15:00-18:00 Türkischer Nachmittag in Bocholt - Europa

Kulturregion Türkei
Türkei:
Land und Leute, Kultur,
Musik, Feste, Literatur
Herzlich Willkommen
zur Reihe Europäische Kulturbräuche
Türkischer Nachmittag
in Bocholt
Programmpunkte
Die Republik Türkei ein Land über zwei Kontinente, fast
zweieinhalb mal so groß wie die Bundesrepublik, mit
vielfältigen Landstrichen und 78 Mio. Bewohnern.
Seit drei Generationen sind in Deutschland auch Türken
zuhause, die über den Anwerbevertrag von 1961 hier
Arbeit gefunden haben. Es kamen zu uns Menschen
mit ihren Familien, ihrer Kultur und Religion. Seither ist viel
geschehen, trotzdem ist der Kenntnisstand über ‚den‘
türkischen Lebensstil bei vielen Deutschen immer noch
sehr überschaubar.
Im Rahmen der Reihe Europäische Kulturbräuche möchten
wir aufzeigen, welche kulturelle Vielfalt uns Europa vereinen
kann. In diesem Jahr bietet uns der Kulturverein
Akdeniz-Aleviten (AAKD) und die Deutsch-Türkische
Gesellschaft e.V. Bocholt (DTG) dazu einen
bunten Nachmittag mit deutscher und türkischer Musik
und zwei Vorlesungen. Wir lernen auch etwas über türkische
Feste. Nebenbei werden wir das neue Vereinsheim von AAKD
kennen lernen dürfen.
~15:00 Eröffnung und Begrüßung durch die
Vorsitzenden der DTG, EU-Bocholt, AAKD
~15:20 Musik – Nationalhymnen D, TR
~15:30 Rundgang AAKD-Vereinsheim
~15:45 Vortrag über Türkische Sprache/Literatur
Ayla Erfidan-Ocakdan
~16:00 Musik – Saz, Umut Tulgay
~16:15 Vortrag Türkische Feste und Feiertage:
[Ramadanfest, Opferfest, Kinderfest, Republik-Tag],
Memet Çınar und Deniz Dördü
~16:40 Musik
~17:00 Grußworte:
Stv. Bürgermeisterin Johanna Kammler, Bocholt
& Jochen Methling, Integrationsbeauftragter
der Stadt Bocholt
~17:15 Türkisches Buffet und Tischgespräche
~17:55 Lesung aus dem Werk des Nobelpreisträgers
Orhan Pamuk, Stefani Gertler-Martens
~18:15 vorgesehenes Ende des Programmes
Die Veranstalter erbitten um verbindliche Anmeldung:
Kulturverein Akdeniz Aleviten
Bocholt & Umbegung e.V.
Westend 50 - 46395 Bocholt
Hasan Yüksel, Tel.: 02871 – 42952)
Es erwartet Sie neben den kulturellen Beiträgen ein
gemütliches Beisammensein mit Getränken und typischen
Speisen.
Deutsch-Türkische Gesellschaft e.V. Bocholt
Es sind ausreichend Sitzplätze vorhanden, trotzdem
bitten wir, wegen besserer Planbarkeit, um eine frühzeitige
Anmeldung. Alle Gäste sind uns herzlich willkommen.
Europa-Union Bocholt - Heinestraße 32, 46397 Bocholt
Lothringer Str. 27 - 46395 Bocholt
Abdulkadir KIS, Tel.: 02871-12348, [email protected])
Peter Wahl, Tel.: 02871-995683, www.eu-bocholt.de
[email protected]
EINLADUNG
zum
Türkischen Nachmittag
beim
Kulturverein Akdeniz-Aleviten
Bocholt und Umgebung e. V. AAKD
Bocholt ve Çevresi Akdeniz Alevi Kültür Derneği
Sa, 30. Mai 2015
um 15:00 Uhr
Vereinsheim
Westend 50
46399 Bocholt
Eine Veranstaltung bei und mit dem
Kulturverein Akdeniz-Aleviten,
Bocholt und Umgebung e. V.,
in Kooperation mit der
Deutsch-Türkischen-Gesellschaft e.V., Bocholt,
sowie der
Europa-Union Bocholt e.V.
Kreisverband in der Euregio
auch mit freundlicher Unterstützung
durch den Integrationsrat und das
Integrationsbüro der Stadt Bocholt und dem
europe direct - Informationszentrum Bocholt
TÜRKEI
Migrationshintergrund in Deutschland
Türkiye Cumhuriyeti
Vor vier Jahren jährte sich zum 50. Mal das Abkommen zur Anwerbung von Arbeitskräften zwischen der Türkei und Deutschland. Diesem Thema widmen wir uns mit einem Europagespräch
und würdigen den Beitrag der türkischen Arbeitskräfte zum
wirtschaftlichen Aufbau unserer Stadt und deren Integrationsbemühungen. Am 30. Oktober 1961 schlossen Deutschland und
die
Türkei ein zeitlich befristetes Abkommen, welches den hier dringend benötigten Arbeitskräftebedarf zu decken versuchte und
den deutschen Handelsbilanzüberschuss ausgleichen
sollte. Die Initiative zum Abschluss dieses Abkommens ging hierbei von der Türkei aus. Die USA förderten den Prozess diplomatisch, damit erhielt das NATO-Land eine zusätzliche
Europäische Bindung.
Ein je ca. zweijähriger Aufenthalt war nach dem Rotationsprinzip geplant. Die Anwerbung war zuerst ausschließlich für
Unverheiratete vorgesehen, ein Familiennachzug war explizit
ausgeschlossen, die Arbeits-Eignung sollte durch eineGesundheitsprüfung belegt werden und die Arbeitnehmer sollten aus
den Europäischen Gebieten der Türkei stammen. 1964 trat eine
überarbeitete Fassung in Kraft.
1967 führte die wirtschaftliche Rezession Deutschlands zur Verminderung der Anwerberzahlen, bis 1973 eine Rezession, in Folge der Ölkrise, zum Anwerbestopp zwang, der zudem sämtliche
Anwerbeländer betraf. Der hier gebräuchliche Begriff „Gastarbeiter“ drückte aus, dass man nur von einem kurzzeitigen Aufenthalt in Deutschland ausging. Das hatte aber zur Folge, dass
anfänglich z.B. Sprachkurse und Integration leider nicht entsprechende Vordringlichkeit besaßen.
Doch aus „Gästen“ wurden Mitglieder der deutschen Gemeinschaft. Heute leben rund 1,8 Millionen Türken bzw. knapp 3 Mio.
Menschen mit einem türkischen Migrationshintergrund in
Deutschland.
Die Türkei liegt zu 3% in Europa (Thrazien) und zu 97% in Kleinasien (Anatolien). Die Grenzen der Türkei sind NATO SÜD-OST
Grenzen. An der Süd- und Westküste der Türkei herrscht ein
mediterranes Klima, wobei im anatolischen Hochland ein eher
kontinentales Klima zu finden ist. Die Türkei ist mit ihrer Landesfläche von 814.578 km² etwa doppelt so groß wie Deutschland.
Ankara, die Hauptstadt der Türkei, hat rund 5 Mio. Einwohner.
Insgesamt leben in der Türkei ca.78 Mio. Menschen. Die Landessprache ist Türkisch, doch in weiten Teilen des Südostens
und Ostens spricht man auch verschiedene kurdische Sprachen.
55 türkische Gastarbeiter kommen am 27.11.1961 auf dem
Flughafen in Düsseldorf an. (Foto: Wolfgang Hub)
Der Deutsche Außenminister a.D. Dr. Guido Westerwelle schrieb
Anfang 2011 in einem Beitrag für die Zeitung Hürriyet, ‚Millionen Menschen mit türkischen Wurzeln seien seit Abschluss des
Abkommens zu einem Teil Deutschlands geworden‘. „Erst halfen sie bei unserem Wirtschaftswunder. Dann kamen auch ihre
Familien und Kinder. Heute gibt es zahlreiche, erfolgreiche türkisch-stämmige Unternehmer, Politiker und Fernsehstars.“
Dies trifft auch auf BOCHOLT und die hier lebenden
Menschen zu. Viele sind selbständige Unternehmer und auch
in verantwortungsvollen Positionen oder politisch tätig. Als nur
ein Beispiel für BOCHOLT darf man Taşkın Oymacı nennen. 1962
kam er als fünfter türkische Gastarbeiter nach Bocholt. Er gründete ‚93 die DTG-Bocholt mit. Seine Integrationsarbeit wurde
2005 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Aber beim Gelingen der Integration haben hier viele Anteil.
Dazu gehören auch gebürtige BOCHOLTER. Wichtige Grundlage
für das Zusammenleben ist das Verstehen der deutschen Sprache. Menschen wie Leni Hellenkamp wissen: „Integration kann
nur über Kultur stattfinden und dazu gehört die Sprache.“
Daher übt sie mit Migrantinnen Deutsch.
Von den in BOCHOLT lebenden Menschen mit Migrationshintergrund stellt die „Türkische Gemeinde“ mit ca. 780 Menschen die
zweitgrößte Gruppe dar, die in BOCHOLT eine Heimat
fanden.
Die strikte Trennung zwischen Staat und Religion (Laizismus) ist
staatlich fest geschrieben. Kontrolle darüber übt das Amt für Religiöse Angelegenheiten aus. 99% der Bürger sind muslimischen
Glaubens, ca. 85% Sunniten, 10-15% sind Aleviten (Schiiten).
Der 29. Oktober ist der Nationalfeiertag der Türken. „Tag der Republik“ (1923 durch Atatürk).
Politisches:
Staatsoberhaupt seit 2014 ist Staatspräsident
Recep Tayyip Erdoğan, als Regierungschef ist sein Nachfolger als
Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu gewählt.
Die Verwaltungsstruktur ist zentral. Die Türkei ist in 81 Provinzen
mit je einem Gouverneur eingeteilt.
Die Türkei ist Mitglied in internationalen Organisationen:
- der NATO, dem Europarat, der OECD
- der Islamischen Konferenz – Organisation,
- der KSZE / OSZE, der EU – Zollunion
- dem EG – Assoziierungsabkommen
- und assoziiertes Mitglied der (millit.) WEU
Wirtschaftswachstum:
9 % (2010) - 4 % (2013)
Die Türkei führt 52% ihrer Ausfuhren in die EU aus.
Die Staatsverschuldung beträgt ca. 40% des BIP
Wechselkurs:
1,00 € = 3,00 TL (05-2015)
Währung:
Türkische Lira
Bruttosozialprodukt:
828 Mrd. US $ (2013)
Fläche:
814.578 km²
Einwohner:
77.695.904
Hauptstadt:
Ankara
Staatsform:
Demokratie