08.05.2015 Industrie 4.0 – Die Bedeutung für menschengerechte Arbeit Dir. und Prof. Dr. Lars Adolph Wissenschaftlicher Leiter Fachbereich Produkte und Arbeitssysteme BAuA Ressortforschung für Arbeit und Gesundheit 2 Über die BAuA – Organigramm 3 Kernaufgaben Politikberatung Hoheitliche Aufgaben Forschung Entwicklung Wissenstransfer und Vermittlung 4 Strategieprozess BAuA 2012 / 2013: Anforderungen an menschengerechte Arbeit Soziale Rahmenbedingungen Gesundheits- und Persönlichkeitsförderlichkeit Beeinträchtigungsfreiheit Ausführbarkeit Schädigungslosigkeit 5 zum Beispiel: Rohmert, 1972 Hacker&Richter, 1980 Luczak&Volpert,1987 Die Handlungsschwerpunkte 2014 - 2017 Anwendungssichere Chemikalien und Produkte gewährleisten Arbeit im Betrieb menschengerecht gestalten Arbeitsbedingte Erkrankungen vermeiden – Gesundheit und Arbeitsfähigkeit fördern Auswirkungen des Wandels der Arbeitswelt verstehen / Instrumente des Arbeitsschutzes weiterentwickeln Arbeitswelt vermitteln Projekt: Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt 6 Entwicklung der Leitideen Ambient Intelligence Unmerklich unterstützende „schwache Intelligenz“ in der Umgebung Adaptive Arbeitsassistenzsysteme Interaktion mit „schwach intelligenten“ Arbeitsmitteln Industrie 4.0 Die Rolle des Menschen in komplexen, “zunehmend intelligenten“ vernetzten Systemen Chancen und Risiken der menschengerechten Arbeitsgestaltung! 7 Themenschwerpunkte Arbeitsmittel Arbeitsumgebung Gestaltung und Wirkung • Datenbrillen • Intelligente Schutzkleidung • Digitale Ergonomie • Risikobewertung, Sicherheitstechnik 8 • Klimasteuerung • Innovative Beleuchtung Mensch-MaschineSchnittstelle Verhalten und Organisation • Persuasive Technologie • Entscheidungsunterstützung • Mensch-Maschine / Roboter-Interaktion 9 10 Zwei Säulen der Gestaltung der sicheren und gesunden Industrie 4.0 Methoden der vorausschauenden Gestaltung Fokussierte Facetten der Industrie 4.0 AAS: Digitale Ergonomie Virtuelle Risikoermittlung Modellierung von Safety und Security Methoden der Beurteilung und Minderung von Risiken 11 Mensch-Roboter-Kollaboration Vernetzte Systeme: Gestaltung von Steuerung und Überwachung Mentale Anforderungen & Ressourcen / Potential physiologischer Gestaltung Prinzipien der ergonomischen Gestaltung der Industrie 4.0 Thesen: Systemebenen der Veränderungen 12 Ebene Veränderungsaspekte Mikro - Interaktion Mensch-Maschine / Computer / Roboter - Qualifikation und Kompetenz - Mentale Anforderungen, psychische Belastung Meso - Makro - Unternehmensübergreifende Geschäftsprozesse, globale Steuerungssysteme (technisch und organisatorisch) - Veränderung der Wertschöpfungsprozesse und der Beschäftigungsverhältnisse - Smart Services, hybride Produkte - Veränderungen von Dienstleistungen und Kundenrollen - Ausbildung, Lebenslanges Lernen Zusammenarbeit, Gruppenstrukturen Zentralisierung und De-Hierarchisierung Informations- und Kommunikationsanforderungen Investitionsbedarf: Technologie und Kompetenz Industrie 4.0 – Thesen 17 Thesen des Wissenschaftlichen Beirats der Plattform Industrie 4.0, Auswahl: Mensch • Vielfältige Möglichkeiten für eine humanorientierte Gestaltung … Arbeitsorganisation … Selbstorganisation und Autonomie … Chancen für eine alterns- und altersgerechte Arbeitsgestaltung 13 • Industrie 4.0 als sozio-technisches System … Aufgabenspektrum … erweitern, Qualifikationen und Handlungsspielräume … erhöhen … Zugang zu Wissen • Lernförderliche Arbeitsmittel … neue Ausbildungsinhalte …ITKompetenzen entstehen. • • Lernzeuge… gebrauchstaugliche, lernförderliche Artefakte … Thesen zur Veränderung der Arbeit • Schwarmorganisation oder Polarisierung der Qualität der Tätigkeiten: – • Technologiezentrierte oder komplementäre Automatisierung – 14 Viele Technologie-Qualifizierte vs. wenige Hoch-Qualifizierte Beschäftigte Automatisieren, was wirtschaftlich ist vs. automatisieren unter Berücksichtigung verschiedener Zielgrößen Chancen und Risiken • Reduktion „schlechter“ Tätigkeit • Rest-Tätigkeiten • Individuelle Unterstützung • Mentale Überforderung: Verständnis / Dynamik • Handlungs- und Entscheidungsspielräume(?) Inkongruenz zwischen Befugnis und Verantwortung: Wer steuert? • Qualifikationsanforderung Qualifikationsanreize • Datenschutz und Persönlichkeitsrechte • Adaptive Automatisierung • Systemkomplexität und Vulnerabilität: Resilienz • Ironies of Automation • • 15 Übergeordnete Zielstellungen • Gestaltung guter Aufgaben und Tätigkeiten – 16 Identifikation von technischen und organisatorischen Gestaltungskriterien und -methoden auf Mikro- und Meso-Ebene • Lösungswege für die Bewältigung von Komplexität und Dynamik • Nutzung des Unterstützungspotenzials durch Flexibilität und Anpassbarkeit der Systeme • Themen der Normung: – Technische Sicherheit als Systemsicherheit auf der Grundlage von „Safety“ und „Security“ verstehen – Mensch-Maschine-Schnittstelle – (sozio-technische) Sytemzuverlässigkeit – vorhersehbare Fehlanwendungen – … Dir. u. Prof. Dr. phil. Lars Adolph Wissenschaftlicher Leiter Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Friedrich-Henkel-Weg 1-25 D-44149 Dortmund Phone: + 49 (0) 231 9071 2012 Fax: +49 (0) 231 9071 2294 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.baua.de 17
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