200. Ausgabe · ZKZ 48734 · Unkostenbeitrag 1 Euro (Für Mitglieder kostenlos) Seite 1 GBM aktuell Seite 3 GBM-gratuliert Seite 4 aus den Ortsverbänden Seite 6 Kultur Monatszeitung der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde e. V. Ronald Paris Foto: Wolfgang Lücke Charons Boot im Mittelmeer 2015 . Öl auf Leinwand 100 x 120 cm Gleichzeitig sei auf zwei Ausstellungen hingewiesen: „Ronald Paris in Wartenberg“ im Bürgerschloss Hohenschönhausen, Hauptstr. 44, 13055 Berlin, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9–16 Uhr „Dialog mit der Landschaft“ im Bürgerhaus „Hanns Eisler“, Eichenallee 12, 15711 Königs Wusterhausen, Eröffnung am 1. April 2016 um 19 Uhr Der Maler, den Dr. Peter Michel zu den Künstlern zählt, die vor 1989 das Erscheinungsbild der Künste der DDR prägten, gehört zu jenen Malern und Grafikern, die aus innerer Überzeugung Realisten waren und geblieben sind. Mit diesem Bild, das dem Flüchtlingssterben auf dem Mittelmeer gewidmet ist, greift der Maler aus aktuellem Anlass auf die griechische Mythologie zurück und nutzt sie für sehr zeitgemäße Aussagen. Wer sich näher mit diesem Bild beschäftigen will, findet im Heft Nr. 35 der Schriftenreihe des Arbeitskreises Kultur der GBM (gegen eine Spende in der Geschäftsstelle der GBM erhältlich) ausführliche Erläuterungen von Dr. Peter Michel. Internationaler g a t n e u a Fr Der Vorstand der GBM und die Redaktion der „akzente“ gratulieren allen Frauen herzlich zum 8. März, ihrem internationalen Kampf- und Feiertag. Mit dem symbolischen Blumenstrauß danken wir ihnen für die Leistungen in der Familie, im Beruf und bei der Erfüllung vielfältiger gesellschaftlicher Verpflichtungen. März 2016 In eigener Sache Am 9. März wird der Vorstand der GBM die nächste ordentliche Delegiertenkonferenz für den 31. Mai nach Berlin einberufen. Die Ortsverbände sind aufgerufen, ihre Vertreter für die Teilnahme an dieser wichtigen Beratung zu benennen. Es geht um die Diskussion und Festlegung von Aufgaben und Maßnahmen für die weitere Arbeit unserer Gesellschaft. Der Vorstand erwartet eine Weichenstellung für die Entwicklung der GBM in den nächsten Jahren. Uns sind die Probleme bewusst, die unsere Tätigkeit und unsere Wirksamkeit erschweren. Da ist zunächst der „demografische Faktor“, der umschreibt, dass unsere Mitglieder immer älter werden, was erfreulich ist, aber auch bedeutet, dass es die physischen Kräfte oft nicht mehr zulassen, so aktiv wie früher zu sein. Das zeigt sich besonders in den Flächen-Ortsverbänden. Deshalb ist es in vielen Ortsverbänden bereits bewährte Praxis, Veranstaltungen gemeinsam mit befreundeten Organisationen wie GRH, ISOR und den Rotfuchs-Regionalgruppen durchzuführen. Damit werden auch die Kräfte für gemeinsame Aktionen gebündelt. Nach Auffassung des Vorstandes, die von vielen Mitgliedern geteilt wird, ist die Existenz der GBM heute genau so notwendig wie zur Zeit ihrer Gründung vor 25 Jahren. Dafür sprechen vor allem folgende Gründe: – Die Durchsetzung der Menschenrechte in der BRD und die Umsetzung der Beschlüsse der UN auf diesen Gebieten sind aufmerksam zu überwachen. (Fortsetzung auf Seite 2) akzente Rezension 2 Buchempfehlung „Künstler in der Zeitenwende“ von Peter Michel Wenn ich über Künstler oder Kunstepochen nachlesen möchte, greife ich gern zu Literatur aus DDR-Zeiten oder zu Werken von Autoren, die ihr Wissen in sozialistischen Zeiten erwarben, vorausgesetzt, sie blieben deren Werten treu. Bei Peter Michels lange angekündigtem Buch konnte ich mir da völlig sicher sein. Die 78 Miniaturen des neuen Buches, ausschließlich Erinnerungen an persönliche, oft langjährige Bekanntschaften und Freundschaften, umfassen überwiegend Maler, Bildhauer und Grafiker, aber auch Könner der angewandten Künste und des Wortes aus dem In- und (auch nichtsozialistischen) Ausland. Im Buch widerspiegeln sich Peter Michels profundes Wissen über europäische Geschichte, Kunstgeschichte sowie sein großer Erfahrungsschatz als Begleiter der Kunstentwicklung der DDR in ihren Ansprüchen, ihrer Kontinuität und den Widersprüchen. Die vielen Künstler, die er begleitete, unterstützte und unterstützt er durch sehr viel Einfühlungsvermö- gen und eine fast unendliche Toleranz gegenüber ihren unterschiedlichen Handschriften, die sich dem des „Lesens“ von Bildern ungeschulten Menschen oft schwerer erschließen als Werke der Literatur oder des Theaters. Dabei bleibt er der realistischen Kunst verpflichtet, ihren humanistischen Ansprüchen, dem Bewahrenswerten, den revolutionären Kämpfen in der Geschichte, der Schönheit, dem Frohsinn. „Reine Malerei“ mit ihrer Inhaltsleere, die allein in der BRD offizielle Förderung erfährt, lehnt er als Marxist ab. Das Persönliche in der Beziehung zwischen Peter Michel, seiner Frau und den Künstlern, das Erfahren derer Lebensgeschichten, ermöglicht es Peter Michel, Charakterzüge, Temperament und die geistige Haltung hinter den Werken zu ergründen und dem Leser nahezubringen. Dieses „Dahinter“ ist es, was hilft, Kunstwerke besser zu verstehen oder überhaupt erst zu begreifen. Das Buch ist ein wunderbares Nachschlagewerk im weiteren Sinne, es erweitert Wissen über und Gefühl für Kunst, also den eigenen kulturellen Horizont, und ist darüber hinaus sehr gut gestaltet. Die Miniaturen lesen sich flüssig, jede einzelne weckt Neugier auf mehr. Neben einem Porträt ist von jedem Künstler ein Werk abgebildet. Armin Stolper stellte einen Prolog vornan. Viele der Künstler sind bereits verstorben, Peter Michel ist einer der letzten, der an sie erinnert. Sein Buch kann dazu beitragen, dass deren Werke bleiben. Martina Dost Peter Michel Künstler in der Zeitenwende Das Buch ist erschienen im Verlag Wiljo Heinen, 2016 ISBN: 978-3-95514-906-2 | 38 Euro – Noch immer gibt es in unserem Land keine Rentengerechtigkeit und die Altersarmut nimmt rasant zu. – Die Menschenrechte gelten nicht nur für die Bürger der BRD, sie gelten auch für die Menschen, die aus den verschiedensten Gründen ihre Heimat verlassen mussten und bei uns um Asyl suchen. – Frieden ist ein Menschenrecht! Die Regierenden der BRD tun nichts dafür, sondern tragen mit Rüstungs exporten und Entsendung der Bundes- wehr dazu bei, dass in vielen Ländern Krieg geführt wird. – Das Wirken des Arbeitskreises Kultur, der eine Vielzahl von Ausstellungen – besonders auch mit Werken von Künstlern der DDR – und Lesungen organisiert hat, leistete und leistet einen wesentlichen Beitrag dafür, dass die Werte der DDRKultur nicht in Vergessenheit geraten. – Der Arbeitskreis Kultur- und Bildungs reisen macht es möglich, dass sich bei den von ihm organisierten Ein- und Mehrtagesfahrten Gleichgesinnte treffen und diese Veranstaltungen nicht nur nutzen, schöne Landschaften und Sehenswürdigkeiten kennen zu lernen, sondern auch ihre Gedanken auszutauschen. Die Situation in der GBM ist derzeitig noch dadurch komplizierter geworden, dass unser Vorsitzender Karl-Heinz Wendt aus gesundheitlichen Gründen seine Aktivitäten ruhen lassen muss. Wir wünschen ihm auf diesem Wege gute Besserung und die Stabilisierung seines Gesundheitszustandes! Trotzdem gehen wir optimistisch an die Vorbereitung unserer Delegiertenkonferenz und sind bemüht, die Kräfte und Mittel der GBM weiterhin so wirksam wie möglich einzusetzen. Wir wollen mit unseren Aktivitäten ausstrahlen und helfen, dass unsere Mitglieder, Sympathisantinnen und Sympathisanten besser den Herausforderungen unserer Zeit entsprechen können. akzente GBM gratuliert 3 Gelungener Start ins neue Jahr Und der Himmel hing voller Geigen nicht nur beim Neujahrskonzert im schönen Vogtlandtheater in Plauen, einem Werk des SemperSchülers Arwed Roßbach, sondern auch in der Berggaststätte „Heiterer Blick“ oberhalb von Markneukirchen, in die wir auf unserer Rundfahrt durch das Obere Vogtland einkehrten. Die Tour führte uns zuerst zum Raumfahrtmuseum in Morgenröthe-Rautenkranz, wo wir mit einem Dokumentarfilm die Reise zur Internationalen Raumstation und zum Alltag der Kosmo- und Astronauten in der Schwerelosigkeit „miterleben“ konnten. Der nachfolgende Besuch in der Musikinstrumente-Sammlung der Familie Hüttel (vom Trichtergrammophon bis zum Orchestrion eines Riesenrades) bot interessante Informationen und ungewöhnliche Hörerlebnisse. Plauen, das Hauptziel der Reise, lernten wir bei einer Führung durch die Innenstadt und den Besuch des Plauener Spitzenmuseums im Alten Rathaus näher kennen. Die abendlichen Zusammenkünfte im Hotel, auch der Silvesterabend, boten vielfältige Gelegenheiten für angeregte Gespräche, in- Im Raumfahrtmuseum Morgenröthe-Rautenkranz teressante Erlebnisberichte und zu engagiertem Meinungsaustausch. Es ist kaum zu glauben, dass bei diesem vollen Programm für jeden noch genügend Zeit blieb – auszuruhen oder auf eigene Faust die Stadt näher zu erkunden, der Weihnachtsausstellung im Vogtlandmuseum und der Galerie e.o.plauen im Erich-Ohser-Haus einen Besuch abzustatten. Foto: Maria Michel Die perfekte Vorbereitung und Organisation durch Christiane und Hans Rentmeister, aber auch der großartige Zusammenhalt der immerhin 50-köpfigen Gemeinschaft bescherten uns ein paar unvergessliche Tage und die Vorfreude auf die nächste Silvesterreise, die uns in die Lutherstadt Wittenberg führt. Dr. Gertraude Sumpf Wir beglückwünschen alle Jubilare des Monats März 2016. Besonders herzlich grüßen wir zum 95. Geburtstag Christa Schilde, Dresden zum 93. Geburtstag Oskar Fischer, Schöneiche Prof. Dr. Bernhard Groche, Wandlitz Lothar Kunke, Halle/Saale Prof. Dr. Helmut Lilie, Bernau Elisabeth Schrodetzki, Gera Dorothea Sohns, Berlin zum 92. Geburtstag Lothar Spangenberg, Berlin zum 91. Geburtstag Wolfgang Ewert, Berlin Dr. Hans Reichelt, Schöneiche Edith Sande, Berlin Willy Ziese, Altenburg zum 90. Geburtstag Fred Buchwald, Berlin Lieselotte Fast, Berlin Karl-Heinz Hardt, Berlin Eberhard Heinrich, Berlin Günter Imhof, Berlin Erhard Müller, Neuhausen/Spree Gerhard Trölitzsch, Berlin zum 89. Geburtstag Wolfgang Bluhm, Berlin Horst Kaminsky, Berlin Walter Krutzsch, Berlin Gisela Mook, Magdeburg zum 88. Geburtstag Walter Behn, Schwerin Eva Brüggmann, Berlin Heinz Hähle, Stollberg Erwin Heger, Nauenhof Dr. Günter Hennig, Berlin Siegfried Möke, Berlin Dr. Hella Müller, Berlin Dr. Klaus Posseldt, Potsdam Dr. Ingeborg Schöpe, Berlin Horst Weihmann, Schwerin zum 87. Geburtstag Sonja Brendel, Berlin Senta Dörrer, Dresden Hans Feindt, Leipzig Kurt Konradt, Berlin Günter Kretschmer, Dresden Edeltraud Leuthold, Arnstadt Rudi Schirmer, Erfurt Renate Seidowsky, Berlin Anna Seitz, Berlin Günter Stahl, Berlin Prof. Dr. Hans Steußloff, Berlin Gerd Stöhr, Berlin Günther Tönnies, Hoppegarten OT Hönow Dr. Siegfried Wikarski, Berlin Roland Zschirpe, Gera Horst Leinkauf, Berlin Rainer Michel, Dresden Irma Pflügner, Luisenthal zum 86. Geburtstag Heinz Debbert, Brandenburg/Havel Klausjürgen Ewers, Neuenhagen Johannes Friedrich, Zwickau Rudi Gaede, Berlin Prof. Dr. Erich Hahn, Berlin Dr. Gerhard Kaltenhäuser, Berlin Heinz Koch, Leipzig Wolfgang Klaus, Frankfurt/Oder Prof. Dr. Claus Krömke, Berlin zum 80. Geburtstag Gert Julius, Berlin Dr. Jochen Kratzke, Berlin Siegfried Neubert, Radeberg Helmut Schieferdecker, Berlin Rolf Voigtsberger, Zeitz Jutta Wiesemann, Erfurt zum 85. Geburtstag Günter Gläser, Dresden Katja Gudat, Berlin Walli Hammer, Berlin Ruth Kartschall, Spremberg Erich Keindorf, Berlin Dr. Erhard Kranz, Berlin Reimar Künzel, Rangsdorf Hanne-Lore Raab, Ranis Jürgen Schewe, Berlin Dr. Lieselotte Schramm, Berlin Helga Tönnies, Hoppegarten OT Hönow zum 75. Geburtstag Dieter Plöger, Halle akzente aus den Ortsverbänden 4 Aus den Ortsverbänden Chemnitz Dieter Siegert, Mitglied des Bundesvorstandes der GBM, übermittelte uns folgenden Beitrag von Tilo Gräser vom Bundesverband der Volkssolidarität Regelung zur Ost-Rentenangleichung nicht weiter verschieben „Die Volkssolidarität unterstützt die Forderung der Länder, jetzt dringend den im Koalitionsvertrag vorgesehenen Zwischenschritt für eine Teilangleichung der Renten 2017 zu prüfen“. Das erklärte Verbandspräsident Dr. Wolfram Friedersdorff zu dem vom Bundesrat am 29. Januar auf Initiative von Thüringen, Brandenburg und MecklenburgVorpommern verabschiedeten Beschluss zum Rentenversicherungsbericht 2015 und zum Bericht des Sozialbeirats. Außerdem kritisierte er jüngste Äußerungen von CDUFraktionschef Volker Kauder zum Thema der Ost-Rentenangleichung, die von einer Verweigerungshaltung kündeten. „Der mehrheitlich vom Bundesrat verabschiedete Beschluss zur Rentenangleichung OstWest darf von der Bundesregierung nicht ignoriert werden. Ziel muss es sein, die Rentenangleichung zügig voranzubringen und den Angleichungsprozess, wie im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD versprochen, abzuschließen“. Um das im Koalitionsvertrag beschlossene Ziel, mit dem Auslaufen des Solidarpakts II Ende 2019 auch die Rentenangleichung Ost abzuschließen, sei in diesem Jahr eine gesetzliche Regelung notwendig, betonte Friedersdorff. „Nur so wird es möglich, dieses Ziel zu erreichen“. Zugleich kritisierte er die jüngste Äußerung des Vorsitzenden der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion Volker Kauder, dass die Unionsfraktion das Thema der Ost-Rentenangleichung „in dieser Legislatur nicht mehr anfassen“ wolle. Mit dieser Erklärung gebe der Vorsitzende der größeren Regierungsfraktion unmissverständlich zu erkennen, dass sie den Koalitionsvertrag in diesem Punkt nicht umsetzen will. „Geradezu abenteuerlich mutet die Begründung für diese Verweigerungshaltung an, er wolle nicht, dass die Renten in den neuen Ländern sinken“. Während ein Positionspapier von Bundestagsabgeordneten der CDU-Ost kürzlich noch die aktuelle Umwertung von Ost-Entgelten der Beschäftigten als Haupthindernis für eine Regelung darstellte, gehe Kauder noch einen Schritt weiter, so Friedersdorff. „Der CDU-Fraktionschef unterstellt, dass bei einer Angleichung des Rentenwerts Ost die durch die Umwertung entstandenen Zuschläge in den Ost-Renten in Frage gestellt würden, also auch die der Bestandsrentner. Das kann man nur noch als Unsinn bezeichnen. Denn bestandskräftige Rentenbescheide können nicht nach Gutdünken ausgehebelt werden, auch nicht durch eine Angleichung des Rentenwerts Ost an den in den alten Bundesländern. Herr Kauder und Teile der CDU sollten endlich aufhören, die Umsetzung des Koalitionsvertrags zur Ost-Rentenangleichung mit allen möglichen Tricks zu hintertreiben“. Dieter Siegert hat daraufhin MdB Frank Heinrich, Abgeordneter des Wahlkreises Chemnitz am 04.02.2016 angeschrieben. Er erhielt dazu am 11.02.2016 folgende Antwort: Sehr geehrter Herr Siegert, vielen Dank für ihre Frage. Konkret kann ich Ihnen sagen, dass die Aussage vom Fraktionsvorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion Herrn Kauder in der Thüringischen Landeszeitung so wiedergegeben wurde. Ich vermute, dass in dieser Aussage aber mehr drin steckt, als das was er geäußert hat, wenn Sie z. B. den weiteren Teil seines Interviews lesen. Prinzipiell aber haben Sie Recht. Sie wissen, dass ich mich schon lange dafür einsetze, dass sich die Lebensbedingungen und -verhältnisse in Ost und West angleichen. Deswegen bin ich auch nicht fröhlich über die Aussage. So viel in aller Kürze. Mit freundlichen Grüßen Frank Heinrich Berlin-Köpenick Angeregt durch die Februar-Ausgabe übersandte uns unsere Leserin Maria Michel aus dem Ortsverband Berlin-Köpenick folgenden Beitrag: Sie sind willkommen Presse und Fernsehen berichten von unglaublichen Vorfällen. Flüchtlinge, die einen lebensgefährlichen Weg hinter sich haben und in ihrer Heimat Furchtbares erleben mussten, werden hier von aufgehetzten Menschen empfangen. Und oft toleriert die Polizei das, ja schützt sogar den rechten Mob und geht gegen Flüchtlinge vor, wie kürzlich bei den pogromartigen Vorgängen in Clausnitz im Osterzgebirge zu sehen war. Da brennen Flüchtlingsheime, werden Menschen, die hier Schutz suchen, beschimpft, mit „Wir sind das Volk“-Parolen bedrängt, angegriffen und überfallen. Das sind Ergebnisse einer falschen Politik, die über Jahre versagt hat, nicht mit der erforderlichen Härte dagegen vorgeht und selbst ideologische Munition dafür liefert. Gehört das zum viel gepriesenen Demokratie-Verständnis? Auch in Sachsen – wie in ganz Deutschland – gibt es Vernünftige, die sich dagegen stellen. Der Berliner Stadtbezirk TreptowKöpenick, in dem wir wohnen, ist weltoffen und tolerant. Ein Bündnis für Demokratie und Toleranz, gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus führt Mahnwachen durch unter dem Motto „Solidarität mit Flüchtlingen statt Ausgrenzung“. Solche beschämenden Vorfälle, wie sie gegenwärtig im Freistaat Sachsen und andernorts passieren, gibt es hier nicht. Im Containerdorf im Köpenicker Allende-Viertel finden 400 Flüchtlinge eine Unterkunft. Die Bürger akzeptieren die neuen Nachbarn und helfen nach Kräften, das Eingewöhnen und Zurechtfinden zu erleichtern. So organisiert in Adlershof die Familie Gromoll Veranstaltungen, um das gegenseitige Kennenlernen zu festigen, was nicht immer leicht ist. Im Ortsteil Rahnsdorf begrüßten Bürger in einer Plakat-Aktion „Rahnsdorf hilft“ die Ankömmlinge; jeder, der sich öffentlich zu einer solidarischen Haltung gegenüber Flüchtlingen bekennen wollte, konnte dort sein Porträtfoto anbringen. Ein anonymer „Widerstand“ fand im Ort kaum Beachtung. Mittlerweile leben nun schon fast sechs Monate die neuen Nachbarn in einer ehemaligen Kaserne des Wachregiments des MfS, die als Wohnstätte für Flüchtlinge umgebaut wurde. In 74 Zimmern wohnen derzeitig 149 Flüchtlinge, vorwiegend Familien aus 16 Nationen, aus dem Kosovo, aus Serbien, Syrien, Afghanistan, dem Irak und aus Eritrea. Mitglieder des Unterstützerkreises, der Kirchgemeinde und des Bürgervereins Rahnsdorf/Wilhelmshagen setzen sich aktiv dafür ein, dass die neuen Bewohner sich wohlfühlen und friedlich unter einem Dach leben können. Natürlich gibt es auch Missverständnisse, denn verschiedene Kulturen prallen manchmal aufeinander. Inzwischen besuchen die Kinder die Kita oder die Grundschule an den Püttbergen, einige sogar die Oberschule. Die Eltern sind bemüht, die deutsche Sprache zu erlernen; die Frauen besuchen z. B. Kochkurse, die Männer machen sich in einer Fahrradwerkstatt nützlich. Ehrenamtliche Mitglieder des Unionhilfswerkes sind hier unersetzlich. Auch die Mitglieder der Volksolidarität und der GBM sind dabei, spendeten Bastelmaterial für die Kinder und Spielzeug, Wolle und Häkelmaterial für die Frauen. Die Kleiderkammer ist dank der zahlreichen Spenden der Bevölkerung gut gefüllt. Für die Jungen ist der Rahnsdorfer Fußballklub interessant, die Mädchen besuchen lieber Zirkel. Im Jugenddorf am Müggelsee fanden alleinreisende Jugendliche freundliche Betreuung. Hier sind noch bauliche Veränderungen geplant. Sorgen macht uns, dass finanzielle Mittel, die den Flüchtlingen zustehen, nicht oder sehr schleppend gezahlt werden. Da ältere Bürger unseres Ortes nach 1945 selbst Flucht und Vertreibung erlebt haben, ist das Verständnis groß. Wir empfinden unsere neuen Nachbarn, die von der Einrichtungsleiterin Frau Pouryamout und ihrem Team liebevoll betreut werden, als eine Bereicherung unseres Lebens. Potsdam Ein breites Bündnis, das sich in der Friedenskoordination Potsdam gegen Militarismus, Rassismus und Krieg zusammen geschlossen hat und zu dem auch der OV Potsdam der GBM gehört, ruft alle Mitglieder, Sympathisanten und Sympathisantinnen zum 15. Potsdamer Ostermarsch unter dem Motto „Für eine friedliche und sozial gerechte Welt“ am Sonntag, dem 20. März 2016, auf. Die Auftaktkundgebung beginnt um 14 Uhr am Brandenburger Tor in Potsdam. akzente Leserbriefe 5 Leserbriefe Helmut Koch Von Dr. Helmut Koch, Eberswalde, erhielten wir folgenden Leserbrief zur Februar-Ausgabe: Von Rechtspopulisten werden die finanziellen Zuwendungen an Flüchtlinge für Unterbringung und Integration zum Anlass genommen, Deutsche mit geringem Einkommen gegen die Flüchtlinge aufzuhetzen und für ihre Zwecke zu missbrauchen. Es ist deshalb dringend erforderlich, dass die Bundesregierung nicht nur in Worten, sondern mit konkreten Taten dem entgegenwirkt. Das sollte einerseits dadurch geschehen, dass wie angekündigt, finanzielle Zuwendungen mit der Bereitschaft zur Integration verbunden werden. Das betrifft z. B. die uneingeschränkte Anerkennung der deutschen Verfassung oder die Erlernung der deutschen Sprache, aber auch die kurzfristige Abschiebung bei schweren kriminellen Vergehen. Gleichzeitig wäre es für die Erhaltung des inneren Friedens und einer erfolgreichen Integration notwendig, konkrete Maßnahmen zur finanziellen Verbesserung der unteren Einkommen in der BRD zu treffen. Ich denke dabei an eine deutliche Anhebung der Hartz IVSätze und des Mindestlohnes oder an eine Rentenreform, die neben einer längst fälligen Angleichung der Ostrenten auch wirksame Maßnahmen zur Verhinderung drohender Altersarmut beinhaltet. Finanziert könnte dies alles dadurch werden, dass eine wirksame Vermögensund Erbschaftssteuer eingeführt wird, um die Reichen an der Finanzierung gesellschaftlicher Aufgaben zu beteiligen. Ernst Jager Ernst Jager aus dem OV Barnim gab uns seinen Leserbrief an die „Märkische Oderzeitung“ zur Kenntnis, der – allerdings „entschärft“ – veröffentlicht wurde. Immer mehr EU- Staaten verweigern sich der Verteilung von Flüchtlingen und kritisieren Merkels Willkommenpolitik. Jetzt auch Frankreich. Zur Flüchtlingskrise hinzu kommt die Vertrauenskrise – Entwicklungen, die keinesfalls beruhigen in Anbetracht dessen, dass rund 50 Prozent aller UNO-Mitgliedsstaaten in bewaffnete Auseinandersetzungen verwickelt sind, Tendenz steigend. Natürlich gilt in Deutschland und in der EU das Recht auf Asyl und die Genfer Flüchtlingskonvention. Aber wer sich an Kriegen beteiligt und die Verteidigung demokratischer Rechte einfordert, ist ein Heuchler, weil Flucht und Vertreibung das Ergebnis von Krieg bedeuten. Kriege der USA und ihrer willigen Verbündeten gehen um eigene geostrategische Interessen. Der aktuelle Blick auf Syrien macht deutlich, dass die USA hier ihre Interessen gefährdet sehen, weil Russland Syriens Präsident im Kampf gegen den IS unterstützt mit dem Ziel: Syrien für das Syrische Volk! Nach der NATO-Osterweiterung, einem Bedrohungsszenarium gegen Russland, ist es doch nicht verwunderlich, dass Medwedew jetzt von einem neuen Kalten Krieg spricht. Die Türkei spielt mit der Bombardierung gegen Kurdenstellungen eine teuflische Rolle. Ja, Europa ist gespalten und den Kriegstreibern auf den Leim gegangen. Wer weiter auf Verhandlungen setzt zur Rettung Europas, darf sich nicht mit dem Teufel verbünden. AUFRUF der deutschen Initiativgruppe zur Teilnahme am antifaschistischen Riesen gebirgstreffen am 27. August 2016 in Malá Úpa am Fuße der Schneekoppe Im Thälmannjahr 2016, zum 130. Geburtstag des ermordeten Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Deutschlands, des Internationalisten, Kämpfers gegen Krieg und Faschismus, Kämpfers für Frieden und Sozialismus setzen wir die Tradition der Proletarischen Grenztreffen am Fuße der Schneekoppe fort und rufen Antifaschisten und Kriegsgegner zu diesem Treffen! Kommt nach Trutnov und demonstriert mit den polnischen und tschechischen Freunden und Genossen. · gegen die imperialistische Kriegspolitik der NATO und der Europäischen Union, ihre Aufrüstung und völkerrechtswidrigen Kriege und das dadurch verursachte Kriegs- und Flüchtlingselend, · gegen die Ausbeutung und Versklavung der Völker, · gegen Wirtschaftskrieg und Embargopolitik, · gegen Russlandfeindlichkeit und Rassenhetze jeder Art · für den Frieden durch Liquidierung aller Militärstützpunkte der NATO-Staaten, den Abzug aller Besatzungstruppen in den völkerrechtswidrig besetzten Ländern, die Beendigung der Waffen exporte und für ihr Verbot, · für die Freundschaft und Soli darität der Völker, die Menschenrechte für alle Menschen! Wir sind Internationalisten und folgen der Erfahrung der Arbeiterklasse: Der Hauptfeind steht im eigenen Land! Deutschland raus aus der NATO! NATO raus aus Deutschland! Enteignet die Rüstungskonzerne und Großbanken. Brecht ihre politische Macht! Wir haben die Zukunft im Blick: 2017: 100. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution. Bewies 1871 die Pariser Kommune, die erste Diktatur des Proletariats für 72 Tage, dass die Macht der Bourgeoisie als Basis des Krieges und der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen zu brechen ist, besiegte 1917 mit der Oktoberrevolution in Russland die Arbeiterklasse Krieg und Kriegsgewinnler und sicherte im Bündnis mit den Bauern und den werktätigen Schichten des Volkes für mehr als 70 Jahre die Macht und in harter Auseinandersetzung mit dem Kapitalismus/ Imperialismus letztendlich eine relative Friedensperiode sowie soziale und kulturelle Teilhabe des Volkes am technischen und sozialen Fortschritt in der Sowjetunion und den entstandenen und entstehenden Volksdemokratien. Inzwischen ist bewiesen: für das Fortbestehen der menschlichen Zivilisation weltweit ist die Vollendung der sozialen Revolution unabdingbar. Zum Internationalen Antifaschistischen Treffen im Riesengebirge laden die Kreisorganisation Trutnov der Kommunistischen Partei Böhmens und Mährens (KSČM) und die Kreisorganisation Trutnov des Klubs des tschechischen Grenzlandes (KČP) ein. Kontakte: Gerd Hommel, Dohnaer Platz 9, 01239 Dresden, 0351-2882128 [email protected] Albrecht Geißler, Chemnitz, 0371-7200098, [email protected] Florian Malessa, Bad Tölz, 0178-1843271, [email protected] Individuelle Anreise. Übernachtungsreservierung möglich. Letzter Anmeldetermin 27. Juni 2016! Anmeldung für Mehrtage-BusReise (25.–28.08.2016) mit Höhepunkt der Teilnahme am Riesengebirgstreffen bei Touristik und Kontakt International GmbH Reisebüro, 10407 Berlin, Danziger Straße 168, [email protected] Berlin, Januar 2016 39 Mitglieder 39 Mitglieder überwiesen von Mitte Januar 2015 bis Mitte Februar 2016 Spenden an die GBM. Der Vorstand bedankt sich herzlich. Aktuelle Bankdaten für einen Überweisungsvordruck: Begünstigter: GBM e.V. IBAN DE16 1005 0000 0013 1927 36 BIC BELADEBE XXX Kreditinstitut: Berliner Sparkasse Kundenreferenzen (1 Zeile): Spende noch Verwendungszweck (2 Zeile): St.-Nr. 27/666/53250 akzente Kultur 6 Geschäftszeiten Mo.–Do. 9.00–16.00 Uhr Fr. 9.00–12.00 Uhr Bankverbindung Berliner Sparkasse BLZ 100 500 00 Konto-Nr. 0013 192 736 Neu ab 01. Februar 2014 IBAN DE16 1005 0000 0013 1927 36 BIC BELADEBE XXX Kulturnachrichten Petra und Klaus Heine aus Hoyerswerda übergaben der GBM acht Graphiken, darunter von Dieter Zimmermann, Ronald Paris, Walter Womacka und Gerhard Bondzin. Drei farbige Blätter von Dieter Zimmermann und ein Holzschnitt von Gerhard Bondzin aus dieser Schenkung wurden vom Arbeitskreis Kultur in die neue Dauerausstellung aufgenommen. Diese Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde e. V. Weitlingstraße 89, 10317 Berlin ZKZ 48734, PVSt, Foto: Martina Dost Herausgeber Bundesvorstand der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde e. V. Weitlingstraße 89, 10317 Berlin Tel.: 030 5578397 Fax: 030 5556355 E-Mail: [email protected] Website: www.gbmev.de ADRESSFELD Erscheinungsweise monatlich V. i. S. d. P. Karl-Heinz Wendt Redaktion: Jörg Pauly Redaktionsschluss 26. Februar 2016 Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe 24. März 2016 Layout, Herstellung und Vertrieb MediaService GmbH Druck und Kommunikation Franz-Mehring-Platz 1 10243 Berlin Tel. 030 29782940 Für den Inhalt namentlich gezeichneter Beiträge sind die Autoren verantwortlich. Herausgeber und Redaktion haften nicht für unaufgefordert eingesandte Manuskripte. Sie behalten sich das Recht vor, über den Abdruck eingesandter Beiträge zu entscheiden und zum Abdruck kommende Beiträge zu kürzen Die akzente dienen dem Gedankenaustausch der Mitglieder und Ortsverbände. Artikel können bei Behörden nicht als rechtsverbind liche Auskunft benutzt werden. Neuerscheinungen Willi Sitte . Selbstbildnis mit Pinsel . 1981 . Öl auf Leinwand Ausstellung ist seit dem 25. Januar 2016 zu sehen und zeigt Spitzenwerke der Graphik aus der DDR. Alle Blätter können zum Nutzen der GBM gegen eine Spende erworben werden. Interessenten melden sich bitte in der Geschäftsstelle. Wir trauern um unsere verstorbenen Mitglieder Heinz Babenerd Berlin Irmgard Dittrich Gera Gisela Glende Berlin Manfred Heinze Halle (Bundesvorstand), Maria und Dr. Peter Michel (Arbeitskreis Kultur) teil. Diese Jahresausstellung wird bis zum 15. Januar 2017 gezeigt und ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. (Anschrift, Domstraße 15, 06217 Merseburg) Anlässlich des 80. Gründungsjubiläums der Atelier-Werkstatt der Metallgestalter-Familie Kühn planen Helgard und Achim Kühn eine besondere Publikation unter dem Arbeitstitel „Anonyme und andere Vorwürfe 1991 bis 2015“. Die GBM und ihr Arbeitskreis Kultur hatten sich in den vergangenen Jahren mit dem vandalistischen Umgang mit dem Erbe Fritz Kühns öffentlich auseinandergesetzt und werden auch diese zeit- und kunsthistorische Dokumentation unterstützen. Wolfgang Kunath Berlin Helmut Meißner Schwerin Karl-Heinz Möller Berlin Heinz Müller Radebeul Gerhardt Reuße Rudolstadt Heinz Schwarz Halle Wir werden ihr Andenken in Ehren halten. Am 8. Februar wurde in Merseburg eine neue Jahresausstellung mit bisher dort nicht gezeigten Werken Willi Sittes anlässlich des zehnjährigen Bestehens der WilliSitte-Galerie für realistische Kunst eröffnet. Diese Galerie verfügt über 240 Gemälde sowie über 1000 Zeichnungen, Gouachen, Drucke und Aquarelle des großen Künstlers und Menschenrechtspreisträgers der GBM, der vor drei Jahren verstarb. Aus diesem Bestand werden die jeweiligen Jahresausstellungen ausgewählt. Die Räume der Galerie konnten die zahlreichen Gäste der festlichen Vernissage kaum fassen. Zur Eröffnung sprachen u. a. HansHubert Werner, der Leiter der WilliSitte-Stiftung, Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, und der Schweizer Maler Valentin Magaro. Als Vertreter der GBM nahmen Martina Dost Dialog. Schriftsteller der DDR, fotografiert von Gabriele Senft Mit einführenden Texten von Günther Drommer und Gabriele Senft. 98 Porträtfotos: von Alexander Abusch bis Hedda Zinner Verlag Wiljo Heinen, 191 Seiten, 19,80 Euro ISBN 978-3-95514-905-5, Armin Stolper: Mein Krankenhaus am Rande der Stadt Ein literarisches Tagebuch über einen Krankenhausaufenthalt in Berlin-Buch im Jahr 1975, das als Anregung zu Stolpers Stück „Dienstreisende“ diente GNN Verlag Schkeuditz, 253 Seiten, 13,00 Euro ISBN 978-3-89819-419-8, Frank-Rainer Schurich und Christian Stappenbeck: Kuriose Funde einer Wortschatzsuche Expeditionen in die deutsche Sprachlandschaft Verlag Dr. Köster, Berlin 240 Seiten, 12,95 Euro ISBN 978-3-89574-900-1
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