Eltern können durchatmen – Kita-Streit geht in die Schlichtung

LESESTOFF: WIE DIE BUNDESWEHR UM RESERVISTEN WIRBT | ZEITGESCHEHEN
Freitag, 31. Juli 2015
FreiePresse
PLAUENER ZEITUNG
Rasantes
Auf und Ab
im Vogtland
LOKALES
PLAUEN
Stadtbus-Netz
wird umgekrempelt
Die Bikewelt im Erholungsgebiet in
Schöneck ist am Wochenende erstmals Austragungsort der europäischen Specialized Sram Enduro-Series – einem hochkarätigen europäischen Wettbewerb mit sechs
Austragungsorten. Die Enduro-Rennen sind immer ein Zuschauermagnet. An den Start werden mehr als
250 Sportler gehen. Das freie Training läuft am Samstag von 10 bis
17 Uhr, ab 19.30 Uhr kommt es zum
Prolog unter Flutlicht. Das eigentliche Rennen startet am Sonntag,
8 Uhr und beinhaltet eine spektakuläre Stadtetappe. Schaulustige
können die halsbrecherischen Manöver der Fahrer auch vom Sessellift der „Bike-Welt“ aus verfolgen. In
Schöneck finden die Mountainbiker fünf Strecken mit verschiedenen Anforderungsprofilen auf insgesamt sieben Kilometer Länge vor.
Bergauf können die Fahrer den SesFOTO: JAN WOITAS
sellift nutzen.
Ab dem 7. September gibt es in
Plauen nur noch zwei statt vier
Stadtbuslinien. Busse fahren dann
auf den Strecken Wartberg – Albertplatz – Stadtpark sowie Tunnel – Ostvorstadt – Unterer Bahnhof. Letztere Linie bindet auch
den neuen Bahnhof Mitte mit ein.
Der Stadtpark sowie der Untere
Bahnhof werden nur bei jeder
zweiten beziehungsweise jeder
dritten Tour angefahren. Die neuen Linien seien insbesondere mit
Blick auf den neuen Bahnhof Mitte und den Bedeutungsverlust des
Unteren Bahnhofs geschneidert
worden, heißt es seitens der Plauener Straßenbahn. (tb)
Seite 9: Bericht
ELSTERBERG
Wird alte Turnhalle
zum Museum?
Seit Jahren gehen Spinnen, Marder und Einbrecher ein und aus in
der maroden Turnhalle hinter der
Elsterberger Ruine. Seit Jahren
steht die Idee im Raum, darin ein
Museum zur regionalen Industriekultur einzurichten. Der künftige Vorsitzende des dortigen Heimatvereins, Karsten Zeller, hofft
nun auf frischen Wind durch den
neuen Bürgermeister. (em)
» www.bikewelt-schoeneck.de
Sachsens Polizei fährt
Verkehrskontrollen zurück
Anonyme
Hetze im Netz
nimmt zu
Seite 14: Bericht
IN DIESER AUSGABE
Sachsen Neue Therapie in
Chemnitz aktiviert Immunsystem gegen Krebs
Sport Erste Goldmedaille
für deutsche Schwimmer
bei der WM in Russland
Kultur In „2000 + 1 Nacht“
treffen sich im Schloss
Schlettau Klassik und Jazz
Die Polizei im Freistaat
arbeitet an der Belastungsgrenze. Dabei bleibt immer
weniger Zeit für
Geschwindigkeits- und
Verkehrskontrollen.
VON UWE KUHR
DRESDEN — Personalabbau und Über-
stunden zwingen die sächsische Polizei zum Ausdünnen von Kontrollaufgaben ebenso wie der Überwachung des Straßenverkehrs. Nach einer Kleinen Anfrage der Linkspartei
im Sächsischen Landtag haben sich
die Stunden für Geschwindigkeitskontrollen seit 2009 nahezu halbiert. Wurden damals noch 53.400
Stunden dafür aufgewendet, waren
es 2014 noch 28.900 Stunden. Auch
im ersten Halbjahr 2015 setzt sich
nach aktuellen Zahlen des Innenministeriums dieser Trend fort.
Die Rückgänge der Kontrolldichte zwischen 40 und fast 50 Prozent
in sechs Jahren betreffen alle Kontrollarten, also auch das „Blitzen“ mit
Laser-Handgeräten und den Provida-Fahrzeugen. Die Abkürzung
steht sinngemäß für gesicherte Video-Aufzeichnung. Diese besonderen Fahrzeuge kommen vor allem
gegen Raser auf Autobahnen zum
Einsatz. Das Innenministerium erklärte die Reduzierung mit einer
Schwerpunkt-Strategie. Man müsse
„im übertragenen Sinne auf ‚Klasse
statt Masse‘ setzen“, heißt es dazu.
Im Fokus stünden „Hauptrisikogruppen und Hauptunfallursachen
des schweren Unfallgeschehens“.
Der für sein verkehrserzieherisches Engagement sachsenweit bekannt gewordene Freiberger Fahrlehrer Werner Helfen ist von der Bilanz entsetzt. „Dann braucht man
sich nicht wundern, dass immer
mehr Leute nach ihrer eigenen Straßenverkehrsordnung fahren“, sagte
er. Es gebe bei den Geschwindigkeiten und vielen anderen Bereichen
Normüberschreitungen. Er fordert
wieder mehr Verkehrskontrollen.
Als Grund für den Rückzug sieht
Hagen Husgen, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei, die Auswirkungen der in Sachsen verfolgten
„Polizeireform 2020“. „Wir sind keine Präventionspolizei mehr, sondern nur noch eine Aktionstruppe,
die von Einsatz zu Einsatz hastet“,
sagte er. Für mehr sei keine Zeit.
„Die Polizei ist nicht in der Lage,
mehr Kontrollen zu leisten“, sagte
Enrico Stange, Innenpolitik-Sprecher der Linksfraktion. So seien im
ersten Halbjahr die Überstunden
um 87 Prozent gestiegen. Standen
zum Jahreswechsel 71.500 ExtraStunden zu Buche, waren es Ende Juni nach Angaben des Innenressorts
bereits 134.000. „Die Lösung kann
nur mehr Polizisten lauten.“
Kontrollen von Rasern ausgebremst
Die meisten Geschwindigkeitskontrollen gab es unter den fünf Polizeidirektionen in Sachsen 2014 im
Chemnitzer Bereich. Über 9100 Stunden waren Beamte dafür unterwegs.
Sechs Jahre zuvor waren es noch
14.000 Stunden. Doch im ersten
Halbjahr 2015 „schwächelt“ auch diese Region. Laut Statistik lagen Beamte nur 3965 Stunden auf der Lauer.
Dieser Trend ist überall außer in Südwestsachsen und Leipzig zu beobachten: Hier steigt die Kontrolldichte
langsam wieder an.
Fast wie ein Freibrief für Autobahn-Raser liest sich die Einsatzstatistik der Provida-Fahrzeuge. Die teuren Autos mit einer geeichten Videodatenerfassung waren 2015 noch
nicht einmal 2400 Einsatzstunden
sachsenweit unterwegs.
105.577 Verkehrsunfälle gab es
2014, ein leichter Rückgang zu 2013.
Aber die Anzahl der verunglückten
Personen stieg an. Wegen Raserei
starben 75 Menschen. Es gab insgesamt 184 Verkehrstote. (uk)
Flott mit 1113 Jahren!
Sie singen, sächseln, tanzen:
13 Damen aus Chemnitz – meist
über 80, zusammen 1113 Jahre alt
– laden zum Varieté ins Betreute
Wohnen. Eingefädelt hat das eine
93-Jährige. Warum, das lesen Sie
in der Wochenendbeilage.
WETTER VOR ORT
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Ausführliches Wetter: Ratgeber
50031
Einzelpreis 1,10 Euro
Lösung: Eine Software, die aus den
Kalendern sämtlicher Ämter verfügbare Termine zieht – und zahlenden
Kunden vermittelt. Seit dem Start
Geduldsspiel vor dem Bürgeramt in Neukölln.
FOTO: GREGOR FISCHER/DPA
sungsschutz registriert eine deutliche Zunahme von ausländerfeindlichen und rassistischen Äußerungen
im Internet. Vor allem bei Facebook
outen sich Menschen – oft anonym
– als Rassisten. Das sächsische Landesamt für Verfassungsschutz stuft
inzwischen 53 Facebook-Seiten als
rechtsextremistisch ein. Mit der
quantitativen Zunahme an rechtsextremistischer Agitation im Internet gehe auch eine „spürbare Intensivierung verbalradikaler Äußerungen“ einher. In zunehmendem Maße
komme es zu strafrechtlich relevanten Kommentaren, vor allem zu
Asylthemen. Der Reservistenverband Sachsen hat sich nach einem
Aufruf zur Gewalt gegen Flüchtlinge unterdessen von einem Mitglied
getrennt. Der Mann habe auf Facebook dazu aufgerufen, sich mit einem Maschinengewehr mit 1100
Schuss vor dem Zeltlager in Dresden
zu positionieren, sagte der Vorsitzende des Verbandes, Christoph
Lötsch. Der Verband bereite Anzeige
wegen Volksverhetzung vor. (dpa)
FUND
Berliner handeln aus der Not heraus im Internet mit Terminen
le die gleichen Probleme mit der Buchung eines Termins hatten“, sagt
Mitgründer Jörn Kamphuis (27) und
meint die langen Wartezeiten. Die
DRESDEN — Der sächsische Verfas-
Seite 4: Leitartikel, Seite 5: Das Thema
Stau vorm Bürgeramt
Nach Berlin ziehen ist nicht schwer,
Berliner werden dagegen sehr. Bei
den Bürgerämtern der Hauptstadt
wartet man teilweise monatelang
auf einen Termin. Wer vorher an die
Reihe kommt, hat entweder Glück –
oder Geld. Denn drei junge Männer
haben aus der Not ein Geschäft gemacht und einen Internethandel
mit Terminen ins Leben gerufen.
Nutzer können dort eine Wohnung anmelden oder ihren Personalausweis und Reisepass beantragen.
Anders als beim Amt ist die Terminvergabe allerdings nicht kostenlos:
Wer fünf Tage wartet, zahlt 25 Euro.
45 Euro sind es, wenn der Termin
schon zwei Tage später sein soll.
„Die Idee ist entstanden, weil wir al-
Bundeswehrreservist ruft
im Internet zu Gewalt auf
Mitte Juni gab es 150 Anfragen. Vermittelt wurden 90 Amtstermine.
Eigentlich können Berliner verfügbare Termine auf einer Internetplattform auch selbst einsehen und
buchen. Das Problem: Schaut man
ins Netz, sind zum Teil monatelang
keine freien Zeitfenster verfügbar.
Spontan freigewordene Termine erscheinen naturgemäß erst kurzfristig online. Nutzer müssten die Seiten also laufend aktualisieren.
Der Berliner Senat will das Geschäft mit den Terminen nun eindämmen. „Gegenmaßnahmen“ seien bereits ergriffen. Allerdings nur
technische – mehr Personal für die
Antragsbearbeitung wird nicht eingestellt. (dpa)
Antonia Lange
Wrackteile könnten
von MH370 stammen
KUALA LUMPUR — Rund 16 Monate
nach dem mysteriösen Verschwinden von Flug MH370 der Malaysia
Airlines gibt es eine erste konkrete
Spur. An der Küste der Insel La Reunion im Indischen Ozean wurde
ein Wrackteil angespült, das zu dem
vermissten Flugzeugtyp Boeing 777
gehören soll. Das Wrackteil soll in
Frankreich untersucht werden.
Nach Angaben des US-Luftfahrtexperten Greg Feith wird auf der südlichen Halbkugel keine weitere 777
vermisst, so dass es sich bei dem
Trümmerteil um ein Überbleibsel
des Unglücksflugs handeln müsste.
Seite 8: Fragen & Antworten
(rtr)
4 190932 901103
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53. Jahrgang, Nr. 176, VERLAG UND REDAKTION:
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2 Freie Presse
SACHSEN
Freitag, 31. Juli 2015
Raddampfer
fast auf dem
Trockenen
NACHRICHTEN
FLÜCHTLINGE
Notunterkünfte
für 600 Menschen
Die Elbe-Schifffahrt ächzt unter
Niedrigwasser. Der Pegelstand in
Dresden sank bis gestern Mittag
weiter auf 65 Zentimeter, normal
sind zwei Meter. Aufgrund der Trockenheit fahren die historischen
Raddampfer nur noch nach einem
Sonderfahrplan. Der Tiefgang wurde durch Reduzierung von Material
und Waren minimiert. Im Stadtgebiet von Dresden gibt es Rundfahrten, in der Sächsischen Schweiz verkehren die Schiffe lediglich zwischen Pirna und Bad Schandau. Seit
Anfang Juli liegt mit der „Clara
Schumann“ auch ein Kreuzfahrtschiff am Kai. Die letzten Passagiere
sind längst von Bord, sagte eine
Sprecherin der Touristinformation
Meißen. Besserung ist derzeit nicht
in Sicht. Es müsste länger anhaltend regnen, damit sich die Wassersituation überhaupt verbessert. Das
Einzugsgebiet liegt zu 95 Prozent in
Tschechien. Abgaben aus dortigen
Talsperren entspannten die Lage
FOTO: ROBERT MICHAEL
nur kurzzeitig.
DRESDEN — In der sächsischen Lan-
deshauptstadt werden Notunterkünfte für weitere 600 neu ankommende Flüchtlinge geschaffen. Wie
die Landesdirektion gestern mitteilte, sollen ab kommender Woche vorübergehend zwei Sporthallen der
Technischen Universität genutzt
werden. „Die augenblicklich verfügbaren Kapazitäten der Erstaufnahmeeinrichtung sind bereits im
Grenzbereich strapaziert“, sagte
Sprecher Holm Felber. Am Wochenende erwarte man mehrere hundert
neue Asylbewerber. Erst vor einer
Woche hatte die Landesdirektion in
Dresden ein Zeltlager für 1100 Menschen errichten lassen. Nach massiver Kritik an den dortigen Lebensbedingungen kündigte die Behörde
gestern Verbesserungen an. (oha)
WETTER
Kältester Ort lag
im Juli in Sachsen
DEUTSCHNEUDORF — Die tiefste Tem-
peratur in ganz Deutschland ist im
sonst eher heißen Juli in Sachsen gemessen worden. So war es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes am 11. Juli mit 1,8 Grad Celsius
in
Deutschneudorf-Brüderwiese
im Erzgebirgskreis am kältesten.
Ansonsten lag Sachsen mit
einer Durchschnittstemperatur von
20,1 Grad leicht über dem Deutschlandmittel von 19,5 Grad. Mit etwa
269 Stunden gehörte Sachsen zu den
sonnenreichen Bundesländern, hieß
es in der gestern veröffentlichten
Auswertung. (dpa)
Neue Therapie aktiviert
Immunsystem gegen Krebs
„Crystal-Grundstoffe
stärker überwachen“
Ärzte des Lungenzentrums
am Chemnitzer Klinikum
gehören zu den ersten
Medizinern, die in
Deutschland eine neue
Therapie gegen den
Lungenkrebs anwenden.
MÜNCHEN/DRESDEN — Bayern
VON RENATE FÄRBER
ANTI-DROGEN-KAMP F
und
Sachsen wollen gemeinsam gegen
die synthetische Droge Crystal vorgehen und eine europaweit schärfere Überwachung bei den legal erhältlichen Grundstoffen erreichen.
Die Droge werde meist in der Tschechischen Republik hergestellt; als
Umschlagplatz diene das Grenzgebiet zu Bayern und Sachsen, sagte
Justizminister Winfried Bausback
(CSU) gestern bei einem Besuch seines sächsischen Kollegen Sebastian
Gemkow (CDU). Die Minister wollen über das Bundesgesundheitsministerium und die Drogenbeauftragte erreichen, dass die Chemikalien
auf eine europäische Liste von Stoffen kommt, deren legale Verwendung speziell überwacht wird. (dpa)
KASSIERERIN VERLETZT
Überfall auf
Getränkemarkt
MITTWEIDA/CHEMNITZ — Ein
Mann
und eine Frau haben in Mittweida
(Landkreis Mittelsachsen) einen Getränkemarkt überfallen. Dabei wurde die Kassiererin des Ladens leicht
verletzt, wie die Polizei in Chemnitz
gestern mitteilte. Mit einem pistolenähnlichen Gegenstand bedrohte
der Mann die Mitarbeiterin und forderte Geld. Anschließend hielt er die
Frau fest, während seine Komplizin
Geld aus der Kasse nahm. Die beiden
Räuber flüchteten am Mittwoch unerkannt. Wie viel Geld sie erbeuteten, war zunächst unklar. (dpa/fp)
ENGAGEMENTPREIS
32 Projekte aus
Sachsen nominiert
BERLIN — Für den Deutschen Enga-
gementpreis 2015 sind bisher auch
32 Projekte aus Sachsen nominiert.
Das Spektrum reicht von der Umweltbibliothek Großhennersdorf
über die Stiftung Kinderklinik Leipzig und den Umsonstladen Dresden
bis zum Verein „Augen auf Oberlausitz für Toleranz und Zivilcourage“.
Insgesamt haben rund 700 Akteure
und Projekte aus ganz Deutschland
eine Chance auf die Auszeichnung,
die bürgerschaftliches Engagement
würdigt. (dpa)
CHEMNITZ — Lungenkrebs
gehört
noch immer zu den problematischsten Krebsarten. Häufig wird er sehr
spät entdeckt. Meistens sind dann
operative Behandlungsmethoden
oder Bestrahlung nur noch eingeschränkt erfolgreich. Weit mehr als
2000 Sachsen verlieren jährlich den
Kampf gegen den Krebs.
Doch nun gibt es „einen gewissen
Durchbruch“ bei der Behandlung
der tückischen Krankheit, meint
Stefan Hammerschmidt, Chefarzt
der Klinik für Innere Medizin IV am
Klinikum Chemnitz. Die Rede ist
von Nivolumab, einem neuen Medikament, das im Juni in den USA vorgestellt wurde. Es aktiviert das Immunsystem gegen den Krebs. „Seit
vergangener Woche ist das Medikament auch in Deutschland zugelassen“, sagt Hammerschmidt und
scheint erleichtert. Schließlich weiß
er bereits einiges um dessen Wirkung. Denn die Chemnitzer durften
schon vor der Zulassung in Deutschland Patienten damit behandeln:
drei Männer im Alter zwischen 60
und 75 Jahren. Sie wussten, dass das
Medikament noch nicht zugelassen
ist. Trotzdem wollten sie die Therapie. „Und sie empfinden sie positiv.
Denn sie ist mit weniger Nebenwirkungen verbunden als eine Chemotherapie. Was die Lebensqualität der
Patienten natürlich verbessert“, sagt
der 48-jährige Professor. Konkrete
Ergebnisse könne man in Chemnitz
erst im Herbst erwarten.
„Die Ergebnisse der Studien in
den USA sorgen tatsächlich weltweit für Aufsehen“, sagt ein Sprecher der Deutschen Krebsgesellschaft. Neben den genannten Vorteilen verlängere sich auch die Zeit, bis
die Krankheit weiter voranschreitet.
Und bei der Zulassungsbegründung
durch die EU-Kommission hieß es:
Sie markiere den ersten großen Therapiefortschritt in der Behandlung
des Lungenkrebses in der EU seit
über einem Jahrzehnt.
Was bei der Therapie passiert, ist
schnell erklärt. „Im Normalfall entdeckt das Immunsystem körperfremde Dinge und bekämpft sie.
Doch der Krebs bremst das System
aus und entzieht sich so dem An-
griff. Die neue Behandlung hebt die
Bremswirkung auf und macht das
Immunsystem wieder fit – die körpereigene Abwehr wird aktiviert.
Ein Ergebnis: Die Wahrscheinlichkeit, ein Jahr nach Therapiebeginn
noch zu leben, erhöht sich von
24 auf 42 Prozent.“
Stefan Hammerschmidt
Chefarzt
FOTO: KLINIKUM CHEMNITZ
Doch wieso dürfen nicht zugelassene Medikamente so einfach eingesetzt werden? „So einfach ist das ja
nicht. Wir hatten uns um die Teilnahme an einem Härtefallprogramm beworben“, sagt der Chefarzt. So ein Programm sei für Patienten gedacht, bei denen alle zugelassenen Therapien ausgeschöpft wurden. Ihnen dürfe ein noch nicht zugelassenes Medikament verabreicht
werden. Das gelte aber nur im Falle
einer schweren, chronischen oder
Kooperation hilft bei Forschung
Ab sofort organisieren das Klinikum
Chemnitz und die GWT-TUD (Tochter
der Uni Dresden) klinische Studien
zur Entwicklung neuer Therapien gemeinsam. Der Dresdner Forschungsdienstleister übernimmt das Clinical
Research Center (CRC) – Klinisches
Forschungszentrum – am Klinikum.
Ziel ist, innovative Therapien und Ver-
fahren schneller in den Klinikalltag zu
bringen. Die GWT wird alle kommerziellen Studien betreuen sowie Sponsoren und Ärzte unterstützen. „So können wir den Spagat zwischen Patientenversorgung und der Durchführung
klinischer Studien optimal gestalten“,
so Dirk Balster, kaufmännischer Geschäftsführer des Klinikums. (rf)
lebensbedrohlichen Erkrankung.
„Nun wird es Studien geben. Man
wird sehen, ob die neue Therapie
mit anderen zu kombinieren ist“,
denkt Hammerschmidt voraus. Auf
jeden Fall will sich sein Zentrum
künftig mehr an deutschland- oder
weltweiten wissenschaftlichen Arbeiten beteiligen. Die Kapazität sei
da. Denn das Chemnitzer Lungenzentrum gehört zu den größten seiner Art in Deutschland – hat über
die Grenzen Sachsens Gewicht.
23 Ärzte arbeiten dort. 150 Betten
stehen zur Verfügung.
Das größte Risiko, Lungenkrebs
zu bekommen, ist der Tabakkonsum. In Sachsen erkranken jedes
Jahr rund 2000 Männer und mehr
als 600 Frauen neu. Auffällig: Die
Anzahl der Neuerkrankungen bei
Frauen ist kontinuierlich gestiegen.
Zwischen 2003 und 2012 etwa verzeichnet die Statistik ein Plus von
fast einem Viertel. Bei den Männern
nahmen die Erkrankungen um vier
Prozent ab.
Prognosen besagen, dass 2015 bei
den Frauen der Lungenkrebs, gemessen an der Häufigkeit, erstmals vor
dem Brustkrebs rangieren wird. Ein
Rat des Mediziners: Gar nicht erst
anfangen, denn wer einmal rauche,
gewöhne es sich schwer wieder ab.
„Ich meine, dass das Rauchen im öffentlichen Leben noch mehr geächtet werden sollte. Nichtrauchergaststätten reichen noch nicht. Die USA
machen es in vielen Bereichen vor:
Raucht dort etwa ein Arzt in der Öffentlichkeit, so kann das schon ein
Kündigungsgrund sein.“
Staatsanwalt
ermittelt
gegen Polizei
27-Jähriger starb
während der Festnahme
ZWICKAU — Die Staatsanwaltschaft
Zwickau ermittelt gegen fünf Polizisten wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Die drei Männer
und zwei Frauen waren vergangenen Freitagmorgen in eine Bankfiliale in Zwickau gerufen worden, weil
ein 27-Jähriger dort randaliert haben
soll. Während der Festnahme, gegen
die sich der Mann nach Darstellung
der Polizei heftig gewehrt haben
soll, wurde der Zwickauer ohnmächtig und verstarb kurz darauf.
„Der vorläufige Obduktionsbericht lässt alle Möglichkeiten zur Todesursache offen“, sagte Staatsanwalt Jürgen Pfeiffer der „Freien Presse“. Daher müsse auch in alle Richtungen ermittelt werden. Das endgültige Ergebnis wird in etwa vier
Wochen erwartet. Dazu gehört auch
ein toxikologisches Gutachten. Es
soll Aufschluss darüber geben, ob
der Mann unter Drogen stand.
Der 27-Jährige hatte nach Recherchen der „Freien Presse“ schon einmal eine Drogenentziehungskur
abgebrochen. Im Sommer 2013 war
er vor Beamten des Polizeireviers
Zwickau geflüchtet, die ihn wegen
mehrerer Haftbefehle gesucht hatten. Unterschlupf fand er damals im
Hotel eines Zwickauer Stadtrates.
Später stellte er sich freiwillig. Auch
die Videoaufzeichnung aus dem
Selbstbedienungscenter der Bank
hat sich die Staatsanwaltschaft inzwischen angeschaut. Zu konkreten
Erkenntnissen wollte sich Staatsanwalt Pfeiffer nicht äußern. (nkd/cge)
Millionen-Mehrkosten durch Hochschulumzug
Der Bereich Textil- und
Ledertechnik der Westsächsischen Hochschule
bekommt in Zwickau einen
Neubau für 26,6 Millionen
Euro. Die Sanierung des
bestehenden Gebäudes in
Reichenbach wäre nicht
mal halb so teuer.
VON ULRICH RIEDEL
REICHENBACH/V. — Jahrelang hatten
Kommunalpolitiker und Bürger aus
Reichenbach die Offenlegung der
Kosten gefordert, die beim Umzug
des Studiengangs Textil- und Leder-
technik von Reichenbach zum
Stammsitz der Westsächsischen
Hochschule Zwickau (WHZ) entstehen. Jetzt liegt mit der Antwort auf
eine Kleine Anfrage der Landtagsabgeordneten Annekatrin Klepsch
(Die Linke) eine Zahl vor. „Mit Verlagerung nach Zwickau“, schreibt
Finanzminister Georg Unland
(CDU), „fallen für den Freistaat Sachsen Baukosten in Höhe von etwa
26,6 Millionen Euro an.“
Eine Zahl, die am vogtländischen
WHZ-Standort bitter zur Kenntnis
genommen wird. Die Fortsetzung
der bereits begonnenen Sanierung
des Hochschulgebäudes in Reichenbach wäre nach Angaben eines von
der Stadt beauftragten Planungsbüros für 6,5 Millionen Euro machbar
gewesen. Selbst nach Aussagen der
früheren Wissenschaftsministerin
Sabine von Schorlemer hätte die Sa-
Das denkmalgeschützte Gebäude der einstigen Höheren Textilfachschule in
Reichenbach. Der Umzug ist beschlossene Sache.
FOTO: FRANKO MARTIN/ARCHIV
nierung des attraktiven Baudenkmals weniger als die Hälfte der jetzt
vorgelegten Neubau-Kosten betragen: 13,2 Millionen Euro.
Neben effizienteren, zeitgemäßeren Strukturen argumentierte Dresden stets mit Kostenvorteilen eines
Umzugs. Schorlemer hatte im No-
vember 2012 erklärt, ein Kostenvergleich habe „ergeben, dass eine Verlagerung nach Zwickau günstiger
ausfällt als ein Erhalt am Standort
Reichenbach“. Mit konkreten Vergleichszahlen hat sie das nie belegt.
„Es waren rein politische Entscheidungen“, sagt Reichenbachs
Oberbürgermeister Dieter Kießling
(CDU). „Man begreift das alles immer weniger.“ Auch wenn die Zahlen nun für Reichenbach sprechen,
„ändert das nichts mehr an den Entscheidungen“, resigniert das Stadtoberhaupt. Das Aus sei nicht mehr
abzuwenden. Seine Hoffnungen ruhen nun auf einer angemessenen
Nachnutzung der Immobilien. Da
die Umbaupläne in Zwickau nur zögerlich vorankommen, wird die Textil- und Ledertechnik bis 2018 oder
gar 2020 noch auf Reichenbacher
Laborräume zurückgreifen müssen.
ZEITGESCHEHEN
Freitag, 31. Juli 2015
Freie Presse
3
Kampf und Katastrophe
Was ist nur aus der
Bundeswehr geworden?
Die Wehrpflicht abgeschafft, die Truppenstärke
halbiert, viele Standorte
aufgegeben. 60 Jahre nach
ihrer Gründung droht
sie zum Fremdkörper zu
werden. Umso wichtiger
werden die, die früher nur
nebenbei mitliefen: die
Reservisten.
VON BERNWARD LOHEIDE
Antreten zum Gelöbnisappell: Reservisten stehen stramm...
MÜNCHEN — Der Spieß brüllt, die
Kompanie steht stramm, und nicht
nur im Unteroffiziersheim herrscht
ein ordinärer Ton. So haben Millionen von Wehrdienstleistenden die
Bundeswehr erlebt. Die meisten von
ihnen wollen nichts mehr davon
wissen. Einige aber kehren freiwillig
als Reservisten zurück – und wundern sich: Wie sich Deutschlands
Armee 60 Jahre nach ihrer Gründung verändert hat. Wie sie sich ein
neues Image zulegt. Und mit welchen Problemen sie heute kämpft.
Vor dem Dienstantritt geht’s in
die Kleiderkammer. Kampfschuhe,
Feldhosen, Unterhemden, Feldjacken, Feldmütze Sommer, Feldmütze Winter, Handschuhe, Hosengürtel, Hosenträger: Mehr als 30 Kleidungsstücke landen in der Kampftragetasche des Reservisten. Nur der
Gefechtshelm fehlt. Denn der hat eine Schraube locker und ist daher
„dem Auslandseinsatz vorbehalten“,
wie die Mitarbeiterin der LHBw Bekleidungsgesellschaft erklärt.
Tatsächlich räumte das Verteidigungsministerium im Mai ein, dass
eine Schraube am Helm nicht ausreichend gegen Splitter geschützt ist
und ausgetauscht werden muss.
Zehntausende Exemplare sind betroffen. Auch alle 167.000 Exemplare des Sturmgewehrs G36 sollen ausgemustert oder nachgerüstet werden. Bei großer Hitze oder Dauerfeuer schießt es angeblich nicht mehr
genau. Ist die Bundeswehr nur noch
bedingt einsatzbereit?
Auf der Standortschießanlage
Landstetten in Oberbayern ist nichts
davon zu spüren. Schüsse hallen
über den Platz. „Schütze! Waffe klar
zum Gefecht! Drei Ziele, fünfmal
Einzelfeuer!“ Stabsfeldwebel Olaf
Germershaus gibt kurze Kommandos und kontrolliert streng: Füße
hüftbreit spreizen, Magazin der Pistole P8 überprüfen, entsichern, entspannen, Finger nach jedem Schuss
gedrückt halten. Die Reservisten lernen: Schießen ist nicht Rumballern,
sondern Kopfsache. Von Landstet-
ten aus scheint Afghanistan weit
weg. Doch der Einsatz am Hindukusch hat vieles verändert, auch das
Schießtraining.
Germershaus
spricht vom „nSAK“ – beim Bund
hat alles eine Abkürzung – und
meint damit das „Neue Schießausbildungskonzept“. Geübt wird jetzt
vor allem der schnelle Schuss auf
kurze Distanz, aus der Bewegung heraus. Das Szenario: nicht mehr das
offene Feld mit Schützenpanzern
und einem von weitem erkennbaren Feind, sondern die Patrouille in
einer engen Gasse, der plötzliche
Angriff aus unmittelbarer Nähe.
„Kamerad, da schauen noch Haare heraus!“ Solche Fehler können im
Ernstfall tödlich sein. Da wird selbst
der freundliche Hauptmann Eric
Pauli sehr ungnädig. Als Ausbildungsoffizier ist er in Landstetten
für den ABC-Drill zuständig. Die
ABC-Maske soll vor atomaren (A),
biologischen (B) und chemischen
(C) Kampfstoffen schützen. Jeder
Soldat muss sie innerhalb von sieben Sekunden aufsetzen können –
nicht nur für Reservisten eine Herausforderung.
Oberstleutnant Carsten Spiering
steht in der Hierarchie deutlich über
Pauli, aber jetzt liegt er ihm zu Füßen. Verzweifelt versucht er, die engen Gummistiefel wieder auszuziehen, in die er sich mit seinen Kampfstiefeln gezwängt hat. Auch Spiering muss – wie jeder Soldat – einmal im Jahr seine „individuellen
Grundfertigkeiten“ unter Beweis
stellen. Also zum Beispiel den Umgang mit der ABC-Schutzkleidung:
Luftdichte Gummihose, Poncho,
Maske, Gummistiefel. Schon nach
wenigen Sekunden läuft der
Schweiß in Rinnsalen über den abgeschnürten Körper. Giftgas kann
von außen jetzt nicht mehr eindringen, Luft aber auch nicht.
Marschieren, schießen, sich gegen Kampfstoffe schützen – so stellt
man sich Soldaten vor. Oder nicht?
Manche in der Bundeswehr trauern
der alten Zeit hinterher. Damals gab
es noch keine Frauen beim Bund
und der Spieß konnte rumbrüllen,
soviel er wollte. Kitas in Kasernen
waren noch kein Thema, Karrierechancen für Frauen und Überstundenerfassung auch nicht.
Nicht der Kampfeinsatz, sondern
die Katastrophenhilfe stehe im Vordergrund – ein Softie-Image, monieren manche. So weit geht Prof. Ursula Münch von der Bundeswehr-Uni
in München nicht. Aber auch sie
mahnt: „Bei der Bundeswehr sollte
man nicht nur an Hochwasser und
Sandsäcke denken.“
Für Oberstleutnant Alexander
Claus ist das eigentlich ein Lob.
Denn genau das ist ja sein Job: Dass
die Bundeswehr bei Hochwasser,
Großbränden, Lawinen und anderen Katastrophen eng mit den zivilen Behörden zusammenarbeitet.
Soldaten waren zum Beispiel bei der
Hochwasserkatastrophe 2013 im
Einsatz, bei der Rettung des Höhlenforschers Johann Westhauser 2014
und beim G7-Gipfel 2015.
„Ich vermisse die
Wehrpflichtigen
schon. Wir sind
jetzt ein bisschen
überaltert.“
Alexander Claus Oberstleutnant
Claus sitzt im Besprechungszimmer
der Ulrich-Kaserne im schwäbischen Kleinaitingen. Über ihm ein
gerahmtes Schwarz-Weiß-Foto seiner Ministerin Ursula von der Leyen. Mit einem Beamer wirft er Tabellen und Grafiken an die Wand. Sie
zeigen – mit vielen schrecklichen
Abkürzungen – das filigrane Gerüst
der „zivil-militärischen Zusammenarbeit“. „Ich vermisse die Wehrpflichtigen schon“, sagt Claus. „Wir
sind jetzt stärker auf die Reservisten
angewiesen und ein bisschen überaltert. Die sind im Schnitt 50 Jahre
alt.“
Früher war der Nachwuchs gesetzlich garantiert. Seit Aussetzung
der Wehrpflicht vor vier Jahren
muss die Bundeswehr um ihn
kämpfen. Und sie muss netzwerken.
Zum Beispiel in der GeneraloberstBeck-Kaserne auf dem Kalvarienberg von Sonthofen. Die ehemalige
Reservisten – was sie können müssen, was sie tun
In allen Bereichen der Bundeswehr
werden Reservisten als personelle
Verstärkung eingesetzt. Seit Aussetzung der Wehrpflicht 2011 kommt ihnen eine besondere Bedeutung als
Mittler zwischen Streitkräften und Gesellschaft zu. Als Heimatschutz helfen
sie zudem in Katastrophenfällen, etwa bei Hochwasser, Großbränden
oder Lawinen.
Mehr als 600.000 Reservisten gibt
es in Deutschland. Die meisten von
ihnen sind aber schon lange nicht
mehr aktiv und für keinen Dienstposten eingeplant. Folgende Voraussetzungen muss ein Reservist erfüllen:
Er muss gesundheitlich geeignet und
darf nicht älter als 65 Jahre als sein.
Er muss Fähigkeiten für den Beorderungsdienstposten besitzen – zum
Beispiel muss ein Reservist, der auf
einen Sanitätsdienstoffizierposten beordert werden soll, auch Arzt sein. Er
darf keine Eintragungen im polizeilichen Führungszeugnis haben. (dpa)
Ordensburg zur Schulung des NSKaders, in der Hitler und Himmler
Reden hielten, ist – wie die ganze
Bundeswehr – eine imposante Baustelle. In ihrem Turm hingen mal
16 Glocken. Heute klaffen auf dem
Exerzierplatz Schlaglöcher, der Putz
bröckelt. Von den Wiesen der Allgäuer Alpen im Hintergrund hört
man Kuhglocken.
30 Soldaten im Feldanzug stehen
dort bei Nieselregen in Reih und
Glied. 30 Soldaten? Nun ja, eigentlich sind es Banker, Manager, Industrielle, Wissenschaftler, Richter, Politiker, Verwaltungsbeamte, Journalisten – Führungskräfte des öffentlichen Lebens. Eine Woche lang wollen sie das Soldatenleben kennenlernen. Eine von ihnen ist Doris Wagner. Die Bundestagsabgeordnete der
Grünen sitzt im Verteidigungsausschuss und steht jetzt im Feldanzug
stramm zum Gelöbnisappell. Was
ihre Fraktionskollegen wohl sagen
würden, wenn sie sie jetzt sähen? So
ganz wohl scheint sich Wagner bei
diesem Gedanken nicht zu fühlen,
aber sie ist sich sicher: „Insgesamt
hat sich bei den Grünen die Überzeugung durchgesetzt, dass die Bundeswehr notwendig ist.“ Auch wenn
sich einiges ändern müsse, zum Beispiel eine stärkere Abgrenzung von
der Rüstungsindustrie.
Mit der einwöchigen Informationswehrübung will die Bundeswehr Multiplikatoren gewinnen,
Personalverantwortliche aus der
freien Wirtschaft oder dem öffentlichen Dienst. Diese sollen ihre Mitarbeiter auch mal in Reserveübungen
ziehen lassen – und keine Berührungsängste haben, wenn ein ExSoldat sich bei ihnen bewirbt.
Auch Karl-Friedrich Schwagmeyer hat soeben sein Gelöbnis abgelegt. Der 62-Jährige ist Vorsitzender
der Geschäftsleitung der Commerzbank Köln. „In der freien Wirtschaft
werden gerne Soldaten eingestellt“,
meint er. „Sie zeichnen sich aus
durch Genauigkeit, gelebte Geradlinigkeit, Personalerfahrung und Organisationstalent.“
So sehen das am nächsten Abend
auch die Teilnehmer des „Netzwerkstammtisches“ des Landeskommandos Bayern. Im Kasino der Münchner Ernst-von-Bergmann-Kaserne
duftet es nach Grillfleisch und Kartoffelsalat. Viele Offiziere sind da
und stoßen mit den Gästen an.
Zum Beispiel mit Klaus Schmidt,
Public Policy Manager bei Amazon.
Bis 2009 war er aktiver Soldat, jetzt
meldet er sich als Oberstleutnant
der Reserve jedes Jahr etwa vier Wochen beim Bund. „Ich habe viel an
Förderung erfahren und möchte
jetzt einen Teil zurückgeben“, sagt
der 37-Jährige. Reservisten seien
wichtige Mittler zwischen Bundeswehr und Gesellschaft. „Da ist noch
viel Spielraum, um für sie attraktiver zu werden.“ (dpa)
...in der Generaloberst-Beck-Kaserne
in Sonthofen. FOTOS: F. SPECKENHEUER/DPA
Babywunsch auf Eis
Für manche ist es unheimlich, für andere faszinierend: Immer mehr junge
Frauen denken aber zumindest darüber nach, ob
das Einfrieren von Eizellen
für sie eine Option ist.
VON ANDREA BARTHÉLÉMY
BERLIN — „Ich will einfach Druck
rausnehmen und Zeit gewinnen“,
sagt Joanna H. Die 35-Jährige ist Single und liebt ihren anspruchsvollen
Job in der Hotelbranche. Aber sie
will auch ein Kind, irgendwann in
den nächsten Jahren. Seit anderthalb Jahren denkt sie deshalb über
Social Freezing nach – und sieht darin wie viele andere Frauen mit
grundsätzlichem Babywunsch vor
allem eines: eine Option für den Fall,
der hoffentlich nicht eintritt.
Lange Zeit war das Verfahren, Ei-
zellen einzufrieren, um sie später
auftauen und im Labor befruchten
zu lassen, vor allem Krebspatientinnen vor einer schädigenden Therapie vorbehalten. Doch als im Herbst
die US-Unternehmen Apple und
Facebook ankündigten, ihren Mitarbeiterinnen als Teil eines größeren
Versorgungspaketes das Einfrieren
zu sponsern, bekam das Ganze auch
hierzulande einen neuen Dreh.
Eine Mischung aus Faszination
und Empörung flutete durch
Deutschland. Unter jungen Frauen –
aber nicht nur unter ihnen – wurde
kontrovers diskutiert. Verschafft
diese neue Option, eine Schwangerschaft ein paar Jahre aufzuschieben,
nun tatsächlich Freiheit? Oder
macht sie doch wieder Druck? Eines
zumindest ist deutlich: Ein Run auf
die Praxen blieb bislang aus.
„Die Zahl der Interessentinnen ist
gestiegen. Aber längst nicht jede
Frau, die nachfragt, lässt den Eingriff
tatsächlich machen“, berichtet Sebastian Ellinghaus. Er betreibt profertilitaet.de, das mehrere Kinder-
Social Freezing – so geht’s
Große Chance: Kassetten mit eingefrorenen Eizellen. FOTO: S. KAHNERT/DPA
wunschzentren bundesweit als vorgeschaltetes Infoportal nutzen. Ellinghaus schätzt, dass es hierzulande nicht mehr als 1000 Anfragen pro
Jahr gibt – und noch deutlich weniger Frauen den Schritt schließlich
tun. Das deckt sich mit der Einschätzung von Reproduktionsmedizinern, die von etwa 500 Konservierungen im vergangenen Jahr ausgehen. Belastbare Zahlen gibt es nicht.
In Berlin machten vor kurzem
Eizellen werden entnommen und
eingefroren, um sie später im Labor
zu befruchten und wieder einzusetzen. Dazu bekommt die Frau zunächst
Hormonspritzen, damit ihre Eierstöcke möglichst viele Eizellen reifen lassen. Diese werden unter Vollnarkose
entnommen und schockgefroren. Anschließend werden die Eizellen bei
minus 196 Grad Celsius gelagert - solange, bis sie zur Befruchtung irgendwann wieder aufgetaut werden. (dpa)
ein paar junge Frauen diesen Schritt
öffentlich: Bei einer Werbeveranstaltung für die Zusammenarbeit
zwischen einer Gruppe von Kinderwunschzentren (VivaNeo) und einer Eizellbank (Seracell) saßen unter anderem die Unternehmerinnen
Karina Schönberger (26) und Pia
Poppenreiter (28) auf dem Podium.
Auch sie sind Singles und wollen beruflich erstmal durchstarten. „Ich
habe es für mich gemacht“, sagte
Poppenreiter danach dem OnlineMagazin Gründerszene – und erntete prompt bissige Kommentare. „Ich
wollte mir selbst den Druck nehmen, schwanger werden zu müssen,
weil mir die Zeit davonläuft. Ich bin
ein extrem ehrgeiziger Mensch und
mir ist meine Karriere sehr, sehr
wichtig.“ Billig ist das Einfrieren
nicht: Mindestens 3500 Euro plus
Lagerkosten sind fällig, die Krankenkasse bezahlt nichts.
Der Reproduktionsmediziner Sören von Otte bietet Frauen das Verfahren am Universitätsklinikum in
Kiel seit Anfang 2014 an. Er steht
hinter der Methode – aber warnt zugleich vor ihrer Einschätzung oder
gar Bewerbung als „Babyversicherung“. „Es ist allenfalls eine chancensteigernde Maßnahme“, sagt er.
Zwar überleben dank des modernen
Vitrifikationsverfahrens, bei dem
die Eizellen besonders schnell und
damit schonend eingefroren werden, 85 Prozent der Zellen. Allerdings bringt eine 35- bis 40-jährige
Frau mit unerfülltem Kinder-
wunsch, der ein Mal Eizellen entnommen wurden, später nur in 20
bis 30 Prozent der Fälle ein lebendes
Kind zur Welt. Eine Garantie auf Elternschaft sieht anders aus.
Das betont auch Heribert Kentenich, der Leiter des Berliner Fertility-Centers. Seit zwei Jahren gehört
Social Freezing dort zum Angebot.
„Es ist wichtig, die Frauen genau aufzuklären, vor allem, wenn sie planen, ohne festen Partner und mit Samenspende die Sache anzugehen.“
Zudem kommen viele Frauen sehr
spät. „Drei Viertel der Interessentinnen sind Akademikerinnen zwischen 35 und 39 Jahren“, sagt Kentenich. Die hormonelle Stimulation
der Eierstöcke, um die erforderlichen 10 bis 15 Eizellen zu „ernten“,
fällt mit Mitte 30 schon deutlich
schwerer als mit 25. (dpa)
EIN VIDEO über den Eingriff
sehen Sie, wenn Sie den Code
mit einem Smartphone oder
Tablet scannen.
» www.freiepresse.de/freezing
KOMMENTAR & HINTERGRUND
Freitag, 31. Juli 2015
LEITARTIKEL
IM FOKUS
Geistige
Brandstifter
Vizepremier: Seien
Sie still, Sie als Frau!
OLIVER HACH
ÜBER HETZE GEGEN
FLÜCHTLINGE IM INTERNET
Türkischer Spitzenpolitiker greift kurdische
Abgeordnete im Parlament verbal an
FOTO: STR/DPA
4 Freie Presse
[email protected]
A
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hatte ihn kritisiert, weil er die Luftangriffe auf die verbotene kurdische
Arbeiterpartei PKK im Nordirak verteidigte. Die türkische Luftwaffe
hatte in den letzten Tagen wiederholt Luftschläge gegen PKK-Stellungen geflogen. Gestern meldete die
Regierung zunächst keine neuen
Angriffe der Jets.
Die HDP verlangte nach Angaben des Senders CNN Türk eine Entschuldigung von Arinc. Es war nicht
die erste verbale Entgleisung des Vizepremiers. Vergangenes Jahr hatte
Arinc mit der Äußerung für Aufregung gesorgt, Frauen sollten in der
Öffentlichkeit nicht laut lachen.
(dpa)
Alfred Lohmann und der Atlantikhandel
VON RONNY SCHILDER
CHEMNITZ — Erster Weltkrieg, Seeblockade in der Nordsee. Die britische Flotte liegt wie ein Riegel vor
dem Kontinent. Der Handel zwischen Deutschland und den USA
kommt zum Erliegen. Den Deutschen fehlen Erze und Kautschuk
aus der Neuen Welt. Drüben in Connecticut werden deutsche Farbstoffe, Medikamente und Chemikalien
erwartet. Ein Bremer Kaufmann hat
die rettende Idee: 1915 gewinnt Alfred Lohmann den Norddeutschen
Lloyd und die Deutsche Bank für die
Gründung der Deutschen OzeanReederei. Zwei Mal gelingt es der
DOR, ein Handels-U-Boot über den
Atlantik zu schicken. Der Kriegseintritt der USA verhindert eine dritte
Reise. Das Handelsschiff wird zum
Unterseekreuzer umgebaut.
Die alten Fronten im Atlantik, sie
sind längst befriedet. Viele US-Bürger haben Wurzeln in der Alten
Welt. Europas Wirtschaft ist heute
ganz vom Siegeszug amerikanischer
Werte und Methoden geprägt.
Deutschlands wichtigster Partner
außerhalb Europas im Handel und
bei Investitionen sind heute die
USA. Von 2000 bis 2010 stieg der Außenhandel zwischen beiden Ländern um mehr als 150 Prozent.
Das Königreich Sachsen gehörte
zu den frühen Profiteuren transatlantischer Wirtschaftsbeziehungen.
In Leipzig wurde 1826 der erste amerikanische Konsul ernannt. Christian Friedrich Göhring kurbelte den
Warenhandel an und leitete selbst
SERIE: DIE TTIP-DEBATTE (2)
Die USA und die Europäische Union planen einen Handelsvertrag, der die
Öffentlichkeit mobilisiert. Die erhofften Vorteile sind umstritten, die konkreten
Verhandlungspositionen unter Verschluss. Was kann man dennoch wissen?
Heute: Wie eng die europäische und die US-Wirtschaft verflochten sind
Handel ohne Schranken: Auf Initiative Alfred Lohmanns fuhr 1916 ein U-Boot mit Waren über den Atlantik.
die „Elbe-American Company“.
Nachfolger Göhrings war für kurze
Zeit der deutsche Eisenbahnpionier
Friedrich List. An vielen Standorten
der aufblühenden sächsischen Industrie wurden amerikanische Vertreter ernannt: in Chemnitz, Annaberg, Eibenstock, Glauchau, Markneukirchen, Plauen.
Heute machen Industriegüter
mehr als 80 Prozent der deutschen
Exporte in die USA aus, so die Amerikanische Handelskammer. In der
Gegenrichtung sind es 65 Prozent.
Deutschland importierte voriges
Jahr Waren im Wert von 49 Milliarden Euro aus den USA und exportierte Waren für 96 Milliarden Euro.
Das bilaterale Handelsvolumen lag
damit bei 145 Milliarden Euro.
Im Weltmaßstab ist der transatlantische Raum ein Schwergewicht.
Derzeit leben in Europa und den
USA zwölf Prozent der Erdbevölkerung. 46 Prozent des Wertes der
weltweiten Produktion und ein
Drittel des Welthandels gehen auf
das Konto der transatlantischen
Partnerschaft, dazu 75 Prozent der
Finanzmarkttransaktionen und 40
Prozent der weltweiten Kaufkraft.
Ihre wirtschaftliche Stärke verschafften Europa und den USA über
Jahrzehnte großen handelspolitischen Einfluss. Die Transatlantiker
dominierten nach den Weltkriegen
die Welthandelsorganisation WTO
und schlossen Vereinbarungen, die
aus Sicht von Entwicklungs- und
Schwellenländern oft zu ihren Lasten gingen. Mit Chinas Beitritt zur
WTO im Jahr 2001 und dem Aufstieg von Ländern wie Indien, Brasilien und Südafrika haben sich international die Gewichte verschoben.
Westliche Interessen sind nicht
mehr wie früher durchsetzbar.
100 Jahre nach Lohmann ist der
Atlantik von einer Barriere zur Brücke geworden. Mit TTIP würde ein
einheitlicher Markt mit mehr als
800 Millionen Konsumenten und einem Bruttoinlandsprodukt (BIP)
von etwa 26 Billionen Dollar entstehen. China mit einem BIP von 10 Billionen Dollar schickt sich an, Europa zu überholen. Nach Angaben des
Arbeitgeberverbandes Businesseurope werden im laufenden Jahr 90
Prozent des Weltwirtschaftswachstums außerhalb Europas generiert
werden, ein Drittel davon in China.
Ausdruck einer neuen Wirtschaftswelt, in der sich die alte, durch Höhen und Tiefen geprägte transatlantische Beziehung bewähren muss.
NÄCHSTE FOLGE Robert Woodruff und der
Kapitaldurst. Über Investitionen und Investorenschutz lesen Sie am Montag.
Mehr Europa durch weniger Kommission?
Bundesfinanzminister
Wolfgang Schäuble sorgt
für neuen Aufruhr. Er will
offenbar die Zuständigkeiten der EU-Kommission
beschneiden. Das dürfte
die Briten freuen.
VON MIRJAM MOLL
(verantwortlich für den Anzeigenteil)
National: Alexander Arnold
Regional: Steffen Schulle
Leiter Lesermarkt: Arne Stuck
KARIKATUR: TOMICEK
„Schäuble ...!“
FOTOGRAFIK: UWE MANN (MIT FOTOS BOB THOMAS/GETTY IMAGES UND ULLSTEIN)
ls „Dreckspack“ und
„Viehzeug“ hat Lutz Bachmann Flüchtlinge im Internet beschimpft. Als die rassistischen
Facebook-Einträge zu Jahresbeginn
in der Presse veröffentlicht wurden,
zwangen sie den Pegida-Anführer
vorübergehend zum Rücktritt. Wenige Wochen später war Bachmann
wieder da. Vor den Demonstranten
rechtfertigte er sich mit den Worten,
so etwas habe „jeder von uns“ schon
einmal am Stammtisch gesagt.
Bachmann ist nur ein Fall von
vielen. Im Internet sind heute immer mehr „besorgte Bürger“ unterwegs, die ihren Fremdenhass öffentlich kundtun. Was Menschen mit
derselben kruden Gesinnung früher
in verräucherten Kneipen unter
sich austauschten, ist heute für alle
Welt nachlesbar. Im Netz mit seinen
Chats, Foren und teils anonymen
Kommentarfunktionen gelten für
viele Nutzer keine Anstandsregeln.
In der direkten Auseinandersetzung
mit anderen Menschen wagt man es
nicht auszusprechen – online wird
es hemmungslos verbreitet. In einigen Facebook-Gruppen, so scheint
es, versuchen sich die Mitglieder gegenseitig in ihrer Menschenverachtung zu übertreffen. Hier sind alle
Dämme gebrochen. Und dem Krieg
der Worte folgten Taten: 20 Jahre
nach Hoyerswerda, Mölln und Rostock-Lichtenhagen brennen wieder
Asylheime in Deutschland.
Wer Hass im Internet verbreitet,
ist ein geistiger Brandstifter. Umso
wichtiger sind Urteile wie das aktuelle in Passau, wo das Amtsgericht
gegen einen Facebook-Hetzer klare
Kante zeigte. Nein, das Netz ist eben
kein privater Raum, kein Stammtisch, an dem man andere Menschen
ungestraft verunglimpfen kann.
Diese Botschaft muss dringend in
der Öffentlichkeit ankommen.
Auch in Dresden, wo die Staatsanwaltschaft nach sechs Monaten Ermittlungen immer noch nicht entschieden hat, ob sie Anklage gegen
Lutz Bachmann erheben wird.
Doch nicht nur Gerichte müssen
handeln. Wir alle sind gefordert, im
Alltag Position zu beziehen, wenn
Bekannte, Nachbarn oder Kollegen
rassistische Sprüche klopfen. Wenn
Vorurteile geschürt, wenn Witze
über Flüchtlinge erzählt werden, die
nicht witzig sind. Wenn Sätze mit
„Ich habe ja nichts gegen Ausländer,
aber ...“ beginnen. Es darf hier kein
Pardon, keine falsche Toleranz, keine Ignoranz geben. Dafür ist die
Lage in unserem Land viel zu ernst.
Der stellvertretende türkische Ministerpräsident Bülent Arinc hat mit
einem verbalen Angriff gegen Frauen für Aufregung gesorgt. Bei einer
Sondersitzung im Parlament am
Mittwoch reagierte Arinc auf die
Zwischenrufe einer Abgeordneten
mit den Worten: „(Meine) Dame, seien Sie still. Sie als Frau, seien Sie
still!“ Die Äußerungen stießen auf
heftige Kritik. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter war Arincs
verbale Attacke gegen Frauen gestern das meistdiskutierte Thema in
der Türkei.
Die Abgeordnete der prokurdischen HDP, Nursel Aydogan, gegen
die Arincs Worte gerichtet waren,
BRÜSSEL — Wolfgang Schäuble ist
sauer. Und zwar auf jenen Mann, der
zum ersten Mal in der Geschichte
der Europaparlamentswahlen als
Spitzenkandidat aufgestellt und gewählt wurde – und der seine Kommission seither als eine politische
sieht und führt. Jean-Claude Juncker
hat sich intensiv in die Verhandlungen mit dem griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras eingebracht. Doch Schäuble ist der Meinung, der Kommissionspräsident
habe seine Kompetenzen überschritten.
Der Vorwurf: Eine Kommission,
die sich immer mehr wie eine europäische Regierung verhalte, könne
nicht gleichzeitig die Rolle der Hüterin der Verträge ausfüllen. Sie müsse
wieder „die richtige Balance“ zwischen beiden Aufgaben finden, forderte Schäuble offenbar bereits im
Kreise der EU-Finanzminister Mitte
Juli. So habe Juncker im Zuge der
Griechenland-Krise immer wieder
das direkte Gespräch mit Tsipras gesucht – und damit dessen Forderung
einer Einigung auf höchster politischer Ebene bestätigt. Als Vertreter
der europäischen Geldgeber gilt
aber die Eurogruppe. Über neue Kredite und Schuldenschnitte müssen
die Länder der Gemeinschaftswährung entscheiden, meint Schäuble.
Nun will er die Kompetenzen der
EU-Institution offenbar beschneiden.
Dabei gilt der 72-Jährige eigentlich als Unterstützer der Idee einer
politischeren Kommission. Als vor
wenigen Wochen die EU-Spitze – also EU-Kommissionpräsident Juncker, Ratspräsident Donald Tusk, Eu-
rogruppenchef Jeroen Dijsselbloem,
Parlamentspräsident Martin Schulz
sowie der Chef der Europäischen
Zentralbank, Mario Draghi, sich im
sogenannten Fünf-Präsidenten-Bericht für eine stärkere Kommission
einsetzten, begrüßte Schäuble diesen Vorstoß. Einen Widerspruch zu
seinem jetzigen Vorschlag sieht der
Minister darin aber offenbar nicht.
Von einer „Entmachtung der Kommission“ könne dennoch keine Rede
sein, betonte sein Sprecher.
Wolfgang
Schäuble
Bundesfinanzminister
FOTO: BERND VON JUTRCZENKA7DPA
Klassisch ist die EU-Institution
für die Durchsetzung des europäischen Rechts im Binnenmarkt zuständig, als Garant für fairen Wettbewerb agiert sie auf europäischer
Ebene wie in Deutschland das Bundeskartellamt – aber gleichzeitig im-
mer politischer. Das Vorbild einer
unabhängigen Behörde ist es aber,
das Schäuble nach Medienberichten
für Brüssel vorschwebt. Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem will
diese Idee vorantreiben, wenn sein
Heimatland, die Niederlande, in der
ersten Jahreshälfte 2016 den turnusmäßigen Vorsitz der EU-Ratssitzungen übernimmt. Junckers Umkreis
verurteilte die Idee nichtsdestotrotz
als eine „sehr deutsche“ Sicht der
Dinge.
Doch es ist ein Vorschlag, der
auch dem britischen Premier David
Cameron entgegenkommen dürfte.
Er will aller Voraussicht nach bereits
im kommenden Jahr sein Volk über
den Verbleib in der Union abstimmen lassen. Damit er sich dafür einsetzen kann, dass die Briten mit Ja
stimmen, müsste die EU sich einer
institutionellen Reform unterziehen, fordert er. Weniger Kompetenzen für die Kommission könnten
ihm in die Karten spielen.
Allerdings findet die bereits in
den 90er-Jahren aufgekommene
Idee eines Europas der zwei Ge-
schwindigkeiten nun neuen Anklang: Jene, die eine engere Union
wollen, sollten voranschreiten. Diejenigen, die Vorbehalte haben, sollten mehr Zeit bekommen. Eine Vertiefung der Wirtschafts- und Währungsunion könnte helfen, Krisen
wie jene in Griechenland künftig zu
verhindern: etwa durch einen EuroFinanzminister, der die nationalen
Ministerien überwacht. Die Einführung einer Eurosteuer käme der
2004 mit der gescheiterten Europäischen Verfassung geplatzten Idee einer politischen Union wieder deutlich näher.
Frankreichs Präsident François
Hollande, der sich für eine Wirtschaftsregierung im Euroraum ausgesprochen hat, hält dies für den
richtigen Weg: „Wir brauchen eine
EU-Regierung, die mit einem eigenen Etat und einem eigenen Parlament ausgestattet ist, um ihre demokratische Rolle zu gewährleisten.“
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel trägt die Idee mit. Beide wollen
das Thema im Herbst politisch vorantreiben.
POLITIK
Freitag, 31. Juli 2015
DAS THEMA: ASYLDEBATTE
BERLIN — Der Generalbundesanwalt
ermittelt gegen Journalisten des
Blogs Netzpolitik.org wegen Landesverrats. Darüber informierte die
oberste Ermittlungsbehörde die
Blogger in einem Brief, den das Portal gestern veröffentlichte. Netzpolitik.org hatte in zwei Artikeln Pläne
des Bundesamtes für Verfassungsschutzes zum Ausbau der InternetÜberwachung beschrieben. Dazu
veröffentlichte der Blog Auszüge
von Dokumenten des Inlandsgeheimdienstes. Der Verfassungsschutz erstattete Anzeige. „Wir lassen uns nicht einschüchtern“,
schrieben die Blogger. Der Deutsche
Journalisten-Verband sprach von einem Angriff auf die Pressefreiheit.
Netzpolitik.org ist einer der bekanntesten deutschsprachigen Blogs und
wurde 2014 mit dem Grimme-Online-Award ausgezeichnet. (dpa)
TÜRKEI
Vier Tote bei
Gefechten mit PKK
ISTANBUL — Bei Gefechten zwischen
dem türkischen Militär und Anhängern der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK sind vier Menschen getötet worden. Unter den
Opfern seien drei Soldaten und ein
PKK-Kämpfer, berichtete die Nachrichtenagentur DHA unter Berufung auf die türkischen Streitkräfte .
Die Soldaten seien in der südosttürkischen Provinz Sirnak in einen
Hinterhalt geraten, als sie eine Straße für einen Militärkonvoi sichern
wollten. Die Armee gehe weiter gegen PKK-Kämpfer vor. (dpa)
AFGHANISTAN
Taliban ernennen
neuen Anführer
KABUL — Führungswechsel bei den
Taliban in Afghanistan: Einen Tag,
nachdem der Tod des Taliban-Gründers Mullah Omar bestätigt wurde,
wählten die Aufständischen einen
neuen Chef. Fortan wird Mullah Aktar Mansoor die Gruppe leiten, wie
die Nachrichtenagentur Pan gestern
berichtete. Mansoor war während
des Taliban-Regimes von 1996 bis
2001 Luftfahrtminister Afghanistans. Er galt lange als der wahrscheinlichste Nachfolger von Mullah Omar. Nach der afghanischen
Regierung bestätigten auch die Taliban den Tod ihres Gründers. (epd)
INDIEN
Planer der Attentate
von 1993 gehängt
NEU-DELHI — Einer der Verantwortli-
chen der Mumbai-Attentate von
1993 ist in einem Gefängnis in Indien hingerichtet worden. Bei der Serie von Bombenanschlägen waren
257 Menschen getötet und mehr als
700 Menschen verletzt worden.
Nach der Erhängung sei die Leiche
an die Familie übergeben worden,
teilten die Behörden mit. Die Anschläge sollen eine Racheaktion für
ein Massaker an Muslimen einige
Monate zuvor gewesen sein. Gegen
die Hinrichtung hatten Gegner der
Todesstrafe protestiert. (dpa)
MISSBRAUCH
„Da wird gehetzt und gepöbelt“
Im Internet nimmt der Hass gegen Flüchtlinge zu. Die Strafverfolgung ist schwierig. Ein Urteil
in Bayern zeigt, was möglich ist. Sachsen macht derweil Geld für die Integration locker.
hätt
nu a Gasflasche und a Handgranate
rumliegen für des Gfrast. Lieferung
frei Haus.“ Gfrast ist bayrisch und
bedeutet Nichtsnutz. So meldete
sich ein 25-jähriger Mann aus dem
Landkreis Passau in einer FacebookGruppe zu Wort, als vor einigen Monaten zu Sachspenden für die Bewohner eines neuen Asylbewerberheims in der Stadt Pocking aufgerufen wurde. Die Richter am Amtsgericht Passau stuften die Aussage als
volksverhetzend ein. In dem Prozess, der am Dienstag zu Ende ging,
verurteilten sie den jungen Mann zu
einer Geldstrafe von 7500 Euro.
Urteile wie diese sind bisher noch
selten. Dabei erfüllen viele Kommentare auf Anti-Asyl-Seiten im
Netz längst Straftatbestände. „Da
wird immer mehr gehetzt und gepöbelt. Ich spreche schon gar nicht
mehr von sozialen, sondern von unsozialen Medien“, sagt der Sprecher
des sächsischen Verfassungsschutzes, Martin Döring. Die Tonlage habe sich in den vergangenen Monaten deutlich verschärft. Unter der
„komfortablen Anonymität“ des Internets tausche man längst mehr als
nur Stammtischparolen aus – „ohne
Rücksicht auf irgendjemand“.
Vor allem bei Facebook outeten
sich Menschen oft anonym als Rassisten. „Dabei steht insbesondere die
Asylpolitik im Vordergrund“, erklärte Döring. Das sächsische Landesamt für Verfassungsschutz stuft inzwischen 53 Facebook-Seiten als
rechtsextremistisch ein. Mit der
quantitativen Zunahme gehe auch
eine „spürbare Intensivierung verbalradikaler Äußerungen“ einher.
DRESDEN/PASSAU/FREITAL — „I
Das Ende der „Schweigespirale“
„In Foren finden sich immer mehr
Leute mit rassistischen Äußerungen“, bestätigt der Medienpsychologe Clemens Schwender, Professor an
der Hochschule der populären
Künste in Berlin. Die sogenannte
„Schweigespirale“ verliere ihre Gültigkeit. Nach dieser Theorie halten
sich Menschen mit Äußerungen zurück, wenn sie nicht der Hauptmeinung entsprechen. Das Internet verändere diese Situation aber. Im
Schutz der Anonymität kämen Minderheiten immer mehr zu Wort.
Sein Kollege Frank Schwab von
der Uni Würzburg spricht von „verbalen Randalierern“. In der Anfangszeit des Internets seien vorrangig gebildete Schichten dort aktiv gewesen: „Mittlerweile hat jeder einen
Zugang, jetzt sind alle Bevölkerungsgruppen vertreten, auch solche, die
sich nicht reflektiert äußern.“
Doch manche Rassisten im Internet werden inzwischen mit ihren eigenen Waffen bekämpft und bloßgestellt. In Freital entstand unter
dem Slogan „Perlen aus Freital“ ein
Internet-Pranger gegen Rassismus.
Die Akteure, die verdeckt arbeiten
und via Netz bereits Morddrohungen erhielten, gehen Nutzerkommentaren wie „Gaskammer statt
Auf der Webseite von „Pro Asyl“ wird dazu aufgefordert, die rechte Hetze im Netz zu bekämpfen.
Dönerfleisch“ nach. Grenzen kennen die Hetzer kaum, manche rufen
zu direkter Gewalt gegen Flüchtlinge oder gar Flüchtlingskinder auf.
Oft sei der Grat zwischen extremen, aber noch zulässigen Äußerungen und dem Aufruf zu einer
Straftat fließend, berichtet einer der
Perlen-Fahnder: „Gefühlt trauen
sich mittlerweile mehr rassistische
User heraus aus den geschlossenen
Gruppen in die Netzöffentlichkeit.“
Die steigenden Flüchtlingszahlen
machten auch Bürger aus der Mitte
der Gesellschaft empfänglicher für
derartige Botschaften. Neu sei aber,
dass man nun sogar offen zu Brandstiftungen, schweren Körperverletzungen oder gar Mord aufrufe.
Der Berliner Journalist Matthias
Meisner („Tagesspiegel“) filtert seit
Wochen das Netz nach fremdenfeindlichen Aktivitäten: „Die Radikalisierung findet vornehmlich auf
Anti-Asyl-Seiten bei Facebook statt“,
sagt er. Dort würden menschenverachtende Meinungen verbreitet, ohne dass Facebook oder die Seitenbetreiber reagierten. Meisner spricht
von einer erschreckenden Entwicklung, manche Kommentatoren meldeten sich auch unter Klarnamen zu
Wort und fürchteten offenbar nicht
einmal Strafverfolgung.
Den Worten folgen Taten
Dass den Worten auch Taten folgen
können, lässt die zunehmende Zahl
von Anschlägen auf Asylbewerberunterkünfte vermuten. Im ersten
Halbjahr 2015 gab es bundesweit bereits mehr als im gesamten Jahr
2014. „Das Internet ist das eine. Es
dient aber auch Leuten zur Ermutigung, sich im realen Leben in übler
Weise über Asylsuchende zu äußern
und gegen sie vorzugehen“, schließt
Meisner aus der Netzrecherche.
Nach Angaben des sächsischen
Landeskriminalamtes haben Straftaten der politisch motivierten Kriminalität im Internet in den vergangenen Jahren stetig zugenommen.
2012 wurden 77 Fälle erfasst, 2014
bereits 182. Mitte Juli dieses Jahres
stand man bereits bei 169. Thematisch hat sich der Schwerpunkt verschoben – von der Verherrlichung
FOTO: ARNO BURGI/DPA
des Nationalsozialismus hin zu
fremdenfeindlichen Inhalten.
Eine Statistik zur Hetze im Netz
führt die Justiz bisher nicht. Dennoch nimmt der Dresdner Oberstaatsanwalt Claus Bogner subjektiv
eine Zunahme wahr. „Es gibt auch
schon Verfahren“. Allerdings seien
die Ermittlungen gerade bei anonymen Äußerungen schwierig und
zeitaufwendig: „Manchmal steht der
Server im Ausland, dann geht es nur
über Rechtshilfeersuchen.“
In Passau hatte sich der Angeklagte geständig gezeigt. Ein „großer
Blödsinn“ sei das gewesen, sagte der
25-Jährige vor Gericht. Und er sei
kein Verfechter rechten Gedankenguts. Die Richter griffen dennoch
hart durch: Auf dem Handy des Beschuldigten hatte die Polizei einschlägiges Bildmaterial gefunden.
Zudem war der junge Mann wegen
Alkoholdelikten bereits zweifach
vorbestraft. Das Urteil ist noch nicht
rechtskräftig. (dpa)
EINEN LEITARTIKEL zu diesem Thema
lesen Sie auf Seite 4.
Kölner Experte für Rechtsfragen im Internet: „Das Netz ist nicht anonym“
Rechtsanwalt Christian Solmecke ist
und unter anderem
Lehrbeauftragter
der FH Köln für Social Media und
Recht. Stephan Lorenz sprach mit ihm.
Freie Presse: Welche Äußerungen
in Facebook oder in anderen sozialen Medien sind wirklich strafrelevant? Wann wird die freie Meinungsäußerung verlassen?
Christian Solmecke: Die Grenze zur
freien Meinungsäußerung ist erreicht,
wenn es sich um unwahre Tatsachenbehauptungen handelt oder wenn die
Äußerungen beleidigende Aussagen
oder Schmähkritik enthalten. Tatsachenbehauptungen unterscheiden
sich von bloßen Meinungsäußerungen dadurch, dass sie einem Wahrheitsbeweis zugänglich sind. Sie sind,
wenn sie nicht nachweislich wahr
oder sogar nachweislich unwahr sind,
nicht schutzwürdig.
Und Volksverhetzung?
Nutzer, die hasserfüllte oder beleidigende Äußerungen auf eine Gruppe
von Menschen richten, können sich
zudem wegen Volksverhetzung strafbar machen. Ihnen droht eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren.
Wie schwierig ist es, anonyme Verfasser der Hetze dingfest zu machen?
Das Netz ist nicht anonym. Eine strafrechtliche Verfolgung ist über die Ermittlung der IP Adresse heutzutage
sehr gut möglich.
Wie hoch können die Strafen denn
ausfallen?
Die Betroffenen haben gegen die Täter einen Anspruch auf Beseitigung
und Unterlassen. Zusätzlich können
dem identifizierten Täter strafrechtliche Sanktionen wegen Beleidigung,
Verleumdung oder übler Nachrede
drohen. Hier kommt eine Geldstrafe
oder Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren in Betracht. Liegt eine öffentliche
Aufforderung zu einer Straftat vor,
kann die Strafe, je nachdem zu welcher Straftat aufgefordert wurde,
sehr viel höher ausfallen.
Halten Sie die Ermittlungen in solchen Fällen auch für schwierig, gerade wenn der Server im Ausland
steht?
Nein, der Ort des Servers ist für den
Erfolg der Ermittlungen unerheblich.
Sachsen fördert Integrationsleistungen
Papst entlässt
Mit 3,5 Millionen Euro will der Freistaat noch 2015 engagierte Vereine und Ehrenamtler unterstützen
Würzburger Priester DRESDEN — Mit einem Volumen von nisterin Petra Köpping (SPD). Der
tel seien für Raummieten,
WÜRZBURG — Papst Franziskus hat ei-
nen Ruhestandspriester der Diözese
Würzburg wegen sexuellen Missbrauchs aus dem Klerikerstand entlassen. Der 75 Jahre alte Geistliche
verliert damit alle Rechte und Pflichten, die mit dem Klerikerstand verbunden sind, teilte das Bistum gestern mit. Bereits 2001 wurde der Beschuldigte in den zwangsweisen Ruhestand versetzt und seine Pensionszahlungen um 20 Prozent gekürzt.
2002 war der Theologe wegen sexuellen Missbrauchs von drei Kindern
vom Landgericht Coburg rechtskräftig zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. (dpa)
3,5 Millionen Euro hat das sächsische Ministerium für Gleichstellung und Integration gestern eine
Förderrichtlinie für Maßnahmen
zur besseren Eingliederung von
Flüchtlingen und Asylbewerbern in
die Gesellschaft vorgestellt. Die Gelder sollen noch in diesem Jahr ausgegeben werden. Demnach können
zu je der Hälfte der Fördersumme
Vereine und andere Träger sowie die
Landkreise und kreisfreien Städte
Projektanträge bis zum 1. Oktober
einreichen. Für 2016 sind noch einmal 4,5 Millionen Euro vorgesehen.
„Damit fördert Sachsen erstmals
Integrationsleistungen“, sagte Mi-
Weißer
Polizist tötet
Schwarzen:
Mordanklage
Afroamerikaner bei einer
Verkehrskontrolle grundlos
niedergeschossen
VON JÖRG SCHURIG UND OLIVER HACH
FOTO: ROLAND BREITSCHUH
Ermittlungen gegen
Internet-Journalisten
5
Förderanteil des Freistaats für anerkannte gemeinnützige Träger liegt
bei 90 Prozent. Sie können ihre Anträge – nach Veröffentlichung der
Richtlinie im Amtsblatt im August –
bei der Sächsischen Aufbaubank
stellen. Ein zehnprozentiger Eigenanteil ist zu erbringen.
Über die Art der Projekte entscheiden die Akteure vor Ort. Das
Programm wendet sich allerdings
nicht an professionelle Anbieter beispielsweise von Sprachkursen. Dazu
bereite der Bund ein eigenes Verfahren mit eigenem Geld vor, hieß es.
Zudem soll das ehrenamtliche
Engagement besonders bedacht
Petra Köpping
Sachsens Ministerin
für Gleichstellung und
Integration
FOTO: ROBERT MICHAEL/IMAGO
werden, so Köpping. So sei unter anderem für die von Ehrenamtlern
durchgeführten Sprachkurse schon
in den Erstaufnahmeeinrichtungen
und Asylbewerberheimen eine Pauschalförderung vorgesehen. Sie könne zwischen 300 und 500 Euro liegen. Zu beantragen seien diese Gelder bei den zuständigen Landkreisen und kreisfreien Städten. Die Mit-
Unterrichtsmaterialien, aber „auch für eine Flasche Wasser während des Unterrichts oder eine kleine Feier“ bestimmt, sagte Köpping.
Um die schulische und die berufliche Vorbildung zu ermitteln, beginnt in der Erstaufnahmeeinrichtung in Chemnitz im September eine Aktion zur frühzeitigen Erfassung mit dem Jobcenter. In Vorbereitung sei ebenfalls eine Initiative, um
beruflich erfahrene Asylbewerber
frühzeitig durch Unternehmenspraktika mit dem Arbeitsalltag vertraut zu machen oder ihnen eine der
8700 bisher in Sachsen noch offenen
Lehrstellen anzubieten.
CINCINNATI — Ein weißer US-Polizist
hat bei einer Verkehrskontrolle einen Afroamerikaner erschossen –
nun steht der Beamte unter Mordanklage. Wie die Staatsanwaltschaft in
Cincinnati (Bundesstaat Ohio) gestern erklärte, habe der Polizist der
Universität von Cincinnati den
43-Jährigen völlig grundlos niedergeschossen. Das Opfer habe keine
Gewalt begangen, sagte Staatsanwalt Joseph Deters. Nach einer Serie
von Übergriffen weißer Polizisten
auf Schwarze in den vergangenen
Monaten berichteten US-Medien
landesweit über den jüngsten Fall.
„Wenn Sie sehen, glauben Sie
nicht, wie schnell er (der Polizist)
seine Waffe zog und ihn in den Kopf
schoss“, sagte Deters mit Blick auf
Videos der Körperkamera des Universitäts-Polizisten, die US-Medien
veröffentlichten. „Vielleicht eine Sekunde“, fügte er hinzu. Viele USUniversitäten verfügen über eigene
Polizeibeamte.
Der Polizist habe den Mann am
19. Juli in Cincinnati angehalten,
weil sein Auto vorn kein Nummernschild gehabt habe. Die Polizei habe
ihn daraufhin verfolgt und gestellt
und nach seinem Führerschein gefragt. Eigentlich handele es sich dabei um „Kleinkram“ („chicken
crap“), meinte Staatsanwalt Deters
weiter. „Sie müssen ihn nicht in den
Kopf schießen, aber das ist das, was
passiert ist.“
Seit einem Jahr erschüttern Gewalttaten weißer Polizisten die USA.
Im vergangenen August war der unbewaffnete Michael Brown in Ferguson - einer Vorstadt von St. Louis - erschossen worden. Sein Tod war ein
Fanal und hatte schwere Unruhen
ausgelöst. Auch Präsident Barack
Obama hatte sich eingeschaltet und
latenten Rassismus in den USA gebrandmarkt. (dpa)
DAS VIDEO von der Körperkamera des Polizisten sehen
Sie, wenn Sie den Code mit
dem Smartphone scannen.
» www.freiepresse.de/ohio
War der Plan
von Varoufakis
Hochverrat?
Griechische Medien
spekulieren über Anklage
ATHEN — Der angebliche Geheimplan des ehemaligen griechischen
Finanzministers Gianis Varoufakis
über einen Grexit – den Austritt
Griechenlands aus dem Euro –
könnte ein gerichtliches Nachspiel
mit einer Anklage
wegen Hochverrats
haben. Die griechische Justiz hat das
gesamte, vorliegende Material zu dem
Fall
inzwischen
dem
Parlament
überwiesen,
berichteten gestern
die griechischen Medien. Die Anklage könnte neben Hochverrat auch
auf Bildung einer kriminellen Vereinigung lauten, spekulierten die Medien. Ob es dazu kommt, sei unklar.
Zunächst müsse ein Vor-Untersuchungsausschuss entscheiden, ob es
zur Bildung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses
kommt. Falls dieser sich für das juristische Verfahren entscheidet,
müsste das Plenum des Parlamentes
über die Aufhebung der Immunität
von Varoufakis entscheiden. „Das
Verfahren – wenn es überhaupt dazu kommt – könnte mehr als ein
Jahr dauern“, sagte ein mit dem Fall
vertrauter Rechtsanwalt. (dpa)
FOTO: JULIEN WARNAND/DPA/ARCHIV
NACHRICHTEN
GENERALBUNDESANWALT
Freie Presse
6 Freie Presse
WIRTSCHAFT & BÖRSE
Freitag, 31. Juli 2015
Zeit für
Quartalszahlen
NACHRICHTEN
REGIONALVERKEHR
Verträge für neues
System unterzeichnet
Deutschlands Börsenschwergewichte (im Foto ein Blick in den Han-
delssaal Frankfurt) profitieren vom
schwachen Euro und den niedrigen
Ölpreisen. Zahlreiche Dax-Konzerne legten gestern Quartalszahlen
vor. Der Lufthansa verlieh vor allem
das günstige Kerosin Aufwind. Zudem gab es keine Streiks im zweiten
Quartal. Der Kranich flog in den
ersten sechs Monaten einen Gewinn von 954 Millionen Euro ein,
nach einem Verlust von 79 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Der Umsatz wuchs, getrieben vom
schwachen Euro, um 8,5 Prozent
auf 15,4 Milliarden Euro. An den
Sparmaßnahmen beim Personal
hält das Unternehmen aber fest. Der
Chiphersteller Infineon profitierte
von guten Geschäften mit Handyund Laptopherstellern. Von April
bis Ende Juni wuchs der Umsatz im
Vergleich zum Vorquartal um 7 Prozent auf 1,59 Milliarden Euro. Der
Medizinkonzern Fresenius steckt
sich dagegen höhere Ziele, weil das
Geschäft bei Flüssigmedikamenten
FOTO: FRANK RUMPENHORST/DPA
brummt.
CHEMNITZ — Der
Verkehrsverbund
Mittelsachsen führt ab Mitte 2016
für den Regionalverkehr ein neues
System ein. Dabei werden Streckenbetrieb sowie Wartung und Instandhaltung der Züge getrennt. Die entsprechenden, bis 2030 gültigen Verträge wurden gestern in Chemnitz
unterzeichnet. „In den neuen Bundesländern sind wir der erste Verbund, der diesen Weg gewählt hat“,
sagte der Vorsitzende des Zweckverbundes Mittelsachsen, Christoph
Scheurer. Für die Wartung der Züge
entsteht derzeit ein Neubau im Wert
von 20 Millionen Euro. (na)
SALMONELLEN
Bayern-Ei ruft
Eier zurück
AITERHOFEN — Wegen Salmonellen-
CHEMNITZ/NÜRNBERG — Wegen
des
Schul- und Ausbildungsendes ist die
Arbeitslosigkeit in Sachsen leicht
gestiegen. Hinzu komme, dass die
Unternehmen in den Sommermonaten weniger Leute einstellten, teilte die Arbeitsagentur gestern in
Chemnitz mit. „Das ist eine übliche
Entwicklung, die häufig nur von
kurzer Dauer ist“, sagte der Chef der
Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit, Klaus Schuberth. Im Juli waren 168.942 Frauen
Jobbringer: Logistik und Soziales
Das kräftigste Wachstum gab es laut
Arbeitsagentur in den Bereichen
Verkehr und Logistik sowie im Sozialwesen. Aktuell seien gut 28.000
freie Stellen gemeldet, so Schuberth.
Damit habe die Nachfrage etwa auf
dem Niveau des Vormonates und
um fast 4600 Stellen über dem des
Vorjahres gelegen. Die gute Entwicklung böte auch geringer Qualifizierten und Langzeitarbeitslosen
gute Perspektiven für eine Beschäfti-
– gestiegen
– gesunken
Freiberg
11.792 7,1 %
Chemnitz
Zwickau
11.375
11.186 9,0 %
6,7 %
Annaberg
12.456
6,9 %
Plauen
7.878
Vorjahr
Plauen+Zwickau 6,7 %
Leipzig
9,5 %
Arbeitslose gesamt
Arbeitslosenzahlen in Sachsen
260.000
niedrigste Quote
höchste Quote
6,7 %
168.942
aktuell
Quote: 8,0 %
240.000
220.000
Offene Stellen in Sachsen
28.139
200.000
180.000
160.000
Feb.
März
140.000
168.942
VON SABINE FUCHS
Vergleich zum
Vormonat
Zahl der Arbeitslosen und Quote
nach Bezirken in Südwestsachsen
Anstieg bundesweit
Diese Chancen sollten mit maßgeschneiderten und individuellen Bildungsangeboten für diese Menschen genutzt werden. Auch bundesweit ist die Zahl der Arbeitslosen
im Juli wegen der Sommerflaute gestiegen. Sie wuchs um 61.000 auf
2,773 Millionen. Das sind dennoch
99.000 Betroffene weniger als vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für
Arbeit (BA) gestern in Nürnberg mitteilte. Hauptursache für den Anstieg
war laut Weise die Arbeitssuche junger Menschen, die sich nach abgeschlossener Schul- oder Berufsausbildung vorübergehend arbeitslos
melden. Allein bei den Jüngeren unter 25 Jahren habe die Erwerbslosigkeit deshalb um 38.000 zugenommen. „In der Regel sind diese Menschen aber nur kurzfristig arbeitslos“, erläuterte Weise. Zudem verschöben viele Betriebe Neueinstellungen auf den Herbst. (dpa)
166.968
ler hat seinen Gewinn dank eines
Jeep-Absatzbooms und starker Verkäufe in Nordamerika kräftig gesteigert und die Jahresziele angehoben.
Im zweiten Quartal kletterte der
Überschuss zum Vorjahreszeitraum
um 69 Prozent auf 333 Millionen
Euro, wie das Unternehmen gestern
mitteilte. Der Umsatz zog um ein
Viertel auf 29,2 Milliarden Dollar an.
Vor Zinsen und Steuern will der
Konzern im laufenden Geschäftsjahr nun mindestens 4,5 Milliarden
Euro verdienen, damit wurde der
Ausblick ans obere Ende der bisherigen Vorhersage gehoben. (dpa)
Arbeitslosigkeit in Sachsen
im Juli 2015
173.874
LONDON — Der Autobauer Fiat Chrys-
gung, teilte die Vereinigung der
Sächsischen Wirtschaft in Dresden
mit.
und Männer ohne Job, das waren
1974 mehr als im Juni, aber 8894 weniger als im Vorjahresmonat. Die
Quote lag bei 8 Prozent, im Vorjahresmonat bei 8,4 Prozent. Im Juni
2015 war sie mit 7,9 Prozent so niedrig wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnung. „Insgesamt steht der Arbeitsmarkt gut da“, so Schuberth.
Nach ersten Hochrechnungen seien
im Mai 2015 rund 1,522 Millionen
Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt gewesen.
Dies sei ein Zuwachs von 15.400 im
Vergleich zum Vorjahr.
182.352
Chrysler steigert
Absatz kräftig
Betriebe haben Ferien und
verschieben Neueinstellungen auf den Herbst. Zudem sind viele Schulabgänger noch auf Jobsuche.
Deshalb steigt die Zahl der
Arbeitslosen. Experten
sind dennoch optimistisch.
192.416
PKW
Sommer sorgt für mehr Arbeitslose
198.203
Verdachts hat der bayerische Betrieb
Bayern-Ei Eier zurückgerufen. Dies
geschehe „aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes“, teilte
das Unternehmen gestern mit. Die
betroffenen Eier seien an gewerbliche Abnehmer in Bayern geliefert
worden. Die weiteren Vertriebswege
seien nicht bekannt. Gegen den Betrieb ermittelt die Staatsanwaltschaft bereits, weil er für einen Salmonellen-Ausbruch im Sommer
2014 mit zwei Toten und Hunderten
Erkrankten verantwortlich sein
könnte. SPD und Grüne im Landtag
forderten die Regierung auf, den Betrieb sofort zu schließen. (dpa)
Juni
Juli
30.000
28.000
26.000
24.000
22.000
20.000
Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Juni Juli
April
Mai
Ariane Bühner
Quelle: Regionaldirektion Sachsen
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WIRTSCHAFT
Freitag, 31. Juli 2015
NACHRICHTEN
DIENSTLEISTUNGEN
Bosch gründet
neue Sparte
GERLINGEN/FRANKFURT (MAIN) — Der
Technologiekonzern Bosch bündelt
sein Dienstleistungsgeschäft in einer neuen Sparte. Der Geschäftsbereich soll zum 1. Januar 2016 gegründet werden, wie der Konzern
gestern mitteilte. Unter die Sparte,
die ihren Sitz in Frankfurt haben
wird, soll unter anderem das elektronische Notrufsystem eCall fallen,
aber auch das Angebot für vorab
buchbare und videoüberwachte
Lkw-Parkplätze oder das Flottenmanagement von Bosch. Daneben gibt
es Dienstleistungen wie internetbasierte Videoüberwachung von Gebäuden bei Bosch. (dpa)
ELEKTRONIK
Siemens leidet
unter China-Effekt
MÜNCHEN — Der Elektrokonzern Siemens bekommt das schwächere
Marktumfeld zu spüren und kämpft
mit anhaltenden Problemen in der
Stromerzeugungssparte. Im dritten
Geschäftsquartal schnitt Siemens
beim Gewinn auch wegen der Kosten für den Personalabbau schlechter ab als im Vorjahreszeitraum. Die
Neuausrichtung des Unternehmens
gehe voran, sagte Konzernchef Joe
Kaeser gestern. Sorgen bereitet dem
Siemens-Chef die Wachstumsschwäche in China. Der Schlussspurt im vierten Quartal sei für den
Konzern aber bereits sichtbar. (dpa)
Freie Presse
7
Maschinenbauer müssen umsteuern
Die ostdeutschen Maschinenbauer haben gut zu
tun. Sorgen bereiten jedoch das Russlandgeschäft
sowie Personalmangel.
VON RAMONA NAGEL
CHEMNITZ — Ein Jahr nach dem Inkrafttreten der Wirtschaftssanktionen gegen Russland hoffen viele Firmen, dass der Handel mit dem Land
wieder einfacher wird. „Wir haben
viele Jahre Aufbauarbeit geleistet
und können nun nicht mehr davon
profitieren“, sagte Hans J. Naumann,
Geschäftsführer der Niles-Simmons
Industrieanlagen in Chemnitz.
Rund 70 Prozent der Maschinen und
Anlagen lieferten die ostdeutschen
Firmen bislang nach Russland.
Bundesweit ist der Russland-Export von Januar bis Mai im Vergleich
mit dem Vorjahreszeitraum sogar
um 30 Prozent zurückgegangen. Der
Branchenverband VDMA sieht als
Grund aber nicht nur die Sanktionen. „Rubelverfall, Ölpreis und die
schlechte Wirtschaftslage in Russland sind die Hauptursachen für den
Einbruch“, sagte der Leiter VDMAAußenwirtschaft, Ulrich Ackermann. Kredite sind für die russischen Kunden fast unerschwinglich
und außerdem kaum erhältlich. Einkaufen können nur Kunden, die
über ausreichende Eigenmittel verfügen oder staatlich gefördert werden. Aber auch der Staat spart und
investiert derzeit weniger, als nötig
wäre. Der VDMA Ost rät den Unternehmen deshalb zu einer neuen Exportstrategie. „Russland ist für die
nächsten Jahre tot“, meinte Geschäftsführer Reinhard Pätz. Als Alternative sieht er Polen – „ein hochinteressanter Markt“. Auch in der
Schweiz oder Österreich seien die
Erzeugnisse gefragt. Durch die Einigung im Atomstreit mit dem Iran
böten sich zudem mittel- und langfristig völlig neue Perspektiven.
Deutschland wiederum sei als
Exportziel auch für ausländische
Firmen zunehmend interessant.
„Der Kuchen für unsere Firmen wird
dadurch kleiner“, meinte Pätz. Künftig sollten deshalb auch Firmen, die
bislang ausschließlich auf dem heimischen Markt aktiv sind, ihre Produkte und Dienstleistungen im Ausland verkaufen. Zahlreiche Förderprogramme unterstützen und begleiten diesen Schritt.
Trotz Einschränkungen im Export sind die meisten ostdeutschen
Maschinenbauer motiviert. Bei der
jüngsten
Konjunkturumfrage
schätzten vier von fünf ihre derzeitige Situation als gut oder sehr gut ein.
Die Produktionskapazitäten waren
durchschnittlich zu 87 Prozent
ausgelastet und damit seit Jahresbeginn unverändert. Die Auslastung in
den einzelnen Firmen hat sich jedoch stark auseinanderbewegt. So
freuen sich 63 von hundert Betrieben über eine überdurchschnittliche Auslastung. Gleichzeitig beklagen 25 Prozent und damit mehr Firmen als im Vorjahreszeitraum einen
Probleme bei der Ausbildung
Kurz vor Beginn des neuen Lehrund Ausbildungsjahres sind in den
Maschinenbaufirmen noch viele Lehrstellen frei. Die Hälfte der ausbildenden Unternehmen hat Schwierigkeiten mit der Besetzung.
Grund sind die durch den rückläufigen Geburtenrückgang ebenso rückläufige Anzahl an Bewerbungen sowie
die unzureichende Ausbildungsreife
der Schulabgänger.
Vor allem kleinere Firmen leiden
unter einer ungünstigen Lage oder
Nähe zu großen Firmen.
Kritisch sehen die Unternehmen
auch den fehlenden Bekanntheitsgrad vieler gewerblicher Ausbildungsberufe.
Hohe Exportzahlen hat auch der Pressenhersteller Schuler in Göppingen (Baden-Württemberg).
FOTO: MARIJAN MURAT/DPA
Rückgang der Auslastung auf unter
80 Prozent.
Weitgehend unberührt von der
konjunkturellen Entwicklung gestalten die ostdeutschen Maschinenbauer ihre Personalpolitik. Demnach will die überwiegende Mehrheit in den kommenden sechs Monaten nichts an der aktuellen Mitarbeiteranzahl ändern. Fast ein Viertel
aller Betriebe plant Neueinstellun-
gen. Zunehmend gibt es aber
Schwierigkeiten, die richtigen
Mitarbeiter zu finden. Teilweise
bleiben Stellen über Monate unbesetzt. Zudem werden Mitarbeiterverluste durch die Rente mit 63 beklagt.
Auch bei der Berufsausbildung
bleiben vor allem gewerbliche Stellen frei. „Die Hälfte der ausbildenden Unternehmen hatte dabei
Der Branchenverband VDMA bietet
deshalb unter anderem Fortbildungsveranstaltungen für Lehrer und Berufsberater an und gestaltet auch Bildungsmessen mit. (na)
Schwierigkeiten“, meinte Pätz. So sehen 74 Prozent dieser Unternehmen
die unzureichende Ausbildungsreife als Grund. 84 Prozent der Betriebe
erklärten die Probleme mit einer
rückläufigen Zahl an Bewerbungen.
„Gerade der Maschinen- und Anlagenbau ist unglaublich vielfältig.
Leider sehen Jugendliche ihre Zukunft häufig in den klassischen Berufsfeldern“, bedauerte Pätz.
A N ZE I G E
Deutsche meiden Cloud
Skepsis gegenüber externer Datenspeicherung
NÜRNBERG — Die Deutschen sind ei-
ner neuen Studie zufolge im internationalen Vergleich die größten
Skeptiker in Sachen Datenspeicherung im Internet. Während Mexikaner, Brasilianer, Türken und Chinesen auf die Datenspeicherung im
Netz nicht mehr verzichten könnten, ist die Hälfte der Befragten hierzulande der Ansicht, dass sie solche
Dienste nicht brauche. Dies ergab eine Umfrage der Konsumforscher der
Gfk. Die Forscher hatten dafür mehr
als 26.000 Internetnutzer in 22 Ländern interviewt. Mit dem Fachbegriff „Cloud“ werden Speicherdienste im Internet bezeichnet, bei denen
Daten nicht auf dem eigenen Computer gespeichert werden, sondern
in Rechenzentren. (dpa)
Neuer Chef setzt
Bank auf Diät
John Cryan ist noch nicht
einmal einen Monat an der
Spitze der Deutschen
Bank. In einer E-Mail an
die Mitarbeiter spricht er
nun schon Klartext.
VON BARBARA SCHÄDER
FRANKFURT (MAIN) — Trotz einer Ver-
dreifachung des Quartalsgewinns
stimmt der neue Deutsche-BankChef John Cryan seine Mitarbeiter
auf harte Zeiten ein. „Wir müssen alle daran arbeiten, die Kosten zu senken“, schrieb der Brite gestern in ei-
John Cryan
Deutsche-Bank-Chef
FOTO: STEFFEN SCHMIDT/DPA
ner E-Mail an die Belegschaft. Die
zinsunabhängigen Aufwendungen
der Bank stiegen im zurückliegenden Quartal gegenüber dem Vorjahr
um 17 Prozent, vor allem wegen der
hohen Kosten für Rechtsstreitigkeiten. „Dies ist ein verschwenderischer Umgang mit unseren hart verdienten Erträgen“, kritisierte Cryan.
Unter dem Strich verdiente das
größte deutsche Geldhaus von März
bis Juni 818 Millionen Euro, dreimal
so viel wie vor einem Jahr. Cryan
übernahm erst nach Ablauf des
Quartals das Ruder, nachdem die
Doppelspitze aus Jürgen Fitschen
und Anshu Jain Anfang Juni überraschend ihren Rücktritt angekündigt
hatte. „Die Strategie 2020 baut auf
den Stärken der Deutschen Bank
auf, und daran halten wir fest“, bekräftigte Cryan gestern. Das Unternehmen müsse aber „effizienter
werden“.
Neben dem bereits von Jain und
Fitschen angekündigten Rückzug
aus einzelnen Ländern plant Cryan
eine Verschlankung der Entscheidungsstrukturen. Indirekt ging Cryan damit auch auf die Kritik der Bafin und anderer Finanzaufsichtsbehörden an der Deutschen Bank ein.
Diese hatten im Zusammenhang
mit einer Rekordstrafe wegen Zinsmanipulationen schwere organisatorische Mängel beklagt. Die Bafin
machte dafür in einem vom „Wall
Street Journal“ veröffentlichten
Brief zum Teil den Co-Vorstandsvorsitzenden Jain verantwortlich.
Cryan gehörte vor seinem Wechsel in den Vorstand zwei Jahre lang
dem Aufsichtsrat der Deutschen
Bank an. Die Zinsmanipulationen
und andere Skandale ereigneten
sich größtenteils vor seiner Zeit und
nahmen ihren Ausgang überwiegend im Investmentbanking, das
von Jain geleitet wurde. Die Abteilung ist allerdings auch der größte
Ertragsbringer der Bank, wie das
Quartalsergebnis erneut verdeutlicht. Dennoch müsse sich auch die
Investmentbank auf Einschnitte
einstellen, betonte Cryan.
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8 Freie Presse
NACHRICHTEN
AUS ALLER WELT
Freitag, 31. Juli 2015
Wacken rockt – und watet im Schlamm
MEXIKO
Lastwagen rast in
Prozession – 25 Tote
ZACATECAS — Im Norden Mexikos hat
ein Mann die Kontrolle über seinen
Lastwagen verloren und ist in eine
Gruppe von Pilgern gerast. Bei dem
Unglück in der Ortschaft Mazapil
im Bundesstaat Zacatecas kamen
mindestens 25 Menschen ums Leben, wie die Behörden mitteilten.
Bei dem Unfall am Mittwochabend
(Ortszeit) wurden demnach mindestens 50 weitere Gläubige zum Teil
schwer verletzt. Die Gläubigen hatten an einer Feier für einen Schutzheiligen der Gemeinde teilgenommen. Vermutlich versagten die
Bremsen des Lkws. Der Fahrer flüchtete nach dem Unfall. (dpa)
MÜNCHNER FLUGHAFEN
Neugeborenes auf
Toilette gefunden
den. Inmitten einer 240 Hektar großen
Schlammlandschaft eröffnete die Band Skyline das größte Heavy-Metal-Festival der
Welt, zu dem bis Sonntag 75.000 Besucher er-
wartet werden. Premiere feierte das Musikkorps der Bundeswehr, das zusammen mit
der Band UDO (im Bild rechts Sänger Udo
Dirkschneider) auftrat. FOTOS: AXEL HEIMKEN/DPA
EIN VIDEO zum Start des Wacken-Festivals können Sie aufrufen, wenn Sie den
Code mit dem Smartphone scannen.
» www.freiepresse.de/wacken2015
LEUTE HEUTE
MH-370-Absturz: Wrackteil
könnte erste Antworten liefern
Tierretter sollen
Flecki einfangen
Flugzeugteil auf La Réunion angeschwemmt – Es könnte von der seit 16 Monaten vermissten Boeing stammen
ULM — Nach eineinhalb Wochen haben die Besitzer des entlaufenen
Mischlingsrüden Flecki ihren Rastplatz an der A 8 bei Ulm verlassen.
Das Paar wartet aber an einem geheimgehaltenen Ort in der Gegend
weiter auf seinen Hund, wie der
Tierrettungsverein UNA gestern berichtete. „An der Raststätte wurde
der Hund ständig von Helfern und
Kieslastern vertrieben“, sagte UNASprecherin Angela Kazmaier. Die
Besitzer seien deshalb umgezogen.
Die Tierretter analysierten nun die
bisher gemeldeten Sichtungen des
Hundes, um ihn einzufangen. Die
Besitzer hatten den Hund erst kurz
vor Ende ihres Kroatien-Urlaubs
von einer Bekannten übernommen.
Bei einem Stopp auf der Heimfahrt
war das Tier am Montag voriger Woche ausgebüxt. (dpa)
der am 8. März 2014 verschwundenen Malaysia-Airlines-Maschine
gibt es eine neue Spur. Ein Teil, das
auf der Insel La Réunion angeschwemmt wurde, könnte von der
Boeing 777 stammen. Die „Freie
Presse“ beantwortet wichtige Fragen zu dem Fund.
ROLLSPLITT
Motorradfahrer geht
nach Sturz leer aus
MAGDEBURG — Ein
Motorradfahrer,
der auf Rollsplitt gestürzt ist, erhält
keinen Schadenersatz vom Land
Sachsen-Anhalt. Der 32-Jährige hatte nach einem Sturz im August 2013
nahe Elbingerode im Harz geklagt,
wie das Landgericht Magdeburg gestern mitteilte. Der Mann war in einer Kurve bei 50 km/h gestürzt. Zuvor war auf der B 27 der Straßenbelag ausgebessert worden. Auf den
Rollsplitt wies ein Verkehrszeichen
hin. Nach Auffassung der Richter sei
mit dem Schild ausreichend gewarnt worden. Der Motorradfahrer
hätte entsprechend langsam fahren
Az.: 10 O 1092/13
müssen. (dpa)
GEWONNEN?
Gewinnzahlen
Keno
Ziehung vom 30. Juli: 1, 3, 6, 7, 8, 10, 23,
24, 26, 27, 28, 31, 34, 35, 38, 41, 49, 55,
62, 69
Zusatzlotterie Plus 5: 80142
SAINT-DENIS — Bei der Suche nach
Kann man anhand eines Wrackstücks auf den Flugzeugtyp
schließen?
Ja. Für heutige Flugzeuge existieren
ganze „Lebenslaufakten“, in denen
lückenlos alle verbauten Teile inklusive ihrer Zulassung für den Luftfahrtbetrieb aufgeführt werden. Die
Hersteller der Bauteile haben lückenlose Nachweise für ihre Lieferketten und markieren ihre Produkte, damit sie nach dem Einbau konkret zugeordnet werden können.
Alle Angaben ohne Gewähr
Könnte es Aufschlüsse geben
über die letzten Stunden an
Bord?
Nein, das kann nur die Black Box. Bekannt ist bislang nur: Die Maschine
drehte zwischen Kuala Lumpur in
Malaysia und der chinesischen
Hauptstadt Peking ungeplant Richtung Westen ab. Sie flog laut indi-
schen Aufzeichnungen entlang der
Grenze zwischen Malaysia und
Thailand und bog dann Richtung
Süden ab. Aufgefangene Satellitensignale legen nahe, dass sie vermutlich noch sieben Stunden in der Luft
blieb – also etwa, bis der Tank leer
war. Das Kommunikationssystem
der Boeing war abgeschaltet, deswegen gab es keinen Kontakt zu den Piloten. Der letzte Funkspruch aus
dem Cockpit erfolgte um 1.19 Uhr.
Was sagt die Fundstelle über den
Absturzort aus?
Leider sagt sie bisher lediglich aus,
dass das gefundene Wrackteil mit
Blick auf die letzten bekannten Signale vor dem mysteriösen Verschwinden von Flug MH370 im
„richtigen“ Ozean trieb. Experten
halten es zudem für plausibel, dass
ein Wrackteil angesichts der Strömungsverhältnisse im Indischen
Welche anderen Schlüsse kann
man aus Wrackteilen ziehen?
Professionelle Unfallermittler können in Wrackstücken lesen wie in
einem Buch. Bei den hochkomplexen Analysen spielen selbst kleinste
Hinweise oft eine große Rolle. Verrußte Stellen etwa, die auf Feuer hinweisen, oder spezielle Bruchkanten
und Verformungen, die auf Explosionen hindeuten, liefern wertvolle
Hinweise zur Unglücksursache.
Ozean durchaus bis zur Insel La Réunion treiben konnte. Zur konkreten Absturzstelle sind so aber kaum
Aussagen möglich. Unklar ist bislang auch, wie lange die abgerissene
Flügelklappe überhaupt schon am
Fundort lag.
Könnten noch weitere Wrackteile gefunden werden?
Meeresforscher halten es für wahrscheinlich, dass auf Madagaskar,
Mauritius oder anderen Inseln in
der Gegend weitere Teile angeschwemmt werden, sollte sich die
MH370-Theorie bestätigen. Der
größte Teil des Flugzeugs dürfte aber
in mehreren Tausend Metern Tiefe
auf dem Meeresboden liegen. Auch
gehen längere oder anders gebaute
Flugzeugteile bei hohen Wellen
leichter zu Bruch. Ein zwei Meter
langes Flügelteil kann wie ein Surfboard über das Wasser gleiten. (dpa)
AFRIKA
MADAGASKAR
Welche Unglückstheorie um
Flug MH370 ist nun am wahrscheinlichsten?
Der Zustand der gefundenen Flügelklappe kann bereits erste Hinweise
darauf geben, ob das dazugehörige
Start der MALAYSIA
Boeing
Indischer
Ozean
Kuala Lumpur
Wrackteil
Insel
La Réunion
(Frankreich)
AUSTRALIEN
Meeresströmungen
Tilo Steiner
Französische Polizisten unterziehen das mit Muscheln bewachsene Wrackteil
einer ersten Untersuchung.
FOTO: ZINFOS974/PRISCA BIGOT/REUTERS
Quelle: AMSA, JACC, dpa,
University of Western Australia
EIN VIDEO zu dem Fund des
Flugzeugteils können Sie aufrufen, wenn Sie den Code mit
dem Smartphone scannen.
» www.freiepresse.de/mh370
Komet enthält organische Moleküle
Im November war der Roboter Philae auf dem Himmelskörper gelandet. Jetzt
werden erste Forschungsergebnisse veröffentlicht.
Gewinnquoten
Lotto am Mittwoch
Kl. 1: unbesetzt, Kl. 2: 406.145,80 ¤,
Kl. 3: 8829,20 ¤, Kl. 4: 3868,00 ¤,
Kl. 5: 170,70 ¤, Kl. 6: 46,60 ¤,
Kl. 7: 17,70 ¤, Kl. 8: 10,60 ¤, Kl. 9: 5,00 ¤
Flugzeug in der Luft auseinandergebrochen oder in einem eher flachen
Winkel auf die Wasseroberfläche geprallt ist. Auf den Fotos des Wrackteils ist erkennbar, dass es offenkundig abgerissen wurde. Zudem ist es
mit rund zwei Metern relativ groß.
Eine gründliche Analyse des Teils,
das offenbar seit langem im Wasser
trieb, könnte daher die eine oder andere Theorie rund ums Verschwinden von MH370 eliminieren – wenn
das Teil wirklich von der verschwundenen Boeing 777 stammt.
KÖLN — Der Komet Tschuri ist we-
sentlich vielseitiger als bisher vermutet: Messungen des Landeroboters Philae beweisen, dass der Himmelskörper viele organische Moleküle enthält. Zudem zeigen die ungeplanten Hopser des Mini-Labors,
dass die Oberfläche stellenweise
weich wie Neuschnee ist, andernorts dagegen extrem hart. Das
schreiben Forschergruppen mit
deutscher Beteiligung in Fachartikeln des Magazins „Science“.
Ein Team vom Göttinger MaxPlanck-Institut für Sonnensystemforschung berichtet über den Nachweis von 16 organischen Molekülen. Vier davon wurden noch nie auf
einem solchen Himmelskörper gefunden. Es handle sich um einen
wahren Baukasten organischer Verbindungen. In weiteren chemischen
Reaktionen könnten sie sich zu Bau-
steinen des Lebens wie etwa Zuckern oder Aminosäuren entwickeln, die nach Ansicht vieler Forscher zur Entstehung des Lebens auf
der Erde beigetragen haben.
Der Komet 67P/TschurjumowGerassimenko verblüfft die Forscher
auch mit seiner Oberfläche. Bei der
ersten Landung einer Raumsonde
auf einem Kometen war der kleine
Landeroboter Philae zuerst in einer
Region aufgesetzt, die mit einer weichen Granulatschicht bedeckt war.
Dort prallte Philae ab und landete
zwei Stunden später nach zwei weiteren Hüpfern in einer Region, die so
hart ist, dass der Landeroboter weder
ein Messgerät noch Eisschrauben in
den Boden rammen konnte, wie Forscher vom Deutschen Zentrum für
Luft- und Raumfahrt berichteten.
Philae war im November auf dem
Kometen gelandet – nach zehnjähriger Reise mit der Raumsonde Rosetta. Da der solarbetriebene Roboter
ungeplant an einem kaum von der
Sonne beschienenen Punkt gelandet
war, ging er nach kurzer Zeit in den
Standby-Modus. Nachdem der Komet der Sonne näherkam, erwachte
er und sendete am 13. Juni erstmals
wieder Daten zur Erde. (dpa/fp)
Das „Top-Gear“-Trio May, Clarkson
und Hammond (v. l.). FOTO: DPA/ARCHIV
Jeremy Clarkson (55), britischer
Moderator, hat nach seinem Rauswurf bei der BBC-Sendung „Top
Gear“ zusammen mit seinen Kollegen Richard Hammond und James
May beim Online-Videodienst Amazon Prime unterschrieben. Das teilte
Amazon gestern mit. Die neue Autoshow könnten Amazon-Prime-Kunden weltweit anschauen. Die BBC
hatte den Moderator der Kult-Autosendung im Frühjahr gefeuert, weil
Clarkson Ärger mit einem Produzenten hatte. Hammond und May
hatten sich daraufhin ebenfalls entschieden zu gehen. Die mehrfach
preisgekrönte Sendereihe, die es in
dieser Form seit 2002 gibt und die
weltweit bis zu 350 Millionen Zuschauer erreicht, soll laut BBC 2016
mit neuem Konzept fortgesetzt werden. (dpa/fp)
Karl Dall (74), Entertainer, ist endgültig vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen worden. Die
Klägerin habe ihren Berufungsantrag zurückgezogen, teilte das Obergericht Zürich gestern mit. Damit sei
der Freispruch vom
Dezember
2014
rechtskräftig. Dall
zeigte sich erleichtert. „Das war die
beste Meldung der letzten zwei Jahre“, sagte er. Die 43-jährige Schweizer Journalistin hatte Dall beschuldigt, sie im September 2013 in einem Hotel in Zürich vergewaltigt zu
haben. Die Frau ist wegen Stalkings
von Prominenten vorbestraft. (dpa)
FOTO: SEBASTIAN KAHNERT/DPA/ARCHIV
HUNDESUCHE
Wacker durch den tiefen Schlamm in Wacken (Schleswig-Holstein): Nach einem extrem regenreichen Anreisetag ist gestern das
26. Wacken Open Air offiziell gestartet wor-
Dr. Bob (65), Mediziner und Seelentröster aus dem „Dschungelcamp“
von RTL, hat einen Heidenrespekt
vor den vielen Radlern in deutschen
Großstädten. „Sie
sind überall. Man
muss die ganze Zeit
aufpassen,
dass
man nicht von einem Radfahrer angefahren wird. Ich
habe mehr Angst
vor Fahrrädern als
vor Schlangen“, sagte er in Köln.
Dort hängte Dr. Bob alias Robert
McCarron gestern zusammen mit
seiner Ehefrau ein Liebesschloss an
die Hohenzollernbrücke. Obwohl er
gern in Deutschland sei, fühle er
sich im Dschungel wohler. (dpa)
FOTO: MARIUS BECKER/DPA
MÜNCHEN — Ein Neugeborenes ist
auf der Toilette eines Parkhauses am
Münchner Flughafen gefunden
worden. Eine Frau hatte das Baby
gestern entdeckt und die Polizei alarmiert. Die Beamten leiteten nach eigenen Angaben eine Fahndung ein,
doch von der Mutter des Kindes fehle bislang jede Spur. Die Kriminalpolizei vermutet, dass die Frau das
Kind auf der Toilette zur Welt brachte und dort zurückließ. Das Baby
wurde unter laufenden Reanimationsmaßnahmen mit einem Hubschrauber in eine Münchner Klinik
geflogen. (dpa)
PLAUENER ZEITUNG
Freitag, 31. Juli 2015
Stadtbuslinien: Aus vier mach zwei
Eine Windbö, ein zu lockerer Knoten
und wupp: Weg war der Beutel aus
dem Fahrradkorb. Mitsamt Geschenk fürs Patenkind. Schnell gebremst, gebückt, gegriffen – doch
mit dem nächsten Windstoß sauste
die Tasche unter dem Bauzaun des
künftigen Landratsamts hindurch.
Natürlich außer Reichweite. Die Zeit
drängte, der Beutel zuckte im Wind
– da, ein Blaumann im zweiten
Stock der Baustelle! Auf hektisches
Winken und lautes Rufen hin kam
er galant dem Beutel, dem Patenkind
und der gestressten Radlerin zu Hilfe. Wie schön, dass es für solche Momente zwischen Bö und Baustelle
noch Luft gibt. (em)
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Neue Buslinie A/Ax und B/Bx
in Plauen
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PLAUEN — Ein Hauch von Herbst
herrschte gestern im Vogtland. Am
kältesten war es in Erlbach und
im Kurpark Bad Brambach, dort war
die Temperatur auf knapp 5 Grad
Celsius gefallen. Die Wetterstation
Morgenröthe-Rautenkranz meldete
8 Grad. Im vergangenen Jahr hatte
sich der Juli ebenfalls mit Temperaturen im einstelligen Bereich verabschiedet, 2013 hatte es im Juli in
Morgenröthe-Rautenkranz sogar an
vier Tagen Bodenfrost gegeben. (tm)
ANZE IGE
Angetrunken
zur Polizei gefahren
PLAUEN — Die Beamten des Plauener
Im Netz der Plauener
Stadtbusse stehen umfangreiche Veränderungen an.
Wie sie aussehen und was
dahintersteckt.
VON TINO BEYER
PLAUEN — Nutzer der Plauener Stadtbuslinien müssen sich ab 7. September auf Veränderungen einstellen.
Statt wie bislang vier gibt es dann
nur noch zwei Linien. Die Endstellen bleiben erhalten. Es ändern sich
jedoch die Fahrtrouten der Busse.
Neue Haltestellen kommen hinzu,
andere fallen weg.
Stadtverwaltung und die Straßenbahn als Betreiber der Busse begründen die Neuausrichtung des
Netzes mit der Inbetriebnahme des
Bahnhofs Mitte. Damit verliert der
Untere Bahnhof seine Bedeutung.
Den fuhr die Linie C bislang im 20Minuten-Takt an. Künftig rollen
Busse nur noch stündlich und an
Werktagen dorthin.
Die neue Linie A
Die Linie A, momentan zwischen
Tunnel und Wartberg verkehrend,
fährt künftig im 20-Minuten-Takt
nördlich an der City vorbei zum Albertplatz. Unterhalb des Hähnchengrills wird eine neue Haltestelle ein-
gerichtet. Früher gab es dort schon
einmal eine. Der Bus hält zudem
künftig an der Kaiserstraße auf Höhe der Jößnitzer Straße nahe der Pauluskirche. Dafür lässt er den Schlossberg links liegen.
In der neuen Linie A geht die jetzige Linie D (Tunnel – Stadtpark)
auf. Alle 40 Minuten fährt der Bus
vom Wartberg via Albertplatz zum
Stadtpark als Linie Ax durch. Auf
dem Weg dorthin gibt es auf der
Weststraße eine weitere neue Haltestelle. Der jetzige Stopp Dobenaustraße/Theaterstraße entfällt.
Die neue Linie B
Die Busroute vom Tunnel in die Ostvorstadt bindet künftig den neuen
Bahnhof Mitte an der Reichenbacher Straße mit ein. Bislang steuerte
der Bus die Ostvorstadt via Hofer
Straße und Rinnelberg an. Jetzt biegt
er an der Neuen Elsterbrücke links
ab, fährt zum Bahnhof Mitte und
dann über die Reichenbacher Straße
in die „Ost“. Ein neuer Halt wird an
der Knielohstraße errichtet. Dort
stoppt auch die Straßenbahn.
Jeder dritte Bus der Linie B rollt
als Nummer Bx auf der Rückfahrt
nicht zum Tunnel, sondern über die
Hofwiesenstraße zum Unteren
Bahnhof. Dieser Takt gilt für Wochentage, insbesondere mit Blick
auf
das
Berufsschulzentrum
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Feiertagen lassen die Busse den Un-
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teren Bahnhof außen vor. Verlierer
wohnen damit vor allem in diesem
ohnehin vernachlässigten Stadtteil.
Anwohnerin fragt nach Warum
Abgehängt werden jedoch auch
Fahrgäste, die im Zentrum etwa auf
der Straßberger Straße – bisher Teil
der Linie – zugestiegen sind. Johanna Zimmermann hat die „Freie Presse“ bereits auf dieses Problem auf-
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Die Linie D ist bald Geschichte. Künftig wird der Stadtpark in Plauen vom Albertplatz aus angesteuert.
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Bx
Ostvorstadt
Quelle: Plauener Straßenbahn GmbH
merksam gemacht. Sie ist gehandicapt und fürchtet jetzt, im Winter
gar nicht mehr raus zu kommen. Als
Alternative nennt Rathaus-Verkehrsplaner Hagen Brosig die in der
Nähe gelegene Haltestelle Hans-Löwel-Platz der Straßenbahn.
Die Straßenbahn erwartet „das eine oder andere Umstellungsproblem“, wie das Unternehmen in einem Info-Blatt schreibt. „Man kann
es nicht allen recht machen“, sagt
Verkehrsplaner Brosig, der alle
Zwänge kennt. Einer: Die für Plauen
gebauten Spezialbusse, die im Haltebereich am Tunnel nebeneinanderpassen, müssten erneuert werden.
Die Kosten für Sonderbauten seien
jedoch enorm. Daher sollen mehr
„normale“ Busse fahren. Ein Grund,
warum die Linie A zum Albertplatz
rollt – und nicht zum Tunnel.
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Monstermäßig: Rampa Zampa
Polizeireviers
staunten
nicht
schlecht, als am Mittwochabend ein
31-Jähriger wegen eines Sachverhaltes vorsprach. Sie bemerkten dabei
den Alkoholgeruch in seinem Atem
und machten einen Alkoholtest, der
0,64 Promille ergab. Da der 31-Jährige mit einem Kleintransporter zur
Polizei gefahren war, wurde ihm die
Weiterfahrt untersagt und zugleich
eine Ordnungswidrigkeitsanzeige
gefertigt. (bju)
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Jeder achte Fahrer
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PAUSA — Viel zu tun gab es für die Po-
lizei am Dienstagvormittag bei einer
Geschwindigkeitskontrolle auf der
Zeulenrodaer Straße in Pausa. Innerhalb von fünf Stunden durchfuhren
613 Fahrzeuge die Messstelle.
73 Fahrzeugführer waren zu schnell
unterwegs. Davon müssen neun mit
einem Bußgeldbescheid rechnen,
64 müssen ein Verwarngeld zahlen.
Erlaubt war Tempo 50. Ein Pkw Hyundai war mit 81 km/h der Schnellste. Für dessen Fahrer bedeutet dies
ein Bußgeld in Höhe von 100 Euro
und ein Punkt in Flensburg. (bju)
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Ministerpräsident
kommt zum Landrat
13. August die Amtszeit des ersten
und bisher einzigen Landrats des
Vogtlandkreises, Tassilo Lenk (CDU)
aus Adorf. Kommenden Mittwoch
findet in Bad Elster sein Abschiedsempfang statt, zu dem auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw
Tillich (CDU) erwartet wird. Lenk,
der mit 67 Jahren altersbedingt aus
dem Amt scheidet, war seit seiner
dritten Wiederwahl 2008 auch Präsident des Sächsischen Landkreistages, der Interessenvertretung aller
Landkreise Sachsens. In seinem letzten Interview mit der „Freien Presse“
als Landrat zog Lenk Bilanz seiner
Amtszeit, sprach über seine Pläne
für den Ruhestand und seinen Nachfolger. (us) Seite 11: Thema des Tages
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Freie Presse
Heute von 10 - 12 Uhr
für Sie am Telefon:
Das Open-Air-Festival „Rampa Zampa“ wirft dieses Jahr keine Schatten
voraus – sondern farbenfrohe Fantasie-Monster. Ab heute Abend haben
sie das Publikum im Innenhof der Alten Kaffeerösterei in Plauen im einoder zweiäugigen Blick, wenn drei Tage lang verschiedene Bands spielen
und DJs auflegen, wenn beim Poetry Slam um die Wette gereimt wird
und jede Menge Kurzfilme über die Leinwand flimmern. Dazu gibt’s einen Plattenladen, Speis und Trank sowie ein Festival der Farben zum
Ausklang am Sonntagnachmittag. Die bunten Ungeheuer entwarfen
und bauten (oben, von links) Doreen Kaftan, Sandra Gebhardt, Anna
Bucklitzch, (unten, von links) Sandra Pecher und Vincent Rieger.
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FOTO: ELLEN LIEBNER
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PLAUENER ZEITUNG
RAT & HILFE
NOTRUF
Polizei 110
Feuerwehr und Rettungsdienst 112
Giftnotruf 0361 730730
ZAHNARZT
Plauen Stadt: 18 - 19 Uhr, Dr. Volkmar
Oehme, Hammerstr. 84, 03741 226165
APOTHEKEN
Plauen: 8 - 8 Uhr, Apotheke in Haselbrunn, Hans-Sachs-Straße 15,
03741 527238
ALLGEMEINMEDIZIN
Plauen Stadt und Landkreis
Vogtland: 14 - 7 Uhr, Bereitschaft,
über 116117, Sprechstunde: 15 - 18
Uhr, Bereitschaftspraxis über 116117
Elsterberg: 13 - 7 Uhr, Rufbereitschaft, 116117, 0365 412176
AUGENARZT
Plauen: 14 - 7 Uhr, nur nach telefonischer Vereinbarung,
DM Martina Pötzsch, Klingenthal,
037467 22197, 037467 22026
KINDERARZT
Plauen: 14 - 22 Uhr, Sprechstunde
19 - 22 Uhr, FÄ Ramune Kaiser-Mykolaitiene, Klosterstraße 7,
03741 3836555
Freitag, 31. Juli 2015
Schluss mit Chorarbeit:
Eckehard Rösler tritt ab
Neuntklässler
drehen
Film-Doku
25-jährige Partnerschaft
von Plauen und Siegen
PLAUEN — Neuntklässler aus Plauen
TIERARZT
Plauen: 16 - 6 Uhr, Großtiere,
TÄ Katharina Winkler, 0173 3738229
Plauen: 18 - 22 Uhr, Kleintiere, nur
nach telefonischer Vereinbarung,
Dr. Steffi Wilhelm, 0172 4441743,
03741 443223
Plauen Umland: 16 - 6 Uhr,
DVM Gerdhold Werner, 036645 22259
Auerbach: Kleintierklinik Vogtland,
Kaiserstraße 66, 03744 212471
BLUTSPENDE
Reuth: Schule, Bahnhofstraße,
16 - 19 Uhr
WIR GRATULIEREN
Pausa: Ruth Dietzsch 91 Jahre.
Oberreichenau: Elly Ranft 85 Jahre.
Kornbach: Harry Seifert 83 Jahre.
Pirk: Rudolf Röhn 89 Jahre.
Tobertitz: Wolfgang Lenk 79 Jahre.
Allen die besten Wünsche!
Eckehard Rösler verabschiedet sich als musikalischer Leiter der Singakademie. Heute ist offiziell sein letzter Arbeitstag im Verein.
FOTO: ELLEN LIEBNER
BLITZTIPPS
Heute: Plauen, Pausaer Straße,
Hammerstraße, Dresdner Straße;
Weischlitz, Thossener Straße und
Taltitzer Straße; Möschwitz, Hauptstraße; Lengenfeld, Am Kirchsteig.
Montag: Plauen, Obere Endestraße,
Reißiger Straße; Weischlitz, Taltitzer
Straße; Klingenthal, Auerbacher Straße, Falkensteiner Straße; Poppengrün, Oelsnitzer Straße;
Dienstag: Plauen, August-Bebel-Straße, Haselbrunner Straße.
Eckehard Rösler leitete
über 34 Jahre die Plauener
Singakademie. Heute
verabschiedet sich der
73-Jährige endgültig in
den Ruhestand. Doch es
gibt einen Nachfolger.
VON RENATE GÜNTHER
PLAUEN — Das Konzert mit dem briti-
schen Tenor Paul Potts und den Leipziger Philharmonikern war Eckehard Röslers letztes gemeinsames
Projekt mit der Plauener Singakademie. Er hatte den Chor über Monate
auf das Großereignis vorbereitet.
Die 75 Sängerinnen und Sänger
nutzten das Konzert, um ihren langjährigen musikalischen Leiter würdevoll zu verabschieden. Heute ist
der letzte offizielle Arbeitstag des
Generalmusikdirektors.
„Es ist die Zeit gekommen, aufzuhören“, sagt Rösler. „Eigentlich wollte ich mich langsam in die zweite
Reihe zurückziehen und bei Bedarf
hier und da noch Hilfestellung ge-
ben. Aber ich habe gespürt, dass diese Idee bei einigen Chorsängern
nicht auf Zustimmung gestoßen wäre. Also lasse ich es lieber sein.“
Rösler hatte immer eine gewisse
Vorstellung von Chorarbeit und
pflegte deshalb gern einen kritischen Ton. Das sei nicht unbedingt
bei jedem gut angekommen, weiß
er. „Mir hat beispielsweise nicht gefallen, dass von manchen Sängern
zusätzliche Proben abgelehnt wurden. Eine Chorprobe pro Woche –
mehr wollten sie nicht.“
Rösler war es immer wichtig,
möglichst viele Sänger auf der Bühne zu haben. Deshalb störte es ihn,
dass nie alle 75 Sänger zu den Proben kamen, dass oft 15 bis 20 fehlten. Das behinderte die kontinuierliche Arbeit. Für Rösler war die Qualität des Gesanges das Wichtigste, der
Chor habe jedoch die Vereinsarbeit
in den Mittelpunkt gestellt. „Diese
Differenz hat mich bestärkt, jetzt
aufzuhören“, so Rösler.
Vereinsvorsitzender Andreas Seidel sagt dennoch: „Wir haben uns im
Guten getrennt. Uns hat eben oft gestört, dass nur Röslers Wort galt. Was
er sagte, musste gemacht werden.
Trotzdem meine ich, dass es insge-
samt eine gute Zusammenarbeit
war.“
1972 hatte Rösler zunächst mit
13 Sängern begonnen, 1973 waren
es bereits 50. 1975 war die Sangesvereinigung bereits „Chor der Oberstufe’“ mit dem Prädikat sehr gut.
1981 bekam der Chor den Status
Singakademie zuerkannt. Wenn der
studierte Pianist und Dirigent Eckehard Rösler heute zurückblickt, fallen ihm große kulturelle Ereignisse
ein, die auch unter seiner Mitwirkung zustande gekommen waren.
Neben unzähligen Inszenierungen
des Musiktheaters gab es auch regelmäßige Konzerte, die die Singakademie allein oder mit Solisten des
Opernchores bestritt. „Bis 2007 gab
es jedes Jahr ein großes Chorkonzert. Danach stand nur noch das
Weihnachtskonzert auf dem Plan“,
resümiert er.
Inzwischen ist Eckehard Röslers
Nachfolge geregelt. Am 3. September 2015 wird Andreas Pabst zum
ersten Mal vor der Plauener Singakademie stehen. Der 35-jährige Dirigent, Pianist und Arrangeur ist gebürtiger Chemnitzer, lebt in Dresden und war bis jetzt Künstlerischer
Leiter der Singakademie Chemnitz.
gehen unter die Dokumentarfilmer:
Die Sächsischen Ausbildungs- und
Erprobungskanäle (SAEK) Plauen
führen im Auftrag der Stadtverwaltung mit der Plauener MontessoriOberschule ein Filmprojekt durch.
Mit den Schülern der Klasse 9 entsteht nach Angaben der SAEK eine
Doku über die 25-jährige Partnerschaft zwischen Plauen und Siegen.
So dokumentieren die Schüler
unter anderem, wie Siegen nach der
Wende den Aufbau einer demokratisch geprägten Stadtverwaltung in
Plauen unterstützt hat, teilen die
SAEK mit. Zudem kommen Menschen zu Wort, die die Partnerschaft
auf den Weg gebracht oder sich anderweitig darum verdient gemacht
haben – wie der ehemalige Plauener
Oberbürgermeister Rolf Magerkord
und der langjährige Geschäftsführer
der Wohnungsbaugesellschaft Plauen, Hellfried Unglaub. Auch Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer
kommt zu Wort. Verbunden werden
die Interviews durch Szenen, in
denen die Schüler als Schauspieler
vor der Kamera stehen. Der Film soll
bei den Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum uraufgeführt werden. (em)
VORTRAG
Projekt kämpft
gegen die Wüste
PLAUEN — Der Initiator des Projektes
„Früchte für Torodo“, Gilbert Kafando, wird heute, 19 Uhr, in Plauen im
Gemeindehaus Herz Jesu an der
Thomas-Mann-Straße 5 in Wort und
Bild über die ersten „Früchte“ berichten. Die Arbeiten hatten vor
mehr als vier Jahren begonnen. Das
Projekt engagiert sich gegen das Vordringen der Wüste in die Wohnsiedlungen in Burkina Faso. Der Vortrag
ist öffentlich. Spenden für das Projekt werden heute in der Veranstaltung entgegengenommen. (bju)
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Traueranzeigen
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VOGTLAND
Freitag, 31. Juli 2015
Freie Presse
11
DAS THEMA: ABSCHIED AUS DEM AMT
Landrat Tassilo Lenk verlässt die Arena
Der 67-jährige Adorfer und promovierte Tierarzt ist der erste und bisher einzige Landrat des Vogtlandkreises gewesen. 22 Jahre übte er die
politische Funktion aus. Jetzt geht er in den Ruhestand. Die „Freie Presse“ führte mit Lenk das letzte Interview als Landrat.
Dreimal direkt gewählt
Geboren in Limbach-Oberfrohna,
wuchs Tassilo Lenk im vogtländischen
Auerbach auf. Nach dem Abitur dort
studierte er bis 1972 an der Humboldt-Universität Berlin Veterinärmedizin. Lenk ist verheiratet und hat
zwei erwachsene Töchter. Seit 1979
ist er in Adorf zu Hause.
Seine Doktorarbeit schrieb der Tierarzt zum „Wundinfektionsgeschehen
in Bullenmastanlagen mit Einraumlaufställen und Betonspaltenböden
unter besonderer Berücksichtigung
einer prophylaktischen Schwanzamputation“.
2003: Der Vogtland-Kutscher mal nicht am Zügel – sondern bei einem Festumzug in Markneukirchen mit Gattin Christine.
Erstmals zum Landrat wurde Lenk
im März 1993 durch ein Votum des
Kreistages Oelsnitz, der ihn nach dem
Ausscheiden von Bernd Abele kommissarisch berief. Lenk arbeitete seit
1990 als Amtstierarzt der Oelsnitzer
Kreisverwaltung.
2008: Bei einer Theateraufführung
anlässlich „200 Jahre Grimms Märchen“ in seiner Lieblingsrolle.
Ein Amt, das Lenk nie antrat: 1994
wurde der Christdemokrat zum Landrat des Elstertalkreises gewählt, der
im Zuge der Kreisreform gebildet
werden sollte. Die Wahl wurde nach
einer Klage Reichenbachs gegen die
Reform für nichtig erklärt.
2003: An der Seite von RTL-Moderatorin Ulrike von der Groeben blühte
Lenk bei jeder Sportgala auf.
Mit Bildung des Vogtlandkreises
1996 wurde Lenk zu dessen ersten
und bisher einzigen Landrat gewählt.
2002 und 2008 bestätigten ihn die
Vogtländer – mit dem jeweils besten
Ergebnis aller sächsischen Landräte.
2002: Ungezählte Bänder durchschnitten: Mit Ex-Ministerpräsident Milbradt
und Alt-Bürgermeister Reiner Schneidenbach auf dem Klingenthaler Markt.
Wenn er will, kann Tassilo Lenk
(CDU) Sätze sagen, die keiner versteht. Als die „Freie Presse“ den
scheidenden Landrat bat, in der
Vogtland-Arena Bilanz seiner Amtszeit zu ziehen, blieben Rainer Räch
und Uwe Selbmann zum Glück davon verschont. Tassilo Lenk sprach
Klartext über....
Schon in seiner Zeit als Landrat des
Kreises Oelsnitz ist Tassilo Lenk ein
Meister großer Gesten gewesen...
FOTO: VOLKER DWORZSAK/ARCHIV
...deren Repertoire er heute aus dem
Effeff beherrscht – hier während des
Interviews, das im Schiedsrichterturm der Vogtland-Arena stattfand.
...seinen Abschied aus dem Amt.
Ich kann mit dem Thema gut umgehen. Ich sehe das ganz demütig und
gehe dankbar aus dieser Zeit heraus.
...seinen politischen Stil, der
nicht nur Anhänger fand.
Ich habe mich jedenfalls einer Diskussion nie verweigert und kein
Thema gescheut – klar, da bekommt
man auch mal etwas ab.
...den teurer und später fertig
werdenden Bau der neuen Verwaltungszentrale im ehemaligen
Kaufhaus Horten in Plauen.
Horten ist für sich gesehen richtig,
weil der Landkreis eine zentrale Verwaltung haben muss und für Plauen
ein bedeutsames Gebäude erhalten
wird. Wir bekommen trotz der Kostenentwicklung 546 Mitarbeiter in
hoher Effizienz dort zusammen. Ich
bleibe dabei, dass Horten zu den
kostengünstigsten Verwaltungsbauten in Sachsen gehört. Den Gegenbeweis hat bisher niemand angetreten.
...den Elsterradweg.
Seit 30 Jahren renne ich auf dem Ab-
2015: Landrat Tassilo Lenk schaut auf sein politisches Lebenswerk zurück. Die Vogtland-Arena ist „mein Baby“, beFOTOS: CHRISTIAN SCHUBERT (2), HARALD SULSKI (2), HELMUT SCHNEIDER, ECKHARD SOMMER
kennt er.
schnitt entlang, der für Radfahrer gesperrt bleiben soll. Meine Güte. Radfahren ist nichts anderes als landschaftlich orientiertes Bewegen. Der
Elsterradweg ist um einiges länger,
er muss kommen, er wird kommen.
...die Vogtland-Arena.
Das ist die Anlage mit der höchsten
internationalen Ausstrahlung für
das Vogtland und unstrittig auch
mein Baby. Da hängt man dran.
...den bewegendsten Moment
seiner Amtszeit.
Das war im Januar 2007, als der Anruf kam, dass der tschechische Skiverband seinen in Harrachov ausgefallenen Skisprung-Weltcup in Klingenthal austragen möchte. Was für
eine große Geste für die Schanze, die
immer deutsch-tschechisch gedacht
war. In zwölf Tagen organisierte der
VSC den Wettkampf, zu dem – an
einem Mittwochabend – 20.000
Menschen kamen.
....die größte Enttäuschung.
Wir standen vor dreieinhalb Jahren
nah davor, mit einem privaten Institut ein europäisches Herztransplantationszentrum nach Bad Elster zu
holen – vermittelt durch Bundesminister a. D. Wolfgang Clement, der
bei einem Wirtschaftstag in Bad Elster gewesen war und den ich gefragt
hatte, was er sich für den Wettiner
Hof vorstellen könnte. Alles war
weit gediehen und vorbereitet für
die 50-Millionen-Investition. Dass
die Pläne dann an Einsprüchen und
Widerständen aus dem Umfeld
sächsischer Kliniken und Krankenkassen scheiterten – daran habe ich
lange laboriert.
...sein Selbstverständnis als
Landrat.
Ich habe meine Aufgabe jeden Tag
so gesehen, dass ich zentral dafür
verantwortlich bin, dass es den Menschen im Vogtland besser geht. Das
war mein Motiv und eine unglaubliche Motivation.
...die Aufgabe, eine 1000-MannBehörde zu leiten.
Schwierig. Ich bin wenig an die Mitarbeiter rangekommen und habe
mich auf die Dezernenten verlassen.
Ihnen habe ich versucht mitzugeben, was mir wichtig war: Wir sind
Dienende. Wir müssen uns freuen,
wenn es den Menschen besser geht.
Ob es angekommen ist... (hebt beide
Hände).
...Freunde in der Politik.
Habe ich keine gehabt und keine
verloren. Freunde findet man nicht
in der Politik. Respekt ja, den empfinde ich vor vielen Leuten, aber das
ist etwas anderes.
...sein politisches Credo.
Um das Glück der Senioren musst
du dich nicht kümmern, wenn du
ihnen sagen kannst, dass für ihre
Enkel hier gesorgt ist. Wirtschaftsansiedlungen hatten deshalb immer
Priorität für mich.
...seine Pläne für den Ruhestand.
Ich habe zu tun. Zunächst bin ich
noch Präsident des Leichtathletikverbandes Sachsen. Dann habe ich
eine Liste für mich von Dingen, die
liegen geblieben sind. Allein wenn
ich die abarbeite, habe ich drei Jahre
zu tun. Wissenschaftlich vertiefen
möchte ich für mich ein hochaktuelles, aber unterschätztes Thema:
die Frage, was Präventionsmedizin
bewirkt – und was wir in unserer
Kurregion aus diesen Erkenntnissen
machen könnten. Und ich will mir
Freizeit gönnen und Freude schaffen, mit den Enkeln, durch Lesen,
Sport treiben, Musik hören. Es gab
für mich in den letzten Jahren zu
95 Prozent im Grunde kein privates
Leben. Ich muss mit Riesenrespekt
Danke sagen, dass meine Familie das
so mitgemacht hat.
...Memoiren.
Ich habe 60 Ordner mit Reden, die
ich gehalten habe und alle Terminbücher. Über lange Zeit habe ich zu
jedem Termin eine Notiz angefertigt. Ich nehme mir vor, einige Dinge
aufzuschreiben – für meine Familie.
...seinen Nachfolger.
Ich schätze Rolf Keil als bodenständigen, ruhigen Menschen. Er passt
in die Welt. Ich wünsche ihm, dass
er Kraft hat, die immer neuen Probleme, die in diesem Amt auftauchen,
zu meistern. Ihn erreicht jetzt die
volle Dimension dieser Aufgabe.
Unfehlbar: In keiner der 143 Kreistagssitzungen seiner Amtszeit hat der
Landrat gefehlt. Unter seiner Leitung
wurden 2460 Beschlüsse gefasst.
KOMMENTAR
Das Maß
der Dinge
VON UWE SELBMANN
[email protected]
M
isstrauisch, kritikempfindlich, machtbewusst –
so hat man Landrat Tassilo Lenk in den Jahren seiner Amtszeit auch erlebt. Zu Journalisten hatte er stets ein distanziertes Verhältnis – was durchaus auf Gegenseitigkeit beruhte. Heute ist es an der Zeit
festzuhalten: Er war der bisher beste
Mann in dieser Funktion. Noch gibt
es dafür keinen Vergleich. Aber er
hat zweifellos viel erreicht und
noch mehr von sich und anderen
verlangt – mitunter ohne Rücksicht
auf Kosten und Verluste. Dreimal
wählten ihn die Vogtländer mit dem
besten Ergebnis aller Landräte Sachsens. Sollten ihm nach seiner Amtszeit von Kreisräten Fehler vorgehalten werden, muss man wissen, dass
diese auch ihr Versagen waren: Was
Lenk wollte, fand stets breite oder
stillschweigende Billigung. Den
Spielraum wird kein Nachfolger
mehr haben. Und sich trotzdem am
Vorgänger messen lassen müssen.
Was Sie dem Landrat noch sagen wollten (aber bisher nicht zu sagen wagten)
Sören Voigt, CDU-Vorsitzender
Vogtland: Mich hat immer seine
rhetorische Fähigkeit beeindruckt,
mit der er seine Meinung vertreten
und Interpretationsspielraum gelassen hat. Als Alpha-Tier hat er sich
bezeichnet, dessen Schwäche Teamspiel ist. Enge Weggefährten bedauerten das, andere schätzten es.
Dieter Kießling, CDU-Fraktionschef im Kreistag: Ich schätze am
Landrat sein Charisma und seine
ausdrucksstarke Rhetorik. Ich wünsche ihm, dass er im Rückblick auf
seine Tätigkeit und das Geleistete erkennt, dass gute Berater diejenigen
sind, die ihm in der Sache kritisch
und ehrlich gegenüber standen.
Lutz Kätzel, SPD-Fraktionschef
im Kreistag: Meist war der Landrat
ein scharfer Hund. Oft war er ein
sturer Hund. Selten war er ein
Schweinehund. Nie war er ein fauler
Hund. Für die Katz’ waren 22 Jahre
Landrat mit Dr. Lenk nicht. Aber
aufpassen musste man bei ihm
immer wie ein Luchs.
Cornelia Panzert, Kommunalamtsleiterin der Kreisverwaltung: Für
mich war seine Arbeitsintensität
und Effektivität bewundernswert.
Manche Unterschrift unter belastende Bescheide mussten wir uns erkämpfen, denn sein Anliegen war
es, durch Überzeugung auf die
„kommunale Familie“ einzuwirken.
„Respekt
hatte ich
immer“
Alexander Ziron, Geschäftsführer
VSC Klingenthal: Wir sind oft aneinandergeraten, weil wir zwei Sturköpfe sind, die keinen Zentimeter
zurückgehen können. Dabei hatten
wir durchaus die gleichen Ziele – er
aber eben noch das Politische zu beachten. Das ist mir erst spät bewusst
geworden. Respekt hatte ich immer.
FOTO: H. SULSKI/ARCHIV
„Manche Unterschrift mussten
wir erkämpfen“
FOTO: G.BRAND/ARCHIV
„Meist war er
ein scharfer
Hund“
FOTO: H. SULSKI/ARCHIV
„Gute Berater
sind in der
Sache kritisch“
FOTO: H. SULSKI/ARCHIV
„Danke
für eine
lehrreiche Zeit“
FOTO: F.MARTIN/ARCHIV
FOTO: CDU VOGTLAND
UMFRAGE: Langjährige Weggefährten und Mitarbeiter von Tassilo Lenk über den Menschen, den sie als Chef und Vorgesetzten erlebt haben
„Geduldsfaden
wirkt
erst jetzt“
Kerstin Büttner, Sprecherin der
Kreisverwaltung: Nach der Wahl
2002 hat der Bürobereich dem Chef
einen „Geduldsfaden“ geschenkt. Er
hing in seinem Arbeitszimmer, aber
die Wirkung tritt erst jetzt ein. Ich
wünsche ihm für den Ruhestand,
sich aufs Leben einzulassen und zu
genießen, wie wunderbar Familie ist.
12 Freie Presse
VORSCHAU
WOHIN
Freitag, 31. Juli 2015
Ab heute ruft für drei Tage der Berg
ab 14 Uhr im Festzelt. Eberhard
Horner moderiert und präsentier,
volkstümliche Blasmusik. Ab 20
Uhr gibt es eine Bergfestparty mit
der Band Borderline. Der Sonntag
beginnt ab 10 Uhr mit einem Frühschoppen auf dem Bergfestplatz. Dazu hat sich der Obervogtländische
Modellsportclub aus Wernitzgrün
mit Vorführungen seiner Flieger angesagt.
Das Bergfest in Markneukirchen ist eines der größten Volksfeste im Vogtland.
Zur 45. Auflage gibt es
Meisterschaften, viel Musik und einen Festumzug.
Seit 23 Jahren bereichert
ein Öko- und Bauernmarkt das Programm.
Maskottchen Mylie begrüßt am Wochenende alle zum Freibad-Jubiläum in Mylau.
FOTO: GERD BETKA
VON GABRIELE SKROBANSKI
MARKNEUKIRCHEN — Heute
JUBILÄUM
Mylau feiert
120 Jahre Freibad
MYLAU — 120 Jahre Mylauer Freibad sind am Wochenende Anlass
zum Feiern. Maskottchen Mylie
begrüßt dazu Alt und Jung im 1895
eingeweihten Bad, das idyllisch am
Göltzschtal-Wanderweg liegt.
Kerstin Platzer und der Freibadförderverein haben ein buntes Programm auf die Beine gestellt. Rund
geht es im Wasser, auf der Wiese
und auf der Rollbahn. Am Samstagnachmittag locken Tombola,
Segway Parcours und Kinderschminken. Die Netzschkauer
Wasserballer präsentieren sich,
ebenso die Kita „Mischka“ . Um 16
Uhr ruft eine Modenschau, um 17
Uhr ein Gaudi-Turmspringen.
Dustlane aus Gera/Erfurt und die
New Cheyenne Band aus Chemnitz spielen am Abend. Ein Lampionumzug mit der FFW Mylau ist
ebenso geplant wie eine faszinierende Lasershow. Der Familientag
am Sonntag startet um 10 Uhr mit
einem Frühschoppen und den
Netzschkauer Musikanten. Um 11
Uhr beginnt das MenschenkickerTurnier. Nach der Neptuntaufe um
13 Uhr gibt’s Schnuppertauchen
und Judo-Vorführungen. Um 15.30
Uhr gibt es im Festzelt eine Versteigerung. (gb)
DER EINTRITT zum Badfest kostet 2 Euro
für Kinder bis 14 Jahre und 3 Euro für Erwachsene. Dauer- und Familienkarten haben am Festwochenende keine Gültigkeit.
BÜHNE
Falkenstein: Bürgersaal im Rathaus,
Willy-Rudert-Platz 1, Kabarett Die Radieschen:
Normal Null, im Rahmen des 1. Falkensteiner
Musik- und Kleinkunstsommers, 19 Uhr
MUSIK
Auerbach/V: Göltzschtalgalerie Nicolaikirche, Alte Rodewischer Straße 2, Festival
Mitte Europa, Die Zauberflöte - Meisterklasse
für Gesang mit Manfred Schmidt, Tobias Krampen und Thomas Thomaschke, 19.30 Uhr
Bad Elster: Kunstwandelhalle, Badstr. 6,
Der große Heinz Erhardt-Abend, heitere Hommage mit Musik mit Hanno Loyda, Oranienburg, im Rahmen des 20. Chursächsischen
Sommers, 19.30 Uhr, 037437 53900
Abend
startet auf dem Oberen Berg in
Markneukirchen das Bergfest. Für
drei Tage hat der Erste Traditionsverein Markneukirchen/Berg ein abwechslungsreiches Programm angekündigt. „Freie Presse“ nennt einige
der Eckdaten.
Band-Contest: Mit dem Wettbewerb, der zum zweiten Mal stattfindet, wird heute Abend, 20 Uhr, das
Fest auf dem Oberen Berg eröffnet.
Mit dabei sind sechs Gruppen: Scream for Blood aus Klingenthal, Back
to Rock Bottom aus Ellefeld, Phoenix aus Falkenstein, Sprühjehagdes
aus Adorf, Station 23 aus Plauen und
Duralane aus Markneukirchen. Eintritt: 4 Euro, ab 21 Uhr 5 Euro.
Zum Bergfest in Markneukirchen ist der Festumzug, hier ein Foto von 2014, der Höhepunkt. Er wird von Vereinen der
Stadt und aus den Ortsteilen gestaltet.
FOTO: ECKHARD SOMMER/ARCHIV
Musik: Vom Kaffeetrinken bis zum
Dämmerschoppen,
von
Ernst
Mosch bis Slavko Avsenik, heißt es
Naturmarkt: Beim 23. Öko- und
Bauernmarkt des Landschaftspflegeverbandes Oberes Vogtland sind
am Samstag von 8 bis 16 Uhr mehr
als 60 Direktvermarkter und traditionelle Handwerker dabei. Das Angebot reicht von Hofkäsereien, Obst
und Gemüse bis zu frischer Naturkost. Außerdem gibt es Pilze aus
ökologischem Anbau. Kulinarisch
werden Straußenschinken, Pilzpuffer, eingelegter Ziegenkäse und
noch vieles mehr angeboten. Besucher können einem Schnitzer,
Schmied und Korbmacher über die
Schulter schauen. Um 11 und 13
Uhr gibt es Märchen für Kinder. Um
14 Uhr erfolgt die Preisverleihung
des Internationalen Holzbildhauersymposiums Flur 2015.
Pferde und Holz: Der 14. PferdeHolzrückwettbewerb beginnt am
Samstag, 9 Uhr. Das Rücken von
Baumstämmen über einen Parcours
mit Hindernissen auf Zeit – diese
Aufgabe müssen die Teilnehmer bewältigen. Gleich daneben wird zum
Berger Pferdemarkt eingeladen.
Zug-, Arbeits- und Reitpferde können gemustert, probiert und per
Handschlag erworben werden. Die
8. vogtländische Holzknecht-Meisterschaft mit Stammweitwurf, Sägen, Stapeln, Spalten steht im Anschluss an den Rückwettbewerb an.
MUSIKALISCHE LESUNG
UNTERHALTUNG
OPENAIR
KONZERT
AUSSTELLUNG
Schauspieler
tritt mit Band auf
Bad Brambach
feiert Lampionfest
Konzert mit den
Olympics in Pausa
Orgelsommer
in Elsterberg
Keramik vom
Barock bis heute
PLAUEN — Zur musikalischen Lesung
BAD BRAMBACH — Zum Lampionfest
PAUSA — Die Gruppe Olympics aus
laden der Plauener Schauspieler Jörg
Simmat und die Plauener Band
„Nett so laut“ morgen in den idyllischen Garten der Weberhäuser an
der Bleichstraße ein. Was genau
wird geboten? Vertonte und gelesene Texte, gemixt mit ausgewählter
Musik, wobei hier der Bandname
Programm ist. Die Veranstaltung
startet um 20 Uhr. Der Eintritt kostet 10 Euro. (sasch)
wird morgen ab 14 Uhr rund um
den See an der Festhalle in Bad
Brambach
eingeladen.
Neben
Kinderangeboten im Kurpark und
einem Gaudi-Badewannenrennen
auf dem Teich werden die Original
Thüringer Bergspatzen sowie die
Blaskapelle Junges Egerland für
Stimmung sorgen. Zum Abschluss
spielt die Band Simultan und es gibt
ein großes Feuerwerk. (gsi)
Plauen ist morgen zu Gast im Malzhof des Heimatecks neben dem Pausaer Rathaus. Ab 18 Uhr kommen
Freunde und Fans der Musik der
1960er und 1970er Jahre auf ihre
Kosten. Titel wie „Proud Mary“,
„Mississippi“ oder „It Never Rains in
California“ sind nur einige der Hits,
die zu hören sein werden. Das historische Ambiente des Heimatecks
lädt auch zum Tanzen ein. (bju)
ELSTERBERG — „Orgel zu zweit“ – so
heißt es am Sonntag in der Laurentiuskirche Elsterberg. Solveig Weigel
und Christopher Lichtenstein aus
Herzberg/Elster spielen an diesem
Abend für die Besucher vierhändig.
Es ist ein Konzert in der traditionellen Reihe „Orgelsommer“. Diese
wird von der Laurentius-Kirchgemeinde Elsterberg organisiert. Das
Orgelkonzert beginnt am Sonntag
um 19 Uhr. (bju)
SELB — Eine Sonderausstellung unter dem Titel „Europäische Lebensart – Keramik vom Barock bis heute“
wird heute, 18 Uhr, im Porzellanikon Selb eröffnet. Dieses von der
EU geförderte Projekt, an dem
24 Partner aus elf Ländern beteiligt
sind, ist ein besonderes Highlight im
Ausstellungsprogramm der Einrichtung. Bis zum 15. November besteht
Gelegenheit, die Schau zu besichtigen. (bju)
Auerbach/V: Awo Jugendzentrum High life, Eisenbahnstraße 49, HL kulinarisch: Burger
vom Grill, 15 Uhr; Coffeelounge, 15-17 Uhr
Jugendhaus City-Treff, Breitscheidstr. 33,
Futtertreff: Wunschessen, 17-19 Uhr,
03744 308686
Schülerfreizeitzentrum, A.-Schubert-Str. 19,
Kreativnachmittag: Häkelblumen, 10-17 Uhr
Herlasgrün: Fahrbibliothek, Gemeinde
Bauhof, 10-10.45 Uhr
Klingenthal: Tierpark, Amtsberg 22,
10-18 Uhr, 037467 22397
Mühlleithen: Sommerrodelbahn, Rodeln,
bei trockenem Wetter, 13-17 Uhr
Oelsnitz: Jugendzentrum „Halle“, Alte Reichenbacher Straße 27, Offener Treff/Breitensportangebot, 15.30-19 Uhr
Kinderzentrum „Goldene Sonne“, RudolfBreitscheid-Platz 1, Offener Treff, 13-18 Uhr
Rodewisch: Kinder- und Jugendfreizeittreff, Busbahnhof 3, Offener Treff, 14-20 Uhr;
Rommé-Runde mit Aufschreiben, 15 Uhr,
03744 48426
Thoßfell: Fahrbibliothek, Grundschule,
11.30-12.30 Uhr
Kaffeemühlen im Lauf der Zeit; Fachwerkmodelle, 14 Konstruktionsmodelle; Arbeits- und
Lebensweise der Landbevölkerung und Schaumagazin Eiserne Öfen, 10-17 Uhr, 037422 2136
Limbach: Goldmuseum und Naturalienkabinett Buchwald, Wiesenweg 1 a, Naturgoldfunde aus der Göltzsch, sowie mineralogische,
naturkundliche und kulturgeschichtliche Exponate, 13-18 Uhr, 0174 3887498
Markneukirchen: Framus Museum,
Adorfer Straße 25, 200 Instrumente, Produktion der Framus-Werke von 1946 bis Ende der
70er-Jahre, 10-17 Uhr
Historisches Sägewerk, Trobitzschen 14,
Historische Kataloge vogtländischer Musikinstrumentenhersteller und -händler,
10-16 Uhr
Hüttels Musikwerkausstellung Wohlhausen, Hauptstraße 10, Mechanische Musikinstrumente, 9.30-16 Uhr
Musikinstrumentenmuseum, Bienengarten 2, Geschichte des Instrumentenbaus,
10-17 Uhr
Mehltheuer: Kleinstes Musikinstrumenten-Museum, Hohe Straße 9, 1500 Raritäten
inklusive 350 historischer Musikinstrumente,
9-12 Uhr, 037431 4159
Morgenröthe-Rautenkranz: Raumfahrtmuseum, Bahnhofstraße 4, Deutsche Raumfahrtausstellung, 10-17 Uhr, 037465 2538
Oelsnitz: Historisches Archiv des Vogtlandkreises, Schloss Voigtsberg, Schlossstraße 32, Das Durchschleusungslager, Oelsnitz
1945 bis 1951, 9-12 Uhr
Schloss Voigtsberg, Schlossstraße 32, Tizian,
Cranach und der Heilige Georg - Die Altmeister
auf dem Schloss; Mineraliengewölbe Oelsnitz,
vogtländische Mineralien, vogtländischer Bergbau und deren Geschichte; Illusorium, Dauerausstellung zum Lebenswerk von Buchillustratorin Regine Heinecke, 11-17 Uhr; Vernissage:
Hautnah & Hochmodisch - 150 Jahre Miederwarenproduktion, 17.30 Uhr
Zoephelsches Haus, Grabenstraße 31, Heute
schon gelacht, Karikaturen von Christine Kraus,
Helmbrechts, 9-16 Uhr
Reichenbach: Neuberin-Museum, Johannisplatz 3, Der Maler Günter Horlbeck - Die
Schenkung, Bilder - entstanden zwischen 1971
und 1997, 10-16 Uhr, 03765 21131
Schneckenstein: Vogtländisch-böhmisches Mineralienzentrum, Zum Schneckenstein 44, Mineralien und Gesteine, 10-17 Uhr
SONSTIGES
A N ZE I G E
PARTY
Plauen: Alte Kaffeerösterei, Hans-SachsStraße 49, Rampa Zampa-Open Air, 20 Uhr
The Ranch, Eugen-Fritsch-Str. 7, Andy Frasco &
the U. N., Rock ’n’ Soul und Party Blues, 22 Uhr
KINDER UND FAMILIE
Plauen: Falknerei Herrmann, Pfaffengutstraße 4, Flugvorführung, 15 Uhr
Jugendzentrum Oase, Dr.-Karl-Gelbke-Str. 1,
Teeniebereich, offener Treff/Schmuck-Workshop, 14.30-19 Uhr; Oase-Keller, offener Treff,
15-22 Uhr
Kinder- und Jugendhaus eSeF, Seminarstraße 4, Kinderzentrum, offener Treff/Ferienquiz,
13-19 Uhr; Jugendzentrum, offener Treff mit Kochen eines Wunschessens, 14-21 Uhr
Stadt-Galerie, Postplatz 1, Ferienaktion „Kleine Ritter, große Abenteuer“, Erkunden einer
Ritterburg, Bastelstraße, 10-17 Uhr
Adorf/V.: Klein Vogtland - Botanischer
Garten, Waldbadstraße 7, Sehenswürdigkeiten
nachgebaut, Miniaturschauanlage und Botanischer Garten, 10-18 Uhr
Der Festumzug: Der Umzug wird
sich am Sonntag ab 13.30 Uhr auf
dem Stellplatz gegenüber dem Festplatz formieren und soll sich ab 14
Uhr über den Oberen Berg in Bewegung zu setzen. Landwirtschaft im
Vogtland, vom Pferdegespann über
die Ostblocktechnik bis hin zum
Hightech-Landwirtschaftsgerät, lautet das Thema des Festumzugs. Dazu
wird es Vorführungen der Geräte auf
dem Festgelände geben. Angeführt
wird der Festumzug in diesem Jahr
von der Stadtkapelle Oelsnitz. Auch
etliche Kutschen und Landwirtschaftsgeräte, gezogen von Pferden,
sind zu sehen. Nach dem Umzug
wird die Stadtkapelle Oelsnitz unter
dem Motto „Hier spielt die Musik“
für Unterhaltung sorgen.
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AUSSTELLUNGEN
Plauen: Erich-Ohser-Haus - Galerie
e.o.plauen und Archiv, Nobelstraße 7, Zukunftsvision & Gegenwartssinn, Ausstellung
zum Schaffen des bekannten Plauener Zeichners Erich Ohser (freier Eintritt), 13-17 Uhr
Galerie im Malzhaus, Alter Teich 7 - 9, Not
dark yet - Nicolas Wouters (Belgien), Comics
und grafische Novellen, 13-18 Uhr, 03741 15320
Vogtlandmuseum, Nobelstr. 9-13, Napoleonzimmer/vogtl. Malerei (freier Eintritt), 13-17 Uhr
Adorf: Klein Vogtland - Botanischer Garten, Waldbadstr. 7, Bekannte und berühmte
Vogtländer, Informationstafeln, 10-18 Uhr
Perlmuttermuseum, Freiberger Tor, Stadtgeschichte/Perlmutter, Lebensweise der Flussperlmuschel, Perlenfischerei im Vogtland und
Perlmutterwarenherstellung, 9-12, 13-17 Uhr
Auerbach: Museum, Schlossstraße 11, Dauerausstellung Flucht, Vertreibung, Neubeginn,
sowie zur Stadtgeschichte; Sonderausstellung:
Als Ostern noch eingeschult wurde ..., sowie
kleine Sonderschau kunstvoll verzierter Ostereier; Geschichte der Auerbacher Straßennamen Teil II, 13-17.30 Uhr, 03744 835513
Bad Brambach: Schloss Schönberg,
Schlossplatz 1, Panorama - Provence im Festsaal Bilder von Frank H. Zaumzeil; „Schmuck
und Malerei“ von Michael Franke, 14-18 Uhr
Bad Elster: Kunstwandelhalle, Badstr. 6,
Tanz des Lebens, Malerei, Grafik, Fotografie &
Intermediales von inesj.plauen, 14-17 Uhr,
037437 53900
Erlbach: Obervogtländisches Dorfmuseum, Lindenplatz 15, Bogenmacher und Geigenfertigung, Eintritt frei, 14-16 Uhr
Eubabrunn: Freilichtmuseum, Waldstr. 2 A,
Arbeits- und Lebensweise der Landbevölkerung, 10-17 Uhr
Landwüst: Freilichtmuseum, Rohrbacher
Straße 4, Frisch gemahlen! -
Verkehr: Am Samstag und Sonntag
gibt es eine Änderung der Verkehrsführung zum Oberen Berg in Markneukirchen. Zum Festplatz geht es
über die Kreisstraße aus Richtung
Wernitzgrün als Einbahnstraße.
Stadteinwärts über die Zimmerloh
als Einbahnstraße.
» www.bergfest-markneukirchen.de
Plauen: Siedlerverein Plauen-Sorga, Weißdornweg 21, Sommerfest, Eröffnung mit dem
Siedlerchor, 19 Uhr; Jugendschalmeienorchester, anschließend Lampionumzug, 20-21 Uhr
Grünbach: Festgelände an der Turnhalle,
Rathausstraße, Kirmes, Seniorennachmittag,
16 Uhr; Eröffnungsparty mit M.S.Te, 20 Uhr
Kinderspielhaus und -fahrschule, Siehdichfürer Straße 2 a, Start Kirmesumzug der Vereine, danach Fassanstich, 18 Uhr, 03745 751650
Markneukirchen: Festwiese Oberer Berg,
Bergfest: de wois of neikirng 2.0, Band Contest
mit 5 Bands, 21 Uhr
Zwota: Kirchstraße/Schulplatz, Zwoticher
Körbe, Eröffnung mit dem Theaterdorf Zwota
und dem Stück Dr unerwartete Körbebesuch,
19 Uhr; großer Lampionumzug mit Musik und
anschließendem Lagerfeuer sowie Tanz im
Festzelt mit MRB-live, 20 Uhr
Plauen: Katholisches Gemeindehaus Herz
Jesu, Thomas-Mann-Straße 5, Vortrag über
das Projekt „Früchte für Torodo“, Kampagne
gegen das Vordringen der Wüste in die Wohnsiedlungen in Burkina Faso, Referent: Initiator
Dr. Gilbert Kafando, 19 Uhr
Adorf: Begegnungsstätte, Schillerstr. 23,
Kräutervortrag, 14-15.30 Uhr
Auerbach: Unterhalb Schlossturm, Internationaler Biathlon-Team-Wettbewerb sowie
Après Ski Party mit Da Gaudibu, 18 Uhr
Bad Brambach: Therapie-/Wohlfühlzentrum, Badstr. 47, Gef. Wanderung zum Schloss
Schönberg mit Schlossführung, 13.30 Uhr
Eubabrunn: Riedelhof, Zur Waldschänke 2,
Holzbildhauersymposium, Künstlern bei der
Arbeit über die Schulter schauen, 10 Uhr
Markneukirchen: Bistro Service Center
Stark, Gewerbepark 3, Skat-Abend, 19 Uhr
Oelsnitz: Spartenheim, Stephanstraße,
Preisskat, 19 Uhr
Schöneck: Bikewelt, Skihang, Vogtland Bike
Endurorace, Firmen-Teamrace, 19 Uhr
KINO
FREIBÄDER
Plauen: Capitol Filmtheater, Bahnhofstr. 33,
03741 1469050; Ant-Man, ab 12 J, 14, 17 Uhr;
Ant-Man 3D, ab 12 J, 17, 20, 22.45 Uhr; Insidious:
Chapter 3, ab 16 J, 23 Uhr; Jurassic World, ab
12 J, 20 Uhr; Kartoffelsalat, ab 12 J, 14.15,
17.15 Uhr; Magic Mike XXL, ab 12 J, 17, 20,
22.45 Uhr; Margos Spuren, ab 6 J, 17, 20.15 Uhr;
Minions, 14.30 Uhr; Minions 3D, 14.30, 17.15,
20.15, 22.45 Uhr; Ooops! Die Arche ist weg...,
14.30, 17 Uhr; Ostwind 2, 14.15 Uhr; Pixels 3D,
ab 6 J, 14, 17, 20.15, 22.45 Uhr; Rico, Oskar und
das Herzgebreche, 14.30 Uhr; Ted 2, ab 12 J,
22.45 Uhr; Terminator: Genisys 3D, ab 12 J, 20,
22.45 Uhr; Unknown User, ab 12 J, 20.15, 23 Uhr
Auerbach: Rekordlichtspiele, Göltzschtalstr. 35, 03744 217272; Ant-Man, ab 12 J, 17.30,
20 Uhr; Minions 3D, 17.30, 20 Uhr; Pixels 3D,
ab 6 J, 17.30, 20 Uhr
Markneukirchen: Harmonie-Lichtspiele,
Erlbacher Str. 4, 037422 2637; Minions, 20 Uhr
Plauen: Nach dem Stadion 80, 8-20 Uhr; B.Roth-Str. 42, 8-20 Uhr; Adorf: Waldbadstr. 5,
10-19 Uhr; Auerbach: Brunn, Badstr. 1 a, 920 Uhr; Bad Brambach: Forststr., 10-18 Uhr;
Elsterberg: Tremnitzgrund, 10-20 Uhr; Klingenthal: Dürrenbachstr., 10-19 Uhr; Kottengrün: Badstr., 10-19 Uhr; Lengenfeld:
Waldkirchener Weg 11, 10-19 Uhr; Markneukirchen: Am Schwimmbad 1, 10-19 Uhr; Mylau: Lengenfelder Str., 10-19 Uhr; Netzschkau: Plauener Str., 10-19 Uhr; Neumark:
Badsteig 5, 11-19 Uhr; Oelsnitz: An der Elster
15, 9-20 Uhr; Pausa: Am Butterberg 10, 920 Uhr; Rebesgrün: Siedlerweg 19, 9-20 Uhr;
Reichenbach: Badstr., 10-19 Uhr; Reumtengrün: Hauptstr. 1, 9-20 Uhr; Rodau:
Leubnitzer Str. 3, 10-20 Uhr; Tirpersdorf:
Mühlstr., 10-20.30 Uhr; Treuen: Alte Auerbacher Str. 1, 9-20 Uhr; Wildenau: Obercrinitzer
Str. 11, 10-20 Uhr
FESTE
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Freitag, 31. Juli 2015
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Das Gebäude steht an der Scharnhorststraße.
Auflösung Fotorätsel 1007:
Das Haus mit dem eigenartigen Turm steht an der
Scharnhorststraße.
VON KLAUS TANNEBERGER
PLAUEN — Geht man von der Stra-
ßenbahn-Endhaltestelle Neundorf
die Mommsenstraße aufwärts, sieht
man schon von Weitem einen für
das Vogtland untypischen Turm auf
einer Jugendstil-Villa. An der Ecke
Scharnhorst-/Mommsenstraße wurde Anfang des 20. Jahrhunderts dieses Haus gebaut, das inzwischen unter Denkmalschutz steht. Etliche
Wohngebäude in dieser Gegend haben ebenfalls Türme und weisen
wieder andere Besonderheiten auf.
Damals um die Jahrhundertwende
war es beliebt geworden, dass Architekten und Bauherren ihre Bauten
mit Türmen und Dachreitern verzierten. Viele der Häuser sind dort
nach dem Bau der Kaserne 1900/03
als Offiziershäuser errichtet worden.
Die Mommsenstraße erhielt ihren Namen zu Ehren des Historikers
und Juristen Theodor Mommsen
(1817 bis 1903). Wegen seiner Beteiligung an der Revolution 1848/49
verlor er seine Professur. Die Straße
verläuft vom Rosa-Luxemburg-Platz
zur Zwoschwitzer Straße und kreuzt
sich mit der Scharnhorststraße, die
in DDR-Zeiten Antifa-Straße hieß.
Die Rückbenennung erfolgte im Jahre 1992.
Gerhard Johann David von
Scharnhorst (1755 bis 1813) war ein
preußischer General. Er gilt als Reformator des preußischen Heeres in
der Zeit der Befreiungskriege. Laut
Meyers Großem Handlexikon
(1997) „war er der Schöpfer des preußischen Volksheeres“. Auch in der
DDR wurde er geehrt, der Scharnhorst-Orden war die höchste militärische Auszeichnung der Volksarmee. Eine Gedenkmünze mit seinem Antlitz kam 1980 zu seinem
225. Geburtstag heraus. In Berlin,
Unter den Linden gegenüber der
Neuen Wache, steht Scharnhorst in
Stein gehauen auf einem Sockel als
Denkmal. Der Straßenzug mit seinem Namen verläuft in Plauen von
der Schmincke- zur Neundorfer
Straße.
BERGSTEIGER Reinhold Messner hat vergangene Woche laut Internet sein sechstes
Museum eröffnet. Es befindet sich auf dem
Gipfel des Kronplatzes in 2275 Meter Höhe.
Auch darüber wird er am 29. November erzählen, wenn er zu Gast in der Plauener Festhalle ist und seine Biografie als Buch vorstellt.
Zwei Freikarten zu dieser Begegnung haben
wir unter den richtigen Rätsel-Einsendungen
verlost. Gewonnen hat Birgit Kietz aus Plauen.
Siedler lassen es
drei Tage krachen
Getanzt wird laut Plakat
am Wochenende bis zum
Umfallen. In „dor Sorch“
treffen sich von heute bis
Sonntag wieder hunderte
Plauener zum Siedlerfest.
VON KARSTEN REPERT
PLAUEN — „Zum Sommerfest gilt: In
Sorga triffst du quasi alle“, meint Andreas Kiesewetter. Der Kranfahrer
findet „das familiär-freundliche Klima während dieser drei Tage genial.“
Er wohnt in der Südvorstadt und
wird an diesem Wochenende in Sorga mitfeiern. Rund 100 Helfer haben
das dreitägige Siedlerfest vorbereitet. Heute, 19 Uhr, wird der Siedlerchor traditionell das Festgeschehen
eröffnen. Ab 20 Uhr spielt das Jugendschalmeienorchester, anschließend startet der Lampionumzug.
Wer mit der Straßenbahn bis zur
Endhaltestelle Reusa fährt, der kann
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durch die wunderschöne Eigenheimsiedlung pilgern. Die „Bud‘“, so
nennen die Sorgaer Siedler ihre
Gaststätte, die gilt übrigens als kulinarischer Geheimtipp. Mit dabei
sind beim Siedlerfest traditionell
auch die „Spukteufel“. Die vermutlich einzige Kapelle, in der neun
Schwerbehinderte Musik machen,
feiert in diesem Jahr ihren 20. Geburtstag. Ihr Auftritt findet am
Sonntag zwischen 14 und 18 Uhr
statt.
Ein großes Kinderfest geht morgen von 14 bis 17 Uhr über die Bühne und steht in diesem Jahr unter
dem Motto „Andere Länder – andere
Sitten“. Zudem treten zwischen 14
und 18.30 Uhr auch die Straßberger
Musikanten auf. Um 19 Uhr beginnt
die Kinderdisko. Auch am Sonntagnachmittag werden die Kinder beim
Basteln und Ballonsteigen auf ihre
Kosten kommen. „Am besten, die
Besucher schauen selbst“, meint
Gerhard Bauer. Er ist seit 1999 der
Chef vom Siedlerverein Plauen-Sorga und mit 71 Jahren noch fit wie ein
Turnschuh. » www.sv-plauen-sorga.de
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schmucke
Jugendstil-Villa
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14 Freie Presse
NACHRICHT
KONZERT
Sommerliche
Orgelmusik
JOCKETA — Die Kirchgemeinde Jo-
cketa und der Förderverein Pro musica trinitatis laden für morgen,
18.30 Uhr zur nächsten Sommerlichen Orgelmusik in die Dreifaltigkeitskirche Jocketa ein. Freunde des
Gesangs und der renommierten
Sopranistin Simone Ditt werden
sich an diesem Abend besonders
freuen. Ditt singt, begleitet durch
Rolf Seidel und Johannes Binner an
der Violine, Werke von Mozart, Händel, Franck, Telemann und Spohr.
Der Eintritt ist frei. (bju)
KALENDERBLATT
Vor 10 Jahren
MUSEUM WIRD PRIVAT — Die Stadt
Schöneck hat ihr Heimatmuseum
an der Bahnhofstraße an eine private Betreiberin abgegeben. Die sichert
die Öffnung des Hauses.
PLAUENER ZEITUNG
Freitag, 31. Juli 2015
Frischer Wind für Industriemuseum?
Die Idee spukt seit Jahren
durch die Mitgliederköpfe
vom Elsterberger Heimatverein. Der neue Bürgermeister könnte nun auch
neuen Schwung für ein Industriemuseum in der alten Turnhalle bedeuten.
VON ELSA MIDDEKE
ELSTERBERG — Schätze aus der Glanz-
zeit der Enka, historische Webstühle
und ein Original-Küchenherd der
Firma Damisch – das alles und noch
mehr lagert unter Staub und Spinnweben in der alten Turnhalle hinter
der Ruine in Elsterberg. Noch. Denn
geht es nach den Plänen des Vogtländischen Heimatvereins Elsterberg,
soll aus dem über 120 Jahre alten
Turnsaal ein Industriemuseum mit
Perlen aus der Region werden.
Vor 50 Jahren
SCHAU IM SCHAUFENSTER — Ein Mode-Geschäft der Staatlichen Handelsorganisation (HO) an der Krausenstraße in Plauen macht mit einer
ungewöhnlichen Aktion auf sich
aufmerksam: Täglich um 15.30 Uhr
veranstalten die Mitarbeiter in ihrem Schaufenster eine Modenschau.
„Wenn wir das
noch hinkriegen,
wär alles rund hier
oben.“
Vor 100 Jahren
Karsten Zeller Vogtländischer Heimatverein Elsterberg
POLIZEISTUNDE BESCHLOSSEN — Die
städtischen Kollegien zu Auerbach
haben eine Polizeistunde beschlossen. Die gilt auch für geschlossene
Gesellschaften und Vereine. (pa)
„Wir können die Halle aber nur mithilfe der Stadtverwaltung und über
Fördergelder herrichten“, sagt Kar-
Von außen wirkt das Gebäude kleiner, als es ist. Denn von innen ist der langsam verfallende Turnsaal hinter der Elsterberger Ruine überraschend groß, hell
und luftig. Zurzeit wird er bewohnt von unzähligen fleißigen Spinnen und einer Schwalbenfamilie.
FOTO: ELLEN LIEBNER
sten Zeller. Der zweite Vorsitzende
wird zum 1. August den scheidenden Elsterberger Bürgermeister Volker Jenennchen als ersten Vereinsvorsitzenden ablösen. Er hofft, dass
das Museumsprojekt mit dem
Wechsel des Bürgermeisters neuen
Schwung aufnimmt. „Das Ganze
kann schon eine höhere Summe
kosten“, schätzt Zeller, der nach dem
Amtsantritt von Sandro Bauroth das
Gespräch mit dem neuen Kommunalchef suchen will.
Der Heimatverein hat Erfahrung
darin, Exponate aufzutreiben und
für die Nachwelt zu bewahren: In
zwei Türmen der Ruine haben sie
Museen eingerichtet, in denen sie
sowohl vogtländische Trachten, Möbel, ein restauriertes Hochrad von
1840, Küchengeräte, Waffen, Webrahmen, Fotos und noch viele weitere historische Erinnerungsstücke
ausstellen. Die Idee, aus dem Turnsaal von 1892 ein Museum für Elsterbergs Industriekultur zu machen,
treibt im Heimatverein etwa zehn
als Ruinengeister bezeichnete Mitglieder, die sich mit dem Erhalt der
Ruine befassen, um. Und das nicht
erst seit gestern. Aus dem Konkurs
der Enka im Jahr 2009 rettete der
Verein zum Beispiel nicht nur Fotos,
sondern auch Fadenhülsen in leuch-
tendem Lila, Rot und Blau, weiche
Kunstseidenrollen und sogar das
große Schild der Bahnhaltestelle, an
der die Arbeiter jahrelang ausstiegen: „Elsterberg – Kunstseidenwerk“.
Bereits 1994 begann ein Privatmann mit der Sanierung von Turnsaal und ehemaligem Vereinslokal –
er wollte dort eine Gaststätte einrichten, erzählt Zeller, während er
vorsichtig über Steine, Staub und
Pappen hinwegsteigt. Dann brach
der Investor das Projekt jedoch ab.
Vor mehreren Jahren kaufte die
Stadt Elsterberg das Gebäude zu einem symbolischen Preis.
Was nun vor allem gemacht werden muss, ist ein ordentliches Konzept für das Museum, sagt Zeller. Damit bald nicht nur Spinnen, Marder
und Eidechsen in die etwa 200 Quadratmeter große Halle eindringen.
Und auch keine Gelegenheits-Einsteiger mehr durch leere Fensterrahmen im Erdgeschoss klettern. Sondern damit Besucher kommen, die
über Zeugnisse aus der Blütezeit der
Elsterberger Industriekultur staunen. „Wenn wir das noch hinkriegen, wär alles rund hier oben“, sagt
Zeller. Und schließt die Flügeltür der
Turnhalle erst mal wieder sorgfältig
zu.
A N ZE I G E
Kleine Sommerflaute
auf dem Arbeitsmarkt
KONZERT
Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vogtland
LEUBNITZ — Ein Ohrenschmaus für
PLAUEN — Der
Plauener Arbeitsmarkt steckt drei Wochen vor
dem Ferienende in einer leichten
Sommerflaute. Zum Monatsende
zählt die Agentur für Arbeit Plauen
7878 arbeitslose Menschen. Das sind
65 mehr als vor einem Monat. „Gegenüber dem Vorjahr gibt es aber
nach wie vor eine deutliche Verbesserung“, bilanzierte gestern die Plauener Arbeitsagentur-Chefin Helga
Lutz. Im Juli 2014 zählte sie 690 arbeitslose Frauen und Männer mehr.
Auslöser für den leichten Anstieg
sind laut Lutz die jungen Leute, die
kürzlich ihre Lehre beendet haben
und nicht von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen wurden. „Da
viele Unternehmen derzeit Som-
Blasmusikfest im
Leubnitzer Park
merpause machen, finden diese jungen Fachkräfte oft erst nach den Ferien eine neue Stelle.“ Sorgen müsse
sich darüber aber niemand machen.
„Gut qualifizierte Nachwuchskräfte
sind am Arbeitsmarkt so gefragt wie
seit Jahrzehnten nicht mehr“, sagte
Lutz. Ohnehin sei es üblich, dass die
Arbeitslosigkeit nach den Sommerferien wieder deutlich absinkt. (bju)
Arbeitslosenquote im Vogtland
Plauen
8,6 %
Auerbach
5,5 %
Klingenthal
4,6 %
Oelsnitz
4,9 %
Reichenbach
6,6 %
Vogtland gesamt
6,7 %
(in Klammern Juni 2015)
(8,4 %)
(5,4 %)
(4,5 %)
(4,9 %)
(6,8 %)
(6,6 %)
alle Blasmusikfans: Am Sonntag findet ab 14 Uhr das 15. Blasmusikfest
im Leubnitzer Schlosspark statt. Auf
den Bühnen werden vor der Kulisse
des Schlosses vier Blaskapellen ihr
Können präsentieren. Die einheimische Original Rosenbachtaler Blaskapelle gibt den Auftakt für den musikalischen Nachmittag. Es folgen
der Musikverein der Eimberg-Musikanten, die Röthenbacher Blasmusikanten und die Straßberger Musikanten. Umrahmt wird das Ganze
von Ortsvorsteher Eberhard Prager
als Moderator. Die Frauen vom Feuerwehrförderverein und vom Dorfclub Leubnitz Vogtland backen wieder Kuchen. Das Blasmusikfest findet alle zwei Jahre statt und lockt
längst nicht nur die ältere Generation an. (sim)
Tierheim sucht Helfer
Das 15. Tierheimfest lädt
am Samstag nach Limbach
ein. Neben Vorführungen
gibt es Tipps im Umgang
mit Tieren und einen
Wettbewerb für Hunde.
VON GERD BETKA
LIMBACH — Vor 15 Jahren, am 12. September 2001, hat der Tierschutzverein Reichenbach und Umgebung
nach langer Bauzeit sein Tierheim
in Limbach an der alten Ziegelei eröffnet. Morgen, 14 Uhr steigt dort
das 15. Tierheimfest.
„Sie können sich unsere Tiere ansehen, 15 Uhr und 15.30 Uhr bei Vorführungen der Hundegruppe und
der Rettungshundestaffel zuschauen, sich Tipps im Umgang mit den
Tieren holen und mit Ihrem eigenen
Hund an einem kleinen Hinderniswettbewerb teilnehmen“, lädt Vereinsvorsitzende Frauke Waldenburger alle kleinen und großen Tierfreunde herzlich ein. Auch fürs leib3648543-10-1
liche Wohl wird gesorgt.
Vertrag mit den Kommunen
Die Vereinschefin hofft, dass der eine oder andere Besucher auch die
Chance nutzt, um Kontakt mit dem
Verein zu knüpfen und künftig
selbst als Helfer aktiv zu werden.
„Wir suchen dringend ehrenamtliche Mitarbeiter für unser Tierheim.
Zurzeit haben wir 20, könnten aber
doppelt so viele brauchen“, sagt Wal-
Frauke
Waldenburger
Vorsitzende des Tierschutzvereins Reichenbach und Umgebung
FOTO: ANDREAS WOHLAND/ARCHIV
denburger. Aktuell sind im Tierheim 14 Hunde und rund 30 Katzen
untergebracht sowie weitere in Pflegestellen. Weil es an Helfern mangelt, gehe zurzeit nichts mehr. „Wir
müssen mitunter Leute wegschicken, die ihre Tiere nicht mehr zu
Hause halten können“, erklärt die
Vereinschefin. Der Tierschutzverein
nimmt Fund- und Abgabetiere auf.
Mit den Kommunen besteht ein
Pauschalvertrag. Außerdem ist mit
der Paracelsus-Klinik Reichenbach
vereinbart, dass das Tierheim Tiere
von Patienten aufnimmt, die ins
Krankenhaus müssen.
Hunde und Katzen zu versorgen
Die Hunde und Katzen im Tierheim
müssen jeden Tag in zwei Schichten
versorgt werden. Pro Schicht sind
zwei Leute nötig. „Leider wollen immer weniger Leute ohne Geld was
machen“, ist Frauke Waldenburgers
Erfahrung. Sie sagt: „Ich kann mir
aber vorstellen, dass viele tierliebe
Menschen, die Zeit hätten, noch gar
nicht daran gedacht haben, im Tierheim mitzuhelfen. Wir suchen Leute, die bereit sind, an einem Tag in
der Woche in einer Schicht von vier
bis fünf Stunden mitzuarbeiten.“
Dabei geht es darum, die Tiere zu
füttern, die Zwinger und das Außengelände zu säubern, sich mit den
Hunden zu beschäftigen und mit ihnen auch spazieren zu gehen.
INTERESSENTEN sollten sich im Tierheim,
An der alten Ziegelei 2a, in Limbach, Ruf
03765 382810, melden.
PRESSEKARTE
Freitag, 31. Juli 2015
Sonderveröffentlichung
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16 Freie Presse
LOKALSPORT
Freitag, 31. Juli 2015
Für 24 Vereine endet die Pause
NACHRICHTEN
FUSSBALL
VFC testet morgen
Mit der Ausscheidungsbeim FSV Zwickau II runde um den FußballPLAUEN — Fußball-Oberligist VFC
Plauen trifft morgen, 11 Uhr auf der
Zwickauer Südkampfbahn auf die
Landesliga-Mannschaft des FSV
Zwickau II. Ursprünglich war für
diesen Tag eine Begegnung mit der
BSG Stahl Riesa vereinbart. Da die
ein Landespokalspiel bestreiten
muss, suchte der VFC nach Ersatz.
Am Mittwochabend bezwang die
Mannschaft von Trainer Ingo Walther in Oelsnitz die Vogtlandliga-Elf
des SV Merkur 6:2 (1:1). Plauen war
durch ein Eigentor von Faßmann
(11.) früh in Führung gegangen, tat
sich aber lange schwer. Oelsnitz lag
nach Treffern von Zenner (22.) und
Schreiner (52.) zwischenzeitlich
sogar 2:1 vorn. Der VFC straffte sich
aber in der zweiten Halbzeit und
sorgte mit Toren von Dartsch (55.),
Hopf (70.) sowie Zimmermann (82.,
81., 88.) für klare Fronten. (pj)
VERE INSFEST
1. FC Ranch feiert ab
heute in Neundorf
PLAUEN — Der 1. FC Ranch Plauen er-
öffnet heute, 17.30 Uhr mit einem
Turnier von neun Freizeitmannschaften seine 13. Festtage. Für die
Abendunterhaltung sorgt die hallesche Band AC Vibes. Morgen geht es
ab 10.30 Uhr mit den D- und E-Junioren weiter. Interessierte Kinder der
Jahrgänge 2003 bis 2006 können
vorbeischauen und mitmachen. Ab
16 Uhr zeigen die Linedancer des
Neundorfer Vereins Proben ihres
Könnens. Ab 17 Uhr stehen sich die
Männer von Coschütz, Bergen II,
Pöllwitz, ein Fanteam des FSV Zwickau und der 1. FC Ranch gegenüber. Ab 20 Uhr wird die CountryBand Westend fünf Stunden für
Stimmung sorgen. Ein Skatfrühschoppen läutet 10 Uhr den Sonntag
ein. Jugendlichen der Jahrgänge
1999 bis 2001 bietet der Verein ab
10.30 Uhr ein Probetraining an. Ein
Altherren-Turnier ab 15 Uhr
beschließt das Vereinsfest. (mod)
nicht mehr Fortuna Plauen II, ist
aber als Spielgemeinschaft Fortuna/
VFC Plauen III mit dieser Mannschaft fast identisch. Gespannt darf
man auf den Auftritt des SV Kottengrün II gegen Ellefeld sein. Ausgetragen wird diese Partie in Oelsnitz. Auf Spieler der LandesklasseMannschaft kann die Reserve wohl
nicht zurückgreifen, weil die selbst
im Sachsenpokal in Syrau ran muss.
Kreispokal beginnt für die
ersten Mannschaften am
Wochenende die Saison.
VON OLAF MEINHARDT
PLAUEN — Wie vor zwölf Monaten
gehen 76 Vereine im Kreispokalwettbewerb an den Start, um den
Gewinner von 2015 SC Syrau zu
beerben. In einer Woche folgt die
erste und am 23. August die zweite
Runde. In der Ausscheidungsrunde
steht zwölfmal das Duell zwischen
der 1. Kreisklasse und der Kreisliga
an.
Für die TSG Brunn lautet die erste
Aufgabe wie vor zwölf Monaten:
Pokalspiel beim SV Londa Rothenkirchen. Die Hausherren werden
alles dransetzen, nicht so hoch wie
beim jenem Aufeinandertreffen
(1:8) unter die Räder zu gelangen.
Enge Kiste für VfB Nord
Eine ganz enge Kiste ist in Klingenthal zu erwarten. Der gastgebende
FSV duelliert sich mit dem Punktspielrivalen der Vorsaison VfB Nord
Plauen. Nach dem erstmaligen
Auf den VfB Plauen Nord (im Bild am Ball Tom Schalowski im Punktspiel
gegen Merkur Oelsnitz II) wartet bei Kreisliga-Absteiger FSV Klingenthal eine
schwierige Aufgabe.
FOTO: HARALD SULSKI
Abstieg in die 1. Kreisklasse zählt für
die Klingenthaler nur der sofortige
Wiederaufstieg.
Der Post SV Plauen will gegen
den Reichenbacher FC II versuchen,
seinen Pokalfluch loszuwerden. In
der noch jungen Geschichte des
Vogtlandpokals verlor Post sämtliche Heimspiele – schon fünf am
Stück. Der ESV Lok Plauen baut auf
seine Statistik. Spielte er auswärts,
gewann er. Das soll sich in Trieb fortsetzen.
Am glücklosesten traten bisher
Zobes und Dorfstadt auf. Ihr erster
Auftritt auf eigenem Platz war stets
auch der letzte. Zobes will nun
gegen Pfaffengrün den Bock umstoßen. Dorfstadt erlebt die Wiederauflage der Ende Juni ausgetragenen
Relegation zum Aufstieg in die
Kreisliga. Sein Gegner heißt zwar
Markneukirchen - SV Muldenhammer
Grünb./Falkens. II - SV Wildenau
Sonntag, 14 Uhr:
VfB Pausa
- Langenwolschendorf
Sonntag, 15 Uhr:
VFC Plauen II
- SpVgg Neumark
FC Werda
- Grün-Weiß Wernitzgrün
VfL Reumtengrün - TSV Crossen II
BSV Irfersgrün
- FC Zwickau
SG Pfaffengrün
- FV Hartmannsdorf
SG Unterlosa
- SG Kürbitz
TSV Taltitz
- SV Merkur Oelsnitz II
SG Rotschau
- Greizer SV
FC Rodewisch
- FC Concordia Schneeberg
Montag, 18.30 Uhr:
Grünb./Falkenst. - VfB Auerbach
Dienstag, 18 Uhr:
SpuBC Plauen
- VFC Plauen
Dienstag, 18.30 Uhr:
Fortuna/VFC III - TSV Nema Netzschkau
Leubnitz hat Respekt
Mit Respekt geht Leubnitz die Sache
in Ruppertsgrün an. Vor zwei Jahren
ersparte sich der Gast nur knapp
(1:0) eine Blamage. Dagegen dürfte
die SG Jößnitz bei den Reuthern
nichts anbrennen lassen. Ausgetragen wird die Partie auf dem Kunstrasen in Reichenbach, weil in Reuth
der Klempner die Sanitäranlagen
auf Vordermann bringt.
Der SC Markneukirchen scheint
gegen den SV Muldenhammer nicht
chancenlos zu sein. Beide gehörten
im Vorjahr in ihren Staffeln zu den
Kellerkindern. Erlbach und Wildenau sind für die erste Runde nahezu
gesetzt. Erlbach feiert Premiere auf
dem Platz in Rempesgrün. Der gastgebende FSV hat dort zuletzt zehn
Pflichtspiele in Folge verloren. Wildenau muss zur Spielvereinigung
Grünbach/Falkenstein II.
TERMINE
Fussball
Regionalliga
Sonntag, 13.30 Uhr:
TSG Neustrelitz
- VfB Auerbach
Landespokal, 1. Runde
Samstag, 15 Uhr:
SC Syrau
- SV Kottengrün
Sonntag, 15 Uhr:
Reichenbacher FC - VfB Empor Glauchau
Vogtlandpokal, Ausscheidungsrunde
Samstag, 13 Uhr:
Post SV Plauen
- Reichenbacher FC II
Samstag, 15 Uhr:
FSV Klingenthal - VfB Plauen Nord
SV Rothenkirchen - TSG Brunn
TSV Trieb
- ESV Lok Plauen
SpVgg Zobes
- SG Pfaffengrün
TSG Ruppertsgrün - Leubnitzer SV
SG Reuth
- SG Jößnitz
FC Dorfstadt
- Fortuna/VFC Plauen III
SV Kottengrün II - FSV Ellefeld (in Oelsnitz)
Sonntag, 15 Uhr:
FSV Rempesgrün - BC Erlbach
Testspiele
Freitag, 18.30 Uhr:
SV Rebesgrün
- VfL Reumtengrün
Fronb. Schreiersg. - SpVgg Neumark
Freitag, 19 Uhr:
Bad Brambach
- Wernitzgrün Res. II
Bobenneukirchen - VFC Adorf
Samstag, 15 Uhr:
SG Neustadt
- SSV Tirpersdorf
Grünb./Falkenst. - SG Unterlosa
FSV Bau Weischlitz - VfB Großfriesen
TSV Taltitz
- FSV Eintracht Schlema
Nema Netzschkau - FC Stollberg II
VFC Reichenbach - Elsterberger BC
SG Großzöbern
- SG Traktor Lauterbach
SG Kürbitz
- VSG Weißensand
SG Limbach
- SpG Eichigt/Triebel
Heinsdorfergrund - SV Eintracht Auerbach
SG Straßberg
- SG Stahlbau Plauen
SpuBC Plauen
- SV Concordia Plauen
13. Sport- und Vereinsfest Ranch Plauen
Freitag, 17.30 Uhr. Turnier der Freizeitmannschaften.
Samstag: ab 10.30 Uhr Spiele der D- und E-
Junioren, ab 16 Uhr Workshop Linedance, ab
17 Uhr Männerturnier.
Sonntag: 10 Uhr Skatfrühshoppen, 15 Uhr Altherrenturnier.
Radsport
Vogtland Bike Enduro Rennen
Samstag: ab 19.30 Uhr Prolog Bikewelt.
Sonntag: 8 Uhr Start Talstation Bikewelt, ab
8.30 Uhr Wertungsprüfung Innenstadt Schöneck; ca. 16 Uhr Siegerehrung Talstation Bikewelt.
Leichtathletik
Kirmeslauf des SV Grünbach
Sonntag, 10 Uhr: Gelände an der Skihütte in
Grünbach, Strecken 1 bis 10 km.
23. Rebesgrüner Duathlon
Sonntag, 10 Uhr: Waldsportbad Rebesgrün,
Strecken 200 m Schwimmen und 1500 m
Laufen oder 400 m Schwimmen und 3000 m
Laufen.
Gering muss
heute Abend
schon ran
Leichtathletik: Deutsche
Jugendmeisterschaften
JENA — Fünf Vogtländer nehmen bei
den heute in Jena beginnenden
Deutschen Jugendmeisterschaften
in der Leichtathletik teil. Zwei von
ihnen sind Mitglieder des LAV Reichenbach. Der frisch gebackene
Vizeeuropameister über 10.000 m
Fabian Gering ist im Dress des
TV Wattenscheid aussichtsreicher
Medaillenkandidat, wenn es heute
Abend 19 Uhr ins Rundenkarussell
über 5000 m geht. Ob der Plauener
morgen noch die 1500 m in Angriff
nimmt, entscheidet sich erst vor Ort.
Fabian Gering
Der Plauener zählt zu
den Medaillenanwärtern über 10.000 m.
FOTO: ELLEN LIEBNER
Vor ihm wird bereits am Mittag
Christopher Knobloch auf der Bahn
im Ernst-Abbé-Sportfeld die Farben
der LG Vogtland vertreten, wenn es
im 5000-m-Bahngehen der U 18
ernst wird. Nach seinem überraschenden Deutschen Vizemeistertitel im Straßengehen im April hat
er sich viel vorgenommen und will
mit einer Bestzeit aus dem Rennen
gehen. Angesichts sehr starker Konkurrenz wird eine Medaillenplatzierung diesmal schwierig.
Drei Sportler, die beim SC Syrau
das Leichtathletik-Einmaleins gelernt haben, sind ebenfalls dabei.
Tom Kleeberg, der für den LV Erzgebirge startet, wird im Weitsprung
der männlichen Jugend U 20 starten.
Im Hammerwurf-Wettbewerb der
weiblichen Jugend U 20 stehen Alicia Hofmann (LV Erzgebirge) und
Pauline Peikert (LAC Chemnitz).
Erstgenannte startet ebenfalls im
Kugelstoßen.
Alle 76 Entscheidungen können
unter www.leichtathletik.de im
Livestream verfolgt werden. (usö)
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DIES UND DAS
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SPORT
Freitag, 31. Juli 2015
Freie Presse
Im Team zur Titelverteidigung
NACHRICHTEN
MOTORBOOT-RENNEN
Jubiläum auf
Talsperre Kriebstein
Bakterien und Viren in
Olympia-Gewässern
KRIEBSTEIN — Auf
der Talsperre
Kriebstein (Landkreis Mittelsachsen) findet am Wochenende zum
zehnten Mal das Internationale Motorbootrennen des ADAC statt. Für
das Jubiläum haben insgesamt 57 Piloten aus neun Ländern gemeldet.
Um Sieg und Punkte geht es in fünf
Rennklassen. Im Rahmen der zweitägigen Veranstaltungen werden
EM-Läufe (Klasse O 700, Formel
350), der Motorboot- und MastersCup des ADAC sowie eine ClassicBoat-Show mit historischen Booten
ausgetragen. Die Trainingsläufe
starten am Sonnabend um 13 Uhr,
am Sonntag beginnen die Rennen
um 9 Uhr. (ule)
RIO DE JANEIRO — Mehrere Wett-
MOTORSPORT
IDM gastiert am
Schleizer Dreieck
SCHLEIZ — Die Internationale Deut-
sche Motorradmeisterschaft (IDM)
gastiert vom 31. Juli bis 2. August am
Schleizer Dreieck. Zwölf Rennen stehen auf der 3805 Meter langen Naturrennstrecke in Thüringen auf
dem Programm. . Insgesamt 30 Stunden Motorrad-Rennsport werden
den Zuschauern am Wochenende
geboten. Am Start stehen die Piloten
der Klassen Superbike, Superstock
1000, Supersport 600, SuperNaked,
Moto3 und Seitenwagen. Mit dabei
sind die Fahrer des Yamaha R6-Dunlop-Cups sowie die Suzuki GSX-R
750 Challenge. (ww)
LEICHTATHLETIK
Platz vier für
Spiegelburg
STOCKHOLM — Stabhochspringerin
Silke Spiegelburg hat beim Diamond-League-Meeting in Stockholm den vierten Platz belegt. Bei international starker Konkurrenz
übersprang die Gesamtsiegerin der
Jahre 2011 bis 2013 gestern 4,61 Meter. Die Olympia-Zweite Yarisley Silva aus Kuba gewann mit 4,81 Metern vor der Griechin Nikoleta Kiriakopoulou (4,76) und Fabiana Murer
aus Brasilien (4,71). (dpa)
KURZ GEMELDET
EHV verliert gegen Coburg
EISENACH — Handball-Zweitligist
EHV Aue musste gestern beim Sparkassencup, ein Vorbereitungsturnier, eine knappe 26:28 (11:13)-Niederlage gegen Ligakonkurrent HSC
2000 Coburg hinnehmen. (wf)
Wasser in Rio
dreckig und
gefährlich
Von Beginn an am Limit: Die deutschen Freiwasserschwimmer gingen über fünf Kilometer ein schnelles Tempo an.
Am sechsten WM-Tag
erklingt bei der SchwimmWM in Kasan erstmals die
deutsche Hymne. Auch
ohne den zurückgetretenen Rekordmann Thomas
Lurz bejubelt das
Freiwasser-Team Gold.
VON CHRISTIAN KUNZ
UND MARC ZEILHOFER
KASAN — Mit der Goldmedaille in der
Hand wagte Isabelle Härle einen kecken Blick zu den hinter ihr stehenden Weltmeister-Kollegen. „Ich hatte wieder ein bisschen Angst vor denen“, scherzte die Freiwasserschwimmerin und lachte zusammen mit „ihren“ Männern Christian
Reichert und Rob Muffels, „nicht,
dass da beim Schwimmen mal jemand nach hinten kommt und mir
eine über die Rübe gibt.“ Auch ohne
den zurückgetretenen Rekordchampion Thomas Lurz war das deutsche
Trio im Team-Rennen über fünf Kilometer zu schnell für die Konkurrenz.
Nach Bronze 2011 und Gold 2013
gab es gestern bei der WM in Kasan
wieder den Titel – der erste für die
deutsche Mannschaft bei den bis dahin 18 Wettbewerben in Russland.
„Super Ergebnis, toll für das Team“,
übermittelte Lurz aus der Würzburger Heimat.
„Wir haben schon mit einer Medaille spekuliert. Dass es Gold wird,
ist ein Hammer-Ding. Sie haben das
Ding optimal gerockt“, schwärmte
Freiwasser-Bundestrainer
Stefan
Lurz. Als am WM-Fluss Kasanka
dann das erste Mal die deutsche
Hymne erklang, zückte auch Leistungssportdirektor Lutz Buschkow
sein Smartphone und filmte „an einem sehr schönen Tag“ mit. Zuvor
hatte allerdings auch er nach dem
Vollspeed-Auftritt von Härle, Reichert und Muffels zunächst bangend auf die Anzeigetafel blicken
müssen. Nacheinander waren die
Teams mit je zwei Männern und einer Frau auf die fünf Kilometer gestartet. Nachdem die Deutschen mit
Startnummer 14 und einer Topzeit
von 55:14,4 Minuten angeschlagen
hatten, ging jeder im Team nach
dem Blick auf die Trainerstoppuhren von Gold aus. Aber selbst Bundestrainer Lurz war „etwas hibbelig“. „Das ist immer ein bisschen nervenaufreibend“, gestand auch Härle.
Erst zwölf Minuten nach dem eigenen Anschlag war das Gold offiziell,
weil die Zeit der Brasilianer nicht
vor der deutschen auftauchte. Silber
teilten sich die Südamerikaner mit
16,8 Sekunden Rückstand mit Holland.
„Zweimal Weltmeister in Folge
zu werden, ist ein Riesending. Wir
sind einfach überglücklich“, erklärte
Frontschwimmer Reichert, der den
Sieg nicht über den von 2013 mit
Lurz heben wollte. „Es war eine super Teamleistung mit ihm und jetzt
ohne ihn. Die Frau ist die Entscheidende.“ Dass Härle, die im Gegensatz
zu Reichert das Olympia-Ticket über
FOTOS: MARTIN SCHUTT/DPA (2)
zehn Kilometer löste, folgen konnte,
lag nicht nur an der eigenen Stärke,
sondern auch an Mittelmann Muffels. „Viel schneller hätte Isi nicht
schwimmen können“, erklärte der
20-Jährige. Wohl wahr! „Das war
nach einer Dreiviertelrunde schon
mehr als am Limit“, schilderte Härle.
Trotzdem machte sie auch in Runde
zwei und bis zum Ziel viel Dampf.
Und hatte dabei auch den dritten
Rang von der EM in Berlin im Hinterkopf.
„Ich bin erleichtert, letztes Jahr
war es nicht so optimal, und ich
weiß, dass es an mir lag“, erinnerte
sich Härle ungern. „Ich hatte echt
Schiss, dass es diesmal wieder in die
Hose geht, auch wenn man bei einem dritten Platz bei der EM nicht
von In-die-Hose-Gehen“ reden kann.
Aber es war super, dass es zu Gold gereicht hat.“ (dpa)
Hausding verletzt ins Finale
Wasserspringer Patrick Hausding
hat sich bei der Schwimm-WM in Kasan für die Olympischen Spiele qualifiziert. Der Dauer-Europameister sicherte durch seinen Finaleinzug vom
Drei-Meter-Brett als Halbfinal-Achter
einen Rio-Startplatz – obwohl er sich
beim Einspringen zwei Zehennägel
abgerissen hatte.
Rob Muffels, Isabelle Härle und Christian Reichert (v.l.) mussten nach dem eigenen Anschlag lange warten, bis sie sich über Gold freuen konnten.
„Das war erstmal ein Schock, die
Muskulatur hat auch was abbekommen“, sagte Hausding. Er hat im Finale heute Außenseiterchancen. (dpa)
SCHWIMMEN
kampf-Gewässer für die Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro sind
nach neuen Untersuchungen weiterhin verdreckt und gesundheitsgefährdend für Athleten. Nach Analysen im Auftrag der Nachrichtenagentur AP sollen in der Guanabara-Bucht hohe Werte von Viren und
Bakterien aus Abwässern gefunden
worden sein. „Im ersten unabhängigen umfassenden Test auf Viren und
Bakterien an den olympischen Stätten wurden seit März vier Runden
durchgeführt“, erklärte AP. Einige
dort trainierende Sportler seien erkrankt, zitierte die Agentur den Segler Ivan Bulaja aus Australien. „Ich
bin mir ziemlich sicher, dass eine
Menge Sachen in deinen Körper
kommen,
wenn
du
darin
schwimmst und das Wasser in deinen Mund oder deine Nase gelangt.“
In dem Gewässer sollen die Segelund Freiwasserwettbewerbe sowie
das Schwimmen des Triathlons
stattfinden. Die Wasserqualität ist
seit Monaten ein Hauptproblem für
Rio 2016. „Was man dort vorfindet,
ist eigentlich ungeklärtes Abwasser“, sagte der Biologen John Griffith. „Es ist die Aufgabe des IOC und
des Weltverbandes, Standards herzustellen, dass es nicht gesundheitsgefährdend ist“, so Lutz Buschkow,
Leistungssportdirektor des Deutschen Schwimmverbandes. (dpa)
WER, WAS, WANN, WO
Fußball
2. Bundesliga: Freitag, 18.30 Uhr: Nürnberg Heidenheim, Bielefeld - FSV Frankfurt, 20.30
Uhr: Kaiserslautern - Braunschweig. Sonnabend, 13 Uhr: Bochum - Duisburg, 15.30
Uhr: 1860 München - Freiburg. Sonntag,
13.30 Uhr: Düsseldorf - Paderborn, 15.30
Uhr: Karlsruhe - St. Pauli, Sandhausen - Union
Berlin. Montag, 20.15 Uhr: RB Leipzig - Fürth.
3. Liga: Freitag, 19 Uhr: Mainz II - Magdeburg,
VfB Stuttgart II - Münster. Sonnabend, 14 Uhr:
Chemnitzer FC - Rostock, Köln - Aalen, Bremen II - Cottbus, Erfurt - Wiesbaden, Würzburg - Dresden, Osnabrück - Stuttgarter Kickers. Sonntag, 14 Uhr: Großaspach - FCE
Aue, Halle - Kiel,
Regionalliga: Sonntag, 13.30 Uhr: FSV Zwickau - Viktoria Berlin, Neustrelitz - Auerbach.
Sachsenpokal, 1. Hauptrunde: Freitag,
18.30 Uhr: KSC Leipzig – Rapid Chemnitz.
Sonnabend, 15 Uhr: Doberschütz-Mockrehna –
Reichenbrand, Liebertwolkwitz – Lok Zwickau,
Syrau – Kottengrün, Zschachwitz – Freiberg,
Thalheim – Markkleeberg. Sonntag, 15 Uhr:
Heidenau – Lichtenberg, Blau-Weiß Chemnitz –
Rabenstein, Hartmannsdorf – Dresden-Laubegast, Annaberg – Chemie Leipzig, Gelenau –
Bad Lausick, Germania Chemnitz – Schildau,
Meerane – Taucha, Crossen – VfB Chemnitz,
Trebendorf – Mittweida, Lößnitz – Roter Stern
Leipzig, Reichenbach – Glauchau, Wurzen –
Hohenstein-E., Marienberg – Colditz.
Motorsport
Intern. ADAC-Motorbootrennen auf der Talsperre Kriebstein, Sonnabend, 13 Uhr: Training, 15.30 - 17.50 Uhr Rennen; Sonntag, 9 16.25 Uhr Rennen.
Mountainbike
Weltmeisterschaft
Freiwasser: Mannschaft, 5 km: 1. Deutschland (Reichert, Muffels, Härle) 55:14,4 min.;
2. Brasilien (Villarinho, do Carmo, Cunha) und
Niederlande (Schouten, van Rouwendaal,
Weertman) beide 55:31,2; 4. Italien 55:49,4;
5. USA 55:50,6; 6. Australien 56:07,4; 7. Ungarn 56:08,4; 8. Griechenland 56:18,6.
Turmspringen: Frauen, 10 m: 1. Kim (Nordkorea) 397,05 Pkt.; 2. Ren (China) 388,00; 3.
Pamg (Malaysia) 385,05.
Synchronschwimmen: Duett, Freie Kür: 1.
Ischtschenko/Romaschina
(Russland)
98,2000 Pkt.; 2. Huang/Sun (China)
95,9000; 3. Ananassowa/Woloschina (Ukraine) 93,6000. Mixed, Freie Kür: Walitowa/Malzew (Russland) 91,7333 Pkt.; 2. LumUnderwood/May (USA) 91,4667; 3. Perrupato/Minisini (Italien) 89,3333.
Vorteil Peking
Das Internationale Olympische Komitee kürt heute
die Stadt der Winterspiele
2022. Zur Auswahl stehen
Almaty (Kasachstan) und
Chinas Hauptstadt.
VON ANDREAS SCHIRMER
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KONTAKTE
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Vogtland-Bike-Enduro-Race in Schöneck,
Sonnabend, 10 bis 17 Uhr: freies Training (Bikewelt), 19.30 Uhr: Prolog (Bikewelt); Sonntag, 8 Uhr: Start Talstation Bikewelt, ab 8.30
Uhr Wertungsprüfung (Innenstadt Schöneck).
KUALA LUMPUR — Chinas früherer
Basketballstar Yao Ming und Kasachstans Eiskunstlauf-Held Denis
Ten sind wie Goliath und David. Der
2,29 Meter große Riese aus dem
Reich der Mitte hat vor der Wahl der
Winterspielestadt 2022 heute auf
dem Kongress des Internationalen
Olympischen Komitees (IOC) in Kuala Lumpur für den Favoriten Peking geworben. Der 61 Zentimeter
kleinere Olympiadritte von 2014
kämpfte für Almaty. Der Außenseiter hat eine starke Kampagne hingelegt, aber kann er der siegessicheren
Sportgroßmacht China tatsächlich
ein Bein stellen? „Es ist der richtige
und perfekte Zeitpunkt für die Rück-
kehr der Olympischen Spiele nach
Peking“, sagte Yao Ming. „Die Olympischen Spiele sollen ein Beispiel geben, was unser Land erreichen kann.
Wir wollen zeigen, was wir haben“,
konterte Denis Ten bei den letzten
PR-Terminen in Malaysias Hauptstadt.
Was sich die beiden Botschafter
wünschen, ist das eine. Was hinter
den Kulissen und in Hotelhallen vor
der 128. Session des OC von Strippenziehern an Lobbyarbeit betrieben wird, ist das andere – und entscheidend. Ausschlaggebend ist
nicht unbedingt, welcher Bewerber
das bessere Konzept hat.
Radsport
Almaty will ein Low-BudgetOlympia der kurzen Wege mit viel
Schnee und von Bergen umgeben
veranstalten. Alle Sportanlagen
würden in einem Radius von 30 Kilometern um das geplante olympische Dorf liegen. Viele der für die
Asien-Winterspiele 2011 und für die
Universiade 2017 gebauten Sportstätten sollen genutzt werden. 80
Prozent der Anlagen und Hallen sollen in zwei Jahren fertig sein. „Die
Baukosten für 2022 werden auf minimalem Level sein“, erklärte Almatys Bürgermeister Achmetshan Jessimow gestern. Außerdem würde
für die Ski-Wettbewerbe in den Ber-
Holt Peking nach Olympia 2008 auch 2022 nach China? FOTO: ROLEX DELA PENA/DPA
gen kein Baum gefällt. Damit sei
man im Einklang mit der Agenda
2020 des IOC. Ein Reformwerk, das
wirtschaftlich und politisch nicht so
potenten Ländern eine OlympiaAusrichtung ermöglichen soll.
Das Konzept des Kandidaten Peking unterscheidet sich von dem des
Rivalen erheblich. In der chinesischen Hauptstadt soll zwar die Hälfte der für die Sommerspiele 2008 errichteten Sportbauten genutzt werden. Ordentlich investiert werden
muss jedoch für die Schneewettbewerbe. Die Anlagen für die alpinen
Wettkämpfe existieren noch nicht.
Und Zhangjiakou, wo Biathlon oder
die Snowboard-Wettbewerbe geplant sind, ist 190 Kilometer von Peking entfernt. Um beide Orte zu erreichen, soll eine Schnellbahnstrecke mit Milliardenaufwand gebaut
werden. Die Fahrtzeit soll dann 70
Minuten betragen.
IOC-Vizepräsident Sir Craig Reedie attestiert Almaty zwar „etwas
besser zu sein, als es viele gedacht
haben“. Er setzt aber auf einen Sieg
Pekings: „Das schiere Gewicht Chinas in der Welt wird es über die Linie
bringen.“ (dpa)
Erzgebirgs-Bike-Marathon in Seiffen, Sonnabend, ab 9.15 Uhr: Kinder- und Familientag;
Sonntag, 9 Uhr: Short (40 km), Middle (70
km), Long (100 km) und Team-Fight (DreierStaffeln).
Top11-Prognose
Supercup
Wolfsburg - Bayern München
2. Bundesliga
K’lautern - Braunschweig
Sandhausen - Union Berlin
Leipzig - Greuther Fürth
3. Liga
Erfurt - Wehen Wiesbaden
Würzburg - Dynamo Dresden
Chemnitzer FC - Rostock
Großaspach - Erzgebirge Aue
Halle - Holstein Kiel
Regionalliga Nordost
Neustrelitz - VfB Auerbach
Zwickau - Viktoria Berlin
1:2
2:1
1:1
1:0
2:1
0:1
2:0
0:1
1:1
1:1
2:0
SPORT
Freitag, 31. Juli 2015
Auf dem Feld ist Schluss mit lustig
NACHRICHTEN
ISTANBUL
Besiktas leiht
Gomez aus
FLORENZ/ISTANBUL — Nach zwei Jah-
FOTO: IMAGO
ren beim AC Florenz wechselt der
deutsche Nationalstürmer Mario
Gomez zum türkischen Spitzenclub
Besiktas Istanbul. Der Fußballprofi
werde zunächst für
eine Saison ausgeliehen, teilten beide Vereine gestern
mit. Besiktas sicherte sich auch
eine Kaufoption
für den 30-Jährigen.
Nach zwei enttäuschenden Jahren in Italien könnte
sich Gomez mit mehr Spielpraxis
und Toren in der türkischen Süper
Lig auch wieder für die Nationalmannschaft empfehlen. Sein bislang letztes Spiel im DFB-Trikot absolvierte der frühere Bundesligaprofi im September 2014 gegen Argentinien (2:4). (dpa)
VFL WOLFSBURG
Supercup-Einsatz von
De Bruyne fraglich
WOLFSBURG — Beim VfL Wolfsburg
steht hinter dem Einsatz von Kevin
De Bruyne im Supercup gegen Bayern München morgen (20.30 Uhr)
ein großes Fragezeichen. Der frisch
gekürte Fußballer des Jahres musste
gestern das Training wegen Rückenproblemen abbrechen. Er wurde
zum Arzt nach Braunschweig gefahren. „So, wie er sich gerade bewegt
hat, macht es wenig Sinn“, erklärte
Dieter Hecking, der Trainer des Bundesligisten. Der Coach wird in dem
Duell des DFB-Pokalsiegers gegen
den Meister in jedem Fall auf Luiz
Gustavo verzichten. Der Ex-BayernProfi hat nach seiner Knieoperation
noch Trainingsrückstand. (dpa)
Am zweiten Spieltag der
3. Fußball-Liga gastiert
der FC Erzgebirge Aue bei
Sonnenhof Großaspach.
Ein harter Brocken, das
weiß keiner besser als
Simon Skarlatidis, der
fast sechs Jahre für die
Schwaben auflief.
VON THOMAS TREPTOW
AUE — Als Sonnenhof Großaspach
zur Saison 2014/15 in die 3. FußballLiga aufstieg, erging es der Sportgemeinschaft ähnlich wie dem FC Erzgebirge Aue in der Saison 2003/04,
als die Veilchen zum ersten Mal ihre
Visitenkarte in der 2. Liga abgaben.
Die namhafte Konkurrenz schaute
zunächst etwas mitleidig zu den vermeintlichen Underdogs aus Schwaben und Sachsen. Doch anstatt
sich von den Etablierten unterbuttern zu lassen, zeigten Großaspach
und Aue, dass sie mithalten können.
Wer den Kardinalfehler beging, sie
zu unterschätzen, der stand oftmals
mit leeren Händen da: „Das darf nie
passieren, denn gerade solche
Mannschaften bestechen durch große Willensstärke und Leidenschaft“,
sagt Simon Skarlatidis im Brustton
der Überzeugung.
„Wenn wir gewinnen wollen, müssen
wir ans Maximum
gehen.“
Simon Skarlatidis FCE-Profi
FC AUGSBURG
Trochowski fällt
lange aus
AUGSBURG — Neuzugang Piotr Trochowski wird dem Fußball-Bundesligisten FC Augsburg längere Zeit
fehlen. Wie der Club gestern mitteilte, hat sich der 31 Jahre alte Mittelfeldspieler beim 3:0-Testspielsieg
beim Regionalligisten TSV Rain einen Riss des Außenmeniskus im linken Knie zugezogen. Es handelt sich
dabei nicht um das zuvor verletzte
Knie. Trochowski soll heute in einer
Augsburger Klinik operiert werden.
Wie lange er ausfallen wird, hängt
vom Verlauf der Operation und dem
Heilungsprozess ab. (dpa)
Der 24-Jährige muss es wissen. Fast
sechs Jahre spielte er vor seinem
Engagement im Lößnitztal für die
Baden-Württemberger. „Ich wollte
etwas Neues, aber es waren sechs
tolle Jahre. Wir wurden die Thekentruppe der 3. Liga genannt, weil Sonnenhof wohl aus einer Stammtischmannschaft hervorgegangen ist“,
sagt Simon Skarlatidis lachend. Am
Sonntag, 14 Uhr, tritt er mit den
Simon Skarlatidis hat das Tor am liebsten vor sich.
Auern bei seinem ehemaligen Team
an. SG-Trainer ist der Ex-Auer Rüdiger Rehm. „Dort wird gut gearbeitet.
Wenn wir gewinnen wollen, müssen wir ans Maximum gehen“, weiß
FOTO: R. PETZSCHE/PICTURE POINT
der dribbelstarke Mittelfeldmann.
FCE-Trainer Pavel Dotchev sieht das
nicht anders: „Großaspach hat eine
beeindruckende Vorbereitung gespielt, unter anderen Bayer Leverku-
sen geschlagen. Mehr muss ich dazu
eigentlich nicht sagen.“
Pavel Dotchev will sich noch
einmal detailliert mit seinem Spieler über den kommenden Gegner
unterhalten. Der Deutsch-Grieche
kann sicher ein paar heiße Tipps geben, sagt aber auch: „Wir müssen auf
uns schauen, unser Spiel durchbringen.“ Dabei ist ihm der Vorwärtsgang eindeutig lieber als die Defensive. „Offensiv ist alles möglich, aber
ich muss das Tor vor mir haben“,
meint Simon Skarlatidis, der schon
immer den Drang verspürte, nach
vorn zu stürmen. „Ein bisschen Egoismus ist dabei manchmal ganz
nützlich, aber ich gebe auch gern die
Vorlage zu einem Tor.“ In der ersten
Drittligasaison für Großaspach erzielte er vier Tore, zweimal legte er
dem Schützen auf.
Seine ersten Pässe spielte der gebürtige Waiblinger im Trikot des
VfB Stuttgart. Über die Stationen
SV Fellbach und TSV Backnang kam
er zur SG Sonnenhof Großaspach.
Dort betreute ihn zunächst Alexander Zorniger, der ehemalige Trainer
von Red Bull Leipzig und aktuelle
Bundesligacoach des VfB Stuttgart.
„Er hat mehr auf körperlich große
Spieler gesetzt“, erinnert sich der
1,73 Meter große Kicker und meint
schmunzelnd: „Aber ich bin mit
meiner Statur, so wie sie ist, ganz zufrieden.“
Simon Skarlatidis, dessen Vater
Kiriakos und Onkel Ilias in der Verbandsliga spielten, gilt als Spaßvogel. „Ich wurde hier in Aue super
und offen empfangen. Und da so viele Neue gekommen sind, kann man
sich eher mal einen Scherz erlauben.
Auf dem Feld ist es dann aber auch
gut damit“, erzählt der Fan von
PAOK Saloniki, der seinen Urlaub
gern im Land seiner Vorfahren verbringt – auf den Inseln oder auf dem
Festland in Kavala. Einige Verwandte leben in Griechenland, das in
letzter Zeit nicht aus den KrisenSchlagzeilen herausgekommen ist.
Den FCE-Profi lässt das nicht kalt.
„Ich hoffe sehr, dass es für das Land
eine gute Lösung gibt. Eines steht
aber fest: Aufgeben kommt bei den
Griechen nicht in Frage“, sagt Simon
Skarlatidis und verschwindet in
der FCE-Kabine. Kein schlechtes
Schlusswort für einen Vollblut-Fußballer, der bei einem Verein spielt,
der sich im Umbruch befindet, der
aber nicht zu unterschätzen ist.
Flüchtling
trifft für
Bundesligist
18-Jähriger geht sonst für
Bremen II auf Torejagd
BREMEN — Ousman Manneh hat et-
was geschafft, von dem zigtausend
andere Flüchtlinge nur träumen
können. Dem 18-Jährigen (Foto), der
Anfang 2014 als Minderjähriger aus
Gambia ins Flüchtlingsheim Bremen-Lesum kam, winkt dank seiner
Fußballkünste ein Leben in sicheren
Verhältnissen. Im März unterschrieb er bei Werder Bremen einen
Vertrag bis 2018, danach stieg er mit
Werder II in die 3. Liga auf und am
Dienstag feierte er mit vier Toren in
15 Minuten beim Testspiel in Wilhelmshaven ein bemerkenswertes
Debüt im Profi-Team.
„Löst der 18-Jährige die Lücke im
Werder-Sturm im Alleingang?“,
fragte selbst der Werder-Liveticker
nach der Tor-Gala. Und auch Manneh, umlagert von
Autogrammjägern,
wunderte sich. „Ich
war nervös und bin
jetzt selbst überrascht. Wenn mir
das vorher einer erzählt hätte, dass ich
vier Tore mache,
ich hätte es nicht geglaubt“, sagte
der Stürmer. Bereits am vergangenen Samstag hatte er beim Start der
3. Liga das Siegtor für Werders U-23Team beim 2:1 in Rostock erzielt.
Dass der junge Mann sofort den zu
Schalke 04 gewechselten Torjäger
Franco Di Santo ersetzen kann, daran glaubt Alexander Nouri, Trainer
der Werder-Reserve, nicht: „Ousman
ist unheimlich auf Fußball fokussiert, er muss aber noch einige Dinge
lernen. Dennoch hat er Anlagen, die
unsere Fantasie beflügeln.“
Manneh ist athletisch, er wirkt
ruhig und abgeklärt. Über die Beweggründe seiner Flucht und die
Umstände spricht er nicht. Gambia
wird von Diktator Yahya Jammeh regiert, zählt zu den ärmsten Ländern
der Welt. „Seine Herkunft als Flüchtling ist in der Mannschaft absolut
kein Thema“, so Trainer Nouri. Manneh absolvierte auch Probetrainings
beim HSV und auf Schalke, entschied sich aber für Werder. „Hier in
Bremen ist meine erste Heimat in
Deutschland, ich fühle mich zu
Hause“, erklärte er. (dpa)
FOTO: IMAGO
Freie Presse
Ibrahimovic hängt Schweinsteiger ab
1400 Starter erwartet
Fußball: Startelf-Debüt des Ex-Bayern geht daneben – ManUnited unterliegt Paris
Mountainbike: 23. Erzgebirgs-Bike-Marathon in Seiffen
1 . FC NÜRNBERG
CHICAGO — Die Generalprobe ging
SEIFFEN — Lockt im Winter die erzge-
Zweitligist
verpflichtet Brecko
für Bastian Schweinsteiger und
Manchester United ordentlich daneben. Mit 0:2 unterlag der englische
Fußball-Rekordmeister erstmals mit
dem Deutschen in der Startelf gegen
Paris St.-Germain. Trainer Louis van
Gaal gewann der Niederlage gegen
den Französischen Meister mit ExBundesliga-Keeper Kevin Trapp im
Tor dennoch Positives ab: „Yeah, wir
haben verloren, aber vielleicht ist
das auch gut.“ Im vergangenen Jahr
hätten sie auf ihrer US-Tour alles
NÜRNBERG — Der 1. FC Nürnberg hat
Miso Brecko vom 1. FC Köln verpflichtet. Wie die Franken mitteilten, wechselt der 31 Jahre alte
Rechtsverteidiger mit sofortiger
Wirkung zum Fußball-Zweitligisten. Brecko trainierte gestern bereits
mit und könnte im Heimspiel gegen
den 1. FC Heidenheim heute in der
Startelf stehen. „Es ist gut möglich,
dass Miso gleich von Anfang an spielen wird“, erklärte Trainer René Weiler. Brecko stand bei den Kölnern
eigentlich noch bis 2016 unter Vertrag. Zu Ablösemodalitäten und Vertragsdauer machte der 1. FC Nürnberg keine Angaben. (dpa)
BAYER LEVERKUSEN
Tah 2015 bester
Nachwuchsspieler
FRANKFURT (MAIN) — Der Neu-Lever-
kusener Jonathan Tah ist vom DFB
zum „Nachwuchsspieler des Jahres
2015“ ernannt worden. Der Abwehrspieler habe sich bei den U19-Junioren vor Timo Werner (VfB Stuttgart) und Lukas Klostermann
(RB Leipzig) durchgesetzt. Die FritzWalter-Medaille erhalten auch der
Dortmunder Felix Passlack, der die
U17-Wertung für sich entschied,
und die 19 Jahre alte Nationalspielerin Pauline Bremer. (dpa)
gewonnen und dann den Auftakt in
der Premier League verloren.
Matuidi (25.) gelang das 1:0. Ibrahimovic (34.) leitete den Angriff
zum zweiten Treffer ein und schloss
ihn auch ab. Manchesters Abwehr
hinterließ dabei nicht den besten
Eindruck bei dem „hochklassigen
Härtetest“, wie Schweinsteiger das
Match vor dem Anpfiff im Soldier
Field von Chicago bezeichnet hatte.
Beim zweiten Tor hängte Ibrahimovic den Weltmeister im Mittelfeld
recht locker ab. „Bastian Schwein-
steiger begann, aber hielt nur eine
Halbzeit durch. Er kam nicht hinterher bei Ibras‘ Antritt zum zweiten
Tor“, schrieb der „Daily Express“.
Am 8. August startet ManUnited gegen Tottenham Hotspur in die Meisterschaft.
Schweinsteiger spielte nach seinem Wechsel von Bayern auf die Insel noch keine Partie durch. Zweimal kam er nach der Pause, im dritten Match fehlte er gegen Barcelona
verletzt. Nun wurde der 30-Jährige
zur Halbzeit ausgetauscht. (dpa)
birgische Volkskunst Menschen aus
ganz Deutschland und anderen
Nationen nach Seiffen, so ist es im
Sommer der Erzgebirgs-Bike-Marathon. Seit 1993 treten am ersten August-Wochenende jedes Jahres Ausdauersportler im Wald rund um das
Spielzeugdorf in die Pedale. Bei der
nunmehr 23. Auflage erwarten Organisator Albrecht Dietze und seine
Helfer mehr als 1400 Sportler.
100 Kilometer lang ist am Sonntag die Königsdistanz, die knapp 250
Biker in Angriff nehmen. Sie müssen die mit zahlreichen Steilanstiegen und -abfahrten gespickte Runde
dreimal bewältigen. Doch auch die
Mittel- (70 km) und die Kurzdistanz
(40 km), auf der das Gedränge mit
mehr als 500 Startern am dichtesten
ist, haben es in sich. Eröffnet wird
der älteste Mountainbike-Marathon
Deutschlands bereits morgen mit
dem Kinder- und Familientag. Neben den 1,7 bis 22,5 km langen Rennen für den Nachwuchs gibt es auch
eine Familien-Tour. (anr)
ten Michelle Carter und die Chinesin Lijiao Gong, die das erste Meeting der Serie in Shanghai gewinnen
konnte. Diese beiden Athletinnen
werden Ende August in Peking zu
den Hauptkonkurrentinnen von
Christina Schwanitz gehören. Und
dabei dürfte es mit allen Mitteln zur
Sache gehen: „Bei uns Frauen wird
auch mit Blicken gekämpft. Ich hätte schon oft tot umfallen müssen, so
böse wurde ich angeschaut“, sagt die
von Sven Lang trainierte Chemnitzerin und fügt an: „Wenn man aber
weiß, wie es abläuft, dann erschrickt
man bei der WM nicht darüber und
man kann sich eine Taktik zurechtlegen.“ In der Diamond League ist
die Taktik von Christina Schwanitz
voll aufgegangen.
Christina Schwanitz in Jubelpose –
ein gewohntes Bild.
FOTO: IMAGO
Auf der Überholspur
Für Christina Schwanitz
ist der Sieg im Champions
Race viel wert, vor allem
im Hinblick auf die WM.
Auch in Peking heißen ihre
Hauptkontrahentinnen
Carter und Gong.
VON THOMAS TREPTOW
CHEMNITZ/STOCKHOLM — Sie
hat
mehr als eine Hand am Jackpot. Um
das lukrative Diamond Race im Kugelstoßen zu gewinnen, muss Christina Schwanitz laut Reglement nur
noch beim Diamond-League-Mee-
ting in Zürich (3. September) antreten. In der Punktewertung liegt sie
nach ihrem Sieg vom Mittwochabend im Stockholmer „Königsgarten“, einem Park in der Innenstadt,
uneinholbar vor Michelle Carter
(USA). „Ich freue mich jetzt schon
auf Zürich, doch vorher wird die
WM in Peking gerockt!!“, ließ die
Sächsin die Fangemeinschaft im sozialen Netzwerk Facebook wissen.
Eines ist sicher: Die 40.000 Euro
Siegprämie und den Diamantpokal
für den Erfolg in der Disziplinwertung nimmt die Athletin vom LV
90 Erzgebirge sicher gern mit. Aber
Christina Schwanitz sagt auch klar:
„Der Fokus liegt auf der WM.“ Und
dafür ist die Champions League der
Leichtathleten die perfekte Vorbe-
reitung unter Wettkampfbedingungen: „Die Deutschen Meisterschaften nützen mir für die Weltmeisterschaft nichts, die Diamond League
schon“, argumentiert die 29-Jährige.
„Vom Kopf her ist es wesentlich
angenehmer, wenn man die Konkurrenz kennt und einschätzen
kann. Und es ist ein Riesenunterschied, wenn ich sehe, wie jemand
20 Meter stößt, oder ich nur davon
gehört habe.“
Die Weltjahresbeste selbst ist
2015 auf der Überholspur. In den
siebzehn wichtigsten Saisonwettkämpfen hat sie elfmal die 20-mMarke übertroffen. In Stockholm
flog die Kugel auf 20,13 m. Vier von
sechs Diamond-Race-Wettkämpfen
entschied sie für sich. Je einmal sieg-
KULTUR & SERVICE
Freie Presse
Freitag, 31. Juli 2015
NACHRICHTEN
JEDE RMANN
Sankt Annen wird
zur Theaterkulisse
ANNABERG-BUCHHOLZ — Die gewalti-
ge Fassade der Sankt Annenkirche
in Annaberg-Buchholz verwandelt
sich ab heute wieder in eine einzigartige Theaterkulisse. Das Ensemble
des Eduard-von-Winterstein-Theaters führt vor der spätgotischen Hallenkirche bereits im fünften Jahr in
Folge Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“ auf – „das Spiel vom Sterben des reichen Mannes“, das untrennbar mit den Salzburger Festspielen verbunden ist. Zum ersten
Mal in diesem Sommer ist das Mysterienspiel um Tod und Teufel, Gott
und Glauben und den schnöden
Mammon heute Abend zu erleben.
Weitere Vorstellungen sind am 2.,
16. und 20. August geplant. (af)
» www.winterstein-theater.de
FRIEDRICH NIETZSCHE
Preis wird
neu aufgelegt
NAUMBURG — Drei Jahre nach der
letzten Verleihung des FriedrichNietzsche-Preises wird die Auszeichnung neu aufgelegt und aufgewertet. Der Literaturpreis wechsele von
der Länderebene auf die internationale Ebene, teilte das Nietzsche-Dokumentationszentrum in Naumburg mit. Dort solle die mit 15.000
Euro dotierte Auszeichnung während des Nietzsche-Kongresses vom
15. bis 18. Oktober vergeben werden.
Der neue Internationale FriedrichNietzsche-Preis wird künftig alle
zwei Jahre für philosophisch-essayistische Werke verliehen. Dies soll
abwechselnd in Naumburg und Basel geschehen. (dpa)
» www.nietzsche-portal.eu
DRAMAS ERIE
Keaton als Nonne –
Law als junger Papst
UNTERFÖHRING — Oscar-Preisträgerin
Diane Keaton („Was das Herz begehrt“) übernimmt neben Jude Law
(„Grand Budapest Hotel“) eine der
Hauptrollen in der achtteiligen Dramaserie „The Young Pope“ von Regisseur Paolo Sorrentino. Keaton
spielt Schwester Mary, eine Nonne
aus den USA, die im Vatikan lebt.
Law spielt die Hauptrolle als fiktiver
Papst Pius XIII. Wie Sky Deutschland weiter mitteilte, haben die
Dreharbeiten für die Koproduktion
(USA, Frankreich, Deutschland) in
dieser Woche begonnen. (mqu)
Seite A1
Fernsehen
Wenn Veterinäre
fehlen, behandelt
die „Landärztin“
notfalls auch
Tiere. Seite A3
Klassik und Jazz treffen sich zum Festival
Mit einem erlesenen
Musikereignis hat sich das
kleine, verträumte Schloss
Schlettau im Erzgebirge in
der deutschen Musikszene
einen Namen gemacht.
Entsprechend groß ist die
Nachfrage – auch für die
drei Tagen im August
dieses Jahres.
VON ANTJE FLATH
SCHLETTAU — Der Name „2000 + 1
Nacht“ ist zugegebenermaßen etwas
irreführend. Denn so lange dauert
das gleichnamige Festival auf
Schloss Schlettau gar nicht. „Fantastisches aus Klassik und Jazz“ wird
dort aller zwei Jahre im August an
maximal vier Tagen geboten. Der
hochkarätigen Besetzung tut diese
Tatsache aber keinen Abbruch.
Auf einen Gast freut sich Matthias Bantay, der künstlerische Leiter
des Festivals, in diesem Sommer besonders: Jazz-Legende und OscarPreisträger Giora Feidman wird dabei sein. „Soweit ich mich erinnern
kann, war er noch nie im Erzgebirge“, sagt Matthias Bantay nicht ohne
Stolz. Und da der „Grandseigneur
der Klezmermusik“ im nächsten
Jahr seinen 80. Geburtstag feiert,
werde dieses Gastspiel wohl das erste und zugleich einzige sein. „Er
schlägt Brücken zwischen Generationen, Kulturen und Schichten, und
er tut es mit vollendeter Kunst“,
schrieb einst Leonard Bernstein
über den großartigen Klarinettisten.
Und „sein enthusiastisches Urteil
besitzt bis heute unverändert Gültigkeit“, sagt Matthias Bantay.
Der musikalische Weltenbummler, der als Solocellist der Erzgebirgischen Philharmonie im Erzgebirge
vorerst eine musikalische Heimat
gefunden hat, organisiert das Festival seit 2001. „Klassik-Freunde für
Jazz zu gewinnen und Jazz-Begeisterten Klassik näher zu bringen“, sei
das Ziel, erläutert der Musiker, der
mit 16 Jahren sein erstes Konzert gegeben hat und mittlerweile über fast
25 Jahre Orchestererfahrung verfügt. Ein Konzept, das aufgeht, auch
wenn er sich anfangs nie hätte vorstellen können, einmal ein solch
großes Projekt zu realisieren. Es werde gut angenommen, obwohl es
nichts für die breite Masse sei. Mittlerweile gebe es sogar ein Stammpu-
Sie präsentieren zum Festival auf Schloss Schlettau „Europäische Romantik und Folksongs aus aller Welt“ – die fünf Sänger von Amarcord. Zahlreiche Konzerttourneen haben sie mittlerweile in mehr als 50 Länder und auf nahezu alle Kontinente geführt.
FOTO: MARTIN JEHNICHEN
Giora Feidman kommt mit seiner
Klarinette.
FOTO: ECKARDT MILDNER
Spielen seit 1985 in unveränderter Besetzung als Vogler Quartett: Tim Vogler,
Frank Reinecke, Stefan Fehlandt und Stephan Forck.
FOTO: CHRISTIAN KERN
József Lendvay aus Ungarn bringt
seine Stradivari mit.
FOTO: PRIVAT
blikum. „20 bis 30 Leute sind bei jeder Veranstaltung dabei“, sagt er.
Und auch bei den Musikerinnen
und Musikern hat sich die Veranstaltung längst einen Namen gemacht: „Wir können uns vor Angeboten nicht retten“, sagt der musikalische Leiter. „Ich könnte zwei Wochen Festival machen. Aber wer soll
das bezahlen?“ Denn nicht nur, dass
es nicht wie bei ähnlichen Veranstaltungen einen großen Stab von
Leuten gibt, die das ganze Jahr über
die Arbeit erledigen, „wir sind ein
kleines Team von vier Leuten“, erklärt Matthias Bantay. Auch das Budget sei vergleichsweise gering.
Umso mehr freut er sich, dass
auch in diesem Jahr wieder viele bekannte Namen auf der Gästeliste stehen: der ungarische Geiger József
Lendvay zum Beispiel – ebenso
Günther Fischer und Joy Flemming
verewigt haben. Trotz großer Namen legen die Organisatoren vom
Förderverein des Schlosses großen
Wert auf familienfreundliche Eintrittspreise. „Die müssen für das Erzgebirge tragbar sein“, macht Matthias Bantay den Anspruch deutlich. In
diesem Jahr sind sie zwischen 10
und 16 Euro angesiedelt.
Matthias
Bantay
Künstlerischer Leiter
FOTO: MATTHIAS HEINKE/ARCHIV
Echo-Preisträger wie das Vokalensemble Amarcord, dessen facettenreiches Repertoire von Gesängen des
Mittelalters bis hin zu weltweit gesammelten Volksliedern reicht. Das
mehrfach preisgekrönte VoglerQuartett, das seit 1985 in unveränderter Besetzung eine einzigartige
Karriere verfolgt, ist ebenso dabei
wie das Alliage Quintett mit seinen
vier Saxofonen und einem Klavier.
Giora Feidman erhält bei seinem
Auftritt musikalische Unterstützung vom Rastrelli-Celloquartett.
Gemeinsam wagen sie sich im
Schloss und im angrenzenden
Schlosspark sowie in der Kirche auf
„Grenzgänge“ – zwischen Klassik
und Jazz, aber auch zwischen Wort
und Musik. Und füllen damit weiter
die prominent besetzte Gästeliste,
auf der sich beispielsweise bereits Jochen Kowalski und Uschi Brüning,
DAS „FESTIVAL 2000 + 1 NACHT“ findet
vom 13. bis zum 16. August in Schlettau
statt. Karten gibt es im Schloss (Kontakt:
03733 66019) beziehungsweise im Internet.
Dort kann auch das detaillierte Programm
eingesehen werden.
» www.schloss-schlettau.de
Der Clown mit den traurigen Augen
Heute wird Hans-Eckardt
Wenzel 60 Jahre alt. Wie
kaum ein anderer singt er
seiner Zeit und deren Genossen ironische, kritische,
melancholische Lieder
vom Widerstehen.
VON MATTHIAS ZWARG
CHEMNITZ — „Dagegen
muss man
doch was tun“, ruft Wenzel manchmal in seinen Konzerten, wenn er
von den jungen Neonazis erzählt,
die ihm begegnen. Wenn er feststellt: „Stacheldraht, Elektrozaun –
etwas Bessres hat die Welt doch
wohl niemals hergestellt.“ Wenn er
vom Lagerfeuer singt, an dem die
Altlinken plötzlich für den Krieg in
Afghanistan sind, obwohl sie doch
wissen müssten, dass Frieden und
Freiheit noch nie mit dem Panzer gekommen sind.
„Dagegen muss man doch was
tun“ – das hat der heute vor 60 Jahren bei Wittenberg geborene Hans-
Eckardt Wenzel in der DDR gelernt
wie viele seiner Zeitgenossen, die die
„Da Da Er“, wie er sie später nannte,
vor allem als ein Land sahen, das
man verändern musste, und die eine
wirkliche Alternative zu der Gesellschaft suchten, in der der Mensch
dem Menschen ein Wolf ist.
Von den ersten Konzerten in Hinterzimmern oder kleinen Studentenbuden, weil der geplante Saal
plötzlich aus „unerklärlichen“
Gründen doch nicht zur Verfügung
stand, über die legendären Auftritte
mit Steffen Mensching, nicht nur in
der „Hammer-Rehwü“, bis zu den
heute gefeierten Auftritten vor großem Publikum und inzwischen mit
zahllosen Preisen gekrönt, hat der
an Marx und Walter Benjamin, an
Theodor Kramer und Bertolt Brecht
geschulte Wenzel das unheilvolle
Wesen hinter dem mehr oder weniger schönen Schein des real existierenden Sozialismus wie Kapitalismus gesehen – oft mit einem bitter
lachenden und einem ehrlich weinenden Auge.
Er wird es oft hören heute: Alles
Gute zum Geburtstag; und es wird
ein Herzenswunsch sein – auch
wenn Wenzel selbst am allerbesten
weiß, dass nie „alles“ gut wird – aber
dafür, dass wir das Schlimme nicht
übersehen, dafür, dass ein bisschen
mehr gut wird, als es ohne uns würde, dafür, dass sich Menschen nicht
allein fühlen in ihrer Trauer um vertane Möglichkeiten – ganz persönlich und auf dem ganzen Planeten –
dafür hat Wenzel immer gesungen
und singt noch heute. Manchmal ist
ihm, dem Dialektiker, die Enttäu-
Gedicht der Woche
An manchen Tagen
HANS-ECKARDT WENZEL
An manchen Tagen
Überfällt mich die Gewissheit,
Nutzlos zu sein. Erstaunlich sicher,
Nicht gebraucht zu werden.
Ich liebe es dann, mit der Sense
Eine Wiese zu mähen. Bogen
Um Bogen, wenn die Halme,
Bewegt vom Wind,
Vor die Klinge sich legen.
Eine Arbeit bei der ich leicht
Bleibe und schweigen kann.
AUS DEM BAND „Seit ich am Meer bin“ Gedichte. Erschienen im Verlag Matrosenblau, 2011.
schung darüber anzumerken, dass
die Menschen offenbar aus Schaden
nicht klug werden und dass dagegen
auch Singen wenig hilft. Dann
scheint es, als würden dem Sänger,
dem Clown mit den traurigen Augen, die Fragen langsam ausgehen,
da es doch schon schwer genug ist,
Antworten zu finden.
Aber selbst dies scheint er hellsichtig vorausgesehen zu haben, als
Wenzel einem seiner Gedichtbände
den Vers von E. E. Cummings voranstellte: „Selbst sonntags möcht ich
lieber im Unrecht sein / Denn wer
immer im Recht ist, der ist nicht
mehr jung.“ Selbst daraus wird jedoch noch eine wunderbare „Neue
Hymne für Europa“, die Wenzel dem
Kontinent gerade geschrieben hat:
„... es ist kein Land, es ist kein Traum,
es ist, was uns zerbricht, so ein Europa braucht man kaum, nein, dies Europa will ich nicht“. Und was Wenzel noch zu wünschen ist, das hat er
uns schon längst gewünscht, damals
in der „Hammer-Rehwü“: „Halt zur
Stange / Sei kein Schwein / Auch
wenn alle anderen jammern, / Übst
du dich mit Vorschlaghammern /
Und haust rein.“
Sucht das Wesen hinter dem schönen
Schein: Hans-Eckardt Wenzel.
FOTO: MARKUS ALTMANN
DIE NEUE HYMNE FÜR EUROPA können Sie aufrufen,
wenn Sie diesen Code mit einem Smartphone scannen.
» www.freiepresse.de/europahymne
A2 Freie Presse
KULTUR & RÄTSEL
Das Potter-Wunder und kein Ende
NACHRICHTEN
GERHARD STEIDL
Literaturpreis
geht an Verleger
GÖTTINGEN — Der Göttinger Verleger
Gerhard Steidl erhält in diesem Jahr
den Literaturpreis des Verbandes
Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine (DAI). Der 64-Jährige
bringe als Verleger die Themen Architektur, Fotografie, Politik und Soziologie zusammen und zeige dabei
ein großartiges Gespür für die ästhetischen Strömungen unserer Zeit,
sagte DAI-Präsident Christian
Baumgart. Steidl soll die Auszeichnung – eine gut 1,5 Kilogramm
schwere Bronzeplakette – am
26. September übergeben werden.
Der gelernte Siebdrucker gründete
bereits als 18-Jähriger seinen eigenen Verlag. Heute hält er unter anderem die Weltrechte am Werk von
Günter Grass. Seit etwa 20 Jahren
veröffentlicht Steidl zudem hochkarätige Fotobücher von zeitgenössischen Fotokünstlern. (dpa)
KEITH RICHARDS
Dokumentation
kommt auf Netflix
LOS ANGELES — Ein neuer Dokumen-
tarfilm über Rolling-Stones-Gitarrist
Keith Richards wird zuerst bei Netflix gezeigt. Wie der Streamingdienst mitteilte, hat „Keith Richards:
Under the Influence“ seine weltweite Premiere am 18. September. Regie
führte Morgan Neville, der für eine
Doku über Background-Sänger 2014
mit einem Oscar ausgezeichnet worden war. Die Produzenten versprechen einen Blick darauf, welche Einflüsse Richards nutzt, wie er Songs
schreibt und wie er Gitarre spielt.
Der Film begleitet den 71-Jährigen
bei der Arbeit für sein erstes Solo-Album seit zwei Jahrzehnten. „Crosseyed Heart“ soll auch Mitte September veröffentlicht werden. (dpa)
Der Zauberlehrling hat
J. K. Rowling zu einer der
erfolgreichsten Autorinnen
überhaupt gemacht. Ihre
eigene Lebensgeschichte
klingt auch wie ein Märchen. Inzwischen schreibt
sie für Erwachsene – und
hält Potter-Fans bei der
Stange. Heute wird die
Autorin 50 Jahre alt.
Ein Erfolg in Zahlen
Die Saga füllt sieben Bände: „Harry
Potter und der Stein der Weisen“
(deutsche Ausgabe 1998), „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“
(1999), „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ (1999), „Harry
Potter und der Feuerkelch“ (2000),
„Harry Potter und der Orden des Phönix“ (2003), „Harry Potter und der
Halbblutprinz“ (2005), „Harry Potter
und die Heiligtümer des Todes“
(2007).
Die Abenteuer von Harry Potter erschienen in 78 Sprachen, 450 Millionen Exemplare verkauften sich weltweit. Die deutschsprachigen Ausgaben gingen nach Angaben des Carlsen
Verlags in Hamburg 33 Millionen Mal
über den Ladentisch.
VON TERESA DAPP
LONDON — Die Geschichte ist einfach
zu schön, um sie nicht immer wieder zu erzählen. Eine arbeitslose, alleinerziehende Frau in Edinburgh
muss in ihrer Wohnung frieren und
sitzt deshalb viel im Café. Dort
schreibt sie ein Buch, während das
Töchterchen im Wagen schläft.
Nach fünf Jahren Arbeit erscheint
der erste Roman über einen Zauberlehrling – und macht die Frau zur
Bestseller-Autorin und zum internationalen Star. Natürlich ist die Rede
von Joanne Kathleen Rowling, bekannter als J. K., der Erfinderin der
Harry-Potter-Saga. Heute wird sie 50.
Ihr Leben als Sozialhilfe-Empfängerin hat Rowling lang hinter sich
gelassen, Potter hat sie steinreich gemacht. Auf 580 Millionen Pfund,
mehr als 800 Millionen Euro, schätzte die „Sunday Times“ ihr Vermögen
im Frühjahr. Ein Dutzend Verlage
hatten das Manuskript erst mal abgelehnt. „Ich wusste, dass das
Schwierige sein würde, es zu veröffentlichen“, sagte Rowling der USTalkmasterin Oprah Winfrey, „und
dass es dann riesig werden würde.“
Sie behielt recht. Die sieben Bü-
Der erste Harry-Potter-Film kam
2001, der letzte der insgesamt achtteiligen Filmreihe 2011 in die Kinos.
Nach Angaben des Branchendienstes
Box Office Mojo erzielten sie zusammen ein Einspielergebnis von über
7,7 Milliarden US-Dollar.
Joanne K. Rowling wurde 2004 vom
US-Magazin „Forbes“ auf der Liste
der Dollar-Milliardäre geführt. Als
erste Schriftstellerin hatte sie mit ihrem Werk eine Milliarde US-Dollar
verdient. (dpa)
Ihre Bücher erschienen in 78 Sprachen: Joanne K. Rowling.
cher wurden zum globalen Phänomen, die Verfilmungen zu Kassenschlagern. Und so soll das offenbar
auch bleiben. Der Hogwarts-Marketing-Express steht nie still: Alle paar
Wochen gibt es Neues aus Potters
Zauberschule. Eine Kurzgeschichte
hier, ein Theaterstück da, Ende
nächsten Jahres wird es einen neuen
Film mit Oscar-Preisträger Eddie
Redmayne geben. Es ist wohl der erste Teil einer Trilogie. Die Vorlage, ein
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fiktives Lehrbuch Harrys, hat nur etwa 120 Seiten.
Auf der Website „Pottermore“
können Fans zusätzliche Texte lesen
oder Szenen aus den Büchern nacherleben und -spielen. Und natürlich
einkaufen. „Pottermore.com ist ein
Geniestreich“, urteilte der „Guardian“ 2011. Die Produktionsfirma
Warner bietet eine Harry-Potter-Studiotour an, ein Freizeitpark in den
USA hat Harrys Welt nachgebaut,
die Zahl der Merchandise-Produkte
– von Bettwäsche über Zauberstäbe
bis zum Schachspiel – ist kaum
überschaubar.
Nicht nur finanziell läuft es für
Rowling besser als damals im Café
in Edinburgh. Sie lebt noch in der
Stadt, inzwischen aber mit ihrem
zweiten Mann und drei Kindern.
Nebenbei produziert die im englischen Yate geborene Rowling fleißig Literatur für Erwachsene. „Ein
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© 2014 Knaur Taschenbuch Verlag – Folge 86
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FOTO: D. CHESKIN/DPA
plötzlicher Todesfall“ erschien unter
ihrem echten Namen, die DetektivKrimis „Der Ruf des Kuckucks“ und
„Der Seidenspinner“ unter dem
Pseudonym Robert Galbraith. Sie
habe ohne Druck schreiben wollen,
erklärte sie. Das Geheimnis flog
schnell auf, weil ein Anwalt es der
Freundin seiner Frau erzählte, die es
über Twitter ausplauderte. Den Verkaufszahlen schadete das nicht, dem
Anwalt wurde eine Geldstrafe aufgebrummt. Rowling spendete ihre
Entschädigung.
Auch J. K. stand übrigens auf den
Potter-Büchern, um Rowlings Identität zu verstecken. Der Verlag dachte,
Harry Potter sei etwas für Jungs, und
es solle besser kein Frauenname auf
dem Titel zu lesen sein. Weil sie keinen zweiten Namen hatte, übernahm die Autorin für das K. den Namen ihrer Lieblingsoma.
Nebenbei meldet die Britin sich
gern zu politischen Fragen wie der
schottischen Unabhängigkeit zu
Wort (sie war dagegen). Außerdem
wirbt sie für ihre Wohltätigkeitsorganisation Lumos, die rund acht
Millionen Kindern in Heimen rund
um die Welt helfen will und nach einem Lichtzauber aus „Harry Potter“
benannt ist. „Das Ziel ist definitiv, alle Heime abzuschaffen“, sagt Rowling über diese Arbeit.
Viel zu tun also. Könnte die Autorin trotzdem Zeit für einen neuen
„Potter“ finden? Auch acht Jahre,
nachdem mit „Harry Potter und die
Heiligtümer des Todes“ der letzte
Band über den Zauberlehrling erschienen ist, geben Fans die Hoffnung nicht auf. Dazu trägt auch ihre
Art bei, auf Fragen danach zu antworten. „Ich habe das Gefühl, ich habe Harrys Geschichte abgeschlossen“, sagte sie erst im April in der
NBC-Show „Today“. „Aber ich habe
immer gesagt, dass ich nicht sagen
werde, dass ich es definitiv nicht mache.“ (dpa)
Katharina Sulzbach
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Freitag, 31. Juli 2015
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„... gibt es kaum noch Hoffnung auf
ein Überleben des 18-jährigen Schülers aus der Eliteschule Alpeninternat und einer 16-jährigen Frankfurterin, die den Urlaub mit ihrer Familie in St. Moritz verbrachte. Die beiden Jugendlichen waren gestern mit
einer Gruppe von Schulkameraden
abseits der Piste vom Corvatsch
zum‚ … bla, bla, bla, bla, … jetzt
kommt’s, spitz die Ohren!“
Marcel schlug Benni fest ins Gesicht. Blut lief aus dessen aufgeplatzter Lippe. Er starrte seinen Freund
fassungslos an, von Marcels Brutalität vollkommen überrumpelt. Hastig rutschte er an die Wand und zog
verstört die Decke über seinen nackten Körper.
Marcel las weiter: „,Vier der Schüler wurden gestern noch von Tatjana Kurnikowa, der bekannten St.
Moritzer Galeristin und Tante von
Maxim, gefunden. Trotz schlechter
Sicht und Unwetterwarnung steuerte sie selbst den Helikopter in den
Rettungseinsatz. Zwei weitere der
Jugendlichen fand die Schweizer
Bergwacht. Maxim Kurnikow wurde offenbar von seinem Mitschüler
zu der Tour überredet. Er ist ein exzellenter und erfahrener Off-RoadSkiläufer, der schon mehrere internationale Wettbewerbe gewonnen
hat‘ …“
„Also gewonnen hat er noch nie,
soweit ich weiß“, murmelte Benni.
Marcel sah kurz auf und las dann
weiter: „,Doch ein solches Risiko, bei
höchster Lawinengefahr und negativer Wetterprognose in ein Gletschergebiet zu fahren, trotz ausdrücklicher Warnung eines Skilehrers, wäre er nie eingegangen, verlautet aus den Kreisen der Internatsschüler. Vielmehr wurde er wohl
massiv unter Druck gesetzt. Was
und wer dahintersteckt? Werden
wir es je erfahren, oder nimmt er das
Geheimnis mit in sein Grab aus
Schnee und Eis?‘ Und? Hast du das
diesem Journalisten eingeflüstert?“
Er suchte in dem Artikel nach
dem Namen des Verfassers: „Da stehen nur die Initialen: T. G. Jede Wette, dass du weißt, wer das ist!“
Diesmal watschte er ihm die Zeitung um den Kopf. Dann warf er sie
auf die Bettdecke und schlug mit
beiden Handflächen, so fest er konnte, auf Bennis Ohren.
„Mann, was ist denn bloß los mit
dir?“, keuchte Benni. „Bist du total
verrückt geworden? Ich weiß gar
nicht, wovon du sprichst …“, hustete
er. Seine Ohrmuscheln schmerzten
und färbten sich tomatenrot.
„Gibst du es jetzt zu?“, wiederholte Marcel.
„Ich weiß gar nicht, warum du
dich so aufregst, vor allem wenn es
doch alles nicht stimmt, wie du
sagst.“
Marcel sah sich im Schlafzimmer
um. In einem Regal waren angelaufene Pokale mit silbernen Skifahrerskulpturen aufgestellt, der Boden
war übersät mit Bennis Kleidungsstücken.
Doch dann fiel ihm etwas auf, das
nicht dazu passte. Er bückte sich,
hob den violetten Stringtanga auf
und ließ ihn triumphierend an seinem Finger baumeln.
„Ist das etwa deiner? Sag schon,
wen hast du hier heute Nacht gefickt?“
Marcel kannte keinen Menschen,
dessen Gesichtsfarbe so deutlich
wechselte, wenn er ertappt wurde,
wie Benni. Dieser Umstand vereitelte grundsätzlich jeden Versuch einer
Lüge.
„Also? Ich seh dir an, dass ich
recht habe. Wer war es?“ Benni
wischte sich über die blutende Lippe.
„Ich konnte doch nicht wissen,
dass die noch am selben Abend so
was schreibt! Ich war stockbesoffen
… und ich dachte … sie auch!“
Marcel riss ein Kissen hoch und
haute es Benni so fest ins Gesicht,
dass es aufplatzte und die Gänsedaunen durch die Luft flogen.
„Warum bist du eigentlich so agro? Hast du was eingeworfen, he?
Speed, oder was?“, fragte Benni und
hob ruckartig das Kinn.
„Gar nichts habe ich genommen,
und ich bin es, der hier die Fragen
stellt. Sag mir endlich, wer gestern
Abend hier war.“
„Sie heißt Toni … und ist Journalistin beim Blick.“
„Und das wusstest du und redest
… und fickst trotzdem mit ihr … und
plauderst dabei ein bisschen über
deine Freunde?“
„Mann, du hättest sie sehen sollen. Da wärst du auch schwachgeworden. Traumbeine, so lang wie
die von Claudia Schiffer, und Haare,
lang, rot, wie die von …“, er suchte
nach einem Vergleich, doch Marcel
unterbrach ihn: „Von Sarah Ferguson, ja? Das interessiert mich alles
nicht. Ich will wissen, was du ihr gesagt hast.“
Er packte Bennis Fußgelenk, und
dieser schrie auf: „Ich kann mich
nicht erinnern, was ich gesagt habe,
verstehst du? Absoluter Filmriss!“
Fortsetzung folgt
DIESES BUCH gibt es in allen Geschäftsstellen
und im Online-Shop der „Freien Presse“.
» www.freiepresse.de/shop
FERNSEHEN & RADIO
Freitag, 31. Juli 2015
IM RADIO
LESUNG
Start in einen
Lyriksommer
DEUTSCHLANDRADIO KULTUR 10.07 UHR
Unter dem Titel „Lyriksommer“
setzt Deutschlandradio Kultur einen Gedichte-Schwerpunkt im August. Wie der Sender mitteilt, wird
täglich ein zeitgenössisches Gedicht
gesendet. Gleichzeitig widmet sich
das Magazin „Lesart“ von Montag
und Freitag in Gesprächen der Lyrik:
ihren Verfassern und Verlegern,
Strömungen und Themen. Auch die
Sendungen „Zeitfragen“ am Freitag
(19.30 Uhr) und „Literatur“ Sonntagnacht (0.05 Uhr) erkunden lyrische
Gefilde. Genaueres aus dem opulenten Programm verrät heute Vormittag ein Auftaktgespräch. (fp)
Freie Presse
Leben und überleben lassen
In der Filmreihe „Die
Landärztin“ mit Christine
Neubauer geht es heute
Abend um eine „Entscheidung des Herzens“.
A3
Badekuren,
Bomben und
Kraftwerke
Eine Dokumentation
über „Uran und Mensch“
Die Sängerin und Gitarristin Lizzie Douglas
McCoy (1897 bis 1973), die sich den
Künstlernamen Memphis Minnie
gab, war ihrer Zeit weit voraus,
schreibt der Deutschlandfunk. In einer von Männern dominierten Welt
mit Alkohol, Kokain und Glücksspiel schuf sie sich ihr Universum.
In ihren 150 Songs, geprägt von Fantasie und bisweilen schwarzem Humor, begegnet uns eine willensstarke Frau. Die Sendung „Bad Woman
Blues“ erinnert an sie. (fp)
ARD 20.15 UHR Mit Krisengebieten
kennt er sich aus, der weit gereiste
Reporter Jakob Richter (Jan Sosniok). Da ist er im oberösterreichischen Großraming goldrichtig. In
der Alpengemeinde sind zwar keine
Rebellenkämpfe ausgebrochen, dafür aber der Ärztenotstand. Ausbaden muss das Frau Doktor Johanna
Lohmann (Christine Neubauer), die
allseits geschätzte „Landärztin“ vom
Freitagabend im Ersten. Vormittags
hilft sie einem Kalb auf die Welt,
nachmittags einem Menschenkind.
Und wenn sie ein Patient nachts aus
dem Bett klingelt, dann sitzt sie Minuten später schon im Auto auf dem
Weg zum Hausbesuch.
„Entscheidung des Herzens“
(2013) war der vorletzte Streich aus
der 2005 gestarteten „Landärztin“Reihe. Und der geizt nicht mit den
ganz großen Fragen, auf die Regisseur Sigi Rothemund nach einem
Buch von Mathias Klaschka gewohnt leichte Antworten findet. Im
Besonderen geht es um den ins Heimatdorf zurückgekehrten Journalisten Jakob, der eingangs der Frau
Doktor mit dem Paraglider regelrecht vor die Füße knallt und sich
sein ganzes Elend aus der Nase ziehen lässt.
Der verschlossene Sympathikus
leidet an Leukämie. Die Therapie
hat er, des Überlebenskampfes müde, abgebrochen. Jetzt will er nur
noch sterben – und dann und wann
ein Schmerzpräparat und ein wenig
Trost von Doktor Johanna. „Wenn
sie damals meine Ärztin gewesen
wären“, wird der Sterbenskranke
ganz sentimental, „hätte ich vielleicht nicht aufgegeben“.
Die engagierte Medizinerin indes
hat mitnichten vor, den jungen Burschen dem Siechtum zu überlassen
und startet einen StammzellenSpenderaufruf im Dorf. Ganz schön
starker Tränendrüsentobak. Der
Sterbenskampf eines Leukämiepatienten: ein erbauliches SolidaritätsMelodram mit Happyend. Man
muss nur an die Heilung glauben.
Und natürlich der „Landärztin“ vertrauen. (tsch)
Am 6. und 9. August
1945 warfen US-Kampfflugzeuge
Atombomben auf die japanischen
Städte Hiroshima und Nagasaki, um
das Ende des Zweiten Weltkriegs
auch in Ostasien zu erzwingen. Erstmals wurde Uran
als
verheerende
Waffe gegen Menschen eingesetzt.
Mindestens
155.000 Menschen
starben
augenblicklich, weitere
110.000 innerhalb
weniger Wochen. Bis heute leiden
Menschen an Spätfolgen wie Krebs.
Der australische Zweiteiler „Uran
und Mensch – Ein gespaltenes Verhältnis“ (2015) von Wain Fimeri,
präsentiert von Derek Muller (Foto),
zeigt die Geschichte des Urans von
seiner Entdeckung bis hin zum begehrten Element, das Kriege entscheiden, aber auch Menschen auf
inzwischen fragwürdige Weise mit
Energie versorgen kann. Es stellt
sich die Frage: Ist es überhaupt möglich, Uran zu nutzen, ohne die Erde
zu zerstören? Arte zeigt beide Teile
des sehenswerten Dokumentarfilms am Stück. Drehort war unter
anderem auch das Erzgebirge mit
seinen Uran-Lagerstätten. (tsch)
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MUSIK
Erinnerungen
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FOTO: ZDF/J. WRIGHT/GENEPOOL PR./TSCH
VON JOHANN RITTER
Manchmal muss die Landärztin Johanna (Christine Neubauer, rechts) auch als Tierärztin einspringen, wie hier auf
dem Hof von Verena (Judith Richter).
FOTO: REINER BAJO/ARD DEGETO/ZIEGLER FILM/WEGA FILM/TELESCHAU
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A4 Freie Presse
RATGEBER
Freitag, 31. Juli 2015
Mehr Geld von der Versicherung
NACHRICHTEN
FINANZEN
Hohe Gebühr beim
Abheben im Urlaub
HERZENSSACHE
Partner im
Check
Der Bundesgerichtshof hat ein Grundsatzurteil zur Rückabwicklung von Lebensversicherungen gefällt
Wer gegen seinen Policen-Lebensversicherungsvertrag erfolgreich
einen Widerspruch eingelegt hat,
möchte jetzt möglichst viel Geld
sehen. Der Bundesgerichtshof hat
am Dienstag erstmals klargestellt,
wie viel Geld die Versicherung einbehalten darf.
Wer regelmäßig im Urlaubsland
Geld abhebt, sollte die Kosten im
Auge behalten. Die meisten Banken,
die EC- und Kreditkarten ausgeben,
kassieren dabei eine Gebühr. Die
liegt laut Zeitschrift „Reise und Preise“ pro Abhebung bei drei bis zehn
Euro. Es gibt allerdings Anbieter, mit
deren Karten das Geldabheben weltweit ohne Gebühren möglich ist,
zum Beispiel die Consorsbank und
die Deutsche Kreditbank. Dort, wo
die Abhebesumme begrenzt ist und
Reisende mehrmals hintereinander
Geld ziehen müssen, ist immer die
zusätzliche Automatengebühr fällig. Tipp der Zeitschrift: Bei internationalen Großbanken mit höherem
Limit abheben und nach einem Automaten mit der Aufschrift „no fee“
oder „surcharge-free“ schauen. (dpa)
CHRISTIAN THIEL
ÜBER LIEBE OHNE
CHECKLISTE
[email protected]
Leserfrage: Neulich brachte mir
meine Freundin ein Buch mit –
„1000 Fragen, die Liebe betreffend“.
Sie behauptet wie die Autorin, man
müsse vor der Fortsetzung einer Beziehung mit einer Art Checkliste Gemeinsamkeiten und Gegensätze herausfinden, damit es auch in Zukunft
funken kann. Stimmt das?
Worum ging es vorm BGH?
Kunden hatten die Aachenmünchener Lebensversicherung verklagt.
Sie waren mit der Rückabwicklung
ihrer fondsgebundenen Lebensversicherungen unzufrieden: In einem
Fall hatte ein Kunde rund 10.800
Euro an Prämien eingezahlt und nur
etwa 8600 Euro zurückerhalten. In
einem anderen Fall bekam der Kunde rund 21.500 Euro zurück, hatte
zuvor aber mehr als 33. 800 Euro eingezahlt. Das Gericht hat nun erstmals Grundsätze darüber aufgestellt, wie Versicherungsverträge
rückabgewickelt werden können.
GARTEN
Schmetterlinge
mögen Ungefülltes
Warum ist das so wichtig?
Das Gericht hatte im Mai 2014 in einem Grundsatzurteil entschieden,
dass Lebensversicherungen noch
nach Jahren rückabgewickelt werden können, wenn der Kunde bei
Vertragsschluss nicht richtig über
sein Widerspruchsrecht aufgeklärt
wurde. Das betraf Versicherungen,
die zwischen 1994 und 2007 nach
dem sogenannten Policenmodell abgeschlossen worden waren. Dabei
erhielt der Kunde die Unterlagen
erst mit dem Versicherungsschein.
Sitzen Blütenblätter dicht an dicht,
kommen Insekten nicht an den
Nektar heran. Deshalb sind ungefüllte Blüten gerade für Schmetterlinge so wichtig. Das erklärt der
Bund deutscher Baumschulen in
Berlin. Wichtig ist dies besonders
bei Rosen. Die Experten raten daher,
den Schmetterlingen zuliebe in einem Rosenbeet ungefüllte Sorten
mit anzupflanzen. Das sind oft die
natürlichen Formen. Bei gefüllten
Blüten wurde durch Züchtung die
Zahl der schmückenden, äußeren
Röhren-, Zungen- oder Kronblüten
erhöht. Die Staubgefäße sind dann
oft nicht mehr zu sehen. (dpa)
Was blieb dabei offen?
Das Gericht sagte damals nicht genau, wie viel die betroffenen Kun-
WOHNEN
FOTO: DPA
Lebensversicherungen bringen im Alter oft weniger als versprochen.
den von ihren Prämien und von erwirtschafteten Zinsen zurück erhalten. Die Richter machten zwar deutlich, dass ein Versicherter durchaus
mit Abstrichen zu rechnen hat, etwa
weil der Versicherungsschutz abgezogen werden muss, den er genossen hat. Weitere Details waren aber
nicht klar. Der BGH hat nun bestätigt, dass der Kunde sich den Versicherungsschutz anrechnen lassen
muss, den er während des Vertrages
genossen hat. Lediglich in einem
Punkt hat er einen weiteren Abzug
für geboten gehalten. Das betrifft die
Kapitalertragssteuer nebst Solidaritätszuschlag, die der Versicherer bei
Auszahlung des Rückkaufswertes
für den Kunden an das Finanzamt
abgeführt hat. Das müsse er sich als
„Vermögensvorteil“ gutschreiben
lassen. Andererseits muss der Versicherte sich nicht die Abschluss-und
Verwaltungskosten anrechnen lassen. Diese können ordentlich zu Buche schlagen: In den entscheidenden Fällen betrugen die Abschlusskosten und damit die Prämien für
den Versicherungsmakler zwischen
1000 und rund 3500 Euro.
Ist jetzt alles geregelt?
Nein. So bleibt unklar, wie genau die
Zinsen zu berechnen oder zu schätzen sind, die das Unternehmen erwirtschaftet hat. Voraussichtlich im
Herbst will der Senat das prüfen. Der
vorliegende Fall habe dazu nicht die
Gelegenheit gegeben.
Wie viele sind betroffen?
In den unteren Instanzen gibt es tausende Fälle. Aber genaue Zahlen gibt
es nicht. (dpa)
Aktenzeichen IV ZR 384/14
Urteil erleichtert Flugpreis-Vergleich
Bioreste sollten
locker in die Tonne
Bioabfall darf nicht in die Tonne gedrückt werden. Denn Feuchtigkeit,
die aus den Resten gepresst wird,
sorgt dafür, dass sich der Tonneninhalt an den Innenwänden festsetzt.
Beim Kippen und Entleeren bleibt
der Biomüll dann teilweise in der
Tonne hängen. Darauf weist der Verband kommunaler Unternehmen in
Berlin hin. Geknülltes Zeitungspapier oder Reste vom Strauchschnitt
unten im Behälter und zwischen
den Abfällen saugen Flüssigkeit auf.
Grasreste vom Rasenmähen sollte
man trocknen lassen, bevor sie in
die Tonne kommen. Feuchtes Gras
riecht schnell unangenehm. (dpa)
Airlines müssen bei der
Online-Buchungen sofort
den Endpreis anzeigen.
Das entschied gestern
der Bundesgerichtshof.
Der Bundesgerichtshof gab gestern
der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) recht, die Air Berlin wegen seiner Online-Buchungsanzeigen in der Vergangenheit verklagt
hatte. Fluggesellschaften müssen
bei Online-Buchungen nun von Anfang an den Endpreis inklusive Steu-
ern und Gebühren anzeigen – bei allen Flügen, damit der Verbraucher
eine „informationsgeleitete Entscheidung“ treffen könne. Die Verbraucherschützer hatten sich dagegen gewandt, dass die Airline lediglich die reinen Flugpreise ohne Steuern und Gebühren anzeigten. Der
Endpreis war erst im späteren Buchungsprozess sichtbar.
Die Anzeigepraxis der Airline in
den Jahren 2008 und 2009 habe gegen EU-Recht und damit auch gegen
deutsches Wettbewerbsrecht verstoßen, entschied nun der BGH. „Es
fehlte an einer übersichtlichen Darstellung der Endpreise“, hieß es zur
Preisanzeige von 2008. Für 2009 monierten die Richter, dass der Endpreis nur für einen ausgewählten
Flug anstatt für „sämtliche in der Tabelle angezeigten Flugdienste“ angezeigt wurde. Der vzbv begrüßte das
Urteil: Der Preisvergleich werde für
die Verbraucher jetzt einfacher. Die
Fluggesellschaften haben die Darstellung ihrer Preise im Internet allerdings inzwischen geändert. „Für
unsere Gäste ändert sich bei der Buchung über unsere Webseite
nichts“, sagte eine Sprecherin der
Air Berlin. Der Internetauftritt der
Fluggesellschaft erfülle bereits heute alle Anforderungen.
Es genüge nicht, die Endpreise
erst dann anzuzeigen, wenn der
Kunde tatsächlich buchen wolle, urteilte der BGH weiter. Er habe sich
dann bereits entschlossen, bei dieser
Airline zu buchen. Er wechsele
nicht mehr den Anbieter, wenn ihm
der Endpreis später zu hoch sei. Laut
einer EU-Verordnung muss dem
Kunden sofort der Endpreis für Flüge inklusive Steuern, Gebühren und
Entgelten gezeigt werden. Der Kunde muss Extras wie Hotels, Mietwagen oder Versicherungen bei der Online-Flugbuchung
ausdrücklich
wählen. (dpa)
Aktenzeichen: I ZR 29/12
Ich kann Checklisten nicht ausstehen. Die Wissenschaft auch nicht.
Nehmen wir an, Sie dürfen sich ein
Geschenk aussuchen. Einmal handeln Sie aus dem Bauch heraus. In
dem anderen Fall müssen sie eine
Checkliste anlegen. Das zweite Vorgehen klingt durchdachter – kommt
aber zu schlechteren Ergebnissen.
Wenn Wissenschaftler solche Versuche machen, kommen Sie zum
Resultat, dass einige Wochen später
die spontanen Menschen zufriedener mit ihrem Geschenk sind.
Solche Versuche sollten uns zu
denken geben. Unser Bauchgefühl
ist oft klüger als unser Verstand, weil
es auch unbewusste Gründe mit einbezieht. Der Verstand aber bewertet
nur das, was uns bewusst ist. Das ist
nur ein Teil unserer Persönlichkeit.
In der Liebe haben Checklisten
noch viel weniger Sinn. Hier geht es
nur um Gefühle. Deshalb können
Checklisten nicht weiterhelfen. Es
hilft, wenn wir wissen, worauf wir
beim Kennenlernen achten wollen.
Ob wir das dann auch tun, ist eine
andere Frage. Eine andere Untersuchung kam zum Ergebnis, dass Menschen beinahe immer etwas völlig
anderes tun, als sie vorher angeben.
Sie sagen „Ich suche einen zuverlässigen Familienernährer“ und interessieren sich am Ende für Luftikusse. An dem Punkt sind Männer wie
Frauen ähnlich unberechenbar.
Checklisten sind also nur eine
Form, eigene Gedanken auf Papier
zu bringen – obwohl wir alle uns daran später nicht halten. Am Ende
siegen in der Liebe immer die Gefühle. Bleiben Sie bei Ihren Überzeugungen. Aber lassen Sie die Freundin gewähren. Sonst kündigt sie Ihnen am Ende noch die Freundschaft.
Das ist es wirklich nicht wert.
CHRISTIAN THIEL ist Single-, Partnerschaftsberater und Autor..
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B1
Freie Presse
Freitag, 31. Juli 2015
HEIZEN IM SOMMER
FRAUEN DER NACHKRIEGSZEIT
VERBRECHER AM STRAND
Das ewige Ritual
des Grillens S. 3
Von der Emanzipation zurück
in die zweite Reihe S. 4 und 5
Katharina Peters vierter
Rügen-Krimi S. 7
Elfriede, die 13 und das Glück
VON KATHARINA LEUOTH (TEXT)
UND KRISTIN SCHMIDT (FOTOS)
N
ach 40 Jahren hatte er
zum ersten Mal wieder
bei ihr angerufen, Gerhard, ein Bekannter von
früher. Seine Frau war gestorben, nun suchte er
ein bisschen Gesellschaft. Erinnerte sich
an alte Weggefährten, auch an Elfriede,
die er 40 Jahre nicht gesehen hatte. Er
machte sie im Internet ausfindig, und
bald nach dem ersten Anruf kam er sie
von Berlin aus in Chemnitz besuchen. Das
war kurz vor ihrem 80. Geburtstag. Ist
noch ein ansehnlicher Mann, dachte Elfriede Hundt, als er vor der Tür stand. Es
funkte. Sie wurden ein Paar. Und führten
eine Art Pendelbeziehung. Denn die jeweils vertraute Umgebung wollten sie
nicht aufgeben. Sie blieb in Chemnitz
wohnen, er in Berlin. Oft fuhren sie mit
seinem Auto zusammen hin und her, um
eine Weile bei dem jeweils anderen zu
bleiben. Und sie entwickelten ihre Rituale. Auf Elfriede Hundts Balkon, abends im
Sommer, spielte er ihr auf seiner Mundharmonika gern die Serenade von Toselli
vor. Die liebt sie, und spielt sie selbst –
mittlerweile vor Publikum, und der Chor,
den sie gegründet hat, der summt dazu.
Dieser Chor – das sind 13 ältere Damen,
fast alle über 80, drei über 90, zusammen
sind sie 1113 Jahre alt. Ein Teil von ihnen
Alt werden kann anstrengend sein. Manchmal wird die 93-jährige
Elfriede Hundt sauer, wenn dann einer zu ihr sagt: „Denk’ positiv!“ Sie
macht es trotzdem – und lässt ältere Damen fast auf dem Tisch tanzen.
Elfriede Hundt hat in einem Haus für Betreutes Wohnen in Chemnitz einen Chor gegründet und ein Varietéprogramm auf die Beine gestellt.
Dabei bläst sie auch Mundharmonika: Das Instrument erinnert sie an die Liebe ihres Lebens – ihr Freund blies für sie die Toselli-Serenade.
„Altern ist
absolute Scheiße!“
schon mal mit dem Hinweis: Ich lass’ mir
von einem Arzttermin doch nicht meine
neue Karriere versauen!
Als Hanni Kaden, die Dame mit dem
Gedicht über’n Eberhard, einmal ihre
Freundin Elfriede in ihrer Wohnung besuchte, entdeckte sie an der Innenseite des
Schrankes die Seite einer Illustrierten. Abgebildet war der Schauspieler Winfried
Glatzeder, zitiert mit folgendem Spruch:
„Altern ist absolute Scheiße!“ „Recht hat
er“, hat Hanni, 89, da gesagt, „deshalb bleibe ich lieber jung.“ Nummerngirl Erika
Reimert kann das nur unterstreichen: „Ich
musste gar nicht überlegen, ob ich in dem
Chor mitsinge. Es macht so viel Freude.“
Elfriede Hundt hat ihre Leidenschaft
für die Kultur aus ihrem Beruf mitgebracht. Im Krieg hatte sie zunächst bei
den Wanderer-Werken Stenotypistin gelernt und dort als Verwaltungsangestellte
gearbeitet, nach dem Krieg war sie Sekretärin im Landratsamt Chemnitz und wurde zu Lehrgängen geschickt, Frauenförderung nannte sich das. Sie wurden beispielsweise darin geschult, große Kulturveranstaltungen zu organisieren. Ein Verantwortlicher fragte sie dort, ob sie bei der
„Volksstimme“ in Chemnitz als Kulturjournalistin arbeiten wolle. Sie probierte
es, und blieb dabei. Schrieb zum Beispiel
darüber, wie in der DDR versucht wurde,
Arbeiter für Kunst und Kultur zu begeistern. Das fand sie gut. Kunst und Kultur,
sagt sie, bringen Freude, halten den Geist
wach, helfen bei der Selbstreflexion. „Ich
„Recht hat der
Glatzeder, deshalb
bleibe ich lieber jung.“
Winfried Glatzeder Schauspieler, 70 Jahre
Hanni Kaden Chorsängerin in Chemnitz, 89 Jahre
lebt in einem Haus für Betreutes Wohnen
an der Albert-Schweitzer-Straße in Chemnitz. Vor fast sieben Jahren, mit 86, zog Elfriede Hundt dort ein. Das erste halbe Jahr
tat sie sich schwer – die neue Wohnung,
das Älterwerden. Sie fühlte sich nicht
mehr gut. Vielleicht, dachte sie, sollte ich
hier einen Chor gründen. Ihr Leben lang
hatte sie in Chören gesungen; mehrmals
war sie bei Chortreffen in der Stadthalle
dabei gewesen, sang dort mit hunderten
Menschen zu Musik von Händel und
Bach. Und bekam Gänsehaut. „Singen ist
wunderbar“, sagt sie. „Vor allem mit anderen. Dieses Glücksgefühl wollte ich hier
her holen.“ Sie schrieb einen Aushang:
Wer Lust hat, in einem Chor zu singen,
meldet sich bei Elfriede Hundt. Kaum
klebte der Aushang im Flur, klingelten die
ersten Damen bei ihr.
Seitdem ist jeden Dienstag Chorprobe.
Auftritte gibt es vor Hausbewohnern, Demenzkranken oder bei Wohngebietsfesten. „Aber was mich geritten hat, mit dem
Chor auch ein Varietéprogramm auf die
Beine zu stellen, das weiß ich nicht“, sagt
sie. Sie weiß es wohl, sie ist eher überrascht, dass es funktioniert.
Ein Dienstagvormittag, im Gemeinschaftsraum im Haus an der AlbertSchweitzer-Straße haben Bewohner Platz
genommen, zudem mehrere Besucher.
Vorn sitzen Elfriedes Sängerinnen, nur Solistin Ilse liegt im Krankenhaus. Zum
zweiten Mal werden sie jetzt das Varietéprogramm aufführen. Elfriede Hundt,
weiße, schwungvoll frisierte Haare, rot gemusterter Schal und schwarze Weste über
heller Bluse, steht auf, das Gemurmel im
Raum verebbt. Eine kurze Vorrede, denn
Elfriede Hundt glaubt, dass es erklärungsbedürftig ist, warum Damen über 80 Varieté machen. „Es war eine Chorprobe zu Fasching“, erklärt sie, „wo jeder einen Vers
aus der Jugendzeit mitbringen sollte. Wir
haben Gedichte aufgesagt, Sketche gespielt, und wenn die Knochen nicht so alt
wären, hätten wir auf dem Tisch getanzt!“
Was sie sah, waren Talente. „Die kann
man nicht brach liegen lassen. Deswegen
habe ich eine Art Drehbuch für eine kleine Varietéshow geschrieben.“ Bald danach
Zylinder, Netzstrümpfe: Erika Reimert, 93,
Nummerngirl der Varietéshow.
Hütchen, falsche Locken: Hanni Kaden, 89,
rezitiert Gereimtes.
Noch ein Hütchen und ein Schirm, der spinnt:
Bärbel Wähner, 76, tanzt.
Elfriede Hundt hat Geschichten aus ihrem
Leben in kleinen Büchern aufgeschrieben ...
... , weil sie die Sprache liebt und Erfahrenes weiter geben will. Sie war Kulturredakteurin der
„Volksstimme“ und späteren „Freien Presse“ und lebt heute im Betreuten Wohnen.
kam der erste Auftritt vor Mitbewohnern.
Das sprach sich rum.
Die Show beginnt mit Erika. Erika, das
Nummerngirl, mit Zylinder, kurzen Hosen, schwarzen Netzstrümpfen und Absatzschuhen. Erika ist 93 Jahre alt. Lächelnd spaziert sie mit dem von einer Mitstreiterin gestalteten Schild „Nummer 1“
einmal hin, einmal her. Applaus. Ihre Blusen-Outfits werden über das Programm
hinweg mehrfach wechseln. Nummer 1
ist ein Chorstück. Elfriedes Damen singen
„Heut’ ist ein wunderschöner Tag“, später
auch „Ännchen von Tharau“ oder den Kanon „Bruder Jakob“. Dazwischen rezitiert
Hanni mit falschen Locken und Strohhut
Gereimtes in Erzgebirgisch „über’n schienen Eberhard“. Bärbel hingegen klettert
als sächselnde Lorelei auf eine Treppenleiter, zwei weitere Damen in Kittelschürzen
fachsimpeln in einem Sketch über Krankheiten und Doktoren. Bei Programmnummer 6 holt Elfriede ihre Mundharmonika
hervor, spielt die Serenade des italienischen Komponisten Enrico Toselli, der
Chor summt. Und zum Abschluss tönt aus
dem CD-Player „Veronika, der Lenz ist da“,
und Bärbel, die Lorelei, tanzt jetzt mit einem Mann aus dem Publikum, grau meliertes Haar, braunes Hemd, helle Hose.
„Ich habe immer gern getanzt“, sagt Dieter
Lischke, 79, später. Und weil er den Hut
vor Elfriedes Gruppe zieht, ist er als tanzender Gastkünstler gern dabei.
Lampenfieber haben sie schon, sagt Elfriede Hundt, aber nicht vor Textpannen.
„Wir haben den Bonus des Alters, uns
pfeift niemand aus.“ Es sei das Lampenfieber davor, ob bis zur nächsten Probe noch
alle gesund sind, manchmal auch, ob bis
dahin noch alle leben. Vier sind gestorben, mitunter füllen neu einziehende
Frauen die Lücken. Die derzeit verbliebenen 13 belegten schon OP-Krankenhausbetten, manche sind mit Rollator oder
Gehstock unterwegs, anderen machen die
Nerven zu schaffen. „Erika hört schwer,
ich sehe sehr schlecht“, erzählt Elfriede
Hundt. Dennoch: Die Damen versuchen,
Arzttermine so zu legen, dass Proben und
Aufführungen nicht gefährdet sind, oder
nehmen für die Strecke zwischen Haus
und Praxis lieber das schnellere Taxi als
den Bus, um rechtzeitig da zu sein. Auch
habe im Leben viel über Glück nachgedacht“, sagt sie, „und es früher fälschlicherweise daran festgemacht, dass man einen Ehemann und Kinder haben muss,
die ich aber nicht hatte. Später wusste ich,
dass das Glück aus einem selbst kommen
muss, dass man sich auch Momente für
das Glück schaffen muss.“
Doch trotz allen Wissens, die Seele
spielt manchmal ihr eigenes Spiel. Wenn
es Elfriede Hundt heute körperlich
schlecht geht, sie im Bett liegen muss, bekommt sie schlechte Laune. „Wenn mir
dann jemand sagt, dass ich positiv denken
soll, könnte ich in Rage kommen. In dem
Alter weiß man doch nicht, ob man sich
wieder erholt. Es könnte vorbei sein.“ Und
das Leben loszulassen, falle ihr schwer. Sie
liebt es zum Beispiel, jeden Sonntag mit
Erika in den Bus zu steigen, zu einem
Gasthof zu fahren und nach dem Essen
spazieren zu gehen. Mit einer jüngeren
Freundin war sie zum Konzert von Mundharmonika-Spieler Michael Hirte, ihre
Lieblingsband sind die Prinzen. Und bis
vor ein paar Jahren ging sie noch ins Theater. „Aber früher habe ich mich nach dem
Theater über das Stück unterhalten, später war ich froh, dass ich die Aufführung
überhaupt durchhielt, Toilette und Garderobe fand und über keine Treppe stürzte.“
Unkomplizierter ist es, einem Hörspiel im
Radio zu folgen, das macht sie regelmäßig.
Gerhard und sie hatten noch sechs gemeinsame Jahre. Der Mann, der sie nach
40 Jahren wieder gefunden hatte, starb, als
sie 86 war. Dann kam die Leere. Um nicht
allein zu sein, zog sie ins Betreute Wohnen. Nach einem halben Jahr klebte sie
den Aushang in den Flur: Wer Lust hat, in
einem Chor zu singen, meldet sich bei
Elfriede Hundt. Die Depressionen verzogen sich.
Als vor zwei Jahren Gerhards Enkeltochter in München heiratete, war Elfriede Hundt eingeladen. Was sollte sie der
Braut schenken? Elfriede Hundt hatte eine Idee. Sie schenkte die Mundharmonika
des Opas, auf der er die Serenade von
Toselli gespielt hatte.
B2 Freie Presse
WISSEN
Freitag, 31. Juli 2015
Was unsere Stimme über uns sagt
Die Stimme eines Menschen kann uns beruhigen
oder erschrecken, überzeugen oder misstrauisch machen. Biologisch gesehen
ist das sehr sinnvoll, doch
den wenigsten Menschen
ist die zweischneidige
Wirkung ihrer Stimme
bewusst.
VON WALTER SCHMIDT
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ich für alle hörbar im Ton zu
vergreifen, ist für keinen Menschen angenehm, doch für
Ingwart Jung wäre es obendrein
schlecht fürs Geschäft. Denn der
59-jährige Trauerredner verdient
sein Geld damit, den richtigen Ton
zu treffen – und dies vor erschütterten Hinterbliebenen, die gerade einen Menschen verloren haben. Für
ihn geht es ganz besonders darum,
mit seinen Worten Anklang zu finden. „Wenn es nicht spätestens nach
ein paar Minuten mucksmäuschenstill ist im Raum, habe ich etwas
falsch gemacht.“ Gute Trauerredner
müssten „authentisch wirken“; sie
dürften nicht unnatürlich ergriffen
sprechen.
Ausdruck unserer Persönlichkeit
Denn die Schwingungen der Stimmlippen vermitteln viel mehr, als den
meisten Menschen bewusst ist.
Stimmlippen sind paarige schwingungsfähige Strukturen im Kehlkopf; die Stimmbänder wiederum
sind Teile der Stimmlippen, nämlich jene Partien, die sich beim Sprechen immer wieder berühren und
deshalb aus besonders widerstandsfähigem Gewebe bestehen. Dazwischen öffnet und schließt sich die
Stimmritze.
„Die Stimme ist der wahrscheinlich deutlichste Ausdruck unserer
Persönlichkeit“, sagt Kommunikationsforscher Walter Sendlmeier von
der Technischen Universität Berlin.
Menschen besäßen „zuverlässige
Sensoren“ für die Stimmen anderer.
Bereits am Telefon malt unser Gehirn ein Bild vom Gesprächspartner.
Wer beruflich im Kundenkontakt
oder privat als Nutzer von Flirt-Hotlines einen Menschen längere Zeit
nur am Telefon erlebt hat, der weiß,
wie es irritieren kann, diesen Menschen zu treffen: „Die Stimme am
Telefon hat gar nicht zu ihm gepasst!“, heißt es dann. Das spreche
aber wiederum dafür, dass unser
geistiges Bild meist gar nicht so
schlecht gelinge, denn sonst wären
wir nicht irritiert, wenn wir doch
mal danebenliegen.
Intuitiv suchen wir in der Stimme unserer Mitmenschen auch
nach anderen verwertbaren Zeichen, die das Broca-Areal in unserer
Großhirnrinde analysieren kann,
ein wichtiger Teil unseres Sprachzentrums. Und wie ein Mensch
spricht, gibt ziemlich treffend Auskunft über seine Intelligenz, sein Alter, seine regionale Herkunft, außerdem über die Stimmung, also die Gefühle, die ihn gerade durchfluten.
So verrät der Klang eines Redners
schon nach wenigen Worten, ob er
ängstlich oder entschlossen, erregt
oder gelassen, kompetent oder überfordert ist. Das liegt vor allem daran,
dass unsere Stimmlippen wie auch
die zu ihnen gehörenden Stimmbänder kleine Muskeln sind, die
durch Luft aus der Lunge angeblasen und so zum Schwingen gebracht
werden. Wie alle Muskeln können
sie sich entspannen, wenn wir gelassen, oder aber anspannen, wenn wir
erregt oder nervös sind. Mehr Anspannung führt zu einem höheren
Ton.
Nachteil für Frauen
Gerade für Frauen ist das ungünstig,
weil ihre Stimmlippen ohnehin etwas kürzer als bei Männern sind
und somit im Durchschnitt höhere
Töne produzieren. Unter seelischem
Druck und bei tendenziell eher nervösen Rednern und Sprecherinnen
können Stimmlippen dann leicht
sehr gepresste, kratzige oder kieksende Laute hervorbringen. Solche
Stimmen werden aber meist als weniger kompetent empfunden als tiefere, entspannte. Kommt dann noch
ein Kloß im Hals hinzu, ausgelöst
durch im Stress verspannte Schluckund Halsmuskeln, gerät ein Vortrag
leicht aus den Fugen.
Dass wir selbst einem fremden
Menschen recht zuverlässig anhören können, wie er gestimmt ist,
kann als Teil der angeborenen Überlebensvorsorge gelten. „Schon am
Klang der Stimme abschätzen zu
können, ob uns jemand eher feindlich oder wohlwollend gesonnen ist,
war für unsere Vorfahren wichtig,
um zu überleben“, sagt Sendlmeier.
Wer die Stimmung seines Gegenübers innerhalb von Sekunden treffend beurteilen könne, schaffe es
besser, sich rasch auf andere Menschen einzustellen: Sind das Unterstützer mit ähnlichen Zielen oder
Konkurrenten um ein knappes Gut?
Der unvertraute eigene Klang
Angeboren ist aber auch, dass wir
uns als Säuglinge eindeutig solchen
Menschen lieber zuwenden, die uns
Nase
Gaumensegel
Gaumenzäpfchen
Mund
Zunge
Kehldeckel
schaftler und Stimmtrainer Hartwig
Eckert.
Allerdings wissen viele Menschen nicht, wie ihre Stimme auf andere wirkt. Auf keinem Gebiet des
menschlichen Verhaltens klafften
Selbst- und Fremdbild „so weit auseinander wie beim stimmlichen
Ausdruck und den individuellen
Sprechmustern“, sagt Hartwig
Vertrauen in nicht Maskiertes
Beim Sprechen gibt es mehrere Kanäle, über die wir Informationen
aussenden: die Wortwahl ist einer,
die Stimmlage (hoch oder tief; rau
oder sanft) ein weiterer, ein dritter
die Betonung. So können wir durch
abgehacktes Sprechen unseren Ärger verdeutlichen: „Ich-will-das-verdammte-Geld-jetzt!“ Der SPD-Haudegen Herbert Wehner setzte diese
Masche als Redner im Bundestag
ein. Als Empfänger von Sprachbotschaften müssen wir also das wirklich Gemeinte genau heraushören
können. Deshalb vertrauen wir als
Zuhörer „immer dem Informationskanal, der sich am schwierigsten
maskieren lässt“, sagt Eckert und liefert ein Beispiel. „Wenn ich nach
Hause komme und meine Frau frage, ob es ihr gut gehe, und sie bejaht
das mit einer dazu nicht passenden
Stimmlage oder Betonung, dann
werde ich nicht einfach darüber hinweggehen und ihr fröhlich vorschlagen, gleich gemeinsam etwas
essen zu gehen.“ Das wäre unpassend, im Wortsinne nicht stimmig.
Davon abgesehen: Stimme ist
einzigartig. „Unsere Stimme ist ganz
individuell; es dürfte tatsächlich keine zwei Menschen mit derselben geben“, sagt Forscher Sendlmeier. Deshalb reicht es auch, am Telefon zu
sagen: „Hallo, ich bin’s!“
folgendes Blatt-Frucht-Verhältnis:
Sechs bis acht Hauptblätter pro
Traube sind nötig. Ein Stock hat im
Schnitt drei Trauben, macht also 18
bis 24 Blätter, die mindestens dran
bleiben müssen. Alles Weitere
hängt unter anderem von der Lage,
der geplanten Qualitätsstufe des
Weines, der Rebsorte und der Weinbauzone ab – in südlichen Regionen
erreicht die Pflanze das gleiche
Wachstum mit weniger Blättern.
„Die Winzer haben dabei unterschiedliche Philosophien“, meint
Büscher. Das gilt auch für den Zeitpunkt. „Möglich ist das Entblättern
in der Zeit vor der Blüte bis kurz vor
der Lese“, sagt Schwarz. Werden die
Blätter um die Blüte herum entfernt,
passiert noch etwas: Durch die fehlende Blattfläche wird die Befruchtung gestört und es kommt zu einer
Verrieselung – es werden Blüten abgestoßen. Die unbefruchteten Blüten bilden keine richtigen Beeren
aus. Das kann ein gewünschter Effekt sein: Von Natur aus sehr kompakte Trauben werden aufgelockert,
was sie weniger anfällig macht. Kritisch ist indes der Zeitraum, in dem
die Beeren von der Zellteilungsphase in die Zellstreckungsphase über-
gehen. Dann wird verstärkt Saft in
die Zellen eingelagert. Die Beere
kann in dieser Zeit die Temperatur
durch Transpiration nur eingeschränkt selbst regeln – sie ist dann
sehr empfindlich. Büscher zufolge
ist die Kernzeit für das Entblättern
die, in der die Beeren etwa erbsengroß sind. Das sei oftmals von Anfang bis Mitte Juli der Fall.
Auf den Weinbergen von
Schwarz läuft der Arbeitsschritt in
diesen Tagen. Er weiß, dass er damit
ein wenig spät dran ist. Aber in einem kleinen Betrieb lasse sich das
manchmal nicht anders bewerkstelligen. Entblättert wird bei ihm je
nach Lage und Pflanzanordnung der
Stöcke nur von einer (um die Trauben nicht zu sehr der Sonne auszusetzen) oder von beiden Seiten
(wenn die Zeilen dicht stehen und
sich gegenseitig beschatten). Wie
viel er wo genau wegnimmt, kann er
nicht sagen. „Man hat ein Gespür dafür entwickelt“, meint er. Die Blätter
werden bei ihm in Handarbeit abgeknipst. Längst gibt es aber auch Maschinen dafür – für Betriebe, die größere Flächen bearbeiten müssen.
Diese saugen die Blätter an und trennen sie dann von den Stielen ab.
Stimmlippen/Stimmbänder
Luftröhre
Speiseröhre
Luft strömt frei bis zu den Lungen
Freie Presse
Grafik: mauritius images/Phototake
Die zusammengehörenden Stimmbänder und Stimmlippen sind Teil des stimmbildenden Apparates. Sie sind kleine
Muskeln, die durch zuvor eingeatmete Luft aus der Lunge heraus angeblasen und zum Schwingen gebracht werden.
mit einer vergleichsweise hellen
Stimme
ansprechen,
erklärt
Sendlmeier. Vor lauten, dunklen
Stimmen fürchten sich Babys
schnell. Nicht umsonst verfügten
Frauen als die traditionell primären
Bezugspersonen von Neugeborenen
daher über höhere Stimmen. Und
die allermeisten Erwachsenen sprechen im Kontakt zu Säuglingen in-
tuitiv höher als sonst: Sie gurren lieber, als mit Grabesstimme zu brummen: „Ei, was haben wir denn da für
ein Schnuckelchen!“ Der Kniff dahinter: „Wenn ich mit höherer Stimme spreche, ohne dabei erschreckend laut zu werden, mache ich
mich quasi kleiner vor dem Säugling und wirke deshalb weniger bedrohlich“, urteilt Sprachwissen-
Eckert. Das liegt vor allem daran,
dass uns die eigene Sprechweise seit
Jahren so vertraut ist wie unser Körpergeruch. „Wieso, ich rede doch
ganz normal!“, entgegnet jemand,
dem gerade mitgeteilt worden ist, er
klinge meistens ganz schön genervt
oder vorwurfsvoll. Die emotionale
Grundhaltung – etwa Gereiztheit –
hat dann über Jahre unsere Stimme
geprägt.
Ein weiterer Grund: Als Sprecher
hört man die Resonanz seines eigenen Schädels, den sogenannten
Knochenschall, immer mit. Denn
die Schwingungen der Stimmlippen
versetzen auch das umliegende Körpergewebe und die Knochen in Vibration. Und das vernimmt auch unser Gehör, und zwar zusätzlich zum
üblichen Luftschall, mit dem wir
uns bei anderen Menschen Gehör
verschaffen.
Am Kieferknochen oder direkt
hinter dem Ohr lässt sich diese auch
Knochenleitung genannte Eigenresonanz durch Auflegen eines Fingers ertasten, wenn man zum Beispiel mehrmals hintereinander und
in unterschiedlicher Tonhöhe die
Silbe „Di“ singt. Die eigene Stimme
aufzunehmen und dann abzuhören,
kann infolge der dann fehlenden Resonanz im eigenen Körpergewebe
sehr verblüffen.
Es muss Luft an die Trauben
VON JAN-DIRK FRANKE
D
as Grün hat die Überhand
gewonnen. Die Rebstöcke
sind von einer dichten
Laubwand umgeben. Die Trauben
sind gut ausgebildet, nur etwas größer werden müssen die Beeren noch
– und dann natürlich reifen. „Der
Wachstumsstand ist okay“, sagt der
Meißner Winzer Martin Schwarz,
den „Freie Presse“ für diese Serie begleitet. „Die schwierigste Phase liegt
noch vor uns. Wir wollen hoffen,
dass es nicht so kommt wie im vorigen Jahr“, sagt er. Da gab es Ende August/Anfang September viel Regen –
zur Unzeit. Es war warm und
schwül, was dazu führte, dass Beeren aufplatzten und Fäulnis auftrat.
Der Fäulnisdruck war so massiv,
dass auch derjenige ein Problem bekam, der vorher seine Rebstöcke entblättert hatte. Dennoch ist das Entfernen von Blättern in der Traubenzone der Pflanzen sinnvoll: Mit dem
Entblättern sorgt der Winzer dafür,
dass die Trauben belüftet sind und
bei feuchter Witterung schneller abtrocknen. Sie sind so weniger anfällig gegen Fäulnis und Pilzkrankhei-
ten wie Mehltau und Botrytis (Grauschimmel). „Je länger man im
Herbst die Trauben hängen lässt,
umso wichtiger ist das Entblättern.
Denn es wird dann von Woche zu
Woche feuchter“, erklärt Schwarz.
„Es ist zudem eine gute Prophylaxe
gegen die Kirschessigfliege, die ja
nun auch in Sachsen da ist“, fügt er
hinzu. Der Schädling bevorzugt
schattige Stellen. Hinzu kommt:
Weil die Trauben durch die fehlenden Blätter stärker dem Sonnenlicht
ausgesetzt sind, klettert während
der Reife die Temperatur in den Beeren. Das beschleunigt den Säureabbau, unreife und „grün“ wirkende
Aromakomponenten verschwinden. Bei Rotweinsorten lässt sich dadurch die Tannin- und Farbausbeute
erhöhen. Mit der Laubarbeit steigt
jedoch die Gefahr, dass die Beeren
Sonnenbrand bekommen. Sie verfärben sich braun und trocknen ein.
Vor 20 Jahren hat sich kaum ein
Winzer mit dem Arbeitsgang beschäftigt, heute sei er in allen deutschen Anbauregionen Standard,
schätzt Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut ein. Warum?
„Die Qualität eines Weines wächst
im Weinberg. Von daher ist gesun-
SERIE: WIE WEIN ENTSTEHT
Bis ein Wein auf den Tisch kommen kann, vergehen
Monate. Es sind viele Arbeitsschritte im Weinberg
und Keller notwendig. „Freie Presse“ begleitet den
Entstehungsprozess. Heute: Das Entblättern.
Das Entblättern sorgt dafür, dass die Trauben gut belüftet sind. FOTO: FRANKE
des Traubenmaterial das Ziel der
Winzer“, sagt Büscher. Alles, was
hilft, das zu erreichen, werde getan.
Doch wie entblättert man eigentlich und vor allem wann? Ist es egal,
wie viele Blätter man entfernt? Mit-
nichten. Die Pflanze braucht das
Blattwerk bekanntlich für die Fotosynthese. Ohne dieses würde nichts
passieren – die Beeren würden nicht
wachsen und auch keinen Zucker
einlagern. Als grobe Faustregel gilt
LEBENSART
Freitag, 31. Juli 2015
Freie Presse
Man(n) grillt!
STIL-FOUL
Wenn alles
Wurst ist
Grillen vereint
Sehnsucht, Gesellschaft,
Männlichkeitsklischee und
ist ein Massenphänomen.
Was fasziniert uns so
daran?
SEBASTIAN MÜNSTER
ÜBER DAS STETS EINDIMENSIONALE
BILD VOM GRILLEN
Alle tun es, jeder findet es irgendwie
gut und jeder hat dazu eine Meinung. Und obwohl das Grillen als
Massenphänomen uns alle erreicht,
wird es medial immer noch als die
letzte Bastion der Männlichkeit gefeiert. Die „Grillwoche“ bei Kabel
Eins moderiert, logisch, Jumbo
Schreiner. Dessen Name beschreibt
auch gut, was da auf dem Rost brutzelt. Groß, dick und saftig und
Hauptsache Fleisch. Da protzt der
Grillmeister mit Schürze und Zange.
Dass es beim selbsterklärten Männersender Dmax ähnlich zugeht,
verwundert nicht. Der Südwestdeutsche Rundfunk freut sich bei
seiner Grill-Party im Mai über die
Co-Moderatorin und Schauspielerin
Janine Kunze („Auch ohne Grill
heiß“). Oft wird beim Thema Grillen
beinahe reflexartig der Macho inszeniert, der Fleisch und Fleischeslust
nicht trennen kann.
Es wäre aber wünschenswert,
dass sich das ändert. Und damit ist
nicht gemeint, dass es nun auch
„Grill-TV für die Frau“ geben sollte.
Das wäre genau die reaktionäre
Schlussfolgerung, die man vom
Privatfernsehen erwarten würde.
Grillen geht alle an, weil Essen
alle angeht. Und es ist genauso
wenig männlich, wie Wäsche
waschen weiblich ist. Das sollte
man eigentlich nicht zu erwähnen
brauchen.
VON SEBASTIAN MÜNSTER
D
as Klischee geht ungefähr
so: Mann, Fleisch, Grill. So
jedenfalls will es uns das
Magazin Beef! verkaufen, das sich
seit rund fünf Jahren ziemlicher Beliebtheit unter den bekennenden
Grill- und Barbecue-Fans erfreut.
Denn Grillen, so lehren es uns die
Fleischfreunde um den Chefredakteur Jan Spielhagen, ist männlich.
Weil Grillen so viele Dinge vereint,
die einem althergebrachten männlichen Ideal entgegenkommen: das
Beherrschen des Feuers und der Umgang mit der scharfen Klinge, die
Rolle des Versorgers, das Fachsimpeln um Technik und Technologie und – natürlich – das soziale
Trinken.
Praktisch jedes Beef!-Cover zeigt
ein großes Stück Fleisch. Die Leserschaft, die einer eigenen Umfrage
des Magazins zufolge zu rund
81 Prozent männlich ist, wird regelmäßig nicht nur über die Vorzüge
bestimmter Fleischsorten aufgeklärt, sondern liest auch über die
besten Rezepte für Kräuterbutter,
kann sich die besten Gewürzmischungen im eigenen Shop des
Magazins bestellen und natürlich
geht es auch um den neuesten
High-Tech im Edelgrill-Fuhrpark.
Da glänzt zum Beispiel der emaillierte Stahl (4 Millimeter dick!) eines
Gasgrills in die Kamera. Und bereits
in der Erstausgabe wird die Frage beantwortet: „Kann man eine Frau ins
Bett kochen?“ Das alles suggeriert
uns in erster Linie: Beim Grillen
geht’s vor allem um Fleisch und
Fleischlichkeit für Kerle, die noch
Kerle sind.
War es das also schon? Sollten
Frauen von hier an aufhören zu lesen? Nein! Zwar werde der Grill
auch heute noch gerne benutzt, um
Männlichkeit zu inszenieren – doch
das werde dem Phänomen nicht gerecht, stellen Hannah Köpper und
Sacha Szabo fest. Die Soziologen
vom Institut für Theoriekultur in
Freiburg haben sich in ihrem Buch
„BBQ“ zusammen mit zahlreichen
Kollegen und Kolleginnen mit dem
Phänomen Grillen auseinander gesetzt. Und so ist Grillen heute vor allem eines: „ein Tun in einer Gemeinschaft“, heißt es da in der Einleitung.
Und: Das Grillen ist einen weiten
Weg gegangen, um zu dem zu werden, was es heute ist. „Denn zwischen Lagerfeuer und einem ‚Feuerstellen-Grill-Wok-Kombinationsgerät mit Temperatureinstellung und
Primärluftsystem‘ liegt tatsächlich
B3
Wie man was machen kann
FOTO: IMAGO
Gilt immer noch als männliche Bastion: das Grillen.
eine Welt, nämlich die Moderne.“
Während das Grillen vor Jahrhunderten also vor allem eine Notwendigkeit aus Mangel an Alternativen
war, so ist es heute eine beinahe ritualisierte Form des gemeinschaftlichen Essens.
Grillen, so viel kann man wohl
behaupten, ist ein Massenphänomen. Denn im Verlaufe eines Sommers gibt es wohl nur wenige, die
nicht mit dieser Form der Nahrungszubereitung, im Freien über offenem Feuer oder ähnlichen Hitzequellen, in Berührung kommen: im
eigenen Garten, bei Freunden, auf
Feiern, am See, im Park oder auf dem
Balkon. Denn das Grillen ist heute
wie damals ein soziales Ereignis.
Warum aber wird dem Grillen eine so hohe (auch mediale) Aufmerksamkeit zuteil? Weil es eine Sehnsucht bedient, die „immer auch im
Widerspruch zu anderen erfahrbaren Alltagsrealitäten“ steht, so urteilen die Soziologen. Was heißt das? In
Zeiten, in denen die Gleichstellung
zwischen Mann und Frau der vermeintliche Normalfall ist, wird das
Grillen medial beinahe immer als
„ ... zwischen
Lagerfeuer
und einem ‚Feuerstellen-Grill-WokKombinationsgerät
mit Temperatureinstellung und
Primärluftsystem‘
liegt tatsächlich
eine Welt, nämlich
die Moderne.“
Hannah Köpper und Sacha Szabo
Soziologen
männlich inszeniert. Angefangen
hat das in den 70er-Jahren, als die
Werbung die wahre Natur des Mannes am Feuer zelebrierte. Mit Grillfleisch und Zigarette, auf Werbeplakaten von Marlboro, HB oder Gauloises. Mit zunehmender Technisierung des Alltags feiert das Grillen
auch das Archaische am Menschsein. Der Grillabend ist Ritual. Mit
Schürze und Grillzange verteilt der
Versorger das Grillgut an die Gemeinschaft, die dabei gerne auch alle zivilisatorischen Errungenschaften über Bord werfen darf. Ja, es gehört für viele sogar dazu, dass man
die Rippchen in die Hand nimmt
und das fettige Fleisch vom Knochen nagt.
Hinzu kommt: Auch wenn Ernährung ein zunehmend öffentlich
und vor allem ethisch diskutiertes
Thema ist, so gilt das Essen vielen
immer noch als Privatsache. Man erinnere sich nur an den Vorschlag der
Grünen, einen bundesweiten Tag
des fleischlosen Essens in öffentlichen Kantinen (Veggie Day) einzuführen. Das ganze führte zu einer
Welle der Empörung und zu Protest-
aktionen die, richtig, am Grill stattgefunden haben.
Auch hier wurde das Grillen wieder als die Inszenierung der ursprünglichsten Form der Zubereitung benutzt, um zu zeigen: Die heile, unantastbare Welt der Essenskultur findet über der Feuerstelle statt.
Grillen scheint der romantische
Gegenentwurf zur modernen, vor
allem industriell geprägten Nahrungszubereitung zu sein. Es gilt
einigen aber auch als eine Absage an
das Diktat der gesunden Ernährung
und der Ethik des Essens. Die
Grünen handelten sich den Ruf einer Bevormundungspartei ein und
sollten noch lange damit beschäftigt
bleiben, ihn wieder loszuwerden.
Nun soll das aber nicht heißen,
dass Grillen immer mit exzessivem
Fleischverzehr einher geht. Längst
werden auch Tofuwürstchen und
Seitan-Burger gegrillt. Denn unabhängig davon, wie das Grillen in Medien und Werbung, bei Burgerketten und Soßenfabrikanten gerne inszeniert wird: Die Grillleidenschaft
geht quer durch alle Gesellschaftsschichten. Und das ist gut so.
Viel Feuer für wenig Kohle: Der Einweg-Grill von der Tanke ist praktisch,
klein und leicht zu transportieren.
Aber mal ehrlich: Er hat keinen Stil
und ist schlecht für die Umwelt. Heutzutage gibt es zahlreiche kleine Lösungen, die sich auch prima auf dem
Rad transportieren lassen.
Grillt auch nur mit Hitze: Das Barbecue kommt aus den USA. Die besten Grills vermeintlich auch. Weber
Grills aus Illinois bieten High-Tech im
eher plumpen Design. Gegrillt wird
mit Holzkohle, Gas oder elektrisch.
Der Preis ist immer premium. Mehrere hundert Euro gehen für einen Weber über die Ladentheke. Wer möchte, kann für rollbare Monströsitäten
in Edelstahl-Optik auch ein paar Tausender ausgeben. Das braucht aber
nicht jeder.
Zurück zum Ursprung: Das Grillen
über offenen Feuerstellen ist an ausgewiesenen Orten zwar erlaubt. Viel
zu häufig sind die Überreste der Lagerfeuer-Romantik aber dort zu sehen, wo sie eigentlich nicht hingehören. Wer seine Mitmenschen respektiert, der nimmt seinen Müll mit und
hält die Natur sauber. So haben alle
was davon. (semü)
Das Problem mit der Kohle und den Rauchschwaden
Es gibt viele Mythen zum
Thema Grillen. Ist gegrilltes Fleisch wirklich fettärmer? Und wie ungesund
ist das Grillen über Holzkohle wirklich?
VON SEBASTIAN MÜNSTER
D
ie gute Nachricht vorweg:
Grillen kann auch gesund
sein. Im Idealfall. Denn diese Methode, Fleisch, Fisch und Gemüse zu garen, kommt voll und
ganz ohne jedes zusätzliche Fett aus.
Gegrilltes kann also, richtig zubereitet, besonders mager und trotzdem
schmackhaft sein.
Doch man kann beim Grillen tatsächlich viel falsch machen. Das
fängt schon bei der Auswahl dessen
an, was man grillen möchte. Denn
ist es gepökelt, gehört es nicht auf
den Grill. Schinken, Speck oder Wiener Würstchen enthalten Pökelsalz,
das sich bei großer Hitze mit den
Aminen im Fleisch zu krebserregenden Nitrosaminen verbindet.
Der am häufigsten gemachte Fehler, so Angela Bechthold von der
Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) gegenüber dem Nachrichtenmagazin Spiegel, werde aber
beim Grillen selbst gemacht. Denn
nicht nur, dass Viele nicht lange genug warten, bis die Holzkohle gut
durchgeglüht ist und keinen Rauch
mehr entwickelt. Viele legen das
Grillgut direkt über die viel zu heiße
Glut und lassen es dort liegen, bis es
sehr dunkel ist. Das Problem:
Es bilden sich chemische Verbindungen, die im schlimmsten Fall zu
bösartigem Darmkrebs führen können. Die sogenannten polyzyklischen aromatischen Kohlenwasser-
Grillen im Clara-Zetkin-Park in Leipzig. Das Fleisch sollte erst auf den Rost,
wenn sich der Rauch verzogen hat.
FOTO: STEFAN NOEBEL/IMAGO
stoffe (PAK) und heterozyklischen
aromatischen Amine (HAA) entstehen vor allem, wenn das Fett aus
Fleisch und Marinade auf die Glut
tropft und dort verdampft. Die gefährlichen Dämpfe entstehen vor
allem bei Temperaturen über 130
Grad Celsius, lagern sich anschließend auf dem Fleisch ab und gelangen so in den Darm. Dort, so fanden
Forscher vom Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg in einer 2008 veröffentlichten Studie heraus, erhöhen sie das Risiko für
Darmkrebs. Das ist im Übrigen keine neue Erkenntnis. Bereits 1967
stellten Forscher der Universität
Hamburg fest, dass die Dämpfe aus
auf Holzkohle verbranntem Fett
krebserregende
Kohlenwasserstoffe enthalten, unter anderem
Benzopyren.
Wie also grillt man richtig? Die
DGE empfiehlt das Anbraten in der
Mitte und das Durchgaren am Rand.
Unter den Rost gestellte Alu-Grillschalen helfen, das Fett aufzufangen, bevor es in die Glut tropft. Und
auch wenn viele Grillfreunde tiefbraun Gegartes bevorzugen, gilt:
Was verkohlt ist, ist ungenießbar
weil im höchsten Maße ungesund.
Hinzu kommen ein paar klassische Grillmythen, die sich hartnäckig halten, obwohl sie keinen Sinn
ergeben. Das Ablöschen mit Bier
spült nicht nur Gewürze und Marinade vom Fleisch, es wirbelt zudem
auch Asche auf, die nachher am Es-
sen klebt. Wer mit Gabel statt Zange
grillt, der löchert sein Grillgut und
sorgt damit zuverlässig dafür, dass es
schnellstmöglich austrocknet. Gewendet wird im Idealfall immer nur
ein einziges Mal. Wer Würstchen
und Steaks ständig dreht, der verbrennt sie von außen, während sie
innen nicht richtig durchgaren. Und
am besten schmeckt es nicht direkt
vom Grill. Denn dann ist das Fleisch
nicht nur zu heiß, sondern der Eigensaft ist auch noch ungleichmäßig verteilt. Deswegen kurz ruhen
lassen und dann genießen.
Am wichtigsten ist allerdings die
Sicherheit. Bis zu 500 Grillabenteuer
mit Benzin und Brennspiritus enden
jedes Jahr in der Intensivstation, sagt
Professor Peter Vogt, Präsident der
Deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin, der Deutschen Medizinischen Wochenschrift. Wem eine
heile Haut lieb ist, der nutzt also nur
Grillanzünder.
B4/B5 Freie Presse
GESCHICHTE
Freitag, 31. Juli 2015
Das kleine bisschen Glück
Die Männer: gefangen,
vermisst, gefallen. So schlägt
1945 die Stunde der Frauen
in Deutschland. Sie bringen
die Kinder durch, arbeiten
Tag und Nacht, räumen die
Trümmer fort. Aber als die
überlebenden Männer
zurückkehren, da müssen
sich die Frauen wieder an
den Herd stellen, als sei
nichts gewesen. Das wirkte
in der Bundesrepublik – anders als in der DDR – nach.
VON ANNETTE RAMELSBERGER
E
s gibt diesen kleinen, zutiefst
verstörenden Moment im Film
„Das Wunder von Bern“, diesem Nachkriegsepos, das die Geschichte Deutschlands, des deutschen
Fußballs und das einer kleinen Familie aus dem Ruhrpott miteinander verwebt. Da kommt der Vater aus jahrelanger Kriegsgefangenschaft 1954
nach Hause, er steigt aus dem Zug, die
Familie wartet gespannt auf dem
Bahnsteig. Dann stürzt der Mann auf
seine Frau zu, umarmt sie. Doch die
Frau entzieht sich ihm erschreckt: Das
Mädchen, das er für seine Ehefrau hält,
ist seine Tochter. Und die Ehefrau
steht daneben – abgearbeitet, verhärmt, ergraut. Wie unter einem
Brennglas sieht sie, was aus ihr geworden ist: eine alte Frau, die ihr Mann
nicht wiedererkennt.
Und er fühlt sich beschämt, wie ein
Fremder in einer Familie, die ihn nicht
mehr braucht. Die Kinder sind groß,
die Frau hat sie alleine durchgebracht
durch Krieg und Not. Nicht er hat die
Familie beschützt, sondern sie. Selbst
die Vaterrolle hat ein anderer eingenommen, wenn auch nur im Herzen
des Sohns: Helmut Rahn, der Mann,
der Deutschland zum Fußball-Weltmeister machen wird. Und nun
kommt dieser graue, geschwächte Vater aus Russland heim und mäkelt an
allem rum. An den Manieren der Kinder, an der Erziehungsmethode der
Mutter. Und als die Frau nachts im
Bett zaghafte Versuche macht, ihn
wieder zurückzugewinnen, winkt er
ab. Es ist zehn Jahre her, dass sie sich
zuletzt sahen. Zehn Jahre und ein ganzes Leben.
So sehr hatten sich die Frauen all
die Kriegs- und Nachkriegsjahre danach gesehnt, dass ihre Männer wieder heimkehrten. Dass sie nicht für
immer vermisst blieben, gefallen oder
verhungert. Dass sie endlich heimkämen und ihnen halfen im Kampf ums
Überleben. Und dann kamen sie wieder und waren – lästig.
„Kann ich mir einen Mann leisten?“ fragte 1948 das Hamburger Echo
seine Leserinnen. Und die Frauen antworteten freimütig. Eine 32 Jahre alte
Schaffnerin und Mutter schrieb: „Zuerst war er sehr erholungsbedürftig,
ich habe alles getan, um ihn zu pflegen und ihm zu helfen.“ Die Männer
waren ja geschwächt von der Gefangenschaft. Nach kurzer Hingabe aber
kamen der jungen Frau Zweifel. „Ich
wäre doch leichter ohne Mann dran.
Ich muss vier Personen ernähren und
mein Mann isst am meisten.“
Nicht die Liebe, sondern der Hunger war am Ende des Krieges allgegenwärtig. Es ging ums Essen, ums Überleben, ums Durchbringen der Familie.
Und diese Aufgabe blieb vor allem an
den Frauen hängen. Es waren ja nur
noch sie da.
Mehr als fünf Millionen deutsche
Soldaten waren im Krieg gefallen, unmittelbar nach Kriegsende waren
12 Millionen Soldaten in Gefangenschaft. Es gab meist nur noch die Alten, die nicht mehr eingezogen werden konnten, und die ganz Jungen, die
fast noch Kinder waren. Zwei Drittel
der Bevölkerung waren Frauen. In
Hamburg zum Beispiel kamen 1946
auf 100 Männer zwischen 20 und
25 Jahren 160 Frauen.
Diese Frauen waren in den Bombennächten in den Kellern gesessen
und hatten die Kinder getröstet, sie
waren nach oben geklettert und hatten die letzten Habseligkeiten aus den
zerstörten Wohnungen geholt. Sie
hatten Steine geklopft, waren mit
schweren Rucksäcken aufs Land gefahren, zum „Hamstern“. Sie hatten
den Wintermantel der Tochter gegen
ein Kilo Mehl eingetauscht und die
Bauern angebettelt, ihnen wenigstens
ein paar Pfund Äpfel zu geben. Sie hatten aufgeboten, was sie hatten,
manchmal auch den eigenen Körper.
Sie lebten in Baracken, sogenannten
Nissenhütten, wo die Läuse über die
Kinder herfielen und sie mühselig die
Wäsche auskochten. Doch: Sie hatten
überlebt. Und sie waren die Mehrheit.
Sie arbeiteten überall dort, wo früher die Männer gearbeitet hatten: Als
Lehrerinnen, Schaffnerinnen, Trambahnfahrerinnen, als Maurerinnen,
Dachdeckerinnen,
Glaserinnen,
Schreinerinnen. Sie packten die Loren
voll mit Abbruchgeröll, sie schleppten
die Ziegelsteine. Und dann kamen die
Männer zurück und wollten wieder
ein liebes, anschmiegsames Weibchen
haben.
Und ihren alten Job. Zumindest das
mit dem Job gelang ihnen sehr schnell
sehr gut. Plötzlich erklärten ärztliche
Gutachten, dass die zarten Frauen den
Anforderungen im schweren Männerberuf nicht gewachsen seien – all die
Jahre zuvor waren sie es durchaus gewesen. In den Kirchen wurde gepredigt, die Frauen sollten doch Platz machen für die armen Männer und wieder an den Herd zurückkehren. Lehrerinnen, aber auch alle anderen Beamtinnen, die heirateten, wurden gezwungen, ihren Beruf aufzugeben. Die
„Zölibatsklausel“ bestimmte, dass verheiratete Beamtinnen entlassen werden mussten, sobald das Familieneinkommen auch ohne ihren Verdienst
ausreichte, die Familie zu ernähren.
Solche Klauseln waren bis in die 50erJahre hinein in vielen Arbeitsverträgen verbreitet. Das „Doppelverdienergesetz“ sollte die Frauen ins Haus zurückdrängen: Wenn schon der Ehemann Arbeit hatte, so sollte doch die
Frau ihren Job aufgeben, auf dass ein
anderer Mann seine Familie ernähren
könne.
Arbeitete eine Frau weiter, galt sie
in vielen Augen als egoistisch und asozial. Ihre Kinder wurden als „Schlüsselkinder“ diffamiert, die armen Kleinen trugen den Schlüssel zur Wohnung um den Hals und mussten sich
mittags allein das Essen warm machen, weil die Mutter nicht zu Hause
war. Bis in die 60er-Jahre hinein wurde
dieses Bild transportiert, im Film „Das
doppelte Lottchen“ schafft es die alleinstehende, bemitleidenswerte, berufstätige Mutter vor lauter Stress
nicht einmal, die Tochter von der Klassenreise abzuholen, und die vertauschte Tochter muss sich plötzlich
das Essen selbst zubereiten. Das Happy End ist systemgerecht: Am Ende
kehrt die Frau wieder zum Ehemann
und an ihren angestammten Platz zurück. Natürlich gibt sie dafür ihren Beruf auf.
Gerade noch waren die Frauen die
Mehrheit im Staate gewesen, gerade
noch hatten sie Bauernhöfe bewirtschaftet, Handwerksbetriebe geleitet
und Fabriken aufrechterhalten. Und
nun sollten sie alle wieder brav zur
Seite treten. Platz machen für die Männer. Kaum kamen die nach Hause,
schon wollten sie wieder Chef sein. Eine Ärztin schrieb damals an die Frauenzeitschrift Constanze, die Männer
könnten nach der Niederlage „nicht
verlangen, dass wir uns wieder ihrer
Führung anvertrauen“. Andere Frauen
beschwerten sich, es gebe ständig
Streit zu Hause: „Er ist mit allem unzufrieden. Haben die Männer denn noch
nicht genug bekommen vom Kommandieren?“ Und eine Referentin im
Bonner Innenministerium fragte öffentlich, ob sich die Männer nicht
auch mal an der Teppichstange beweisen könnten. Das Ministerium erregte
sich so über die Beamtin, dass sie fast
ihren Job verloren hätte.
Manche Frauen wehrten sich noch
ein wenig, doch ihre Domestizierung
begann umgehend. Und die Männer
konnten sich darauf verlassen, dass
das Recht auf ihrer Seite war. Frauen
durften damals nicht ohne Zustimmung ihres Mannes arbeiten, der Ehe-
Arbeitende Frauen während des Zweiten Weltkrieges: eine Fahrkartenschaffnerin in der Straßenbahn. Das Bild erschien in der „Berliner Illustrirten Zeitung“ von 1943.
FOTOS (4): ULLSTEIN/ARCHIV
mann konnte auch gegen den Willen
der Frau ihre Arbeitsstelle kündigen,
die Ehefrau war zur Führung des
Haushalts verpflichtet und wenn es
um die Kinder ging, hatte der Mann
immer das „Letztentscheidungsrecht“.
Auch wenn er die Kinder jahrelang
nicht gesehen hatte.
So wenig hatten die Frauen in einer
Ehe zu sagen, dass die Zeitschrift Constanze ihren Leserinnen 1947 riet: „Fällt
die materielle Sicherung durch die
Ehe weg, und das ist heutzutage in den
meisten Fällen der Fall, so sehen erfahrene und realistische Frauen keine
Veranlassung, ihre Freiheit und Selbständigkeit gegen die Risiken einer
Ehe einzutauschen.“ Das einzige, was
den Frauen blieb, war zu gehen: Die
Zahl der Scheidungen stieg, 1946 so-
gar auf das Doppelte der Vorkriegszeit.
Der Kampf um mehr Rechte war
mühselig. 1949 kam der schlichte Satz
„Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ ins Grundgesetz. Und auch
das erst nach hartem Kampf. Eigentlich war der Satz schon abgelehnt worden im Gremium aus 66 Vätern und
nur vier Müttern des Grundgesetzes,
die an der neuen Verfassung arbeiteten. Erst die SPD-Juristin Elisabeth Selbert setzte ihn durch: Indem sie über
alle Radiokanäle die Frauen dazu aufrief, sich mit Briefen an den Parlamentarischen Rat zu wenden und für die
Gleichberechtigung zu kämpfen. Unter der Sturmflut von Briefen brach die
Gegenwehr zusammen.
Aber was hieß das schon? Im
Grundgesetz stand die Gleichberechti-
gung drin, aber das Bürgerliche Gesetzbuch stammte noch aus der Jahrhundertwende und sah die Frau
höchstens als Gehilfin des Mannes,
nicht aber als eigenständige Persönlichkeit. Diese Paragrafen wirkten bis
in die 1970er-Jahre fort. Nur im Osten
erhielten die Frauen schon 1946 das
Recht auf gleichen Lohn für gleiche
Arbeit – wenn auch die Chefs meistens Männer waren. 1953 dann wurde
in der DDR das „Gesetz über die Rechte
der Frauen“ erlassen, das die flächendeckende Kinderbetreuung einführte
und der Frau den Zugang auch zu
Männerberufen eröffnete. So wurden
die DDR-Frauen Traktoristinnen,
Kranführerin, Kombinatsleiterinnen.
Ihre Kinder wurden in Ganztagskindergärten versorgt – alles Dinge, die
dem Westen zutiefst unfraulich und
sozialistisch erschienen. Kinder und
Karriere, das ist im Westen erst in den
vergangenen zehn Jahren zum Allgemeingut geworden.
Im Westen wurde erst 1975, mit der
Eherechtsreform der sozialliberalen
Koalition, das letzte frauenfeindliche
Gerümpel aus dem Familienrecht gestrichen. Erst dann wurde der Satz aufgenommen: „Beide Ehegatten sind berechtigt, erwerbstätig zu sein.“ Zuvor
durfte sie nur einen Beruf ausüben,
„soweit dies mit ihren Pflichten in Ehe
und Familie vereinbar ist“. Der Mann
musste nur ein Stäubchen auf dem
Wohnzimmerschrank finden und
schon war’s vorbei mit Freiheit und
Selbstständigkeit. Das war sieben Jahre nach der Studentenrevolte der
Achtundsechziger, sechs Jahre nach
der Mondlandung. Und 30 Jahre, nachdem die Trümmerfrauen das Land
mitaufgebaut hatten.
Es war wieder eine einzige Frau, die
den Gesetzgeber dazu brachte, die
Gleichberechtigung im Grundgesetz
auch umzusetzen: die Verfassungsrichterin Erna Scheffler, die zwölf Jahre lang die einzige Richterin am Bundesverfassungsgericht bleiben sollte.
Eine blendende Juristin, die 1914 in
der Kaiserzeit noch nicht mal ihr
Staatsexamen ablegen durfte, weil
Frauen dazu nicht zugelassen waren,
und die später von den Nazis Berufsverbot erhielt. Eine Frau, die sich auf
vielen Ebenen durchkämpfen musste,
die geschieden war und alleinerziehende Mutter. Sie war 53 Jahre alt bei
Kriegsende und fast 60, als sie 1951 in
Karlsruhe begann. Erst unter ihrem
Druck schaffte das Bundesverfassungsgericht einen Paragrafen nach
dem anderen ab, der Frauen diskriminierte.
1957 fiel die Steuervorschrift, wonach berufstätige Ehepaare steuerlich
höher belastet werden sollten. Das
Bundesverfassungsgericht erklärte,
dass es nicht Ziel der Steuergesetzgebung sein könne, die Ehefrau von der
Berufstätigkeit abzuhalten. Wenig
später hebelte das Verfassungsgericht
auch die Höfeordnung aus, wonach
die Söhne bei der Vererbung von Bauernhöfen bevorzugt wurden. 1959 war
es dann vorbei mit dem Letztentscheidungsrecht des Ehemanns, wenn es
Streit mit der Ehefrau gab, wie der
Nachwuchs zu erziehen war. Aber
auch darüber, ob die kranke Großmutter ins Haus genommen wurde oder
die Tochter aufs Gymnasium gehen
durfte. Sogar, ob eine Waschmaschine
angeschafft wurde, hatte bis dahin allein der Mann zu entscheiden.
1961 gab es dann zum ersten Mal
eine Bundesministerin: Elisabeth
Schwarzhaupt, die Konrad Adenauer
stets abfällig „Fräulein Schwarzhaupt“
nannte. Dabei war die Frau bei Amtsantritt schon 60, langjährige Richterin
und Oberkirchenrätin. Aber nicht verheiratet, und das blieb lange ein
Makel.
Und 1992, in seinem berühmten
„Trümmerfrauenurteil“, stellte das
Bundesverfassungsgericht fest, dass
Zeiten der Kindererziehung bei der Bemessung der Rente berücksichtigt
werden müssen. Immerhin ein kleiner Erfolg für jene Frauen, die 1945 die
Zweidrittelmehrheit in Deutschland
hatten, aber doch gar keine Macht.
Macht hat man nur, wenn man sie
durchsetzen will. Und die Frauen gaben sie dann weg, für die Liebe oder
„für ein kleines bisschen Glück“, wie
Lilian Harvey schon die ganzen Jahre
zuvor gesungen hatte. Sie waren ja in
ihrer Mehrheit keine Revolutionärinnen. Viele von ihnen waren traumatisiert durch den Krieg, durch die massenhaften Vergewaltigungen, geschwächt durch den jahrelangen Hunger. Und für viele war Adolf Hitler
auch das Idol gewesen, der Mann, für
den sie noch im April zum Führergeburtstag Samtdecken auf die Fensterbänke gelegt und dort eine Art Hausaltar aufgebaut hatten. Und selbst wer
keine überzeugte Nationalsozialistin
war, ist doch im Geiste des Nationalsozialismus erzogen worden. Das wirkte
lange nach. Noch in den 1960er-Jahren
schrieben junge Mädchen sich Sätze
wie diesen in die Poesiealben: „Sei treu
und brav, sei rein und edel, mit einem
Wort: ein deutsches Mädel.“ Oder sie
hielten sich gegenseitig dazu an, nur ja
nicht aufzumucken: „Sei wie das Veilchen im Moose, so sittsam, bescheiden
und rein. Nicht wie die stolze Rose, die
immer bewundert will sein.“
Wer mit solchen Tugendsprüchen
aufwächst, fügt sich dann auch brav,
wenn der Mann wieder sein „kleines
Frauchen“ an sich drückt. Männer waren nach dem Krieg ja ein rares „Gut“,
so dass viele Frauen froh waren, überhaupt einen abzubekommen. Und als
der Mann dann wieder ein bisschen
Geld heimbrachte, die Kinder kamen
und das erste neue Sommerkleid im
Schrank hing, da war die Stunde der
Frauen vergessen. Das Wirtschaftswunder hatte begonnen.
Die Autorin arbeitet als Reporterin bei der
Süddeutschen Zeitung.
Die Haare mit einem Band zurückgehalten, die Arbeitsschürze umgebunden: Frauen mussten während des
Zweiten Weltkrieges auch an den
Werkbänken arbeiten, wie in diesem
Rüstungsbetrieb in einer Aufnahme
von 1943. Nach dem Krieg traten viele
Frauen – vor allem in Westdeutschland – hinter ihren Männern in die
zweite Reihe zurück.
Auch diese Frauen ersetzten im Zweiten Weltkrieg die Männer in den Unternehmen. Auf dem Foto aus dem
Jahr 1942 sind Arbeiterinnen in einer
Buchbinderei zu sehen. Neben dem
beruflichen Alltag hatten die Frauen
auch die Kinder durchgebracht, und
damit die Beschützerrolle der Familie
übernommen. Mit den vertauschten
Rollen kamen die später aus dem
Krieg zurückkehrenden Männer oftmals nicht zurecht.
In dieser Fabrik – das Foto stammt von
1940 – wurden aus Papierrollen durch
Spezialapparate Autoölflaschen gewickelt und geklebt. Eine Maschine
drehte aus den Rollen die Flaschenhälse, gleichzeitig wurden Böden eingesetzt. Trotz aller Selbstständigkeit – in
der Nachkriegszeit Westdeutschlands
wurden Frauen auch vor dem Gesetz
lange Zeit nicht für voll genommen.
B4/B5 Freie Presse
GESCHICHTE
Freitag, 31. Juli 2015
Das kleine bisschen Glück
Die Männer: gefangen,
vermisst, gefallen. So schlägt
1945 die Stunde der Frauen
in Deutschland. Sie bringen
die Kinder durch, arbeiten
Tag und Nacht, räumen die
Trümmer fort. Aber als die
überlebenden Männer
zurückkehren, da müssen
sich die Frauen wieder an
den Herd stellen, als sei
nichts gewesen. Das wirkte
in der Bundesrepublik – anders als in der DDR – nach.
VON ANNETTE RAMELSBERGER
E
s gibt diesen kleinen, zutiefst
verstörenden Moment im Film
„Das Wunder von Bern“, diesem Nachkriegsepos, das die Geschichte Deutschlands, des deutschen
Fußballs und das einer kleinen Familie aus dem Ruhrpott miteinander verwebt. Da kommt der Vater aus jahrelanger Kriegsgefangenschaft 1954
nach Hause, er steigt aus dem Zug, die
Familie wartet gespannt auf dem
Bahnsteig. Dann stürzt der Mann auf
seine Frau zu, umarmt sie. Doch die
Frau entzieht sich ihm erschreckt: Das
Mädchen, das er für seine Ehefrau hält,
ist seine Tochter. Und die Ehefrau
steht daneben – abgearbeitet, verhärmt, ergraut. Wie unter einem
Brennglas sieht sie, was aus ihr geworden ist: eine alte Frau, die ihr Mann
nicht wiedererkennt.
Und er fühlt sich beschämt, wie ein
Fremder in einer Familie, die ihn nicht
mehr braucht. Die Kinder sind groß,
die Frau hat sie alleine durchgebracht
durch Krieg und Not. Nicht er hat die
Familie beschützt, sondern sie. Selbst
die Vaterrolle hat ein anderer eingenommen, wenn auch nur im Herzen
des Sohns: Helmut Rahn, der Mann,
der Deutschland zum Fußball-Weltmeister machen wird. Und nun
kommt dieser graue, geschwächte Vater aus Russland heim und mäkelt an
allem rum. An den Manieren der Kinder, an der Erziehungsmethode der
Mutter. Und als die Frau nachts im
Bett zaghafte Versuche macht, ihn
wieder zurückzugewinnen, winkt er
ab. Es ist zehn Jahre her, dass sie sich
zuletzt sahen. Zehn Jahre und ein ganzes Leben.
So sehr hatten sich die Frauen all
die Kriegs- und Nachkriegsjahre danach gesehnt, dass ihre Männer wieder heimkehrten. Dass sie nicht für
immer vermisst blieben, gefallen oder
verhungert. Dass sie endlich heimkämen und ihnen halfen im Kampf ums
Überleben. Und dann kamen sie wieder und waren – lästig.
„Kann ich mir einen Mann leisten?“ fragte 1948 das Hamburger Echo
seine Leserinnen. Und die Frauen antworteten freimütig. Eine 32 Jahre alte
Schaffnerin und Mutter schrieb: „Zuerst war er sehr erholungsbedürftig,
ich habe alles getan, um ihn zu pflegen und ihm zu helfen.“ Die Männer
waren ja geschwächt von der Gefangenschaft. Nach kurzer Hingabe aber
kamen der jungen Frau Zweifel. „Ich
wäre doch leichter ohne Mann dran.
Ich muss vier Personen ernähren und
mein Mann isst am meisten.“
Nicht die Liebe, sondern der Hunger war am Ende des Krieges allgegenwärtig. Es ging ums Essen, ums Überleben, ums Durchbringen der Familie.
Und diese Aufgabe blieb vor allem an
den Frauen hängen. Es waren ja nur
noch sie da.
Mehr als fünf Millionen deutsche
Soldaten waren im Krieg gefallen, unmittelbar nach Kriegsende waren
12 Millionen Soldaten in Gefangenschaft. Es gab meist nur noch die Alten, die nicht mehr eingezogen werden konnten, und die ganz Jungen, die
fast noch Kinder waren. Zwei Drittel
der Bevölkerung waren Frauen. In
Hamburg zum Beispiel kamen 1946
auf 100 Männer zwischen 20 und
25 Jahren 160 Frauen.
Diese Frauen waren in den Bombennächten in den Kellern gesessen
und hatten die Kinder getröstet, sie
waren nach oben geklettert und hatten die letzten Habseligkeiten aus den
zerstörten Wohnungen geholt. Sie
hatten Steine geklopft, waren mit
schweren Rucksäcken aufs Land gefahren, zum „Hamstern“. Sie hatten
den Wintermantel der Tochter gegen
ein Kilo Mehl eingetauscht und die
Bauern angebettelt, ihnen wenigstens
ein paar Pfund Äpfel zu geben. Sie hatten aufgeboten, was sie hatten,
manchmal auch den eigenen Körper.
Sie lebten in Baracken, sogenannten
Nissenhütten, wo die Läuse über die
Kinder herfielen und sie mühselig die
Wäsche auskochten. Doch: Sie hatten
überlebt. Und sie waren die Mehrheit.
Sie arbeiteten überall dort, wo früher die Männer gearbeitet hatten: Als
Lehrerinnen, Schaffnerinnen, Trambahnfahrerinnen, als Maurerinnen,
Dachdeckerinnen,
Glaserinnen,
Schreinerinnen. Sie packten die Loren
voll mit Abbruchgeröll, sie schleppten
die Ziegelsteine. Und dann kamen die
Männer zurück und wollten wieder
ein liebes, anschmiegsames Weibchen
haben.
Und ihren alten Job. Zumindest das
mit dem Job gelang ihnen sehr schnell
sehr gut. Plötzlich erklärten ärztliche
Gutachten, dass die zarten Frauen den
Anforderungen im schweren Männerberuf nicht gewachsen seien – all die
Jahre zuvor waren sie es durchaus gewesen. In den Kirchen wurde gepredigt, die Frauen sollten doch Platz machen für die armen Männer und wieder an den Herd zurückkehren. Lehrerinnen, aber auch alle anderen Beamtinnen, die heirateten, wurden gezwungen, ihren Beruf aufzugeben. Die
„Zölibatsklausel“ bestimmte, dass verheiratete Beamtinnen entlassen werden mussten, sobald das Familieneinkommen auch ohne ihren Verdienst
ausreichte, die Familie zu ernähren.
Solche Klauseln waren bis in die 50erJahre hinein in vielen Arbeitsverträgen verbreitet. Das „Doppelverdienergesetz“ sollte die Frauen ins Haus zurückdrängen: Wenn schon der Ehemann Arbeit hatte, so sollte doch die
Frau ihren Job aufgeben, auf dass ein
anderer Mann seine Familie ernähren
könne.
Arbeitete eine Frau weiter, galt sie
in vielen Augen als egoistisch und asozial. Ihre Kinder wurden als „Schlüsselkinder“ diffamiert, die armen Kleinen trugen den Schlüssel zur Wohnung um den Hals und mussten sich
mittags allein das Essen warm machen, weil die Mutter nicht zu Hause
war. Bis in die 60er-Jahre hinein wurde
dieses Bild transportiert, im Film „Das
doppelte Lottchen“ schafft es die alleinstehende, bemitleidenswerte, berufstätige Mutter vor lauter Stress
nicht einmal, die Tochter von der Klassenreise abzuholen, und die vertauschte Tochter muss sich plötzlich
das Essen selbst zubereiten. Das Happy End ist systemgerecht: Am Ende
kehrt die Frau wieder zum Ehemann
und an ihren angestammten Platz zurück. Natürlich gibt sie dafür ihren Beruf auf.
Gerade noch waren die Frauen die
Mehrheit im Staate gewesen, gerade
noch hatten sie Bauernhöfe bewirtschaftet, Handwerksbetriebe geleitet
und Fabriken aufrechterhalten. Und
nun sollten sie alle wieder brav zur
Seite treten. Platz machen für die Männer. Kaum kamen die nach Hause,
schon wollten sie wieder Chef sein. Eine Ärztin schrieb damals an die Frauenzeitschrift Constanze, die Männer
könnten nach der Niederlage „nicht
verlangen, dass wir uns wieder ihrer
Führung anvertrauen“. Andere Frauen
beschwerten sich, es gebe ständig
Streit zu Hause: „Er ist mit allem unzufrieden. Haben die Männer denn noch
nicht genug bekommen vom Kommandieren?“ Und eine Referentin im
Bonner Innenministerium fragte öffentlich, ob sich die Männer nicht
auch mal an der Teppichstange beweisen könnten. Das Ministerium erregte
sich so über die Beamtin, dass sie fast
ihren Job verloren hätte.
Manche Frauen wehrten sich noch
ein wenig, doch ihre Domestizierung
begann umgehend. Und die Männer
konnten sich darauf verlassen, dass
das Recht auf ihrer Seite war. Frauen
durften damals nicht ohne Zustimmung ihres Mannes arbeiten, der Ehe-
Arbeitende Frauen während des Zweiten Weltkrieges: eine Fahrkartenschaffnerin in der Straßenbahn. Das Bild erschien in der „Berliner Illustrirten Zeitung“ von 1943.
FOTOS (4): ULLSTEIN/ARCHIV
mann konnte auch gegen den Willen
der Frau ihre Arbeitsstelle kündigen,
die Ehefrau war zur Führung des
Haushalts verpflichtet und wenn es
um die Kinder ging, hatte der Mann
immer das „Letztentscheidungsrecht“.
Auch wenn er die Kinder jahrelang
nicht gesehen hatte.
So wenig hatten die Frauen in einer
Ehe zu sagen, dass die Zeitschrift Constanze ihren Leserinnen 1947 riet: „Fällt
die materielle Sicherung durch die
Ehe weg, und das ist heutzutage in den
meisten Fällen der Fall, so sehen erfahrene und realistische Frauen keine
Veranlassung, ihre Freiheit und Selbständigkeit gegen die Risiken einer
Ehe einzutauschen.“ Das einzige, was
den Frauen blieb, war zu gehen: Die
Zahl der Scheidungen stieg, 1946 so-
gar auf das Doppelte der Vorkriegszeit.
Der Kampf um mehr Rechte war
mühselig. 1949 kam der schlichte Satz
„Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ ins Grundgesetz. Und auch
das erst nach hartem Kampf. Eigentlich war der Satz schon abgelehnt worden im Gremium aus 66 Vätern und
nur vier Müttern des Grundgesetzes,
die an der neuen Verfassung arbeiteten. Erst die SPD-Juristin Elisabeth Selbert setzte ihn durch: Indem sie über
alle Radiokanäle die Frauen dazu aufrief, sich mit Briefen an den Parlamentarischen Rat zu wenden und für die
Gleichberechtigung zu kämpfen. Unter der Sturmflut von Briefen brach die
Gegenwehr zusammen.
Aber was hieß das schon? Im
Grundgesetz stand die Gleichberechti-
gung drin, aber das Bürgerliche Gesetzbuch stammte noch aus der Jahrhundertwende und sah die Frau
höchstens als Gehilfin des Mannes,
nicht aber als eigenständige Persönlichkeit. Diese Paragrafen wirkten bis
in die 1970er-Jahre fort. Nur im Osten
erhielten die Frauen schon 1946 das
Recht auf gleichen Lohn für gleiche
Arbeit – wenn auch die Chefs meistens Männer waren. 1953 dann wurde
in der DDR das „Gesetz über die Rechte
der Frauen“ erlassen, das die flächendeckende Kinderbetreuung einführte
und der Frau den Zugang auch zu
Männerberufen eröffnete. So wurden
die DDR-Frauen Traktoristinnen,
Kranführerin, Kombinatsleiterinnen.
Ihre Kinder wurden in Ganztagskindergärten versorgt – alles Dinge, die
dem Westen zutiefst unfraulich und
sozialistisch erschienen. Kinder und
Karriere, das ist im Westen erst in den
vergangenen zehn Jahren zum Allgemeingut geworden.
Im Westen wurde erst 1975, mit der
Eherechtsreform der sozialliberalen
Koalition, das letzte frauenfeindliche
Gerümpel aus dem Familienrecht gestrichen. Erst dann wurde der Satz aufgenommen: „Beide Ehegatten sind berechtigt, erwerbstätig zu sein.“ Zuvor
durfte sie nur einen Beruf ausüben,
„soweit dies mit ihren Pflichten in Ehe
und Familie vereinbar ist“. Der Mann
musste nur ein Stäubchen auf dem
Wohnzimmerschrank finden und
schon war’s vorbei mit Freiheit und
Selbstständigkeit. Das war sieben Jahre nach der Studentenrevolte der
Achtundsechziger, sechs Jahre nach
der Mondlandung. Und 30 Jahre, nachdem die Trümmerfrauen das Land
mitaufgebaut hatten.
Es war wieder eine einzige Frau, die
den Gesetzgeber dazu brachte, die
Gleichberechtigung im Grundgesetz
auch umzusetzen: die Verfassungsrichterin Erna Scheffler, die zwölf Jahre lang die einzige Richterin am Bundesverfassungsgericht bleiben sollte.
Eine blendende Juristin, die 1914 in
der Kaiserzeit noch nicht mal ihr
Staatsexamen ablegen durfte, weil
Frauen dazu nicht zugelassen waren,
und die später von den Nazis Berufsverbot erhielt. Eine Frau, die sich auf
vielen Ebenen durchkämpfen musste,
die geschieden war und alleinerziehende Mutter. Sie war 53 Jahre alt bei
Kriegsende und fast 60, als sie 1951 in
Karlsruhe begann. Erst unter ihrem
Druck schaffte das Bundesverfassungsgericht einen Paragrafen nach
dem anderen ab, der Frauen diskriminierte.
1957 fiel die Steuervorschrift, wonach berufstätige Ehepaare steuerlich
höher belastet werden sollten. Das
Bundesverfassungsgericht erklärte,
dass es nicht Ziel der Steuergesetzgebung sein könne, die Ehefrau von der
Berufstätigkeit abzuhalten. Wenig
später hebelte das Verfassungsgericht
auch die Höfeordnung aus, wonach
die Söhne bei der Vererbung von Bauernhöfen bevorzugt wurden. 1959 war
es dann vorbei mit dem Letztentscheidungsrecht des Ehemanns, wenn es
Streit mit der Ehefrau gab, wie der
Nachwuchs zu erziehen war. Aber
auch darüber, ob die kranke Großmutter ins Haus genommen wurde oder
die Tochter aufs Gymnasium gehen
durfte. Sogar, ob eine Waschmaschine
angeschafft wurde, hatte bis dahin allein der Mann zu entscheiden.
1961 gab es dann zum ersten Mal
eine Bundesministerin: Elisabeth
Schwarzhaupt, die Konrad Adenauer
stets abfällig „Fräulein Schwarzhaupt“
nannte. Dabei war die Frau bei Amtsantritt schon 60, langjährige Richterin
und Oberkirchenrätin. Aber nicht verheiratet, und das blieb lange ein
Makel.
Und 1992, in seinem berühmten
„Trümmerfrauenurteil“, stellte das
Bundesverfassungsgericht fest, dass
Zeiten der Kindererziehung bei der Bemessung der Rente berücksichtigt
werden müssen. Immerhin ein kleiner Erfolg für jene Frauen, die 1945 die
Zweidrittelmehrheit in Deutschland
hatten, aber doch gar keine Macht.
Macht hat man nur, wenn man sie
durchsetzen will. Und die Frauen gaben sie dann weg, für die Liebe oder
„für ein kleines bisschen Glück“, wie
Lilian Harvey schon die ganzen Jahre
zuvor gesungen hatte. Sie waren ja in
ihrer Mehrheit keine Revolutionärinnen. Viele von ihnen waren traumatisiert durch den Krieg, durch die massenhaften Vergewaltigungen, geschwächt durch den jahrelangen Hunger. Und für viele war Adolf Hitler
auch das Idol gewesen, der Mann, für
den sie noch im April zum Führergeburtstag Samtdecken auf die Fensterbänke gelegt und dort eine Art Hausaltar aufgebaut hatten. Und selbst wer
keine überzeugte Nationalsozialistin
war, ist doch im Geiste des Nationalsozialismus erzogen worden. Das wirkte
lange nach. Noch in den 1960er-Jahren
schrieben junge Mädchen sich Sätze
wie diesen in die Poesiealben: „Sei treu
und brav, sei rein und edel, mit einem
Wort: ein deutsches Mädel.“ Oder sie
hielten sich gegenseitig dazu an, nur ja
nicht aufzumucken: „Sei wie das Veilchen im Moose, so sittsam, bescheiden
und rein. Nicht wie die stolze Rose, die
immer bewundert will sein.“
Wer mit solchen Tugendsprüchen
aufwächst, fügt sich dann auch brav,
wenn der Mann wieder sein „kleines
Frauchen“ an sich drückt. Männer waren nach dem Krieg ja ein rares „Gut“,
so dass viele Frauen froh waren, überhaupt einen abzubekommen. Und als
der Mann dann wieder ein bisschen
Geld heimbrachte, die Kinder kamen
und das erste neue Sommerkleid im
Schrank hing, da war die Stunde der
Frauen vergessen. Das Wirtschaftswunder hatte begonnen.
Die Autorin arbeitet als Reporterin bei der
Süddeutschen Zeitung.
Die Haare mit einem Band zurückgehalten, die Arbeitsschürze umgebunden: Frauen mussten während des
Zweiten Weltkrieges auch an den
Werkbänken arbeiten, wie in diesem
Rüstungsbetrieb in einer Aufnahme
von 1943. Nach dem Krieg traten viele
Frauen – vor allem in Westdeutschland – hinter ihren Männern in die
zweite Reihe zurück.
Auch diese Frauen ersetzten im Zweiten Weltkrieg die Männer in den Unternehmen. Auf dem Foto aus dem
Jahr 1942 sind Arbeiterinnen in einer
Buchbinderei zu sehen. Neben dem
beruflichen Alltag hatten die Frauen
auch die Kinder durchgebracht, und
damit die Beschützerrolle der Familie
übernommen. Mit den vertauschten
Rollen kamen die später aus dem
Krieg zurückkehrenden Männer oftmals nicht zurecht.
In dieser Fabrik – das Foto stammt von
1940 – wurden aus Papierrollen durch
Spezialapparate Autoölflaschen gewickelt und geklebt. Eine Maschine
drehte aus den Rollen die Flaschenhälse, gleichzeitig wurden Böden eingesetzt. Trotz aller Selbstständigkeit – in
der Nachkriegszeit Westdeutschlands
wurden Frauen auch vor dem Gesetz
lange Zeit nicht für voll genommen.
B6 Freie Presse
ONKEL MAX
Freitag, 31. Juli 2015
HIER GIBT ’S AUF
ALLES EINE ANTWORT
Liebe Leserinnen, liebe Leser! Die Welt ist voller Fragen. Dafür steht unser Onkel Max.
Fragen Sie ihn, was Sie schon immer wissen wollten! Er wird versuchen, eine Antwort zu finden.
Aber bitte nicht ungeduldig werden. Nicht jede Frage lässt sich schnell beantworten.
So erreichen Sie Onkel Max: per E-Mail: [email protected] oder
per Post: „Onkel Max“, „Freie Presse“, Postfach 261, 09002 Chemnitz.
Wieso sind manche
Plasteflaschen
pfandfrei?
Warum muss man für manche Plasteflaschen
Pfand bezahlen und andere sind pfandfrei?
(Diese Frage stellte Holger Kukelka aus Schneeberg.)
Die Einführung des Pfands auf Getränke in
Einwegverpackungen durch die rot-grüne
Bundesregierung Anfang 2003 war hochumstritten. Vor allem wurde die umgangssprachlich auch als „Dosenpfand“ bezeichnete Maßnahme als viel zu bürokratisch
kritisiert. Da ist auch etwas dran, denn bis
heute ist nicht immer jedem einsichtig, warum beispielsweise auf in Einwegverpackungen ausgelieferte Cola ein Pfand erhoben wird, auf Saft aber nicht.
In der für die Bestimmung des Pfandes
maßgeblichen „Verpackungsverordnung“
werden detailliert alle Getränke aufgelistete, für die Pfand zu erheben ist, wenn sie in
einer Einwegverpackung verkauft werden.
Dazu gehören neben Bier und Biermischgetränken auch Cola, Eistee, Mineralwasser und Limonaden.
In der Verpackungsverordnung steht
auch, dass von einer Pfanderhebung Säfte,
Nektare, Milch und Milchmischgetränke
sowie Wein, Sekt und Spirituosen ausgenommen sind. Der Grund dafür wird wie
folgt angegeben: Die Einführung eines
Pfands auf Einwegverpackungen solle nur
dann erfolgen, wenn der ökologische Vorteil den ökonomischen Nachteil rechtfertigt. Dies sei, so der Gesetzgeber, aber wegen eines „geringeren Marktvolumens“ bei
den letztgenannten Getränken nicht der
Fall. Deshalb die Ausnahmen.
Es gibt noch weitere Ausnahmen, die
nichts mit dem Inhalt, also dem Getränk,
sondern mit der Verpackung an sich zu tun
haben. Denn von einem Pfand befreit sind
auch Einwegverpackungen mit einem
Volumen von 0,1 Liter oder weniger und
mit 3 Liter oder mehr Inhalt. Denn diese
Größen sind für die handelsüblichen
Pfandautomaten nicht geeignet. Außerdem sind „als ökologisch vorteilhaft anerkannte“ Einwegverpackungen vom Pfand
befreit. Dabei handelt es sich um Getränkekartons, Polyethylen-Schlauchbeutel und
Folien-Standbodenbeutel.
Wieso soll man bei Gewitter Buchen suchen?
Bei Gewitter rät der Volksmund: „Vor den Eichen sollst du weichen/Und
die Weiden sollst du meiden./Zu den Fichten flieh’ mitnichten/Doch die
Buchen musst du suchen!“ Was hat es damit auf sich? (Diese Frage stellte
Birgit Petersen aus Chemnitz.)
Der Volksmund hat in diesem Fall Unrecht, denn nach wie vor
gilt: bei Gewitter niemals Schutz unter einem Baum suchen, auch
nicht unter einer Buche! Dennoch gibt es für diesen Spruch einen
Grund. Schließlich ist er nicht einfach so, sondern aus der Beobachtung der Natur heraus entstanden. Tatsächlich scheinen in einige Baumarten Blitze häufiger einzuschlagen. Doch liegt das weniger an der Art des Baumes.
Eine Erklärung liegt vielmehr in einer falschen Wahrnehmung. Sie hängt zum einen mit der Art der Rinde zusammen.
Schlägt ein Blitz in einen Baum ein, reißt die Rinde durch die entstehende Hitze oft explosionsartig auf. Der entstehende Riss wird
Blitzrinne genannt. Da vor allem die Rinde von alten Eichen sehr
grob und rissig ist und zudem viel Wasser speichern kann, ist der
Schaden bei Blitzeinschlag oft deutlicher sichtbar als bei Buchen
mit ihrer glatten Rinde.
Zum anderen wurzeln Eichen tiefer als Buchen. Sie haben
mehr Grundwasserkontakt, was beim Blitzeinschlag ebenso größere Schäden verursachen kann. Ähnlich verhält es sich mit Weiden, die meist in der Nähe von Flüssen und Seen wurzeln. Auch
hier führt ein Blitzeinschlag dann öfter zu größeren Schäden, was
wiederum zur Fehlinterpretation führte, sie würden häufiger vom
Blitz getroffen.
Auch in anderen Fällen ist eher der Standort, nicht die Art entscheidend. Als der Spruch des Volksmundes entstand, gab es noch
häufiger als heute einzeln stehende Eichen. Denn es existierten
viele sogenannte Hutewälder, in die Bauern ihr Vieh zum Weiden
trieben. Dadurch lichtete sich der Wald, übrig blieben meist die
starken Eichen. Da diese nun einzeln oder in größeren Abständen
standen, schlug in sie auch häufiger der Blitz ein.
Eine weitere mögliche Erklärung für die Empfehlung „nach
Buchen zu suchen“ ist die, dass Buchen eher in geschlossenen
Wäldern und seltener als Einzelbäume vorkommen. Dann bilden
sie im reinen Buchenwald ein in der Höhe recht homogenes Dach
aus, wodurch die Gefahr von Blitzeinschlägen geringer ist. Handelt es sich dagegen um einen Mischwald, gibt es in der Regel höher wachsende Bäume, zumeist Fichten. Ragen die dann über die
Buchen hinaus, schlägt in sie auch häufiger der Blitz ein, weil der
sich immer den kürzesten Weg zur Erde sucht. Auch das hängt
also nicht mit der Buche an sich, sondern mit ihrem Standort zusammen.
Und was sagt die Statistik? Es gibt eine Studie, für die über einen Zeitraum von elf Jahren die Blitzeinschläge in einem Waldstück gezählt wurden. Ergebnis: 56 Mal schlug er in Eichen,
23 Mal in Nadelbäume, aber nie in eine Buche ein. Trotzdem: Bei
Gewitter am besten eine Mulde im Boden suchen und darin mit
geschlossenen Füßen in die Hocke gehen. Von Bäumen mindestens 10 Meter Abstand halten, auch von Buchen!
Bis zu welchem Zeitpunkt existierten in Ostdeutschland Orts- und Straßenschilder auch in
kyrillischen Buchstaben? (Diese Frage stellte
Ulrich Knabe aus Aue.)
Buche aus der Froschperspektive.
FOTO: IMAGO
Was bedeutet das Kennzeichen „JJ“?
Mir ist in Zwickau mehrmals ein Auto begegnet,
das als Kennzeichen nur die Buchstaben „JJ“
führte. Was ist das für ein Sonderkennzeichen?
(Diese Frage stellte Kerstin Gromotka.)
Manche Getränkeverpackungen, beispielsweise für Säfte, sind pfandfrei.
FOTO: IMAGO
Warum muss man
bei der Korkernte
vorsichtig sein?
Wie wird Kork geerntet?
Mehr als die Hälfte des weltweit verwendeten Korks stammt von Korkeichen in Portugal. Erntezeit für die Rinde sind die Monate Juli und August. Nur sehr erfahrene
Arbeiter dürfen diese von den Bäumen ablösen, denn die darunter liegende Schicht
darf auf keinen Fall verletzt werden. Sonst
kann der Baum sich nicht mehr mit Wasser
und Nährstoffen versorgen und produziert
keinen Kork mehr. Schlägt ein Arbeiter zu
tief in die Rinde, kann das Gewächs sterben. Damit das Material lange Zeit gewonnen werden kann, müssen die Bäume gut
gepflegt und geschont werden. Deshalb
wird auch nur etwa alle neun Jahre Kork
geerntet. (deike)
Die Frage ist leider nicht eindeutig zu beantworten. Im Kraftfahrtbundesamt in
Flensburg ist ein solches Autokennzeichen
unbekannt. Mit „JJ“ beginnt auch kein deut-
sches Autonummernschild. Kennzeichen
mit „J“ am Anfang gibt es derzeit vier: „J“
( Jena), „JE“ (Landkreis Wittenberg), „JL“ (Jerichower Land) und „JÜL“ (Kreis Düren).
Früher gab es noch „JB“ und „JEV“ für Jüterbog und Jever, jeweils stets noch mit den
entsprechenden Zahlen versehen.
Auch ein Blick auf die Diplomatenkennzeichen oder die der ausländischen Streit-
kräfte in Deutschland brachte kein Ergebnis. Eventuell könnte es sich um ein norwegisches Kennzeichen handeln. Die Gemeinde Gjøvik führt das „JJ“. Je nach Autotyp
können in Norwegen die Nummernschilder auch zweizeilig sein, dann würde „JJ“ in
der ersten Zeile stehen. Möglicherweise waren die darunter stehenden Zahlen verschmutzt oder sonst nicht zu erkennen.
Was ist der Unterschied zwischen „Verkauf“ und „Abverkauf“?
Gibt es da eine Definition zwischen diesen Handelsbezeichnungen? (Diese Frage stellte Horst
Richter aus Annaberg-Buchholz.)
Die Begriffe „Verkauf“ und „Abverkauf“
werden in der Betriebswirtschaftslehre
häufig synonym verwendet, indem sie ganz
allgemein den Vorgang der Veräußerung
von Waren an die Kundschaft beschreiben.
Im Einzel- oder Versandhandel versteht
man „Abverkauf“ meist jedoch etwas anders, nämlich als gezielte Verkaufsförderung einzelner Waren oder Warengruppen,
meist durch einen Sonderpreis.
Ziel ist es dabei, die Waren komplett an
die Kundschaft zu veräußern. Dafür kann
es verschiedene Gründe geben, beispielsweise weil es sich um Saisonartikel und
Restposten handelt oder weil es ein verbessertes Nachfolgeprodukt gibt. Klassische
Beispiele wären der Sommer- und Winter-
Wie lange gab es
Straßenschilder
in kyrillischen
Buchstaben?
Zieht ein Geschäft um, kann es zum „Ausverkauf“ kommen, einer weiteren Unterscheidung
zu „Verkauf“ und „Abverkauf“.
FOTO: IMAGO
schlussverkauf oder die Veräußerung veralteter Technikprodukte. Zu unterscheiden
ist „Abverkauf“ von „Ausverkauf“. Hier
geht es um die Veräußerung aller vorhandenen Produkte, etwa bei Umzug eines Ladens oder einer Geschäftsaufgabe.
Zu vielen Tausenden prägten Orts- und
Straßenschilder auf Kyrillisch das Bild im
Straßenverkehr der Sowjetischen Besatzungszone und später der DDR. Die Sowjetische Militäradministration ließ sie aus
zwei Gründen aufstellen. Einerseits unterstrichen sie den Sieg der Sowjetunion über
Nazideutschland. Andererseits – und dieser Grund überwog – brauchte es Schilder
auf kyrillisch aus einem banalen Grund:
Die wenigsten Sowjetsoldaten konnten
lateinische Buchstaben lesen.
Allerdings wurde nicht zu jedem deutschen Straßenschild das entsprechende kyrillische Pendant gehängt. Schilder auf Kyrillisch waren am häufigsten in den Städten und vor allem dort zu finden, wo sich
Fernstraßen kreuzten. Besonders oft kamen solche Schilder auch auf den Autobahnen vor und wenn ein größerer Standort der Roten Armee in der Nähe war, weil
dann mit entsprechendem Verkehrsaufkommen durch Militärfahrzeuge gerechnet werden musste. Es gab auch in einigen
Städten Schilder von Straßennamen auf
Deutsch und in kyrillischer Schrift, meist
betraf das aber nur die Hauptstraßen.
Es gibt kein Datum, ab dem die kyrillischen Schilder abmontiert wurden. Zu einer ersten größeren Reduzierung kam es in
den 1950er-Jahren und hier vor allem nach
1955, als die Sowjetunion der DDR die volle
Souveränität bestätigte. Zu viele Schilder
auf Kyrillisch hätten den Eindruck eines
souveränen Landes erheblich geschmälert.
In den folgenden Jahren verschwanden
dann auch die meisten Schilder, allerdings
nie ganz vollständig – vor allem in der Nähe sehr großer Standorte der Roten Armee,
etwa in der Umgebung des Sitzes des Oberkommandos in der DDR in Wünsdorf südlich von Berlin. Dort gab es an einigen Stellen Hinweisschilder auf Kyrillisch bis zum
Abzug der Sowjetsoldaten im Jahr 1994.
Was ist eine
„Rentkammer“?
Auf dieser Seite wurde eine Frage zu einem
Goldbergwerk beantwortet. Dabei kamen auch
die Begriffe „Diskret“ und „Rentkammer“ vor.
Was bedeuten sie? (Die Frage stellte Gunter
Sieber aus Limbach-Oberfrohna.)
In der Antwort ging es um ein ehemaliges
Goldbergwerk in Strehla, nördlich von
Oschatz und Riesa. Zu lesen waren dort unter anderem zwei Sätze aus einer historischen Chronik: „Das Diskret ging von
Strehla bis an eine Viertelmeile unter Wittenberg. Das ausgebrachte Gold sollte an
die Rentkammer nach Dresden eingebracht werden.“ Beim Wort „Diskret“ handelt es sich schlicht und bedauerlicherweise um einen Schreibfehler. Gemeint ist
„District“, im Sinne einer geografischräumlichen Verwaltungsgliederung.
„Rentkammer“ wurde ab dem Mittelalter die Einrichtung an einem Hofe, teilweise auch einer Stadt genannt, in welcher
die Geldeinnahmen verwaltet wurden. Es
handelte sich also um eine Art Behörde. Im
Wort steckt mit „Rente“ eine alte Bezeichnung für Einkommen. Wir kennen sie heute noch im Zusammenhang mit der Altersrente oder mit dem Rentenmarkt, wo festverzinsliche Wertpapiere gehandelt werden. Auch der zweite Teil des Wortes hat
überlebt. In vielen Kommunen werden für
die Finanzen verantwortliche Personen
auch heute noch Kämmerer oder Kämmerin genannt.
LESEN-SEHEN-HÖREN
Freitag, 31. Juli 2015
Ein Hohelied auf die Liebe
Freie Presse
Bilder aus einem verschwundenen Land
VON GISELA PELZ
Z
ehn Jahre arbeitete Matthew
Thomas (Jahrgang 1975) an
seinem ersten Roman, der,
viel gelobt, kurz nach dem Erscheinen die amerikanischen Bestsellerlisten eroberte. Wer deshalb eine literarische Sensation erwartet, ist
enttäuscht. Der Autor benutzt traditionelle lineare Erzählmuster ohne
komplizierte
Handlungsstränge
und stilistische Raffinessen. Das fast
900-seitige Epos, das den Zeitraum
eines halben Jahrhunderts umfasst,
erfordert viel Geduld vom Leser, die
aber im dritten Teil des Erzählwerkes letztlich belohnt wird.
Das eigentlich Sensationelle liegt
in der erschütternden, wenn auch
simplen Gestaltung der Thematik:
Wie verändert eine plötzlich auftretende schwere Erkrankung wie Alzheimer das Leben einer gut situierten bürgerlichen Familie? Wer sind
wir, wenn wir nicht mehr wir selbst
sind? Der metaphorische Titel übrigens entstammt Shakespeares Drama „König Lear“. Anders als Arno
Geiger, der in der „Der alte König in
seinem Exil“ gleichfalls das Schicksal seines dementen Vaters gestaltete, verzichtet Thomas auf erzählerische Distanz. Im Gegenteil, Autor
und Romanfiguren wirken innig
verbunden, wodurch ein solches
Angefasst-Sein entsteht, das einem
das Herz erschüttert.
Erzählt wird die Geschichte einer
Familie des amerikanischen Mittelstandes mit irischen Wurzeln. Der
Erzähler richtet zunächst den Fokus
MUSIK
„Bunte DDR“ – das ist ein bemerkenswerter Titel für
einen Band, der Schwarzweiß-Fotografien versammelt. Der Widerspruch ist wohl als Hinweis darauf zu
verstehen, dass das Leben im Arbeiter-und-Bauernstaat von vielen, die ihn bewohnten, als alles andere
als nur Grau in Grau empfunden wurde. Sie versuchten ihr Leben zu leben. In den Bildern des (Ost-)Berliner Fotografen Ulrich Burchert, entstanden 1970 bis
1990, begegnen uns Halbstarke auf Mopeds in Cottbus, in einem Plastikbecken planschende Kinder vor
einem Magdeburger Neubaublock, Zeltplatzszenen
und Brigadefeiern, eine Bodybuilderin auf einer Zwickauer Bühne, Frauen in selbstgeschneiderten Kleidern in einem „Volkskunstzirkel Mode“ (Foto oben).
Katharina Peters ist
in ihrem vierten RügenKrimi einer homophoben
Verbrecherbande
auf der Spur.
KLASSIK
Mit Klartext
Der junge Brahms
Der 53-jährige Terence Blanchard
gilt als Trompeter des Jazzklassizismus, als Erbeverteidiger mit höchster Spieltechnik und Scheu vor heftiger Innovation. Er beerbte 1982
Wynton Marsalis in Art Blakeys
Band. Danach ging seine Karriere
steil bergauf: über 30 eigene Alben,
Filmmusiken für Spike Lee, fünf
Grammys – immer gediegen konservativ, oft mit verhangen warmem
Ton und viel zu souverän, um eifern
zu müssen. Und jetzt so ein Sprung
aus der Schublade! „Breathless“
(Blue Note/Universal) ist dem Groove verpflichtet. Pumpender Bass,
harte Gitarrenriffs, Funk, politisch
aufgeladene
Hip-Hop-Vokalisen,
druckvolles Brodeln und schneidende, mit Electronics gesteigerte Trompete. Intensiv wird auf den Alltag
amerikanischer Farbiger, auf Übergriffe und Polizeigewalt wie in Ferguson reagiert. Da bekennt sich einer zu seiner Community und lädt
seine Musik mit Klartext auf. (ulst)
Der Italiener Riccardo Chailly,
langjähriger Chefdirigent des Gewandhausorchesters Leipzig, lässt
auf den Beethoven-Zyklus und die
Brahms-Sinfonien die Neueinspielung der Brahms-Serenaden (bei
Decca) folgen. Es sind Werke des
jungen Brahms von 1857 und 1860,
den Schumann den „Berufenen“
nannte, der selbstkritisch seinen
Weg suchte, der sich unter dem Einfluss des väterlichen Freundes, ebenso Haydns und Beethovens sah.
Nicht so berühmt, gern etwas im Repertoire versteckt, sind die beiden
Serenaden ein Schatz, der nun gehoben wurde. Als „Leichtgewicht“ von
sinfonischem Ausmaß kündigen sie
die spätere Tonsprache an. Chailly
greift die hinreißende Energie und
Jugendlichkeit der Frühwerke auf,
die sich aus der Schlichtheit entwickeln und das Komplizierte in sich
tragen. Jugendliches Vorwärtsdrängen, tempostark, energetisch, mitreißend: Wer es hört, gewinnt. (mes)
Die Normannensaga
geht weiter
Das Reizvolle: Man weiß nicht, ob die Melancholie,
die aus manchen der Fotografien spricht, bloß in der
Rückschau entsteht oder ob sie den Bildern – vor allem in den oft ernsten, versonnenen, mal stolzen, mal
erschöpften Blicken vieler der Abgebildeten, gerade in
den Porträts von Frauen an ihren Arbeitsplätzen – nicht schon zum Zeitpunkt ihres Entstehens eingeschrieFOTO: ULRICH BURCHERT/VERLAG
ben war.
DAS BUCH Ulrich Burchert: „Bunte DDR – Bilder aus einem lebendigen Land“. Verlag Neues Leben. 256 Seiten. 230 Abbildungen. 24,99
Euro. ISBN 978-3-355-01829-6.
Eine Tote im Erlensumpf
JAZZ
ABENTEUERROMAN
Süditalien Mitte des 11. Jahrhunderts: Die Normannen schicken sich
an, das Land zu erobern, darunter
der junge Gilbert. Als seine Geliebte
Gerlaine von arabischen Plünderern
entführt wird, macht er sich auf die
Suche nach ihr. Die Spur führt auf
das von den Mauren beherrschte Sizilien. Gilbert und seine Verbündeten geraten auf dem Weg dorthin
selbst in Gefangenschaft, entkommen und bestehen zahlreiche Gefahren. Sie finden Gerlaine schließlich als Sklavin in der Burg eines
Arabers, die als uneinnehmbar gilt.
Ulf Schiewes Normannensaga
findet mit „Der Schwur des Normannen“ eine wunderbare Fortsetzung.
Der Stil ist flott und rasant mit Tempoverlangsamungen an den richtigen Stellen. Die Verhältnisse der Zeit
werden den dramaturgischen Erfordernissen gemäß knapp, aber informativ umrissen. Ein unterhaltsamer
historischer Abenteuerroman mit
sympathischen Helden. (dpa)
Matthew Thomas: „Wir sind nicht
wir“. Roman. Aus dem Englischen
übersetzt von Astrid Becker und Karin Beetz. Berlin Verlag. 896 Seiten.
24,99 Euro. ISBN 978-3-8270-1206-7.
auf Eileen Tumulty. Sie heiratet den
hoffnungsvollen
Naturwissenschaftler Ed Leary, der es vorzieht,
Hochschullehrer zu bleiben, anstatt
seine Forschungen im lukrativen
Dienst der Pharmaindustrie weiter
zu betreiben, weswegen ihm Eileen
lange Zeit Gram ist. Erst spät bekommt sie ein Kind, ihren Sohn
Connell. Noch immer träumt Eileen
vom Leben in einer Villa in einer
besseren Wohngegend, selbst als
sich später erste Anzeichen von Alzheimer bei Ed bemerkbar machen.
Minutiös schildert der Erzähler
das Voranschreiten der Krankheit
aus dem Blickwinkel Eileens und
später Connells. In dem Maße, wie
der Verfall Eds voranschreitet, entwickelt sich Eileens anrührende Liebe und Fürsorge.
B7
VON WELF GROMBACHER
R
ügen ist zum Sterben schön.
Deswegen ist es keine Überraschung, wenn immer
mehr Krimis auf Deutschlands
größter Insel spielen. Allein Katharina Peters legt mit „Bernsteinmord“
nun schon ihren vierten vor. Gerade
passend zur Urlaubssaison. Diesmal
hat es das Ermittlerteam um Romy
Beccare und Jan Riechter mit einer
brutalen Bande von homophoben
Verbrechern zu tun.
Die Physiotherapeutin Mona
Gluek wird tot am Schmachter See
in Binz aufgefunden. Gefesselt und
ein Bernsteinamulett im Mund, liegt
sie im Erlensumpf. Zeitgleich taucht
im Internet ein Bekennervideo einer
Organisation namens „Aktion aufrechter Russen“ auf, die Lesben und
Schwule jagt. Es zeigt, wie die Frau
vergewaltigt wird. Als die Kommissare zu ermitteln beginnen, stellt
sich heraus, dass auch die Lebensgefährtin Monas seit Tagen vermisst
wird. Ist auch sie Opfer eines Verbrechens geworden?
Irgendwas an der Sache aber
stimmt nicht. Sind die Täter wirklich Russen? Ist die Aktion nicht nur
vorgetäuscht? Steckt nicht viel eher
ein anderer Physiotherapeut dahinter, an dem die karrieresüchtige Mona vorbeigezogen ist? Oder ein
Mann, mit dem sie sich vor Jahren
einmal einließ, um ihn als Samenspender zu missbrauchen und ein
Kind zu bekommen? Immer mehr
verschiedene Fäden müssen Romy
Beccare und Jan Riechter verfolgen.
Nicht immer sind sie gleicher Meinung, sodass bald sogar ihre noch
junge Beziehung darunter zu leiden
Katharina Peters: „Bernsteinmord. Ein Rügen-Krimi“. Aufbau
Taschenbuch. 336 Seiten. 9,99 Euro.
ISBN 978-3-7466-3096-0. Bücher
können bei der „Freien Presse“ bestellt werden.
droht. Bis endlich ein junger Mountainbiker, der die Verbrecher in der
Tatnacht im Binzer Wald gesehen
hat, wertvolle Hinweise liefert.
„Bernsteinmord“ ist ein solider
Krimi, der sich weder durch stimmungsvolle Beschreibungen der Insel Rügen noch durch ein sonderlich
markantes Ermittler-Duo auszeichnet. Dafür aber nerven auch keine
exaltierten Figuren mit ihren privaten Problemen, wie leider in so vielen anderen Kriminalromanen. Hinter dem Pseudonym Katharina Peters verbirgt sich eigentlich die 1960
in Wolfsburg geborene Manuela
Kuck. Sie hat unter ihrem echten
Namen schon jede Menge Krimis geschrieben („Tod in Wolfsburg“) und
diese Routine merkt man ihrem
neuen Buch durchaus an.
Das doch etwas extravagante Tatmotiv lässt sie durch schlüssiges,
ungekünsteltes Erzählen ganz normal erscheinen, sodass man es ihr
wirklich abnimmt. Auch wenn es
des ein oder anderen Zufalls bedarf,
um das Ermittler-Paar auf die richtige Spur zu bringen. Ein Insel-Krimi,
der sich schnell liest und die Spannung bis zur letzten Seite hält. Zumal die Fährte am Ende von Rügen
herunter führt. War Romy mit dem
Täter früher in einer Schulklasse?
Doch was hat ihn dazu bewogen,
seine ehemalige Klassenkameradin
auf so abscheuliche Weise umzubringen?
Ulf Schiewe: „Der Schwur des
Normannen“. Knaur. 448 Seiten.
9,99 Euro. ISBN 978-3-426-51640-9.
RATGEBER
Vom Umgang mit
alten Hausmitteln
In der heutigen Zeit wollen immer
mehr Menschen bei Krankheiten
nicht sofort auf Chemiekeulen zurückgreifen, sondern besinnen sich
verstärkt auf alte Hausmittel. Dieser
Ratgeber verschafft auf anschauliche Weise einen Einblick in den
menschlichen Körper und seine
Funktionsweise, darüber hinaus
stellt er die wichtigsten Heilpflanzen vor und wie man sie bei Krankheiten anwendet. (fp)
„Das große Lexikon der Landapotheke“. Otus Verlag. 176 Seiten.
4,99 Euro. ISBN 978-3-0379-3382-4.
Bei der „Freien Presse“ erhältlich.
» www.freiepresse.de/shop
FILME
DRAMA
KOMÖDIE
HORROR
Die Jugendbande
von Lichtenhagen
Was sich liebt,
das trickst sich aus
Weil mein Schatz
ein Jäger ist
Selten hat ein Film so in die Zeit gepasst.
Obwohl noch vor Pegida und der aktuellen Rassismus-Welle entstanden, spiegelt
er deren Hass bis ins Detail: Denn es ist derselbe Rassismus, der auch im August 1992
in Rostock-Lichtenhagen grassierte und
zu Übergriffen der Einheimischen führte.
Das meisterliche Drama „Wir sind jung.
Wir sind stark“ (2013) zeigt, wie der
deutsche Mob damals einen Wohnblock
mit Flüchtlingen in Brand setzte, wie Anwohner applaudierten und die Polizei abzog. Eine beeindruckend realistische Dokufiction – mehr als eine Reproduktion
der Ereignisse. Ein Meisterwerk. (tsch)
Leicht chaotische Handlung, lockere Inszenierung: In der romantischen Gaunerkomödie „Focus“ (2015) kann Will Smith
endlich wieder mit seinem großen humoristischen Talent glänzen. Der einstige
„Prinz von Bel-Air“ spielt den cleveren
Meisterdieb Nicky, der ein Team von
Trickbetrügern anführt und davon ziemlich gut lebt. Als die attraktive Jess (Margot
Robbie) recht ungeschickt versucht, ihn
auszunehmen, nimmt er sie unter seine
Fittiche. Und die beiden Halunken laufen
zur Höchstform auf. Aber natürlich dauert
es auch nicht lange, bis es gehörig zwischen ihnen knistert. (tsch)
Da will man lediglich in aller Ruhe im
Wald ein wenig jagen und campen, schon
wird man selbst zum Gejagten: Im klassischen Manhunt-Horror „Preservation“
(2014) geraten das frisch vermählte Paar
Wit (Wrenn Schmidt) und Mike („Mad
Men“-Darsteller Aaron Staton) sowie
Mikes psychisch angeknackster Naturburschen-Bruder Sean (Pablo Schreiber)
im wahrsten Sinne des Wortes ins Visier
brutaler Maskenträger. Leider verspielt
das gut besetzte Terror-Stück sein vielversprechendes Potenzial. Am Ende bleibt eine lasche Rache-Story mit immerhin
schön fotografierter Natur-Szenerie. (tsch)
Wir sind jung. Wir sind
stark. Goodmovies/Indigo. DVD, BD. Regie: Burhan Qurbani. L.: 123 Min.
Handlung:
xxxxx
Darsteller:
xxxxx
Focus Warner. DVD, Bluray. Regie: Glenn Ficarra,
John Requa. Laufzeit:
101 Minuten.
Handlung:
xxxww
Darsteller:
xxxxw
Preservation Alive. DVD,
Blu-ray. Regie: Christopher Denham. Laufzeit:
85 Minuten.
Handlung:
xxwww
Darsteller:
xxxww
B8 Freie Presse
KINDER & CO
Freitag, 31. Juli 2015
„Dein Song“ – neue Staffel Wie der Waschbär „sieht“ Trickfilm über Arche
Für 16 Mädchen und Jungen wird es von
kommenden Montag an aufregend. Das
Casting für „Dein Song 2016“ startet.
Die Mädchen und Jungen haben sich wie
viele andere Kinder mit einer Liedidee für
die Show beworben. Genau darum geht es
bei „Dein Song“. Gesucht werden die besten Komponisten und Liedtexter. KompoModeratoren und Jury nisten überlegen sich Melodien und schreider vergangenen Runde.
ben sie auf. Die achte Staffel von „Dein
Song“ soll im nächsten Jahr zu sehen sein. Schon jetzt wird es für
die besten 16 Kandidaten ernst. Am Montag startet für sie im
Schloss Biebrich in Wiesbaden im Bundesland Hessen das Casting.
Bei dem Casting werden sie sich mit ihren Songs einer Jury vorstellen. Sie entscheidet, wer beim Komponistencamp auf Ibiza dabei sein darf. Dort können die Kandidaten mit Profimusikern weiter an ihren Songs arbeiten. Wer überzeugt, bekommt einen Musikpaten zur Seite gestellt. Acht Finalisten wird es geben. In der Finalshow wird dann der „Songwriter des Jahres 2016“ gekürt. (afk)
BUCHTIPP
Flora, das Huhn
und die Küken
Flora freut sich: Endlich Ferien!
Da kann sie Papa, der Gärtner
ist, bei der Arbeit helfen und
muss nur mit Leuten reden, die
sie mag. Doch es kommt anders.
Der Junge Nick, der seinen
Eltern beim Organisieren von
Hochzeiten hilft, und das Mädchen Evi, das sich wie eine Königin benimmt, tauchen plötzlich
in der Nachbarschaft auf. Flora
versucht, ihnen aus dem Weg
zu gehen – und findet dabei ein
Huhn. Flora liebt Tiere über
alles. Sie entführt das Huhn, um
selbst ein Tier zu haben. In
Floras Schrank wird es Eier ausbrüten. Doch Evi und Nick wissen darüber bald Bescheid.
Warum, und wie das Ganze
ausgeht, liest du in dem Buch
„Kükensommer“. (kl)
Anna Woltz: „Kükensommer“. Verlag dtv junior. 10,95 Euro. ISBN:
978-3-423-76115-4. Die Bücher auf
dieser Seite sind bei der „Freien
Presse“ bestellbar.
Waschbären haben schwarzes bis grau gefärbtes Fell, einen geringelten Schwanz
und sind etwa so groß wie eine Katze. Sie
stammen ursprünglich aus Nordamerika.
Aber sind sie so sauber wie ihr Name uns
glauben lässt?
Manche Menschen glauben, dass der
Waschbär seine Nahrung im Wasser
Waschbären können gut wäscht. Das ist aber nicht korrekt, sagen
tasten.
FOTOS (2): DPA
Fachleute. Die Tiere sind weder bei sich
noch bei ihrem Futter besonders reinlich. Wird die Nahrung im
Wasser vermeintlich gewaschen, dann untersucht der Waschbär
sie. Er kann nicht so gut sehen, dafür aber sehr gut mit seinen Vorderpfoten fühlen. Diese haben zum Schutz eine feine Hornschicht.
Im Wasser wird sie weich. Dann kann der Waschbär genau erkennen, was er erbeutet hat. Er prüft im Wasser seine Nahrung. Der
Waschbär müsste also eigentlich Tastbär und nicht Waschbär heißen. Am liebsten jagt er Fische und Kleintiere im Wasser. Er frisst
aber beispielsweise auch Insekten, Vogeleier und Obst. (afk)
Finny und Leah haben Pech! Die
beiden schaffen es nicht rechtzeitig an
Bord der Arche. Ob sie das Schiff doch
noch erreichen, sehen Kinder seit gestern
im Kino.
Die Geschichte der Arche Noah kennen
viele Kinder. Sie erzählt, wie Noah die Tiere
der Erde vor einer Flutkatastrophe rettete.
Obesey spielt auch mit.
Dazu baute er ein großes Schiff, mit dem er
FOTO: SENATOR FILMVERLEIH/DPA
die Tiere in Sicherheit brachte. In dem
Trickfilm „Ooops! Die Arche ist weg“ geht es um das Schiff und
sehr spezielle Tiere: den jungen Nestrier Finny, das Grymp-Mädchen Leah (das sind ein plüschiger, orangefarbener Rüsselträger
und ein wolfsähnliches Tiermädchen) und Obesey (eine Art große
graue Kugel). Finny und Leah versäumen es, rechtzeitig an Bord der
Arche zu gehen. Sie bleiben allein zurück. Doch um zu überleben,
müssen sie auf das Schiff. Auf einer wilden Reise jagen sie der Arche hinterher. An Bord setzen inzwischen der Nestrier-Papa und die
Grymp-Mama alles daran, dass ihre Kinder gerettet werden. (afk)
Umfrage zu selbstfahrenden Autos
Reinsetzen und sich ans Ziel bringen lassen:
Mit selbstfahrenden Autos geht das. Jeder
Dritte in Deutschland ist offen für so eine
Art von Auto. Das ist bei einer Umfrage
herausgekommen.
V
erschiedene Firmen arbeiten an selbstfahrenden Autos. Die Idee dahinter: Wer sich in
den Wagen setzt, muss nicht am Lenkrad
drehen. Er legt auch keine Gänge ein und
gibt kein Gas. Das Auto macht alles selbstständig. In
Deutschland kann sich jeder Dritte vorstellen, so
ein selbstfahrendes Auto zu nutzen. Das entspricht
24 Millionen Menschen.
Das haben Forscher für den Verband Bitkom herausgefunden. Sie haben für eine Umfrage 1011 Leute ab
14 Jahren befragt. Dabei haben sie festgestellt, dass Jüngere offener für selbstfahrende Autos sind als ältere
Menschen. Zudem können sich Frauen eher als Männer
vorstellen, sich in so einen Wagen zu setzen.
Derzeit sind solche Autos in Deutschland noch nicht
auf den Straßen unterwegs. Allerdings will der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt eine Teststrecke auf der A9 einrichten.
Diese Autobahn verbindet Berlin über Leipzig und
Nürnberg mit München. Die Straße verläuft also durch
verschiedene Bundesländer. Die Teststrecke für die
selbstfahrenden Autos soll in Bayern entstehen.
Der deutsche Verkehrsminister will damit erreichen,
dass auch deutsche Autobauer bei diesem Thema
vorn mithalten können. An selbstfahrenden Autos arbeitet beispielsweise auch das Internetunternehmen
Google.
Die Experten von Bitkom sagen, dass selbstfahrende
Autos die Zahl der Unfälle deutlich verringern würden.
Das Autofahren werde sicherer und komfortabler,
weil wir uns ausruhen und andere Dinge machen
könnten. (afk)
Das Foto zeigt ein Test-Exemplar des selbstfahrenden Autos, an dem das Internetunternehmen Google arbeitet.
Rätselspaß: Was macht Irmi?
Wissensspaß: Am Strand
U
A
Lösung: Schatzsuche am
Strand (gebildet aus Schaum,
Katze, Buch, Baum, Storch,
Band)
nsere Rätselbiene Irmi
spielt am Meer. Womit
vertreibt sie sich die Zeit? Löse
das Bilderrätsel, dann findest du
es heraus. Viel Spaß! (deike)
n der Ost- und Nordseeküste gibt es nicht nur in
den Sommerferien, sondern zu
allen Jahreszeiten viel zu entdecken. Dabei hilft das „Abenteuer-Buch Meer“. Es erklärt dir vieles über Ebbe, Flut, den Sand
und das Watt, über die Vögel am
Meer und die Fische im Wasser.
Auch was du am Strand findest,
kannst du möglicherweise mit
dem Buch bestimmen, darunter
Muschelschalen und Schneckengehäuse. Es gibt auch Er-
Strahlenkörbchen oder
Bunte Trogmuschel.
läuterungen zu beiden Formen.
Zum Beispiel:
Muscheln: Jeweils zwei harte
Schalenhälften gehören zusammen. Sie schützen den weichen
Körper der Muschel. Mit einem
Muskel kann das Tier die Schalenhälften fest verschließen.
Am Strand entdeckst du meist
nur einzelne Schalenhälften.
Muscheln filtern ihre Nahrung
aus dem Wasser. Manche benutzen dafür einen Rüssel (Sipho).
Strandschnecke.
GRAFIK (3): VERLAG
Das Loch in der Muschelschale
bohrte eine Schnecke hinein.
FOTO: GOOGLE/DPA
Schnecken: Im Gegensatz zu
Muschelschalen bestehen
Schneckengehäuse nur aus
einem Teil. Die etwa drei Zentimeter große Strandschnecke
zum Beispiel kann ihr Gehäuse
mit einem Deckel verschließen
und einige Zeit auf dem Trockenen überleben. Übrigens: Muschelschalen mit einem Loch
verraten, dass eine Schnecke sie
mit ihrer scharfen Raspelzunge
angebohrt hat, um den Inhalt
zu verzehren. (kl)
Barbara
Wernsing:
„Abenteuer-Buch
Meer“.
Coppenrath
Verlag. 9,95 Euro. ISBN:
978-3-649-61932-1.