Damit das Stallklima stimmt

SONDERVERÖFFENTLICHUNG
Landwirtschaftliches Wochenblatt
Damit das Stallklima stimmt
Auf dem Betrieb Felber in Stemwede-Oppendorf ist ein neuer Maststall
mit integrierter Wärmerückgewinnung und spezieller Klimasteuerung
entstanden / „Tag der offenen Tür“ am Freitag, 22. Mai, von 10 bis 16 Uhr
In dem neuen Maststall wird Familie Felber künftig die Ferkel ihrer BHZP-dbViktoria-Sauen selbst mästen.
B
islang hat Familie Felber aus
Stemwede-Oppendorf sich
auf die Sauenhaltung und
die Ferkelaufzucht konzentriert.
Mit dem Entschluss des ältesten
Sohnes, nach dem Abitur eine
Ausbildung zum Landwirt anzufangen und in den elterlichen Betrieb einzusteigen, wurde die Entscheidung zur Erweiterung um
den Betriebszweig Schweinemast
getroffen. Der dafür neu gebaute
Stall verfügt unter anderem über
eine integrierte Wärmerückgewinnung und kann beim „Tag der offenen Tür“ am Freitag, 22. Mai, von
10 bis 16 Uhr besichtigt werden.
Zwölf Abteile
Der neue Stall in Kammbauweise
verfügt über zwölf Abteile und ist
in massiver Kalksandstein/Klinker-Bauweise ausgeführt. Die
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Dachkonstruktion wurde aus freitragenden Pultdach-Nagelplattenbindern hergestellt. Durch die
Montage von jeweils zwei voreinander stehenden Nagelplattenbindern mit einem Montagestoß
mittig über dem Treibgang entsteht
eine Satteldachform. Die Dachkonstruktion über dem Siloraum wurde mit Mittelpfetten und Sparren
konstruiert, um eine möglichst
hohe Deckenhöhe zu erhalten.
Gute Luft, geringe Kosten
Mit dem bereits vorhandenen Wärmetauscher in der Ferkelaufzucht
haben Felbers in Bezug auf Luftqualität und Energieverbrauch positive Erfahrungen gemacht. Entsprechend wurde auch der neue
Maststall mit einem hdt-Wirbelstrom-Luft-Luft-Wärmetauscher
ausgerüstet. „Gerade in der heuti-
Blick in eines der Abteile
gen Zeit, mit immer mehr Fläche
für die Tiere und damit auch weniger Wärmeproduktion durch die
Tiere, ist dies eine konsequente
Entscheidung zum Wohl der Tiere“, sagt Heinrich DönselmannTheile von der Firma hdt-Anlagenbau.
Abgerundet wird das System mit
einer Unterspaltenabsaugung. Da
die ganzjährig aufbereitete Zuluft
stetig an dem Spaltenboden vorbeigeführt wird, sorgt dieses System für trockene Spalten und saubere Tiere. Die Zuluft gelangt vom
Zentralgang über einen mittigen
Schlitzkanal in die Abteile. Im
Sommer bzw. bei hohen Luftraten
kann die Zuluftführung aber auch
über Klappen in den Außenwänden direkt in die Schlitzkanäle erfolgen. Das sorgt für frische Luft in
den Abteilen und reduziert die
Luftbewegung auf dem Zentral-
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gang. Zudem kann die Wärme der
Wärmerückgewinnung in den
Wintermonaten und der Übergangszeit so gezielt zu den Tieren
mit dem höchsten Wärmebedarf
geleitet werden. Im Sommer und
bei zu trockener Luft sorgt eine
Hochdruck-Befeuchtungskühlung
für den notwendigen Ausgleich
bzw. für die Abkühlung.
Alle Bereiche des Stallklimas werden über ein modernes LC-4SPS-System geregelt. Eine luftfeuchtigkeitsabhängige Steuerung
optimiert den Energieeinsatz bei
Heizung und Lüftung und hält die
Luftfeuchtigkeit auf dem richtigen
Niveau.
Individuell füttern
Um ihre Tiere alters- und geschlechtsspezifisch versorgen zu
können, haben die Landwirte eine
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Im Bereich der Futterautomaten wurden Kunststoffspalten verlegt. Die Trockenfütterung mit Chargenmischer ermöglicht eine individuelle Versorgung der Tiere.
Trockenfütterung mit Chargenmischer zur individuellen Futtermischung je Breiautomat installiert.
Die Rohrautomaten sind mit einer
großen Revisionsöffnung und einer zusätzlichen Tränkestelle ausgestattet. Die einzelnen Komponenten werden in Innensilos gelagert und über Förderschnecken
zum Wiegemischer transportiert.
Wasser wird über eine Niederdruckanlage zu den Tränkestellen
geleitet. Über eine separate Dosieranlage können die Abteile mittels
Umschaltventilen mit Zusatzstoffen versorgt werden. Dabei wird
das Rohrsystem der Tränkeanlage
genutzt.
Die Aufstallung besteht aus Kunststoffelementen mit Edelstahl-
beschlägen. Die Schwenktüren der
Buchten sind mit Einhandhebelbedienung ausgestattet. Für die Abteiltrennwände wurden Raumteiler aus schwer entflammbarem
Kunststoff verbaut. Die Betonspaltenböden verfügen gemäß aktueller
Nutztierhaltungsverordnung über
geschliffene Kanten.
Es wurden Gülleschieber für
Flachkanäle eingebaut. Für jedes
Abteil steht eine Einweichanlage
(zeitgesteuert) zur Verfügung. Im
Zentralgang ist eine Wasserversorgung mit Zapfstellen vorhanden.
Auch Tierwohl-Beschäftigungsmaterial hat Familie Felber integriert: Scheuerbäume sowie einstellbare Beißholzhalter für Holz
und Pellets mit Auffangschale. ■
Anfahrt: Der
neue Stall ist
nicht direkt am
Hof. Besucher
fahren zur
Adresse
„Mühlheide,
32351
StemwedeOppendorf“.
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