1. Übung Makroökonomische Theorie Einführung (1. Themengebiet) Geldmarkt (3. Themengebiet) Gütermarkt (2. Themengebiet) Gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht von Geld- und Gütermarkt (4. Themengebiet) Devisenmarkt (5. Themengebiet) Makroökonomie Untersuchungsgegenstand: • • Aggregierte Größen Erklärung des Verhaltens der Wirtschaft insgesamt Versucht Erklärungen für Schwankungen zu finden und relevante Steuergrößen und ihre Abhängigkeiten zu ermitteln. Beispiel: Inflationsrate 2009: 2010: 0,4% 1,1% 0,7%?? Aus makroökonomischen Theorien werden Forderungen an die Wirtschaftspolitik abgeleitet. Wenn Makroökonomen sich mit Volkswirtschaften beschäftigen, dann betrachten sie vor allem drei Variablen 1. Die Inflationsrate – entspricht der Rate, mit der in der betrachteten Volkswirtschaft, das durchschnittliche Preisniveau aller Güter im Zeitverlauf zunimmt. 2. Die Produktion – entspricht der Wirtschaftsleistung der gesamten Volkswirtschaft Wachstumsrate der jährlichen Produktion und Produktionsmöglichkeiten 3. Die Arbeitslosenquote - Anteil der Bevölkerung in der Volkswirtschaft, der in keinem Beschäftigungsverhältnis steht, der aber auf der Suche nach einem Beschäftigungsverhältnis ist – Produktion und Wirtschaftswachstum – Das Bruttoinlandsprodukt Entstehungsseite: Das BIP erfasst die Werte aller Endprodukte und Dienstleistungen (gesamte Wertschöpfung) einer Volkswirtschaft in einem bestimmten Zeitraum Verwendungsseite: Das BIP entspricht dem Wert aller Ausgaben (gesamtwirtschaftliche Nachfrage) Verteilungsseite: Das BIP ist die Summe aller in einem bestimmten Zeitraum erzielten Einkommen der Wirtschaft Aufgabe 1 In der folgenden Tabelle sehen Sie eine geschlossene Volkswirtschaft, die aus vier Industrien besteht. Ermitteln Sie auf alle drei Ihnen bekannten Arten das Bruttoinlandsprodukt. Industrie I Industrie II Industrie III 600 750 700 2100 500 450 400 900 Einkauf bei Ind. I -- 250 150 200 Einkauf bei Ind. II 0 -- 0 750 Einkauf bei Ind. III 0 0 -- 0 Einkauf bei Ind. IV 0 0 0 -- 100 50 150 250 Verkaufserlöse Industrie IV Aufwendungen Löhne Gewinne BIP = Summe aller Mehrwerte (Entstehungsrechnung) Industrie I Industrie II Industrie III Industrie IV Verkaufserlöse 600 750 700 2100 - Vorleistungen 0 250 150 200+750 Mehrwert 600 500 550 1150 BIP 2800 BIP = Summe aller Nettoendverkäufe (Verwendungsrechnung) Endverkäufe Industrie I Industrie II Industrie III Industrie IV BIP 0 0 700 2100 2800 BIP = Summe aller Faktoreinkommen (Verteilungsrechnung) Industrie I Industrie II Industrie III Industrie IV BIP Löhne 500 450 400 900 2250 Gewinne 100 50 150 250 550 2800 Worin liegt der Unterschied zwischen nominalen und realen Bruttoinlandsprodukt? Nominales BIP • Ist die Summe aller verkauften Endprodukte, bewertet zu den jeweiligen Marktpreisen, d.h. zu den Preisen der gerade betrachteten Periode. • Wachstum kann auf gestiegener Güterproduktion oder gestiegenen Preisen basieren • Preisbedingtes Wachstum verzerrt die wirkliche wirtschaftliche Lage Reales BIP • Gibt die Summe aller verkauften Endprodukte, bewertet zu konstanten Preisen an • Aufhebung von preisbedingten Verzerrungen Aufgabe 2 Bestimmen Sie für die Jahre 2009 bis 2011 nominales und reales BIP sowie die jährlichen Wachstumsraten vom nominalen und realen Bruttoinlandsprodukt. Verwenden Sie zur Bestimmung der realen Größen das Jahr 2009 als Basisjahr. Jahr Zahl der Autos Preis eines Autos 2009 10 10.000€ 2010 11 12.000€ 2011 12 12.500€ Beispiel: Nominal und Real – BIP - Rechnung Jahr Zahl der Autos Preis eines Autos Nominales BIP 2009 10 10.000€ 100.000€ 2010 11 12.000€ 132.000€ 2011 12 12.500€ 150.000€ . . € € − 1 = 0,32 ∗ 100% = 32% # . . € € − 1 = 0,136 ∗ 100% = 13,6% n / = n / = Berechnung des realen BIPs mit dem Basisjahr 2009 Jahr BIP nominal BIP real (in Preisen von 2009) 2009 100.000€ 100.000€ - 2010 132.000€ 110.000€ 10% 2011 150.000€ 120.000€ 9,09% *+,-+./012,34.&5678%: %& − ( ∗ ())% %&'( 2009/2010: . . € € − 1 ∗ 100% = 10% 2010/2011: . . € € − 1 ∗ 100% = 9,09% %& − ( ∗ ()) %&'( Wenn das nominale BIP stärker wächst als das reale, so liegt dies am Anstieg des Preisniveaus Ein solcher Anstieg wird über den BIP - Deflator gemessen ; = < Im Basisjahr entspricht das reale BIP dem nominalen BIP! • Der BIP Deflator entspricht einer Indexzahl -> keine ökonomische Bedeutung • Die Wachstumsrate, die Inflationsrate, hat hingegen eine ökonomische Bedeutung == ; − ;' ;' Wachstumsrate des nominalen BIP: >?@AB = >?CDEF; + =; Aufgabe 3 Nominale und reale Variablen und die Berechnung von Preisindizes. In der Basisperiode t=0 betragen die Preise der beiden Güter p01 = 2 und p02 = 6. Zu diesen Preisen werden die Mengen q01 = 12 bzw. q02 = 1 gehandelt. In Periode t=1 steigt der Preis des ersten Gutes auf p11 = 3, während der Preis des zweiten Gutes auf p12 = 4 fällt. Zu diesen Preisen werden die Mengen q11 = 8 und q12 = 1,5 gehandelt. a) Definieren und bestimmen Sie die Preisindizes nach Laspeyres und Paasche. b) Begründen Sie, warum häufig argumentiert wird, dass der Preisindex nach Laspeyres die Inflationsrate überschätzt, der Preisindex nach Paasche die Inflationsrate unterschätzt. Messung von Inflation • Inflation wird mit Hilfe von Preisindizes gemessen. Der Preisindex Preisindex gibt kein absolutes Preisniveau an Vielmehr wird er für ein bestimmtes Jahr (Basisjahr 0) auf 100 normiert und entsprechend auf den aktuellen Zeitpunkt (Berichtsjahr 1) fortgeschrieben . 110 100 Zeit 0 1 Damit lassen sich Veränderungen des Preisniveaus berechnen. Der Laspeyres - Index H = UECD@VACWXDYZEYLY[E\CDY∗]CDLYDZDCL^\;Y[E\C UECD@VACWXDYZEYLY[E\CDY∗]CDLYDLBZEYLY[E\C H = ∑O PQK JK L∗MN L ∗100 ∑O PQK JN L ∗MN L Was kostet ein Warenkorb des Basisjahres im Berichtsjahr? Berechnung: H _ ∗` +_ ∗` = _ ∗` +_ ∗` H = ∗ ∗ RS∗ RT∗ = S = 1,33 Der Paasche-Index: ] = < a <bc < < a <bc < ] d < ∗ < d < ∗ < P P ∑O PQK JK MK = ∑O P P PQK JN MK c < d d < < ∗ 100 Berechnung ] _ ∗` +_ ∗_ = _ ∗` +_ ∗` ] 3 ∗ 8 + 4 ∗ 1,5 30 = = = 1,2 2 ∗ 8 + 6 ∗ 1,5 25 • Begründen Sie, warum häufig argumentiert wird, dass der Preisindex nach Laspeyres die Inflationsrate überschätzt, der Preisindex nach Paasche die Inflationsrate unterschätzt. Laspeyres – Index: • Konstante Mengen der Basisperiode. • Warenkorb ist fix und somit wird nicht berücksichtigt, dass Konsumenten teuer gewordene Güter durch billigere substituiert haben. Paasche– Index: • Es werden Preise des Berichtsjahres im Basisjahr unterstellt. • Der Index unterliegt der Fiktion, dass Konsumenten teure gewordene Güter bereits in der Basisperiode durch billigere Güter substituiert haben. Aufgabe 4 Welche Güternachfragekategorien der Wirtschaftssubjekte bzw. –sektoren sind Ihnen aus der makroökonomischen ex-ante-Analyse bekannt? Güternachfragekategorien • • • • • Geplante Nachfrage der privaten Haushalte C Geplante Nachfrage der Unternehmen nach Investitionsausgaben I Geplante Nachfrage des Staates nach Konsum und Investitionsgütern G Geplante Nachfrage des Auslandes nach Konsum und Investitionsgütern EX Geplante Nachfrage des Inlandes nach Konsum und Investitionsgütern des Auslandes IM Nachfragezuführung : C,I,G,EX Nachfrageentzüge: IM
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