REGION MOSBACH Nr. 65 / Rhein-Neckar-Zeitung LOKALREDAKTION MOSBACH So erreichen Sie uns: Donnerstag, 19. März 2015 3 Kinder erleben das „Abenteuer Essen“ Geschäftsstelle: (0 62 61) 93 22-71 00 Kindergarten Don Bosco nimmt als einziger im Kreis an Ernährungs-Pilotprojekt der Metropolregion teil – Länderübergreifende Aktion Tel. Redaktion: (0 62 61) 93 22-71 50 Fax Redaktion: (0 62 61) 93 22-9 71 50 E-Mail Redaktion: [email protected] Von Peter Lahr Wandershow zum Schmunzeln Manuel Andrack im „fideljo“ Mosbach. Wandern und Comedy – geht das zusammen? „Aber selbstverständlich!“, meint Manuel Andrack und will davon jetzt auch das Mosbacher Publikum überzeugen. Mit beidem kennt er sich bestens aus: Comedy spielte während seiner 13-jährigen Zusammenarbeit mit Harald Schmidt als Redaktionsleiter und Showpartner eine große Rolle, seine Bücher über das Wandern wurden Bestseller. Mit seinem Wander-Comedy-Programm „Andracks kleine Wandershow“ gastiert er am DonANZEIGE nerstag, 26. März, im „fideljo“, dem Zentrum für Kultur und Begegnung in der Neckarburkener Str. 18. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr, Einlass in den Eventbereich wird ab 19.30 Uhr gewährt. Gerade jetzt, wo sich die Nominierung des Neckarsteigs zum schönsten Wanderweg Deutschlands in ihrer heißen Phase befindet, kommt das Mosbacher Gastspiel von Manuel Andrack sehr gelegen. „Andracks kleine Wandershow“ ist eine überraschende, informative und sehr lustige Multivisionsshow über das Wandern und das Drumherum. Was ist eigentlich in der Kindheit von Menschen, die Wandern aus tiefster Seele hassen, schief gelaufen? Sind die Eltern schuld oder die Wanderwege? Oder womöglich doch Roy Black und die Försterliesel? Andrack hat die Traumata von Wanderern, Nichtwanderern und Noch-nicht-Wanderern erforscht – und dabei Erstaunliches entdeckt. Das unter der Regie von Eckart von Hirschhausen entstandene Programm ist eine Liebeserklärung an die Natur und eine Hommage an den Wandersport. Es entführt das Publikum an Orte, an denen es noch nie war und auch niemals gewesen sein sollte. F i Info: Karten gibt es im fideljo, bei der Rhein-Neckar-Zeitung und in der Tourist Information am Marktplatz. Neckarelz. „Brauchen wir Butter?“ „Was ist das Grüne?“ „Jeder darf ein bisschen Gießen.“ Man glaubt es kaum, aber wir befinden uns weder in einer Küche noch in einer Gärtnerei, sondern im katholischen Kindergarten „Don Bosco“ in Neckarelz. Dort sind sechs Vorschulkinder und zwei Erzieherinnen mit Feuereifer dabei, aus Milch, Zitronensaft und Kräutern „ganz allein“ Frischkäse herzustellen. Wie es dazu kam ...? „Zu viel Fleisch, zu wenig Obst und Gemüse.“ So lautet das zentrale Ergebnis einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung zur Ernährungssituation an deutschen Kitas. Nur in jeder dritten Einrichtung entspreche die Verpflegung anerkannten Standards. Höchste Zeit, aktiv zu werden, dachte man sich in der Metropolregion Rhein-Neckar und hob das Pilotprojekt „Abenteuer Essen“ aus der Taufe. Es soll bereits den Jüngsten zeigen, dass ausgewogenes Essen und dessen Zubereitung durchaus Spaß machen kann. Und dass Kinderherzen nicht nur bei Muffins, Fischstäbchen und Pommes höher schlagen. Bei 20 Kitas in Nordbaden, Südhessen und der Pfalz hat das „Abenteuer Essen“ im Herbst 2014 begonnen. Im Neckar-Odenwald-Kreis hatte nur „Don Bosco“ Glück. Im Moment dreht sich hier alles um das Thema „Milch“. In der Vormittagspause stürmen die Kinder deshalb die „Milchbar“ im Foyer. Hier gibt es Kostproben von Reismilch, Mandelmilch, Sojamilch oder Hafermilch. „Kokosmilch ist der Renner“, weiß Erzieherin Alice Häfner, die mit flottem Strohhut die Milchbar führt. Auch sie hat bereits vom „Abenteuer Essen“ profitiert: „Man achtet vermehrt darauf, was man wo einkauft. Es ist interessant, die Vielfalt zu sehen, was man aus einem Produkt alles machen kann.“ Das „begreifen“ Noel, Lara, Meli, Phillip, Ela und Jan im Stuhlkreis sehr schnell. Denn aus dem herumgereichten Korb holen sie nacheinander einen Becher Joghurt, eine Packung Käse, Butter und eine Tafel Schokolade. Alles Produkte aus Milch. „Wir wollen heute Frischkäse herstellen“, erklärt Erziehe- Als eine von 20 Einrichtungen nimmt der katholische Kindergarten Don Bosco in Neckarelz am Pilotprojekt „Abenteuer Essen“ der Metropolregion Rhein-Neckar teil. Dabei lernen schon die Jüngsten, dass ausgewogene Ernährung durchaus Spaß machen kann. Foto: Peter Lahr rin Lena Deigner. Das Rezept hat sie auf ein großes Plakat montiert. In zwei Kleingruppen legen die Kinder los. Eli darf die Zitrone aufschneiden und auspressen. „Ich liebe saure Zitrone“, erklärt der Junge. „Das ist zu gefährlich für Kinder“, lässt Jan ihm gerne den Vortritt. Doch beim Ausdrücken will jeder der Erste sein. Gemeinsam und abwechselnd füllen sie den Zitronensaft in die Milch und rühren kräftig los. „Lena, für was brauchen wir das Grüne?“, will Jan wissen. „Das kenn ich, das ist Gras“, bringt ein weiterer Koch die Erzieherin zum Lachen. Denn es handelt sich dabei doch um Kräuter, die dem Frisch- käse den letzten Schliff geben sollen. „Jeder darf ein bisschen Gießen“, sagt Alice Häfner, als es daran geht, die Mischung in ein Sieb mit eingelegtem Tuch zu schütten. „Für mich riecht das lecker“, findet schon ein Kind. Dann wird es spannend, als das Tuch wieder geöffnet wird. Die Ausbeute teilen die Kinder gerecht auf – und setzen sich an den schön gedeckten Tisch. „Mmmh, lecker“, lautet die einhellige Meinung der sechs Kinder. „Es geht um gesunde und abwechslungsreiche Ernährung, die wir auch selber herstellen können. Außerdem verbinden wir das Ganze mit einem Erlebnis“, skizziert Kindergartenleiterin Ker- Der Studiengang Bauwesen wird ausgebaut Neue duale Angebote Tiefbau und Öffentliches Bauen an der Dualen Hochschule in Mosbach Mosbach. (dhbw) Der Studiengang Bauwesen der Dualen Hochschule BadenWürttemberg (DHBW) in Mosbach will angehende Bauingenieure künftig noch besser auf ihre Tätigkeit vorbereiten: Die Studienrichtung Projektmanagement erweitert den bisherigen Bereich Hochbau um Tiefbau und den landesweit einzigartigen Schwerpunkt Öffentliches Bauen. Mit dieser stärkeren Kooperation zwischen öffentlichem Dienst und der DHBW sollen Nachwuchskräfte für den technischen Dienst gewonnen werden. Die DHBW reagiert mit diesen Studienangeboten auf die Tatsache, dass ein Drittel der Partnerunternehmen ohnehin bereits aus dem Tiefbau kommt und rund zehn Prozent aus dem öffentlichen Bereich. Diese dual Studierenden sitzen beispielsweise in Stadtverwaltungen und Ämtern, bei Wasserversorgern und Stadtwerken, Flughäfen und Anbietern von Nah- und Fernverkehr. „Die öffentliche Verwaltung benötigt dringend Fachpersonal mit Kenntnissen aus dem Baubereich“, verdeutlicht Prof. Rein- hold Geilsdörfer, Präsident der DHBW, die Notwendigkeit des neuen Angebots. Die Vertiefung Hochbau beinhaltet Lehrinhalte im Bereich des klassischen Haus- und Ingenieurbaus und wird identisch sein mit der bisher angebotenen Studienrichtung Bauwesen-Projektmanagement. In der neuen Vertiefung Tiefbau sind die Schwerpunkte in den Disziplinen Geotechnik, Wasser- und Straßenbau sowie der zugehörigen Maschinentechnik angesiedelt. Öffentliches Bauen legt den Fokus auf die Bereiche der öffentlichen Planung und Verwaltung. Die Vertiefung geht speziell auf die Belange des öffentlichen Dienstes ein, so dass das Tätigkeitsfeld der Absolventen beispielsweise in Regierungspräsidien oder Bauämtern sein wird. „Dass wir solche hochkarätigen Kooperationspartner nach Mosbach bekommen, ist ein Beleg für unser seit Jahrzehnten bewährtes duales Studium der Fakultät Technik, speziell im Bauwesen“, sagt Prof. Dr. Max Mühlhäuser, Dekan der Fakultät. In den ersten drei Semestern bleibt der Stundenplan unverändert. Ab dem vierten Semester unterscheiden sich die Vertiefungen. Studiengangsleiter Prof. Dr. Wolfgang Schwalbe erklärt die Besonderheiten des Öffentlichen Bauens: „Neben Recht, Investitionsplanung und Baukostenkontrolle mit speziellem Fokus auf die öffentliche Verwaltung werden auch Themen wie Verkehrswesen, Stadtplanung, Gebäudemanagement, Wasserbau, Baubetriebslehre und Verkehrs- und Wasserrecht auf dem Plan stehen.“ Öffentliche Verwaltungen oder Unternehmen, die einen Studienplatz anbieten möchten, finden unter www.dhbwmosbach.de/dualer-partner-werden weitere Informationen. Bewerber können sich initiativ an den gewünschten Arbeitgeber wenden oder finden auf der Webseite des Studiengangs eine ständig wachsende Liste an Studienplätzen: www.dhbw-mosbach.de/pm. Bei Fragen stehen Prof. Dr. Schwalbe und Prof. Dr. Schönit zur Verfügung: [email protected], Tel.: (0 62 61) 93 94 60. Viele „helle Köpfe“ nutzten das Angebot „Auguste forscht“: Nachmittag der Begabtenförderung am Auguste-Pattberg-Gymnasium Neckarelz Neckarelz. Freitagnachmittag am APG: Allmählicher Wochenausklang? Stiller werdendes Haus? Weit gefehlt. Statt der zu erwartenden Wochenendruhe herrschte reges Leben. Schülerinnen und Schüler hatten sich zum „Nachmittag der Begabtenförderung“ eingefunden, der unter dem Motto stand: „Auguste forscht – Das Angebot für helle Köpfe“. Hier konnte man sich in vielfältigen Projekten verschiedenen Themen auf überraschende Weise nähern. Im Projekt „Pimp your popsong“ gestalteten die Schüler mit Instrumenten, die sie an diesem Tag erstmals in der Hand hielten, ihren Lieblingssong musikalisch neu; an Physik Interessierte waren dem Geheimnis des Lichts auf der Spur und fragten sich, wie Sterne und Milchstraßen entstanden. Eine andere Schülergruppe ermittelte mit Hilfe spannender Experimente und technischer Basteleien die Funktion von Sensoren. Anfänger im Schachspiel traten am Ende ihres „Schnupperkurses Schach“ bereits in einem Turnier gegeneinander an. Bei „Comics und Bildergeschichten“, einem Projekt der Fächer Bildende Kunst und Deutsch, waren Kreativität und Ideenreichtum beim Zeichnen und der Textproduktion gefragt; der „Curso espagnol“ vermittelte spielerisch die Möglichkeit, eine erste Unterhaltung auf Spanisch zu führen. Nicht nur für Mädchen geeignet war das Projekt „Kosmetik selbst herstellen“, das erste Einblicke in die Chemie vermittelte. Niemand war schließlich besser geeignet als die „sAPG Tigers“, die augenblicklichen FLL-Champions Zentraleuropa, um bei dem Projekt „Roboter bauen und programmie- Beim „Nachmittag der Begabtenförderung“ des Auguste-Pattberg-Gymren“ die Herzen der jungen In- nasiums wurde eine Vielzahl von Projekten vorgestellt. formatiker höher schlagen zu lassen. Schulleiterin Oberstudiendirektorin Regine Schmock begrüßte zahlreiche interessierte Eltern, die sich zu einem parallel zu den Schülerprojekten stattfindenden Vortrag eingefunden hatten: Diplompsychologin Regine Lang vom Institut für Hochbegabung Tübingen sprach zum Thema: „Begabung entdecken und entwickeln – Über die Möglichkeiten der Förderung begabter Kinder durch das Elternhaus“. Ein reger Gedankenaustausch im Anschluss an die Veranstaltung, musikalisch virtuos umrahmt von zwei Schülern der Kursstufe, Yannick Pauler und Johannes Weilguni, bewies das große Interesse an diesem Thema. rin Ernst das zunächst auf ein Jahr angesetzte Pilotprojekt. Dass es auch nach dem offiziellen Abschluss – einem DreiGänge Menü im Sommer – weitergehen soll, ist für sie klar. Derzeit betreut eine Mentorin von der Metropolregion die Einrichtung regelmäßig. Zudem erhielt man einen „Abenteuer Essen“-Ordner. „Aber wir bauen auch eigene Ideen ein.“ So besuchten die Kinder bereits einen Bauernhof. Im Wechsel der Jahreszeiten stehen unterschiedliche Lebensmittel im Mittelpunkt. Darunter Getreide, Fleisch, Obst, Gemüse, Öle und Fette. Da kann man nur noch eines wünschen: „Guten Appetit!“ Gottesdienst der Handwerker Neckar-Odenwald-Kreis. Der Handwerker-Gottesdienst zu Ehren des Heiligen St. Josef (Patron der Handwerker) wird auch in diesem Jahr wieder unter der Regie der Kreishandwerkerschaft feierlich gestaltet. Damit setzt man die 1996 begonnene Tradition fort – Initiatoren waren RNZ-Redaktionsleiter Thomas Ballenweg, Zimmerer-Innungsobermeister Alois Bangert und Pfarrer Leo ANZEIGE Brenzinger – und lädt die Bevölkerung zum Besuch des Gottesdienstes ein. Wie in den letzten 19 Jahren zuvor wird der Josefstag mit einem Gottesdienst begangen, und zwar am heutigen Donnerstag um 19 Uhr in der Kirche St. Josef am Hammerweg. Die Regie liegt in den Händen der Zimmerer-Innung, die örtliche Organisation leistet seit Jahren der jetzige Ehren-Obermeister der Maler-, Lackierer- und Stuckateur-Innung des Kreises, Johann Kretz. Handwerker aus dem ganzen Kreisgebiet werden wieder in Berufskleidung und mit ihren Zunft- und Innungsfahnen in das Gotteshaus einziehen und sind auch zum anschließenden gemütlichen Handwerkertreffen im Pirminsaal eingeladen. Die Zimmerer-Innung wird an diesem Abend wieder eine Spende an die Pfarrgemeinde St. Josef für die Partnergemeinde Zurite in Peru übergeben. Die musikalische Begleitung haben in diesem Jahr die Musikkapelle Sulzbach und die Gesangsgruppe der Landsmannschaft der Donauschwaben Mosbach übernommen. Und es hat sich besonderer Besuch angesagt: Ein Fernsehteam des Südwestdeutschen Rundfunks will Aufnahmen von diesem außergewöhnlichen Gottesdienst machen.
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