CCN-Adapt Anpassung an kombinierte Effekte von Klimawandel und Stickstoffeinträgen auf die Biodiversität T. Dirnböck, U.-O. Baatar, A. Bohner, C. Foldal, I. Djukic, S. Dullinger, M. Englisch, F. Essl, F. Starlinger, S. Forstner, G. Kindermann, B. Kitzler, J. Kobler, D. Moser, M. Neumann, J. Peterseil, T. Scheuschner, S. Schindler, A. Schlutow, M. Herndl Neben dem Klimawandel beeinflussen auch andere Umweltänderungen die Funktionsfähigkeit von Ökosystemen. Atmosphärischer Stickstoffeintrag ist ein solcher Faktor. Industrialisierung, hohes Verkehrsaufkommen und Intensivierung der Landwirtschaft haben in weiten Teilen Europas zu sehr hohen Stickstoffemissionen geführt. Riskobewertung – Mapping CCN-Adapt verbindet eine Risikobewertung für ganz Österreich mit einer standorts- und habitatspezifischen Modellierung der Wechselwirkungen von Klimawandel und Stickstoffeintrag. Die Risikobewertung erfolgt zum Veränderung von Stickstoff-sensiblen Habitattypen durch Klimawandel: Nur bei 2 Habitattypen werden die Charakterarten in Zukunft bessere Umweltbedingungen vorfinden (grün); alle anderen werden Charakterarten verlieren bzw. wird deren Verbreitungsraum kleiner (rot). Zu viel Stickstoff führt zu vielfältigen Schäden in Ökosystemen und zum Verlust von biologischer Vielfalt. Welche kombinierten Effekte sind zu erwarten und welche Rolle spielen Stickstoffeinträge bei der Anpassung an den Klimawandel? einen mit Hilfe von statistischen Verteilungsmodellen für Pflanzenarten, die besonders empfindlich auf Klimaveränderungen reagieren. Andererseits werden sogenannte „Critical Loads“, das sind jene Eintragsmengen von Stickstoff, unter denen langfristig mit negativen Auswirkungen auf Ökosysteme gerechnet werden muss, herangezogen. Überschreitung der Belastungsgrenzen für Stickstoffeinträge von sensiblen Habitattypen in den Jahren 2005, 2010 und bei Einhaltung der Emissionsziele im Jahr 2020 Habitatkarte (aggregierte Version) 105 Typen (EUNIS 2-3) Klima Stickstoff Dynamische Modellierung Die möglichen Reaktionsmuster von Pflanzenarten auf Klimawandel und Stickstoffeintrag werden mittels dynamischer Boden-Vegetations-Modelle studiert. In CCN-Adapt werden je zwei dynamische Boden- und Vegetationsmodelle eingesetzt. Die bodenchemische Dynamik wird mittels VSD+ und LandscapeDNDC Meteorologie Stoffflüsse modelliert. Dafür werden Daten aus dem Langzeit-ÖkosystemMonitoring von ca. 40 Untersuchungsstandorten herangezogen. Auf diese Weise können auch spezifische Anpassungsmaßnahmen unter Annahme potentieller Klimaveränderungen und Stickstoffeinträge hinsichtlich ihres Einflusses auf die Biodiversität getestet werden. Standorte dynamische Modellierung Klima (A1B, B1, Wald (ICP Forests, LTER) Wiesen (LTER) A2 Szenarien) VSD+ Preprocessor Methyd Luftchemie Daten Bodenchemie Modelle VSD+ Preprocessor Growup (Nutzung) LandscapeDNDC VSD+ Pflanzen/Habitate PROPS/BERN Stickstoff Bodenchemie Vegetation Zusammenfassung erster Ergebnisse und Ausblick In Österreich sind auf 59% der Landesfläche Habitate zu finden, die sensibel gegenüber Stickstoffeinträgen sind und 66 % dieser Fläche weisen zu hohe Stickstoffeinträge auf. Auch wenn die angepeilten Emissionsreduktionsmaßnahmen umgesetzt werden sind noch 47 % der Fläche gefährdet (54% in den Natura 2000 Schutzgebieten). (Current Legislation, Max Feasible Reduction) Was Klimawandeleffekte betrifft, zeigt sich, dass der Großteil dieser Habitate sehr starken Veränderungen ausgesetzt sein wird. In weiterer Folge werden Gebiete/Habitate ausgeschieden, die besonders hohen kombinierten Risiken ausgesetzt sind. Dynamische Modelle sollen für ausgewählte Habitattypen den zeitlichen Verlauf von Wirkungen bei unterschiedlichen Emissionsszenarien abbilden sowie mögliche Handlungsfelder Projektleitung: Dr. Thomas Dirnböck, Umweltbundesamt, Abt. Ökosystemforschung und Umweltdatenmanagement; [email protected] Projektpartner: Universität Wien, Abteilung für Naturschutzbiologie, Vegetations- und Landschaftsökologie; Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein (HBLFA); Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft (BFW); ÖKO-DATA Gesellschaft für Ökosystemanalyse und Umweltdatenmanagement mbH
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