermögenswerte Anlagevermögen Immaterielle Vermögenswerte 21 25.323 67.068 Sachanlagen 22 848.848 847.872 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 24 3.521 4.515 Finanzanlagen 25 Nach der Equity-Methode bilanzierte Anteile an Unternehmen 25.1 2.568 2.538 Sonstige Finanzanlagen 25.2 23.931 23.818 26.499 26.356 904.191 945.811 0 Forderungen und sonstige Vermögenswerte Finanzielle Vermögenswerte 29 0 Sonstige Vermögenswerte 30 6 9 6 9 Latente Steuern 17 4.792 1.629 908.989 947.449 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 53.512 61.770 Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 47.175 53.707 885.429 896.649 986.116 1.012.126 138.889 186.282 Kurzfristige Vermögenswerte Vorräte 26 Fertige Erzeugnisse und Waren Forderungen und sonstige Vermögenswerte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an Fremde 27 Forderungen gegen nahestehende Personen und Unternehmen 28 67 977 Forderungen aus laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 17 6.820 12.504 Finanzielle Vermögenswerte 29 13.197 33.442 Sonstige Vermögenswerte 30 42.742 84.070 201.715 317.275 Finanzmittel Kurzfristige Vermögenswerte Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte 31 44.989 58.339 1.232.820 1.387.740 1.703 1.532 1.234.523 1.389.272 2.143.512 2.336.721 Konzernabschluss : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 PASSIVA TEUR Eigenkapital Erläuterung im Anhang 28.2.2015 28.2.2014 32 Gezeichnetes Kapital 32.1 123.651 123.651 Kapitalrücklage 32.2 127.035 127.035 Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital 32.3 1.035.604 1.077.009 Kumuliertes übriges Eigenkapital 32.4 – 56.383 8.528 1.229.907 1.336.223 Auf die Gesellschafter des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital Anteile ohne beherrschenden Einfluss 32.5 41.636 49.595 1.271.543 1.385.818 Langfristige Rückstellungen, Verbindlichkeiten Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 33 219.334 144.730 Sonstige Rückstellungen 34 33.603 27.610 Finanzverbindlichkeiten 35 7.407 5.836 Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen 37 5.500 5.500 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 38 18 20 Sonstige Verbindlichkeiten 39 9.220 10.788 Latente Steuern 17 83.955 116.335 359.037 310.819 Kurzfristige Rückstellungen, Verbindlichkeiten Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 33 11.308 11.432 Sonstige Rückstellungen 34 66.845 78.368 Finanzverbindlichkeiten 35 248 103 Verbindlichkeiten aus laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 17 16.269 8.410 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 36 327.348 399.325 Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen 37 39.777 35.537 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 38 6.035 9.859 Sonstige Verbindlichkeiten 39 45.102 97.050 512.932 640.084 2.143.512 2.336.721 47 48 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernabschluss Konzern E igenkapitalver ä nderungsrechnung der Nordzucker AG, Braunschweig TEUR Stand 1.3.2013 Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital 123.651 127.035 965.158 Periodenergebnis Kumuliertes übriges Eigenkapital Auf die Gesellschafter des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital 23.828 1.239.672 51.596 201.331 7.395 208.726 – 15.298 – 15.298 – 30 – 15.328 – 15.298 186.033 7.365 193.398 – 86.942 – 9.511 – 96.453 201.331 Sonstiges Ergebnis Konzerngesamtergebnis 201.331 Ausschüttung – 86.942 Sonstige Anteile ohne beherrschenden Einfluss Summe Eigenkapital 1.291.268 – 2.538 – 2 – 2.540 145 – 2.395 Stand 28.2.2014 123.651 127.035 1.077.009 8.528 1.336.223 49.595 1.385.818 Stand 1.3.2014 123.651 127.035 1.077.009 8.528 1.336.223 49.595 1.385.818 20.712 – 725 19.987 – 64.911 – 64.911 – 425 – 65.336 – 64.911 Periodenergebnis 20.712 Sonstiges Ergebnis Konzerngesamtergebnis 20.712 Ausschüttung Sonstige Stand 28.2.2015 123.651 127.035 – 44.199 – 1.150 – 45.349 – 62.792 – 62.792 – 6.570 – 69.362 675 675 – 239 436 1.229.907 41.636 1.271.543 1.035.604 – 56.383 Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 Konzern A nhang der nordzucker ag A l lg e m e i n e An g a b e n 1. G r u n d l ag e n Der Konzernabschluss zum 28. Februar 2015 der Nord zucker AG (Küchenstraße 9, 38100 Braunschweig) wurde in Anwendung der Regelungen des § 315a HGB nach den vom International Accounting Standards Board (IASB) bzw. vom IFRS Interpretations Committee (IFRS IC) verabschiedeten International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind (EU-IFRS), unter Berücksichtigung der ergänzenden handelsrechtlichen Regelungen aufgestellt. Die Anforderungen der EU-IFRS wurden vollständig erfüllt und führen zur Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bilds der Vermögens-, Finanzund Ertragslage der Nordzucker AG und der einbezogenen Tochterunternehmen und Gemeinschaftsunternehmen (im Folgenden: „Nordzucker Konzern“ oder „Konzern“). Die Nordzucker AG ist als Mutterunternehmen des Konzerns im Handelsregister beim Amtsgericht Braunschweig (HRB 2936) eingetragen. Der von der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungs gesellschaft, Stuttgart, geprüfte und mit uneingeschränktem Bestätigungsvermerk versehene Konzernabschluss der Nordzucker AG wird im Bundesanzeiger veröffentlicht. Der Geschäftsbericht kann über die Internet-Seite der Nord zucker AG (www.nordzucker.de) eingesehen werden. Die Berichtswährung ist Euro, die Berichtseinheit lautet Tausend Euro (TEUR). Der Konzernabschluss wird vom Vorstand der Nordzucker AG am 1. Juni 2015 durch Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. 2 . Ko n s o l i d i e r u ng u n d Un t e r n e h m e n s e r w e r b e 2.1. Konsolidierungsgrundsätze Tochterunternehmen In den Nordzucker Konzernabschluss sind – neben der Nordzucker AG als Mutterunternehmen – die in- und ausländischen Unternehmen einbezogen, bei denen die Nordzucker AG Beherrschung gemäß IFRS 10 ausübt (Tochterunternehmen). Aus der erstmaligen Anwendung des IFRS 10 ergeben sich keine Änderungen des Konsolidierungskreises (siehe Gliederungspunkt 2.3). Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt, d. h. ab dem Zeitpunkt, an dem der Konzern die Beherrschung erlangt, vollkonsolidiert. Die Konsolidierung endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht. Die Abschlüsse der Tochterunternehmen werden unter Anwendung einheitlicher Rechnungslegungsmethoden für die gleiche Berichtsperiode aufgestellt wie der Abschluss des Mutterunternehmens. Konzerninterne Transaktionen zwischen den Konzernunternehmen werden in voller Höhe eliminiert. Gemeinschaftsunternehmen Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Bei Gemeinschaftsunternehmen hat die Nordzucker AG Rechte am Nettovermögen des Unternehmens und führt es zusammen mit einer anderen Partei (gemeinschaftliche Beherrschung). Bei der Einbeziehung nach der Equity-Methode werden die IFRS-Abschlüsse dieser Unternehmen zugrunde gelegt. Verluste aus Gemeinschaftsunternehmen, die den Beteiligungsbuchwert bzw. sonstige langfristige Forderungen aus der Finanzierung dieser Unternehmen übersteigen, werden nicht erfasst, sofern keine Nachschusspflicht besteht. Die in der Berichts- und in der Vergleichsperiode nach der Equity-Methode einbezogenen Gemeinschaftsunternehmen waren sowohl einzeln als auch in Summe für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Nordzucker Konzerns unwesentlich. 49 50 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang 2.2. Unternehmenserwerbe und Beteiligungen Die Nordzucker AG hat sich mit Vertrag vom 16. Dezember 2014 zu 25 Prozent der Anteile an der August Töpfer Zuckerhandelsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg, beteiligt. Bei der August Töpfer Zuckerhandelsgesellschaft mbH & Co. KG handelt es sich um ein Tochterunternehmen der August Töpfer GmbH & Co. KG, Hamburg. Die Zustimmung des Bundes kartellamts zu der Beteiligung erfolgte erst nach dem Abschlussstichtag der Berichtsperiode am 8. April 2015. Die August Töpfer Zuckerhandelsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg, wird im Geschäftsjahr 2015/16 erstmalig als assoziiertes Unternehmen in den Nordzucker Konzernabschluss einbezogen werden. Alle in den Konzernabschluss einbezogenen vollkonsolidierten Tochterunternehmen sowie das nach der Equity-Methode einbezogene Gemeinschaftsunternehmen NP Sweet A/S haben als Abschlussstichtag den 28. Februar 2015. Alle weiteren nach der Equity-Methode einbezogenen Gemeinschaftsunternehmen haben als Abschlussstichtag den 31. Dezember 2014. 2.4. Wesentliche Tochterunternehmen In der folgenden Tabelle werden die wesentlichen Tochterunter nehmen des Nordzucker Konzerns aufgeführt: In der Vergleichsperiode wurden keine Unternehmenserwerbe getätigt. W es e ntlich e Toch teru nterneh men Für die Bilanzierungsgrundsätze bei Unternehmenserwerben wird auf Gliederungspunkt 3.16 verwiesen. Region Zentraleuropa 2.3. Konsolidierungskreis Der Konsolidierungskreis des Nordzucker Konzerns ergibt sich aus folgender Aufstellung: Konzernanteil NORDZUCKER GmbH & Co. KG, Braunschweig 100 % Norddeutsche Flüssigzucker GmbH & Co. KG, Braunschweig 70 % Region Nordeuropa Nordic Sugar A/S, Kopenhagen/Dänemark 100 % Nordic Sugar AB, Malmö/Schweden 100 % Suomen Sokeri Oy, Kantvik/Finnland 80 % Sucros Oy, Säkylä/Finnland Ko n so l idie r ungs k re i s 28.2.2015 28.2.2014 Vollkonsolidierte Tochterunternehmen Inland 70,6 % Nordzucker Ireland Limited, Dublin/Irland 100 % Region Osteuropa 3 3 13 14 Inland 2 2 Ausland 2 2 Ausland 80 % AB Nordic Sugar Kèdainiai, Kèdainiai/Litauen Nach der Equity-Methode einbezogene Unternehmen Považský Cukor a.s., Trenčianska Teplá/Slowakei Nordzucker Polska S.A., Opalenica/Polen 96,798 % 99,87 % Für die Personenhandelsgesellschaften in der Rechtsform einer GmbH & Co. KG > NORDZUCKER GmbH & Co. KG, Braunschweig In der Berichtsperiode hat sich der Konsolidierungskreis um ein Tochterunternehmen reduziert. So wurde die in Polen befind liche und nicht mehr operativ tätige Cukrownia Melno S.A. liquidiert und deshalb entkonsolidiert. Die Aufstellung des Anteilsbesitzes kann im Geschäftsbericht der Nordzucker AG eingesehen werden und wird im Bundesanzeiger veröffentlicht. > Norddeutsche Flüssigzucker GmbH & Co. KG, Braunschweig wurde die Befreiung von der Pflicht zur Aufstellung von Jahres abschlüssen nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften gemäß § 264b HGB in Anspruch genommen. Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 2.5. Umrechnung von Fremdwährungsabschlüssen Die Vermögenswerte und Schulden von Tochterunternehmen, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden zum Stichtagskurs umgerechnet. Die funktionale Währung ist die Währung des primären Wirtschaftsumfelds, in dem das Tochterunternehmen tätig ist. Posten der Gewinn- und Verlustrechnung werden zum gewogenen Durchschnittskurs der jeweiligen Berichtsperiode umgerechnet. Eigenkapitalkomponenten der Tochterunternehmen werden zum entsprechenden historischen Kurs bei Entstehung umgerechnet. Die aus der Umrechnung resultierenden Währungsdifferenzen werden innerhalb des kumulierten übrigen Eigenkapitals (d. h. im sonstigen Ergebnis in der Gesamtergebnisrechnung und nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung) erfasst. Die Kurse für die Umrechnung wesentlicher Fremdwährungsabschlüsse haben sich im Verhältnis zum Euro wie folgt entwickelt: 3. E r l ä u t e r u ng d e r An s at z- u nd B e w e r t u ng s m e t h o d e n 3.1. Allgemeine Grundsätze Die Bewertung der Bilanzposten des Konzernabschlusses erfolgt überwiegend auf Grundlage der fortgeführten Anschaffungskosten. Zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden insbesondere derivative Finanzinstrumente sowie Deckungskapital für Pensionsverpflichtungen in der Form von Planvermögen. Einzelne Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz sind zur Verbesserung der Übersichtlichkeit der Darstellung zusammengefasst. Diese Posten werden im Anhang erläutert. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkosten verfahren gegliedert. Dabei werden den in der Berichtsperiode vereinnahmten Umsatzerlösen die zur Erzielung dieser Umsatz erlöse angefallenen Kosten gegenübergestellt, welche nach den Funktionsbereichen Herstellung, Vertrieb und Verwaltung gruppiert sind. K ur se Fr e m dwä h ru ng e n für EUR 1 Durchschnittskurs Stichtagskurs 2014/15 2013/14 28.2.2015 28.2.2014 4,19256 4,20104 4,15240 4,16760 309,62953 298,97255 303,03000 310,45000 Dänische Kronen (DKK) 7,45212 7,45811 7,46600 7,46250 Schwedische Kronen (SEK) 9,19641 8,69838 9,36930 8,85250 / 3,45280 / 3,45280 Polnische Zloty (PLN) Ungarische Forint (HUF) Litauische Litas (LTL) Die Vermögenswerte und Schulden sind in der Bilanz entsprechend ihrer Fälligkeit in langfristig (bei Fälligkeiten über einem Jahr) und kurzfristig gegliedert. 3.2. Ertrags- und Aufwandsrealisierung Die Erfassung von Umsatzerlösen erfolgt gemäß IAS 18 zum Zeitpunkt der Leistungserbringung, sofern die Höhe der Erlöse zuverlässig ermittelbar ist und der wirtschaftliche Nutzen wahrscheinlich zufließen wird. Die Umsatzerlöse werden um Erlösschmälerungen gemindert. Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung ergebnis wirksam. Zinsen werden periodengerecht als Aufwand bzw. Ertrag erfasst. Zinsaufwendungen, die im Zusammenhang mit der Anschaffung und Herstellung bestimmter Vermögenswerte entstanden sind, werden nur aktiviert, sofern es sich gemäß IAS 23 um qualifizierte Vermögenswerte handelt. Dividenden werden mit Entstehen des Rechtsanspruchs ertragswirksam vereinnahmt. 51 52 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang 3.3. Immaterielle Vermögenswerte einschließlich Geschäfts- oder Firmenwerte Unter den Bilanzposten fallen im Wesentlichen erworbene immaterielle Vermögenswerte, selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte und Geschäfts- oder Firmenwerte. Erworbene immaterielle Vermögenswerte (erworbene Rechte und Lizenzen) werden erstmalig mit ihren Anschaffungskosten (Erwerbspreis, direkt zurechenbare Kosten) bewertet. Im Rahmen von Unternehmenserwerben (siehe auch Gliederungspunkt 3.16) identifizierte Vermögenswerte, wie vertragliche Kundenbeziehungen, Markenrechte und Wettbewerbsverbote, werden, sofern die Kriterien des IFRS 3 und des IAS 38 erfüllt sind, als erworbene immaterielle Vermögenswerte erfasst und erstmalig zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte (wie z. B. selbst erstellte Software) werden angesetzt, wenn sie die Aktivierungskriterien des IAS 38 (insbesondere Nachweise über die tech nische Realisierbarkeit, über die Absicht und Fähigkeit zur Nutzung sowie über die verlässliche Bewertbarkeit) erfüllen. Die Herstellungskosten umfassen die direkt der Entwicklungsphase zurechenbaren Kosten sowie Fremdkapitalkosten, sofern diese gemäß IAS 23 zu aktivieren sind. Forschungskosten werden als Aufwand berücksichtigt. Erworbene und selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte mit beschränkter Nutzungsdauer werden nach der erstmaligen Erfassung planmäßig abgeschrieben. Dabei kommt die lineare Abschreibungsmethode zur Anwendung, und es werden die folgenden Nutzungsdauern unterstellt: I m m at e r ie l l e Ve r m ög en s we r t e Nutzungsdauer in Jahren Entgeltlich erworbene Produktionsquoten ERP-Lizenzen Andere Software 11 20 3 – 15 Die Angemessenheit der Nutzungsdauern wird regelmäßig überprüft. Falls erforderlich, werden Anpassungen der Nutzungsdauern vorgenommen. Bestehen für immaterielle Vermögenswerte mit beschränkter Nutzungsdauer gemäß IAS 36 Anhaltspunkte für eine Wertminderung und liegt der erzielbare Betrag unter den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten, werden die Posten außerplanmäßig abgeschrieben (siehe auch Gliederungspunkt 3.6). Sind die Gründe für die außerplanmäßigen Abschreibungen entfallen, werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen. Ein Geschäfts- oder Firmenwert ergibt sich in Verbindung mit einem Unternehmenserwerb (siehe auch Gliederungspunkt 3.16), wenn die dem Unternehmensveräußerer übertragene Gesamtgegenleistung (Kaufpreis und etwaige künftige bedingte Gegenleistungen) über dem Nettobetrag der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden liegt. Der positive Differenzbetrag ist gemäß IFRS 3 zu aktivieren. Erworbene und selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer sowie Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern mindestens einmal jährlich gemäß IAS 36 auf Wertminderung überprüft (siehe auch Gliederungspunkt 3.6). Der Wertminderungstest für den Geschäfts- oder Firmenwert erfolgt dabei auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, welcher der Posten bei der erstmaligen Erfassung zugeordnet wurde. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird derjenigen zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnet, die voraussichtlich von den Synergien aus dem Unternehmenszusammenschluss profitiert. Eine zahlungsmittelgenerierende Einheit ist nach IAS 36 die kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten mit von anderen Vermögenswerten weitestgehend unabhängigen Mittelzuflüssen. Innerhalb des Nordzucker Konzerns stellt dies die niedrigste Ebene dar, auf welcher der Geschäfts- oder Firmenwert für die interne Unternehmenssteuerung überwacht wird. Eine Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts ergibt sich immer dann, wenn der erzielbare Betrag der dem Posten zugeordneten zahlungsmittelgenerierenden Einheit unter dem Buchwert dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit liegt; der Geschäfts- oder Firmenwert ist dann um diesen Differenzbetrag außerplanmäßig abzuschreiben. Grundlage für die Berechnung des erzielbaren Betrags ist der Nutzungswert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Dieser bestimmt sich über ein Barwertmodell unter Berücksichtigung von Cashflows, die auf internen Planzahlen basieren. Eine spätere Rückgängigmachung der Wertminderung bzw. Zuschreibung des Geschäfts- oder Firmenwerts kann nicht vorgenommen werden. Gewinne oder Verluste aus dem Abgang oder aus der Wertminderung von immateriellen Vermögenswerten werden innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung im Posten „sonstige Erträge“ bzw. im Posten „sonstige Aufwendungen“ ausgewiesen. Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 3.4. Sachanlagen Sachanlagevermögen wird gemäß IAS 16 erstmalig zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten erfasst und in der Folge planmäßig linear entsprechend der voraussichtlichen wirtschaft lichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten umfassen den Erwerbspreis, alle direkt zurechenbaren Kosten, geschätzte Kosten für künftige Entsorgungs- und Wiederherstellungsverpflichtungen sowie Fremdkapitalkosten, sofern diese gemäß IAS 23 zu aktivieren sind. Für die planmäßigen Abschreibungen werden die folgenden Nutzungsdauern zu Grunde gelegt: Sacha n l ag e n Nutzungsdauer in Jahren Gebäude Technische Anlagen und Maschinen Gleisanlagen Fuhrpark Anhänger und Eisenbahnwaggons Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung 20 – 60 4 – 60 70 4 – 15 25 3 – 25 Die Angemessenheit der Nutzungsdauern wird regelmäßig überprüft. Falls erforderlich, werden Anpassungen der Nutzungsdauern vorgenommen. Die Abschreibung beginnt grundsätzlich zu dem Zeitpunkt, zu dem der Vermögenswert betriebsbereit ist. Auf produktionsbezogene Sachanlagen, die nur in der Kampagne genutzt werden, wird die volle Jahresabschreibung verrechnet. Bestehen gemäß IAS 36 Anhaltspunkte für eine Wertminderung und liegt der erzielbare Betrag unter den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten, werden die Posten außerplanmäßig abgeschrieben (siehe auch Gliederungspunkt 3.6). Sind die Gründe für die außerplanmäßigen Abschreibungen entfallen, werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen. Gehen bei gemieteten oder geleasten Sachanlagen im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken auf den Mieter bzw. Leasingnehmer über, sind die Posten nach IAS 17 in der Bilanz des Leasingnehmers als Vermögenswert zu aktivieren. Der Vermögenswert wird erstmalig zum Barwert der Mindestleasingzahlungen oder – falls dieser Wert geringer ist – zum beizulegenden Zeitwert des Leasinggegenstandes bewertet. Im Gegenzug ist eine Verbindlichkeit in entsprechender Höhe für das Finanzierungsleasing zu passivieren. Nach der erstmaligen Erfassung wird der Leasinggegenstand planmäßig und gegebenenfalls außerplanmäßig abgeschrieben. Ist zu Beginn des Leasingverhältnisses nicht hinreichend sicher, dass das Eigentum auf den Leasingnehmer übergeht, erfolgt die planmäßige Abschreibung über den kürzeren Zeitraum aus der Laufzeit des Leasingverhältnisses und der Nutzungsdauer. Im umgekehrten Fall muss der Leasing gegenstand planmäßig über die Nutzungsdauer abgeschrieben werden. Gewinne oder Verluste aus dem Abgang oder aus der Wertminderung von Sachanlagevermögenswerten werden innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung im Posten „sonstige Erträge“ bzw. im Posten „sonstige Aufwendungen“ ausgewiesen. 3.5. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien Immobilien, die zur Vermietung an Dritte bestimmt sind, werden gemäß IAS 40 erstmalig zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten erfasst. Zur Folgebewertung nutzt der Nordzucker Konzern einheitlich das Wahlrecht zur Bewertung von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien zu Anschaffungs- oder Herstellungs kosten vermindert um planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen dabei linear über die Nutzungsdauer von 20 – 60 Jahren. Sofern gemäß IAS 36 Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen und der erzielbare Betrag unter den fortgeführten Anschaffungsoder Herstellungskosten ist, erfolgt eine Wertminderung (siehe auch Gliederungspunkt 3.6), die beim Entfallen der Gründe in nachfolgenden Perioden wieder rückgängig gemacht wird. 3.6. Wertminderungen von immateriellen Vermögenswerten (einschließlich Geschäftsoder Firmenwerte), Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien Wertminderungen bzw. außerplanmäßige Abschreibungen werden gemäß IAS 36 durch Vergleich des Buchwerts mit dem erzielbaren Betrag ermittelt. Ein solcher Wertminderungstest erfolgt auf Ebene der einzelnen Vermögenswerte, wenn es möglich ist, den erzielbaren Betrag für den einzelnen Vermögenswert zu schätzen. Ansonsten muss der Wertminderungstest auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit erfolgen. Dies ist die kleinste Zusammenfassung von Vermögenswerten, die weitestgehend unabhängige Mittelzuflüsse erzeugt. An jedem Abschlussstichtag wird geprüft, ob Anhaltspunkte für die Wertminderung von Vermögenswerten vorliegen. Liegt ein solcher Anhaltspunkt vor, muss der erzielbare Betrag des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit bestimmt und mit dem Buchwert verglichen werden. Für den Geschäfts- oder Firmenwert, für sonstige immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer sowie für noch nicht nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte wird – unabhängig davon, ob Anhaltspunkte bestehen oder nicht – einmal jährlich ein Wertminderungstest durchgeführt. 53 54 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang Der erzielbare Betrag eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit bestimmt sich aus dem höheren Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Kosten der Veräußerung und dem Nutzungswert. Für eine zahlungsmittelgenerierende Einheit wird der erzielbare Betrag in der Regel unter Anwendung des Discounted-Cashflow-Verfahrens unter Berücksichtigung von Zahlungsströmen, die auf internen Planzahlen basieren, ermittelt. Die Cashflows werden dabei mit einem Kapitalkostensatz, der die aktuellen Markt erwartungen hinsichtlich des Zinseffekts und der spezifischen Risiken der zahlungsmittelgenerierenden Einheit widerspiegelt, diskontiert. Eine Wertminderung wird vorgenommen, wenn der erzielbare Betrag des Vermögenswerts bzw. der zahlungsmittelgenerierenden Einheit geringer ist als der entsprechende Buchwert. Bei einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist zunächst ein etwaiger Geschäfts- oder Firmenwert zu vermindern bzw. zu eliminieren. Reicht der Buchwert nicht aus, sind die anderen Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit anteilig zu reduzieren. Außer für den Geschäfts- oder Firmenwert muss an jedem Abschlussstichtag überprüft werden, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass eine zuvor erfasste Wertminderung nicht länger besteht oder sich vermindert hat. Ist dies der Fall, muss der Buchwert des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit auf seinen erzielbaren Betrag erhöht werden. Dabei dürfen Vermögenswerte nicht über ihre um planmäßige Abschreibungen fortgeführten Buchwerte zugeschrieben werden, die bestimmt worden wären, wenn zuvor keine Wertminderungen erfasst worden wären. 3.7. Zuschüsse für Investitionen Zuwendungen der öffentlichen Hand, welche gemäß IAS 20 Zuwendungen für Vermögenswerte darstellen (d. h. Zuschüsse für Investitionen sind), werden nur dann erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit darüber besteht, dass ein Unternehmen innerhalb des Nordzucker Konzerns die damit verbundenen Bedingungen erfüllen wird und die Zuwendungen gewährt werden. Die Zuschüsse werden nicht vom entsprechenden Vermögenswert abgezogen, sondern als passiver Abgrenzungsposten im Bilanzposten „sonstige Verbindlichkeiten“ berücksichtigt. Der Abgrenzungsposten wird nachfolgend über die Nutzungs- bzw. Abschreibungsdauer des entsprechenden Sachanlagevermögenswerts erfolgswirksam (d. h. über die Gewinn- und Verlustrechnung) aufgelöst. 3.8. Finanzinstrumente Finanzinstrumente werden in IAS 32 definiert; die diesbezüglichen Bilanzierungs- und Angabevorgaben finden sich in IAS 39 bzw. IFRS 7. Unter den Begriff des Finanzinstruments fallen finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten. Finanzielle Vermögenswerte umfassen liquide Mittel, vertraglich zugesicherte Rechte zum Empfang von Barmitteln oder anderweitigen finanziellen Vermögenswerten wie z. B. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, derivative Finanzinstrumente mit positivem beizulegenden Zeitwert und an anderen Unternehmen gehaltene Eigenkapitalinstrumente. Finanzielle Verbindlichkeiten umfassen vertragliche Verpflichtungen, liquide Mittel oder andere finanzielle Vermögenswerte. Hierzu zählen z. B. aufgenommene Darlehen, kurzfristige Kredite, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und derivative Finanzinstrumente mit negativem beizulegenden Zeitwert. In den Bilanzposten „sonstige Finanzanlagen“, „finanzielle Vermögenswerte“, „Forderungen aus Lieferungen und Leistungen“, „Forderungen gegen nahestehende Personen und Unternehmen“ sowie „Finanzmittel“ sind ausschließlich finanzielle Vermögenswerte enthalten. Die Bilanzposten „Finanzverbindlichkeiten“, „Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen“, „Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen“ sowie „sonstige finanzielle Verbindlichkeiten“ setzen sich ausschließlich aus finanziellen Verbindlichkeiten zusammen. Bei der erstmaligen Erfassung müssen Finanzinstrumente Bewertungskategorien, die in IAS 39 aufgeführt sind, zugeordnet werden. Über die Bewertungskategorie bestimmt sich die Folgebewertung der Posten. Für finanzielle Vermögenswerte existieren vier Bewertungskategorien („erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte“, „bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen“, „Kredite und Forderungen“, „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“). Finanzielle Verbindlichkeiten können zwei Bewertungskategorien („erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“, „zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“) zugeordnet werden. In der Berichts- und Vergleichsperiode waren der Bewertungskategorie „bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen“ keine finanziellen Vermögenswerte zugeordnet. Ferner wurden keinerlei Umwidmungen von einer Bewertungskategorie in eine andere Bewertungskategorie vorgenommen. Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten sind anzusetzen, sobald ein Unternehmen Vertragspartei der Regelungen des Finanzinstruments wird. Marktübliche Käufe oder Verkäufe werden innerhalb des Nordzucker Konzerns einheitlich zum Erfüllungstag (Tag, an dem der Vermögenswert an oder durch das Unternehmen geliefert wird) erfasst. Die Erstbewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts gelten die Vorgaben in IFRS 13. Transaktionskosten sind bei nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Posten im Erstbuchwert zu berücksichtigen. Von der Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten bei ihrem erstmaligen Ansatz freiwillig als „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Vermögenswerte/Verbindlichkeiten“ zu designieren (Fair-Value-Option), hat der Nordzucker Konzern keinen Gebrauch gemacht. Nach dem erstmaligen Ansatz sind Finanzinstrumente der Bewertungskategorien „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte/Verbindlichkeiten“ zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Darunter fallen auch derivative Finanzinstrumente, die nicht in eine wirksame bilanzielle Sicherungsbeziehung nach IAS 39 eingebunden sind (siehe auch Gliederungspunkt 3.14). Wertänderungen werden erfolgswirksam (d. h. über die Gewinn- und Verlustrechnung) erfasst. Die Folgebewertung von Posten, die unter die Bewertungskategorie „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ fallen, erfolgt ebenfalls zum beizulegenden Zeitwert. Wertänderungen werden allerdings unter Berücksichtigung steuerlicher Aspekte erfolgsneutral im kumulierten übrigen Eigenkapital (d. h. im sonstigen Ergebnis in der Gesamtergebnisrechnung und nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung) erfasst. Lässt sich der beizulegende Zeitwert für Posten der Bewertungskategorie „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ ausnahmsweise nicht verlässlich bestimmen, werden diese zu Anschaffungskosten bewertet. In eine wirksame bilanzielle Sicherungsbeziehung eingebundene derivative Finanzinstrumente (siehe auch Gliederungspunkt 3.14) sind keiner Bewertungskategorie zugeordnet. Sie werden auch zum beizulegenden Zeitwert bilanziert, allerdings kommt für die Erfassung der Wertänderungen in Abhängigkeit der Art der Sicherungsbeziehung auch eine erfolgsneutrale Erfassung im kumulierten übrigen Eigenkapital (d. h. im sonstigen Ergebnis in der Gesamtergebnisrechnung) in Frage. Finanzielle Vermögenswerte der Bewertungskategorie „Kredite und Forderungen“ sowie finanzielle Verbindlichkeiten der Bewertungskategorie „zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“ werden nach dem erstmaligen Ansatz zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Die unter dem Bilanzposten „Finanzmittel“ subsumierten finanziellen Vermögenswerte werden innerhalb des Nordzucker Konzerns der Bewertungskategorie „Kredite und Forderungen“ zugeordnet. Sie umfassen Bankguthaben, Kassenbestände und kurzfristige Geldanlagen bei Kreditinstituten mit einer anfänglichen Restlaufzeit von bis zu drei Monaten. Die fortgeführten Anschaffungskosten entsprechen regelmäßig dem Nominalwert. An jedem Abschlussstichtag ist zu ermitteln, ob gemäß IAS 39 eine Wertminderung eines finanziellen Vermögenswerts oder einer Gruppe von finanziellen Vermögenswerten vorliegt. Es müssen objektive Hinweise auf einen Schadensfall (z. B. erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Emittenten oder des Schuldners, Vertragsbruch, Zugeständnisse an den Schuldner infolge wirtschaftlicher oder rechtlicher Gründe im Zusammenhang mit den finanziellen Schwierigkeiten des Kreditnehmers, erhöhte Insolvenzwahrscheinlichkeit des Schuldners, einen wesentlichen oder andauernden Rückgang des beizulegenden Zeitwerts unter die Anschaffungskosten) vorliegen und dies muss eine verlässlich schätzbare Auswirkung auf die erwarteten künftigen Cashflows haben. Für finanzielle Vermögenswerte der Bewertungskategorien „bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanz investitionen“ und „Kredite und Forderungen“ wird ein etwaiger Wertminderungsbetrag durch Vergleich des Buchwerts mit dem Barwert der geschätzten künftigen Cashflows (abgezinst mit dem Effektivzinssatz) ermittelt. Bei Posten der Bewertungskategorie „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ erfolgt eine Gegenüberstellung von Anschaffungskosten und beizulegendem Zeitwert. 3.9. Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte Unter den Bilanzposten „zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte“ fallen gemäß IFRS 5 als „zur Veräußerung gehalten“ eingestufte langfristige Vermögenswerte und Abgangsgruppen. Eine solche Einstufung hat zu erfolgen, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch die fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Ferner müssen die Posten zur sofortigen Veräußerung im gegenwärtigen Zustand verfügbar sein und der Verkauf muss als höchstwahrscheinlich gelten sowie innerhalb eines Jahres erwartet werden. 55 56 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang Ein langfristiger Vermögenswert unterliegt – solange er als „zur Veräußerung gehalten“ eingestuft wird oder zu einer als „zur Veräußerung gehalten“ eingestuften Veräußerungsgruppe gehört – nicht der planmäßigen Abschreibung. Langfristige Vermögenswerte oder Veräußerungsgruppen, die als „zur Veräußerung gehalten“ eingestuft werden, sind unmittelbar nach der Einstufung sowie zu den nachfolgenden Abschlussstichtagen zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten zu bewerten. Falls ein langfristiger Vermögenswert nicht mehr als „zur Veräußerung gehalten“ eingestuft wird oder nicht mehr zu einer als „zur Veräußerung gehalten“ eingestuften Veräußerungsgruppe gehört, wird dieser wieder als langfristiger Posten ausgewiesen und ist zum Zeitpunkt der Entscheidung, nicht zu verkaufen, entweder zu bewerten zum erzielbaren Betrag oder aber – falls dieser Wert niedriger ist – mit dem Buchwert vor Einstufung, bereinigt um alle planmäßigen Abschreibungen oder Neubewertungen, die ohne eine Einstufung erfasst worden wären. 3.10. Vorräte Vorräte sind gemäß IAS 2 grundsätzlich mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Netto veräußerungswert zu bewerten. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Vorräten beinhalten alle Kosten des Erwerbs und der Herstellung sowie sonstige Kosten, die angefallen sind, um die Vorräte an ihren derzeitigen Ort und in ihren derzeitigen Zustand zu versetzen. Die Ermittlung der Anschaffungskosten erfolgt auf der Grundlage eines gewichteten Durchschnittswerts. Die Herstellungskosten umfassen alle der Leistungserstellung zurechenbaren Einzelkosten sowie produktionsbezogene Gemeinkosten. Fremdkapitalzinsen werden nicht in die Herstellungskosten einbezogen, da die Erzeugnisse des Konzerns nicht als qualifizierende Vermögenswerte gemäß IAS 23 einzustufen sind. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten notwen digen Vertriebskosten. Der Nettoveräußerungswert von unfertigen Erzeugnissen und Leistungen wird retrograd aus dem Nettoveräußerungswert der fertigen Erzeugnisse und Leistungen unter Berücksichtigung der noch bis zur Fertigstellung anfallenden Kosten ermittelt. Halbfabrikate aus den Fertigungsprozessen werden mit den jeweiligen Vollkosten‑Ansätzen bewertet, wobei die anteiligen Gemeinkosten anhand der Produktionsmengen und der Fertigungstiefe zugeordnet werden. Liegen die Ansätze für fertige Erzeugnisse und Waren am Abschlussstichtag über den entsprechenden Marktwerten, so werden die Bestände auf den zu erwartenden Erlös abgewertet. Der unter den fertigen Erzeugnissen ausgewiesene Zuckerbestand aus eigener Produktion ist zu Herstellungskosten angesetzt, sofern nicht im Hinblick auf die Verwertungsmöglichkeit ein niedrigerer Ansatz in Form des Nettoveräußerungswerts anzusetzen ist. Bei der Ermittlung der Herstellungskosten werden neben den Fertigungskosten auch die dem Fertigungsbereich zurechenbaren Gemeinkosten anteile sowie verbrauchsbedingte lineare Abschreibungen einbezogen. Des Weiteren enthalten die Herstellungskosten des Quotenzuckers den Fabrikanteil der Produktionsabgabe in Höhe von 6,00 Euro je Tonne. Bei Wegfall der Gründe, die zu einer Wertminderung der Vorräte auf den Nettoveräußerungswert geführt haben, wird eine entsprechende Wertaufholung vorgenommen. 3.11. Rückstellungen für Pensionen Gemäß IAS 19 müssen für Pensionszusagen in der Form von leistungsorientierten Plänen, bei denen das versicherungsmathematische Risiko (dass die Leistungen höhere Kosten als erwartet verursachen) sowie das Anlagerisiko (dass die angelegten Vermögenswerte nicht ausreichen, um die erwarteten Leistungen zu erbringen) im Wesentlichen das Unternehmen trägt, Rückstellungen gebildet werden. Die Rückstellung wird als Nettoschuld ausgewiesen, d. h. von der leistungsorientierten Verpflichtung (welche die künftigen Pensionszahlungen an die Arbeitnehmer widerspiegelt) wird das zur Finanzierung der Pensionszahlungen gebildete Kapital (Deckungskapital) in Abzug gebracht, wenn das Deckungskapital die Definitionsmerkmale von Planvermögen aufweist. Die Bewertung der leistungsorientierten Verpflichtung erfolgt mit Hilfe einer versicherungsmathematischen Bewertungs methode (Methode der laufenden Einmalprämien oder Anwartschaftsbarwertverfahren). Dieses Verfahren unterstellt, dass der Arbeitnehmer in jedem Tätigkeitsjahr einen zusätzlichen Teil seines endgültigen Leistungsanspruchs erdient; demzufolge erhöht sich die leistungsorientierte Verpflichtung sukzessive bis zum Renteneintritt. Die künftigen Auszahlungen werden mit einem Rechnungszins diskontiert, der zu jedem Abschlussstichtag über Marktrenditen von erstrangigen Unternehmensanleihen abgeleitet wird. Das Verfahren berücksichtigt versicherungsmathematische Annahmen wie demografische Annahmen (wie z. B. Sterbewahrscheinlichkeit, Fluktuation, Frühverrentung) sowie finanzielle Annahmen (wie z. B. Rechnungszins, künftige Gehaltstrends). Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 Kostenkomponenten im Zusammenhang mit Rückstellungen für Pensionen sind Dienstzeitaufwand, Nettozinsen (Zins aufwand, Zinsertrag), versicherungsmathematischer Gewinn oder Verlust, Ertrag aus Planvermögen. Innerhalb der Gewinnund Verlustrechnung werden der Dienstzeitaufwand (d. h. der Anstieg des Barwerts einer leistungsorientierten Verpflichtung, die aus einer Arbeitsleistung in der Berichtsperiode entsteht) in den Posten „Herstellungskosten“, „Vertriebskosten“ und „Verwaltungskosten“ und die Nettozinsen im Posten „Finanz aufwendungen“ ausgewiesen. Die Nettozinsen bestimmen sich durch Multiplikation der Nettoschuld mit dem Rechnungszins der leistungsorientierten Verpflichtung. Versicherungsmathematischer Gewinn oder Verlust sowie Ertrag aus Planvermögen werden erfolgsneutral im kumulierten übrigen Eigenkapital (d. h. im sonstigen Ergebnis in der Gesamtergebnisrechnung und nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung) erfasst. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste sind Veränderungen des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtung aufgrund von erfahrungsbedingten Berichtigungen (Auswirkungen der Abweichungen zwischen früheren ver sicherungsmathematischen Annahmen und der tatsächlichen Entwicklung) und Auswirkungen von Änderungen versicherungsmathematischer Annahmen. Der Ertrag aus dem Planvermögen ist die Abweichung der tatsächlichen Verzinsung des Planvermögens von der Verzinsung auf Basis des Rechnungszinses der leistungsorientierten Verpflichtung. 3.12. Sonstige Rückstellungen Unter den Bilanzposten „sonstige Rückstellungen“ fallen zum einen personalbezogene Rückstellungen für Jubiläums-, Alters teilzeit-, Vorruhestands- und Abfindungsverpflichtungen sowie Verpflichtungen für Tantiemen, Prämien und andere Gratifikationen. Diese werden gemäß IAS 19 in Abhängigkeit der Merkmale der Verpflichtung entweder nach den Regeln für kurzfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer, nach den Regeln für sonstige (d. h. nicht als Pensionsleistungen geltende) langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer oder aber nach den Regeln für langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses bilanziert. Der Bilanzposten „sonstige Rückstellungen“ beinhaltet ferner Rekultivierungsverpflichtungen und andere Rückstellungen (wie z. B. für belastende Verträge bzw. drohende Verluste). Derartige Rückstellungen werden nach IAS 37 angesetzt, wenn aus einem Ereignis der Vergangenheit eine gegenwärtige (rechtliche oder faktische) Verpflichtung entstanden ist, die wahrscheinlich mit einem Ressourcenabfluss verbunden ist und deren Höhe sich verlässlich schätzen lässt. Die Bewertung erfolgt zum Betrag der bestmöglichen Schätzung für die Ausgaben, die zur Erfüllung der Verpflichtung zum Abschluss- stichtag erforderlich sind. Langfristige Rückstellungen müssen mit einem risikoadäquaten Zins diskontiert werden. Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren rechtlichen und faktischen Verpflichtungen des Nordzucker Konzerns gegenüber Dritten. 3.13. Latente Steuern Latente Steuern werden gemäß IAS 12 zur Berücksichtigung künftiger steuerlicher Folgen von temporären Differenzen zwischen den steuerlichen Bemessungsgrundlagen der Vermögenswerte und Schulden und deren Wertansätzen im IFRSAbschluss sowie auf Verlustvorträge gebildet. Die Bemessung der latenten Steuern erfolgt dabei auf Grundlage der vom Gesetzgeber zum Ende der jeweiligen Berichtsperiode erlassenen Regelungen für die Berichtsperioden, in denen sich die Differenzen ausgleichen bzw. die Verlustvorträge wahrscheinlich genutzt werden. Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge werden nur dann angesetzt, wenn ihre Realisierbarkeit in näherer Zukunft hinreichend gesichert erscheint. Eine Saldierung von aktiven und passiven latenten Steuern wird ausschließlich vorgenommen, falls bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Die Gegenbuchung zur bilanziellen Erfassung latenter Steuern erfolgt innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung im Posten „Steuern vom Einkommen und vom Ertrag“ – außer die Steuer resultiert aus einem Geschäftsvorfall oder Ereignis, der bzw. das in der gleichen oder einer anderen Periode entweder im kumulierten übrigen Eigenkapital (d. h. im sonstigen Ergebnis in der Gesamtergebnisrechnung) oder an anderer Stelle direkt im Eigenkapital angesetzt wird. 3.14. Derivative Finanzinstrumente und Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen Der Nordzucker Konzern ist aufgrund seiner Geschäftstätigkeit Risiken ausgesetzt, die aus Zinsänderungen, Wechselkursänderungen und anderen Marktrisiken resultieren. Als Instrument zur Steuerung der genannten Risiken kommen derivative Finanz instrumente zum Einsatz. Die Bilanzierung derivativer Finanzinstrumente erfolgt nach den Vorgaben des IAS 39. Derivative Finanzinstrumente werden dabei entweder freistehend bilanziert, oder sie sind in eine wirksame bilanzielle Sicherungsbeziehung („Hedge Accounting“) eingebunden. Hedge Accounting bedeutet, in einem dokumentierten wirtschaftlichen Zusammenhang stehende Grund- und Sicherungsgeschäfte derart einzugehen, dass die aus Marktpreisänderungen resultierenden kompensatorischen Ergebniseffekte in derselben Periode eintreten. Sofern eine Sicherungsbeziehung designiert wird, erfolgt die Erfassung 57 58 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang der Gewinne und Verluste aus Grund- und Sicherungsgeschäft nach den speziellen Hedge-Accounting-Regeln. Für jeden Sachverhalt besteht grundsätzlich ein Wahlrecht zum Hegde Accounting. Allerdings ist die Anwendung der HedgeAccounting-Regelungen an Bedingungen geknüpft. So muss die Sicherungsbeziehung dokumentiert werden. Ferner hat der Sicherungszusammenhang wirksam bzw. effektiv zu sein, d. h. die Wert- bzw. Zahlungsstromänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft müssen sich innerhalb einer Bandbreite ausgleichen. Wertmaßstab für die Erst- und Folgebewertung derivativer Finanzinstrumente ist der beizulegende Zeitwert. Der beizulegende Zeitwert bestimmter Derivate kann sowohl positiv als auch negativ sein; in Abhängigkeit davon handelt es sich entweder um einen finanziellen Vermögenswert oder um eine finanzielle Verbindlichkeit. Der beizulegende Zeitwert ist nach den Vorgaben des IFRS 13 zu bestimmen. Sofern keine notierten Marktpreise aus aktiven Märkten vorliegen, werden die beizulegenden Zeitwerte anhand von Barwert- oder Options preismodellen errechnet, deren wesentliche Inputfaktoren (z. B. Marktpreise, Zinssätze) von notierten Preisen oder anderen direkt oder indirekt beobachtbaren Inputfaktoren abgeleitet werden. Freistehende, d. h. nicht in eine wirksame bilanzielle Sicherungsbeziehung nach IAS 39 eingebundene derivative Finanz instrumente sind stets den Bewertungskategorien „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte/Verbindlichkeiten“ zuzuordnen. Wertänderungen werden innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung im Posten „Finanzerträge“ oder im Posten „Finanzaufwendungen“ erfasst. In eine wirksame bilanzielle Sicherungsbeziehung eingebundene derivative Finanzinstrumente sind keiner Bewertungs kategorie zugeordnet. Sie werden ebenfalls zum beizulegenden Zeitwert bilanziert, wobei die Erfassung in Abhängigkeit von der Art der Sicherung (Fair Value Hedge, Cash Flow Hedge) bzw. von den Merkmalen der Sicherung entweder erfolgswirksam (d. h. in der Gewinn- und Verlustrechnung) oder erfolgsneutral im kumulierten übrigen Eigenkapital (d. h. im sonstigen Ergebnis in der Gesamtergebnisrechnung) erfolgt. Zinsderivate werden innerhalb des Nordzucker Konzerns stets in bilanzielle Sicherungsbeziehungen zur Absicherung von Zahlungsströmen (Cash Flow Hedges) eingebunden. Zur Absicherung von Währungs- und Marktrisiken kommen auch freistehende Derivate zum Einsatz. 3.15. Transaktionen und Posten in Fremdwährung Eine Fremdwährungstransaktion ist gemäß IAS 21 ein Geschäftsvorfall, dessen Wert in einer Fremdwährung angegeben ist oder der die Erfüllung in einer Fremdwährung erfordert. Eine Fremdwährung ist jede Währung außer der funktionalen Währung des Konzernunternehmens. Fremdwährungstransaktionen sind Geschäftsvorfälle zum Kauf oder Verkauf von Waren oder Dienstleistungen in Fremdwährung, Mittelaufnahmen oder Verleihungen in Fremdwährung oder Erwerbe oder Veräußerungen von Vermögenswerten und Schulden in Fremdwährung auf sonstige Weise. Fremdwährungsposten sind Bilanzposten, die in Fremdwährung eingegangen oder aufgenommen wurden (und deren Einbuchungen somit Fremdwährungstransaktionen vorausgingen). Fremdwährungstransaktionen bzw. Fremdwährungsposten werden erstmalig mit dem am jeweiligen Tag des Geschäftsvorfalls gültigen Kassakurs in die funktionale Währung umgerechnet. Die Folgebewertung eines Fremdwährungspostens hängt davon ab, ob es sich bei diesem um einen monetären oder um einen nicht-monetären Posten handelt. Monetäre Posten in einer Fremdwährung sind zu jedem Abschlussstichtag unter Verwendung des Stichtagskurses (d. h. dem Kassakurs am Abschlussstichtag) in die funktionale Währung umzurechnen; Umrechnungsdifferenzen müssen in der Regel erfolgswirksam (d. h. innerhalb der Gewinn- oder Verlustrechnung) erfasst werden. Nicht-monetäre Posten sind – sofern sie zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet werden – mit dem Kurs, der am Tag der erstmaligen Erfassung bestand, in die funktionale Währung umzurechnen. Zum beizulegenden Zeitwert bewertete nicht-monetäre Posten hat man mit dem Kurs umzurechnen, der am Tag der Bemessung gültig war (d. h. in der Regel mit dem Stichtagskurs). Umrechnungsdifferenzen aus nicht-monetären Posten sind wie alle anderen Gewinne bzw. Verluste zu behandeln, d. h. sie sind entweder erfolgswirksam oder erfolgsneutral im kumulierten übrigen Eigen kapital (d. h. im sonstigen Ergebnis in der Gesamtergebnisrechnung) zu erfassen. Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 3.16. Unternehmenserwerbe Unternehmenszusammenschlüsse werden gemäß IFRS 3 unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Die Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs bemessen sich als Summe der übertragenen Gegenleistung, bewertet mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt, und der Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen. Bei jedem Unternehmenszusammenschluss bewertet der Erwerber die Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens des erworbenen Unternehmens. Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses angefallene Kosten werden als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Erwirbt der Konzern ein Unternehmen, beurteilt er die geeignete Klassifizierung und Designation der finanziellen Vermögenswerte und übernommenen Schulden in Übereinstimmung mit den Vertragsbedingungen, wirtschaftlichen Gegebenheiten und am Erwerbszeitpunkt vorherrschenden Bedingungen. Dies beinhaltet auch eine Trennung der in Basisverträgen eingebetteten derivativen Finanzinstrumente. Bei sukzessiven Unternehmenszusammenschlüssen wird der vom Erwerber zuvor an dem erworbenen Unternehmen gehaltene Eigenkapitalanteil zum beizulegenden Zeitwert am Erwerbszeitpunkt neu bestimmt und der daraus resultierende Gewinn oder Verlust erfolgswirksam (d. h. in der Gewinn- und Verlustrechnung) erfasst. Die vereinbarte bedingte Gegenleistung wird zum Erwerbszeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert erfasst. Nachträgliche Änderungen des beizulegenden Zeitwerts einer bedingten Gegenleistung, die einen Vermögenswert oder eine Schuld darstellt, werden in der Regel in Übereinstimmung mit IAS 39 entweder in der Gewinn- und Verlustrechnung oder im sonstigen Ergebnis erfasst. Eine bedingte Gegenleistung, die als Eigenkapital eingestuft ist, wird nicht neu bewertet und ihre spätere Abgeltung wird im Eigenkapital bilanziert. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, die sich als Überschuss der übertragenen Gesamtgegenleistung und des Betrags des Anteils ohne beherrschenden Einfluss über die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden des Unternehmens bemessen. Liegt diese Gegenleistung unter dem beizulegenden Zeitwert des Nettovermögens des erworbenen Unternehmens, wird der Unterschiedsbetrag in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Geschäfts- oder Firmenwert nicht planmäßig abgeschrieben, sondern mindestens einmal jährlich gemäß IAS 36 auf Wertminderung überprüft (siehe Gliederungspunkte 3.3, 3.6). 4. E r m e ss e n s e n t s c h e i d u ng e n u n d S c h ät z u ng s u n s i c h e r h e i t e n Die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wird neben den Ansatz- und Bewertungsmethoden auch von Schätzungen und Annahmen beeinflusst. Geschätzte Werte und sich tatsächlich ergebende Werte können – gegebenenfalls in erheblichem Umfang – voneinander abweichen. Wesentliche Schätzungen und Annahmen werden insbesondere hinsichtlich der Festlegung der konzerneinheitlichen Abschreibungsdauern, der Wertberichtigungssätze auf Forder ungen sowie der Bestimmung der versicherungsmathematischen Annahmen bei der Bewertung der Pensionsrückstellungen getroffen. Gleichfalls in erheblichem Ausmaß ist es für die Bilanzierung von Rückstellungen oder die Angabe von Eventualverbindlichkeiten – insbesondere im Zusammenhang mit anhängigen oder sich möglicherweise ergebenden Rechtsstreitigkeiten oder anderen ausstehenden Ansprüchen – erforderlich, Schätzungen und Annahmen vorzunehmen. So müssen etwa Schätzungen über die Wahrscheinlichkeit, dass ein anhängiges Verfahren für den Kläger erfolgreich ist, sowie die sich daraus eventuell ergebende Zahlungsverpflichtung vorgenommen werden. Auch ergeben sich Schätzungsunsicherheiten bei der Bildung von Rückstellungen für belastende Verträge bzw. drohende Verluste dahingehend, ob ein Verlust wahrscheinlich ist und ob man diesen Verlust zuverlässig schätzen kann. Hinsichtlich der Realisierbarkeit der aktiven latenten Steuern sind vor allem Schätzungen bezüglich der künftig erzielbaren steuerlichen Gewinne zu treffen. Weitere signifikante Schätzungen werden bei der Frage, ob für Vermögenswerte oder zahlungsmittelgenerierende Einheiten Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen, bei der Durchführung des Wert haltigkeitstests nach IAS 36 im Hinblick auf die Bestimmung der Cashflows im Prognosezeitraum sowie bei der Auswahl eines adäquaten Kapitalisierungszinssatzes getätigt. Bezüglich der Buchwerte der von wesentlichen Schätzungen betroffenen Bilanzposten wird auf die entsprechenden Erläuterungen zur Konzern-Bilanz verwiesen. 59 60 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang 5. E r s t m a l i g a n z u w e n d e n d e R ec h n u ng s l eg u ng s vo r s c h r i f t e n Der Nordzucker Konzern hat die folgenden Verlautbarungen bzw. Änderungen an Verlautbarungen des IASB bzw. des IFRS IC in der Berichtsperiode erstmalig angewandt: > Änderung des IAS 27 „Konzern- und Einzelabschlüsse“ (künftig: „Einzelabschlüsse“); > Änderung des IAS 28 „Anteile an assoziierten Unternehmen“ (künftig: „Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen“); > IFRS 10 „Konzernabschlüsse“; > IFRS 11 „Gemeinsame Vereinbarungen“; > IFRS 12 „Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen“; >Ä nderungen des IFRS 10, des IFRS 11 und des IFRS 12 (Bezeichnung der Änderungen: „Konzernabschlüsse, Gemeinsame Vereinbarungen und Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen: Übergangsleitlinien“ sowie „Investmentgesellschaften (Investment Entities)“); > Änderung des IAS 32 (Bezeichnung der Änderung: „Darstellung – Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten“); > Änderung des IAS 36 „Wertminderung von Vermögens werten“ (Bezeichnung der Änderung: „Angaben zum erzielbaren Betrag bei nicht-finanziellen Vermögenswerten“); > Änderung des IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ (Bezeichnung der Änderung: „Novation von Derivaten und Fortsetzung der Bilanzierung von Sicherungs geschäften“); > IFRIC 21 „Abgaben“. Über die Änderungen zu IAS 27 sowie zu IAS 28 sowie die Standards IFRS 10 – 12 werden die Vorgaben zur Konzernrechnungslegung modifiziert: > Mit der Verabschiedung von IFRS 10 und IFRS 12 beschränkt sich der Anwendungsbereich von IAS 27 allein auf die Bilanzierung von Tochterunternehmen, gemeinschaftlich geführten und assoziierten Unternehmen in separaten Einzelabschlüssen eines Unternehmens. Ferner wurde der Regelungsbereich von IAS 28 – neben den assoziierten Unternehmen – auch auf die Anwendung der Equity-Methode auf Gemeinschaftsunternehmen ausgeweitet. > IFRS 10 ersetzt die bisherigen Bestimmungen zur Konzern rechnungslegung in IAS 27 und SIC-12. Der Standard begründet ein einheitliches Beherrschungskonzept, welches auf alle Unternehmen einschließlich Zweckgesellschaften Anwendung findet. > IFRS 11 ersetzt den IAS 31 und SIC-13. Durch IFRS 11 wird das bisherige Wahlrecht zur Anwendung der Quotenkonsolidierung bei Gemeinschaftsunternehmen aufgehoben, d. h. Letztere sind zwingend nach der Equity-Methode zu bilanzieren. > IFRS 12 enthält die Angabepflichten für den Bereich der Konzernrechnungslegung und konsolidiert die Angaben für Tochterunternehmen, die bislang in IAS 27 geregelt waren, die Angaben für gemeinschaftlich beherrschte und assoziierte Unternehmen, welche sich bislang in IAS 31 bzw. IAS 28 befanden, sowie für strukturierte Unternehmen. Die Änderung des IAS 32 beinhaltet Klarstellungen zur Saldierung von Finanzinstrumenten, wobei die bestehenden grundlegenden Bestimmungen beibehalten werden. Über die Änderung des IAS 36 werden Angaben zum erzielbaren Betrag für Vermögenswerte oder zahlungsmittelgenerierende Einheiten, für welche in der Berichtsperiode eine Wertberichtigung erfasst oder rückgängig gemacht wurde, verlangt. Durch die Änderung von IAS 39 wird unter bestimmten Voraussetzungen die Fortführung der Bilanzierung einer Sicherungsbeziehung mit Derivaten, die auf eine zentrale Clearingstelle übertragen werden, ermöglicht. IFRIC 21 bestimmt, dass ein Unternehmen, welches in einem bestimmten Markt tätig wird, dann eine Schuld für die Abgaben an die für diesen Markt zuständigen Behörden anzusetzen hat, wenn die Geschäftstätigkeit, welche die betreffende Abgabe verursacht, stattfindet. Bei einer Abgabe, welche vom Erreichen beispielsweise eines Mindestvolumens abhängig ist, stellt die Interpretation klar, dass eine Schuld erst beim Erreichen dieses Mindestvolumens passiviert werden darf. Alle vorstehend aufgeführten Regeländerungen haben für den Nordzucker Konzern keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage bzw. auf die Cashflows. Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 6. N i c h t a ng e wa n d t e R ec h n u ng s l eg u ng s vo r s c h r i f t e n Für den Konzernabschluss der Nordzucker AG zum 28. Februar 2015 wurden keine IFRS freiwillig vorzeitig angewandt. Die Verlautbarungen werden erstmals zum Zeitpunkt ihrer verpflichtenden Anwendung berücksichtigt. Die Anwendung der IFRS setzt voraus, dass die Europäische Union (EU) die teilweise noch ausstehenden Anerkennungen erteilt. Ferner wendet der Nordzucker Konzern bislang IFRS 8 „Geschäftssegmente“ sowie IAS 33 „Ergebnis je Aktie“ nicht an; eine verpflichtende Anwendung ergibt sich nur für kapitalmarkt orientierte Unternehmen. Die im Folgenden aufgelisteten Regelungsänderungen werden voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage bzw. auf die Cashflows des Nordzucker Konzerns haben. 6.1. Verpflichtende Erstanwendung in der Berichtsperiode 2015/16 Die folgenden Verlautbarungen werden im Nordzucker Konzernabschluss zum 29. Februar 2016 erstmalig verpflichtend zur Anwendung kommen: > Änderung des IAS 19 „Leistungen an Arbeitnehmer“ (Bezeichnung der Änderung: „Employee Contributions“); > „Verbesserungen der International Financial Reporting Standards“ („2010 – 2012 Cycle“; Veröffentlichung 2013); > „Verbesserungen der International Financial Reporting Standards“ („2011 – 2013 Cycle“; Veröffentlichung 2013). Die Änderung des IAS 19 regelt die Erfassung von Beiträgen von Arbeitnehmern oder Dritten zum Pensionsplan als Reduktion des Dienstzeitaufwands, sofern diese die in der Berichts periode erbrachte Leistung widerspiegeln. Über Sammelstandards „Verbesserungen der International Financial Reporting Standards“ nimmt das IASB Änderungen verschiedener IFRS vor. Über den 2010 – 2012 Cycle wurden insgesamt sieben Standards modifiziert; im Rahmen des 2011 – 2013 Cycle sind vier Standards geändert worden. 6.2. Verpflichtende Erstanwendung in der Berichtsperiode 2016/17 oder später Diese Standards bzw. Standardänderungen kommen im Nordzucker Konzernabschluss zum 28. Februar 2017 oder für spätere Berichtsperioden erstmalig zur Anwendung: > Änderung des IAS 16 „Sachanlagen“ und des IAS 38 „Immaterielle Vermögenswerte“ (Bezeichnung der Änderung: „Clarification of Acceptable Methods of Depreciation and Amortisation“; EU-Übernahme noch nicht erfolgt); > Änderung des IFRS 11 „Gemeinsame Vereinbarungen“ (Bezeichnung der Änderung: „Accounting for Acquisitions of Interests in Joint Operations“; EU-Übernahme noch nicht erfolgt); > Änderung des IAS 16 „Sachanlagen“ und des IAS 41 „Landwirtschaft“ (Bezeichnung der Änderung: „Agriculture: Bearer Plants“; EU-Übernahme noch nicht erfolgt); > Änderung des IAS 27 „Einzelabschlüsse“ (Bezeichnung der Änderung: „Equity Method in Separate Financial Statements“; EU-Übernahme noch nicht erfolgt); > Änderung des IFRS 10 „Konzernabschlüsse“ und des IAS 28 „Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen“ (Bezeichnung der Änderung: „Sale or Contribution of Assets between an Investor and its Associate or Joint Venture“; EU-Übernahme noch nicht erfolgt); > Änderung des IFRS 10 „Konzernabschlüsse“, des IFRS 12 „Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen“ und des IAS 28 „Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen“ (Bezeichnung der Änderung: „Invest ment Entities: Applying the Consolidation Exception“; EU-Übernahme noch nicht erfolgt); > Änderung des IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“ (Bezeichnung der Änderung: „Disclosure Initiative“; EU-Übernahme noch nicht erfolgt); > IFRS 9 „Financial Instruments“ (EU-Übernahme noch nicht erfolgt); > IFRS 14 „Regulatory Deferral Accounts“ (EU-Übernahme noch nicht erfolgt); > IFRS 15 „Revenue from Contracts with Customers (EU-Übernahme noch nicht erfolgt)“. > „Verbesserungen der International Financial Reporting Standards“ („2012 – 2014 Cycle“; Veröffentlichung 2014). 61 62 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang Über die Änderung des IAS 16 und des IAS 38 wird klar gestellt, dass das Verhältnis zwischen dem erzielten Umsatz und dem erwarteten künftigen Gesamtumsatz nicht für die Abschreibung von Sachanlagen herangezogen werden kann, sondern lediglich in begrenzten Fällen für die Abschreibung von immateriellen Vermögenswerten. Durch die Änderung des IFRS 11 wird kodifiziert, dass ein gemeinschaftlich Tätiger, der den Erwerb eines Anteils an einer gemeinschaftlichen Tätigkeit bilanziert, bei der es sich um einen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“ handelt, die entsprechenden Grundsätze für die Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen nach IFRS 3 und anderen Standards anzuwenden und die in diesen Standards für Unternehmenszusammenschlüsse geforderten Angaben zu machen hat. Ferner wird konkretisiert, dass ein bislang gehaltener Anteil an einer gemeinschaftlichen Tätigkeit nicht neu bewertet wird, wenn ein weiterer Anteil an derselben gemeinschaftlichen Tätigkeit unter Beibehaltung der gemeinschaftlichen Beherrschung erworben wird. Außerdem wurde eine Ausnahme vom Anwendungsbereich aufgenommen, die präzisieren soll, dass die Änderungen keine Anwendung finden, wenn die Parteien (einschließlich des berichtenden Unternehmens), die sich die gemeinschaftliche Beherrschung teilen, unter der gemeinsamen Beherrschung einer Partei stehen. Infolge der Änderungen des IAS 16 und des IAS 41 fallen biolo gische Vermögenswerte, welche die Definition von fruchttragenden Pflanzen erfüllen, nicht mehr in den Anwendungsbereich von IAS 41, sondern in den Anwendungsbereich von IAS 16. Durch die Änderung des IAS 27 können Anteile eines Investors an Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen im Einzelabschluss wahlweise unter Anwendung der Equity-Methode bewertet werden. Die Änderung des IFRS 10 und des IAS 28 stellt klar, dass ein Investor den vollständigen Gewinn oder Verlust aus der Veräußerung oder Einbringung von Vermögenswerten an bzw. in ein assoziiertes Unternehmen oder ein Gemeinschaftsunternehmen erfasst, sofern die Vermögenswerte einen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“ darstellen. Über die Änderung des IFRS 10, des IFRS 12 und des IAS 28 werden Klarstellungen im Zusammenhang mit der Befreiung von der Konsolidierungspflicht für Anlagegesellschaften vorgenommen. Durch die Änderung des IAS 1 wird konkretisiert, dass sich die Wesentlichkeit auf den gesamten Abschluss bezieht und die Angabe unwesentlicher Informationen die Nützlichkeit von Finanzangaben einschränken kann. Zudem ist der Stelle im Abschluss und der Reihenfolge von Informationen Bedeutung beizumessen. IFRS 9 ersetzt die bestehenden Regelungen in IAS 39 zur Bilanzierung von Finanzinstrumenten. Der Standard wurde vom IASB in mehreren Phasen entwickelt und veröffentlicht; mittlerweile hat das IASB alle Phasen abgeschlossen. IFRS 9 beinhaltet Neuregelungen zur Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten sowie zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen. Die bestehenden Klassifizierungsund Bewertungsvorschriften für finanzielle Verbindlichkeiten werden überwiegend beibehalten. IFRS 14 erlaubt es, beim Übergang auf die IFRS die Bilanzierung von regulatorischen Abgrenzungsposten aus einer Preisregulierung nach den bislang angewandten Rechnungslegungs vorschriften fortzusetzen. IFRS 15 regelt die Erfassung von Umsatzerlösen neu und ersetzt damit IAS 18 „Umsatzerlöse“ und IAS 11 „Fertigungsaufträge“ sowie die zugehörigen Interpretationen. Umsatzerlöse sind zu erfassen, wenn der Kunde die Verfügungsmacht über die Güter oder Dienstleistungen erhält. Ferner macht der Standard Vorgaben zur Darstellung der auf Ebene des jeweiligen Vertrags bestehenden Leistungsüberschüsse oder -verpflichtungen (Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten aus Kundenverträgen) und verlangt umfangreiche Angaben zu Umsatzerlösen. Über Sammelstandards „Verbesserungen der International Financial Reporting Standards“ nimmt das IASB Änderungen verschiedener IFRS vor. Im Rahmen des 2012 – 2014 Cycle wurden insgesamt fünf Standards geändert. 7. Än d e r u ng e n d e r B e r i c h t ss t r u k t u r s o w i e Änd e r u ng e n d e r An s at z- u nd B e w e r t u ng s m e t h o d e n In der Berichtsperiode sind keine Änderungen der Berichtsstruktur vorgenommen worden. Änderungen der Ansatz- und Bewertungsmethoden, die sich aufgrund der erstmaligen Anwendung von Rechnungs legungsvorschriften ergeben (siehe dazu Gliederungspunkt 5), haben keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Nordzucker Konzerns. Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 E r l ä u t e r u n g e n z u r Ko n z e r n G e w i nn - u n d V er lus t r ec h n u n g 8 . U m s at z e r lös e 10. V e r t r i e b s kos t e n Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen: Die Vertriebskosten setzen sich wie folgt zusammen: U m satz e r lö s e V er triebs kos ten TEUR 1.3.2014 – 28.2.2015 1.3.2013 – 28.2.2014 Frachten – 78.234 – 79.802 109.619 Mieten, Pachten und Fremdlagerkosten – 29.200 – 30.037 188.150 Personalaufwand – 20.176 – 19.129 95.414 106.045 Abschreibungen – 9.294 – 9.033 1.866.277 2.360.913 Werbung – 9.813 – 10.569 Verkaufsprovision – 2.536 – 2.212 – 19.858 – 20.009 – 169.111 – 170.791 1.3.2014 – 28.2.2015 1.3.2013 – 28.2.2014 1.500.465 1.957.099 86.742 Produkte Zucker Bioethanol Nebenprodukte 183.656 Sonstige Regionen Zentraleuropa 793.660 1.029.718 Nordeuropa 769.473 933.735 Osteuropa 303.144 397.460 1.866.277 2.360.913 Die sonstigen Umsatzerlöse beinhalten überwiegend Verkäufe von Handelswaren. 9. H e r s t e l l u ng s kos t e n H e r s t e l lung s ko s t en 1.3.2014 – 28.2.2015 1.3.2013 – 28.2.2014 – 1.318.171 – 1.471.004 Personalaufwand – 126.805 – 129.707 Abschreibungen – 67.096 – 72.628 Materialaufand Sonstige Aufwendungen Summe Übrige Vertriebsaufwendungen Summe 11. V e r wa lt u ng s kos t e n Die Verwaltungskosten sind folgendermaßen gegliedert: V erwaltu ngs kos te n Die Herstellungskosten haben die folgenden Bestandteile: TEUR TEUR – 40.582 – 38.868 – 1.552.654 – 1.712.207 1.3.2014 – 28.2.2015 1.3.2013 – 28.2.2014 Personalaufwand – 41.793 – 43.098 Beratungskosten – 14.578 – 14.425 Gebühren und Abgaben – 4.331 – 4.707 Abschreibungen – 2.911 – 2.200 Mieten und Pachten – 2.627 – 2.854 Reisekosten – 2.582 – 2.559 Telefon/Kommunikation – 1.443 – 1.564 – 13.767 – 13.694 – 84.032 – 85.101 TEUR Übrige Verwaltungsaufwendungen Summe 63 64 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang 12 . S o n s t i g e E r t r äg e 13. SO N STI G E AU F W E N D U N G E N Die sonstigen Erträge haben diese Zusammensetzung: Die sonstigen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen: S o n s t i g e Er t r äg e SO NSTIG E AU F WEN DUN GEN TEUR Versicherungs- und sonstige Schadensersatzleistungen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 1.3.2014 – 28.2.2015 1.3.2013 – 28.2.2014 24.456 5.666 19.879 8.707 3.225 1.526 Erträge aus Anlageabgängen 627 2.876 Auflösungen Wertberichtigungen auf Forderungen 352 113 Währungskursgewinne Erträge aus der Auflösung von Investitionszulagen, -zuschüssen und sonstigen Forderungen 634 722 Erträge aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen sowie Hausund Grundstückserträge 484 900 Zuschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 178 268 0 17.290 Erstattung Produktionsabgabe Übrige betriebliche Erträge Summe 1.3.2014 – 28.2.2015 1.3.2013 – 28.2.2014 Abschreibungen – 34.626 – 89.276 Aufwendungen aus Schadensfällen – 33.356 – 13.617 Forschung und Entwicklung – 5.149 – 2.833 Währungskursverluste – 3.566 – 1.753 Verluste aus Anlagenabgängen – 2.047 – 1.938 Wertberichtigungen auf Forderungen – 1.656 – 588 TEUR Personalaufwand Übrige betriebliche Aufwendungen 12.196 8.743 62.031 46.811 Die Versicherungs- und sonstige Schadensersatzleistungen der Berichtsperiode betreffen im Wesentlichen Erstattungen aus einem Brandschaden in einem Silo in Uelzen in Höhe von TEUR 18.536 sowie aus einem Brandschaden in einem externen Lagerhaus in Tjustorp (Schweden) in Höhe von TEUR 5.540. Summe – 317 – 506 – 15.792 – 30.240 – 96.509 – 140.751 Die Aufwendungen aus Schadensfällen der Berichtsperiode beinhalten Aufwendungen aus einem Brandschaden in einem Silo in Uelzen in Höhe von TEUR 24.417 sowie aus einem Brandschaden in einem externen Lagerhaus in Tjustorp (Schweden) in Höhe von TEUR 8.913. 14. F i n a nz e r t r äg e Die Finanzerträge sind folgendermaßen gegliedert: F I N A N ZERTRÄGE In der Berichtsperiode erfasste Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen ergaben sich hauptsächlich aus der Auflösung von Rückstellungen für Prozessrisiken sowie aus der Auflösung von Rückstellungen für variable Zahlungen an Rübenlieferanten. Die Währungskursgewinne sind, wie auch die in den sonstigen Aufwendungen ausgewiesenen Währungskursverluste, insbesondere auf die Entwicklung der jeweiligen Landeswährungen im Verhältnis zum Euro zurückzuführen. 1.3.2014 – 28.2.2015 1.3.2013 – 28.2.2014 Erträge aus sonstigen Beteiligungen 5.798 13.734 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.135 5.773 214 122 TEUR Zinserträge von Kreditinstituten Sonstige finanzielle Erträge Summe 21 46 7.168 19.675 Bei den Erträgen aus sonstigen Beteiligungen handelt es sich um Dividenden. Gliederungspunkt 42 enthält weitere Informationen zu den Nettoergebnissen von Finanzinstrumenten. Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 15. F i n a nz a u fw e nd u ng e n Die Finanzaufwendungen haben diese Zusammensetzung: S teuer n vom E inkomme n und vom E r trag Fi n a nz au fw end u ng e n TEUR Zinsaufwendungen aus Rückstellungen Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen Zinsaufwendungen von Kreditinstituten Sonstige finanzielle Aufwendungen Summe Der Aufwand für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag gliedert sich nach der Herkunft wie folgt auf: 1.3.2014 – 28.2.2015 1.3.2013 – 28.2.2014 – 5.480 – 6.711 TEUR – 4.737 – 365 – 2.605 – 2.489 – 906 – 10.266 – 14.959 1.3.2013 – 28.2.2014 731 – 41.584 Laufende Steuern Laufende Steuern im Inland Laufende Steuern im Ausland – 1.932 1.3.2014 – 28.2.2015 – 16.576 – 53.219 – 15.845 – 94.803 5.979 – 4.326 Latente Steuern Latente Steuern im Inland Latente Steuern im Ausland Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 7.419 4.748 13.398 422 – 2.447 – 94.381 Die Zinsaufwendungen von Kreditinstituten beinhalten auch Zinsen auf Kreditinanspruchnahmen sowie Gebühren. Zusätzliche Angaben hinsichtlich der Nettoergebnisse zu Finanzinstrumenten finden sich in Gliederungspunkt 42. 16 . E r g e b n i s a u s n ac h d e r Eq u i t yM e t h o d e b i l a n z i e r t e n Un t e r n e h m e n Das Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen hat sich im Vergleich zur Vorperiode um TEUR 13 verbessert. Nach der Equity-Methode bilanzierte Unternehmen werden unter dem Bilanzposten „Finanzanlagen“ ausgewiesen (siehe Gliederungspunkt 25.1). Die Vorjahre betreffende laufende Ertragsteuern beeinflussten den Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 1.134 positiv. Der erwartete Aufwand für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag, der sich bei Anwendung des Steuersatzes der Konzern obergesellschaft Nordzucker AG in Höhe von 29,00 Prozent (Vorjahr: 29,00 Prozent) auf das IFRS-Konzernergebnis vor Steuern und Anteilen der Gesellschafter ohne beherrschenden Einfluss ergeben hätte, lässt sich wie folgt auf die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag laut Gewinn- und Verlustrechnung überleiten: S teuerau fwand 17. S t e u e r n vo m E i n ko m m e n u nd vo m E r t r ag Als Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind die in den einzelnen Ländern gezahlten oder geschuldeten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie die latenten Steuern erfasst. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich dabei aus Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und den entsprechenden ausländischen Einkommen- bzw. Ertragsteuern zusammen. TEUR IFRS-Ergebnis vor Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Konzernsteuersatz in % 1.3.2014 – 28.2.2015 1.3.2013 – 28.2.2014 22.434 303.107 29,00 29,00 Erwarteter Steueraufwand – 6.505 – 87.901 Abweichende Steuersätze 1.394 19.291 Steuern für Vorjahre 1.731 1.652 Steuerfreie Erträge 2.785 4.477 – 1.647 – 31.919 Nicht-abziehbare Betriebsaufwendungen Sonstige Effekte – 205 19 Steueraufwand – 2.447 – 94.381 Bei in Deutschland ansässigen Unternehmen in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft beträgt der Körperschaftsteuersatz 15 % zuzüglich 5,5 % Solidaritätszuschlag auf die geschuldete Körper schaftsteuer. 65 66 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang Zusätzlich unterliegen in Deutschland ansässige Unternehmen der Gewerbesteuer, deren Höhe sich in Abhängigkeit gemeinde spezifischer Hebesätze bestimmt. und Ausland ausgewiesen. Aufgrund von im Ausland erfolgten Steuersatzänderungen ergibt sich im laufenden Geschäftsjahr ein latenter Steueraufwand in Höhe von TEUR 7.419. Die Auswirkungen abweichender Steuersätze zwischen aus ländischen Steuersätzen und dem Konzernsteuersatz der Nordzucker AG (29,00 Prozent) sind in der Überleitungsrechnung unter den steuersatzbedingten Abweichungen im In- Die aktiven und passiven latenten Steuern resultieren hauptsächlich aus temporären Bewertungsunterschieden zwischen IFRS-Abschluss und lokaler Steuerbilanz der einzelnen Konzern gesellschaften für folgende Posten: L at e n t e STEUER N N ACH BILAN ZPOSTEN 28.2.2015 28.2.2014 Aktive latente Steuern Passive latente Steuern Aktive latente Steuern Passive latente Steuern 529 638 38 8.010 Sachanlagen 2.027 113.071 1.863 116.962 Vorräte 1.744 9.215 2.387 8.860 733 1.384 395 1.059 Pensionsrückstellungen 36.472 642 14.856 0 Sonstige Rückstellungen 4.225 234 9.574 234 Übrige Verbindlichkeiten 1.064 8.754 1.163 9.857 46.794 133.938 30.276 144.982 7.981 0 0 0 54.775 133.938 30.276 144.982 – 49.983 – 49.983 – 28.647 – 28.647 4.792 83.955 1.629 116.335 TEUR Immaterielle Vermögenswerte Sonstige Aktiva Latente Steuern auf temporäre Differenzen Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge Bruttobetrag Saldierung Bilanzansatz Die in der Konzern-Bilanz dargestellte Veränderung der latenten Steuern zum Abschlussstichtag wurde in Höhe von TEUR 13.398 (Vorjahr: TEUR 422) erfolgswirksam (d. h. in der Gewinn- und Verlustrechnung) und in Höhe von TEUR 22.145 (Vorjahr: TEUR 3.182) erfolgsneutral (d. h. im sonstigen Ergebnis in der Gesamt ergebnisrechnung) erfasst. Aktive und passive latente Steuern werden je Gesellschaft bzw. Organkreis saldiert. Sofern latente Steuern auf Ebene von Personengesellschaften bestehen, erfolgte eine Saldierung nur für körperschaftsteuerliche Zwecke auf Ebene der Nordzucker AG. Für die Gewerbesteuer werden die latenten Steuern auf Ebene der einzelnen Personengesellschaften saldiert. Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 Der folgenden Tabelle lassen sich die erfolgswirksam sowie die erfolgsneutral gebuchten Änderungen der aktiven und passiven latenten Steuern entnehmen: Ä N DERU N G E N LATE N TER STEUER N 1.3.2014 – 28.2.2015 1.3.2013 – 28.2.2014 Aktive latente Steuern Passive latente Steuern Aktive latente Steuern Immaterielle Vermögenswerte 491 7.372 – 405 2.192 Sachanlagen 164 3.891 – 627 7.316 – 642 – 355 – 793 714 338 – 328 – 10 932 Pensionsrückstellungen 21.616 – 642 – 4.137 0 Sonstige Rückstellungen – 5.349 0 587 – 2.331 TEUR Vorräte Sonstige Aktiva Übrige Verbindlichkeiten Latente Steuern auf temporäre Differenzen Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge Summe Passive latente Steuern – 100 1.106 596 2.276 16.518 11.044 – 4.789 11.099 7.981 0 – 2.706 0 24.499 11.044 – 7.495 11.099 Für den auf Einzelgesellschaftsebene bilanzierten Überhang aktiver latenter Steuern über passive latente Steuern wird auf Basis der aktuellen Ertragssituation bzw. aufgrund von Unternehmensplanungsrechnungen die Werthaltigkeit der aktiven latenten Steuern als hinreichend sicher erachtet. Im Geschäftsjahr wurden für ausländische steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 7.002 (Vorjahr: TEUR 3.976) keine aktiven latenten Steuern bilanziert, da künftiges positives steuer liches Einkommen in der näheren Zukunft nicht erwartet wird. Des Weiteren wurden im Inland für Verlustvorträge in Höhe von TEUR 1.136 (Vorjahr: TEUR 298) keine latenten Steuern aktiviert, da künftiges positives steuerliches Einkommen in der näheren Zukunft nicht erwartet wird. Für temporäre Differenzen auf Anteile von Tochterunternehmen in Höhe von TEUR 166.430 (Vorjahr: TEUR 165.145) wurden keine latenten Steuern gebildet, da der Nordzucker Konzern den zeitlichen Verlauf der Umkehrung steuern kann und sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren werden. 18 . M at e r i a l a u fwa nd Der Materialaufwand unterteilt sich wie folgt: Material au fwand TEUR Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie bezogene Waren Aufwendungen für bezogene Leistungen Summe 1.3.2014 – 28.2.2015 1.3.2013 – 28.2.2014 – 1.248.710 – 1.376.712 – 109.049 – 111.309 – 1.357.759 – 1.488.021 19. P e r s o n a l a u fwa nd Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen: P ers o nal aufwand TEUR Löhne und Gehälter Soziale Abgaben und sonstige soziale Aufwendungen Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne Aufwendungen für leistungsorientierte Pläne Summe 1.3.2014 – 28.2.2015 1.3.2013 – 28.2.2014 – 156.151 – 158.399 – 29.351 – 28.895 – 6.349 – 6.045 – 3.477 – 3.422 – 195.328 – 196.761 67 68 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang Die Aufwendungen für leistungs- und beitragsorientierte Pläne betreffen Leistungen des Konzerns für leistungs- und beitragsorientierte Pensionszusagen sowie pensionsähnliche Verpflichtungen. Die Aufwendungen für leistungsorientierte Pläne betreffen Dienstzeitaufwendungen. Sie beinhalten nicht die den Pensionsaufwendungen zugehörigen Netto-Zinskosten der leistungsorientierten Zusagen. Diese werden innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung im Posten „Finanzaufwendungen“ ausgewiesen. In der Berichts- bzw. der Vergleichsperiode waren im Nordzucker Konzern durchschnittlich beschäftigt: D u rchsch n it t l ic h e M i ta r b e i t e rz a h l 1.3.2014 – 28.2.2015 1.3.2013 – 28.2.2014 Zentraleuropa 1.258 1.247 Nordeuropa (einschließlich Irland) 1.500 1.509 526 523 3.284 3.279 Osteuropa Summe Die Abschreibungen teilen sich wie folgt auf: A bschr e ibu nge n Planmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanz investition gehaltene Immobilien Außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanz investition gehaltene Immobilien Summe 1.3.2014 – 28.2.2015 – 78.954 21. I m m at e r i e l l e V e r m ög e n s w e r t e Die Entwicklung der einzelnen Posten der immateriellen Vermögenswerte des Konzerns ist im Anlagespiegel dargestellt. Zum Ende der Berichtsperiode lagen keine immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer vor. In der Berichtsperiode wurden Ausgaben für Forschung und Entwicklung in Höhe von TEUR 5.149 (Vorjahr: TEUR 2.833) in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Aufwendungen sind vollständig dem Posten „sonstige Aufwendungen“ zugeordnet. 2 2 . SACHA N LAG E N Hinsichtlich der Entwicklung der Sachanlagen wird auf den Anlagespiegel des Nordzucker Konzerns verwiesen. Bei den Vermögenswerten, die im Rahmen eines Finanzierungsleasingverhältnisses gemäß IAS 17 aktiviert sind, handelt es sich im Wesentlichen um ein Speicherbecken in Stöcken sowie um ein Silo in Saxkøbing. Die Leasinggegenstände werden als technische Anlagen und Maschinen ausgewiesen. 2 0. A b s c h r e i b u ng e n TEUR Erl äuterungen zur Ko n z e r n - b i l a n z 1.3.2013 – 28.2.2014 – 81.263 – 35.388 – 92.457 – 114.342 – 173.720 Die außerplanmäßigen Abschreibungen der Berichtsperiode betreffen überwiegend Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 34.398, die mit dem Erwerb der Nordic Sugar Gruppe aktiviert wurden. Die außerplanmäßigen Abschreibungen der Vergleichsperiode resultieren im Wesentlichen aus der Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts aus dem Erwerb der Nordic Sugar Gruppe in Höhe von TEUR 89.007. Der Nordzucker Konzern hat in der Berichtsperiode Entschädigungen in Höhe von TEUR 161 (Vorjahr: TEUR 2.246) für den Untergang bzw. die Wertminderung von Sachanlagen von Dritten, z. B. Versicherungen, erhalten. Zum Abschlussstichtag der Berichts- und der Vergleichsperiode sind Sachanlagevermögenswerte in Höhe von TEUR 5.400 als Sicherheiten für Verbindlichkeiten begeben worden. Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 23. WERTHALTI GKEITSTEST DER IMMATERIELLEN V ERM Ö G ENS W ERTE U N D SACHA N LAG EN Werthaltigkeitstests für die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen werden im Wesentlichen auf der Grundlage der jeweiligen Nutzungswerte auf Ebene zahlungsmittelgenerierender Einheiten durchgeführt. Die zahlungsmittel generierenden Einheiten sind bislang entsprechend der Geschäftsaktivitäten des Nordzucker Konzerns sowie unter Berücksichtigung regionaler Aspekte bestimmt worden. Wegen des Übergangs des Nordzucker Konzerns auf eine funktionale Unternehmensstruktur wurde die Identifikation der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten geändert. Bis zum 31. Januar 2015 erfolgten Werthaltigkeitstests auf Basis von Regionen bzw. Ländern. Ab dem 31. Januar 2015 werden die Werthaltigkeitstests über eine zahlungsmittelgenerierende Einheit vorgenommen, die konzernweit alle Cashflows sowie die damit verbundenen Vermögenswerte und Schulden aus dem Zuckerverkauf berücksichtigen. In der Berichtsperiode wurde für die Nordic Sugar Gruppe ein Werthaltigkeitstest im Hinblick auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen durchgeführt. In der Vergleichs periode wurde der Geschäfts- oder Firmenwert der Nordic Sugar Gruppe auf Werthaltigkeit untersucht. Der erzielbare Betrag basierte dabei jeweils auf dem Nutzungswert. Der für die Diskontierung der Zahlungsströme der zahlungsmittelgenerierenden Einheit verwendete Vorsteuerzinssatz betrug rund 7,62 % (Vorjahr: 8,48 %). Bei den in die Berechnung des Netto-Cashflows einfließenden nachhaltigen Ergebnissen wurde eine Wachstumsrate von 0 % (Vorjahr: 0 %) angesetzt. Preisrückgänge und das beschlossene Ende der Zuckermarkt ordnung im Jahr 2017 haben die Zukunftserwartungen der Nordic Sugar Gruppe deutlich eingetrübt. So wurden insbesondere für die nach 2017 folgenden Geschäftsjahre deutlich geringere Ergebnisse erwartet als diese ursprünglich prognostiziert worden waren. In der Vergleichsperiode führten die geänderten Marktaussichten zu einem Wertminderungsbedarf für den Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von TEUR 89.007. In der aktuellen Berichtsperiode wurden beim Erwerb der Nordic Sugar Gruppe aktivierte immaterielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 34.398 im Wert gemindert. 24. ALS F I N A N Z I N V ESTITIO N E N G EHALTE N E IMMOBILIE N Die als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien im Nordzucker Konzern betreffen insbesondere Wohnungen sowie nichtbetriebsnotwendige Grundstücke. In der Berichtsperiode wurden Mieterlöse in Höhe von TEUR 44 (Vorjahr: TEUR 125) erzielt, denen Aufwendungen in Höhe von TEUR 21 (Vorjahr: TEUR 217) gegenüberstehen. Darüber hinaus fielen Aufwendungen in Höhe von TEUR 134 (Vorjahr: TEUR 8) an, denen keine Mieterlöse gegenüberstanden. Der beizulegende Zeitwert der gehaltenen Immobilien beträgt zum Abschlussstichtag TEUR 7.241 (Vorjahr: TEUR 7.466). Die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts erfolgte aufgrund von internen Einschätzungen auf der Basis von Vergleichsobjekten. In der Berichts- und Vergleichsperiode wurden keine nachträglichen Anschaffungskosten aktiviert. 2 5. F I N A N Z A N LAG E N Hinsichtlich der Entwicklung der Finanzanlagen haben sich keine wesentlichen Veränderungen im Nordzucker Konzern ergeben. 25.1. N ach der Equity-Methode bilanzierte Gesellschaften In der Berichts- und Vergleichsperiode lagen keine nach der Equity-Methode bilanzierten Gesellschaften vor, die einzeln oder in Summe für die Darstellung der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Nordzucker Konzerns wesentlich waren. 25.2. Sonstige Finanzanlagen Für die unter den sonstigen Finanzanlagen ausgewiesenen finanziellen Vermögenswerte der Bewertungskategorie „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ erfolgt der Wertansatz zum Abschlussstichtag entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zu Anschaffungskosten (siehe Gliederungspunkt 3.8). Die Anteile an der Tereos TTD a.s. werden trotz einer Beteiligungsquote von 35,38 Prozent hier ausgewiesen, da aufgrund der gesellschaftsvertraglichen Regelungen kein maßgeblicher Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik ausgeübt werden kann. In der Berichtsperiode hat der Nordzucker Konzern Dividenden in Höhe von TEUR 5.744 (Vorjahr: TEUR 13.703) erhalten. 69 70 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang Konzern - A nlagespiegel 2 0 1 4 / 1 5 der Nordzucker AG, Braunschweig Anschaffungs- und Herstellungskosten bzw. beizulegende Zeitwerte Stand am 1.3.2014 Währungseffekte Konsolidierungskreisänderungen Zugang Umbuchungen Abgang Stand am 28.2.2015 Geschäfts- oder Firmenwerte 89.028 – 8 0 0 0 – 89.020 0 Rechte, Patente und Lizenzen 53.708 21 0 149 0 0 53.878 2.981 0 0 0 – 1 – 260 2.720 100.397 – 1.306 0 2.575 574 – 1.211 101.029 TEUR Immaterielle Vermögenswerte Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte Sonstige immaterielle Vermögenswerte Geleistete Anzahlungen 1.492 0 0 960 – 565 0 1.887 247.606 – 1.293 0 3.684 8 – 90.491 159.514 Sachanlagen Grundstücke und Bauten Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 449.399 – 2.135 0 6.627 1.940 – 3.980 451.851 1.656.698 – 7.935 0 60.108 5.968 – 14.440 1.700.399 46.247 – 132 0 3.286 198 – 2.559 47.040 8.999 – 248 0 8.605 – 8.117 – 171 9.068 2.161.343 – 10.450 0 78.626 – 11 – 21.150 2.208.358 – 3.123 – 45 6.263 – 3.126 – 111.686 2.374.135 9.417 0 0 14 2.418.366 – 11.743 0 82.324 Konzern - A nlagespiegel 2 0 1 3 / 1 4 der Nordzucker AG, Braunschweig Anschaffungs- und Herstellungskosten bzw. beizulegende Zeitwerte Umbuchungen Abgang Stand am 28.2.2014 5 0 0 89.028 1 130 0 53.708 0 0 – 2.185 2.981 1.312 930 – 2.146 100.397 Stand am 1.3.2013 Währungseffekte Konsolidierungskreisänderungen Zugang Geschäfts- oder Firmenwerte 89.038 – 15 0 Rechte, Patente und Lizenzen 53.599 – 22 0 5.167 – 1 0 101.510 – 1.209 0 TEUR Immaterielle Vermögenswerte Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte Sonstige immaterielle Vermögenswerte Geleistete Anzahlungen 929 0 0 1.493 – 930 0 1.492 250.243 – 1.247 0 2.811 130 – 4.331 247.606 448.138 – 1.943 0 3.655 0 – 451 449.399 12.177 – 12.214 1.656.698 46.247 Sachanlagen Grundstücke und Bauten Technische Anlagen und Maschinen 1.602.457 – 6.966 0 61.244 Andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung 47.506 – 130 – 69 2.346 69 – 3.475 Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 12.319 – 26 0 8.664 – 11.904 – 54 8.999 2.110.420 – 9.065 – 69 75.909 342 – 16.194 2.161.343 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 10.955 0 0 0 – 652 – 886 9.417 2.371.618 – 10.312 – 69 78.720 – 180 – 21.411 2.418.366 Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 Abschreibungen Stand am Währungs1.3.2014 effekte Konsolidierungskreisänderungen Buchwerte plan- außerplan- Zuschrei- Umbuchmäßige mäßige bungen ungen Abgang Stand am 28.2.2015 Stand am 28.2.2015 Stand am 28.2.2014 89.020 0 0 0 8.908 – 89.028 8 0 0 0 0 0 – 44.800 – 21 0 – 2.944 – 779 0 0 0 – 48.544 5.334 – 2.662 0 0 – 108 0 0 0 258 – 2.512 208 319 – 44.048 848 0 – 7.387 – 33.619 0 – 2 1.073 – 83.135 17.894 56.349 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1.887 1.492 – 180.538 835 0 – 10.439 – 34.398 0 – 2 90.351 – 134.191 25.323 67.068 – 246.230 489 0 – 8.225 – 684 0 0 3.774 – 250.876 200.975 203.169 – 1.029.837 3.678 0 – 57.382 – 261 32 – 1 12.754 – 1.071.017 629.382 626.861 – 37.257 97 0 – 2.879 0 0 – 1 2.438 – 37.602 9.438 8.990 – 147 0 0 0 – 15 0 0 147 – 15 9.053 8.852 – 1.313.471 4.264 0 – 68.486 – 960 32 – 2 19.113 – 1.359.510 848.848 847.872 – 4.902 0 0 – 29 – 30 147 2.065 7 – 2.742 3.521 4.515 – 1.498.911 5.099 0 – 78.954 – 35.388 179 2.061 109.471 – 1.496.443 877.692 919.455 Abschreibungen Stand am Währungs1.3.2013 effekte Konsolidierungskreisänderungen Buchwerte plan- außerplan- Zuschrei- Umbuchmäßige mäßige bungen ungen Abgang Stand am 28.2.2014 Stand am 28.2.2014 Stand am 28.2.2013 – 26 10 0 0 – 89.012 0 0 0 – 89.028 0 89.012 – 41.251 15 0 – 3.564 0 0 0 0 – 44.800 8.908 12.348 – 4.759 1 0 – 88 0 0 0 2.184 – 2.662 319 408 – 38.870 521 0 – 7.566 – 28 35 0 1.860 – 44.048 56.349 62.640 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1.492 929 – 84.906 547 0 – 11.218 – 89.040 35 0 4.044 – 180.538 67.068 165.337 – 237.588 213 0 – 8.312 – 653 0 0 110 – 246.230 203.169 210.550 – 981.703 2.682 0 – 59.030 – 2.670 154 0 10.730 – 1.029.837 626.861 620.754 – 37.932 80 69 – 2.668 0 0 – 69 3.263 – 37.257 8.990 9.574 – 147 0 0 0 0 0 0 0 – 147 8.852 12.172 – 1.257.370 2.975 69 – 70.010 – 3.323 154 – 69 14.103 – 1.313.471 847.872 853.050 – 5.279 0 0 – 35 – 94 79 0 427 – 4.902 4.515 5.676 – 1.347.555 3.522 69 – 81.263 – 92.457 268 – 69 18.574 – 1.498.911 919.455 1.024.063 71 72 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang 26 . Vo r r ät e 2 8 . F o r d e r u ng e n g eg e n n a h e s t e h e nd e Die unfertigen Erzeugnisse enthalten im Wesentlichen Dicksaft zur Herstellung von Bioethanol und kristalliner Ware. Wertminderungen und Rückgängigmachungen von Wertminderungen (Wertaufholungen) auf Vorräte werden innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung im Posten „Herstellungskosten“ erfasst. In der Berichtsperiode ergaben sich Wertminderungen von TEUR 11.338 (Vorjahr: TEUR 24.680) und Wertaufholungen von TEUR 1.931 (Vorjahr: TEUR 0). Die Wertminderungen in der Berichts- und Vergleichsperiode betrafen im Wesentlichen Wertberichtigungen auf brandgeschädigte und anderweitig beschädigte Vorräte. P e r s o n e n u n d Un t e r n e h m e n Die Forderungen gegen nahestehende Personen und Unternehmen haben die folgende Zusammensetzung: F or d eru ng e n gegen nah es teh ende Pers o nen und Unterneh men TEUR Forderungen gegen Gemeinschaftsunternehmen Forderungen gegen sonstige nahestehende Personen und Unternehmen Bilanzausweis 28.2.2015 28.2.2014 67 942 0 35 67 977 27. F o r d e r u ng e n a u s L i e f e r u ng e n u n d L e i s t u ng e n Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen: Angaben zu den Ausfallrisiken und zur Altersstruktur sind Gliederungspunkt 43.2. zu entnehmen. 2 9. F i n a nz i e l l e V e r m ög e n s w e r t e Fo r d e r u ng e n au s L i ef e r ung e n u nd Le i s t u ng e n TEUR Bruttoforderungen Wertberichtigungen Bilanzausweis 28.2.2015 28.2.2014 141.149 188.198 – 2.260 – 1.916 138.889 186.282 Die finanziellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen: F i na nzielle V erm ög e ns w er te TEUR Angaben zu den Ausfallrisiken und zur Altersstruktur der Forde rungen aus Lieferungen und Leistungen sind in Gliederungs punkt 43.2 enthalten. Der Aufwand aus der Wertberichtigung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Berichts periode beträgt TEUR 1.656 (Vorjahr: TEUR 588). 28.2.2015 28.2.2014 Positiver beizulegender Zeitwert von derivativen Finanzinstrumenten 3.892 3.692 Schadensersatzansprüche 3.357 21.615 Übrige finanzielle Vermögenswerte Bilanzausweis 5.948 8.135 13.197 33.442 Angaben zu Ausfallrisiken und zur Altersstruktur werden unter Gliederungspunkt 43.2. gemacht. 3 0. S o n s t i g e V e r m ög e n s w e r t e Die sonstigen Vermögenswerte gliedern sich wie folgt: S o ns tige V ermög en s w er te TEUR Forderungen aus sonstigen Steuern Übrige sonstige Vermögenswerte Bilanzausweis 28.2.2015 28.2.2014 34.795 31.323 7.953 52.756 42.748 84.079 Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 31. Z u r V e r ä u SS e r u ng b e s t i m m t e V e r m ög e n s w e r t e Die Vermögenswerte, die gemäß IFRS 5 als „zur Veräußerung verfügbar“ eingestuft sind, umfassen Grundstücke und Bauten mit einem Buchwert von TEUR 1.703 (Vorjahr: TEUR 1.532). Aus diesen resultierten in der Berichts- und in der Vergleichs periode nur unwesentliche Aufwendungen und Erträge sowie Cashflows. 32 . E i g e n k a p i ta l Die Veränderung des Konzerneigenkapitals ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt. Das Kapitalmanagement des Nordzucker Konzerns ist ins besondere auf eine starke Eigenkapitalbasis und eine nachhaltige Dividendenpolitik ausgelegt, um einerseits die laufende Geschäftstätigkeit sicherzustellen und andererseits den Aktionären eine angemessene Dividendenrendite zu ermöglichen. Die rechnerische Eigenkapitalquote beträgt zum 28. Februar 2015 59 Prozent (Vorjahr: 59 Prozent). Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, eine Dividende in Höhe von EUR 0,10 je Stückaktie (Vorjahr: EUR 1,30 je Stückaktie) auszuschütten. Die Nordzucker AG unterliegt keinen satzungsmäßigen Kapital erfordernissen. Der Vorstand steuert den Konzern erfolgsbezogen auf der Grundlage kapitalmarktorientierter Unternehmensziele, die durch das Erreichen bestimmter Konzernkennzahlen gemessen werden. Als maßgebliche Konzernkennzahlen dienen die EBITDA-Marge, die Umsatzrendite, die Eigenkapitalquote sowie die Eigenkapitalrendite, für die bestimmte Zielwerte definiert wurden. 32.1. Gezeichnetes Kapital Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) beträgt zum Abschlussstichtag unverändert EUR 123.651.328,00 und ist in 48.301.300 auf den Namen lautende Stückaktien eingeteilt. Das Grundkapital ist voll eingezahlt und hat wie im Vorjahr einen rechnerischen Anteil am gezeichneten Kapital von EUR 2,56 je Aktie. Als Aktionär mit mehr als 50 Prozent der Aktien war am Abschlussstichtag die Nordzucker Holding AG, Braunschweig, mit 84,06 Prozent legitimiert. 32.3. Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital Das erwirtschaftete Konzerneigenkapital umfasst die in den vergangenen Geschäftsjahren sowie in der laufenden Periode erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen. Geschäfts- oder Firmenwerte, die im Rahmen von Unternehmenserwerben entstanden sind, die vor dem 1. März 2004 durch den Konzern durchgeführt worden sind, wurden mit den Rücklagen verrechnet. Der Ausgleichsposten aus der Umrechnung von Fremdwährungsabschlüssen wurde in der IFRS-Eröffnungsbilanz mit dem erwirtschafteten Eigenkapital verrechnet. Im erwirtschafteten Konzerneigenkapital ist mit TEUR 12.365 die gesetzliche Rücklage von 10 Prozent des gezeichneten Kapitals enthalten, die aufgrund gesetzlicher Bestimmungen nicht zur Ausschüttung zur Verfügung steht (§150 AktG). 32.4. Kumuliertes übriges Eigenkapital Das kumulierte übrige Eigenkapital setzt sich wie folgt zusammen: K umulier tes ü bri g es Ei ge n kapital 28.2.2015 28.2.2014 Neubewertung von leistungs orientierten Versorgungsplänen – 88.850 – 36.438 Währungsumrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe 33.252 45.450 TEUR Nettoergebnis aus der Absicherung von Cashflows Bilanzausweis – 785 – 484 – 56.383 8.528 32.5. Anteile ohne beherrschenden Einfluss Die Anteile der Gesellschafter ohne beherrschenden Einfluss entfallen im Wesentlichen auf die folgenden Unternehmen: An teile ohn e beh errs ch e nd e n Ei nflus s 28.2.2015 28.2.2014 Sucros Oy 24.983 30.565 AB Nordic Sugar Kedainiai 12.598 14.220 Norddeutsche Flüssigzucker GmbH & Co. KG 2.397 2.741 Považský Cukor a.s. 1.574 1.735 81 118 TEUR 32.2. Kapitalrücklage Nordzucker Polska S.A. Die Kapitalrücklage wurde aus Aufgeldern aus Kapitalerhöhungen der Nordzucker AG gebildet. Matra Cukor Ztr. 3 8 Cukrownia Melno S.A. i.L. 0 208 41.636 49.595 Bilanzausweis 73 74 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang Der Gesamtbetrag des den Anteilseignern ohne beherrschenden Einfluss zustehenden Konzern-Periodenergebnisses der Berichtsperiode in Höhe von TEUR – 725 resultierte im Wesentlichen aus der Norddeutschen Flüssigzucker GmbH & Co. KG (TEUR 488), aus der Sucros Oy (TEUR – 579), aus der AB Nordic Sugar Kedainiai (TEUR – 478) sowie aus der Považský Cukor a.s. (TEUR – 161). Das den Anteilseignern ohne beherrschenden Einfluss zustehende Konzern-Periodenergebnis von insgesamt TEUR 7.395 der Vergleichsperiode entfiel insbesondere auf Sucros Oy (TEUR 4.942), auf AB Nordic Sugar Kedainiai (TEUR 1.758) sowie auf die Norddeutsche Flüssigzucker GmbH & Co. KG (TEUR 672). 33. P e n s i o n s v e r p f l i c h t u ng e n Rückstellungen für Pensionen werden für Verpflichtungen aus Anwartschaften und laufenden Leistungen an aktive und ehemalige Mitarbeiter des Nordzucker Konzerns sowie für deren Hinterbliebene gebildet. Die Ausgestaltung der Altersversorgung richtet sich nach den rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten der jeweiligen Länder. Die Versorgungssysteme innerhalb des Konzerns sind sowohl beitrags- als auch leistungsorientiert. Die Pensionszusagen basieren auf Betriebsvereinbarungen sowie in wenigen Fällen auf Einzelzusagen mit fixierten Auszahlungsbeträgen. Für die leistungsorientierten Versorgungssysteme bestehen sowohl rückstellungsfinanzierte als auch durch Planvermögen gedeckte Zusagen. So wurden im Jahr 2005 für einen Teil der Versorgungspläne Rückdeckungsversicherungen mit Verpfändung an den Versorgungsberechtigten abgeschlossen. Ferner hat der Nordzucker Konzern für einen Teil der Versorgungspläne bei einer Unterstützungskasse eine zusätzliche Versorgungszusage abgeschlossen. Dabei wurden 80 Prozent der Versorgungsverpflichtungen kongruent gegen Einmalbeitrag ausfinanziert. Im Jahr 2012 hat der Nordzucker Konzern für alle neuen Mitarbeiter einen Versorgungsplan abgeschlossen, über den die biometrischen Risiken auf Arbeitnehmer und Arbeitgeber verteilt werden. Der Versorgungsplan beinhaltet einen Wechsel auf eine Kapitalzusage mit marktabhängigem Zins. In der Berichtsperiode belaufen sich die erfassten Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne auf TEUR 6.349 (Vorjahr: TEUR 6.045). Die Berechnung der Pensionsrückstellungen für die leistungsorientierten Versorgungssysteme erfolgt gemäß IAS 19 auf der Grundlage versicherungsmathematischer Annahmen. In der Berichts- und der Vergleichsperiode kamen die folgenden gewichteten finanziellen Annahmen zur Anwendung: F i na nzielle Annah men z u Pe ns io ns verp flich tunge n Berichtsperiode 2014/15 Vergleichsperiode 2013/14 Inland Ausland Inland Ausland Rechnungszins 1,60 % 2,00 % 3,40 % 3,50 % Lohn- und Gehaltstrend 2,50 % 3,00 % 2,50 % 2,75 % Rententrend 1,50 % 1,50 % 1,50 % 1,75 % Hinsichtlich der Lebenserwartung wurden bei den inlän dischen Unternehmen des Nordzucker Konzerns die Richttafeln 2005 G von Dr. Klaus Heubeck verwendet. Bei einem Rechnungszins von 1,6 Prozent (Vorjahr: 3,4 Prozent) betrug die Duration der Verpflichtungen im Inland 21,7 Jahre (Vorjahr: 17,6 Jahre). Im Ausland lag die Duration der Verpflichtungen bei einem Rechnungszins von 2,0 Prozent (Vorjahr: 3,5 Prozent) bei 21,0 Jahren (Vorjahr: 20,5 Jahre). Die folgende Tabelle zeigt, welche prozentuale Auswirkung eine Veränderung der getroffenen Annahmen auf die leistungsorientierte Verpflichtung zum Abschlussstichtag hätte, sofern die jeweils anderen Annahmen unverändert bleiben würden: S e ns iti vität sanalys e Berichtsperiode 2014/15 Rechnungszins Lohn- und Gehaltstrend Rententrend Vergleichsperiode 2013/14 Inland Ausland Inland Ausland + 0,5 % – 8,35 % – 6,18 % – 6,79 % – 6,35 % – 0,5 % 9,63 % 6,90 % 7,67 % 6,56 % + 0,5 % 0,67 % 1,34 % 0,53 % 1,75 % – 0,5 % – 0,64 % – 1,21 % – 0,51 % – 1,68 % + 0,5 % 4,99 % 5,91 % 4,52 % 6,52 % – 0,5 % – 4,55 % – 5,42 % – 4,16 % – 5,97 % Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 Die in der Bilanz erfassten Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen haben sich wie folgt entwickelt: En t w ick lung d e r P e n s i o n s Rü ck s t e l lung en Leistungsorientierte Verpflichtung TEUR Stand 1.3.2013 Planvermögen Nettoschuld Inland Ausland Gesamt Inland Ausland Gesamt Gesamt 187.605 46.787 234.392 34.305 7.270 41.575 192.817 3.422 Dienstzeitaufwand 3.137 285 3.422 / / / Zinsaufwand/Zinsertrag 6.472 1.237 7.709 1.184 0 1.184 6.525 Übrige Wertänderungen 0 – 1.485 – 1.485 0 0 0 – 1.485 Summe erfolgswirksam 9.609 37 9.646 1.184 0 1.184 8.462 Ertrag aus Planvermögen / / / 437 0 437 – 437 Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 2.006 428 2.434 / / / 2.434 Summe Neubewertungen (erfolgsneutral) 2.006 428 2.434 437 0 437 1.997 / / / 39.647 0 39.647 – 39.647 Einzahlungen auf Rückdeckungsversicherungen Erstattungen aus Rückdeckungsversicherungen Geleistete Rentenzahlungen Stand 28.2.2014 / / / – 3.557 0 – 3.557 3.557 – 8.961 – 2.063 – 11.024 0 0 0 – 11.024 190.259 45.189 235.448 72.016 7.270 79.286 156.162 Dienstzeitaufwand 3.130 347 3.477 / / / 3.477 Zinsaufwand/Zinsertrag 6.469 1.304 7.773 2.422 210 2.632 5.141 Übrige Wertänderungen 0 30 30 0 0 0 30 Summe erfolgswirksam 9.599 1.681 11.280 2.422 210 2.632 8.648 Ertrag aus Planvermögen / / / 40 241 281 – 281 Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 62.594 11.437 74.031 / / / 74.031 Summe Neubewertungen (erfolgsneutral) 62.594 11.437 74.031 40 241 281 73.750 / / / 102 74 176 – 176 Einzahlungen auf Rückdeckungsversicherungen Erstattungen aus Rückdeckungsversicherungen Geleistete Rentenzahlungen Währungskursdifferenzen und sonstige Anpassungen Stand 28.2.2015 / / / – 5.507 – 605 – 6.112 6.112 – 9.038 – 2.668 – 11.706 0 0 0 – 11.706 / – 2.148 – 2.148 / 0 0 – 2.148 253.414 53.491 306.905 69.073 7.190 76.263 230.642 Die versicherungsmathematischen Verluste der Berichts- und der Vergleichsperiode resultierten im Wesentlichen aus Änderungen des Rechnungszinses. Für die Berichtsperiode 2015/16 werden Beiträge in das Planvermögen in Höhe von TEUR 719 (Vorjahr: TEUR 102) erwartet. 75 76 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang 3 4. S o n s t i g e Rü c k s t e l l u ng e n Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen: S o n s t i g e Rück s t e l lung e n Inanspruchnahme Auflösung Stand 28.2.2015 15.323 – 507 – 9.231 25.082 14.183 – 19.977 – 998 21.929 17.155 – 12.733 – 2.752 17.155 Stand 28.2.2014 Währungseffekte Zuführungen/ Umgliederungen Prozessrisiken und Risikovorsorge 19.499 – 2 Personalbezogene Rückstellungen 28.715 6 Rückstellungen für Lieferanten und Kunden 15.476 9 TEUR Übrige sonstige Rückstellungen Bilanzausweis 42.288 – 608 36.787 – 32.315 – 9.870 36.282 105.978 – 595 83.448 – 65.532 – 22.851 100.448 Die personalbezogenen Rückstellungen umfassen im Wesentlichen Rückstellungen für Tantiemen, Prämien und andere Gratifikationen, Urlaubs- und Arbeitszeitguthaben, Altersteilzeitverpflichtungen sowie Verpflichtungen für Vorruhestand und Abfindungen. Letztere Rückstellung umfasst die voraussichtlichen Verpflichtungen des Konzerns aufgrund getroffener betrieblicher Vorruhestandsvereinbarungen im Rahmen eines Sozialplans, der im Zusammenhang mit den in den Folgejahren eintretenden Veränderungen der Zuckermarktordnung abgeschlossen wurde. Des Weiteren sind in dieser Rückstellung auch Verpflichtungen aus sonstigen Einzelvereinbarungen enthalten. Die Rückstellungen für Prozessrisiken und Risikovorsorge wurden im Wesentlichen gebildet für Risiken aus verschiedenen laufenden Rechtsstreitigkeiten und diversen rechtlichen Risiken. Die Rückstellungen für Lieferanten und Kunden beziehen sich auf variable Zahlungen an Rübenlieferanten sowie auf Boniund Provisionszahlungen an Kunden. Die übrigen sonstigen Rückstellungen betreffen unter anderem Rekultivierungsverpflichtungen. Die dafür gebildete Rückstellung enthält die voraussichtlich anfallenden Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Rückbau und der Rekultivierung von betrieblich genutzten Flächen sowie Rückbauverpflichtungen an ehemaligen Produktionsstandorten. Die übrigen sonstigen Rückstellungen wurden ferner gebildet für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften, ausstehende Rechnungen und sonstige zu erwartende Belastungen. 35. F i n a nzv e r b i nd l i c h k e i t e n Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen: F i na nzv erbi nd lich keite n TEUR Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 28.2.2015 28.2.2014 5.403 5.404 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen 2.252 535 Bilanzausweis 7.655 5.939 Zur Sicherung der Liquiditätsversorgung des Nordzucker Konzerns wurde ein syndizierter Kredit mit einer Laufzeit von anfänglich fünf Jahren vereinbart. Der für die kurzfristige Finanzierung des operativen Geschäftsvolumens enthaltene revolvierende Kredit gewährt einen Kreditrahmen von TEUR 400.000, wovon zum Abschlussstichtag TEUR 400.000 (Vorjahr: TEUR 465.000) nicht in Anspruch genommen worden sind. Die Verzinsung des revolvierenden Kredits ist teilweise abhängig von einer bestimmten Unternehmenskennzahl (EBITDA im Verhältnis zum Verschuldungsgrad). In der Berichts- und Vergleichsperiode wurden durch den Nordzucker Konzern keine finanziellen Vermögenswerte als Sicherheiten für Finanzverbindlichkeiten gestellt. Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 36 . V e r b i nd l i c h k e i t e n a u s L i e f e r u ng e n u n d L e i s t u ng e n 39. S o n s t i g e V e r b i nd l i c h k e i t e n Die sonstigen Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt: Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen: S o ns tig e V erbindlich keite n Ve r bi nd l ichk e i t e n au s Li ef e ru ng en u nd L e i s tu nge n TEUR Verbindlichkeiten gegenüber Rübenlieferanten Andere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Bilanzausweis 28.2.2015 28.2.2014 229.833 294.059 28.2.2015 28.2.2014 Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 20.195 18.828 Investitionszulagen, -zuschüsse und sonstige Förderungen 10.221 10.862 4.561 9.664 TEUR Abgrenzungen 97.515 105.266 327.348 399.325 Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen Übrige sonstige Verbindlichkeiten Bilanzausweis 37. V e r b i nd l i ch k e i t e n g eg e n ü b e r n a h e stehenden Personen und Unternehmen Die Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen sind wie folgt gegliedert: Ve r bi nd l ichk e i t e n g eg e n ü b e r n ahe s t e he n d en P e rs o n e n un d Unt e r n e h m en TEUR Verbindlichkeiten gegenüber Gemeinschaftsunternehmen Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen nahestehenden Personen und Unternehmen Bilanzausweis 28.2.2015 28.2.2014 6.162 6.518 39.115 34.519 45.277 41.037 196 238 19.149 68.246 54.322 107.838 Die Verbindlichkeiten aus Investitionszulagen, -zuschüssen und sonstigen Förderungen resultieren aus entsprechenden Zuwendungen der öffentlichen Hand im Zusammenhang mit der Anschaffung oder Herstellung von begünstigten Sachanlagen. Sie werden über die Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögenswerte über die Gewinn- und Verlustrechnung aufgelöst. Die übrigen sonstigen Verbindlichkeiten der Vergleichsperiode beinhalten insbesondere Verbindlichkeiten aus Produktions abgaben. E r l ä u t e r u n g e n z u r Ko n z e r n k a p i ta l f l uss r e c h n u n g 4 0. Z u s a m m e n s e t z u ng d e s 38. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen: S o n s t i g e f i n a nzi e l l e V e r b indl i c h k e i t en 28.2.2015 28.2.2014 Negativer Zeitwert von derivativen Finanzinstrumenten 4.281 6.669 Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 1.772 3.210 Bilanzausweis 6.053 9.879 TEUR F i n a nz m i t t e l b e s ta nds Der Finanzmittelbestand der Kapitalflussrechnung umfasst alle in der Bilanz ausgewiesenen flüssigen Mittel (d. h. Kassenbestände sowie Schecks und Guthaben bei Kreditinstituten), soweit sie innerhalb von drei Monaten verfügbar sind. Die Zahlungsmittel unterliegen keinen Verfügungsbeschränkungen. 41. S o n s t i g e Ang a b e n z u r K a p i ta l f l u ss r ec h n u ng In der Berichts- bzw. Vergleichsperiode sind keine wesentlichen nicht-zahlungswirksamen Vorgänge im Finanzierungs- und Investitionsbereich erfolgt. Innerhalb des Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit wurden in der Berichtsperiode erhaltene Dividenden in Höhe von TEUR 5.744 (Vorjahr: TEUR 13.703) berücksichtigt. 77 78 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang S o ns t i g e An g a b e n 42 . W e i t e r e Ang a b e n z u d e n F i n a nz i n s t r u m e n t e n In der folgenden Tabelle sind die Buchwerte von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten nach Bewertungskategorien für die Berichtsperiode aufgeführt: B u c h we r t e vo n f i n a nzi n s t r u m en t e n n ac h B ew e r tungs kate gorien LaR1 TEUR Buchwert 28.2.2015 Fortgeführte Anschaffungs kosten AfS2 Anschaffungskosten Beizu legender Zeitwert FAFVPL/ FLFVPL3 FLAC4 Keine Kategorie Beizu legender Zeitwert Fortgeführte Anschaffungs kosten Beizulegender Zeitwert Langfristige Vermögenswerte Sonstige Finanzanlagen Finanzielle Vermögenswerte 23.931 4 23.927 0 0 / 0 0 0 0 0 0 / 0 138.889 138.889 0 0 / / / Kurzfristige Vermögenswerte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen gegen nahestehende Personen und Unternehmen 67 67 0 0 / / / Finanzielle Vermögenswerte 13.197 3.357 0 0 3.313 / 6.527 Finanzmittel 44.989 44.989 / 0 0 / / Finanzverbindlichkeiten 7.407 / / / 0 7.407 0 Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen 5.500 / / / 0 5.500 0 18 / / / 0 18 0 248 / / / 0 248 0 327.348 / / / 0 327.348 0 39.777 / / / 0 39.777 0 Langfristige Verbindlichkeiten Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Kurzfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 6.035 / / / 2.686 1.754 1.595 Summe Aktiva 221.073 187.306 23.927 0 3.313 / 6.527 Summe Passiva 386.333 / / / 2.686 382.052 1.595 1 Bewertungskategorie „Kredite und Forderungen“. 2 Bewertungskategorie „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“. 3 Bewertungskategorie „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte“ bzw. „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“. 4 Bewertungskategorie „zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“. Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 Die folgende Tabelle zeigt für die Vergleichsperiode die Buchwerte von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten nach Bewertungskategorien: B uc h we r t e vo n fi n a nzin s t r u m en t e n n ac h Be wer tungs kate gorie n AfS2 LaR1 TEUR Buchwert 28.2.2014 Fortgeführte Anschaffungs kosten Anschaffungskosten Beizu legender Zeitwert FAFVPL/ FLFVPL3 FLAC4 Keine Kategorie Beizu legender Zeitwert Fortgeführte Anschaffungs kosten Beizulegender Zeitwert Langfristige Vermögenswerte Sonstige Finanzanlagen Finanzielle Vermögenswerte 23.818 8 23.810 0 0 / 0 0 0 0 0 0 / 0 186.282 186.282 0 0 / / / Kurzfristige Vermögenswerte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen gegen nahestehende Personen und Unternehmen 977 977 0 0 / / / Finanzielle Vermögenswerte 33.442 21.615 0 0 3.165 / 8.662 Finanzmittel 58.339 58.339 / 0 0 / / Finanzverbindlichkeiten 5.836 / / / 0 5.836 0 Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen 5.500 / / / 0 5.500 0 20 / / / 0 20 0 103 / / / 0 103 0 399.325 / / / 0 399.325 0 35.537 / / / 0 35.537 0 Langfristige Verbindlichkeiten Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Kurzfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 9.859 / / / 4.898 3.189 1.772 Summe Aktiva 302.858 267.221 23.810 0 3.165 / 8.662 Summe Passiva 456.180 / / / 4.898 449.510 1.772 1 Bewertungskategorie „Kredite und Forderungen“. 2 Bewertungskategorie „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“. 3 Bewertungskategorie „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte“ bzw. „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“. 4 Bewertungskategorie „zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“. Die Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten erfolgt gemäß Verfügbarkeit relevanter Informationen auf Grundlage der drei in IFRS 7 respektive IFRS 13 aufgeführten Stufen der Fair-Value-Bewertungshierarchie. Für die erste Stufe sind notierte Marktpreise für identische Vermögenswerte und Verbindlichkeiten auf aktiven Märkten direkt beobachtbar. Auf der zweiten Stufe wird die Bewertung auf Grundlage von Bewertungsmodellen vorgenommen, in welche am Markt beobachtbare Größen einfließen. Die Anwendung von Bewertungsmodellen, die nicht auf am Markt beobachtbare Inputfaktoren zurückgreifen, sieht die dritte Stufe vor. Alle derivativen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten fallen unter die Stufe 2. Zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts von derivativen Finanzinstrumenten wird auf 79 80 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang anerkannte finanzmathematische Modelle zurückgegriffen; dabei werden ausschließlich beobachtbare Inputfaktoren (z. B. Zinssätze, Wechselkurse) berücksichtigt. Der beizulegende Zeitwert entspricht für derivative Finanzinstrumente dem Betrag, den der Nordzucker Konzern zum Abschlussstichtag bei Übertragung erhalten würde bzw. zahlen müsste. Für flüssige Mittel und andere kurzfristige Finanzinstrumente, d. h. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, finanzielle Vermögenswerte, derivative Finanzinstrumente und sonstige Forderungen sowie Verbindlichkeiten, entsprechen die Zeitwerte den zu den jeweiligen Abschlussstichtagen bilanzierten Buchwerten. Die Nettoergebnisse nach Bewertungskategorien stellen sich wie folgt dar: Zinsen aus erhaltenen Darlehen werden unter den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten erfasst. Der Ausweis innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt im Posten „Finanzaufwendungen“. Innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung enthält der Posten „Finanzerträge“ bzw. der Posten „Finanzaufwendungen“ Zins erträge in Höhe von TEUR 627 (Vorjahr: TEUR 974) und Zins aufwendungen in Höhe von TEUR 2.298 (Vorjahr: TEUR 7.341) aus Finanzinstrumenten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. In der Berichts- und Vergleichsperiode wurden keine Zins erträge aus wertberichtigten finanziellen Vermögenswerten vereinnahmt. 43. R i s i ko m a n ag e m e n t Ne t to e rg e b n isse Au s F i n a nz in s t ru m e n t en 1.3.2014 – 28.2.2015 1.3.2013 – 28.2.2014 Kredite und Forderungen (LaR) – 336 303 Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (AfS) 5.799 13.734 8 – 131 – 2.298 – 7.341 3.173 6.565 TEUR Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte/ Verbindlichkeiten (FAFVPL/FLFVPL) Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (FLAC) Summe Unter den erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten werden Marktwertänderungen von derivativen Finanzinstrumenten erfasst. Der Ausweis innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt im Posten „Finanzerträge“ bzw. im Posten „Finanzaufwendungen“. Kredite und Forderungen beinhalten Wertberichtigungen auf Forderungen, Zinsen aus Forderungen und gewährten Dar lehen sowie Gewinne bzw. Verlust aus der Währungsumrechnung aus Forderungen. Wertberichtigungen auf Forderungen sowie Gewinne bzw. Verlust aus der Währungsumrechnung von Forderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in den Posten „sonstige Erträge“ bzw. „sonstige Aufwendungen“ ausgewiesen. Zinsen aus Forderungen und gewährten Darlehen werden im Posten „Finanzerträge“ erfasst. Die zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte beinhalten Dividenden, welche innerhalb der Gewinnund Verlustrechnung im Posten „Finanzerträge“ bzw. im Posten „Finanzaufwendungen“ ausgewiesen werden. 43.1. Allgemeine Angaben Der Nordzucker Konzern verfügt über ein unternehmensweites System zur frühzeitigen Identifikation und laufenden Überwachung von Risiken sowie zu deren Bewertung und ihrer Begrenzung. Durch das integrierte Risikomanagementsystem werden Risiken und Maßnahmen umfassend ermittelt und in der operativen und strategischen Planung berücksichtigt. Im Rahmen des Risikomanagements werden potentielle Risiken, wie Ausfall- bzw. Kreditrisiken, Rohstoff-, Liquiditätsund Wechselkursrisiken sowie Zinsrisiken fortlaufend bewertet und daraus Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Operative und strategische Entscheidungen erfolgen stets auch unter Risikogesichtspunkten. Das konzernweite Berichts- und Controllingsystem gewährleistet die kontinuierliche Information aller verantwortlichen Entscheidungsträger. Der Nordzucker Konzern ist aufgrund seiner Geschäftstätigkeit Ausfall- bzw. Kreditrisiken, Rohstoff-, Liquiditäts- und Wechsel kursrisiken sowie Zinsrisiken ausgesetzt. Die genannten Risiken werden durch adäquate Risikomanagementverfahren gesteuert. Der Nordzucker Konzern setzt zur Absicherung von Zins- und Wechselkursschwankungen sowie zur Absicherung von Rohstoffkosten derivative Finanzinstrumente ein. Der Einsatz dieser Instrumente ist durch entsprechende Richtlinien des Konzerns geregelt und auf die Absicherung bestehender Grundgeschäfte sowie geplanter Transaktionen, deren Eintreten hinreichend wahrscheinlich ist, beschränkt. Durch diese Richtlinien werden die Verantwortlichkeiten, die Handlungsrahmen und die Berichterstattung sowie die strikte Trennung von Handel und Abwicklung festgelegt. Diese transparente und funktionale Organisation des Risikosteuerungsprozesses gilt für alle Risikoarten. Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 43.2. Ausfallrisiko Als Kredit- bzw. Ausfallrisiko wird das Risiko bezeichnet, dass die Geschäftspartner ihren vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen und dies für den Nordzucker Konzern zu einem Verlust führt. Zur Reduktion des Ausfallrisikos werden die Geschäftspartner im Rahmen des Kreditrisikomanagements einer Bonitätsprüfung unterzogen. Erkennbaren Ausfallrisiken wird durch entsprechende Wertberichtigungen Rechnung getragen, wobei die Risiken von Forderungsausfällen größtenteils durch Warenkreditversicherungen begrenzt sind. Der Nordzucker Konzern sieht sich keinem signifikanten Ausfallrisiko gegenüber einer einzelnen Vertragspartei ausgesetzt. Die Konzentration des Kreditrisikos ist aufgrund der heterogenen Kundenstrukturen des Nordzucker Konzerns begrenzt. Eine spezielle Überwachung und Steuerung auf Basis bestimmter Risikokategorien zur Vermeidung von Risiko konzentrationen erfolgt daher nicht. Das maximale Ausfallrisiko entspricht den Buchwerten der bilanzierten finanziellen Vermögenswerte zum jeweiligen Abschlussstichtag. Die nachstehende Tabelle zeigt für finanzielle Vermögenswerte die Gesamtbuchwerte, die Buchwerte der weder im Wert geminderten noch überfälligen finanziellen Vermögenswerte sowie eine Altersstruktur der zwar nicht wertgeminderten, jedoch überfälligen finanziellen Vermögenswerte: A lt e r ss t r u k t u r f i n a nzi e l l e r V e rmögen s w e r te TEUR Zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert und in den folgenden Zeitbändern überfällig Gesamtbuchwert Zum Abschlussstichtag weder wertgemindert noch überfällig Weniger als 30 Tage Zwischen 30 und 60 Tagen Zwischen 61 und 90 Tagen Zwischen 91 und 180 Tagen Mehr als 180 Tage 23.931 23.931 0 0 0 0 0 Stand 28.2.2015 Sonstige Finanzanlagen Finanzielle Vermögenswerte (ohne derivative Finanzinstrumente), Forderungen gegen nahestehende Personen und Unternehmen 9.372 9.372 0 0 0 0 0 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 138.889 125.664 10.987 390 489 721 383 Summe 172.192 158.967 10.987 390 489 721 383 23.818 23.818 0 0 0 0 0 Stand 28.2.2014 Sonstige Finanzanlagen Finanzielle Vermögenswerte (ohne derivative Finanzinstrumente), Forderungen gegen nahestehende Personen und Unternehmen 30.727 30.727 0 0 0 0 0 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 186.282 169.354 10.231 2.393 202 2.083 2.019 240.827 223.899 10.231 2.393 202 2.083 2.019 Summe Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands an Forderungen deuten zum Abschlussstichtag keinerlei Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner des Nordzucker Konzerns ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden. Lieferungen und Leistungen“ ausgewiesen werden, haben einen Bruttobuchwert (d.h. Buchwert vor Wertminderungen) von insgesamt TEUR 174.452 (Vorjahr: TEUR 242.743). In der Berichtsperiode wurden Wertminderungen in Höhe von TEUR 1.656 (Vorjahr: TEUR 588) erfasst. Finanzielle Vermögenswerte, die in der Tabelle oben unter dem Posten „Finanzanlagen“, „Finanzielle Vermögenswerte (ohne derivative Finanzinstrumente), Forderungen gegen nahestehende Personen und Unternehmen“ sowie „Forderungen aus Der Nordzucker Konzern hat weder im Berichtszeitraum noch im Vergleichszeitraum finanzielle Vermögenswerte als Sicherheiten erhalten oder gegeben. 81 82 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang 43.3. Liquiditätsrisiko Als Liquiditätsrisiko wird das Risiko bezeichnet, dass das Unternehmen seinen Zahlungsverpflichtungen zu einem vertraglich vereinbarten Zeitpunkt nicht nachkommen kann. Zur Sicherstellung der Liquidität des Nordzucker Konzerns werden die Liquiditätsbedürfnisse zentral überwacht und geplant. Es werden stets ausreichend liquide Mittel sowie kurzfristige Kreditlinien vorgehalten, um allen Verpflichtungen bei Fälligkeit nachkommen zu können. Aus der nachfolgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen – auch gegliedert nach verschiedenen Restlaufzeitenbändern – der originären finanziellen Verbindlichkeiten sowie der derivativen Finanz instrumente ersichtlich: Zahlu ng e n aus f i n a nzi n s t r u m en t en n ac h r e s t l aufzeite n TEUR Buchwert Bruttozu-/ abflüsse Restlaufzeit bis zu einem Jahr Restlaufzeit von einem bis zu fünf Jahren Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren 7.655 – 7.655 – 245 – 6.397 – 1.013 327.348 – 327.348 – 327.348 0 0 47.049 – 47.693 – 42.175 – 5.518 0 4.281 – 4.281 – 4.281 0 0 Stand 28.2.2015 Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen Derivative finanzielle Verbindlichkeiten Derivative finanzielle Vermögenswerte Summe – 3.892 3.892 3.892 0 0 382.441 – 383.085 – 370.157 – 11.915 – 1.013 Stand 28.2.2014 Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen 5.939 – 6.263 – 539 0 – 5.724 399.325 – 399.325 – 398.529 – 796 0 44.247 – 44.998 – 39.498 – 5.500 0 Derivative finanzielle Verbindlichkeiten 6.669 – 6.669 – 6.669 0 0 Derivative finanzielle Vermögenswerte – 3.692 3.692 3.692 0 0 452.488 – 453.563 – 441.543 – 6.296 – 5.724 Summe Einbezogen in die Restlaufzeitenanalyse sind alle Instrumente im Bestand, für die zum Abschlussstichtag bereits Zahlungen vertraglich vereinbart sind. Erwartete Zahlungen für künftig erwartete Verbindlichkeiten werden nicht berücksichtigt. Die variablen Zinszahlungen aus Finanzinstrumenten werden unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem Abschlussstichtag fixierten Zinssätze ermittelt. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind den Restlaufzeitenbereichen entsprechend der Einschätzung der jeweiligen Rückzahlungszeitpunkte zugeordnet. Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 43.4. Marktrisiken Marktrisiken entstehen aus möglichen Veränderungen von Risikofaktoren, die zu Änderungen von Marktwerten oder zu Änderungen künftiger Zahlungsströme führen. Als relevante Risikofaktoren sind für den Nordzucker Konzern Wechselkursschwankungen, Zinsänderungen und Rohstoffpreisänderungen von Bedeutung. a. Währungsrisiko Der Nordzucker Konzern ist aufgrund seiner Geschäftsaktivitäten in verschiedenen Ländern, die nicht zum Euro-Raum zählen, einem Wechselkursrisiko ausgesetzt. IFRS 7 fordert zur Einordnung der Bedeutung der Wechselkursrisiken eine Sensitivitätsanalyse. Durch die Anwendung von Sensitivitätsanalysen wird für diese Risikoart ermittelt, welche Auswirkungen eine Änderung der genannten Wechselkurse zum Abschlussstichtag auf das Periodenergebnis sowie auf das Eigenkapital des Nordzucker Konzerns hätte. Die Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der Wechselkurse um 10 Prozent auf den Bestand relevanter Positionen in Fremdwährung (Netto-Risikoposition in Fremdwährung) zum Abschlussstichtag bezogen werden. Dabei wird unterstellt, dass der Bestand am Abschlussstichtag repräsentativ für die Berichtsperiode ist. Die Nettorisikoposition wird um geplante Transaktionen innerhalb der kommenden zwölf Monate sowie um vorhandene Sicherungsinstrumente (auch wenn keine wirksame bilanzielle Sicherungsbeziehung gemäß IAS 39 vorhanden ist) adjustiert. In der Berichtsperiode wurde in Litauen der Euro eingeführt. Fremdwährungspositionen in Dänischen Kronen unterliegen aufgrund der Zugehörigkeit zum Wechselkursmechanismus der Europäischen Union nur einem unwesentlichen Wechselkurs risiko. Das Wechselkursrisiko aus Fremdwährungspositionen in US-Dollar ist aufgrund der unmittelbaren Absicherung und der damit verbundenen geringen Höhe dieser Positionen ebenfalls unwesentlich. Darüber hinaus betreibt der Nordzucker Konzern eine umfangreiche Absicherung von tatsächlichen Fremdwährungsrisiken über den Natural-Hedge-Ansatz wie auch über den gezielten Einsatz von Derivaten mit der Folge, dass die verbleibenden Netto-Risikopositionen unwesentlich sind. b. Zinsrisiko Der Nordzucker Konzern ist aufgrund seiner Finanzierungsaktivitäten Zinsänderungsrisiken ausgesetzt. Finanzierungen werden in verschiedenen Währungsräumen vorgenommen, wobei die überwiegende Währung der Euro ist. Zinsänderungsrisiken aus Finanzierungsaktivitäten, die in Schwedischen Kronen, Litauischen Litas, Polnischen Zloty oder Dänischen Kronen vorgenommen werden, sind wegen der geringen Betragshöhe unwesentlich. Zinsänderungsrisiken werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse wird ermittelt, welche Auswirkungen eine Änderung der Marktzinssätze zum Abschlussstichtag auf das Periodenergebnis sowie auf das Eigenkapital haben würde. In der Berichts- und Vergleichsperiode wurden keine Cash Flow Hedges zur Absicherung des Zinsrisikos der variabel verzins lichen Instrumente abgeschlossen, da diese Mittel planungs gemäß kurzfristig getilgt werden und keine weiteren Darlehensbeziehungen zu variablen Konditionen erfolgen sollen. Eine hypothetische Veränderung der für die variablen verzinslichen Instrumente maßgeblichen Zinssätze um +/–50 Basispunkte würde demzufolge aufgrund der Restlaufzeit in diesem Bereich zu unwesentlichen Auswirkungen in Relation zum Eigenkapital und Zinsergebnis des Konzerns führen. c. Rohstoffrisiko Der Nordzucker Konzern ist aufgrund seiner Geschäftsak tivitäten verschiedenen Preisänderungsrisiken aus Rohstoffen ausgesetzt. Diese betreffen im Wesentlichen Weltmarktzucker und Energiepreise. d. Sicherungsmaßnahmen Der Nordzucker Konzern setzt derivative Finanzinstrumente ausschließlich zur Absicherung der Zins- und Wechselkursrisiken sowie der Risiken aus Rohstoffpreisänderungen ein. Grundsätzlich wird das bestehende Zinsänderungsrisiko aus variabel verzinslichen Darlehen durch Zinsderivate reduziert. Alle Zinsderivate sind als Cash Flow Hedges in bilanzielle Sicherungsbeziehungen nach IAS 39 designiert. Zum Abschlussstichtag hat der Nordzucker Konzern keinerlei Zinsderivate kontrahiert, da sich der Nordzucker Konzern auf Basis der Finanzplanung zum Bilanzstichtag keinem Zinsänderungsrisiko ausgesetzt sieht. Es wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass die den Sicherungsmaßnahmen zugrunde gelegten Grundgeschäfte auch tatsächlich zustande kommen. Im Falle des Wegfalls einer Sicherungsmaßnahme werden die Beträge, die sich während der Laufzeit im kumulierten übrigen Eigenkapital angesammelt haben, aufgelöst, wenn das gesicherte Grundgeschäft ergebniswirksam wird bzw. wenn das gesicherte Grundgeschäft nicht mehr eintritt. 83 84 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang Zur Reduzierung des Wechselkursrisikos werden neben dem Natural-Hedge-Ansatz in Polen und Schweden die zusätzlich entstehenden Bruttopositionen abgesichert. Darüber hinaus werden Wechselkursrisiken – ebenfalls unterjährig – über geeignete Derivate, wie zum Beispiel Devisentermingeschäfte, gesichert. Der Konzern hält zum Abschlussstichtag derivative Finanzinstrumente, die auf die Absicherung von Währungsrisiken und Preis änderungsrisiken im Bereich Zucker und Energie (CO2) abzielen. Die derivativen Finanzinstrumente haben fast ausschließlich eine Laufzeit von bis zu einem Jahr. Eine Sensitivitätsanalyse auf die bilanzierten Marktwerte würde zu unwesentlichen Auswirkungen in Relation zum Eigenkapital und Ergebnis des Konzerns führen. Marktwertänderungen von in Cash Flow Hedges eingebundenen derivativen Finanzinstrumenten werden in Höhe des effektiven Teils erfolgsneutral (d. h. im sonstigen Ergebnis) im kumulierten übrigen Eigenkapital erfasst. In der Berichtsperiode wurde ein Betrag in Höhe von TEUR – 400 (Vorjahr: TEUR – 3.552) im sonstigen Ergebnis erfasst. Der Konzern führt keine eigene Bewertung der Derivate durch. Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte wird von den Vertragsbanken unter Anwendung anerkannter finanzmathematischer Verfahren unter Verwendung von beobachtbaren Inputfaktoren vorgenommen (Stufe 2 der Fair-ValueBewertungshierarchie). 4 4. B e z i e h u ng e n z u n a h e s t e h e n d e n P e r s o n e n u n d Un t e r n e h m e n Als nahestehende Personen und Unternehmen gemäß IAS 24 gelten für den Nordzucker Konzern die Personen und Unternehmen, die den Konzern beherrschen bzw. einen maßgeblichen Einfluss auf diesen ausüben oder durch den Konzern beherrscht bzw. maßgeblich beeinflusst werden. Zur ersten Gruppe gehören die aktiven Mitglieder der Vorstände und der Aufsichtsräte der Nordzucker AG und ihrer Mehrheitsgesellschafterin, der Nordzucker Holding AG. Ferner werden die Tochterunternehmen, das Mutterunternehmen und die Gemeinschaftsunternehmen des Nordzucker Konzerns als nahestehende Personen und Unternehmen definiert. Den Forderungen gegen sowie den Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen liegen Geschäftsbeziehungen zu marktüblichen Konditionen zu Grunde. Neben den Geschäftsbeziehungen zu den in den Konzernabschluss im Wege der Vollkonsolidierung einbezogenen Tochterunternehmen bestanden die folgenden Geschäfts beziehungen mit nahestehenden Personen und Unternehmen: B ezieh u ng e n zu nah es teh ende n Pers o nen / Un terneh me n TEUR 28.2.2015 28.2.2014 67 977 45.277 41.037 Bilanz Forderungen gegen nahestehende Unternehmen Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen Gewinn- und Verlustrechnung Leistungserbringung für nahestehende Unternehmen Finanzergebnis 632 754 – 470 – 483 Die Forderungen gegen nahestehende Unternehmen entfallen in der Berichtsperiode mit TEUR 41 überwiegend auf die NP Sweet A/S, und in der Vergleichsperiode mit TEUR 917 fast ausschließlich auf die NP Sweet A/S, Kopenhagen. Von den Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen entfallen in der Berichtsperiode TEUR 15.467 auf die Nordzucker Holding AG, Braunschweig, TEUR 3.416 auf die SWEETGREDIENTS GmbH & Co. KG, Nordstemmen, TEUR 6.162 auf die MEF Melasse-Extraktion Frellstedt GmbH, Frellstedt, und TEUR 19.510 auf die Union Zucker Süd hannover GmbH, Nordstemmen. In der Vergleichsperiode entfallen TEUR 14.344 auf die Nordzucker Holding AG, Braunschweig, TEUR 6.518 auf die MEF Melasse-Extraktion Frellstedt GmbH, Frellstedt, TEUR 3.378 auf die SWEETGREDIENTS GmbH & Co. KG, Nordstemmen, sowie TEUR 13.719 auf die Union Zucker Südhannover GmbH, Nordstemmen. Bei der Nordzucker Holding AG, der Union Zucker Südhannover GmbH handelt es sich um Gesellschafterinnen der Nord zucker AG; die entsprechenden Verbindlichkeiten betreffen laufende Verrechnungskonten. Die übrigen Verbindlichkeiten entfallen auf sonstige nahestehende Unternehmen und resultieren im Wesentlichen aus Darlehen sowie Lieferungs- und Leistungsbeziehungen. Die Leistungserbringung für nahestehende Unternehmen betrifft überwiegend die NP Sweet A/S, Kopenhagen, und das Finanzergebnis resultiert aus Gemeinschaftsunternehmen. 45. H a f t u ng s v e r h ä lt n i ss e Zum Abschlussstichtag der Berichtsperiode sowie der Vergleichsperiode bestehen keine Haftungsverhältnisse gegenüber konzernfremden Dritten. Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 4 6 . S o n s t i g e f i n a nz i e l l e 47. A b s c h l u ss p r ü f e r h o n o r a r V e r p f l i c h t u ng e n Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen des Nordzucker Konzerns setzen sich wie folgt zusammen: S o n s t i g e f i n a nzi e l l e V e r pf l i c h t u ng e n TEUR 28.2.2015 28.2.2014 8.302 28.887 212 0 3.029 3.346 Bestellobligo für Sachanlagevermögen Bestellobligo für immaterielle Vermögenswerte Verpflichtungen aus Finanzierungsleasingverhältnissen Verpflichtungen aus Operating-Leasingverhältnissen 10.978 12.044 Summe 22.521 44.277 Die gesamten künftigen Zahlungsverpflichtungen aus Mietund Leasingverträgen gliedern sich dabei zum Abschlussstichtag wie folgt auf: 4 8 . A u f s i c h t s r at u nd Vo r s ta nd Der Aufsichtsrat setzte sich in der Berichtsperiode wie folgt zusammen: Vertreter der Aktionäre Hans-Christian Koehler Landwirt, Eppensen, Vorsitzender Helmut Meyer Landwirt, Betheln, stellvertretender Vorsitzender M ie t - u nd L e a s i ngv e r t r äg e TEUR Gesellschaften des Nordzucker Konzerns haben von der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, in Höhe von TEUR 331 (Vorjahr: TEUR 404) Leistungen in Zusammenhang mit der gesetzlich vorgeschriebenen Prüfung des Abschlusses des Nordzucker Konzerns und der Nordzucker AG sowie in Höhe von TEUR 25 (Vorjahr: TEUR 76) für Steuer beratungsleistungen und TEUR 327 (Vorjahr: TEUR 269) für sonstige Leistungen bezogen. Restlaufzeit Restlaufzeit Restlaufvon mehr zeit bis von mehr als als fünf zu einem einem Jahr bis Jahren Jahr zu fünf Jahren Helmut Bleckwenn Landwirt, Garmissen Summe Künftige Zahlungen in Finanzierungsleasingverhältnisse 391 1.419 1.219 3.029 Künftige Zahlungen in OperatingLeasingverhältnisse 5.001 5.977 0 10.978 Die künftigen Zahlungen aus Finanzierungsleasingverhältnissen lassen sich zum Abschlussstichtag wie folgt aufteilen: Gerhard Borchert Landwirt, Brome Hans Jochen Bosse Landwirt, Ohrum Dr. Karl-Heinz Engel Geschäftsführer der Hochwald Foods GmbH, Riol Michael Gerlif Berater, Köln Dr. Clemens Große Frie Vorstandsvorsitzender der AGRAVIS RAIFFEISEN AG, Telgte Fi n a nz ie r u ng s l e a s i ngv e rh ä lt n i s s e TEUR Tilgungen Restlaufzeit Restlaufzeit Restlaufvon mehr zeit bis von mehr als als fünf zu einem einem Jahr bis Jahren Jahr zu fünf Jahren 246 994 1.013 Dr. Harald Isermeyer Landwirt, Vordorf Summe 2.253 Zinsanteil 145 425 206 776 Zahlung 391 1.419 1.219 3.029 Dr. Hans-Theo Jachmann Geschäftsführer der Syngenta Germany GmbH, Limeshain Jochen Johannes Juister Landwirt, Nordhastedt Rainer Knackstedt Landwirt, Dedeleben 85 86 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang Matts Eskil Rosendahl Berater, Svartsjö/Schweden Andreas Scheffrahn (bis 10.7.2014) Landwirt, Crammen Grit Worsch (ab 10.7.2014) Vorstand bei der Volksbank Osterburg-Lüchow-Dannenberg eG, Woltersdorf Vertreter der Arbeitnehmer Dieter Woischke Betriebselektriker, Algermissen, stellvertretender Vorsitzender Ulf Gabriel Elektromeister, Banteln Gerd von Glowczewski Betriebsschlosser, Schladen Olaf Joern Mechatroniker, Uelzen Sigrun Krussmann Laborantin, Seelze Marie Lohel Energieelektronikerin, Magdeburg Marina Strootmann Industriekauffrau, Braunschweig, Vorsitzende des Betriebsrats der Nordzucker AG Als Vorstände waren in der Berichtsperiode bestellt: Hartwig Fuchs Hamburg, Vorstandsvorsitzender, Chief Executive Officer Axel Aumüller Braunschweig, Chief Operating Officer Dr. Lars Gorissen Braunschweig, Chief Agricultural Officer Mats Liljestam Höllviken/Schweden, Chief Marketing Officer Dr. Michael Noth Braunschweig, Chief Financial Officer 49. V e r g ü t u ng s b e r i c h t Im Folgenden werden Grundsätze und Höhe der Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats der Nordzucker AG beschrieben sowie Angaben zum Aktienbesitz von Vorstand und Aufsichtsrat gemacht. 49.1. Vergütung des Vorstands Systematik, Höhe und Auszahlungszeitpunkt der Vorstandsvergütung werden auf Vorschlag des Personalausschusses des Aufsichtsrats durch das Aufsichtsratsplenum festgelegt und regelmäßig überprüft. Die Kriterien für die Festlegung der Vergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder bilden sowohl die Aufgaben des einzelnen Vorstandsmitglieds, seine persönliche Leistung, die wirtschaftliche Lage, der Erfolg, die Zukunftsaussichten, die Nachhaltigkeit der Unternehmensentwicklung als auch die Üblichkeit der Vergütung unter Berücksichtigung des Vergleichsumfelds und der Vergütungsstruktur, die ansonsten in der Gesellschaft gilt. Die Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder umfasst monetäre Vergütungsteile, Versorgungszusagen und sonstige Zu sagen wie die Gestellung eines Dienstwagens. Die monetären Vergütungsteile bestehen aus einem festen Jahresgrundgehalt, das in zwölf gleichen Raten monatlich ausgezahlt wird, und einer ergebnis- und leistungsabhängigen variablen Vergütung. Der variable Anteil beträgt maximal 50 Prozent der Gesamtbezüge (die Gesamtbezüge setzen sich zusammen aus dem festen Jahresgrundgehalt und der variablen Vergütung). Entsprechend dem Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) wird die Systematik der Vorstandsvergütung an der nachhaltigen Entwicklung des Unternehmens ausgerichtet. Demnach werden 45 Prozent der variablen Vergütung als kurzfristige variable Vergütung (Short-Term Incentive, STI) an die Zielerreichung des entsprechenden Geschäftsjahres gekoppelt. Die übrigen 55 Prozent werden als langfristige variable Vergütung (Long-Term Incentive, LTI) anhand einer durchschnittlichen Zielerreichung der jeweils vorangegangenen drei Jahre ermittelt. Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 Zusagen auf Leistungen, die einem Vorstandsmitglied für den Fall der vorzeitigen Beendigung der Tätigkeit als Vorstandsmitglied gewährt werden, sind mindestens auf den Wert der Restlaufzeit des Vertrags begrenzt. Für die einzelnen Mitglieder des Vorstands ergibt sich nachfolgende Vergütung für die Vergleichsperiode 2013/14 sowie für die Berichtsperiode 2014/15: H ar t w i g Fu c h s Vor s tands vo r si t z e n d e r s e i t 1 . F e brua r 20 1 0 2013/14 2014/15 2014/15 Minimum 2014/15 Maximum 2013/14 Zufluss 2014/15 Zufluss 575.000 575.000 575.000 575.000 575.000 575.000 16.162 16.550 16.550 16.550 16.162 16.550 Summe 591.162 591.550 591.550 591.550 591.162 591.550 Einjährige variable Vergütung 240.768 51.502 0 258.750 207.188 229.458 LTI (Laufzeit 2010/11 bis 2012/13) 0 0 0 0 248.215 0 LTI (Laufzeit 2011/12 bis 2013/14) 309.988 0 0 0 0 307.517 LTI (Laufzeit 2012/13 bis 2014/15) 0 219.767 199.656 307.517 0 0 0 0 0 0 0 0 550.756 271.269 199.656 566.267 455.403 536.975 in Euro Festvergütung Nebenleistungen Mehrjährige variable Vergütung Sonstiges Summe Versorgungsaufwand 160.000 160.000 160.000 160.000 160.000 160.000 1.301.918 1.022.819 951.206 1.317.817 1.206.565 1.288.525 2013/14 2014/15 2014/15 Minimum 2014/15 Maximum 2013/14 Zufluss 2014/15 Zufluss 380.000 400.000 400.000 400.000 380.000 400.000 22.030 18.580 18.580 18.580 22.030 18.580 402.030 418.580 418.580 418.580 402.030 418.580 159.116 35.827 0 180.000 157.500 151.641 LTI (Laufzeit 2010/11 bis 2012/13) 0 0 0 0 188.688 0 LTI (Laufzeit 2011/12 bis 2013/14) 204.861 0 0 0 0 203.229 LTI (Laufzeit 2012/13 bis 2014/15) 0 152.881 138.891 213.925 0 0 0 0 0 0 0 0 363.977 188.708 138.891 393.925 346.188 354.870 Gesamtvergütung A x e l Aum ü l l e r M itgl ied de s Vo rs ta n ds s e i t 9. N ov e m be r 2 0 0 9 in Euro Festvergütung Nebenleistungen Summe Einjährige variable Vergütung Mehrjährige variable Vergütung Sonstiges Summe Versorgungsaufwand Gesamtvergütung 125.000 125.000 125.000 125.000 125.000 125.000 891.007 732.288 682.471 937.505 873.218 898.450 87 88 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang D r . L ar s Go r isse n M itgl ied des Vo rs ta n ds s e i t 1. M ä r z 20 1 4 2013/14 2014/15 2014/15 Minimum 2014/15 Maximum 2013/14 Zufluss 2014/15 Zufluss Festvergütung 0 325.000 325.000 325.000 0 325.000 Nebenleistungen 0 15.604 15.604 15.604 0 15.604 Summe 0 340.604 340.604 340.604 0 340.604 Einjährige variable Vergütung 0 29.110 0 146.250 0 0 LTI (Laufzeit 2010/11 bis 2012/13) 0 0 0 0 0 0 LTI (Laufzeit 2011/12 bis 2013/14) 0 0 0 0 0 0 LTI (Laufzeit 2012/13 bis 2014/15) 0 124.216 112.848 173.814 0 0 Sonstiges 0 0 0 0 0 0 Summe 0 153.326 112.848 320.064 0 0 in Euro Mehrjährige variable Vergütung Versorgungsaufwand 0 125.000 125.000 125.000 0 125.000 Gesamtvergütung 0 618.930 578.452 785.668 0 465.604 2013/14 2014/15 2014/15 Minimum 2014/15 Maximum 2013/14 Zufluss 2014/15 Zufluss 350.000 400.000 400.000 400.000 350.000 400.000 26.411 1.472 1.472 1.472 26.411 1.472 376.411 401.472 401.472 401.472 376.411 401.472 146.554 35.827 0 180.000 157.500 139.670 LTI (Laufzeit 2010/11 bis 2012/13) 0 0 0 0 188.688 0 LTI (Laufzeit 2011/12 bis 2013/14) 188.688 0 0 0 0 187.184 LTI (Laufzeit 2012/13 bis 2014/15) 0 152.881 138.891 213.925 0 0 0 0 0 0 0 0 335.242 188.708 138.891 393.925 346.188 326.854 M at s L il j e s tam M i tgl ied des Vo rs ta n ds s e i t 23 . J u n i 2 0 0 9 in Euro Festvergütung Nebenleistungen Summe Einjährige variable Vergütung Mehrjährige variable Vergütung Sonstiges Summe Versorgungsaufwand 108.000 125.000 125.000 125.000 125.000 125.000 819.653 715.180 665.363 920.397 847.599 853.326 2013/14 2014/15 2014/15 Minimum 2014/15 Maximum 2013/14 Zufluss 2014/15 Zufluss 380.000 400.000 400.000 400.000 380.000 400.000 17.146 17.224 17.224 17.224 17.146 17.224 397.146 417.224 417.224 417.224 397.146 417.224 159.116 35.827 0 180.000 171.000 151.641 LTI (Laufzeit 2010/11 bis 2012/13) 0 0 0 0 204.861 0 LTI (Laufzeit 2011/12 bis 2013/14) 204.861 0 0 0 0 203.229 LTI (Laufzeit 2012/13 bis 2014/15) 0 152.881 138.891 213.925 0 0 0 0 0 0 0 0 363.977 188.708 138.891 393.925 375.861 354.870 Gesamtvergütung D r . M ichae l N ot h M itgl ied des Vo rs ta n ds s e i t 16 . Aug us t 2 0 0 9 in Euro Festvergütung Nebenleistungen Summe Einjährige variable Vergütung Mehrjährige variable Vergütung Sonstiges Summe Versorgungsaufwand 125.000 125.000 125.000 125.000 125.000 125.000 Gesamtvergütung 886.123 730.932 681.115 936.149 898.007 897.094 Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 D r . NiEl s Pö r k s en M i tgl ied de s Vo rs ta n ds bi s 30 . Se pt e mbe r 20 1 3 in Euro Festvergütung 2013/14 2014/15 2014/15 Minimum 2014/15 Maximum 2013/14 Zufluss 2014/15 Zufluss 0 221.667 0 0 0 221.667 1.106.451 0 0 0 1.106.451 0 1.328.118 0 0 0 1.328.118 0 0 0 0 0 171.000 0 LTI (Laufzeit 2010/11 bis 2012/13) 0 0 0 0 204.861 0 LTI (Laufzeit 2011/12 bis 2013/14) 0 0 0 0 0 0 LTI (Laufzeit 2012/13 bis 2014/15) 0 0 0 0 0 0 Sonstiges 0 0 0 0 0 0 Summe 0 0 0 0 375.861 0 Nebenleistungen Summe Einjährige variable Vergütung Mehrjährige variable Vergütung Versorgungsaufwand Gesamtvergütung 125.000 0 0 0 125.000 0 1.453.118 0 0 0 1.828.979 0 Den Mitgliedern des Vorstands sind Pensionszusagen in Form von beitragsorientierten und leistungsorientierten Zusagen gewährt. Frühere Vorstandsmitglieder erhielten Ruhegehälter in Höhe von TEUR 791 (Vorjahr: TEUR 771). Für die Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Vorstandsmitgliedern hat die Nordzucker AG Pensionsrückstellungen von TEUR 10.708 (Vorjahr: TEUR 10.718) gebildet. Mitglieder des Vorstands erhielten in der Berichts- und der Ver gleichsperiode vom Unternehmen weder Kredite noch Vorschüsse. Die vorstehenden Tabellen zur Vorstandsvergütung entsprechen den vom Deutschen Corporate Governance Kodex seit diesem Geschäftsjahr empfohlenen Tabellen (Ziffer 4.2.5 DCGK in Verbindung mit den Mustertabellen). In der ersten Spalte ist die für die Vergleichsperiode 2013/14 gewährte Vorstandsvergütung dargestellt, aufgeteilt insbesondere in (i) Festvergütung, (ii) Nebenleistungen (wie die Gestellung von Dienstwagen), (iii) einjährige variable Vergütung, (iv) mehrjährige variable Vergütung sowie (v) Versorgungsaufwand. Die zweite Spalte enthält die für die Berichtsperiode 2014/15 gewährte Vorstandsvergütung entsprechend der vorgenannten Aufteilung. In der dritten und vierten Spalte ist die für die Berichtsperiode 2014/15 minimal bzw. maximal erreichbare Vergütung des Vorstands dargestellt. Bei der Festvergütung, den Nebenleistungen und dem Versorgungsaufwand sind minimale und maximale Vergütung sowie gewährte Vergütung identisch. Bei der einjährigen variablen Vergütung beträgt der Minimalbetrag Null, bei der mehrjährigen variablen Vergütung muss der Betrag über Null liegen, da in den vorangegangenen zwei Geschäftsjahren 2012/13 und 2013/14 bereits Teilbeträge erwirtschaftet worden sind. Die fünfte Spalte weist den tatsächlichen Zufluss in der Vergleichsperiode 2013/14 aus, die sechste Spalte den tatsächlichen Zufluss in der Berichtsperiode 2014/15. Insbesondere die variablen Vergütungen werden im darauffolgenden Geschäftsjahr ausgezahlt (d.h. die variable Vergütung für die Vergleichsperiode 2013/14 in der Berichtsperiode 2014/15), sodass die Beträge in der fünften (bzw. sechsten) Spalte von den Beträgen in der ersten (bzw. zweiten) Spalte abweichen. 49.2. Vergütung des Aufsichtsrats Die Aufsichtsratsvergütung orientiert sich an der Größe des Unternehmens, an den Aufgaben und der Verantwortung der Aufsichtsratsmitglieder sowie an der wirtschaftlichen Lage der Gesellschaft. Die Vergütung enthält neben einer festen Zahlung eine dividendenabhängige und eine sitzungsabhängige Komponente. Vorsitz und stellvertretender Vorsitz des Aufsichtsrats sowie Vorsitz der und Teilnahme an Ausschüssen (mit Ausnahme des Nominierungsausschusses) werden zusätzlich vergütet. Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in § 14 der Satzung der Nordzucker AG geregelt. 89 90 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang Nach diesen Regeln erhalten Mitglieder des Aufsichtsrats eine feste Vergütung in Höhe von EUR 18.000 und eine dividendenabhängige Vergütung in Höhe von EUR 90 je EUR 0,01 Dividende, die im Durchschnitt der letzten drei Jahre auf die Stückaktie ausgeschüttet worden ist. Die Dividende beträgt für die Berichtsperiode 2014/15 vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung EUR 0,10 (Berichtsperiode 2013/14: EUR 1,30; Berichtsperiode 2012/13: EUR 1,80) pro Stückaktie. Die Höhe der variablen Vergütung ist begrenzt auf die Höhe der einfachen festen Vergütung. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Zweieinhalbfache, Stellvertreter und Ausschussvorsitzende jeweils das 1,4-fache sowie Ausschussmitglieder das 1,2-fache der Summe aus fester und variabler Vergütung. Bekleidet das Aufsichtsratsmitglied mehrere dieser Funktionen, so wird der erhöhte Vergütungssatz nur einmal gewährt. Zusätzlich erhält jedes Mitglied des Aufsichtsrats für die Teilnahme an Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse ein Sitzungsgeld in Höhe von EUR 300,00 pro Sitzung. Vergütet werden maximal zwei Sitzungen pro Tag. Vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung zum Dividendenvorschlag für die Berichtsperiode 2014/15 werden nachfolgende Beträge gewährt: Ve rg üt ung d e r M i tg l i ede r de s Au f s i c h t s rat s 2 01 4 /1 5 Feste Vergütung* Variable Vergütung* Summe Hans-Christian Koehler 18.000 9.630 27.630 2,5 Dieter Woischke 18.000 9.630 27.630 1,4 Helmut Meyer 18.000 9.630 27.630 Michael Gerlif (1.3. – 10.7.2014) 18.000 9.630 27.630 Dr. Harald Isermeyer 18.000 9.630 27.630 Jochen Johannes Juister 18.000 9.630 Marina Strootmann 18.000 Ulf Gabriel Sigrun Krussmann Hans Jochen Bosse (1.3. – 10.7.2014) in EUR Gesamtvergütung Sitzungsgelder* Gesamt Gesamt Vorjahr 365/365 69.075 4.200 73.275 80.625 365/365 38.682 3.000 41.682 46.062 1,4 365/365 38.682 1.200 39.882 44.562 1,2 132/365 11.991 2.700 14.691 40.596 1,4 233/365 24.693 1,2 365/365 33.156 3.600 36.756 39.396 27.630 1,2 365/365 33.156 3.900 37.056 39.696 9.630 27.630 1,2 365/365 33.156 3.000 36.156 39.696 18.000 9.630 27.630 1,2 365/365 33.156 2.700 35.856 39.696 18.000 9.630 27.630 1,2 365/365 33.156 2.400 35.556 39.696 18.000 9.630 27.630 1,0 132/365 9.992 2.100 12.092 32.430 1,2 233/365 21.165 1,2 132/365 11.991 Michael Gerlif (11.7.2014 – 28.2.2015) Hans Jochen Bosse (11.7.2014 – 28.2.2015) Matts Eskil Rosendahl (1.3. – 10.7.2014) Faktor Zeitanteil 24.693 21.165 18.000 9.630 27.630 1,0 233/365 17.638 Gerhard Borchert 18.000 9.630 27.630 1,0 365/365 27.630 1.800 29.430 Dr. Hans Theo Jachmann 18.000 9.630 27.630 1,0 365/365 27.630 1.800 29.430 32.130 Rainer Knackstedt 18.000 9.630 27.630 1,0 365/365 27.630 1.500 29.130 32.430 Gerd von Glowczewski 18.000 9.630 27.630 1,0 365/365 27.630 1.500 29.130 32.130 Dr. Karl-Heinz Engel 18.000 9.630 27.630 1,0 365/365 27.630 1.500 29.130 32.430 Olaf Joern 18.000 9.630 27.630 1,0 365/365 27.630 1.500 29.130 32.430 Marie Lohel 18.000 9.630 27.630 1,0 365/365 27.630 1.200 28.830 32.430 Dr. Clemens Große Frie 18.000 9.630 27.630 1,0 365/365 27.630 900 28.530 31.830 Helmut Bleckwenn 18.000 9.630 27.630 1,0 365/365 27.630 900 28.530 32.430 Grit Worsch (11.7.2014 – 28.2.2015) 18.000 9.630 27.630 1,0 233/365 17.638 600 18.238 / Andreas Scheffrahn (1.3. – 10.7.2014) 18.000 9.630 27.630 1,4 132/365 13.989 1.200 15.189 46.662 689.985 44.700 734.685 819.483 Matts Eskil Rosendahl (11.7.2014 – 28.2.2015) Summe * Angaben ohne Entschädigung für die von Aufsichtsratsmitgliedern aufgrund ihrer Tätigkeit zu entrichtende Umsatzsteuer. 1.500 13.491 39.696 17.638 32.430 Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 Zusätzlich werden den Mitgliedern des Aufsichtsrats die durch die Ausübung des Amts entstehenden Auslagen sowie die auf ihre Vergütung und Auslagen zu entrichtende Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) erstattet. Der Gesamtbetrag der erstatteten Auslagen mit Umsatzsteuer beläuft sich auf TEUR 21 (Vorjahr: TEUR 26). Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten in der Berichts- und der Vergleichsperiode vom Unternehmen weder Kredite noch Vorschüsse. 50. D i v i d e nd e nvo r s c h l ag Die an die Aktionäre ausschüttbaren Dividenden bemessen sich gemäß Aktiengesetz nach dem im Jahresabschluss der Nordzucker AG ausgewiesenen, nach den handelsrechtlichen Vorschriften bestimmten Bilanzgewinn. Der Jahresabschluss für die Berichtsperiode 2014/15 weist einen Bilanzgewinn in Höhe von EUR 27.228.051,58 aus. Der Vorstand schlägt vor, diesen Bilanzgewinn zur Ausschüttung einer Dividende für die Berichtsperiode 2014/15 (EUR 0,10 je dividendenberechtigte Stückaktie) zu verwenden. 49.3. Aktienbesitz des Vorstands und des Aufsichtsrats Mitglieder des Vorstands halten keine wesentlichen Aktienbestände. 51. W e s e n t l i c h e E r e i gn i ss e n ac h d e r Mitglieder des Aufsichtsrats und denen nahestehende Personen waren zum 28. Februar 2015 im Besitz von Aktien, deren Anzahl jedoch unter einem Prozent der ausgegebenen Aktien der Nordzucker AG liegt. Die Aktien stehen nicht im Zusammen hang mit der Vergütung des Aufsichtsrats. Die Nordzucker AG hat sich mit Vertrag vom 16. Dezember 2014 zu 25 Prozent der Anteile an der August Töpfer Zuckerhandelsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg, beteiligt. Bei der August Töpfer Zuckerhandelsgesellschaft mbH & Co. KG handelt es sich um ein Tochterunternehmen der August Töpfer GmbH & Co. KG, Hamburg. Die Zustimmung des Bundeskartell amts zu der Beteiligung erfolgte erst nach dem Abschlussstichtag der Berichtsperiode am 8. April 2015. Die August Töpfer Zuckerhandelsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg, wird im Geschäftsjahr 2015/16 erstmalig als assoziiertes Unternehmen in den Nordzucker Konzernabschluss einbezogen werden. 49.4. Sonstiges Die Mitglieder von Organen der Nordzucker AG werden von der Nordzucker AG von Ansprüchen Dritter im gesetzlich zulässigen Rahmen freigestellt. Zu diesem Zweck unterhält die Gesellschaft eine Vermögensschaden-Haftpflicht-Gruppen versicherung für Organmitglieder der Nordzucker AG. Sie wird jährlich abgeschlossen bzw. verlängert. Die Versicherung deckt das persönliche Haftungsrisiko für den Fall ab, dass der Personenkreis bei Ausübung seiner Tätigkeit für Vermögensschäden in Anspruch genommen wird. Es besteht ein Selbstbehalt gemäß Ziffer 3.8 des Deutschen Corporate Governance Kodex. Berichtsperiode Braunschweig, den 24. April 2015 Der Vorstand Hartwig Fuchs Axel Aumüller Dr. Lars Gorissen Mats Liljestam Dr. Michael Noth 91 92 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Konzernanhang A u fs t e l l u n g d e s An t e i l sb e s i t z e s der Nordzucker AG, Braunschweig zum 28. Februar 2015 Anteil am Kapital direkt Kurzbezeichnung % indirekt % über Tochterunternehmen Einbezogene Tochterunternehmen Norddeutsche Flüssigzucker GmbH & Co. KG (Braunschweig, Deutschland) NORDZUCKER Spezial GmbH (Braunschweig, Deutschland) NORDZUCKER GmbH & Co. KG (Braunschweig, Deutschland) Nordzucker Polska S.A. (Opalenica, Polen) Považský Cukor a.s. (Trenčianska Teplá, Slowakei) HZN Solutions Zrt [zum 28.02.2014: Matra Cukor z.r.t.] (Hatvan, Ungarn) Nordic Sugar Holding A/S (Kopenhagen, Dänemark) Nordic Sugar A/S (Kopenhagen, Dänemark) NFZ KG 70 % NZ SPEZIAL 100 % NZ KG 100 % NZ Polska 99,87 % Povazsky 96,798 % HZN 99,89 % NSH AS 100 % NS AS 100 % Titoconcerto AB (Malmö, Schweden) Titoconcerto 100 % NSH AS NSH AS Nordic Sugar AB (Malmö, Schweden) NS AB 100 % Titoconcerto Nordic Sugar Services AB (Malmö, Schweden) NSS AB 100 % NS AB AB Nordic Sugar Kedainiai (Kedainiai, Litauen) NS Kèdainiai 70,6 % NS AS NS Oy 100 % NS AS Sucros Oy 80 % NS Oy Suomen Oy 80 % Sucros Oy MEF 50 % NZ KG NZR 50 % NZ KG NP Sweet 50 % NSH AS Nordic Sugar Oy (Kantvik, Finnland) Sucros Oy (Säkylä, Finnland) Suomen Sokeri Oy (Kantvik, Finnland) Nordzucker Ireland Limited (Dublin, Irland) NZ Ireland 100 % Gemeinschaftsunternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden MEF Melasse-Extraktion Frellstedt GmbH (Frellstedt, Deutschland) Norddeutsche Zucker-Raffinerie Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Frellstedt, Deutschland) NP Sweet A/S (Kopenhagen, Dänemark) Eurosugar S.A.S. (Paris, Frankreich) ES 50 % NZ 3. VVG 100 % NFZ GmbH 70 % Tochterunternehmen, die nicht einbezogen werden NZ Dritte Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH [zum 28.02.2014: Bioethanolgesellschaft Klein Wanzleben GmbH] (Braunschweig, Deutschland) Norddeutsche Flüssigzucker Verwaltungs-GmbH (Braunschweig, Deutschland) NORDZUCKER Verwaltungs-GmbH (Braunschweig, Deutschland) NZ GmbH 100 % NZ KG SG KG 100 % NZ SPEZIAL SWEETGREDIENTS Verwaltungs GmbH (Nordstemmen, Deutschland) SG GmbH 100 % SG KG NZ Erste Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH (Braunschweig, Deutschland) NZ 1. VVG 100 % NZ Zweite Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH (Braunschweig, Deutschland) NZ 2. VVG 100 % NS SIA 100 % NS AS NS UAB 100 % NS AS 50 % NS AS SWEETGREDIENTS GmbH & Co. KG (Nordstemmen, Deutschland) Nordic Sugar SIA (Riga, Lettland) Nordic Sugar UAB i.L.(Vilnius, Litauen) Gemeinschaftsunternehmen, die nicht einbezogen werden Nordzucker Bioerdgas Verwaltungs-GmbH (Braunschweig, Deutschland) Nordzucker Bioerdgas GmbH & Co. KG (Braunschweig, Deutschland) Ingolf Wesenberg & Co. AS (Oslo, Norwegen) NZ BEG GmbH 50 % NZ BEG KG 50 % IW AS Sonstige Beteiligungen, die nicht einbezogen werden Tereos TTD, a.s. (Dobrovice, Tschechien) TTD 35,38 % Konzernanhang : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 B estätigungsvermerk des A bschlussprüfers Wir haben den von der Nordzucker AG, Braunschweig, aufgestellten Konzernabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinnund Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Kapitalfluss rechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung und Anhang sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. März 2014 bis zum 28. Februar 2015 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Hannover, 28. April 2015 Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrecht lichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzern abschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dr. Janze Weiß WirtschaftsprüferWirtschaftsprüfer 93 94 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Weitere Informationen Weitere Informationen : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 96 � Corporate Governance-Bericht 97 �Entsprechenserklärung zum DCGK 98 � Bericht des Aufsichtsrats 102 �Glossar 106 � Finanzkalender 95 96 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Weitere Informationen C orporate G overnance B ericht des G esch ä ftsjahrs 2014/15 Corporate Governance umfasst das System der Leitung und Überwachung eines Unternehmens, einschließlich seiner Organisation, seiner geschäftspolitischen Grundsätze und Leitlinien sowie der internen und externen Kontroll- und Überwachungsmechanismen. Eine klar strukturierte und gelebte Corporate Governance hat für die Nordzucker AG eine hohe Bedeutung und gewährleistet eine verantwortliche, auf langfristige Wertschöpfung ausgerichtete Unternehmensführung. Sie fördert das Vertrauen der Aktionäre, der Finanzmärkte, der Geschäftspartner und der Mitarbeiter sowie der Öffentlichkeit in die Leitung und Überwachung des Nordzucker Konzerns. Corporate Governance ist die Grundlage der Entscheidungsund Kontrollprozesse bei der Nordzucker AG. Das Handeln der Nordzucker AG wird an klar definierten Leitlinien ausgerichtet. Diese Leitlinien beinhalten eine konsequente Orientierung an den Bedürfnissen und Erwartungen der Aktionäre, Kunden, Geschäftspartner und Mitarbeiter. Die Grundsätze guter Unternehmensführung sind für börsennotierte Aktiengesellschaften im Deutschen Corporate Governance Kodex (nachfolgend: „Kodex“) geregelt. Der Kodex enthält Empfehlungen und Anregungen zur guten Unternehmensführung und beschreibt außerdem gesetzliche Pflichten börsennotierter Aktiengesellschaften. Aufgrund der Vorschrift des § 161 Aktiengesetzes (nachfolgend: „AktG“) haben sich börsennotierte Aktiengesellschaften jährlich zur Einhaltung von Empfehlungen des Kodex zu erklären. Diese Erklärung erfolgt sowohl vergangenheitsbezogen als auch zukunftsbezogen. Die Nordzucker AG ist als nicht börsennotierte Aktiengesellschaft nicht gesetzlich verpflichtet, eine solche Erklärung nach § 161 AktG abzugeben. Der Kodex richtet sich an börsennotierte Aktiengesellschaften, seine Beachtung wird aber auch nicht börsennotierten Aktiengesellschaften empfohlen. Die Nordzucker AG befasst sich daher auf freiwilliger Basis intensiv mit den Empfehlungen des Kodex und berichtet in regelmäßigen Abständen, in der Regel jährlich, über die unternehmenseigene Corporate Governance. Dies schließt eine Erklärung zu den Empfehlungen des Kodex ein, die sich inhaltlich an die von § 161 AktG geforderte Entsprechenserklärung anlehnt. Sofern der Kodex gesetz liche Pflichten börsennotierter Aktiengesellschaften außerhalb von Empfehlungen regelt, sind diese auf die Nordzucker AG nicht anwendbar. Die Gesellschaft geht auch keine freiwillige Verpflichtung ein, diese zu befolgen. Die Erzielung eines angemessenen und dauerhaften Gewinns, die kontinuierliche Generierung von Wachstum und die Er höhung unserer Marktanteile leiten die Tätigkeit jedes einzelnen Mitarbeiters. Dabei stellt die beständige Verbesserung aller Geschäftsprozesse durch kompetente, zielorientiert geführte und leistungsorientiert entlohnte Mitarbeiter die Existenz und die langfristige, systematische Fortentwicklung des Unternehmens in einem sich wandelnden Wettbewerbsumfeld sicher. Die Einhaltung hoher Ansprüche an die Lebensmittel- und Futtermittelqualität und -sicherheit, die Ressourcenschonung, die kontinuierliche Minimierung und Verhütung von Umweltbelastungen sowie Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sind integraler Bestandteil aller Tätigkeiten der Nordzucker AG. Fehlervermeidung und Vorbeugung haben dabei einen besonderen Stellenwert. Der Vorstand der Nordzucker AG legt als Leitungsorgan die Unternehmenspolitik fest. Er ist für die strategische Ausrichtung des Unternehmens, die Planung und Festlegung des Unternehmensbudgets, die Ressourcenallokation sowie die Kontrolle der Geschäftsentwicklung verantwortlich. Ferner ist er zuständig für die Aufstellung der Quartals- und Jahresabschlüsse der Nordzucker AG und des Konzerns. Der Aufsichtsrat der Nordzucker AG hat einundzwanzig Mitglieder. Zwei Drittel der Aufsichtsräte sind Vertreter der Anteilseigner, ein Drittel Vertreter der Arbeitnehmer. Der Aufsichtsrat überwacht und berät den Vorstand bei der Führung der Geschäfte. Der Aufsichtsrat erörtert regelmäßig die Geschäftsentwicklung und Planung sowie die Strategie des Unternehmens und deren Umsetzung. Er prüft und verabschiedet den Jahresabschluss der Nordzucker AG und des Konzerns unter Berücksichtigung der Prüfungsberichte des Abschlussprüfers und der Ergebnisse der Prüfung durch den Prüfungs- und Finanzausschuss. Wesentliche Vorstandsentscheidungen sind an seine Zustimmung gebunden. Weitere Informationen : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 Im Hinblick auf seine Zusammensetzung hat der Aufsichtsrat in Anlehnung an die Empfehlung gemäß Ziffer 5.4.1 des Kodex am 10. März 2011 beschlossen, bei der Zusammensetzung des Aufsichtsrats die folgenden Elemente zu berücksichtigen: E r k l ä r u ng d e r N o r dz u c k e r AG z u m D e u t s c h e n Co r p o r at e G ov e r n a n c e Ko d e x i n An l e h n u ng a n § 161 A k tG > mindestens zwei Aufsichtsratssitze für Frauen. Vorstand und Aufsichtsrat der Nordzucker AG, Braunschweig, haben sich mit den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 24. Juni 2014 eingehend befasst. Obwohl der Deutsche Corporate Governance Kodex für die Nordzucker AG als nicht börsennotiertes Unternehmen nicht verbindlich vorgeschrieben ist, wurde und wird den dortigen Empfehlungen durch die Nordzucker AG mit folgenden Ausnahmen entsprochen: Derzeit sind diese Ziele erfüllt. Zudem sieht die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats vor, dass bei Vorschlägen zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern eine Altersgrenze von 65 Jahren berücksichtigt werden soll. 1. Interessenkonflikte in der Person von Aufsichtsrats mitgliedern treten aufgrund der besonderen Bedeutung landwirtschaftlichen Sachverstandes für das Unternehmen zurück (Ziffer 5.5.3). > mindestens drei Aufsichtsratssitze für Personen, die im besonderen Maße das Kriterium der Internationalität ver körpern (etwa durch Auslandserfahrung oder ausländische Staatsangehörigkeit); > mindestens drei Aufsichtsratssitze für Personen, die keine Funktion bei Kunden, Anbauerverbänden oder sonstigen Geschäftspartnern wahrnehmen sowie 2. Wegen der Einbeziehung der Nordzucker AG in den Konzernabschluss der Nordzucker Holding AG hat letztere ein besonderes Informationsbedürfnis (Ziffer 6.1). 3. D er Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2014/2015 wird aus organisatorischen Gründen nicht binnen 90 Tagen nach Geschäftsjahresende öffentlich zugänglich gemacht. Die Veröffentlichung erfolgt unmittelbar nach der Bilanzpressekonferenz, die für den 2. Juni 2015 vorgesehen ist (Ziffer 7.1.2). Sofern der Kodex gesetzliche Pflichten börsennotierter Aktiengesellschaften außerhalb von Empfehlungen regelt, sind diese auf die Nordzucker AG nicht anwendbar. Die Gesellschaft geht auch keine freiwillige Verpflichtung ein, diese zu befolgen. Im Übrigen wird auf die Ausführungen im Corporate Governance- Bericht verwiesen. Braunschweig, März 2015 Hans-Christian Koehler Hartwig Fuchs AufsichtsratsvorsitzenderVorstandsvorsitzender 97 98 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Weitere Informationen B e r i c h t d e s A u fs i c h t s r at s d e r N o r dz u c k e r AG f ü r da s G e s c h ä f t sj a h r 2 014/ 15 Hans-Christian Koehler, Vorsitzender des Aufsichtsrats Weitere Informationen : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 Sehr geehrte Ak tionärin, sehr geehrter Ak tionär, die Europäische Zuckermarktordnung („ZMO“) läuft am 30. September 2017 aus. Dieses für die Zuckerindustrie wegweisende Ereignis stand im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/2015 im Zentrum der Tätigkeiten und Überlegungen des Aufsichtsrats. Die Vorbereitung und Einstellung des Nordzucker Konzerns auf diesen neuen, geänderten Zuckermarkt ist von entscheidender Bedeutung, um auch weiterhin erfolgreich zu agieren. Zukünftig wird noch wichtiger sein, welche Produkte wo verkauft werden können. Hierbei sind schlanke Strukturen und schnelle Entscheidungswege essentiell. Nicht zuletzt deshalb wurde in dem Nordzucker Konzern im Dezember 2014 die Regionalstruktur abgeschafft und durch eine funktionale Struktur ersetzt. Des Weiteren wurde das Projekt „Change!“ initiiert, um den Wandel im Denken und Handeln aller Beteiligten auf den neuen, geänderten Zuckermarkt zu fokussieren. Nicht nur beim Verkauf unserer Produkte, sondern auch beim Einkauf von Zuckerrüben stehen wegweisende Änderungen bevor. Die Unterscheidung zwischen „Quotenrüben“ und „Nichtquotenrüben“ wird ab 1. Oktober 2017 entfallen. Das bisherige System von Lieferrechten wird mit Auslaufen der ZMO enden und ersetzt werden durch das in den Satzungen der Nordzucker Holding AG und Union-Zucker Südhannover GmbH vorgegebene System der Lieferansprüche, die an die Aktien bzw. Geschäftsanteile unserer beiden Muttergesellschaften gekoppelt sind. Mehrere Arbeits- und Projektgruppen bereiten diese Umstellung vor. Operativ war das abgelaufene Geschäftsjahr 2014/2015 durch eine lange Kampagne sowie einen starken Rückgang der Zuckerpreise gekennzeichnet. Lag der EU-Durchschnittspreis im März 2014 noch bei EUR 604 pro Tonne Weißzucker, belief er sich am Ende des Geschäftsjahres im Februar 2015 auf nur noch EUR 414 pro Tonne. Die verstärkte Ausrichtung der Nordzucker auf ein Unternehmen, das auch bei hoher Volatilität des Zuckermarkts erfolgreich wirtschaften kann, war und ist eines der zentralen Ziele von Aufsichtsrat und Vorstand. Das im letzten Geschäftsjahr gestartete Projekt zur weiteren Effizienzsteigerung wird die Erreichung dieses Zieles unterstützen. Da sich der Europäische Zuckermarkt und der Weltmarkt zukünftig stärker beeinflussen werden, sind sich Aufsichtsrat und Vorstand einig, dass die weitere Internationalisierung des Nordzucker Konzerns innerhalb und außerhalb Europas auch zukünftig ein wesentlicher Baustein der Unternehmensstrategie des Nordzucker Konzerns sein wird. Der Aufsichtsrat der Nordzucker AG hat auch im Geschäftsjahr 2014/2015 die ihm insbesondere nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen und den Vorstand bei der Leitung der Nordzucker AG und des Nordzucker Konzerns kontinuierlich beraten und überwacht. Diese Überwachung und Beratung erfolgte insbesondere in Aufsichtsratssitzungen und den Sitzungen der Ausschüsse des Aufsichtsrats. AU F SICHTSRATSSIT Z U N G E N Der Aufsichtsrat trat im Geschäftsjahr 2014/2015 zu vier ordentlichen Aufsichtsratssitzungen und nach der Hauptversammlung im Juli 2014 zur konstituierenden Sitzung zusammen. An allen Sitzungen nahm auch jeweils der Vorstand teil. Bei seiner ersten Aufsichtsratssitzung am 12. März 2014 beschloss der Aufsichtsrat das Budget des Nordzucker Konzerns für das Geschäftsjahr 2014/2015 und nahm die Mehrjahresplanung zur Kenntnis. Außerdem beschloss der Aufsichtsrat insbesondere eine Änderung der Geschäftsordnung des Vorstands, erörterte die Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 13. Mai 2013 und verabschiedete eine aktualisierte Entsprechens erklärung in Anlehnung an § 161 Aktiengesetz, die den Aktionären auf der Internetseite der Nordzucker AG sowie im jeweiligen Geschäftsbericht dauerhaft zugänglich gemacht wurde (siehe auch: Corporate Governance-Bericht im Geschäftsbericht). Der Jahres- und Konzernabschluss des Geschäftsjahres 2013/2014 stand im Mittelpunkt der zweiten Aufsichtsratssitzung am 22. Mai 2014 (sog. „Bilanzsitzung“). Nach Bericht des Abschlussprüfers und eingehender Diskussion sowie auf Empfehlung seines Prüfungs- und Finanzausschusses stellte der Aufsichtsrat den Jahresabschluss der Nordzucker AG fest und billigte den Konzernabschluss. Auch die Hauptversammlung am 10. Juli 2014 stand auf der Agenda der Sitzung. Zudem beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit der Vorstandsvergütung und beschloss auf Empfehlung seines Personalausschusses die variable Vergütung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2013/2014. 99 10 0 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Weitere Informationen Bei der Hauptversammlung am 10. Juli 2014 wählten die Aktionäre der Nordzucker AG die turnusgemäß ausscheidenden Aufsichtsratsmitglieder Michael Gerlif, Dr. Harald Isermeyer und Jochen Johannes Juister erneut in den Aufsichtsrat. Für den ausgeschiedenen Andreas Scheffrahn wurde Grit Worsch neu in den Aufsichtsrat gewählt. Der Aufsichtsrat dankt Andreas Scheffrahn für seinen langjährigen Einsatz zum Wohle des Nordzucker Konzerns. Direkt im Anschluss an die Hauptversammlung fand die konstituierende Aufsichtsratssitzung statt, bei der die Personalia im Vordergrund standen: HansChristian Koehler wurde erneut zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt. Ebenso wurden seine Stellvertreter, Helmut Meyer aus dem Kreis der Anteilseigner-Vertreter und Dieter Woischke aus dem Kreis der Arbeitnehmer-Vertreter, wiedergewählt. In den Präsidialausschuss, dem Hans-Christian Koehler als Aufsichtsratsvorsitzender vorsteht, wurden Hans Jochen Bosse, Michael Gerlif, Dr. Harald Isermeyer, Jochen Johannes Juister, Sigrun Krussmann und Dieter Woischke gewählt. Zum neuen Vorsitzenden des Prüfungs- und Finanzausschusses wurde Michael Gerlif gewählt, zu weiteren Mitgliedern Ulf Gabriel, Dr. Harald Isermeyer, Jochen Johannes Juister und Marina Strootmann. Zu Mitgliedern des Personalausschusses wurden Dr. Harald Isermeyer und Dieter Woischke gewählt, zu Mitgliedern des Nominierungsausschusses Gerhard Borchert, Dr. Harald Isermeyer, Dr. Hans Theo Jachmann und Helmut Meyer. Hans-Christian Koehler steht als Aufsichtsratsvor sitzender dem Personal- und dem Nominierungsausschuss vor. Des Weiteren stand die Änderung der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats auf der Agenda der konstituierenden Aufsichtsratssitzung. Bei der dritten Aufsichtsratssitzung am 9. Oktober 2014 stimmte der Aufsichtsrat auf Empfehlung seines Prüfungs- und Finanzausschusses nach gründlicher Prüfung dem vom Vorstand vorgelegten Investitionsbudget für das Geschäftsjahr 2015/2016 zu. Des Weiteren beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit der Strategie des Nordzucker Konzerns und den in die Wege geleiteten Projekten insbesondere vor dem Hintergrund der stark fallenden Zuckerpreise und dem Auslaufen der ZMO am 30. September 2017. Die vierte Aufsichtsratssitzung am 4. Dezember 2014 fand im Rahmen einer Exkursion des Aufsichtsrats ins Werk Clauen statt. Der Aufsichtsrat befasste sich bei dieser Sitzung intensiv mit der neuen Organisationsstruktur des Nordzucker Konzerns: die bisherige Struktur der drei Regionen Zentral-, Nord- und Osteuropa wurde abgeschafft und in eine funktionale Struktur überführt, um zukünftig noch schneller und effizienter handeln zu können. Des Weiteren diskutierte der Aufsichtsrat über die Wachstumsstrategie des Nordzucker Konzerns innerhalb und außerhalb Europas, an der trotz Beendigung des Projekts in Sambia auch zukünftig festgehalten wird. Nicht zuletzt deshalb stimmte der Aufsichtsrat einer 25 %igen Beteiligung der Nordzucker AG am Zuckerhandelsgeschäft der August Töpfer Zuckerhandelsgesellschaft mbH & Co. KG zu. Bei der Aufsichtsratssitzung wurde auch die Effizienzprüfung des Aufsichtsrats angestoßen, die entsprechend der Vorgaben des Deutschen Corporate Governance Kodex nach den Geschäftsjahren 2010/2011 und 2012/2013 auch im abgelaufenen Geschäftsjahr durchgeführt wurde. In seiner Sitzung am 25. März 2015 (außerhalb der Berichtsperiode) hat der Aufsichtsrat die mit externer Unterstützung geführten Einzelgespräche und Fragebogen ausgewertet und Verbesserungsvorschläge diskutiert, um die Arbeit des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse sowie die Zusammenarbeit mit dem Vorstand stetig zu verbessern. Des Weiteren hat sich der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2014/2015 in allen Sitzungen intensiv mit den Folgen und Risiken des Kartellverfahrens sowie den Finanzstatus einschließlich Vorausschauen und Planungen der Nordzucker AG und des Nordzucker Konzerns befasst. Er hat die Strategie, deren Weiterentwicklung und die Unternehmensplanung des Nordzucker Konzerns mit dem Vorstand regelmäßig diskutiert. Der Gang der Geschäfte, die Risikolage, das Risiko management nebst Internem Kontrollsystem und Compliance sowie Geschäftsvorgänge von erheblicher Bedeutung waren ebenfalls Gegenstand der Aufsichtsratssitzungen. Der Vorstand ist innerhalb und außerhalb von Aufsichtsratssitzungen seinen Informationspflichten nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnungen nachgekommen und hat den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über die für das Unternehmen relevanten Vorkommnisse unterrichtet. Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat alle Sachverhalte vorgelegt, die der Entscheidung durch den Aufsichtsrat bedurften. Beschlussvorschlägen des Vorstands hat der Aufsichtsrat nach gründlicher Prüfung und Beratung zugestimmt. Darüber hinaus stand insbesondere der Aufsichtsratsvorsitzende auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen mit dem Vorstand in regelmäßigem Kontakt, hat sich über die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage und die wesentlichen Geschäftsvorfälle informiert und mit ihm Fragen der Strategie, Planung, Geschäftsentwicklung, Risikolage, des Risikomanagements und der Compliance im Unternehmen beraten. AUSSCHÜSSE D ES AU F SICHTSRATS Der Aufsichtsrat der Nordzucker AG hat zur effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben vier Ausschüsse gebildet: Präsidialausschuss, Prüfungs- und Finanzausschuss, Personalausschuss Weitere Informationen : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 und Nominierungsausschuss. Der jeweilige Ausschussvorsitzende berichtet in der Aufsichtsratssitzung über die wesentlichen Inhalte der Ausschusssitzungen; des Weiteren werden sämtliche Protokolle der Ausschusssitzungen allen Mitgliedern des Aufsichtsrats zur Verfügung gestellt. Der Präsidialausschuss des Aufsichtsrats tagte im Geschäftsjahr 2014/2015 viermal (6. Mai, 20. August, 23. September und 18. November 2014), wobei die Sitzung am 20. August zusammen mit dem Prüfungs- und Finanzausschuss stattfand. Das Aufsichtsratspräsidium befasste sich insbesondere mit den jeweils wesentlichen aktuellen Themen des Nordzucker Konzerns sowie der strategischen Projekte und Ausrichtung insbesondere vor dem Hintergrund des Auslaufens der ZMO und der stark fallenden Zuckerpreise. Das Präsidium bereitete zudem die Aufsichtsratssitzungen (einschließlich Termin- und Themenplanung), die Hauptversammlung sowie die Effizienzprüfung des Aufsichtsrats vor und setzte sich mit der Erklärung der Nordzucker AG zum Deutschen Corporate Governance Kodex in Anlehnung an § 161 AktG auseinander. Der Prüfungs- und Finanzausschuss trat im Geschäfts jahr 2014/2015 fünfmal (6. Mai, 20. August, 23. September, 18. November 2014 und 5. Februar 2015) zusammen, wobei eine Sitzung zusammen mit dem Präsidialausschuss stattfand und eine Sitzung per Telefonkonferenz durchgeführt wurde. Er befasste sich regelmäßig mit dem Finanzstatus und den Vorausschauen, der Unternehmensfinanzierung, der Investitionsplanung, den Quartals- und Halbjahresabschlüssen des Nordzucker Konzerns und der Nordzucker AG, dem Risikomanagement, dem Internen Kontrollsystem sowie der Wirksamkeit, der Ausstattung und den Feststellungen der Internen Revision. Der Ausschuss diskutierte in Gegenwart des Abschlussprüfers die Abschlüsse und Lageberichte des Nordzucker Konzerns sowie der Nordzucker AG für das Geschäftsjahr 2013/2014. Gegenstand der Beratungen war auch die Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2014/2015 und die Kontrolle der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers. Die Prüfung und Billigung des Jahres- und Konzernabschlusses und des Abhängigkeitsberichts für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2014/2015 sowie der Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2015/2016 und der Dividendenvorschlag an die Hauptversammlung wurden auf einer Sitzung außerhalb des Berichtszeitraums am 12. Mai 2015 vorbereitet. Der Personalausschuss tagte im Geschäftsjahr 2014/2015 am 11. März und 22. April 2014 und fasste einen Umlauf beschluss am 12. Mai 2014. Er hat insbesondere das System der Vorstandsvergütung überprüft sowie die Entscheidungen des Aufsichtsrats über die variable Vergütung des Vorstands vorbereitet (siehe Vergütungsbericht im Geschäftsbericht). Der Nominierungsausschuss tagte im Geschäftsjahr 2014/2015 am 8. Mai 2014. Er entwickelte und beschloss ein Anforderungsprofil für die Anteilseigner-Vertreter im Aufsichtsrat und gab dem Gesamtaufsichtsrat auf dessen Basis eine Empfehlung im Hinblick auf den Vorschlag an die Hauptversammlung bezüglich der Wahl von Aktionärsvertretern in den Aufsichtsrat. J AHRESABSCHLUSS 2 014/2 015 Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat den Jahresabschluss der Nordzucker AG und des Konzerns sowie den Lagebericht und den Konzernlagebericht sowie den Gewinnverwendungsbeschluss und den Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen fristgerecht vorgelegt. Die von der Hauptversammlung am 10. Juli 2014 auf Vorschlag des Aufsichtsrats als Abschlussprüfer gewählte Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hannover, hat den Jahresabschluss der Nordzucker AG für das Geschäftsjahr 2014/2015, deren Lagebericht, den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht geprüft und jeweils einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der Abschlussprüfer hat auch den Abhängigkeitsbericht geprüft, den Aufsichtsräten rechtzeitig vorgelegt und folgenden Bestätigungsvermerk erteilt: „Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind und 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war.“ Die oben genannten Dokumente wurden vom Prüfungs- und Finanzausschuss und vom Aufsichtsrat nach rechtzeitiger Vorlage eingehend geprüft und im Beisein des Abschlussprüfers nach dessen Bericht über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung umfassend erörtert. Der Aufsichtsrat hat sich dem Ergebnis der Prüfung durch die Abschlussprüfer in seiner Sitzung am 1. Juni 2015 angeschlossen und im Rahmen seiner eigenen Prüfung festgestellt, dass Einwendungen nicht zu erheben sind. Der Aufsichtsrat hat die vom Vorstand aufgestellten Jahres abschlüsse gebilligt; der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Der Aufsichtsrat hat außerdem dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns zugestimmt, mithin der Ausschüttung einer Dividende von EUR 0,10 pro Aktie. Dem Vorstand und allen Mitarbeitern des Nordzucker Konzerns dankt der Aufsichtsrat für die im Geschäftsjahr 2014/2015 geleistete Arbeit. Braunschweig, den 1. Juni 2015 Hans-Christian Koehler Vorsitzender des Aufsichtsrats 101 102 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Weitere Informationen g lo ss a r Eigenkapitalrendite Eine Größe, welche die Profitabilität des eingesetzten Kapitals abbildet. Sie ermittelt sich aus dem erzielten Periodenergebnis im Verhältnis zum bilanziellen Eigenkapital. F i n a nzw i r t s c h a f t Cashflow Netto-Zufluss an Geldmitteln. Differenz aus den zahlungswirksamen Einnahmen und den zahlungswirksamen Ausgaben in einer Berichtsperiode. Der Cashflow steht dem Unternehmen für Investitionen, Rückführung von Verbindlichkeiten und Gewinnausschüttung zur Verfügung. Deutscher Corporate Governance Kodex (DCGK) (‚Richtlinien zur Unternehmensführung‘) 2002 formulierter Kodex zur Führung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften. Der DCGK enthält national und international anerkannte Standards verantwortungsvoller Unternehmensführung, die vor allem auf Transparenz und Nachvollziehbarkeit ausgerichtet sind. Festgelegt sind darin Zuständigkeiten von Vorstand und Aufsichtsrat, Regelungen und Empfehlungen zum Schutz der Aktionärsrechte und zur Besetzung der Führungs- und Aufsichtsgremien sowie zu deren Vergütung. Auch nicht börsennotierten Unternehmen wird die Beachtung des DCGK empfohlen. Dividende Der auf die einzelne Aktie entfallende Betrag des Bilanzgewinns einer Aktiengesellschaft. Die Dividende wird entweder in Prozent des Nennwerts oder in Währungseinheiten pro Stück (Dividende je Aktie) ausgedrückt. Über die Ausschüttung der Dividende beschließt die Haupt - (Gesellschafter) - Versammlung. In Deutschland wird die Dividende jährlich gezahlt. EBIT (‚Earnings before interest and taxes‘) Bezeichnet den Gewinn der betrieblichen Tätigkeit vor Abzug von Zinsen und Steuern. Diese Kennzahl soll eine Aussage über das Ergebnis aus dem laufenden Geschäft machen. Dabei bleibt die unterschiedliche Kapitalausstattung von Unternehmen unbeachtet, sodass das allgemeine Zinsniveau sowie Steuersätze keine Berücksichtigung finden. EBITDA (‚Earnings before interest, taxes depreciation and amortization’) Bezeichnet den Gewinn der betrieblichen Tätigkeit vor Abzug von Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Die Kennzahl ist ein Maß für die operative Leistungsfähigkeit vor Berücksichtigung von Aufwendungen für Investitionen. Eigenkapitalquote Kennzahl, die das Verhältnis des bilanziellen Eigenkapitals zur Gesamtbilanzsumme darstellt. Entsprechenserklärung Geschäftsjährlich von Vorstand und Aufsichtsrat börsennotierter Gesellschaften gemäß § 161 AktG abzugebende und zu veröffentlichende Erklärung, inwieweit die Unternehmensführung den Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ entspricht und welche Empfehlungen nicht angewendet werden. Future Ein verbindlicher Terminkontrakt zwischen zwei Parteien (im Gegensatz zu halbseitig verpflichtenden Verträgen bei Optionen), eine Art Termingeschäft. Ein solcher Vertrag ist charakterisiert durch die verpflichtende Lieferung (für den Verkäufer) bzw. Abnahme (für den Käufer) eines genau bestimmten Vertrags gegenstands (Basiswert) in einer bestimmten Menge (Kontraktgröße) und Qualität, zu einem fixen Zeitpunkt in der Zukunft (Termin) und zu einem konkreten, bereits bei Vertragsabschluss festgelegten Preis. Goodwill bzw. Geschäfts- oder Firmenwert Als Goodwill wird ein immaterieller Vermögenswert bezeichnet, der entsteht, wenn der Kaufpreis für ein Unternehmen höher ist als sein neubewertetes Eigenkapital. Konsortialkredit Siehe syndizierter Kredit. Nettoverschuldung Finanzverbindlichkeiten abzüglich liquider Mittel. Swap (Englisch: (Aus-)Tausch) Im wirtschaftlichen Sinne ein Sammelbegriff für eine Vereinbarung, deren Gemeinsamkeit ein Austausch von zukünftigen Basisgütern ist. Das können Zahlungsströme, Zinsen, Devisen, Rohstoffe etc. sein. Die Vereinbarung definiert dabei, wie der Austausch berechnet und wann er fällig wird. Syndizierter Kredit Kreditvergabe durch mehrere Banken (Syndikat, Konsortium) auf Basis einer einheitlichen vertraglichen Dokumentation und zu denselben Konditionen und Bedingungen. Umsatzrendite Eine Kennzahl, die das Periodenergebnis ins Verhältnis zum Umsatz setzt und damit eine Aussage zur Profitabilität des Unternehmens ermöglicht. Weitere Informationen : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 Zucker und Bioethanol Bioethanol (Agraralkohol) Ethanol, der aus Biomasse (nachwachsenden Kohlenstoffträgern) hergestellt wird. Stärke (z. B. aus Weizen oder Mais) wird dazu enzymatisch in Glukose aufgespalten, die anschließend mit Hefepilzen versetzt und zu Ethanol vergoren wird. Für die Ethanolgewinnung aus Zuckerrüben gelangen Rohsaft oder Dicksaft als Zwischenprodukte der Zuckererzeugung direkt zur Fermentation. Bioethanol ist gegenüber fossilen Energieträgern CO2-neutral und bietet langfristig wirtschaftliche Vorteile. In Deutschland gilt seit 2007 das Biokraftstoffquotengesetz, das Beimischungsquoten von Bioethanol zu Ottokraftstoffen festlegt. CO2 (Kohlenstoffdioxid,‚Treibhausgas’) Chemische Verbindung aus Kohlenstoff und Sauerstoff, die neben Kohlenstoffmonoxid zur Gruppe der Kohlenstoffoxide gehört. Das farb- und geruchlose Gas ist natürlicher Bestandteil der Luft. Es entsteht bei der Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Substanzen und bei der Zellatmung. Pflanzen und manche Bakterien wandeln CO2 in Biomasse um. Dicksaft Ein auf rund 70 bis 75 Prozent Trockensubstanz eingedickter, gereinigter Zuckersaft. Dicksaft entsteht am Ende der Verdampfstation, bevor die eigentliche Kristallisation des Zuckers in den Kochapparaten im Zuckerhaus folgt. Emission Abgabe von Substanzen an die Umwelt. Isoglukose Vorwiegend aus Maisstärke hergestellter Zucker, der in Getränken und Obstkonserven verwendet wird. Isoglukose ist ein Marktordnungsprodukt. Kohlenhydrate oder Saccharide Vor allem Zucker und Stärken bilden zusammen mit den Fetten und Proteinen den quantitativ größten verwertbaren und nicht verwertbaren (Ballaststoffe) Anteil an der mensch lichen Nahrung. Kohlenhydrate sind der Hauptenergielieferant für den menschlichen Organismus. Melasse Sirupartiges Nebenerzeugnis der Zuckergewinnung, das zur Herstellung von Hefen und Futtermitteln eingesetzt wird. Pellets oder Trockenschnitzelpellets Nebenerzeugnis der Zuckergewinnung. Pellets bestehen aus extrahierten, getrockneten Zuckerrübenschnitzeln, die melassiert oder unmelassiert als Futtermittel angeboten werden. Raffination (oder ‚Raffinierung’/‚Raffinade’) Bezeichnet im allgemeinen Sinne ein Verfahren zur Reinigung oder Veredelung von Rohstoffen. Bei Zucker bedeutet dies das Entfärben von braunem Rohzucker (aus Zuckerrohr oder Zuckerrübe) durch die (wiederholte) Abfolge verschiedener Verfahrensschritte in Raffinade(-Zucker). Rohrrohzucker Zucker, der aus Zuckerrohr gewonnen wird. Dieser kann durch Raffination auch in Weißzucker umgearbeitet werden. Rohsaft Aus Zuckerrüben gewonnener zuckerhaltiger Saft, der zu Zucker oder Bioethanol weiterverarbeitet werden kann. Schnitzel oder Pressschnitzel oder Rübenschnitzel Ausgepresste Rübenschnitzel sind ein Produkt, das bei der Zuckergewinnung anfällt. Sie werden als Futtermittel verwendet. Stevia Ein aus der Pflanze „Stevia rebaudiana“ („Süßkraut“, auch „Honigkraut“ genannt) gewonnener Süßstoff, der hauptsächlich aus Steviolglycosiden besteht. Steviolglycoside sind als E 960 in der EU seit dem 2. Dezember 2011 als Lebensmittelzusatzstoffe zugelassen. Weißzucker Der übliche Verbrauchszucker, der durch Raffination aus Rohzucker gewonnen wird. 103 10 4 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Weitere Informationen Zuckerwirtschaf t AKP-Staaten (Afrika, Karibik und Pazifik) 77 mehrheitlich ehemalige Kolonialstaaten Frankreichs und Großbritanniens, denen die EU seit 1975 durch Präferenz abkommen (Cotonou-Abkommen) einen bevorzugten Zugang zum Binnenmarkt und den zollfreien Import von 1,3 Millionen Tonnen Rohzucker einräumt. Die EU will das Cotonou-Abkommen ab 2008 durch so genannte Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (WPA) mit den AKP-Staaten ablösen. Bezogen auf Zucker soll darin eine Gleichstellung dieser Länder mit den am wenigsten entwickelten Ländern (LDC) erfolgen. Dansukker Das Tochterunternehmen des Nordzucker Konzerns, Nordic Sugar, bietet für Verbraucher unter der Marke Dansukker eine breite Palette süßer Zuckerprodukte aus Zuckerrübe und Zuckerrohr an. Das Angebot wurde kontinuierlich entwickelt, um es den Bedürfnissen moderner Haushalte anzupassen und enthält zum Beispiel verschiedene Kristallzucker, Würfel- und Puderzucker, braune Zucker und Sirupe ebenso wie Bio- und Fairtrade-Varianten. Fairtrade Kern des Fairtrade-Standards ist die Zahlung eines garantierten Mindestpreises, der über dem Weltmarktpreis liegt und die Kosten der Produzenten für ihre Lebenshaltung und den Anbau deckt. LDC (,Least developed countries’) Die am wenigsten entwickelten Länder der Erde. Dieser Begriff bezieht sich auf einen EU-Beschluss von 2001, nach dem alle Waren außer Waffen aus den 50 am wenigsten entwickelten Ländern zollfrei in die EU importiert werden dürfen. Für Zucker wurde eine Übergangsregelung bis 2009 vereinbart. Seit dem 1. Juli 2009 kann Zucker aus den LDC-Staaten zollfrei und ohne Mengenbegrenzung in die EU eingeführt werden. Produktionsabgabe Marktordnungsabgabe der Rübenanbauer und Zuckerhersteller zur Finanzierung der Exporte von in der EU nicht abgesetztem Quotenzucker. SweetFamily Die internationale Dachmarke des Nordzucker Konzerns. In Deutschland, Polen, der Slowakei und Ungarn werden seit November 2004 Rübenzuckerprodukte für Endverbraucher, Bäckereihandwerk und Lebensmittelindustrie unter der Marke SweetFamily vermarktet. WTO (,World Trade Organisation’) Multinationale Verhandlungsorganisation mit Sitz in Genf, in der 150 Mitgliedstaaten über die Liberalisierung des Welthandels verhandeln. ZMO (‚Zuckermarktordnung’) Seit 1968 (in den Geltungsbereichen EWG/EG/EU) bestehende gemeinsame Marktorganisation für Zucker, die Preise für Zucker- und Zuckerrüben, maximale Produktionsmengen für Zucker sowie Außenschutzbestimmungen regelt. Die bisher gültige Verordnung (EG) Nr. 1260/2001 wurde zum 1. Juli 2006 abgelöst von der Verordnung (EG) Nr. 318/2006, die die Agrarminister der EU-Mitgliedsstaaten am 20. Februar 2006 verabschiedet haben. Zum 30. September 2017 läuft die ZMO in ihrer jetzigen Form aus. Zuckerquote Zuckerquoten wurden in der EU eingeführt, um die Zuckerproduktion zu begrenzen und Überschüsse zu vermeiden. Für die innerhalb dieser Quote produzierten Mengen besteht eine Abnahme- und Preisgarantie. Zuckerwirtschaftsjahr (ZWJ) Das Wirtschaftsjahr der gemeinsamen Marktorganisation für EU-Zucker beginnt jeweils am 1. Oktober und endet am 30. September. Weitere Informationen : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 Z e r t i f i z i e r u ng e n , Q ua l i tät ss i c h e r u ng u nd V e r b r a u c h e r s c h u t z DIN EN ISO 9001 Diese Norm gehört zur Normenreihe EN ISO 9000 ff., die die Grundsätze für Maßnahmen zum Qualitätsmanagement dokumentieren. Dabei geht die EN ISO 9001 speziell auf Anforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem ein, bei denen eine Organisation ihre Fähigkeit darlegen muss, Produkte bereitzustellen, welche die Anforderungen der Kunden und allfällige behördliche Anforderungen erfüllen. DIN EN ISO 14001 Diese international gültige Norm legt weltweit anerkannte Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem fest. DIN EN ISO 22000 Diese Norm beinhaltet Vorgaben für ein weltweit gültiges Managementsystem im Bereich Lebensmittelsicherheit. DIN EN ISO 50001 Ein zertifizierbarer ISO-Standard (International Organization for Standardization), der die Anforderungen für die Einrichtung, Umsetzung, Aufrechterhaltung und Verbesserung eines Energie managementsystems vorgibt. EMAS III (,Eco Management and Audit Scheme’) Freiwilliges System der EU für das Umweltmanagement und die Förderung der Umweltschutzleistungen. FSSC 22000 Die erste globale Food Safety-Norm, die auf die Lebensmittelproduktion abzielt. Diese Norm wurde speziell für Unternehmen entwickelt, die tierische oder pflanzliche Produkte oder Lebensmittelzutaten herstellen oder verarbeiten. GMP B2 (,Good Manufacturing Practice B2’) Niederländischer Standard zur Qualitätslenkung der Futtermittel für die Tierfütterung für ausländische Lieferanten. IFS-Standard (,International Food Standard’) Dieser Standard dient der Lebensmittelsicherheit und dem Verbraucherschutz. OHSAS 18001 (‚Occupational Health- and Safety Assessment Series’) Keine Norm, kann aber als Zertifizierungsgrundlage für Managementsysteme zum Arbeitsschutz (AMS) verwendet werden. Die Struktur von OHSAS orientiert sich an der DIN EN ISO 14001. Somit eignet es sich zur Anwendung als integriertes Managementsystem. PAS 220 (‚Publicly Available Specification 220’) Zertifizierungsstandard, der entwickelt wurde, um grundlegende Anforderungen für die Zertifizierung von Produktionsprozessen innerhalb der Lebensmittelkette zu definieren und der dazu dient, die Einhaltung von Standards zur Lebensmittel sicherheit sicherzustellen. Er ist auf die gemeinsame Anwendung mit DIN EN ISO 22000 abgestimmt. ISO 22000 und PAS 220 sind allgemein als FSSC 22000 bekannt. 10 5 10 6 N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 : Weitere Informationen wichtige termine F i n a nz k a l e nd e r 1. Juli 2015Gesellschafterversammlung Union-Zucker Südhannover in Nörten-Hardenberg 15. Juli 2015Hauptversammlung Nordzucker Holding AG, Stadthalle Braunschweig 16. Juli 2015Hauptversammlung Nordzucker AG, Stadthalle Braunschweig o n l i n e - p u b l i k at i o n e n Folgende Publikationen finden Sie unter www.nordzucker.de > Geschäftsberichte und Quartalsberichte > Compliance-Erklärung > Aktionärsbriefe Weitere Informationen : N o r d z u c k e r G e s c h ä f t s B ER I CHT 2014/15 Nordzucker hat diesen Geschäftsbericht im Sinne eines nachhaltigen Umweltschutzes produziert. Der Druck erfolgte klimaneutral nach dem Verfahren von Arktik. Alle CO2-Emissionen, die mittelbar oder unmittelbar beim Druck entstehen, wurden ermittelt und über Investitionen in renommierte Klimaschutzprojekte kompensiert. 107 Nordzucker AG Küchenstraße 9 38100 Braunschweig Telefon: 0531 2411-0 Telefax: 0531 2411-100 [email protected] www.nordzucker.de Corporate Communications Christian Kionka Telefon: 0531 2411-173 [email protected] Investor Relations Bianca Deppe-Leickel Telefon: 0531 2411-335 [email protected] Aktienregister Martin Eichholz Telefon: 0531 2411-119 [email protected] Der vorliegende Geschäftsbericht des Nordzucker Konzerns ist auch in englischer Sprache verfügbar. Der Bericht wird in den Sprachen Deutsch und Englisch als HTML-Version im Internet unter www.nordzucker.de und im Download-Center als PDF-Datei zum Herunterladen zur Verfügung gestellt.
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