Blatt 2 - Universität Bielefeld

Universit¨at Bielefeld, Prof. Dr. Thomas Dahm
Bielefeld, den 16.04.2015
¨
Ubungen
zur Theoretischen Physik II
Sommersemester 2015
Blatt 2
Aufgabe 4: Hermitesche Operatoren (3 Punkte)
In der Vorlesung wurde das Skalarprodukt zweier Wellenfunktionen ψ(~r) und ϕ(~r) definiert durch den Ausdruck
Z
hϕ|ψi = d3 rϕ∗ (~r)ψ(~r)
Der Operator Aˆ† wird als der zum Operator Aˆ adjungierte Operator bezeichnet, wenn
f¨
ur beliebige Wellenfunktionen ϕ und ψ gilt:
D
E D
E
†
ˆ
ˆ
A ϕ|ψ = ϕ|Aψ
Ein Operator Aˆ wird hermitesch genannt, wenn Aˆ = Aˆ† , d.h. wenn er selbstadjungiert
ist. Zeigen Sie, dass sowohl der Ortsoperator ~ˆr als auch der Impulsoperator pˆ~ hermitesche
∂
hermitesch ?
Operatoren sind. Ist der Ableitungsoperator ∂x
Aufgabe 5: Freies Teilchen (10 Punkte)
Betrachten Sie die eindimensionale Schr¨odinger-Gleichung f¨
ur ein freies Teilchen, d.h.
ohne Potential V (x) = 0:
~2 ∂ 2 ψ
∂ψ
=−
i~
∂t
2m ∂x2
a) Zeigen Sie, dass die ebenen Wellen
ψ (x, t) = Cei(kx−ωk t)
L¨osungen der freien Schr¨odinger-Gleichung sind. Welcher Zusammenhang muss dazu
zwischen k und ωk bestehen ?
(1 P.)
b) Zeigen Sie, dass auch alle Linearkombinationen solcher ebenen Wellen von der Form
Z ∞
dk C(k)ei(kx−ωk t)
ψ (x, t) =
−∞
L¨osungen der freien Schr¨odinger-Gleichung sind. Zum Zeitpunkt t = 0 ist die Funktion
C(k) also gerade die Fourier-Transformierte der Funktion ψ (x, t = 0).
(1 P.)
c) Zum Zeitpunkt t = 0 sei die Wellenfunktion des freien Teilchens gegeben durch:
(
)
1
(x − x0 )2
exp −
ψ (x, t = 0) = √
+ ik0 (x − x0 )
4
4d2
2πd2
wobei d, x0 und k0 reelle Parameter seien. Berechnen Sie mit Hilfe einer Fourier-Transformation zun¨achst C(k) und dann mit Hilfe der Formel aus b) die Wahrscheinlichkeitsverteilung f¨
ur das Teilchen |ψ (x, t)|2 als Funktion der Zeit t. Beschreiben Sie in Worten,
wie sich die Wahrscheinlichkeitsverteilung im Laufe der Zeit ver¨andert.
(3 P.)
Hinweise:
• Die Formel
R∞
2
dxe−αx =
−∞
pπ
α
gilt auch f¨
ur komplexe α, wenn Re α > 0.
• Zwischenergebnis:
ik0 (x−x0 )−
2t
i~k0
2m
e
q
ψ (x, t) = √
4
2
2πd 1 +
(x−x0 − ~km0 t )
2 i~t
e 4(d + 2m )
2
−
i~t
2d2 m
d) Da die Breite des Wellenpaketes zeitabh¨angig ist, zerfließt“ es. Wie lange dauert es,
”
bis sich die Breite
• eines Sandkornes (m ≈ 1 mg, d ≈ 1 mm)
• eines Alphateilchens (42 He++ , m ≈ ?, d ≈ 10−13 m)
jeweils verdoppelt hat ? Vergleichen Sie Ihr Resultat mit dem Alter des Universums.
(1 P.)
e) Berechnen Sie die Mittelwerte und Unsch¨arfen hˆ
xi, ∆x, hˆ
pi, ∆p von Ort und Impuls der
Wellenfunktion ψ (x, t). Welches Ergebnis erhalten Sie f¨
ur das Produkt der Unsch¨arfen
∆x∆p ? Erf¨
ullt es die Heisenbergsche Unsch¨arferelation ?
(4 P.)
Aufgabe 6: Rechenregeln fu
¨ r Kommutatoren (3 Punkte)
ˆ B
ˆ und Cˆ Operatoren, die nicht untereinander kommutieren. Zeigen Sie
Es seien A,
folgende Rechenregeln:
a)
h
i h
i h
i
ˆ Cˆ = A,
ˆ Cˆ + B,
ˆ Cˆ
Aˆ + B,
(1 P.)
b)
h
i
h
i h
i
ˆ Cˆ = Aˆ B,
ˆ Cˆ + A,
ˆ Cˆ B
ˆ
AˆB,
(1 P.)
c)
h
ˆ B
ˆ
A,
i†
h
i
ˆ † , Aˆ†
= B
ˆ † die adjungierten Operatoren von Aˆ und B
ˆ sind.
wobei Aˆ† und B
Besprechung am 24.04.2015.
(1 P.)