Immobilienbrief STUTTGART Ausgabe 171 Seite 2 Wohnen im Theaterviertel • Formart kauft PragsattelGrundstücke • Bis zu 300 Einheiten • Mix aus Miet- und Eigentumswohnungen Liebe Leser ! Gut Ding will Weile haben, heißt es. Nach zu viel Weile sind viele Dinge aber nicht mehr gut. So beklagen Architektenkammer Baden-Württemberg und BDA den Zustand des Eiermann-Campuses: Es sei Vandalismus festgestellt worden und durch die Dächer regne es in die Gebäude. Der Immobilienbrief Stuttgart hat schon vor über zwei Jahren vorgeschlagen (Nr. 123 vom 12. März 2013), einen Teil der Gebäude abzureißen, um die wirtschaftliche Entwicklung des Areals zu ermöglichen und den Rest zu retten. Jetzt droht der Verlust des gesamten Ensembles. Porsche auf Flugfeld • Hahn eröffnet Autohaus Seite 4 Der unbekannte Riese • Das Land als Immobilienplayer • Allein 2 Millionen Quadratmeter in Stuttgart •1 ,1 Milliarden Euro Auftragsvolumen im Jahr Kongresszentrum • Neues Projekt in Stuttgart-City? Seite 6 Salamanderhaus verkauft • Fonds PU-Retail investiert Seite 7 Stabwechsel beim IWS • Peter Brenner kandidiert nicht mehr Seite 8 Epple-Projekt am Relenberg • Grundsteinlegung für Villengarten • Erster SIM-Fall in Stuttgart Awards für Kinospot • Erfolg der Wohnungsgenossen Seite 10 Hotelmarkt Stuttgart • Nur zweitklassig •A uch Ketten aus Singapur und Australien suchen 05.05.2015 Weile statt Eile scheint das Motto in Brüssel zu sein. Jetzt erst wurde das Ergebnis der Ende 2012/Anfang 2013 durchgeführten Städteumfrage „Urban Audit“ vorgestellt. Ergebnis: Die Stuttgarter sind glückliche Menschen! In Europa sind nur die Bewohner von Kopenhagen und Reykjavik zufriedener mit der Lebenssituation in ihrer Stadt. Stuttgart schneidet unter den untersuchten 27 deutschen Städten zusammen mit Braunschweig, Düsseldorf und Frankfurt am besten ab. Besonders gut sind die Beschäftigungsmöglichkeiten (Platz eins zusammen mit Oslo). Damit das so bleibt, ist höchste Eile geboten! Der Planungsausschuss des Verbands Region Stuttgart schlägt jetzt vor, 75 Hektar in Ingersheim, Bietigheim-Bissingen, Schwieberdingen und KorntalMünchingen für große Gewerbeansiedlungen auszuweisen. Vor vielen Jahren schon wurde dazu ein Gebiet zwischen Pleidelsheim und Murr vorgesehen. Doch die Gemeinden haben nie Planungsrecht ausgewiesen und damit die Entwicklung der Region torpediert. Was wir jetzt brauchen: Eine schnelle Umsetzung durch die Regionalversammlung – und ein Planungsgebot! Das Letztere möge der Landtag beschließen, und zwar mit Eile statt Weile! Quelle: Epple Holding Inhaltsverzeichnis www.immobilienbrief-stuttgart.de Nach viel Weile kommt jetzt gut Ding: Formart baut auf dem Stuttgarter Pragsattel bis zu 300 Wohnungen. Der Markt braucht das Angebot dringend, und es ist gut, dass es auf einem der letzten städtebaulichen Entwicklungsareale jetzt weitergeht. Das Epple-Projekt am Relenberg Viel zu brav sei der vorige Immobilienbrief Stuttgart gewesen, hat uns ein Leser attackiert. Nun, wir sind zwar das Kampfblatt der Immobilienbranche – wie uns einst ein OB adelte –, aber gelegentlich sollte auch eine fundierte und engagierte Berichterstattung reichen. Sachlich-informativ grüßt Sie herzlich Ihr Frank Peter Unterreiner, Herausgeber Immobilienbrief STUTTGART IN EIGENER SACHE Termine auf Homepage Unter „Termine“ können Sie Ihre Veranstaltungen auf der Homepage des Immobilienbrief Stuttgart eintragen lassen, auch solche, die aus Platzgründen nicht im Immobilienbrief Stuttgart genannt werden können. Schicken Sie Ihre Einladungen und Terminankündigungen daher bitte zusätzlich an [email protected]. Ausgabe 171 05.05.2015 Seite 2 Wohnen im Theaterviertel Formart kauft Pragsattel-Grundstücke Rund 250 bis 300 Eigentums- und Mietwohnungen möchte Formart auf dem Stuttgarter Pragsattel bauen, damit ist das Projekt „Wohnen im Theaterviertel“ eines der größten – wenn nicht das größte – in der Landeshauptstadt. Porsche auf Flugfeld Mitte 2016 eröffnet die Hahn-Gruppe ein neues Porsche-Zentrum auf dem Flugfeld in Böblingen/Sindelfingen an der Auffahrt zur A 81. Auf einer Grundstücksfläche von rund 4000 m2 und etwa 6600 m2 Fläche, verteilt auf drei Geschosse, sollen jährlich rund 200 Neuwagen und 200 Gebrauchtwagen der Marke Porsche verkauft werden, berichtet die Wirtschaftsförderung Sindelfingen. Etwa 40 Mitarbeiter werden im neuen Porsche-Zentrum Böblingen beschäftigt sein. Investor des neuen Gebäudes ist die Activ-Group Region Stuttgart, die das Flugfeld Böblingen – unter anderem mit der Motorworld Region Stuttgart – in den vergangenen Jahren zu einer Adresse im Automobilbereich entwickelt hat. SWSG eröffnet Familienzentrum In Raitelsberg in Stuttgart-Ost eröffnete die SWSG ein Familien- und Begegnungszentrum in einem umgebauten Lebensmittelladen. Quelle: Formart UNTERNEHMEN Zwei grüne Innenhöfe, umschlossen von bis zu 300 Wohnungen „Wir befinden uns in sehr guten, konstruktiven Gesprächen mit der Stadt. Diese möchte, dass das Projekt jetzt realisiert wird“, sagt Harald Meerße, Geschäftsleiter Süd bei Formart. Der Bauträger hat die Grundstücke von der Projektentwicklungsgesellschaft Maybach 1-4 gekauft, dahinter steht im Wesentlichen die Privatbank Hauck und Aufhäuser. Der jetzige Verkäufer wiederum erwarb die Parzellen zwischen Maybach- und Stresemannstraße im August 2013 für 6,7 Millionen Euro aus der Insolvenzmasse des Teppichhändlers Hafez Sabet. Lange tat sich also nichts, jetzt endlich kommt Bewegung in das wichtige innerstädtische Areal. Formart spricht mit Akad, entwickelt aber autark „Formart möchte weiterhin seinen Teil zur Stadtentwicklung in Stuttgart beitragen“, sagt Meerße. Zusammen mit einem etwa 1480 Quadratmeter großen städtischen Grundstück beträgt das Formart-Areal nun rund 11 300 Quadratmeter. An das Gelände grenzt das der privaten Hochschule Akad, das ebenfalls einer Neubebauung harrt. Mit Akad sollen laut Meerße zwar Gespräche geführt werden, die Pläne werden aber unabhängig davon vorangetrieben. Immobilienbrief STUTTGART MARKTBERICHTE Logistikreport JLL Im ersten Quartal wurden in der Region Stuttgart 46 200 m2 Logistikfläche umgesetzt, das ist ein Rückgang um 27 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, der jedoch nicht auf einen Mangel an Nachfrage zurückzuführen sein dürfte, berichtet JLL. Das Fertigstellungsvolumen im ersten Quartal betrug 30 000 Quadratmeter. Die Spitzenmiete blieb mit 6 Euro stabil, die Spitzenrendite hingegen sank allein innerhalb des ersten Quartals um 0,20 Prozentpunkte auf 6,30 Prozent. Innerhalb eines Jahres reduzierte sie sich sogar um 0,55 Prozent. Das „Industrial Market Profile Region Stuttgart 1. Quartal 2015“ von JLL ist auf der Homepage des Immobilienbrief Stuttgart eingestellt unter www.immobilienverlag-stuttgart.de/ reports/logistik-und-industrie . PROJEKTE Brutschin baut in Waiblingen 80 Wohneinheiten baut Brutschin Wohnbau in Waiblingen, im Baugebiet Blütenäcker, auf einem 6000 m2 großen Areal. Es entstehen Mietwohnungen, die im Bestand des Unternehmens bleiben, ferner Eigentumswohnungen, auch seniorengerechte, mit zwei bis vier Zimmern und 50 bis 120 m2 Größe. Ausgabe 171 05.05.2015 Seite 3 Ein Mix aus Miet- und Eigentumswohnungen „Es gibt schon Anfragen von großen Investoren“, sagt Meerße. Diese wollten am liebsten das Projekt als Ganzes haben. Fest stehe jedoch, dass Miet- und Eigentumswohnungen gebaut werden. Die Stadt wünscht sich zudem einen Anteil an Wohnungen mit gedeckelten Mieten, als Ausgleich für den Verkauf ihres Grundstückes. Ein SIM-Fall ist das Projekt jedoch nicht, da es bereits einen Bebauungsplan gibt, an den sich Formart hält. Meerße und Bianca Reinhardt Weith, die Leiterin des Formart-Standortes Stuttgart, wollen noch festlegen, wie der Mix an Eigentums- und Mietwohnungen aussehen wird. Neben den Vermarktungschancen spielt auch die Möglichkeit der Realteilung eine Rolle. Entstehen soll ein breiter Mix an hochwertigen Wohnungen mit Größen von etwa 40 bis über 100 Quadratmetern. Zwei Wohnhöfe und ein öffentlicher Fuß- und Radweg Die Basis der städtebaulichen Idee bilden zwei Wohnhöfe, die jeweils einen begrünten Innenhof umschließen. Ein öffentlicher Fuß- und Radweg soll das Quartier an die angrenzenden Grünflächen und Nachbarbebauungen anschließen. Entstehen wird auch eine Kindertagesstätte mit etwa fünf Gruppen zu je 15 Kindern. Sie dürfte laut Meerße eher privat als städtisch betrieben werden. „Die Topografie ist aufgrund der Versprünge im Gelände eine Herausforderung“, sagt Reinhardt Weith. Daher könne es sein, dass die Tiefgarage nicht durchgehend zweigeschossig wird. 22,50 Meter darf Formart in die Höhe gehen, das könnte für sechs Etagen plus ein Staffelgeschoss reichen. Die GFZ von 2,8 werde voraussichtlich nicht ausgenutzt. Bis Baugenehmigung gemeinsam mit dem Verkäufer Formart will das Projekt zusammen mit dem Verkäufer bis zur Baugenehmigung bringen. „Das Closing machen wir dann, wenn wir die Baugenehmigung haben“, sagt Meerße. „Die Projektentwicklungsgesellschaft Maybach hat wesentliche Vorarbeit geleistet“, urteilt Reinhardt Weith. Darauf und auf das dabei erworbene Wissen wolle man nicht verzichten. So stammt der Siegerentwurf des städtebaulichen Ideenwettbewerbs beispielsweise von Isin Architekten. „Wir bringen jetzt Geschwindigkeit rein“, sagt Harald Meerße. Bis Ende des Jahres soll der Bauantrag eingereicht werden. Die Realisierung soll in zwei Abschnitten erfolgen, Bianca Reinhardt Weith rechnet mit einer Bauzeit von zwei bis drei Jahren. n ChanCen und risiken von investments riChtig einsChätzen. das sChätzen wir. Bankhaus EllwangEr & gEigEr kg Börsenplatz 1, 70174 stuttgart Telefon 0711 2148-300 herzog-rudolf-straße 1, 80539 München Telefon 089 179594-0 [email protected] www.ellwanger-geiger.de PROJEKTE Kongresszentrum in Stuttgart Stuttgarts Finanzbürgermeister Michael Föll denkt über ein Kongresszentrum in der Stuttgarter Innenstadt nach, berichtet die Stuttgarter Zeitung. Es gebe einen Bedarf, da die bestehenden Kapazitäten ausgelastet sind, allerdings noch keine konkrete Planung. Laut Föll kommen drei Standorte infrage: Die beiden Baufelder neben dem Einkaufszentrum Milaneo im Europaviertel, das Grundstück zwischen der ehemaligen Bahndirektion an der Heilbronner und der Jägerstraße oder die Rückseite des Hauptbahnhofs, dort wo heute noch die Gleise verlaufen. Mit dem neuen Kongresszentrum wolle Stuttgart im Segment 1000 bis 3000 Teilnehmer punkten. Schallenäcker Renningen Im Neubaugebiet Schallenäcker II in Renningen erwarb Brutschin Wohnbau sechs Grundstücke. Im ersten Bauabschnitt entstehen drei Häuser mit 25 Einheiten. Die Wohnungen sind 71 bis 164 m2 groß und haben zwei bis fünf Zimmer. VERMIETUNGEN Herr Kächele im Haufler-Haus Das Maultaschenkonzept „Herr Kächele“ von Jens Caspar zieht für sechs Monate in das Haufler-Haus am Stuttgarter Marktplatz. JLL vermittelte. Die Immobilie soll verkauft werden, dann wird über die endgültige Nutzung entschieden. Ausgabe 171 05.05.2015 Seite 4 Das Land als Immobilieneigentümer, Mieter und Vermieter Der unbekannte Riese 2 Millionen Quadratmeter Gebäudefläche etwa gehören dem Land Baden-Württemberg allein in Stuttgart, weitere geschätzte 500 000 Quadratmeter sind angemietet. Damit dürfte das Land neben der Stadt Stuttgart der größte Immobilienakteur in der Schwabenmetropole sein. Foto: Stuttgart Immobilienbrief STUTTGART Die markantesten Gebäude in Stuttgart – wie das Alte Schloss – gehören dem Land Rund 8000 Gebäude mit 11,5 Millionen Quadratmetern Fläche nennt das Land sein Eigen, ferner 35 000 Hektar Boden. Davon sind 2150 Baudenkmäler von teilweise höchstem Rang. 1800 Anmietungen hat das Land für seine Institutionen getätigt, selbst hat es 3600 Mieter, davon 81 Gaststättenpächter und 1400 Erbbaurechte. Zirka 1,1 Milliarden Euro werden jährlich für Neubau, Instandhaltung, Bewirtschaftung und Miete aufgewendet. Dabei wird darauf geachtet, dass der Großteil davon in der jeweiligen Region ausgegeben wird. Einer der größten Auftraggeber für die Bau- und Immobilienwirtschaft Ferner werden Makler eingeschaltet, Prüfungsaufträge vergeben und Anwaltskanzleien beauftragt. Das Land ist der größte Immobilieneigentümer in Baden-Württemberg und mit Sicherheit einer der größten Auftraggeber für die Bau- und Immobilienwirtschaft, vielleicht sogar der größte. Auf alle Fälle aber ein unbekannter Riese. „Wir haben schon viele Orchideen“, lacht Markus Sorg, Referatsleiter Immobilienmanagement und alternative Finanzierungsmaßnahmen in Baden-Württemberg. Das Land betreibt unter anderem eine Lan- Ihr Büro im Zentrum Stuttgarts Topmoderne Büroflächen im Office MILANEO Heilbronner Straße 72 + 74 Büroflächen von 280 m2 bis 5.200 m2 mit flexibler Raumaufteilung Hochwertige Architektur mit Dachterrassen Nur 300 m bis zur Stadtbahn „Stadtbibliothek“ (U5, U6, U7, U12) Kurzfristig bezugsfertig gen Provisionsfreie Anmietung Besichti nser u t tz Sie je Vereinbaren Sie mit uns einen Besichtigungstermin! o! ü b ster r Mu Tel. 0711/900 370 45 | www.office-milaneo.de BIKG_Milaneo_Anz_190x60_RZ.indd 1 30.04.15 11:12 Immobilienbrief STUTTGART Ausgabe 171 05.05.2015 Seite 5 VERMIETUNGEN Hook & Eye eröffnet im Gerber Der Wohnaccessoiresanbieter Hook & Eye eröffnet im Stuttgarter Einkaufszentrum Gerber auf 80 m 2 einen Laden. Die Fläche im Obergeschoss war zuvor von Azuro belegt, einem Konzept, das Boutique und Café in einem sein wollte. STANDORT Hohe Ingenieursgehälter In Stuttgart verdient ein Ingenieur im Durchschnitt 75 175 Euro, das ist Platz zwei in Deutschland. Mehr Geld gibt es nur in Erlangen mit 75 569 Euro, auf Platz drei liegt Mannheim/ Ludwigshafen mit 74 517 Euro, dann kommt München mit 73 532 Euro, dies ergibt der Gehaltsatlas von FAZ und Compensation-Online. Der bundesweite Durchschnitt ist 63 912 Euro. Was macht also der clevere Ingenieur: Er zieht von München nach Stuttgart, hat ein höheres Einkommen und zudem niedrigere Lebenshaltungskosten. Foto: Stuttgart IT bei Dibag 660 m2 hat ein IT-Unternehmen in der Kesselstraße 19 in StuttgartWangen von Dibag Industriebau gemietet. Immoraum Real Estate Advisors vermittelte. Auch für die Baden-Württemberg-Stiftung werden Investitionsentscheidungen getroffen desanstalt für Bienenkunde und bewirtschaftet das Affenhaus in der Wilhelma, es ist für die Unterbringung der Polizeipferde ebenso zuständig wie für die der Gefangenen. Gebäude müssen spezielle Anforderungen erfüllen Ein großes Thema sind laut Sorg die Museen, Kulturbauten wie das Alte Schloss, die Justizverwaltung und die Polizei. Oft werden an ein Gebäude spezifische Anforderungen gestellt, bei einem Polizeirevier zum Beispiel an die Sicherheitsausstattung und an die Treppenhäuser. Diese müssen besonders breit sein, damit ein Gefangener durch zwei Beamte abgeführt werden kann. Rund 1600 Mitarbeiter arbeiten in der Immobilienverwaltung des Landes, zentral in Stuttgart wie vor Ort. Das Finanzministerium und das Referat von Sorg kommen dann ins Spiel, wenn bestimmte Beträge überschritten werden oder ein Sachverhalt politisch brisant ist. Zum Beispiel das Hotel Silber, das zum Gedenkort an die Gräueltaten der Nazis werden soll. Herausforderung ist immer, sich in die Nutzer hineinzudenken, ihre Aufgabe zu verstehen und ihre Situation zu erfassen. Selbst bei einer vergleichsweisen simplen Büroanmietung gilt es beispielsweise zu klären, ob ein eher traditionelles oder ein modernes Raumkonzept förderlicher ist. LEBENSRAUMGESTALTER EBENSRAUMGESTALTER Standorte finden, Chancen erkennen und Visionen entwickeln – wer erfolgreiche und renditestarke Immobilien schaffen will, braucht die entsprechende Kreativität. Wir realisieren Büro-, Gewerbe- und Wohnprojekte auf der Grundlage bester Lokalkenntnisse. Profitieren auch Sie davon. Werden Sie als zukünftiger Nutzer oder Investor unser Partner. HOCHTIEF Projektentwicklung GmbH Niederlassung Baden Württemberg · 70178 Stuttgart Tel.: 0711 389809-32 · www.hochtief-projektentwicklung.de Immobilienbrief STUTTGART Ausgabe 171 05.05.2015 Seite 6 Foto: Vaihinen/Enz STANDORT Weniger Disco-Parkplätze Künftig müssen Betreiber von Diskotheken in der Stuttgarter Innenstadt einen Stellplatz pro 6 bis 12 m2 Gastraum nachweisen, zuvor war es ein Stellplatz pro 4 bis 8 m2. Bei guter ÖPNV-Anbindung reduziert sich die Zahl der Stellplätze auf 30 Prozent. Als Grund für die neue Satzung nennt die Stadtverwaltung Veränderungen in der Gastronomieszene und im Ausgehverhalten. Während Diskotheken früher überwiegend im ländlichen Gebiet lagen und oft mit dem Auto besucht wurden, finden sich heute die meisten im Stadtzentrum und in der Nähe von ÖPNV-Haltstellen. Deswegen sei es zielführend, die bereits für Gaststätten geltenden Regeln auch bei Diskotheken anzuwenden. Was tun mit dem Gebäude? Schloss Kaltenstein in Vaihingen/Enz Einzelfallentscheidung: Mieten oder bauen Die Frage mieten oder bauen ist laut Sorg immer eine Einzelfallentscheidung. Wenn der angemeldete Bedarf einer Behörde oder Einrichtung feststeht und geprüft ist, gelte es mehrere Fragen zu beantworten. Zum Beispiel die nach dem richtigen Standort, ob das Land eigene Grundstücke hat, ob Grundstücke angekauft werden können oder ob es die benötigten Flächen zu mieten gibt. DEALS Geschäftshaus Königstraße verkauft Das Geschäftshaus Königstraße 19a in Stuttgart hat einen neuen Eigentümer – wir berichteten im Immobilienbrief Stuttgart Nr. 169 exklusiv, ohne damals bereits Details nennen zu können. Verkäufer sind irische Investoren, die von Davy Group vertreten wurden, Käufer sind La Française Forum Real Estate Partners und Aberdeen für den gemeinsam aufgelegten Fonds PU-Retail. Der Kaufpreis für das sogenannte Salamanderhaus mit 4700 m2 Mietfläche, New Yorker, Geox Schuhe und Vodafone als Hauptnutzer betrug rund 55 Millionen Euro und war der größte Deal in Stuttgart im laufenden Jahr. Colliers International Stuttgart vermittelte. In Stuttgart selbst ist das Mietangebot laut Sorg groß, im ländlichen Raum hingegen müsse schon aufgrund des fehlenden Angebots oft selbst gebaut werden. Wobei auch denkbar sei, dass ein Investor für das Land baut und dieses langfristig anmietet. Ein Problem ist generell, dass das Land nicht zum Vorsteuerabzug berechtigt ist. Bei entsprechendem Wettbewerb müsse daher insbesondere bei Neubauten eine höhere Nettomiete bezahlt werden. Momentan kein ÖPP-Projekt in der Pipeline „ÖPP ist politisch aber nicht mehr so gewollt“, sagt Sorg. Bei größeren Projekten sei es nicht mehr vorstellbar, bei Maßnahmen im Volumen von etwa 10 bis 15 Millionen Euro schon, denn dort gebe es eine breitere Auswahl von auch mittelständischen Bewerbern. Das letzte ÖPP-Projekt war ein etwa 10 Millionen Euro teures Laborgebäude in Sigmaringen. Aktuell sei keines am Laufen. Dinge wie Crossborder-Leasing habe das Land nie gemacht. Das Haushaltsrecht muss immer beachtet werden Agiert das Land, muss immer das Haushalts- und oft genug auch das Vergaberecht beachtet werden. Und noch eine Besonderheit gibt es, wenn Baden-Württemberg mietet: Es behält sich ein Rücktrittsrecht vom Vertrag oder ein Vorkaufsrecht an der Immobilie vor für den Fall, dass die Immobilie an LÖWENTORCENTER - Gesehen werden an der Heilbronner Straße! • ca. 5.025 m2 Bürofläche, teilbar ab ca. 927 m2 • hauseigene Tiefgarage mit 185 Stellplätzen • moderne Büroräume mit entsprechender Ausstattung • flexible Raumaufteilung • Fertigstellung zum 2. Quartal 2016 • Anmietung provisionsfrei Fragen? Bitte sprechen Sie uns an! TEL +49 711 22733-0 [email protected] www.colliers.de 150210_Löwentorcenter.indd 1 04.02.15 11:21 Immobilienbrief STUTTGART VERBÄNDE Stabwechsel beim IWS Beim Branchenverband IWS Immobilienwirtschaft Stuttgart findet in wenigen Tagen ein Generationenwechsel statt. Peter Brenner, seit Gründung des Verbands 2004 im Vorstand, seit 2009 Vorstandsvorsitzender, tritt nicht mehr zur Wahl an. Ebenso Olaf Scholz, stellvertretender Vorstandsvorsitzender. Es kandidieren neu Marc Bosch (Wüstenrot Haus- und Städtebau) für den Vorstandsvorsitz, ferner als Vorstandsmitglied Uwe Jaggy (Strabag) und Axel Ramsperger (Blue Estate). Für ein Jahr treten nochmals an Harald Alber (Schatzmeister seit 2009 und ebenfalls Gründungsmitglied) und Anke Stadelmeyer. Da Michael Barth im Juli 2013 sein Amt abgegeben hat, sind drei neue Vorstände zu wählen. Die Amtsperiode dauert normalerweise drei Jahre. PERSONEN Günter Laub gestorben 17 Jahre war Günter Laub Landesvorsitzender des VDM Verband Deutscher Makler in Baden-Württemberg, dem er 1981 beitrat. Die Fusion mit dem RDM Ring Deutscher Makler zum heutigen IVD hat er maßgeblich begleitet. Laub war unter anderem Ehrenrat des IVD, Ehrenvorsitzender des VDM auf Lebenszeit und Träger der Staufer-Medaille des Landes. Jetzt ist er mit 61 Jahren gestorben. Ausgabe 171 05.05.2015 Seite 7 einen ausländischen Despoten oder an eine im Verfassungsschutzbericht aufgeführte Organisation veräußert wird. Eine Sekte beispielsweise als Vermieterin sei aus Imagegründen undenkbar, meint Sorg. Diese Vereinbarung wird ministeriumsintern Saddam-Klausel genannt, von ihr hätte aber noch nie Gebrauch gemacht werden müssen. Besonders sensibel: Der Umgang mit Baudenkmälern „Energieeffizienz ist ein weiteres wichtiges Thema“, sagt Markus Sorg. Auch in anderen Dingen müsse das Land sensibler reagieren als ein privater Eigentümer, beispielsweise bei den Baudenkmälern. Schloss Kaltenstein in Vaihingen/Enz gehört dem Land – und steht leer. Da es grundsätzlich entbehrlich ist, müsste es verkauft werden. Doch es ist das Wahrzeichen der Stadt. Also sucht Sorg gemeinsam mit der Kommune und dem Kreis nach einer Lösung. Ähnlich verhält es sich mit Kleincomburg bei Schwäbisch Hall, einer ehemaligen Justizvollzugsanstalt. Ankäufe für Baden-Württemberg-Stiftung Die Immobilienexperten des Finanzministeriums vertreten bei Immobilienankäufen auch die Baden-Württemberg-Stiftung, die mit einem Kapital von 2 Milliarden Euro ausgestattet ist. In jüngster Zeit wickelte Sorg die Ankäufe der Hauptpost von Hines und der Commerzbank auf der Königstraße ab. Neuer Trend: Stiftung von Hochschulgebäuden Auch private Stiftungen sind für sein Referat seit zwei, drei Jahren etwa ein Thema. Unternehmerpersönlichkeiten wie Reinhold Würth und Dieter Schwarz (Lidl, Kaufland) wollen Gutes tun und über ihre Stiftungen in der Regel die Hochschulen vor Ort mit neuen Gebäuden unterstützen. „Wir haben im Moment drei Fälle in unterschiedlichster Konstellation“, sagt Sorg. Geklärt werden müsse beispielsweise, wer Grundstückseigentümer ist, ob das Geld oder die Immobilie gestiftet wird, wer den Unterhalt übernimmt und was mit der Immobilie passiert, wenn die mietfreie Zeit vorbei ist. Das Land sei dankbar, aber es bedürfe trotzdem einer konstruktiven Regelung, betont Sorg. Die Anlaufstellen für die vielen Flüchtlinge sind für ihn momentan ein Thema. Besonders viel Arbeit gibt es immer dann für die Beschäftigten in der Immobilienverwaltung, wenn eine Verwaltungsreform, wie jüngst bei der Polizei, zur Zusammenlegung, Verlagerung und Schließung von Dienststellen führt. Auch die Neuordnung und Unterbringung der Ministerien war bei Sorg und seinen Mitarbeitern eine große Aufgabe. n LOB & PREIS Wohnungsgenossen: Awards für Kinospot Sechs nationale und internationale Awards, darunter die Platin-Kategorie beim Cannes Corporate Media Awards und Intermedia Globe Gold beim World Media Festival, haben die Stuttgarter Wohnungsbaugenossenschaften mit ihrem Spot „Miete in bar“ abgeräumt. Der 30-Sekünden-Film wurde von Times Corporate Communications und Haufe-Hammonia produziert und läuft in großen Stuttgarter Kinos, auf Regio-TV und Klinik-TV. Er präsentiert sich augenzwinkernd als Thriller und richtet sich insbesondere an jüngere Menschen bis Mitte 30, denen die Vorzüge des genossenschaftlichen Wohnens nicht präsent sind. Entwickelt wurde die Idee von der Marketinginitiative, der die 15 großen Stuttgarter Genossenschaften angehören. Sprecher ist Klaus-Dieter Kadner, Vorstandsvorsitzender der Baugenossenschaft Feuerbach-Weilimdorf. www.stuttgarter-wohnungen.info Ausgabe 171 05.05.2015 Seite 8 Erster SIM-Fall in Stuttgart Grundsteinlegung für Epple-Projekt am Relenberg Sieben Mehrfamilienhäuser realisieren Epple Projekt aus Baden und das schwäbische Bauunternehmen Epple unter dem Namen „Villengarten am Relenberg“ in Stuttgart-Nord. 115 Einheiten, davon 38 geförderte, sollen bis Ende 2016 entstehen. Die Gesamtinvestition soll zirka 90 Millionen Euro betragen. Quelle: Epple Holding Immobilienbrief STUTTGART Im denkmalgeschützten Bestand (links) kommen die SIM-Mietwohnungen unter Olgaareal: Siedlungswerk und Mörk bauen Das Siedlungswerk mit RSP Architekten hat beim Baufeld 3 des Olgaareals den ersten Platz belegt. Im Immobilienbrief Nr. 169 haben wir bereits berichtet, dass Mörk Projektträger + Immobilien und Neugebauer + Rösch Architekten beim Baufeld 4 den ersten Platz belegt haben. Bekannt ist das fast 10 000 Quadratmeter große Gelände unter dem Namen Azenberg-Areal. Anfang 2012 ging Epple Projekt als Sieger aus einem Bieterverfahren hervor und erwarb das Gelände an der See- und Wiederholdstraße für knapp 14 Millionen Euro vom Land (Immobilienbrief Stuttgart Nr. 97 vom 17. Januar 2012). Hier waren das Max-Planck-Institut und das Staatliche Gesundheitsamt untergebracht. Stehen geblieben ist nur ein Institutsgebäude, das unter Denkmalschutz steht. Die SIM-Mietwohnungen entstehen im Bestandsgebäude „Besonders freuen wir uns, dass hier das erste nach dem Stuttgarter Innenentwicklungsmodell entwickelte Projekt auf Bau geht“, sagte Baubürgermeister Matthias Hahn bei der Grundsteinlegung. Ein Fünftel der Das Flugfeld ist jünger, als Sie denken! Derzeit leben über 1.700 Menschen auf dem Flugfeld: bis Mitte 2015 erfolgt die Fertigstellung von rund 50 neuen Stadthäusern und 400 weiteren Wohnungen, bis 2025 wird mit 4.000 Bewohnern und circa 7.000 Arbeitsplätzen gerechnet. Viele Familien mit Kindern sind hier bereits zu Hause und der Altersdurchschnitt mit aktuell 32 Jahren ist im Vergleich zu umliegenden Städten sehr jung. Weitere Infos finden Sie unter www.flugfeld.info Immobilienbrief STUTTGART LOB & PREIS Sieger Klinikareal Waiblingen Das Siedlungswerk Stuttgart hat zusammen mit Ackermann + Raff Architekten den Zuschlag für das Baufeld 1 und 3 beim Investoren- und Architektenwettbewerb für das alte Klinikum in Waiblingen erhalten. Die GWG-Gruppe ging zusammen mit Steinhoff Haehnel Architekten ebenfalls einstimmig als Sieger um die Bebauung der Baufelder 2 und 4 hervor. Neun Arbeitsgemeinschaften aus Architekten und Investoren hatten ihre Arbeiten rechtzeitig eingereicht, ausgeschrieben hatte die Kreisbaugesellschaft Waiblingen in enger Abstimmung mit der Stadt. Die Wettbewerbsfläche umfasst 16 090 m2, hier sollen rund 130 Wohnungen entstehen. TERMINE Stadtteilspaziergang Hallschlag Am bundesweiten Tag der Städtebauförderung am 9. Mai lädt die Stadt Stuttgart um 15 Uhr ein zu einem gemeinsamen Spaziergang durch den Stadtteil Hallschlag entlang der bisher realisierten Projekte im Rahmen von „Zukunft Hallschlag“. Mit dabei sind Baubürgermeister Matthias Hahn und Rita Schwarzelühr-Sutter, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium. Treffpunkt ist das Stadtteilbüro in der Düsseldorfer Straße 25. Ein Ausklang mit der Gelegenheit zu Gesprächen und Diskussion findet ab 17 Uhr vor dem Stadtteilbüro statt. Ausgabe 171 05.05.2015 Seite 9 Geschossfläche wird für den geförderten Wohnungsbau verwendet. Im Bestandsgebäude an der Wiederholdstraße entstehen 21 Sozialmietwohnungen und sechs Mietwohnungen für mittlere Einkommensbezieher. Überwiegend in den Erdgeschossen der Neubauten kommen elf Eigentumswohnungen im Förderprogramm „Preiswertes Wohneigentum für Familien“ unter. Auch das Siedlungswerk baut schon am SIM-Projekt Allerdings: Das Siedlungswerk ist mit seinem Projekt an der Nordbahnhofstraße ähnlich weit. Zwar ist die Grundsteinlegung erst für den 9. Juni terminiert, doch seit März ist der erste Abschnitt im Bau. „Wir sehen das gelassen, wer nun das erste SIM-Projekt in Stuttgart realisiert“, sagt Norbert Tobisch, Geschäftsführer des Siedlungswerks. Es entstehen 125 Einheiten, davon neun Mietwohnungen für mittlere Einkommensbezieher, 14 Sozialmietwohnungen und acht Eigentumswohnungen für mittlere Einkommensbezieher. Insgesamt sind laut Hahn in Stuttgart „25 SIM-Projekte angelaufen“. Ein Viertel der Epple-Wohnungen sind verkauft „Die Nachfrage ist sehr gut“, freut sich Hermann Stegschuster, Geschäftsführer von Epple Projekt. Drei Monate nach Verkaufsstart seien ein Viertel der Wohnungen veräußert. Die Spanne reicht von der ZweiZimmer-Gartenwohnung mit 55 Quadratmetern bis zum 260 Quadratmeter großen Penthouse mit Dachterrasse und Blick in den Talkessel. Eine Zwei-Zimmer-Wohnung mit 65 Quadratmetern kostet beispielsweise 349 900 Euro, eine Drei-Zimmer-Wohnung mit 101 Quadratmetern 529 900 Euro und ein 210 Quadratmeter großes Penthouse mit zwei Dachterrassen 1,95 Millionen Euro – jeweils provisionsfrei. Versetzte, offene Loggien prägen die Fassaden Die sieben Mehrfamilienhäuser entstehen auf dem ansteigenden Gelände nach Plänen der Architekturbüros Wilfried und Johannes Kuehn sowie Simona Malvezzi (Immobilienbrief Stuttgart Nr. 122 vom 26. Februar 2013), sie zeichnen sich laut Stegschuster durch ein abwechslungsreiches Fassadenspiel aus, das geprägt ist durch versetzte, in zwei Richtungen offene Loggien. „Auch die Wohnungen wurden individuell geplant, sodass keine der anderen gleicht“, sagt Stegschuster. Durch die versetzte Anordnung der Gebäude werde eine Durchlässigkeit und hervorragende Besonnung möglich. Der Innenbereich soll nach Entwürfen des Landschaftsarchitekten Levin Monsigny gestaltet werden, mit viel Grün, Aufenthaltsplätzen und Spielbereichen. Die Tiefgarage mit 150 Stellplätzen wird teilweise ausgespart, sodass auch tief wurzelnde Bäume gepflanzt werden können. Der Villengarten ist das erste Projekt, bei dem der Bauherr Epple Projekt mit dem Stuttgarter Bauunternehmen Gustav Epple kooperiert – wobei die Namensgleichheit rein zufällig ist. „Wir schätzen Gustav Epple als äußerst verlässlichen Partner, der für uns mehr ist als ein klassischer Generalunternehmer“, sagt Andreas Epple, Geschäftsführer der Epple Holding. Auch künftig wolle man bei großen Projekten in BadenWürttemberg eng zusammenarbeiten. n www.villengarten-epple.de www.wohninvest.de Immobilienbrief STUTTGART Ausgabe 171 05.05.2015 Seite 10 TERMINE Beherbergungsmarkt Stuttgart nur zweitklassig Zukunft von Stadt und Handel Mit der „Zukunft von Stadt und Handel im digitalen Zeitalter“ befasst sich eine Veranstaltung der IHK Region Stuttgart am 7. Mai von 18 bis 20 Uhr. Der Städteplaner Franz Pesch analysiert nach einem kurzen historischen Abriss die gegenwärtige Situation des digitalen Zeitlalters und wagt einen Blick in die Zukunft. www.stuttgart.ihk.de, Dok.-Nr. 17575262. Hotelmarken aus Singapur und Australien suchen Visualisierung: Chris Mischke Architekturbüro Stadtplanungsforum „Stuttgart nachhaltig machen“ lautet das Thema der Veranstaltung des Vereins Stadtplanungsforum Stuttgart am 4. Juli ab 10 Uhr im Rathaus der Landeshauptstadt. Angesichts lokaler und globaler Herausforderungen soll über die städtebaulichen Ziele Stuttgarts diskutiert und im Idealfall eine Vision vom Stuttgart der Zukunft entwickelt werden. Themen sind beispielsweise Konsum, Wirtschaftsschrumpfen, Ressourcenverknappung und -verteuerung und Klimawandel, die in zehn Foren behandelt werden. www.stadtplanungsforum.de Als Hotelstandort spielt Stuttgart in der zweiten Liga, die Zimmererlöse sind niedriger als in anderen deutschen Metropolen. Trotzdem suchen Projektentwickler nach Grundstücken und es drängen Hotelmarken sogar aus Singapur und Australien in die Schwabenmetropole. Das in der Planung befindliche Moxy in Leinfelden-Echterdingen Der Hotelmarkt in Stuttgart sei nicht einfach, meint Reiner Nittka, Vorstand der GBI, eines auf Hotels, Boardinghäuser und Studentenapartments spezialisierten Projektentwicklers. „Es ist sehr schwer, Grundstücke zu finden, und sie sind sehr teuer“, meint er. Nittka sieht in Stuttgart einen hohen Bedarf an Hotels in der Kategorie zwei und drei Sterne sowie an Businessapartments. Die Stadt wünsche sich Hotels im höherpreisigen Segment, da jedoch sei der Markt aufgrund der niedrigen Zimmerpreise schwierig. 68,50 Euro Ertrag pro Tag und Zimmer So beziffert STR Global die Zimmerauslastung 2014 auf 69,7 Prozent und den für die Branche wichtigeren RevPAR (den durchschnittlichen Zimmerumsatz pro Kalendertag) auf 68,50 Euro. Damit liegt Stuttgart in etwa auf der Höhe von Nürnberg (67,10 Euro), Rostock (63,80 Euro) und Berlin (66,30 Euro), aber meilenweit entfernt von München (98,10 Euro), Hamburg (83,90 Euro) oder Heidelberg (82,90 Euro). Starker Anstieg des RevPAR im Vorjahr Beratungsgesellschaften wie PKF Hotelexperts führen Stuttgart daher als B- oder Sekundärstandort. Aber immerhin: Laut PKF hat in Stuttgart 2014 der RevPAR unter den B-Standorten mit 9,8 Prozent am stärksten zugelegt, gefolgt von Nürnberg mit 8 Prozent. Real Estate Finance Equity Finance BF.direkt AG · Stuttgart T +49 (0) 711 / 22 55 44 - 111 [email protected] www.bf-direkt.de „Der Nürnberger Markt bietet bessere Einstiegschancen“, meint Nittka, dort seien zudem Grundstücke verfügbar. Ein Manko sind für ihn auch die hohen Ansprüche der Stadt an beispielsweise die Architektur. Auch werde bei Wettbewerbsverfahren erwartet, dass der Hotelpartner schon feststeht. GBI realisiert Moxy in Leinfelden-Echterdingen Nichtsdestotrotz würde er in der Region Stuttgart gerne mehr Projekte realisieren. Aktuell ist durch die GBI ein Moxy mit 176 Zimmern in der Nähe des Flughafens, in der Dieselstraße in Leinfelden-Echterdingen, in der Planung (Immobilienbrief Stuttgart Nr. 168 vom 24. März 2015). Immobilienbrief STUTTGART Impressum Immobilienbrief STUTTGART Ausgabe 171 Verlagsleitung: Stefan Unterreiner verlag@ immobilienverlag-stuttgart.de Immobilienverlag Stuttgart GbR Frank Peter Unterreiner & Stefan Unterreiner Urbanstraße 133 D-73730 Esslingen Telefon 0049/711/3 51 09 10 Telefax 0049/711/3 51 09 13 immobilienverlag-stuttgart.de immobilienbrief-stuttgart.de Der Immobilienbrief Stuttgart darf zu Informationszwecken kostenlos beliebig ausgedruckt, elektronisch verteilt und auf die eigene Homepage gestellt werden; bei Verwendung einzelner Artikel oder Auszüge auf der Homepage oder in Pressespiegeln ist stets die Quelle zu nennen. Der Verlag behält sich das Recht vor, in Einzelfällen diese generelle Erlaubnis zu versagen. Eine Verlinkung auf die Homepages des Immobilienverlag Stuttgart sowie ein auch nur auszugsweiser Nachdruck oder eine andere gewerbliche Verwendung des Immobilienbrief Stuttgart bedarf der schriftlichen Genehmigung des Verlags. Alle früheren Ausgaben des Immobilienbrief Stuttgart, die Mediadaten sowie grundsätzliche Informationen befinden sich im Internet unter www. immobilienbrief-stuttgart.de. Gastbeiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt die der Redaktion wieder. Seite 11 HOTELMARKT STUTTGART Sortierung nach RevPAR Occ % ISSN 1866-1289 Herausgeber: Frank Peter Unterreiner redaktion@ immobilienverlag-stuttgart.de 05.05.2015 2014 ADR 2013 2014 RevPAR 2013 2014 2013 Veränderung ggü. YTD Dez. 2013 in % Occ ADR Rev PAR München 78,0 76,5 125,7 125,3 98,1 95,9 1,9 0,4 Hamburg 78,9 78,0 106,3 102,1 83,9 79,6 1,2 4,1 2,3 5,4 Heidelberg 74,4 71,5 111,4 114,5 82,9 81,8 4,1 -2,7 1,3 -2,0 Frankfurt 68,5 68,3 118,7 121,5 81,3 82,9 0,3 -2,3 Düsseldorf 68,0 64,6 111,8 107,2 76,0 69,3 5,1 4,3 9,6 Köln 69,5 67,9 100,6 103,4 69,9 70,2 2,3 -2,7 -0,5 Stuttgart 69,7 64,9 98,2 94,3 68,5 61,2 7,3 4,2 11,8 Nürnberg 70,7 69,8 94,8 89,7 67,1 62,7 1,3 5,7 7,0 Berlin 74,3 72,5 89,3 87,5 66,3 63,5 2,4 2,0 4,5 Rostock 68,6 69,2 92,9 92,8 63,8 64,2 -0,8 0,1 -0,7 Bonn und Umgebung 62,7 61,3 99,1 99,1 62,1 60,7 2,3 0,0 2,3 Essen 59,9 60,1 96,1 94,3 57,6 56,7 -0,2 1,9 1,7 Wiesbaden 65,9 66,5 85,7 84,8 56,5 56,4 -0,9 1,0 0,1 Hannover 58,5 59,3 95,6 92,2 55,9 54,7 -1,4 3,6 2,2 Leipzig 69,0 70,0 75,6 72,6 52,2 50,8 -1,4 4,2 2,7 Bremen 63,9 63,2 81,5 81,5 52,1 51,5 1,1 0,0 1,1 Mannheim 63,5 60,5 79,7 80,0 50,6 48,4 4,9 -0,3 4,6 Dresden 66,8 63,9 72,1 72,5 48,1 46,3 4,6 -0,6 4,0 Dortmund 62,9 61,1 75,8 74,1 47,7 45,3 3,0 2,3 5,3 Quelle: STR Global, Stand: Dezember 2014 Das Hotel der Mariott-Gruppe soll im Frühjahr 2017 eröffnen und einen Teil der amerikanischen Gäste abschöpfen, die mit 157 000 Reisenden die größte ausländische Zielgruppe sind. Bislang gibt es erst ein Moxy in Mailand, in Berlin, Frankfurt und München sind weitere geplant. Für das Moxy in LeinfeldenEchterdingen hat die GBI mit der Schweizer SV-Gruppe einen Pachtvertrag über 20 Jahre plus zwei Verlängerungsoptionen über je fünf Jahre geschlossen. Jetzt soll die Immobilie für rund 16 Millionen Euro veräußert werden. Downunder will in die Schwabenmetropole „Auch Hotelketten aus Singapur und Australien kämen gerne nach Stuttgart“, weiß Nittka. So beispielsweise Ascott, ein Hotelunternehmen eines Staatsfonds von Singapur, das drei Hotelmarken betreibt, darunter Citadines, das jüngst ein Haus an der Frankfurter Messe eröffnete. Auch Frasers, ebenfalls aus Singapur, würde gerne nach Stuttgart kommen oder Adina aus Australien. Zehn neue Hotels mit 1599 Zimmern sind geplant 176 Beherbergungsbetriebe, rund die Hälfte im Dreisterne-Segment, gibt es laut dem Hotelmarktbericht von Colliers International in Stuttgart. Colliers wie Treugast geben dem Standort ein A-Rating und sehen ihn im Städtetourismus als einen der attraktivsten Hotelstandorte. Zehn neue Hotels mit 1599 Zimmern sind geplant, meldet die Datenbank Tophotelprojects. Schwerpunkt im und um das Europaviertel Einige davon entstehen im oder um das Stuttgarter Europaviertel, darunter das Aloft mit 165 Zimmern im Milaneo oder das „Jaz in the City“ von Steigenberger mit 175 Zimmern in der „Cloud No. 7“. Ein Viersterneplus-Hotel mit 260 Zimmern realisiert die Stinag am Stuttgarter Flughafen (Immobilienbrief Stuttgart Nr. 152 vom 8. Juli 2014). Nittka erwartet dann eine Verschärfung der Konkurrenzsituation am Flughafen. Dies auch, weil die Entwicklung der Fluggastzahlen unbefriedigend sei und die Landesmesse im Ranking der Messen abgerutscht sei. Negativ ist für ihn auch die polyzentrische Struktur der Region und der geringe Anteil ausländischer Gäste. Von 3,2 Millionen Übernachtungen 2013 entfielen laut Colliers 929 000 auf ausländische Reisende. n
© Copyright 2025 ExpyDoc