"HEIßER, ÄLTER, BUNTER: Wie begegnet die Planung dem

Heißer-Älter-Bunter
Wie begegnet die Planung dem Thema Hitzestress?
Planerisches Orientierungsprojekt 2. Sem im SoSe 2015
Betreuerin:
Prof. Dr. Birgit Kleinschmit,
Geoinformation in der Umweltplanung
NN, TutorIn
Laufzeit:
ein Semester
Teilnehmer:
15 (max. 20)
Erstes Treffen:
Dienstag, 15.04.2015, 10.00 s.t., Raum EB 415
Projektanlass, Hintergrund
Der Klimawandel und seine Auswirkungen auf Natur, Landschaft, Städte und menschliche Gesundheit ist eines
der zentralen Themen der derzeitigen landschafts-, raum- und stadtplanerischen Diskussion. Dabei stellt die
Anpassung an den Klimawandel besonders für Städte eine immer größere Herausforderung dar (BULKELEY
2010). Zusätzlich zum Klimawandel sorgt das Stadtklima, welches durch dichte Bebauung, weniger Evapotranspiration und anthropogene Wärmezufuhr modifiziert wird, für eine verstärkte Entwicklung von Hitzeinseln.
Besonders betroffen von solchen Hitzeereignissen sind vulnerable Gruppen, zu denen Menschen über 65 Jahren, Kinder unter 5 Jahren oder kranke Menschen gehören. Durch die einhergehende Überalterung unserer
Gesellschaft wird das Hitzestressrisiko zukünftig in Europa zunehmen. Im Gegensatz zu südeuropäischen Städten ist Gebäudeklimatisierung in Mitteleuropa noch nicht weit verbreitet, so dass Hitzestressrisiken derzeit
noch eng an die urbanen Wetter- und Klimabedingungen gekoppelt sind. Im Zentrum von Planung und Forschung stehen derzeit Studien zur Effizienz und Effektivität verschiedener Minderungs- und Anpassungsmöglichkeiten, dazu gehören u.a. eine verstärkte Integration von Wasser- und Grünflächen in die Stadtentwicklung,
bauliche Maßnahmen wie beispielsweise die Erhöhung der Albedo oder Aufklärungskampagnen.
Zur Berücksichtigung dieser Herausforderungen erstellen viele Städte Konzepte und Strategien, um dem Klimawandel zu begegnen. In diesen wird oft eine Vielzahl an unterschiedlichen Maßnahmen empfohlen. Dabei
wird sowohl auf Adaptions- wie auch Mitigationsmaßnahmen gesetzt.
Inhalte
Vor diesem Hintergrund sollen im Projekt folgende Aufgaben und Fragen bearbeitet werden.

Metastudien zum Thema Klimawandel, Urbane Hitzeinseln und Hitzestressrisiko in unterschiedlichen
nationalen und internationalen Plänen, Programmen, Strategiepapieren, Konzepten und Studien (z.B.
IPCC, ECCP, DAS, StepKlima, FNP). Welche politischen Ziele, welche Instrumente und Vorgaben zur Berücksichtigung gibt es dazu?

GIS-basierte Analyse von Hitzeinseln in europäischen Städten. Welche Städte sind besonders stark betroffen? Wie lassen sich räumliche Strukturen beschreiben und erklären? Ableitung des Hitzestressrisikos an ausgewählten Beispielen?

Aufstellung eines Maßnahmenkatalogs zur Minderung ausgewählter Urbaner Hitzeinseln (PRIMATTool, Stadtklimalotse).
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Projektziele (Lernziele) und Methoden
Im Projekt sollen folgende Ziele erreicht werden:

Kennenlernen unterschiedlicher nationaler und internationaler Pläne, Programme, Strategiepapiere, Konzepte und Studien zum Thema Klimawandel, Urbane Hitzeinseln und Hitzestressrisiko.

Kennenlernen, kritische Reflektion und Anwendung einer GIS-basierten Methodik zur Detektion und räumlichen Charakterisierung von Hitzeinseln in europäischen Städten.

Selbständige Erarbeitung eines planerischen Konzepts zur Reduktion des Hitzestressrisikos.

Anwendung von GIS im planerischen Kontext

Einübung selbstständigen Arbeitens bei der Organisation des Arbeitsablaufes, der Setzung von Arbeitszielen und deren Erreichung

Weiterentwicklung von „soft skills“ (Kommunikation, Moderation, Präsentation, schriftlicher Ausdruck)

Darstellung der Projektergebnisse in Vorträgen, Text und Karten
Exkursion
Das Projekt beinhaltet eine mehrtägige Exkursion in Städte, in denen das Thema Klimawandel und Hitzestress
adressiert wird und Maßnahmen dazu erarbeitet wurden (z.B. Leipzig, Dresden, Hamburg). Zudem sollen Forschungsinstitutionen Besucht werden, die das Thema wissenschaftlich untersuchen (z.B. das Zentrum für Umweltforschung in Leipzig). Weitere Exkursionspunkte wie z.B. ein Besuch des Klimahauses in Bremerhaven oder
des Klimarechenzentrums werden gemeinsam im Projekt festgelegt. Eigene Ideen sind willkommen. Wir wollen
außerdem die in Berlin identifizierten Hitzeinseln in Tagestouren besuchen, um vor Ort konkrete Maßnahmen
zu planen und zu diskutieren.
Haben Sie FRAGEN, dann per Email an [email protected]
BULKELEY, H., 2010: Cities and the governing of climate change. –Annual Review of Environment and Resources 35: 229-53.
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