Stabsabteilung Unternehmenskommunikation Pressesprecherin: Dr. Isolde Schäfer Pressemitteilung Tel.: 0941 944-4200 Fax: 0941 944-4488 [email protected] ● www.ukr.de Regensburg, 02.10.2015 Kriegsschauplatz Gehirn Um minderjährigen Flüchtlingen so früh wie möglich psychotherapeutische Unterstützung anbieten zu können, informiert die Abteilung für Psychosomatische Medizin des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) über Traumata und bildet freiwillige Helfer in der Traumatherapie aus. Vor ein paar Tagen sorgte das selbstgemalte Bild eines syrischen Flüchtlingskinds für Aufmerksamkeit. Darauf ist ein Kriegsschauplatz in Syrien zu sehen mit zerbombten Häusern, getöteten Menschen und Verwundeten mit abgetrennten Gliedmaßen, über allem prangen ein Totenkopf und die syrische Flagge. Auf der anderen Seite des Bildes ist Deutschland dargestellt. Zwei Menschen kommen mit ihren Koffern vor einem schönen Haus an. Die Deutschlandflagge und das Wort „Polizi“ sind mit Herzen umrahmt. In einfacher und kindlicher Sprache drückt das Bild aus, was Kinder und Jugendliche, die derzeit aus den afrikanischen Krisengebieten nach Deutschland kommen, vor und während ihrer Flucht erleben. Die Abteilung für Psychosomatische Medizin des UKR greift diese Thematik auf und informiert am Donnerstag, 8. Oktober 2015, von 20:15 bis 21:45 Uhr im Großen Hörsaal des UKR (Haupteingang, 1. OG) darüber, was ein Trauma für Flüchtlingskinder und -jugendliche bedeutet. Im nächsten Schritt sollen dann interessierte Freiwillige zu Traumahelfern geschult werden, um den betroffenen minderjährigen Flüchtlingen bei der Verarbeitung ihrer Erlebnisse zu helfen. Nach Angaben der Bundesregierung kommen derzeit täglich bis zu 10.000 Flüchtlinge nach Deutschland. Auch wenn von den zuständigen Institutionen in Deutschland seit vielen Jahren medizinische Flüchtlingshilfe geleistet wird, hat der aktuelle Flüchtlingsstrom eine Dimension erreicht, die die bestehenden Strukturen vor enorme Herausforderungen stellt und zum Teil innovative, pragmatische Lösungen erfordert. „Dies gilt auch für die psychotherapeutischen Angebote. Wir müssen daher ein neues Konzept entwickeln, um mit den bestehenden Mitteln möglichst viel zu erreichen“, erläutert Professor Dr. Thomas Hausadresse: Universitätsklinikum Regensburg Franz-Josef-Strauß-Allee 11 93053 Regensburg ÖPNV: RVV Linien 6 und 19 Universitätsklinikum Regensburg Anstalt des öffentlichen Rechts Vorstand: Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Oliver Kölbl (Vorsitzender) Kaufmännischer Direktor: Dipl.-Kfm. Klaus Fischer Pflegedirektor: Alfred Stockinger Dekan der Fakultät für Medizin: Prof. Dr. Dr. Torsten E. Reichert Loew, Leiter der Abteilung für Psychosomatische Medizin des UKR. Engagierte Laien sollen deshalb so qualifiziert werden, dass sie Flüchtlingskindern und -jugendlichen seelische Unterstützung anbieten können. Sie lernen, Stabilisierungstechniken zu vermitteln und bieten Zeugenschaft an. „Die Kinder erhalten dadurch die Möglichkeit, mit spielerischen Methoden ihre Geschichte zu erzählen und sich so davon zu befreien“, führt Professor Loew aus. „Die Hauptaufgabe der Laienhelfer besteht dabei darin, das Vertrauen der Kinder zu gewinnen und ihnen zuzuhören“. Die Geschichten der Kinder und Jugendlichen werden dann mit Experten besprochen, analysiert und bewertet. Stellt sich dabei heraus, dass ein Kind oder Jugendlicher an einem besonders starken Trauma leidet, wird es an einen Experten überwiesen. Die anderen Betroffenen sollen von den Laienhelfern in etwa fünfzehn Sitzungen über ein Vierteljahr weiter betreut werden. Die Informationsveranstaltung am 8. Oktober richtet sich an alle Helfer und Interessierten, die erfahren wollen, was es bedeutet, ein Trauma zu erleiden. Diejenigen, die sich am Ende des Informationsabends zutrauen, betroffene Flüchtlingskinder und -jugendliche zu betreuen, werden in einem Anschlusstermin Anfang November 2015 durch die Experten der Abteilung für Psychosomatische Medizin entsprechend geschult. „Wir wollen ein Pilotprojekt schaffen, das auch in anderen Regionen übernommen werden kann. Unser Ziel ist es, den Kindern und Jugendlichen so früh wie möglich Hilfe zukommen zu lassen. Ein nicht verarbeitetes Trauma beeinflusst sonst das gesamte weitere Leben“, so Professor Loew. Für alle, die sich anderweitig für Flüchtlinge engagieren möchten, steht im Foyer des UKR bis 23. Oktober 2015 eine Spendenbox, deren Erlös der Initiative „Regensburg hilft“ zugutekommt. Das Universitätsklinikum Regensburg auf einen Blick Das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) ist deutschlandweit eines der modernsten und leistungsfähigsten Klinika. Jährlich werden hier etwa 32.800 stationäre sowie ca. 136.000 ambulante Patienten versorgt. Von insgesamt 1.087 universitär betriebenen Betten der Fakultät für Medizin der Universität Regensburg hält das UKR 833 Betten sowie 52 tagesklinische Behandlungsplätze bereit. In 27 human- und zahnmedizinischen Kliniken, Polikliniken, Instituten und Abteilungen beschäftigt das Universitätsklinikum Regensburg mehr als 4.100 Mitarbeiter. Neben der Krankenversorgung der höchsten Versorgungsstufe ist das UKR gemeinsam mit der Fakultät für Medizin für die Ausbildung der Studierenden und für die Forschung verantwortlich. Aktuell sind etwa 1.900 Studierende der Human- und Zahnmedizin immatrikuliert. Durch die enge Verbindung von international renommierter medizinischer und wissenschaftlicher Kompetenz garantiert das UKR den Patienten Versorgung auf höchstem Niveau. Seite 2 von 3 PM Traumabewältigung Flüchtlinge ca. 3.900 Zeichen Kontakt Universitätsklinikum Regensburg Franz-Josef-Strauß-Allee 11 93053 Regensburg Katja Rußwurm Unternehmenskommunikation Tel.: 0941 944-4200 Fax: 0941 944-4488 [email protected] www.ukr.de Professor Dr. Thomas Loew Leiter Abteilung für Psychosomatik Tel.: 0941 944-7240 [email protected] www.ukr.de/psychosomatik Bild UKR_Loew.jpg: Professor Dr. Thomas Loew © UKR Das Bildmaterial steht hier zum Download zur Verfügung: www.ukr.de/pressefotos Bildnachweis: Universitätsklinikum Regensburg – Zur ausschließlichen Verwendung im Rahmen der Berichterstattung zu dieser Pressemitteilung. Seite 3 von 3 PM Traumabewältigung Flüchtlinge ca. 3.900 Zeichen
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