SH_Primarschulen

Kanton Schaffhausen
24Gemeindeseite
Zahlen der Primarschulen 2014
Schulhäuser Schüler
Beringen
1
217
Dörflingen
1
59
Gächlingen
1
31
Hallau-Oberhallau
1
163
Hemishofen
1
28
Büttenhardt-Lohn
2
62
Löhningen
1
89
Merishausen-Bargen
1
85
Neuhausen am Rheinfall
3
459
Neunkirch
1
116
Ramsen (Buch)
1
76
Rüdlingen-Buchberg
1
103
Schaffhausen
11
1606
Schleitheim-Beggingen
2
112
Siblingen
1
45
Stein am Rhein
1
175
Stetten
1
93
Thayngen
3
283
Wilchingen-Trasadingen
2
144
36
3946
Kanton Zürich
Total
Kanton Thurgau
donnerstag, 30. april 2015
Gemeindeseite 25
So sind die Primarschulen der Region organisiert
Andelfingen (Kleinandelfingen)
2
286
Benken
1
51
Dachsen
1
151
Feuerthalen
2
199
Flurlingen
1
91
Laufen-Uhwiesen
1
110
Marthalen
1
113
Ossingen
1
100
Rafz
2
260
Rheinau
1
75
Trüllikon
1
62
Truttikon
1
36
Waltalingen, Ober- und Unterstammheim
2
189
17
1723
Schulhäuser Schüler
Vor- und Nachteile. Zwei Schulleiterinnen berichten über
die ­Gedanken dahinter und
ihre ­Erfahrungen mit dieser Art
der Klassenorganisation.
In der Region Schaffhausen gibt es
32 Gemeinden, die teilweise oder ausschliesslich kombinierte Klassen führen. Die Gründe dafür sind von Gemeinde zu Gemeinde verschieden. Es
gibt solche, die diese Klassenform aus
organisatorischen und strategischen
Gründen wählen, und solche, bei denen
die Wahl pädagogisch motiviert ist.
In den Gemeinden Büttenhardt
und Lohn werden seit sieben Jahren
kombinierte Klassen geführt. In Büttenhardt besuchen die Kinder die erste
bis zur dritten Klasse in einem Klassenverband. Die vierte bis zur sechsten Klasse besuchen sie in Lohn. Laut
der Lohnemer Schulvorsteherin Dorothe Hepfer ist diese Entwicklung auf
die tiefen Schülerzahlen zurückzuführen. «Wir haben in der Gemeinde zu
wenig Kinder, um Jahrgangsklassen
zu bilden. Damit wir trotzdem die optimalen Klassengrössen erreichen, haben wir die Mehrjahrgangsklassen
eingeführt.» Hepfer merkt jedoch an,
dass in Büttenhardt nächstes Jahr eine
reine erste Klasse mit der Schule beginnen werde, da dieser Jahrgang genügend Kinder habe.
Mehr Arbeit für die Lehrer
Laut Hepfer hat die Mehrstufigkeit
der Klassen Vor- und Nachteile. «Die
jüngeren Schüler werden von den älteren gefordert und lernen gewisse Sachen schneller. Die älteren Schüler hingegen repetieren den Stoff und können
Büsinger haben
die Wahl
Die Probleme mit sinkenden Schülerzahlen
446
Eschenz
1
102
Mammern
1
39
Die kleinen Gemeinden
Wagenhausen-Kaltenbach
1
104
8
691
wollen die Schulen in
den Dörfern beibehalten.
Dies gelingt ­jedoch nur
mit Kompromissen und
guter Zusammenarbeit.
Schlattingen-Schlatt
Total
Schulhäuser Schüler
Büsingen
1
36
Das Gelbhausgarten an der Bachstrasse ist eines von elf Primarschulhäusern in der Stadt Schaffhausen.
Bild Selwyn Hoffmann
in die Rolle des Lehrers schlüpfen und
helfen», sagt sie. Für die Lehrer sei das
Unterrichten von drei Klassen eine anspruchsvolle Aufgabe. «Man muss den
Unterricht für drei Schulstufen vorbereiten und betreuen», sagt Hepfer. «Zu
Beginn war es auch für mich schwer,
doch mit der Zeit habe ich es zu schätzen gelernt, und nun es macht mir
grossen Spass.»
Von Mehrstufenklassen überzeugt
In Stein am Rhein gäbe es genügend Schüler, um Jahrgangsklassen
zu führen, doch hier wurden vor 16
Jahren die Mehrstufenklassen eingeführt. Mit dem altersdurchmischten
Lernen, wie es genannt wird, wurde
aus pädagogischen Überlegungen begonnen. «Diese Art der Klassenorganisation bringt den Kindern viele Vorteile in der Selbst- und Sozialkompetenz. Ausserdem entsteht dadurch ein
sehr gutes Gemeinschaftsgefühl, welches es bei Jahrgangsklassen nicht
gibt», sagt Elisabeth Wiget, Schulleiterin der Primarschule Schanz in
Stein am Rhein. «Bei uns werden in
den Klassen Lerngruppen gebildet.
Dadurch kann ein Zweitklässler, welcher gut mitkommt, mit älteren Kindern arbeiten und wird dadurch gefördert», so die Schulleiterin. «Wichtig beim altersdurchmischten Lernen
ist, dass man es einsetzt, wo es Sinn
macht», sagt Wiget. «Bei manchen
­Fächern, wie zum Beispiel Mathematik, ist die traditionelle Klassenaufteilung oft besser.»
Die Klassenkonstellationen sind jedoch ständig im Wandel. So haben
jüngst Buchberg und Rüdlingen, welche bis jetzt zwei Schulstufen miteinander unterrichteten, den Entscheid gefällt, im kommenden Schuljahr wieder
Jahrgangsklassen einzuführen. (pba)
Kinder über ihre Schulen
5
Diessenhofen-Basadingen-
Kombinierte Klassen
aus Überzeugung oder Not
Mehrstufenklassen bieten
Schulhäuser Schüler
Total
Deutschland
donnerstag, 30. april 2015
von Pablo Bäni
Früher war die Schule relativ einfach
organisiert. Pro Gemeinde gab es eine
Schule, in welcher die verschiedenen
Altersstufen von einzelnen Lehrern
unterrichtet wurden. Diese Zeiten sind
vorbei. Wie die Primarschule heute
­organisiert ist, zeigen wir in unserer
neuen Gemeindeseite.
Während die Gesamtzahl der Schüler im Kanton Schaffhausen ein wenig
zunimmt, gibt es Gemeinden, in denen
die Zahl stagniert oder sogar sinkt.
Diese Gemeinden und ihre Schulen
arbeiten, wie auf der oben stehenden
Karte zu sehen ist, zusammen. «Für die
Gemeinden ist es wichtig, ihre Schulen
im Dorf behalten zu können», sagt Heinz
Keller, Dienststellenleiter für Primarund Sekundarstufe beim Erziehungsdepartement des Kantons Schaffhausen.
«Eine Voraussetzung dazu sind aber
entsprechende Schülerzahlen. Sinken
diese, so sind die Gemeinden gefordert,
Lösungen zu suchen wie zum Beispiel
das Zusammenarbeiten mit einer Nachbargemeinde.» Es gibt verschiedene Arten der Kooperation. In den Kantonen
Thurgau und Zürich sind zum Beispiel
die Gemeinden Diessenhofen, Basadingen-Schlattingen und Schlatt oder Andelfingen und Kleinandelfingen zu
Schulgemeinden zusammengeschlossen. Diese sind von den Politischen Gemeinden unabhängig und verfügen
über ihr eigenes Budget. In Schaffhausen ist dies anders. Hier arbeiten die
Schulen zwar ebenfalls zusammen und
teilen die Klassen unter die Gemeinden
auf, jedoch gehören die Schulen hier immer noch zur Gemeinde.
Als Beispiel zweier Gemeinden,
welche die Schule zusammen führen,
haben wir Schleitheim und Beggingen
gewählt, welche sich vor fünf Jahren
zur Schule Randental zusammengeschlossen haben, was bis heute gut
funktioniert hat. Die erste und die
zweite sowie die fünfte und die sechste
Klasse sind in der Schule in Schleitheim. Die dritte und die vierte Klasse
besuchen die Kinder in Beggingen. Der
Zusammenschluss ermöglicht den Ge-
Eine kombinierte Klasse von Fünft- und Sechstklässlern in der Gemeinde Lohn.
Bild Pablo Bäni
meinden, die Schule teilweise im Dorf
behalten zu können und den Kindern
eine optimale Klassengrösse zu bieten.
Da nun nicht mehr alle Kinder in
ihrer eigenen Gemeinde zur Schule gehen, muss der Transport der Schüler
gewährleistet sein. In Schleitheim und
Beggingen kommt dafür die Gemeinde
auf und zahlt den Schülern ein FlextaxAbo. Ausserdem wurde, um unnötige
Wartezeiten für die Kinder zu vermeiden, der Stundenplan dem Busfahrplan
angepasst.
Da es in den kleinen Gemeinden oft
nicht genügend Schüler in einem Jahrgang gibt, muss dafür eine Lösung gefunden werden. So wird in einigen kleineren Gemeinden mit kombinierten
Klassen gearbeitet, beispielsweise werden die erste und die zweite Klasse als
Klassenverband geführt, oder die erste
bis zur dritten Klasse werden zusammen unterrichtet, um so vernünftige
Klassengrössen zu erhalten. «Aber auch
in einer grossen Gemeinde wie der Stadt
Schaffhausen kann es vorkommen, dass
zum Beispiel neben mehreren reinen
ersten Klassen noch eine erste und eine
zweite kombinierte Klasse geführt werden müssen, damit alle Schüler in optimalen Klassenverbänden geführt werden können», fügt Keller an.
In der deutschen Enklave Büsingen gehen 36 Kinder in die Grundschule. Dort
besuchen sie, wie in Deutschland üblich, die erste bis zur vierten Klasse.
Danach steht es den Eltern und ihren
Kindern offen, zu wählen, wo sie die
Schule fortsetzen wollen. Laut Schulleiterin Manuela Amann gibt es für die
Kinder verschiedene Möglichkeiten.
Zum einen können sie sich dafür entscheiden, die weiterführenden Schulen in den deutschen Nachbargemeinden zu besuchen, und die Schule in
Deutschland abschliessen. Zum anderen besteht für die Kinder in der Büsinger Grundschule auch die Option,
in der Schweiz zur Schule zu gehen.
Dafür wechseln sie nach der Grundschule in die fünfte Klasse einer Schule
in der Schweiz. «Diesen Weg nehmen
jährlich etwa 15 bis 20 Prozent der
Schüler wahr», sagt Amann.
Kaum Probleme beim Schulwechsel
Beim Übertritt in eine Schweizer
Schule würde es meist keine Schwierigkeiten geben, da das in der Grundschule vermittelte Wissen nahezu identisch mit dem Stoff in den Schweizer
Primarschulen sei. Lediglich die Anforderungen im Fach Englisch seien etwas
höher. «Während Englisch bei uns auf
eine spielerische Art und Weise vermittelt wird, beginnen die Kinder in
der Schweiz relativ früh mit dem Lernen und Testen von Vokabeln, was
beim Übertritt zu anfänglichen Schwierigkeiten führen kann», so Amann.
Jedoch würden die Kinder durch ein
gutes Hörverständnis den Rückstand
schnell nachholen können. (pba)
Jinda
von Ow
Schülerin
in Büsingen
«Als ich in Schleitheim
zur Schule gegangen bin,
musste ich am Morgen den
Bus nehmen. Das hat mir
aber nichts ausgemacht.»
Enia
Meier
Schülerin aus
Schleitheim
«Kommt etwas vor, was wir
schon behandelt haben,
sagen wir die Antwort nicht
vor, sondern erklären den
Jüngeren den Lösungsweg.»
Cedric
Hohlenstein
Schüler
in Lohn
«Ich freue mich sehr,
im Sommer auf die Schule
in Dörflingen zu wechseln,
weil ich dort
viele Kinder kenne.»
Levi
Schudel
Schüler
in Beggingen
«Mit dem Bus in die Schule
zu gehen, gefällt mir. Wenn
ich um 7.30 Uhr aufstehe,
schaffe ich es trotzdem, um
7.45 Uhr beim Bus zu sein.»
Karl
Kliegel
Schüler
in Lohn
«Weil wir den Stoff schon
behandelt haben, können
wir den jüngeren Schülern
bei ihren Fragen helfen und
dabei die Lehrer entlasten.»