Erst gebetet, dann sauber in das neue Jahr

REGION MOSBACH
Nr. 1 / Rhein-Neckar-Zeitung
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Alles muss
Rausch...
Thomas C. Breuer verspricht
gehaltvolles Kabarett
Mosbach. Wein, Witz und Gesang – das
soll gehaltvoll, das kann lustig werden:
Am kommenden Freitag, 8. Januar, präsentiert der bekannte Kabarettist und
Autor Thomas C. Breuer (Foto) im „fideljo“, dem Zentrum für Kultur und Begegnung in der Johannes-Diakonie Mosbach, sein aktuelles Programm „Kabarett Sauvignon“. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr, Einlass ist ab 19.30 Uhr.
Dem Thema Wein lassen sich ja immer wieder neue Facetten abgewinnen.
Der Jahrgang 2015
steht für ein neues
Programm mit eigenen Texten zum
Genießen
und
Mitdenken
von
Thomas C. Breuer.
Für Dégustationen, Präsentationen ebenso geeignet wie für
Kleintheater oder
Bibliotheken, in
kleineren Dosen,
zum Frühschoppen oder auch
abendfüllend als Spätlese – es ist genug
für alle da – Wein, Witz und Gesang.
Eine Fahrt ins Blaue zwischen Vollernter und Leergut, zwischen Schöngeist
und Flaschengeist, über www – Weinherrlichkeit, Weinehrlichkeit und Weinerlichkeit (letzteres eingeschränkt).
Breuer unternimmt natürlich auch
Streifzüge in benachbarte alkoholische
Regionen – alles muss Rausch! – und
leuchtet das Verhältnis zwischen Alkohol, Politik und Kirche neu aus. Stellenweise mit Liedern, sicher aber mit
Trost, Geselligkeit, Nächstenliebe (in vino
caritas) sowie – nicht zu vergessen – Gesundheit (in vino sanitas). Gedankenbeschwipst amüsiert, genießt der Besucher
ein Programm zum Wohlsein – spritzig
und trocken zugleich.
Tickets gibt es unter anderem in der
Geschäftsstelle der RNZ.
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KZ-Gedenkstätte
sucht neue Lotsen
Neckarelz. Wer Interesse an Geschichte
hat, speziell der NS-Zeit, gerne mit Menschen umgeht und gelegentlich an Sonntagnachmittagen Zeit hat, könnte Lotse
in der KZ-Gedenkstätte Neckarelz werden und während der Öffnungszeiten der
Gedenkstätte sonntags von 14 bis 17 Uhr
als Ansprechpartner für Besucher zur
Verfügung stehen. Der Umfang der Ausstellung in den vier Räumen erfordert im
Prinzip zwei Lotsen pro Sonntag, deshalb werden immer wieder neue Ehrenamtliche gesucht; sie müssen nicht Mitglieder des Vereins werden.
Voraussetzung ist der Besuch eines
Lotsenseminars und die Bereitschaft, sich
danach noch in Eigeninitiative etwas intensiver mit der Ausstellung zu beschäftigen. Das nächste Seminar findet
am Sonntag, 10. Januar, 14 bis 18 Uhr,
im Seminarraum der Gedenkstätte statt.
Die Teilnehmer bekommen grundlegende Informationen zur Geschichte der Firma „Goldfisch“ und der KZ-Lager am
Neckar; anschließend werden sie mit den
Inhalten und Ideen der Ausstellung in der
Gedenkstätte vertraut gemacht. Am Ende des Nachmittags stehen technische Informationen zum Haus und organisatorische Fragen. Selbstverständlich erhalten die künftigen Lotsen auch Materialien zum Nachlesen zu Hause.
Der Verein KZ-Gedenkstätte bittet um
Anmeldung per E-Mail an [email protected] oder telefonisch unter
(0 62 61) 67 06 53 (Anrufbeantworter).
Samstag/Sonntag, 2./3. Januar 2016
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Erst gebetet, dann sauber in das neue Jahr
Mitglieder der Ahmadiyya-Gemeinde sorgten mit ihrer Müllsammelaktion in Neckarelz für einen sauberen Start in das neue Jahr
Von Benjamin Auber
Neckarelz. Wieso klingelt ausgerechnet
am Neujahrsmorgen der Wecker so früh?
Ganz einfach: Um zu einem sauberen
Start in das neue Jahr freiwillig, unentgeltlich und zum Wohle der Allgemeinheit beizutragen. Das haben sich vor allem die Teilnehmer der islamischen Reformgemeinde „Ahmadiyya Muslim Jamaat“ zu Herzen genommen. Denn sie
sammelten ab 8 Uhr auf dem Neckarelzer Marktplatz, der Mosbacher Straße und
in der Martin-Luther-Straße nicht nur
verböllerte Silvesterkracher, sondern
auch allerlei Müll, der sich noch im vergangenen Jahr angesammelt hatte.
Während die meisten Menschen nach
einer rauschenden Silvesternacht wohl
noch schliefen, machten sich die rund 15
ehrenamtlichen Helfer auf den Weg. „Uns
es ist wichtig, einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten und zu zeigen, dass
wir uns aktiv mit unserer ehrenamtlichen Reinigungsaktion an der Integration beteiligen“, erklärt Mohammad Nasi Amir. Schon seit dem Jahr 1997 ist die
Ahmadiyya-Gemeinde am Neujahrsmorgen auf den Beinen, um der Allgemeinheit zu dienen.
Unterstützt wurden die Helfer von
Walter Heidemann, der es sich ebenfalls
nicht nehmen ließ, Handschuhe anzuziehen und die Müllzange zu benutzen.
Der Silvesterabend ist für die Muslime
meist ein Familienfest, das ruhig und besonnen „gefeiert“ wird. Das ist hilfreich
für einen guten Start in den Morgen, denn
vor der Müllsammelaktion wurde bereits
um 6.30 Uhr gemeinsam gebetet und im
Anschluss gefrühstückt.
Um die Aktion zu begehen, kann Neujahr als symbolischer Tag verstanden
werden, denn die Aymadiyya-Gemeinde
verfolgt das Ziel, Barrieren sozialer Unterschiede aufzubrechen und somit einen
Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung zu leisten. Deshalb ist man nicht nur
Die Wetterbedingungen für die Müllsammelaktion der Aymadiyya-Gemeinde waren zu Beginn des Jahres recht angenehm. Aber auch bei
Schnee und Eis – wie im letzten Jahr – wären die 15 ehrenamtlichen Helfer in Neckarelz ausgerückt. Foto: Benjamin Auber
am ersten Tag des Jahres aktiv, sondern
bietet der Stadt Mosbach auch an allen
365 Tagen stets Hilfe und einen freiwilligen Dienst an – falls es nötig wird.
Wertgeschätzt wurde die Arbeit von
den Mitarbeitern des Bauhofes, die seit 6
Uhr unterwegs waren und die Müllsäcke
dankbar in Empfang nahmen.
Vielen ist die Reformgemeinde unbekannt: Fast alle Mitglieder stammen
gebürtig aus Pakistan, nicht wie oft vermutet aus der Türkei. Ihre Religionszugehörigkeit ist in Pakistan verboten, die
Angehörigen der Religionsgemeinschaft
werden dort verfolgt. Deshalb sind sie
dankbar, dass sie in Deutschland friedlich leben und ihren Glauben ausleben
können. Natürlich unter der Beachtung
der geltenden Regeln.
Das Jahr 2015 hat einiges verändert,
vor allem in Hinsicht auf die vielen Menschen, die nach Deutschland geflüchtet
und auch im Neckar-Odenwald-Kreis
angekommen sind. Aber auch die islamistische Terrorgefahr, die wie in der Silvesternacht in München, allgegenwärtig
scheint. Davon distanziert sich die Reformgemeinde strikt, denn sie will „Lie-
be für alle und Hass für keinen“ vermitteln und hat kein Verständnis dafür, dass
der Islam für Gewaltanwendungen missbraucht wird.
Deswegen wünscht die Gemeinde ein
„angenehmes Jahr 2016“ und mehr gegenseitiges Verständnis, damit die Kulturen in Zukunft weiterhin vertrauensvoll miteinander leben können. Die Angst,
dass sich die Gesellschaft spaltet, sei zwar
nach den Ereignissen da, doch vor allem
im Neckar-Odenwald-Kreis ist die Aymaddiyya-Gemeinde überzeugt, dass das
gute Verhältnis nicht gestört wird.
„Gute Bildung auch in Zukunft gewährleisten“
Die CDU-Landtagsabgeordneten Peter Hauk und Georg Wacker diskutierten mit Lehrern über die Entwicklung des Schulsystems
Mosbach. (M) „Die Entwicklung im baden-württembergischen Schulsystem in
den letzten fünf Jahren unter Grün-Rot
zeigt uns, dass das bewährte und erfolgreiche differenzierte Schulsystem weiter
in Gefahr ist. Die Einschnitte von GrünRot seit 2011 drängen viele Schulformen
in existenzielle Nöte. So wird das Heil
sinkender Schülerzahlen zunehmend in
den Gemeinschaftsschulen gesucht. Die
CDU steht weiterhin für ein differenziertes Bildungssystem, das Bildung nach
den Bedürfnissen und Fähigkeiten der
Kinder ausrichtet und nicht nach Träumereien der Politik. Deshalb wollen wir
mit Lehrerinnen und Lehrern diskutieren, wie gute Bildung auch in Zukunft gewährleistet werden kann“, so MdL Peter
Hauk in seiner Begrüßung bei einem Treffen mit Lehrkräften im „Mosbacher
Brauhaus“.
Der bildungspolitische Sprecher der
CDU-Landtagsfraktion, Georg Wacker
MdL, stand an dem Abend für einen Austausch mit „der Praxis“ ebenfalls zur
Verfügung und erläuterte Positionen der
CDU. Laut Wacker sollte Bildung die
Kernmerkmale der Qualität, der Freiheit
und der Vielfalt aufweisen. „Grün-Rot hat
sein Lieblingsprojekt in der Gemeinschaftsschule gefunden, was man im Speziellen an deren finanzieller Bevorzugung spürt. Wenn man die Mittel vergleicht, wird für einen Gemeinschaftsschüler zweieinhalbmal so viel Geld ausgegeben wie für die Schüler anderer
Schulformen. Diese Ungerechtigkeit wird
bei einem Regierungswechsel sofort korrigiert“, versprach er.
Zur Abschaffung der verbindlichen
Grundschulempfehlung meinten Wacker
und Hauk: „Das war ein vorprogram-
mierter Todesstoß für Werkrealschulen.
Die Prozentzahl der Übergänge auf die
Werkrealschulen ging von 24 auf sieben
Prozent zurück. Wenn Eltern entscheiden dürfen, schicken sie ihre Kinder vorzugsweise auf die höheren Schulformen.
Die Gemeinden sehen so als Standortrettung nur die Gemeinschaftsschulen –
das ist pures Kalkül von Grün-Rot“. Die
CDU wolle hier künftig auf ein verbindliches Beratungsgespräch mit den
Schulen setzen, jedoch solle die endgültige Entscheidung bei den Eltern als Erziehungsberechtigte bleiben.
Ein großes Thema in der anschließenden Diskussion war die von der CDU
im Wahlprogramm beschlossene Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 für die Gymnasien. Aufgrund der Tatsache, dass
Schulen, die jetzt schon als Versuchsschulen für G8 und G9 ausgewiesen sei-
Doppelte Spende, doppelte Freude
Lions Club „Kleiner Odenwald“ und Band „LivingRoom“ spenden für RNZ-Weihnachtsaktion
Mosbach. (ja) Doppelte Freude bei der
RNZ-Weihnachtsaktion: Gleich zwei
Schecks durften in dieser Woche dankbar entgegengenommen werden. 450 Euro betrug die Spendensumme des Benefizkonzerts, das die Band „LivingRoom“
veranstaltete, und 500 Euro aus dem Adventskalenderverkauf ließ der Lions Club
„Kleiner Odenwald“ der RNZ-Weihnachtsaktion und damit hilfsbedürftigen
Menschen aus der Region zukommen.
Bereits zum vierten Mal in Folge spielte „LivingRoom“ für den guten Zweck,
dieses Jahr im Mosbacher Lokal „Tante
Gerda“. Markenzeichen des Familientrios – die Geschwister Diana Terkowsky
und Attila Mayer sowie Attilas Sohn Adrian – sind der dreistimmige Gesang und
das abwechslungsreiche Repertoire „von
Abba bis Zappa“. Längst haben die Drei
schon eine feste Fangemeinde, und fest
im Jahresprogramm ist auch das Benefizkonzert für die RNZ-Weihnachtsaktion. „Dass wir so treue Spender haben,
freut uns ganz besonders“, betonte der
Mosbacher RNZ-Redaktionsleiter Gerhard Layer in seinen Dankesworten.
Nach den Mosbacher „Lions“, mit denen sie gemeinsam die Advents-Glückskalenderaktion durchführen, haben nun
auch die „Lions“ vom Kleinen Odenwald
ihr Herz für die RNZ-Weihnachtsaktion
entdeckt und leiteten gerne 500 Euro aus
dem Kalenderverkauf weiter. „Da sind
wir ganz froh, dass die Kalenderaktion
so gut läuft“, freute sich Anke Cherdron,
Bei der Spendenübergabe (v. l.): Anke Cherdron, Michael Fath, Gerhard Layer, Attila Mayer, Diana Terkowsky, Andreas Siebert, Regina Simon, Reinhard Rupp. Foto: Jana Grosser
Zonenleiterin des Lions Clubs Kleiner
Odenwald. Und Präsidentin Regina Simon unterstrich ihre Sympathie mit dem
von Caritasverband, Diakonischem Werk
und Landratsamt unterstützten Hilfsprojekt für Bedürftige aus dem NeckarOdenwald-Kreis.
Wie dem Lions Club „Kleiner Odenwald“ gilt an dieser Stelle auch der Leserschaft Dank: Die Spendenfreude ist
beeindruckend! Mit der Summe von derzeit 68 900 Euro liegt man nahezu auf dem
Stand zur gleichen Zeit im Vorjahr. Die
letzten beiden Fälle stellen wir am Montag und am Dienstag vor.
F
i Spendenkonto: RNZ-Weihnachtsaktion
Neckar-Odenwald-Kreis, Iban: DE
5867 4500 4800 0437 2397, Bic: SOLADES1MOS. Stichwort: „Spende“.
en, momentan starken Zulauf genießen,
begrüßte die Lehrerschaft diese Entscheidung. „Nichtsdestotrotz kann auch
das achtjährige Gymnasium in Zukunft
attraktiv gestaltet werden, beispielsweise durch ein qualitativ hochwertiges
und personell starkes Ganztagesangebot“, bestätigte eine Schulleiterin.
Besorgnis erregte die Entwicklung der
Gewerbeschulen im Landkreis. Viele
Schulen in ländlichen Regionen hätten
Probleme, die ausgewiesenen Klassengrößen zu erfüllen. Hauk und Wacker betonten, dass es gerade Ziel der CDU sei,
die Vielfalt der Angebote auch in Zukunft garantieren zu wollen. Ziel müsse
es sein, auch kleinere Klassengrößen im
ländlichen Raum zu genehmigen.
„Die Bildungspolitik ist ein Kernstück der CDU. Dafür werben wir bis zum
13. März jeden Tag“, so Peter Hauk.
Sternsinger
sind unterwegs
Neckarelz-Diedesheim. „Die Sternsinger
kommen!“ heißt es ab dem morgigen
Sonntag ab 14 Uhr bis Donnerstag in der
Pfarrgemeinde St. Maria Neckarelz-Diedesheim. Bereits am 27. Dezember wurden die Sternsinger, deren Kreide, der
Weihrauch, Haussegen-Aufkleber und
die Sterne im Gottesdienst gesegnet.
Mit dem Zeichen „20*C+M+B+16“
bringen die Mädchen und Jungen in den
Gewändern der Heiligen Drei Könige den
Segen „Christus segne dieses Haus“ zu
den Menschen und sammeln für Not leidende Kinder in aller Welt. Am 6. Januar
findet um 10.30 Uhr ein Dankgottesdienst mit den Sternsingern in der Marienkirche Neckarelz statt, am 7. Januar
besucht eine Sternsingergruppe um 10
Uhr den Gottesdienst in der Awo-Seniorenwohnanlage Diedesheim, und am
11. Januar ist eine Gruppe der Sternsinger in der Grundschule Diedesheim.
„Segen bringen, Segen sein. Respekt
für dich, für mich, für andere – in Bolivien und weltweit!“ heißt das aktuelle
Leitwort der Aktion Dreikönigssingen.
Mit ihrem Motto machen die Kinder und
Jugendlichen mit den Trägern der Aktion (Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und Bund der Deutschen Katholischen Jugend, BDKJ) darauf aufmerksam, wie wichtig Respekt im Umgang der
Menschen miteinander ist und wie sehr
eben genau der Mangel an Respekt mit
Ausgrenzung, Missachtung und Diskriminierung zusammenhängt.