Schritt machen gegen Bluthochdruck

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Regensburg, 18.03.2015
Schritt machen gegen Bluthochdruck
Bluthochdruck kann zu dauerhaften Schädigungen von Gefäßen und Organen
führen. Das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) bietet ein neues Verfahren
zur effizienten Therapie von schwer einstellbarem Blutdruck an.
Bluthochdruck gilt als einer der Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In
Deutschland ist jeder dritte Erwachsene davon betroffen, weltweit leiden eine Milliarde
Menschen daran. Bei Bluthochdruck (Hypertonie) steigt der Druck innerhalb des arteriellen
Gefäßsystems an und bleibt dauerhaft erhöht. Das Risiko, einen Schlaganfall oder
Herzinfarkt zu erleiden, steigt dadurch signifikant. Auch für bestimmte Nieren- oder
Augenerkrankungen kann ein chronisch hoher Blutdruck ursächlich sein. Aufgrund
unspezifischer Symptome bemerken Betroffene oft lange Zeit nichts von ihrer Krankheit,
fühlen sich sogar gesund. Meist suchen sie erst einen Arzt auf, wenn die Grunderkrankung
weitere Beschwerden wie massive Kopfschmerzen, Übelkeit oder Schwindel verursacht.
Doch durch die frühzeitige Diagnose von Bluthochdruck können langfristige Schädigungen
von Gefäßen und Organe vermieden werden.
In der Regel ist ein zu hoher Blutdruck mit Medikamenten gut behandelbar.
Doch bei jedem zehnten Betroffenen schlägt diese konventionelle Therapie nicht an oder
reicht als alleinige Form der Behandlung nicht aus, so dass es zu einem stark erhöhten
Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung oder eine dauerhafte Nierenschädigung kommt.
Mit einem neuen Verfahren, das bisher deutschlandweit nur an wenigen Krankenhäusern
angeboten wird, ist es nun möglich, auch bei diesen Patienten den Blutdruck optimal zu
regulieren. Am Universitätsklinikum Regensburg können Betroffene mittels dieser Methode
behandelt werden.
Hausadresse:
Universitätsklinikum Regensburg
Franz-Josef-Strauß-Allee 11
93053 Regensburg
ÖPNV: RVV Linien 6 und 19
Universitätsklinikum Regensburg
Anstalt des öffentlichen Rechts
Vorstand:
Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Oliver Kölbl (Vorsitzender)
Kaufmännischer Direktor: Dipl.-Kfm. Klaus Fischer
Pflegedirektor: Alfred Stockinger
Dekan der Fakultät für Medizin: Prof. Dr. Dr. Torsten E. Reichert
Wie funktioniert das Verfahren?
Bei der sogenannten Barorezeptorstimulation wird den Patienten ein Stimulator, ähnlich
einem Herzschrittmacher, in der linken Brustseite implantiert. Dieser sendet elektrische
Signale an die Barorezeptoren, spezielle Zellen an der Halsschlagader, die für die
Regulation des Blutdrucks und des Kreislaufs mitverantwortlich sind. Die Barorezeptoren
leiten das Signal an das Gehirn weiter und täuschen dort einen dauerhaft zu hohen
Blutdruck vor. Das Gehirn reagiert auf die Impulse und löst körpereigene Mechanismen zur
Blutdrucksenkung aus.
„Der große Vorteil dieser Therapie liegt darin, dass die körpereigenen Regelkreisläufe
genutzt werden“, erläutert Professor Marcus Fischer, Kardiologe und Oberarzt in der Klinik
und Poliklinik für Innere Medizin II des UKR. „Zudem kann die Therapie durch
unterschiedliche Programmierungen optimal an die verschiedenen Patienten und deren
Tagesabläufe angepasst werden.“ Die Komplikationen bei der Operation sind äußerst
gering und mit einer Herzschrittmacherimplantation vergleichbar. „Der Eingriff dauert
nicht lange und die Patienten können in der Regel die Klinik bereits am Tag nach der
Operation wieder verlassen“, ergänzt Dr. Andreas Keyser, Oberarzt in der Klinik und
Poliklinik
für
Herz-,
Thoraxund
herznahe
Gefäßchirurgie
des
UKR.
Mit dem neuen Verfahren könnte in Zukunft außerdem noch einer Reihe weiterer
Patienten geholfen werden. „Die körpereigene Regulierung, die durch diese Stimulation
ausgelöst wird, scheint darüber hinaus einen positiven Einfluss bei Patienten mit einer
Herzschwäche zu haben“, erklärt Professor Dr. Lars Maier, Direktor der Klinik und Poliklinik
für Innere Medizin II des UKR, einen weiteren vielversprechenden Effekt des innovativen
Verfahrens. Bei der chronischen Herzschwäche kommt es zu einer veränderten HerzKreislauf-Regulation und einer anhaltend vermehrten Ausschüttung ungünstiger Hormone.
Erste Studien bei Patienten mit Herzschwäche zeigten, dass die Barorezeptorstimulation zu
einer Verbesserung der Symptomatik führt und die Zahl der Krankenhausaufnahmen
reduziert werden konnte.
Das Universitätsklinikum Regensburg auf einen Blick
Das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) ist deutschlandweit eines der modernsten und
leistungsfähigsten Klinika. Jährlich werden hier etwa 32.800 stationäre sowie ca. 136.000
ambulante Patienten versorgt. Von insgesamt 1.087 universitär betriebenen Betten der Fakultät
für Medizin der Universität Regensburg hält das UKR 833 Betten sowie 52 tagesklinische
Behandlungsplätze bereit. In 27 human- und zahnmedizinischen Kliniken, Polikliniken, Instituten
und Abteilungen beschäftigt das Universitätsklinikum Regensburg mehr als 4.100 Mitarbeiter.
Neben der Krankenversorgung der höchsten Versorgungsstufe ist das UKR gemeinsam mit der
Fakultät für Medizin für die Ausbildung der Studierenden und für die Forschung verantwortlich.
Aktuell sind etwa 1.900 Studierende der Human- und Zahnmedizin immatrikuliert. Durch die
enge Verbindung von international renommierter medizinischer und wissenschaftlicher
Kompetenz garantiert das UKR den Patienten Versorgung auf höchstem Niveau.
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Kontakt
Universitätsklinikum Regensburg
Franz-Josef-Strauß-Allee 11
93053 Regensburg
Anita Fürst
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Tel.: 0941 944-4200
Fax: 0941 944-4488
[email protected]
www.ukr.de
Professor Dr. Marcus Fischer
Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II
Tel.: 0941 944-7227
Fax: 0941 944-7213
[email protected]
www.ukr.de/innere2
Bilder
UKR_Fischer.jpg:
Bei Patienten mit einem therapieresistenten Bluthochdruck konnte
Professor Dr. Marcus Fischer die Barorezeptorstimulation erfolgreich
anwenden.
Bildquelle: UKR
UKR_Monitor.jpg:
Mit der Barorezeptorstimulation kann ein zu hoher Blutdruck innerhalb
kürzester Zeit reguliert werden.
Bildquelle: Marcus Fischer
UKR_Implantation.jpg:
In einem kurzen Eingriff wird der Stimulator auf der linken Brustseite
implantiert.
Bildquelle: UKR
Bildnachweis: Universitätsklinikum Regensburg – Zur ausschließlichen Verwendung im Rahmen der
Berichterstattung zu dieser Pressemitteilung.
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