V02_Timo Brockmeyer - Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Vortrag 2
Emotionsregulation bei Essstörungen: eine transdiagnostische Perspektive
Zahlreiche experimentelle und fragebogenbasierte Studien konnten zeigen, dass Patienten im
gesamten Spektrum der Essstörungen Schwierigkeiten im Erleben, Differenzieren und
Modulieren von Emotionen aufweisen. Es wird davon ausgegangen, dass diese Phänomene
einen transdiagnostischen Faktor darstellen, welcher an der Entstehung und Aufrechterhaltung
der jeweiligen Symptomatik maßgeblich beteiligt ist. Der Vortrag soll zunächst einen Überblick
über die verschiedenen Aspekte der Emotionsregulation geben, bei denen Patienten mit
Essstörungen Schwierigkeiten aufweisen. Diese Befunde werden in kognitive, lerntheoretische
und psychobiologische Modelle eingebettet, welche veranschaulichen auf welche Weise
maladaptive Mechanismen der Emotionsregulation zur Ausbildung und Aufrechterhaltung von
Essstörungssymptomen beitragen. Schließlich soll ein Ausblick gegeben werden in Bezug
darauf, wie sich diese Befunde aus der Grundlagenforschung in therapeutische Interventionen
übersetzen lassen. Hierzu werden erste Ergebnisse aus Mikroprozessanalysen zur emotionalen
Verarbeitung in der Psychotherapie von Essstörungen vorgestellt.
Kontaktadresse:
Dr. phil. Dipl. Psych. Timo Brockmeyer
Psychologe
Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik
Universitätsklinik Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 410
69120 Heidelberg, Deutschland
[email protected]