191. Ausgabe · ZKZ 48734 · Unkostenbeitrag 1 Euro (Für Mitglieder kostenlos) Seite 1 Politik Seite 4 Reisen Seite 6 GBM gratuliert Seite 8 Kultur Foto: Archiv Monatszeitung der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde e. V. Viktor I. Kamyshanov, Präsident der Föderation für Frieden und Verständigung, einer internationalen gesellschaftlichen Organisation; Kandidat der politischen Wissenschaften, Dozent an der Russischen Akademie für Volkswirtschaft und staatliche Verwaltung beim Präsidenten der Russischen Föderation. Zur Geschichte des Zweiten Weltkrieges: Die Wahrheit über den Großen Vaterländischen Krieg als Antwort auf die Bedrohungen von Frieden und Sicherheit im XXI. Jahrhundert In der heutigen Welt werden der Sieg der Sowjetunion im Großen Vaterländischen Krieg und die Rolle der anderen Teilnehmer der Antihitlerkoalition im Zweiten Weltkrieg nur noch selten als Einheit behandelt, sondern einander gegenübergestellt. Während in unserem Land sich niemand anmaßt, die Rolle und den Beitrag der Verbündeten an diesem gemeinsamen Sieg zu schmälern, bemüht man sich außerhalb Russlands, den Tag des Sieges, zu dem unser Land den entscheidenden Beitrag geleistet hat, vergessen zu machen. Das geschieht zum absoluten Selbstzweck der Ideologen der NATO und untergräbt die Grundlagen von Friedens und Sicherheit in der heutigen Welt … Mehr und mehr versinkt das Gedenken an die Zeit, da das Sowjetvolk und seine Verbündeten den Faschismus zerschlugen, in die Tiefe der Jahre. Deshalb sind heute als Grundlage für eine sichere und stabile Entwicklung Bedingungen zu schaffen für die allseitige Erziehung und Bildung vor allem der jungen Generation, die nur noch aus Erzählungen der Älteren und aus Büchern über die große Heldentat der vereinten Völker beim Sieg über den deutschen Faschismus und den japanischen Militarismus erfahren kann. Mein Land hat zu diesem unsagbar schwerem Sieg den Hauptbeitrag geleistet und dafür mehr als 25 Millionen seiner Bürger opfern müssen. Wir haben kein Recht, das Vermächtnis dieser im Kampf um ihre nationale Befreiung und Freiheit Gefallenen zu verraten, ebenso wenig, wie das Vermächtnis von Millionen Menschen der anderen Länder der Antihitlerkoalition … In Erkenntnis der Bedeutung dieses Sieges und der neuen Gefahren, die auf den Trümmern des Zweiten Weltkrieges zu keimen begannen, schlossen sich die Menschen, welche die Schrecken des Krieges erlebt und ihn als Mittel zur Erreichung politischer Ziele und maßloser Ambitionen begriffen hatten, im Kampf für Frieden zusammen. Die Schaffung der Organisation der Vereinten Nationen war ein Ausdruck dieser Besorgnis auch seitens der führenden Staatsmänner. Eine ebenso große Bedeutung in diesen Friedensbemühungen nach dem Krieg hatte auch die breite Friedensbewegung gesellschaftlicher Kräfte. Der Stockholmer Friedensappell und das RusselEinstein-Manifest und viele andere Ereignisse bestätigen das. Zugleich sind wir heute zunehmend mit dem Versuch konfrontiert, die Geschichte des Zweiten Weltkrieges umzuschreiben. In den letzten Jahren beobachteten wir eine Vielzahl von Anstrengungen nicht nur von einzelnen Organisationen und Politikern, sondern auch von Staaten, den Beitrag der Sowjetunion zum Sieg über Hitlerdeutschland aus dem Gedächtnis der Völker zu tilgen. Wenn wir jetzt die Probleme April 2015 Liebe Mitglieder und Mitstreiter der GBM, sehr geehrte und hiermit eingeladene Gäste, die Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde hat sich seit ihrer Gründung in einem breiten Spektrum sozialer und politischer Menschenrechtsverletzungen sowie des Rechts auf Frieden, dem Kampf gegen Berufsverbote und gleichgelagerten Diskriminierungen in allen uns bekannt gewordenen Fällen gewidmet. Nach einem viertel Jahrhundert wollen wir uns diesem Thema erneut zuwenden und uns darüber verständigen. Das Thema: Berufsverbote in Wissenschaft und Hochschulwesen im Lichte des 4. November. Es wird eröffnet durch einen Vortrag von Professor Dr. Eckart Mehls. Es folgt eine Diskussion. Bei einem gewünschten eigenen Beitrag der Teilnehmer bitten wir für die weitere Vorbereitung um eine Mitteilung von Namen und Thema. (Tel./Fax, Mail oder Post) Eine Datei ist erwünscht. Das Menschenrechtskolloquium findet am Mittwoch, dem 3. Juni 2015, in der Zeit von 10.00 bis ca. 14.30 Uhr in den Räumen der GBM, Weitlingstraße 89, 10317 Berlin statt. Die Reihe die wird halbjährlich mit unterschiedlichen Themen fortgesetzt. Karl-Heinz Wendt, Vorsitzender der GBM Prof. Wolfgang Richter, AK Menschenrechte der Geschichtsfälschung erörtern, stellen wir keine spekulativen Fragen nach Wahrheit oder Lüge, sondern wir stützen uns auf die vielen Fakten, die noch heute die friedliebenden Kräfte aufrütteln müssen. (Fortsetzung auf Seite 2) akzente Politik 2 Der Zweite Weltkrieg, der seit dem 22. Juni 1941 unzertrennbar mit dem Großen Vaterländischen Krieg verbunden war, wurde zum blutigsten Krieg in der Welt. Die Völker der Welt haben durch ihre Vertreter beim Nürnberger Prozess das Wesen des begangenen Verbrechens eindeutig bewertet. Auch die in den über Jahrzehnte geführten Nachfolgeprozessen ergangenen Urteile über Kriegsverbrecher haben mehrfach diese Bewertungen bestätigt. Umso schlimmer nehmen sich heute nicht nur die Rechtfertigung, sondern auch die Heroisierung der Kriegsverbrecher aus. Das musste vor allem in unserem Land Protestreaktionen auslösen. Gerade deshalb sind die Föderation für Frieden und Verständigung und ihre Mtgliedsorganisationen entschieden gegen die Versuche aufgetreten, in Estland, in Lettland und in der Ukraine die faschistischen Verbrecher in Kämpfer für die nationale Unabhängigkeit umzudeuten … Die Weltgemeinschaft ist heute über den Verlauf der Ereignisse des Zweiten Weltkrieges weitgehend desinformiert. Menschen, die im gemeinsamen Kampf gegen den Faschismus vereint waren, gehen aus dem Leben. Sie vertraten verschiedenste politische, ideologische, philosophische und religiöse Überzeugungen, sie waren durch eines vereint – im Gedächtnis der Völker zu bewahren, dass der Faschismus ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit war und bleibt. Deshalb verdient das Volk, das den Hauptbeitrag zur Zerschlagung des Faschismus und des japanischen Militarismus geleistet hat, die Achtung vor der Wahrheit über seine Heldentat. Bei der Bewertung der Rolle der sowjetischen Menschen im Kampf gegen Hitlerdeutschland und ihres entscheidenden Beitrags zum Sieg werden wir zunehmend mit offenen Lügen selbst von hochrangigen Politikern konfrontiert. Es führt immer zur Wiedergeburt von Bedrohungen, wenn das Vergangene dem Vergessen überantwortet wird. Neonazismus, Terrorismus und Fremdenfeindlichkeit werden in der heutigen Welt oft zu den wichtigsten Nachrichten. Die Weltgemeinschaft muss heute die Erfahrungen der Antihitlerkoalition nach der Beendigung des Zweiten Weltkrieges für ein effektives Zusammenwirken im Kampf gegen die neuen Herausforderungen und Bedrohungen nutzen. Es sind Erfahrungen, die sich im antifaschistischen Kampf durch die Anstrengungen der Völker herausgebildet haben, und die ihrer führenden Politiker, die das ganze Ausmaß der Bedrohungen des Nazismus erkannt hatten und über ihre persönlichen politischen Ziele und Ambitionen hinaus dachten. Leider führen in der heutigen Welt ökonomische Probleme, der ideologische Hintergrund radikal nationaler Selbstidentifikation sowie ein ganzes Spektrum anderer Faktoren, wie die Zerstörung eines in sich geschlossenen Systems der Bildung und die ungenügende Kultur der politischen Führer in Europa und den USA zur Zerstörung eines umfassenden weltanschaulichen und kulturellen Raumes, was nicht nur ein Grund für Unverständnis und Konfliktsituationen ist, sondern auch für die Entfachung des Hasses gegen Russland. Das Baltikum, Georgien und die Ukraine wurden ein Experimentierfeld zur Erprobung der Möglichkeiten für die Verbreitung von Russophobie. Die dabei gesammelten Erfahrungen werden heute auf andere Länder, nicht nur auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion, übertragen. Der zweite Teil des Beitrages erscheint in der nächsten Ausgabe der „akzente“. Aus der Arbeit des Vorstandes Die Beratung des Vorstandes am 17. März 2015 befasste sich erneut mit der Vorbereitung des 70. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus. In Anbetracht des skandalösen Verhaltens der Bundesregierung, keine eigenen geschichtspolitischen Aktivitäten zu planen, wird die GBM gemeinsam mit der Friedensbewegung und befreundeten Organisationen mit eigenen Aktivitäten an die Öffentlichkeit treten. Der Vorstand der GBM wird mit einer politischen Erklärung seinen Standpunkt dazu zum Ausdruck bringen. Es wurde beschlossen, dass dem Thema 70. Jahrestag u. a. gewidmet werden: – die Mai-Ausgabe der Akzente und weitere Publikationen, – eine Fotoausstellung und eine Ausstellung internationaler Gedenkmünzen in den Räumen der Geschäftsstelle, – eine Buchlesung und die Vorführung des Films „Das Jahr 1945“ von Karl Gass ebenfalls in den Räumen der Geschäftsstelle, – Glückwunschschreiben des Vorstands zum 70. Jahrestag an die Botschaften der be teiligten Länder, – die GBM als deutsche Sektion des Europäischen Friedensforums wird die Mitglieder des Präsidiums in die Aktivitäten einbeziehen. An die Mitglieder der GBM und die Ortsverbände wird nochmals appelliert, sich aktiv in die Veranstaltungen am 8. und 9. Mai und deren Vorbereitung in den Städten und Gemeinden einzubringen. Die Ortsvorsitzenden, die Mitglieder des Vorstandes sind, berichteten über Aktivitäten und ihre Beiträge in ihren Territorien. Der Vorsitzende der GBM, KarlHeinz Wendt, berichtete über seine Teilnahme an der Konferenz „Jalta 1945 Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft“ und eine Fernsehdiskussion in Moskau. Weitere Informationen darüber werden in den Akzenten, auf der Homepage und in den Publikationen des Arbeitskreises Frieden zu lesen sein. Prof. Dr. Richter berichtete über die Aktivitäten des Arbeitskreises Menschenrechte zum Stand der Vorbereitung des nächsten Kolloquiums „Menschenrechtliche Aspekte des 4. November 1990“, das voraussichtlich am 4. Juni 2015 stattfinden wird. Die GBM erhielt vom Finanzamt die Freistellungsbescheinigung für die Jahre 2011–2013, ist damit entlastet und die Gemeinnützigkeit ist gewährleistet. Um die Zahlungsfähigkeit der GBM auch weiterhin zu sichern, ist über weitere Einsparungsmaßnahmen nachzudenken. Die bereits geplanten dezentralen Beratungen mit den Ortsvorsitzenden werden wie geplant durchgeführt. Veranstaltungen anlässlich des 129. Geburtstages Ernst Thälmanns 4. April 2015, Beginn: 19 Uhr Club International: Jonasstraße 29, Berlin-Neukölln Entschlossener Antifaschismus – gestern und heute Film: Ernst Thälmann, DDR, 1986 Moderation: Freundeskreis „Ernst-Thälmann-Gedenkstätte“, Ziegenhals 18. April 2015, Beginn: 14 Uhr Kundgebung: Ernst-Thälmann-Denkmal (Ernst-Thälmann-Park, Greifswalder Straße) Veranstalter: Aktionsbündnis Thälmann-Denkmal, Berlin 19. April 2015, Beginn: 11.30 Uhr (12.30 Uhr) Kundgebung: vor dem Gelände der zertrümmerten und zerstörten Ernst-Thälmann-Gedenkstätte in Ziegenhals (Seestraße 27, Ziegenhals-Niederlehme) Veranstalter: Freundeskreis „Ernst-Thälmann-Gedenkstätte“, Ziegenhals Wir trauern um unsere verstorbenen Mitglieder Friedbert Barthel Leipzig Johannes Eulitz Innernzell Werner Glaesel Chemnitz Rudolf Leuschner Köthen Dr. Heinz Matthias Berlin Gerhard Pfeiffer Bernau-Waldsiedlung Herbert Schümann Staelen Hanna Tomkins Berlin Prof. Dr. Heinz Zettl Berlin Wir werden ihr Andenken in Ehren halten. akzente Kultur 3 Eröffnungsrede von Martina Dost Dauerausstellung „Kunst im Zeichen der blauen Rose“ Am 27. Februar 2015 eröffnete Karl-Heinz Wendt, Vorsitzender der GBM, die Dauerausstellung „Kunst im Zeichen der blauen Rose“ aus den Beständen der GBM. Martina Dost hielt die Eröffnungsrede, aus der wir einen Ausschnitt veröffentlichen: Liebe Freunde der GBM, liebe Kunstfreunde. Die GBM bot vielen DDR-Künstlern, die nach der Vereinnahmung unserer Heimat als „Staatskünstler“ abgetan und deren Leistungen missachtet wurden, die Möglichkeit, ihre Werke hier im kleinen Kreis zu zeigen. Die Künstler engagierten sich politisch und waren integriert in die Gesellschaft. Sie malten nicht im stillen Kämmerlein, sondern gingen in Betriebe und LPGen, kannten sich in anderen Kunstgattungen wie der Literatur aus, hatten verantwortungsvolle Funktionen – Walter Womacka z. B. als langjähriger Rektor der Kunsthochschule Weißensee, Willi Sitte als Präsident des Verbandes Bildender Künstler, viele lehrten an Hochschulen oder leiteten Volkskunstzirkel. Bei aller Belastung, die das neben der künstlerischen Arbeit mit sich brachte, denke ich, war es eine große Chance. Vor allem im Vergleich zu heute. Die Künstler wurden einbezogen in die Entwicklung der DDR, lebten mit deren Vorzügen wie der sozialen Sicherheit, mussten manchen Ärger ertragen, und empfingen daraus Impulse für ihre Arbeit. Welcher bildende Künstler kann heute von sich behaupten, dass er mit seiner Arbeit gebraucht wird? Das Ölgemälde „Die blaue Rose“ im Mittelpunkt beschrieb Peter Michel bereits in unserer Zeitschrift „akzente“: Ein Auftragsbild, Walter Womacka malte es auf Bitte der GBM 1999, als von Deutschland wieder Krieg ausging. Die blaue Rose als Zeichen des Traums vom Frieden wurde zum Symbol der GBM. Auffallend viele Werke befassen sich mit dem wieder in bedrohliche Nähe gerückten Thema „Krieg und Frieden“. In besonderem Maße trifft das für die Generation zu, die in den 20er Jahren geboren wurde. Für Bernhard Heisig blieb der Krieg, in den er 1942 als 17-jähriger Junge zog, das künstlerische Thema seines Lebens. Wir haben hier ein Blatt aus der Folge „Der faschistische Alptraum“ zu hängen, die „Landschaft 1944“. In rund 30 Lithografien allein in dieser Se- rie verarbeitet Heisig die Schrecken der Fronterlebnisse. „Der faschistische Alptraum“ gilt als sein graphisches Hauptwerk. „Die Blätter sind nicht als Anklage gedacht“, sagte Heisig, „dazu fühle ich mich nicht berechtigt … ich wollte mir … über eine Bewusstseinslage klar werden, in der ich mich damals und mit mir viele andere meiner Generation befanden. Der Stoff bietet sich immer wieder an, manchmal ganz versteckt. Er wird mich auch, solange ich arbeiten kann, beschäftigen“. Von Gabriele Mucchi zeigen wir die „Hommage an Käthe Kollwitz ‚Nein Zum Krieg!‘“, eine Schenkung von Dr. Gottfried Ulbricht aus unserem Arbeitskreis Kultur. Der Maler und Grafiker Gabriele Mucchi, der 2002 im Alter von 102 Jahren verstarb, ist bekannt durch Motive wie Fischersfrauen am Meer, landlosen Bauern, Partisanen und Streikenden, aber auch durch schöne Frauenbildnisse und Mutter-Kind-Darstellungen. In den dreißiger Jahren schloß sich Mucchi der antifaschistischen Künstlergruppe Corrente, 1943 den Partisanen und später der kommunistischen Partei Italiens an. Eberhard Roters, langjähriger Direktor der Berlinischen Galerie, schrieb zum 90. Geburtstag des Malers: „Sein Lebenswerk ist ein einziges, großes, in sich geschlossenes, erlebtes, erfahrenes, erlittenes und erobertes Bekenntnis zum Leben.“ Unser hochverehrter Willi Sitte, Jahrgang 1921, kämpfte ebenfalls an der Seite der italienischen Partisanen, nachdem er als Wehrmachtssoldat in Russland war. Herbert Sandberg, Mitglied der Assoziation revolutionärer bildender Künstler und der illegalen KPD, überlebte 7 Jahre Konzentrationslager Buchenwald. Mit Ruß und Schlämmkreide hielt er dort im KZ in 18 Blättern das Grauen fest. Im Auftrag des Buchenwald-Komitees legte er seine Erlebnisse ab 1958 in 70 Grafiken nieder, verknüpft mit der Geschichte des deutschen Proletariats. Herbert Sandberg arbeitete am Buchenwald-Denkmal des Bildhauers Fritz Cremer mit, von dem wir zwei Lithographien zeigen. Faschismus, Krieg, soziales Elend, manchmal Illegalität prägten als einschneidende Erlebnisse die Kunst dieser Künstlergeneration. Daraus resultieren sowohl ihre Bildentwürfe gegen den Imperialismus – wie „Die Überlebenden“ (von Stalingrad) – das Triptychon von Sitte – als auch ihre Suche nach einer hu- manen Gesellschaft, Solidarität, ihre Fragen nach dem „wie“ des Aufbaus des Sozialismus und danach, wie der Mensch beschaffen sein soll, der sich daran aktiv beteiligt. Wir haben von Willi Sitte die Lithografie „Wenn Ihr die Zeit bestimmt“ von 1984 und von Herbert Sandberg den Holzschnitt „Verschiedene Meinung“ von 1948 hier zu hängen. Ronald Paris, Jahrgang 1933, Schüler u. a. von Gabriele Mucchi an der KHS Weißensee, prägten andere Lebenserfahrungen. Er betrieb (zusammen mit Horst Zickelbein) Anfang der 60er Jahre Studien in der LPG Berlin-Wartenberg, die wir als Schüler der vierten Klasse auch besuchten. Von Ronald Paris wurden „Heimkehr vom Feld“ und das Triptychon „Dorffestspiele in Wartenberg“ bekannt, auf dem neben einem Festumzug eine Kunstausstellung im Gewächshaus der LPG(!) und das Bauerntheater Wartenberg(!) gezeigt werden. (Ich wohne auch auf dem Land seit 12 Jahren, auch hier gab es Bauerntheater im Kreiskulturhaus Seelow, und ich kann Ihnen versichern: die Zeiten sind vorbei, die Bauern wissen, so mein Eindruck, nicht mal, wie Kunst geschrieben wird. Und wegen Armut und Arbeitslosigkeit hätten sie auch keinen Nerv dafür). Von Ronald Paris hängt hier die farbige Lithografie „Neuer Zeit Beginn“ von 1983. Mir ist klar, daß ich das Ringen um künstlerische Formensprache in der Kürze nicht erläutern kann, daß die unterschwellige oder offene Kritik an Engstirnigkeit und anderen negativen Erscheinungen des Sozialismus hier wegfällt und das reiche Erbe der DDR-Kunst nicht mal im Ansatz gewürdigt wird. Auf das, was wir einfach als „schön“, lebensfroh, humoristisch empfinden, will ich noch hinweisen. Vielleicht haben Sie die Lithografie von Arno Mohr bereits entdeckt, „Zeit zum Wandern“. Für mich ist es der Müggelsee mit Müggelturm und einer überhöhten Steilküste, weil ich in Köpenick zu Hause bin. Arno Mohr, der 2001 im Alter von fast 91 Jahren starb, konnte bis ins hohe Alter arbeiten. Strittmatter charakterisierte seinen Stil als „karg und weise“; in diesem Stil entstanden auch zahlreiche Porträts – Anna Seghers, Bert Brecht, die Weigel. „Wenn der Frühling läßt empor hoch den Himmel steigen“ heißt eine farbige Lithografie vom 75-jährigen Harald Metzkes aus dem Jahr 1983, welche die Freude an der intakten Welt empfinden läßt. Einladung Der Ernst-Busch-Chor Berlin und das Bündnis für Soziale Gerechtigkeit laden zum Konzert anlässlich des 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus am 7. Mai 2015 um 18 Uhr, in den Münzenbergsaal, Bürogebäude Franz-MehringPlatz 1, ein. Eintritt: frei Hefte Arbeitskreis Frieden Nr. 158 Amerika auf dem „Kriegspfad“: Repräsentantenhaus ebnet Krieg mit Russland den Weg Prof. Michel Chossudovsky Tollkühner Kongress unterbreitet Russland „Kriegserklärung“ Ron Paul Komplette Übersetzung der im Rahmen der USHaushaltsberatungen vom US-Repräsentantenhaus beschlossenen Resolution 758, Nr. 159 „ALARM AUF EINSTEINS WELTZEITUHR“ – Seit Beginn des atomaren Wettrüstens waren Gefahren für die Menschheit nie so groß. Menschenrechtspreis der GBM 2014 an Laura von Wimmersperg Laudatio Prof. Dr. Wolfgang Richter Jutta Kausch Nr. 160 Gewalt und Terrorismus in der Welt Wer hat die Büchse der Pandora geöffnet? Eine Dokumentation Prof. Dr. Georg Grasnick akzente Reisen Fotos: Anne-Katrein Becker 4 akzente Reisen 5 in der DDR wussten gar nicht, dass solche Bestimmungen im westlichen Teil Deutschlands noch bis in die 1960er Jahre gültig waren. Prof. Mechler wies darauf hin, dass „mit dem Anschluss der DDR an die BRD 22 Schritte zur realen Gleichberechtigung der Frauen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft der DDR ersatzlos liquidiert“ wurden. „Wenn heute bundesweit die Frauen bei gleicher Arbeitsleistung im Durchschnitt 22 Prozent weniger verdienen als die Männer, dann ist es mit der Gleichberechtigung im Wirtschaftsleben nicht weit her.“ Deshalb sei heutzutage der 8. März nicht nur als Tag der Würdigung der Frauen, sondern zugleich als Kampftag für die reale Gleichberechtigung von Frau und Mann zu verstehen. Mit deutschen, italienischen und französischen Chansons und Liedern, begleitet auf dem Akkordeon, begeisterte Isabelle Neuenfeldt. Nachdenklich wurden wir bei dem sehr aktuellen Lied Gisela Steineckerts „Das ist der einfache Friede“ oder bei „Bella Ciao“, von dem nur wenige wussten, dass es ursprünglich ein Lied der italienischen Reisbäuerinnen war. Auch die Seeräuber-Jenny aus Brechts Dreigroschenoper fehlte nicht und herzlich gelacht haben wir über einen modernen Aschenbrödel-Song. Frauentag mit Otto Mellies in der Schorfheide In die zauberhafte Waldlandschaft nördlich von Berlin an den Döllnsee hatte der Arbeitskreis Kultur- und Bildungsreisen der GBM zu einer kulturellen und kulinarischen Frauentagsfeier eingeladen. Dabei konnten wir wieder zahlreiche Freunde anderer Verbände begrüßen, wie die sehr aktiven Sportsenio- ren mit ihrem Vorsitzenden Erhard Richter oder Vertreter von ISOR und GRH. Bei strahlendem Sonnenschein und 17 Grad Wärme hatten sich 150 Frauen und Männer im gläsernen Botanikum des Hotels Döllnsee-Schorfheide zusammengefunden, auf dessen festlich gedeckten Tischen Womackas blaue Rose alle herzlich willkommen hieß. Wir erinnerten uns an die jahrzehntelange Tradition, den internationalen Frauentag zu begehen, und an unsere Errungenschaften in punkto Frauenförderung in der DDR. Prof. Siegfried Mechler (GRH) betonte in seiner Glückwunschrede, dass wir heute in Deutschland auf vielen Gebieten noch längst nicht die Gleichberechtigung von Mann und Frau erreicht haben, obwohl sie bereits 1948 im Grundgesetz der BRD verankert worden war. Heute sei man in der Bundesrepublik stolz darauf, dass die Frauen nicht mehr die Zustimmung des Ehemannes einholen müssen, wenn sie arbeiten wollen. Viele Frauen Isabelle Neuenfeldt ist auch eine herausragende Vorleserin. Da die Buchautorin Erika Meier erkrankt war, las die Sängerin aus dem Buch „Einfach leben – hüben wie drüben“ eine Geschichte über eine ehemalige DDR-Lehrerin. Anliegen der Autorin war es, Erfahrungen von Frauen aus Ost und West gegenüberzustellen. Es war schön, wieder einmal an solche Begriffe wie „Haushaltstag“ oder „kollektiver Theaterbesuch“ erinnert zu werden. Die amüsant geschriebene Geschichte animiert dazu, sich das Buch einmal näher anzusehen. Wenn ich jetzt erst zu unserem berühmten Gast, dem wunderbaren Schauspieler Otto Mellies komme, liegt das einzig daran, dass ich hier chronologisch vorgehe. Und „Ottsch“, wie er unter Freunden, Kollegen und in seiner Familie genannt wird, begann seinen Auftritt nach dem opulenten Mittagsbuffet. Gleich erinnerten wir uns an seine unvergesslichen Rollen, wie Nathan der Weise oder Dr. Schlüter. Aber Otto Mellies wollte uns über sein Leben erzählen und aus seiner Autobiographie lesen. Er machte deutlich, dass er sich immer um die aktuelle Politik Gedanken und Sorgen gemacht hat. Seine Jugend – Mellies ist Jahrgang 1931 – war durch den Faschismus geprägt. Er werde nie vergessen, wie die Menschen in dieser Zeit zum Hass gegen die Russen erzogen wurden. Eben weil er das nicht aus seiner Erinnerung streichen kann, sieht er es als sehr bedrohlich an, dass heute die Medien schon wieder Russland vorverurteilen. Durch solchen Hass und die Lügen über die Russen hat er auf den Tag genau vor 70 Jahren fünf Angehörige verloren. Mit kraftvoller Stimme erzählte er über sein Leben, das von vielen Zufällen geprägt wurde, auch dass er 1945 fast in eine Schule nach Moskau gekommen wäre und dann vielleicht am Moskauer Theater gespielt hätte. Voller Achtung sprach er über einstige Kollegen, wie Eberhardt Esche oder Wolfgang Heinz, und sein Dank gilt nach wie vor seiner Entdeckerin, Prof. Lucie Höflich, die ihn nach dem Vorsprechen mit knapp 17 Jahren als „süßes Bübchen“ bezeichnete. Mellies steckt voller Geschichten, und einige davon hat er auch in seinem 2010 erschienen Buch „An einem schönen Sommermorgen“ aufgeschrieben. Einige Teilnehmer hatten vorsorglich das Buch mitgebracht, und Otto Mellies signierte alle. Der wunderbare Tag wurde mit flotter Dixieland-Musik der „The Rattle Storks Oldtime Jazzband“ beschlossen. Anne-Katrein Becker 6 Tage in Plauen – das ist Spitze Die traditionelle Silvesterfahrt der GBM 5x Übernachtung, Halbpension, Silvesterfeier mit Galabüfett, Musik, Tanz, Mitternachts imbiss, tägliche kostenfreie Auffüllung der Minibar mit verschiedenen Getränken, WlanAnschluss. Alle Zimmer verfügen über Bad mit Dusche/WC, Safe, Farbfernseher mit Satelliten-Empfang und sind mit dem Fahrstuhl erreichbar. Parkplätze sind am Hotel kostenlos vorhanden, Garagen (gegen Gebühr) werden durch Sicherheitsrundgänge überwacht. Leistungen: 340,-Euro pro Person im Doppelzimmer, 440,-Euro im Einzelzimmer. Darüber hinaus sind Ausflüge vorbereitet, z. B. zur Deutschen Raumfahrtausstellung in Muldenhammer/Morgenröthe-Rautenkranz (Siegmund Jähn ist angefragt), zum Museum „Hüttels Musikwerke-Ausstellung“ in 29.12.2015 .2016 bis 03.01 re-Superio im 4-Stern ormero“ Hotel-„D n von Markneukirchen, im Herze ein Stadtrundgang Plauen in Plauen mit Besuch des Spitzenmuseums im „Alten Rathaus“ sowie ein Theater- oder Konzertbesuch. Bustransfer Berlin ↔ Plauen 65,-Euro pro Person. Anmeldungen werden bis spätestens 15. Mai 2015 angenommen. Die Anzahl der Plätze ist begrenzt. Wer mehr erfahren oder sich anmelden möchte: Christiane Rentmeister und Hans Rentmeister, Grüner Weg 54 a, 15712 Königs Wusterhausen, Telefon 03375 902096, E-Mail: [email protected] akzente aus den Ortsverbänden 6 Aus den Ortsverbänden Beide Veranstaltungen finden in der „Düne“ des Nachbarschaftshauses in der Ribnitzer Straße 1, 13051 Berlin, statt. Dazu laden wir herzlich ein. Potsdam Die Ortsgruppe Potsdam der GBM und die Kommunistische Plattform der LINKEN führen am Donnerstag, dem 23. April 2015, um 14 Uhr in der Kreisgeschäftsstelle der Partei DIE LINKE, Alleestr. 3, 14469 Potsdam eine Veranstaltung durch zu der alle Mitglieder und Freunde der GBM herzlichst eingeladen sind. Thema: Die Volksrepublik China und die BRICS-Staaten Referent: Rolf Berthold, Botschafter a. D. Berlin-Köpenick Im Mitteilungs- und Informationsblatt des OV Köpenick wurde unter dem Titel: „Pegida ist nicht die Fahne, unter der wir für gesellschaft liche Veränderungen kämpfen“ ein Beitrag veröffentlicht, den wir leicht redaktionell bearbeitet zitieren: In unserem schönen Köpenick sind die Mauern der Fremdenfeindlichkeit, an der die Wellen des Flüchtlingselends ab- Wichtig ist auch, dass die übergeordneten Behörden nicht durch intransparente Entscheidungen die Entwicklung einer Willkommenskultur im Bezirk stören, wie es im Falle der Entscheidung über eine Container-Unterkunft ... geschehen ist. Schwierig wird es auch, wenn mehr Flüchtlinge ankommen, als ursprünglich geschätzt wurde. Insgesamt ergibt sich die Forderung an die deutsche Politik, dafür zu sorgen, dass in den Ländern, aus denen Menschen flüchten müssen, wieder geordnete Verhältnisse einziehen und nicht ständig neue Flüchtlinge „produziert“ werden. Ein weiteres Problem ergibt sich daraus, dass das deutsche Asylrecht nicht genügend Anreiz bietet, das Potenzial der Flüchtlinge im Interesse des Gastlandes zu nutzen. Natürlich werden die Flüchtlinge in erster Linie aus menschenrechtlichen Gründen aufgenommen, aber das Positive, das sich aus ihrer Aufnahme ergibt, muss stärker herausgestellt werden. Die Deutschen müssen mit den Flüchtlingen auf Augenhöhe in Kontakt treten, sie als Persönlichkeiten wahrnehmen, nicht nur als Opfer. Es werden nur Flüchtlinge aus Kriegsgebieten aufgenommen, Auswanderer aus sicheren Drittstaaten nicht. Barnim Die Ortsgruppe Barnim der GBM und die Regionalgruppe Bernau des Rotfuchs-Fördervereines e. V. führen am Mittwoch, dem 15. April 2015, um 19 Uhr, im „Treff 23“ Breitscheidstr. 43a, 16321 Bernau bei Berlin eine Veranstaltung durch, zu der alle Mitglieder und Freunde der GBM herzlichst eingeladen sind. Thema: Bernau 1945 – Geschichte – Denkstunde anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus! Berlin-Mitte Nach der Wende mussten die ehemaligen DDR-Bürger ein anderes Gesundheitswesen kennenlernen. Pharmaindustrie und Medizintechnik in der BRD stellen einen der größten Wirtschaftssektoren dar. Bis zu 70 Prozent ihrer Erzeugnisse werden exportiert. Damit könnte sich Deutschland in der Welt als Kompetenzzentrum für Gesundheit entwickeln. Das wäre nützlicher, als den dritten Platz beim Handel mit Rüstungsgütern einzunehmen. Die derzeitige Entwicklung dieser humanen Branche zeigt viele Schattenseiten, die nicht nur wir ehemalige DDR-Bürger täglich zu spüren bekommen. So gibt es in Deutschland weltweit die meisten Krankenhauskonzerne und Krankenkassen. Hier geht es in erster Linie um Umsatz, Gewinn und Effizienz und nicht mehr um die Gesundheit unserer Menschen. Das Gesundheitswesen wird zunehmend stärker ökonomisiert und die Gesundheit somit zur Ware. Der eigentliche Sinn und die Zielstellung der Behandlung kranker Menschen treten immer mehr in den Hintergrund. In den Krankenhauskonzernen steht die Profitmaximierung im Mittelpunkt, und immer mehr Menschen werden Opfer einer Mehrklassenmedizin. Unsere solidarische Gesundheitsversorgung wurde zur Ware Der Ortsvorstand Berlin-Mitte und der Arbeitskreis Kultur- und Bildungsreisen der GBM hatten zu einer interessanten Veranstaltung in das Kreativzentrum Fischerinsel zum Thema „Wohin geht die Reise des Gesundheitswesens der BRD?“ eingeladen. Mehr als 60 Mitglieder und Freunde kamen. Zu uns sprachen Dr. Karl Hartmann, Autor des Buches „Gesundheit und medizinisch-industrieller Komplex“, und der Mediziner Dr. Wolfgang Die gegenwärtige GesundheitsverAlbers, Mitglied der Fraktion DIE sorgung belastet die Kranken in LINKE im Abgeordnetenhaus Ber- steigendem Maße und hat Auswirlin, Vorsitzender des Ausschusses kungen auf das physische und psyfür Gesundheit und Mitglied des chische Wohlergehen sowohl der Konzern-Betriebsrates der Vivan- Berufstätigen als auch der älteren tes-Kliniken Berlin. Moderiert Generation. wurde die Veranstaltung von dem Autor und Verleger Frank Schu- Im Ergebnis der Diskussion waren mann. sich die Teilnehmer der Veranstaltung darüber einig, dass eine der Dr. Karl Hartmann erläuterte, dass Hauptforderungen darin bestehen laut Angaben der WHO das Ge- muss, dass alle Berufsgruppen und sundheitswesen in der DDR unein- Einkommensarten in die Finangeschränkt auf die bedarfsgerech- zierung des Gesundheitswesens te, flächendeckende wohnort- und einbezogen werden müssen. Das zeitnahe Versorgung der Bevöl- bedeutet, die Beitragsbemessungskerung gerichtet war, unabhängig und Versicherungspflichtgrenzen von der sozialen, finanziellen und aufzuheben sowie die Sonderbeiaufenthaltsrechtlichen Lage der tragszahlungen für Betroffene abMenschen. Die Gesundheit war zuschaffen. Vorbild dafür sollten keine Ware, und die Strukturen solche Länder wie Schweden und des Gesundheitswesens stimmten Norwegen sein. mit den öffentlich-rechtlichen Eigentumsverhältnissen überein. Die Preisgestaltung für Arzneimittel war gesetzlich geregelt und stand unter staatlicher und gesellschaftlicher Kontrolle. Die abgebildete norwegische Münze von 1970 aus meiner Sammlung „Münzen zur Befreiung“ soll Interesse an einer Ausstellung von Gedenkmünzen zum Thema „Sieg über den Faschismus“ wecken. Mit den Symbolen „V“ wie „Victory“, „8. MAI 1945“ und „FRIGJØRINGEN“ wie „Befreiung“ dokumentiert Norwegen seinen Antifaschismus. Dieses Anliegen manifestieren auch 400 andere Münzen aus über 50 Ländern, die dem Ende des II. Weltkrieges gewidmet sind, und von denen knapp 100 Stück im Rahmen der Veranstaltungen der GBM zum 70. Jahrestag des 8. Mai 1945 gezeigt werden. Ganz allgemein zeigen Münzen mit ihren Motiven, welchen Traditionen und Themen sich ein Staat verpflichtet fühlt, und da wundert es niemanden, daß die Sowjetunion, Rußland, Weißrussland, die Ukraine und einige Nachfolgestaaten der Sowjetunion dem II. Weltkrieg viele Münzen widmen. Dem haben sich die vormals sozialistischen Staaten angeschlossen; Jugoslawien und Polen würdigen ihre Partisanenkämpfe, die DDR erinnert 1985 mit dem Treptower Sowjetsoldaten als einzige deutsche Münze an die Befreiung von Krieg und Faschismus. Für mich war dieser grausame Krieg am 22. April 1945 nachmittags um 5 Uhr zu Ende, als am nordwestlichen Rande von Berlin die ersten russischen Soldaten auftauchten; wir krochen aus den Kellern und fühlten uns befreit, befreit besonders von den Ängsten, die von den wildgewordenen Faschisten ausgingen. Daher auch mein Interesse am Sammeln von Münzen speziell zum Befreiungs-Thema. Bemerkenswert sind auch Münzen der Niederlande, aus Österreich und Norwegen zum Kriegsende, die während der Zeit des kalten Krieges geprägt wurden. Das erwähne ich deshalb, weil Frankreich, Großbritannien, die USA, Kanada, Australien und andere Staaten sich erst ab 1994/1995, also zum 50. Jahrestag des D-Day und der Kapitulation, dieses Themas angenommen haben. In drei Vitrinen soll mit ausgewählten Münzen an den II. Weltkrieg im Osten, im Westen und in Asien erinnert werden. 1943 erschien während des Krieges in Kanada eine kleine 5-CentMünze mit einem „V“, einer Fackel und der englischsprachigen Losung in Morseschrift „Wir gewinnen, wenn wir bereitwillig arbeiten“. Es ist die einzige Münze der Welt zu diesem Thema, die noch während des II. Weltkrieges geprägt wurde; ihr zu Ehren gab es 60 Jahre später eine motivgleiche Erinnerungsmünze. Klaus Schoetzau, Numismatiker o.c om Am 5. Mai um 14.30 Uhr führen der Ortsverband der GBM, die TAG der GRH und TIG der ISOR Hohenschönhausen eine gemeinsame Veranstaltung zum „Tag der Befreiung“ durch, zu der Bruno Mahlow als Referent erwartet wird. Münzen zum Tag der Befreiung vom Faschismus un ze Der Sprecherrat des Ortsverbands Hohenschönhausen/Weißensee teilt mit: Die Frühjahrsversammlung des OV findet am 15. April um 15 Uhr statt. Im Mittelpunkt unseres Treffens sollen der „Tag der Befreiung“ und die aktuellen Entwicklungen der GBM stehen. prallen, teilweise sehr hoch. Aber die Kräfte, die diese hohen Mauern zum Einsturz bringen, sind auch sehr stark. Wir haben mit einer jungen Frau gesprochen, die sich seit Jahren im „Zentrum für Demokratie“ und als Verantwortliche für das Gesamtberliner Register fremdenfeindlicher Vorfälle engagiert, und sie gefragt, was im Bezirk Treptow/Köpenick getan werden muss und getan wird, um den angekommenen Flüchtlingen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Was sind die größten Probleme, auf die sie stoßen? Sie antwortete wie folgt: Die größten Probleme sind nicht die Sorgen und Ängste der Einwohner. Die kann man mit ehrlichen und umfassenden Informationen abbauen. Die größten Probleme sind die Einwohner, die hinter Sorgen und Ängste ihre Vorurteile und ihre teilweise rechtsextreme Gesinnung verstecken und andere Bürger damit anstecken. Mit den Behauptungen dieser Bürger müssen wir uns beharrlich auseinandersetzen. 7 ec t.c om Hohenschönhausen/ Weißensee akzente GBM gratuliert ln co w. ww m w. ww Wir beglückwünschen alle Jubilare des Monats April 2015. Besonders herzlich grüßen wir zum 94. Geburtstag Werner Roscher, Seifhennersdorf Werner Wolf, Berlin zum 93. Geburtstag Ursula Bauer, Bergfelde Helmut Koch, Eberswalde Ruth Krüger, Alt-Zeschdorf Hildegard Sporny, Jena zum 92. Geburtstag Wolfgang Huth, Berlin Kurt Roschkowski, Berlin Erika Schindler, Dresden zum 91. Geburtstag Ursula Vogel, Berlin zum 90. Geburtstag Fritz Baack, Schwerin Ursula Felber, Berlin Horst Heß, Berlin Hilmar Müller, Quedlinburg Heinz Rütz, Teschendorf Charlotte Koffmane, Potsdam Lotte Reibstein, Gotha Elfriede Rennert, Pulsnitz Gisela Röthig, Halle/Saale Günther Witteck, Halle/Saale Dr. Siegfried Zachmann, Berlin zum 89. Geburtstag Gertrud Albrecht, Berlin Horst Bierschenk, Berlin Helga Buchholz, Berlin Rolf Friedemann, Berlin Georg Schneider, Gera Inge Steinel, Borgsdorf zum 86. Geburtstag Joachim Benecke, Seefeld Dr. Käthe Delenk-Heydenreich, Berlin Erika Haase, Leipzig Melitta Hartmann, Berlin Hannelore Holz, Dresden Horst Pfab, Dresden Regina Piper, Bernau Gerhard Poser, Berlin Wolfgang Ruben, Berlin Dr. Erna Scharnhorst, Berlin Heinz Schiller, Berlin Arno Wendel, Neubrandenburg zum 88. Geburtstag Gisela Burkamp, Premnitz Annemarie Fliegner, Berlin Prof. Dr. Georg Grasnick, Berlin Horst Grüner, Berlin Ewald Moldt, Berlin Elsbeth Molgedey, Berlin Prof. Dr. Karl-Heinz Schwank, Berlin Dr. Rudolf Steinhoff, Hamburg zum 87. Geburtstag Werner Dietzsch, Chemnitz Dr. Ingeburg Jarolimek, Cottbus zum 85. Geburtstag Harry Bastek, Berlin Dr. Werner Beyer, Berlin Erwin Gürnth, Berlin Marianne Hämmerlein, Berlin Käthe Hofmann, Berlin Prof. Dr. Hella Kaeselitz, Berlin Annelies Lindemann, Berlin Heinz Mösing, Berlin Dr. Helga Neugebauer, Berlin Günther Stegner, Ilsenburg Prof. Dr. Hermann Wirsig, Berlin Dr. Ludwig Wolf, Berlin zum 80. Geburtstag Dietmar Buchta, Bützow Wolfgang Etzrodt, Berlin Hartmut Hunstock, Fürstenwalde Dora Jedigarew, Berlin Dr. Ursula Joseph, Berlin Hannelore Kirsch, Berlin Manfred Kohla, Berlin Margarete Lang, Erfurt Doris Mohr, Chemnitz Tamara Reimann, Berlin Gottfried Schiller, Grevesmühlen Lieselotte Thiel, Berlin zum 75. Geburtstag Helga Frenzel, Meißen Karin Lauterbach, Erfurt zum 65. Geburtstag Dr. Christian Stappenbeck, Berlin akzente Kultur 8 ADRESSFELD Herausgeber Bundesvorstand der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde e. V. Weitlingstraße 89, 10317 Berlin Tel.: 030 5578397 Fax: 030 5556355 E-Mail: [email protected] Website: www.gbmev.de Geschäftszeiten Mo.–Do. 9.00–16.00 Uhr Fr. 9.00–12.00 Uhr Bankverbindung Berliner Sparkasse BLZ 100 500 00 Konto-Nr. 0013 192 736 Neu ab 01. Februar 2014 IBAN DE16 1005 0000 0013 1927 36 BIC BELADEBE XXX Erscheinungsweise monatlich V. i. S. d. P. Karl-Heinz Wendt Redaktion: Jörg Pauly Der Arbeitskreis „Kultur“ lädt ein Dieser 8. Mai 1945 war ein strahlender Frühlingstag. Viele von uns werden sich auch daran erinnern, dass Soldaten der Roten Armee – nicht nur damals – oft und mit Freude die Volksweise vom Mädchen Katjuscha sangen, das sich über den Brief ihres Liebsten freut. Das Liedchen nach einem Gedicht von Michail Isaakowski beginnt mit der Zeile: „Leuchtend prangten ringsum Apfelblüten …“ – ein richtiger Frühlingsgruß. Und die Fotojournalistin Gabriele Senft, die schon 1999, 2002 und 2009 in unserer Galerie Bilder der Solidarität zeigte, nahm diese Worte als Thema für ihre Ausstellung, die dem 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus gewidmet ist. Diese Ausstellung wird am Freitag, den 24. April 2015 um 17 Uhr in unserer Galerie eröffnet. Sie wird die Freundschaft in unsere Erinnerung zurückrufen, die uns jahrzehntelang mit den Völkern der Sowjetunion verband. Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde e. V. Weitlingstraße 89, 10317 Berlin ZKZ 48734, PVSt, In dieser Ausstellung veranstalten wir am Dienstag, den 5. Mai 2015, um 17 Uhr eine Lesung, in der Heidrun Hegewald, Eberhard Panitz und Armin Stolper Texte lesen werden, die sie anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung ausgewählt haben. Auch dazu laden wir herzlich ein. Die Dauerausstellung unter dem Titel „Kunst im Zeichen der Blauen Rose“ wird ab dem 20. April 2015 vorübergehend abgebaut, aber ab dem 1. Juni 2015 wieder zu sehen sein. Alle ausgestellten Graphiken sind weiter verkäuflich. Schenkungen Drei Mitglieder des Arbeitskreises „Kultur“ überreichten der GBM wertvolle künstlerische Arbeiten: Für den Inhalt namentlich gezeichneter Beiträge sind die Autoren verantwortlich. Herausgeber und Redaktion haften nicht für unaufgefordert eingesandte Manuskripte. Sie behalten sich das Recht vor, über den Abdruck eingesandter Beiträge zu entscheiden und zum Abdruck kommende Beiträge zu kürzen Hermann Birkendahl übergab 21 Graphiken von DDRKünstlern, darunter Werke von Arno Mohr, Harald Metzkes, Willi Sitte, Bernhard Heisig und Joachim John. Dr. Peter Michel überließ der GBM einen graphischen Zyklus mit 12 Blättern zum Thema „Tanz der Teufel“ – eine Auseinandersetzung mit dem deutschen Faschismus – und einen Siebdruck zu einem Zitat von Karl Marx; beide Arbeiten hatte der Maler und Graphiker PeterMichael Glöckner geschaffen. Dr. Gottfried Ulbricht schenkte der GBM eine Farblithografie des italienischen Künstlers Gabriele Mucchi mit dem Titel „No alla guerra! Hommage à Käthe Kollwitz“. Die akzente dienen dem Gedankenaustausch der Mitglieder und Ortsverbände. Artikel können bei Behörden nicht als rechtsverbind liche Auskunft benutzt werden. Alle diese Arbeiten können zu moderaten Preisen erworben werden. Der Erlös dient der Arbeit der GBM. Redaktionsschluss 25. März 2015 Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe 24. April 2015 Layout, Herstellung und Vertrieb MediaService GmbH Druck und Kommunikation Franz-Mehring-Platz 1 10243 Berlin Tel. 030 29782940 Dr. Peter Michel Lesen in der Galerie zum 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus Heidrun Hegewald und Armin Stolper lesen am Dienstag, den 5. Mai 2015, um 17 Uhr in der GBM-Galerie, Weitlingstraße 89, 10317 Berlin aus ihren Texten. Einführung: Hanka Görlich. Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten. Sie sind dazu herzlich eingeladen. Abbildung: Heidrun Hegewald, 27. Januar 1945, 2005, Farbige Kreiden, 100 x 70 cm 21 Mitglieder 21 Mitglieder überwiesen von Mitte Februar bis Mitte März 2015 Spenden an die GBM. Der Vorstand bedankt sich herzlich. Aktuelle Bankdaten für einen Überweisungsvordruck: Begünstigter: GBM e.V. IBAN DE16 1005 0000 0013 1927 36 BIC BELADEBE XXX Kreditinstitut: Berliner Sparkasse Kundenreferenzen (1 Zeile): Spende noch Verwendungszweck (2 Zeile): St.-Nr. 27/666/53250
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