Was können Natura-2000 und der europäische Artenschutz für den

Was können Natura-2000 und
der europäische Artenschutz für
den Erhalt der biologischen
Vielfalt leisten?
Alexander Just
Europäische Kommission, DG Umwelt,
Abteilung "Natur"
17.9.2015
Der Zustand der Natur in der EU …
• Angenommen von der Europäischen
Kommission am 20.5.2015.
• Der umfangreichste Bericht über die Natur der
EU – eine übergreifend Datenauswertung von
27 Staaten.
• Bewertung des Erhaltungszustands von ca.
1.650 Arten und 230 Habitattypen nach der
FFH- und Vogelschutzrichtlinie.
• Beitrag für den “Fitness Check” der
Naturschutzrichtlinien & Zwischenbericht der
Biodiversitätsstrategie.
Der Otter, Lutra lutra, hat sich während
der letzten 20 Jahre in seinen
Bestandszahlen erholt, weil
Schadstoffe wie PCB und Quecksilber
reduziert wurden, durch Jagdverbote
und Verbesserung seines
Wasserlebensraums.
Die Ausgangslage ...
• Die Natur hat sich im 20. Jahrhundert stark
verschlechtert; viele Arten und Habitattypen
waren in einem kritischen Zustand.
• Die EU-Naturschutzrichtlinien sind die
ehrgeizigsten und weitreichendsten
Initiativen, die jemals unternommen wurden,
um das europäische Naturerbe zu schützen.
• Jedoch: Natur braucht Zeit um auf die
verbesserte Situation reagieren zu können.
Ein Beobachtungszeitraum von 6 Jahren
reicht da nicht aus.
The Kranich, Grus grus, hat sich
seit 1980 versechsfacht, weil er
in über 2.800 Natura-2000Gebieten EU-weit geschützt wird.
16%
Schlussfolgerung - Vögel
• Mehr als die Hälfte (52%) aller Vögel in
der EU hat einen stabilen guten
52%
Populationsstatus.
17%
15%
Secure
Near Threatened, Declining or Depleted
Threatened
Unknown
• Mehrzahl jener Arten, welche einen
ungünstigen Status aufweisen, zeigen
einen positiven Kurzzeittrend.
• Positive Maßnahmen durch
Artenschutzprogramme,
LIFE-Projekte
!
oder EU Agri-Umweltmaßnahmen.
• 1/3 der Vogelarten sind gefährdet oder
abnehmend: z.B. Seevögel, Falken,
Enten)
Die zentraleuropäische Population des Kaiseradlers hat sich durch EU-Maßnahmen erhöht.
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pecies
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rable, of
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turtles
Schlussfolgerung – andere Arten
18% 17%
23%
42%
Unknown
Favourable
Unfavourable – inadequate
Unfavourable – bad
Conservation status
of species
• 23% der geschützten Arten haben
einen günstigen Erhaltungsstatus.
Jedoch >50% befindet sich in einem
schlechten Zustand.
• Viele Süßwasserarten zeigen einen
negativen Trend, z.B. Wanderfische
und Amphibien.
• Jedoch zeigen viele Säugetierarten
im dzt. schlechten Zustand einen
positiven Trend (z.B. Europäische
Bison, Kegelrobbe, MittelmeerHufeisennase)
14%
%of
ving, Große Raubtiere, wie der Braunbär,
17%
beginnen sich über weite Teile Europas zu erholen.
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Erhaltungszustand & Trends per Artengruppe
Schlussfolgerungen– LRT
abitats
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of the
inadequate
d.
7%
30%
16%
47%
Unknown
Favourable
Unfavourable – inadequate
Unfavourable – bad
Conservation
status of habitats
• Nur 16% befinden sich im günstigen
Erhaltungszustand. Von jenen im
ungünstigen Zustand, verschlechtern
sich 30% weiterhin.
• Grünland, Feuchtbiotope und Dünen
sind besonders besorgniserregend.
• Heidelandschaften, Felshabitate und
Buschvegetation (z.B. Macchie) stehen
besser dar als der Durchschnitt.
ds
Mehr als die Hälfte aller schützenswerten Moortypen und Schwemmlandschaften haben einen schlechten
Erhaltungszustand.
10%
, a third
7%
Ursachen & Bedrohungen
• Terrestrische Ökosysteme: Einige
landwirtschaftliche Bewirtschaftungsformen, wie Intensivierung wie auch
Brachen und von Menschen
verursachte Veränderungen am
Wasserkörper.
• Meerökosysteme: Nutzung von
biologischen Ressourcen (betrifft direkt
und indirekt die Arten), wie auch
technische Änderungen der
Umweltbedingungen (Baggerungen –
betrifft LRT) und Verschmutzungen.
Beitrag von Natura-2000
• Geschützte Vogelarten im Natura2000-Netzwerk zeigen einen viel
besseren Trend als andere.
• Das Natura-2000-Netzwerk hat
einen erheblichen stabilisierenden
Effekt für Habitate und Arten.
• Jedoch unzureichende Fortschritte
in Erhaltungsmaßnahmen der
Natura-2000-Gebiete: nur 50%
haben Managementpläne – mehr
Engagement notwendig!
Das Natura-2000-Netzwerk ist seit Mitte der 90-Jahren ständig gewachsen.
Zusammen genommen macht es flächenmäßig so viel aus wie die Staaten Frankreich, Deutschland und Italien.
Zusammenfassung
•
Eine Anzahl von geschützten Arten und LRT beginnt
sich langsam zu erholen.
•
Diese positiven Trends zeigen sich durch
Erfolgsbeispiele quer durch die EU. Sie zeigen, dass
die Naturschutzrichtlinien zu greifen beginnen.
•
Gezielte Erhaltungsmaßnahmen, in einem
großflächigen Maßstab, bringen substanzielle
Ergebnisse.
•
Trotzdem ... Der allgemeine Erhaltungszustand der
Arten und LRT hat sich in der EU während dieser 6
Jahren nicht erheblich verbessert.
 Ein guter Start ... Jedoch sind weitere Anstrengungen
notwendig, um in der EU das Biodiversitätsziel bis 2020 zu
erreichen.
Weitere Informationen
Report: http://ec.europa.eu/environment/nature/index_en.htm
Brochure:
http://ec.europa.eu/environment/nature/info/pubs/directives_en.htm
EEA technical report: http://www.eea.europa.eu/publications/state-ofnature-in-the-eu/ ;
Look up tool for status and trends of habitats and species (EEA):
http://art17.eionet.europa.eu/article17/reports2012/ ;
http://bd.eionet.europa.eu/article12/