„Auguste forscht“: Nachmittag der Begabtenförderung am Auguste

REGION MOSBACH
Nr. 65 / Rhein-Neckar-Zeitung
LOKALREDAKTION MOSBACH
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Donnerstag, 19. März 2015
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Kinder erleben das „Abenteuer Essen“
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Kindergarten Don Bosco nimmt als einziger im Kreis an Ernährungs-Pilotprojekt der Metropolregion teil – Länderübergreifende Aktion
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Von Peter Lahr
Wandershow
zum Schmunzeln
Manuel Andrack im „fideljo“
Mosbach. Wandern und Comedy
– geht das zusammen? „Aber
selbstverständlich!“, meint Manuel Andrack und
will davon jetzt
auch das Mosbacher
Publikum
überzeugen. Mit
beidem kennt er sich bestens aus: Comedy spielte während seiner 13-jährigen
Zusammenarbeit mit Harald Schmidt als
Redaktionsleiter und Showpartner eine
große Rolle, seine Bücher über das Wandern wurden Bestseller. Mit seinem Wander-Comedy-Programm „Andracks kleine Wandershow“ gastiert er am DonANZEIGE
nerstag, 26. März, im „fideljo“, dem Zentrum für Kultur und Begegnung in der Neckarburkener Str. 18. Die Veranstaltung
beginnt um 20 Uhr, Einlass in den Eventbereich wird ab 19.30 Uhr gewährt.
Gerade jetzt, wo sich die Nominierung des Neckarsteigs zum schönsten
Wanderweg Deutschlands in ihrer heißen Phase befindet, kommt das Mosbacher Gastspiel von Manuel Andrack sehr
gelegen. „Andracks kleine Wandershow“
ist eine überraschende, informative und
sehr lustige Multivisionsshow über das
Wandern und das Drumherum. Was ist
eigentlich in der Kindheit von Menschen,
die Wandern aus tiefster Seele hassen,
schief gelaufen? Sind die Eltern schuld
oder die Wanderwege? Oder womöglich
doch Roy Black und die Försterliesel? Andrack hat die Traumata von Wanderern,
Nichtwanderern und Noch-nicht-Wanderern erforscht – und dabei Erstaunliches entdeckt. Das unter der Regie von
Eckart von Hirschhausen entstandene
Programm ist eine Liebeserklärung an die
Natur und eine Hommage an den Wandersport. Es entführt das Publikum an
Orte, an denen es noch nie war und auch
niemals gewesen sein sollte.
F
i Info: Karten gibt es im fideljo, bei der
Rhein-Neckar-Zeitung und in der
Tourist Information am Marktplatz.
Neckarelz. „Brauchen wir Butter?“ „Was
ist das Grüne?“ „Jeder darf ein bisschen
Gießen.“ Man glaubt es kaum, aber wir
befinden uns weder in einer Küche noch
in einer Gärtnerei, sondern im katholischen Kindergarten „Don Bosco“ in Neckarelz. Dort sind sechs Vorschulkinder
und zwei Erzieherinnen mit Feuereifer
dabei, aus Milch, Zitronensaft und Kräutern „ganz allein“ Frischkäse herzustellen. Wie es dazu kam ...?
„Zu viel Fleisch, zu wenig Obst und
Gemüse.“ So lautet das zentrale Ergebnis einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung zur Ernährungssituation
an deutschen Kitas. Nur in jeder dritten
Einrichtung entspreche die Verpflegung
anerkannten Standards. Höchste Zeit,
aktiv zu werden, dachte man sich in der
Metropolregion Rhein-Neckar und hob
das Pilotprojekt „Abenteuer Essen“ aus
der Taufe. Es soll bereits den Jüngsten
zeigen, dass ausgewogenes Essen und
dessen Zubereitung durchaus Spaß machen kann. Und dass Kinderherzen nicht
nur bei Muffins, Fischstäbchen und Pommes höher schlagen.
Bei 20 Kitas in Nordbaden, Südhessen und der Pfalz hat das „Abenteuer Essen“ im Herbst 2014 begonnen. Im Neckar-Odenwald-Kreis hatte nur „Don
Bosco“ Glück. Im Moment dreht sich hier
alles um das Thema „Milch“. In der Vormittagspause stürmen die Kinder deshalb die „Milchbar“ im Foyer. Hier gibt
es Kostproben von Reismilch, Mandelmilch, Sojamilch oder Hafermilch. „Kokosmilch ist der Renner“, weiß Erzieherin Alice Häfner, die mit flottem Strohhut die Milchbar führt. Auch sie hat bereits vom „Abenteuer Essen“ profitiert:
„Man achtet vermehrt darauf, was man
wo einkauft. Es ist interessant, die Vielfalt zu sehen, was man aus einem Produkt alles machen kann.“
Das „begreifen“ Noel, Lara, Meli,
Phillip, Ela und Jan im Stuhlkreis sehr
schnell. Denn aus dem herumgereichten
Korb holen sie nacheinander einen Becher Joghurt, eine Packung Käse, Butter
und eine Tafel Schokolade. Alles Produkte aus Milch. „Wir wollen heute
Frischkäse herstellen“, erklärt Erziehe-
Als eine von 20 Einrichtungen nimmt der katholische Kindergarten Don Bosco in Neckarelz am Pilotprojekt „Abenteuer Essen“ der Metropolregion Rhein-Neckar teil. Dabei lernen schon die Jüngsten, dass ausgewogene Ernährung durchaus Spaß machen kann. Foto: Peter Lahr
rin Lena Deigner. Das Rezept hat sie auf
ein großes Plakat montiert. In zwei Kleingruppen legen die Kinder los. Eli darf die
Zitrone aufschneiden und auspressen.
„Ich liebe saure Zitrone“, erklärt der Junge. „Das ist zu gefährlich für Kinder“,
lässt Jan ihm gerne den Vortritt. Doch
beim Ausdrücken will jeder der Erste sein.
Gemeinsam und abwechselnd füllen sie
den Zitronensaft in die Milch und rühren
kräftig los.
„Lena, für was brauchen wir das Grüne?“, will Jan wissen. „Das kenn ich, das
ist Gras“, bringt ein weiterer Koch die Erzieherin zum Lachen. Denn es handelt sich
dabei doch um Kräuter, die dem Frisch-
käse den letzten Schliff geben sollen. „Jeder darf ein bisschen Gießen“, sagt Alice
Häfner, als es daran geht, die Mischung
in ein Sieb mit eingelegtem Tuch zu
schütten. „Für mich riecht das lecker“,
findet schon ein Kind. Dann wird es spannend, als das Tuch wieder geöffnet wird.
Die Ausbeute teilen die Kinder gerecht
auf – und setzen sich an den schön gedeckten Tisch. „Mmmh, lecker“, lautet die
einhellige Meinung der sechs Kinder.
„Es geht um gesunde und abwechslungsreiche Ernährung, die wir auch selber herstellen können. Außerdem verbinden wir das Ganze mit einem Erlebnis“, skizziert Kindergartenleiterin Ker-
Der Studiengang Bauwesen wird ausgebaut
Neue duale Angebote Tiefbau und Öffentliches Bauen an der Dualen Hochschule in Mosbach
Mosbach. (dhbw) Der Studiengang Bauwesen der Dualen Hochschule BadenWürttemberg (DHBW) in Mosbach will
angehende Bauingenieure künftig noch
besser auf ihre Tätigkeit vorbereiten: Die
Studienrichtung
Projektmanagement
erweitert den bisherigen Bereich Hochbau um Tiefbau und den landesweit einzigartigen Schwerpunkt Öffentliches
Bauen. Mit dieser stärkeren Kooperation
zwischen öffentlichem Dienst und der
DHBW sollen Nachwuchskräfte für den
technischen Dienst gewonnen werden.
Die DHBW reagiert mit diesen Studienangeboten auf die Tatsache, dass ein
Drittel der Partnerunternehmen ohnehin
bereits aus dem Tiefbau kommt und rund
zehn Prozent aus dem öffentlichen Bereich. Diese dual Studierenden sitzen
beispielsweise in Stadtverwaltungen und
Ämtern, bei Wasserversorgern und
Stadtwerken, Flughäfen und Anbietern
von Nah- und Fernverkehr. „Die öffentliche Verwaltung benötigt dringend
Fachpersonal mit Kenntnissen aus dem
Baubereich“, verdeutlicht Prof. Rein-
hold Geilsdörfer, Präsident der DHBW,
die Notwendigkeit des neuen Angebots.
Die Vertiefung Hochbau beinhaltet
Lehrinhalte im Bereich des klassischen
Haus- und Ingenieurbaus und wird identisch sein mit der bisher angebotenen
Studienrichtung Bauwesen-Projektmanagement. In der neuen Vertiefung Tiefbau sind die Schwerpunkte in den Disziplinen Geotechnik, Wasser- und Straßenbau sowie der zugehörigen Maschinentechnik angesiedelt.
Öffentliches Bauen legt den Fokus auf
die Bereiche der öffentlichen Planung und
Verwaltung. Die Vertiefung geht speziell
auf die Belange des öffentlichen Dienstes ein, so dass das Tätigkeitsfeld der Absolventen beispielsweise in Regierungspräsidien oder Bauämtern sein wird.
„Dass wir solche hochkarätigen Kooperationspartner nach Mosbach bekommen, ist ein Beleg für unser seit Jahrzehnten bewährtes duales Studium der
Fakultät Technik, speziell im Bauwesen“, sagt Prof. Dr. Max Mühlhäuser, Dekan der Fakultät.
In den ersten drei Semestern bleibt der
Stundenplan unverändert. Ab dem vierten Semester unterscheiden sich die Vertiefungen. Studiengangsleiter Prof. Dr.
Wolfgang Schwalbe erklärt die Besonderheiten des Öffentlichen Bauens: „Neben Recht, Investitionsplanung und Baukostenkontrolle mit speziellem Fokus auf
die öffentliche Verwaltung werden auch
Themen wie Verkehrswesen, Stadtplanung, Gebäudemanagement, Wasserbau,
Baubetriebslehre und Verkehrs- und
Wasserrecht auf dem Plan stehen.“
Öffentliche Verwaltungen oder Unternehmen, die einen Studienplatz anbieten möchten, finden unter www.dhbwmosbach.de/dualer-partner-werden
weitere Informationen. Bewerber können sich initiativ an den gewünschten Arbeitgeber wenden oder finden auf der
Webseite des Studiengangs eine ständig
wachsende Liste an Studienplätzen:
www.dhbw-mosbach.de/pm. Bei Fragen
stehen Prof. Dr. Schwalbe und Prof. Dr.
Schönit zur Verfügung: [email protected], Tel.: (0 62 61) 93 94 60.
Viele „helle Köpfe“ nutzten das Angebot
„Auguste forscht“: Nachmittag der Begabtenförderung am Auguste-Pattberg-Gymnasium Neckarelz
Neckarelz. Freitagnachmittag am APG:
Allmählicher Wochenausklang? Stiller
werdendes Haus? Weit gefehlt. Statt der
zu
erwartenden
Wochenendruhe
herrschte reges Leben. Schülerinnen und
Schüler hatten sich zum „Nachmittag der
Begabtenförderung“ eingefunden, der
unter dem Motto stand: „Auguste forscht
– Das Angebot für helle Köpfe“. Hier
konnte man sich in vielfältigen Projekten
verschiedenen Themen auf überraschende Weise nähern.
Im Projekt „Pimp your popsong“ gestalteten die Schüler mit Instrumenten,
die sie an diesem Tag erstmals in der Hand
hielten, ihren Lieblingssong musikalisch
neu; an Physik Interessierte waren dem
Geheimnis des Lichts auf der Spur und
fragten sich, wie Sterne und Milchstraßen
entstanden. Eine andere Schülergruppe
ermittelte mit Hilfe spannender Experimente und technischer Basteleien die
Funktion von Sensoren.
Anfänger im Schachspiel traten am
Ende ihres „Schnupperkurses
Schach“ bereits in einem Turnier gegeneinander an. Bei
„Comics und Bildergeschichten“, einem Projekt der Fächer
Bildende Kunst und Deutsch,
waren Kreativität und Ideenreichtum beim Zeichnen und
der Textproduktion gefragt;
der „Curso espagnol“ vermittelte spielerisch die Möglichkeit, eine erste Unterhaltung
auf Spanisch zu führen. Nicht
nur für Mädchen geeignet war
das Projekt „Kosmetik selbst
herstellen“, das erste Einblicke in die Chemie vermittelte.
Niemand war schließlich
besser geeignet als die „sAPG
Tigers“, die augenblicklichen
FLL-Champions Zentraleuropa, um bei dem Projekt „Roboter bauen und programmie- Beim „Nachmittag der Begabtenförderung“ des Auguste-Pattberg-Gymren“ die Herzen der jungen In- nasiums wurde eine Vielzahl von Projekten vorgestellt.
formatiker höher schlagen zu
lassen.
Schulleiterin Oberstudiendirektorin Regine Schmock
begrüßte zahlreiche interessierte Eltern, die sich zu einem
parallel zu den Schülerprojekten stattfindenden Vortrag
eingefunden hatten: Diplompsychologin Regine Lang vom
Institut für Hochbegabung
Tübingen sprach zum Thema:
„Begabung entdecken und
entwickeln – Über die Möglichkeiten der Förderung begabter Kinder durch das Elternhaus“. Ein reger Gedankenaustausch im Anschluss an
die Veranstaltung, musikalisch virtuos umrahmt von
zwei Schülern der Kursstufe,
Yannick Pauler und Johannes
Weilguni, bewies das große
Interesse an diesem Thema.
rin Ernst das zunächst auf ein Jahr angesetzte Pilotprojekt. Dass es auch nach
dem offiziellen Abschluss – einem DreiGänge Menü im Sommer – weitergehen
soll, ist für sie klar. Derzeit betreut eine
Mentorin von der Metropolregion die
Einrichtung regelmäßig. Zudem erhielt
man einen „Abenteuer Essen“-Ordner.
„Aber wir bauen auch eigene Ideen
ein.“ So besuchten die Kinder bereits einen Bauernhof. Im Wechsel der Jahreszeiten stehen unterschiedliche Lebensmittel im Mittelpunkt. Darunter Getreide, Fleisch, Obst, Gemüse, Öle und
Fette. Da kann man nur noch eines wünschen: „Guten Appetit!“
Gottesdienst
der Handwerker
Neckar-Odenwald-Kreis. Der Handwerker-Gottesdienst zu Ehren des Heiligen St. Josef (Patron der Handwerker)
wird auch in diesem Jahr wieder unter der
Regie der Kreishandwerkerschaft feierlich gestaltet. Damit setzt man die 1996
begonnene Tradition fort – Initiatoren
waren RNZ-Redaktionsleiter Thomas
Ballenweg,
Zimmerer-Innungsobermeister Alois Bangert und Pfarrer Leo
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Brenzinger – und lädt die Bevölkerung
zum Besuch des Gottesdienstes ein.
Wie in den letzten 19 Jahren zuvor wird
der Josefstag mit einem Gottesdienst begangen, und zwar am heutigen Donnerstag um 19 Uhr in der Kirche St. Josef am Hammerweg. Die Regie liegt in den
Händen der Zimmerer-Innung, die örtliche Organisation leistet seit Jahren der
jetzige Ehren-Obermeister der Maler-,
Lackierer- und Stuckateur-Innung des
Kreises, Johann Kretz.
Handwerker aus dem ganzen Kreisgebiet werden wieder in Berufskleidung
und mit ihren Zunft- und Innungsfahnen in das Gotteshaus einziehen und sind
auch zum anschließenden gemütlichen
Handwerkertreffen im Pirminsaal eingeladen. Die Zimmerer-Innung wird an
diesem Abend wieder eine Spende an die
Pfarrgemeinde St. Josef für die Partnergemeinde Zurite in Peru übergeben.
Die musikalische Begleitung haben in
diesem Jahr die Musikkapelle Sulzbach
und die Gesangsgruppe der Landsmannschaft der Donauschwaben Mosbach übernommen. Und es hat sich besonderer Besuch angesagt: Ein Fernsehteam des Südwestdeutschen Rundfunks
will Aufnahmen von diesem außergewöhnlichen Gottesdienst machen.