Stabsabteilung Unternehmenskommunikation Pressesprecherin: Dr. Isolde Schäfer Pressemitteilung Tel.: 0941 944-4200 Fax: 0941 944-4488 [email protected] ● www.ukr.de Regensburg, 18.03.2015 Schritt machen gegen Bluthochdruck Bluthochdruck kann zu dauerhaften Schädigungen von Gefäßen und Organen führen. Das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) bietet ein neues Verfahren zur effizienten Therapie von schwer einstellbarem Blutdruck an. Bluthochdruck gilt als einer der Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In Deutschland ist jeder dritte Erwachsene davon betroffen, weltweit leiden eine Milliarde Menschen daran. Bei Bluthochdruck (Hypertonie) steigt der Druck innerhalb des arteriellen Gefäßsystems an und bleibt dauerhaft erhöht. Das Risiko, einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden, steigt dadurch signifikant. Auch für bestimmte Nieren- oder Augenerkrankungen kann ein chronisch hoher Blutdruck ursächlich sein. Aufgrund unspezifischer Symptome bemerken Betroffene oft lange Zeit nichts von ihrer Krankheit, fühlen sich sogar gesund. Meist suchen sie erst einen Arzt auf, wenn die Grunderkrankung weitere Beschwerden wie massive Kopfschmerzen, Übelkeit oder Schwindel verursacht. Doch durch die frühzeitige Diagnose von Bluthochdruck können langfristige Schädigungen von Gefäßen und Organe vermieden werden. In der Regel ist ein zu hoher Blutdruck mit Medikamenten gut behandelbar. Doch bei jedem zehnten Betroffenen schlägt diese konventionelle Therapie nicht an oder reicht als alleinige Form der Behandlung nicht aus, so dass es zu einem stark erhöhten Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung oder eine dauerhafte Nierenschädigung kommt. Mit einem neuen Verfahren, das bisher deutschlandweit nur an wenigen Krankenhäusern angeboten wird, ist es nun möglich, auch bei diesen Patienten den Blutdruck optimal zu regulieren. Am Universitätsklinikum Regensburg können Betroffene mittels dieser Methode behandelt werden. Hausadresse: Universitätsklinikum Regensburg Franz-Josef-Strauß-Allee 11 93053 Regensburg ÖPNV: RVV Linien 6 und 19 Universitätsklinikum Regensburg Anstalt des öffentlichen Rechts Vorstand: Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Oliver Kölbl (Vorsitzender) Kaufmännischer Direktor: Dipl.-Kfm. Klaus Fischer Pflegedirektor: Alfred Stockinger Dekan der Fakultät für Medizin: Prof. Dr. Dr. Torsten E. Reichert Wie funktioniert das Verfahren? Bei der sogenannten Barorezeptorstimulation wird den Patienten ein Stimulator, ähnlich einem Herzschrittmacher, in der linken Brustseite implantiert. Dieser sendet elektrische Signale an die Barorezeptoren, spezielle Zellen an der Halsschlagader, die für die Regulation des Blutdrucks und des Kreislaufs mitverantwortlich sind. Die Barorezeptoren leiten das Signal an das Gehirn weiter und täuschen dort einen dauerhaft zu hohen Blutdruck vor. Das Gehirn reagiert auf die Impulse und löst körpereigene Mechanismen zur Blutdrucksenkung aus. „Der große Vorteil dieser Therapie liegt darin, dass die körpereigenen Regelkreisläufe genutzt werden“, erläutert Professor Marcus Fischer, Kardiologe und Oberarzt in der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II des UKR. „Zudem kann die Therapie durch unterschiedliche Programmierungen optimal an die verschiedenen Patienten und deren Tagesabläufe angepasst werden.“ Die Komplikationen bei der Operation sind äußerst gering und mit einer Herzschrittmacherimplantation vergleichbar. „Der Eingriff dauert nicht lange und die Patienten können in der Regel die Klinik bereits am Tag nach der Operation wieder verlassen“, ergänzt Dr. Andreas Keyser, Oberarzt in der Klinik und Poliklinik für Herz-, Thoraxund herznahe Gefäßchirurgie des UKR. Mit dem neuen Verfahren könnte in Zukunft außerdem noch einer Reihe weiterer Patienten geholfen werden. „Die körpereigene Regulierung, die durch diese Stimulation ausgelöst wird, scheint darüber hinaus einen positiven Einfluss bei Patienten mit einer Herzschwäche zu haben“, erklärt Professor Dr. Lars Maier, Direktor der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II des UKR, einen weiteren vielversprechenden Effekt des innovativen Verfahrens. Bei der chronischen Herzschwäche kommt es zu einer veränderten HerzKreislauf-Regulation und einer anhaltend vermehrten Ausschüttung ungünstiger Hormone. Erste Studien bei Patienten mit Herzschwäche zeigten, dass die Barorezeptorstimulation zu einer Verbesserung der Symptomatik führt und die Zahl der Krankenhausaufnahmen reduziert werden konnte. Das Universitätsklinikum Regensburg auf einen Blick Das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) ist deutschlandweit eines der modernsten und leistungsfähigsten Klinika. Jährlich werden hier etwa 32.800 stationäre sowie ca. 136.000 ambulante Patienten versorgt. Von insgesamt 1.087 universitär betriebenen Betten der Fakultät für Medizin der Universität Regensburg hält das UKR 833 Betten sowie 52 tagesklinische Behandlungsplätze bereit. In 27 human- und zahnmedizinischen Kliniken, Polikliniken, Instituten und Abteilungen beschäftigt das Universitätsklinikum Regensburg mehr als 4.100 Mitarbeiter. Neben der Krankenversorgung der höchsten Versorgungsstufe ist das UKR gemeinsam mit der Fakultät für Medizin für die Ausbildung der Studierenden und für die Forschung verantwortlich. Aktuell sind etwa 1.900 Studierende der Human- und Zahnmedizin immatrikuliert. Durch die enge Verbindung von international renommierter medizinischer und wissenschaftlicher Kompetenz garantiert das UKR den Patienten Versorgung auf höchstem Niveau. Seite 2 von 3 PM Schritt machen gegen Bluthochdruck ca. 3.900 Zeichen Kontakt Universitätsklinikum Regensburg Franz-Josef-Strauß-Allee 11 93053 Regensburg Anita Fürst Unternehmenskommunikation Tel.: 0941 944-4200 Fax: 0941 944-4488 [email protected] www.ukr.de Professor Dr. Marcus Fischer Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II Tel.: 0941 944-7227 Fax: 0941 944-7213 [email protected] www.ukr.de/innere2 Bilder UKR_Fischer.jpg: Bei Patienten mit einem therapieresistenten Bluthochdruck konnte Professor Dr. Marcus Fischer die Barorezeptorstimulation erfolgreich anwenden. Bildquelle: UKR UKR_Monitor.jpg: Mit der Barorezeptorstimulation kann ein zu hoher Blutdruck innerhalb kürzester Zeit reguliert werden. Bildquelle: Marcus Fischer UKR_Implantation.jpg: In einem kurzen Eingriff wird der Stimulator auf der linken Brustseite implantiert. Bildquelle: UKR Bildnachweis: Universitätsklinikum Regensburg – Zur ausschließlichen Verwendung im Rahmen der Berichterstattung zu dieser Pressemitteilung. Seite 3 von 3 PM Schritt machen gegen Bluthochdruck ca. 3.900 Zeichen
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