Immobilienbrief STUTTGART - Immobilienbewertung Stuttgart

Immobilienbrief
STUTTGART
Ausgabe 171
Seite 2
Wohnen im Theaterviertel
• Formart kauft PragsattelGrundstücke
• Bis zu 300 Einheiten
• Mix aus Miet- und
Eigentumswohnungen
Liebe Leser !
Gut Ding will Weile haben, heißt es. Nach zu viel Weile sind viele Dinge aber nicht mehr gut. So
beklagen Architektenkammer Baden-Württemberg und BDA den Zustand des Eiermann-Campuses:
Es sei Vandalismus festgestellt worden und durch die Dächer
regne es in die Gebäude.
Der Immobilienbrief Stuttgart hat schon vor über zwei Jahren vorgeschlagen (Nr. 123 vom 12. März 2013), einen Teil der Gebäude abzureißen,
um die wirtschaftliche Entwicklung des Areals zu ermöglichen und den
Rest zu retten. Jetzt droht der Verlust des gesamten Ensembles.
Porsche auf Flugfeld
• Hahn eröffnet Autohaus
Seite 4
Der unbekannte Riese
• Das Land als Immobilienplayer
• Allein 2 Millionen
Quadratmeter in Stuttgart
•1
,1 Milliarden Euro
Auftragsvolumen im Jahr
Kongresszentrum
• Neues Projekt in Stuttgart-City?
Seite 6
Salamanderhaus verkauft
• Fonds PU-Retail investiert
Seite 7
Stabwechsel beim IWS
• Peter Brenner kandidiert
nicht mehr
Seite 8
Epple-Projekt am Relenberg
• Grundsteinlegung
für Villengarten
• Erster SIM-Fall in Stuttgart
Awards für Kinospot
• Erfolg der Wohnungsgenossen
Seite 10
Hotelmarkt Stuttgart
• Nur zweitklassig
•A
uch Ketten aus Singapur
und Australien suchen
05.05.2015
Weile statt Eile scheint das Motto in Brüssel zu sein. Jetzt erst
wurde das Ergebnis der Ende 2012/Anfang 2013 durchgeführten Städteumfrage „Urban Audit“ vorgestellt. Ergebnis: Die Stuttgarter sind
glückliche Menschen! In Europa sind nur die Bewohner von Kopenhagen
und Reykjavik zufriedener mit der Lebenssituation in ihrer Stadt. Stuttgart
schneidet unter den untersuchten 27 deutschen Städten zusammen mit
Braunschweig, Düsseldorf und Frankfurt am besten ab. Besonders gut sind die Beschäftigungsmöglichkeiten (Platz eins zusammen mit Oslo).
Damit das so bleibt, ist höchste Eile geboten! Der Planungsausschuss des Verbands Region Stuttgart schlägt jetzt vor, 75 Hektar in Ingersheim, Bietigheim-Bissingen, Schwieberdingen und KorntalMünchingen für große Gewerbeansiedlungen auszuweisen. Vor vielen Jahren schon wurde dazu ein
Gebiet zwischen Pleidelsheim und Murr vorgesehen. Doch die Gemeinden haben nie Planungsrecht
ausgewiesen und damit die Entwicklung der Region torpediert. Was wir jetzt brauchen: Eine schnelle Umsetzung
durch die Regionalversammlung – und ein Planungsgebot! Das Letztere möge der Landtag beschließen, und
zwar mit Eile statt Weile!
Quelle: Epple Holding
Inhaltsverzeichnis
www.immobilienbrief-stuttgart.de
Nach viel Weile kommt jetzt gut Ding: Formart
baut auf dem Stuttgarter Pragsattel bis zu 300 Wohnungen. Der Markt braucht das Angebot dringend, und
es ist gut, dass es auf einem der letzten städtebaulichen
Entwicklungsareale jetzt weitergeht.
Das Epple-Projekt am Relenberg
Viel zu brav sei der vorige Immobilienbrief Stuttgart
gewesen, hat uns ein Leser attackiert. Nun, wir sind zwar das Kampfblatt der Immobilienbranche – wie uns einst ein OB adelte –, aber gelegentlich sollte auch eine fundierte und
engagierte Berichterstattung reichen.
Sachlich-informativ grüßt Sie herzlich
Ihr
Frank Peter Unterreiner, Herausgeber
Immobilienbrief
STUTTGART
IN EIGENER SACHE
Termine auf Homepage
Unter „Termine“ können Sie Ihre Veranstaltungen auf der Homepage des
Immobilienbrief Stuttgart eintragen
lassen, auch solche, die aus Platzgründen nicht im Immobilienbrief
Stuttgart genannt werden können.
Schicken Sie Ihre Einladungen und
Terminankündigungen daher bitte
zusätzlich an [email protected].
Ausgabe 171
05.05.2015
Seite 2
Wohnen im Theaterviertel
Formart kauft Pragsattel-Grundstücke
Rund 250 bis 300 Eigentums- und Mietwohnungen möchte Formart auf dem Stuttgarter Pragsattel bauen, damit ist das Projekt „Wohnen im Theaterviertel“ eines der größten – wenn nicht
das größte – in der Landeshauptstadt.
Porsche auf Flugfeld
Mitte 2016 eröffnet die Hahn-Gruppe
ein neues Porsche-Zentrum auf dem
Flugfeld in Böblingen/Sindelfingen an
der Auffahrt zur A 81. Auf einer Grundstücksfläche von rund 4000 m2 und
etwa 6600 m2 Fläche, verteilt auf drei
Geschosse, sollen jährlich rund 200
Neuwagen und 200 Gebrauchtwagen
der Marke Porsche verkauft werden,
berichtet die Wirtschaftsförderung Sindelfingen. Etwa 40 Mitarbeiter werden
im neuen Porsche-Zentrum Böblingen
beschäftigt sein. Investor des neuen
Gebäudes ist die Activ-Group Region
Stuttgart, die das Flugfeld Böblingen
– unter anderem mit der Motorworld
Region Stuttgart – in den vergangenen
Jahren zu einer Adresse im Automobilbereich entwickelt hat.
SWSG eröffnet
Familienzentrum
In Raitelsberg in Stuttgart-Ost eröffnete die SWSG ein Familien- und
Begegnungszentrum in einem umgebauten Lebensmittelladen.
Quelle: Formart
UNTERNEHMEN
Zwei grüne Innenhöfe, umschlossen von bis zu 300 Wohnungen
„Wir befinden uns in sehr guten, konstruktiven Gesprächen mit der Stadt. Diese möchte, dass
das Projekt jetzt realisiert wird“, sagt Harald Meerße, Geschäftsleiter Süd bei Formart. Der Bauträger
hat die Grundstücke von der Projektentwicklungsgesellschaft Maybach 1-4 gekauft, dahinter steht im
Wesentlichen die Privatbank Hauck und Aufhäuser. Der jetzige Verkäufer wiederum erwarb die Parzellen
zwischen Maybach- und Stresemannstraße im August 2013 für 6,7 Millionen Euro aus der Insolvenzmasse
des Teppichhändlers Hafez Sabet. Lange tat sich also nichts, jetzt endlich kommt Bewegung in das wichtige
innerstädtische Areal.
Formart spricht mit Akad, entwickelt aber autark
„Formart möchte weiterhin seinen Teil zur Stadtentwicklung in Stuttgart beitragen“, sagt Meerße. Zusammen mit einem etwa 1480 Quadratmeter großen städtischen Grundstück beträgt das Formart-Areal
nun rund 11 300 Quadratmeter. An das Gelände grenzt das der privaten Hochschule Akad, das ebenfalls
einer Neubebauung harrt. Mit Akad sollen laut Meerße zwar Gespräche geführt werden, die Pläne werden
aber unabhängig davon vorangetrieben.
Immobilienbrief
STUTTGART
MARKTBERICHTE
Logistikreport JLL
Im ersten Quartal wurden in der Region Stuttgart 46 200 m2 Logistikfläche umgesetzt, das ist ein Rückgang
um 27 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, der jedoch nicht auf
einen Mangel an Nachfrage zurückzuführen sein dürfte, berichtet JLL.
Das Fertigstellungsvolumen im ersten
Quartal betrug 30 000 Quadratmeter.
Die Spitzenmiete blieb mit 6 Euro stabil, die Spitzenrendite hingegen sank
allein innerhalb des ersten Quartals
um 0,20 Prozentpunkte auf 6,30
Prozent. Innerhalb eines Jahres reduzierte sie sich sogar um 0,55 Prozent.
Das „Industrial Market Profile Region
Stuttgart 1. Quartal 2015“ von JLL
ist auf der Homepage des Immobilienbrief Stuttgart eingestellt unter
www.immobilienverlag-stuttgart.de/
reports/logistik-und-industrie .
PROJEKTE
Brutschin baut in Waiblingen
80 Wohneinheiten baut Brutschin
Wohnbau in Waiblingen, im Baugebiet Blütenäcker, auf einem 6000 m2
großen Areal. Es entstehen Mietwohnungen, die im Bestand des Unternehmens bleiben, ferner Eigentumswohnungen, auch seniorengerechte,
mit zwei bis vier Zimmern und 50 bis
120 m2 Größe.
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05.05.2015
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Ein Mix aus Miet- und Eigentumswohnungen
„Es gibt schon Anfragen von großen Investoren“, sagt Meerße. Diese wollten am liebsten das Projekt
als Ganzes haben. Fest stehe jedoch, dass Miet- und Eigentumswohnungen gebaut werden. Die Stadt
wünscht sich zudem einen Anteil an Wohnungen mit gedeckelten Mieten, als Ausgleich für den
Verkauf ihres Grundstückes. Ein SIM-Fall ist das Projekt jedoch nicht, da es bereits einen Bebauungsplan gibt, an den sich Formart hält.
Meerße und Bianca Reinhardt Weith, die Leiterin des Formart-Standortes Stuttgart, wollen noch festlegen,
wie der Mix an Eigentums- und Mietwohnungen aussehen wird. Neben den Vermarktungschancen spielt
auch die Möglichkeit der Realteilung eine Rolle. Entstehen soll ein breiter Mix an hochwertigen Wohnungen mit Größen von etwa 40 bis über 100 Quadratmetern.
Zwei Wohnhöfe und ein öffentlicher Fuß- und Radweg
Die Basis der städtebaulichen Idee bilden zwei Wohnhöfe, die jeweils einen begrünten Innenhof umschließen. Ein öffentlicher Fuß- und Radweg soll das Quartier an die angrenzenden Grünflächen und Nachbarbebauungen anschließen. Entstehen wird auch eine Kindertagesstätte mit etwa fünf Gruppen zu
je 15 Kindern. Sie dürfte laut Meerße eher privat als städtisch betrieben werden. „Die Topografie ist
aufgrund der Versprünge im Gelände eine Herausforderung“, sagt Reinhardt Weith. Daher könne es
sein, dass die Tiefgarage nicht durchgehend zweigeschossig wird. 22,50 Meter darf Formart in die Höhe
gehen, das könnte für sechs Etagen plus ein Staffelgeschoss reichen. Die GFZ von 2,8 werde voraussichtlich nicht ausgenutzt.
Bis Baugenehmigung gemeinsam mit dem Verkäufer
Formart will das Projekt zusammen mit dem Verkäufer bis zur Baugenehmigung bringen. „Das Closing
machen wir dann, wenn wir die Baugenehmigung haben“, sagt Meerße. „Die Projektentwicklungsgesellschaft Maybach hat wesentliche Vorarbeit geleistet“, urteilt Reinhardt Weith. Darauf und auf das
dabei erworbene Wissen wolle man nicht verzichten. So stammt der Siegerentwurf des städtebaulichen
Ideenwettbewerbs beispielsweise von Isin Architekten.
„Wir bringen jetzt Geschwindigkeit rein“, sagt Harald Meerße. Bis Ende des Jahres soll der Bauantrag eingereicht werden. Die Realisierung soll in zwei Abschnitten erfolgen, Bianca Reinhardt Weith
rechnet mit einer Bauzeit von zwei bis drei Jahren. n
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PROJEKTE
Kongresszentrum
in Stuttgart
Stuttgarts Finanzbürgermeister Michael Föll denkt über ein Kongresszentrum in der Stuttgarter Innenstadt nach, berichtet die Stuttgarter
Zeitung. Es gebe einen Bedarf, da die
bestehenden Kapazitäten ausgelastet
sind, allerdings noch keine konkrete
Planung. Laut Föll kommen drei
Standorte infrage: Die beiden Baufelder neben dem Einkaufszentrum
Milaneo im Europaviertel, das Grundstück zwischen der ehemaligen Bahndirektion an der Heilbronner und der
Jägerstraße oder die Rückseite des
Hauptbahnhofs, dort wo heute noch
die Gleise verlaufen. Mit dem neuen
Kongresszentrum wolle Stuttgart im
Segment 1000 bis 3000 Teilnehmer
punkten.
Schallenäcker Renningen
Im Neubaugebiet Schallenäcker II in
Renningen erwarb Brutschin Wohnbau sechs Grundstücke. Im ersten
Bauabschnitt entstehen drei Häuser
mit 25 Einheiten. Die Wohnungen
sind 71 bis 164 m2 groß und haben
zwei bis fünf Zimmer.
VERMIETUNGEN
Herr Kächele
im Haufler-Haus
Das Maultaschenkonzept „Herr Kächele“ von Jens Caspar zieht für sechs
Monate in das Haufler-Haus am Stuttgarter Marktplatz. JLL vermittelte. Die
Immobilie soll verkauft werden, dann
wird über die endgültige Nutzung
entschieden.
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Das Land als Immobilieneigentümer, Mieter und Vermieter
Der unbekannte Riese
2 Millionen Quadratmeter Gebäudefläche etwa gehören dem Land Baden-Württemberg allein
in Stuttgart, weitere geschätzte 500 000 Quadratmeter sind angemietet. Damit dürfte das Land
neben der Stadt Stuttgart der größte Immobilienakteur in der Schwabenmetropole sein.
Foto: Stuttgart
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STUTTGART
Die markantesten Gebäude in Stuttgart – wie das Alte Schloss – gehören dem Land
Rund 8000 Gebäude mit 11,5 Millionen Quadratmetern Fläche nennt das Land sein Eigen, ferner
35 000 Hektar Boden. Davon sind 2150 Baudenkmäler von teilweise höchstem Rang. 1800 Anmietungen hat das Land für seine Institutionen getätigt, selbst hat es 3600 Mieter, davon 81 Gaststättenpächter und 1400 Erbbaurechte. Zirka 1,1 Milliarden Euro werden jährlich für Neubau, Instandhaltung, Bewirtschaftung und Miete aufgewendet. Dabei wird darauf geachtet, dass der Großteil davon
in der jeweiligen Region ausgegeben wird.
Einer der größten Auftraggeber
für die Bau- und Immobilienwirtschaft
Ferner werden Makler eingeschaltet, Prüfungsaufträge vergeben und Anwaltskanzleien beauftragt. Das
Land ist der größte Immobilieneigentümer in Baden-Württemberg und mit Sicherheit einer der größten
Auftraggeber für die Bau- und Immobilienwirtschaft, vielleicht sogar der größte. Auf alle Fälle aber ein
unbekannter Riese.
„Wir haben schon viele Orchideen“, lacht Markus Sorg, Referatsleiter Immobilienmanagement und
alternative Finanzierungsmaßnahmen in Baden-Württemberg. Das Land betreibt unter anderem eine Lan-
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STUTTGART
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VERMIETUNGEN
Hook & Eye eröffnet
im Gerber
Der Wohnaccessoiresanbieter Hook &
Eye eröffnet im Stuttgarter Einkaufszentrum Gerber auf 80 m 2 einen
Laden. Die Fläche im Obergeschoss
war zuvor von Azuro belegt, einem
Konzept, das Boutique und Café in
einem sein wollte.
STANDORT
Hohe Ingenieursgehälter
In Stuttgart verdient ein Ingenieur
im Durchschnitt 75 175 Euro, das ist
Platz zwei in Deutschland. Mehr Geld
gibt es nur in Erlangen mit 75 569
Euro, auf Platz drei liegt Mannheim/
Ludwigshafen mit 74 517 Euro,
dann kommt München mit 73 532
Euro, dies ergibt der Gehaltsatlas
von FAZ und Compensation-Online.
Der bundesweite Durchschnitt
ist 63 912 Euro. Was macht also
der clevere Ingenieur: Er zieht von
München nach Stuttgart, hat ein
höheres Einkommen und zudem
niedrigere Lebenshaltungskosten.
Foto: Stuttgart
IT bei Dibag
660 m2 hat ein IT-Unternehmen in
der Kesselstraße 19 in StuttgartWangen von Dibag Industriebau
gemietet. Immoraum Real Estate
Advisors vermittelte.
Auch für die Baden-Württemberg-Stiftung werden Investitionsentscheidungen getroffen
desanstalt für Bienenkunde und bewirtschaftet das Affenhaus in der Wilhelma, es ist für die Unterbringung
der Polizeipferde ebenso zuständig wie für die der Gefangenen.
Gebäude müssen spezielle Anforderungen erfüllen
Ein großes Thema sind laut Sorg die Museen, Kulturbauten wie das Alte Schloss, die Justizverwaltung und die Polizei. Oft werden an ein Gebäude spezifische Anforderungen gestellt, bei einem
Polizeirevier zum Beispiel an die Sicherheitsausstattung und an die Treppenhäuser. Diese müssen besonders
breit sein, damit ein Gefangener durch zwei Beamte abgeführt werden kann.
Rund 1600 Mitarbeiter arbeiten in der Immobilienverwaltung des Landes, zentral in Stuttgart wie
vor Ort. Das Finanzministerium und das Referat von Sorg kommen dann ins Spiel, wenn bestimmte Beträge überschritten werden oder ein Sachverhalt politisch brisant ist. Zum Beispiel das Hotel Silber, das
zum Gedenkort an die Gräueltaten der Nazis werden soll. Herausforderung ist immer, sich in die Nutzer
hineinzudenken, ihre Aufgabe zu verstehen und ihre Situation zu erfassen. Selbst bei einer vergleichsweisen simplen Büroanmietung gilt es beispielsweise zu klären, ob ein eher traditionelles oder ein modernes
Raumkonzept förderlicher ist.
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Immobilienbrief
STUTTGART
Ausgabe 171
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Seite 6
Foto: Vaihinen/Enz
STANDORT
Weniger Disco-Parkplätze
Künftig müssen Betreiber von Diskotheken in der Stuttgarter Innenstadt
einen Stellplatz pro 6 bis 12 m2 Gastraum nachweisen, zuvor war es ein
Stellplatz pro 4 bis 8 m2. Bei guter
ÖPNV-Anbindung reduziert sich die
Zahl der Stellplätze auf 30 Prozent.
Als Grund für die neue Satzung nennt
die Stadtverwaltung Veränderungen
in der Gastronomieszene und im Ausgehverhalten. Während Diskotheken
früher überwiegend im ländlichen
Gebiet lagen und oft mit dem Auto
besucht wurden, finden sich heute
die meisten im Stadtzentrum und in
der Nähe von ÖPNV-Haltstellen. Deswegen sei es zielführend, die bereits
für Gaststätten geltenden Regeln
auch bei Diskotheken anzuwenden.
Was tun mit dem Gebäude? Schloss Kaltenstein in Vaihingen/Enz
Einzelfallentscheidung: Mieten oder bauen
Die Frage mieten oder bauen ist laut Sorg immer eine Einzelfallentscheidung. Wenn der angemeldete
Bedarf einer Behörde oder Einrichtung feststeht und geprüft ist, gelte es mehrere Fragen zu beantworten.
Zum Beispiel die nach dem richtigen Standort, ob das Land eigene Grundstücke hat, ob Grundstücke angekauft werden können oder ob es die benötigten Flächen zu mieten gibt.
DEALS
Geschäftshaus
Königstraße verkauft
Das Geschäftshaus Königstraße 19a in
Stuttgart hat einen neuen Eigentümer
– wir berichteten im Immobilienbrief
Stuttgart Nr. 169 exklusiv, ohne damals
bereits Details nennen zu können. Verkäufer sind irische Investoren, die von
Davy Group vertreten wurden, Käufer
sind La Française Forum Real Estate
Partners und Aberdeen für den gemeinsam aufgelegten Fonds PU-Retail. Der
Kaufpreis für das sogenannte Salamanderhaus mit 4700 m2 Mietfläche, New
Yorker, Geox Schuhe und Vodafone als
Hauptnutzer betrug rund 55 Millionen
Euro und war der größte Deal in Stuttgart im laufenden Jahr. Colliers International Stuttgart vermittelte.
In Stuttgart selbst ist das Mietangebot laut Sorg groß, im ländlichen Raum hingegen müsse
schon aufgrund des fehlenden Angebots oft selbst gebaut werden. Wobei auch denkbar sei, dass
ein Investor für das Land baut und dieses langfristig anmietet. Ein Problem ist generell, dass das Land nicht
zum Vorsteuerabzug berechtigt ist. Bei entsprechendem Wettbewerb müsse daher insbesondere bei Neubauten eine höhere Nettomiete bezahlt werden.
Momentan kein ÖPP-Projekt in der Pipeline
„ÖPP ist politisch aber nicht mehr so gewollt“, sagt Sorg. Bei größeren Projekten sei es nicht mehr
vorstellbar, bei Maßnahmen im Volumen von etwa 10 bis 15 Millionen Euro schon, denn dort
gebe es eine breitere Auswahl von auch mittelständischen Bewerbern. Das letzte ÖPP-Projekt war ein etwa
10 Millionen Euro teures Laborgebäude in Sigmaringen. Aktuell sei keines am Laufen. Dinge wie Crossborder-Leasing habe das Land nie gemacht.
Das Haushaltsrecht muss immer beachtet werden
Agiert das Land, muss immer das Haushalts- und oft genug auch das Vergaberecht beachtet werden. Und
noch eine Besonderheit gibt es, wenn Baden-Württemberg mietet: Es behält sich ein Rücktrittsrecht
vom Vertrag oder ein Vorkaufsrecht an der Immobilie vor für den Fall, dass die Immobilie an
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Immobilienbrief
STUTTGART
VERBÄNDE
Stabwechsel beim IWS
Beim Branchenverband IWS Immobilienwirtschaft Stuttgart findet in wenigen Tagen ein Generationenwechsel
statt. Peter Brenner, seit Gründung
des Verbands 2004 im Vorstand, seit
2009 Vorstandsvorsitzender, tritt nicht
mehr zur Wahl an. Ebenso Olaf Scholz,
stellvertretender Vorstandsvorsitzender.
Es kandidieren neu Marc Bosch (Wüstenrot Haus- und Städtebau) für den
Vorstandsvorsitz, ferner als Vorstandsmitglied Uwe Jaggy (Strabag) und
Axel Ramsperger (Blue Estate). Für ein
Jahr treten nochmals an Harald Alber
(Schatzmeister seit 2009 und ebenfalls
Gründungsmitglied) und Anke Stadelmeyer. Da Michael Barth im Juli 2013
sein Amt abgegeben hat, sind drei neue
Vorstände zu wählen. Die Amtsperiode
dauert normalerweise drei Jahre.
PERSONEN
Günter Laub gestorben
17 Jahre war Günter Laub Landesvorsitzender des VDM Verband Deutscher Makler in Baden-Württemberg,
dem er 1981 beitrat. Die Fusion mit
dem RDM Ring Deutscher Makler
zum heutigen IVD hat er maßgeblich
begleitet. Laub war unter anderem
Ehrenrat des IVD, Ehrenvorsitzender
des VDM auf Lebenszeit und Träger
der Staufer-Medaille des Landes. Jetzt
ist er mit 61 Jahren gestorben.
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einen ausländischen Despoten oder an eine im Verfassungsschutzbericht aufgeführte Organisation veräußert wird. Eine Sekte beispielsweise als Vermieterin sei aus Imagegründen undenkbar, meint
Sorg. Diese Vereinbarung wird ministeriumsintern Saddam-Klausel genannt, von ihr hätte aber noch nie
Gebrauch gemacht werden müssen.
Besonders sensibel: Der Umgang mit Baudenkmälern
„Energieeffizienz ist ein weiteres wichtiges Thema“, sagt Markus Sorg. Auch in anderen Dingen müsse
das Land sensibler reagieren als ein privater Eigentümer, beispielsweise bei den Baudenkmälern. Schloss
Kaltenstein in Vaihingen/Enz gehört dem Land – und steht leer. Da es grundsätzlich entbehrlich ist, müsste
es verkauft werden. Doch es ist das Wahrzeichen der Stadt. Also sucht Sorg gemeinsam mit der Kommune
und dem Kreis nach einer Lösung. Ähnlich verhält es sich mit Kleincomburg bei Schwäbisch Hall, einer
ehemaligen Justizvollzugsanstalt.
Ankäufe für Baden-Württemberg-Stiftung
Die Immobilienexperten des Finanzministeriums vertreten bei Immobilienankäufen auch die Baden-Württemberg-Stiftung, die mit einem Kapital von 2 Milliarden Euro ausgestattet ist. In jüngster Zeit wickelte
Sorg die Ankäufe der Hauptpost von Hines und der Commerzbank auf der Königstraße ab.
Neuer Trend: Stiftung von Hochschulgebäuden
Auch private Stiftungen sind für sein Referat seit zwei, drei Jahren etwa ein Thema. Unternehmerpersönlichkeiten wie Reinhold Würth und Dieter Schwarz (Lidl, Kaufland) wollen Gutes tun und über ihre
Stiftungen in der Regel die Hochschulen vor Ort mit neuen Gebäuden unterstützen.
„Wir haben im Moment drei Fälle in unterschiedlichster Konstellation“, sagt Sorg. Geklärt werden
müsse beispielsweise, wer Grundstückseigentümer ist, ob das Geld oder die Immobilie gestiftet wird, wer
den Unterhalt übernimmt und was mit der Immobilie passiert, wenn die mietfreie Zeit vorbei ist. Das Land
sei dankbar, aber es bedürfe trotzdem einer konstruktiven Regelung, betont Sorg.
Die Anlaufstellen für die vielen Flüchtlinge sind für ihn momentan ein Thema. Besonders viel Arbeit
gibt es immer dann für die Beschäftigten in der Immobilienverwaltung, wenn eine Verwaltungsreform,
wie jüngst bei der Polizei, zur Zusammenlegung, Verlagerung und Schließung von Dienststellen
führt. Auch die Neuordnung und Unterbringung der Ministerien war bei Sorg und seinen Mitarbeitern
eine große Aufgabe. n
LOB & PREIS
Wohnungsgenossen:
Awards für Kinospot
Sechs nationale und internationale
Awards, darunter die Platin-Kategorie beim Cannes Corporate Media Awards und Intermedia Globe
Gold beim World Media Festival,
haben die Stuttgarter Wohnungsbaugenossenschaften mit ihrem
Spot „Miete in bar“ abgeräumt.
Der 30-Sekünden-Film wurde von
Times Corporate Communications
und Haufe-Hammonia produziert
und läuft in großen Stuttgarter Kinos, auf Regio-TV und Klinik-TV. Er
präsentiert sich augenzwinkernd
als Thriller und richtet sich insbesondere an jüngere Menschen bis
Mitte 30, denen die Vorzüge des
genossenschaftlichen Wohnens
nicht präsent sind. Entwickelt wurde die Idee von der Marketinginitiative, der die 15 großen Stuttgarter Genossenschaften angehören.
Sprecher ist Klaus-Dieter Kadner,
Vorstandsvorsitzender der Baugenossenschaft Feuerbach-Weilimdorf.
www.stuttgarter-wohnungen.info
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Erster SIM-Fall in Stuttgart
Grundsteinlegung für Epple-Projekt
am Relenberg
Sieben Mehrfamilienhäuser realisieren Epple Projekt aus Baden und das schwäbische Bauunternehmen Epple unter dem Namen „Villengarten am Relenberg“ in Stuttgart-Nord.
115 Einheiten, davon 38 geförderte, sollen bis Ende 2016 entstehen. Die Gesamtinvestition
soll zirka 90 Millionen Euro betragen.
Quelle: Epple Holding
Immobilienbrief
STUTTGART
Im denkmalgeschützten Bestand (links) kommen die SIM-Mietwohnungen unter
Olgaareal: Siedlungswerk
und Mörk bauen
Das Siedlungswerk mit RSP Architekten hat beim Baufeld 3 des Olgaareals den ersten Platz belegt. Im
Immobilienbrief Nr. 169 haben wir
bereits berichtet, dass Mörk Projektträger + Immobilien und Neugebauer + Rösch Architekten beim
Baufeld 4 den ersten Platz belegt
haben.
Bekannt ist das fast 10 000 Quadratmeter große Gelände unter dem Namen Azenberg-Areal. Anfang
2012 ging Epple Projekt als Sieger aus einem Bieterverfahren hervor und erwarb das Gelände an
der See- und Wiederholdstraße für knapp 14 Millionen Euro vom Land (Immobilienbrief Stuttgart Nr. 97
vom 17. Januar 2012). Hier waren das Max-Planck-Institut und das Staatliche Gesundheitsamt untergebracht. Stehen geblieben ist nur ein Institutsgebäude, das unter Denkmalschutz steht.
Die SIM-Mietwohnungen entstehen im Bestandsgebäude
„Besonders freuen wir uns, dass hier das erste nach dem Stuttgarter Innenentwicklungsmodell entwickelte
Projekt auf Bau geht“, sagte Baubürgermeister Matthias Hahn bei der Grundsteinlegung. Ein Fünftel der
Das Flugfeld ist jünger,
als Sie denken!
Derzeit leben über 1.700 Menschen auf dem Flugfeld: bis Mitte 2015 erfolgt die Fertigstellung von
rund 50 neuen Stadthäusern und 400 weiteren Wohnungen, bis 2025 wird mit 4.000 Bewohnern
und circa 7.000 Arbeitsplätzen gerechnet. Viele Familien mit Kindern sind hier bereits zu Hause und
der Altersdurchschnitt mit aktuell 32 Jahren ist im Vergleich zu umliegenden Städten sehr jung.
Weitere Infos finden Sie unter
www.flugfeld.info
Immobilienbrief
STUTTGART
LOB & PREIS
Sieger Klinikareal
Waiblingen
Das Siedlungswerk Stuttgart hat zusammen mit Ackermann + Raff Architekten den Zuschlag für das Baufeld
1 und 3 beim Investoren- und Architektenwettbewerb für das alte Klinikum in Waiblingen erhalten. Die
GWG-Gruppe ging zusammen mit
Steinhoff Haehnel Architekten ebenfalls
einstimmig als Sieger um die Bebauung
der Baufelder 2 und 4 hervor. Neun Arbeitsgemeinschaften aus Architekten
und Investoren hatten ihre Arbeiten
rechtzeitig eingereicht, ausgeschrieben hatte die Kreisbaugesellschaft
Waiblingen in enger Abstimmung mit
der Stadt. Die Wettbewerbsfläche
umfasst 16 090 m2, hier sollen rund
130 Wohnungen entstehen.
TERMINE
Stadtteilspaziergang
Hallschlag
Am bundesweiten Tag der Städtebauförderung am 9. Mai lädt die
Stadt Stuttgart um 15 Uhr ein zu
einem gemeinsamen Spaziergang
durch den Stadtteil Hallschlag entlang der bisher realisierten Projekte
im Rahmen von „Zukunft Hallschlag“.
Mit dabei sind Baubürgermeister
Matthias Hahn und Rita Schwarzelühr-Sutter, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium. Treffpunkt ist das Stadtteilbüro
in der Düsseldorfer Straße 25. Ein
Ausklang mit der Gelegenheit zu
Gesprächen und Diskussion findet ab
17 Uhr vor dem Stadtteilbüro statt.
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Geschossfläche wird für den geförderten Wohnungsbau verwendet. Im Bestandsgebäude an der Wiederholdstraße entstehen 21 Sozialmietwohnungen und sechs Mietwohnungen für mittlere Einkommensbezieher. Überwiegend in den Erdgeschossen der Neubauten kommen elf Eigentumswohnungen im Förderprogramm „Preiswertes Wohneigentum für Familien“ unter.
Auch das Siedlungswerk baut schon am SIM-Projekt
Allerdings: Das Siedlungswerk ist mit seinem Projekt an der Nordbahnhofstraße ähnlich weit. Zwar ist
die Grundsteinlegung erst für den 9. Juni terminiert, doch seit März ist der erste Abschnitt im Bau. „Wir
sehen das gelassen, wer nun das erste SIM-Projekt in Stuttgart realisiert“, sagt Norbert Tobisch,
Geschäftsführer des Siedlungswerks. Es entstehen 125 Einheiten, davon neun Mietwohnungen für mittlere Einkommensbezieher, 14 Sozialmietwohnungen und acht Eigentumswohnungen für mittlere Einkommensbezieher. Insgesamt sind laut Hahn in Stuttgart „25 SIM-Projekte angelaufen“.
Ein Viertel der Epple-Wohnungen sind verkauft
„Die Nachfrage ist sehr gut“, freut sich Hermann Stegschuster, Geschäftsführer von Epple Projekt. Drei
Monate nach Verkaufsstart seien ein Viertel der Wohnungen veräußert. Die Spanne reicht von der ZweiZimmer-Gartenwohnung mit 55 Quadratmetern bis zum 260 Quadratmeter großen Penthouse
mit Dachterrasse und Blick in den Talkessel. Eine Zwei-Zimmer-Wohnung mit 65 Quadratmetern kostet
beispielsweise 349 900 Euro, eine Drei-Zimmer-Wohnung mit 101 Quadratmetern 529 900 Euro und ein
210 Quadratmeter großes Penthouse mit zwei Dachterrassen 1,95 Millionen Euro – jeweils provisionsfrei.
Versetzte, offene Loggien prägen die Fassaden
Die sieben Mehrfamilienhäuser entstehen auf dem ansteigenden Gelände nach Plänen der Architekturbüros
Wilfried und Johannes Kuehn sowie Simona Malvezzi (Immobilienbrief Stuttgart Nr. 122 vom 26. Februar
2013), sie zeichnen sich laut Stegschuster durch ein abwechslungsreiches Fassadenspiel aus, das geprägt
ist durch versetzte, in zwei Richtungen offene Loggien. „Auch die Wohnungen wurden individuell geplant,
sodass keine der anderen gleicht“, sagt Stegschuster.
Durch die versetzte Anordnung der Gebäude werde eine Durchlässigkeit und hervorragende
Besonnung möglich. Der Innenbereich soll nach Entwürfen des Landschaftsarchitekten Levin Monsigny
gestaltet werden, mit viel Grün, Aufenthaltsplätzen und Spielbereichen. Die Tiefgarage mit 150 Stellplätzen wird teilweise ausgespart, sodass auch tief wurzelnde Bäume gepflanzt werden können.
Der Villengarten ist das erste Projekt, bei dem der Bauherr Epple Projekt mit dem Stuttgarter Bauunternehmen Gustav Epple kooperiert – wobei die Namensgleichheit rein zufällig ist. „Wir schätzen Gustav
Epple als äußerst verlässlichen Partner, der für uns mehr ist als ein klassischer Generalunternehmer“, sagt
Andreas Epple, Geschäftsführer der Epple Holding. Auch künftig wolle man bei großen Projekten in BadenWürttemberg eng zusammenarbeiten. n
www.villengarten-epple.de
www.wohninvest.de
Immobilienbrief
STUTTGART
Ausgabe 171
05.05.2015
Seite 10
TERMINE
Beherbergungsmarkt Stuttgart nur zweitklassig
Zukunft von
Stadt und Handel
Mit der „Zukunft von Stadt und
Handel im digitalen Zeitalter“ befasst sich eine Veranstaltung der
IHK Region Stuttgart am 7. Mai
von 18 bis 20 Uhr. Der Städteplaner
Franz Pesch analysiert nach einem
kurzen historischen Abriss die gegenwärtige Situation des digitalen
Zeitlalters und wagt einen Blick in
die Zukunft. www.stuttgart.ihk.de,
Dok.-Nr. 17575262.
Hotelmarken aus
Singapur und Australien suchen
Visualisierung: Chris Mischke Architekturbüro
Stadtplanungsforum
„Stuttgart nachhaltig machen“
lautet das Thema der Veranstaltung des Vereins Stadtplanungsforum Stuttgart am 4. Juli ab
10 Uhr im Rathaus der Landeshauptstadt. Angesichts lokaler
und globaler Herausforderungen
soll über die städtebaulichen
Ziele Stuttgarts diskutiert und im
Idealfall eine Vision vom Stuttgart der Zukunft entwickelt werden. Themen sind beispielsweise
Konsum, Wirtschaftsschrumpfen,
Ressourcenverknappung und -verteuerung und Klimawandel, die
in zehn Foren behandelt werden.
www.stadtplanungsforum.de
Als Hotelstandort spielt Stuttgart in der zweiten Liga, die Zimmererlöse sind niedriger als in
anderen deutschen Metropolen. Trotzdem suchen Projektentwickler nach Grundstücken und es
drängen Hotelmarken sogar aus Singapur und Australien in die Schwabenmetropole.
Das in der Planung befindliche Moxy in Leinfelden-Echterdingen
Der Hotelmarkt in Stuttgart sei nicht einfach, meint Reiner Nittka, Vorstand der GBI, eines auf Hotels,
Boardinghäuser und Studentenapartments spezialisierten Projektentwicklers. „Es ist sehr schwer, Grundstücke zu finden, und sie sind sehr teuer“, meint er.
Nittka sieht in Stuttgart einen hohen Bedarf an Hotels in der Kategorie zwei und drei Sterne sowie
an Businessapartments. Die Stadt wünsche sich Hotels im höherpreisigen Segment, da jedoch sei der
Markt aufgrund der niedrigen Zimmerpreise schwierig.
68,50 Euro Ertrag pro Tag und Zimmer
So beziffert STR Global die Zimmerauslastung 2014 auf 69,7 Prozent und den für die Branche wichtigeren
RevPAR (den durchschnittlichen Zimmerumsatz pro Kalendertag) auf 68,50 Euro. Damit liegt Stuttgart in
etwa auf der Höhe von Nürnberg (67,10 Euro), Rostock (63,80 Euro) und Berlin (66,30 Euro), aber meilenweit entfernt von München (98,10 Euro), Hamburg (83,90 Euro) oder Heidelberg (82,90 Euro).
Starker Anstieg des RevPAR im Vorjahr
Beratungsgesellschaften wie PKF Hotelexperts führen Stuttgart daher als B- oder Sekundärstandort. Aber
immerhin: Laut PKF hat in Stuttgart 2014 der RevPAR unter den B-Standorten mit 9,8 Prozent am stärksten
zugelegt, gefolgt von Nürnberg mit 8 Prozent.
Real Estate Finance
Equity Finance
BF.direkt AG · Stuttgart
T +49 (0) 711 / 22 55 44 - 111
[email protected]
www.bf-direkt.de
„Der Nürnberger Markt bietet bessere Einstiegschancen“, meint Nittka, dort seien zudem Grundstücke
verfügbar. Ein Manko sind für ihn auch die hohen Ansprüche der Stadt an beispielsweise die Architektur.
Auch werde bei Wettbewerbsverfahren erwartet, dass der Hotelpartner schon feststeht.
GBI realisiert Moxy in Leinfelden-Echterdingen
Nichtsdestotrotz würde er in der Region Stuttgart gerne mehr Projekte realisieren. Aktuell ist durch die GBI
ein Moxy mit 176 Zimmern in der Nähe des Flughafens, in der Dieselstraße in Leinfelden-Echterdingen, in
der Planung (Immobilienbrief Stuttgart Nr. 168 vom 24. März 2015).
Immobilienbrief
STUTTGART
Impressum
Immobilienbrief
STUTTGART
Ausgabe 171
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Stuttgart GbR
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D-73730 Esslingen
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Der Immobilienbrief Stuttgart
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Stuttgart bedarf der schriftlichen
Genehmigung des Verlags.
Alle früheren Ausgaben des
Immobilienbrief Stuttgart, die
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sich im Internet unter www.
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unbedingt die der Redaktion
wieder.
Seite 11
HOTELMARKT STUTTGART
Sortierung nach RevPAR
Occ %
ISSN 1866-1289
Herausgeber:
Frank Peter Unterreiner
redaktion@
immobilienverlag-stuttgart.de
05.05.2015
2014
ADR
2013
2014
RevPAR
2013
2014
2013
Veränderung ggü.
YTD Dez. 2013 in %
Occ
ADR
Rev
PAR
München
78,0
76,5
125,7
125,3
98,1
95,9
1,9
0,4
Hamburg
78,9
78,0
106,3
102,1
83,9
79,6
1,2
4,1
2,3
5,4
Heidelberg
74,4
71,5
111,4
114,5
82,9
81,8
4,1
-2,7
1,3
-2,0
Frankfurt
68,5
68,3
118,7
121,5
81,3
82,9
0,3
-2,3
Düsseldorf
68,0
64,6
111,8
107,2
76,0
69,3
5,1
4,3
9,6
Köln
69,5
67,9
100,6
103,4
69,9
70,2
2,3
-2,7
-0,5
Stuttgart
69,7
64,9
98,2
94,3
68,5
61,2
7,3
4,2
11,8
Nürnberg
70,7
69,8
94,8
89,7
67,1
62,7
1,3
5,7
7,0
Berlin
74,3
72,5
89,3
87,5
66,3
63,5
2,4
2,0
4,5
Rostock
68,6
69,2
92,9
92,8
63,8
64,2
-0,8
0,1
-0,7
Bonn und
Umgebung
62,7
61,3
99,1
99,1
62,1
60,7
2,3
0,0
2,3
Essen
59,9
60,1
96,1
94,3
57,6
56,7
-0,2
1,9
1,7
Wiesbaden
65,9
66,5
85,7
84,8
56,5
56,4
-0,9
1,0
0,1
Hannover
58,5
59,3
95,6
92,2
55,9
54,7
-1,4
3,6
2,2
Leipzig
69,0
70,0
75,6
72,6
52,2
50,8
-1,4
4,2
2,7
Bremen
63,9
63,2
81,5
81,5
52,1
51,5
1,1
0,0
1,1
Mannheim
63,5
60,5
79,7
80,0
50,6
48,4
4,9
-0,3
4,6
Dresden
66,8
63,9
72,1
72,5
48,1
46,3
4,6
-0,6
4,0
Dortmund
62,9
61,1
75,8
74,1
47,7
45,3
3,0
2,3
5,3
Quelle: STR Global, Stand: Dezember 2014
Das Hotel der Mariott-Gruppe soll im Frühjahr 2017 eröffnen und einen Teil der amerikanischen
Gäste abschöpfen, die mit 157 000 Reisenden die größte ausländische Zielgruppe sind. Bislang gibt es erst
ein Moxy in Mailand, in Berlin, Frankfurt und München sind weitere geplant. Für das Moxy in LeinfeldenEchterdingen hat die GBI mit der Schweizer SV-Gruppe einen Pachtvertrag über 20 Jahre plus zwei Verlängerungsoptionen über je fünf Jahre geschlossen. Jetzt soll die Immobilie für rund 16 Millionen Euro
veräußert werden.
Downunder will in die Schwabenmetropole
„Auch Hotelketten aus Singapur und Australien kämen gerne nach Stuttgart“, weiß Nittka. So beispielsweise Ascott, ein Hotelunternehmen eines Staatsfonds von Singapur, das drei Hotelmarken betreibt, darunter Citadines, das jüngst ein Haus an der Frankfurter Messe eröffnete. Auch Frasers, ebenfalls aus
Singapur, würde gerne nach Stuttgart kommen oder Adina aus Australien.
Zehn neue Hotels mit 1599 Zimmern sind geplant
176 Beherbergungsbetriebe, rund die Hälfte im Dreisterne-Segment, gibt es laut dem Hotelmarktbericht von Colliers International in Stuttgart. Colliers wie Treugast geben dem Standort ein A-Rating und
sehen ihn im Städtetourismus als einen der attraktivsten Hotelstandorte. Zehn neue Hotels mit 1599 Zimmern sind geplant, meldet die Datenbank Tophotelprojects.
Schwerpunkt im und um das Europaviertel
Einige davon entstehen im oder um das Stuttgarter Europaviertel, darunter das Aloft mit 165 Zimmern im
Milaneo oder das „Jaz in the City“ von Steigenberger mit 175 Zimmern in der „Cloud No. 7“. Ein Viersterneplus-Hotel mit 260 Zimmern realisiert die Stinag am Stuttgarter Flughafen (Immobilienbrief Stuttgart
Nr. 152 vom 8. Juli 2014). Nittka erwartet dann eine Verschärfung der Konkurrenzsituation am Flughafen.
Dies auch, weil die Entwicklung der Fluggastzahlen unbefriedigend sei und die Landesmesse im Ranking
der Messen abgerutscht sei.
Negativ ist für ihn auch die polyzentrische Struktur der Region und der geringe Anteil ausländischer
Gäste. Von 3,2 Millionen Übernachtungen 2013 entfielen laut Colliers 929 000 auf ausländische
Reisende. n