Zukunft mit Jungsauen

SONDERVERÖFFENTLICHUNG
Landwirtschaftliches Wochenblatt
Zukunft mit Jungsauen
Familie Hemker-Uebker aus Ahaus hat einen neuen Stall für die Aufzucht
von Topigs-20-Jungsauen gebaut / Tag der offenen Tür am 10. April
D
ie deutsche Schweineproduktion und -zucht hat Zukunft. Davon sind Benedikt,
Christoph und Ludwig Hemker aus
Ahaus-Wüllen überzeugt. Sie haben ihren Familienbetrieb daher
gezielt erweitert und in den vergangenen Monaten mit Unterstützung
der Prüllage System GmbH einen
neuen Stall für die Ferkel- und
Jungsauenaufzucht gebaut. Insge-
samt finden dort bis zu 1200 Aufzuchtferkel und rund 1600 Jungsauen Platz. Noch wird am neuen, etwas abseits vom Stammbetrieb
gelegenen Stall kräftig gearbeitet
und die noch fehlende Technik installiert. Zum „Tag der offenen
Tür“ am Freitag, dem 10. April, von
10 bis 16 Uhr, wird aber das Allermeiste fertiggestellt sein und die
Besucher können sich die Details
Benedikt, Christoph und Ludwig Hemker (von Links) sowie Georg Rölfing von
Topigs Norsvin freuen sich über den neuen Jungsauenaufzuchtstall.
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des neuen Stalles ansehen und erklären lassen. Weil auf dem Hof
Hemker-Uebker seit Jahrzehnten
mit Engagement und Leidenschaft
Schweinezucht und seit 1981
Jungsauenvermehrung betrieben
wird, dürften sich die Gespräche
beim Tag der offenen Tür sicherlich auch um Zuchtfragen drehen.
Problemlose Sauen
Der Betrieb Hemker ist in das
Schweinezuchtprogramm von Topigs Norsvin eingebunden, welches unter anderem auf fruchtbare,
robuste und einfach zu handhabende Sauenlinien mit bester
Futtereffizienz setzt. Als idealen
Anpaarungspartner dazu hat das
Unternehmen den SNW-PiétrainSelect-Eber im Programm. In dieser Kombination lassen sich dann
sehr gute Mast- und Schlachtleistungen realisieren, erklärt Georg
Rölfing von Topigs Norsvin.
Grundlage der Hybridsauenerzeugung bei Hemker sind künftig
die rund 300 Stammsauen der Topigs-Landrasse-Linie „N“. Diese
werden mit ausgesuchten Ebern
der Linie „Z“ (Large White) besamt, um auf diese Weise Zuchtferkel bzw. später Jungsauen der
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Noch fehlen einige Bauteile, aber
bald werden hier Zuchtferkel fressen.
Herkunft „Topigs 20“ zu erzeugen.
Familie Hemker arbeitet dabei im
Drei-Wochen-Rhythmus mit vierwöchiger Säugezeit. „Um optimale
Produktionsbedingungen zu gewährleisten, haben wir den vorhandenen Sauenstall im Zuge der
Erweiterung gründlich modernisiert und umgebaut“, beschreibt
der hauptsächlich für die Ferkelerzeugung verantwortliche Christoph Hemker die Überlegungen
zur Weiterentwicklung des Betrie-
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keit und Nutzungsdauer der künftigen Hybridsauen legt, haben die
Ferkel schon in der Aufzucht viel
Platz. In allen Buchten sind sowohl Kunststoff- als auch Betonfußböden verlegt. Letztere fördern
den Klauenabrieb und stärken das
Fundament der Zuchttiere, damit
die Ferkelerzeuger später lange
Freude an den Topigs-20-Sauen
haben.
Aufzucht am langen Trog
Die Topigs-20-Jungsauen werden an klassischen Quertrögen mit einem
Tier-Fressplatz-Verhältnis von 1 : 1 und großzügigem Platzangebot aufgezogen.
bes. „Dennoch war der Zeitplan so
konzipiert, dass wir unsere Kunden auch während der Umbauphase mit Jungsauen beliefern konnten“, ergänzt Senior Ludwig Hemker. Er kümmert sich im
Familienunternehmen gerne noch
um die Abwicklung des Jungsauenvertriebes, wenn die jungen Leute
mit der praktischen Zucht und
Tierproduktion beschäftigt sind.
Aus dem gleichen Grund sind
auch die Buchten für die Jungsauenaufzucht den Bedürfnissen
der Zuchttiere angepasst: In sämtlichen Stallabteilen können die
Jungsauen gemeinsam am langen
Trog fressen. Das Tier-FressplatzVerhältnis liegt bei 1 : 1. Jeder
Jungsau steht rund 1 m2 Buchtenfläche zur Verfügung.
Bei der PRF-Matic-Flüssigfütterung im Jungsauenaufzuchtstall
haben die Hemkers viel Wert auf
die Hygiene und optimale Futterverteilung gelegt. So verlaufen die
als Ringleitung konzipierten Futterrohre direkt mittig über den Trogabläufen in den Buchten. „Dadurch erreichen wir, dass das Flüssigfutter steil nach unten in die
Tröge abläuft“, erklärt Benedikt
Großzügige Buchten
Benedikt Hemker kümmert sich
dagegen hauptsächlich um die Ferkel- und Jungsauenaufzucht im
Neubau. Dorthin wechseln die Ferkel nach dem Absetzen von der
Sau, wobei sie zunächst in einer
der 28 Aufzuchtbuchten Platz finden (zwei getrennte Abteile mit jeweils 600 Tierplätzen). Hier werden die Ferkel, die bis etwa 30 kg
im Flatdeckstall bleiben, trocken
an Rundautomaten gefüttert. Jeder
dieser Automaten kann einzeln angesteuert werden, sodass die
Ferkelgruppen ganz gezielt mit
dem passenden Futter versorgt
werden.
Weil Familie Hemker als Zuchtbetrieb großen Wert auf Tierkomfort, Gesundheit, Gebrauchsfähig-
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Künftig geht der Weg in den Stall
ausschließlich über die Hygieneschleuse: Einduschen ist Pflicht!
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Hemker. Er wollte aus Hygienegründen keine langen und schrägen Trogabläufe, auch wenn dadurch einiges an verlegter Rohrleitung hätte gespart werden können.
Auch bei der Gülletechnik hat Familie Hemker nicht zu knapp kalkuliert. Im Stall wird mit Wechselstausystem und 0,75 m tiefen Kanälen gearbeitet. Der zusätzliche,
neue Gülleaußenbehälter (abgedeckt) ist aus Edelstahl und fasst
rund 1400 m3 Gülle. „In Kombination mit dem vorhandenen Lagerbehälter am Stammbetrieb haben
wir künftig bei Bedarf die Möglichkeit, die betriebliche Nährstoffsituation über Gülle-SinkschichtVerfahren oder die getrennte Lagerung und Verwertung von
Sauen- und Aufzucht-Gülle zu entspannen“, denkt Christoph Hemker schon an künftige Herausforderungen.
Apropos Zukunft: Zurzeit sind Benedikt und Christoph Hemker froh,
dass in Kürze die ersten Zuchtschweine in den neuen Stall und
die modernisierten Altgebäude
„Topigs 20“
Das Hofschild weist den Weg zum Zucht- und Vermehrungsbetrieb.
einziehen und die Schweinezucht
damit ohne Unterbrechnung weitergeht. Sie haben sich an ihrem
neuen Standort aber auch die Option auf eine mögliche Erweiterung
offengehalten. Denn sie sind überzeugt, die heimische Schweineproduktion im Familienbetrieb hat
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trotz aller Herausforderungen Zukunft.
■ So finden Sie zum Stall: Der Hof
Hemker-Uebker liegt ungefähr
auf halber Strecke zwischen
Stadtlohn und Ahaus an der
L 572. Die Adresse lautet Barle 6,
48683 Ahaus-Wüllen.
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■ Die im Betrieb Hemker-Uebker erzeugte Topigs-20-Sau ist
eine F1-Hybridsau aus der Kombination der Z-Linie (Large
White) und der N-Linie (Landrasse) von Topigs Norsvin.
■ Die problemlosen Sauen bestechen durch sehr gute Gesäuge (im Schnitt 15,6 Striche) und
gute Fundamente.
■ Die ruhigen Tiere sind extrem
gruppentauglich und problemlos bei den Geburten.
■ Wert gelegt wird auf gleichmäßige Geburtsgewichte und
niedrige
Saugferkelverluste
(ausgeprägte Mütterlichkeit bei
guter Milchleistung) sowie eine
hohe Futtereffizienz auch bei
den Sauen (Kostengesichtspunkt).
■ In der Anpaarung an SNWPiétrain-Select-Eber lassen sich
sehr gute Mast- und Schlachtleistungen erreichen.
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