LESESTOFF: WIE DIE BUNDESWEHR UM RESERVISTEN WIRBT | ZEITGESCHEHEN Freitag, 31. Juli 2015 FreiePresse PLAUENER ZEITUNG Rasantes Auf und Ab im Vogtland LOKALES PLAUEN Stadtbus-Netz wird umgekrempelt Die Bikewelt im Erholungsgebiet in Schöneck ist am Wochenende erstmals Austragungsort der europäischen Specialized Sram Enduro-Series – einem hochkarätigen europäischen Wettbewerb mit sechs Austragungsorten. Die Enduro-Rennen sind immer ein Zuschauermagnet. An den Start werden mehr als 250 Sportler gehen. Das freie Training läuft am Samstag von 10 bis 17 Uhr, ab 19.30 Uhr kommt es zum Prolog unter Flutlicht. Das eigentliche Rennen startet am Sonntag, 8 Uhr und beinhaltet eine spektakuläre Stadtetappe. Schaulustige können die halsbrecherischen Manöver der Fahrer auch vom Sessellift der „Bike-Welt“ aus verfolgen. In Schöneck finden die Mountainbiker fünf Strecken mit verschiedenen Anforderungsprofilen auf insgesamt sieben Kilometer Länge vor. Bergauf können die Fahrer den SesFOTO: JAN WOITAS sellift nutzen. Ab dem 7. September gibt es in Plauen nur noch zwei statt vier Stadtbuslinien. Busse fahren dann auf den Strecken Wartberg – Albertplatz – Stadtpark sowie Tunnel – Ostvorstadt – Unterer Bahnhof. Letztere Linie bindet auch den neuen Bahnhof Mitte mit ein. Der Stadtpark sowie der Untere Bahnhof werden nur bei jeder zweiten beziehungsweise jeder dritten Tour angefahren. Die neuen Linien seien insbesondere mit Blick auf den neuen Bahnhof Mitte und den Bedeutungsverlust des Unteren Bahnhofs geschneidert worden, heißt es seitens der Plauener Straßenbahn. (tb) Seite 9: Bericht ELSTERBERG Wird alte Turnhalle zum Museum? Seit Jahren gehen Spinnen, Marder und Einbrecher ein und aus in der maroden Turnhalle hinter der Elsterberger Ruine. Seit Jahren steht die Idee im Raum, darin ein Museum zur regionalen Industriekultur einzurichten. Der künftige Vorsitzende des dortigen Heimatvereins, Karsten Zeller, hofft nun auf frischen Wind durch den neuen Bürgermeister. (em) » www.bikewelt-schoeneck.de Sachsens Polizei fährt Verkehrskontrollen zurück Anonyme Hetze im Netz nimmt zu Seite 14: Bericht IN DIESER AUSGABE Sachsen Neue Therapie in Chemnitz aktiviert Immunsystem gegen Krebs Sport Erste Goldmedaille für deutsche Schwimmer bei der WM in Russland Kultur In „2000 + 1 Nacht“ treffen sich im Schloss Schlettau Klassik und Jazz Die Polizei im Freistaat arbeitet an der Belastungsgrenze. Dabei bleibt immer weniger Zeit für Geschwindigkeits- und Verkehrskontrollen. VON UWE KUHR DRESDEN — Personalabbau und Über- stunden zwingen die sächsische Polizei zum Ausdünnen von Kontrollaufgaben ebenso wie der Überwachung des Straßenverkehrs. Nach einer Kleinen Anfrage der Linkspartei im Sächsischen Landtag haben sich die Stunden für Geschwindigkeitskontrollen seit 2009 nahezu halbiert. Wurden damals noch 53.400 Stunden dafür aufgewendet, waren es 2014 noch 28.900 Stunden. Auch im ersten Halbjahr 2015 setzt sich nach aktuellen Zahlen des Innenministeriums dieser Trend fort. Die Rückgänge der Kontrolldichte zwischen 40 und fast 50 Prozent in sechs Jahren betreffen alle Kontrollarten, also auch das „Blitzen“ mit Laser-Handgeräten und den Provida-Fahrzeugen. Die Abkürzung steht sinngemäß für gesicherte Video-Aufzeichnung. Diese besonderen Fahrzeuge kommen vor allem gegen Raser auf Autobahnen zum Einsatz. Das Innenministerium erklärte die Reduzierung mit einer Schwerpunkt-Strategie. Man müsse „im übertragenen Sinne auf ‚Klasse statt Masse‘ setzen“, heißt es dazu. Im Fokus stünden „Hauptrisikogruppen und Hauptunfallursachen des schweren Unfallgeschehens“. Der für sein verkehrserzieherisches Engagement sachsenweit bekannt gewordene Freiberger Fahrlehrer Werner Helfen ist von der Bilanz entsetzt. „Dann braucht man sich nicht wundern, dass immer mehr Leute nach ihrer eigenen Straßenverkehrsordnung fahren“, sagte er. Es gebe bei den Geschwindigkeiten und vielen anderen Bereichen Normüberschreitungen. Er fordert wieder mehr Verkehrskontrollen. Als Grund für den Rückzug sieht Hagen Husgen, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei, die Auswirkungen der in Sachsen verfolgten „Polizeireform 2020“. „Wir sind keine Präventionspolizei mehr, sondern nur noch eine Aktionstruppe, die von Einsatz zu Einsatz hastet“, sagte er. Für mehr sei keine Zeit. „Die Polizei ist nicht in der Lage, mehr Kontrollen zu leisten“, sagte Enrico Stange, Innenpolitik-Sprecher der Linksfraktion. So seien im ersten Halbjahr die Überstunden um 87 Prozent gestiegen. Standen zum Jahreswechsel 71.500 ExtraStunden zu Buche, waren es Ende Juni nach Angaben des Innenressorts bereits 134.000. „Die Lösung kann nur mehr Polizisten lauten.“ Kontrollen von Rasern ausgebremst Die meisten Geschwindigkeitskontrollen gab es unter den fünf Polizeidirektionen in Sachsen 2014 im Chemnitzer Bereich. Über 9100 Stunden waren Beamte dafür unterwegs. Sechs Jahre zuvor waren es noch 14.000 Stunden. Doch im ersten Halbjahr 2015 „schwächelt“ auch diese Region. Laut Statistik lagen Beamte nur 3965 Stunden auf der Lauer. Dieser Trend ist überall außer in Südwestsachsen und Leipzig zu beobachten: Hier steigt die Kontrolldichte langsam wieder an. Fast wie ein Freibrief für Autobahn-Raser liest sich die Einsatzstatistik der Provida-Fahrzeuge. Die teuren Autos mit einer geeichten Videodatenerfassung waren 2015 noch nicht einmal 2400 Einsatzstunden sachsenweit unterwegs. 105.577 Verkehrsunfälle gab es 2014, ein leichter Rückgang zu 2013. Aber die Anzahl der verunglückten Personen stieg an. Wegen Raserei starben 75 Menschen. Es gab insgesamt 184 Verkehrstote. (uk) Flott mit 1113 Jahren! Sie singen, sächseln, tanzen: 13 Damen aus Chemnitz – meist über 80, zusammen 1113 Jahre alt – laden zum Varieté ins Betreute Wohnen. Eingefädelt hat das eine 93-Jährige. Warum, das lesen Sie in der Wochenendbeilage. WETTER VOR ORT ó Sªé Å6 Sªé ů Sªé Ŷ Sªé Åž' Åó' ?×é˙flþ žû' ²' Ų' Åó' VpfléÞ×é˙flþ žó' Åž' Ausführliches Wetter: Ratgeber 50031 Einzelpreis 1,10 Euro Lösung: Eine Software, die aus den Kalendern sämtlicher Ämter verfügbare Termine zieht – und zahlenden Kunden vermittelt. Seit dem Start Geduldsspiel vor dem Bürgeramt in Neukölln. FOTO: GREGOR FISCHER/DPA sungsschutz registriert eine deutliche Zunahme von ausländerfeindlichen und rassistischen Äußerungen im Internet. Vor allem bei Facebook outen sich Menschen – oft anonym – als Rassisten. Das sächsische Landesamt für Verfassungsschutz stuft inzwischen 53 Facebook-Seiten als rechtsextremistisch ein. Mit der quantitativen Zunahme an rechtsextremistischer Agitation im Internet gehe auch eine „spürbare Intensivierung verbalradikaler Äußerungen“ einher. In zunehmendem Maße komme es zu strafrechtlich relevanten Kommentaren, vor allem zu Asylthemen. Der Reservistenverband Sachsen hat sich nach einem Aufruf zur Gewalt gegen Flüchtlinge unterdessen von einem Mitglied getrennt. Der Mann habe auf Facebook dazu aufgerufen, sich mit einem Maschinengewehr mit 1100 Schuss vor dem Zeltlager in Dresden zu positionieren, sagte der Vorsitzende des Verbandes, Christoph Lötsch. Der Verband bereite Anzeige wegen Volksverhetzung vor. (dpa) FUND Berliner handeln aus der Not heraus im Internet mit Terminen le die gleichen Probleme mit der Buchung eines Termins hatten“, sagt Mitgründer Jörn Kamphuis (27) und meint die langen Wartezeiten. Die DRESDEN — Der sächsische Verfas- Seite 4: Leitartikel, Seite 5: Das Thema Stau vorm Bürgeramt Nach Berlin ziehen ist nicht schwer, Berliner werden dagegen sehr. Bei den Bürgerämtern der Hauptstadt wartet man teilweise monatelang auf einen Termin. Wer vorher an die Reihe kommt, hat entweder Glück – oder Geld. Denn drei junge Männer haben aus der Not ein Geschäft gemacht und einen Internethandel mit Terminen ins Leben gerufen. Nutzer können dort eine Wohnung anmelden oder ihren Personalausweis und Reisepass beantragen. Anders als beim Amt ist die Terminvergabe allerdings nicht kostenlos: Wer fünf Tage wartet, zahlt 25 Euro. 45 Euro sind es, wenn der Termin schon zwei Tage später sein soll. „Die Idee ist entstanden, weil wir al- Bundeswehrreservist ruft im Internet zu Gewalt auf Mitte Juni gab es 150 Anfragen. Vermittelt wurden 90 Amtstermine. Eigentlich können Berliner verfügbare Termine auf einer Internetplattform auch selbst einsehen und buchen. Das Problem: Schaut man ins Netz, sind zum Teil monatelang keine freien Zeitfenster verfügbar. Spontan freigewordene Termine erscheinen naturgemäß erst kurzfristig online. Nutzer müssten die Seiten also laufend aktualisieren. Der Berliner Senat will das Geschäft mit den Terminen nun eindämmen. „Gegenmaßnahmen“ seien bereits ergriffen. Allerdings nur technische – mehr Personal für die Antragsbearbeitung wird nicht eingestellt. (dpa) Antonia Lange Wrackteile könnten von MH370 stammen KUALA LUMPUR — Rund 16 Monate nach dem mysteriösen Verschwinden von Flug MH370 der Malaysia Airlines gibt es eine erste konkrete Spur. An der Küste der Insel La Reunion im Indischen Ozean wurde ein Wrackteil angespült, das zu dem vermissten Flugzeugtyp Boeing 777 gehören soll. Das Wrackteil soll in Frankreich untersucht werden. Nach Angaben des US-Luftfahrtexperten Greg Feith wird auf der südlichen Halbkugel keine weitere 777 vermisst, so dass es sich bei dem Trümmerteil um ein Überbleibsel des Unglücksflugs handeln müsste. Seite 8: Fragen & Antworten (rtr) 4 190932 901103 Die Zeitung im Internet: www.freiepresse.de 53. Jahrgang, Nr. 176, VERLAG UND REDAKTION: 09111 Chemnitz, Brückenstraße 15, Tel. 0371 6560 SERVICE-TELEFON: 0800 80 80 123 MONTAG BIS FREITAG: 6.00–18.00 Uhr | SAMSTAG: 6.00–13.00 Uhr Telefonische Anzeigenannahme | Abo-Service | Ticket-Service 2 Freie Presse SACHSEN Freitag, 31. Juli 2015 Raddampfer fast auf dem Trockenen NACHRICHTEN FLÜCHTLINGE Notunterkünfte für 600 Menschen Die Elbe-Schifffahrt ächzt unter Niedrigwasser. Der Pegelstand in Dresden sank bis gestern Mittag weiter auf 65 Zentimeter, normal sind zwei Meter. Aufgrund der Trockenheit fahren die historischen Raddampfer nur noch nach einem Sonderfahrplan. Der Tiefgang wurde durch Reduzierung von Material und Waren minimiert. Im Stadtgebiet von Dresden gibt es Rundfahrten, in der Sächsischen Schweiz verkehren die Schiffe lediglich zwischen Pirna und Bad Schandau. Seit Anfang Juli liegt mit der „Clara Schumann“ auch ein Kreuzfahrtschiff am Kai. Die letzten Passagiere sind längst von Bord, sagte eine Sprecherin der Touristinformation Meißen. Besserung ist derzeit nicht in Sicht. Es müsste länger anhaltend regnen, damit sich die Wassersituation überhaupt verbessert. Das Einzugsgebiet liegt zu 95 Prozent in Tschechien. Abgaben aus dortigen Talsperren entspannten die Lage FOTO: ROBERT MICHAEL nur kurzzeitig. DRESDEN — In der sächsischen Lan- deshauptstadt werden Notunterkünfte für weitere 600 neu ankommende Flüchtlinge geschaffen. Wie die Landesdirektion gestern mitteilte, sollen ab kommender Woche vorübergehend zwei Sporthallen der Technischen Universität genutzt werden. „Die augenblicklich verfügbaren Kapazitäten der Erstaufnahmeeinrichtung sind bereits im Grenzbereich strapaziert“, sagte Sprecher Holm Felber. Am Wochenende erwarte man mehrere hundert neue Asylbewerber. Erst vor einer Woche hatte die Landesdirektion in Dresden ein Zeltlager für 1100 Menschen errichten lassen. Nach massiver Kritik an den dortigen Lebensbedingungen kündigte die Behörde gestern Verbesserungen an. (oha) WETTER Kältester Ort lag im Juli in Sachsen DEUTSCHNEUDORF — Die tiefste Tem- peratur in ganz Deutschland ist im sonst eher heißen Juli in Sachsen gemessen worden. So war es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes am 11. Juli mit 1,8 Grad Celsius in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirgskreis am kältesten. Ansonsten lag Sachsen mit einer Durchschnittstemperatur von 20,1 Grad leicht über dem Deutschlandmittel von 19,5 Grad. Mit etwa 269 Stunden gehörte Sachsen zu den sonnenreichen Bundesländern, hieß es in der gestern veröffentlichten Auswertung. (dpa) Neue Therapie aktiviert Immunsystem gegen Krebs „Crystal-Grundstoffe stärker überwachen“ Ärzte des Lungenzentrums am Chemnitzer Klinikum gehören zu den ersten Medizinern, die in Deutschland eine neue Therapie gegen den Lungenkrebs anwenden. MÜNCHEN/DRESDEN — Bayern VON RENATE FÄRBER ANTI-DROGEN-KAMP F und Sachsen wollen gemeinsam gegen die synthetische Droge Crystal vorgehen und eine europaweit schärfere Überwachung bei den legal erhältlichen Grundstoffen erreichen. Die Droge werde meist in der Tschechischen Republik hergestellt; als Umschlagplatz diene das Grenzgebiet zu Bayern und Sachsen, sagte Justizminister Winfried Bausback (CSU) gestern bei einem Besuch seines sächsischen Kollegen Sebastian Gemkow (CDU). Die Minister wollen über das Bundesgesundheitsministerium und die Drogenbeauftragte erreichen, dass die Chemikalien auf eine europäische Liste von Stoffen kommt, deren legale Verwendung speziell überwacht wird. (dpa) KASSIERERIN VERLETZT Überfall auf Getränkemarkt MITTWEIDA/CHEMNITZ — Ein Mann und eine Frau haben in Mittweida (Landkreis Mittelsachsen) einen Getränkemarkt überfallen. Dabei wurde die Kassiererin des Ladens leicht verletzt, wie die Polizei in Chemnitz gestern mitteilte. Mit einem pistolenähnlichen Gegenstand bedrohte der Mann die Mitarbeiterin und forderte Geld. Anschließend hielt er die Frau fest, während seine Komplizin Geld aus der Kasse nahm. Die beiden Räuber flüchteten am Mittwoch unerkannt. Wie viel Geld sie erbeuteten, war zunächst unklar. (dpa/fp) ENGAGEMENTPREIS 32 Projekte aus Sachsen nominiert BERLIN — Für den Deutschen Enga- gementpreis 2015 sind bisher auch 32 Projekte aus Sachsen nominiert. Das Spektrum reicht von der Umweltbibliothek Großhennersdorf über die Stiftung Kinderklinik Leipzig und den Umsonstladen Dresden bis zum Verein „Augen auf Oberlausitz für Toleranz und Zivilcourage“. Insgesamt haben rund 700 Akteure und Projekte aus ganz Deutschland eine Chance auf die Auszeichnung, die bürgerschaftliches Engagement würdigt. (dpa) CHEMNITZ — Lungenkrebs gehört noch immer zu den problematischsten Krebsarten. Häufig wird er sehr spät entdeckt. Meistens sind dann operative Behandlungsmethoden oder Bestrahlung nur noch eingeschränkt erfolgreich. Weit mehr als 2000 Sachsen verlieren jährlich den Kampf gegen den Krebs. Doch nun gibt es „einen gewissen Durchbruch“ bei der Behandlung der tückischen Krankheit, meint Stefan Hammerschmidt, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin IV am Klinikum Chemnitz. Die Rede ist von Nivolumab, einem neuen Medikament, das im Juni in den USA vorgestellt wurde. Es aktiviert das Immunsystem gegen den Krebs. „Seit vergangener Woche ist das Medikament auch in Deutschland zugelassen“, sagt Hammerschmidt und scheint erleichtert. Schließlich weiß er bereits einiges um dessen Wirkung. Denn die Chemnitzer durften schon vor der Zulassung in Deutschland Patienten damit behandeln: drei Männer im Alter zwischen 60 und 75 Jahren. Sie wussten, dass das Medikament noch nicht zugelassen ist. Trotzdem wollten sie die Therapie. „Und sie empfinden sie positiv. Denn sie ist mit weniger Nebenwirkungen verbunden als eine Chemotherapie. Was die Lebensqualität der Patienten natürlich verbessert“, sagt der 48-jährige Professor. Konkrete Ergebnisse könne man in Chemnitz erst im Herbst erwarten. „Die Ergebnisse der Studien in den USA sorgen tatsächlich weltweit für Aufsehen“, sagt ein Sprecher der Deutschen Krebsgesellschaft. Neben den genannten Vorteilen verlängere sich auch die Zeit, bis die Krankheit weiter voranschreitet. Und bei der Zulassungsbegründung durch die EU-Kommission hieß es: Sie markiere den ersten großen Therapiefortschritt in der Behandlung des Lungenkrebses in der EU seit über einem Jahrzehnt. Was bei der Therapie passiert, ist schnell erklärt. „Im Normalfall entdeckt das Immunsystem körperfremde Dinge und bekämpft sie. Doch der Krebs bremst das System aus und entzieht sich so dem An- griff. Die neue Behandlung hebt die Bremswirkung auf und macht das Immunsystem wieder fit – die körpereigene Abwehr wird aktiviert. Ein Ergebnis: Die Wahrscheinlichkeit, ein Jahr nach Therapiebeginn noch zu leben, erhöht sich von 24 auf 42 Prozent.“ Stefan Hammerschmidt Chefarzt FOTO: KLINIKUM CHEMNITZ Doch wieso dürfen nicht zugelassene Medikamente so einfach eingesetzt werden? „So einfach ist das ja nicht. Wir hatten uns um die Teilnahme an einem Härtefallprogramm beworben“, sagt der Chefarzt. So ein Programm sei für Patienten gedacht, bei denen alle zugelassenen Therapien ausgeschöpft wurden. Ihnen dürfe ein noch nicht zugelassenes Medikament verabreicht werden. Das gelte aber nur im Falle einer schweren, chronischen oder Kooperation hilft bei Forschung Ab sofort organisieren das Klinikum Chemnitz und die GWT-TUD (Tochter der Uni Dresden) klinische Studien zur Entwicklung neuer Therapien gemeinsam. Der Dresdner Forschungsdienstleister übernimmt das Clinical Research Center (CRC) – Klinisches Forschungszentrum – am Klinikum. Ziel ist, innovative Therapien und Ver- fahren schneller in den Klinikalltag zu bringen. Die GWT wird alle kommerziellen Studien betreuen sowie Sponsoren und Ärzte unterstützen. „So können wir den Spagat zwischen Patientenversorgung und der Durchführung klinischer Studien optimal gestalten“, so Dirk Balster, kaufmännischer Geschäftsführer des Klinikums. (rf) lebensbedrohlichen Erkrankung. „Nun wird es Studien geben. Man wird sehen, ob die neue Therapie mit anderen zu kombinieren ist“, denkt Hammerschmidt voraus. Auf jeden Fall will sich sein Zentrum künftig mehr an deutschland- oder weltweiten wissenschaftlichen Arbeiten beteiligen. Die Kapazität sei da. Denn das Chemnitzer Lungenzentrum gehört zu den größten seiner Art in Deutschland – hat über die Grenzen Sachsens Gewicht. 23 Ärzte arbeiten dort. 150 Betten stehen zur Verfügung. Das größte Risiko, Lungenkrebs zu bekommen, ist der Tabakkonsum. In Sachsen erkranken jedes Jahr rund 2000 Männer und mehr als 600 Frauen neu. Auffällig: Die Anzahl der Neuerkrankungen bei Frauen ist kontinuierlich gestiegen. Zwischen 2003 und 2012 etwa verzeichnet die Statistik ein Plus von fast einem Viertel. Bei den Männern nahmen die Erkrankungen um vier Prozent ab. Prognosen besagen, dass 2015 bei den Frauen der Lungenkrebs, gemessen an der Häufigkeit, erstmals vor dem Brustkrebs rangieren wird. Ein Rat des Mediziners: Gar nicht erst anfangen, denn wer einmal rauche, gewöhne es sich schwer wieder ab. „Ich meine, dass das Rauchen im öffentlichen Leben noch mehr geächtet werden sollte. Nichtrauchergaststätten reichen noch nicht. Die USA machen es in vielen Bereichen vor: Raucht dort etwa ein Arzt in der Öffentlichkeit, so kann das schon ein Kündigungsgrund sein.“ Staatsanwalt ermittelt gegen Polizei 27-Jähriger starb während der Festnahme ZWICKAU — Die Staatsanwaltschaft Zwickau ermittelt gegen fünf Polizisten wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Die drei Männer und zwei Frauen waren vergangenen Freitagmorgen in eine Bankfiliale in Zwickau gerufen worden, weil ein 27-Jähriger dort randaliert haben soll. Während der Festnahme, gegen die sich der Mann nach Darstellung der Polizei heftig gewehrt haben soll, wurde der Zwickauer ohnmächtig und verstarb kurz darauf. „Der vorläufige Obduktionsbericht lässt alle Möglichkeiten zur Todesursache offen“, sagte Staatsanwalt Jürgen Pfeiffer der „Freien Presse“. Daher müsse auch in alle Richtungen ermittelt werden. Das endgültige Ergebnis wird in etwa vier Wochen erwartet. Dazu gehört auch ein toxikologisches Gutachten. Es soll Aufschluss darüber geben, ob der Mann unter Drogen stand. Der 27-Jährige hatte nach Recherchen der „Freien Presse“ schon einmal eine Drogenentziehungskur abgebrochen. Im Sommer 2013 war er vor Beamten des Polizeireviers Zwickau geflüchtet, die ihn wegen mehrerer Haftbefehle gesucht hatten. Unterschlupf fand er damals im Hotel eines Zwickauer Stadtrates. Später stellte er sich freiwillig. Auch die Videoaufzeichnung aus dem Selbstbedienungscenter der Bank hat sich die Staatsanwaltschaft inzwischen angeschaut. Zu konkreten Erkenntnissen wollte sich Staatsanwalt Pfeiffer nicht äußern. (nkd/cge) Millionen-Mehrkosten durch Hochschulumzug Der Bereich Textil- und Ledertechnik der Westsächsischen Hochschule bekommt in Zwickau einen Neubau für 26,6 Millionen Euro. Die Sanierung des bestehenden Gebäudes in Reichenbach wäre nicht mal halb so teuer. VON ULRICH RIEDEL REICHENBACH/V. — Jahrelang hatten Kommunalpolitiker und Bürger aus Reichenbach die Offenlegung der Kosten gefordert, die beim Umzug des Studiengangs Textil- und Leder- technik von Reichenbach zum Stammsitz der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) entstehen. Jetzt liegt mit der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Landtagsabgeordneten Annekatrin Klepsch (Die Linke) eine Zahl vor. „Mit Verlagerung nach Zwickau“, schreibt Finanzminister Georg Unland (CDU), „fallen für den Freistaat Sachsen Baukosten in Höhe von etwa 26,6 Millionen Euro an.“ Eine Zahl, die am vogtländischen WHZ-Standort bitter zur Kenntnis genommen wird. Die Fortsetzung der bereits begonnenen Sanierung des Hochschulgebäudes in Reichenbach wäre nach Angaben eines von der Stadt beauftragten Planungsbüros für 6,5 Millionen Euro machbar gewesen. Selbst nach Aussagen der früheren Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer hätte die Sa- Das denkmalgeschützte Gebäude der einstigen Höheren Textilfachschule in Reichenbach. Der Umzug ist beschlossene Sache. FOTO: FRANKO MARTIN/ARCHIV nierung des attraktiven Baudenkmals weniger als die Hälfte der jetzt vorgelegten Neubau-Kosten betragen: 13,2 Millionen Euro. Neben effizienteren, zeitgemäßeren Strukturen argumentierte Dresden stets mit Kostenvorteilen eines Umzugs. Schorlemer hatte im No- vember 2012 erklärt, ein Kostenvergleich habe „ergeben, dass eine Verlagerung nach Zwickau günstiger ausfällt als ein Erhalt am Standort Reichenbach“. Mit konkreten Vergleichszahlen hat sie das nie belegt. „Es waren rein politische Entscheidungen“, sagt Reichenbachs Oberbürgermeister Dieter Kießling (CDU). „Man begreift das alles immer weniger.“ Auch wenn die Zahlen nun für Reichenbach sprechen, „ändert das nichts mehr an den Entscheidungen“, resigniert das Stadtoberhaupt. Das Aus sei nicht mehr abzuwenden. Seine Hoffnungen ruhen nun auf einer angemessenen Nachnutzung der Immobilien. Da die Umbaupläne in Zwickau nur zögerlich vorankommen, wird die Textil- und Ledertechnik bis 2018 oder gar 2020 noch auf Reichenbacher Laborräume zurückgreifen müssen. ZEITGESCHEHEN Freitag, 31. Juli 2015 Freie Presse 3 Kampf und Katastrophe Was ist nur aus der Bundeswehr geworden? Die Wehrpflicht abgeschafft, die Truppenstärke halbiert, viele Standorte aufgegeben. 60 Jahre nach ihrer Gründung droht sie zum Fremdkörper zu werden. Umso wichtiger werden die, die früher nur nebenbei mitliefen: die Reservisten. VON BERNWARD LOHEIDE Antreten zum Gelöbnisappell: Reservisten stehen stramm... MÜNCHEN — Der Spieß brüllt, die Kompanie steht stramm, und nicht nur im Unteroffiziersheim herrscht ein ordinärer Ton. So haben Millionen von Wehrdienstleistenden die Bundeswehr erlebt. Die meisten von ihnen wollen nichts mehr davon wissen. Einige aber kehren freiwillig als Reservisten zurück – und wundern sich: Wie sich Deutschlands Armee 60 Jahre nach ihrer Gründung verändert hat. Wie sie sich ein neues Image zulegt. Und mit welchen Problemen sie heute kämpft. Vor dem Dienstantritt geht’s in die Kleiderkammer. Kampfschuhe, Feldhosen, Unterhemden, Feldjacken, Feldmütze Sommer, Feldmütze Winter, Handschuhe, Hosengürtel, Hosenträger: Mehr als 30 Kleidungsstücke landen in der Kampftragetasche des Reservisten. Nur der Gefechtshelm fehlt. Denn der hat eine Schraube locker und ist daher „dem Auslandseinsatz vorbehalten“, wie die Mitarbeiterin der LHBw Bekleidungsgesellschaft erklärt. Tatsächlich räumte das Verteidigungsministerium im Mai ein, dass eine Schraube am Helm nicht ausreichend gegen Splitter geschützt ist und ausgetauscht werden muss. Zehntausende Exemplare sind betroffen. Auch alle 167.000 Exemplare des Sturmgewehrs G36 sollen ausgemustert oder nachgerüstet werden. Bei großer Hitze oder Dauerfeuer schießt es angeblich nicht mehr genau. Ist die Bundeswehr nur noch bedingt einsatzbereit? Auf der Standortschießanlage Landstetten in Oberbayern ist nichts davon zu spüren. Schüsse hallen über den Platz. „Schütze! Waffe klar zum Gefecht! Drei Ziele, fünfmal Einzelfeuer!“ Stabsfeldwebel Olaf Germershaus gibt kurze Kommandos und kontrolliert streng: Füße hüftbreit spreizen, Magazin der Pistole P8 überprüfen, entsichern, entspannen, Finger nach jedem Schuss gedrückt halten. Die Reservisten lernen: Schießen ist nicht Rumballern, sondern Kopfsache. Von Landstet- ten aus scheint Afghanistan weit weg. Doch der Einsatz am Hindukusch hat vieles verändert, auch das Schießtraining. Germershaus spricht vom „nSAK“ – beim Bund hat alles eine Abkürzung – und meint damit das „Neue Schießausbildungskonzept“. Geübt wird jetzt vor allem der schnelle Schuss auf kurze Distanz, aus der Bewegung heraus. Das Szenario: nicht mehr das offene Feld mit Schützenpanzern und einem von weitem erkennbaren Feind, sondern die Patrouille in einer engen Gasse, der plötzliche Angriff aus unmittelbarer Nähe. „Kamerad, da schauen noch Haare heraus!“ Solche Fehler können im Ernstfall tödlich sein. Da wird selbst der freundliche Hauptmann Eric Pauli sehr ungnädig. Als Ausbildungsoffizier ist er in Landstetten für den ABC-Drill zuständig. Die ABC-Maske soll vor atomaren (A), biologischen (B) und chemischen (C) Kampfstoffen schützen. Jeder Soldat muss sie innerhalb von sieben Sekunden aufsetzen können – nicht nur für Reservisten eine Herausforderung. Oberstleutnant Carsten Spiering steht in der Hierarchie deutlich über Pauli, aber jetzt liegt er ihm zu Füßen. Verzweifelt versucht er, die engen Gummistiefel wieder auszuziehen, in die er sich mit seinen Kampfstiefeln gezwängt hat. Auch Spiering muss – wie jeder Soldat – einmal im Jahr seine „individuellen Grundfertigkeiten“ unter Beweis stellen. Also zum Beispiel den Umgang mit der ABC-Schutzkleidung: Luftdichte Gummihose, Poncho, Maske, Gummistiefel. Schon nach wenigen Sekunden läuft der Schweiß in Rinnsalen über den abgeschnürten Körper. Giftgas kann von außen jetzt nicht mehr eindringen, Luft aber auch nicht. Marschieren, schießen, sich gegen Kampfstoffe schützen – so stellt man sich Soldaten vor. Oder nicht? Manche in der Bundeswehr trauern der alten Zeit hinterher. Damals gab es noch keine Frauen beim Bund und der Spieß konnte rumbrüllen, soviel er wollte. Kitas in Kasernen waren noch kein Thema, Karrierechancen für Frauen und Überstundenerfassung auch nicht. Nicht der Kampfeinsatz, sondern die Katastrophenhilfe stehe im Vordergrund – ein Softie-Image, monieren manche. So weit geht Prof. Ursula Münch von der Bundeswehr-Uni in München nicht. Aber auch sie mahnt: „Bei der Bundeswehr sollte man nicht nur an Hochwasser und Sandsäcke denken.“ Für Oberstleutnant Alexander Claus ist das eigentlich ein Lob. Denn genau das ist ja sein Job: Dass die Bundeswehr bei Hochwasser, Großbränden, Lawinen und anderen Katastrophen eng mit den zivilen Behörden zusammenarbeitet. Soldaten waren zum Beispiel bei der Hochwasserkatastrophe 2013 im Einsatz, bei der Rettung des Höhlenforschers Johann Westhauser 2014 und beim G7-Gipfel 2015. „Ich vermisse die Wehrpflichtigen schon. Wir sind jetzt ein bisschen überaltert.“ Alexander Claus Oberstleutnant Claus sitzt im Besprechungszimmer der Ulrich-Kaserne im schwäbischen Kleinaitingen. Über ihm ein gerahmtes Schwarz-Weiß-Foto seiner Ministerin Ursula von der Leyen. Mit einem Beamer wirft er Tabellen und Grafiken an die Wand. Sie zeigen – mit vielen schrecklichen Abkürzungen – das filigrane Gerüst der „zivil-militärischen Zusammenarbeit“. „Ich vermisse die Wehrpflichtigen schon“, sagt Claus. „Wir sind jetzt stärker auf die Reservisten angewiesen und ein bisschen überaltert. Die sind im Schnitt 50 Jahre alt.“ Früher war der Nachwuchs gesetzlich garantiert. Seit Aussetzung der Wehrpflicht vor vier Jahren muss die Bundeswehr um ihn kämpfen. Und sie muss netzwerken. Zum Beispiel in der GeneraloberstBeck-Kaserne auf dem Kalvarienberg von Sonthofen. Die ehemalige Reservisten – was sie können müssen, was sie tun In allen Bereichen der Bundeswehr werden Reservisten als personelle Verstärkung eingesetzt. Seit Aussetzung der Wehrpflicht 2011 kommt ihnen eine besondere Bedeutung als Mittler zwischen Streitkräften und Gesellschaft zu. Als Heimatschutz helfen sie zudem in Katastrophenfällen, etwa bei Hochwasser, Großbränden oder Lawinen. Mehr als 600.000 Reservisten gibt es in Deutschland. Die meisten von ihnen sind aber schon lange nicht mehr aktiv und für keinen Dienstposten eingeplant. Folgende Voraussetzungen muss ein Reservist erfüllen: Er muss gesundheitlich geeignet und darf nicht älter als 65 Jahre als sein. Er muss Fähigkeiten für den Beorderungsdienstposten besitzen – zum Beispiel muss ein Reservist, der auf einen Sanitätsdienstoffizierposten beordert werden soll, auch Arzt sein. Er darf keine Eintragungen im polizeilichen Führungszeugnis haben. (dpa) Ordensburg zur Schulung des NSKaders, in der Hitler und Himmler Reden hielten, ist – wie die ganze Bundeswehr – eine imposante Baustelle. In ihrem Turm hingen mal 16 Glocken. Heute klaffen auf dem Exerzierplatz Schlaglöcher, der Putz bröckelt. Von den Wiesen der Allgäuer Alpen im Hintergrund hört man Kuhglocken. 30 Soldaten im Feldanzug stehen dort bei Nieselregen in Reih und Glied. 30 Soldaten? Nun ja, eigentlich sind es Banker, Manager, Industrielle, Wissenschaftler, Richter, Politiker, Verwaltungsbeamte, Journalisten – Führungskräfte des öffentlichen Lebens. Eine Woche lang wollen sie das Soldatenleben kennenlernen. Eine von ihnen ist Doris Wagner. Die Bundestagsabgeordnete der Grünen sitzt im Verteidigungsausschuss und steht jetzt im Feldanzug stramm zum Gelöbnisappell. Was ihre Fraktionskollegen wohl sagen würden, wenn sie sie jetzt sähen? So ganz wohl scheint sich Wagner bei diesem Gedanken nicht zu fühlen, aber sie ist sich sicher: „Insgesamt hat sich bei den Grünen die Überzeugung durchgesetzt, dass die Bundeswehr notwendig ist.“ Auch wenn sich einiges ändern müsse, zum Beispiel eine stärkere Abgrenzung von der Rüstungsindustrie. Mit der einwöchigen Informationswehrübung will die Bundeswehr Multiplikatoren gewinnen, Personalverantwortliche aus der freien Wirtschaft oder dem öffentlichen Dienst. Diese sollen ihre Mitarbeiter auch mal in Reserveübungen ziehen lassen – und keine Berührungsängste haben, wenn ein ExSoldat sich bei ihnen bewirbt. Auch Karl-Friedrich Schwagmeyer hat soeben sein Gelöbnis abgelegt. Der 62-Jährige ist Vorsitzender der Geschäftsleitung der Commerzbank Köln. „In der freien Wirtschaft werden gerne Soldaten eingestellt“, meint er. „Sie zeichnen sich aus durch Genauigkeit, gelebte Geradlinigkeit, Personalerfahrung und Organisationstalent.“ So sehen das am nächsten Abend auch die Teilnehmer des „Netzwerkstammtisches“ des Landeskommandos Bayern. Im Kasino der Münchner Ernst-von-Bergmann-Kaserne duftet es nach Grillfleisch und Kartoffelsalat. Viele Offiziere sind da und stoßen mit den Gästen an. Zum Beispiel mit Klaus Schmidt, Public Policy Manager bei Amazon. Bis 2009 war er aktiver Soldat, jetzt meldet er sich als Oberstleutnant der Reserve jedes Jahr etwa vier Wochen beim Bund. „Ich habe viel an Förderung erfahren und möchte jetzt einen Teil zurückgeben“, sagt der 37-Jährige. Reservisten seien wichtige Mittler zwischen Bundeswehr und Gesellschaft. „Da ist noch viel Spielraum, um für sie attraktiver zu werden.“ (dpa) ...in der Generaloberst-Beck-Kaserne in Sonthofen. FOTOS: F. SPECKENHEUER/DPA Babywunsch auf Eis Für manche ist es unheimlich, für andere faszinierend: Immer mehr junge Frauen denken aber zumindest darüber nach, ob das Einfrieren von Eizellen für sie eine Option ist. VON ANDREA BARTHÉLÉMY BERLIN — „Ich will einfach Druck rausnehmen und Zeit gewinnen“, sagt Joanna H. Die 35-Jährige ist Single und liebt ihren anspruchsvollen Job in der Hotelbranche. Aber sie will auch ein Kind, irgendwann in den nächsten Jahren. Seit anderthalb Jahren denkt sie deshalb über Social Freezing nach – und sieht darin wie viele andere Frauen mit grundsätzlichem Babywunsch vor allem eines: eine Option für den Fall, der hoffentlich nicht eintritt. Lange Zeit war das Verfahren, Ei- zellen einzufrieren, um sie später auftauen und im Labor befruchten zu lassen, vor allem Krebspatientinnen vor einer schädigenden Therapie vorbehalten. Doch als im Herbst die US-Unternehmen Apple und Facebook ankündigten, ihren Mitarbeiterinnen als Teil eines größeren Versorgungspaketes das Einfrieren zu sponsern, bekam das Ganze auch hierzulande einen neuen Dreh. Eine Mischung aus Faszination und Empörung flutete durch Deutschland. Unter jungen Frauen – aber nicht nur unter ihnen – wurde kontrovers diskutiert. Verschafft diese neue Option, eine Schwangerschaft ein paar Jahre aufzuschieben, nun tatsächlich Freiheit? Oder macht sie doch wieder Druck? Eines zumindest ist deutlich: Ein Run auf die Praxen blieb bislang aus. „Die Zahl der Interessentinnen ist gestiegen. Aber längst nicht jede Frau, die nachfragt, lässt den Eingriff tatsächlich machen“, berichtet Sebastian Ellinghaus. Er betreibt profertilitaet.de, das mehrere Kinder- Social Freezing – so geht’s Große Chance: Kassetten mit eingefrorenen Eizellen. FOTO: S. KAHNERT/DPA wunschzentren bundesweit als vorgeschaltetes Infoportal nutzen. Ellinghaus schätzt, dass es hierzulande nicht mehr als 1000 Anfragen pro Jahr gibt – und noch deutlich weniger Frauen den Schritt schließlich tun. Das deckt sich mit der Einschätzung von Reproduktionsmedizinern, die von etwa 500 Konservierungen im vergangenen Jahr ausgehen. Belastbare Zahlen gibt es nicht. In Berlin machten vor kurzem Eizellen werden entnommen und eingefroren, um sie später im Labor zu befruchten und wieder einzusetzen. Dazu bekommt die Frau zunächst Hormonspritzen, damit ihre Eierstöcke möglichst viele Eizellen reifen lassen. Diese werden unter Vollnarkose entnommen und schockgefroren. Anschließend werden die Eizellen bei minus 196 Grad Celsius gelagert - solange, bis sie zur Befruchtung irgendwann wieder aufgetaut werden. (dpa) ein paar junge Frauen diesen Schritt öffentlich: Bei einer Werbeveranstaltung für die Zusammenarbeit zwischen einer Gruppe von Kinderwunschzentren (VivaNeo) und einer Eizellbank (Seracell) saßen unter anderem die Unternehmerinnen Karina Schönberger (26) und Pia Poppenreiter (28) auf dem Podium. Auch sie sind Singles und wollen beruflich erstmal durchstarten. „Ich habe es für mich gemacht“, sagte Poppenreiter danach dem OnlineMagazin Gründerszene – und erntete prompt bissige Kommentare. „Ich wollte mir selbst den Druck nehmen, schwanger werden zu müssen, weil mir die Zeit davonläuft. Ich bin ein extrem ehrgeiziger Mensch und mir ist meine Karriere sehr, sehr wichtig.“ Billig ist das Einfrieren nicht: Mindestens 3500 Euro plus Lagerkosten sind fällig, die Krankenkasse bezahlt nichts. Der Reproduktionsmediziner Sören von Otte bietet Frauen das Verfahren am Universitätsklinikum in Kiel seit Anfang 2014 an. Er steht hinter der Methode – aber warnt zugleich vor ihrer Einschätzung oder gar Bewerbung als „Babyversicherung“. „Es ist allenfalls eine chancensteigernde Maßnahme“, sagt er. Zwar überleben dank des modernen Vitrifikationsverfahrens, bei dem die Eizellen besonders schnell und damit schonend eingefroren werden, 85 Prozent der Zellen. Allerdings bringt eine 35- bis 40-jährige Frau mit unerfülltem Kinder- wunsch, der ein Mal Eizellen entnommen wurden, später nur in 20 bis 30 Prozent der Fälle ein lebendes Kind zur Welt. Eine Garantie auf Elternschaft sieht anders aus. Das betont auch Heribert Kentenich, der Leiter des Berliner Fertility-Centers. Seit zwei Jahren gehört Social Freezing dort zum Angebot. „Es ist wichtig, die Frauen genau aufzuklären, vor allem, wenn sie planen, ohne festen Partner und mit Samenspende die Sache anzugehen.“ Zudem kommen viele Frauen sehr spät. „Drei Viertel der Interessentinnen sind Akademikerinnen zwischen 35 und 39 Jahren“, sagt Kentenich. Die hormonelle Stimulation der Eierstöcke, um die erforderlichen 10 bis 15 Eizellen zu „ernten“, fällt mit Mitte 30 schon deutlich schwerer als mit 25. (dpa) EIN VIDEO über den Eingriff sehen Sie, wenn Sie den Code mit einem Smartphone oder Tablet scannen. » www.freiepresse.de/freezing KOMMENTAR & HINTERGRUND Freitag, 31. Juli 2015 LEITARTIKEL IM FOKUS Geistige Brandstifter Vizepremier: Seien Sie still, Sie als Frau! OLIVER HACH ÜBER HETZE GEGEN FLÜCHTLINGE IM INTERNET Türkischer Spitzenpolitiker greift kurdische Abgeordnete im Parlament verbal an FOTO: STR/DPA 4 Freie Presse [email protected] A IMPRESSUM Herausgeber: Medien Union GmbH Ludwigshafen Verlag: Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co. KG 09111 Chemnitz, Brückenstraße 15 oder 09002 Chemnitz, Postfach 261 Telefon: 0371 6560 Telefax Redaktion: 0371 656-17084 Telefax Anzeigen: 0371 656-17077 Internet: www.freiepresse.de E-Mail: [email protected] Geschäftsführer: Ulrich Lingnau Chefredakteur: Torsten Kleditzsch (verantwortlich für den redaktionellen Teil) Stellvertretende Chefredakteure: Udo Lindner, Jana Klameth Anzeigenleitung: Gesamt: Tobias Schniggenfittig Der Abonnementpreis der Freien Presse beträgt monatlich 27,60 ¤, einschließlich 7% Mehrwertsteuer und ist im Voraus zu bezahlen. Der monatliche Postbezugspreis beträgt 34,20 ¤. Abbestellungen können nur zum Quartalsende ausgesprochen werden und müssen sechs Wochen vorher schriftlich beim Verlag oder den Geschäftsstellen vorliegen. Die Zusteller sind nicht berechtigt, Abbestellungen anzunehmen. Sämtliche Beiträge in der Freien Presse oder in Freie Presse Online unterliegen dem Schutz des Urheberrechts. Zweitverwertungsrechte an Freie Presse-Beiträgen (für Pressespiegel, Archive etc.) können erworben werden bei der PMG Presse-Monitor GmbH, Markgrafenstraße 62, 10969 Berlin, Telefon: 030 284930, E-Mail: [email protected], oder direkt beim Verlag. hatte ihn kritisiert, weil er die Luftangriffe auf die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK im Nordirak verteidigte. Die türkische Luftwaffe hatte in den letzten Tagen wiederholt Luftschläge gegen PKK-Stellungen geflogen. Gestern meldete die Regierung zunächst keine neuen Angriffe der Jets. Die HDP verlangte nach Angaben des Senders CNN Türk eine Entschuldigung von Arinc. Es war nicht die erste verbale Entgleisung des Vizepremiers. Vergangenes Jahr hatte Arinc mit der Äußerung für Aufregung gesorgt, Frauen sollten in der Öffentlichkeit nicht laut lachen. (dpa) Alfred Lohmann und der Atlantikhandel VON RONNY SCHILDER CHEMNITZ — Erster Weltkrieg, Seeblockade in der Nordsee. Die britische Flotte liegt wie ein Riegel vor dem Kontinent. Der Handel zwischen Deutschland und den USA kommt zum Erliegen. Den Deutschen fehlen Erze und Kautschuk aus der Neuen Welt. Drüben in Connecticut werden deutsche Farbstoffe, Medikamente und Chemikalien erwartet. Ein Bremer Kaufmann hat die rettende Idee: 1915 gewinnt Alfred Lohmann den Norddeutschen Lloyd und die Deutsche Bank für die Gründung der Deutschen OzeanReederei. Zwei Mal gelingt es der DOR, ein Handels-U-Boot über den Atlantik zu schicken. Der Kriegseintritt der USA verhindert eine dritte Reise. Das Handelsschiff wird zum Unterseekreuzer umgebaut. Die alten Fronten im Atlantik, sie sind längst befriedet. Viele US-Bürger haben Wurzeln in der Alten Welt. Europas Wirtschaft ist heute ganz vom Siegeszug amerikanischer Werte und Methoden geprägt. Deutschlands wichtigster Partner außerhalb Europas im Handel und bei Investitionen sind heute die USA. Von 2000 bis 2010 stieg der Außenhandel zwischen beiden Ländern um mehr als 150 Prozent. Das Königreich Sachsen gehörte zu den frühen Profiteuren transatlantischer Wirtschaftsbeziehungen. In Leipzig wurde 1826 der erste amerikanische Konsul ernannt. Christian Friedrich Göhring kurbelte den Warenhandel an und leitete selbst SERIE: DIE TTIP-DEBATTE (2) Die USA und die Europäische Union planen einen Handelsvertrag, der die Öffentlichkeit mobilisiert. Die erhofften Vorteile sind umstritten, die konkreten Verhandlungspositionen unter Verschluss. Was kann man dennoch wissen? Heute: Wie eng die europäische und die US-Wirtschaft verflochten sind Handel ohne Schranken: Auf Initiative Alfred Lohmanns fuhr 1916 ein U-Boot mit Waren über den Atlantik. die „Elbe-American Company“. Nachfolger Göhrings war für kurze Zeit der deutsche Eisenbahnpionier Friedrich List. An vielen Standorten der aufblühenden sächsischen Industrie wurden amerikanische Vertreter ernannt: in Chemnitz, Annaberg, Eibenstock, Glauchau, Markneukirchen, Plauen. Heute machen Industriegüter mehr als 80 Prozent der deutschen Exporte in die USA aus, so die Amerikanische Handelskammer. In der Gegenrichtung sind es 65 Prozent. Deutschland importierte voriges Jahr Waren im Wert von 49 Milliarden Euro aus den USA und exportierte Waren für 96 Milliarden Euro. Das bilaterale Handelsvolumen lag damit bei 145 Milliarden Euro. Im Weltmaßstab ist der transatlantische Raum ein Schwergewicht. Derzeit leben in Europa und den USA zwölf Prozent der Erdbevölkerung. 46 Prozent des Wertes der weltweiten Produktion und ein Drittel des Welthandels gehen auf das Konto der transatlantischen Partnerschaft, dazu 75 Prozent der Finanzmarkttransaktionen und 40 Prozent der weltweiten Kaufkraft. Ihre wirtschaftliche Stärke verschafften Europa und den USA über Jahrzehnte großen handelspolitischen Einfluss. Die Transatlantiker dominierten nach den Weltkriegen die Welthandelsorganisation WTO und schlossen Vereinbarungen, die aus Sicht von Entwicklungs- und Schwellenländern oft zu ihren Lasten gingen. Mit Chinas Beitritt zur WTO im Jahr 2001 und dem Aufstieg von Ländern wie Indien, Brasilien und Südafrika haben sich international die Gewichte verschoben. Westliche Interessen sind nicht mehr wie früher durchsetzbar. 100 Jahre nach Lohmann ist der Atlantik von einer Barriere zur Brücke geworden. Mit TTIP würde ein einheitlicher Markt mit mehr als 800 Millionen Konsumenten und einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von etwa 26 Billionen Dollar entstehen. China mit einem BIP von 10 Billionen Dollar schickt sich an, Europa zu überholen. Nach Angaben des Arbeitgeberverbandes Businesseurope werden im laufenden Jahr 90 Prozent des Weltwirtschaftswachstums außerhalb Europas generiert werden, ein Drittel davon in China. Ausdruck einer neuen Wirtschaftswelt, in der sich die alte, durch Höhen und Tiefen geprägte transatlantische Beziehung bewähren muss. NÄCHSTE FOLGE Robert Woodruff und der Kapitaldurst. Über Investitionen und Investorenschutz lesen Sie am Montag. Mehr Europa durch weniger Kommission? Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sorgt für neuen Aufruhr. Er will offenbar die Zuständigkeiten der EU-Kommission beschneiden. Das dürfte die Briten freuen. VON MIRJAM MOLL (verantwortlich für den Anzeigenteil) National: Alexander Arnold Regional: Steffen Schulle Leiter Lesermarkt: Arne Stuck KARIKATUR: TOMICEK „Schäuble ...!“ FOTOGRAFIK: UWE MANN (MIT FOTOS BOB THOMAS/GETTY IMAGES UND ULLSTEIN) ls „Dreckspack“ und „Viehzeug“ hat Lutz Bachmann Flüchtlinge im Internet beschimpft. Als die rassistischen Facebook-Einträge zu Jahresbeginn in der Presse veröffentlicht wurden, zwangen sie den Pegida-Anführer vorübergehend zum Rücktritt. Wenige Wochen später war Bachmann wieder da. Vor den Demonstranten rechtfertigte er sich mit den Worten, so etwas habe „jeder von uns“ schon einmal am Stammtisch gesagt. Bachmann ist nur ein Fall von vielen. Im Internet sind heute immer mehr „besorgte Bürger“ unterwegs, die ihren Fremdenhass öffentlich kundtun. Was Menschen mit derselben kruden Gesinnung früher in verräucherten Kneipen unter sich austauschten, ist heute für alle Welt nachlesbar. Im Netz mit seinen Chats, Foren und teils anonymen Kommentarfunktionen gelten für viele Nutzer keine Anstandsregeln. In der direkten Auseinandersetzung mit anderen Menschen wagt man es nicht auszusprechen – online wird es hemmungslos verbreitet. In einigen Facebook-Gruppen, so scheint es, versuchen sich die Mitglieder gegenseitig in ihrer Menschenverachtung zu übertreffen. Hier sind alle Dämme gebrochen. Und dem Krieg der Worte folgten Taten: 20 Jahre nach Hoyerswerda, Mölln und Rostock-Lichtenhagen brennen wieder Asylheime in Deutschland. Wer Hass im Internet verbreitet, ist ein geistiger Brandstifter. Umso wichtiger sind Urteile wie das aktuelle in Passau, wo das Amtsgericht gegen einen Facebook-Hetzer klare Kante zeigte. Nein, das Netz ist eben kein privater Raum, kein Stammtisch, an dem man andere Menschen ungestraft verunglimpfen kann. Diese Botschaft muss dringend in der Öffentlichkeit ankommen. Auch in Dresden, wo die Staatsanwaltschaft nach sechs Monaten Ermittlungen immer noch nicht entschieden hat, ob sie Anklage gegen Lutz Bachmann erheben wird. Doch nicht nur Gerichte müssen handeln. Wir alle sind gefordert, im Alltag Position zu beziehen, wenn Bekannte, Nachbarn oder Kollegen rassistische Sprüche klopfen. Wenn Vorurteile geschürt, wenn Witze über Flüchtlinge erzählt werden, die nicht witzig sind. Wenn Sätze mit „Ich habe ja nichts gegen Ausländer, aber ...“ beginnen. Es darf hier kein Pardon, keine falsche Toleranz, keine Ignoranz geben. Dafür ist die Lage in unserem Land viel zu ernst. Der stellvertretende türkische Ministerpräsident Bülent Arinc hat mit einem verbalen Angriff gegen Frauen für Aufregung gesorgt. Bei einer Sondersitzung im Parlament am Mittwoch reagierte Arinc auf die Zwischenrufe einer Abgeordneten mit den Worten: „(Meine) Dame, seien Sie still. Sie als Frau, seien Sie still!“ Die Äußerungen stießen auf heftige Kritik. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter war Arincs verbale Attacke gegen Frauen gestern das meistdiskutierte Thema in der Türkei. Die Abgeordnete der prokurdischen HDP, Nursel Aydogan, gegen die Arincs Worte gerichtet waren, BRÜSSEL — Wolfgang Schäuble ist sauer. Und zwar auf jenen Mann, der zum ersten Mal in der Geschichte der Europaparlamentswahlen als Spitzenkandidat aufgestellt und gewählt wurde – und der seine Kommission seither als eine politische sieht und führt. Jean-Claude Juncker hat sich intensiv in die Verhandlungen mit dem griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras eingebracht. Doch Schäuble ist der Meinung, der Kommissionspräsident habe seine Kompetenzen überschritten. Der Vorwurf: Eine Kommission, die sich immer mehr wie eine europäische Regierung verhalte, könne nicht gleichzeitig die Rolle der Hüterin der Verträge ausfüllen. Sie müsse wieder „die richtige Balance“ zwischen beiden Aufgaben finden, forderte Schäuble offenbar bereits im Kreise der EU-Finanzminister Mitte Juli. So habe Juncker im Zuge der Griechenland-Krise immer wieder das direkte Gespräch mit Tsipras gesucht – und damit dessen Forderung einer Einigung auf höchster politischer Ebene bestätigt. Als Vertreter der europäischen Geldgeber gilt aber die Eurogruppe. Über neue Kredite und Schuldenschnitte müssen die Länder der Gemeinschaftswährung entscheiden, meint Schäuble. Nun will er die Kompetenzen der EU-Institution offenbar beschneiden. Dabei gilt der 72-Jährige eigentlich als Unterstützer der Idee einer politischeren Kommission. Als vor wenigen Wochen die EU-Spitze – also EU-Kommissionpräsident Juncker, Ratspräsident Donald Tusk, Eu- rogruppenchef Jeroen Dijsselbloem, Parlamentspräsident Martin Schulz sowie der Chef der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, sich im sogenannten Fünf-Präsidenten-Bericht für eine stärkere Kommission einsetzten, begrüßte Schäuble diesen Vorstoß. Einen Widerspruch zu seinem jetzigen Vorschlag sieht der Minister darin aber offenbar nicht. Von einer „Entmachtung der Kommission“ könne dennoch keine Rede sein, betonte sein Sprecher. Wolfgang Schäuble Bundesfinanzminister FOTO: BERND VON JUTRCZENKA7DPA Klassisch ist die EU-Institution für die Durchsetzung des europäischen Rechts im Binnenmarkt zuständig, als Garant für fairen Wettbewerb agiert sie auf europäischer Ebene wie in Deutschland das Bundeskartellamt – aber gleichzeitig im- mer politischer. Das Vorbild einer unabhängigen Behörde ist es aber, das Schäuble nach Medienberichten für Brüssel vorschwebt. Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem will diese Idee vorantreiben, wenn sein Heimatland, die Niederlande, in der ersten Jahreshälfte 2016 den turnusmäßigen Vorsitz der EU-Ratssitzungen übernimmt. Junckers Umkreis verurteilte die Idee nichtsdestotrotz als eine „sehr deutsche“ Sicht der Dinge. Doch es ist ein Vorschlag, der auch dem britischen Premier David Cameron entgegenkommen dürfte. Er will aller Voraussicht nach bereits im kommenden Jahr sein Volk über den Verbleib in der Union abstimmen lassen. Damit er sich dafür einsetzen kann, dass die Briten mit Ja stimmen, müsste die EU sich einer institutionellen Reform unterziehen, fordert er. Weniger Kompetenzen für die Kommission könnten ihm in die Karten spielen. Allerdings findet die bereits in den 90er-Jahren aufgekommene Idee eines Europas der zwei Ge- schwindigkeiten nun neuen Anklang: Jene, die eine engere Union wollen, sollten voranschreiten. Diejenigen, die Vorbehalte haben, sollten mehr Zeit bekommen. Eine Vertiefung der Wirtschafts- und Währungsunion könnte helfen, Krisen wie jene in Griechenland künftig zu verhindern: etwa durch einen EuroFinanzminister, der die nationalen Ministerien überwacht. Die Einführung einer Eurosteuer käme der 2004 mit der gescheiterten Europäischen Verfassung geplatzten Idee einer politischen Union wieder deutlich näher. Frankreichs Präsident François Hollande, der sich für eine Wirtschaftsregierung im Euroraum ausgesprochen hat, hält dies für den richtigen Weg: „Wir brauchen eine EU-Regierung, die mit einem eigenen Etat und einem eigenen Parlament ausgestattet ist, um ihre demokratische Rolle zu gewährleisten.“ Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel trägt die Idee mit. Beide wollen das Thema im Herbst politisch vorantreiben. POLITIK Freitag, 31. Juli 2015 DAS THEMA: ASYLDEBATTE BERLIN — Der Generalbundesanwalt ermittelt gegen Journalisten des Blogs Netzpolitik.org wegen Landesverrats. Darüber informierte die oberste Ermittlungsbehörde die Blogger in einem Brief, den das Portal gestern veröffentlichte. Netzpolitik.org hatte in zwei Artikeln Pläne des Bundesamtes für Verfassungsschutzes zum Ausbau der InternetÜberwachung beschrieben. Dazu veröffentlichte der Blog Auszüge von Dokumenten des Inlandsgeheimdienstes. Der Verfassungsschutz erstattete Anzeige. „Wir lassen uns nicht einschüchtern“, schrieben die Blogger. Der Deutsche Journalisten-Verband sprach von einem Angriff auf die Pressefreiheit. Netzpolitik.org ist einer der bekanntesten deutschsprachigen Blogs und wurde 2014 mit dem Grimme-Online-Award ausgezeichnet. (dpa) TÜRKEI Vier Tote bei Gefechten mit PKK ISTANBUL — Bei Gefechten zwischen dem türkischen Militär und Anhängern der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK sind vier Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien drei Soldaten und ein PKK-Kämpfer, berichtete die Nachrichtenagentur DHA unter Berufung auf die türkischen Streitkräfte . Die Soldaten seien in der südosttürkischen Provinz Sirnak in einen Hinterhalt geraten, als sie eine Straße für einen Militärkonvoi sichern wollten. Die Armee gehe weiter gegen PKK-Kämpfer vor. (dpa) AFGHANISTAN Taliban ernennen neuen Anführer KABUL — Führungswechsel bei den Taliban in Afghanistan: Einen Tag, nachdem der Tod des Taliban-Gründers Mullah Omar bestätigt wurde, wählten die Aufständischen einen neuen Chef. Fortan wird Mullah Aktar Mansoor die Gruppe leiten, wie die Nachrichtenagentur Pan gestern berichtete. Mansoor war während des Taliban-Regimes von 1996 bis 2001 Luftfahrtminister Afghanistans. Er galt lange als der wahrscheinlichste Nachfolger von Mullah Omar. Nach der afghanischen Regierung bestätigten auch die Taliban den Tod ihres Gründers. (epd) INDIEN Planer der Attentate von 1993 gehängt NEU-DELHI — Einer der Verantwortli- chen der Mumbai-Attentate von 1993 ist in einem Gefängnis in Indien hingerichtet worden. Bei der Serie von Bombenanschlägen waren 257 Menschen getötet und mehr als 700 Menschen verletzt worden. Nach der Erhängung sei die Leiche an die Familie übergeben worden, teilten die Behörden mit. Die Anschläge sollen eine Racheaktion für ein Massaker an Muslimen einige Monate zuvor gewesen sein. Gegen die Hinrichtung hatten Gegner der Todesstrafe protestiert. (dpa) MISSBRAUCH „Da wird gehetzt und gepöbelt“ Im Internet nimmt der Hass gegen Flüchtlinge zu. Die Strafverfolgung ist schwierig. Ein Urteil in Bayern zeigt, was möglich ist. Sachsen macht derweil Geld für die Integration locker. hätt nu a Gasflasche und a Handgranate rumliegen für des Gfrast. Lieferung frei Haus.“ Gfrast ist bayrisch und bedeutet Nichtsnutz. So meldete sich ein 25-jähriger Mann aus dem Landkreis Passau in einer FacebookGruppe zu Wort, als vor einigen Monaten zu Sachspenden für die Bewohner eines neuen Asylbewerberheims in der Stadt Pocking aufgerufen wurde. Die Richter am Amtsgericht Passau stuften die Aussage als volksverhetzend ein. In dem Prozess, der am Dienstag zu Ende ging, verurteilten sie den jungen Mann zu einer Geldstrafe von 7500 Euro. Urteile wie diese sind bisher noch selten. Dabei erfüllen viele Kommentare auf Anti-Asyl-Seiten im Netz längst Straftatbestände. „Da wird immer mehr gehetzt und gepöbelt. Ich spreche schon gar nicht mehr von sozialen, sondern von unsozialen Medien“, sagt der Sprecher des sächsischen Verfassungsschutzes, Martin Döring. Die Tonlage habe sich in den vergangenen Monaten deutlich verschärft. Unter der „komfortablen Anonymität“ des Internets tausche man längst mehr als nur Stammtischparolen aus – „ohne Rücksicht auf irgendjemand“. Vor allem bei Facebook outeten sich Menschen oft anonym als Rassisten. „Dabei steht insbesondere die Asylpolitik im Vordergrund“, erklärte Döring. Das sächsische Landesamt für Verfassungsschutz stuft inzwischen 53 Facebook-Seiten als rechtsextremistisch ein. Mit der quantitativen Zunahme gehe auch eine „spürbare Intensivierung verbalradikaler Äußerungen“ einher. DRESDEN/PASSAU/FREITAL — „I Das Ende der „Schweigespirale“ „In Foren finden sich immer mehr Leute mit rassistischen Äußerungen“, bestätigt der Medienpsychologe Clemens Schwender, Professor an der Hochschule der populären Künste in Berlin. Die sogenannte „Schweigespirale“ verliere ihre Gültigkeit. Nach dieser Theorie halten sich Menschen mit Äußerungen zurück, wenn sie nicht der Hauptmeinung entsprechen. Das Internet verändere diese Situation aber. Im Schutz der Anonymität kämen Minderheiten immer mehr zu Wort. Sein Kollege Frank Schwab von der Uni Würzburg spricht von „verbalen Randalierern“. In der Anfangszeit des Internets seien vorrangig gebildete Schichten dort aktiv gewesen: „Mittlerweile hat jeder einen Zugang, jetzt sind alle Bevölkerungsgruppen vertreten, auch solche, die sich nicht reflektiert äußern.“ Doch manche Rassisten im Internet werden inzwischen mit ihren eigenen Waffen bekämpft und bloßgestellt. In Freital entstand unter dem Slogan „Perlen aus Freital“ ein Internet-Pranger gegen Rassismus. Die Akteure, die verdeckt arbeiten und via Netz bereits Morddrohungen erhielten, gehen Nutzerkommentaren wie „Gaskammer statt Auf der Webseite von „Pro Asyl“ wird dazu aufgefordert, die rechte Hetze im Netz zu bekämpfen. Dönerfleisch“ nach. Grenzen kennen die Hetzer kaum, manche rufen zu direkter Gewalt gegen Flüchtlinge oder gar Flüchtlingskinder auf. Oft sei der Grat zwischen extremen, aber noch zulässigen Äußerungen und dem Aufruf zu einer Straftat fließend, berichtet einer der Perlen-Fahnder: „Gefühlt trauen sich mittlerweile mehr rassistische User heraus aus den geschlossenen Gruppen in die Netzöffentlichkeit.“ Die steigenden Flüchtlingszahlen machten auch Bürger aus der Mitte der Gesellschaft empfänglicher für derartige Botschaften. Neu sei aber, dass man nun sogar offen zu Brandstiftungen, schweren Körperverletzungen oder gar Mord aufrufe. Der Berliner Journalist Matthias Meisner („Tagesspiegel“) filtert seit Wochen das Netz nach fremdenfeindlichen Aktivitäten: „Die Radikalisierung findet vornehmlich auf Anti-Asyl-Seiten bei Facebook statt“, sagt er. Dort würden menschenverachtende Meinungen verbreitet, ohne dass Facebook oder die Seitenbetreiber reagierten. Meisner spricht von einer erschreckenden Entwicklung, manche Kommentatoren meldeten sich auch unter Klarnamen zu Wort und fürchteten offenbar nicht einmal Strafverfolgung. Den Worten folgen Taten Dass den Worten auch Taten folgen können, lässt die zunehmende Zahl von Anschlägen auf Asylbewerberunterkünfte vermuten. Im ersten Halbjahr 2015 gab es bundesweit bereits mehr als im gesamten Jahr 2014. „Das Internet ist das eine. Es dient aber auch Leuten zur Ermutigung, sich im realen Leben in übler Weise über Asylsuchende zu äußern und gegen sie vorzugehen“, schließt Meisner aus der Netzrecherche. Nach Angaben des sächsischen Landeskriminalamtes haben Straftaten der politisch motivierten Kriminalität im Internet in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. 2012 wurden 77 Fälle erfasst, 2014 bereits 182. Mitte Juli dieses Jahres stand man bereits bei 169. Thematisch hat sich der Schwerpunkt verschoben – von der Verherrlichung FOTO: ARNO BURGI/DPA des Nationalsozialismus hin zu fremdenfeindlichen Inhalten. Eine Statistik zur Hetze im Netz führt die Justiz bisher nicht. Dennoch nimmt der Dresdner Oberstaatsanwalt Claus Bogner subjektiv eine Zunahme wahr. „Es gibt auch schon Verfahren“. Allerdings seien die Ermittlungen gerade bei anonymen Äußerungen schwierig und zeitaufwendig: „Manchmal steht der Server im Ausland, dann geht es nur über Rechtshilfeersuchen.“ In Passau hatte sich der Angeklagte geständig gezeigt. Ein „großer Blödsinn“ sei das gewesen, sagte der 25-Jährige vor Gericht. Und er sei kein Verfechter rechten Gedankenguts. Die Richter griffen dennoch hart durch: Auf dem Handy des Beschuldigten hatte die Polizei einschlägiges Bildmaterial gefunden. Zudem war der junge Mann wegen Alkoholdelikten bereits zweifach vorbestraft. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (dpa) EINEN LEITARTIKEL zu diesem Thema lesen Sie auf Seite 4. Kölner Experte für Rechtsfragen im Internet: „Das Netz ist nicht anonym“ Rechtsanwalt Christian Solmecke ist und unter anderem Lehrbeauftragter der FH Köln für Social Media und Recht. Stephan Lorenz sprach mit ihm. Freie Presse: Welche Äußerungen in Facebook oder in anderen sozialen Medien sind wirklich strafrelevant? Wann wird die freie Meinungsäußerung verlassen? Christian Solmecke: Die Grenze zur freien Meinungsäußerung ist erreicht, wenn es sich um unwahre Tatsachenbehauptungen handelt oder wenn die Äußerungen beleidigende Aussagen oder Schmähkritik enthalten. Tatsachenbehauptungen unterscheiden sich von bloßen Meinungsäußerungen dadurch, dass sie einem Wahrheitsbeweis zugänglich sind. Sie sind, wenn sie nicht nachweislich wahr oder sogar nachweislich unwahr sind, nicht schutzwürdig. Und Volksverhetzung? Nutzer, die hasserfüllte oder beleidigende Äußerungen auf eine Gruppe von Menschen richten, können sich zudem wegen Volksverhetzung strafbar machen. Ihnen droht eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. Wie schwierig ist es, anonyme Verfasser der Hetze dingfest zu machen? Das Netz ist nicht anonym. Eine strafrechtliche Verfolgung ist über die Ermittlung der IP Adresse heutzutage sehr gut möglich. Wie hoch können die Strafen denn ausfallen? Die Betroffenen haben gegen die Täter einen Anspruch auf Beseitigung und Unterlassen. Zusätzlich können dem identifizierten Täter strafrechtliche Sanktionen wegen Beleidigung, Verleumdung oder übler Nachrede drohen. Hier kommt eine Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren in Betracht. Liegt eine öffentliche Aufforderung zu einer Straftat vor, kann die Strafe, je nachdem zu welcher Straftat aufgefordert wurde, sehr viel höher ausfallen. Halten Sie die Ermittlungen in solchen Fällen auch für schwierig, gerade wenn der Server im Ausland steht? Nein, der Ort des Servers ist für den Erfolg der Ermittlungen unerheblich. Sachsen fördert Integrationsleistungen Papst entlässt Mit 3,5 Millionen Euro will der Freistaat noch 2015 engagierte Vereine und Ehrenamtler unterstützen Würzburger Priester DRESDEN — Mit einem Volumen von nisterin Petra Köpping (SPD). Der tel seien für Raummieten, WÜRZBURG — Papst Franziskus hat ei- nen Ruhestandspriester der Diözese Würzburg wegen sexuellen Missbrauchs aus dem Klerikerstand entlassen. Der 75 Jahre alte Geistliche verliert damit alle Rechte und Pflichten, die mit dem Klerikerstand verbunden sind, teilte das Bistum gestern mit. Bereits 2001 wurde der Beschuldigte in den zwangsweisen Ruhestand versetzt und seine Pensionszahlungen um 20 Prozent gekürzt. 2002 war der Theologe wegen sexuellen Missbrauchs von drei Kindern vom Landgericht Coburg rechtskräftig zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. (dpa) 3,5 Millionen Euro hat das sächsische Ministerium für Gleichstellung und Integration gestern eine Förderrichtlinie für Maßnahmen zur besseren Eingliederung von Flüchtlingen und Asylbewerbern in die Gesellschaft vorgestellt. Die Gelder sollen noch in diesem Jahr ausgegeben werden. Demnach können zu je der Hälfte der Fördersumme Vereine und andere Träger sowie die Landkreise und kreisfreien Städte Projektanträge bis zum 1. Oktober einreichen. Für 2016 sind noch einmal 4,5 Millionen Euro vorgesehen. „Damit fördert Sachsen erstmals Integrationsleistungen“, sagte Mi- Weißer Polizist tötet Schwarzen: Mordanklage Afroamerikaner bei einer Verkehrskontrolle grundlos niedergeschossen VON JÖRG SCHURIG UND OLIVER HACH FOTO: ROLAND BREITSCHUH Ermittlungen gegen Internet-Journalisten 5 Förderanteil des Freistaats für anerkannte gemeinnützige Träger liegt bei 90 Prozent. Sie können ihre Anträge – nach Veröffentlichung der Richtlinie im Amtsblatt im August – bei der Sächsischen Aufbaubank stellen. Ein zehnprozentiger Eigenanteil ist zu erbringen. Über die Art der Projekte entscheiden die Akteure vor Ort. Das Programm wendet sich allerdings nicht an professionelle Anbieter beispielsweise von Sprachkursen. Dazu bereite der Bund ein eigenes Verfahren mit eigenem Geld vor, hieß es. Zudem soll das ehrenamtliche Engagement besonders bedacht Petra Köpping Sachsens Ministerin für Gleichstellung und Integration FOTO: ROBERT MICHAEL/IMAGO werden, so Köpping. So sei unter anderem für die von Ehrenamtlern durchgeführten Sprachkurse schon in den Erstaufnahmeeinrichtungen und Asylbewerberheimen eine Pauschalförderung vorgesehen. Sie könne zwischen 300 und 500 Euro liegen. Zu beantragen seien diese Gelder bei den zuständigen Landkreisen und kreisfreien Städten. Die Mit- Unterrichtsmaterialien, aber „auch für eine Flasche Wasser während des Unterrichts oder eine kleine Feier“ bestimmt, sagte Köpping. Um die schulische und die berufliche Vorbildung zu ermitteln, beginnt in der Erstaufnahmeeinrichtung in Chemnitz im September eine Aktion zur frühzeitigen Erfassung mit dem Jobcenter. In Vorbereitung sei ebenfalls eine Initiative, um beruflich erfahrene Asylbewerber frühzeitig durch Unternehmenspraktika mit dem Arbeitsalltag vertraut zu machen oder ihnen eine der 8700 bisher in Sachsen noch offenen Lehrstellen anzubieten. CINCINNATI — Ein weißer US-Polizist hat bei einer Verkehrskontrolle einen Afroamerikaner erschossen – nun steht der Beamte unter Mordanklage. Wie die Staatsanwaltschaft in Cincinnati (Bundesstaat Ohio) gestern erklärte, habe der Polizist der Universität von Cincinnati den 43-Jährigen völlig grundlos niedergeschossen. Das Opfer habe keine Gewalt begangen, sagte Staatsanwalt Joseph Deters. Nach einer Serie von Übergriffen weißer Polizisten auf Schwarze in den vergangenen Monaten berichteten US-Medien landesweit über den jüngsten Fall. „Wenn Sie sehen, glauben Sie nicht, wie schnell er (der Polizist) seine Waffe zog und ihn in den Kopf schoss“, sagte Deters mit Blick auf Videos der Körperkamera des Universitäts-Polizisten, die US-Medien veröffentlichten. „Vielleicht eine Sekunde“, fügte er hinzu. Viele USUniversitäten verfügen über eigene Polizeibeamte. Der Polizist habe den Mann am 19. Juli in Cincinnati angehalten, weil sein Auto vorn kein Nummernschild gehabt habe. Die Polizei habe ihn daraufhin verfolgt und gestellt und nach seinem Führerschein gefragt. Eigentlich handele es sich dabei um „Kleinkram“ („chicken crap“), meinte Staatsanwalt Deters weiter. „Sie müssen ihn nicht in den Kopf schießen, aber das ist das, was passiert ist.“ Seit einem Jahr erschüttern Gewalttaten weißer Polizisten die USA. Im vergangenen August war der unbewaffnete Michael Brown in Ferguson - einer Vorstadt von St. Louis - erschossen worden. Sein Tod war ein Fanal und hatte schwere Unruhen ausgelöst. Auch Präsident Barack Obama hatte sich eingeschaltet und latenten Rassismus in den USA gebrandmarkt. (dpa) DAS VIDEO von der Körperkamera des Polizisten sehen Sie, wenn Sie den Code mit dem Smartphone scannen. » www.freiepresse.de/ohio War der Plan von Varoufakis Hochverrat? Griechische Medien spekulieren über Anklage ATHEN — Der angebliche Geheimplan des ehemaligen griechischen Finanzministers Gianis Varoufakis über einen Grexit – den Austritt Griechenlands aus dem Euro – könnte ein gerichtliches Nachspiel mit einer Anklage wegen Hochverrats haben. Die griechische Justiz hat das gesamte, vorliegende Material zu dem Fall inzwischen dem Parlament überwiesen, berichteten gestern die griechischen Medien. Die Anklage könnte neben Hochverrat auch auf Bildung einer kriminellen Vereinigung lauten, spekulierten die Medien. Ob es dazu kommt, sei unklar. Zunächst müsse ein Vor-Untersuchungsausschuss entscheiden, ob es zur Bildung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses kommt. Falls dieser sich für das juristische Verfahren entscheidet, müsste das Plenum des Parlamentes über die Aufhebung der Immunität von Varoufakis entscheiden. „Das Verfahren – wenn es überhaupt dazu kommt – könnte mehr als ein Jahr dauern“, sagte ein mit dem Fall vertrauter Rechtsanwalt. (dpa) FOTO: JULIEN WARNAND/DPA/ARCHIV NACHRICHTEN GENERALBUNDESANWALT Freie Presse 6 Freie Presse WIRTSCHAFT & BÖRSE Freitag, 31. Juli 2015 Zeit für Quartalszahlen NACHRICHTEN REGIONALVERKEHR Verträge für neues System unterzeichnet Deutschlands Börsenschwergewichte (im Foto ein Blick in den Han- delssaal Frankfurt) profitieren vom schwachen Euro und den niedrigen Ölpreisen. Zahlreiche Dax-Konzerne legten gestern Quartalszahlen vor. Der Lufthansa verlieh vor allem das günstige Kerosin Aufwind. Zudem gab es keine Streiks im zweiten Quartal. Der Kranich flog in den ersten sechs Monaten einen Gewinn von 954 Millionen Euro ein, nach einem Verlust von 79 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz wuchs, getrieben vom schwachen Euro, um 8,5 Prozent auf 15,4 Milliarden Euro. An den Sparmaßnahmen beim Personal hält das Unternehmen aber fest. Der Chiphersteller Infineon profitierte von guten Geschäften mit Handyund Laptopherstellern. Von April bis Ende Juni wuchs der Umsatz im Vergleich zum Vorquartal um 7 Prozent auf 1,59 Milliarden Euro. Der Medizinkonzern Fresenius steckt sich dagegen höhere Ziele, weil das Geschäft bei Flüssigmedikamenten FOTO: FRANK RUMPENHORST/DPA brummt. CHEMNITZ — Der Verkehrsverbund Mittelsachsen führt ab Mitte 2016 für den Regionalverkehr ein neues System ein. Dabei werden Streckenbetrieb sowie Wartung und Instandhaltung der Züge getrennt. Die entsprechenden, bis 2030 gültigen Verträge wurden gestern in Chemnitz unterzeichnet. „In den neuen Bundesländern sind wir der erste Verbund, der diesen Weg gewählt hat“, sagte der Vorsitzende des Zweckverbundes Mittelsachsen, Christoph Scheurer. Für die Wartung der Züge entsteht derzeit ein Neubau im Wert von 20 Millionen Euro. (na) SALMONELLEN Bayern-Ei ruft Eier zurück AITERHOFEN — Wegen Salmonellen- CHEMNITZ/NÜRNBERG — Wegen des Schul- und Ausbildungsendes ist die Arbeitslosigkeit in Sachsen leicht gestiegen. Hinzu komme, dass die Unternehmen in den Sommermonaten weniger Leute einstellten, teilte die Arbeitsagentur gestern in Chemnitz mit. „Das ist eine übliche Entwicklung, die häufig nur von kurzer Dauer ist“, sagte der Chef der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit, Klaus Schuberth. Im Juli waren 168.942 Frauen Jobbringer: Logistik und Soziales Das kräftigste Wachstum gab es laut Arbeitsagentur in den Bereichen Verkehr und Logistik sowie im Sozialwesen. Aktuell seien gut 28.000 freie Stellen gemeldet, so Schuberth. Damit habe die Nachfrage etwa auf dem Niveau des Vormonates und um fast 4600 Stellen über dem des Vorjahres gelegen. Die gute Entwicklung böte auch geringer Qualifizierten und Langzeitarbeitslosen gute Perspektiven für eine Beschäfti- – gestiegen – gesunken Freiberg 11.792 7,1 % Chemnitz Zwickau 11.375 11.186 9,0 % 6,7 % Annaberg 12.456 6,9 % Plauen 7.878 Vorjahr Plauen+Zwickau 6,7 % Leipzig 9,5 % Arbeitslose gesamt Arbeitslosenzahlen in Sachsen 260.000 niedrigste Quote höchste Quote 6,7 % 168.942 aktuell Quote: 8,0 % 240.000 220.000 Offene Stellen in Sachsen 28.139 200.000 180.000 160.000 Feb. März 140.000 168.942 VON SABINE FUCHS Vergleich zum Vormonat Zahl der Arbeitslosen und Quote nach Bezirken in Südwestsachsen Anstieg bundesweit Diese Chancen sollten mit maßgeschneiderten und individuellen Bildungsangeboten für diese Menschen genutzt werden. Auch bundesweit ist die Zahl der Arbeitslosen im Juli wegen der Sommerflaute gestiegen. Sie wuchs um 61.000 auf 2,773 Millionen. Das sind dennoch 99.000 Betroffene weniger als vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) gestern in Nürnberg mitteilte. Hauptursache für den Anstieg war laut Weise die Arbeitssuche junger Menschen, die sich nach abgeschlossener Schul- oder Berufsausbildung vorübergehend arbeitslos melden. Allein bei den Jüngeren unter 25 Jahren habe die Erwerbslosigkeit deshalb um 38.000 zugenommen. „In der Regel sind diese Menschen aber nur kurzfristig arbeitslos“, erläuterte Weise. Zudem verschöben viele Betriebe Neueinstellungen auf den Herbst. (dpa) 166.968 ler hat seinen Gewinn dank eines Jeep-Absatzbooms und starker Verkäufe in Nordamerika kräftig gesteigert und die Jahresziele angehoben. Im zweiten Quartal kletterte der Überschuss zum Vorjahreszeitraum um 69 Prozent auf 333 Millionen Euro, wie das Unternehmen gestern mitteilte. Der Umsatz zog um ein Viertel auf 29,2 Milliarden Dollar an. Vor Zinsen und Steuern will der Konzern im laufenden Geschäftsjahr nun mindestens 4,5 Milliarden Euro verdienen, damit wurde der Ausblick ans obere Ende der bisherigen Vorhersage gehoben. (dpa) Arbeitslosigkeit in Sachsen im Juli 2015 173.874 LONDON — Der Autobauer Fiat Chrys- gung, teilte die Vereinigung der Sächsischen Wirtschaft in Dresden mit. und Männer ohne Job, das waren 1974 mehr als im Juni, aber 8894 weniger als im Vorjahresmonat. Die Quote lag bei 8 Prozent, im Vorjahresmonat bei 8,4 Prozent. Im Juni 2015 war sie mit 7,9 Prozent so niedrig wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnung. „Insgesamt steht der Arbeitsmarkt gut da“, so Schuberth. Nach ersten Hochrechnungen seien im Mai 2015 rund 1,522 Millionen Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt gewesen. Dies sei ein Zuwachs von 15.400 im Vergleich zum Vorjahr. 182.352 Chrysler steigert Absatz kräftig Betriebe haben Ferien und verschieben Neueinstellungen auf den Herbst. Zudem sind viele Schulabgänger noch auf Jobsuche. Deshalb steigt die Zahl der Arbeitslosen. Experten sind dennoch optimistisch. 192.416 PKW Sommer sorgt für mehr Arbeitslose 198.203 Verdachts hat der bayerische Betrieb Bayern-Ei Eier zurückgerufen. Dies geschehe „aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes“, teilte das Unternehmen gestern mit. Die betroffenen Eier seien an gewerbliche Abnehmer in Bayern geliefert worden. Die weiteren Vertriebswege seien nicht bekannt. Gegen den Betrieb ermittelt die Staatsanwaltschaft bereits, weil er für einen Salmonellen-Ausbruch im Sommer 2014 mit zwei Toten und Hunderten Erkrankten verantwortlich sein könnte. SPD und Grüne im Landtag forderten die Regierung auf, den Betrieb sofort zu schließen. (dpa) Juni Juli 30.000 28.000 26.000 24.000 22.000 20.000 Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Juni Juli April Mai Ariane Bühner Quelle: Regionaldirektion Sachsen &’("% *%! $’#)" )ACG L@4 ">ACG !6NKH2:6G =K<6? %?56R C!1RD & . + , ( L SFS IF M S B 8 3 B B F M 8 I4 B 8 * . ) & - " "Emjd>ME 9TQ , 1OESETd , ,VcS9 %cVmZ -dc9S *O>Mj BOB9d , *.)$ *9dEc;#R^ $cEdETOmd +EB^ !9cE 1j^ ,VcBEq 1# !VSZm%cVmZ +EB^ %$2 2E>MTVRVKOEd Ylttt YYgtt YYltt YtFtt LSFSIF kY@FI Ug@tk JJ@tl It@UF fk@UJ F@tt fI@Yk lI@lU lF@YY ll@kt ?5F E _I@lI _k@FJ _k@kU _l@FF _l@gI NJ@lk Nk@UU Nk@fk Nk@Jt Nk@YY YtJtt LG95O/:>I5 &AI<5FL@95@ Ytttt +9O lttN29KEN4EcR9mH (mTO (mRO kFN29KEN4EcR9mH %.F=IIF5@4 "KQ1H 76HK6G "Ec BEmjd>ME QjOETS9cQj Odj 9S "VTTEcdN j9K SOj REO>MjET mHd>MR:KET 9md BES &9TBER KEK9TKET^ "Ec "6 KEp9TT t@J .cVsETj 9mH YY^lIf .mTQjE^ "OE 31N5OcjN d>M9Hj Odj OS spEOjET /m9cj9R sp9c pETOKEc dj9cQ 9Rd Ecp9cjEj KEp9>MdET^ "9Hnc pmcBET BOE 59>MdjmSds9MRET Hnc B9d EcdjE /m9cj9R 9=Ec S9ddOo T9>M V=ET cEoOBOEcj^ "OE KmjET 89MRET dOTB Hnc BOE TREKEc EOT spEOd>MTEOBOKEd 1>MpEcj^ mH BEc EOTET 1EOjE Odj EOTE dj9cQE 31N5Ocjd>M9Hj =EN KcnLETdpEcj^ mH BEc 9TBEcET 1EOjE dZcE>MET BOE 89MRET B9Hnc@ B9dd BOE 31N ,VjET=9TQ TV>M OT BOEdES (9Mc N oOERREO>Mj d>MVT OS 1EZjES=Ec N BOE *EOjsOTdET EcMXMET pOcB^ "9TE=ET SmddjET BOE TN REKEc EOTE $Rmj oVT 3TjEcTEMSETds9MRET oEc9c=EOjET^ Rd an=Ecc9d>METB dj9cQb pEcjEjET &:TBREc BOE %Ed>M:Hjds9MRET oVT 1OESETd^ 5OE BOE !VSSEcs=9TQ 9TSEcQjE@ M9=ET mHjc9KdEOTK9TK mTB %EpOTT oVT 1OESETd BOE +9cQjEcp9cjmTK OS spEOjET /m9cj9R n=EcjcVHHET^ TKEKE=ET dOTB 1>MRmddQmcdE OT #mcV@ XcdETZR9js $c9TQHmcj [dVpEOj TO>Mj 9TBEcd 9TKEKE=ET\^ "Ec )mcd =EsOEMj dO>M 9mH 1jn>Q9QjOET^ C G #mcV 1jVqq It 5Ecj@ 1j G 1j9SS9QjOE@ 4s^ G 4VcsmKd9QjOE@ , G ,9SETd9QjOE^ ,OQQEON’TBEq G A ,OMVT )EOs9O 1MOS=mT@ ’T>^ <<8OTdET G $+&@ "mc>Md>MTOjjdpEcjE [8OTdET KE=ET Tmc mTKEH:McE &OTN pEOdE 9mH BOE +9cQjR9KE\^ %VRB [Y QK\ mTB )mcdE Hnc 0EOdETBE dOTB 1>M9RjEcQmcdE BEc "Emjd>MET 9TQ^ 2VZdh$RVZd =EsOEMET dO>M 9mH BET &"9q ["9qkt@ +"9q mTB 2E>"9q\^ RRE TK9=ET VMTE %Ep:Mc^ /mERRE opB KcVmZ !<5 JR !.P;+5FI5 D,5IF.E BOB9d , RRO9Ts 1# o,C 1$ ,C 9rEc ,C EOEcdBVcH +5 1j^C !VSSEcs=9TQ !VTjOTETj9R "9OSREc ,C "j^ 9TQ ,C "j^ XcdE , "j^ .Vdj ,C "j^ 2EREQVS ,C #^-, 1#C $cEdET^ +^ !^ 1j^ $cEdETOmd 1# &EOBER=^!ES^ &ETQER 4s^ ’THOTEVT , )_1 , *9TqEdd *OTBE *mHjM9Td9 +Ec>Q +nT>M^ 0n>QC 05# 1j^C 1. 1#C 1OESETd ,C 2MrddET)cmZZ 45 4s^C !<P<56?56 LSFSIF Y@I fk@UJ g@FI YIt@Jt l@F ff@gt l@lI Ykk@fI t@f ff@gl l@U FU@Fg YY@fk k@lI ltk@It l@JI Ft@gf t@fI kY@FI l@Y Fl@kF t@FI lf@Jl t@I Yg@Jk t@I Yl@tY t@fF fI@Yk t@JJ gl@tI t@fI gf@tt Y@kY Ytf@lI t@YF Yt@lF t@U kI@lg t@I IY@UU k@YI Yft@kI Yl@kt Y Uk@kY f@fI YgF@kt Y YF@FJ Y@Y gI@Jf k@k Ug@tk t@YY ll@UJ J@Fg YFJ@UI M@FSIF fl@tk YIt@tt ff@kY YkI@tt ff@JI FU@JF YY@gf ltJ@Ft FY@tF kt@lg Fl@kU lf@kk Yg@gU YY@UI fF@lI gl@JY gg@Jt YtI@gI Yt@lI kg@Yk IY@FI Ygf@gt Yl@gg UJ@kI YgF@Jt YF@If gI@Yk Ul@JF lk@tt YFg@kI ^ 1ZcOTKEc 1# 9cE9R 9TQ Oc=md %cVmZC mcm=Od 9mEc E>MjRE Ecjc9TBj ORHOTKEc cETTj9K , !9cR 8EOdd +EB^ !EREdOV , !#5# )%9 >VSBOcE>j =9TQ !VSZm%cVmZ "+% +VcO "c:KEcpEcQ 4s^ "j^ TTOTKjVT "j^ #mcV1MVZ "j^ .Vdj=Q^ , "ncc #oVTOQ $9>E=VVQ $OERS9TT $c9ZVcj %^ 5E=Ec ’Tj^ %# %cVmZ %EccEdMEOSEc %H) 1# %) 1VHjp9cE &9TT^ 0n>Q^, &EOBER=^ "cm>Q^ &-!&2’#$ &VcT=9>M 4s^ &mKV Vdd , ’TBmd &VRB^ ’TjEcdMVZ (ETVZjOQ (mTKMEOTcO>M )9=ER "Emjd>MR^ )OVT %cVmZ )VETOK ; 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Unter die Sparte, die ihren Sitz in Frankfurt haben wird, soll unter anderem das elektronische Notrufsystem eCall fallen, aber auch das Angebot für vorab buchbare und videoüberwachte Lkw-Parkplätze oder das Flottenmanagement von Bosch. Daneben gibt es Dienstleistungen wie internetbasierte Videoüberwachung von Gebäuden bei Bosch. (dpa) ELEKTRONIK Siemens leidet unter China-Effekt MÜNCHEN — Der Elektrokonzern Siemens bekommt das schwächere Marktumfeld zu spüren und kämpft mit anhaltenden Problemen in der Stromerzeugungssparte. Im dritten Geschäftsquartal schnitt Siemens beim Gewinn auch wegen der Kosten für den Personalabbau schlechter ab als im Vorjahreszeitraum. Die Neuausrichtung des Unternehmens gehe voran, sagte Konzernchef Joe Kaeser gestern. Sorgen bereitet dem Siemens-Chef die Wachstumsschwäche in China. Der Schlussspurt im vierten Quartal sei für den Konzern aber bereits sichtbar. (dpa) Freie Presse 7 Maschinenbauer müssen umsteuern Die ostdeutschen Maschinenbauer haben gut zu tun. Sorgen bereiten jedoch das Russlandgeschäft sowie Personalmangel. VON RAMONA NAGEL CHEMNITZ — Ein Jahr nach dem Inkrafttreten der Wirtschaftssanktionen gegen Russland hoffen viele Firmen, dass der Handel mit dem Land wieder einfacher wird. „Wir haben viele Jahre Aufbauarbeit geleistet und können nun nicht mehr davon profitieren“, sagte Hans J. Naumann, Geschäftsführer der Niles-Simmons Industrieanlagen in Chemnitz. Rund 70 Prozent der Maschinen und Anlagen lieferten die ostdeutschen Firmen bislang nach Russland. Bundesweit ist der Russland-Export von Januar bis Mai im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum sogar um 30 Prozent zurückgegangen. Der Branchenverband VDMA sieht als Grund aber nicht nur die Sanktionen. „Rubelverfall, Ölpreis und die schlechte Wirtschaftslage in Russland sind die Hauptursachen für den Einbruch“, sagte der Leiter VDMAAußenwirtschaft, Ulrich Ackermann. Kredite sind für die russischen Kunden fast unerschwinglich und außerdem kaum erhältlich. Einkaufen können nur Kunden, die über ausreichende Eigenmittel verfügen oder staatlich gefördert werden. Aber auch der Staat spart und investiert derzeit weniger, als nötig wäre. Der VDMA Ost rät den Unternehmen deshalb zu einer neuen Exportstrategie. „Russland ist für die nächsten Jahre tot“, meinte Geschäftsführer Reinhard Pätz. Als Alternative sieht er Polen – „ein hochinteressanter Markt“. Auch in der Schweiz oder Österreich seien die Erzeugnisse gefragt. Durch die Einigung im Atomstreit mit dem Iran böten sich zudem mittel- und langfristig völlig neue Perspektiven. Deutschland wiederum sei als Exportziel auch für ausländische Firmen zunehmend interessant. „Der Kuchen für unsere Firmen wird dadurch kleiner“, meinte Pätz. Künftig sollten deshalb auch Firmen, die bislang ausschließlich auf dem heimischen Markt aktiv sind, ihre Produkte und Dienstleistungen im Ausland verkaufen. Zahlreiche Förderprogramme unterstützen und begleiten diesen Schritt. Trotz Einschränkungen im Export sind die meisten ostdeutschen Maschinenbauer motiviert. Bei der jüngsten Konjunkturumfrage schätzten vier von fünf ihre derzeitige Situation als gut oder sehr gut ein. Die Produktionskapazitäten waren durchschnittlich zu 87 Prozent ausgelastet und damit seit Jahresbeginn unverändert. Die Auslastung in den einzelnen Firmen hat sich jedoch stark auseinanderbewegt. So freuen sich 63 von hundert Betrieben über eine überdurchschnittliche Auslastung. Gleichzeitig beklagen 25 Prozent und damit mehr Firmen als im Vorjahreszeitraum einen Probleme bei der Ausbildung Kurz vor Beginn des neuen Lehrund Ausbildungsjahres sind in den Maschinenbaufirmen noch viele Lehrstellen frei. Die Hälfte der ausbildenden Unternehmen hat Schwierigkeiten mit der Besetzung. Grund sind die durch den rückläufigen Geburtenrückgang ebenso rückläufige Anzahl an Bewerbungen sowie die unzureichende Ausbildungsreife der Schulabgänger. Vor allem kleinere Firmen leiden unter einer ungünstigen Lage oder Nähe zu großen Firmen. Kritisch sehen die Unternehmen auch den fehlenden Bekanntheitsgrad vieler gewerblicher Ausbildungsberufe. Hohe Exportzahlen hat auch der Pressenhersteller Schuler in Göppingen (Baden-Württemberg). FOTO: MARIJAN MURAT/DPA Rückgang der Auslastung auf unter 80 Prozent. Weitgehend unberührt von der konjunkturellen Entwicklung gestalten die ostdeutschen Maschinenbauer ihre Personalpolitik. Demnach will die überwiegende Mehrheit in den kommenden sechs Monaten nichts an der aktuellen Mitarbeiteranzahl ändern. Fast ein Viertel aller Betriebe plant Neueinstellun- gen. Zunehmend gibt es aber Schwierigkeiten, die richtigen Mitarbeiter zu finden. Teilweise bleiben Stellen über Monate unbesetzt. Zudem werden Mitarbeiterverluste durch die Rente mit 63 beklagt. Auch bei der Berufsausbildung bleiben vor allem gewerbliche Stellen frei. „Die Hälfte der ausbildenden Unternehmen hatte dabei Der Branchenverband VDMA bietet deshalb unter anderem Fortbildungsveranstaltungen für Lehrer und Berufsberater an und gestaltet auch Bildungsmessen mit. (na) Schwierigkeiten“, meinte Pätz. So sehen 74 Prozent dieser Unternehmen die unzureichende Ausbildungsreife als Grund. 84 Prozent der Betriebe erklärten die Probleme mit einer rückläufigen Zahl an Bewerbungen. „Gerade der Maschinen- und Anlagenbau ist unglaublich vielfältig. Leider sehen Jugendliche ihre Zukunft häufig in den klassischen Berufsfeldern“, bedauerte Pätz. A N ZE I G E Deutsche meiden Cloud Skepsis gegenüber externer Datenspeicherung NÜRNBERG — Die Deutschen sind ei- ner neuen Studie zufolge im internationalen Vergleich die größten Skeptiker in Sachen Datenspeicherung im Internet. Während Mexikaner, Brasilianer, Türken und Chinesen auf die Datenspeicherung im Netz nicht mehr verzichten könnten, ist die Hälfte der Befragten hierzulande der Ansicht, dass sie solche Dienste nicht brauche. Dies ergab eine Umfrage der Konsumforscher der Gfk. Die Forscher hatten dafür mehr als 26.000 Internetnutzer in 22 Ländern interviewt. Mit dem Fachbegriff „Cloud“ werden Speicherdienste im Internet bezeichnet, bei denen Daten nicht auf dem eigenen Computer gespeichert werden, sondern in Rechenzentren. (dpa) Neuer Chef setzt Bank auf Diät John Cryan ist noch nicht einmal einen Monat an der Spitze der Deutschen Bank. In einer E-Mail an die Mitarbeiter spricht er nun schon Klartext. VON BARBARA SCHÄDER FRANKFURT (MAIN) — Trotz einer Ver- dreifachung des Quartalsgewinns stimmt der neue Deutsche-BankChef John Cryan seine Mitarbeiter auf harte Zeiten ein. „Wir müssen alle daran arbeiten, die Kosten zu senken“, schrieb der Brite gestern in ei- John Cryan Deutsche-Bank-Chef FOTO: STEFFEN SCHMIDT/DPA ner E-Mail an die Belegschaft. Die zinsunabhängigen Aufwendungen der Bank stiegen im zurückliegenden Quartal gegenüber dem Vorjahr um 17 Prozent, vor allem wegen der hohen Kosten für Rechtsstreitigkeiten. „Dies ist ein verschwenderischer Umgang mit unseren hart verdienten Erträgen“, kritisierte Cryan. Unter dem Strich verdiente das größte deutsche Geldhaus von März bis Juni 818 Millionen Euro, dreimal so viel wie vor einem Jahr. Cryan übernahm erst nach Ablauf des Quartals das Ruder, nachdem die Doppelspitze aus Jürgen Fitschen und Anshu Jain Anfang Juni überraschend ihren Rücktritt angekündigt hatte. „Die Strategie 2020 baut auf den Stärken der Deutschen Bank auf, und daran halten wir fest“, bekräftigte Cryan gestern. Das Unternehmen müsse aber „effizienter werden“. Neben dem bereits von Jain und Fitschen angekündigten Rückzug aus einzelnen Ländern plant Cryan eine Verschlankung der Entscheidungsstrukturen. Indirekt ging Cryan damit auch auf die Kritik der Bafin und anderer Finanzaufsichtsbehörden an der Deutschen Bank ein. Diese hatten im Zusammenhang mit einer Rekordstrafe wegen Zinsmanipulationen schwere organisatorische Mängel beklagt. Die Bafin machte dafür in einem vom „Wall Street Journal“ veröffentlichten Brief zum Teil den Co-Vorstandsvorsitzenden Jain verantwortlich. Cryan gehörte vor seinem Wechsel in den Vorstand zwei Jahre lang dem Aufsichtsrat der Deutschen Bank an. Die Zinsmanipulationen und andere Skandale ereigneten sich größtenteils vor seiner Zeit und nahmen ihren Ausgang überwiegend im Investmentbanking, das von Jain geleitet wurde. Die Abteilung ist allerdings auch der größte Ertragsbringer der Bank, wie das Quartalsergebnis erneut verdeutlicht. Dennoch müsse sich auch die Investmentbank auf Einschnitte einstellen, betonte Cryan. */* '"" .' ('" '#+*" "# !' + " (!& * +"('" "+" -*'(" , " "*/ " " ' '" #'*" +" ( +*(& ' +(. ,' " (! -#" ( " ' $*' -*'( ((" .# "& E* .'*-# ! %($ E #.'* '#*" E " +"(***" **(+'" E' +( ' " *+" " # (""" +" !' ''" *'" #/# +" #!( ' '#+*"*. +" 3634880-10-1 8 Freie Presse NACHRICHTEN AUS ALLER WELT Freitag, 31. Juli 2015 Wacken rockt – und watet im Schlamm MEXIKO Lastwagen rast in Prozession – 25 Tote ZACATECAS — Im Norden Mexikos hat ein Mann die Kontrolle über seinen Lastwagen verloren und ist in eine Gruppe von Pilgern gerast. Bei dem Unglück in der Ortschaft Mazapil im Bundesstaat Zacatecas kamen mindestens 25 Menschen ums Leben, wie die Behörden mitteilten. Bei dem Unfall am Mittwochabend (Ortszeit) wurden demnach mindestens 50 weitere Gläubige zum Teil schwer verletzt. Die Gläubigen hatten an einer Feier für einen Schutzheiligen der Gemeinde teilgenommen. Vermutlich versagten die Bremsen des Lkws. Der Fahrer flüchtete nach dem Unfall. (dpa) MÜNCHNER FLUGHAFEN Neugeborenes auf Toilette gefunden den. Inmitten einer 240 Hektar großen Schlammlandschaft eröffnete die Band Skyline das größte Heavy-Metal-Festival der Welt, zu dem bis Sonntag 75.000 Besucher er- wartet werden. Premiere feierte das Musikkorps der Bundeswehr, das zusammen mit der Band UDO (im Bild rechts Sänger Udo Dirkschneider) auftrat. FOTOS: AXEL HEIMKEN/DPA EIN VIDEO zum Start des Wacken-Festivals können Sie aufrufen, wenn Sie den Code mit dem Smartphone scannen. » www.freiepresse.de/wacken2015 LEUTE HEUTE MH-370-Absturz: Wrackteil könnte erste Antworten liefern Tierretter sollen Flecki einfangen Flugzeugteil auf La Réunion angeschwemmt – Es könnte von der seit 16 Monaten vermissten Boeing stammen ULM — Nach eineinhalb Wochen haben die Besitzer des entlaufenen Mischlingsrüden Flecki ihren Rastplatz an der A 8 bei Ulm verlassen. Das Paar wartet aber an einem geheimgehaltenen Ort in der Gegend weiter auf seinen Hund, wie der Tierrettungsverein UNA gestern berichtete. „An der Raststätte wurde der Hund ständig von Helfern und Kieslastern vertrieben“, sagte UNASprecherin Angela Kazmaier. Die Besitzer seien deshalb umgezogen. Die Tierretter analysierten nun die bisher gemeldeten Sichtungen des Hundes, um ihn einzufangen. Die Besitzer hatten den Hund erst kurz vor Ende ihres Kroatien-Urlaubs von einer Bekannten übernommen. Bei einem Stopp auf der Heimfahrt war das Tier am Montag voriger Woche ausgebüxt. (dpa) der am 8. März 2014 verschwundenen Malaysia-Airlines-Maschine gibt es eine neue Spur. Ein Teil, das auf der Insel La Réunion angeschwemmt wurde, könnte von der Boeing 777 stammen. Die „Freie Presse“ beantwortet wichtige Fragen zu dem Fund. ROLLSPLITT Motorradfahrer geht nach Sturz leer aus MAGDEBURG — Ein Motorradfahrer, der auf Rollsplitt gestürzt ist, erhält keinen Schadenersatz vom Land Sachsen-Anhalt. Der 32-Jährige hatte nach einem Sturz im August 2013 nahe Elbingerode im Harz geklagt, wie das Landgericht Magdeburg gestern mitteilte. Der Mann war in einer Kurve bei 50 km/h gestürzt. Zuvor war auf der B 27 der Straßenbelag ausgebessert worden. Auf den Rollsplitt wies ein Verkehrszeichen hin. Nach Auffassung der Richter sei mit dem Schild ausreichend gewarnt worden. Der Motorradfahrer hätte entsprechend langsam fahren Az.: 10 O 1092/13 müssen. (dpa) GEWONNEN? Gewinnzahlen Keno Ziehung vom 30. Juli: 1, 3, 6, 7, 8, 10, 23, 24, 26, 27, 28, 31, 34, 35, 38, 41, 49, 55, 62, 69 Zusatzlotterie Plus 5: 80142 SAINT-DENIS — Bei der Suche nach Kann man anhand eines Wrackstücks auf den Flugzeugtyp schließen? Ja. Für heutige Flugzeuge existieren ganze „Lebenslaufakten“, in denen lückenlos alle verbauten Teile inklusive ihrer Zulassung für den Luftfahrtbetrieb aufgeführt werden. Die Hersteller der Bauteile haben lückenlose Nachweise für ihre Lieferketten und markieren ihre Produkte, damit sie nach dem Einbau konkret zugeordnet werden können. Alle Angaben ohne Gewähr Könnte es Aufschlüsse geben über die letzten Stunden an Bord? Nein, das kann nur die Black Box. Bekannt ist bislang nur: Die Maschine drehte zwischen Kuala Lumpur in Malaysia und der chinesischen Hauptstadt Peking ungeplant Richtung Westen ab. Sie flog laut indi- schen Aufzeichnungen entlang der Grenze zwischen Malaysia und Thailand und bog dann Richtung Süden ab. Aufgefangene Satellitensignale legen nahe, dass sie vermutlich noch sieben Stunden in der Luft blieb – also etwa, bis der Tank leer war. Das Kommunikationssystem der Boeing war abgeschaltet, deswegen gab es keinen Kontakt zu den Piloten. Der letzte Funkspruch aus dem Cockpit erfolgte um 1.19 Uhr. Was sagt die Fundstelle über den Absturzort aus? Leider sagt sie bisher lediglich aus, dass das gefundene Wrackteil mit Blick auf die letzten bekannten Signale vor dem mysteriösen Verschwinden von Flug MH370 im „richtigen“ Ozean trieb. Experten halten es zudem für plausibel, dass ein Wrackteil angesichts der Strömungsverhältnisse im Indischen Welche anderen Schlüsse kann man aus Wrackteilen ziehen? Professionelle Unfallermittler können in Wrackstücken lesen wie in einem Buch. Bei den hochkomplexen Analysen spielen selbst kleinste Hinweise oft eine große Rolle. Verrußte Stellen etwa, die auf Feuer hinweisen, oder spezielle Bruchkanten und Verformungen, die auf Explosionen hindeuten, liefern wertvolle Hinweise zur Unglücksursache. Ozean durchaus bis zur Insel La Réunion treiben konnte. Zur konkreten Absturzstelle sind so aber kaum Aussagen möglich. Unklar ist bislang auch, wie lange die abgerissene Flügelklappe überhaupt schon am Fundort lag. Könnten noch weitere Wrackteile gefunden werden? Meeresforscher halten es für wahrscheinlich, dass auf Madagaskar, Mauritius oder anderen Inseln in der Gegend weitere Teile angeschwemmt werden, sollte sich die MH370-Theorie bestätigen. Der größte Teil des Flugzeugs dürfte aber in mehreren Tausend Metern Tiefe auf dem Meeresboden liegen. Auch gehen längere oder anders gebaute Flugzeugteile bei hohen Wellen leichter zu Bruch. Ein zwei Meter langes Flügelteil kann wie ein Surfboard über das Wasser gleiten. (dpa) AFRIKA MADAGASKAR Welche Unglückstheorie um Flug MH370 ist nun am wahrscheinlichsten? Der Zustand der gefundenen Flügelklappe kann bereits erste Hinweise darauf geben, ob das dazugehörige Start der MALAYSIA Boeing Indischer Ozean Kuala Lumpur Wrackteil Insel La Réunion (Frankreich) AUSTRALIEN Meeresströmungen Tilo Steiner Französische Polizisten unterziehen das mit Muscheln bewachsene Wrackteil einer ersten Untersuchung. FOTO: ZINFOS974/PRISCA BIGOT/REUTERS Quelle: AMSA, JACC, dpa, University of Western Australia EIN VIDEO zu dem Fund des Flugzeugteils können Sie aufrufen, wenn Sie den Code mit dem Smartphone scannen. » www.freiepresse.de/mh370 Komet enthält organische Moleküle Im November war der Roboter Philae auf dem Himmelskörper gelandet. Jetzt werden erste Forschungsergebnisse veröffentlicht. Gewinnquoten Lotto am Mittwoch Kl. 1: unbesetzt, Kl. 2: 406.145,80 ¤, Kl. 3: 8829,20 ¤, Kl. 4: 3868,00 ¤, Kl. 5: 170,70 ¤, Kl. 6: 46,60 ¤, Kl. 7: 17,70 ¤, Kl. 8: 10,60 ¤, Kl. 9: 5,00 ¤ Flugzeug in der Luft auseinandergebrochen oder in einem eher flachen Winkel auf die Wasseroberfläche geprallt ist. Auf den Fotos des Wrackteils ist erkennbar, dass es offenkundig abgerissen wurde. Zudem ist es mit rund zwei Metern relativ groß. Eine gründliche Analyse des Teils, das offenbar seit langem im Wasser trieb, könnte daher die eine oder andere Theorie rund ums Verschwinden von MH370 eliminieren – wenn das Teil wirklich von der verschwundenen Boeing 777 stammt. KÖLN — Der Komet Tschuri ist we- sentlich vielseitiger als bisher vermutet: Messungen des Landeroboters Philae beweisen, dass der Himmelskörper viele organische Moleküle enthält. Zudem zeigen die ungeplanten Hopser des Mini-Labors, dass die Oberfläche stellenweise weich wie Neuschnee ist, andernorts dagegen extrem hart. Das schreiben Forschergruppen mit deutscher Beteiligung in Fachartikeln des Magazins „Science“. Ein Team vom Göttinger MaxPlanck-Institut für Sonnensystemforschung berichtet über den Nachweis von 16 organischen Molekülen. Vier davon wurden noch nie auf einem solchen Himmelskörper gefunden. Es handle sich um einen wahren Baukasten organischer Verbindungen. In weiteren chemischen Reaktionen könnten sie sich zu Bau- steinen des Lebens wie etwa Zuckern oder Aminosäuren entwickeln, die nach Ansicht vieler Forscher zur Entstehung des Lebens auf der Erde beigetragen haben. Der Komet 67P/TschurjumowGerassimenko verblüfft die Forscher auch mit seiner Oberfläche. Bei der ersten Landung einer Raumsonde auf einem Kometen war der kleine Landeroboter Philae zuerst in einer Region aufgesetzt, die mit einer weichen Granulatschicht bedeckt war. Dort prallte Philae ab und landete zwei Stunden später nach zwei weiteren Hüpfern in einer Region, die so hart ist, dass der Landeroboter weder ein Messgerät noch Eisschrauben in den Boden rammen konnte, wie Forscher vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt berichteten. Philae war im November auf dem Kometen gelandet – nach zehnjähriger Reise mit der Raumsonde Rosetta. Da der solarbetriebene Roboter ungeplant an einem kaum von der Sonne beschienenen Punkt gelandet war, ging er nach kurzer Zeit in den Standby-Modus. Nachdem der Komet der Sonne näherkam, erwachte er und sendete am 13. Juni erstmals wieder Daten zur Erde. (dpa/fp) Das „Top-Gear“-Trio May, Clarkson und Hammond (v. l.). FOTO: DPA/ARCHIV Jeremy Clarkson (55), britischer Moderator, hat nach seinem Rauswurf bei der BBC-Sendung „Top Gear“ zusammen mit seinen Kollegen Richard Hammond und James May beim Online-Videodienst Amazon Prime unterschrieben. Das teilte Amazon gestern mit. Die neue Autoshow könnten Amazon-Prime-Kunden weltweit anschauen. Die BBC hatte den Moderator der Kult-Autosendung im Frühjahr gefeuert, weil Clarkson Ärger mit einem Produzenten hatte. Hammond und May hatten sich daraufhin ebenfalls entschieden zu gehen. Die mehrfach preisgekrönte Sendereihe, die es in dieser Form seit 2002 gibt und die weltweit bis zu 350 Millionen Zuschauer erreicht, soll laut BBC 2016 mit neuem Konzept fortgesetzt werden. (dpa/fp) Karl Dall (74), Entertainer, ist endgültig vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen worden. Die Klägerin habe ihren Berufungsantrag zurückgezogen, teilte das Obergericht Zürich gestern mit. Damit sei der Freispruch vom Dezember 2014 rechtskräftig. Dall zeigte sich erleichtert. „Das war die beste Meldung der letzten zwei Jahre“, sagte er. Die 43-jährige Schweizer Journalistin hatte Dall beschuldigt, sie im September 2013 in einem Hotel in Zürich vergewaltigt zu haben. Die Frau ist wegen Stalkings von Prominenten vorbestraft. (dpa) FOTO: SEBASTIAN KAHNERT/DPA/ARCHIV HUNDESUCHE Wacker durch den tiefen Schlamm in Wacken (Schleswig-Holstein): Nach einem extrem regenreichen Anreisetag ist gestern das 26. Wacken Open Air offiziell gestartet wor- Dr. Bob (65), Mediziner und Seelentröster aus dem „Dschungelcamp“ von RTL, hat einen Heidenrespekt vor den vielen Radlern in deutschen Großstädten. „Sie sind überall. Man muss die ganze Zeit aufpassen, dass man nicht von einem Radfahrer angefahren wird. Ich habe mehr Angst vor Fahrrädern als vor Schlangen“, sagte er in Köln. Dort hängte Dr. Bob alias Robert McCarron gestern zusammen mit seiner Ehefrau ein Liebesschloss an die Hohenzollernbrücke. Obwohl er gern in Deutschland sei, fühle er sich im Dschungel wohler. (dpa) FOTO: MARIUS BECKER/DPA MÜNCHEN — Ein Neugeborenes ist auf der Toilette eines Parkhauses am Münchner Flughafen gefunden worden. Eine Frau hatte das Baby gestern entdeckt und die Polizei alarmiert. Die Beamten leiteten nach eigenen Angaben eine Fahndung ein, doch von der Mutter des Kindes fehle bislang jede Spur. Die Kriminalpolizei vermutet, dass die Frau das Kind auf der Toilette zur Welt brachte und dort zurückließ. Das Baby wurde unter laufenden Reanimationsmaßnahmen mit einem Hubschrauber in eine Münchner Klinik geflogen. (dpa) PLAUENER ZEITUNG Freitag, 31. Juli 2015 Stadtbuslinien: Aus vier mach zwei Eine Windbö, ein zu lockerer Knoten und wupp: Weg war der Beutel aus dem Fahrradkorb. Mitsamt Geschenk fürs Patenkind. Schnell gebremst, gebückt, gegriffen – doch mit dem nächsten Windstoß sauste die Tasche unter dem Bauzaun des künftigen Landratsamts hindurch. Natürlich außer Reichweite. Die Zeit drängte, der Beutel zuckte im Wind – da, ein Blaumann im zweiten Stock der Baustelle! Auf hektisches Winken und lautes Rufen hin kam er galant dem Beutel, dem Patenkind und der gestressten Radlerin zu Hilfe. Wie schön, dass es für solche Momente zwischen Bö und Baustelle noch Luft gibt. (em) Chrieschwitz/ Schule Neue Buslinie A/Ax und B/Bx in Plauen Pa us a Fri ed st r. PLAUEN — Ein Hauch von Herbst herrschte gestern im Vogtland. Am kältesten war es in Erlbach und im Kurpark Bad Brambach, dort war die Temperatur auf knapp 5 Grad Celsius gefallen. Die Wetterstation Morgenröthe-Rautenkranz meldete 8 Grad. Im vergangenen Jahr hatte sich der Juli ebenfalls mit Temperaturen im einstelligen Bereich verabschiedet, 2013 hatte es im Juli in Morgenröthe-Rautenkranz sogar an vier Tagen Bodenfrost gegeben. (tm) ANZE IGE Angetrunken zur Polizei gefahren PLAUEN — Die Beamten des Plauener Im Netz der Plauener Stadtbusse stehen umfangreiche Veränderungen an. Wie sie aussehen und was dahintersteckt. VON TINO BEYER PLAUEN — Nutzer der Plauener Stadtbuslinien müssen sich ab 7. September auf Veränderungen einstellen. Statt wie bislang vier gibt es dann nur noch zwei Linien. Die Endstellen bleiben erhalten. Es ändern sich jedoch die Fahrtrouten der Busse. Neue Haltestellen kommen hinzu, andere fallen weg. Stadtverwaltung und die Straßenbahn als Betreiber der Busse begründen die Neuausrichtung des Netzes mit der Inbetriebnahme des Bahnhofs Mitte. Damit verliert der Untere Bahnhof seine Bedeutung. Den fuhr die Linie C bislang im 20Minuten-Takt an. Künftig rollen Busse nur noch stündlich und an Werktagen dorthin. Die neue Linie A Die Linie A, momentan zwischen Tunnel und Wartberg verkehrend, fährt künftig im 20-Minuten-Takt nördlich an der City vorbei zum Albertplatz. Unterhalb des Hähnchengrills wird eine neue Haltestelle ein- gerichtet. Früher gab es dort schon einmal eine. Der Bus hält zudem künftig an der Kaiserstraße auf Höhe der Jößnitzer Straße nahe der Pauluskirche. Dafür lässt er den Schlossberg links liegen. In der neuen Linie A geht die jetzige Linie D (Tunnel – Stadtpark) auf. Alle 40 Minuten fährt der Bus vom Wartberg via Albertplatz zum Stadtpark als Linie Ax durch. Auf dem Weg dorthin gibt es auf der Weststraße eine weitere neue Haltestelle. Der jetzige Stopp Dobenaustraße/Theaterstraße entfällt. Die neue Linie B Die Busroute vom Tunnel in die Ostvorstadt bindet künftig den neuen Bahnhof Mitte an der Reichenbacher Straße mit ein. Bislang steuerte der Bus die Ostvorstadt via Hofer Straße und Rinnelberg an. Jetzt biegt er an der Neuen Elsterbrücke links ab, fährt zum Bahnhof Mitte und dann über die Reichenbacher Straße in die „Ost“. Ein neuer Halt wird an der Knielohstraße errichtet. Dort stoppt auch die Straßenbahn. Jeder dritte Bus der Linie B rollt als Nummer Bx auf der Rückfahrt nicht zum Tunnel, sondern über die Hofwiesenstraße zum Unteren Bahnhof. Dieser Takt gilt für Wochentage, insbesondere mit Blick auf das Berufsschulzentrum e.o.plauen. Am Wochenende und an Feiertagen lassen die Busse den Un- hl er Reiß iger Stra ße Forsts traße st r. nbac h Reiche Lettestraße e lstraße B Unterer Bahnhof Tilo Steiner teren Bahnhof außen vor. Verlierer wohnen damit vor allem in diesem ohnehin vernachlässigten Stadtteil. Anwohnerin fragt nach Warum Abgehängt werden jedoch auch Fahrgäste, die im Zentrum etwa auf der Straßberger Straße – bisher Teil der Linie – zugestiegen sind. Johanna Zimmermann hat die „Freie Presse“ bereits auf dieses Problem auf- Reusa Knielohstraße 173 . W i e sen s t r Bx Die Linie D ist bald Geschichte. Künftig wird der Stadtpark in Plauen vom Albertplatz aus angesteuert. FOTO:_ELLEN LIEBNER Stöckigter Straße ic k Waldstraße B Bx Ostvorstadt Quelle: Plauener Straßenbahn GmbH merksam gemacht. Sie ist gehandicapt und fürchtet jetzt, im Winter gar nicht mehr raus zu kommen. Als Alternative nennt Rathaus-Verkehrsplaner Hagen Brosig die in der Nähe gelegene Haltestelle Hans-Löwel-Platz der Straßenbahn. Die Straßenbahn erwartet „das eine oder andere Umstellungsproblem“, wie das Unternehmen in einem Info-Blatt schreibt. „Man kann es nicht allen recht machen“, sagt Verkehrsplaner Brosig, der alle Zwänge kennt. Einer: Die für Plauen gebauten Spezialbusse, die im Haltebereich am Tunnel nebeneinanderpassen, müssten erneuert werden. Die Kosten für Sonderbauten seien jedoch enorm. Daher sollen mehr „normale“ Busse fahren. Ein Grund, warum die Linie A zum Albertplatz rollt – und nicht zum Tunnel. A N ZE I G E 4MRDQ MRONQM EŘQ CHD 4LVDKS (GQD "G@MBD LHSYTGDKEDMũ *ą"'$$86 /,(%( =85 1$785 Monstermäßig: Rampa Zampa Polizeireviers staunten nicht schlecht, als am Mittwochabend ein 31-Jähriger wegen eines Sachverhaltes vorsprach. Sie bemerkten dabei den Alkoholgeruch in seinem Atem und machten einen Alkoholtest, der 0,64 Promille ergab. Da der 31-Jährige mit einem Kleintransporter zur Polizei gefahren war, wurde ihm die Weiterfahrt untersagt und zugleich eine Ordnungswidrigkeitsanzeige gefertigt. (bju) 1$ 4-2$ +3 $ 6 , 4 ,($/1 GD]X 1 $.7,2 'LH WXHOOHQ LH LP DNW 6 Q H G N ðQ 3URVSH POLIZEIKONTROLLE Jeder achte Fahrer zu schnell unterwegs =86g7=/,&+ ,+5 9257(,/ AHR YT Ĥ AHR YT PAUSA — Viel zu tun gab es für die Po- lizei am Dienstagvormittag bei einer Geschwindigkeitskontrolle auf der Zeulenrodaer Straße in Pausa. Innerhalb von fünf Stunden durchfuhren 613 Fahrzeuge die Messstelle. 73 Fahrzeugführer waren zu schnell unterwegs. Davon müssen neun mit einem Bußgeldbescheid rechnen, 64 müssen ein Verwarngeld zahlen. Erlaubt war Tempo 50. Ein Pkw Hyundai war mit 81 km/h der Schnellste. Für dessen Fahrer bedeutet dies ein Bußgeld in Höhe von 100 Euro und ein Punkt in Flensburg. (bju) 92 Dürerbrücke e aß Bahnhof Mitte tr. er S tr. oh iel Kn Sommer zeigt herbstliche Seite ße tra Bö 173 Neue Elsterbrücke str. WETTER er S berg aß S tr ann Ministerpräsident kommt zum Landrat 13. August die Amtszeit des ersten und bisher einzigen Landrats des Vogtlandkreises, Tassilo Lenk (CDU) aus Adorf. Kommenden Mittwoch findet in Bad Elster sein Abschiedsempfang statt, zu dem auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) erwartet wird. Lenk, der mit 67 Jahren altersbedingt aus dem Amt scheidet, war seit seiner dritten Wiederwahl 2008 auch Präsident des Sächsischen Landkreistages, der Interessenvertretung aller Landkreise Sachsens. In seinem letzten Interview mit der „Freien Presse“ als Landrat zog Lenk Bilanz seiner Amtszeit, sprach über seine Pläne für den Ruhestand und seinen Nachfolger. (us) Seite 11: Thema des Tages Altmarkt Dürerstraße m m Ha sem ABSCHIEDS EMP FANG aß str Stre Klostermarkt str sen Ho f wie Kastanienweg Marie-Curie-Straße 173 Tunnel e aß str NACHRICHTEN er Rähnisstraße e G.- Ado lf-Str . Neundorfer Str. B Tro ck en ta l PLAUEN — Nach 22 Jahren endet am aß str Do Weststraße 173 e er Hainstraße nau Lessingstraße Wartberg A Ax S tr . Lessingstraße is Ka A be Peoppigstraße t- Stadtpark ckard Fried rich-E ße ra St er tr. l-S . be r e St t-B zer us t i g Am n u ß Albert- A Jö Jößnitzer platz Straße 92 Ax Chrieschwitz/ Friesenweg Schrödelstraße Hofer Str. Blaumannkavalier 03765 5595-15544 [email protected] Seite 9 raß e MOMENT MAL GERD MÖCKEL ens st Freie Presse Heute von 10 - 12 Uhr für Sie am Telefon: Das Open-Air-Festival „Rampa Zampa“ wirft dieses Jahr keine Schatten voraus – sondern farbenfrohe Fantasie-Monster. Ab heute Abend haben sie das Publikum im Innenhof der Alten Kaffeerösterei in Plauen im einoder zweiäugigen Blick, wenn drei Tage lang verschiedene Bands spielen und DJs auflegen, wenn beim Poetry Slam um die Wette gereimt wird und jede Menge Kurzfilme über die Leinwand flimmern. Dazu gibt’s einen Plattenladen, Speis und Trank sowie ein Festival der Farben zum Ausklang am Sonntagnachmittag. Die bunten Ungeheuer entwarfen und bauten (oben, von links) Doreen Kaftan, Sandra Gebhardt, Anna Bucklitzch, (unten, von links) Sandra Pecher und Vincent Rieger. $8) )5(, *(3/$17( .²&+(1 80:(/7 35$0,( TR +HDAD YTQ -@STQ VNKKDM VHQ TMRDQDM !DHSQ@F EŘQ CHD 4LVDKS KDHRSDM TMC (GMDM ADHL 2O@QDM GDKEDMũ %HLP .DXI YRQ (OHNWURJHUÁWHQ +HUG .RFKIHOG .ÙKOVFKUDQN XQG *HVFKLUUVSÙOHU PLW HLQHU (QHUJLHHIĺH]LHQ]NODVVH $ ]X ,KUHU QHX JHSODQWHQ .ÙFKH HU KDOWHQ 6LH MH QDFK $XIWUDJVZHUW ELV ]X $41 FDRBGDMJS *(6&+(1.7 *ÙOWLJ DXI GLH 6XPPH GHU (LQ]HOSUHLVH EHL $Q]DKOXQJ $XVJHQRPPHQ UHGX]LHUWH :DUH $NWLRQV SUHLVH $EKROSUHLVH JHNHQQ]HLFKQHWH 6HOHNWLYZDUH XQG EHZRUEHQH 3URVSHNWZDUH .HLQH %DUDXV]DKOXQJ (V JLOW QXU 3UÁPLH MH $XIWUDJVZHUW 3UÁPLH QLFKW LQ EDU DXV]DKOEDU XQG QLFKW PLW DQGHUHQ $NWLRQHQ NRPELQLHUEDU +RPD 6LQGHUVEHUJHU :RKQZHOW *PE+ &R .* $Q GHU 0RVFKHQPşKOH _ +RI FOTO: ELLEN LIEBNER 3647248-10-1 10 Freie Presse PLAUENER ZEITUNG RAT & HILFE NOTRUF Polizei 110 Feuerwehr und Rettungsdienst 112 Giftnotruf 0361 730730 ZAHNARZT Plauen Stadt: 18 - 19 Uhr, Dr. Volkmar Oehme, Hammerstr. 84, 03741 226165 APOTHEKEN Plauen: 8 - 8 Uhr, Apotheke in Haselbrunn, Hans-Sachs-Straße 15, 03741 527238 ALLGEMEINMEDIZIN Plauen Stadt und Landkreis Vogtland: 14 - 7 Uhr, Bereitschaft, über 116117, Sprechstunde: 15 - 18 Uhr, Bereitschaftspraxis über 116117 Elsterberg: 13 - 7 Uhr, Rufbereitschaft, 116117, 0365 412176 AUGENARZT Plauen: 14 - 7 Uhr, nur nach telefonischer Vereinbarung, DM Martina Pötzsch, Klingenthal, 037467 22197, 037467 22026 KINDERARZT Plauen: 14 - 22 Uhr, Sprechstunde 19 - 22 Uhr, FÄ Ramune Kaiser-Mykolaitiene, Klosterstraße 7, 03741 3836555 Freitag, 31. Juli 2015 Schluss mit Chorarbeit: Eckehard Rösler tritt ab Neuntklässler drehen Film-Doku 25-jährige Partnerschaft von Plauen und Siegen PLAUEN — Neuntklässler aus Plauen TIERARZT Plauen: 16 - 6 Uhr, Großtiere, TÄ Katharina Winkler, 0173 3738229 Plauen: 18 - 22 Uhr, Kleintiere, nur nach telefonischer Vereinbarung, Dr. Steffi Wilhelm, 0172 4441743, 03741 443223 Plauen Umland: 16 - 6 Uhr, DVM Gerdhold Werner, 036645 22259 Auerbach: Kleintierklinik Vogtland, Kaiserstraße 66, 03744 212471 BLUTSPENDE Reuth: Schule, Bahnhofstraße, 16 - 19 Uhr WIR GRATULIEREN Pausa: Ruth Dietzsch 91 Jahre. Oberreichenau: Elly Ranft 85 Jahre. Kornbach: Harry Seifert 83 Jahre. Pirk: Rudolf Röhn 89 Jahre. Tobertitz: Wolfgang Lenk 79 Jahre. Allen die besten Wünsche! Eckehard Rösler verabschiedet sich als musikalischer Leiter der Singakademie. Heute ist offiziell sein letzter Arbeitstag im Verein. FOTO: ELLEN LIEBNER BLITZTIPPS Heute: Plauen, Pausaer Straße, Hammerstraße, Dresdner Straße; Weischlitz, Thossener Straße und Taltitzer Straße; Möschwitz, Hauptstraße; Lengenfeld, Am Kirchsteig. Montag: Plauen, Obere Endestraße, Reißiger Straße; Weischlitz, Taltitzer Straße; Klingenthal, Auerbacher Straße, Falkensteiner Straße; Poppengrün, Oelsnitzer Straße; Dienstag: Plauen, August-Bebel-Straße, Haselbrunner Straße. Eckehard Rösler leitete über 34 Jahre die Plauener Singakademie. Heute verabschiedet sich der 73-Jährige endgültig in den Ruhestand. Doch es gibt einen Nachfolger. VON RENATE GÜNTHER PLAUEN — Das Konzert mit dem briti- schen Tenor Paul Potts und den Leipziger Philharmonikern war Eckehard Röslers letztes gemeinsames Projekt mit der Plauener Singakademie. Er hatte den Chor über Monate auf das Großereignis vorbereitet. Die 75 Sängerinnen und Sänger nutzten das Konzert, um ihren langjährigen musikalischen Leiter würdevoll zu verabschieden. Heute ist der letzte offizielle Arbeitstag des Generalmusikdirektors. „Es ist die Zeit gekommen, aufzuhören“, sagt Rösler. „Eigentlich wollte ich mich langsam in die zweite Reihe zurückziehen und bei Bedarf hier und da noch Hilfestellung ge- ben. Aber ich habe gespürt, dass diese Idee bei einigen Chorsängern nicht auf Zustimmung gestoßen wäre. Also lasse ich es lieber sein.“ Rösler hatte immer eine gewisse Vorstellung von Chorarbeit und pflegte deshalb gern einen kritischen Ton. Das sei nicht unbedingt bei jedem gut angekommen, weiß er. „Mir hat beispielsweise nicht gefallen, dass von manchen Sängern zusätzliche Proben abgelehnt wurden. Eine Chorprobe pro Woche – mehr wollten sie nicht.“ Rösler war es immer wichtig, möglichst viele Sänger auf der Bühne zu haben. Deshalb störte es ihn, dass nie alle 75 Sänger zu den Proben kamen, dass oft 15 bis 20 fehlten. Das behinderte die kontinuierliche Arbeit. Für Rösler war die Qualität des Gesanges das Wichtigste, der Chor habe jedoch die Vereinsarbeit in den Mittelpunkt gestellt. „Diese Differenz hat mich bestärkt, jetzt aufzuhören“, so Rösler. Vereinsvorsitzender Andreas Seidel sagt dennoch: „Wir haben uns im Guten getrennt. Uns hat eben oft gestört, dass nur Röslers Wort galt. Was er sagte, musste gemacht werden. Trotzdem meine ich, dass es insge- samt eine gute Zusammenarbeit war.“ 1972 hatte Rösler zunächst mit 13 Sängern begonnen, 1973 waren es bereits 50. 1975 war die Sangesvereinigung bereits „Chor der Oberstufe’“ mit dem Prädikat sehr gut. 1981 bekam der Chor den Status Singakademie zuerkannt. Wenn der studierte Pianist und Dirigent Eckehard Rösler heute zurückblickt, fallen ihm große kulturelle Ereignisse ein, die auch unter seiner Mitwirkung zustande gekommen waren. Neben unzähligen Inszenierungen des Musiktheaters gab es auch regelmäßige Konzerte, die die Singakademie allein oder mit Solisten des Opernchores bestritt. „Bis 2007 gab es jedes Jahr ein großes Chorkonzert. Danach stand nur noch das Weihnachtskonzert auf dem Plan“, resümiert er. Inzwischen ist Eckehard Röslers Nachfolge geregelt. Am 3. September 2015 wird Andreas Pabst zum ersten Mal vor der Plauener Singakademie stehen. Der 35-jährige Dirigent, Pianist und Arrangeur ist gebürtiger Chemnitzer, lebt in Dresden und war bis jetzt Künstlerischer Leiter der Singakademie Chemnitz. gehen unter die Dokumentarfilmer: Die Sächsischen Ausbildungs- und Erprobungskanäle (SAEK) Plauen führen im Auftrag der Stadtverwaltung mit der Plauener MontessoriOberschule ein Filmprojekt durch. Mit den Schülern der Klasse 9 entsteht nach Angaben der SAEK eine Doku über die 25-jährige Partnerschaft zwischen Plauen und Siegen. So dokumentieren die Schüler unter anderem, wie Siegen nach der Wende den Aufbau einer demokratisch geprägten Stadtverwaltung in Plauen unterstützt hat, teilen die SAEK mit. Zudem kommen Menschen zu Wort, die die Partnerschaft auf den Weg gebracht oder sich anderweitig darum verdient gemacht haben – wie der ehemalige Plauener Oberbürgermeister Rolf Magerkord und der langjährige Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft Plauen, Hellfried Unglaub. Auch Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer kommt zu Wort. Verbunden werden die Interviews durch Szenen, in denen die Schüler als Schauspieler vor der Kamera stehen. Der Film soll bei den Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum uraufgeführt werden. (em) VORTRAG Projekt kämpft gegen die Wüste PLAUEN — Der Initiator des Projektes „Früchte für Torodo“, Gilbert Kafando, wird heute, 19 Uhr, in Plauen im Gemeindehaus Herz Jesu an der Thomas-Mann-Straße 5 in Wort und Bild über die ersten „Früchte“ berichten. Die Arbeiten hatten vor mehr als vier Jahren begonnen. Das Projekt engagiert sich gegen das Vordringen der Wüste in die Wohnsiedlungen in Burkina Faso. Der Vortrag ist öffentlich. Spenden für das Projekt werden heute in der Veranstaltung entgegengenommen. (bju) A N ZE IG E N Traueranzeigen 2w?ÆÆM?Ãu 8à ÛÆÆj MÆWja jj³ jÃÃ^ aà aj Caj Æj w?~ Øa aj^ Æj ?jÆ ~jj~ϳ !?W ØÃåjà Øa ÆWßjÃjà Ã?jÏ jj ßà MÆWja Þ ØÆjÃj ÃØajà jÃà ?W ®®jÃÏ ».ÏØ» ~jM³] Ñ糦¦³¦yÑ ~jÆϳ] Ö¦³çʳÖç¦y ?Ï?Æ ?Ø~CÃÏj J Ö˳¦ç³¦ËË b Ö³çʳÖç¦y ' $&( Ïjwjà 0Ã?Øjà -?? ?Ø~CÃÏj jÞ Ï .Ïjw?j^ áj Øa já ?ÃWj Ï -Æ?j !?j ?jà ~j¡Ã~j ,' %#, %' . -2% j ¡~WjÏ ajà MÆWja?j MjÆÏjÏ ? .?ÆÏ?~^ aj o³ Ø~ØÆÏ Öç¦y ?M ¦Ö³çç 2à ?Øw aj ?Ø®ÏwÃjaw +?Øj³ 7 Ã?åÆ®jaj MÏÏj ßà ?MåØÆjj³ ÆÏjà 0Ã?Øjà ÛÃ~j ®®jÃÏ Ï ?j !Ã? ®®jÃÏ Ï ?j +?Øj^ Ø Öç¦y " "!" 0( ) ." " ) " / )0(" (1") 1.(/ ! !)+ " ' ..)+ -2% .! %22 ( . ! ($ " $ ' ( "1 ." +(" )( !+ ! # 3648852-10-1 j 0Ã?ØjÃwjjÃ Ï ?ÆWjjajà 2ÃjMjÆjÏåØ~ wajÏ ? 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Die „Freie Presse“ führte mit Lenk das letzte Interview als Landrat. Dreimal direkt gewählt Geboren in Limbach-Oberfrohna, wuchs Tassilo Lenk im vogtländischen Auerbach auf. Nach dem Abitur dort studierte er bis 1972 an der Humboldt-Universität Berlin Veterinärmedizin. Lenk ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter. Seit 1979 ist er in Adorf zu Hause. Seine Doktorarbeit schrieb der Tierarzt zum „Wundinfektionsgeschehen in Bullenmastanlagen mit Einraumlaufställen und Betonspaltenböden unter besonderer Berücksichtigung einer prophylaktischen Schwanzamputation“. 2003: Der Vogtland-Kutscher mal nicht am Zügel – sondern bei einem Festumzug in Markneukirchen mit Gattin Christine. Erstmals zum Landrat wurde Lenk im März 1993 durch ein Votum des Kreistages Oelsnitz, der ihn nach dem Ausscheiden von Bernd Abele kommissarisch berief. Lenk arbeitete seit 1990 als Amtstierarzt der Oelsnitzer Kreisverwaltung. 2008: Bei einer Theateraufführung anlässlich „200 Jahre Grimms Märchen“ in seiner Lieblingsrolle. Ein Amt, das Lenk nie antrat: 1994 wurde der Christdemokrat zum Landrat des Elstertalkreises gewählt, der im Zuge der Kreisreform gebildet werden sollte. Die Wahl wurde nach einer Klage Reichenbachs gegen die Reform für nichtig erklärt. 2003: An der Seite von RTL-Moderatorin Ulrike von der Groeben blühte Lenk bei jeder Sportgala auf. Mit Bildung des Vogtlandkreises 1996 wurde Lenk zu dessen ersten und bisher einzigen Landrat gewählt. 2002 und 2008 bestätigten ihn die Vogtländer – mit dem jeweils besten Ergebnis aller sächsischen Landräte. 2002: Ungezählte Bänder durchschnitten: Mit Ex-Ministerpräsident Milbradt und Alt-Bürgermeister Reiner Schneidenbach auf dem Klingenthaler Markt. Wenn er will, kann Tassilo Lenk (CDU) Sätze sagen, die keiner versteht. Als die „Freie Presse“ den scheidenden Landrat bat, in der Vogtland-Arena Bilanz seiner Amtszeit zu ziehen, blieben Rainer Räch und Uwe Selbmann zum Glück davon verschont. Tassilo Lenk sprach Klartext über.... Schon in seiner Zeit als Landrat des Kreises Oelsnitz ist Tassilo Lenk ein Meister großer Gesten gewesen... FOTO: VOLKER DWORZSAK/ARCHIV ...deren Repertoire er heute aus dem Effeff beherrscht – hier während des Interviews, das im Schiedsrichterturm der Vogtland-Arena stattfand. ...seinen Abschied aus dem Amt. Ich kann mit dem Thema gut umgehen. Ich sehe das ganz demütig und gehe dankbar aus dieser Zeit heraus. ...seinen politischen Stil, der nicht nur Anhänger fand. Ich habe mich jedenfalls einer Diskussion nie verweigert und kein Thema gescheut – klar, da bekommt man auch mal etwas ab. ...den teurer und später fertig werdenden Bau der neuen Verwaltungszentrale im ehemaligen Kaufhaus Horten in Plauen. Horten ist für sich gesehen richtig, weil der Landkreis eine zentrale Verwaltung haben muss und für Plauen ein bedeutsames Gebäude erhalten wird. Wir bekommen trotz der Kostenentwicklung 546 Mitarbeiter in hoher Effizienz dort zusammen. Ich bleibe dabei, dass Horten zu den kostengünstigsten Verwaltungsbauten in Sachsen gehört. Den Gegenbeweis hat bisher niemand angetreten. ...den Elsterradweg. Seit 30 Jahren renne ich auf dem Ab- 2015: Landrat Tassilo Lenk schaut auf sein politisches Lebenswerk zurück. Die Vogtland-Arena ist „mein Baby“, beFOTOS: CHRISTIAN SCHUBERT (2), HARALD SULSKI (2), HELMUT SCHNEIDER, ECKHARD SOMMER kennt er. schnitt entlang, der für Radfahrer gesperrt bleiben soll. Meine Güte. Radfahren ist nichts anderes als landschaftlich orientiertes Bewegen. Der Elsterradweg ist um einiges länger, er muss kommen, er wird kommen. ...die Vogtland-Arena. Das ist die Anlage mit der höchsten internationalen Ausstrahlung für das Vogtland und unstrittig auch mein Baby. Da hängt man dran. ...den bewegendsten Moment seiner Amtszeit. Das war im Januar 2007, als der Anruf kam, dass der tschechische Skiverband seinen in Harrachov ausgefallenen Skisprung-Weltcup in Klingenthal austragen möchte. Was für eine große Geste für die Schanze, die immer deutsch-tschechisch gedacht war. In zwölf Tagen organisierte der VSC den Wettkampf, zu dem – an einem Mittwochabend – 20.000 Menschen kamen. ....die größte Enttäuschung. Wir standen vor dreieinhalb Jahren nah davor, mit einem privaten Institut ein europäisches Herztransplantationszentrum nach Bad Elster zu holen – vermittelt durch Bundesminister a. D. Wolfgang Clement, der bei einem Wirtschaftstag in Bad Elster gewesen war und den ich gefragt hatte, was er sich für den Wettiner Hof vorstellen könnte. Alles war weit gediehen und vorbereitet für die 50-Millionen-Investition. Dass die Pläne dann an Einsprüchen und Widerständen aus dem Umfeld sächsischer Kliniken und Krankenkassen scheiterten – daran habe ich lange laboriert. ...sein Selbstverständnis als Landrat. Ich habe meine Aufgabe jeden Tag so gesehen, dass ich zentral dafür verantwortlich bin, dass es den Menschen im Vogtland besser geht. Das war mein Motiv und eine unglaubliche Motivation. ...die Aufgabe, eine 1000-MannBehörde zu leiten. Schwierig. Ich bin wenig an die Mitarbeiter rangekommen und habe mich auf die Dezernenten verlassen. Ihnen habe ich versucht mitzugeben, was mir wichtig war: Wir sind Dienende. Wir müssen uns freuen, wenn es den Menschen besser geht. Ob es angekommen ist... (hebt beide Hände). ...Freunde in der Politik. Habe ich keine gehabt und keine verloren. Freunde findet man nicht in der Politik. Respekt ja, den empfinde ich vor vielen Leuten, aber das ist etwas anderes. ...sein politisches Credo. Um das Glück der Senioren musst du dich nicht kümmern, wenn du ihnen sagen kannst, dass für ihre Enkel hier gesorgt ist. Wirtschaftsansiedlungen hatten deshalb immer Priorität für mich. ...seine Pläne für den Ruhestand. Ich habe zu tun. Zunächst bin ich noch Präsident des Leichtathletikverbandes Sachsen. Dann habe ich eine Liste für mich von Dingen, die liegen geblieben sind. Allein wenn ich die abarbeite, habe ich drei Jahre zu tun. Wissenschaftlich vertiefen möchte ich für mich ein hochaktuelles, aber unterschätztes Thema: die Frage, was Präventionsmedizin bewirkt – und was wir in unserer Kurregion aus diesen Erkenntnissen machen könnten. Und ich will mir Freizeit gönnen und Freude schaffen, mit den Enkeln, durch Lesen, Sport treiben, Musik hören. Es gab für mich in den letzten Jahren zu 95 Prozent im Grunde kein privates Leben. Ich muss mit Riesenrespekt Danke sagen, dass meine Familie das so mitgemacht hat. ...Memoiren. Ich habe 60 Ordner mit Reden, die ich gehalten habe und alle Terminbücher. Über lange Zeit habe ich zu jedem Termin eine Notiz angefertigt. Ich nehme mir vor, einige Dinge aufzuschreiben – für meine Familie. ...seinen Nachfolger. Ich schätze Rolf Keil als bodenständigen, ruhigen Menschen. Er passt in die Welt. Ich wünsche ihm, dass er Kraft hat, die immer neuen Probleme, die in diesem Amt auftauchen, zu meistern. Ihn erreicht jetzt die volle Dimension dieser Aufgabe. Unfehlbar: In keiner der 143 Kreistagssitzungen seiner Amtszeit hat der Landrat gefehlt. Unter seiner Leitung wurden 2460 Beschlüsse gefasst. KOMMENTAR Das Maß der Dinge VON UWE SELBMANN [email protected] M isstrauisch, kritikempfindlich, machtbewusst – so hat man Landrat Tassilo Lenk in den Jahren seiner Amtszeit auch erlebt. Zu Journalisten hatte er stets ein distanziertes Verhältnis – was durchaus auf Gegenseitigkeit beruhte. Heute ist es an der Zeit festzuhalten: Er war der bisher beste Mann in dieser Funktion. Noch gibt es dafür keinen Vergleich. Aber er hat zweifellos viel erreicht und noch mehr von sich und anderen verlangt – mitunter ohne Rücksicht auf Kosten und Verluste. Dreimal wählten ihn die Vogtländer mit dem besten Ergebnis aller Landräte Sachsens. Sollten ihm nach seiner Amtszeit von Kreisräten Fehler vorgehalten werden, muss man wissen, dass diese auch ihr Versagen waren: Was Lenk wollte, fand stets breite oder stillschweigende Billigung. Den Spielraum wird kein Nachfolger mehr haben. Und sich trotzdem am Vorgänger messen lassen müssen. Was Sie dem Landrat noch sagen wollten (aber bisher nicht zu sagen wagten) Sören Voigt, CDU-Vorsitzender Vogtland: Mich hat immer seine rhetorische Fähigkeit beeindruckt, mit der er seine Meinung vertreten und Interpretationsspielraum gelassen hat. Als Alpha-Tier hat er sich bezeichnet, dessen Schwäche Teamspiel ist. Enge Weggefährten bedauerten das, andere schätzten es. Dieter Kießling, CDU-Fraktionschef im Kreistag: Ich schätze am Landrat sein Charisma und seine ausdrucksstarke Rhetorik. Ich wünsche ihm, dass er im Rückblick auf seine Tätigkeit und das Geleistete erkennt, dass gute Berater diejenigen sind, die ihm in der Sache kritisch und ehrlich gegenüber standen. Lutz Kätzel, SPD-Fraktionschef im Kreistag: Meist war der Landrat ein scharfer Hund. Oft war er ein sturer Hund. Selten war er ein Schweinehund. Nie war er ein fauler Hund. Für die Katz’ waren 22 Jahre Landrat mit Dr. Lenk nicht. Aber aufpassen musste man bei ihm immer wie ein Luchs. Cornelia Panzert, Kommunalamtsleiterin der Kreisverwaltung: Für mich war seine Arbeitsintensität und Effektivität bewundernswert. Manche Unterschrift unter belastende Bescheide mussten wir uns erkämpfen, denn sein Anliegen war es, durch Überzeugung auf die „kommunale Familie“ einzuwirken. „Respekt hatte ich immer“ Alexander Ziron, Geschäftsführer VSC Klingenthal: Wir sind oft aneinandergeraten, weil wir zwei Sturköpfe sind, die keinen Zentimeter zurückgehen können. Dabei hatten wir durchaus die gleichen Ziele – er aber eben noch das Politische zu beachten. Das ist mir erst spät bewusst geworden. Respekt hatte ich immer. FOTO: H. SULSKI/ARCHIV „Manche Unterschrift mussten wir erkämpfen“ FOTO: G.BRAND/ARCHIV „Meist war er ein scharfer Hund“ FOTO: H. SULSKI/ARCHIV „Gute Berater sind in der Sache kritisch“ FOTO: H. SULSKI/ARCHIV „Danke für eine lehrreiche Zeit“ FOTO: F.MARTIN/ARCHIV FOTO: CDU VOGTLAND UMFRAGE: Langjährige Weggefährten und Mitarbeiter von Tassilo Lenk über den Menschen, den sie als Chef und Vorgesetzten erlebt haben „Geduldsfaden wirkt erst jetzt“ Kerstin Büttner, Sprecherin der Kreisverwaltung: Nach der Wahl 2002 hat der Bürobereich dem Chef einen „Geduldsfaden“ geschenkt. Er hing in seinem Arbeitszimmer, aber die Wirkung tritt erst jetzt ein. Ich wünsche ihm für den Ruhestand, sich aufs Leben einzulassen und zu genießen, wie wunderbar Familie ist. 12 Freie Presse VORSCHAU WOHIN Freitag, 31. Juli 2015 Ab heute ruft für drei Tage der Berg ab 14 Uhr im Festzelt. Eberhard Horner moderiert und präsentier, volkstümliche Blasmusik. Ab 20 Uhr gibt es eine Bergfestparty mit der Band Borderline. Der Sonntag beginnt ab 10 Uhr mit einem Frühschoppen auf dem Bergfestplatz. Dazu hat sich der Obervogtländische Modellsportclub aus Wernitzgrün mit Vorführungen seiner Flieger angesagt. Das Bergfest in Markneukirchen ist eines der größten Volksfeste im Vogtland. Zur 45. Auflage gibt es Meisterschaften, viel Musik und einen Festumzug. Seit 23 Jahren bereichert ein Öko- und Bauernmarkt das Programm. Maskottchen Mylie begrüßt am Wochenende alle zum Freibad-Jubiläum in Mylau. FOTO: GERD BETKA VON GABRIELE SKROBANSKI MARKNEUKIRCHEN — Heute JUBILÄUM Mylau feiert 120 Jahre Freibad MYLAU — 120 Jahre Mylauer Freibad sind am Wochenende Anlass zum Feiern. Maskottchen Mylie begrüßt dazu Alt und Jung im 1895 eingeweihten Bad, das idyllisch am Göltzschtal-Wanderweg liegt. Kerstin Platzer und der Freibadförderverein haben ein buntes Programm auf die Beine gestellt. Rund geht es im Wasser, auf der Wiese und auf der Rollbahn. Am Samstagnachmittag locken Tombola, Segway Parcours und Kinderschminken. Die Netzschkauer Wasserballer präsentieren sich, ebenso die Kita „Mischka“ . Um 16 Uhr ruft eine Modenschau, um 17 Uhr ein Gaudi-Turmspringen. Dustlane aus Gera/Erfurt und die New Cheyenne Band aus Chemnitz spielen am Abend. Ein Lampionumzug mit der FFW Mylau ist ebenso geplant wie eine faszinierende Lasershow. Der Familientag am Sonntag startet um 10 Uhr mit einem Frühschoppen und den Netzschkauer Musikanten. Um 11 Uhr beginnt das MenschenkickerTurnier. Nach der Neptuntaufe um 13 Uhr gibt’s Schnuppertauchen und Judo-Vorführungen. Um 15.30 Uhr gibt es im Festzelt eine Versteigerung. (gb) DER EINTRITT zum Badfest kostet 2 Euro für Kinder bis 14 Jahre und 3 Euro für Erwachsene. Dauer- und Familienkarten haben am Festwochenende keine Gültigkeit. BÜHNE Falkenstein: Bürgersaal im Rathaus, Willy-Rudert-Platz 1, Kabarett Die Radieschen: Normal Null, im Rahmen des 1. Falkensteiner Musik- und Kleinkunstsommers, 19 Uhr MUSIK Auerbach/V: Göltzschtalgalerie Nicolaikirche, Alte Rodewischer Straße 2, Festival Mitte Europa, Die Zauberflöte - Meisterklasse für Gesang mit Manfred Schmidt, Tobias Krampen und Thomas Thomaschke, 19.30 Uhr Bad Elster: Kunstwandelhalle, Badstr. 6, Der große Heinz Erhardt-Abend, heitere Hommage mit Musik mit Hanno Loyda, Oranienburg, im Rahmen des 20. Chursächsischen Sommers, 19.30 Uhr, 037437 53900 Abend startet auf dem Oberen Berg in Markneukirchen das Bergfest. Für drei Tage hat der Erste Traditionsverein Markneukirchen/Berg ein abwechslungsreiches Programm angekündigt. „Freie Presse“ nennt einige der Eckdaten. Band-Contest: Mit dem Wettbewerb, der zum zweiten Mal stattfindet, wird heute Abend, 20 Uhr, das Fest auf dem Oberen Berg eröffnet. Mit dabei sind sechs Gruppen: Scream for Blood aus Klingenthal, Back to Rock Bottom aus Ellefeld, Phoenix aus Falkenstein, Sprühjehagdes aus Adorf, Station 23 aus Plauen und Duralane aus Markneukirchen. Eintritt: 4 Euro, ab 21 Uhr 5 Euro. Zum Bergfest in Markneukirchen ist der Festumzug, hier ein Foto von 2014, der Höhepunkt. Er wird von Vereinen der Stadt und aus den Ortsteilen gestaltet. FOTO: ECKHARD SOMMER/ARCHIV Musik: Vom Kaffeetrinken bis zum Dämmerschoppen, von Ernst Mosch bis Slavko Avsenik, heißt es Naturmarkt: Beim 23. Öko- und Bauernmarkt des Landschaftspflegeverbandes Oberes Vogtland sind am Samstag von 8 bis 16 Uhr mehr als 60 Direktvermarkter und traditionelle Handwerker dabei. Das Angebot reicht von Hofkäsereien, Obst und Gemüse bis zu frischer Naturkost. Außerdem gibt es Pilze aus ökologischem Anbau. Kulinarisch werden Straußenschinken, Pilzpuffer, eingelegter Ziegenkäse und noch vieles mehr angeboten. Besucher können einem Schnitzer, Schmied und Korbmacher über die Schulter schauen. Um 11 und 13 Uhr gibt es Märchen für Kinder. Um 14 Uhr erfolgt die Preisverleihung des Internationalen Holzbildhauersymposiums Flur 2015. Pferde und Holz: Der 14. PferdeHolzrückwettbewerb beginnt am Samstag, 9 Uhr. Das Rücken von Baumstämmen über einen Parcours mit Hindernissen auf Zeit – diese Aufgabe müssen die Teilnehmer bewältigen. Gleich daneben wird zum Berger Pferdemarkt eingeladen. Zug-, Arbeits- und Reitpferde können gemustert, probiert und per Handschlag erworben werden. Die 8. vogtländische Holzknecht-Meisterschaft mit Stammweitwurf, Sägen, Stapeln, Spalten steht im Anschluss an den Rückwettbewerb an. MUSIKALISCHE LESUNG UNTERHALTUNG OPENAIR KONZERT AUSSTELLUNG Schauspieler tritt mit Band auf Bad Brambach feiert Lampionfest Konzert mit den Olympics in Pausa Orgelsommer in Elsterberg Keramik vom Barock bis heute PLAUEN — Zur musikalischen Lesung BAD BRAMBACH — Zum Lampionfest PAUSA — Die Gruppe Olympics aus laden der Plauener Schauspieler Jörg Simmat und die Plauener Band „Nett so laut“ morgen in den idyllischen Garten der Weberhäuser an der Bleichstraße ein. Was genau wird geboten? Vertonte und gelesene Texte, gemixt mit ausgewählter Musik, wobei hier der Bandname Programm ist. Die Veranstaltung startet um 20 Uhr. Der Eintritt kostet 10 Euro. (sasch) wird morgen ab 14 Uhr rund um den See an der Festhalle in Bad Brambach eingeladen. Neben Kinderangeboten im Kurpark und einem Gaudi-Badewannenrennen auf dem Teich werden die Original Thüringer Bergspatzen sowie die Blaskapelle Junges Egerland für Stimmung sorgen. Zum Abschluss spielt die Band Simultan und es gibt ein großes Feuerwerk. (gsi) Plauen ist morgen zu Gast im Malzhof des Heimatecks neben dem Pausaer Rathaus. Ab 18 Uhr kommen Freunde und Fans der Musik der 1960er und 1970er Jahre auf ihre Kosten. Titel wie „Proud Mary“, „Mississippi“ oder „It Never Rains in California“ sind nur einige der Hits, die zu hören sein werden. Das historische Ambiente des Heimatecks lädt auch zum Tanzen ein. (bju) ELSTERBERG — „Orgel zu zweit“ – so heißt es am Sonntag in der Laurentiuskirche Elsterberg. Solveig Weigel und Christopher Lichtenstein aus Herzberg/Elster spielen an diesem Abend für die Besucher vierhändig. Es ist ein Konzert in der traditionellen Reihe „Orgelsommer“. Diese wird von der Laurentius-Kirchgemeinde Elsterberg organisiert. Das Orgelkonzert beginnt am Sonntag um 19 Uhr. (bju) SELB — Eine Sonderausstellung unter dem Titel „Europäische Lebensart – Keramik vom Barock bis heute“ wird heute, 18 Uhr, im Porzellanikon Selb eröffnet. Dieses von der EU geförderte Projekt, an dem 24 Partner aus elf Ländern beteiligt sind, ist ein besonderes Highlight im Ausstellungsprogramm der Einrichtung. Bis zum 15. November besteht Gelegenheit, die Schau zu besichtigen. (bju) Auerbach/V: Awo Jugendzentrum High life, Eisenbahnstraße 49, HL kulinarisch: Burger vom Grill, 15 Uhr; Coffeelounge, 15-17 Uhr Jugendhaus City-Treff, Breitscheidstr. 33, Futtertreff: Wunschessen, 17-19 Uhr, 03744 308686 Schülerfreizeitzentrum, A.-Schubert-Str. 19, Kreativnachmittag: Häkelblumen, 10-17 Uhr Herlasgrün: Fahrbibliothek, Gemeinde Bauhof, 10-10.45 Uhr Klingenthal: Tierpark, Amtsberg 22, 10-18 Uhr, 037467 22397 Mühlleithen: Sommerrodelbahn, Rodeln, bei trockenem Wetter, 13-17 Uhr Oelsnitz: Jugendzentrum „Halle“, Alte Reichenbacher Straße 27, Offener Treff/Breitensportangebot, 15.30-19 Uhr Kinderzentrum „Goldene Sonne“, RudolfBreitscheid-Platz 1, Offener Treff, 13-18 Uhr Rodewisch: Kinder- und Jugendfreizeittreff, Busbahnhof 3, Offener Treff, 14-20 Uhr; Rommé-Runde mit Aufschreiben, 15 Uhr, 03744 48426 Thoßfell: Fahrbibliothek, Grundschule, 11.30-12.30 Uhr Kaffeemühlen im Lauf der Zeit; Fachwerkmodelle, 14 Konstruktionsmodelle; Arbeits- und Lebensweise der Landbevölkerung und Schaumagazin Eiserne Öfen, 10-17 Uhr, 037422 2136 Limbach: Goldmuseum und Naturalienkabinett Buchwald, Wiesenweg 1 a, Naturgoldfunde aus der Göltzsch, sowie mineralogische, naturkundliche und kulturgeschichtliche Exponate, 13-18 Uhr, 0174 3887498 Markneukirchen: Framus Museum, Adorfer Straße 25, 200 Instrumente, Produktion der Framus-Werke von 1946 bis Ende der 70er-Jahre, 10-17 Uhr Historisches Sägewerk, Trobitzschen 14, Historische Kataloge vogtländischer Musikinstrumentenhersteller und -händler, 10-16 Uhr Hüttels Musikwerkausstellung Wohlhausen, Hauptstraße 10, Mechanische Musikinstrumente, 9.30-16 Uhr Musikinstrumentenmuseum, Bienengarten 2, Geschichte des Instrumentenbaus, 10-17 Uhr Mehltheuer: Kleinstes Musikinstrumenten-Museum, Hohe Straße 9, 1500 Raritäten inklusive 350 historischer Musikinstrumente, 9-12 Uhr, 037431 4159 Morgenröthe-Rautenkranz: Raumfahrtmuseum, Bahnhofstraße 4, Deutsche Raumfahrtausstellung, 10-17 Uhr, 037465 2538 Oelsnitz: Historisches Archiv des Vogtlandkreises, Schloss Voigtsberg, Schlossstraße 32, Das Durchschleusungslager, Oelsnitz 1945 bis 1951, 9-12 Uhr Schloss Voigtsberg, Schlossstraße 32, Tizian, Cranach und der Heilige Georg - Die Altmeister auf dem Schloss; Mineraliengewölbe Oelsnitz, vogtländische Mineralien, vogtländischer Bergbau und deren Geschichte; Illusorium, Dauerausstellung zum Lebenswerk von Buchillustratorin Regine Heinecke, 11-17 Uhr; Vernissage: Hautnah & Hochmodisch - 150 Jahre Miederwarenproduktion, 17.30 Uhr Zoephelsches Haus, Grabenstraße 31, Heute schon gelacht, Karikaturen von Christine Kraus, Helmbrechts, 9-16 Uhr Reichenbach: Neuberin-Museum, Johannisplatz 3, Der Maler Günter Horlbeck - Die Schenkung, Bilder - entstanden zwischen 1971 und 1997, 10-16 Uhr, 03765 21131 Schneckenstein: Vogtländisch-böhmisches Mineralienzentrum, Zum Schneckenstein 44, Mineralien und Gesteine, 10-17 Uhr SONSTIGES A N ZE I G E PARTY Plauen: Alte Kaffeerösterei, Hans-SachsStraße 49, Rampa Zampa-Open Air, 20 Uhr The Ranch, Eugen-Fritsch-Str. 7, Andy Frasco & the U. N., Rock ’n’ Soul und Party Blues, 22 Uhr KINDER UND FAMILIE Plauen: Falknerei Herrmann, Pfaffengutstraße 4, Flugvorführung, 15 Uhr Jugendzentrum Oase, Dr.-Karl-Gelbke-Str. 1, Teeniebereich, offener Treff/Schmuck-Workshop, 14.30-19 Uhr; Oase-Keller, offener Treff, 15-22 Uhr Kinder- und Jugendhaus eSeF, Seminarstraße 4, Kinderzentrum, offener Treff/Ferienquiz, 13-19 Uhr; Jugendzentrum, offener Treff mit Kochen eines Wunschessens, 14-21 Uhr Stadt-Galerie, Postplatz 1, Ferienaktion „Kleine Ritter, große Abenteuer“, Erkunden einer Ritterburg, Bastelstraße, 10-17 Uhr Adorf/V.: Klein Vogtland - Botanischer Garten, Waldbadstraße 7, Sehenswürdigkeiten nachgebaut, Miniaturschauanlage und Botanischer Garten, 10-18 Uhr Der Festumzug: Der Umzug wird sich am Sonntag ab 13.30 Uhr auf dem Stellplatz gegenüber dem Festplatz formieren und soll sich ab 14 Uhr über den Oberen Berg in Bewegung zu setzen. Landwirtschaft im Vogtland, vom Pferdegespann über die Ostblocktechnik bis hin zum Hightech-Landwirtschaftsgerät, lautet das Thema des Festumzugs. Dazu wird es Vorführungen der Geräte auf dem Festgelände geben. Angeführt wird der Festumzug in diesem Jahr von der Stadtkapelle Oelsnitz. Auch etliche Kutschen und Landwirtschaftsgeräte, gezogen von Pferden, sind zu sehen. Nach dem Umzug wird die Stadtkapelle Oelsnitz unter dem Motto „Hier spielt die Musik“ für Unterhaltung sorgen. "," #((0(! " " ' ),-! -! -! .), ( ' "(.(-! !,! ' "!)! -! - % ! ( --), ,( 2$$ (,!),! !!! 3641745-10-1 AUSSTELLUNGEN Plauen: Erich-Ohser-Haus - Galerie e.o.plauen und Archiv, Nobelstraße 7, Zukunftsvision & Gegenwartssinn, Ausstellung zum Schaffen des bekannten Plauener Zeichners Erich Ohser (freier Eintritt), 13-17 Uhr Galerie im Malzhaus, Alter Teich 7 - 9, Not dark yet - Nicolas Wouters (Belgien), Comics und grafische Novellen, 13-18 Uhr, 03741 15320 Vogtlandmuseum, Nobelstr. 9-13, Napoleonzimmer/vogtl. Malerei (freier Eintritt), 13-17 Uhr Adorf: Klein Vogtland - Botanischer Garten, Waldbadstr. 7, Bekannte und berühmte Vogtländer, Informationstafeln, 10-18 Uhr Perlmuttermuseum, Freiberger Tor, Stadtgeschichte/Perlmutter, Lebensweise der Flussperlmuschel, Perlenfischerei im Vogtland und Perlmutterwarenherstellung, 9-12, 13-17 Uhr Auerbach: Museum, Schlossstraße 11, Dauerausstellung Flucht, Vertreibung, Neubeginn, sowie zur Stadtgeschichte; Sonderausstellung: Als Ostern noch eingeschult wurde ..., sowie kleine Sonderschau kunstvoll verzierter Ostereier; Geschichte der Auerbacher Straßennamen Teil II, 13-17.30 Uhr, 03744 835513 Bad Brambach: Schloss Schönberg, Schlossplatz 1, Panorama - Provence im Festsaal Bilder von Frank H. Zaumzeil; „Schmuck und Malerei“ von Michael Franke, 14-18 Uhr Bad Elster: Kunstwandelhalle, Badstr. 6, Tanz des Lebens, Malerei, Grafik, Fotografie & Intermediales von inesj.plauen, 14-17 Uhr, 037437 53900 Erlbach: Obervogtländisches Dorfmuseum, Lindenplatz 15, Bogenmacher und Geigenfertigung, Eintritt frei, 14-16 Uhr Eubabrunn: Freilichtmuseum, Waldstr. 2 A, Arbeits- und Lebensweise der Landbevölkerung, 10-17 Uhr Landwüst: Freilichtmuseum, Rohrbacher Straße 4, Frisch gemahlen! - Verkehr: Am Samstag und Sonntag gibt es eine Änderung der Verkehrsführung zum Oberen Berg in Markneukirchen. Zum Festplatz geht es über die Kreisstraße aus Richtung Wernitzgrün als Einbahnstraße. Stadteinwärts über die Zimmerloh als Einbahnstraße. » www.bergfest-markneukirchen.de Plauen: Siedlerverein Plauen-Sorga, Weißdornweg 21, Sommerfest, Eröffnung mit dem Siedlerchor, 19 Uhr; Jugendschalmeienorchester, anschließend Lampionumzug, 20-21 Uhr Grünbach: Festgelände an der Turnhalle, Rathausstraße, Kirmes, Seniorennachmittag, 16 Uhr; Eröffnungsparty mit M.S.Te, 20 Uhr Kinderspielhaus und -fahrschule, Siehdichfürer Straße 2 a, Start Kirmesumzug der Vereine, danach Fassanstich, 18 Uhr, 03745 751650 Markneukirchen: Festwiese Oberer Berg, Bergfest: de wois of neikirng 2.0, Band Contest mit 5 Bands, 21 Uhr Zwota: Kirchstraße/Schulplatz, Zwoticher Körbe, Eröffnung mit dem Theaterdorf Zwota und dem Stück Dr unerwartete Körbebesuch, 19 Uhr; großer Lampionumzug mit Musik und anschließendem Lagerfeuer sowie Tanz im Festzelt mit MRB-live, 20 Uhr Plauen: Katholisches Gemeindehaus Herz Jesu, Thomas-Mann-Straße 5, Vortrag über das Projekt „Früchte für Torodo“, Kampagne gegen das Vordringen der Wüste in die Wohnsiedlungen in Burkina Faso, Referent: Initiator Dr. Gilbert Kafando, 19 Uhr Adorf: Begegnungsstätte, Schillerstr. 23, Kräutervortrag, 14-15.30 Uhr Auerbach: Unterhalb Schlossturm, Internationaler Biathlon-Team-Wettbewerb sowie Après Ski Party mit Da Gaudibu, 18 Uhr Bad Brambach: Therapie-/Wohlfühlzentrum, Badstr. 47, Gef. Wanderung zum Schloss Schönberg mit Schlossführung, 13.30 Uhr Eubabrunn: Riedelhof, Zur Waldschänke 2, Holzbildhauersymposium, Künstlern bei der Arbeit über die Schulter schauen, 10 Uhr Markneukirchen: Bistro Service Center Stark, Gewerbepark 3, Skat-Abend, 19 Uhr Oelsnitz: Spartenheim, Stephanstraße, Preisskat, 19 Uhr Schöneck: Bikewelt, Skihang, Vogtland Bike Endurorace, Firmen-Teamrace, 19 Uhr KINO FREIBÄDER Plauen: Capitol Filmtheater, Bahnhofstr. 33, 03741 1469050; Ant-Man, ab 12 J, 14, 17 Uhr; Ant-Man 3D, ab 12 J, 17, 20, 22.45 Uhr; Insidious: Chapter 3, ab 16 J, 23 Uhr; Jurassic World, ab 12 J, 20 Uhr; Kartoffelsalat, ab 12 J, 14.15, 17.15 Uhr; Magic Mike XXL, ab 12 J, 17, 20, 22.45 Uhr; Margos Spuren, ab 6 J, 17, 20.15 Uhr; Minions, 14.30 Uhr; Minions 3D, 14.30, 17.15, 20.15, 22.45 Uhr; Ooops! Die Arche ist weg..., 14.30, 17 Uhr; Ostwind 2, 14.15 Uhr; Pixels 3D, ab 6 J, 14, 17, 20.15, 22.45 Uhr; Rico, Oskar und das Herzgebreche, 14.30 Uhr; Ted 2, ab 12 J, 22.45 Uhr; Terminator: Genisys 3D, ab 12 J, 20, 22.45 Uhr; Unknown User, ab 12 J, 20.15, 23 Uhr Auerbach: Rekordlichtspiele, Göltzschtalstr. 35, 03744 217272; Ant-Man, ab 12 J, 17.30, 20 Uhr; Minions 3D, 17.30, 20 Uhr; Pixels 3D, ab 6 J, 17.30, 20 Uhr Markneukirchen: Harmonie-Lichtspiele, Erlbacher Str. 4, 037422 2637; Minions, 20 Uhr Plauen: Nach dem Stadion 80, 8-20 Uhr; B.Roth-Str. 42, 8-20 Uhr; Adorf: Waldbadstr. 5, 10-19 Uhr; Auerbach: Brunn, Badstr. 1 a, 920 Uhr; Bad Brambach: Forststr., 10-18 Uhr; Elsterberg: Tremnitzgrund, 10-20 Uhr; Klingenthal: Dürrenbachstr., 10-19 Uhr; Kottengrün: Badstr., 10-19 Uhr; Lengenfeld: Waldkirchener Weg 11, 10-19 Uhr; Markneukirchen: Am Schwimmbad 1, 10-19 Uhr; Mylau: Lengenfelder Str., 10-19 Uhr; Netzschkau: Plauener Str., 10-19 Uhr; Neumark: Badsteig 5, 11-19 Uhr; Oelsnitz: An der Elster 15, 9-20 Uhr; Pausa: Am Butterberg 10, 920 Uhr; Rebesgrün: Siedlerweg 19, 9-20 Uhr; Reichenbach: Badstr., 10-19 Uhr; Reumtengrün: Hauptstr. 1, 9-20 Uhr; Rodau: Leubnitzer Str. 3, 10-20 Uhr; Tirpersdorf: Mühlstr., 10-20.30 Uhr; Treuen: Alte Auerbacher Str. 1, 9-20 Uhr; Wildenau: Obercrinitzer Str. 11, 10-20 Uhr FESTE ANZEIGE Freitag, 31. Juli 2015 : / $ , = ( 3 ' 6 1 ( 1 ( 2&+ % %&&)%+ &)# 04&0 /$!$)' ,$ *' (/$)$/4 )+</ /38D/68 +?=1/:</3=> 5 5 $($4 $4$*) $) 00*,4$& %:3<3>?9=/ +?0 ./< +=3= @98 $?7 @96 66+=-2/ 6 # +& 3 ,)! ' 0( /. & & #)% $ %% >+63/ Das Gebäude steht an der Scharnhorststraße. Auflösung Fotorätsel 1007: Das Haus mit dem eigenartigen Turm steht an der Scharnhorststraße. VON KLAUS TANNEBERGER PLAUEN — Geht man von der Stra- ßenbahn-Endhaltestelle Neundorf die Mommsenstraße aufwärts, sieht man schon von Weitem einen für das Vogtland untypischen Turm auf einer Jugendstil-Villa. An der Ecke Scharnhorst-/Mommsenstraße wurde Anfang des 20. Jahrhunderts dieses Haus gebaut, das inzwischen unter Denkmalschutz steht. Etliche Wohngebäude in dieser Gegend haben ebenfalls Türme und weisen wieder andere Besonderheiten auf. Damals um die Jahrhundertwende war es beliebt geworden, dass Architekten und Bauherren ihre Bauten mit Türmen und Dachreitern verzierten. Viele der Häuser sind dort nach dem Bau der Kaserne 1900/03 als Offiziershäuser errichtet worden. Die Mommsenstraße erhielt ihren Namen zu Ehren des Historikers und Juristen Theodor Mommsen (1817 bis 1903). Wegen seiner Beteiligung an der Revolution 1848/49 verlor er seine Professur. Die Straße verläuft vom Rosa-Luxemburg-Platz zur Zwoschwitzer Straße und kreuzt sich mit der Scharnhorststraße, die in DDR-Zeiten Antifa-Straße hieß. Die Rückbenennung erfolgte im Jahre 1992. Gerhard Johann David von Scharnhorst (1755 bis 1813) war ein preußischer General. Er gilt als Reformator des preußischen Heeres in der Zeit der Befreiungskriege. Laut Meyers Großem Handlexikon (1997) „war er der Schöpfer des preußischen Volksheeres“. Auch in der DDR wurde er geehrt, der Scharnhorst-Orden war die höchste militärische Auszeichnung der Volksarmee. Eine Gedenkmünze mit seinem Antlitz kam 1980 zu seinem 225. Geburtstag heraus. In Berlin, Unter den Linden gegenüber der Neuen Wache, steht Scharnhorst in Stein gehauen auf einem Sockel als Denkmal. Der Straßenzug mit seinem Namen verläuft in Plauen von der Schmincke- zur Neundorfer Straße. BERGSTEIGER Reinhold Messner hat vergangene Woche laut Internet sein sechstes Museum eröffnet. Es befindet sich auf dem Gipfel des Kronplatzes in 2275 Meter Höhe. Auch darüber wird er am 29. November erzählen, wenn er zu Gast in der Plauener Festhalle ist und seine Biografie als Buch vorstellt. Zwei Freikarten zu dieser Begegnung haben wir unter den richtigen Rätsel-Einsendungen verlost. Gewonnen hat Birgit Kietz aus Plauen. Siedler lassen es drei Tage krachen Getanzt wird laut Plakat am Wochenende bis zum Umfallen. In „dor Sorch“ treffen sich von heute bis Sonntag wieder hunderte Plauener zum Siedlerfest. VON KARSTEN REPERT PLAUEN — „Zum Sommerfest gilt: In Sorga triffst du quasi alle“, meint Andreas Kiesewetter. Der Kranfahrer findet „das familiär-freundliche Klima während dieser drei Tage genial.“ Er wohnt in der Südvorstadt und wird an diesem Wochenende in Sorga mitfeiern. Rund 100 Helfer haben das dreitägige Siedlerfest vorbereitet. Heute, 19 Uhr, wird der Siedlerchor traditionell das Festgeschehen eröffnen. Ab 20 Uhr spielt das Jugendschalmeienorchester, anschließend startet der Lampionumzug. Wer mit der Straßenbahn bis zur Endhaltestelle Reusa fährt, der kann ,-% & durch die wunderschöne Eigenheimsiedlung pilgern. Die „Bud‘“, so nennen die Sorgaer Siedler ihre Gaststätte, die gilt übrigens als kulinarischer Geheimtipp. Mit dabei sind beim Siedlerfest traditionell auch die „Spukteufel“. Die vermutlich einzige Kapelle, in der neun Schwerbehinderte Musik machen, feiert in diesem Jahr ihren 20. Geburtstag. Ihr Auftritt findet am Sonntag zwischen 14 und 18 Uhr statt. Ein großes Kinderfest geht morgen von 14 bis 17 Uhr über die Bühne und steht in diesem Jahr unter dem Motto „Andere Länder – andere Sitten“. Zudem treten zwischen 14 und 18.30 Uhr auch die Straßberger Musikanten auf. Um 19 Uhr beginnt die Kinderdisko. Auch am Sonntagnachmittag werden die Kinder beim Basteln und Ballonsteigen auf ihre Kosten kommen. „Am besten, die Besucher schauen selbst“, meint Gerhard Bauer. Er ist seit 1999 der Chef vom Siedlerverein Plauen-Sorga und mit 71 Jahren noch fit wie ein Turnschuh. » www.sv-plauen-sorga.de -0% & (! # 4 +:: - 4 !36./ "<+81/ !36./< :0/6 !36./< !?6>3@3>+7 "<+81/ !?6>3@3>+738 9. $9>/< !?6>3@3>+738 66+=-2/ 928/ #0+8. & & % # ! #) !! # +& %& ' " &$& ' " &$& FOTO: KLAUS TANNEBERGER % ! ,- -,! #)! "&+'$ # +& 6 E ' 3 &$ & ,!% ! ,- #!! -0 #,% & -#% & ! -- ! #- #(! ### ')##( /*#8,/4 6!*26!*# $(*)2*0 '6*/$#")/( ,/5G7:0> #6+;?/ =/6,=> DA3=-2/8 ./8 *G28/8 B76&?,/ 76 *% /*(4$0$/4/ 7$)"'4$!/ *&4$' ?0 3= =/<@3/<> /38 9-2 1/8?== 0I< 4/./ #+<>C 66+=-2/ 6 & '&'$)#44/$) *.% $/* */ $!)*) -0& -% & ! #, #!! /$!$)'2/4/2 & % ( 51 ,00 && % ), />> 3 &< 1 1 1#+-5?81 1 1 1 1 %-2+6/ ,>< /A 1 1 ))* +1 5 66+=-2/ DD16 1 E #0+8. '4*,/() 6 &)!+& && F 8 ./8 +<,/8 D $9=+ 9./< 6+? F H2/ -+ -7 3856 ?6>?<>9:0 F 7 -7 ?6>?<>9:0 - /$)$/4 /$)!0$'402 !/ 4%0$'4",,) */)44* *((/04/ "*&*' *''#600 6!4 ',)($'" *'0"49 *!"6/4 */ /('' . &0 1&+0/6 1 E '00$* */ "*&*' B76#+-5?81 !! # 6'$44 60 640"') '44,$/0$" .. %:+83/8 6 51 + /($6( '4/6) &' && 0 -(! )0 /. & #)% & !! ! #((( -0% '$ & )&-)% + *'".'" & .*"."*. #)% & 0 ,(( ! (! ,(% & !! "$$$ *,/*0 F 8 ./8 +<,/8 D $9> /6, $9=+ 9./< "<+81/ F H2/ -+ -7 3856 ?6>?<>9:0 37 -7 ?6>?<>9:0 - #!! 5>398=+<>35/6 =>/2/8 8?< 38 ,/1</8D>/< 8D+26 ?8. D/3>63-2 ,/0<3=>/> 928/ !3>8+27/1+<+8>3/ D?< (/<0I1?81 F 66/ #</3=/ 38 ?<9 F ?-2 38 +8./</< ?==>+>>?81 /<2G6>63-2 F /3 <?-50/26/<8 5/38/ +0>?81 '(# '8@/<,38.63-2/ #</3=/7:0/26?81 ./= /<=>/66/<= Turm ziert schmucke Jugendstil-Villa !### ##$ !# !# & % 3633116-10-1 14 Freie Presse NACHRICHT KONZERT Sommerliche Orgelmusik JOCKETA — Die Kirchgemeinde Jo- cketa und der Förderverein Pro musica trinitatis laden für morgen, 18.30 Uhr zur nächsten Sommerlichen Orgelmusik in die Dreifaltigkeitskirche Jocketa ein. Freunde des Gesangs und der renommierten Sopranistin Simone Ditt werden sich an diesem Abend besonders freuen. Ditt singt, begleitet durch Rolf Seidel und Johannes Binner an der Violine, Werke von Mozart, Händel, Franck, Telemann und Spohr. Der Eintritt ist frei. (bju) KALENDERBLATT Vor 10 Jahren MUSEUM WIRD PRIVAT — Die Stadt Schöneck hat ihr Heimatmuseum an der Bahnhofstraße an eine private Betreiberin abgegeben. Die sichert die Öffnung des Hauses. PLAUENER ZEITUNG Freitag, 31. Juli 2015 Frischer Wind für Industriemuseum? Die Idee spukt seit Jahren durch die Mitgliederköpfe vom Elsterberger Heimatverein. Der neue Bürgermeister könnte nun auch neuen Schwung für ein Industriemuseum in der alten Turnhalle bedeuten. VON ELSA MIDDEKE ELSTERBERG — Schätze aus der Glanz- zeit der Enka, historische Webstühle und ein Original-Küchenherd der Firma Damisch – das alles und noch mehr lagert unter Staub und Spinnweben in der alten Turnhalle hinter der Ruine in Elsterberg. Noch. Denn geht es nach den Plänen des Vogtländischen Heimatvereins Elsterberg, soll aus dem über 120 Jahre alten Turnsaal ein Industriemuseum mit Perlen aus der Region werden. Vor 50 Jahren SCHAU IM SCHAUFENSTER — Ein Mode-Geschäft der Staatlichen Handelsorganisation (HO) an der Krausenstraße in Plauen macht mit einer ungewöhnlichen Aktion auf sich aufmerksam: Täglich um 15.30 Uhr veranstalten die Mitarbeiter in ihrem Schaufenster eine Modenschau. „Wenn wir das noch hinkriegen, wär alles rund hier oben.“ Vor 100 Jahren Karsten Zeller Vogtländischer Heimatverein Elsterberg POLIZEISTUNDE BESCHLOSSEN — Die städtischen Kollegien zu Auerbach haben eine Polizeistunde beschlossen. Die gilt auch für geschlossene Gesellschaften und Vereine. (pa) „Wir können die Halle aber nur mithilfe der Stadtverwaltung und über Fördergelder herrichten“, sagt Kar- Von außen wirkt das Gebäude kleiner, als es ist. Denn von innen ist der langsam verfallende Turnsaal hinter der Elsterberger Ruine überraschend groß, hell und luftig. Zurzeit wird er bewohnt von unzähligen fleißigen Spinnen und einer Schwalbenfamilie. FOTO: ELLEN LIEBNER sten Zeller. Der zweite Vorsitzende wird zum 1. August den scheidenden Elsterberger Bürgermeister Volker Jenennchen als ersten Vereinsvorsitzenden ablösen. Er hofft, dass das Museumsprojekt mit dem Wechsel des Bürgermeisters neuen Schwung aufnimmt. „Das Ganze kann schon eine höhere Summe kosten“, schätzt Zeller, der nach dem Amtsantritt von Sandro Bauroth das Gespräch mit dem neuen Kommunalchef suchen will. Der Heimatverein hat Erfahrung darin, Exponate aufzutreiben und für die Nachwelt zu bewahren: In zwei Türmen der Ruine haben sie Museen eingerichtet, in denen sie sowohl vogtländische Trachten, Möbel, ein restauriertes Hochrad von 1840, Küchengeräte, Waffen, Webrahmen, Fotos und noch viele weitere historische Erinnerungsstücke ausstellen. Die Idee, aus dem Turnsaal von 1892 ein Museum für Elsterbergs Industriekultur zu machen, treibt im Heimatverein etwa zehn als Ruinengeister bezeichnete Mitglieder, die sich mit dem Erhalt der Ruine befassen, um. Und das nicht erst seit gestern. Aus dem Konkurs der Enka im Jahr 2009 rettete der Verein zum Beispiel nicht nur Fotos, sondern auch Fadenhülsen in leuch- tendem Lila, Rot und Blau, weiche Kunstseidenrollen und sogar das große Schild der Bahnhaltestelle, an der die Arbeiter jahrelang ausstiegen: „Elsterberg – Kunstseidenwerk“. Bereits 1994 begann ein Privatmann mit der Sanierung von Turnsaal und ehemaligem Vereinslokal – er wollte dort eine Gaststätte einrichten, erzählt Zeller, während er vorsichtig über Steine, Staub und Pappen hinwegsteigt. Dann brach der Investor das Projekt jedoch ab. Vor mehreren Jahren kaufte die Stadt Elsterberg das Gebäude zu einem symbolischen Preis. Was nun vor allem gemacht werden muss, ist ein ordentliches Konzept für das Museum, sagt Zeller. Damit bald nicht nur Spinnen, Marder und Eidechsen in die etwa 200 Quadratmeter große Halle eindringen. Und auch keine Gelegenheits-Einsteiger mehr durch leere Fensterrahmen im Erdgeschoss klettern. Sondern damit Besucher kommen, die über Zeugnisse aus der Blütezeit der Elsterberger Industriekultur staunen. „Wenn wir das noch hinkriegen, wär alles rund hier oben“, sagt Zeller. Und schließt die Flügeltür der Turnhalle erst mal wieder sorgfältig zu. A N ZE I G E Kleine Sommerflaute auf dem Arbeitsmarkt KONZERT Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vogtland LEUBNITZ — Ein Ohrenschmaus für PLAUEN — Der Plauener Arbeitsmarkt steckt drei Wochen vor dem Ferienende in einer leichten Sommerflaute. Zum Monatsende zählt die Agentur für Arbeit Plauen 7878 arbeitslose Menschen. Das sind 65 mehr als vor einem Monat. „Gegenüber dem Vorjahr gibt es aber nach wie vor eine deutliche Verbesserung“, bilanzierte gestern die Plauener Arbeitsagentur-Chefin Helga Lutz. Im Juli 2014 zählte sie 690 arbeitslose Frauen und Männer mehr. Auslöser für den leichten Anstieg sind laut Lutz die jungen Leute, die kürzlich ihre Lehre beendet haben und nicht von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen wurden. „Da viele Unternehmen derzeit Som- Blasmusikfest im Leubnitzer Park merpause machen, finden diese jungen Fachkräfte oft erst nach den Ferien eine neue Stelle.“ Sorgen müsse sich darüber aber niemand machen. „Gut qualifizierte Nachwuchskräfte sind am Arbeitsmarkt so gefragt wie seit Jahrzehnten nicht mehr“, sagte Lutz. Ohnehin sei es üblich, dass die Arbeitslosigkeit nach den Sommerferien wieder deutlich absinkt. (bju) Arbeitslosenquote im Vogtland Plauen 8,6 % Auerbach 5,5 % Klingenthal 4,6 % Oelsnitz 4,9 % Reichenbach 6,6 % Vogtland gesamt 6,7 % (in Klammern Juni 2015) (8,4 %) (5,4 %) (4,5 %) (4,9 %) (6,8 %) (6,6 %) alle Blasmusikfans: Am Sonntag findet ab 14 Uhr das 15. Blasmusikfest im Leubnitzer Schlosspark statt. Auf den Bühnen werden vor der Kulisse des Schlosses vier Blaskapellen ihr Können präsentieren. Die einheimische Original Rosenbachtaler Blaskapelle gibt den Auftakt für den musikalischen Nachmittag. Es folgen der Musikverein der Eimberg-Musikanten, die Röthenbacher Blasmusikanten und die Straßberger Musikanten. Umrahmt wird das Ganze von Ortsvorsteher Eberhard Prager als Moderator. Die Frauen vom Feuerwehrförderverein und vom Dorfclub Leubnitz Vogtland backen wieder Kuchen. Das Blasmusikfest findet alle zwei Jahre statt und lockt längst nicht nur die ältere Generation an. (sim) Tierheim sucht Helfer Das 15. Tierheimfest lädt am Samstag nach Limbach ein. Neben Vorführungen gibt es Tipps im Umgang mit Tieren und einen Wettbewerb für Hunde. VON GERD BETKA LIMBACH — Vor 15 Jahren, am 12. September 2001, hat der Tierschutzverein Reichenbach und Umgebung nach langer Bauzeit sein Tierheim in Limbach an der alten Ziegelei eröffnet. Morgen, 14 Uhr steigt dort das 15. Tierheimfest. „Sie können sich unsere Tiere ansehen, 15 Uhr und 15.30 Uhr bei Vorführungen der Hundegruppe und der Rettungshundestaffel zuschauen, sich Tipps im Umgang mit den Tieren holen und mit Ihrem eigenen Hund an einem kleinen Hinderniswettbewerb teilnehmen“, lädt Vereinsvorsitzende Frauke Waldenburger alle kleinen und großen Tierfreunde herzlich ein. Auch fürs leib3648543-10-1 liche Wohl wird gesorgt. Vertrag mit den Kommunen Die Vereinschefin hofft, dass der eine oder andere Besucher auch die Chance nutzt, um Kontakt mit dem Verein zu knüpfen und künftig selbst als Helfer aktiv zu werden. „Wir suchen dringend ehrenamtliche Mitarbeiter für unser Tierheim. Zurzeit haben wir 20, könnten aber doppelt so viele brauchen“, sagt Wal- Frauke Waldenburger Vorsitzende des Tierschutzvereins Reichenbach und Umgebung FOTO: ANDREAS WOHLAND/ARCHIV denburger. Aktuell sind im Tierheim 14 Hunde und rund 30 Katzen untergebracht sowie weitere in Pflegestellen. Weil es an Helfern mangelt, gehe zurzeit nichts mehr. „Wir müssen mitunter Leute wegschicken, die ihre Tiere nicht mehr zu Hause halten können“, erklärt die Vereinschefin. Der Tierschutzverein nimmt Fund- und Abgabetiere auf. Mit den Kommunen besteht ein Pauschalvertrag. Außerdem ist mit der Paracelsus-Klinik Reichenbach vereinbart, dass das Tierheim Tiere von Patienten aufnimmt, die ins Krankenhaus müssen. Hunde und Katzen zu versorgen Die Hunde und Katzen im Tierheim müssen jeden Tag in zwei Schichten versorgt werden. Pro Schicht sind zwei Leute nötig. „Leider wollen immer weniger Leute ohne Geld was machen“, ist Frauke Waldenburgers Erfahrung. Sie sagt: „Ich kann mir aber vorstellen, dass viele tierliebe Menschen, die Zeit hätten, noch gar nicht daran gedacht haben, im Tierheim mitzuhelfen. Wir suchen Leute, die bereit sind, an einem Tag in der Woche in einer Schicht von vier bis fünf Stunden mitzuarbeiten.“ Dabei geht es darum, die Tiere zu füttern, die Zwinger und das Außengelände zu säubern, sich mit den Hunden zu beschäftigen und mit ihnen auch spazieren zu gehen. INTERESSENTEN sollten sich im Tierheim, An der alten Ziegelei 2a, in Limbach, Ruf 03765 382810, melden. PRESSEKARTE Freitag, 31. Juli 2015 Sonderveröffentlichung , $-0D$:.$:$#:' ->>$: O$)G6 3H#5! 5E75/>H?/E>; 9G! OFA+9C++GO9+; O$BOB #3?50ENC;! >2E?E>; 9! OFA+G9CG6)F$; EE 50.E 40E 5"#>#5 >E#5 2H4H30#>>; KKK;2H>E/47E.#?/:7E.#2#;"# 0?#5K>#5 H5" #>2N#H,#! H?,#5744#5 3#2E>7/#>2N#H,#; < , 5< , H' H#>?E7''/#.>?.>0EE/H> 5. >7'; ; J; >"#55# *<< , />$ >#>,52>+$.$ :A$:+-/'$ 8$-0.$+:9 O$BOB #3?50ENC;! ,#>?E>; G! O$OOCOOGGF)F; O$+B$ #0.#5.! >2E?E>; +! OFAB)C9G9$+; />7"H2E#! >#0K.3:>7"H2E#! 50.E H' :7E.#2#5/ H; J#>?.>#0H5,?:*0.E0,# #"024#5E#; < , << 3/>F; +>/,/$ >:21- O$+69 #EN?.2H! 0EE#3?E>; 9! 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Oelsnitz lag nach Treffern von Zenner (22.) und Schreiner (52.) zwischenzeitlich sogar 2:1 vorn. Der VFC straffte sich aber in der zweiten Halbzeit und sorgte mit Toren von Dartsch (55.), Hopf (70.) sowie Zimmermann (82., 81., 88.) für klare Fronten. (pj) VERE INSFEST 1. FC Ranch feiert ab heute in Neundorf PLAUEN — Der 1. FC Ranch Plauen er- öffnet heute, 17.30 Uhr mit einem Turnier von neun Freizeitmannschaften seine 13. Festtage. Für die Abendunterhaltung sorgt die hallesche Band AC Vibes. Morgen geht es ab 10.30 Uhr mit den D- und E-Junioren weiter. Interessierte Kinder der Jahrgänge 2003 bis 2006 können vorbeischauen und mitmachen. Ab 16 Uhr zeigen die Linedancer des Neundorfer Vereins Proben ihres Könnens. Ab 17 Uhr stehen sich die Männer von Coschütz, Bergen II, Pöllwitz, ein Fanteam des FSV Zwickau und der 1. FC Ranch gegenüber. Ab 20 Uhr wird die CountryBand Westend fünf Stunden für Stimmung sorgen. Ein Skatfrühschoppen läutet 10 Uhr den Sonntag ein. Jugendlichen der Jahrgänge 1999 bis 2001 bietet der Verein ab 10.30 Uhr ein Probetraining an. Ein Altherren-Turnier ab 15 Uhr beschließt das Vereinsfest. (mod) nicht mehr Fortuna Plauen II, ist aber als Spielgemeinschaft Fortuna/ VFC Plauen III mit dieser Mannschaft fast identisch. Gespannt darf man auf den Auftritt des SV Kottengrün II gegen Ellefeld sein. Ausgetragen wird diese Partie in Oelsnitz. Auf Spieler der LandesklasseMannschaft kann die Reserve wohl nicht zurückgreifen, weil die selbst im Sachsenpokal in Syrau ran muss. Kreispokal beginnt für die ersten Mannschaften am Wochenende die Saison. VON OLAF MEINHARDT PLAUEN — Wie vor zwölf Monaten gehen 76 Vereine im Kreispokalwettbewerb an den Start, um den Gewinner von 2015 SC Syrau zu beerben. In einer Woche folgt die erste und am 23. August die zweite Runde. In der Ausscheidungsrunde steht zwölfmal das Duell zwischen der 1. Kreisklasse und der Kreisliga an. Für die TSG Brunn lautet die erste Aufgabe wie vor zwölf Monaten: Pokalspiel beim SV Londa Rothenkirchen. Die Hausherren werden alles dransetzen, nicht so hoch wie beim jenem Aufeinandertreffen (1:8) unter die Räder zu gelangen. Enge Kiste für VfB Nord Eine ganz enge Kiste ist in Klingenthal zu erwarten. Der gastgebende FSV duelliert sich mit dem Punktspielrivalen der Vorsaison VfB Nord Plauen. Nach dem erstmaligen Auf den VfB Plauen Nord (im Bild am Ball Tom Schalowski im Punktspiel gegen Merkur Oelsnitz II) wartet bei Kreisliga-Absteiger FSV Klingenthal eine schwierige Aufgabe. FOTO: HARALD SULSKI Abstieg in die 1. Kreisklasse zählt für die Klingenthaler nur der sofortige Wiederaufstieg. Der Post SV Plauen will gegen den Reichenbacher FC II versuchen, seinen Pokalfluch loszuwerden. In der noch jungen Geschichte des Vogtlandpokals verlor Post sämtliche Heimspiele – schon fünf am Stück. Der ESV Lok Plauen baut auf seine Statistik. Spielte er auswärts, gewann er. Das soll sich in Trieb fortsetzen. Am glücklosesten traten bisher Zobes und Dorfstadt auf. Ihr erster Auftritt auf eigenem Platz war stets auch der letzte. Zobes will nun gegen Pfaffengrün den Bock umstoßen. Dorfstadt erlebt die Wiederauflage der Ende Juni ausgetragenen Relegation zum Aufstieg in die Kreisliga. Sein Gegner heißt zwar Markneukirchen - SV Muldenhammer Grünb./Falkens. II - SV Wildenau Sonntag, 14 Uhr: VfB Pausa - Langenwolschendorf Sonntag, 15 Uhr: VFC Plauen II - SpVgg Neumark FC Werda - Grün-Weiß Wernitzgrün VfL Reumtengrün - TSV Crossen II BSV Irfersgrün - FC Zwickau SG Pfaffengrün - FV Hartmannsdorf SG Unterlosa - SG Kürbitz TSV Taltitz - SV Merkur Oelsnitz II SG Rotschau - Greizer SV FC Rodewisch - FC Concordia Schneeberg Montag, 18.30 Uhr: Grünb./Falkenst. - VfB Auerbach Dienstag, 18 Uhr: SpuBC Plauen - VFC Plauen Dienstag, 18.30 Uhr: Fortuna/VFC III - TSV Nema Netzschkau Leubnitz hat Respekt Mit Respekt geht Leubnitz die Sache in Ruppertsgrün an. Vor zwei Jahren ersparte sich der Gast nur knapp (1:0) eine Blamage. Dagegen dürfte die SG Jößnitz bei den Reuthern nichts anbrennen lassen. Ausgetragen wird die Partie auf dem Kunstrasen in Reichenbach, weil in Reuth der Klempner die Sanitäranlagen auf Vordermann bringt. Der SC Markneukirchen scheint gegen den SV Muldenhammer nicht chancenlos zu sein. Beide gehörten im Vorjahr in ihren Staffeln zu den Kellerkindern. Erlbach und Wildenau sind für die erste Runde nahezu gesetzt. Erlbach feiert Premiere auf dem Platz in Rempesgrün. Der gastgebende FSV hat dort zuletzt zehn Pflichtspiele in Folge verloren. Wildenau muss zur Spielvereinigung Grünbach/Falkenstein II. TERMINE Fussball Regionalliga Sonntag, 13.30 Uhr: TSG Neustrelitz - VfB Auerbach Landespokal, 1. Runde Samstag, 15 Uhr: SC Syrau - SV Kottengrün Sonntag, 15 Uhr: Reichenbacher FC - VfB Empor Glauchau Vogtlandpokal, Ausscheidungsrunde Samstag, 13 Uhr: Post SV Plauen - Reichenbacher FC II Samstag, 15 Uhr: FSV Klingenthal - VfB Plauen Nord SV Rothenkirchen - TSG Brunn TSV Trieb - ESV Lok Plauen SpVgg Zobes - SG Pfaffengrün TSG Ruppertsgrün - Leubnitzer SV SG Reuth - SG Jößnitz FC Dorfstadt - Fortuna/VFC Plauen III SV Kottengrün II - FSV Ellefeld (in Oelsnitz) Sonntag, 15 Uhr: FSV Rempesgrün - BC Erlbach Testspiele Freitag, 18.30 Uhr: SV Rebesgrün - VfL Reumtengrün Fronb. Schreiersg. - SpVgg Neumark Freitag, 19 Uhr: Bad Brambach - Wernitzgrün Res. II Bobenneukirchen - VFC Adorf Samstag, 15 Uhr: SG Neustadt - SSV Tirpersdorf Grünb./Falkenst. - SG Unterlosa FSV Bau Weischlitz - VfB Großfriesen TSV Taltitz - FSV Eintracht Schlema Nema Netzschkau - FC Stollberg II VFC Reichenbach - Elsterberger BC SG Großzöbern - SG Traktor Lauterbach SG Kürbitz - VSG Weißensand SG Limbach - SpG Eichigt/Triebel Heinsdorfergrund - SV Eintracht Auerbach SG Straßberg - SG Stahlbau Plauen SpuBC Plauen - SV Concordia Plauen 13. Sport- und Vereinsfest Ranch Plauen Freitag, 17.30 Uhr. Turnier der Freizeitmannschaften. Samstag: ab 10.30 Uhr Spiele der D- und E- Junioren, ab 16 Uhr Workshop Linedance, ab 17 Uhr Männerturnier. Sonntag: 10 Uhr Skatfrühshoppen, 15 Uhr Altherrenturnier. Radsport Vogtland Bike Enduro Rennen Samstag: ab 19.30 Uhr Prolog Bikewelt. Sonntag: 8 Uhr Start Talstation Bikewelt, ab 8.30 Uhr Wertungsprüfung Innenstadt Schöneck; ca. 16 Uhr Siegerehrung Talstation Bikewelt. Leichtathletik Kirmeslauf des SV Grünbach Sonntag, 10 Uhr: Gelände an der Skihütte in Grünbach, Strecken 1 bis 10 km. 23. Rebesgrüner Duathlon Sonntag, 10 Uhr: Waldsportbad Rebesgrün, Strecken 200 m Schwimmen und 1500 m Laufen oder 400 m Schwimmen und 3000 m Laufen. Gering muss heute Abend schon ran Leichtathletik: Deutsche Jugendmeisterschaften JENA — Fünf Vogtländer nehmen bei den heute in Jena beginnenden Deutschen Jugendmeisterschaften in der Leichtathletik teil. Zwei von ihnen sind Mitglieder des LAV Reichenbach. Der frisch gebackene Vizeeuropameister über 10.000 m Fabian Gering ist im Dress des TV Wattenscheid aussichtsreicher Medaillenkandidat, wenn es heute Abend 19 Uhr ins Rundenkarussell über 5000 m geht. Ob der Plauener morgen noch die 1500 m in Angriff nimmt, entscheidet sich erst vor Ort. Fabian Gering Der Plauener zählt zu den Medaillenanwärtern über 10.000 m. FOTO: ELLEN LIEBNER Vor ihm wird bereits am Mittag Christopher Knobloch auf der Bahn im Ernst-Abbé-Sportfeld die Farben der LG Vogtland vertreten, wenn es im 5000-m-Bahngehen der U 18 ernst wird. Nach seinem überraschenden Deutschen Vizemeistertitel im Straßengehen im April hat er sich viel vorgenommen und will mit einer Bestzeit aus dem Rennen gehen. Angesichts sehr starker Konkurrenz wird eine Medaillenplatzierung diesmal schwierig. Drei Sportler, die beim SC Syrau das Leichtathletik-Einmaleins gelernt haben, sind ebenfalls dabei. Tom Kleeberg, der für den LV Erzgebirge startet, wird im Weitsprung der männlichen Jugend U 20 starten. Im Hammerwurf-Wettbewerb der weiblichen Jugend U 20 stehen Alicia Hofmann (LV Erzgebirge) und Pauline Peikert (LAC Chemnitz). Erstgenannte startet ebenfalls im Kugelstoßen. Alle 76 Entscheidungen können unter www.leichtathletik.de im Livestream verfolgt werden. (usö) A N ZE IG E N DIES UND DAS REISEN çÔÐêÔÞç¢b 0? ײ .W?ä äj×~ a² aj×ÎÅWj 0Â×j MÅ |y ÝjÂÎÂ?×W ݲ Âݲ ~jÅ×Wβ ×W ×ÅWjM?ÂjÅ^ =×ÅÎ?a j~?² æ¥ÉÐ æÉæ||Ð VERANSTALTUNGEN ((% ''' + & " !!# " " !%$%!&$)!%%, % '' !&)!& ,)% 000 0 0 #+* ))) !!# ! MITEINANDER GLÜCKLICH nQn !çÞÞ /ÞA ?æ en¡n Ù}¾ nQçÐÞÔÞAb íé¡Ó[n¡ íÏ eÏ AnÓ nQnb ìn é[ æ¡e ì§Ï An A¡ó ìn nÓæ¡enݽ n¢n ¢enÐ 0n ç¢e AÞA Þ An¢ 3647679-10-1 BEKANNTMACHUNGEN %% ' ( *%' % '#' + % ( ' + % ! ! % ' + % ) ,,&, +' ",&, % % % * 4 ° ,° ,-/1, /° - "° _Y1@G> _LFF[(_e 3648066-10-1 ƥƂ j)j_e džǶūăÇ ūã j.[ ô u 1 @ 3648065-10-1 SERVICE * ! ( ! % #% %'" #%' " "# &* "# "#% +)! * "# #% # " %' &* +)! * "(#%( &* +)! * ## # & ( " '% #%" " %+ " "&#"% # # %% &"#%% #% %# "* &" & %% # * " '" *" #)'"% & %%"% #%% )" % &##% " %* &"! % #& # %% "# )"" "(# " % &% & &""% &# &"*"# # &" &%% )#& & "& 1 _źıƶDzÛŒ¦ ŒÍ GıÛÍÛƕ¦ ǬÛƕŒƝô ABFALLWIRTSCHAFT HANDWERKER Fıƶ öƕ Û jŒƶÛƕƝ ǍŒÍłı¸ĪÛƕ ƶǑƶDzǍŒ ē ǥŠŒ #" %%# % " ))) !!# 7FSBOTUBMUFS 'FSJ%F 3FJTFO (NC) t "EBNT-FINBOO4US t .àODIFO ! 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Juli 2015 Freie Presse Im Team zur Titelverteidigung NACHRICHTEN MOTORBOOT-RENNEN Jubiläum auf Talsperre Kriebstein Bakterien und Viren in Olympia-Gewässern KRIEBSTEIN — Auf der Talsperre Kriebstein (Landkreis Mittelsachsen) findet am Wochenende zum zehnten Mal das Internationale Motorbootrennen des ADAC statt. Für das Jubiläum haben insgesamt 57 Piloten aus neun Ländern gemeldet. Um Sieg und Punkte geht es in fünf Rennklassen. Im Rahmen der zweitägigen Veranstaltungen werden EM-Läufe (Klasse O 700, Formel 350), der Motorboot- und MastersCup des ADAC sowie eine ClassicBoat-Show mit historischen Booten ausgetragen. Die Trainingsläufe starten am Sonnabend um 13 Uhr, am Sonntag beginnen die Rennen um 9 Uhr. (ule) RIO DE JANEIRO — Mehrere Wett- MOTORSPORT IDM gastiert am Schleizer Dreieck SCHLEIZ — Die Internationale Deut- sche Motorradmeisterschaft (IDM) gastiert vom 31. Juli bis 2. August am Schleizer Dreieck. Zwölf Rennen stehen auf der 3805 Meter langen Naturrennstrecke in Thüringen auf dem Programm. . Insgesamt 30 Stunden Motorrad-Rennsport werden den Zuschauern am Wochenende geboten. Am Start stehen die Piloten der Klassen Superbike, Superstock 1000, Supersport 600, SuperNaked, Moto3 und Seitenwagen. Mit dabei sind die Fahrer des Yamaha R6-Dunlop-Cups sowie die Suzuki GSX-R 750 Challenge. (ww) LEICHTATHLETIK Platz vier für Spiegelburg STOCKHOLM — Stabhochspringerin Silke Spiegelburg hat beim Diamond-League-Meeting in Stockholm den vierten Platz belegt. Bei international starker Konkurrenz übersprang die Gesamtsiegerin der Jahre 2011 bis 2013 gestern 4,61 Meter. Die Olympia-Zweite Yarisley Silva aus Kuba gewann mit 4,81 Metern vor der Griechin Nikoleta Kiriakopoulou (4,76) und Fabiana Murer aus Brasilien (4,71). (dpa) KURZ GEMELDET EHV verliert gegen Coburg EISENACH — Handball-Zweitligist EHV Aue musste gestern beim Sparkassencup, ein Vorbereitungsturnier, eine knappe 26:28 (11:13)-Niederlage gegen Ligakonkurrent HSC 2000 Coburg hinnehmen. (wf) Wasser in Rio dreckig und gefährlich Von Beginn an am Limit: Die deutschen Freiwasserschwimmer gingen über fünf Kilometer ein schnelles Tempo an. Am sechsten WM-Tag erklingt bei der SchwimmWM in Kasan erstmals die deutsche Hymne. Auch ohne den zurückgetretenen Rekordmann Thomas Lurz bejubelt das Freiwasser-Team Gold. VON CHRISTIAN KUNZ UND MARC ZEILHOFER KASAN — Mit der Goldmedaille in der Hand wagte Isabelle Härle einen kecken Blick zu den hinter ihr stehenden Weltmeister-Kollegen. „Ich hatte wieder ein bisschen Angst vor denen“, scherzte die Freiwasserschwimmerin und lachte zusammen mit „ihren“ Männern Christian Reichert und Rob Muffels, „nicht, dass da beim Schwimmen mal jemand nach hinten kommt und mir eine über die Rübe gibt.“ Auch ohne den zurückgetretenen Rekordchampion Thomas Lurz war das deutsche Trio im Team-Rennen über fünf Kilometer zu schnell für die Konkurrenz. Nach Bronze 2011 und Gold 2013 gab es gestern bei der WM in Kasan wieder den Titel – der erste für die deutsche Mannschaft bei den bis dahin 18 Wettbewerben in Russland. „Super Ergebnis, toll für das Team“, übermittelte Lurz aus der Würzburger Heimat. „Wir haben schon mit einer Medaille spekuliert. Dass es Gold wird, ist ein Hammer-Ding. Sie haben das Ding optimal gerockt“, schwärmte Freiwasser-Bundestrainer Stefan Lurz. Als am WM-Fluss Kasanka dann das erste Mal die deutsche Hymne erklang, zückte auch Leistungssportdirektor Lutz Buschkow sein Smartphone und filmte „an einem sehr schönen Tag“ mit. Zuvor hatte allerdings auch er nach dem Vollspeed-Auftritt von Härle, Reichert und Muffels zunächst bangend auf die Anzeigetafel blicken müssen. Nacheinander waren die Teams mit je zwei Männern und einer Frau auf die fünf Kilometer gestartet. Nachdem die Deutschen mit Startnummer 14 und einer Topzeit von 55:14,4 Minuten angeschlagen hatten, ging jeder im Team nach dem Blick auf die Trainerstoppuhren von Gold aus. Aber selbst Bundestrainer Lurz war „etwas hibbelig“. „Das ist immer ein bisschen nervenaufreibend“, gestand auch Härle. Erst zwölf Minuten nach dem eigenen Anschlag war das Gold offiziell, weil die Zeit der Brasilianer nicht vor der deutschen auftauchte. Silber teilten sich die Südamerikaner mit 16,8 Sekunden Rückstand mit Holland. „Zweimal Weltmeister in Folge zu werden, ist ein Riesending. Wir sind einfach überglücklich“, erklärte Frontschwimmer Reichert, der den Sieg nicht über den von 2013 mit Lurz heben wollte. „Es war eine super Teamleistung mit ihm und jetzt ohne ihn. Die Frau ist die Entscheidende.“ Dass Härle, die im Gegensatz zu Reichert das Olympia-Ticket über FOTOS: MARTIN SCHUTT/DPA (2) zehn Kilometer löste, folgen konnte, lag nicht nur an der eigenen Stärke, sondern auch an Mittelmann Muffels. „Viel schneller hätte Isi nicht schwimmen können“, erklärte der 20-Jährige. Wohl wahr! „Das war nach einer Dreiviertelrunde schon mehr als am Limit“, schilderte Härle. Trotzdem machte sie auch in Runde zwei und bis zum Ziel viel Dampf. Und hatte dabei auch den dritten Rang von der EM in Berlin im Hinterkopf. „Ich bin erleichtert, letztes Jahr war es nicht so optimal, und ich weiß, dass es an mir lag“, erinnerte sich Härle ungern. „Ich hatte echt Schiss, dass es diesmal wieder in die Hose geht, auch wenn man bei einem dritten Platz bei der EM nicht von In-die-Hose-Gehen“ reden kann. Aber es war super, dass es zu Gold gereicht hat.“ (dpa) Hausding verletzt ins Finale Wasserspringer Patrick Hausding hat sich bei der Schwimm-WM in Kasan für die Olympischen Spiele qualifiziert. Der Dauer-Europameister sicherte durch seinen Finaleinzug vom Drei-Meter-Brett als Halbfinal-Achter einen Rio-Startplatz – obwohl er sich beim Einspringen zwei Zehennägel abgerissen hatte. Rob Muffels, Isabelle Härle und Christian Reichert (v.l.) mussten nach dem eigenen Anschlag lange warten, bis sie sich über Gold freuen konnten. „Das war erstmal ein Schock, die Muskulatur hat auch was abbekommen“, sagte Hausding. Er hat im Finale heute Außenseiterchancen. (dpa) SCHWIMMEN kampf-Gewässer für die Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro sind nach neuen Untersuchungen weiterhin verdreckt und gesundheitsgefährdend für Athleten. Nach Analysen im Auftrag der Nachrichtenagentur AP sollen in der Guanabara-Bucht hohe Werte von Viren und Bakterien aus Abwässern gefunden worden sein. „Im ersten unabhängigen umfassenden Test auf Viren und Bakterien an den olympischen Stätten wurden seit März vier Runden durchgeführt“, erklärte AP. Einige dort trainierende Sportler seien erkrankt, zitierte die Agentur den Segler Ivan Bulaja aus Australien. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass eine Menge Sachen in deinen Körper kommen, wenn du darin schwimmst und das Wasser in deinen Mund oder deine Nase gelangt.“ In dem Gewässer sollen die Segelund Freiwasserwettbewerbe sowie das Schwimmen des Triathlons stattfinden. Die Wasserqualität ist seit Monaten ein Hauptproblem für Rio 2016. „Was man dort vorfindet, ist eigentlich ungeklärtes Abwasser“, sagte der Biologen John Griffith. „Es ist die Aufgabe des IOC und des Weltverbandes, Standards herzustellen, dass es nicht gesundheitsgefährdend ist“, so Lutz Buschkow, Leistungssportdirektor des Deutschen Schwimmverbandes. (dpa) WER, WAS, WANN, WO Fußball 2. Bundesliga: Freitag, 18.30 Uhr: Nürnberg Heidenheim, Bielefeld - FSV Frankfurt, 20.30 Uhr: Kaiserslautern - Braunschweig. Sonnabend, 13 Uhr: Bochum - Duisburg, 15.30 Uhr: 1860 München - Freiburg. Sonntag, 13.30 Uhr: Düsseldorf - Paderborn, 15.30 Uhr: Karlsruhe - St. Pauli, Sandhausen - Union Berlin. Montag, 20.15 Uhr: RB Leipzig - Fürth. 3. Liga: Freitag, 19 Uhr: Mainz II - Magdeburg, VfB Stuttgart II - Münster. Sonnabend, 14 Uhr: Chemnitzer FC - Rostock, Köln - Aalen, Bremen II - Cottbus, Erfurt - Wiesbaden, Würzburg - Dresden, Osnabrück - Stuttgarter Kickers. Sonntag, 14 Uhr: Großaspach - FCE Aue, Halle - Kiel, Regionalliga: Sonntag, 13.30 Uhr: FSV Zwickau - Viktoria Berlin, Neustrelitz - Auerbach. Sachsenpokal, 1. Hauptrunde: Freitag, 18.30 Uhr: KSC Leipzig – Rapid Chemnitz. Sonnabend, 15 Uhr: Doberschütz-Mockrehna – Reichenbrand, Liebertwolkwitz – Lok Zwickau, Syrau – Kottengrün, Zschachwitz – Freiberg, Thalheim – Markkleeberg. Sonntag, 15 Uhr: Heidenau – Lichtenberg, Blau-Weiß Chemnitz – Rabenstein, Hartmannsdorf – Dresden-Laubegast, Annaberg – Chemie Leipzig, Gelenau – Bad Lausick, Germania Chemnitz – Schildau, Meerane – Taucha, Crossen – VfB Chemnitz, Trebendorf – Mittweida, Lößnitz – Roter Stern Leipzig, Reichenbach – Glauchau, Wurzen – Hohenstein-E., Marienberg – Colditz. Motorsport Intern. ADAC-Motorbootrennen auf der Talsperre Kriebstein, Sonnabend, 13 Uhr: Training, 15.30 - 17.50 Uhr Rennen; Sonntag, 9 16.25 Uhr Rennen. Mountainbike Weltmeisterschaft Freiwasser: Mannschaft, 5 km: 1. Deutschland (Reichert, Muffels, Härle) 55:14,4 min.; 2. Brasilien (Villarinho, do Carmo, Cunha) und Niederlande (Schouten, van Rouwendaal, Weertman) beide 55:31,2; 4. Italien 55:49,4; 5. USA 55:50,6; 6. Australien 56:07,4; 7. Ungarn 56:08,4; 8. Griechenland 56:18,6. Turmspringen: Frauen, 10 m: 1. Kim (Nordkorea) 397,05 Pkt.; 2. Ren (China) 388,00; 3. Pamg (Malaysia) 385,05. Synchronschwimmen: Duett, Freie Kür: 1. Ischtschenko/Romaschina (Russland) 98,2000 Pkt.; 2. Huang/Sun (China) 95,9000; 3. Ananassowa/Woloschina (Ukraine) 93,6000. Mixed, Freie Kür: Walitowa/Malzew (Russland) 91,7333 Pkt.; 2. LumUnderwood/May (USA) 91,4667; 3. Perrupato/Minisini (Italien) 89,3333. Vorteil Peking Das Internationale Olympische Komitee kürt heute die Stadt der Winterspiele 2022. Zur Auswahl stehen Almaty (Kasachstan) und Chinas Hauptstadt. VON ANDREAS SCHIRMER A N ZE I G E KONTAKTE ÐAn ?×Å ¯Õɲ° Î Îj #8 ÝjÂÅÚÎ Â aj Î?~^ ݲ ² MŠ² = æ¥ÉÊËooÉÐÉ| "nç ¢AÔÞAÔA Õ| ²^ æÐÉ|¥ ÕÉÊÐÐ^ 0?? Õ¥ ² Õæ|ÕÐ^ ? ÕÐ ² ÕoÕyy nn jäj ÝjÂÞ Î aW  Ý?Î Ý Î?~ MÅ ÂjÎ?~ =ÞW?ײ æ¥ÉÊËÉyoyÉoÉ ?î[Aç ? Âjw^ +Â?WÎM×Åj y ^ jWÎ ~ ×a Åj jM^ æ¥ÉæËÕÊ¥¥yyæ "nð ÕÐ^ ² Ð|^ ?Â? ÕÊ^ ² Ð|² ! ÕÐ^ ² Ðʲ Âä² ²^ ×ÅŲ .Î²Ê æÐÉyËÕÉÕ¥ÊÉ ÞÞÞ²~jÎ?Ųaj Vogtland-Bike-Enduro-Race in Schöneck, Sonnabend, 10 bis 17 Uhr: freies Training (Bikewelt), 19.30 Uhr: Prolog (Bikewelt); Sonntag, 8 Uhr: Start Talstation Bikewelt, ab 8.30 Uhr Wertungsprüfung (Innenstadt Schöneck). KUALA LUMPUR — Chinas früherer Basketballstar Yao Ming und Kasachstans Eiskunstlauf-Held Denis Ten sind wie Goliath und David. Der 2,29 Meter große Riese aus dem Reich der Mitte hat vor der Wahl der Winterspielestadt 2022 heute auf dem Kongress des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Kuala Lumpur für den Favoriten Peking geworben. Der 61 Zentimeter kleinere Olympiadritte von 2014 kämpfte für Almaty. Der Außenseiter hat eine starke Kampagne hingelegt, aber kann er der siegessicheren Sportgroßmacht China tatsächlich ein Bein stellen? „Es ist der richtige und perfekte Zeitpunkt für die Rück- kehr der Olympischen Spiele nach Peking“, sagte Yao Ming. „Die Olympischen Spiele sollen ein Beispiel geben, was unser Land erreichen kann. Wir wollen zeigen, was wir haben“, konterte Denis Ten bei den letzten PR-Terminen in Malaysias Hauptstadt. Was sich die beiden Botschafter wünschen, ist das eine. Was hinter den Kulissen und in Hotelhallen vor der 128. Session des OC von Strippenziehern an Lobbyarbeit betrieben wird, ist das andere – und entscheidend. Ausschlaggebend ist nicht unbedingt, welcher Bewerber das bessere Konzept hat. Radsport Almaty will ein Low-BudgetOlympia der kurzen Wege mit viel Schnee und von Bergen umgeben veranstalten. Alle Sportanlagen würden in einem Radius von 30 Kilometern um das geplante olympische Dorf liegen. Viele der für die Asien-Winterspiele 2011 und für die Universiade 2017 gebauten Sportstätten sollen genutzt werden. 80 Prozent der Anlagen und Hallen sollen in zwei Jahren fertig sein. „Die Baukosten für 2022 werden auf minimalem Level sein“, erklärte Almatys Bürgermeister Achmetshan Jessimow gestern. Außerdem würde für die Ski-Wettbewerbe in den Ber- Holt Peking nach Olympia 2008 auch 2022 nach China? FOTO: ROLEX DELA PENA/DPA gen kein Baum gefällt. Damit sei man im Einklang mit der Agenda 2020 des IOC. Ein Reformwerk, das wirtschaftlich und politisch nicht so potenten Ländern eine OlympiaAusrichtung ermöglichen soll. Das Konzept des Kandidaten Peking unterscheidet sich von dem des Rivalen erheblich. In der chinesischen Hauptstadt soll zwar die Hälfte der für die Sommerspiele 2008 errichteten Sportbauten genutzt werden. Ordentlich investiert werden muss jedoch für die Schneewettbewerbe. Die Anlagen für die alpinen Wettkämpfe existieren noch nicht. Und Zhangjiakou, wo Biathlon oder die Snowboard-Wettbewerbe geplant sind, ist 190 Kilometer von Peking entfernt. Um beide Orte zu erreichen, soll eine Schnellbahnstrecke mit Milliardenaufwand gebaut werden. Die Fahrtzeit soll dann 70 Minuten betragen. IOC-Vizepräsident Sir Craig Reedie attestiert Almaty zwar „etwas besser zu sein, als es viele gedacht haben“. Er setzt aber auf einen Sieg Pekings: „Das schiere Gewicht Chinas in der Welt wird es über die Linie bringen.“ (dpa) Erzgebirgs-Bike-Marathon in Seiffen, Sonnabend, ab 9.15 Uhr: Kinder- und Familientag; Sonntag, 9 Uhr: Short (40 km), Middle (70 km), Long (100 km) und Team-Fight (DreierStaffeln). Top11-Prognose Supercup Wolfsburg - Bayern München 2. Bundesliga K’lautern - Braunschweig Sandhausen - Union Berlin Leipzig - Greuther Fürth 3. Liga Erfurt - Wehen Wiesbaden Würzburg - Dynamo Dresden Chemnitzer FC - Rostock Großaspach - Erzgebirge Aue Halle - Holstein Kiel Regionalliga Nordost Neustrelitz - VfB Auerbach Zwickau - Viktoria Berlin 1:2 2:1 1:1 1:0 2:1 0:1 2:0 0:1 1:1 1:1 2:0 SPORT Freitag, 31. Juli 2015 Auf dem Feld ist Schluss mit lustig NACHRICHTEN ISTANBUL Besiktas leiht Gomez aus FLORENZ/ISTANBUL — Nach zwei Jah- FOTO: IMAGO ren beim AC Florenz wechselt der deutsche Nationalstürmer Mario Gomez zum türkischen Spitzenclub Besiktas Istanbul. Der Fußballprofi werde zunächst für eine Saison ausgeliehen, teilten beide Vereine gestern mit. Besiktas sicherte sich auch eine Kaufoption für den 30-Jährigen. Nach zwei enttäuschenden Jahren in Italien könnte sich Gomez mit mehr Spielpraxis und Toren in der türkischen Süper Lig auch wieder für die Nationalmannschaft empfehlen. Sein bislang letztes Spiel im DFB-Trikot absolvierte der frühere Bundesligaprofi im September 2014 gegen Argentinien (2:4). (dpa) VFL WOLFSBURG Supercup-Einsatz von De Bruyne fraglich WOLFSBURG — Beim VfL Wolfsburg steht hinter dem Einsatz von Kevin De Bruyne im Supercup gegen Bayern München morgen (20.30 Uhr) ein großes Fragezeichen. Der frisch gekürte Fußballer des Jahres musste gestern das Training wegen Rückenproblemen abbrechen. Er wurde zum Arzt nach Braunschweig gefahren. „So, wie er sich gerade bewegt hat, macht es wenig Sinn“, erklärte Dieter Hecking, der Trainer des Bundesligisten. Der Coach wird in dem Duell des DFB-Pokalsiegers gegen den Meister in jedem Fall auf Luiz Gustavo verzichten. Der Ex-BayernProfi hat nach seiner Knieoperation noch Trainingsrückstand. (dpa) Am zweiten Spieltag der 3. Fußball-Liga gastiert der FC Erzgebirge Aue bei Sonnenhof Großaspach. Ein harter Brocken, das weiß keiner besser als Simon Skarlatidis, der fast sechs Jahre für die Schwaben auflief. VON THOMAS TREPTOW AUE — Als Sonnenhof Großaspach zur Saison 2014/15 in die 3. FußballLiga aufstieg, erging es der Sportgemeinschaft ähnlich wie dem FC Erzgebirge Aue in der Saison 2003/04, als die Veilchen zum ersten Mal ihre Visitenkarte in der 2. Liga abgaben. Die namhafte Konkurrenz schaute zunächst etwas mitleidig zu den vermeintlichen Underdogs aus Schwaben und Sachsen. Doch anstatt sich von den Etablierten unterbuttern zu lassen, zeigten Großaspach und Aue, dass sie mithalten können. Wer den Kardinalfehler beging, sie zu unterschätzen, der stand oftmals mit leeren Händen da: „Das darf nie passieren, denn gerade solche Mannschaften bestechen durch große Willensstärke und Leidenschaft“, sagt Simon Skarlatidis im Brustton der Überzeugung. „Wenn wir gewinnen wollen, müssen wir ans Maximum gehen.“ Simon Skarlatidis FCE-Profi FC AUGSBURG Trochowski fällt lange aus AUGSBURG — Neuzugang Piotr Trochowski wird dem Fußball-Bundesligisten FC Augsburg längere Zeit fehlen. Wie der Club gestern mitteilte, hat sich der 31 Jahre alte Mittelfeldspieler beim 3:0-Testspielsieg beim Regionalligisten TSV Rain einen Riss des Außenmeniskus im linken Knie zugezogen. Es handelt sich dabei nicht um das zuvor verletzte Knie. Trochowski soll heute in einer Augsburger Klinik operiert werden. Wie lange er ausfallen wird, hängt vom Verlauf der Operation und dem Heilungsprozess ab. (dpa) Der 24-Jährige muss es wissen. Fast sechs Jahre spielte er vor seinem Engagement im Lößnitztal für die Baden-Württemberger. „Ich wollte etwas Neues, aber es waren sechs tolle Jahre. Wir wurden die Thekentruppe der 3. Liga genannt, weil Sonnenhof wohl aus einer Stammtischmannschaft hervorgegangen ist“, sagt Simon Skarlatidis lachend. Am Sonntag, 14 Uhr, tritt er mit den Simon Skarlatidis hat das Tor am liebsten vor sich. Auern bei seinem ehemaligen Team an. SG-Trainer ist der Ex-Auer Rüdiger Rehm. „Dort wird gut gearbeitet. Wenn wir gewinnen wollen, müssen wir ans Maximum gehen“, weiß FOTO: R. PETZSCHE/PICTURE POINT der dribbelstarke Mittelfeldmann. FCE-Trainer Pavel Dotchev sieht das nicht anders: „Großaspach hat eine beeindruckende Vorbereitung gespielt, unter anderen Bayer Leverku- sen geschlagen. Mehr muss ich dazu eigentlich nicht sagen.“ Pavel Dotchev will sich noch einmal detailliert mit seinem Spieler über den kommenden Gegner unterhalten. Der Deutsch-Grieche kann sicher ein paar heiße Tipps geben, sagt aber auch: „Wir müssen auf uns schauen, unser Spiel durchbringen.“ Dabei ist ihm der Vorwärtsgang eindeutig lieber als die Defensive. „Offensiv ist alles möglich, aber ich muss das Tor vor mir haben“, meint Simon Skarlatidis, der schon immer den Drang verspürte, nach vorn zu stürmen. „Ein bisschen Egoismus ist dabei manchmal ganz nützlich, aber ich gebe auch gern die Vorlage zu einem Tor.“ In der ersten Drittligasaison für Großaspach erzielte er vier Tore, zweimal legte er dem Schützen auf. Seine ersten Pässe spielte der gebürtige Waiblinger im Trikot des VfB Stuttgart. Über die Stationen SV Fellbach und TSV Backnang kam er zur SG Sonnenhof Großaspach. Dort betreute ihn zunächst Alexander Zorniger, der ehemalige Trainer von Red Bull Leipzig und aktuelle Bundesligacoach des VfB Stuttgart. „Er hat mehr auf körperlich große Spieler gesetzt“, erinnert sich der 1,73 Meter große Kicker und meint schmunzelnd: „Aber ich bin mit meiner Statur, so wie sie ist, ganz zufrieden.“ Simon Skarlatidis, dessen Vater Kiriakos und Onkel Ilias in der Verbandsliga spielten, gilt als Spaßvogel. „Ich wurde hier in Aue super und offen empfangen. Und da so viele Neue gekommen sind, kann man sich eher mal einen Scherz erlauben. Auf dem Feld ist es dann aber auch gut damit“, erzählt der Fan von PAOK Saloniki, der seinen Urlaub gern im Land seiner Vorfahren verbringt – auf den Inseln oder auf dem Festland in Kavala. Einige Verwandte leben in Griechenland, das in letzter Zeit nicht aus den KrisenSchlagzeilen herausgekommen ist. Den FCE-Profi lässt das nicht kalt. „Ich hoffe sehr, dass es für das Land eine gute Lösung gibt. Eines steht aber fest: Aufgeben kommt bei den Griechen nicht in Frage“, sagt Simon Skarlatidis und verschwindet in der FCE-Kabine. Kein schlechtes Schlusswort für einen Vollblut-Fußballer, der bei einem Verein spielt, der sich im Umbruch befindet, der aber nicht zu unterschätzen ist. Flüchtling trifft für Bundesligist 18-Jähriger geht sonst für Bremen II auf Torejagd BREMEN — Ousman Manneh hat et- was geschafft, von dem zigtausend andere Flüchtlinge nur träumen können. Dem 18-Jährigen (Foto), der Anfang 2014 als Minderjähriger aus Gambia ins Flüchtlingsheim Bremen-Lesum kam, winkt dank seiner Fußballkünste ein Leben in sicheren Verhältnissen. Im März unterschrieb er bei Werder Bremen einen Vertrag bis 2018, danach stieg er mit Werder II in die 3. Liga auf und am Dienstag feierte er mit vier Toren in 15 Minuten beim Testspiel in Wilhelmshaven ein bemerkenswertes Debüt im Profi-Team. „Löst der 18-Jährige die Lücke im Werder-Sturm im Alleingang?“, fragte selbst der Werder-Liveticker nach der Tor-Gala. Und auch Manneh, umlagert von Autogrammjägern, wunderte sich. „Ich war nervös und bin jetzt selbst überrascht. Wenn mir das vorher einer erzählt hätte, dass ich vier Tore mache, ich hätte es nicht geglaubt“, sagte der Stürmer. Bereits am vergangenen Samstag hatte er beim Start der 3. Liga das Siegtor für Werders U-23Team beim 2:1 in Rostock erzielt. Dass der junge Mann sofort den zu Schalke 04 gewechselten Torjäger Franco Di Santo ersetzen kann, daran glaubt Alexander Nouri, Trainer der Werder-Reserve, nicht: „Ousman ist unheimlich auf Fußball fokussiert, er muss aber noch einige Dinge lernen. Dennoch hat er Anlagen, die unsere Fantasie beflügeln.“ Manneh ist athletisch, er wirkt ruhig und abgeklärt. Über die Beweggründe seiner Flucht und die Umstände spricht er nicht. Gambia wird von Diktator Yahya Jammeh regiert, zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. „Seine Herkunft als Flüchtling ist in der Mannschaft absolut kein Thema“, so Trainer Nouri. Manneh absolvierte auch Probetrainings beim HSV und auf Schalke, entschied sich aber für Werder. „Hier in Bremen ist meine erste Heimat in Deutschland, ich fühle mich zu Hause“, erklärte er. (dpa) FOTO: IMAGO Freie Presse Ibrahimovic hängt Schweinsteiger ab 1400 Starter erwartet Fußball: Startelf-Debüt des Ex-Bayern geht daneben – ManUnited unterliegt Paris Mountainbike: 23. Erzgebirgs-Bike-Marathon in Seiffen 1 . FC NÜRNBERG CHICAGO — Die Generalprobe ging SEIFFEN — Lockt im Winter die erzge- Zweitligist verpflichtet Brecko für Bastian Schweinsteiger und Manchester United ordentlich daneben. Mit 0:2 unterlag der englische Fußball-Rekordmeister erstmals mit dem Deutschen in der Startelf gegen Paris St.-Germain. Trainer Louis van Gaal gewann der Niederlage gegen den Französischen Meister mit ExBundesliga-Keeper Kevin Trapp im Tor dennoch Positives ab: „Yeah, wir haben verloren, aber vielleicht ist das auch gut.“ Im vergangenen Jahr hätten sie auf ihrer US-Tour alles NÜRNBERG — Der 1. FC Nürnberg hat Miso Brecko vom 1. FC Köln verpflichtet. Wie die Franken mitteilten, wechselt der 31 Jahre alte Rechtsverteidiger mit sofortiger Wirkung zum Fußball-Zweitligisten. Brecko trainierte gestern bereits mit und könnte im Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim heute in der Startelf stehen. „Es ist gut möglich, dass Miso gleich von Anfang an spielen wird“, erklärte Trainer René Weiler. Brecko stand bei den Kölnern eigentlich noch bis 2016 unter Vertrag. Zu Ablösemodalitäten und Vertragsdauer machte der 1. FC Nürnberg keine Angaben. (dpa) BAYER LEVERKUSEN Tah 2015 bester Nachwuchsspieler FRANKFURT (MAIN) — Der Neu-Lever- kusener Jonathan Tah ist vom DFB zum „Nachwuchsspieler des Jahres 2015“ ernannt worden. Der Abwehrspieler habe sich bei den U19-Junioren vor Timo Werner (VfB Stuttgart) und Lukas Klostermann (RB Leipzig) durchgesetzt. Die FritzWalter-Medaille erhalten auch der Dortmunder Felix Passlack, der die U17-Wertung für sich entschied, und die 19 Jahre alte Nationalspielerin Pauline Bremer. (dpa) gewonnen und dann den Auftakt in der Premier League verloren. Matuidi (25.) gelang das 1:0. Ibrahimovic (34.) leitete den Angriff zum zweiten Treffer ein und schloss ihn auch ab. Manchesters Abwehr hinterließ dabei nicht den besten Eindruck bei dem „hochklassigen Härtetest“, wie Schweinsteiger das Match vor dem Anpfiff im Soldier Field von Chicago bezeichnet hatte. Beim zweiten Tor hängte Ibrahimovic den Weltmeister im Mittelfeld recht locker ab. „Bastian Schwein- steiger begann, aber hielt nur eine Halbzeit durch. Er kam nicht hinterher bei Ibras‘ Antritt zum zweiten Tor“, schrieb der „Daily Express“. Am 8. August startet ManUnited gegen Tottenham Hotspur in die Meisterschaft. Schweinsteiger spielte nach seinem Wechsel von Bayern auf die Insel noch keine Partie durch. Zweimal kam er nach der Pause, im dritten Match fehlte er gegen Barcelona verletzt. Nun wurde der 30-Jährige zur Halbzeit ausgetauscht. (dpa) birgische Volkskunst Menschen aus ganz Deutschland und anderen Nationen nach Seiffen, so ist es im Sommer der Erzgebirgs-Bike-Marathon. Seit 1993 treten am ersten August-Wochenende jedes Jahres Ausdauersportler im Wald rund um das Spielzeugdorf in die Pedale. Bei der nunmehr 23. Auflage erwarten Organisator Albrecht Dietze und seine Helfer mehr als 1400 Sportler. 100 Kilometer lang ist am Sonntag die Königsdistanz, die knapp 250 Biker in Angriff nehmen. Sie müssen die mit zahlreichen Steilanstiegen und -abfahrten gespickte Runde dreimal bewältigen. Doch auch die Mittel- (70 km) und die Kurzdistanz (40 km), auf der das Gedränge mit mehr als 500 Startern am dichtesten ist, haben es in sich. Eröffnet wird der älteste Mountainbike-Marathon Deutschlands bereits morgen mit dem Kinder- und Familientag. Neben den 1,7 bis 22,5 km langen Rennen für den Nachwuchs gibt es auch eine Familien-Tour. (anr) ten Michelle Carter und die Chinesin Lijiao Gong, die das erste Meeting der Serie in Shanghai gewinnen konnte. Diese beiden Athletinnen werden Ende August in Peking zu den Hauptkonkurrentinnen von Christina Schwanitz gehören. Und dabei dürfte es mit allen Mitteln zur Sache gehen: „Bei uns Frauen wird auch mit Blicken gekämpft. Ich hätte schon oft tot umfallen müssen, so böse wurde ich angeschaut“, sagt die von Sven Lang trainierte Chemnitzerin und fügt an: „Wenn man aber weiß, wie es abläuft, dann erschrickt man bei der WM nicht darüber und man kann sich eine Taktik zurechtlegen.“ In der Diamond League ist die Taktik von Christina Schwanitz voll aufgegangen. Christina Schwanitz in Jubelpose – ein gewohntes Bild. FOTO: IMAGO Auf der Überholspur Für Christina Schwanitz ist der Sieg im Champions Race viel wert, vor allem im Hinblick auf die WM. Auch in Peking heißen ihre Hauptkontrahentinnen Carter und Gong. VON THOMAS TREPTOW CHEMNITZ/STOCKHOLM — Sie hat mehr als eine Hand am Jackpot. Um das lukrative Diamond Race im Kugelstoßen zu gewinnen, muss Christina Schwanitz laut Reglement nur noch beim Diamond-League-Mee- ting in Zürich (3. September) antreten. In der Punktewertung liegt sie nach ihrem Sieg vom Mittwochabend im Stockholmer „Königsgarten“, einem Park in der Innenstadt, uneinholbar vor Michelle Carter (USA). „Ich freue mich jetzt schon auf Zürich, doch vorher wird die WM in Peking gerockt!!“, ließ die Sächsin die Fangemeinschaft im sozialen Netzwerk Facebook wissen. Eines ist sicher: Die 40.000 Euro Siegprämie und den Diamantpokal für den Erfolg in der Disziplinwertung nimmt die Athletin vom LV 90 Erzgebirge sicher gern mit. Aber Christina Schwanitz sagt auch klar: „Der Fokus liegt auf der WM.“ Und dafür ist die Champions League der Leichtathleten die perfekte Vorbe- reitung unter Wettkampfbedingungen: „Die Deutschen Meisterschaften nützen mir für die Weltmeisterschaft nichts, die Diamond League schon“, argumentiert die 29-Jährige. „Vom Kopf her ist es wesentlich angenehmer, wenn man die Konkurrenz kennt und einschätzen kann. Und es ist ein Riesenunterschied, wenn ich sehe, wie jemand 20 Meter stößt, oder ich nur davon gehört habe.“ Die Weltjahresbeste selbst ist 2015 auf der Überholspur. In den siebzehn wichtigsten Saisonwettkämpfen hat sie elfmal die 20-mMarke übertroffen. In Stockholm flog die Kugel auf 20,13 m. Vier von sechs Diamond-Race-Wettkämpfen entschied sie für sich. Je einmal sieg- KULTUR & SERVICE Freie Presse Freitag, 31. Juli 2015 NACHRICHTEN JEDE RMANN Sankt Annen wird zur Theaterkulisse ANNABERG-BUCHHOLZ — Die gewalti- ge Fassade der Sankt Annenkirche in Annaberg-Buchholz verwandelt sich ab heute wieder in eine einzigartige Theaterkulisse. Das Ensemble des Eduard-von-Winterstein-Theaters führt vor der spätgotischen Hallenkirche bereits im fünften Jahr in Folge Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“ auf – „das Spiel vom Sterben des reichen Mannes“, das untrennbar mit den Salzburger Festspielen verbunden ist. Zum ersten Mal in diesem Sommer ist das Mysterienspiel um Tod und Teufel, Gott und Glauben und den schnöden Mammon heute Abend zu erleben. Weitere Vorstellungen sind am 2., 16. und 20. August geplant. (af) » www.winterstein-theater.de FRIEDRICH NIETZSCHE Preis wird neu aufgelegt NAUMBURG — Drei Jahre nach der letzten Verleihung des FriedrichNietzsche-Preises wird die Auszeichnung neu aufgelegt und aufgewertet. Der Literaturpreis wechsele von der Länderebene auf die internationale Ebene, teilte das Nietzsche-Dokumentationszentrum in Naumburg mit. Dort solle die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung während des Nietzsche-Kongresses vom 15. bis 18. Oktober vergeben werden. Der neue Internationale FriedrichNietzsche-Preis wird künftig alle zwei Jahre für philosophisch-essayistische Werke verliehen. Dies soll abwechselnd in Naumburg und Basel geschehen. (dpa) » www.nietzsche-portal.eu DRAMAS ERIE Keaton als Nonne – Law als junger Papst UNTERFÖHRING — Oscar-Preisträgerin Diane Keaton („Was das Herz begehrt“) übernimmt neben Jude Law („Grand Budapest Hotel“) eine der Hauptrollen in der achtteiligen Dramaserie „The Young Pope“ von Regisseur Paolo Sorrentino. Keaton spielt Schwester Mary, eine Nonne aus den USA, die im Vatikan lebt. Law spielt die Hauptrolle als fiktiver Papst Pius XIII. Wie Sky Deutschland weiter mitteilte, haben die Dreharbeiten für die Koproduktion (USA, Frankreich, Deutschland) in dieser Woche begonnen. (mqu) Seite A1 Fernsehen Wenn Veterinäre fehlen, behandelt die „Landärztin“ notfalls auch Tiere. Seite A3 Klassik und Jazz treffen sich zum Festival Mit einem erlesenen Musikereignis hat sich das kleine, verträumte Schloss Schlettau im Erzgebirge in der deutschen Musikszene einen Namen gemacht. Entsprechend groß ist die Nachfrage – auch für die drei Tagen im August dieses Jahres. VON ANTJE FLATH SCHLETTAU — Der Name „2000 + 1 Nacht“ ist zugegebenermaßen etwas irreführend. Denn so lange dauert das gleichnamige Festival auf Schloss Schlettau gar nicht. „Fantastisches aus Klassik und Jazz“ wird dort aller zwei Jahre im August an maximal vier Tagen geboten. Der hochkarätigen Besetzung tut diese Tatsache aber keinen Abbruch. Auf einen Gast freut sich Matthias Bantay, der künstlerische Leiter des Festivals, in diesem Sommer besonders: Jazz-Legende und OscarPreisträger Giora Feidman wird dabei sein. „Soweit ich mich erinnern kann, war er noch nie im Erzgebirge“, sagt Matthias Bantay nicht ohne Stolz. Und da der „Grandseigneur der Klezmermusik“ im nächsten Jahr seinen 80. Geburtstag feiert, werde dieses Gastspiel wohl das erste und zugleich einzige sein. „Er schlägt Brücken zwischen Generationen, Kulturen und Schichten, und er tut es mit vollendeter Kunst“, schrieb einst Leonard Bernstein über den großartigen Klarinettisten. Und „sein enthusiastisches Urteil besitzt bis heute unverändert Gültigkeit“, sagt Matthias Bantay. Der musikalische Weltenbummler, der als Solocellist der Erzgebirgischen Philharmonie im Erzgebirge vorerst eine musikalische Heimat gefunden hat, organisiert das Festival seit 2001. „Klassik-Freunde für Jazz zu gewinnen und Jazz-Begeisterten Klassik näher zu bringen“, sei das Ziel, erläutert der Musiker, der mit 16 Jahren sein erstes Konzert gegeben hat und mittlerweile über fast 25 Jahre Orchestererfahrung verfügt. Ein Konzept, das aufgeht, auch wenn er sich anfangs nie hätte vorstellen können, einmal ein solch großes Projekt zu realisieren. Es werde gut angenommen, obwohl es nichts für die breite Masse sei. Mittlerweile gebe es sogar ein Stammpu- Sie präsentieren zum Festival auf Schloss Schlettau „Europäische Romantik und Folksongs aus aller Welt“ – die fünf Sänger von Amarcord. Zahlreiche Konzerttourneen haben sie mittlerweile in mehr als 50 Länder und auf nahezu alle Kontinente geführt. FOTO: MARTIN JEHNICHEN Giora Feidman kommt mit seiner Klarinette. FOTO: ECKARDT MILDNER Spielen seit 1985 in unveränderter Besetzung als Vogler Quartett: Tim Vogler, Frank Reinecke, Stefan Fehlandt und Stephan Forck. FOTO: CHRISTIAN KERN József Lendvay aus Ungarn bringt seine Stradivari mit. FOTO: PRIVAT blikum. „20 bis 30 Leute sind bei jeder Veranstaltung dabei“, sagt er. Und auch bei den Musikerinnen und Musikern hat sich die Veranstaltung längst einen Namen gemacht: „Wir können uns vor Angeboten nicht retten“, sagt der musikalische Leiter. „Ich könnte zwei Wochen Festival machen. Aber wer soll das bezahlen?“ Denn nicht nur, dass es nicht wie bei ähnlichen Veranstaltungen einen großen Stab von Leuten gibt, die das ganze Jahr über die Arbeit erledigen, „wir sind ein kleines Team von vier Leuten“, erklärt Matthias Bantay. Auch das Budget sei vergleichsweise gering. Umso mehr freut er sich, dass auch in diesem Jahr wieder viele bekannte Namen auf der Gästeliste stehen: der ungarische Geiger József Lendvay zum Beispiel – ebenso Günther Fischer und Joy Flemming verewigt haben. Trotz großer Namen legen die Organisatoren vom Förderverein des Schlosses großen Wert auf familienfreundliche Eintrittspreise. „Die müssen für das Erzgebirge tragbar sein“, macht Matthias Bantay den Anspruch deutlich. In diesem Jahr sind sie zwischen 10 und 16 Euro angesiedelt. Matthias Bantay Künstlerischer Leiter FOTO: MATTHIAS HEINKE/ARCHIV Echo-Preisträger wie das Vokalensemble Amarcord, dessen facettenreiches Repertoire von Gesängen des Mittelalters bis hin zu weltweit gesammelten Volksliedern reicht. Das mehrfach preisgekrönte VoglerQuartett, das seit 1985 in unveränderter Besetzung eine einzigartige Karriere verfolgt, ist ebenso dabei wie das Alliage Quintett mit seinen vier Saxofonen und einem Klavier. Giora Feidman erhält bei seinem Auftritt musikalische Unterstützung vom Rastrelli-Celloquartett. Gemeinsam wagen sie sich im Schloss und im angrenzenden Schlosspark sowie in der Kirche auf „Grenzgänge“ – zwischen Klassik und Jazz, aber auch zwischen Wort und Musik. Und füllen damit weiter die prominent besetzte Gästeliste, auf der sich beispielsweise bereits Jochen Kowalski und Uschi Brüning, DAS „FESTIVAL 2000 + 1 NACHT“ findet vom 13. bis zum 16. August in Schlettau statt. Karten gibt es im Schloss (Kontakt: 03733 66019) beziehungsweise im Internet. Dort kann auch das detaillierte Programm eingesehen werden. » www.schloss-schlettau.de Der Clown mit den traurigen Augen Heute wird Hans-Eckardt Wenzel 60 Jahre alt. Wie kaum ein anderer singt er seiner Zeit und deren Genossen ironische, kritische, melancholische Lieder vom Widerstehen. VON MATTHIAS ZWARG CHEMNITZ — „Dagegen muss man doch was tun“, ruft Wenzel manchmal in seinen Konzerten, wenn er von den jungen Neonazis erzählt, die ihm begegnen. Wenn er feststellt: „Stacheldraht, Elektrozaun – etwas Bessres hat die Welt doch wohl niemals hergestellt.“ Wenn er vom Lagerfeuer singt, an dem die Altlinken plötzlich für den Krieg in Afghanistan sind, obwohl sie doch wissen müssten, dass Frieden und Freiheit noch nie mit dem Panzer gekommen sind. „Dagegen muss man doch was tun“ – das hat der heute vor 60 Jahren bei Wittenberg geborene Hans- Eckardt Wenzel in der DDR gelernt wie viele seiner Zeitgenossen, die die „Da Da Er“, wie er sie später nannte, vor allem als ein Land sahen, das man verändern musste, und die eine wirkliche Alternative zu der Gesellschaft suchten, in der der Mensch dem Menschen ein Wolf ist. Von den ersten Konzerten in Hinterzimmern oder kleinen Studentenbuden, weil der geplante Saal plötzlich aus „unerklärlichen“ Gründen doch nicht zur Verfügung stand, über die legendären Auftritte mit Steffen Mensching, nicht nur in der „Hammer-Rehwü“, bis zu den heute gefeierten Auftritten vor großem Publikum und inzwischen mit zahllosen Preisen gekrönt, hat der an Marx und Walter Benjamin, an Theodor Kramer und Bertolt Brecht geschulte Wenzel das unheilvolle Wesen hinter dem mehr oder weniger schönen Schein des real existierenden Sozialismus wie Kapitalismus gesehen – oft mit einem bitter lachenden und einem ehrlich weinenden Auge. Er wird es oft hören heute: Alles Gute zum Geburtstag; und es wird ein Herzenswunsch sein – auch wenn Wenzel selbst am allerbesten weiß, dass nie „alles“ gut wird – aber dafür, dass wir das Schlimme nicht übersehen, dafür, dass ein bisschen mehr gut wird, als es ohne uns würde, dafür, dass sich Menschen nicht allein fühlen in ihrer Trauer um vertane Möglichkeiten – ganz persönlich und auf dem ganzen Planeten – dafür hat Wenzel immer gesungen und singt noch heute. Manchmal ist ihm, dem Dialektiker, die Enttäu- Gedicht der Woche An manchen Tagen HANS-ECKARDT WENZEL An manchen Tagen Überfällt mich die Gewissheit, Nutzlos zu sein. Erstaunlich sicher, Nicht gebraucht zu werden. Ich liebe es dann, mit der Sense Eine Wiese zu mähen. Bogen Um Bogen, wenn die Halme, Bewegt vom Wind, Vor die Klinge sich legen. Eine Arbeit bei der ich leicht Bleibe und schweigen kann. AUS DEM BAND „Seit ich am Meer bin“ Gedichte. Erschienen im Verlag Matrosenblau, 2011. schung darüber anzumerken, dass die Menschen offenbar aus Schaden nicht klug werden und dass dagegen auch Singen wenig hilft. Dann scheint es, als würden dem Sänger, dem Clown mit den traurigen Augen, die Fragen langsam ausgehen, da es doch schon schwer genug ist, Antworten zu finden. Aber selbst dies scheint er hellsichtig vorausgesehen zu haben, als Wenzel einem seiner Gedichtbände den Vers von E. E. Cummings voranstellte: „Selbst sonntags möcht ich lieber im Unrecht sein / Denn wer immer im Recht ist, der ist nicht mehr jung.“ Selbst daraus wird jedoch noch eine wunderbare „Neue Hymne für Europa“, die Wenzel dem Kontinent gerade geschrieben hat: „... es ist kein Land, es ist kein Traum, es ist, was uns zerbricht, so ein Europa braucht man kaum, nein, dies Europa will ich nicht“. Und was Wenzel noch zu wünschen ist, das hat er uns schon längst gewünscht, damals in der „Hammer-Rehwü“: „Halt zur Stange / Sei kein Schwein / Auch wenn alle anderen jammern, / Übst du dich mit Vorschlaghammern / Und haust rein.“ Sucht das Wesen hinter dem schönen Schein: Hans-Eckardt Wenzel. FOTO: MARKUS ALTMANN DIE NEUE HYMNE FÜR EUROPA können Sie aufrufen, wenn Sie diesen Code mit einem Smartphone scannen. » www.freiepresse.de/europahymne A2 Freie Presse KULTUR & RÄTSEL Das Potter-Wunder und kein Ende NACHRICHTEN GERHARD STEIDL Literaturpreis geht an Verleger GÖTTINGEN — Der Göttinger Verleger Gerhard Steidl erhält in diesem Jahr den Literaturpreis des Verbandes Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine (DAI). Der 64-Jährige bringe als Verleger die Themen Architektur, Fotografie, Politik und Soziologie zusammen und zeige dabei ein großartiges Gespür für die ästhetischen Strömungen unserer Zeit, sagte DAI-Präsident Christian Baumgart. Steidl soll die Auszeichnung – eine gut 1,5 Kilogramm schwere Bronzeplakette – am 26. September übergeben werden. Der gelernte Siebdrucker gründete bereits als 18-Jähriger seinen eigenen Verlag. Heute hält er unter anderem die Weltrechte am Werk von Günter Grass. Seit etwa 20 Jahren veröffentlicht Steidl zudem hochkarätige Fotobücher von zeitgenössischen Fotokünstlern. (dpa) KEITH RICHARDS Dokumentation kommt auf Netflix LOS ANGELES — Ein neuer Dokumen- tarfilm über Rolling-Stones-Gitarrist Keith Richards wird zuerst bei Netflix gezeigt. Wie der Streamingdienst mitteilte, hat „Keith Richards: Under the Influence“ seine weltweite Premiere am 18. September. Regie führte Morgan Neville, der für eine Doku über Background-Sänger 2014 mit einem Oscar ausgezeichnet worden war. Die Produzenten versprechen einen Blick darauf, welche Einflüsse Richards nutzt, wie er Songs schreibt und wie er Gitarre spielt. Der Film begleitet den 71-Jährigen bei der Arbeit für sein erstes Solo-Album seit zwei Jahrzehnten. „Crosseyed Heart“ soll auch Mitte September veröffentlicht werden. (dpa) Der Zauberlehrling hat J. K. Rowling zu einer der erfolgreichsten Autorinnen überhaupt gemacht. Ihre eigene Lebensgeschichte klingt auch wie ein Märchen. Inzwischen schreibt sie für Erwachsene – und hält Potter-Fans bei der Stange. Heute wird die Autorin 50 Jahre alt. Ein Erfolg in Zahlen Die Saga füllt sieben Bände: „Harry Potter und der Stein der Weisen“ (deutsche Ausgabe 1998), „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ (1999), „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ (1999), „Harry Potter und der Feuerkelch“ (2000), „Harry Potter und der Orden des Phönix“ (2003), „Harry Potter und der Halbblutprinz“ (2005), „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ (2007). Die Abenteuer von Harry Potter erschienen in 78 Sprachen, 450 Millionen Exemplare verkauften sich weltweit. Die deutschsprachigen Ausgaben gingen nach Angaben des Carlsen Verlags in Hamburg 33 Millionen Mal über den Ladentisch. VON TERESA DAPP LONDON — Die Geschichte ist einfach zu schön, um sie nicht immer wieder zu erzählen. Eine arbeitslose, alleinerziehende Frau in Edinburgh muss in ihrer Wohnung frieren und sitzt deshalb viel im Café. Dort schreibt sie ein Buch, während das Töchterchen im Wagen schläft. Nach fünf Jahren Arbeit erscheint der erste Roman über einen Zauberlehrling – und macht die Frau zur Bestseller-Autorin und zum internationalen Star. Natürlich ist die Rede von Joanne Kathleen Rowling, bekannter als J. K., der Erfinderin der Harry-Potter-Saga. Heute wird sie 50. Ihr Leben als Sozialhilfe-Empfängerin hat Rowling lang hinter sich gelassen, Potter hat sie steinreich gemacht. Auf 580 Millionen Pfund, mehr als 800 Millionen Euro, schätzte die „Sunday Times“ ihr Vermögen im Frühjahr. Ein Dutzend Verlage hatten das Manuskript erst mal abgelehnt. „Ich wusste, dass das Schwierige sein würde, es zu veröffentlichen“, sagte Rowling der USTalkmasterin Oprah Winfrey, „und dass es dann riesig werden würde.“ Sie behielt recht. Die sieben Bü- Der erste Harry-Potter-Film kam 2001, der letzte der insgesamt achtteiligen Filmreihe 2011 in die Kinos. Nach Angaben des Branchendienstes Box Office Mojo erzielten sie zusammen ein Einspielergebnis von über 7,7 Milliarden US-Dollar. Joanne K. Rowling wurde 2004 vom US-Magazin „Forbes“ auf der Liste der Dollar-Milliardäre geführt. Als erste Schriftstellerin hatte sie mit ihrem Werk eine Milliarde US-Dollar verdient. (dpa) Ihre Bücher erschienen in 78 Sprachen: Joanne K. Rowling. cher wurden zum globalen Phänomen, die Verfilmungen zu Kassenschlagern. Und so soll das offenbar auch bleiben. Der Hogwarts-Marketing-Express steht nie still: Alle paar Wochen gibt es Neues aus Potters Zauberschule. Eine Kurzgeschichte hier, ein Theaterstück da, Ende nächsten Jahres wird es einen neuen Film mit Oscar-Preisträger Eddie Redmayne geben. Es ist wohl der erste Teil einer Trilogie. Die Vorlage, ein &!##%$!" 0<U>3HH8 2\V3ID I<JD 5U\6C ,MCU<JD J\9<HJ 5GR7 3CJCL> *\VEG7 V6CJ<HH P>U‘RQ \J^LHHD VZ4J9EA< -Z3Z\< ’JEZE3H<J V6CLZZR ^LJ .LVD -6C4><UD 63JEJE : NK?W C\J9 I]J9HR JG]JD 9EA\JA U\VVR "E6CZ<U : _<E5D HE6C<V ,EJ9 -6CE>>VD ^<U53J9 JLUD 9EV6C<U ,E<V<JD CEUV6C " GU<EVD >MUIEA<U +CUUEJA V6C_<9R "U3I3 -6C3\VOE<D ^LJ %R H<UEJ P23D &3\OZI3JJ U3CQ : NK=N : NK@X &<E‘D A<U4Z $U3\<JD HE<5HEJA VO4Z 3I .3A +O<U<ZD Z<JGLID OLJEVZ : NK@= 0LUJ3I< 9<U <UD J3\<U : N@[? "LG\I<JD Z<J3\VD Z3\V6CD >LUI3Z (UE<6CD ZE<U \UAD O3H3VZ EJ )C3V3 P.E5<ZQ ,<>LUI3D ZLU 3\V MCI<J : N@N? .<E6CD 5H\I< 9<\ZV6C<U -6CUE>ZD VZ<HH<U : P!H<I<JVQ ! 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Die Produktionsfirma Warner bietet eine Harry-Potter-Studiotour an, ein Freizeitpark in den USA hat Harrys Welt nachgebaut, die Zahl der Merchandise-Produkte – von Bettwäsche über Zauberstäbe bis zum Schachspiel – ist kaum überschaubar. Nicht nur finanziell läuft es für Rowling besser als damals im Café in Edinburgh. Sie lebt noch in der Stadt, inzwischen aber mit ihrem zweiten Mann und drei Kindern. Nebenbei produziert die im englischen Yate geborene Rowling fleißig Literatur für Erwachsene. „Ein ! E F@A<AGDK=?J< % $ " &1>>1> (:1 0:1 %@FM>7 M>0 :8E1 0E1FF1D )1:<>,8=1F.8<MFF :FJ 81MJ1 M= L6 *8ED :1 $1P:>>1E P1E01> F.8E:4J<:.8 -1>,.8E:.8J:7JD 1E ’1.8JFP17 :FJ ,MF71F.8<?FF1>D +:E PN>F.81> O:1< $<N.;3 G6=AG;7 H<: EI?IB?FI>51 + 2+ 02/ )* #"3 1 # 4# , " 1 / 7 # *’ % 0 1 # 06/ #. , ’ * 0 #!2 $&/ / &#& ,, /1 0 1 #/ , #! )/ ’ 0 % 1 * ’ *"2,% # ’ 0-*" ""# 1 - "#, /+#/ ) #, 3 "# 1 1- #, ’ 1-, 1 4 /#! %# -1 2#/ * * % # * 17 # * * # 1 ’ , 1 0 1 1 "#0 1"-/ 1 3 /2 /#0# 1 * #/ % # . 0 ’ 1 ’ /2!# , #- # ! 0,)# &7 #, 7 # # ,#.#/ / ’ , +# # & , &!&# # +2 * # &-& *4# % 5 ’ * + , 2# 1 1 # # / 0./ ’ 1 & 0 2!# ) *-1& .#,# *-. /2$ #, & 2 &1 1 0,-// # % #4 # 0 0 # ’ 1 #/ + % ’ , ./# ’ 0# 0 1/# ’ , , /1 - * 0 1 # $ $ #)1 ) ++ , # / # * - & ,## , %/#," ’ , ’ ,/#"# -)# # "2# * * ’ #, , ( "#, /#* ’ # ./-0 #/ 00/ ’ 0 , 0 # & # / ’ , " 2 # / # / BA?AKC ,:8:@@:L9>I: #( ## Großwildjagd © 2014 Knaur Taschenbuch Verlag – Folge 86 <U<EZD V6C3>ZVD I<9E‘EJ<U & _<EZ _<A \AVR7 &3V6CEV6CD U3\6C<U -6C_<E‘<U $H46C<JD I3B EZ3HR7 %<D V6CI36G -6CH3A 1]U9ED A\JA <R 0<UVZLUD 5<J<J -Z39ZD Z<EH FOTO: D. CHESKIN/DPA plötzlicher Todesfall“ erschien unter ihrem echten Namen, die DetektivKrimis „Der Ruf des Kuckucks“ und „Der Seidenspinner“ unter dem Pseudonym Robert Galbraith. Sie habe ohne Druck schreiben wollen, erklärte sie. Das Geheimnis flog schnell auf, weil ein Anwalt es der Freundin seiner Frau erzählte, die es über Twitter ausplauderte. Den Verkaufszahlen schadete das nicht, dem Anwalt wurde eine Geldstrafe aufgebrummt. Rowling spendete ihre Entschädigung. Auch J. K. stand übrigens auf den Potter-Büchern, um Rowlings Identität zu verstecken. Der Verlag dachte, Harry Potter sei etwas für Jungs, und es solle besser kein Frauenname auf dem Titel zu lesen sein. Weil sie keinen zweiten Namen hatte, übernahm die Autorin für das K. den Namen ihrer Lieblingsoma. Nebenbei meldet die Britin sich gern zu politischen Fragen wie der schottischen Unabhängigkeit zu Wort (sie war dagegen). Außerdem wirbt sie für ihre Wohltätigkeitsorganisation Lumos, die rund acht Millionen Kindern in Heimen rund um die Welt helfen will und nach einem Lichtzauber aus „Harry Potter“ benannt ist. „Das Ziel ist definitiv, alle Heime abzuschaffen“, sagt Rowling über diese Arbeit. Viel zu tun also. Könnte die Autorin trotzdem Zeit für einen neuen „Potter“ finden? Auch acht Jahre, nachdem mit „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ der letzte Band über den Zauberlehrling erschienen ist, geben Fans die Hoffnung nicht auf. Dazu trägt auch ihre Art bei, auf Fragen danach zu antworten. „Ich habe das Gefühl, ich habe Harrys Geschichte abgeschlossen“, sagte sie erst im April in der NBC-Show „Today“. „Aber ich habe immer gesagt, dass ich nicht sagen werde, dass ich es definitiv nicht mache.“ (dpa) Katharina Sulzbach <U\>VD Z4ZEAD G<EZ \ZLD IL5EHD 53\>LUI Freitag, 31. Juli 2015 #’ ! .#&& ) -’% GMCEL?FI>51 gC ['v¥†A ['z~wz'| ! .#&&8"’+$#& 1 R AK G2 H LL LG LK BR/5R "H>EM4 ,MF 01= 01MJF.81> #1FJ>1JQ/ =?-:< 01MJ<:.8 J1ME1EC „... gibt es kaum noch Hoffnung auf ein Überleben des 18-jährigen Schülers aus der Eliteschule Alpeninternat und einer 16-jährigen Frankfurterin, die den Urlaub mit ihrer Familie in St. Moritz verbrachte. Die beiden Jugendlichen waren gestern mit einer Gruppe von Schulkameraden abseits der Piste vom Corvatsch zum‚ … bla, bla, bla, bla, … jetzt kommt’s, spitz die Ohren!“ Marcel schlug Benni fest ins Gesicht. Blut lief aus dessen aufgeplatzter Lippe. Er starrte seinen Freund fassungslos an, von Marcels Brutalität vollkommen überrumpelt. Hastig rutschte er an die Wand und zog verstört die Decke über seinen nackten Körper. Marcel las weiter: „,Vier der Schüler wurden gestern noch von Tatjana Kurnikowa, der bekannten St. Moritzer Galeristin und Tante von Maxim, gefunden. Trotz schlechter Sicht und Unwetterwarnung steuerte sie selbst den Helikopter in den Rettungseinsatz. Zwei weitere der Jugendlichen fand die Schweizer Bergwacht. Maxim Kurnikow wurde offenbar von seinem Mitschüler zu der Tour überredet. Er ist ein exzellenter und erfahrener Off-RoadSkiläufer, der schon mehrere internationale Wettbewerbe gewonnen hat‘ …“ „Also gewonnen hat er noch nie, soweit ich weiß“, murmelte Benni. Marcel sah kurz auf und las dann weiter: „,Doch ein solches Risiko, bei höchster Lawinengefahr und negativer Wetterprognose in ein Gletschergebiet zu fahren, trotz ausdrücklicher Warnung eines Skilehrers, wäre er nie eingegangen, verlautet aus den Kreisen der Internatsschüler. Vielmehr wurde er wohl massiv unter Druck gesetzt. Was und wer dahintersteckt? Werden wir es je erfahren, oder nimmt er das Geheimnis mit in sein Grab aus Schnee und Eis?‘ Und? Hast du das diesem Journalisten eingeflüstert?“ Er suchte in dem Artikel nach dem Namen des Verfassers: „Da stehen nur die Initialen: T. G. Jede Wette, dass du weißt, wer das ist!“ Diesmal watschte er ihm die Zeitung um den Kopf. Dann warf er sie auf die Bettdecke und schlug mit beiden Handflächen, so fest er konnte, auf Bennis Ohren. „Mann, was ist denn bloß los mit dir?“, keuchte Benni. „Bist du total verrückt geworden? Ich weiß gar nicht, wovon du sprichst …“, hustete er. Seine Ohrmuscheln schmerzten und färbten sich tomatenrot. „Gibst du es jetzt zu?“, wiederholte Marcel. „Ich weiß gar nicht, warum du dich so aufregst, vor allem wenn es doch alles nicht stimmt, wie du sagst.“ Marcel sah sich im Schlafzimmer um. In einem Regal waren angelaufene Pokale mit silbernen Skifahrerskulpturen aufgestellt, der Boden war übersät mit Bennis Kleidungsstücken. Doch dann fiel ihm etwas auf, das nicht dazu passte. Er bückte sich, hob den violetten Stringtanga auf und ließ ihn triumphierend an seinem Finger baumeln. „Ist das etwa deiner? Sag schon, wen hast du hier heute Nacht gefickt?“ Marcel kannte keinen Menschen, dessen Gesichtsfarbe so deutlich wechselte, wenn er ertappt wurde, wie Benni. Dieser Umstand vereitelte grundsätzlich jeden Versuch einer Lüge. „Also? Ich seh dir an, dass ich recht habe. Wer war es?“ Benni wischte sich über die blutende Lippe. „Ich konnte doch nicht wissen, dass die noch am selben Abend so was schreibt! Ich war stockbesoffen … und ich dachte … sie auch!“ Marcel riss ein Kissen hoch und haute es Benni so fest ins Gesicht, dass es aufplatzte und die Gänsedaunen durch die Luft flogen. „Warum bist du eigentlich so agro? Hast du was eingeworfen, he? Speed, oder was?“, fragte Benni und hob ruckartig das Kinn. „Gar nichts habe ich genommen, und ich bin es, der hier die Fragen stellt. Sag mir endlich, wer gestern Abend hier war.“ „Sie heißt Toni … und ist Journalistin beim Blick.“ „Und das wusstest du und redest … und fickst trotzdem mit ihr … und plauderst dabei ein bisschen über deine Freunde?“ „Mann, du hättest sie sehen sollen. Da wärst du auch schwachgeworden. Traumbeine, so lang wie die von Claudia Schiffer, und Haare, lang, rot, wie die von …“, er suchte nach einem Vergleich, doch Marcel unterbrach ihn: „Von Sarah Ferguson, ja? Das interessiert mich alles nicht. Ich will wissen, was du ihr gesagt hast.“ Er packte Bennis Fußgelenk, und dieser schrie auf: „Ich kann mich nicht erinnern, was ich gesagt habe, verstehst du? Absoluter Filmriss!“ Fortsetzung folgt DIESES BUCH gibt es in allen Geschäftsstellen und im Online-Shop der „Freien Presse“. » www.freiepresse.de/shop FERNSEHEN & RADIO Freitag, 31. Juli 2015 IM RADIO LESUNG Start in einen Lyriksommer DEUTSCHLANDRADIO KULTUR 10.07 UHR Unter dem Titel „Lyriksommer“ setzt Deutschlandradio Kultur einen Gedichte-Schwerpunkt im August. Wie der Sender mitteilt, wird täglich ein zeitgenössisches Gedicht gesendet. Gleichzeitig widmet sich das Magazin „Lesart“ von Montag und Freitag in Gesprächen der Lyrik: ihren Verfassern und Verlegern, Strömungen und Themen. Auch die Sendungen „Zeitfragen“ am Freitag (19.30 Uhr) und „Literatur“ Sonntagnacht (0.05 Uhr) erkunden lyrische Gefilde. Genaueres aus dem opulenten Programm verrät heute Vormittag ein Auftaktgespräch. (fp) Freie Presse Leben und überleben lassen In der Filmreihe „Die Landärztin“ mit Christine Neubauer geht es heute Abend um eine „Entscheidung des Herzens“. A3 Badekuren, Bomben und Kraftwerke Eine Dokumentation über „Uran und Mensch“ Die Sängerin und Gitarristin Lizzie Douglas McCoy (1897 bis 1973), die sich den Künstlernamen Memphis Minnie gab, war ihrer Zeit weit voraus, schreibt der Deutschlandfunk. In einer von Männern dominierten Welt mit Alkohol, Kokain und Glücksspiel schuf sie sich ihr Universum. In ihren 150 Songs, geprägt von Fantasie und bisweilen schwarzem Humor, begegnet uns eine willensstarke Frau. Die Sendung „Bad Woman Blues“ erinnert an sie. (fp) ARD 20.15 UHR Mit Krisengebieten kennt er sich aus, der weit gereiste Reporter Jakob Richter (Jan Sosniok). Da ist er im oberösterreichischen Großraming goldrichtig. In der Alpengemeinde sind zwar keine Rebellenkämpfe ausgebrochen, dafür aber der Ärztenotstand. Ausbaden muss das Frau Doktor Johanna Lohmann (Christine Neubauer), die allseits geschätzte „Landärztin“ vom Freitagabend im Ersten. Vormittags hilft sie einem Kalb auf die Welt, nachmittags einem Menschenkind. Und wenn sie ein Patient nachts aus dem Bett klingelt, dann sitzt sie Minuten später schon im Auto auf dem Weg zum Hausbesuch. „Entscheidung des Herzens“ (2013) war der vorletzte Streich aus der 2005 gestarteten „Landärztin“Reihe. Und der geizt nicht mit den ganz großen Fragen, auf die Regisseur Sigi Rothemund nach einem Buch von Mathias Klaschka gewohnt leichte Antworten findet. Im Besonderen geht es um den ins Heimatdorf zurückgekehrten Journalisten Jakob, der eingangs der Frau Doktor mit dem Paraglider regelrecht vor die Füße knallt und sich sein ganzes Elend aus der Nase ziehen lässt. Der verschlossene Sympathikus leidet an Leukämie. Die Therapie hat er, des Überlebenskampfes müde, abgebrochen. Jetzt will er nur noch sterben – und dann und wann ein Schmerzpräparat und ein wenig Trost von Doktor Johanna. „Wenn sie damals meine Ärztin gewesen wären“, wird der Sterbenskranke ganz sentimental, „hätte ich vielleicht nicht aufgegeben“. Die engagierte Medizinerin indes hat mitnichten vor, den jungen Burschen dem Siechtum zu überlassen und startet einen StammzellenSpenderaufruf im Dorf. Ganz schön starker Tränendrüsentobak. Der Sterbenskampf eines Leukämiepatienten: ein erbauliches SolidaritätsMelodram mit Happyend. Man muss nur an die Heilung glauben. Und natürlich der „Landärztin“ vertrauen. (tsch) Am 6. und 9. August 1945 warfen US-Kampfflugzeuge Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki, um das Ende des Zweiten Weltkriegs auch in Ostasien zu erzwingen. Erstmals wurde Uran als verheerende Waffe gegen Menschen eingesetzt. Mindestens 155.000 Menschen starben augenblicklich, weitere 110.000 innerhalb weniger Wochen. Bis heute leiden Menschen an Spätfolgen wie Krebs. Der australische Zweiteiler „Uran und Mensch – Ein gespaltenes Verhältnis“ (2015) von Wain Fimeri, präsentiert von Derek Muller (Foto), zeigt die Geschichte des Urans von seiner Entdeckung bis hin zum begehrten Element, das Kriege entscheiden, aber auch Menschen auf inzwischen fragwürdige Weise mit Energie versorgen kann. Es stellt sich die Frage: Ist es überhaupt möglich, Uran zu nutzen, ohne die Erde zu zerstören? Arte zeigt beide Teile des sehenswerten Dokumentarfilms am Stück. Drehort war unter anderem auch das Erzgebirge mit seinen Uran-Lagerstätten. (tsch) ,! 3!# (!, ,.’ ,." 8 -. 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FOTO: REINER BAJO/ARD DEGETO/ZIEGLER FILM/WEGA FILM/TELESCHAU @‘[cH\E9OO@ "UPjM2U:X U]Waj 2Q‘@[ cQ\ ":NQo 2U:X UAWjj #gVOS\Le B "8\ +8H8iLQ UAWaj #g<Oc\Le B "8\ 0‘8[K+8H8iLQ +UABa:gNUS? $a:jPB *jAUmNJ UAWGF /1* 8N‘c@OO URWjF OO@\ f8\ i9JO‘ ":NQo 2U:X URWGj %c‘@ 7@L‘@Q> \<JO@<J‘@ 7@L‘@Q ":NQo 2U:X -. 5 +,* 6 ,.’ 9 FWaj 2:g[WM$akLbgk>PbGBaSbBLBS[ 3:QP? &:Sb 2:aXBN e "NB ,BgpLNJLQNJLgb RNg *:aNbM b: )NSAg[ +UABa:gNUS? +:ggLN:b )NQQNSJ@ (:S &:LS@ +:aQBSB *jGBS@ QNS: +BaP:j UjWjj jG 2gaBNGB UUWjj 1N>LgBaNS :a=:a: 2:M QBb>L UbWjj 1N>LgBa QBn:SABa &UQA UaWjj 1N>LgBa QBn:SABa &UQA UGWjj jG 2gaBNGB UFWjj ’R ,:RBS ABa %BaB>LgNJPBNg E 6Na P;RXGBS Gka 2NBF "UPjM2U:X FWFj 3mU :SA : &:QG +BS ]WbF +NPB < +UQM Qo AWUF &Um ’ +Bg 8Uja +UgLBa RWGj 3LB NJ :SJ 3LBUao UUWjj +NPB < +UQQo UUWaj +NPB < +UQQo UUWFF 3mU :SA : &:QG +BS UbWbj 3mU :SA : &:QG +BS UbWFj 3mU :SA : &:QG +BS UaWUF 3mU :SA : &:QG +BS UaWGF i aUPB %NaQb UGWUF 3LB NJ :SJ 3LBUao UGWGj 3LB NJ :SJ 3LBUao UFWjF 3LB NJ :SJ 3LBUao UFWaj &Um ’ +Bg 8Uja +UgLBa FWUj %aNX E ":b +UgUaR:J:pNS FWFF /aNl:gM ABgBPgNlB NR #NSb:gp ^WGF /aNl:gABgBPgNlB NR #NSb:gp ]WGF ’SGURBa>N:Q ]WFF "Ba 3aVM ABQgajXX E ":b %BQA QNBJg NR )BQQBa AWFF $a:jBSg:jb>L UjWFF $:RNQo 2gUaNBb[ "UPjM 2U:X UUWFF )VQS Hqddc[ "UPjM2U:X UbWFF BaQNS E 3:J < ,:>Lg UaWFF QQ =Ujg *UlB[ "UPjM2U:X UFWjj "Ba 3aVABQgajXX E ":b %BQA QNBJg NR )BQQBa[ "UPjM2U:X ^WFj 2gjaR ABa *NB=B ]WGj 3BQBM%oR ]WFF /:SUa:R:=NQABa e BaJmBggBa AWaF 3BQBM %oR AWFj %Na:GGB@ #aAR;SS>LBS < !U[ RWGj =BSAb>L:j UjWbF 6BN=b=NQABa UjWFF NQABa BNSBa *:SAb>L:Gg UUWGj ":LU:R Nb ":LU:R UbWUj ’S :QQBa $aBjSAb>L:Gg UbWFF ,:bLUaS@ 9B=a: < !U[ UaWGF ’R 1UA:>LBa &kJBQQ:SA UGWUF 2:R=N: UFWjF /UQNpBNNSbM XBPgNUS W UFWaj 6BN=b=NQABa U^Wjj Qf9O‘@ LP #LQ\8‘i "UPjM2U:X U]Wjj +@LQ ?cQNO@\ %@J@LPQL\ /jgpGa:j jSgBa 5BaA:>Lg "UPjM2U:X U]Waj 0<JL<N\8O@ B cQ? 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Juli 2015 Mehr Geld von der Versicherung NACHRICHTEN FINANZEN Hohe Gebühr beim Abheben im Urlaub HERZENSSACHE Partner im Check Der Bundesgerichtshof hat ein Grundsatzurteil zur Rückabwicklung von Lebensversicherungen gefällt Wer gegen seinen Policen-Lebensversicherungsvertrag erfolgreich einen Widerspruch eingelegt hat, möchte jetzt möglichst viel Geld sehen. Der Bundesgerichtshof hat am Dienstag erstmals klargestellt, wie viel Geld die Versicherung einbehalten darf. Wer regelmäßig im Urlaubsland Geld abhebt, sollte die Kosten im Auge behalten. Die meisten Banken, die EC- und Kreditkarten ausgeben, kassieren dabei eine Gebühr. Die liegt laut Zeitschrift „Reise und Preise“ pro Abhebung bei drei bis zehn Euro. Es gibt allerdings Anbieter, mit deren Karten das Geldabheben weltweit ohne Gebühren möglich ist, zum Beispiel die Consorsbank und die Deutsche Kreditbank. Dort, wo die Abhebesumme begrenzt ist und Reisende mehrmals hintereinander Geld ziehen müssen, ist immer die zusätzliche Automatengebühr fällig. Tipp der Zeitschrift: Bei internationalen Großbanken mit höherem Limit abheben und nach einem Automaten mit der Aufschrift „no fee“ oder „surcharge-free“ schauen. (dpa) CHRISTIAN THIEL ÜBER LIEBE OHNE CHECKLISTE [email protected] Leserfrage: Neulich brachte mir meine Freundin ein Buch mit – „1000 Fragen, die Liebe betreffend“. Sie behauptet wie die Autorin, man müsse vor der Fortsetzung einer Beziehung mit einer Art Checkliste Gemeinsamkeiten und Gegensätze herausfinden, damit es auch in Zukunft funken kann. Stimmt das? Worum ging es vorm BGH? Kunden hatten die Aachenmünchener Lebensversicherung verklagt. Sie waren mit der Rückabwicklung ihrer fondsgebundenen Lebensversicherungen unzufrieden: In einem Fall hatte ein Kunde rund 10.800 Euro an Prämien eingezahlt und nur etwa 8600 Euro zurückerhalten. In einem anderen Fall bekam der Kunde rund 21.500 Euro zurück, hatte zuvor aber mehr als 33. 800 Euro eingezahlt. Das Gericht hat nun erstmals Grundsätze darüber aufgestellt, wie Versicherungsverträge rückabgewickelt werden können. GARTEN Schmetterlinge mögen Ungefülltes Warum ist das so wichtig? Das Gericht hatte im Mai 2014 in einem Grundsatzurteil entschieden, dass Lebensversicherungen noch nach Jahren rückabgewickelt werden können, wenn der Kunde bei Vertragsschluss nicht richtig über sein Widerspruchsrecht aufgeklärt wurde. Das betraf Versicherungen, die zwischen 1994 und 2007 nach dem sogenannten Policenmodell abgeschlossen worden waren. Dabei erhielt der Kunde die Unterlagen erst mit dem Versicherungsschein. Sitzen Blütenblätter dicht an dicht, kommen Insekten nicht an den Nektar heran. Deshalb sind ungefüllte Blüten gerade für Schmetterlinge so wichtig. Das erklärt der Bund deutscher Baumschulen in Berlin. Wichtig ist dies besonders bei Rosen. Die Experten raten daher, den Schmetterlingen zuliebe in einem Rosenbeet ungefüllte Sorten mit anzupflanzen. Das sind oft die natürlichen Formen. Bei gefüllten Blüten wurde durch Züchtung die Zahl der schmückenden, äußeren Röhren-, Zungen- oder Kronblüten erhöht. Die Staubgefäße sind dann oft nicht mehr zu sehen. (dpa) Was blieb dabei offen? Das Gericht sagte damals nicht genau, wie viel die betroffenen Kun- WOHNEN FOTO: DPA Lebensversicherungen bringen im Alter oft weniger als versprochen. den von ihren Prämien und von erwirtschafteten Zinsen zurück erhalten. Die Richter machten zwar deutlich, dass ein Versicherter durchaus mit Abstrichen zu rechnen hat, etwa weil der Versicherungsschutz abgezogen werden muss, den er genossen hat. Weitere Details waren aber nicht klar. Der BGH hat nun bestätigt, dass der Kunde sich den Versicherungsschutz anrechnen lassen muss, den er während des Vertrages genossen hat. Lediglich in einem Punkt hat er einen weiteren Abzug für geboten gehalten. Das betrifft die Kapitalertragssteuer nebst Solidaritätszuschlag, die der Versicherer bei Auszahlung des Rückkaufswertes für den Kunden an das Finanzamt abgeführt hat. Das müsse er sich als „Vermögensvorteil“ gutschreiben lassen. Andererseits muss der Versicherte sich nicht die Abschluss-und Verwaltungskosten anrechnen lassen. Diese können ordentlich zu Buche schlagen: In den entscheidenden Fällen betrugen die Abschlusskosten und damit die Prämien für den Versicherungsmakler zwischen 1000 und rund 3500 Euro. Ist jetzt alles geregelt? Nein. So bleibt unklar, wie genau die Zinsen zu berechnen oder zu schätzen sind, die das Unternehmen erwirtschaftet hat. Voraussichtlich im Herbst will der Senat das prüfen. Der vorliegende Fall habe dazu nicht die Gelegenheit gegeben. Wie viele sind betroffen? In den unteren Instanzen gibt es tausende Fälle. Aber genaue Zahlen gibt es nicht. (dpa) Aktenzeichen IV ZR 384/14 Urteil erleichtert Flugpreis-Vergleich Bioreste sollten locker in die Tonne Bioabfall darf nicht in die Tonne gedrückt werden. Denn Feuchtigkeit, die aus den Resten gepresst wird, sorgt dafür, dass sich der Tonneninhalt an den Innenwänden festsetzt. Beim Kippen und Entleeren bleibt der Biomüll dann teilweise in der Tonne hängen. Darauf weist der Verband kommunaler Unternehmen in Berlin hin. Geknülltes Zeitungspapier oder Reste vom Strauchschnitt unten im Behälter und zwischen den Abfällen saugen Flüssigkeit auf. Grasreste vom Rasenmähen sollte man trocknen lassen, bevor sie in die Tonne kommen. Feuchtes Gras riecht schnell unangenehm. (dpa) Airlines müssen bei der Online-Buchungen sofort den Endpreis anzeigen. Das entschied gestern der Bundesgerichtshof. Der Bundesgerichtshof gab gestern der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) recht, die Air Berlin wegen seiner Online-Buchungsanzeigen in der Vergangenheit verklagt hatte. Fluggesellschaften müssen bei Online-Buchungen nun von Anfang an den Endpreis inklusive Steu- ern und Gebühren anzeigen – bei allen Flügen, damit der Verbraucher eine „informationsgeleitete Entscheidung“ treffen könne. Die Verbraucherschützer hatten sich dagegen gewandt, dass die Airline lediglich die reinen Flugpreise ohne Steuern und Gebühren anzeigten. Der Endpreis war erst im späteren Buchungsprozess sichtbar. Die Anzeigepraxis der Airline in den Jahren 2008 und 2009 habe gegen EU-Recht und damit auch gegen deutsches Wettbewerbsrecht verstoßen, entschied nun der BGH. „Es fehlte an einer übersichtlichen Darstellung der Endpreise“, hieß es zur Preisanzeige von 2008. Für 2009 monierten die Richter, dass der Endpreis nur für einen ausgewählten Flug anstatt für „sämtliche in der Tabelle angezeigten Flugdienste“ angezeigt wurde. Der vzbv begrüßte das Urteil: Der Preisvergleich werde für die Verbraucher jetzt einfacher. Die Fluggesellschaften haben die Darstellung ihrer Preise im Internet allerdings inzwischen geändert. „Für unsere Gäste ändert sich bei der Buchung über unsere Webseite nichts“, sagte eine Sprecherin der Air Berlin. Der Internetauftritt der Fluggesellschaft erfülle bereits heute alle Anforderungen. Es genüge nicht, die Endpreise erst dann anzuzeigen, wenn der Kunde tatsächlich buchen wolle, urteilte der BGH weiter. Er habe sich dann bereits entschlossen, bei dieser Airline zu buchen. Er wechsele nicht mehr den Anbieter, wenn ihm der Endpreis später zu hoch sei. Laut einer EU-Verordnung muss dem Kunden sofort der Endpreis für Flüge inklusive Steuern, Gebühren und Entgelten gezeigt werden. Der Kunde muss Extras wie Hotels, Mietwagen oder Versicherungen bei der Online-Flugbuchung ausdrücklich wählen. (dpa) Aktenzeichen: I ZR 29/12 Ich kann Checklisten nicht ausstehen. Die Wissenschaft auch nicht. Nehmen wir an, Sie dürfen sich ein Geschenk aussuchen. Einmal handeln Sie aus dem Bauch heraus. In dem anderen Fall müssen sie eine Checkliste anlegen. Das zweite Vorgehen klingt durchdachter – kommt aber zu schlechteren Ergebnissen. Wenn Wissenschaftler solche Versuche machen, kommen Sie zum Resultat, dass einige Wochen später die spontanen Menschen zufriedener mit ihrem Geschenk sind. Solche Versuche sollten uns zu denken geben. Unser Bauchgefühl ist oft klüger als unser Verstand, weil es auch unbewusste Gründe mit einbezieht. Der Verstand aber bewertet nur das, was uns bewusst ist. Das ist nur ein Teil unserer Persönlichkeit. In der Liebe haben Checklisten noch viel weniger Sinn. Hier geht es nur um Gefühle. Deshalb können Checklisten nicht weiterhelfen. Es hilft, wenn wir wissen, worauf wir beim Kennenlernen achten wollen. Ob wir das dann auch tun, ist eine andere Frage. Eine andere Untersuchung kam zum Ergebnis, dass Menschen beinahe immer etwas völlig anderes tun, als sie vorher angeben. Sie sagen „Ich suche einen zuverlässigen Familienernährer“ und interessieren sich am Ende für Luftikusse. An dem Punkt sind Männer wie Frauen ähnlich unberechenbar. Checklisten sind also nur eine Form, eigene Gedanken auf Papier zu bringen – obwohl wir alle uns daran später nicht halten. Am Ende siegen in der Liebe immer die Gefühle. Bleiben Sie bei Ihren Überzeugungen. Aber lassen Sie die Freundin gewähren. Sonst kündigt sie Ihnen am Ende noch die Freundschaft. Das ist es wirklich nicht wert. CHRISTIAN THIEL ist Single-, Partnerschaftsberater und Autor.. *N X,PP,M ? 3M,6P4 žÅ ž6 N×zª¬Œš4 ² ?Œšš‥flŒƒ‘ *éflíƒflþ <¬Œþ˙flþšª‘¬ Ŷ 3Œzªšfl¬pflé˙ ŞŴ ?flšflé ó Å6 YŒþƒ Œþ ¹Þôª X×éízª‘˝ ¿&é (ªflÞþŒš4 O‘ žž O× žñ ÅÅ 6 û£´ ÅÅ 6 ÅÅ£´ ªflŒšflé í×þþŒ˙ ‥׬¹Œ˙ ?× ž² Åó 6 ñ ’‘˝š4flþ 3éflŒpflé˙ 4¬‘˝zª‘˝ ?‘éŒflþpflé˙ ^‥Œz¹‘˝ þþ‘pflé˙Ø’˝zªª×¬4 ˝flép‘zª ˝fl L¬‘˝flþ ² 4Á鬌š4 (ªflÞþŒš4 ² 5×0fléí‥fl郑 Å6 NŒflí‘ =flŒÎ4Œ˙ žÅ žÅ žÅ ÅÅ *Œ ûû Ų 6 ÅÅ ?Œ ž´ Ų 6 û ûÅÖ6ñÖž6Å´ 5Ázªíš‥fléšfl Œþ '( QŒfl¿íš‥fléšfl Œþ '( @Œflƒfléízª¬‘˙탑˝flé Œþ ª O×þþflþízªflŒþƒ‘˝flé Œþ ª OzªþflflØ Nfl˙flþØ @flpfl¬ Nfl˙flþ íš‘é¹ OzªþflflØ ízª‘˝flé ízª‘˝flé pfl‥Á¬¹š éfl˙flþØ pflƒflz¹š OÎé&ªØ 4fl‥Œššflé ízª‘˝flé OzªþflflØ Ozªþflfl éfl˙flþ éfl˙flþ På®yœ›¦¢ _o›å ¦®y— œ˝—ß 5fl˝šfl¢ 4›ÿò› ¯Łnò ›ë W−ßœ›¦¡ 1›Łòª ´›Łë› ø›⁄−x— ^ÿx— ë−¦¦Ł¯› nëx—¦Łòª ò›¡ ÿ¦⁄ ⁄Ł› O›½È›ã^òÿ㛦 ëò›Ł¯›¦ ^½ O^¯› ^ÿ… ć nŁë ùÄ 3ã^⁄Ó *^n›Ł nß›Łnò ›ë ⁄ÿãx—´›¯ òã−xœ›¦Ó *›ã WŁ¦⁄ ´›—ò ëx—´^x— nŁë ½b˘Ł¯ ^ÿë ´›ëòߣx—›¦ LŁx—òÿ¦¯›¦Ó 5¦ ⁄›ã œ−½½›¦⁄›¦ ?^x—ò Łëò ⁄›ã ’ߣxœ 1ÿ½ Mò›ã¦›¦—Ł½ª ½›ß ë›ßò›¦ ¯›òã˝nòÓ A—¦› ëx—˝ò1›¦⁄› W−ßœ›¦ ¯›—›¦ ⁄Ł› O›½È›ã^òÿ㛦 ^ÿ… Äù nŁë Ä3 3ã^⁄ 1ÿã˝xœÓ ˝ííŒzªšflþ¢ >−㯛¦ ¯Łnò ›ë n›Ł ëò^㪠œ›ã ’›´³ßœÿ¦¯ ¦ÿã ^n ÿ¦⁄ 1ÿ ›ò´^ë M−¦¦›Ó *Ł› O›½È›ã^òÿ㛦 ëò›Ł¯›¦ ^½ O^¯› ^ÿ… ùù 3ã^⁄Ó ?^x—òë ¯›—›¦ ⁄Ł› W›ãò› ⁄^¦¦ ^ÿ… ÄÄ 3ã^⁄ 1ÿã˝xœÓ *›ã WŁ¦⁄ ´›—ò ëx—´^x—¡ Ł¦ ’³›¦ ½b˘Ł¯ ^ÿë ë˝⁄³ëòߣx—›¦ LŁx—òÿ¦¯›¦Ó *^ª ¦^x— ´Łã⁄ ›ë —−x—ë−½½›ãߣx—Ó ’Œ×‥flššflé¢ *Ł› ⁄›ã1›ŁòŁ¯› W›òò›ãª ß^¯› nãŁ¦¯ò &−ã ^ßß›½ Ł¦ ⁄›¦ 2ã˝—ª ÿ¦⁄ >−㯛¦ëòÿ¦⁄›¦ ›Ł¦› ›ã—³—ò› W^—ãëx—›Ł¦ßŁx—œ›Łò …˝ã ã—›ÿ½^òŁëx— n›⁄Ł¦¯ò› ’›ëx—´›ã⁄›¦Ó *Ł› ’›ß^ëòÿ¦¯ ⁄ÿãx— 3b¦ë›…ÿ˘ª¡ ?›ëë›ßª ÿ¦⁄ MÈŁò1ª ´›¯›ãŁx—È−ßß›¦ Łëò ½b˘Ł¯ nŁë ëò^ãœÓ ØÅ6'( Ø´'( 6'( ´'( O×þþflþ‘˝¿˙‘þ˙¢ O×þþflþ˝þšflé˙‘þ˙¢ ?×þƒ‘˝¿˙‘þ˙¢ ?×þƒ˝þšflé˙‘þ˙¢ 6´¢ûû Sªé ž6¢´ó Sªé ž6¢ûó Sªé 6´¢û´ Sªé 5fl¬íŒþ¹Œ <×Îflþª‘˙flþ =×þƒ×þ ’fl鬌þ Y‘éízª‘˝ Lé‘˙ L‘éŒí ’‘ífl¬ YŒflþ ’˝ƒ‘Îflíš ’Œ‘é錚4 =Œíí‘p×þ ’˝¹‘éflíš ?‘ƒéŒƒ <‘þ‘éŒízªfl 6þífl¬þ N×Þ ¬˙Œflé Q˝þŒí 6íš‘þp˝¬ šªflþ 5‘Þp˝é˙ <Á¬þ Yflššfl鬑˙fl¢ 4−x— 2Ł¦x—›¦ ⁄›—¦ò ëŁx— &−½ òß^¦òŁœ nŁë ¦^x— Q¦¯^㦠—Ł¦ ^ÿëÓ M−½Łò ´›ã⁄›¦ OŁ›… ¦⁄ã›^ë ÿ¦⁄ œ˝—ß› <ÿ…ò ¦^x— Aëò›¦ ^n¯›⁄ãb¦¯òÓ ?ÿã ë›ßò›¦ …bßßò Ł½ ¦³ã⁄ߣx—›¦ >Łòò›ß›ÿã−È^ L›¯›¦Ó M−¦ëò nß›Łnò ›ë &−¦ ⁄›ã ’Łëœ^⁾^ nŁë ¦^x— M˝⁄−ëòÈ−ß›¦ —bÿ…Ł¯ —›Łò›ã ÿ¦⁄ òã−xœ›¦Ó (ªflÞþŒš4 3é‘þ¹¿˝éš @&éþpflé˙ ?&þzªflþ Å6'( *˝p¬Œþ Oš×z¹ª×¬Þ N×íš×z¹ ’fl鬌þ QflÞÎflé‘š˝éflþ ˙flíšfléþ Åž Sªé¢ Åñ 4鑃 ˝fl þŒzªš ˙flÞfl¬ƒflš ’fl鬌þ Åž 4鑃 (‘é¬í¿fl¬ƒ Åñ 4鑃 (ªflÞþŒš4 Ŷ 4鑃 *éflíƒflþ Å6 4鑃 3Œzªšfl¬pflé˙ Ŷ 4鑃 4flé‘ Å¶ 4鑃 4Á鬌š4 Ų 4鑃 =flŒÎ4Œ˙ Åñ 4鑃 L¬‘˝flþ Åž 4鑃 ^Œþþ‥‘¬ƒ ØÅ´'( Cí¬× Å´'( ž6'( ž´'( û6'( û´'( QflÞÎflé‘š˝é‘þ˙‘pflþ pŒ¬ƒflþ ƒŒfl 5ÁzªíšØ ˝þƒ QŒfl¿íš‥fléšfl ƒflí ž¯ØOš˝þƒflþØQ‘˙flí ‘pÖ NflŒífl‥flššflé ªfl˝šfl ûñ' šªflþ ûû' þš‘¬0‘ ’‘ézfl¬×þ‘ ž¶' žó' ’˝ƒ‘Îflíš ûû' 6íš‘þp˝¬ <‘Œé× ¯6' Ŷ' <×Îflþª‘˙flþ žó' =Œíí‘p×þ =×þƒ×þ ž6' í×þþŒ˙ ªflŒšflé ªflŒšflé íš‘é¹ pfl‥Á¬¹š í×þþŒ˙ í×þþŒ˙ ‥׬¹Œ˙ ‥׬¹Œ˙ ‥׬¹Œ˙ ?×í¹‘˝ @Œ44‘ L‘¬Þ‘ ƒÖ ?Ö L‘éŒí Lé‘˙ N×Þ Oš×z¹ª×¬Þ Q˝þŒí X‘éþ‘ YŒflþ žž' žó' û¯' ž¯' žž' ûû' žÅ' ûñ' ûž' žó' ªflŒšflé ªflŒšflé í×þþŒ˙ ‥׬¹Œ˙ ªflŒšflé í×þþŒ˙ ‥׬¹Œ˙ ‥׬¹Œ˙ ªflŒšflé ‥׬¹Œ˙ WOCHENENDE B1 Freie Presse Freitag, 31. Juli 2015 HEIZEN IM SOMMER FRAUEN DER NACHKRIEGSZEIT VERBRECHER AM STRAND Das ewige Ritual des Grillens S. 3 Von der Emanzipation zurück in die zweite Reihe S. 4 und 5 Katharina Peters vierter Rügen-Krimi S. 7 Elfriede, die 13 und das Glück VON KATHARINA LEUOTH (TEXT) UND KRISTIN SCHMIDT (FOTOS) N ach 40 Jahren hatte er zum ersten Mal wieder bei ihr angerufen, Gerhard, ein Bekannter von früher. Seine Frau war gestorben, nun suchte er ein bisschen Gesellschaft. Erinnerte sich an alte Weggefährten, auch an Elfriede, die er 40 Jahre nicht gesehen hatte. Er machte sie im Internet ausfindig, und bald nach dem ersten Anruf kam er sie von Berlin aus in Chemnitz besuchen. Das war kurz vor ihrem 80. Geburtstag. Ist noch ein ansehnlicher Mann, dachte Elfriede Hundt, als er vor der Tür stand. Es funkte. Sie wurden ein Paar. Und führten eine Art Pendelbeziehung. Denn die jeweils vertraute Umgebung wollten sie nicht aufgeben. Sie blieb in Chemnitz wohnen, er in Berlin. Oft fuhren sie mit seinem Auto zusammen hin und her, um eine Weile bei dem jeweils anderen zu bleiben. Und sie entwickelten ihre Rituale. Auf Elfriede Hundts Balkon, abends im Sommer, spielte er ihr auf seiner Mundharmonika gern die Serenade von Toselli vor. Die liebt sie, und spielt sie selbst – mittlerweile vor Publikum, und der Chor, den sie gegründet hat, der summt dazu. Dieser Chor – das sind 13 ältere Damen, fast alle über 80, drei über 90, zusammen sind sie 1113 Jahre alt. Ein Teil von ihnen Alt werden kann anstrengend sein. Manchmal wird die 93-jährige Elfriede Hundt sauer, wenn dann einer zu ihr sagt: „Denk’ positiv!“ Sie macht es trotzdem – und lässt ältere Damen fast auf dem Tisch tanzen. Elfriede Hundt hat in einem Haus für Betreutes Wohnen in Chemnitz einen Chor gegründet und ein Varietéprogramm auf die Beine gestellt. Dabei bläst sie auch Mundharmonika: Das Instrument erinnert sie an die Liebe ihres Lebens – ihr Freund blies für sie die Toselli-Serenade. „Altern ist absolute Scheiße!“ schon mal mit dem Hinweis: Ich lass’ mir von einem Arzttermin doch nicht meine neue Karriere versauen! Als Hanni Kaden, die Dame mit dem Gedicht über’n Eberhard, einmal ihre Freundin Elfriede in ihrer Wohnung besuchte, entdeckte sie an der Innenseite des Schrankes die Seite einer Illustrierten. Abgebildet war der Schauspieler Winfried Glatzeder, zitiert mit folgendem Spruch: „Altern ist absolute Scheiße!“ „Recht hat er“, hat Hanni, 89, da gesagt, „deshalb bleibe ich lieber jung.“ Nummerngirl Erika Reimert kann das nur unterstreichen: „Ich musste gar nicht überlegen, ob ich in dem Chor mitsinge. Es macht so viel Freude.“ Elfriede Hundt hat ihre Leidenschaft für die Kultur aus ihrem Beruf mitgebracht. Im Krieg hatte sie zunächst bei den Wanderer-Werken Stenotypistin gelernt und dort als Verwaltungsangestellte gearbeitet, nach dem Krieg war sie Sekretärin im Landratsamt Chemnitz und wurde zu Lehrgängen geschickt, Frauenförderung nannte sich das. Sie wurden beispielsweise darin geschult, große Kulturveranstaltungen zu organisieren. Ein Verantwortlicher fragte sie dort, ob sie bei der „Volksstimme“ in Chemnitz als Kulturjournalistin arbeiten wolle. Sie probierte es, und blieb dabei. Schrieb zum Beispiel darüber, wie in der DDR versucht wurde, Arbeiter für Kunst und Kultur zu begeistern. Das fand sie gut. Kunst und Kultur, sagt sie, bringen Freude, halten den Geist wach, helfen bei der Selbstreflexion. „Ich „Recht hat der Glatzeder, deshalb bleibe ich lieber jung.“ Winfried Glatzeder Schauspieler, 70 Jahre Hanni Kaden Chorsängerin in Chemnitz, 89 Jahre lebt in einem Haus für Betreutes Wohnen an der Albert-Schweitzer-Straße in Chemnitz. Vor fast sieben Jahren, mit 86, zog Elfriede Hundt dort ein. Das erste halbe Jahr tat sie sich schwer – die neue Wohnung, das Älterwerden. Sie fühlte sich nicht mehr gut. Vielleicht, dachte sie, sollte ich hier einen Chor gründen. Ihr Leben lang hatte sie in Chören gesungen; mehrmals war sie bei Chortreffen in der Stadthalle dabei gewesen, sang dort mit hunderten Menschen zu Musik von Händel und Bach. Und bekam Gänsehaut. „Singen ist wunderbar“, sagt sie. „Vor allem mit anderen. Dieses Glücksgefühl wollte ich hier her holen.“ Sie schrieb einen Aushang: Wer Lust hat, in einem Chor zu singen, meldet sich bei Elfriede Hundt. Kaum klebte der Aushang im Flur, klingelten die ersten Damen bei ihr. Seitdem ist jeden Dienstag Chorprobe. Auftritte gibt es vor Hausbewohnern, Demenzkranken oder bei Wohngebietsfesten. „Aber was mich geritten hat, mit dem Chor auch ein Varietéprogramm auf die Beine zu stellen, das weiß ich nicht“, sagt sie. Sie weiß es wohl, sie ist eher überrascht, dass es funktioniert. Ein Dienstagvormittag, im Gemeinschaftsraum im Haus an der AlbertSchweitzer-Straße haben Bewohner Platz genommen, zudem mehrere Besucher. Vorn sitzen Elfriedes Sängerinnen, nur Solistin Ilse liegt im Krankenhaus. Zum zweiten Mal werden sie jetzt das Varietéprogramm aufführen. Elfriede Hundt, weiße, schwungvoll frisierte Haare, rot gemusterter Schal und schwarze Weste über heller Bluse, steht auf, das Gemurmel im Raum verebbt. Eine kurze Vorrede, denn Elfriede Hundt glaubt, dass es erklärungsbedürftig ist, warum Damen über 80 Varieté machen. „Es war eine Chorprobe zu Fasching“, erklärt sie, „wo jeder einen Vers aus der Jugendzeit mitbringen sollte. Wir haben Gedichte aufgesagt, Sketche gespielt, und wenn die Knochen nicht so alt wären, hätten wir auf dem Tisch getanzt!“ Was sie sah, waren Talente. „Die kann man nicht brach liegen lassen. Deswegen habe ich eine Art Drehbuch für eine kleine Varietéshow geschrieben.“ Bald danach Zylinder, Netzstrümpfe: Erika Reimert, 93, Nummerngirl der Varietéshow. Hütchen, falsche Locken: Hanni Kaden, 89, rezitiert Gereimtes. Noch ein Hütchen und ein Schirm, der spinnt: Bärbel Wähner, 76, tanzt. Elfriede Hundt hat Geschichten aus ihrem Leben in kleinen Büchern aufgeschrieben ... ... , weil sie die Sprache liebt und Erfahrenes weiter geben will. Sie war Kulturredakteurin der „Volksstimme“ und späteren „Freien Presse“ und lebt heute im Betreuten Wohnen. kam der erste Auftritt vor Mitbewohnern. Das sprach sich rum. Die Show beginnt mit Erika. Erika, das Nummerngirl, mit Zylinder, kurzen Hosen, schwarzen Netzstrümpfen und Absatzschuhen. Erika ist 93 Jahre alt. Lächelnd spaziert sie mit dem von einer Mitstreiterin gestalteten Schild „Nummer 1“ einmal hin, einmal her. Applaus. Ihre Blusen-Outfits werden über das Programm hinweg mehrfach wechseln. Nummer 1 ist ein Chorstück. Elfriedes Damen singen „Heut’ ist ein wunderschöner Tag“, später auch „Ännchen von Tharau“ oder den Kanon „Bruder Jakob“. Dazwischen rezitiert Hanni mit falschen Locken und Strohhut Gereimtes in Erzgebirgisch „über’n schienen Eberhard“. Bärbel hingegen klettert als sächselnde Lorelei auf eine Treppenleiter, zwei weitere Damen in Kittelschürzen fachsimpeln in einem Sketch über Krankheiten und Doktoren. Bei Programmnummer 6 holt Elfriede ihre Mundharmonika hervor, spielt die Serenade des italienischen Komponisten Enrico Toselli, der Chor summt. Und zum Abschluss tönt aus dem CD-Player „Veronika, der Lenz ist da“, und Bärbel, die Lorelei, tanzt jetzt mit einem Mann aus dem Publikum, grau meliertes Haar, braunes Hemd, helle Hose. „Ich habe immer gern getanzt“, sagt Dieter Lischke, 79, später. Und weil er den Hut vor Elfriedes Gruppe zieht, ist er als tanzender Gastkünstler gern dabei. Lampenfieber haben sie schon, sagt Elfriede Hundt, aber nicht vor Textpannen. „Wir haben den Bonus des Alters, uns pfeift niemand aus.“ Es sei das Lampenfieber davor, ob bis zur nächsten Probe noch alle gesund sind, manchmal auch, ob bis dahin noch alle leben. Vier sind gestorben, mitunter füllen neu einziehende Frauen die Lücken. Die derzeit verbliebenen 13 belegten schon OP-Krankenhausbetten, manche sind mit Rollator oder Gehstock unterwegs, anderen machen die Nerven zu schaffen. „Erika hört schwer, ich sehe sehr schlecht“, erzählt Elfriede Hundt. Dennoch: Die Damen versuchen, Arzttermine so zu legen, dass Proben und Aufführungen nicht gefährdet sind, oder nehmen für die Strecke zwischen Haus und Praxis lieber das schnellere Taxi als den Bus, um rechtzeitig da zu sein. Auch habe im Leben viel über Glück nachgedacht“, sagt sie, „und es früher fälschlicherweise daran festgemacht, dass man einen Ehemann und Kinder haben muss, die ich aber nicht hatte. Später wusste ich, dass das Glück aus einem selbst kommen muss, dass man sich auch Momente für das Glück schaffen muss.“ Doch trotz allen Wissens, die Seele spielt manchmal ihr eigenes Spiel. Wenn es Elfriede Hundt heute körperlich schlecht geht, sie im Bett liegen muss, bekommt sie schlechte Laune. „Wenn mir dann jemand sagt, dass ich positiv denken soll, könnte ich in Rage kommen. In dem Alter weiß man doch nicht, ob man sich wieder erholt. Es könnte vorbei sein.“ Und das Leben loszulassen, falle ihr schwer. Sie liebt es zum Beispiel, jeden Sonntag mit Erika in den Bus zu steigen, zu einem Gasthof zu fahren und nach dem Essen spazieren zu gehen. Mit einer jüngeren Freundin war sie zum Konzert von Mundharmonika-Spieler Michael Hirte, ihre Lieblingsband sind die Prinzen. Und bis vor ein paar Jahren ging sie noch ins Theater. „Aber früher habe ich mich nach dem Theater über das Stück unterhalten, später war ich froh, dass ich die Aufführung überhaupt durchhielt, Toilette und Garderobe fand und über keine Treppe stürzte.“ Unkomplizierter ist es, einem Hörspiel im Radio zu folgen, das macht sie regelmäßig. Gerhard und sie hatten noch sechs gemeinsame Jahre. Der Mann, der sie nach 40 Jahren wieder gefunden hatte, starb, als sie 86 war. Dann kam die Leere. Um nicht allein zu sein, zog sie ins Betreute Wohnen. Nach einem halben Jahr klebte sie den Aushang in den Flur: Wer Lust hat, in einem Chor zu singen, meldet sich bei Elfriede Hundt. Die Depressionen verzogen sich. Als vor zwei Jahren Gerhards Enkeltochter in München heiratete, war Elfriede Hundt eingeladen. Was sollte sie der Braut schenken? Elfriede Hundt hatte eine Idee. Sie schenkte die Mundharmonika des Opas, auf der er die Serenade von Toselli gespielt hatte. B2 Freie Presse WISSEN Freitag, 31. Juli 2015 Was unsere Stimme über uns sagt Die Stimme eines Menschen kann uns beruhigen oder erschrecken, überzeugen oder misstrauisch machen. Biologisch gesehen ist das sehr sinnvoll, doch den wenigsten Menschen ist die zweischneidige Wirkung ihrer Stimme bewusst. VON WALTER SCHMIDT S ich für alle hörbar im Ton zu vergreifen, ist für keinen Menschen angenehm, doch für Ingwart Jung wäre es obendrein schlecht fürs Geschäft. Denn der 59-jährige Trauerredner verdient sein Geld damit, den richtigen Ton zu treffen – und dies vor erschütterten Hinterbliebenen, die gerade einen Menschen verloren haben. Für ihn geht es ganz besonders darum, mit seinen Worten Anklang zu finden. „Wenn es nicht spätestens nach ein paar Minuten mucksmäuschenstill ist im Raum, habe ich etwas falsch gemacht.“ Gute Trauerredner müssten „authentisch wirken“; sie dürften nicht unnatürlich ergriffen sprechen. Ausdruck unserer Persönlichkeit Denn die Schwingungen der Stimmlippen vermitteln viel mehr, als den meisten Menschen bewusst ist. Stimmlippen sind paarige schwingungsfähige Strukturen im Kehlkopf; die Stimmbänder wiederum sind Teile der Stimmlippen, nämlich jene Partien, die sich beim Sprechen immer wieder berühren und deshalb aus besonders widerstandsfähigem Gewebe bestehen. Dazwischen öffnet und schließt sich die Stimmritze. „Die Stimme ist der wahrscheinlich deutlichste Ausdruck unserer Persönlichkeit“, sagt Kommunikationsforscher Walter Sendlmeier von der Technischen Universität Berlin. Menschen besäßen „zuverlässige Sensoren“ für die Stimmen anderer. Bereits am Telefon malt unser Gehirn ein Bild vom Gesprächspartner. Wer beruflich im Kundenkontakt oder privat als Nutzer von Flirt-Hotlines einen Menschen längere Zeit nur am Telefon erlebt hat, der weiß, wie es irritieren kann, diesen Menschen zu treffen: „Die Stimme am Telefon hat gar nicht zu ihm gepasst!“, heißt es dann. Das spreche aber wiederum dafür, dass unser geistiges Bild meist gar nicht so schlecht gelinge, denn sonst wären wir nicht irritiert, wenn wir doch mal danebenliegen. Intuitiv suchen wir in der Stimme unserer Mitmenschen auch nach anderen verwertbaren Zeichen, die das Broca-Areal in unserer Großhirnrinde analysieren kann, ein wichtiger Teil unseres Sprachzentrums. Und wie ein Mensch spricht, gibt ziemlich treffend Auskunft über seine Intelligenz, sein Alter, seine regionale Herkunft, außerdem über die Stimmung, also die Gefühle, die ihn gerade durchfluten. So verrät der Klang eines Redners schon nach wenigen Worten, ob er ängstlich oder entschlossen, erregt oder gelassen, kompetent oder überfordert ist. Das liegt vor allem daran, dass unsere Stimmlippen wie auch die zu ihnen gehörenden Stimmbänder kleine Muskeln sind, die durch Luft aus der Lunge angeblasen und so zum Schwingen gebracht werden. Wie alle Muskeln können sie sich entspannen, wenn wir gelassen, oder aber anspannen, wenn wir erregt oder nervös sind. Mehr Anspannung führt zu einem höheren Ton. Nachteil für Frauen Gerade für Frauen ist das ungünstig, weil ihre Stimmlippen ohnehin etwas kürzer als bei Männern sind und somit im Durchschnitt höhere Töne produzieren. Unter seelischem Druck und bei tendenziell eher nervösen Rednern und Sprecherinnen können Stimmlippen dann leicht sehr gepresste, kratzige oder kieksende Laute hervorbringen. Solche Stimmen werden aber meist als weniger kompetent empfunden als tiefere, entspannte. Kommt dann noch ein Kloß im Hals hinzu, ausgelöst durch im Stress verspannte Schluckund Halsmuskeln, gerät ein Vortrag leicht aus den Fugen. Dass wir selbst einem fremden Menschen recht zuverlässig anhören können, wie er gestimmt ist, kann als Teil der angeborenen Überlebensvorsorge gelten. „Schon am Klang der Stimme abschätzen zu können, ob uns jemand eher feindlich oder wohlwollend gesonnen ist, war für unsere Vorfahren wichtig, um zu überleben“, sagt Sendlmeier. Wer die Stimmung seines Gegenübers innerhalb von Sekunden treffend beurteilen könne, schaffe es besser, sich rasch auf andere Menschen einzustellen: Sind das Unterstützer mit ähnlichen Zielen oder Konkurrenten um ein knappes Gut? Der unvertraute eigene Klang Angeboren ist aber auch, dass wir uns als Säuglinge eindeutig solchen Menschen lieber zuwenden, die uns Nase Gaumensegel Gaumenzäpfchen Mund Zunge Kehldeckel schaftler und Stimmtrainer Hartwig Eckert. Allerdings wissen viele Menschen nicht, wie ihre Stimme auf andere wirkt. Auf keinem Gebiet des menschlichen Verhaltens klafften Selbst- und Fremdbild „so weit auseinander wie beim stimmlichen Ausdruck und den individuellen Sprechmustern“, sagt Hartwig Vertrauen in nicht Maskiertes Beim Sprechen gibt es mehrere Kanäle, über die wir Informationen aussenden: die Wortwahl ist einer, die Stimmlage (hoch oder tief; rau oder sanft) ein weiterer, ein dritter die Betonung. So können wir durch abgehacktes Sprechen unseren Ärger verdeutlichen: „Ich-will-das-verdammte-Geld-jetzt!“ Der SPD-Haudegen Herbert Wehner setzte diese Masche als Redner im Bundestag ein. Als Empfänger von Sprachbotschaften müssen wir also das wirklich Gemeinte genau heraushören können. Deshalb vertrauen wir als Zuhörer „immer dem Informationskanal, der sich am schwierigsten maskieren lässt“, sagt Eckert und liefert ein Beispiel. „Wenn ich nach Hause komme und meine Frau frage, ob es ihr gut gehe, und sie bejaht das mit einer dazu nicht passenden Stimmlage oder Betonung, dann werde ich nicht einfach darüber hinweggehen und ihr fröhlich vorschlagen, gleich gemeinsam etwas essen zu gehen.“ Das wäre unpassend, im Wortsinne nicht stimmig. Davon abgesehen: Stimme ist einzigartig. „Unsere Stimme ist ganz individuell; es dürfte tatsächlich keine zwei Menschen mit derselben geben“, sagt Forscher Sendlmeier. Deshalb reicht es auch, am Telefon zu sagen: „Hallo, ich bin’s!“ folgendes Blatt-Frucht-Verhältnis: Sechs bis acht Hauptblätter pro Traube sind nötig. Ein Stock hat im Schnitt drei Trauben, macht also 18 bis 24 Blätter, die mindestens dran bleiben müssen. Alles Weitere hängt unter anderem von der Lage, der geplanten Qualitätsstufe des Weines, der Rebsorte und der Weinbauzone ab – in südlichen Regionen erreicht die Pflanze das gleiche Wachstum mit weniger Blättern. „Die Winzer haben dabei unterschiedliche Philosophien“, meint Büscher. Das gilt auch für den Zeitpunkt. „Möglich ist das Entblättern in der Zeit vor der Blüte bis kurz vor der Lese“, sagt Schwarz. Werden die Blätter um die Blüte herum entfernt, passiert noch etwas: Durch die fehlende Blattfläche wird die Befruchtung gestört und es kommt zu einer Verrieselung – es werden Blüten abgestoßen. Die unbefruchteten Blüten bilden keine richtigen Beeren aus. Das kann ein gewünschter Effekt sein: Von Natur aus sehr kompakte Trauben werden aufgelockert, was sie weniger anfällig macht. Kritisch ist indes der Zeitraum, in dem die Beeren von der Zellteilungsphase in die Zellstreckungsphase über- gehen. Dann wird verstärkt Saft in die Zellen eingelagert. Die Beere kann in dieser Zeit die Temperatur durch Transpiration nur eingeschränkt selbst regeln – sie ist dann sehr empfindlich. Büscher zufolge ist die Kernzeit für das Entblättern die, in der die Beeren etwa erbsengroß sind. Das sei oftmals von Anfang bis Mitte Juli der Fall. Auf den Weinbergen von Schwarz läuft der Arbeitsschritt in diesen Tagen. Er weiß, dass er damit ein wenig spät dran ist. Aber in einem kleinen Betrieb lasse sich das manchmal nicht anders bewerkstelligen. Entblättert wird bei ihm je nach Lage und Pflanzanordnung der Stöcke nur von einer (um die Trauben nicht zu sehr der Sonne auszusetzen) oder von beiden Seiten (wenn die Zeilen dicht stehen und sich gegenseitig beschatten). Wie viel er wo genau wegnimmt, kann er nicht sagen. „Man hat ein Gespür dafür entwickelt“, meint er. Die Blätter werden bei ihm in Handarbeit abgeknipst. Längst gibt es aber auch Maschinen dafür – für Betriebe, die größere Flächen bearbeiten müssen. Diese saugen die Blätter an und trennen sie dann von den Stielen ab. Stimmlippen/Stimmbänder Luftröhre Speiseröhre Luft strömt frei bis zu den Lungen Freie Presse Grafik: mauritius images/Phototake Die zusammengehörenden Stimmbänder und Stimmlippen sind Teil des stimmbildenden Apparates. Sie sind kleine Muskeln, die durch zuvor eingeatmete Luft aus der Lunge heraus angeblasen und zum Schwingen gebracht werden. mit einer vergleichsweise hellen Stimme ansprechen, erklärt Sendlmeier. Vor lauten, dunklen Stimmen fürchten sich Babys schnell. Nicht umsonst verfügten Frauen als die traditionell primären Bezugspersonen von Neugeborenen daher über höhere Stimmen. Und die allermeisten Erwachsenen sprechen im Kontakt zu Säuglingen in- tuitiv höher als sonst: Sie gurren lieber, als mit Grabesstimme zu brummen: „Ei, was haben wir denn da für ein Schnuckelchen!“ Der Kniff dahinter: „Wenn ich mit höherer Stimme spreche, ohne dabei erschreckend laut zu werden, mache ich mich quasi kleiner vor dem Säugling und wirke deshalb weniger bedrohlich“, urteilt Sprachwissen- Eckert. Das liegt vor allem daran, dass uns die eigene Sprechweise seit Jahren so vertraut ist wie unser Körpergeruch. „Wieso, ich rede doch ganz normal!“, entgegnet jemand, dem gerade mitgeteilt worden ist, er klinge meistens ganz schön genervt oder vorwurfsvoll. Die emotionale Grundhaltung – etwa Gereiztheit – hat dann über Jahre unsere Stimme geprägt. Ein weiterer Grund: Als Sprecher hört man die Resonanz seines eigenen Schädels, den sogenannten Knochenschall, immer mit. Denn die Schwingungen der Stimmlippen versetzen auch das umliegende Körpergewebe und die Knochen in Vibration. Und das vernimmt auch unser Gehör, und zwar zusätzlich zum üblichen Luftschall, mit dem wir uns bei anderen Menschen Gehör verschaffen. Am Kieferknochen oder direkt hinter dem Ohr lässt sich diese auch Knochenleitung genannte Eigenresonanz durch Auflegen eines Fingers ertasten, wenn man zum Beispiel mehrmals hintereinander und in unterschiedlicher Tonhöhe die Silbe „Di“ singt. Die eigene Stimme aufzunehmen und dann abzuhören, kann infolge der dann fehlenden Resonanz im eigenen Körpergewebe sehr verblüffen. Es muss Luft an die Trauben VON JAN-DIRK FRANKE D as Grün hat die Überhand gewonnen. Die Rebstöcke sind von einer dichten Laubwand umgeben. Die Trauben sind gut ausgebildet, nur etwas größer werden müssen die Beeren noch – und dann natürlich reifen. „Der Wachstumsstand ist okay“, sagt der Meißner Winzer Martin Schwarz, den „Freie Presse“ für diese Serie begleitet. „Die schwierigste Phase liegt noch vor uns. Wir wollen hoffen, dass es nicht so kommt wie im vorigen Jahr“, sagt er. Da gab es Ende August/Anfang September viel Regen – zur Unzeit. Es war warm und schwül, was dazu führte, dass Beeren aufplatzten und Fäulnis auftrat. Der Fäulnisdruck war so massiv, dass auch derjenige ein Problem bekam, der vorher seine Rebstöcke entblättert hatte. Dennoch ist das Entfernen von Blättern in der Traubenzone der Pflanzen sinnvoll: Mit dem Entblättern sorgt der Winzer dafür, dass die Trauben belüftet sind und bei feuchter Witterung schneller abtrocknen. Sie sind so weniger anfällig gegen Fäulnis und Pilzkrankhei- ten wie Mehltau und Botrytis (Grauschimmel). „Je länger man im Herbst die Trauben hängen lässt, umso wichtiger ist das Entblättern. Denn es wird dann von Woche zu Woche feuchter“, erklärt Schwarz. „Es ist zudem eine gute Prophylaxe gegen die Kirschessigfliege, die ja nun auch in Sachsen da ist“, fügt er hinzu. Der Schädling bevorzugt schattige Stellen. Hinzu kommt: Weil die Trauben durch die fehlenden Blätter stärker dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, klettert während der Reife die Temperatur in den Beeren. Das beschleunigt den Säureabbau, unreife und „grün“ wirkende Aromakomponenten verschwinden. Bei Rotweinsorten lässt sich dadurch die Tannin- und Farbausbeute erhöhen. Mit der Laubarbeit steigt jedoch die Gefahr, dass die Beeren Sonnenbrand bekommen. Sie verfärben sich braun und trocknen ein. Vor 20 Jahren hat sich kaum ein Winzer mit dem Arbeitsgang beschäftigt, heute sei er in allen deutschen Anbauregionen Standard, schätzt Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut ein. Warum? „Die Qualität eines Weines wächst im Weinberg. Von daher ist gesun- SERIE: WIE WEIN ENTSTEHT Bis ein Wein auf den Tisch kommen kann, vergehen Monate. Es sind viele Arbeitsschritte im Weinberg und Keller notwendig. „Freie Presse“ begleitet den Entstehungsprozess. Heute: Das Entblättern. Das Entblättern sorgt dafür, dass die Trauben gut belüftet sind. FOTO: FRANKE des Traubenmaterial das Ziel der Winzer“, sagt Büscher. Alles, was hilft, das zu erreichen, werde getan. Doch wie entblättert man eigentlich und vor allem wann? Ist es egal, wie viele Blätter man entfernt? Mit- nichten. Die Pflanze braucht das Blattwerk bekanntlich für die Fotosynthese. Ohne dieses würde nichts passieren – die Beeren würden nicht wachsen und auch keinen Zucker einlagern. Als grobe Faustregel gilt LEBENSART Freitag, 31. Juli 2015 Freie Presse Man(n) grillt! STIL-FOUL Wenn alles Wurst ist Grillen vereint Sehnsucht, Gesellschaft, Männlichkeitsklischee und ist ein Massenphänomen. Was fasziniert uns so daran? SEBASTIAN MÜNSTER ÜBER DAS STETS EINDIMENSIONALE BILD VOM GRILLEN Alle tun es, jeder findet es irgendwie gut und jeder hat dazu eine Meinung. Und obwohl das Grillen als Massenphänomen uns alle erreicht, wird es medial immer noch als die letzte Bastion der Männlichkeit gefeiert. Die „Grillwoche“ bei Kabel Eins moderiert, logisch, Jumbo Schreiner. Dessen Name beschreibt auch gut, was da auf dem Rost brutzelt. Groß, dick und saftig und Hauptsache Fleisch. Da protzt der Grillmeister mit Schürze und Zange. Dass es beim selbsterklärten Männersender Dmax ähnlich zugeht, verwundert nicht. Der Südwestdeutsche Rundfunk freut sich bei seiner Grill-Party im Mai über die Co-Moderatorin und Schauspielerin Janine Kunze („Auch ohne Grill heiß“). Oft wird beim Thema Grillen beinahe reflexartig der Macho inszeniert, der Fleisch und Fleischeslust nicht trennen kann. Es wäre aber wünschenswert, dass sich das ändert. Und damit ist nicht gemeint, dass es nun auch „Grill-TV für die Frau“ geben sollte. Das wäre genau die reaktionäre Schlussfolgerung, die man vom Privatfernsehen erwarten würde. Grillen geht alle an, weil Essen alle angeht. Und es ist genauso wenig männlich, wie Wäsche waschen weiblich ist. Das sollte man eigentlich nicht zu erwähnen brauchen. VON SEBASTIAN MÜNSTER D as Klischee geht ungefähr so: Mann, Fleisch, Grill. So jedenfalls will es uns das Magazin Beef! verkaufen, das sich seit rund fünf Jahren ziemlicher Beliebtheit unter den bekennenden Grill- und Barbecue-Fans erfreut. Denn Grillen, so lehren es uns die Fleischfreunde um den Chefredakteur Jan Spielhagen, ist männlich. Weil Grillen so viele Dinge vereint, die einem althergebrachten männlichen Ideal entgegenkommen: das Beherrschen des Feuers und der Umgang mit der scharfen Klinge, die Rolle des Versorgers, das Fachsimpeln um Technik und Technologie und – natürlich – das soziale Trinken. Praktisch jedes Beef!-Cover zeigt ein großes Stück Fleisch. Die Leserschaft, die einer eigenen Umfrage des Magazins zufolge zu rund 81 Prozent männlich ist, wird regelmäßig nicht nur über die Vorzüge bestimmter Fleischsorten aufgeklärt, sondern liest auch über die besten Rezepte für Kräuterbutter, kann sich die besten Gewürzmischungen im eigenen Shop des Magazins bestellen und natürlich geht es auch um den neuesten High-Tech im Edelgrill-Fuhrpark. Da glänzt zum Beispiel der emaillierte Stahl (4 Millimeter dick!) eines Gasgrills in die Kamera. Und bereits in der Erstausgabe wird die Frage beantwortet: „Kann man eine Frau ins Bett kochen?“ Das alles suggeriert uns in erster Linie: Beim Grillen geht’s vor allem um Fleisch und Fleischlichkeit für Kerle, die noch Kerle sind. War es das also schon? Sollten Frauen von hier an aufhören zu lesen? Nein! Zwar werde der Grill auch heute noch gerne benutzt, um Männlichkeit zu inszenieren – doch das werde dem Phänomen nicht gerecht, stellen Hannah Köpper und Sacha Szabo fest. Die Soziologen vom Institut für Theoriekultur in Freiburg haben sich in ihrem Buch „BBQ“ zusammen mit zahlreichen Kollegen und Kolleginnen mit dem Phänomen Grillen auseinander gesetzt. Und so ist Grillen heute vor allem eines: „ein Tun in einer Gemeinschaft“, heißt es da in der Einleitung. Und: Das Grillen ist einen weiten Weg gegangen, um zu dem zu werden, was es heute ist. „Denn zwischen Lagerfeuer und einem ‚Feuerstellen-Grill-Wok-Kombinationsgerät mit Temperatureinstellung und Primärluftsystem‘ liegt tatsächlich B3 Wie man was machen kann FOTO: IMAGO Gilt immer noch als männliche Bastion: das Grillen. eine Welt, nämlich die Moderne.“ Während das Grillen vor Jahrhunderten also vor allem eine Notwendigkeit aus Mangel an Alternativen war, so ist es heute eine beinahe ritualisierte Form des gemeinschaftlichen Essens. Grillen, so viel kann man wohl behaupten, ist ein Massenphänomen. Denn im Verlaufe eines Sommers gibt es wohl nur wenige, die nicht mit dieser Form der Nahrungszubereitung, im Freien über offenem Feuer oder ähnlichen Hitzequellen, in Berührung kommen: im eigenen Garten, bei Freunden, auf Feiern, am See, im Park oder auf dem Balkon. Denn das Grillen ist heute wie damals ein soziales Ereignis. Warum aber wird dem Grillen eine so hohe (auch mediale) Aufmerksamkeit zuteil? Weil es eine Sehnsucht bedient, die „immer auch im Widerspruch zu anderen erfahrbaren Alltagsrealitäten“ steht, so urteilen die Soziologen. Was heißt das? In Zeiten, in denen die Gleichstellung zwischen Mann und Frau der vermeintliche Normalfall ist, wird das Grillen medial beinahe immer als „ ... zwischen Lagerfeuer und einem ‚Feuerstellen-Grill-WokKombinationsgerät mit Temperatureinstellung und Primärluftsystem‘ liegt tatsächlich eine Welt, nämlich die Moderne.“ Hannah Köpper und Sacha Szabo Soziologen männlich inszeniert. Angefangen hat das in den 70er-Jahren, als die Werbung die wahre Natur des Mannes am Feuer zelebrierte. Mit Grillfleisch und Zigarette, auf Werbeplakaten von Marlboro, HB oder Gauloises. Mit zunehmender Technisierung des Alltags feiert das Grillen auch das Archaische am Menschsein. Der Grillabend ist Ritual. Mit Schürze und Grillzange verteilt der Versorger das Grillgut an die Gemeinschaft, die dabei gerne auch alle zivilisatorischen Errungenschaften über Bord werfen darf. Ja, es gehört für viele sogar dazu, dass man die Rippchen in die Hand nimmt und das fettige Fleisch vom Knochen nagt. Hinzu kommt: Auch wenn Ernährung ein zunehmend öffentlich und vor allem ethisch diskutiertes Thema ist, so gilt das Essen vielen immer noch als Privatsache. Man erinnere sich nur an den Vorschlag der Grünen, einen bundesweiten Tag des fleischlosen Essens in öffentlichen Kantinen (Veggie Day) einzuführen. Das ganze führte zu einer Welle der Empörung und zu Protest- aktionen die, richtig, am Grill stattgefunden haben. Auch hier wurde das Grillen wieder als die Inszenierung der ursprünglichsten Form der Zubereitung benutzt, um zu zeigen: Die heile, unantastbare Welt der Essenskultur findet über der Feuerstelle statt. Grillen scheint der romantische Gegenentwurf zur modernen, vor allem industriell geprägten Nahrungszubereitung zu sein. Es gilt einigen aber auch als eine Absage an das Diktat der gesunden Ernährung und der Ethik des Essens. Die Grünen handelten sich den Ruf einer Bevormundungspartei ein und sollten noch lange damit beschäftigt bleiben, ihn wieder loszuwerden. Nun soll das aber nicht heißen, dass Grillen immer mit exzessivem Fleischverzehr einher geht. Längst werden auch Tofuwürstchen und Seitan-Burger gegrillt. Denn unabhängig davon, wie das Grillen in Medien und Werbung, bei Burgerketten und Soßenfabrikanten gerne inszeniert wird: Die Grillleidenschaft geht quer durch alle Gesellschaftsschichten. Und das ist gut so. Viel Feuer für wenig Kohle: Der Einweg-Grill von der Tanke ist praktisch, klein und leicht zu transportieren. Aber mal ehrlich: Er hat keinen Stil und ist schlecht für die Umwelt. Heutzutage gibt es zahlreiche kleine Lösungen, die sich auch prima auf dem Rad transportieren lassen. Grillt auch nur mit Hitze: Das Barbecue kommt aus den USA. Die besten Grills vermeintlich auch. Weber Grills aus Illinois bieten High-Tech im eher plumpen Design. Gegrillt wird mit Holzkohle, Gas oder elektrisch. Der Preis ist immer premium. Mehrere hundert Euro gehen für einen Weber über die Ladentheke. Wer möchte, kann für rollbare Monströsitäten in Edelstahl-Optik auch ein paar Tausender ausgeben. Das braucht aber nicht jeder. Zurück zum Ursprung: Das Grillen über offenen Feuerstellen ist an ausgewiesenen Orten zwar erlaubt. Viel zu häufig sind die Überreste der Lagerfeuer-Romantik aber dort zu sehen, wo sie eigentlich nicht hingehören. Wer seine Mitmenschen respektiert, der nimmt seinen Müll mit und hält die Natur sauber. So haben alle was davon. (semü) Das Problem mit der Kohle und den Rauchschwaden Es gibt viele Mythen zum Thema Grillen. Ist gegrilltes Fleisch wirklich fettärmer? Und wie ungesund ist das Grillen über Holzkohle wirklich? VON SEBASTIAN MÜNSTER D ie gute Nachricht vorweg: Grillen kann auch gesund sein. Im Idealfall. Denn diese Methode, Fleisch, Fisch und Gemüse zu garen, kommt voll und ganz ohne jedes zusätzliche Fett aus. Gegrilltes kann also, richtig zubereitet, besonders mager und trotzdem schmackhaft sein. Doch man kann beim Grillen tatsächlich viel falsch machen. Das fängt schon bei der Auswahl dessen an, was man grillen möchte. Denn ist es gepökelt, gehört es nicht auf den Grill. Schinken, Speck oder Wiener Würstchen enthalten Pökelsalz, das sich bei großer Hitze mit den Aminen im Fleisch zu krebserregenden Nitrosaminen verbindet. Der am häufigsten gemachte Fehler, so Angela Bechthold von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) gegenüber dem Nachrichtenmagazin Spiegel, werde aber beim Grillen selbst gemacht. Denn nicht nur, dass Viele nicht lange genug warten, bis die Holzkohle gut durchgeglüht ist und keinen Rauch mehr entwickelt. Viele legen das Grillgut direkt über die viel zu heiße Glut und lassen es dort liegen, bis es sehr dunkel ist. Das Problem: Es bilden sich chemische Verbindungen, die im schlimmsten Fall zu bösartigem Darmkrebs führen können. Die sogenannten polyzyklischen aromatischen Kohlenwasser- Grillen im Clara-Zetkin-Park in Leipzig. Das Fleisch sollte erst auf den Rost, wenn sich der Rauch verzogen hat. FOTO: STEFAN NOEBEL/IMAGO stoffe (PAK) und heterozyklischen aromatischen Amine (HAA) entstehen vor allem, wenn das Fett aus Fleisch und Marinade auf die Glut tropft und dort verdampft. Die gefährlichen Dämpfe entstehen vor allem bei Temperaturen über 130 Grad Celsius, lagern sich anschließend auf dem Fleisch ab und gelangen so in den Darm. Dort, so fanden Forscher vom Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg in einer 2008 veröffentlichten Studie heraus, erhöhen sie das Risiko für Darmkrebs. Das ist im Übrigen keine neue Erkenntnis. Bereits 1967 stellten Forscher der Universität Hamburg fest, dass die Dämpfe aus auf Holzkohle verbranntem Fett krebserregende Kohlenwasserstoffe enthalten, unter anderem Benzopyren. Wie also grillt man richtig? Die DGE empfiehlt das Anbraten in der Mitte und das Durchgaren am Rand. Unter den Rost gestellte Alu-Grillschalen helfen, das Fett aufzufangen, bevor es in die Glut tropft. Und auch wenn viele Grillfreunde tiefbraun Gegartes bevorzugen, gilt: Was verkohlt ist, ist ungenießbar weil im höchsten Maße ungesund. Hinzu kommen ein paar klassische Grillmythen, die sich hartnäckig halten, obwohl sie keinen Sinn ergeben. Das Ablöschen mit Bier spült nicht nur Gewürze und Marinade vom Fleisch, es wirbelt zudem auch Asche auf, die nachher am Es- sen klebt. Wer mit Gabel statt Zange grillt, der löchert sein Grillgut und sorgt damit zuverlässig dafür, dass es schnellstmöglich austrocknet. Gewendet wird im Idealfall immer nur ein einziges Mal. Wer Würstchen und Steaks ständig dreht, der verbrennt sie von außen, während sie innen nicht richtig durchgaren. Und am besten schmeckt es nicht direkt vom Grill. Denn dann ist das Fleisch nicht nur zu heiß, sondern der Eigensaft ist auch noch ungleichmäßig verteilt. Deswegen kurz ruhen lassen und dann genießen. Am wichtigsten ist allerdings die Sicherheit. Bis zu 500 Grillabenteuer mit Benzin und Brennspiritus enden jedes Jahr in der Intensivstation, sagt Professor Peter Vogt, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin, der Deutschen Medizinischen Wochenschrift. Wem eine heile Haut lieb ist, der nutzt also nur Grillanzünder. B4/B5 Freie Presse GESCHICHTE Freitag, 31. Juli 2015 Das kleine bisschen Glück Die Männer: gefangen, vermisst, gefallen. So schlägt 1945 die Stunde der Frauen in Deutschland. Sie bringen die Kinder durch, arbeiten Tag und Nacht, räumen die Trümmer fort. Aber als die überlebenden Männer zurückkehren, da müssen sich die Frauen wieder an den Herd stellen, als sei nichts gewesen. Das wirkte in der Bundesrepublik – anders als in der DDR – nach. VON ANNETTE RAMELSBERGER E s gibt diesen kleinen, zutiefst verstörenden Moment im Film „Das Wunder von Bern“, diesem Nachkriegsepos, das die Geschichte Deutschlands, des deutschen Fußballs und das einer kleinen Familie aus dem Ruhrpott miteinander verwebt. Da kommt der Vater aus jahrelanger Kriegsgefangenschaft 1954 nach Hause, er steigt aus dem Zug, die Familie wartet gespannt auf dem Bahnsteig. Dann stürzt der Mann auf seine Frau zu, umarmt sie. Doch die Frau entzieht sich ihm erschreckt: Das Mädchen, das er für seine Ehefrau hält, ist seine Tochter. Und die Ehefrau steht daneben – abgearbeitet, verhärmt, ergraut. Wie unter einem Brennglas sieht sie, was aus ihr geworden ist: eine alte Frau, die ihr Mann nicht wiedererkennt. Und er fühlt sich beschämt, wie ein Fremder in einer Familie, die ihn nicht mehr braucht. Die Kinder sind groß, die Frau hat sie alleine durchgebracht durch Krieg und Not. Nicht er hat die Familie beschützt, sondern sie. Selbst die Vaterrolle hat ein anderer eingenommen, wenn auch nur im Herzen des Sohns: Helmut Rahn, der Mann, der Deutschland zum Fußball-Weltmeister machen wird. Und nun kommt dieser graue, geschwächte Vater aus Russland heim und mäkelt an allem rum. An den Manieren der Kinder, an der Erziehungsmethode der Mutter. Und als die Frau nachts im Bett zaghafte Versuche macht, ihn wieder zurückzugewinnen, winkt er ab. Es ist zehn Jahre her, dass sie sich zuletzt sahen. Zehn Jahre und ein ganzes Leben. So sehr hatten sich die Frauen all die Kriegs- und Nachkriegsjahre danach gesehnt, dass ihre Männer wieder heimkehrten. Dass sie nicht für immer vermisst blieben, gefallen oder verhungert. Dass sie endlich heimkämen und ihnen halfen im Kampf ums Überleben. Und dann kamen sie wieder und waren – lästig. „Kann ich mir einen Mann leisten?“ fragte 1948 das Hamburger Echo seine Leserinnen. Und die Frauen antworteten freimütig. Eine 32 Jahre alte Schaffnerin und Mutter schrieb: „Zuerst war er sehr erholungsbedürftig, ich habe alles getan, um ihn zu pflegen und ihm zu helfen.“ Die Männer waren ja geschwächt von der Gefangenschaft. Nach kurzer Hingabe aber kamen der jungen Frau Zweifel. „Ich wäre doch leichter ohne Mann dran. Ich muss vier Personen ernähren und mein Mann isst am meisten.“ Nicht die Liebe, sondern der Hunger war am Ende des Krieges allgegenwärtig. Es ging ums Essen, ums Überleben, ums Durchbringen der Familie. Und diese Aufgabe blieb vor allem an den Frauen hängen. Es waren ja nur noch sie da. Mehr als fünf Millionen deutsche Soldaten waren im Krieg gefallen, unmittelbar nach Kriegsende waren 12 Millionen Soldaten in Gefangenschaft. Es gab meist nur noch die Alten, die nicht mehr eingezogen werden konnten, und die ganz Jungen, die fast noch Kinder waren. Zwei Drittel der Bevölkerung waren Frauen. In Hamburg zum Beispiel kamen 1946 auf 100 Männer zwischen 20 und 25 Jahren 160 Frauen. Diese Frauen waren in den Bombennächten in den Kellern gesessen und hatten die Kinder getröstet, sie waren nach oben geklettert und hatten die letzten Habseligkeiten aus den zerstörten Wohnungen geholt. Sie hatten Steine geklopft, waren mit schweren Rucksäcken aufs Land gefahren, zum „Hamstern“. Sie hatten den Wintermantel der Tochter gegen ein Kilo Mehl eingetauscht und die Bauern angebettelt, ihnen wenigstens ein paar Pfund Äpfel zu geben. Sie hatten aufgeboten, was sie hatten, manchmal auch den eigenen Körper. Sie lebten in Baracken, sogenannten Nissenhütten, wo die Läuse über die Kinder herfielen und sie mühselig die Wäsche auskochten. Doch: Sie hatten überlebt. Und sie waren die Mehrheit. Sie arbeiteten überall dort, wo früher die Männer gearbeitet hatten: Als Lehrerinnen, Schaffnerinnen, Trambahnfahrerinnen, als Maurerinnen, Dachdeckerinnen, Glaserinnen, Schreinerinnen. Sie packten die Loren voll mit Abbruchgeröll, sie schleppten die Ziegelsteine. Und dann kamen die Männer zurück und wollten wieder ein liebes, anschmiegsames Weibchen haben. Und ihren alten Job. Zumindest das mit dem Job gelang ihnen sehr schnell sehr gut. Plötzlich erklärten ärztliche Gutachten, dass die zarten Frauen den Anforderungen im schweren Männerberuf nicht gewachsen seien – all die Jahre zuvor waren sie es durchaus gewesen. In den Kirchen wurde gepredigt, die Frauen sollten doch Platz machen für die armen Männer und wieder an den Herd zurückkehren. Lehrerinnen, aber auch alle anderen Beamtinnen, die heirateten, wurden gezwungen, ihren Beruf aufzugeben. Die „Zölibatsklausel“ bestimmte, dass verheiratete Beamtinnen entlassen werden mussten, sobald das Familieneinkommen auch ohne ihren Verdienst ausreichte, die Familie zu ernähren. Solche Klauseln waren bis in die 50erJahre hinein in vielen Arbeitsverträgen verbreitet. Das „Doppelverdienergesetz“ sollte die Frauen ins Haus zurückdrängen: Wenn schon der Ehemann Arbeit hatte, so sollte doch die Frau ihren Job aufgeben, auf dass ein anderer Mann seine Familie ernähren könne. Arbeitete eine Frau weiter, galt sie in vielen Augen als egoistisch und asozial. Ihre Kinder wurden als „Schlüsselkinder“ diffamiert, die armen Kleinen trugen den Schlüssel zur Wohnung um den Hals und mussten sich mittags allein das Essen warm machen, weil die Mutter nicht zu Hause war. Bis in die 60er-Jahre hinein wurde dieses Bild transportiert, im Film „Das doppelte Lottchen“ schafft es die alleinstehende, bemitleidenswerte, berufstätige Mutter vor lauter Stress nicht einmal, die Tochter von der Klassenreise abzuholen, und die vertauschte Tochter muss sich plötzlich das Essen selbst zubereiten. Das Happy End ist systemgerecht: Am Ende kehrt die Frau wieder zum Ehemann und an ihren angestammten Platz zurück. Natürlich gibt sie dafür ihren Beruf auf. Gerade noch waren die Frauen die Mehrheit im Staate gewesen, gerade noch hatten sie Bauernhöfe bewirtschaftet, Handwerksbetriebe geleitet und Fabriken aufrechterhalten. Und nun sollten sie alle wieder brav zur Seite treten. Platz machen für die Männer. Kaum kamen die nach Hause, schon wollten sie wieder Chef sein. Eine Ärztin schrieb damals an die Frauenzeitschrift Constanze, die Männer könnten nach der Niederlage „nicht verlangen, dass wir uns wieder ihrer Führung anvertrauen“. Andere Frauen beschwerten sich, es gebe ständig Streit zu Hause: „Er ist mit allem unzufrieden. Haben die Männer denn noch nicht genug bekommen vom Kommandieren?“ Und eine Referentin im Bonner Innenministerium fragte öffentlich, ob sich die Männer nicht auch mal an der Teppichstange beweisen könnten. Das Ministerium erregte sich so über die Beamtin, dass sie fast ihren Job verloren hätte. Manche Frauen wehrten sich noch ein wenig, doch ihre Domestizierung begann umgehend. Und die Männer konnten sich darauf verlassen, dass das Recht auf ihrer Seite war. Frauen durften damals nicht ohne Zustimmung ihres Mannes arbeiten, der Ehe- Arbeitende Frauen während des Zweiten Weltkrieges: eine Fahrkartenschaffnerin in der Straßenbahn. Das Bild erschien in der „Berliner Illustrirten Zeitung“ von 1943. FOTOS (4): ULLSTEIN/ARCHIV mann konnte auch gegen den Willen der Frau ihre Arbeitsstelle kündigen, die Ehefrau war zur Führung des Haushalts verpflichtet und wenn es um die Kinder ging, hatte der Mann immer das „Letztentscheidungsrecht“. Auch wenn er die Kinder jahrelang nicht gesehen hatte. So wenig hatten die Frauen in einer Ehe zu sagen, dass die Zeitschrift Constanze ihren Leserinnen 1947 riet: „Fällt die materielle Sicherung durch die Ehe weg, und das ist heutzutage in den meisten Fällen der Fall, so sehen erfahrene und realistische Frauen keine Veranlassung, ihre Freiheit und Selbständigkeit gegen die Risiken einer Ehe einzutauschen.“ Das einzige, was den Frauen blieb, war zu gehen: Die Zahl der Scheidungen stieg, 1946 so- gar auf das Doppelte der Vorkriegszeit. Der Kampf um mehr Rechte war mühselig. 1949 kam der schlichte Satz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ ins Grundgesetz. Und auch das erst nach hartem Kampf. Eigentlich war der Satz schon abgelehnt worden im Gremium aus 66 Vätern und nur vier Müttern des Grundgesetzes, die an der neuen Verfassung arbeiteten. Erst die SPD-Juristin Elisabeth Selbert setzte ihn durch: Indem sie über alle Radiokanäle die Frauen dazu aufrief, sich mit Briefen an den Parlamentarischen Rat zu wenden und für die Gleichberechtigung zu kämpfen. Unter der Sturmflut von Briefen brach die Gegenwehr zusammen. Aber was hieß das schon? Im Grundgesetz stand die Gleichberechti- gung drin, aber das Bürgerliche Gesetzbuch stammte noch aus der Jahrhundertwende und sah die Frau höchstens als Gehilfin des Mannes, nicht aber als eigenständige Persönlichkeit. Diese Paragrafen wirkten bis in die 1970er-Jahre fort. Nur im Osten erhielten die Frauen schon 1946 das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit – wenn auch die Chefs meistens Männer waren. 1953 dann wurde in der DDR das „Gesetz über die Rechte der Frauen“ erlassen, das die flächendeckende Kinderbetreuung einführte und der Frau den Zugang auch zu Männerberufen eröffnete. So wurden die DDR-Frauen Traktoristinnen, Kranführerin, Kombinatsleiterinnen. Ihre Kinder wurden in Ganztagskindergärten versorgt – alles Dinge, die dem Westen zutiefst unfraulich und sozialistisch erschienen. Kinder und Karriere, das ist im Westen erst in den vergangenen zehn Jahren zum Allgemeingut geworden. Im Westen wurde erst 1975, mit der Eherechtsreform der sozialliberalen Koalition, das letzte frauenfeindliche Gerümpel aus dem Familienrecht gestrichen. Erst dann wurde der Satz aufgenommen: „Beide Ehegatten sind berechtigt, erwerbstätig zu sein.“ Zuvor durfte sie nur einen Beruf ausüben, „soweit dies mit ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar ist“. Der Mann musste nur ein Stäubchen auf dem Wohnzimmerschrank finden und schon war’s vorbei mit Freiheit und Selbstständigkeit. Das war sieben Jahre nach der Studentenrevolte der Achtundsechziger, sechs Jahre nach der Mondlandung. Und 30 Jahre, nachdem die Trümmerfrauen das Land mitaufgebaut hatten. Es war wieder eine einzige Frau, die den Gesetzgeber dazu brachte, die Gleichberechtigung im Grundgesetz auch umzusetzen: die Verfassungsrichterin Erna Scheffler, die zwölf Jahre lang die einzige Richterin am Bundesverfassungsgericht bleiben sollte. Eine blendende Juristin, die 1914 in der Kaiserzeit noch nicht mal ihr Staatsexamen ablegen durfte, weil Frauen dazu nicht zugelassen waren, und die später von den Nazis Berufsverbot erhielt. Eine Frau, die sich auf vielen Ebenen durchkämpfen musste, die geschieden war und alleinerziehende Mutter. Sie war 53 Jahre alt bei Kriegsende und fast 60, als sie 1951 in Karlsruhe begann. Erst unter ihrem Druck schaffte das Bundesverfassungsgericht einen Paragrafen nach dem anderen ab, der Frauen diskriminierte. 1957 fiel die Steuervorschrift, wonach berufstätige Ehepaare steuerlich höher belastet werden sollten. Das Bundesverfassungsgericht erklärte, dass es nicht Ziel der Steuergesetzgebung sein könne, die Ehefrau von der Berufstätigkeit abzuhalten. Wenig später hebelte das Verfassungsgericht auch die Höfeordnung aus, wonach die Söhne bei der Vererbung von Bauernhöfen bevorzugt wurden. 1959 war es dann vorbei mit dem Letztentscheidungsrecht des Ehemanns, wenn es Streit mit der Ehefrau gab, wie der Nachwuchs zu erziehen war. Aber auch darüber, ob die kranke Großmutter ins Haus genommen wurde oder die Tochter aufs Gymnasium gehen durfte. Sogar, ob eine Waschmaschine angeschafft wurde, hatte bis dahin allein der Mann zu entscheiden. 1961 gab es dann zum ersten Mal eine Bundesministerin: Elisabeth Schwarzhaupt, die Konrad Adenauer stets abfällig „Fräulein Schwarzhaupt“ nannte. Dabei war die Frau bei Amtsantritt schon 60, langjährige Richterin und Oberkirchenrätin. Aber nicht verheiratet, und das blieb lange ein Makel. Und 1992, in seinem berühmten „Trümmerfrauenurteil“, stellte das Bundesverfassungsgericht fest, dass Zeiten der Kindererziehung bei der Bemessung der Rente berücksichtigt werden müssen. Immerhin ein kleiner Erfolg für jene Frauen, die 1945 die Zweidrittelmehrheit in Deutschland hatten, aber doch gar keine Macht. Macht hat man nur, wenn man sie durchsetzen will. Und die Frauen gaben sie dann weg, für die Liebe oder „für ein kleines bisschen Glück“, wie Lilian Harvey schon die ganzen Jahre zuvor gesungen hatte. Sie waren ja in ihrer Mehrheit keine Revolutionärinnen. Viele von ihnen waren traumatisiert durch den Krieg, durch die massenhaften Vergewaltigungen, geschwächt durch den jahrelangen Hunger. Und für viele war Adolf Hitler auch das Idol gewesen, der Mann, für den sie noch im April zum Führergeburtstag Samtdecken auf die Fensterbänke gelegt und dort eine Art Hausaltar aufgebaut hatten. Und selbst wer keine überzeugte Nationalsozialistin war, ist doch im Geiste des Nationalsozialismus erzogen worden. Das wirkte lange nach. Noch in den 1960er-Jahren schrieben junge Mädchen sich Sätze wie diesen in die Poesiealben: „Sei treu und brav, sei rein und edel, mit einem Wort: ein deutsches Mädel.“ Oder sie hielten sich gegenseitig dazu an, nur ja nicht aufzumucken: „Sei wie das Veilchen im Moose, so sittsam, bescheiden und rein. Nicht wie die stolze Rose, die immer bewundert will sein.“ Wer mit solchen Tugendsprüchen aufwächst, fügt sich dann auch brav, wenn der Mann wieder sein „kleines Frauchen“ an sich drückt. Männer waren nach dem Krieg ja ein rares „Gut“, so dass viele Frauen froh waren, überhaupt einen abzubekommen. Und als der Mann dann wieder ein bisschen Geld heimbrachte, die Kinder kamen und das erste neue Sommerkleid im Schrank hing, da war die Stunde der Frauen vergessen. Das Wirtschaftswunder hatte begonnen. Die Autorin arbeitet als Reporterin bei der Süddeutschen Zeitung. Die Haare mit einem Band zurückgehalten, die Arbeitsschürze umgebunden: Frauen mussten während des Zweiten Weltkrieges auch an den Werkbänken arbeiten, wie in diesem Rüstungsbetrieb in einer Aufnahme von 1943. Nach dem Krieg traten viele Frauen – vor allem in Westdeutschland – hinter ihren Männern in die zweite Reihe zurück. Auch diese Frauen ersetzten im Zweiten Weltkrieg die Männer in den Unternehmen. Auf dem Foto aus dem Jahr 1942 sind Arbeiterinnen in einer Buchbinderei zu sehen. Neben dem beruflichen Alltag hatten die Frauen auch die Kinder durchgebracht, und damit die Beschützerrolle der Familie übernommen. Mit den vertauschten Rollen kamen die später aus dem Krieg zurückkehrenden Männer oftmals nicht zurecht. In dieser Fabrik – das Foto stammt von 1940 – wurden aus Papierrollen durch Spezialapparate Autoölflaschen gewickelt und geklebt. Eine Maschine drehte aus den Rollen die Flaschenhälse, gleichzeitig wurden Böden eingesetzt. Trotz aller Selbstständigkeit – in der Nachkriegszeit Westdeutschlands wurden Frauen auch vor dem Gesetz lange Zeit nicht für voll genommen. B4/B5 Freie Presse GESCHICHTE Freitag, 31. Juli 2015 Das kleine bisschen Glück Die Männer: gefangen, vermisst, gefallen. So schlägt 1945 die Stunde der Frauen in Deutschland. Sie bringen die Kinder durch, arbeiten Tag und Nacht, räumen die Trümmer fort. Aber als die überlebenden Männer zurückkehren, da müssen sich die Frauen wieder an den Herd stellen, als sei nichts gewesen. Das wirkte in der Bundesrepublik – anders als in der DDR – nach. VON ANNETTE RAMELSBERGER E s gibt diesen kleinen, zutiefst verstörenden Moment im Film „Das Wunder von Bern“, diesem Nachkriegsepos, das die Geschichte Deutschlands, des deutschen Fußballs und das einer kleinen Familie aus dem Ruhrpott miteinander verwebt. Da kommt der Vater aus jahrelanger Kriegsgefangenschaft 1954 nach Hause, er steigt aus dem Zug, die Familie wartet gespannt auf dem Bahnsteig. Dann stürzt der Mann auf seine Frau zu, umarmt sie. Doch die Frau entzieht sich ihm erschreckt: Das Mädchen, das er für seine Ehefrau hält, ist seine Tochter. Und die Ehefrau steht daneben – abgearbeitet, verhärmt, ergraut. Wie unter einem Brennglas sieht sie, was aus ihr geworden ist: eine alte Frau, die ihr Mann nicht wiedererkennt. Und er fühlt sich beschämt, wie ein Fremder in einer Familie, die ihn nicht mehr braucht. Die Kinder sind groß, die Frau hat sie alleine durchgebracht durch Krieg und Not. Nicht er hat die Familie beschützt, sondern sie. Selbst die Vaterrolle hat ein anderer eingenommen, wenn auch nur im Herzen des Sohns: Helmut Rahn, der Mann, der Deutschland zum Fußball-Weltmeister machen wird. Und nun kommt dieser graue, geschwächte Vater aus Russland heim und mäkelt an allem rum. An den Manieren der Kinder, an der Erziehungsmethode der Mutter. Und als die Frau nachts im Bett zaghafte Versuche macht, ihn wieder zurückzugewinnen, winkt er ab. Es ist zehn Jahre her, dass sie sich zuletzt sahen. Zehn Jahre und ein ganzes Leben. So sehr hatten sich die Frauen all die Kriegs- und Nachkriegsjahre danach gesehnt, dass ihre Männer wieder heimkehrten. Dass sie nicht für immer vermisst blieben, gefallen oder verhungert. Dass sie endlich heimkämen und ihnen halfen im Kampf ums Überleben. Und dann kamen sie wieder und waren – lästig. „Kann ich mir einen Mann leisten?“ fragte 1948 das Hamburger Echo seine Leserinnen. Und die Frauen antworteten freimütig. Eine 32 Jahre alte Schaffnerin und Mutter schrieb: „Zuerst war er sehr erholungsbedürftig, ich habe alles getan, um ihn zu pflegen und ihm zu helfen.“ Die Männer waren ja geschwächt von der Gefangenschaft. Nach kurzer Hingabe aber kamen der jungen Frau Zweifel. „Ich wäre doch leichter ohne Mann dran. Ich muss vier Personen ernähren und mein Mann isst am meisten.“ Nicht die Liebe, sondern der Hunger war am Ende des Krieges allgegenwärtig. Es ging ums Essen, ums Überleben, ums Durchbringen der Familie. Und diese Aufgabe blieb vor allem an den Frauen hängen. Es waren ja nur noch sie da. Mehr als fünf Millionen deutsche Soldaten waren im Krieg gefallen, unmittelbar nach Kriegsende waren 12 Millionen Soldaten in Gefangenschaft. Es gab meist nur noch die Alten, die nicht mehr eingezogen werden konnten, und die ganz Jungen, die fast noch Kinder waren. Zwei Drittel der Bevölkerung waren Frauen. In Hamburg zum Beispiel kamen 1946 auf 100 Männer zwischen 20 und 25 Jahren 160 Frauen. Diese Frauen waren in den Bombennächten in den Kellern gesessen und hatten die Kinder getröstet, sie waren nach oben geklettert und hatten die letzten Habseligkeiten aus den zerstörten Wohnungen geholt. Sie hatten Steine geklopft, waren mit schweren Rucksäcken aufs Land gefahren, zum „Hamstern“. Sie hatten den Wintermantel der Tochter gegen ein Kilo Mehl eingetauscht und die Bauern angebettelt, ihnen wenigstens ein paar Pfund Äpfel zu geben. Sie hatten aufgeboten, was sie hatten, manchmal auch den eigenen Körper. Sie lebten in Baracken, sogenannten Nissenhütten, wo die Läuse über die Kinder herfielen und sie mühselig die Wäsche auskochten. Doch: Sie hatten überlebt. Und sie waren die Mehrheit. Sie arbeiteten überall dort, wo früher die Männer gearbeitet hatten: Als Lehrerinnen, Schaffnerinnen, Trambahnfahrerinnen, als Maurerinnen, Dachdeckerinnen, Glaserinnen, Schreinerinnen. Sie packten die Loren voll mit Abbruchgeröll, sie schleppten die Ziegelsteine. Und dann kamen die Männer zurück und wollten wieder ein liebes, anschmiegsames Weibchen haben. Und ihren alten Job. Zumindest das mit dem Job gelang ihnen sehr schnell sehr gut. Plötzlich erklärten ärztliche Gutachten, dass die zarten Frauen den Anforderungen im schweren Männerberuf nicht gewachsen seien – all die Jahre zuvor waren sie es durchaus gewesen. In den Kirchen wurde gepredigt, die Frauen sollten doch Platz machen für die armen Männer und wieder an den Herd zurückkehren. Lehrerinnen, aber auch alle anderen Beamtinnen, die heirateten, wurden gezwungen, ihren Beruf aufzugeben. Die „Zölibatsklausel“ bestimmte, dass verheiratete Beamtinnen entlassen werden mussten, sobald das Familieneinkommen auch ohne ihren Verdienst ausreichte, die Familie zu ernähren. Solche Klauseln waren bis in die 50erJahre hinein in vielen Arbeitsverträgen verbreitet. Das „Doppelverdienergesetz“ sollte die Frauen ins Haus zurückdrängen: Wenn schon der Ehemann Arbeit hatte, so sollte doch die Frau ihren Job aufgeben, auf dass ein anderer Mann seine Familie ernähren könne. Arbeitete eine Frau weiter, galt sie in vielen Augen als egoistisch und asozial. Ihre Kinder wurden als „Schlüsselkinder“ diffamiert, die armen Kleinen trugen den Schlüssel zur Wohnung um den Hals und mussten sich mittags allein das Essen warm machen, weil die Mutter nicht zu Hause war. Bis in die 60er-Jahre hinein wurde dieses Bild transportiert, im Film „Das doppelte Lottchen“ schafft es die alleinstehende, bemitleidenswerte, berufstätige Mutter vor lauter Stress nicht einmal, die Tochter von der Klassenreise abzuholen, und die vertauschte Tochter muss sich plötzlich das Essen selbst zubereiten. Das Happy End ist systemgerecht: Am Ende kehrt die Frau wieder zum Ehemann und an ihren angestammten Platz zurück. Natürlich gibt sie dafür ihren Beruf auf. Gerade noch waren die Frauen die Mehrheit im Staate gewesen, gerade noch hatten sie Bauernhöfe bewirtschaftet, Handwerksbetriebe geleitet und Fabriken aufrechterhalten. Und nun sollten sie alle wieder brav zur Seite treten. Platz machen für die Männer. Kaum kamen die nach Hause, schon wollten sie wieder Chef sein. Eine Ärztin schrieb damals an die Frauenzeitschrift Constanze, die Männer könnten nach der Niederlage „nicht verlangen, dass wir uns wieder ihrer Führung anvertrauen“. Andere Frauen beschwerten sich, es gebe ständig Streit zu Hause: „Er ist mit allem unzufrieden. Haben die Männer denn noch nicht genug bekommen vom Kommandieren?“ Und eine Referentin im Bonner Innenministerium fragte öffentlich, ob sich die Männer nicht auch mal an der Teppichstange beweisen könnten. Das Ministerium erregte sich so über die Beamtin, dass sie fast ihren Job verloren hätte. Manche Frauen wehrten sich noch ein wenig, doch ihre Domestizierung begann umgehend. Und die Männer konnten sich darauf verlassen, dass das Recht auf ihrer Seite war. Frauen durften damals nicht ohne Zustimmung ihres Mannes arbeiten, der Ehe- Arbeitende Frauen während des Zweiten Weltkrieges: eine Fahrkartenschaffnerin in der Straßenbahn. Das Bild erschien in der „Berliner Illustrirten Zeitung“ von 1943. FOTOS (4): ULLSTEIN/ARCHIV mann konnte auch gegen den Willen der Frau ihre Arbeitsstelle kündigen, die Ehefrau war zur Führung des Haushalts verpflichtet und wenn es um die Kinder ging, hatte der Mann immer das „Letztentscheidungsrecht“. Auch wenn er die Kinder jahrelang nicht gesehen hatte. So wenig hatten die Frauen in einer Ehe zu sagen, dass die Zeitschrift Constanze ihren Leserinnen 1947 riet: „Fällt die materielle Sicherung durch die Ehe weg, und das ist heutzutage in den meisten Fällen der Fall, so sehen erfahrene und realistische Frauen keine Veranlassung, ihre Freiheit und Selbständigkeit gegen die Risiken einer Ehe einzutauschen.“ Das einzige, was den Frauen blieb, war zu gehen: Die Zahl der Scheidungen stieg, 1946 so- gar auf das Doppelte der Vorkriegszeit. Der Kampf um mehr Rechte war mühselig. 1949 kam der schlichte Satz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ ins Grundgesetz. Und auch das erst nach hartem Kampf. Eigentlich war der Satz schon abgelehnt worden im Gremium aus 66 Vätern und nur vier Müttern des Grundgesetzes, die an der neuen Verfassung arbeiteten. Erst die SPD-Juristin Elisabeth Selbert setzte ihn durch: Indem sie über alle Radiokanäle die Frauen dazu aufrief, sich mit Briefen an den Parlamentarischen Rat zu wenden und für die Gleichberechtigung zu kämpfen. Unter der Sturmflut von Briefen brach die Gegenwehr zusammen. Aber was hieß das schon? Im Grundgesetz stand die Gleichberechti- gung drin, aber das Bürgerliche Gesetzbuch stammte noch aus der Jahrhundertwende und sah die Frau höchstens als Gehilfin des Mannes, nicht aber als eigenständige Persönlichkeit. Diese Paragrafen wirkten bis in die 1970er-Jahre fort. Nur im Osten erhielten die Frauen schon 1946 das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit – wenn auch die Chefs meistens Männer waren. 1953 dann wurde in der DDR das „Gesetz über die Rechte der Frauen“ erlassen, das die flächendeckende Kinderbetreuung einführte und der Frau den Zugang auch zu Männerberufen eröffnete. So wurden die DDR-Frauen Traktoristinnen, Kranführerin, Kombinatsleiterinnen. Ihre Kinder wurden in Ganztagskindergärten versorgt – alles Dinge, die dem Westen zutiefst unfraulich und sozialistisch erschienen. Kinder und Karriere, das ist im Westen erst in den vergangenen zehn Jahren zum Allgemeingut geworden. Im Westen wurde erst 1975, mit der Eherechtsreform der sozialliberalen Koalition, das letzte frauenfeindliche Gerümpel aus dem Familienrecht gestrichen. Erst dann wurde der Satz aufgenommen: „Beide Ehegatten sind berechtigt, erwerbstätig zu sein.“ Zuvor durfte sie nur einen Beruf ausüben, „soweit dies mit ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar ist“. Der Mann musste nur ein Stäubchen auf dem Wohnzimmerschrank finden und schon war’s vorbei mit Freiheit und Selbstständigkeit. Das war sieben Jahre nach der Studentenrevolte der Achtundsechziger, sechs Jahre nach der Mondlandung. Und 30 Jahre, nachdem die Trümmerfrauen das Land mitaufgebaut hatten. Es war wieder eine einzige Frau, die den Gesetzgeber dazu brachte, die Gleichberechtigung im Grundgesetz auch umzusetzen: die Verfassungsrichterin Erna Scheffler, die zwölf Jahre lang die einzige Richterin am Bundesverfassungsgericht bleiben sollte. Eine blendende Juristin, die 1914 in der Kaiserzeit noch nicht mal ihr Staatsexamen ablegen durfte, weil Frauen dazu nicht zugelassen waren, und die später von den Nazis Berufsverbot erhielt. Eine Frau, die sich auf vielen Ebenen durchkämpfen musste, die geschieden war und alleinerziehende Mutter. Sie war 53 Jahre alt bei Kriegsende und fast 60, als sie 1951 in Karlsruhe begann. Erst unter ihrem Druck schaffte das Bundesverfassungsgericht einen Paragrafen nach dem anderen ab, der Frauen diskriminierte. 1957 fiel die Steuervorschrift, wonach berufstätige Ehepaare steuerlich höher belastet werden sollten. Das Bundesverfassungsgericht erklärte, dass es nicht Ziel der Steuergesetzgebung sein könne, die Ehefrau von der Berufstätigkeit abzuhalten. Wenig später hebelte das Verfassungsgericht auch die Höfeordnung aus, wonach die Söhne bei der Vererbung von Bauernhöfen bevorzugt wurden. 1959 war es dann vorbei mit dem Letztentscheidungsrecht des Ehemanns, wenn es Streit mit der Ehefrau gab, wie der Nachwuchs zu erziehen war. Aber auch darüber, ob die kranke Großmutter ins Haus genommen wurde oder die Tochter aufs Gymnasium gehen durfte. Sogar, ob eine Waschmaschine angeschafft wurde, hatte bis dahin allein der Mann zu entscheiden. 1961 gab es dann zum ersten Mal eine Bundesministerin: Elisabeth Schwarzhaupt, die Konrad Adenauer stets abfällig „Fräulein Schwarzhaupt“ nannte. Dabei war die Frau bei Amtsantritt schon 60, langjährige Richterin und Oberkirchenrätin. Aber nicht verheiratet, und das blieb lange ein Makel. Und 1992, in seinem berühmten „Trümmerfrauenurteil“, stellte das Bundesverfassungsgericht fest, dass Zeiten der Kindererziehung bei der Bemessung der Rente berücksichtigt werden müssen. Immerhin ein kleiner Erfolg für jene Frauen, die 1945 die Zweidrittelmehrheit in Deutschland hatten, aber doch gar keine Macht. Macht hat man nur, wenn man sie durchsetzen will. Und die Frauen gaben sie dann weg, für die Liebe oder „für ein kleines bisschen Glück“, wie Lilian Harvey schon die ganzen Jahre zuvor gesungen hatte. Sie waren ja in ihrer Mehrheit keine Revolutionärinnen. Viele von ihnen waren traumatisiert durch den Krieg, durch die massenhaften Vergewaltigungen, geschwächt durch den jahrelangen Hunger. Und für viele war Adolf Hitler auch das Idol gewesen, der Mann, für den sie noch im April zum Führergeburtstag Samtdecken auf die Fensterbänke gelegt und dort eine Art Hausaltar aufgebaut hatten. Und selbst wer keine überzeugte Nationalsozialistin war, ist doch im Geiste des Nationalsozialismus erzogen worden. Das wirkte lange nach. Noch in den 1960er-Jahren schrieben junge Mädchen sich Sätze wie diesen in die Poesiealben: „Sei treu und brav, sei rein und edel, mit einem Wort: ein deutsches Mädel.“ Oder sie hielten sich gegenseitig dazu an, nur ja nicht aufzumucken: „Sei wie das Veilchen im Moose, so sittsam, bescheiden und rein. Nicht wie die stolze Rose, die immer bewundert will sein.“ Wer mit solchen Tugendsprüchen aufwächst, fügt sich dann auch brav, wenn der Mann wieder sein „kleines Frauchen“ an sich drückt. Männer waren nach dem Krieg ja ein rares „Gut“, so dass viele Frauen froh waren, überhaupt einen abzubekommen. Und als der Mann dann wieder ein bisschen Geld heimbrachte, die Kinder kamen und das erste neue Sommerkleid im Schrank hing, da war die Stunde der Frauen vergessen. Das Wirtschaftswunder hatte begonnen. Die Autorin arbeitet als Reporterin bei der Süddeutschen Zeitung. Die Haare mit einem Band zurückgehalten, die Arbeitsschürze umgebunden: Frauen mussten während des Zweiten Weltkrieges auch an den Werkbänken arbeiten, wie in diesem Rüstungsbetrieb in einer Aufnahme von 1943. Nach dem Krieg traten viele Frauen – vor allem in Westdeutschland – hinter ihren Männern in die zweite Reihe zurück. Auch diese Frauen ersetzten im Zweiten Weltkrieg die Männer in den Unternehmen. Auf dem Foto aus dem Jahr 1942 sind Arbeiterinnen in einer Buchbinderei zu sehen. Neben dem beruflichen Alltag hatten die Frauen auch die Kinder durchgebracht, und damit die Beschützerrolle der Familie übernommen. Mit den vertauschten Rollen kamen die später aus dem Krieg zurückkehrenden Männer oftmals nicht zurecht. In dieser Fabrik – das Foto stammt von 1940 – wurden aus Papierrollen durch Spezialapparate Autoölflaschen gewickelt und geklebt. Eine Maschine drehte aus den Rollen die Flaschenhälse, gleichzeitig wurden Böden eingesetzt. Trotz aller Selbstständigkeit – in der Nachkriegszeit Westdeutschlands wurden Frauen auch vor dem Gesetz lange Zeit nicht für voll genommen. B6 Freie Presse ONKEL MAX Freitag, 31. Juli 2015 HIER GIBT ’S AUF ALLES EINE ANTWORT Liebe Leserinnen, liebe Leser! Die Welt ist voller Fragen. Dafür steht unser Onkel Max. Fragen Sie ihn, was Sie schon immer wissen wollten! Er wird versuchen, eine Antwort zu finden. Aber bitte nicht ungeduldig werden. Nicht jede Frage lässt sich schnell beantworten. So erreichen Sie Onkel Max: per E-Mail: [email protected] oder per Post: „Onkel Max“, „Freie Presse“, Postfach 261, 09002 Chemnitz. Wieso sind manche Plasteflaschen pfandfrei? Warum muss man für manche Plasteflaschen Pfand bezahlen und andere sind pfandfrei? (Diese Frage stellte Holger Kukelka aus Schneeberg.) Die Einführung des Pfands auf Getränke in Einwegverpackungen durch die rot-grüne Bundesregierung Anfang 2003 war hochumstritten. Vor allem wurde die umgangssprachlich auch als „Dosenpfand“ bezeichnete Maßnahme als viel zu bürokratisch kritisiert. Da ist auch etwas dran, denn bis heute ist nicht immer jedem einsichtig, warum beispielsweise auf in Einwegverpackungen ausgelieferte Cola ein Pfand erhoben wird, auf Saft aber nicht. In der für die Bestimmung des Pfandes maßgeblichen „Verpackungsverordnung“ werden detailliert alle Getränke aufgelistete, für die Pfand zu erheben ist, wenn sie in einer Einwegverpackung verkauft werden. Dazu gehören neben Bier und Biermischgetränken auch Cola, Eistee, Mineralwasser und Limonaden. In der Verpackungsverordnung steht auch, dass von einer Pfanderhebung Säfte, Nektare, Milch und Milchmischgetränke sowie Wein, Sekt und Spirituosen ausgenommen sind. Der Grund dafür wird wie folgt angegeben: Die Einführung eines Pfands auf Einwegverpackungen solle nur dann erfolgen, wenn der ökologische Vorteil den ökonomischen Nachteil rechtfertigt. Dies sei, so der Gesetzgeber, aber wegen eines „geringeren Marktvolumens“ bei den letztgenannten Getränken nicht der Fall. Deshalb die Ausnahmen. Es gibt noch weitere Ausnahmen, die nichts mit dem Inhalt, also dem Getränk, sondern mit der Verpackung an sich zu tun haben. Denn von einem Pfand befreit sind auch Einwegverpackungen mit einem Volumen von 0,1 Liter oder weniger und mit 3 Liter oder mehr Inhalt. Denn diese Größen sind für die handelsüblichen Pfandautomaten nicht geeignet. Außerdem sind „als ökologisch vorteilhaft anerkannte“ Einwegverpackungen vom Pfand befreit. Dabei handelt es sich um Getränkekartons, Polyethylen-Schlauchbeutel und Folien-Standbodenbeutel. Wieso soll man bei Gewitter Buchen suchen? Bei Gewitter rät der Volksmund: „Vor den Eichen sollst du weichen/Und die Weiden sollst du meiden./Zu den Fichten flieh’ mitnichten/Doch die Buchen musst du suchen!“ Was hat es damit auf sich? (Diese Frage stellte Birgit Petersen aus Chemnitz.) Der Volksmund hat in diesem Fall Unrecht, denn nach wie vor gilt: bei Gewitter niemals Schutz unter einem Baum suchen, auch nicht unter einer Buche! Dennoch gibt es für diesen Spruch einen Grund. Schließlich ist er nicht einfach so, sondern aus der Beobachtung der Natur heraus entstanden. Tatsächlich scheinen in einige Baumarten Blitze häufiger einzuschlagen. Doch liegt das weniger an der Art des Baumes. Eine Erklärung liegt vielmehr in einer falschen Wahrnehmung. Sie hängt zum einen mit der Art der Rinde zusammen. Schlägt ein Blitz in einen Baum ein, reißt die Rinde durch die entstehende Hitze oft explosionsartig auf. Der entstehende Riss wird Blitzrinne genannt. Da vor allem die Rinde von alten Eichen sehr grob und rissig ist und zudem viel Wasser speichern kann, ist der Schaden bei Blitzeinschlag oft deutlicher sichtbar als bei Buchen mit ihrer glatten Rinde. Zum anderen wurzeln Eichen tiefer als Buchen. Sie haben mehr Grundwasserkontakt, was beim Blitzeinschlag ebenso größere Schäden verursachen kann. Ähnlich verhält es sich mit Weiden, die meist in der Nähe von Flüssen und Seen wurzeln. Auch hier führt ein Blitzeinschlag dann öfter zu größeren Schäden, was wiederum zur Fehlinterpretation führte, sie würden häufiger vom Blitz getroffen. Auch in anderen Fällen ist eher der Standort, nicht die Art entscheidend. Als der Spruch des Volksmundes entstand, gab es noch häufiger als heute einzeln stehende Eichen. Denn es existierten viele sogenannte Hutewälder, in die Bauern ihr Vieh zum Weiden trieben. Dadurch lichtete sich der Wald, übrig blieben meist die starken Eichen. Da diese nun einzeln oder in größeren Abständen standen, schlug in sie auch häufiger der Blitz ein. Eine weitere mögliche Erklärung für die Empfehlung „nach Buchen zu suchen“ ist die, dass Buchen eher in geschlossenen Wäldern und seltener als Einzelbäume vorkommen. Dann bilden sie im reinen Buchenwald ein in der Höhe recht homogenes Dach aus, wodurch die Gefahr von Blitzeinschlägen geringer ist. Handelt es sich dagegen um einen Mischwald, gibt es in der Regel höher wachsende Bäume, zumeist Fichten. Ragen die dann über die Buchen hinaus, schlägt in sie auch häufiger der Blitz ein, weil der sich immer den kürzesten Weg zur Erde sucht. Auch das hängt also nicht mit der Buche an sich, sondern mit ihrem Standort zusammen. Und was sagt die Statistik? Es gibt eine Studie, für die über einen Zeitraum von elf Jahren die Blitzeinschläge in einem Waldstück gezählt wurden. Ergebnis: 56 Mal schlug er in Eichen, 23 Mal in Nadelbäume, aber nie in eine Buche ein. Trotzdem: Bei Gewitter am besten eine Mulde im Boden suchen und darin mit geschlossenen Füßen in die Hocke gehen. Von Bäumen mindestens 10 Meter Abstand halten, auch von Buchen! Bis zu welchem Zeitpunkt existierten in Ostdeutschland Orts- und Straßenschilder auch in kyrillischen Buchstaben? (Diese Frage stellte Ulrich Knabe aus Aue.) Buche aus der Froschperspektive. FOTO: IMAGO Was bedeutet das Kennzeichen „JJ“? Mir ist in Zwickau mehrmals ein Auto begegnet, das als Kennzeichen nur die Buchstaben „JJ“ führte. Was ist das für ein Sonderkennzeichen? (Diese Frage stellte Kerstin Gromotka.) Manche Getränkeverpackungen, beispielsweise für Säfte, sind pfandfrei. FOTO: IMAGO Warum muss man bei der Korkernte vorsichtig sein? Wie wird Kork geerntet? Mehr als die Hälfte des weltweit verwendeten Korks stammt von Korkeichen in Portugal. Erntezeit für die Rinde sind die Monate Juli und August. Nur sehr erfahrene Arbeiter dürfen diese von den Bäumen ablösen, denn die darunter liegende Schicht darf auf keinen Fall verletzt werden. Sonst kann der Baum sich nicht mehr mit Wasser und Nährstoffen versorgen und produziert keinen Kork mehr. Schlägt ein Arbeiter zu tief in die Rinde, kann das Gewächs sterben. Damit das Material lange Zeit gewonnen werden kann, müssen die Bäume gut gepflegt und geschont werden. Deshalb wird auch nur etwa alle neun Jahre Kork geerntet. (deike) Die Frage ist leider nicht eindeutig zu beantworten. Im Kraftfahrtbundesamt in Flensburg ist ein solches Autokennzeichen unbekannt. Mit „JJ“ beginnt auch kein deut- sches Autonummernschild. Kennzeichen mit „J“ am Anfang gibt es derzeit vier: „J“ ( Jena), „JE“ (Landkreis Wittenberg), „JL“ (Jerichower Land) und „JÜL“ (Kreis Düren). Früher gab es noch „JB“ und „JEV“ für Jüterbog und Jever, jeweils stets noch mit den entsprechenden Zahlen versehen. Auch ein Blick auf die Diplomatenkennzeichen oder die der ausländischen Streit- kräfte in Deutschland brachte kein Ergebnis. Eventuell könnte es sich um ein norwegisches Kennzeichen handeln. Die Gemeinde Gjøvik führt das „JJ“. Je nach Autotyp können in Norwegen die Nummernschilder auch zweizeilig sein, dann würde „JJ“ in der ersten Zeile stehen. Möglicherweise waren die darunter stehenden Zahlen verschmutzt oder sonst nicht zu erkennen. Was ist der Unterschied zwischen „Verkauf“ und „Abverkauf“? Gibt es da eine Definition zwischen diesen Handelsbezeichnungen? (Diese Frage stellte Horst Richter aus Annaberg-Buchholz.) Die Begriffe „Verkauf“ und „Abverkauf“ werden in der Betriebswirtschaftslehre häufig synonym verwendet, indem sie ganz allgemein den Vorgang der Veräußerung von Waren an die Kundschaft beschreiben. Im Einzel- oder Versandhandel versteht man „Abverkauf“ meist jedoch etwas anders, nämlich als gezielte Verkaufsförderung einzelner Waren oder Warengruppen, meist durch einen Sonderpreis. Ziel ist es dabei, die Waren komplett an die Kundschaft zu veräußern. Dafür kann es verschiedene Gründe geben, beispielsweise weil es sich um Saisonartikel und Restposten handelt oder weil es ein verbessertes Nachfolgeprodukt gibt. Klassische Beispiele wären der Sommer- und Winter- Wie lange gab es Straßenschilder in kyrillischen Buchstaben? Zieht ein Geschäft um, kann es zum „Ausverkauf“ kommen, einer weiteren Unterscheidung zu „Verkauf“ und „Abverkauf“. FOTO: IMAGO schlussverkauf oder die Veräußerung veralteter Technikprodukte. Zu unterscheiden ist „Abverkauf“ von „Ausverkauf“. Hier geht es um die Veräußerung aller vorhandenen Produkte, etwa bei Umzug eines Ladens oder einer Geschäftsaufgabe. Zu vielen Tausenden prägten Orts- und Straßenschilder auf Kyrillisch das Bild im Straßenverkehr der Sowjetischen Besatzungszone und später der DDR. Die Sowjetische Militäradministration ließ sie aus zwei Gründen aufstellen. Einerseits unterstrichen sie den Sieg der Sowjetunion über Nazideutschland. Andererseits – und dieser Grund überwog – brauchte es Schilder auf kyrillisch aus einem banalen Grund: Die wenigsten Sowjetsoldaten konnten lateinische Buchstaben lesen. Allerdings wurde nicht zu jedem deutschen Straßenschild das entsprechende kyrillische Pendant gehängt. Schilder auf Kyrillisch waren am häufigsten in den Städten und vor allem dort zu finden, wo sich Fernstraßen kreuzten. Besonders oft kamen solche Schilder auch auf den Autobahnen vor und wenn ein größerer Standort der Roten Armee in der Nähe war, weil dann mit entsprechendem Verkehrsaufkommen durch Militärfahrzeuge gerechnet werden musste. Es gab auch in einigen Städten Schilder von Straßennamen auf Deutsch und in kyrillischer Schrift, meist betraf das aber nur die Hauptstraßen. Es gibt kein Datum, ab dem die kyrillischen Schilder abmontiert wurden. Zu einer ersten größeren Reduzierung kam es in den 1950er-Jahren und hier vor allem nach 1955, als die Sowjetunion der DDR die volle Souveränität bestätigte. Zu viele Schilder auf Kyrillisch hätten den Eindruck eines souveränen Landes erheblich geschmälert. In den folgenden Jahren verschwanden dann auch die meisten Schilder, allerdings nie ganz vollständig – vor allem in der Nähe sehr großer Standorte der Roten Armee, etwa in der Umgebung des Sitzes des Oberkommandos in der DDR in Wünsdorf südlich von Berlin. Dort gab es an einigen Stellen Hinweisschilder auf Kyrillisch bis zum Abzug der Sowjetsoldaten im Jahr 1994. Was ist eine „Rentkammer“? Auf dieser Seite wurde eine Frage zu einem Goldbergwerk beantwortet. Dabei kamen auch die Begriffe „Diskret“ und „Rentkammer“ vor. Was bedeuten sie? (Die Frage stellte Gunter Sieber aus Limbach-Oberfrohna.) In der Antwort ging es um ein ehemaliges Goldbergwerk in Strehla, nördlich von Oschatz und Riesa. Zu lesen waren dort unter anderem zwei Sätze aus einer historischen Chronik: „Das Diskret ging von Strehla bis an eine Viertelmeile unter Wittenberg. Das ausgebrachte Gold sollte an die Rentkammer nach Dresden eingebracht werden.“ Beim Wort „Diskret“ handelt es sich schlicht und bedauerlicherweise um einen Schreibfehler. Gemeint ist „District“, im Sinne einer geografischräumlichen Verwaltungsgliederung. „Rentkammer“ wurde ab dem Mittelalter die Einrichtung an einem Hofe, teilweise auch einer Stadt genannt, in welcher die Geldeinnahmen verwaltet wurden. Es handelte sich also um eine Art Behörde. Im Wort steckt mit „Rente“ eine alte Bezeichnung für Einkommen. Wir kennen sie heute noch im Zusammenhang mit der Altersrente oder mit dem Rentenmarkt, wo festverzinsliche Wertpapiere gehandelt werden. Auch der zweite Teil des Wortes hat überlebt. In vielen Kommunen werden für die Finanzen verantwortliche Personen auch heute noch Kämmerer oder Kämmerin genannt. LESEN-SEHEN-HÖREN Freitag, 31. Juli 2015 Ein Hohelied auf die Liebe Freie Presse Bilder aus einem verschwundenen Land VON GISELA PELZ Z ehn Jahre arbeitete Matthew Thomas (Jahrgang 1975) an seinem ersten Roman, der, viel gelobt, kurz nach dem Erscheinen die amerikanischen Bestsellerlisten eroberte. Wer deshalb eine literarische Sensation erwartet, ist enttäuscht. Der Autor benutzt traditionelle lineare Erzählmuster ohne komplizierte Handlungsstränge und stilistische Raffinessen. Das fast 900-seitige Epos, das den Zeitraum eines halben Jahrhunderts umfasst, erfordert viel Geduld vom Leser, die aber im dritten Teil des Erzählwerkes letztlich belohnt wird. Das eigentlich Sensationelle liegt in der erschütternden, wenn auch simplen Gestaltung der Thematik: Wie verändert eine plötzlich auftretende schwere Erkrankung wie Alzheimer das Leben einer gut situierten bürgerlichen Familie? Wer sind wir, wenn wir nicht mehr wir selbst sind? Der metaphorische Titel übrigens entstammt Shakespeares Drama „König Lear“. Anders als Arno Geiger, der in der „Der alte König in seinem Exil“ gleichfalls das Schicksal seines dementen Vaters gestaltete, verzichtet Thomas auf erzählerische Distanz. Im Gegenteil, Autor und Romanfiguren wirken innig verbunden, wodurch ein solches Angefasst-Sein entsteht, das einem das Herz erschüttert. Erzählt wird die Geschichte einer Familie des amerikanischen Mittelstandes mit irischen Wurzeln. Der Erzähler richtet zunächst den Fokus MUSIK „Bunte DDR“ – das ist ein bemerkenswerter Titel für einen Band, der Schwarzweiß-Fotografien versammelt. Der Widerspruch ist wohl als Hinweis darauf zu verstehen, dass das Leben im Arbeiter-und-Bauernstaat von vielen, die ihn bewohnten, als alles andere als nur Grau in Grau empfunden wurde. Sie versuchten ihr Leben zu leben. In den Bildern des (Ost-)Berliner Fotografen Ulrich Burchert, entstanden 1970 bis 1990, begegnen uns Halbstarke auf Mopeds in Cottbus, in einem Plastikbecken planschende Kinder vor einem Magdeburger Neubaublock, Zeltplatzszenen und Brigadefeiern, eine Bodybuilderin auf einer Zwickauer Bühne, Frauen in selbstgeschneiderten Kleidern in einem „Volkskunstzirkel Mode“ (Foto oben). Katharina Peters ist in ihrem vierten RügenKrimi einer homophoben Verbrecherbande auf der Spur. KLASSIK Mit Klartext Der junge Brahms Der 53-jährige Terence Blanchard gilt als Trompeter des Jazzklassizismus, als Erbeverteidiger mit höchster Spieltechnik und Scheu vor heftiger Innovation. Er beerbte 1982 Wynton Marsalis in Art Blakeys Band. Danach ging seine Karriere steil bergauf: über 30 eigene Alben, Filmmusiken für Spike Lee, fünf Grammys – immer gediegen konservativ, oft mit verhangen warmem Ton und viel zu souverän, um eifern zu müssen. Und jetzt so ein Sprung aus der Schublade! „Breathless“ (Blue Note/Universal) ist dem Groove verpflichtet. Pumpender Bass, harte Gitarrenriffs, Funk, politisch aufgeladene Hip-Hop-Vokalisen, druckvolles Brodeln und schneidende, mit Electronics gesteigerte Trompete. Intensiv wird auf den Alltag amerikanischer Farbiger, auf Übergriffe und Polizeigewalt wie in Ferguson reagiert. Da bekennt sich einer zu seiner Community und lädt seine Musik mit Klartext auf. (ulst) Der Italiener Riccardo Chailly, langjähriger Chefdirigent des Gewandhausorchesters Leipzig, lässt auf den Beethoven-Zyklus und die Brahms-Sinfonien die Neueinspielung der Brahms-Serenaden (bei Decca) folgen. Es sind Werke des jungen Brahms von 1857 und 1860, den Schumann den „Berufenen“ nannte, der selbstkritisch seinen Weg suchte, der sich unter dem Einfluss des väterlichen Freundes, ebenso Haydns und Beethovens sah. Nicht so berühmt, gern etwas im Repertoire versteckt, sind die beiden Serenaden ein Schatz, der nun gehoben wurde. Als „Leichtgewicht“ von sinfonischem Ausmaß kündigen sie die spätere Tonsprache an. Chailly greift die hinreißende Energie und Jugendlichkeit der Frühwerke auf, die sich aus der Schlichtheit entwickeln und das Komplizierte in sich tragen. Jugendliches Vorwärtsdrängen, tempostark, energetisch, mitreißend: Wer es hört, gewinnt. (mes) Die Normannensaga geht weiter Das Reizvolle: Man weiß nicht, ob die Melancholie, die aus manchen der Fotografien spricht, bloß in der Rückschau entsteht oder ob sie den Bildern – vor allem in den oft ernsten, versonnenen, mal stolzen, mal erschöpften Blicken vieler der Abgebildeten, gerade in den Porträts von Frauen an ihren Arbeitsplätzen – nicht schon zum Zeitpunkt ihres Entstehens eingeschrieFOTO: ULRICH BURCHERT/VERLAG ben war. DAS BUCH Ulrich Burchert: „Bunte DDR – Bilder aus einem lebendigen Land“. Verlag Neues Leben. 256 Seiten. 230 Abbildungen. 24,99 Euro. ISBN 978-3-355-01829-6. Eine Tote im Erlensumpf JAZZ ABENTEUERROMAN Süditalien Mitte des 11. Jahrhunderts: Die Normannen schicken sich an, das Land zu erobern, darunter der junge Gilbert. Als seine Geliebte Gerlaine von arabischen Plünderern entführt wird, macht er sich auf die Suche nach ihr. Die Spur führt auf das von den Mauren beherrschte Sizilien. Gilbert und seine Verbündeten geraten auf dem Weg dorthin selbst in Gefangenschaft, entkommen und bestehen zahlreiche Gefahren. Sie finden Gerlaine schließlich als Sklavin in der Burg eines Arabers, die als uneinnehmbar gilt. Ulf Schiewes Normannensaga findet mit „Der Schwur des Normannen“ eine wunderbare Fortsetzung. Der Stil ist flott und rasant mit Tempoverlangsamungen an den richtigen Stellen. Die Verhältnisse der Zeit werden den dramaturgischen Erfordernissen gemäß knapp, aber informativ umrissen. Ein unterhaltsamer historischer Abenteuerroman mit sympathischen Helden. (dpa) Matthew Thomas: „Wir sind nicht wir“. Roman. Aus dem Englischen übersetzt von Astrid Becker und Karin Beetz. Berlin Verlag. 896 Seiten. 24,99 Euro. ISBN 978-3-8270-1206-7. auf Eileen Tumulty. Sie heiratet den hoffnungsvollen Naturwissenschaftler Ed Leary, der es vorzieht, Hochschullehrer zu bleiben, anstatt seine Forschungen im lukrativen Dienst der Pharmaindustrie weiter zu betreiben, weswegen ihm Eileen lange Zeit Gram ist. Erst spät bekommt sie ein Kind, ihren Sohn Connell. Noch immer träumt Eileen vom Leben in einer Villa in einer besseren Wohngegend, selbst als sich später erste Anzeichen von Alzheimer bei Ed bemerkbar machen. Minutiös schildert der Erzähler das Voranschreiten der Krankheit aus dem Blickwinkel Eileens und später Connells. In dem Maße, wie der Verfall Eds voranschreitet, entwickelt sich Eileens anrührende Liebe und Fürsorge. B7 VON WELF GROMBACHER R ügen ist zum Sterben schön. Deswegen ist es keine Überraschung, wenn immer mehr Krimis auf Deutschlands größter Insel spielen. Allein Katharina Peters legt mit „Bernsteinmord“ nun schon ihren vierten vor. Gerade passend zur Urlaubssaison. Diesmal hat es das Ermittlerteam um Romy Beccare und Jan Riechter mit einer brutalen Bande von homophoben Verbrechern zu tun. Die Physiotherapeutin Mona Gluek wird tot am Schmachter See in Binz aufgefunden. Gefesselt und ein Bernsteinamulett im Mund, liegt sie im Erlensumpf. Zeitgleich taucht im Internet ein Bekennervideo einer Organisation namens „Aktion aufrechter Russen“ auf, die Lesben und Schwule jagt. Es zeigt, wie die Frau vergewaltigt wird. Als die Kommissare zu ermitteln beginnen, stellt sich heraus, dass auch die Lebensgefährtin Monas seit Tagen vermisst wird. Ist auch sie Opfer eines Verbrechens geworden? Irgendwas an der Sache aber stimmt nicht. Sind die Täter wirklich Russen? Ist die Aktion nicht nur vorgetäuscht? Steckt nicht viel eher ein anderer Physiotherapeut dahinter, an dem die karrieresüchtige Mona vorbeigezogen ist? Oder ein Mann, mit dem sie sich vor Jahren einmal einließ, um ihn als Samenspender zu missbrauchen und ein Kind zu bekommen? Immer mehr verschiedene Fäden müssen Romy Beccare und Jan Riechter verfolgen. Nicht immer sind sie gleicher Meinung, sodass bald sogar ihre noch junge Beziehung darunter zu leiden Katharina Peters: „Bernsteinmord. Ein Rügen-Krimi“. Aufbau Taschenbuch. 336 Seiten. 9,99 Euro. ISBN 978-3-7466-3096-0. Bücher können bei der „Freien Presse“ bestellt werden. droht. Bis endlich ein junger Mountainbiker, der die Verbrecher in der Tatnacht im Binzer Wald gesehen hat, wertvolle Hinweise liefert. „Bernsteinmord“ ist ein solider Krimi, der sich weder durch stimmungsvolle Beschreibungen der Insel Rügen noch durch ein sonderlich markantes Ermittler-Duo auszeichnet. Dafür aber nerven auch keine exaltierten Figuren mit ihren privaten Problemen, wie leider in so vielen anderen Kriminalromanen. Hinter dem Pseudonym Katharina Peters verbirgt sich eigentlich die 1960 in Wolfsburg geborene Manuela Kuck. Sie hat unter ihrem echten Namen schon jede Menge Krimis geschrieben („Tod in Wolfsburg“) und diese Routine merkt man ihrem neuen Buch durchaus an. Das doch etwas extravagante Tatmotiv lässt sie durch schlüssiges, ungekünsteltes Erzählen ganz normal erscheinen, sodass man es ihr wirklich abnimmt. Auch wenn es des ein oder anderen Zufalls bedarf, um das Ermittler-Paar auf die richtige Spur zu bringen. Ein Insel-Krimi, der sich schnell liest und die Spannung bis zur letzten Seite hält. Zumal die Fährte am Ende von Rügen herunter führt. War Romy mit dem Täter früher in einer Schulklasse? Doch was hat ihn dazu bewogen, seine ehemalige Klassenkameradin auf so abscheuliche Weise umzubringen? Ulf Schiewe: „Der Schwur des Normannen“. Knaur. 448 Seiten. 9,99 Euro. ISBN 978-3-426-51640-9. RATGEBER Vom Umgang mit alten Hausmitteln In der heutigen Zeit wollen immer mehr Menschen bei Krankheiten nicht sofort auf Chemiekeulen zurückgreifen, sondern besinnen sich verstärkt auf alte Hausmittel. Dieser Ratgeber verschafft auf anschauliche Weise einen Einblick in den menschlichen Körper und seine Funktionsweise, darüber hinaus stellt er die wichtigsten Heilpflanzen vor und wie man sie bei Krankheiten anwendet. (fp) „Das große Lexikon der Landapotheke“. Otus Verlag. 176 Seiten. 4,99 Euro. ISBN 978-3-0379-3382-4. Bei der „Freien Presse“ erhältlich. » www.freiepresse.de/shop FILME DRAMA KOMÖDIE HORROR Die Jugendbande von Lichtenhagen Was sich liebt, das trickst sich aus Weil mein Schatz ein Jäger ist Selten hat ein Film so in die Zeit gepasst. Obwohl noch vor Pegida und der aktuellen Rassismus-Welle entstanden, spiegelt er deren Hass bis ins Detail: Denn es ist derselbe Rassismus, der auch im August 1992 in Rostock-Lichtenhagen grassierte und zu Übergriffen der Einheimischen führte. Das meisterliche Drama „Wir sind jung. Wir sind stark“ (2013) zeigt, wie der deutsche Mob damals einen Wohnblock mit Flüchtlingen in Brand setzte, wie Anwohner applaudierten und die Polizei abzog. Eine beeindruckend realistische Dokufiction – mehr als eine Reproduktion der Ereignisse. Ein Meisterwerk. (tsch) Leicht chaotische Handlung, lockere Inszenierung: In der romantischen Gaunerkomödie „Focus“ (2015) kann Will Smith endlich wieder mit seinem großen humoristischen Talent glänzen. Der einstige „Prinz von Bel-Air“ spielt den cleveren Meisterdieb Nicky, der ein Team von Trickbetrügern anführt und davon ziemlich gut lebt. Als die attraktive Jess (Margot Robbie) recht ungeschickt versucht, ihn auszunehmen, nimmt er sie unter seine Fittiche. Und die beiden Halunken laufen zur Höchstform auf. Aber natürlich dauert es auch nicht lange, bis es gehörig zwischen ihnen knistert. (tsch) Da will man lediglich in aller Ruhe im Wald ein wenig jagen und campen, schon wird man selbst zum Gejagten: Im klassischen Manhunt-Horror „Preservation“ (2014) geraten das frisch vermählte Paar Wit (Wrenn Schmidt) und Mike („Mad Men“-Darsteller Aaron Staton) sowie Mikes psychisch angeknackster Naturburschen-Bruder Sean (Pablo Schreiber) im wahrsten Sinne des Wortes ins Visier brutaler Maskenträger. Leider verspielt das gut besetzte Terror-Stück sein vielversprechendes Potenzial. Am Ende bleibt eine lasche Rache-Story mit immerhin schön fotografierter Natur-Szenerie. (tsch) Wir sind jung. Wir sind stark. Goodmovies/Indigo. DVD, BD. Regie: Burhan Qurbani. L.: 123 Min. Handlung: xxxxx Darsteller: xxxxx Focus Warner. DVD, Bluray. Regie: Glenn Ficarra, John Requa. Laufzeit: 101 Minuten. Handlung: xxxww Darsteller: xxxxw Preservation Alive. DVD, Blu-ray. Regie: Christopher Denham. Laufzeit: 85 Minuten. Handlung: xxwww Darsteller: xxxww B8 Freie Presse KINDER & CO Freitag, 31. Juli 2015 „Dein Song“ – neue Staffel Wie der Waschbär „sieht“ Trickfilm über Arche Für 16 Mädchen und Jungen wird es von kommenden Montag an aufregend. Das Casting für „Dein Song 2016“ startet. Die Mädchen und Jungen haben sich wie viele andere Kinder mit einer Liedidee für die Show beworben. Genau darum geht es bei „Dein Song“. Gesucht werden die besten Komponisten und Liedtexter. KompoModeratoren und Jury nisten überlegen sich Melodien und schreider vergangenen Runde. ben sie auf. Die achte Staffel von „Dein Song“ soll im nächsten Jahr zu sehen sein. Schon jetzt wird es für die besten 16 Kandidaten ernst. Am Montag startet für sie im Schloss Biebrich in Wiesbaden im Bundesland Hessen das Casting. Bei dem Casting werden sie sich mit ihren Songs einer Jury vorstellen. Sie entscheidet, wer beim Komponistencamp auf Ibiza dabei sein darf. Dort können die Kandidaten mit Profimusikern weiter an ihren Songs arbeiten. Wer überzeugt, bekommt einen Musikpaten zur Seite gestellt. Acht Finalisten wird es geben. In der Finalshow wird dann der „Songwriter des Jahres 2016“ gekürt. (afk) BUCHTIPP Flora, das Huhn und die Küken Flora freut sich: Endlich Ferien! Da kann sie Papa, der Gärtner ist, bei der Arbeit helfen und muss nur mit Leuten reden, die sie mag. Doch es kommt anders. Der Junge Nick, der seinen Eltern beim Organisieren von Hochzeiten hilft, und das Mädchen Evi, das sich wie eine Königin benimmt, tauchen plötzlich in der Nachbarschaft auf. Flora versucht, ihnen aus dem Weg zu gehen – und findet dabei ein Huhn. Flora liebt Tiere über alles. Sie entführt das Huhn, um selbst ein Tier zu haben. In Floras Schrank wird es Eier ausbrüten. Doch Evi und Nick wissen darüber bald Bescheid. Warum, und wie das Ganze ausgeht, liest du in dem Buch „Kükensommer“. (kl) Anna Woltz: „Kükensommer“. Verlag dtv junior. 10,95 Euro. ISBN: 978-3-423-76115-4. Die Bücher auf dieser Seite sind bei der „Freien Presse“ bestellbar. Waschbären haben schwarzes bis grau gefärbtes Fell, einen geringelten Schwanz und sind etwa so groß wie eine Katze. Sie stammen ursprünglich aus Nordamerika. Aber sind sie so sauber wie ihr Name uns glauben lässt? Manche Menschen glauben, dass der Waschbär seine Nahrung im Wasser Waschbären können gut wäscht. Das ist aber nicht korrekt, sagen tasten. FOTOS (2): DPA Fachleute. Die Tiere sind weder bei sich noch bei ihrem Futter besonders reinlich. Wird die Nahrung im Wasser vermeintlich gewaschen, dann untersucht der Waschbär sie. Er kann nicht so gut sehen, dafür aber sehr gut mit seinen Vorderpfoten fühlen. Diese haben zum Schutz eine feine Hornschicht. Im Wasser wird sie weich. Dann kann der Waschbär genau erkennen, was er erbeutet hat. Er prüft im Wasser seine Nahrung. Der Waschbär müsste also eigentlich Tastbär und nicht Waschbär heißen. Am liebsten jagt er Fische und Kleintiere im Wasser. Er frisst aber beispielsweise auch Insekten, Vogeleier und Obst. (afk) Finny und Leah haben Pech! Die beiden schaffen es nicht rechtzeitig an Bord der Arche. Ob sie das Schiff doch noch erreichen, sehen Kinder seit gestern im Kino. Die Geschichte der Arche Noah kennen viele Kinder. Sie erzählt, wie Noah die Tiere der Erde vor einer Flutkatastrophe rettete. Obesey spielt auch mit. Dazu baute er ein großes Schiff, mit dem er FOTO: SENATOR FILMVERLEIH/DPA die Tiere in Sicherheit brachte. In dem Trickfilm „Ooops! Die Arche ist weg“ geht es um das Schiff und sehr spezielle Tiere: den jungen Nestrier Finny, das Grymp-Mädchen Leah (das sind ein plüschiger, orangefarbener Rüsselträger und ein wolfsähnliches Tiermädchen) und Obesey (eine Art große graue Kugel). Finny und Leah versäumen es, rechtzeitig an Bord der Arche zu gehen. Sie bleiben allein zurück. Doch um zu überleben, müssen sie auf das Schiff. Auf einer wilden Reise jagen sie der Arche hinterher. An Bord setzen inzwischen der Nestrier-Papa und die Grymp-Mama alles daran, dass ihre Kinder gerettet werden. (afk) Umfrage zu selbstfahrenden Autos Reinsetzen und sich ans Ziel bringen lassen: Mit selbstfahrenden Autos geht das. Jeder Dritte in Deutschland ist offen für so eine Art von Auto. Das ist bei einer Umfrage herausgekommen. V erschiedene Firmen arbeiten an selbstfahrenden Autos. Die Idee dahinter: Wer sich in den Wagen setzt, muss nicht am Lenkrad drehen. Er legt auch keine Gänge ein und gibt kein Gas. Das Auto macht alles selbstständig. In Deutschland kann sich jeder Dritte vorstellen, so ein selbstfahrendes Auto zu nutzen. Das entspricht 24 Millionen Menschen. Das haben Forscher für den Verband Bitkom herausgefunden. Sie haben für eine Umfrage 1011 Leute ab 14 Jahren befragt. Dabei haben sie festgestellt, dass Jüngere offener für selbstfahrende Autos sind als ältere Menschen. Zudem können sich Frauen eher als Männer vorstellen, sich in so einen Wagen zu setzen. Derzeit sind solche Autos in Deutschland noch nicht auf den Straßen unterwegs. Allerdings will der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt eine Teststrecke auf der A9 einrichten. Diese Autobahn verbindet Berlin über Leipzig und Nürnberg mit München. Die Straße verläuft also durch verschiedene Bundesländer. Die Teststrecke für die selbstfahrenden Autos soll in Bayern entstehen. Der deutsche Verkehrsminister will damit erreichen, dass auch deutsche Autobauer bei diesem Thema vorn mithalten können. An selbstfahrenden Autos arbeitet beispielsweise auch das Internetunternehmen Google. Die Experten von Bitkom sagen, dass selbstfahrende Autos die Zahl der Unfälle deutlich verringern würden. Das Autofahren werde sicherer und komfortabler, weil wir uns ausruhen und andere Dinge machen könnten. (afk) Das Foto zeigt ein Test-Exemplar des selbstfahrenden Autos, an dem das Internetunternehmen Google arbeitet. Rätselspaß: Was macht Irmi? Wissensspaß: Am Strand U A Lösung: Schatzsuche am Strand (gebildet aus Schaum, Katze, Buch, Baum, Storch, Band) nsere Rätselbiene Irmi spielt am Meer. Womit vertreibt sie sich die Zeit? Löse das Bilderrätsel, dann findest du es heraus. Viel Spaß! (deike) n der Ost- und Nordseeküste gibt es nicht nur in den Sommerferien, sondern zu allen Jahreszeiten viel zu entdecken. Dabei hilft das „Abenteuer-Buch Meer“. Es erklärt dir vieles über Ebbe, Flut, den Sand und das Watt, über die Vögel am Meer und die Fische im Wasser. Auch was du am Strand findest, kannst du möglicherweise mit dem Buch bestimmen, darunter Muschelschalen und Schneckengehäuse. Es gibt auch Er- Strahlenkörbchen oder Bunte Trogmuschel. läuterungen zu beiden Formen. Zum Beispiel: Muscheln: Jeweils zwei harte Schalenhälften gehören zusammen. Sie schützen den weichen Körper der Muschel. Mit einem Muskel kann das Tier die Schalenhälften fest verschließen. Am Strand entdeckst du meist nur einzelne Schalenhälften. Muscheln filtern ihre Nahrung aus dem Wasser. Manche benutzen dafür einen Rüssel (Sipho). Strandschnecke. GRAFIK (3): VERLAG Das Loch in der Muschelschale bohrte eine Schnecke hinein. FOTO: GOOGLE/DPA Schnecken: Im Gegensatz zu Muschelschalen bestehen Schneckengehäuse nur aus einem Teil. Die etwa drei Zentimeter große Strandschnecke zum Beispiel kann ihr Gehäuse mit einem Deckel verschließen und einige Zeit auf dem Trockenen überleben. Übrigens: Muschelschalen mit einem Loch verraten, dass eine Schnecke sie mit ihrer scharfen Raspelzunge angebohrt hat, um den Inhalt zu verzehren. (kl) Barbara Wernsing: „Abenteuer-Buch Meer“. Coppenrath Verlag. 9,95 Euro. ISBN: 978-3-649-61932-1.
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