Stabil nach oben - K

Robotik
Wüsthoff: ArburgFertigungszelle
für mehr als 100
Messervarianten
Seite 26
Fahrzeugbau
Kongress „Kunststoffe im Automobilbau“ erwartet
wieder ein volles
Haus Seite 33/I
DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF- UND KAUTSCHUKINDUSTRIE
Stabil nach oben
Nach Rekordumsatz 2014 sind die Kunststoffverarbeiter auch für 2015 optimistisch
Ausgabe 5 | 13. März 2015
46. JAHRGANG
POLYME ( H ) R
Mehr, als man denkt
Im hessischen Lampertheim haben Unbekannte genau 3.696
faltbare grüne Kunststoffkisten von einem Bauernhof geklaut.
Die Europool-Klappkisten werden mit Pfand von Großmärkten
ausgegeben. Was wollten die Diebe bloß damit? Bei einem
Pfandbetrag von fast 4 EUR kommt so einiges zusammen, rein
rechnerisch weit über 14.000 EUR. Dafür kann man auch mal
eine Nacht lang Kisten einladen.
AUS DEM INHALT
WIRTSCHAFT
Rekordumsätze für deutsche Kunststoffverarbeiter���������� 2
BRANCHE
Technologietag Hein: Das Treffen der Spritzgießprofis���� 11
TECHNOLOGIE
Leichtbau: Stuttgarter Kunststoffkolloquium präsentiert
Fortschritte der Kunststofftechnik������������������������������������� 13
Im FO US
Recycling – die Zerkleinerungstechnik trägt Orange�������� 18
Obwohl sich die Produktion der Kunststoffverarbeiter bereits auf einem sehr hohen Niveau bewegt, sieht der GKV für das laufende
Jahr gute Chancen für eine weitere Steigerung des Branchenumsatzes
Foto: Borscheid + Wenig
Kunststoffverarbeitung Mit einem
Wachstum von 2,6% auf einen
neuen Rekordumsatz von 59 Mrd.
EUR ist die kunststoffverarbeitende Industrie auch 2014 stärker
gewachsen als der Durchschnitt
der deutschen Wirtschaft. Wie
Dirk O.E. Westerheide, Präsident
des Gesamtverbands Kunststoffverarbeitende Industrie e.V. GKV,
im Rahmen der traditionellen
Jahrespressekonferenz am Aschermittwoch mitteilte, dominiert
auch für 2015 unter den Mitgliedsunternehmen des GKV Zuversicht.
So rechnen 63% der vom GKV zu
Jahresbeginn befragten Branchenunternehmen auch für das laufende Jahr mit weiter steigenden
Umsätzen, 30% gehen von gleich-
bleibenden Umsätzen aus und
gerade einmal 7% der Befragten
rechnen mit einem sinkenden
Umsatz (mehr zu den Zahlen der
einzelnen Trägerverbände des
GKV auf Seite 2).
Während so mancher große Konzern trotz Umsatz- und Ertragssteigerungen beim Personal eher
ab- als aufbaut, geht bei den überwiegend mittelständisch geprägten Kunststoffverarbeitern der
gewachsene Umsatz auch mit einer
Steigerung der Mitarbeiterzahl
einher. Schon 2014 war die Zahl
der Beschäftigten synchron zum
Umsatz um 2,6% auf nunmehr
311.000 gewachsen, und für 2015
planen 37% der Befragten eine
weitere Aufstockung des Personalbestands. 56% wollen die Mit-
arbeiterzahl auf gleichem Niveau
halten und nur 7% gehen von einem Personalabbau aus.
Sorgen bereiten den Kunststoffverarbeitern neben einem Mangel
an qualifizierten Fachkräften
auch die hohen Strompreise sowie
die Bürokratiebelastung durch
das Gesetz zum Mindestlohn und
die neue Arbeitsstättenverordnung, die nach Worten von Dirk
O.E. Westerheide zeigen, „dass
die Politiker die industriepolitischen Herausforderungen unserer Zeit offensichtlich nicht erkannt haben“.
Dennoch blickt der GKV-Präsident optimistisch in die Zukunft:
„Sofern die globalen und europäischen Rahmenbedingungen die
Wirtschaftsentwicklung nicht
durch neue Unsicherheiten beeinträchtigen und die Politik in
Deutschland die nationalen Rahmenbedingungen in einer für die
Arbeit in den Unternehmen förderlichen Weise gestaltet, kann
dies ein sehr gutes Jahr für die
Kunststoffverarbeiter werden. Mit
der nötigen Anstrengung und
etwas Fortune wird es gelingen,
dass wir am Aschermittwoch 2016
erneut Rekordwerte beim Umsatz
und bei der Beschäftigtenzahl
melden können.“ gk
GKV-Grafiken zu
Entwicklungen
und Erwartungen
QR-Code mit Smartphone und
entsprechender App anvisieren
HDPE auf Wachstumskurs
Produktion von Polyethylen hoher Dichte wächst überall, nur in Westeuropa nicht
Marktreport Milchflaschen, Was-
Der Weltmarkt für Polyarylsulfone, also
PSU, PESU und PPSU wird laut einer
aktuellen Studie von Markets & Markets
von heute rund 860 Mio. USD (770 Mio.
EUR) in den kommenden 5 Jahren einen
Wert von 1,32 Mrd. USD erreichen. Das
entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von knapp 9%. Laut den Analysten
dominiert Nordamerika mit einem Anteil
von 30% im Jahr 2013 den Weltmarkt
und weist weiterhin gesunde Wachstumsraten auf. Vor allem in den Bereichen Medizin und Automobil werden
Polyarylsulfone zunehmend eingesetzt.
Der meistverwendete Werkstoff der
Gruppe ist PSU, im Jahr 2013 machte
er der Studie „Polyarylsulfone Market by
Types“ rund ein Viertel des Marktes aus.
1,32 Mrd.
DIE ZAHL DER WOCHE
serrohre, Folien oder auch Feuerwerkskörper: Polyethylen hoher
Dichte (HDPE) wird für die unter­
schiedlichsten Produkte gebraucht. Dieser vielseitig einsetzbare Kunststoff dient zur Herstellung von Verpackungen und
Hohlkörpern aller Art, Haushaltswaren, aber auch technischen
Teilen und Bauprodukten.
„Im Jahr 2014 wurde mit HDPE
weltweit ein Umsatz von 61,8
Milliarden US-Dollar erzielt“,
berichtet Oliver Kutsch, Geschäftsführer des Marktforschungsinstituts Ceresana. „Wir
erwarten ein durchschnittliches
Umsatzwachstum von 4,2 Prozent
pro Jahr, so dass bis 2022 rund
85,8 Milliarden US-Dollar erreicht werden.“
Nach dem neusten HDPE-Marktreport von Ceresana, der bereits
in dritter Auflage erscheint, ist die
Region Asien-Pazifik der mit Ab-
stand größte Verbraucher dieser
wichtigen Kunststoffsorte: Sie hat
ihren Weltmarktanteil in den letzten acht Jahren von 33% auf fast
44% erhöht. Auch in Zukunft wird
diese Region am stärksten wachsen, wenn auch nicht mehr im
gleichen Maße wie in der Vergangenheit. Osteuropa und der Mittlere Osten haben eine konstant
wachsende HDPE-Nachfrage zu
verzeichnen. Die Märkte in Nordamerika und Westeuropa sind in
den letzten Jahren geschrumpft.
In den kommenden Jahren wird
Nordamerika voraussichtlich eine
Kehrtwende schaffen.
HDPE wird am häufigsten für die
Herstellung von Folien eingesetzt,
das heißt vor allem Verpackungsfolien, Beutel, Säcke und Tüten.
Rund 26% des Gesamtverbrauchs
fielen im Jahr 2014 auf den Bereich
starre Verpackungen, zum Beispiel
Flaschen, Kanister und Deckel.
Ein weiteres bedeutendes Einsatz-
gebiet sind Produkte für die Bauindustrie, etwa Rohre und Kabel.
In den Ländern Asien-Pazifiks
dominiert aufgrund der hohen
Folienproduktion und der starken
Bauindustrie die Extrusion als
Verarbeitungsverfahren. In Nordamerika und Westeuropa wird
HDPE dagegen überwiegend mit
dem Blasformverfahren oder
Spritzguss verarbeitet.
Mehr Fabriken,
weniger Unternehmen
Inklusive Swing Plants, welche
wahlweise HDPE oder LLDPE
(lineares Low-Density-Polyethylen) herstellen können, betrug die
weltweite Kapazität für HDPE im
Jahr 2014 rund 57,5 Mio. jato. Für
die kommenden Jahre sind zahlreiche neue HDPE-Fabriken geplant. Zwar gibt es noch einige
kleinere Anbieter, aber bereits
rund 57% der weltweiten Kapazi-
tät entfallen auf die 15 größten
Unternehmen (inklusive Joint
Ventures). Diese Marktkonzen­
tration wird voraussichtlich weiter
zunehmen.
Die HDPE-Produktion in Westeuropa wird aufgrund der Schließung von Betrieben und des Ausbleibens von Kapazitätserweiterungen sinken. In allen anderen
Weltregionen wird die Produktion voraussichtlich weiter steigen,
wobei die größten Zuwächse in
Asien, dem Mittleren Osten und
Nordamerika erwartet werden.
Während Westeuropa in Zukunft
zunehmend auf Importe angewiesen sein wird, erhöht Nordamerika seine Nettoexporte in den
kommenden acht Jahren um voraussichtlich über 1 Mio. t. Am
meisten HDPE wird aber aus dem
Mittleren Osten exportiert: netto
rund 4,8 Mio. jato. mg
www.ceresana.com
WIRTSCHAFT
2
13. März 2015 | Ausgabe 5
EDITORIAL
Rekorde – Rekorde – Rekorde
Kunststoffverarbeiter mit größtem Umsatz aller Zeiten,
US-Messe NPE mit vielen neuen Bestwerten und weitere Rekorde
Bei den zahllosen Meldungen und Pressemittei- die NPE-2015-Themenseite unseres Onlineportals
lungen, die jeden Tag in die Rechner der Redakti- www.k-zeitung.de ans Herz legen, das übrigens
on der K-ZEITUNG rasen – die Zeit, in der Papier ebenfalls auf Rekordkurs ist, was Klickzahlen und
auf die Tische flatterte, ist zum Glück vorbei – und Umsatz betrifft.
bei den vielen Gesprächen, die wir telefonisch oder Die eindrucksvolle Entwicklung der NPE ist auch
vor Ort führen, dominieren in der Regel Begriffe ein Spiegelbild der generellen Entwicklung des inwie Kunststoff (was sonst?), Markt, Neuheit, Inno- dustriellen Sektors und insbesondere des Kunstvation, Verbesserung, Preis oder Leistung.
stoffmarktes in den USA, von dem neben den
In den letzten Wochen stach aber ein anderer Begriff Amerikanern vor allem Deutschland profitiert.
heraus: Rekord. An den verschiedensten Stellen Denn Deutschland ist der mit deutlichem Abstand
berichten wir deshalb in dieser Ausgabe der K‑ZEI- größte Lieferant von Kunststoff- und Gummi­
TUNG über neue Rekorde. Dies beginnt schon auf maschinen der USA. Mit einem Volumen von über
der Titelseite. Denn Dirk O.E. Westerheide, Präsi- 630 Mio. EUR stammt fast ein Drittel der von den
dent des Gesamtverbands Kunststoffverarbeitende USA importierten Kunststoff- und GummimaschiIndustrie e.V., verbreitete
nen aus Deutschland. Diebei der traditionellen Presser Rekordwert von 2013
sekonferenz am Ascherdürfte für 2014 allerdings
mittwoch keine Katerstimnicht zu halten sein, noch
mung, sondern verkündete
liegen aber die endgültigen
stolz und gut gelaunt einen
Zahlen nicht vor.
neuen Rekordumsatz der
Auch wenn das Fracking
Ku nststof f vera rbeiter.
zur Öl- und Gasgewinnung
Mehr noch: Fast zwei Dritals Haupttreiber der Re­
tel der befragten Mitglieder
industrialisierung der USA
sind überzeugt, dass sie
durch den Verfall des Ölpreises massiv unter Druck
ihren Vorjahresumsatz
2015 noch toppen können;
steht, viele Bohrtürme abmit einem weiteren Rekordgebaut wurden und so manGünter Kögel | Chefredakteur
wert.
cher Analyst schon vor dem
Auf Rekordkurs ist auch die
Platzen der nächsten Blase
NPE als wichtigste Kunststoffmesse der USA. Die warnt, haben die USA als ehemals größte Wirtgrößte NPE aller Zeiten öffnet am 23. März 2015 schaftsnation mit der Stärkung des Industriesektors
in Orlando ihre Tore – und die größte Fläche ist durch preiswerte Energie und niedrige Löhne einen
für die NPE nur ein Rekord von vielen. Denn es großen Schritt in die richtige Richtung getan und
werden auch mehr Aussteller denn je sein, und es die Voraussetzung für künftige Rekorde geschaffen.
werden so viele Maschinen wie noch nie zuvor live Denn selbst wenn Fracking wieder an Bedeutung
auf der Messe produzieren. Und angesichts der verliert, bleiben die von der Bain-Studie „Go West“
zahlreichen Vorbuchungen ist schon vor der Eröff- zur Reindustrialisierung der USA identifizierten
nung von Amerikas größter Kunststoffmesse abseh­ Schlüsselfaktoren für den Wiederaufstieg der Inbar, dass die 28. NPE auch bei den Besuchern einen dustrie in den Vereinigten Staaten erhalten: gerinneuen Rekordwert erreichen wird (einen Überblick ge Energiekosten, günstige Löhne, wachsende
zur NPE, zu den Erwartungen der Veranstalter und Bevölkerung, moderne Infrastruktur und umfasAussteller und zur Marktentwicklung in den USA sendes IT-Know-how. Eine gute Basis, damit die
USA eine der Lokomotiven für die deutschen Herfinden Sie auf den Seiten 6 bis 8 dieser Ausgabe).
Über die technischen Neuheiten der NPE und de- steller von Kunststoff- und Gummimaschinen
ren Rekordwerte haben wir im Technologieteil der bleiben und weitere Rekorde folgen.
K-ZEITUNG in den letzten Wochen immer wieder
berichtet, tun dies auch in dieser Ausgabe und werden es auch in den folgenden fortsetzen. Allen, die
einen Überblick suchen, kann ich an dieser Stelle
Umsatzrekord für deutsche
Kunststoffverarbeiter
Verarbeitete Menge steigt um 3% auf 13,6 Mio. t /
Größtes Umsatzwachstum bei technischen Teilen
Von Katerstimmung war bei der traditionellen Jahrespressekonferenz des GKV am Aschermittwoch
nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil. Der Verband meldete ein weiteres Rekordjahr mit einem von
57,5 Mrd. EUR auf 59 Mrd. EUR gewachsenen Branchenumsatz. Kl. Bild: Dirk O.E. Westerheide, Präsident Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie Fotos: K-ZEITUNG
Kunststoffverarbeitung Nicht nur
beim Umsatz erreichten die deutschen Kunststoffverarbeiter 2014
neue Rekordwerte. Auch der jährliche Materialverbrauch der Branche legte gegenüber 2013 noch
einmal um 400.000 t auf 13,6 Mio. t
zu. Größter Einzelmarkt der
Kunststoffverarbeiter ist und
bleibt die Verpackung. Nach 4,3
Mio. t 2013 wurden im letzten Jahr
4,4 Mio. t Kunststoff für Verpackungen verwendet. Dies entspricht einem Umsatz von 14 Mrd.
EUR, 3% mehr als 2013.
Wie Dirk. O.E. Westerheide, Präsident des Gesamtverbands Kunststoffverarbeitende Industrie e.V.
GKV, bei der Jahrespressekonferenz am Aschermittwoch erklärte, wird „die Kunststoffverpackungsindustrie das Jahr 2014
insgesamt mit einem leichten Plus
abschließen. Im ersten Halbjahr
2014 war ein kontinuierlicher Auftragszuwachs zu verzeichnen.
Während der zweiten Jahreshälfte traten jedoch immer wieder
temporäre Auftragsrückgänge
auf“.
Nachholeffekte durch
reduzierte Bestände
Die Ursachen hierfür sind vielschichtig. Nach Einschätzung der
IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen spielt jedoch
das erfahrungsgemäß defensive
Kaufverhalten von Kunden bei
sinkenden Rohstoffpreisen in diesem Zusammenhang eine wesentliche Rolle. „Mit der erkennbaren
Reduzierung der Lagerbestände
bei den Kunden verbindet die
Branche jedoch auch die Hoffnung
auf Nachholeffekte im Jahr 2015“,
so Westerheide.
Das Marktsegment Halbzeuge und
Konsumprodukte entwickelte sich
im Jahr 2014 ordentlich und solide, so der pro-K Industrieverband
Halbzeuge und Konsumprodukte
aus Kunststoff. Leichte Umsatzsteigerungen waren zu verzeichnen. Im Bereich der Baubedarfsartikel und der Kunststoffprofile
startete das Jahr mit einer dynamischen Wachstumsentwicklung
im ersten Halbjahr. Im zweiten
Halbjahr trat demgegenüber eine
deutliche Beruhigung ein. Hier
wirkten negative Einflüsse, etwa
die Wirtschaftskrise in Russland,
bremsend auf die Umsatzentwicklung. Die überwiegende Zahl der
Unternehmen dieses Segments
kann jedoch insgesamt eine positive Umsatzentwicklung verzeichnen.
Dirk O.E. Westerheide zu den
Besonderheiten dieses Marktes:
„Viele Hersteller von Halbzeugen
sind verhältnismäßig stark auf den
Export ausgerichtet. Deshalb wirken sich das aktuell schwächere
Wachstum und die schwachen
Fortsetzung auf Seite 03
Umsatz der deutschen Kautschukindustrie leicht gesunken
Der Branchenumsatz ist laut Verband wdk im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr um 1,9% auf 11,3 Mrd. EUR zurückgegangen
Die Hersteller von technischen
Elastomererzeugnissen verfehlten
den Vorjahresumsatz knapp. Insgesamt lag das Produktionsergebnis um 1,7% über dem Volumen
des Vorjahres. Für das laufende
Jahr rechnet der Verband mit
einem­Plus von knapp 3%.
Witterung im Schlussquartal tru­
gen zum Umsatzrückgang bei.
Insgesamt lag der Inlandsumsatz
in der deutschen Kautschukindustrie am Jahresende 2014 mit 7,82
Mrd. EUR um 1,8% unter dem des
Jahres 2013. Der Auslandsumsatz
sank um 2,1% auf 3,5 Mrd. EUR.
Insbesondere eine schwache Nachfrage aus der EU war für das Umsatzminus verantwortlich. Noch
immer bewegen sich die Konjunkturen der wichtigen Absatzmärkte in Frankreich, Italien und Spa-
nien seitwärts. Anders als noch
2013 ließ sich die europäische
Nachfrageschwäche nicht durch
expansive Geschäftsentwicklungen in den dynamischen Wirtschaftsregionen außerhalb Europas kompensieren.
umsatz mit 1,66 Mrd. EUR auf
Vorjahresniveau halten. Der Auslandsumsatz sank hingegen um
2,4% auf 1,21 Mrd. EUR.
Zahlreiche Belastungen
Bauwirtschaft steigert
Absatz
Die rückläufige Entwicklung der
Rohstoffpreise war dem wdk zufolge 2014 mit dafür verantwortlich, dass der Umsatz der deutschen Kautschukindustrie trotz
eines ausgeweiteten Absatz- und
Produktionsergebnisses gegenüber 2013 mit 11,32 Mrd. EUR um
1,9% niedriger ausfiel. Das war
aber nicht die alleinige Ursache.
Auch eine verhaltene Nachfrage
nach technischen Elastomer­
erzeugnissen aus der EU und ein
schwaches Winterreifen-Ersatzgeschäft aufgrund der milden
Bei den Herstellern von technischen Elastomererzeugnissen für
Non-automotive-Anwendungen
schwächelte das deutlich europäisch geprägte Auslandsgeschäft,
während die inländische Nachfrage recht kräftig ausfiel. Insbesondere die Auftragseingänge aus
der Bauwirtschaft lagen spürbar
über dem Niveau des Jahres 2013.
Aber auch aus dem Maschinenbau
und der Elektroindustrie kamen
mehr Bestellungen als noch 2013.
In Summe konnten diese Kautschukverarbeiter den Inlands­
Das Produktionsergebnis des Jahres 2014 brachte einen Zuwachs
um 1,7% gegenüber 2013. Bei technischen Elastomererzeugnissen
lag das Produktionsplus bei 2,0%.
Der Mengenausstoß betrug damit
800.000 t. An Reifen wurden mit
765.000 t 1,4% mehr produziert
als 2013. Das Absatzergebnis entspricht in etwa dem Produktionsergebnis.
Derzeit wartet die deutsche Kaut­
schukindustrie ab, wie sich die
aktuelle Wirtschaftspolitik auf
den Standort Deutschland auswirkt. Auch der Globalisierungszwang durch marktmächtige
Kunden hemmt die lokale Inves-
Obwohl mehr TEE als 2013 produziert wurden, sank unter dem
Strich der Umsatz Foto: Wikimedia/Ilja
Produktion
angewachsen
titionsbereitschaft. 2014 sanken
die Inlandsinvestitionen der Branche um 2,6%. Steigende Investitionen in ausländische Werke oder
in neue Standorte (+3,1%) konnten
den Inlandsrückgang nicht kompensieren. Insgesamt verlor das
Investitionsvolumen gegenüber
2013 0,9% und umfasste rund 535
Mio. EUR.
Optimismus für 2015
Die Frühindikatoren der Branche,
Geschäftsklima und Auftragseingänge, weisen zum Jahresstart
2015 auf eine Konjunkturbelebung
im Jahresverlauf hin. Die Rohstoffpreise dürften den unteren Rand
erreicht haben. Die Wachstumsprognosen für die Gesamtkonjunktur werden von den meisten
deutschen Wirtschaftsforschungsinstituten aktuell angehoben. pl
www.wdk.de
WIRTSCHAFT
13. März 2015 | Ausgabe 5
Fortsetzung von Seite 02
Wachstumsprognosen etwa für
Frankreich und Italien auf die
Umsatzentwicklung dieser Unternehmen stärker aus als auf
viele andere Branchenbetriebe.
Auch die wenig stabile Wirtschaftsentwicklung in Teilen
Osteuropas und die Situation der
russischen Währung erschweren
das Geschäft.“
Demgegenüber können die stärker
auf den deutschen Markt konzentrierten Hersteller von Konsumprodukten aus Kunststoff von der
guten Wirtschaftslage Deutschlands, der geringen Arbeitslosigkeit und der damit verbundenen
Konsumneigung profitieren. „Sofern die gute Binnennachfrage
auch 2015 anhält, dürfte auch hier
weiteres Umsatzwachstum möglich sein“, ist Westerheide überzeugt.
Ein robustes Wachstum im Jahr
2014 meldet auch der Verband Tec
Part für die Hersteller technischer
Kunststoffprodukte. Die Mehrheit
der Verarbeiter im Segment technische Teile konnte ihren Umsatz
gegenüber dem Vorjahr steigern.
Insgesamt verzeichneten die Hersteller technischer Teile mit einem
Plus von 3,6% das größte Umsatzwachstum aller Kunststoffverarbeiter.
Die Zulieferer der Elektro- und
Elektronikindustrie äußerten sich
überwiegend zufrieden mit dem
Verlauf des vergangenen Jahres.
Etwas verhaltener ist die Zufriedenheit der Maschinenbau-Zulieferer. Hier wirkte sich unter anderem die Wirtschaftskrise in
Russland dämpfend auf die Geschäftsentwicklung aus.
GKV-Präsident Westerheide nutzt
die Jahrespressekonferenz in
Frankfurt aber nicht nur, um die
aktuellen Zahlen der Branche zu
präsentieren, sondern auch, um
das Bild der Kunststoffe in der
Öffentlichkeit zurechtzurücken:
„Trotz der starken Präsenz von
carbonfaserverstärkten Kunststoffen – CFK – in den Medien
und in der Öffentlichkeit stellen
glasfaserverstärkte Kunststoffe
– GFK – mit über 95 Prozent Anteil am gesamten Faserverbundkunststoff- beziehungsweise Compositemarkt immer noch das
größte Segment dar. Dieses Geschäft ist 2014 in Deutschland mit
einem Anstieg der Herstellungsmenge von über vier Prozent mehr
als doppelt so stark gewachsen wie
im Rest Europas.“
Deutschland bei GFK
Europas Nummer eins
Die Mitglieder der AVK Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe konnten sich dadurch im
europäischen Ranking weiter nach
vorn arbeiten. Während Deutschland noch 2009 der drittgrößte
GFK-Produzent in Europa war
und 2010 der zweitgrößte, ist
Deutschland seit 2012 die Nummer eins im europäischen Compositegeschäft.
Laut einer aktuellen Markterhebung in der deutschen Composite­
industrie gehen derzeit etwa 90%
der Befragten im nächsten halben
Jahr von einer gleichbleibenden
3
oder sogar verbesserten Geschäftslage in den drei abgefragten Regionen (Deutschland, Europa,
weltweit) aus. Die wesentlichen
Wachstumsimpulse werden werkstoffseitig im Bereich CFK gesehen. Bezogen auf die Entwicklung
der zukünftigen Anwendungsbereiche werden sich demgemäß die
Automobil- und die Luftfahrtindustrie am positivsten entwickeln,
gefolgt von der Windenergie. gk
www.gkv.de
jahre | holmlos
Autozulieferer vor
Herausforderungen
Gleichwohl stehen die Automobil­
zulieferer jedoch nach Überzeugung von Dirk O.E. Westerheide
aktuell auch vor einer Reihe von
Herausforderungen. Hierzu zählt
der GKV-Präsident insbesondere
„den wachsenden Globalisierungsdruck, der auf den überwiegend mittelständischen Unternehmen lastet, da ein überwiegender
Teil der Produktionssteigerungen
der OEMs durch zusätzliche Umsätze im Ausland erzielt wird.
Darüber hinaus sehen sich viele
Branchenbetriebe aktuell mit Einkaufspraktiken der Konzerne kon­
frontiert, die ein partnerschaftliches Zusammenarbeiten in der
Lieferkette zunehmend infrage
stellen“.
Gemächlicher
Auftakt
Leichter Zuwachs
für Maschinenbau
Maschinenbau Der Auftragsein-
gang im Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland lag im
Januar um 3% über dem Vorjahres­
niveau. Das Inlandsgeschäft sank
um 1%, das Auslandsgeschäft stieg
um 4%, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mit.
„Zu Jahresbeginn konnten die
Maschinen- und Anlagenbauer in
Deutschland einen leichten Zuwachs an Aufträgen verbuchen.
Er resultierte allein aus dem Ausland aufgrund eines ungewöhnlich
starken Großanlagengeschäfts mit
den Euro-Partnerländern. Die
Inlandsbestellungen verharrten
dagegen in der Seitwärtsbewegung. Die Initialzündung lässt
weiter auf sich warten“, so VDMAChefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers. gk
Innovation kennt keine Grenzen
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WIRTSCHAFT
4
13. März 2015 | Ausgabe 5
Bayer verliert die Lust
an seiner Kunststoffsparte
BMS steigt ins Geschäft mit
Polycarbonat-Composites ein
Trotz guter Umsätze trennt sich Bayer von Material Science
Bayer Material Science kauft Hersteller von Verbundwerkstoffen
Wandel Bayer meldet für das Ge­
schäftsjahr 2014 einen Rekord bei
Umsatz und Ergebnis. Alle drei
Teilkonzerne Healthcare, Crop
Science und Material Science tru­
gen hierzu bei. Dennoch wird
Bayer sich künftig auf die beiden
Life-Science-Bereiche konzentrie­
ren und Material Science als eigen­
ständiges Unternehmen an die
Börse bringen.
Sowohl beim Umsatz als auch beim
bereinigten EBITDA konnte der
Konzern neue Rekordmarken set­
zen. Der Umsatz stieg um 5,2%
auf 42,24 Mrd. EUR. Währungsund portfoliobereinigt (wpb) ent­
sprach das sogar einem Zuwachs
von 7,2%. Alle Teilkonzerne trugen
zu diesem Anstieg bei. Das EBIT
verbesserte sich um 11,6% auf 5,5
Mrd. EUR.
„Dazu hat vor allem die Dynamik
in unseren Life-Science-Geschäf­
ten beigetragen“, sagte Vorstands­
vorsitzender Dr. Marijn Dekkers
kürzlich auf einer Bilanz-Presse­
konferenz in Leverkusen. Doch
auch bei Material Science legten
Umsatz und Ergebnis zu. So stieg
der Umsatz um 3,7% (wpb 4,8%)
auf 11,65 Mrd. EUR. Das EBITDA
verbesserte sich um 10,7% auf 1,19
Mrd. EUR. Hierzu trugen insbe­
sondere gestiegene Absatzmengen
bei Polycarbonaten und Polyure­
thanen, Effizienzsteigerungen
Bayer-Vorstandsvorsitzender
Dr. Marijn Dekkers: „Wir haben
die Trennung von Material Science beschlossen“ Foto: Bayer
sowie niedrigere Rohstoff- und
Energiekosten bei. Jedoch belas­
teten die gesunkenen Absatzprei­
se das Ergebnis.
PUR-Geschäft in allen
Branchen verbessert
In der Business Unit Polyure­
thanes wuchs der Umsatz wpb um
4,9% auf 6,28 Mio. EUR. Zu diesem
Anstieg trugen höhere Absatz­
mengen in allen Regionen bei. Dies
ist auf eine verbesserte Nachfrage
in der Automobil-, Elektro- und
Bauindustrie zurückzuführen. Die
Absatzpreise lagen insgesamt un­
ter Vorjahresniveau. Der Absatz
bei Diphenylmethandiisocyanat
(MDI) und Toluylendiisocyanat
(TDI) konnte verbessert werden,
während die Verkaufspreise san­
ken. Bei MDI führte dieses in
Summe zu einer Erhöhung, bei
TDI zu einer Verringerung des
Umsatzes. Bei Polyether (PET)
stiegen sowohl Absatzmengen als
auch -preise.
Der Umsatz der Business Unit
Polycarbonates erhöhte sich wpb
um 7,2% auf 2,82 Mio. EUR. In
fast allen Regionen stiegen die
Absatzmengen, die Absatzpreise
lagen insgesamt unter dem Niveau
des Vorjahres.
Bei Material Science wird für 2015
weiteres Mengenwachstum bei
rückläufigen Verkaufspreisen er­
wartet. Dies führt insgesamt zu
einem Umsatzrückgang.
Auch strategisch sei das Jahr 2014
für Bayer sehr erfolgreich gewesen,
sagte Dekkers: „Wir haben die
Trennung von Material Science
beschlossen und damit den Wan­
del zu einem reinen Life-ScienceUnternehmen in die Wege gelei­
tet.“ Der bis spätestens Mitte 2016
geplante Börsengang des Materi­
al Science-Geschäfts sei auf Kurs.
Hierzu wird die wirtschaftliche
und rechtliche Verselbstständi­
gung von Material Science – der
sogenannte Carve-out – bis zum
31. August 2015 erfolgen. mg
www.bayer.de
Akquisition Mit einer Firmenüber­
nahme baut Bayer Material Science
(BMS) seine Position auf dem
Markt der Verbundwerkstoffe aus.
Das Unternehmen besiegelte An­
fang März den Erwerb der Ther­
moplast Composite GmbH (TCG),
eines Spezialisten zur Herstellung
von thermoplastischen Faserver­
bundwerkstoffen. Durch den Zu­
kauf will BMS sein Produktange­
bot erweitern und seine Positionen
im Bereich der Faserverbundwerk­
stoffe stärken.
Composites auf Basis
von Polycarbonat
BMS beabsichtigt, künftig Ver­
bundwerkstoffe auf Basis von end­
losfaserverstärktem Polycarbonat
anzubieten. Das ist eine neue Klas­
se von Materialien, die besonders
dünn und leicht sind. Mit der
Übernahme von TCG erlangt BMS
unter anderem Technologie-Know-­
how sowie wichtige Patente und
Anlagen. BMS plant, die TCG-Pro­
duktionskapazität zu erweitern.
Seit einiger Zeit arbeitet BMS auch
selbst an der Entwicklung von
Polycarbonat-Composites. „Das
fehlende Know-how in der Pro­
zesstechnik haben wir nun mit der
TCG erworben“, sagt Dr. Olaf
Zöllner, Leiter Anwendungsent­
wicklung Polycarbonat.
Bislang entwickelt und vertreibt
BMS bereits Composites auf Basis
von Polyurethansystemen. „Wir
sehen zudem große Wachstums­
chancen für Verbundwerkstoffe
Integralhelm mit Schale aus
Polycarbonat-Verbundwerkstoff Foto: Scorpion
auf Basis von Polycarbonat“, sagt
Dr. Markus Steilemann, Mitglied
im Executive Committee des Un­
ternehmens und Leiter der Ge­
schäftseinheit Polycarbonat. „In­
dem wir in die Entwicklung und
Produktion von entsprechenden
Composites eintreten, wollen wir
zu den wesentlichen Treibern in
der Industrie gehören. Hier erwar­
ten wir vor allem in der IT-Indus­
trie, im Automobil- und Trans­
portsektor vielversprechende
Perspektiven.“
Polycarbonat-Verbundwerkstoffe
sind aus Sicht von BMS unter an­
derem besonders gut geeignet, um
hochwertige Gehäuse für die ITIndustrie zu produzieren. Hier
könnten solche Composites dem
Trend zur Verkleinerung und
Wertanmutung entgegenkom­
men. Und es gibt eine Reihe wei­
terer Vorteile. „Hardware aus
Polycarbonat-Verbundwerkstof­
fen fühlt sich an wie Metall, ist
aber um einiges leichter“, betont
Zöllner. Er verweist zudem auf die
gute Formbarkeit und hochwer­
tige Anmutung des Materials.
Ferner biete es Kostenvorteile bei
der Verarbeitung.
In der Automobilindustrie zum
Beispiel könnten solche Compo­
sites helfen, Fahrzeuge leichter und
effizienter zu machen. Zöllner:
„Hier halten wir durch Polycar­
bonat-Verbundwerkstoffe signifi­
kante Gewichtsverringerungen
gegenüber Lösungen aus Alumi­
nium für möglich.“
Dr. Herbert Börger und Ingolf
Knaup, geschäftsführende Gesell­
schafter von TCG, sehen in der
Partnerschaft mit BMS einen ho­
hen Nutzen für ihr Unternehmen.
TCG könne dadurch die indust­
rielle Fertigung und breite Markt­
einführung von unidirektionalen
thermoplastischen Advanced
Composites schneller und umfas­
sender realisieren. mg
www.bayerbms.de
www.thermoplast-composite.de
Rekordergebnis erzielt
Mehr PEEK für die Welt
Spatenstich in Wolkersdorf
Borealis meldet gestiegenen Nettogewinn
Solvay baut neue Anlage für PEEK
Neuer Wittmann-Sitz für Schüttguttechnik
Geschäftsbericht Borealis verbuch­
te über das gesamte Jahr 2014 einen
Nettogewinn von 571 Mio. EUR
im Vergleich zu 423 Mio. EUR im
Jahr 2013. Die Gründe für die Er­
gebnisverbesserung waren gene­
rell stärkere Margen im Olefinund Polyolefingeschäft und ein
verbesserter Beitrag von Borouge
infolge der Inbetriebnahme des
Borouge 3-Projekts.
Mark Garrett, CEO Borealis: Mit
rasch fallenden Monomerpreisen konfrontiert Foto: Borealis
Ein Jahreshighlight für Borouge,
Borealis’ Joint Venture mit der Abu
Dhabi National Oil Company, war
die Inbetriebnahme des Megapro­
jekts Borouge 3 in Abu Dhabi. Hier
wurden im Juni bis zum Jahres­
ende 2014 drei von fünf Polyole­
finanlagen hochgefahren. Bei
vollem Betrieb wird Borouge 3 eine
zusätzliche Kapazität von 2,5 Mio.
jato liefern und die Gesamtkapa­
zität von Borouge auf 4,5 Mio. jato
ausbauen. Damit wird Borouge
zum größten integrierten Poly­
olefinkomplex der Welt. Borealis
und Borouge werden in der Folge
über eine Polyolefinkapazität von
rund 8 Mio. jato verfügen.
Im Jahr 2014 konnte Borealis zu­
dem seine Rohstoffflexibilität für
seine petrochemische Anlage in
Stenungsund/Schweden verbes­
sern. Im Februar unterzeichnete
das Unternehmen einen neuen
Vertrag über Ethanlieferungen
vom norwegischen Unternehmen
Statoil für Borealis’ Steamcracker,
dessen Flexibilität eine der höchs­
ten in Europa ist. Neben Ethan
kann der Cracker auch Naphtha,
Propan und Butan nutzen.
„Im Jahr 2014 haben wir daran
gearbeitet, strategische Chancen
zu nutzen, um eine robuste Prä­
senz in unserem europäischen
Basismarkt beizubehalten, wäh­
rend wir zugleich Borouge ausbau­
ten“, fasst Mark Garrett, Vor­
standsvorsitzender von Borealis,
das Jahr zusammen. „Was die
Zukunft betrifft, so werden wir
im ersten Halbjahr 2015 mit ne­
gativen Lagereffekten aufgrund
der rasch fallenden Monomerprei­
se konfrontiert sein, und die Er­
tragskraft von Borouge wird auf­
grund des niedrigen Ölpreises
sinken. Allerdings hilft eine nied­
rigere Kostenbasis, die Wettbe­
werbsfähigkeit der europäischen
Hersteller zu verbessern.“
Borealis erwartet laut Garrett im
Jahr 2015 solide, aber niedrigere
Erträge als 2014. „Das Unterneh­
men wird die Früchte der im Jahr
2014 abgeschlossenen Konsolidie­
rung ernten und vom vollständig
betriebsbereiten Borouge 3 profi­
tieren“, so Garrett. mg
www.borealisgroup.com
Investition Mit dem Spatenstich am
Solvay wird seine Kapazitäten für reines PEEK auf weltweit über
2.500 jato steigern Foto: Solvay
Spezialpolymere Solvay errichtet
in den USA eine neue Anlage zur
Fertigung von Polyetherether­
keton (PEEK), die die Kapazitäten
von Solvay signifikant erweitert.
Die neue Anlage im Werk Augus­
ta GA/USA wird den Betrieb vo­
raussichtlich Mitte 2016 aufneh­
men und – zusammen mit der
bereits in Angriff genommenen
Expansion im Werk Panoli/Indi­
en – die Produktionskapazitäten
von Solvay für reines PEEK auf
weltweit über 2.500 jato steigern.
Insgesamt investiert Solvay mehr
als 85 Mio. USD in beide Anlagen.
„Mit diesen Maßnahmen etabliert
sich Solvay als einziger Produzent
der Branche mit PEEK-Kapazitä­
ten an zwei unterschiedlichen
Standorten in zwei unterschied­
lichen Wachstumsregionen“, sagt
Augusto Di Donfrancesco, Präsi­
dent der Global Business Unit
(GBU) Specialty Polymers von
Solvay. „Die neue Anlage in den
USA und die Erweiterung in In­
dien werden für hohe Liefersicher­
heit bei reinem PEEK-Polymer
sorgen.“
Die neue Anlage wird neben be­
stehenden Produktionslinien für
Kunststoffe und Monomere von
Solvay Specialty Polymers in
Augus­ta errichtet. Die Produktion
wird die gleichen Verfahren und
dieselbe Technologie wie die be­
währte und höchst zuverlässige
Anlage von Solvay in Panoli nut­
zen. Zusammen sollen beide An­
lagen die Spezialkunststoffe mit
konstanter, hoher Qualität ferti­
gen. mg
www.solvay.com
26. Februar sind die Bauarbeiten
für den neuen Sitz der Schüttgut­
techniksparte der WittmannGruppe im Ecoplus-Wirtschafts­
park in Wolkersdorf unweit von
Wien offiziell gestartet. Die Zere­
monie erfolgte in Anwesenheit von
Landesrätin Dr. Petra Bohuslav,
Helmut Miernicki als EcoplusGeschäftsführer sowie vielen wei­
teren Gästen.
Aufgrund der positiven Auftrags­
entwicklung in der WittmannGruppe fiel die Entscheidung für
ein ganz neues Gebäude für die
Schüttguttechnik-Abteilung – also
für den Produktbereich Trockner,
Förder- und Dosiergeräte. Mit dem
Neubau unweit des Wiener Head­
quarters wird dem Bedarf nach
zusätzlicher Produktionsfläche in
der Schüttguttechnik wie auch den
beiden Produktfeldern Robotik
und Temperiertechnik, die wei­
terhin in den Wiener Betriebsstät­
ten verbleiben, entsprochen.
Auf einem Grundstück mit einer
Fläche von 23.500 m² werden zu­
sätzliche 5.200 m² Produktions­
fläche und 1.650 m² Bürofläche
errichtet. Das neue Gebäude soll
bis Ende September fertiggestellt
werden. Die Übersiedlung der
70 Mitarbeiter von Wien nach
Wolkersdorf wird für Mitte Ok­
tober angepeilt. gr
www.wittmann-group.com
Helmut Miernicki, Ecoplus-Geschäftsführer (v.l.), Landtagsabgeordneter Kurt Hackl, Landrätin Dr. Petra Bohuslav, Werner Wittmann als Seniorchef, Bürgermeisterin Anna Steindl, Bezirkshauptfrau Verena Sonnleitner, DI Michael Wittmann als Juniorchef und
DI Holger Hemsing Foto: Wittmann
WIRTSCHAFT
13. März 2015 | Ausgabe 5
5
Gleicher Umsatz, bessere Marge
Indien stark, Europa schwach
BASF: Umsatz auf Vorjahresniveau, aber deutlich höheres Ergebnis
Clariant meldet Wachstum mit großen regionalen Unterschieden
Geschäftsbericht 2014 erreichte der
Umsatz der BASF mit 74,3 Mrd.
EUR das Niveau des Vorjahres
(74,0 Mrd. EUR). Insgesamt wuch­
sen die Mengen um 4%. Die Ver­
kaufspreise gingen um 3% zurück.
Maßgeblich hierfür waren die
gesunkenen Öl- und Gaspreise.
BASF-CEO Dr. Kurt Bock: Große
Investitionen der BASF lassen
2015 ein deutliches Umsatzwachstum erwarten Foto: BASF
„Unser Ziel für 2014 haben wir
erreicht: Wir haben das Ergebnis
gesteigert. Wir haben die Margen
wiederum verbessert. Unsere Kos­
ten haben wir im Griff“, sagte Dr.
Kurt Bock, Vorsitzender des Vor­
stands der BASF SE.
Das EBIT (vor Sondereinflüssen)
wuchs 2014 um 280 Mio. EUR und
lag bei 7,4 Mrd. EUR. Dies ist vor
allem auf einen höheren Beitrag
des Chemiegeschäfts – es umfasst
die Segmente Chemicals, Perfor­
mance Products und Functional
Materials & Solutions – zurück­
zuführen.
Functional Materials
überdurchschnittlich
Bei Functional Materials & Solu­
tions – dieses Segment beinhaltet
unter anderem das Kunststoffge­
schäft – stieg der Umsatz wegen
höherer Mengen um 3% auf 17,7
Mrd. EUR. Ursache war ein höhe­
rer Absatz, vor allem in der Auto­
mobilindustrie. Die Preise waren
stabil. Für 2015 erwartet BASF eine
höhere Nachfrage aus der Auto­
mobil- und der Bauindustrie.
Spezialitäten sollen den Absatz
signifikant steigern. Bei Catalysts
und Performance Materials wird
die Inbetriebnahme neuer Anla­
gen das Wachstum unterstützen.
Der Umsatz im Segment Chemi­
cals, das unter anderem Weich­
macher und Monomere beinhaltet,
lag mit 17,0 Mrd. EUR auf dem
Niveau des Vorjahres. Gesunkene
Verkaufspreise wurden durch ei­
nen höheren Absatz kompensiert.
Das EBIT übertraf mit 2,4 Mrd.
EUR den Wert des Jahres 2013 um
185 Mio. EUR. Gesteigerte Beiträ­
ge von Petrochemicals und Inter­
mediates waren hierfür maßgeb­
lich. Im Bereich Monomers ging
das Ergebnis dagegen margenbe­
dingt deutlich zurück.
Im Bereich Monomers erwartet
BASF in diesem Jahr besonders
bei den Isocyanaten und bei den
Polyamid-6-Extrusionspolyme­
ren höhere Mengen. Bei Interme­
diates rechnet das Unternehmen
bei Aminen und Polyalkoholen
mit einem Anstieg des Absatzes.
Insgesamt wird das Ergebnis durch
Kosten für die Inbetriebnahme
mehrerer Anlagen voraussichtlich
leicht zurückgehen.
Im Segment Performance Pro­
ducts, das unter anderem Kunst­
stoffstabilisatoren beinhaltet, nahm
der Umsatz um 1% auf 15,4 Mrd.
EUR ab. Das EBIT verbesserte sich
um 90 Mio. EUR und erreichte 1,5
Mrd. EUR. Hauptgrund hierfür
waren gesunkene Fixkosten.
Das Unternehmen rechnet 2015
insgesamt mit deutlich höheren
Beiträgen von Performance Pro­
ducts sowie Functional Materials
& Solutions.
„Mit der größten Investition seit
Jahrzehnten haben wir die Grund­
lage für künftiges Wachstum ge­
legt. So werden 2015 einige neue
Anlagen in Betrieb gehen“, sagte
Bock. Als Beispiele nannte er An­
lagen für PUR-Grundprodukte in
Ludwigshafen (TDI) und in
Chongqing/China (MDI). Nach
dem Abschluss dieser Großpro­
jekte will das Unternehmen aber
deutlich weniger investieren. mg
www.basf.com
Geschäftsbericht Stärkstes Wachs­
tum in Indien, sinkender Umsatz
in Europa: Clariant verzeichnete
im Jahr 2014 insgesamt ein recht
gutes Umsatzwachstum und ver­
besserte seine Margen. Der ganz­
jährige Umsatz stieg um 5% auf
6,12 Mrd. CHF. Die EBITDAMarge vor Einmaleffekten erhöh­
te sich auf 14,2% gegenüber 14,1%
2013. Das Nettoergebnis lag bei
235 Mio. CHF im Vergleich zu 323
Mio. CHF, hauptsächlich auf­
grund eines einmaligen Steuer­
vorteils im Jahr 2013.
Für das Gesamtjahr 2015 erwartet
Clariant ein niedriges bis mittleres
einstelliges Umsatzwachstum in
Lokalwährung und eine EBITDAMarge vor Einmaleffekten, die
über der des Gesamtjahres 2014
liegt.
„Im Jahr 2014 wuchs Clariant
einmal mehr überdurchschnitt­
lich, trotz herausfordernder Wirt­
schaftslage und fehlenden Wachs­
tums in Europa. Clariant steiger­
te den Umsatz vor allem in attrak­
tiven, margenstarken Märkten
und konnte erneut die Profitabi­
lität verbessern“, sagte CEO Ha­
riolf Kottmann. „Im Jahr 2015
werden wir den Weg hin zu einem
führenden Spezialchemie-Unter­
nehmen weiterverfolgen. Wir
werden die betriebliche Effizienz
erhöhen – durch die Implemen­
tierung einer schlanken Service­
Clariant-CEO Hariolf Kottmann:
Fokus auf Kunden und Innovation Foto: Clariant
organisation und einen fortgesetz­
ten Fokus auf Kunden und Inno­
vation.“
Hohes Plus in Indien,
ein Minus in Europa
Die regionalen Umsatzzahlen in
Lokalwährungen waren überwie­
gend positiv. Clariant verzeichne­
te trotz einer Wachstumsabschwä­
chung in Brasilien ein starkes
Wachstum von 18% in Lateiname­
rika. Der Umsatz in Asien stieg
um 9% aufgrund einer starken
Nachfrage aus Südostasien und
Indien. Der Umsatz in Indien al­
lein stieg um 24%. Der Umsatz in
Nordamerika stieg um 3%, da ein
langsamer Start zu Beginn des
Jahres durch eine Erholung der
industriellen Nachfrage im Laufe
des Jahres ausgeglichen wurde.
Der Umsatz in Europa sank um
2%. Der Umsatz im Nahen Osten
und in Afrika stieg um 7%.
Drei von vier Geschäftsbereichen
erzielten ein gutes Umsatzwachs­
tum in Lokalwährungen im Be­
reich von 6% bis 8%. In Plastics &
Coatings verzeichneten alle Be­
reiche ein mittleres einstelliges
Wachstum, und alle drei Bereiche
(Pigments, Masterbatches und
Additives) leisteten einen Beitrag
zum Wachstum in Lokalwährun­
gen, wobei der Bereich Pigmente
am stärksten beitrug.
Im Jahr 2015 wird Clariant seine
betriebliche Effizienz durch die
Implementierung einer schlanken
Serviceorganisation verbessern,
die Marketing-Excellence-Aktivi­
täten weiter ausbauen und weiter­
hin Innovationen einführen.
Für 2015 erwartet Clariant ein
niedriges bis mittleres einstelliges
Umsatzwachstum in Lokalwäh­
rungen. Angesichts des sich ver­
ändernden Währungsumfelds
und der volatilen Wirtschaftslage
geht Clariant derzeit davon aus,
das mittelfristige Ziel für die
EBITDA-Marge im Jahr 2015 nicht
zu erreichen. Allerdings wird das
Unternehmen seine im Vergleich
zu 2014 erhöhte EBITDA-Marge
weiter verbessern. mg
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6
13. März 2015 | Ausgabe 5
Big is beautiful – die größte
US-Kunststoffmesse erwartet Rekordwerte bei Ausstellerzahl, belegter Fläche Fachmesse Kurz vor der Eröffnung
der US-Kunststoffmesse NPE am
23. März 2015 ist der Veranstalter
SPI fest überzeugt, dass die NPE
2015 gleich mehrere Rekorde aus
der Vergangenheit brechen wird.
Die diesjährige Veranstaltung
wird mit Sicherheit die größte NPE
aller Zeiten sein und aller Voraussicht nach auch einen neuen Besucherrekord aufstellen. Denn
sowohl die vermietete Ausstellungsfläche als auch die Anzahl
der inzwischen angemeldeten
Besucher übertreffen die entsprechenden Zahlen von 2012 bei
Weitem.
Deutlich mehr Fläche
für mehr Besucher
Alle drei Jahre lädt die SPI: The
Plastics Industry Trade Association zur Branchenmesse NPE: The
International Plastics Showcase,
die 1946 erstmals veranstaltet
wurde. Für die NPE 2015, die vom
23. bis 27. März in Orlando im
US-Bundesstaat Florida stattfindet, ist die SPI als Veranstalter fest
überzeugt, dass der von der NPE
2000 aufgestellte Rekord von 2.009
Ausstellern erreicht und mögli-
cherweise sogar gebrochen wird.
Die vermietete Ausstellungsfläche
übertrifft bereits einige Wochen
vor Messebeginn den früheren,
von der NPE 2000 aufgestellten
Rekord und wird voraussichtlich
insgesamt 98.480 m² erreichen.
Was die Zahl der Besucher betrifft,
lassen die inzwischen vorliegenden Anmeldungen ebenfalls einen
neuen Rekordwert in der Größen­
ordung von 60.000 erwarten –
deutlich mehr als bei der erfolgreichen Messe im Jahr 2012.
Das größte Wachstum verbucht
die NPE aber beim Anteil der ausländischen Teilnehmer. 43% aller
Aussteller werden direkt von
außer­halb der USA zur NPE 2015
kommen – eine Rekordzahl, die
viele in anderen Ländern ansässige Unternehmen, die über ihre
US-Tochtergesellschaften ausstellen, nicht beinhaltet.
Die internationalen Aussteller auf
der NPE 2015 kommen aus 37
Ländern, darunter das größte
Kontingent aller Zeiten aus China
sowie viele Hersteller aus Deutschland, Kanada, Italien, Taiwan,
Indien, der Türkei, der Schweiz,
Frankreich und Südkorea. Bei den
Besucherzahlen prognostiziert die
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In Anbetracht der vielen Anmeldungen erwartet die SPI für die NPE rund 60.000 Besucher – rund 4.000 mehr als bei der letzten NPE
Foto: SPI
SPI, dass ausländische Besucher
28% der Gesamtbesucherzahl
stellen werden, darunter eine Rekordanzahl aus Lateinamerika –
etwa 6.500 Personen.
„Die Größe und die internationale Zusammensetzung der NPE
2015 spiegeln die Bedeutung und
den Wert von Kunststoffen und
der Kunststofffertigung in unserer
Welt wider“, sagte Gene Sanders,
Senior Vice President für Messen
und Konferenzen der SPI. „Im
Ausstellungsbereich werden mehr
Maschinen zu sehen sein als bei
jeder früheren NPE, mehr Maschinen im Echtbetrieb, es wird mehr
Möglichkeiten zum Kontakteknüpfen mit Konstrukteuren und
Materiallieferanten, ein umfassenderes Tagungsprogramm und
zeitgemäße neue Ausstellungen
wie zum Beispiel die NPE3D, die
Kreislaufwirtschaftszone, das
Designzentrum der IDSA und die
Start-up-Garage geben. Kurz gesagt: Dies wird eine Messe sein,
die man nicht verpassen sollte.“
Die zum Teil deutlich vergrößer-
Deutsche Kunststoff- und Gummimaschinen für die USA (in Mio. EUR)
US-Markt Durch den Kunststoffboom und die Reindustrialisierung der USA
haben sich die deutschen Lieferungen in die USA seit 2009 mehr als verdoppelt. Quelle: VDMA
ten Stände und die höhere Zahl
von Maschinen begründen die
ausstellenden Unternehmen mit
dem Erfolg der letzten NPE im
Jahre 2012 und mit dem aktuellen
Boom in der Kunststoffbranche.
Auch bei der Standgröße gibt es
einen neuen Rekord zu vermelden:
Die Milacron Inc. wird mit 2.285 m²
den größten Stand in der Geschich-
The Planetary Roller Extruder
for the plastic processing industry offers special advantages
for the processing of most different materials:
te der NPE haben. Insgesamt werden mehr als 600 Unternehmen
Maschinen an ihren Ständen zeigen und über 400 davon werden
Systeme betreiben. Vielfach werden deren Stände mehrere gleichzeitig laufende Maschinen zeigen
– darunter auch vollintegrierte
Fertigungszellen.
„Bei den vielen Ausstellern, die
Maschinen betreiben, wird die
Messehalle ein dynamisches Panorama von Fertigung in Action
sein“, freut sich Gene Sanders, der
überzeugt ist: „Die Besucher werden jede Menge Gelegenheiten
finden, um Demonstrationen der
neuesten Technologien und Materialien hautnah zu erleben und mit
Experten für Maschinen und Produkte zu sprechen. Dies gibt Käufern die seltene Gelegenheit zu
testen, bevor sie investieren.“
Von den vielen Materiallieferanten,
die an der NPE 2015 teilnehmen,
werden 13 große KundendienstCenter mit insgesamt 5.200 m²
Fläche direkt neben der MessehalFortsetzung auf Seite 07
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13. März 2015 | Ausgabe 5
7
Barriereeigenschaften nachrüsten
Die W. Müller GmbH demonstriert auf der NPE in Orlando, wie sich Barriereeigenschaften preisgünstig erfüllen lassen
Blasformtechnik Die stetig zuneh-
menden Anforderungen an Barriereeigenschaften in der Verpackungsindustrie üben einen zunehmenden Druck auf die Blasformindustrie aus. Die W. Müller
GmbH aus Troisdorf wird auf der
NPE in Orlando demonstrieren,
dass sich diese Anforderungen
auch ohne den Kauf neuer Maschinen erfüllen lassen: „Wer wettbewerbsfähig bleiben will, Barriereeigenschaften verbessern und
Materialkosten einsparen möchte,
dem empfehlen wir ein Nachrüsten der kompletten bestehenden
Anlage mitsamt Bühne und neuem
Steuerungskonzept“, so Brigitte
Müller, die gemeinsam mit ihrem
Bruder das Unternehmen leitet.
Mittels Nachrüstung, die auch die
Anpassung der Blasformanlagen
für Kunststoffverpackungen auf
Mehrschichttechnologien umfassen kann, lassen sich zusätzliche
Kosten einsparen und die bereits
bestehende Anlage wird entsprechend ergänzt oder den aktuellen
Bedürfnissen angepasst.
Individuell angepasst
Das Herzstück einer jeden Anlage ist für die W. Müller GmbH die
Steuerungstechnik, und deshalb
setzt das Familienunternehmen
Mehrschicht-Extrusionsschlauchkopf
S1/120 CoEx 6 mit optionalem Schnellwechselsystem Foto: W. Müller
an dieser Stelle auf eine hauseigene Lösung: die speziell für Mehr-
schichtnachrüstungen konzipierte Steuerung MERC. „Durch
unser individuell an die Kundenanforderungen angepasstes Steuerungssystem MERC sind wir
jederzeit in der Lage, dem Kundenbedürfnis bezüglich der Darstellung oder der Programmierung nachzukommen, um die
Bedienung der Maschine möglichst komfortabel und produktionssicher zu gestalten“, erklärt der
technische Geschäftsführer Christian Müller. Neuerung zur NPE:
Als speziellen Service bietet die
W. Müller GmbH ab sofort ein
entsprechendes Fernwartungsmodem mit Zugang zum Mobilnetz
an, so dass dem Kunden jederzeit
schnell geholfen werden kann.
Seit fast 40 Jahren steht die Firma
W. Müller für zukunftsweisende
Entwicklungen im Bereich der
Blasformtechnik. Das Familienunternehmen, das auch über eine
Niederlassung in den USA verfügt,
entwickelt in Absprache mit dem
Kunden maßgeschneiderte Lösungen zur Herstellung von Kunststoffhohlkörpern sowohl im Einschicht- als auch im Mehrschichtverfahren. Dazu zählt auch die
Maßanfertigung von Industriebühnen, die, genau wie die Extrusionsschlauchköpfe des Unternehmens, an die Bedürfnisse des
Kunden angepasst werden. sl
www.w-mueller-gmbh.de
Weltexport von Kunststoff- und
Gummimaschinen in die USA 2013
in Mio. EUR
US-Markt Im Jahr 2013 erreichten die weltweiten Exportlieferungen von
Kunststoff- und Gummimaschinen in die USA einen Gesamtwert von 2.020,4
Mio. EUR – 8,6% mehr als im Vorjahr. Auf Platz 1 der wichtigsten Lieferländer für die Kunststoff- und Kautschukverarbeiter in die USA liegt nach wie
vor Deutschland mit einem Anteil von 31,2% am Gesamtexport, gefolgt von
Kanada (18,0%), Japan (14,6%), Frankreich (8,0%), und China (5,4%).
Fortsetzung von Seite 06
le betrieben. Diese Center bieten
ein angenehmes Umfeld, das Diskussionen, dem Informationsaustausch und dem Aufbau von Beziehungen zu Kunden und möglichen Kunden förderlich ist.
Die Idee hinter den KundendienstCentern: Hier können sich die
Materiallieferanten mit Verarbeitern, Designern, Konstrukteuren,
OEMs, Markeninhabern und
anderen Geschäftsleuten in bequemen Meetingbereichen treffen, die
von den Ausstellungsflächen aus
bequem zu erreichen sind.
Das Kundendienst-Zentrum von
Dow ist besonders eindrucksvoll
und belegt eine Fläche, die fast so
groß ist wie der größte Stand in
der Messehalle. Greg Jozwiak,
kaufmännischer Leiter Nordamerika von Dow Packaging und
Specialty Plastics: „Dow hat das
Kundenzentrum-Konzept 2002
eingeführt und wir heben die
Messlatte jedes Jahr ein Stückchen
höher. Unseren Kunden und Branchenpartnern einen angenehmen,
exklusiven Ort für Besprechungen, Mahlzeiten und andere Geschäftsdienstleistungen zu bieten
wird auch 2015 Priorität haben.
Dow wird den Ort darüber hinaus
nutzen, um die neuesten Polyolefin-, Elastomer- und Klebstofftechnologien vorzustellen. Und
vor dem Hintergrund der Wachstumsprognosen für den Kunst-
stoffsektor für das kommende Jahr
gehen wir davon aus, dass die NPE
2015 ein Katalysator für noch
stärkeres Wachstum und noch
mehr Innovation sein wird.“
„Die immer größere Bedeutung
von Kundendienst-Zentren spiegelt ein neuerliches Engagement
der Rohmateriallieferanten für die
NPE 2015 wider“, sagte Brad Williams, Leiter Messemarketing und
-verkauf bei der SPI. „Die Besucher
der NPE 2015 werden das gesamte Spektrum an Technologien
entdecken, die nötig sind, um
wettbewerbsfähig zu bleiben, einschließlich Hunderter neuer Maschinen in vollem Betrieb und
einer Fülle von Innovationen bei
Harzen, Compounds und Additiven.“
Die stärkere Einbindung der Rohmateriallieferanten steht im Einklang mit den Bemühungen der
NPE, verstärkt über Materialien
zu informieren und die Auswirkungen des Materials auf Design,
Konstruktion, Produktion, Recycling und Wiederverwendung
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13. März 2015 | Ausgabe 5
3D-Drucker erhalten eigenen NPE-Pavillon
Erfolgreiche Premiere für den NPE 3D-Pavillon / 30 Aussteller auf fast 1.000 m2 / Arburg und Polyone als Sponsoren
Arburg startet mit der NPE den Verkauf des Freeformers in den
USA und zeigt auf der Messe bislang einzigartige Lösungen der
additiven Fertigung Foto: Arburg
teile im patentierten Verfahren
„Arburg Kunststoff-Freiformen“
auf Basis von 3D-CAD-Daten
ohne Werkzeug additiv aus Standardgranulat fertigen lassen.
Neue, einzigartige
Anwendungen
Eines der Highlights im NPE 3D-Pavillon wird der neue Multimaterial-3D-Drucker Objet500 Connex1 von Stratasys sein, der Teile aus drei
verschiedenen Materialien in einem einzigen Druckvorgang herstellen kann Foto: Stratasys
Additive Fertigung 3D-Drucken
gehört auch auf der NPE 2015 zu
den Themen mit dem größten
Wachstumspotenzial. Schon im
Oktober 2014 hatten 18 Unternehmen großes Interesse bekundet,
sich am neuen 3D-Pavillon auf der
NPE 2015 zu beteiligen. Inzwischen hat sich die Zahl der Aussteller des NPE 3D-Pavillons auf
30 erhöht. Für die Messeleitung
der Anlass, die ursprünglich geplante Ausstellungsfläche für 3DDrucktechnologien deutlich zu
vergrößern. So werden jetzt insgesamt 30 Aussteller eine Fläche
von 966 m² belegen.
Umfassend informiert
zum 3D-Druck
Brad Williams, Verkaufs- und Marketingleiter der SPI: „Von den Werkzeugmachern über die Verarbeiter
bis zu den Marken­eigentümern:
Viele in der Kunststoffbranche
müssen sich über die jüngsten Entwicklungen im 3D-Druck informieren. Die NPE 2015 bietet dem Markt
Gelegenheit, um diese Technologie,
ihre aktuellen Anwendungen und
die künftigen Möglichkeiten zu
besprechen.“
Der NPE 3D-Pavillon, der allen
Besuchern offensteht, bietet alle
Möglichkeiten, sich anhand von
Exponaten und Demonstrationsläufen über das Thema 3D-Druck
zu informieren. Ergänzt wird die
Präsentation durch eine Tagungsreihe mit sechs Präsentationen als
Bestandteil der zeit- und ortsgleich
stattfindenden SPI-Tagung „Business of Plastics Conference“.
Eines der Highlights des NPE 3DPavillons wird eine Demonstration des neuen Multimaterial-3DDruckers Objet500 Connex1 des
3D-Druckspezialisten Stratasys
sein. Mit dem Gerät lassen sich
Bauteile, die aus drei verschiedenen Materialien bestehen, in einem
einzigen Druckvorgang herstellen.
Selbst die Fertigung von Baugruppen, die sowohl steife als auch
flexible Materialien enthalten, ist
in einem Druckvorgang möglich.
Gesponsert wird der NPE 3DPavillon übrigens von Arburg und
Polyone. Arburg wird den Freeformer, dessen Verkauf in Amerika mit der NPE beginnt, allerdings nicht am 3D-Pavillon präsentieren, sondern auf dem eigenen 650 m² großen Stand in
Halle West (W3729, Level 2).
Friedrich Kanz, Leiter der nordamerikanischen Niederlassung
Arburg, Inc.: „Die NPE ist für uns
die wichtigste Messe in Amerika,
auf der wir dem Fachpublikum
Produktpremieren, innovative
Verfahren und anspruchsvolle
Anwendungen demonstrieren.
Mit der Messe beginnt in Amerika zudem der Verkaufsstart des
Freeformers für die additive industrielle Fertigung.“ Mit zwei
Freeformern zeigt Arburg, wie sich
voll funktionsfähige Kunststoff-
Das Granulat wird ähnlich wie
beim Spritzgießen zunächst in einem Plastifizierzylinder aufgeschmolzen. Über die Düse der
starren Austragseinheit werden die
Kunststofftropfen mittels hochfrequenter Piezotechnik im vorgegebenen Takt (60 bis 200 Hz) schichtweise auf den beweglichen Bauteilträger aufgetragen.
Eine zweite Austragseinheit lässt
sich für eine zusätzliche Komponente nutzen, um zum Beispiel ein
Bauteil in verschiedenen Farben,
mit spezieller Haptik oder als HartWeich-Verbindung zu erzeugen.
Auf der NPE kombiniert ein Freeformer beispielsweise – bislang
einzigartig in der additiven Fertigung – elastisches TPU-Standardmaterial mit einem besonderen Stützmaterial. Mögliche Anwendungen dafür sind zum Beispiel Faltenbälge, Schläuche oder
Manschetten. Die Stützstrukturen
lassen sich anschließend in einem
Wasserbad entfernen. gk
www.npe.org
www.arburg.com
Ein Stammgast schon seit vielen Jahren
Entex auf der NPE in Orlando
Extrusion Für die Entex GmbH,
Bochum, sind die USA schon lange ein wichtiger Markt, so dass das
Unternehmen auf der NPE schon
seit vielen Jahren Stammgast ist.
Auch 2015 haben die Bochumer
wieder einen ihrer Planetenwalzenextruder auf die Reise über den
großen Teich geschickt, um ihn
dem amerikanischen Publikum
in Orlando vorzuführen.
Bei dieser Technikumsanlage TPWE 70/1600 M4 beträgt die verzahnte Länge der Zentralspindel
1.600 mm. Die Anlage besteht aus
vier Modulen mit je sechs Planetenspindeln pro Modul, einem
Entgasungszylinder und einem
Einspritzzylinder. Auf der Fakuma
Das Ausstellungsstück auf der NPE – Laborextruder mit vier Modulen Grafik: Entex
im vergangenen Jahr hat das Unternehmen erstmals sein neues
Beschickungssystem vorgestellt
– den Planeteneinzugszylinder.
Auch die Anlage auf der NPE ist
damit ausgestattet. Das Aufgabe-
gut gelangt direkt über den Einzug
in den Prozessraum. Anhaftende
Rückstände kämmt das Einzugssystem aus den Walzen aus. Der
Einzugszylinder besteht aus einem
Walzenzylinder mit einer durchgehenden Zentralspindel. Je nach
Anwendung und Rezeptur ist er
mit einer Standard-, Noppen- oder
TT3-Spindel ausgestattet. Die
Dosierung kann gravimetrisch
oder volumetrisch erfolgen. Zahlreiche Unternehmen in den USA
setzen den Planetenwalzenextruder zur PVC- und Elastomerverarbeitung ein. Auf 30 m2 Standfläche zeigt das Unternehmen sein
Portfolio. grz
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Technologietag Hein
Spritzgießprofis treffen sich in
Norddeutschland
Seite 11
BRANCHE
13. März 2015 | Ausgabe 5
Schüler interessiert an
Welt der Kunststoffe
Erneut mehrere Klassen in Technologietag Hein eingebunden / WIP-Netzwerk unterstützt
9
AUS DEM INHALT
Produktpiraterie: Oberlandesgericht Bamberg stärkt Stäublis
Rechte als Originalhersteller������������������������������������������������������������ 10
Benecke-Kaliko: Neues Werk in China für die Herstellung des
Kfz-Innenraummaterials Acella Eco������������������������������������������������ 10
Solvay erhöht die Kapazitäten für sein Spezialpigment Neolor����� 10
Albis vertreibt technische Kunststoffe von Eastman künftig
in der Maghreb-Region��������������������������������������������������������������������� 10
Plastics Europe sieht im Abfallmanagement ein wichtiges
Instrument gegen den Meeresmüll���������������������������������������������������12
Victrex plant neues Forschungs- und Entwicklungszentrum��������12
Erema gründet neues Schwesterunternehmen Pure Loop�������������12
Dr. Richard Pott wird Vorsitzender des Aufsichtsrats von
Bayer Material Sciences��������������������������������������������������������������������12
TEMPRO
Lehrer Jörg Behrens und Schüler des Abschlussjahrgangs am Gymnasium Neustadt lassen sich von Antje Voigt, Konstruktionsbüro Hein,
das Formenkonzept Isoform erklären; Birsen (kleines Foto links) und Leya von der KGS Neustadt haben das WIP-Angebot genutzt und
denken nun auch über weitere Schritte wie etwa ein Praktikum in der K-Industrie nach Fotos: K-ZEITUNG
Nachwuchswerbung Bereits zum
siebten Mal lud das norddeutsche
Wissens- und Innovations-Netzwerk Polymertechnik (WIP) im
Rahmen des Technologietags Hein
zu „Schüler entdecken Kunststoff“
ein. Hier hatten die Schülerinnen
und Schüler der Jahrgangsstufen
8 bis 11 Gelegenheit, den vielseitigen Werkstoff kennenzulernen
und sich über Berufsbilder und
Ausbildungsmöglichkeiten in der
Kunststoffindustrie zu informieren.
25 Schülerinnen und Schüler der
Kooperativen Gesamtschule Neustadt nahmen dieses Angebot an;
„freiwillig“, wie Referentin Na­dine
Priebe betont. Entsprechend engagiert und interessiert nahmen
die Teenager die Vorträge, Versuche und Rundgänge bei den Aus-
stellern wahr. Zudem kamen auch
auszubildende Verfahrensmechaniker der Continental AG zu Wort
sowie ein Produktdesigner von
Konstruktionsbüro Hein.
Technisch schwere Kost
„Der Einführungsfilm und die
Versuche waren spannend und ich
habe viele Unternehmen kennengelernt, allerdings war heute alles
sehr techniklastig“, resümierte
Leya aus dem elften Jahrgang der
KGS. Ihre Freundin Birsen stimmt
dem zu, technisch war der Tag
schwere Kost, „ich hätte mir noch
mehr Anstöße zum Thema Einsatz
und Möglichkeiten von Biokunststoffen gewünscht“. Allerdings
kann Birsen sich nun vorstellen,
mit einem Praktikum in der
DIE BR ANCHENZAHL
Deutsche Elektroexporte (in Mrd. EUR)
Kunststoffindustrie ihre Einblicke
zu vertiefen. „Darum kann es ja
nur gehen: den Horizont der jungen Leuten zu erweitern und damit
das Spektrum möglicher Berufsbilder, die sie in ihre Karriereplanung miteinbeziehen“, unterstreicht Priebe.
Auch Chemielehrer Jörg Behrens
vom Gymnasium Neustadt hat
anlässlich des Technologietags im
örtlichen Veranstaltungszentrum
Schüler seiner Leistungskurse an
die K-Industrie herangeführt. „Im
Abschlussjahrgang haben wir sogar das Thema Polymere eingehender behandelt“, berichtet der
Lehrer. Seine ambitioniertesten
Schülerinnen und Schüler, acht
aus Jahrgang 11 und fünf aus Jahrgang 12, darunter sogar ein Jugend-forscht-Preisträger, kamen
entsprechend mit auf den Technologietag und informierten sich
in der Ausstellung nicht nur über
technische Aspekte, sondern auch
über Berufsbilder und Aufstiegschancen.
Rudolf Hein und sein Team haben
in diesem Jahr in Neustadt bei
Hannover bereits zum 19. Mal den
Technologietag veranstaltet, der
mit etwa 70 Ausstellern und 500
Besuchern bereits seit Jahren regelmäßig ausgebucht ist. An den
Anfang seines Einführungsvortrags hatte Hein die demografische
Entwicklung in Deutschland gestellt, sicherlich auf absehbare Zeit
eines der drängendsten Probleme
der K-Branche. gr
plus D
leistungsstark
prozesssicher
Technologietag auf Seite 11
www.kb-hein.de
www.wip-kunststoffe.de
KURZ BERICHTET
20 Sepro-Roboter bevölkern die NPE
Auf der NPE 2015 wird Sepro America mit 20 Robotern vertreten
sein, davon zehn am eigenen Messestand. Damit demonstriert die
Amerika-Tochter des französischen Roboterspezialisten ihre vielfältigen
Lösungen für die Spritzgießautomation. Beispielsweise werden Geräte
der 5X Line demonstriert, eine Modellreihe basierend auf linearen
3-Achsern von Sepro kombiniert mit einer Servo-Drehhandachse von
Stäubli. Die 6X Visual-Modellreihe kombiniert einen Stäubli-Knickarm
mit der übergreifenden Sepro Visual 3-Steuerung. Schließlich kündigt
Sepro zur NPE noch eine gänzlich neue Roboter-Baureihe an, über die
aber noch keine Einzelheiten bekannt gemacht werden. gr
anwenderfreundlich
Fachtagung Kunststoffgalvanisierung
Insgesamt stiegen die Exporte der deutschen E+E-Branche um 4,9%
auf 165,5 Mrd. EUR. Quelle: Destatis/ZVEI
Metallische Optik und Haptik für hochwertige und langlebige Kunststoffteile: Insbesondere in der Automobil- und Sanitärindustrie werden vielfach hochglanz- oder mattverchromte Schalter, Zierleisten und Armaturen eingesetzt. Das Kunststoff-Institut Lüdenscheid bietet am 6. Mai
2015 erstmalig eine Fachtagung zum Themenkomplex Kunststoffgalvanisieren an. Neben einem Update zum Stand der Europäischen
Chemikalienverordnung (REACH) in puncto Autorisierungsverfahren von
Chromtrioxid werden neueste Trends, unbekanntere Möglichkeiten und
aktuelle Entwicklungen mit Zukunftspotenzial aufgezeigt. grz
WITTMANN Robot Systeme GmbH
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BRANCHE
10 13. März 2015 | Ausgabe 5
Rechte der Originalteilehersteller gestärkt
Stäubli Connectors hat gegen einen Nachahmer Schützenhilfe durch das Oberlandesgericht Bamberg erhalten /
Vermarktung und Vertrieb angeblich „kompatibler Schnellkupplungen“ sind damit nun untersagt
Nachahmung Auf rund 8 Mrd. EUR
beziffern Experten die Schäden
durch Produktpiraterie im Maschinen- und Anlagenbau. Dass
die Fälschungen in Qualität und
technischen Spezifikationen erheblich von den Originalteilen
abweichen, ist auf den ersten Blick
nicht zu erkennen. Die Teile sind
rein äußerlich oftmals nicht zu
unterscheiden. Ein rechtskräftiges
Urteil des Oberlandesgerichts
Bamberg stärkt jetzt die Rechte
der Originalteilehersteller.
Für sie ist das Nachahmergeschäft
eine Belastung, denn sie verlieren
durch Billigkonkurrenz Marktanteile und damit nicht zuletzt im
Hinblick auf wichtige F+E-Aktivitäten dringend benötigte Mittel.
Mindestens ebenso fatale Folgen
kann der Einsatz der kopierten
Produkte für die Anwender haben:
Entsprechen Bauteile in sicherheitsrelevanten Bereichen nicht
den vorgegebenen Spezifikationen, reicht das Schadensszenario
von der Umweltkatastrophe bis
zum Verlust von Menschenleben.
Seit 30 Jahren etabliert
Dass das illegale Kopieren von
Originalteilen aber auch zum existenzgefährdenden Unterfangen
für die Nachahmer werden kann,
unterstreicht das mittlerweile
dass eine Vermischung der Kupplungsteile des Originalherstellers
und des Kopierers sowohl zu
Qualitätseinbußen als auch zu
Sicherheitsgefährdungen führen
kann, weil die im Rahmen der
Anpassung beider Kupplungs­teile
vom Originalhersteller herangezogenen Toleranzwerte als dessen
Firmen-Know-how nicht öffentlich bekannt seien. Die Einhaltung
von Toleranzen und Produktspezifikationen durch den Nachahmer ist somit nicht gegeben, was
mit Qualitäts- und Sicherheitseinbußen einhergehen kann.
Systeme nicht
gefahrlos kombinierbar
Verbindung mit System, standardisiert und maßgeschneidert: Schnellkupplungen für Druckluft, Gase
und Flüssigkeiten Foto: Stäubli Connectors
rechtskräftige Urteil des Oberlandesgerichts Bamberg vom 28. November 2014, das Brancheninsider
als einen schweren Schlag gegen
die Kopierindustrie werten. Im
dort zu entscheidenden Fall hat
ein Mitbewerber eine vom Originalhersteller Stäubli, Bayreuth, seit
über 30 Jahren etablierte Schnellkupplung nahezu identisch kopiert
und im Markt damit geworben,
dass die Kopie mit der Originalkupplung beziehungsweise den
Originalkupplungsteilen bestehend aus Stecknippel und Buchse
„kompatibel“ sei.
Das Oberlandesgericht Bamberg
hat diese Kompatibilitätswerbung
als wettbewerbswidrig untersagt
und den Kopierer zur Zahlung von
Schadensersatz an den Originalhersteller verurteilt. Nach Einholung eines Sachverständigengutachtens steht es laut Gericht fest,
In der Praxis, so das Oberlandesgericht Bamberg, verstünden die
angesprochenen Fachkreise eine
Bewerbung mit dem Prädikat
„kompatibel“ aber dahingehend,
dass die Kupplungssysteme beider
Parteien problemlos, also ohne
Qualitätseinbußen und gefahrlos
vermischt werden könnten. Da
dies aber gerade nicht der Fall ist,
wird der Marktteilnehmer in die
Irre geführt.
Das Oberlandesgericht Bamberg
ging sogar noch weiter und hat
dem Kopierer den Vertrieb der
Nachbau-Schnellkupplungen untersagt, weil diese die Wertschät-
zung der Produkte des Originalherstellers beeinträchtigen. Das
nachgeahmte Produkt entspreche
in qualitativer Hinsicht nicht dem
Original und beeinträchtige somit
dessen Gebrauchssicherheit, hieß
es seitens des Gerichts. Somit werde der Ruf des Originals unangemessen beeinträchtigt, was der
Hersteller der Originalware nicht
hinzunehmen habe. Neben der
Untersagung des Vertriebs der
Nachbauten wurde der Kopierer
auch wegen des bisherigen Vertriebs zur Zahlung von Schadensersatz an den Originalhersteller
verurteilt.
Beim Originalhersteller Stäubli
Connectors in Bayreuth hat man
das Urteil aus mehreren Gründen
erleichtert zur Kenntnis genommen. Dazu Geschäftsführer Heinz
Maisel: „Diese Entscheidung des
Oberlandesgerichts Bamberg
bringt eine gewisse Rechtssicherheit in die gefährliche Grauzone
der Kopierindustrie. Das Urteil
schützt sowohl Anwender, denen
bei Verwendung von Plagiaten ein
erheblicher Schaden entstehen
kann, als auch die Rechte der Originalteilehersteller. Zudem hat
dieses Urteil mit Sicherheit eine
abschreckende Wirkung auf Produktpiraten.“ gr
www.staubli.com/de/connectors
Neues Werk in China
Spezialpigment sehr gefragt
Benecke-Kaliko: Größte Investition
Solvay erhöht Kapazität für Neolor
Expansion Am 21. Januar 2015 ging
Emissions- und geruchsarm: Das Oberflächenmaterial Acella Eco
green für Fahrzeugsitze von Benecke-Kaliko Foto: Contitech
der Bau des neuen Werkes von
Benecke-Kaliko, einem Unternehmen der Contitech AG, im chinesischen Chang­zhou los. BeneckeChangshun ECO Trim, ein JointVenture von Benecke-Kaliko mit
dem chinesischen Partnerunternehmen Jiangsu Changshun
Group Co., Ltd, wird dort ausschließlich das umweltfreundliche, emissionsarme und allergiefreie Kfz-Innenraummaterial
Acella Eco herstellen.
Damit reagiert das Unternehmen
auf die Nachfrage der chinesischen
Automobilindustrie nach Oberflächenmaterial, das die Einhaltung der gesetzlichen Richtlinien
zur Luftqualität im Fahrzeug­
innenraum ermöglicht.
Fast 40 Mio. EUR investiert Be­
necke-Kaliko in die erste Ausbaustufe des Werkes. Das ist die größte Investition in der Unternehmensgeschichte. Bis zu 250 Mitarbeiter werden auf einer Fläche
von rund 24.000 m² das Oberflächenmaterial produzieren.
Die Serienproduktion in China
wird Ende dieses Jahres beginnen.
Erste Aufträge liegen bereits vor.
10 Mio. m² des Oberflächenmaterials werden zukünftig pro Jahr
an dem Standort hergestellt – eine
Verdopplung der gesamten Produktionskapazitäten des Unternehmens in China. Im benachbarten Zhangjiagang fertigt BeneckeKaliko TEPEO-Folien. grz
www.benecke-kaliko.com
Einfärben Deutliche Investitionen
und Prozessoptimierungen haben
Solvay in die Lage versetzt, die
Kapazitäten für seine Neolor Produktlinie um 50% zu steigern.
Diese zusätzliche Kapazität versetzt das Unternehmen in die Lage,
die schnell wachsende Nachfrage
des Marktes nach hochstabilen,
anorganischen Pigmenten zu bedienen.
Bei Neolor handelt es sich um
anorganische Farbpigmente auf
Basis von seltenen Erden. Mit diesen Pigmenten – die Farbtöne
reichen von Hellorange bis Rot –
lassen sich Kunststoffe mit folgenden Vorteilen einfärben: Die Pigmente bieten eine außergewöhnliche Witterungsbeständigkeit,
eine hervorragende thermische
Stabilität sowie einen hohen Reflexionsgrad von Infrarotstrahlung – Kunststoffe, die der Sonne
ausgesetzt sind, erwärmen sich
dann nicht so stark.
Damit eignen sich NeolorPigmente insbesondere zum
Kunststoffgehäuse der Motorsägen von Husqvarna sind mit
witterungsbeständigem und
IR-reflektierendem Neolor gefärbt Foto: Solvay
Einfärben von Kunststoffen, die
im Freien zum Einsatz kommen:
Gehäuse von Motorsägen, Rasenund Gartengeräte, Sportartikel,
Automobilteile …
Aufgrund der hohen thermischen Stabilität lässt sich
das Pigment auch bei
Hochleistungspolymeren verwenden,
die bei hohen
Temperaturen
von 320 °C verarbeitet werden.
Und beim Einfärben von glasfaserverstärkten
Kunststoffen lässt Neolor die mechanischen Eigenschaften der
Glasfaser unverändert. mg
www.solvay.com
Portfolio in Afrika erweitert
Albis vertreibt Eastman in Maghreb-Region
Distribution Albis Plastic wird zu-
künftig technische Kunststoffe der
Eastman Chemical Company in
der Maghreb-Region vertreiben.
Nachdem Albis bereits im Oktober
2014 die Distributionsrechte von
Eastman für den türkischen
Kunststoffmarkt erhalten hat,
gelten die Exklusivrechte für den
Vertrieb der Copolyester-Produkte Durastar, Eastalloy, Eastar,
Aspira, Tritan und Provista seit
dem 1. Januar 2015 nun auch für
die Märkte Marokko, Algerien und
Tunesien.
Vom Standort Tunis aus koordiniert das Team von Albis Plastic
Tunisia die regionalen Geschäfte,
Prozesse sowie den technischen
Support.
In der Maghreb-Region wächst
generell der Bedarf an Kunststoffen – nicht zuletzt aufgrund zahlreicher internationaler Unternehmen, die in den nordafrikanischen
Markt eintreten, um dort zu produzieren. Zudem steigt der Bedarf
an Beratung vor Ort. Albis reagiert
auf diese Entwicklungen. „Die
Portfolioerweiterung um East-
man-Produkte unterstreicht dabei
unsere Strategie, Kunden global
in allen Märkten ein diversifiziertes Produktsortiment an thermoplastischen Kunststoffen namhafter Marken anbieten zu können.
Albis orientiert sich insbesondere
an den regionalen Kernindustrien
Automotive, Electrical & Electronics, Healthcare, Packaging, Building & Construction sowie Sports
& Recreation“, erklärt Laurent
Beaurepaire, Managing Director
Albis Plastique France. mg
www.albis.com
BRANCHE
13. März 2015 | Ausgabe 5 11
Treffen der Spritzgießprofis im Norden
19. Technologietag beim Konstruktionsbüro Hein rund um Spritzgießtechnik /
Mit Simcon neue Lösung für verbesserte Schwindungs- und Verzugsvoraussagen
Volles Haus: Mit dem Technologietag Hein gerät das Veranstaltungszentrum Leinepark in Neustadt bei Hannover regelmäßig an seine Grenzen Foto: K-ZEITUNG
Qualifizierte Schwindungsvorhersage: Im gemeinsamen Projekt liefern Konstruktionsbüro Hein und
Simcon kundenindividuell und werkstoffbezogen methodische Messungen sowie die Nutzung der gewonnenen Daten in Softwaresimulationen Foto: K-ZEITUNG
Branchentreff „Unser Technologie-
Der 16-Mann-Betrieb, der bisher
im Jahr etwa 40 Spritzgieß- und
Druckgusswerkzeuge unterschiedlicher Größen herstellte,
davon einen Großteil für die Auto­
mobilindustrie und auch für die
Medizintechnik, musste für die
Automatisierungslösung eine Investition von über 300.000 EUR
stemmen. „Wir haben einfach zu
viel Arbeit und können anders gar
nicht genug Leute einstellen“, erläutert Wollenburg die Notwendigkeit. Jetzt sei eine Entlastung
deutlich spürbar, bei gleichzeitiger
tag soll den Austausch von Wissen,
das Netzwerken und die vertrauensvolle Kooperation fördern“,
sagte Rudolf Hein, Seniorchef des
Veranstalters Konstruktionsbüro
Hein in Neustadt bei Hannover.
In seinen Begrüßungsworten stellte Hein dann auch gleich klar: „Die
Konkurrenz kommt heute nicht
mehr aus dem eigenen Land, sondern sie entsteht auf internationaler Ebene.“ Damit die Kunststoffindustrie hierzulande nicht
weiter den Anschluss verliere, sei
einem Kooperationsprojekt mit
Simcon kunststofftechnische Software GmbH, Aachen, präsentierte das Konstruktionsbüro erstmals
ihre Shrinkage Expert Method.
Das Projekt liefert die Möglichkeit
einer qualifizierten Schwindungsvorhersage auf Grundlage methodischer Messungen sowie die
optimale Nutzung der gewonnenen Daten in den Softwaretools
aus dem Hause Simcon. Zu diesem
Zweck ist seit Anfang 2014 eine
spezielle Prüfgeometrie für Spritzgießtests entstanden. „Schwin-
Netzwerken und die Köpfe zusammenstecken, denn die Konkurrenz kommt heute nicht mehr aus dem eigenen Land: Rudolf Hein
beim Eröffnungsvortrag Foto: K-ZEITUNG
Köpfezusammenstecken und intensive Zusammenarbeit gefordert.
Und Hein mahnt „intelligente
Antworten auf die demografische
Entwicklung in unserem Land“
an. Hier sehe er die Einwanderungs- und Integrationspolitik
gefordert, die Industrie mit ihrem
Fachkräftebedarf besser zu unterstützen.
Wer entscheidet per
Schwindungswürfel?
„Würfeln Sie noch oder produzieren Sie schon?“, lautet eine weitere provokante Frage bei Hein. In
dung wird zu etwa 80 Prozent
allein durch unterschiedliche
Wandstärken beeinflusst“, berichtet Juniorchef Alexander Hein.
Mit methodisch gemessenen
Schwindungen und dem dabei
ermittelten Verzug werde ein
Quantensprung in der Genauigkeit der Vorhersagen möglich. Mit
den Messdaten ab April aus dem
Hause Hein könne der Verarbeiter
eine individuelle Schwindungsund Verzugsdatenbank aufbauen
und über eine Schnittstelle zu den
Simulationspaketen Cadmould
und Varimos von Simcon wesentlich exaktere Spritzgießsimulatio­
nen fahren. „Ziel muss es sein,
Ausgebuchtes Event
Spritzgießthemen Mit 69 Ausstellern war das Veranstaltungszentrum
Leinepark in Neustadt am Rübenberge wieder bis unters Dach gefüllt. 15
Vorträge griffen aktuelle Spritzgießthemen auf, rund um die Optimierung von
Prozessen und Verfahren. Die Einzelthemen reichten von der Werkstoffauswahl über die Auslegung der Temperiertechnik, Feinheiten der Heißkanaltechnik und des Mikrospritzgießens bis hin zu Simulationsthemen wie der
Vorhersage der Werkzeugentlüftung und dem Gemeinschaftsprojekt von
Hein und Simcon zum Aufbau einer Schwindungs- und Verzugsdatenbank.
gleich bei der ersten Abmusterung
zum Gutteil zu kommen“, unterstreicht Alexander Hein. Das Spiel
mit dem „Schwindungswürfel“,
wenn beispielsweise laut Material­
datenblatt zwischen 1,0 und 1,5%
Schwindung zu erwarten sind,
müsse unbedingt der Vergangenheit angehören.
Die Liste der Aussteller in Neustadt
ist lang und erlesen. Neben Barlog
als Unternehmenspartner für
Kunststoffrohstoffe, das mit dem
Engelskirchener Kunststoff-Technologie-Tag (EKTT) im Sommer
ein eigenes ähnliches Event veranstaltet, ist in diesem Jahr auch
Arburg mit einem Stand vertreten.
„Der Technologietag ist eine Institution, zumal hier im Norden die
KMO nicht mehr stattfindet“,
erklärt Jürgen Schray, Arburg
Application Engineering Consulting. Michael Kleinebrahm, Leiter
Anwendungstechnik bei der Dr.
Boy GmbH, meint: „Für uns als
Aussteller ist dies eine kostengünstige Veranstaltung mit sehr vielen
interessanten Fachkontakten.“
Wer sich allein auf die
Angaben im Material­
datenblatt verlässt,
muss in der Produktentwicklung und im Werkzeugbau eben dem
„Schwindungswürfel“
vertrauen Foto: Hein
Erhöhung der Produktion und
einer Verkürzung der Lieferzeiten.
„Der Durchlauf ist jetzt ein ganz
anderer und die Kunden freuen
sich“, sagt Wollenburg. gr
NIE WAR TROCKNUNG EFFIZIENTER:
ETA PLUS®
Automation oder im
Markt zurückfallen
Seniorchef Rudolf Hein sieht noch
ein weiteres entscheidendes Thema angesichts der personellen
Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt: „Wir müssen dringend
mehr automatisieren, denn die
guten Leute werden an vielen Stellen benötigt.“ Während in der
Produktion bereits der Drang zum
Automatisieren spürbar ist, hängen Werkzeugbau und Produkt­
entwicklung in diesem Bereich
noch zurück. „Aber manche preschen hier voran und sichern sich
so ihre Wettbewerbsvorteile“,
berichtet Hein.
Ein Beispiel liefert die Wewo
Werkzeugbau Wollenburg im
brandenburgischen Fredersdorf.
Vor wenigen Wochen sind hier das
Senkerodieren und die Frästechnik mittels Robotertechnik miteinander vernetzt worden. „Diese
Erweiterung schwebte uns schon
seit Jahren vor, jetzt haben wir sie
umgesetzt“, berichtet Meister
Bodo Wollenburg. Damit können
die Maschinen nun auch in der
mannlosen Nachtschicht durcharbeiten.
www.kb-hein.de
LUXOR - jetzt mit ETA plus®
ETA plus® senkt den Energieverbrauch und schont
das Material. Gerade wenn es um Materialtrocknung
geht, ist Energieeinsparung entscheidend.
ETA plus® ist die Kombination aus Luftmengenregelung, bei Bedarf abstellbarer
Temperaturanpassung und effektiver Wärmerückgewinnung. Und das Ergebnis?
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BRANCHE
12 13. März 2015 | Ausgabe 5
Ernsthaft besorgt über Marine Litter
Automation für Preforms
Plastics Europe sieht im Abfallmanagement ein wichtiges Instrument gegen den Meeresmüll. Das Ziel ist eine Null-Deponierung
SGL Kümpers bezieht neue Produktionsstätte
Umzug Aufgrund der dynamischen
Nachfrage nach Verbundwerkstoffen aus der Automobilindustrie
hat SGL Kümpers einen neuen
Standort mit hochautomatisierten
Fertigungslinien für CFK-Preforms bezogen. Die neue, nahe
Münster gelegene Produktionsstätte verfügt zusätzlich zu den
bereits bestehenden Gewebe- und
Flechtanlagen über verschiedene
maßgeschneiderte Fertigungs­
linien mit einem hohen Automatisierungsgrad. Am neuen Standort ist eine vollkontinuierliche
Produktion von bis zu sieben
Tagen in der Woche geplant. Die
komplette Produktionskapazität
soll im zweiten Halbjahr 2015 zur
Verfügung stehen.
Produziert werden vornehmlich
Carbonfaserpreforms (Halbzeuge) für die Automobil- und die
Luftfahrtindustrie. Ein weiteres
Produkt sind Gewebe aus Glasfaser, die unter anderem in Form
von Blattfedern für den Volvo XC
90 sowie im Nutzfahrzeugbereich
eingesetzt werden. In Rheine ist
zudem die Entwicklungsabteilung von SGL Kümpers zu Hause, die zukunftweisende Technologien für den Serieneinsatz im
Fahrzeugbau plant und entwickelt. mg
www.sglgroup.com
Erema auf Wachstumskurs
Die Industrie hat gemeinsam mit Kunststoffverbänden aus aller Welt mit der „Joint Declaration“ gegen Marine Litter über 185 Projekte zur Vermeidung von Meeresmüll gestartet Foto: Plastics Europe
Kunststoffabfall Gerade veröffent-
lichte das Fachmagazin „Science“
eine Studie vom National Center
of Ecological Analysis and Synthesis (NCEAS), Santa Barbara
CA/USA, über das Ausmaß der
Meeresverschmutzung. Die Studie
des Forschungsinstituts der Universität von Kalifornien berechnet,
wie viel Abfall vom Land in die
Meere gelangt, liefert Lösungs­
ansätze gegen Marine Litter und
betont die Bedeutung eines effizienten Abfallmanagements. Auch
Plastics Europe, der Verband der
Kunststofferzeuger, zeigt hohes
Interesse daran, das Wissen über
Marine Litter zu erhöhen. Die
Kunststoffindustrie setzt sich weiter dafür ein, effiziente Verwertungssysteme zur Vermeidung von
Kunststoffmüll in der (maritimen)
Umwelt zu fördern.
„Wir als Industrie sind ernsthaft
besorgt über den Meeresmüll und
steuern gegen. Bereits 2011 startete die europäische Kunststoffindustrie die Initiative ‚Zero Plastics to Landfill‘ mit dem Ziel, dass
künftig kein Kunststoff mehr auf
der Deponie landet. Sieben EUStaaten plus Norwegen und die
Schweiz haben bereits Deponieverbote eingeführt. Die Erfahrungen aus diesen Ländern zeigen,
dass dies der richtige Weg ist“,
erklärt Karl-H. Foerster, Execu­tive
Director Plastics Europe.
Die europäische Kunststoffindus­
trie hat zudem mit Kunststoffverbänden aus aller Welt sowie weiteren Organisationen mit der
„Joint Declaration“ gegen Marine
Litter über 185 Projekte zur Vermeidung von Meeresmüll gestartet; die 2011 verabschiedete De-
klaration ist die öffentliche Verpflichtung der globalen Kunststoffindustrie zur Bekämpfung
von Kunststoffmüll in den Meeren.
Ein Beispiel dafür, wie die Kunststoffindustrie das Wissen um die
richtige Verwertung von Kunststoffen zum Exportartikel macht,
ist die Identiplast. Die europäische
Konferenz bringt führende internationale Experten zusammen, die
über nachhaltige Lösungen für
eine Null-Deponierung von
Kunststoffabfällen in Europa diskutieren und Best-Practice-Beispiele austauschen. Die Konferenz
tourt seit 1997 durch die europäischen Metropolen und findet in
diesem Jahr vom 29. bis 30. April
in Rom statt. mg
www.identiplast.eu
www.plasticseurope.org
PAEK in die Serie
Victrex plant neues F+E-Zentrum
T l. 028
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Glasfaser in Kunststoff
Schredder-Extruder Am 1. Januar
2015 gründete die Erema Gruppe,
Ansfelden/Österreich, das Schwesterunternehmen Pure Loop
GesmbH, das ausschließlich auf
das Recycling von sauberen Produktionsabfällen mittels Schredder-Extruder-Technologie spezia­
lisiert ist. Mit der Gründung intensiviert die Erema Holding das
Leistungsangebot im Bereich Inhouse-Recycling und baut die
gesamtheitliche Bedienung des
Kunststoffrecyclingmarktes mit
seinen unterschiedlichen Anwendungsfeldern und Kundenanforderungen weiter aus.
Strategisch verfolgt Pure Loop die
klare Marktpositionierung und
Weiterentwicklung der SchredderExtruder-Technologie. Diese wird
für das Regranulieren von Produktionsabfällen in unterschiedlichsten Formen wie etwa Folien,
Bändchen, Fasern, Vliesen, Gewebe, Hohlkörpern, soliden
Kunststoffteilen und mehr eingesetzt. Basierend auf der SchredderExtruder-Technologie werden die
Anlagensysteme von Pure Loop
ab sofort unter dem Markennamen
me. Die neue Anlage könnte, zusammen mit den Mitteln aus dem
Förderprogramm, in den nächsten
zehn Jahren eine Gesamtinvestition von 16 Mio. GBP bedeuten.
Neue PAEK-Lösungen
in die Serie bringen
Das geplante Polymer-Innovationszentrum soll Kapazitäten bereitstellen, um von Ingenieuren
und Technikern entwickelte Konzepte auf Basis von PAEK-Polymeren in reale Lösungen und
Herstellungsprozesse zu überführen, die die Serienfertigung erlauben. Den Victrex-Kunden in aller
Welt soll die neue Anlage ermöglichen, mehr neue Produkte und
Anwendungen zu kommerzialisieren. mg
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Manfred Dobersberger |
Pure Loop | Geschäftsführer
Foto: Erema
ISEC (Integrated Shredder Extruder Combination) angeboten.
Als Geschäftsführer des Schwesterunternehmens wurde Manfred
Dobersberger bestellt, der auf eine
jahrelange Erfahrung im Kunststoffrecycling zurückgreifen kann
und sich mit seinem Team sowohl
um die technische Weiterentwicklung als auch um die Vermarktung
der neuen Produktlinie ISEC kümmern wird. grz
www.erema.at
Dr. Richard Pott wird Vorsitzender des
BMS-Aufsichtsrats
Victrex plant ein neues Polymer-Innovationszentrum zur serienreifen Markteinführung von PAEK-basierten Lösungen Foto: Victrex
Die K-ZEITUNG (früher K-Plastic & Kaut­
schuk-Zeitung) ist die einzige Zeitung
der Kunststoff- und Kautschukbranche.
Sie enthält aktuelle Nachrichten über
Produktion, Verkauf, Verarbeitung und
Anwendung von Kunststoffen und
­Elastomeren in allen Industriezweigen.
Philipp Lubos (pl)
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PERSONEN
Forschung Globale Märkte setzen
zunehmend auf Hochleistungspolymere. Victrex, nach eigenen
Angaben Weltmarktführer bei
Polyaryletherketon-Hochleistungspolymeren (PAEK), plant mit
der Errichtung eines großen Polymer-Innovationszentrums im
Norden Englands, seine globale
Rolle bei Hochleistungspolymeren
auszubauen. Das Projekt soll mit
1,3 Mio. GBP aus Mitteln des UK
Government’s Regional Growth
Funds unterstützt werden.
Mit dem Innovationszentrum
führt Victrex seine relativ hohen
Investitionen in Forschung und
Entwicklung fort. Im Jahr 2014
investierte das Unternehmen bereits mehr als 15 Mio. GBP – 6%
des Umsatzes – in F+E-Program-
Neues Schwesterunternehmen gegründet
IMPRESSUM
Bayer Material Science Ende
März wird Dr. Richard Pott (61)
in den Aufsichtsrat der Bayer
Material Science AG (BMS)
berufen. Es ist vorgesehen,
dass Pott dort zum neuen
Aufsichtsratsvorsitzenden
gewählt wird. Hintergrund ist
der geplante Börsengang von
BMS. Bayer hatte im September
2014 angekündigt, Material
Science bis spätestens Mitte
Dr. Richard Pott
2016 an die Börse zu bringen.
Vorsitzender des
Im Vorfeld des Börsengangs
Aufsichtsrats Foto: BMS
sollen weitere Mitglieder für
den BMS-Aufsichtsrat benannt
werden. Bislang fungiert Bayer-Vorstandsmitglied Werner Baumann
als Aufsichtsratsvorsitzender von BMS.
„Wir freuen uns sehr, dass mit Richard Pott ein erfahrener Manager
den Aufsichtsratsvorsitz von Bayer Material Science übernehmen
soll, der das Geschäft sehr gut kennt“, sagte Dr. Marijn Dekkers,
Vorstandsvorsitzender der Bayer AG. „Bayer Material Science wird im
Rahmen des geplanten Börsengangs selbstständig mit einer eigenen,
von Bayer unabhängigen Strategie am Markt agieren.“
Von 2002 bis 2013 war Pott Mitglied des Vorstands der Bayer AG.
Dort verantwortete er die Bereiche Strategie und Personal.
Teamassistenz:
Sofia Matula, Tel. 0511 7304-110
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Zurzeit ist Anzeigenpreisliste Nr. 36
vom 1. 10. 2014 gültig.
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Die K-ZEITUNG erscheint 2015 mit 23 Aus­gaben. Sie dient der freien Meinungsbildung.
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Temperiertechnik
GWK verwirklicht ganzheitliches Kühl- und Temperierkonzept für Kärcher Seite 14
TECHNOLOGIE
13. März 2015 | Ausgabe 5 13
Schwerpunkt Leichtbau
Stuttgarter Kunststoffkolloquium präsentiert Fortschritte der Kunststofftechnik
AUS DEM INHALT
Temperiertechnik: Multipoint-Zentrale von PSG Plastic Service
überwacht und steuert alle Heißkanalregler���������������������������������� 16
Recycling: Erema/USA legt Fokus auf Post-Consumer-Recycling�17
Im FO US
Recycling – die Zerkleinerungstechnik trägt Orange��������������������� 18
Werkstoff mit Ansprüchen – Kunststoffrecycling in der
Automobilindustrie��������������������������������������������������������������������������� 20
Oberflächentechnik: Durch automatische Nachbehandlung
erzeugt Walloschke perfekte Oberflächen�������������������������������������� 21
Elastomere: Vom Kühlschrank auf den Golfplatz��������������������������� 24
Robotik: Hekuma vereinzelt und montiert millimeterkleine
Pipettenfilter in 2,5 Sekunden��������������������������������������������������������� 25
Robotik: Stäubli-Roboter produzieren acht Millionen Schalter
im Jahr prozesssicher in Serie�������������������������������������������������������� 27
Die beiden Leiter des IKT, Prof. Kreutzbruck (l.) und Prof. Bonten, konnten rund 200 Teilnehmer in Stuttgart begrüßen Fotos: K-ZEITUNG
Tagung Schon zum 24. Mal prä-
sentierte das Institut für Kunststofftechnik IKT im Rahmen des
Stuttgarter Kunststoffkolloquiums aktuelle Fortschritte der
Kunststofftechnik. Bei den Vorträgen hatten die rund 200 Teilnehmer die Qual der Wahl: Die
sechs Schwerpunkte Leichtbau mit
Faserverbunden, 3D-Drucken mit
Kunststoffen, Hochleistungsextruder, effizientere Prozesse, Polyamide wirksamer machen und
prozessfähige Biokunststoffe wurden in drei parallelen Vortragsreihen mit knapp 50 Fachvorträgen
umfassend behandelt, wobei die
hervorragende Infrastruktur mit
drei großen, direkt nebeneinander­
liegenden Hörsälen einen Wechsel
zwischen den einzelnen Vortragsreihen leicht machte.
Dass der Trend zum Automobilleichtbau mit Kunststoffen und
Faser-Kunststoff-Verbunden derzeit die Forschungsaktivitäten der
Stuttgarter Wissenschaftler prägt,
war nicht nur an den zahlreichen
Vorträgen zu diesem Themenbereich zu erkennen. Auch der Ple­
nar­vortrag von Peter Froeschle,
Geschäftsführer der Arena 2036,
zeigte eindrucksvoll, wie in der
größten Forschungsfabrik Europas
mit vier verbundenen Forschungsbereichen die wandelbare Produktion der Zukunft für die nächste
Fahrzeuggeneration mit funktionsintegriertem, multimaterialem
Leichtbau entwickelt wird.
Einzigartige
Forschungsfabrik
In dieser einzigartigen Forschungsfabrik arbeiten die Wissenschaftler zusammen mit ihren
Industriepartnern wie BASF,
Bosch und Daimler an der Veränderung von der starren zur wandelbaren Fabrik. Die Ziele sind
ehrgeizig: Durch eine extrem enge
Zusammenarbeit aller betroffenen
Bereiche, eine weitreichende Simulation und wiederverwendbare Produktionsmodule soll eine
DIE TECHNOLOGIEZAHL
Solarthermie: Konventionell vs. polymer
neue Variante eines Fahrzeugs in
einem einzigen Tag in die Fertigung integriert werden können.
Zerstörungsfrei prüfen:
Eine Herausforderung
Mit dem zweiten Plenarvortrag
zeigte Prof. Dr. Marc Kreutzbruck,
seit rund einem halben Jahr neben
Prof. Dr. Christian Bonten Leiter
des IKT, mit welchen Herausforderungen die zerstörungsfreie
Prüfung von Kunststoffen durch
die modernen Leichtbaustrategien konfrontiert wird. Denn nach
seinen Worten ist es „nicht damit
getan, immer noch leistungsfähigere Werkstoffe und Prozesse zu
entwickeln. Es ist auch wichtig,
sich bereits heute Gedanken über
die zerstörungsfreie Prüfung der
Faserkunststoffbauteile von morgen zu machen“.
Keine leichte Aufgabe, denn eine
Standardmethode für die zerstörungsfreie Prüfung gibt es nicht
und die immer komplexeren Ver-
bundstrukturen, teilweise als Hybridbauteil kombiniert mit Metall,
stellen die Prüfverfahren vor zusätzliche Herausforderungen.
Neben den vielen technischen
Neuerungen und Weiterentwicklungen, die in den Vorträgen im
Detail beleuchtet wurden – das
Spektrum reichte von dem Einfluss von Nanopartikeln als Fließhilfe bei Polyamid 6.6 über die
Überwachung des Risswachstums
in CFK-Klebeverbindungen bis
hin zur Charakterisierung dreidimensionaler dispersiver Mischvorgänge im Extruder – ging die
Veranstaltung im Rahmen der
Podiumsdiskussion am Ende des
ersten Tages auch auf aktuelle
Veränderungen im Markt durch
das 3D-Drucken ein. Über diese
Diskussion mit dem Thema „3DDrucken – Gefahr für die klassische Kunststoffverarbeitung“
berichten wir ausführlich in einer
der nächsten Ausgaben der
K-ZEITUNG. gk
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Wegweisende Lösungen
für die Kunststoffindustrie
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KURZ BERICHTET
Weniger Rohrleitungen – mehr Stabilität
Die neue, patentierte pipe Line von PSG verbindet die Betätigungseinheiten des Heißkanalsystems mit nur zwei Leitungen – einer Druckleitung und einer Rückleitung. Durch dieses neue Konzept entfallen 80%
der Rohrleitungen. Dadurch muss weniger Platz für die Leitungen aus der
Formplatte gefräst werden. Das reduziert den Zerspanungsaufwand und
bringt eine Steigerung der Stabilität der Formplatte. Ein 8-fach-System
benötigt 32 Leitungen und folglich auch 32 Kupplungen zur Anbindung.
Konkret können Anwender hier mit der neuen pipe Line alleine schon
30 Kupplungen sparen. Das Hydrauliköl bewegt die Nadel und kühlt
gleichzeitig die Betätigungseinheit. Dadurch entfallen automatisch die
Wasseraufbereitung und so auch die Verkalkung. sl
Flexibel. Schnell. Nachhaltig.
Stäubli Roboter sind erste Wahl für unterschiedlichste Einsätze in der Kunststoffindustrie. Ob
in den Bereichen Elektronik, Optik, Medizin,
Automotive oder Konsumgüter, ob Prozessautomation, In-Mold-Labeling oder High-SpeedHandling – Stäubli hat für jede Aufgabenstellung
die perfekten Roboter im Programm.
Die Zukunft heißt Mensch und Maschine.
S+S-Systeme künftig von Sesotec
Die Werte extrudierter Polymerkollektoren liegen in allen Kategorien
unter denen für herkömmliche Kollektoren mit Aluminium-KupferAbsorber. Lesen Sie dazu den Artikel auf Seite 32. Quelle: Fraunhofer ISE
S+S Separation and Sorting Technology GmbH, Schönberg, Anbieter von
Geräten und Systemen für die Produktinspektion und die Sortierung von
Stoffströmen, firmiert ab Ende März 2015 neu unter Sesotec mit neuem
Logo. Ziel ist es, mit dem Wechsel von S+S zu Sesotec international eine
einheitliche, starke Marke für Detektions-, Separations- und Sortiersysteme zu schaffen. grz
Stäubli Tec-Systems GmbH, Tel. +49 921 883 0
Theodor-Schmidt-Str. 19, D-95448 Bayreuth/Germany
Staubli ist eine Marke von Stäubli International AG und ist in der Schweiz
und anderen Ländern registriert. © Stäubli, 2015
Arne Grävemeyer
Zuständig für den Bereich
Temperiertechnik
TECHNOLOGIE
TEMPERIERTECHNIK
0511 7304-152
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14 13. März 2015 | Ausgabe 5
Hightechtemperierung für
Hochdruckreiniger
GWK verwirklichte ganzheitliches Kühl- und Temperierkonzept für die Spritzerei von Kärcher in Winnenden
Wassertechnik Es gibt nicht viele
Unternehmen, denen es gelingt,
ein Produkt zu kreieren, das so
bekannt wird, dass es Eingang in
den allgemeinen Sprachgebrauch
findet. Zeichen für eine derartige
Auszeichnung ist es, wenn die
Verwendung eines Hochruck­
reinigers zum Entfernen von
Schmutz zumeist mit „kärchern“
beschrieben wird.
Mit der Entwicklung des ersten
europäischen Heißwasser-Hoch­
druckreinigers (Dampfstrahler
„DS 350“) hat Alfred Kärcher 1950
ein Produkt auf den Markt ge­
bracht, dessen großer Erfolg dazu
führte, dass heute jeder den Na­
men des Herstellers kennt. Die
Konstruktion für die Erhitzung
des Wassers erwies sich dabei als
so zukunftsweisend, dass sie noch
heute in vielen Geräten eingesetzt
wird. Aus der 1935 gegründeten
Alfred Kärcher GmbH & Co. KG,
Winnenden, ist seitdem ein Welt­
konzern mit rund 10.600 Beschäf­
tigten geworden. 2013 wurden fast
12,5 Mio. Geräte verkauft und
damit ein Umsatz von 2,05 Mrd.
EUR erzielt.
Noch heute sind es vor allem die
Entwicklung neuer Ideen und
Patente, die Kärcher vorantreiben
und zum unangefochtenen Welt­
marktführer für Reinigungstech­
nik machen. Ein großer Teil des
Erfolgs geht dabei auf moderne
Werkstoffe und innovative Ver­
arbeitungsverfahren zurück. De­
signfreiheit bei der Gehäusegestal­
tung, geringes Gewicht, Robust­
heit und gutes Handling sind nur
einige der Eigenschaften, die die
Hochdruckreiniger auszeichnen
und die ohne Kunststoffe undenk­
bar wären. Dabei bestimmen so­
wohl bei Zukaufteilen als auch in
der Eigenfertigung höchste Qua­
lität und Zuverlässigkeit die Aus­
wahl der Partner.
Von der Kühltechnik
zur Wasserverteilung
Ein Beispiel dafür ist die Spritz­
gießfertigung in Winnenden, in
der Kärcher große Kunststofftei­
le selbst herstellt und dabei sowohl
bei der Werkzeugtemperierung als
auch bei der Kühltechnik auf die
Zusammenarbeit mit den Spezia­
listen der GWK Gesellschaft Wär­
me Kältetechnik, Meinerzhagen,
setzt. „Die Halle, in der sich un­
sere Kunststoffverarbeitung be­
KOMPETENZ
Seit über 30 Jahren entwickeln und fertigen wir Sondermaschinen, Kühlmaschinen und Temperiergeräte mit Temperaturanforderungen von -40°C bis +350°C.
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Das Mehrkreis-Temperiersystem Integrat Direct (ITD) regelt die segmentierte Werkzeugtemperierung und verteilt das Wasser individuell
auf die einzelnen Werkzeugkreise Foto: GWK
findet, wurde 2007 hier am Stand­
ort errichtet“, erklärt Gunther
Laube von der Fertigungsplanung
bei Kärcher, der den Bereich mit
aufgebaut hat.
Der Diplom-Ingenieur ist für die
Beschaffung der Anlagen zustän­
dig und befasst sich deshalb mit
neuen Fertigungsverfahren und
Kalkulation. „Unser Ziel ist der
Einsatz moderner Produktions­
verfahren und die möglichst wirt­
schaftliche Herstellung von Bau­
teilen“, sagt er und verweist auf
zahlreiche Maßnahmen der Ma­
schinenhrsteller wie isolierte
Spritzzylinder, Anlagenabschal­
tung oder Servomotoren für Hy­
draulikpumpen.
„Wir fertigen hier vorwiegend auf
Engel-Maschinen mit hohen
Schließkräften Abdeckhauben für
beheizte und unbeheizte Hoch­
druckreiniger sowie Bodenreini­
ger“, erklärt Laube. Diese Profi­
geräte werden in die ganze Welt
verkauft. „Dabei handelt es sich
um große Teile, die wir auch in
relativ geringen Stückzahlen pro­
duzieren – wir reden hier von
Losgrößen im Bereich von 200 bis
1.000 Stück.“ Dann steht ein Werk­
zeugwechsel an und das nächste
Teil wird produziert. Für Kärcher
bedeutete das stets Zeitaufwand,
bis die manuell regelbare Wasser­
verteilung einigermaßen einge­
stellt war. Man suchte nach Mög­
lichkeiten, dies zu automatisieren,
und kam mit GWK ins Gespräch.
„Das Unternehmen hatte bereits
die Kühltechnik für die Halle zu
unserer Zufriedenheit installiert.
Die Experten empfahlen uns
schließlich ihr ITD-System“, be­
richtet Laube.
Der Fertigungsplaner erinnert sich
vor allem an die hohe Flexibilität
der Experten aus Meinerzhagen
bei der Planung und Umsetzung
des Kühlsystems für die neue Pro­
duktionshalle: „Die räumliche
Gestaltung beim Einbau der zen­
tralen Kühlanlage war aufgrund
des Platzmangels nicht so einfach.
Doch die Leute von GWK sind auf
unsere Vorstellungen eingegan­
gen, während andere Anbieter uns
nur ihre Standardlösungen ver­
kaufen wollten.“ Auch jetzt, sieben
Jahre später, liefen alle Anlagen
ohne Probleme, so Laube. Damit
habe sich die Wahl von GWK be­
stätigt.
Wasserfilter reinigt
sich selbsttätig
„Die zentrale Kühlanlage mit
736 Kilowatt Kälteleistung, Wär­
merückgewinnung und Wasser­
aufbereitung ist als Zwei-KreisKühlsystem ausgeführt, mit einem
Werkzeug- sowie einem Hydrau­
likkühlkreis. Die Werkzeugküh­
lung wird über einen wasserge­
kühlten, energiesparenden Indus­
triekaltwassersatz mit stufenloser
Leistungsregulierung und elekt­
ronischem Expansionsventil rea­
lisiert. Den Kühlkreis für die
Hydraulik speist eine Hermeti­
cool-Hybrid-Einheit“, erläutert
Volker Zart, Geschäftsleitung
Kühltechnik bei GWK.
Doch GWK sorgt bei Kärcher nicht
nur für effizienteste Kühlung,
sondern auch für das notwendige
saubere Wasser. Aufgrund der
vielen Bögen würde herkömmliche
Wasserqualität ein Problem dar­
stellen. Mögliche Verstopfungen
der Kühlkanäle an diesen Stellen
hätten immer wieder mechanische
Reinigungen zur Folge, um insta­
bile Prozesse und Ausfallzeiten zu
vermeiden. Dies wird dank einer
Wasseraufbereitungsanlage Ac­
tive von GWK verhindert. Sie ver­
eint alle Verfahren zur Aufberei­
tung, Konditionierung und Pfle­
ge von Zusatz- und Kreislaufwas­
ser für offene und geschlossene
Wärmeübertragungssysteme in
einem Gerät. Dank der permanen­
ten Kreislauffiltration im Neben­
strom werden Schwebestoffe ent­
fernt und das Kühlwasser bleibt
stets sauber. Der Filter spült bei
einem hohen Verschmutzungs­
grad automatisch zurück und
reinigt sich so selbsttätig.
Die bei Kühlung und Wasserauf­
bereitung begonnene erfolgreiche
Zusammenarbeit gipfelte schließ­
lich in der lückenlosen Integrati­
on der Werkzeugtemperierung.
„Wir haben versucht, Kärcher
davon zu überzeugen, dass hohe
Formteilqualität und geringe Kos­
ten in der Fertigung nur umgesetzt
werden können, wenn Kühlung
und Werkzeugtemperierung per­
fekt zusammenspielen“, so Georg
Späth, Gebietsverkaufsleitung
GWK Süd-West. Entscheidend sei,
Kühlung und Temperierung ganz­
heitlich zu betrachten. Ein Ansatz,
dem sich auch Fertigungsplaner
Laube nicht verschloss. Seitdem
setzt Kärcher auf die prozessüber­
wachte, segmentierte Werkzeug­
temperierung von GWK.
Nachdem die Experten von GWK
die Ist-Situation bestimmt und die
Aufgabenstellung festgelegt hat­
ten, wurde ein projektspezifisches
Temperierkonzept erstellt. „Das
Alle Formsegmente exakt temperiert
Mehrkreissystem Entsprechend dem Temperierkonzept wurden bei
Kärcher die Temperiergeräte von den GWK-Fachleuten so ausgelegt, dass
die genaue Temperaturregelung in allen Bereichen der Spritzgießform
sichergestellt ist. Dabei bringt die segmentierte Mehrkreistemperierung
exakte Resultate. Ihr Grundprinzip liegt darin, den pro Flächenelement unterschiedlichen Wärmeeintrag vom Formteil in das Spritzgießwerkzeug in der
Weise zu berücksichtigen, dass über das gesamte Formteil ein einheitliches
Temperaturprofil erzielt wird.
„Abhängig von Formteil und -masse, dem Werkzeugaufbau und den
Ansprüchen an die Teilequalität verfügt jeder Temperierkreis als Minimalanforderung über eine individuelle Durchflussmengenregelung“, erklärt Georg
Späth, Gebietsverkaufsleitung GWK Süd-West. „Bei komplexeren Anforderungen sei auch eine individuelle Regulierung der Temperatur möglich. „In
Verbindung mit einer direkten Kühlung wird eine optimale Formteilqualität
bei kürzestmöglicher Zykluszeit und niedrigstem Energieverbrauch erreicht.“
Dazu werden die wichtigen Parameter bei laufender Produktion online
überwacht, unzulässige Abweichungen außerhalb einstellbarer Toleranzen
gemeldet und so weit wie möglich nachgeregelt.
TECHNOLOGIE
TEMPERIERTECHNIK
13. März 2015 | Ausgabe 5 15
Energiesparkühler Hermeticool-Hybrid als Freikühler neben der
Kärcher-Spritzerei; je nach Außentemperatur übernimmt die Hermeticool die volle oder teilweise Kühlfunktion Foto: GWK
Zwei große Temperiergeräte Teco WD 150 in neuer Bauform an
einer­neu angeschafften Engel-Maschine; die Ansteuerung erfolgt
hier direkt über die Engel-Steuerung CC200 Foto: GWK
Die Wasseraufbereitungsanlage Active verhindert Verstopfungen
der Kühlkanäle und vermeidet so Ausfallzeiten im gesamten System Foto: GWK
Ziel war, thermische Potenziale
im Spritzgießwerkzeug auszunut­
zen, geeignete Standards für die
Werkzeugtemperierung festzule­
gen, optimale Teilequalität bei
kurzer Zykluszeit sicherzustellen,
die Produktivität durch Kühlzeit­
reduzierung zu erhöhen sowie
Ausschuss und Nacharbeit zu
minimieren“, erläutert Späth.
An einer vorhandenen Spritzgieß­
maschine mit 3.200 t Schließkraft
von Engel waren bereits zwei gro­
ße Temperiergeräte Teco WD 150
von GWK in alter Bauform ins­
talliert, die definierte Tempera­
turen für die Werkzeuge zur Ver­
fügung stellten. Die Kühlwasser­
verteilung erfolgte über Wasser­
orgeln. „Aufgrund der vielen
Werkzeugwechsel haben wir
immer viel Zeit aufwenden müs­
an der Regeleinheit vorgegebenen
Temperaturdifferenzen oder Was­
sermengen regelt es automatisch
die Wassermengen für jeden ein­
zelnen Werkzeugkreis. Für die
vorhandene Maschine kamen
zweimal acht ITD-Kreise (je acht
für Düsen- und Auswerferseite),
Werkzeugentleerung, Werkzeug­
check und zwei Filter zum Einsatz.
„Die Ansteuerung erfolgt hierbei
über unser Touchpanel“, erklärt
Späth.
2011 kam in der Kärcher-Spritze­
rei in Winnenden eine weitere,
neue Spritzgießmaschine mit
10.000 kN Schließkraft von Engel
hinzu. Sie wurde ebenfalls mit zwei
großen Temperiergeräten Teco
WD 150 in neuer Bauform, Werk­
zeugentleerung und Werkzeug­
check sowie zwei Filtern ausge­
stattet. Die Ansteuerung erfolgt
hier jedoch direkt über die EngelSteuerung CC200. „Während die
Integration der ITD-Komponen­
ten bei Engel durchgeführt wurde,
haben wir die Temperiergeräte
installiert und an die Schottbleche
der Maschine angeschlossen“, er­
innert sich der GWK-Gebietsver­
kaufsleiter. Jeweils düsen- und
auswerferseitig kamen einmal vier
und einmal sechs ITD-Kreise zum
Einsatz.
schiedener Technologien, die auf
die herzustellenden Produkte, die
zu verarbeitenden Formmassen,
die zur Anwendung kommenden
Spritzgießverfahren und die infra­
strukturellen und klimatischen
Randbedingungen des Ferti­
gungsbetriebs abgestimmt seien.
„Dank einer umfassenden Ana­
lyse der Energieströme und der
genauen Kenntnis der thermi­
schen Anforderungen und Zusam­
menhänge im Gesamtprozess sind
wir in der Lage, das energetische
Potenzial sowohl in den Verarbei­
tungsprozessen als auch in den
Infrastrukturbereichen des Be­
triebs auszuschöpfen“, so der Ge­
bietsverkaufsleiter.
Kärcher hat dieser Ansatz über­
zeugt. Eine neue Engel-Maschine
mit 1.000 t Schließkraft, die kürz­
lich in Betrieb ging, ist ebenfalls
mit dem ITD-System mit 20 Re­
gelkreisen und zwei direkt gekühl­
ten Temperiergeräten ausgestattet.
„Das System ist nahezu identisch
zu der bestehenden 1.000-TonnenMaschine“, so Späth. „Allerdings
erfolgt die Ansteuerung nicht über
die Engel-Software sondern über
unser neues Sieben-Zoll-Touch­
panel.“ Ebenfalls geändert wurde
die Werkzeugentleerung, die nun
in einem modernen Gehäuse un­
tergebracht ist. Fertigungsplaner
Laube: „Die Leute von GWK ma­
chen einen guten Job. Das hat sich
bei Kärcher herumgesprochen. So
setzt die Spritzerei an unserem
Standort in Bühlertal ebenfalls auf
GWK, genauso wie unser Werk
in China, wo eine Kühlanlage des
Unternehmens im Einsatz ist.“ gr
sen, um die Wasserverteilung
manuell zu regeln“, blickt Laube
zurück. Um dies zu optimieren,
wurde die Maschine deshalb mit
dem modular aufgebauten Mehr­
kreis-Temperiersystem Integrat
Direct (ITD) für die segmentierte
Werkzeugtemperierung ausgerüs­
tet. Es verteilt das Wasser indivi­
duell auf die einzelnen Werkzeug­
kreise.
ITD regelt für jeden
Kreis die Wassermenge
„Das ITD vereint die Vorteile der
bislang üblichen Wasserverteiler,
der Impulskühlsysteme und der
kontinuierlich arbeitenden Tem­
periergeräte und eliminiert die
Nachteile der jeweiligen Systeme“,
so Späth. In Abhängigkeit von den
CNC - Spezialmaschinen
©Aircabin
Zeitersparnis beim
Werkzeugumrüsten
Kunststoff ist vielfältig
– wie eine
MAKA
5-Achs-Bearbeitung von
„Der Einsatz der Integrat-DirectTechnologie bringt uns mehrere
Vorteile“, sagt Laube. „Zum einen
sparen wir Zeit beim Umrüsten,
weil das Werkzeug automatisch
ausgeblasen wird. Durch die de­
finierte Kühlung pro Kreislauf
bestehen immer gleiche Voraus­
¬ Thermo- und Duroplasten
¬ Verbund- und Compositewerkstoffen
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Zuverlässigkeit stehen für Produktivität und Flexibilität.
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22.04.14 10:31
setzungen und man merkt sofort,
wenn es Probleme gibt – ein wich­
tiger Aspekt in puncto Sicherheit.
Außerdem erhalten wir genauere
Informationen über die einzelnen
Kreisläufe, viel präziser als bei der
manuellen Einstellung“, zählt der
Fertigungsplaner auf.
„Unser Konzept setzt weit vor der
Spezifikation von Leistungsdaten
für Temperiergeräte und Kältema­
schinen an. Wir betrachten beide
Bereiche niemals isoliert vonein­
Gunther Laube von der Fertigungsplanung bei Kärcher (l.)
und Georg Späth, Gebietsverkaufsleitung GWK Süd-West
Foto: GWK
ander. Je feiner die in beiden Sys­
temen benötigten Temperaturen,
Drücke und Durchflussmengen
aufeinander abgestimmt werden,
desto besser wird das Temperier­
ergebnis und desto niedriger fal­
len die Energiekosten aus“, erklärt
Späth.
Der Schlüssel zu einer systemati­
schen Temperierung und Küh­
lung, so der Experte, liege in der
intelligenten Kombination ver­
Innovationen rund ums
Heizen und Beheizen
Flexible
elektrische
Heiztechnik
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%HJOHLWKHL]XQJHQ
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Hermeticool nutzt die Winterluft
Wetterabhängig Im Werkzeugkreis saugt die Betriebspumpe das abgekühlte Wasser aus dem Kaltwasserkreisbehälter und fördert es zu den Werkzeugen der Spritzgießmaschinen. Das Kühlwasser entzieht dem Verbraucher Wärme und
wird in den Warmwasserbehälter geleitet. Über eine Verdampferpumpe gelangt das warme Wasser zum Verdampfer
und überträgt die aufgenommene Energie an das Kältemittel. Das Kältemittel wird im Kompressor verdichtet und gibt
im wassergekühlten Kondensator die aufgenommene Energie an den Kühlkreis ab.
Das so abgekühlte Wasser fließt zurück in den Kaltwasserbehälter. Ist die Außentemperatur niedriger als die Rücklauftemperatur vom Verbraucher, wird das warme Wasser zum Hermeticool (Freikühler neben der Kärcher-Spritzerei)
gepumpt und gibt dort die aufgenommene Energie an die durchströmende, kalte Außenluft ab. Je nach Außentemperatur übernimmt die Hermeticool die volle oder teilweise Kühlfunktion. „Erst wenn die Außentemperatur die Rücklauftemperatur vom Verbraucher überschreitet, ist der Kältemaschinenbetrieb erforderlich. Dieser bedarfsgerechte Einsatz
spart Energie“, erklärt Volker Zart, Geschäftsleitung Kühltechnik bei GWK.
Im Hydraulikkreis wird das abgekühlte Wasser mittels Betriebspumpe aus dem Kaltwasserbehälter gesaugt und zu
den Ölkühlern der Spritzgießmaschinen gefördert. „Das Kühlwasser entzieht dem Verbraucher Wärme und wird in den
Warmwasserbehälter geleitet. Dann wird es zur Hermeticool-Hybrid-Einheit geleitet und dort von der kalten Außenluft abgekühlt. Diese Einheit arbeitet nach dem Luftkühlerprinzip im geschlossenen Kreislauf, ohne Wasserverluste“,
beschreibt Zart den Prozess. Bei hohen Außentemperaturen wird über ein Luftkonditioniersystem die Ansaugluft durch
adiabatische Abkühlung so weit gesenkt, dass Prozesswassertemperaturen deutlich unter denen der Außenluft erreicht
werden. Dies wird mit einem Minimum an zusätzlichem Frischwasser erreicht.
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TECHNOLOGIE
TEMPERIERTECHNIK
16 13. März 2015 | Ausgabe 5
Multipoint-Zentrale überwacht und steuert alle Heißkanalregler
Zur Prozessüberwachung aller Profi Temp-Heißkanalregler in der Produktion erweitert PSG Plastic Service ihre Bediensoftware
Temp Soft2 um das Feature Multipoint / Vorteile beim Einsatz eines Heißkanalwerkzeugs auf verschiedenen Maschinen
Steuerungstool Mit ihrem jüngsten
Update der Software Temp Soft2
ermöglicht die PSG Plastic Service
GmbH, Mannheim, eine zentrale
Bedienung und Überwachung
mehrerer Heißkanalregler. Dabei
sind die einzelnen Heißkanalreg­
ler über Ethernet mit dem BedienPC vernetzt. Das neue Feature
Multipoint für die Bediensoftware
Temp Soft2 bringt laut PSG für
Spritzgießereien ab etwa fünf
Spritzgießmaschinen Qualitätsund Kostenvorteile.
Mit Multipoint können an nur
einem Touchscreen alle Daten und
Prozesse der angeschlossenen
Profi Temp-Heißkanalregler sicht­
bar gemacht und gesteuert werden
– unabhängig von der Größe des
Reglers. Das verkürzt und verein­
facht die Kontrolle, spart Wege
und erhöht die Sicherheit. Denn
an einer zentralen Stelle sind alle
Alarme einsehbar. Mit diesem
Konzept reduzieren sich auch
Hardwarekosten, weil bei den Ge­
räten direkt an der Spritzgießma­
schine der Touchscreen überflüs­
sig wird.
Wird ein Heißkanalwerkzeug auf
mehreren Spritzgießmaschinen
eingesetzt, während die Heißka­
nalregler bei der einzelnen Ma­
schine verbleiben, so mussten
bisher die Werkzeugdaten an den
Heißkanalreglern neu eingegeben
werden. Oder die Werkzeugdaten
zum Beispiel waren über externe
Speichermedien wie USB-Sticks
zwischen den Heißkanalreglern
auszutauschen. Dieses Prozedere
ist aufwendiger und birgt das Ri­
siko unterschiedlicher Daten­
bestände.
Ein Werkzeug auf
mehreren Maschinen
Multipoint macht diese Arbeiten
überflüssig, weil an einer zentra­
len Stelle alle Daten archiviert sind.
Kommt das Werkzeug auf eine
andere Spritzgießmaschine, so
können die Daten von Hand in
den Regler geladen werden. Zu­
sätzlich besteht aber die Option,
die Daten automatisch zu über­
nehmen, vorausgesetzt, das Werk­
zeug wurde mit einer Codierung
ausgestattet. Die Codierung er­
folgt über einen kleinen Stecker,
mittels dessen die Heißkanalreg­
ler-Bediensoftware Temp Soft2
das Werkzeug erkennt und alle
Produktionsdaten zuordnet und
zur Verfügung stellt. Das verein­
facht das Handling bei Verwen­
dung des gleichen Heißkanals an
mehreren Spritzgießmaschinen.
Durch die zentrale Aufzeichnung
von Prozessdaten in Temp Soft2
ist der Nachweis der Qualität der
produzierten Teile auch im Nach­
hinein gewährleistet. Zusätzlich
hat das Bedienpersonal Zugriff auf
alle Alarme, Statusmeldungen und
Einstellungen. Das ermöglicht
eine schnelle Fehleranalyse und
den direkten Vergleich zu vorher­
gehenden Produktionen. Die Da­
ten werden automatisch von Temp
Soft2 für 30 Tage gespeichert.
Darüber hinaus ist ein Datenex­
port auf externe Medien möglich.
Ein weiterer konkreter Anwen­
dungsfall für Multipoint in Temp
Soft2 ist das einfache Handling
zweier Heißkanalregler im Vor­
wärmbetrieb. Mit der Funktion
kann die Vorwärmphase eines
Heißkanals an einem beliebigen,
freien Heißkanalregler stattfinden
und damit die Maschinenstill­
standzeit bei einem Werkzeug­
wechsel minimiert werden.
Während ein Heißkanalregler das
in Produktion befindliche Werk­
zeug auf Temperatur hält kann das
in der Folge auf die Maschine
genommene Werkzeug mit einem
Über Multipoint werden alle Heißkanaldaten an einer
zentralen Stelle archiviert; die Software Temp Soft2 erlaubt das zentrale Bedienen und Überwachen mehrerer
Heißkanalregler Foto: PSG
weiteren Heißkanalregler parallel
gecheckt und aufgeheizt werden.
Anschließend wird das Werkzeug
ohne Verzug auf die Maschine
genommen.
Die während der Vorwärmphase
ermittelten Einstellungen werden
in die Produktion übernommen.
Entweder von Hand oder bei vor­
handener Werkzeugcodierung
vollautomatisch. Gerade bei häu­
figen Werkzeugwechseln und bei
großen Werkzeugen bringt das
System Rationalisierungsvorteile
sowie eine Beschleunigung der
Arbeitsprozesse.
Kein Betrieb hat immer alle Heiß­
kanalregler in der passenden Zo­
nenzahl. Deshalb bietet Temp
Soft2 mit der Funktion Singlepoint
neben Multipoint ein weiteres
starkes Feature. Während mit
Multipoint die autarke Bedienung
mehrerer Heißkanalregler über
die Bediensoftware Temp Soft2
ermöglicht wird, können mit
Single­point mehrere Heißkanal­
regler zu einer Einheit zusammen­
gefasst werden. So arbeiten dann
für den Bediener beispielsweise
zwei Heißkanalregler mit 48 Zo­
nen so zusammen, als wären sie
ein einziger Heißkanalregler mit
96 Zonen. PSG-Connect ist die
einfach zu handhabende Lösung
für die weltweite Fernwartung der
Profi Temp-Heißkanalregler; vor­
konfiguriert und sofort einsatz­
fähig. PSG-Connect steht in ver­
schiedenen Ausführungen zur
Auswahl. Als kabelgebundener
Modembetrieb (analog, ISDN),
über das bestehende Firmennetz­
werk, direkt über DSL oder als
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Kältetechnik schlüsselfertig Präzise Temperaturführung
Cofely liefert Amonum im Container
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kühlung. Zudem benötigt der
Amonum im Container aufgrund
seiner kompakten Bauweise nur
eine geringe Aufstellfläche. Der
Container mit der Kältemaschine
kann daher den jeweiligen örtli­
chen Voraussetzungen entspre­
chend aufgestellt und bei verän­
derten Platzanforderungen flexi­
bel umplatziert werden.
Die Kältemaschine ist mit einem
drehzahlgeregelten Hubkolben­
verdichter ausgestattet sowie mit
einer Simatic S7-Steuerung zur
energieoptimierten Regelung der
gesamten Peripherie. Der Amo­
num ist in vier Leistungsklassen
von 50 bis 200 kW erhältlich. Die
Kälteleistung lässt sich durch eine
stufenlose Drehzahlregelung an
den Bedarf anpassen. gr
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Geringer Platzbedarf: Thermo-5-Geräte profitieren von kompakten
Hydraulikmodulen und ihr tankloses Konzept spart zusätzlich
Raum Foto: HB-Therm
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weltfreundliche Ammoniak-Käl­
temaschine Amonum von der
Cofely Refrigeration GmbH,
Lindau, kommt schlüsselfertig als
Containerlösung daher und erfüllt
mit ihren integrierten Sicherheits­
einrichtungen selbst strengste
Sicherheitsauflagen. Dank der im
Container integrierten Sicher­
heitseinrichtungen wie beispiel­
weise einer Gaswarnanlage und
Fluchtwegmarkierungen erfüllt
der Amonum schon bei der Lie­
ferung alle Sicherheitsauflagen,
die nach DIN EN 378 beim Einsatz
des Kältemittels Ammoniak vor­
geschrieben sind.
Der Container fungiert außerdem
als beheizter und beleuchteter
Maschinenraum und dient gleich­
zeitig als Unterbau für die Rück­
HB-Therm mit kompakter Gerätetechnik
Schlüsselfertig: Der kompakte Container integriert benötigte Sicherheitseinrichtungen, dient als beheizter und beleuchteter Maschinenraum und als Unterbau für die Rückkühlung Foto: Cofely
tungsprozessen kommt es oft auf
eine exakte Temperaturführung
an. Auf ±0,1 K genau lassen sich
die Temperiergeräte von HBTherm, St. Gallen/Schweiz, selbst­
optimierend regeln. Das tanklose
System sorgt für schnelle Aufheizund Abkühlzeiten, da jeweils nur
so viel Wärmeträger wie nötig
temperiert wird. Auch der Bedarf
an Heiz- und Kühlenergie ist durch
minimale Umlaufvolumina und
ein durchdachtes Kühlkonzept
gering. Die dichtungslose IE2Edelstahlpumpe sorgt schließlich
mit ihrem Wirkungsgrad für eine
anhaltend hohe Energieeffizienz
im gesamten Temperierprozess.
Zur intuitiven Bedienung aller
Geräte tragen die mehrsprachige
Menüführung sowie Erläuterun­
gen auf Knopfdruck bei. Daneben
wird die Bedienung durch die
vollautomatische Abkühlung und
Formentleerung vereinfacht,
durch das Aufzeichnen der Daten
per USB und Excel, Speichern und
schnelles Abrufen werkzeugspe­
zifischer Parameter sowie die
Integrationsmöglichkeiten der
Thermo-5-Geräte in die Steuerung
der Spritzgießmaschinen.
Die Thermo-5-Geräte finden
überall im Maschinenumfeld
Platz, denn trotz ihrer technischen
Features bleiben sie klein. Kom­
pakte Hydraulikmodule sowie das
tanklose Konzept erlauben die
platzsparende Bauweise. Das op­
tionale Reinraumpaket ermöglicht
zudem den Einsatz aller Thermo5-Wassergeräte im Reinraum. gr
www.hb-therm.ch
TECHNOLOGIE
Gabriele Rzepka
Zuständig für den Bereich
Recycling
RECYCLING
[email protected]
13. März 2015 | Ausgabe 5 17
Fokus auf Post-Consumer-Recycling
Erema auf der NPE 2015
USA Erema North America, Inc.,
erfolgen vor der Extruderentgasung. Der Laserfilter erlaubt die
Herstellung von Endprodukten in
hoher Qualität. Der kürzlich weiterentwickelte Laserfilter eignet
sich speziell für die Verarbeitung
von Materialien mit hohen Verschmutzungsanteilen wie Holz,
Papier, Aluminium oder Kupfer.
Die neue Schaber-Geometrie des
Filters erhöht die Siebstandzeiten.
Auf der NPE zeigt das Unternehmen seine aktuellste Maschine,
die Intarema K, so dass sich die
Besucher vor Ort einen Eindruck
verschaffen können. Das neue,
ein Tochterunternehmen der Erema Engineering Recycling Maschinen und Anlagen GmbH, Linz,
will besonders im Bereich PostConsumer-Recycling in den USA
weiter expandieren. In diesem
Zuge wird das Unternehmen auf
der NPE im März in Orlando FL/
USA ausstellen.
Bislang verfügte das Unternehmen
in der Firmenzentrale in den USA
über ein Versuchszentrum mit
knapp 1.000 m² Fläche und drei
Recyclinganlagen für Probeläufe.
Aufgrund der steigenden Nach-
Vom
Brocken
zum
Mahlgut
schickung der endlosen Randstreifen über Rohrleitung und Zyklon,
die automatisch erfolgt und eine
hohe Flexibilität durch Kombinationsmöglichkeiten von Zyklon,
Rolleneinzug oder auch Förderband bietet. Dadurch ist keine
Vorzerkleinerung der Randstreifen nötig. Die vollautomatische
Durchsatzanpassung an die aktuelle Randstreifenmenge sorgt zudem für geringen Personalbedarf.
Das so erzeugte Granulat lässt sich
bis zu 100% in den Produktionsprozess zurückführen. grz
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Die Intarema TVEplus mit Laserfilter eignet sich speziell für das
Post-Consumer-Recycling Foto: Erema
frage sind nun ein weiterer Ausbau
auf 2.400 m² und die Installation
einer neuen Anlage geplant. Damit
stehen dem amerikanischen Markt
zukünftig vier Vorführanlagen zur
Verfügung. Bei der neu installierten Anlage handelt es sich um eine
Intarema 1108 TVEplus mit Laser­
filter, die zu den drei bestehenden
Anlagen hinzukommen wird. Der
Startschuss für die Erweiterung
des Versuchszentrums ist im März
2015, die Fertigstellung für den
Spätsommer 2015 geplant.
Das Interesse am Recycling von
Post-Consumer-Kunststoffabfällen nimmt in den USA derzeit stark
zu. Aufgrund der komplexen Materialmischungen, der hohen
Feuchtigkeitsgrade und der star-
Blick in das Versuchszentrum in Ipswich MA/USA Foto: Erema
ken Kontaminationen der Eingangsmaterialien erfordern die
Recyclingprozesse angepasste
Anlagen. Für diese Ansprüche ist
das Intarema TVEplus System
ausgelegt. Schmelzefiltration und
anschließende Homogenisierung
vollautomatische Aufbereitungssystem speziell für das Recycling
von PE-Randstreifen ist das Nachfolgemodell der bisherigen KAGAnlage.
Einer der wesentlichen Vorteile des
neuen Systems ist die direkte Be-
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Effizient + Flexibel
Schneidmühlen SML 60/100 SB mit
automatischer Materialzuführung
Vom biobasierten Abfall zum Wertstoff
Baureihe SRV-GF
in einem
Schritt.
Warum zwei Schritte,
wenn einer reicht.
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der Baureihe SRV-GF lassen
sich mühelos Brocken bis
400 kg in einem Arbeitschritt
vermahlen und das ohne aufwendiges Vorshreddern. So reduzieren Sie Ihre Investitions-,
Energie- und Handlingkosten
bei hohen Durchsatzleistungen.
Ein neuer Forschungsverbund untersucht Möglichkeiten zum werkstofflichen
Recycling von biobasierten Kunststoffen
PLA-Industrieabfälle
bei Danone
Biowerkstoffe „Nachhaltige Ver-
wertungsstrategien für Produkte
und Abfälle aus biobasierten
Kunststoffen“ – so heißt er, ein
kürzlich gestarteter Forschungsverbund, der sich vorrangig den
technischen Fragestellungen zum
Sortier- und Recyclingverhalten
von Abfällen aus Biokunststoffen
widmet. Der Fokus liegt auf chemisch neuartigen Kunststoffen
wie Polylactid (PLA).
Der Verbund wird vom Bundesministerium für Ernährung und
Landwirtschaft (BMEL) über seinen Projektträger, die Fachagentur
Nachwachsende Rohstoffe e.V.
(FNR), gefördert. Die Koordination des Verbundvorhabens übernimmt die Knoten Weimar
GmbH.
Erkennung
und Sortierung
In zwei Teilvorhaben untersucht
die Knoten Weimar GmbH zu-
Wir beraten Sie gerne
und ausführlich.
Polymilchsäure-Granulat: Auch für diesen Werkstoff werden Recyclingmöglichkeiten gesucht Foto: FNR
sammen mit der Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung der Technischen Universität Chemnitz die Möglichkeiten einer zuverlässigen Erkennung
und Sortierung unterschiedlicher
biobasierter Polymerprodukte in
der Praxis sowie des werkstofflichen Recyclings von Post-Consu-
mer-Abfällen. Den komplexen
Anforderungen des lösungsmittelbasierten Recyclings von PLA
aus dem Post-Consumer-Bereich
und der Einbindung von Alt-Poly­
lactid in den Syntheseprozess für
PLA widmen sich gleich vier
Fraunhofer-Institute (UMSICHT,
IVV, WKI und IAP).
Das Institut für Biokunststoffe
und Bioverbundwerkstoffe (IfBB)
der Hochschule Hannover arbeitet mit Industriepartnern an der
Aufbereitung von biobasierten
Kunststoffen aus dem Pre-Consumer-Bereich. Anhand von Industrieabfällen, die bei der Produktion von Danones PLA-Joghurtbechern anfallen, sollen ein
mechanisches Recycling etabliert
sowie nach einer Charakterisierung dieser Rezyklate neue Produkte entwickelt werden. Eine
Herausforderung hierbei ist, dass
die PLA-Abfälle mit Klebstoffen
und bedrucktem Papier versehen
sind.
Die Ergebnisse sollen auch auf
andere Biokunststoffe wie zum
Beispiel Polyhydroxyalkanoat,
Polyester- oder Stärkeblends und
Bio-PA übertragen werden. mg
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Q 30%-50% höhere
Leistung bei gleicher Mühlengröße
Q Bis zu 50% Energieeinsparung
Q Trocken- und Nassmahlung
Plastkompaktoren der HV-Baureihe
Q Agglomerierung von Flaschenflakes,
Pulver, Fasern, Folien und Schaumstoffen
Q Rekristallisierung von PET-Flakes
Q Trocknung von dünnen Folien in
Waschanlagen
Anlagen zum Waschen, Trennen
und Trocknen für gebrauchte,
verschmutzte und vermischte
Kunststoffe
Q Landwirtschaftsfolien
Q Kunststoffe aus dem Hausmüll
Q PET-Flaschen
Q Flaschen und Hohlkörper aus PE/PP
Q Folien aus PE, auch Stretchfolien
Gebinde aufbereiten
Neue Märkte für Waschanlagen
Reinigung Nach über einem Jahr
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mit positiven Resultaten ist die
erste Waschanlage der Sikoplast
GmbH, Siegburg, in Betrieb gegangen. Gebrauchte IBC-Blasen,
Fässer oder sonstige Industriegebinde, die mit diversen Flüssig-
keiten, auch Ölen, in Kontakt
waren, kommen als saubere und
trockene Flakes, die der Betreiber
direkt zu Regranulat weiterverarbeitet, aus der Anlage heraus. Die
Gebinde bestehen überwiegend
aus PE aller Varianten. Der Durch-
satz liegt bei mehr als 1 t/h. Ein
Schredder zerkleinert das Inputmaterial vorab.
Die Anlagen sind modular aufgebaut und nehmen es auch mit stark
verschmutzten Materialien auf.
Für jeden Anwendungsfall legen
die Siegburger den Prozess maßgeschneidert aus. Der Energieverbrauch liegt bei 0,3 bis 0,4 kW/kg
Ausstoß, der Wasserbedarf bei
etwa 2 m³/h. grz
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TECHNOLOGIE
RECYCLING
18 13. März 2015 | Ausgabe 5
Dicht an dicht drängt sich Spritzgießmaschine an Spritzgießmaschine. Dazwischen blitzt immer wieder das Orange der Beistellmühlen
hervor. Keine Frage: Hier ist jeder Zentimeter Platz wohldurchdacht Foto: Rzepka
Manuel Müller, Abteilungsleiter der Fertigungslinien 3 & 4, prüft
die Maschinenparameter. Direkt hinter ihm und zwischen den beiden Maschinen eine der 40 Schneidmühlen von Wanner Technik
Foto: Rzepka
Die Zerkleinerungstechnik
trägt Orange
Über 1.000 Mühlen im Jahr 2014 – davon profitiert ein Zuliefer-Spritzgießbetrieb der Automobilindustrie
Aufbereitung Dicht an dicht drän-
gen sich nahezu 100 Spritzgießmaschinen in der Produktionshalle der ITW Gobal Fasteners
Product GmbH in Creglingen.
Sämtliche Maschinen produzieren
im Sekundentakt Befestigungselemente für die Automobilindustrie.
Trotz der vielen Anlagen mit ihren
Mühlen, Angusspickern, Dosiereinrichtungen und Peripherie ist
der Geräuschpegel in der Halle
gering.
Beim Eintritt in die Produktionshalle bietet sich dem Besucher ein
beeindruckendes Bild: In Reih und
Glied steht Maschine neben Maschine; davor eine Box auf einer
Waage, die die spritzgegossenen
Befestigungselemente aufnimmt.
Die geforderte Stückzahl korrespondiert mit dem Gesamtgewicht
der Box. Eher unscheinbar und
klein kommen die Befestigungselemente daher. Doch ohne sie
käme kein Fahrzeug auf die Straße. Gleichgültig, ob im Motor- und
Big enough to innovate,
small enough to cooperate!
Kunststoff-Recycling nachhaltig und effizienter zu gestalten sowie
die Granulatqualität kontinuierlich zu optimieren gelingt nur mit ausgereifter
Technologie. Und mit dem Anspruch, wirklich alles für den Erfolg zu tun.
SIMPLY ONE STEP AHEAD
Antriebsbereich, der Außenverkleidung, bei Brems- und Kraftstoffsystemen, der Elektrik oder
im Innenraum – die kleinen Dübel, Muttern, Clips, Klammern,
Stopfen und vieles mehr sorgen
für den nötigen Zusammenhalt.
Der Prozess in Creglingen ist vollständig automatisiert. Die Ein-
oder Zweikomponenten-Spritzgussteile fallen im Sekundentakt
aus den Werkzeugen auf eine
Weiche. Waren sämtliche Prozessparameter in Ordnung, gelangen sie über ein Förderband in die
bereitstehende Transportbox. Den
Ausschuss sortiert die Weiche
sofort aus. Der Angusspicker entnimmt den Anguss und befördert
diesen direkt in den Schacht der
neben den Maschinen stehenden
Beistellmühlen. Warum es trotz
der hohen Schlagzahl und vieler
Maschinen relativ ruhig zugeht,
erklärt der Abteilungsleiter der
Fertigungslinien 1 & 2, Frank
Stock: „Wir haben hier ausschließlich vollelektrische Maschinen von
JSW und Fanuc stehen und das
schon seit Mitte der 90er-Jahre.
Damals gab es noch nicht sehr
viele Anbieter von vollelektrischen
Maschinen, dieser Trend entstand
erst viel später.“ Die Gründe für
die Wahl der Vollelektrischen
schon vor 20 Jahren liegen laut
Stock auf der Hand: „Die sind
leiser, sauberer und energieeffizienter.“ ITW produziert auf Spritzgießmaschinen mit einer Schließkraft zwischen 30 und 110 t.
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Viele Spritzgießmaschinen benötigen auch viele Beistellmühlen,
denn die Angüsse verwertet das
Unternehmen wenn möglich wieder. Bei den Produkten, bei denen
es die Spezifikationen erlauben,
setzt ITW bis zu 30% des Mahlguts
wieder in seinem Produktionsprozess ein. Eine ZweikomponentenMischweiche von Motan dosiert
den Anteil an Neuware und Mahlgut. Dort, wo die Verwendung des
Mahlguts nicht möglich ist wie bei
sicherheitsrelevanten Bauteilen,
verkauft das Werk es an Recyclingunternehmen. Die Farbe der
circa 40 Schneidmühlen in der
Halle ist einheitlich: Orange. Sie
stammen ausschließlich von der
Wanner Technik GmbH aus Wertheim. Seit dem Start des Standorts
in Creglingen Mitte der 90erJahre setzt der Automobilzulieferer auf die Wanner-Mühlen und
ist dieser Partnerschaft bis heute
treu geblieben. Kurz vor Weihnachten 2014 lieferte Wanner ein
Jubiläumsstück nach Creglingen:
die 1.000ste Mühle, die der Mittelständler im Jahr 2014 hergestellt
hat.
Das Jubiläumsstück
Die Mühle D25/38 Compact mit
einer Mahlraumöffnung von 250
× 380 mm² mit direkt angebautem
Getriebemotor ist schmal genug,
um neben der Spritzgießmaschine ihren Platz zu finden. Mit 170
U/min entsteht bei dieser etwas
langsamer laufenden Variante sehr
wenig Staub, sie arbeitet extrem
leise und bewältigt einen Durchsatz von 40 kg/h. Die Schneidmühle zerkleinert den Anguss eines
neuen Artikels aus POM, der mit
250 × 350 mm relativ groß ist.
Ralph Dostmann, Geschäftsführer Wanner Technik, erklärt: „Die
Mühle muss sich von ihrem Platzbedarf her in die Realität des Produktionsbetriebs einfügen. Deshalb passen wir unsere Maschinen
in ihren Dimensionen an die
TECHNOLOGIE
RECYCLING
13. März 2015 | Ausgabe 5 19
Dietmar Lohmüller, Vertriebspartner von Wanner Technik, Carsten
Weidel, Vertriebsleiter Wanner Technik, Ralph Dostmann, Geschäftsführer Wanner Technik, und Frank Stock, Abteilungsleiter
der Fertigungslinien 1 & 2 ITW Global Fasteners (v.l.n.r.), diskutieren bereits wieder neue Projekte Foto: Rzepka
Die 1.000ste Mühle des Jahres 2014 kommt gleich mit einem Geschenk daher. Geschäftsführer Ralf Dostmann überreicht es an
Steffen Nagel, Betriebsleiter in Creglingen Foto: Rzepka
Die Kernkompetenz der ITW Global Fasteners: Befestigungselemente aller Art für die Automobilindustrie. Dazu gehören auch
Leitungshalter und Stopfen oder Befestigungsclips wie auf diesen
Bildern Fotos: ITW
ITW auf einen Blick
Nach der Übergabe der 1.000sten Mühle sind Kunde und Lieferant
in Feierlaune Foto: Rzepka
Vollautomatisiert fallen Befestigungselemente im Sekundentakt
aus den nahezu 100 Spritzgießmaschinen Foto: Rezpka
Betriebsbedingungen an. Unsere
1.000ste Mühle in diesem Jahr hat
deshalb einen Sonderschacht, der
höher und schmaler ist als in der
Standardausführung.“
großen Fertigungstiefe hat das
produktive Unternehmen dank
seines motivierten Teams diese
Stückzahl an Maschinen hergestellt. Angefangen von der CNCZerspanung und der Blechbearbeitung über die Lackierung, die
Montage und den Bau der Steuerung fertigt der Mittelständler
alles vor Ort in Wertheim. Zur
Feier der Übergabe der Jubiläumsmaschine hat Dostmann die ITWBelegschaft aus der Fertigungs­
linie dann auch zu einem Weißwurstfrühstück eingeladen.
Auf die Frage, weshalb ITW seinem Mühlenlieferanten bereits seit
Standard im Maßanzug
In den Hallen von ITW stehen
Mühlen zahlreicher Größen und
Baureihen von Wanner. Sie alle
verfügen über einen Trichter in
Sandwichbauweise, um den Geräuschpegel gering zu halten. Jedes
Jahr kommen drei bis vier Mühlen
hinzu, denn der Automobilzulieferer expandiert. Einige Mühle
haben bereits über 20 Jahre auf
dem Buckel und laufen nach wie
vor ohne Beanstandung. Die Partnerschaft der beiden Unternehmen geht über die reine KundenLieferanten-Beziehung hinaus.
Durch die räumliche Nähe zueinander testet und prüft Wanner
die Standzeiten neuer Messer und
Entwicklungen gelegentlich direkt
bei seinem Kunden ITW. Für Stock
ein großer Vorteil: „Ich kann die
Mühlen einige Monate nutzen und
wir können direkt prüfen, ob Anpassungen und Innovationen
unseren Anforderungen entsprechen und Vorteile mit sich bringen.“ Diese Kooperation hat jedoch
laut Dostmann nicht nur für ITW
positive Auswirkungen: „Wir haben hier die Gelegenheit, Langzeitversuche zu fahren, die wir bei
uns im Werk gar nicht realisieren
können. So erhalten wir einen
Einblick in das Verhalten der einzelnen Bauteile der Mühle nach
zahlreichen Betriebsstunden und
können viel gezielter optimieren.“
Obwohl der Grundaufbau der
einzelnen Schneidmühlenbaureihen selbstverständlich standardisiert ist, kann der Zerkleinerungsspezialist bei besonderen Kundenanforderungen flexibel und individuell auf die Kundenwünsche
eingehen. Die Bauform des
Schachts, des Fahrgestells oder des
Materialauffangbehälters passt er
den konkreten Betriebsanforderungen an. Über eine Vielzahl an
Ausstattungsvarianten wie den
besonderen Verschleißschutz,
Steuerungsvarianten und Ähnliches lässt sich die Schneidmühle
einfach auf den Anwendungsfall
hin konfigurieren, so dass dann
doch die meisten Produkte aus
Wertheim maßgeschneidert sind.
Hohe Mahlgutqualität
Um das Mahlgut dem Spritzgießprozess wieder zuführen zu können, muss die Mühle es konstant
und mit einem geringen Staub­
anteil erzeugen. Nur dann schmilzt
es gleichmäßig auf und beeinträchtigt die Produktqualität nicht. Die
Rotorgeometrie der Mühle mit
kaskadiertem V-Schrägschnitt
sorgt für ein hochwertiges Mahlgut
mit geringem Staubanteil. Ebenfalls unverzichtbar: scharfe Messer.
Je seltener Stock die Mühlen öffnen
muss, um beispielsweise die Messer zu schleifen oder auszutauschen, desto weniger Betriebsunter­
brechungen muss er in Kauf nehmen. Bei 40 Mühlen dürfen die
Messer nicht stumpf werden, denn
sonst geht die Mahlgutqualität in
den Keller. „Deshalb wollen wir
nach und nach unsere Mühlen auf
Hartmetallmesser umstellen. Die
halten etwa siebenmal länger und
wir müssen die Mühlen nur einmal
pro Jahr öffnen für die Instandhaltung“, skizziert Stock die Pläne
für die nahe Zukunft.
Die neueste Mühle in Creglingen
kam gleich mit einem ganzen
Überraschungspaket an. Passend
zu Weihnachten erhielten Stock
und seine Mitarbeiter ein Geschenk mit Ersatzteilen wie Messer und Siebe. Denn 1.000 Mühlen
in einem Jahr waren auch für
Wanner etwas ganz Besonderes.
Mit 30 Mitarbeitern und einer
so vielen Jahren die Treue hält,
bringt es Stock auf den Punkt: „Die
Mühlen sind leicht zu reinigen,
Wanner findet immer eine Lösung
für unsere Produktionsanforderungen, die Wege zwischen unseren Firmen sind kurz und nicht
zuletzt stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis.“ gabriele rzepka
www.wanner-technik.de
www.itw-fasteners.de
Weitere Bilder sehen Sie in der App
Code mit Smartphone und
entsprechender App anvisieren
Automobilzulieferer 51.0000 Mitarbeiter arbeiten an 56 Standorten bei der
ITW Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Glenview IL/USA. Sämtliche Divisionen arbeiten selbstständig und dezentral. Dadurch können sie gegenüber
ihren Kunden schnell und flexibel reagieren.
Die Division ITW Global Fasteners Products stellt Befestigungselemente für
die Automobilindustrie her und beschäftigt am Standort Creglingen etwa
120 Mitarbeiter. Die Befestigungselemente bestehen sowohl aus Ein- als
auch aus Zweikomponenten-Spritzgussteilen, aber auch aus KunststoffMetall-Verbindungen.
Ein globales Team betreut die internationalen Kunden weltweit – angefangen
bei der Entwicklung bis zur Montage.
Wanner auf einen Blick
Mühlenhersteller 30 Mitarbeiter stellen bei Wanner Technik am Standort
Wertheim Schneidmühlen verschiedener Größe und Bauart für unterschiedliche Materialien und Anforderungen her. 2014 expandierte das Unternehmen und hat seine Produktionsfläche um 700 m² auf etwa 2.000 m2
vergrößert. In den neuen Produktionsräumen werden auf acht modernen
CNC-Bearbeitungszentren die zu zerspanenden Bauteile gefertigt.
Um noch näher an seinen Kunden zu sein, baut Wanner sein Netz an
Auslandsvertretungen kontinuierlich aus. Der Hauptmarkt der Wertheimer
Maschinenbauer liegt in Europa, doch auch in Amerika und Asien setzt das
Unternehmen seine Schneidmühlen ab. Im Jahr 2014 hat Wanner über 1.000
Mühlen hergestellt.
INTAREMA®
Die neue Anlagengeneration von EREMA.
Selbstbedienung. Neu definiert.
Per Knopfdruck zur perfekten Granulatqualität: Das
intelligente Smart Start Bedienkonzept der neuen
INTAREMA® kombiniert Produktionseffizienz mit
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praktische Rezepturverwaltung und automatisierter
Stand-by-Modus inklusive.
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TECHNOLOGIE
RECYCLING
20 13. März 2015 | Ausgabe 5
Werkstoff mit Ansprüchen
Kunststoffrecycling in der Automobilindustrie
Aufbereitung Der Einsatz von
Kunststoffen im Automobilbau
steigt seit 20 Jahren kontinuierlich.
Leichtere Fahrzeuge, geringerer
Treibstoffverbrauch und weniger
Emissionen sind das erklärte Ziel
der Branche. Das führt zu immer
mehr Bauteilen aus Kunststoff.
Heute haben Fahrzeuge einen
durchschnittlichen Kunststoff­
anteil von 12 bis 15%. Bei einem
nahm an Fahrt auf. Die Richtlinie
legt Ziele für die Rückgewinnung
und das Recycling von Fahrzeugkomponenten fest und bietet Herstellern einen Anreiz, bereits bei
der Konstruktion ihrer Fahrzeuge die Wiederverwendung und das
Recycling der Komponenten zu
berücksichtigen. Die Richtlinie
sieht derzeit die Wiederverwendung und Verwertung von min-
sprüche an das Recyclingverfahren. Die Beseitigung von Gerüchen
und Fremdstoffen durch Hoch­
vakuum-Absaugung und Schmelzefiltrierung sowie der Einsatz von
Additiven für Upcyclingprozesse
sind Schlüsselfaktoren. Ein flexibles Verfahren, das schnellen und
effizienten Materialwechsel ermöglicht und eine verschleißfest
konstruierte Anlage für die Ver-
kann in der Recyclinganlage reco
Star direct ohne zusätzliche Vorzerkleinerung oder Verdichtung
verarbeitet werden. Aus einem
Materialtrichter wird das Mahlgut
über eine Förderschnecke direkt
in den Extruder beschickt. Der
besondere Vorteil besteht darin,
dass vor der Extrusion keine Erwärmung oder andere Material­
vorbehandlung erforderlich ist.
Geschäftsführer Dr. Toni Reftman leitet sowohl Rapid Granulator
als auch Eldan Foto: Rapid Granulator
Lifco übernimmt Rapid
Unter einem Dach
Akquisition Nachdem Lifco AB,
Der Kunststoffanteil der alten Autobatterien lässt sich wiederverwerten Foto: American Spirit/Shutterstock.com
durchschnittlichen Eigengewicht
von 1.300 kg wären dies 150 bis
200 kg Kunststoff pro Auto.
Diese Zahlen zeigen deutlich das
enorme Verwertungspotenzial für
Kunststoffe aus dem Automobilbereich. Mit der EU-Richtlinie
2000/53/EG zu Altfahrzeugen
entstanden Sammelsysteme und
strengere Umweltauflagen – das
Recycling in der Autoindustrie
destens 85% des durchschnittlichen Fahrzeuggewichts pro Jahr
bei allen Altfahrzeugen vor, wobei
5% auf die Energierückgewinnung
entfallen. Ab Januar 2015 soll die
Wiederverwendungs- und Verwertungsquote mindestens 95%
des durchschnittlichen Fahrzeuggewichts pro Jahr betragen.
Kunststoffteile aus der Automobil­
industrie stellen besondere An-
SIKOPLAST Waschanlagen
Aufbereitung von PET
ohne Viskositätsabbau
Vorteile:
Modularer Aufbau
Auch stark verschmutztes Input Material kannBesuchen Sie
uns auf der
verwendet werden
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Maßgeschneiderte Lösungen für praktisch alleK27.201
10. - 3.11.
 geringer Viskositäts- / IV-Abbau –
Düsseldorf
Anwendungsbereiche
je nach Aufgabegut ViskositätsHalle 09 / A74
erhöhung
Energieverbrauch:
ca. erzielbar
0,3 – 0,4KW/kg Ausstoß, Wasserbedarf
materialschonende
Aufbereitung
minimal beica.
2 m³/h; Anlage
mit > 1t/h Durchsatz
 energiesparende
Inline-Kristallisation
des Regranulates
Unser Lieferumfang:
 Granulat geeignet für
„Flasche zu Flasche“
Produktion
Kunststoff-Recyclinganlagen
Granuliersysteme
D - 53721 Siegburg
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Sikorex Recycling
Tel.: +49 (0) 2241 17 45-0
(In-line, ohne Granulierung)
Fax: +49 (0) 2241 17 45-71
Waschanlagen
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Mühlen, Siebwechsler
www.sikoplast.de
Silos und vieles mehr
arbeitung verstärkter Kunststoffe
geben Rezyklierern die Möglichkeit, eine Reihe unterschiedlicher
Eingangsmaterialien zu verarbeiten.
Geringer
Schmelzeverlust
Spezielle VakuumentgasungsExtrudermodule ermöglichen die
Aufbereitung gefärbter und verunreinigter Teile. Je nach Art der
Verunreinigung kommen verschiedene Filtersysteme und -formate zum Einsatz, die den
Schmelzeverlust möglichst gering
halten.
Starlinger Recycling Technology,
eine Geschäftssparte der österreichischen Starlinger & Co. GmbH,
Wien, liefert Anlagen für das Rezyklieren von Kunststoffen aus
Altfahrzeugen. Das Unternehmen
hat bereits mehrere Anlagen für
diesen Spezialbereich installiert.
Die Maschinentypen Reco Star
Direct, Reco Star Basic und Reco
Star Universal verwenden grundsätzlich den gleichen Prozessablauf und unterscheiden sich je nach
zu verarbeitendem Eingangsmaterial hauptsächlich in der Gestaltung des Vorbehandlungsbereichs.
Jede Maschine kann mit Entgasungs- und Hochvakuumeinheit,
Schmelzefiltrierung und mit einem der vier zur Auswahl stehenden Granuliersysteme ausgestattet
werden.
Aus dem
Recyclingalltag
Schweres Mahlgut mit mehr als
300 g/l, beispielsweise aus Spritzgussteilen wie Autostoßstangen,
Aus dem Regranulat lassen
sich wieder neue Autobatterien
herstellen Fotos: Starlinger
Die Maschine verarbeitet beispielsweise Produktionsabfall als
Mahlgutgemisch aus PP, POM
und ABS. Das Material will der
Produzent durch die Beimischung
von pulverförmigem Kalziumcarbonat und Talkum mit einem
Anteil von insgesamt 20% verbessern. Aus dem so erzeugten Regranulat stellt ein Automobilzulieferbetrieb im Anschluss nicht
sichtbare Innenverkleidungen für
Fahrzeuge her.
Vorzerkleinertes, leichtes, verschmutztes, feuchtes oder hygroskopisches Abfallmaterial wie aus
alten Autobatterien wird im Agglomerator der Recyclinganlage
Reco Star Basic vorbehandelt, der
am Boden mit einer messerbestückten rotierenden Scheibe ausgestattet ist. Der Reibungsprozess
erwärmt und trocknet das Gemisch, verdichtet es und bringt es
nahe an den Schmelzpunkt. Das
Material wird mittels Fliehkraft
kontinuierlich in den Extruder
befördert, wobei die Beschickung
automatisch über die Auslastung
des Agglomeratormotors gesteuert wird. Die optionale Luftspülungsfunktion am Agglomerator
beseitigt Feuchtigkeit und eventuelle intensive Gerüche bereits
bei der Vorbehandlung.
Zur Aufbereitung von PP-Mahlgut
aus alten Autobatterien, verunreinigt mit Schwefelsäure, verwendet
ein Hersteller von Autobatterien
eine Reco Star Basic 165 VAC, die
sämtliche Verunreinigungen beseitigt. Aus dem hergestellten
hochwertigen Regranulat produziert das Unternehmen wieder
neue Autobatterien. grz
www.starlinger.com
Enköping/Schweden, Rapid Granulator AB mit Hauptsitz in Bredaryd/Schweden übernommen
hat, gehört der Schneidmühlenhersteller zum gleichen Unternehmen wie die Eldan Recycling A/S
aus Faaborg/Dänemark. Damit
können die Unternehmen ihren
Kunden das komplette Portfolio
an Schneidmühlen sowie Schreddern anbieten.
Dr. Toni Reftman wird beide Unternehmen als Geschäftsführer
leiten. Reftman war über die letzten zehn Jahre Geschäftsführer
von Eldan und vorher neun Jahre
als Manager der Unternehmensentwicklung für Rapid tätig und
bringt demnach eine umfassende
Erfahrung für diese neue Position
mit. Der in Schweden geborene
Geschäftsführer ist überzeugt:
„Diese Übernahme ist ein wichtiger Schritt in der Historie von
Rapid Schneidmühlen und bringt
zwei erfolgreiche Firmen zusammen, welche ein komplettes und
ergänzendes Portfolio liefern können.“
Rapid hat Niederlassungen in den
USA, China, Singapur, Italien,
Frankreich und Deutschland. Das
Schwesterunternehmen Eldan ist
ebenfalls in zahlreichen Ländern
mit einer Niederlassung vertreten.
Dazu gehören Deutschland, die
USA, Australien, Frankreich, die
Niederlande und Brasilien. Ein
weltweites Netzwerk an Partnern
ergänzt die Vertriebsaktivitäten
und die Kundenbetreuung. grz
www.rapidgranulator.com
www.eldan-recycling.com
Im eigenen Haus
PP-Recyclingbetrieb aufgebaut
Wertstoffkreislauf 3.500 t: Das ist
die Menge an Polypropylenabfall,
die Plastic Recycling Verstraete
(PRV), der Ableger von Verstraete IML, Maldegem/Belgien, jedes
Jahr zu neuem PP-Granulat verarbeitet. Das Unternehmen liegt
einen Katzensprung vom Mutterunternehmen entfernt. Jeden Tag
läuft die Maschine hier auf Hochtouren, um den eigenen Betriebsabfall wiederzuverwerten.
Indem das Unternehmen den
Poly­propylenabfall selbst verarbeitet, behält es die Kontrolle über
seine Qualität. Auch die Anwendungen, in die das Regranulat geht,
sind dem Betrieb bekannt. So
setzen die Automobil- und Dachdeckerindustrie den Rohstoff für
die Produktion von Reifen und
Dachbedeckungen ein. Mit dem
Recyclingbetrieb schaffen die Belgier zusätzliche Arbeitsplätze in
der Region. Derzeit beschäftigt der
Recyclingableger vier Personen in
der Produktion. Das genügt, um
den anfallenden Abfallstrom zu
verarbeiten. Langfristig ist noch
eine zweite Anlage geplant. Dann
könnten auch Reststoffe von
außer­halb verarbeitet weden. Poly­
propylen lässt sich gut rezyklieren.
Hier sieht das Unternehmen einen
erfolgversprechenden Markt in
seiner Heimat. Verstraete IML
produziert alleine bereits jeden Tag
45 Mio. Polypropylen-Etiketten
– für ebenso viele Verpackungen.
Diese will der Recyclingbetrieb
aufbereiten und dem Wertstoffkreislauf zuführen. grz
Prozess der Aufbereitung Foto: Verstraete
www.verstraete-iml.com
TECHNOLOGIE
OBERFLÄCHENTECHNIK
Kunststoff besser sägen.
13. März 2015 | Ausgabe 5 21
www.holzma-plastics.com
Vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan
Vollautomatisch zur perfekten Oberfläche
Bearbeitung Längst sind sie eine
Selbstverständlichkeit für jeden
Designer – hochglänzende Oberflächen bei Kunststoffbauteilen.
Gleichgültig, ob im Automobil
oder bei Sanitärelementen, sie
müssen blitzen und strahlen, verchromt oder lackiert. Was für den
Arbeitsbereich der Designer eine
helle Freude ist, fordert die Hersteller der Kunststoffbauteile jedoch enorm heraus. Denn versehen mit dem Hochglanzfinish
offenbart die Oberfläche jede
Unebenheit, jede Naht, jeden Einschluss und jedes Bläschen.
Aus diesem Grund fordern OEMs
von Galvaniken und Lackierbetrieben perfekt vorbereitete Oberflächen der Kunststoffbauteile. Sie
dürfen nicht den kleinsten Makel
aufweisen, denn sonst landen sie
unweigerlich nach der Beschichtung im Ausschuss. Ein Weg zur
perfekten Oberfläche führt über
das Werkzeug. Aufwendig beschichtet und ausgeführt, sorgt es
bei den Spritzgussteilen für eine
1-a-Oberfläche. Doch dies ist nicht
die einzige Lösung. Weniger aufwendige Werkzeuge sind preiswerter in der Herstellung, die Formteiltrennung liegt nicht selten auf
der Sichtfläche des Bauteils. Hier
schlägt die Stunde der Nachbehandlung. Die Walloschke Oberflächentechnik GmbH aus Lindlar
hat sich darauf spezialisiert, 1-aOberflächen durch die automatisierte Nachbehandlung der Kunst-
an den Oberflächen von morgen.
Neue Betriebsmittel und neue
Bearbeitungsmaterialien stehen
im Fokus der Forschung. Auch die
automatisierte Kontrolle hochglänzender Oberflächen mit einer
eigenen Software und Kamera
beschäftigt Walloschke, denn:
„Wir arbeiten an diesem System,
da es zurzeit keine optimale Lösung auf dem Markt gibt. Wir
wollen jedoch weg von der subjektiven Beurteilung der Oberflächen und die Kontrolle in unsere
Automatisierung mit einbinden.“
stoffbauteile zu erzeugen. Der
Löwenanteil der Kunden kommt
aus der Automobilindustrie, die
an ihren Qualitätsanforderungen
keinen Zweifel lässt. Geschäftsführer Ralf Walloschke skizziert
die Möglichkeiten seines Unternehmens: „Wir generieren mit
unserem Verfahren Topoberflächen selbst bei sehr komplexen
Geometrien oder wenn die Formtrennungsnähte mitten im sichtbaren Bereich liegen. Der Kunde
muss nicht in die sehr teuren
Werkzeuge investieren, muss deren Oberflächen nicht ständig
nacharbeiten, sondern erhält die
perfekte Oberfläche durch unsere
Nachbearbeitung.“
gabriele rzepka
www.walloschke-gmbh.de
Enge Zusammenarbeit
Doch was steckt hinter dem Verfahren aus Lindlar? Ein sehr wichtiger Baustein der Prozesse sind
die vollautomatisierten Bearbeitungszellen des Betriebs. Polierscheiben, Bürsten, Fräsen und
sämtliche Betriebsmittel konfigurieren die Mitarbeiter Walloschkes
für jedes Bauteil individuell, so dass
grundsätzlich fertig bearbeitete
Bauteile entnommen werden können. Die manuelle Bearbeitung
entfällt. Die Mitarbeiter platzieren
sämtliche Bearbeitungseinheiten
um einen Roboter, abhängig von
der Form des Bauteils und den
An­forderungen an die Oberflächenqualität. Die Betriebshilfsstof-
Zahlreiche Bearbeitungszellen reihen sich dicht an dicht in der Produktion Foto: Walloschke
fe hat das Unternehmen für seinen
Prozess selbst entwickelt und
schützen lassen. In dem Prozess
der Nachbearbeitung an sich steckt
altes Know-how, aber die automatisierte Vollendung erlaubt es erst,
Oberflächenfinishs erster Güte mit
kurzen Zykluszeiten prozesssicher
und auch bei komplexen Formen
zu erzeugen. Walloschke erklärt
selbstbewusst: „Wir entwickeln
immer neue Möglichkeiten, um
Oberflächen zu bearbeiten, mit
sauberen Kanten und Abschlüssen,
So einfach wie ein Drucker
High-Speed-Lasermarkierung leicht gemacht
Mit dem Pro Marker 100 lassen
sich Kunststoffe
schnell und unkompliziert markieren Foto: Trotec
Kennzeichnung Die Geräte der Pro
Marker Serie der Trotec GmbH,
Wels, wurden speziell für die Anforderungen kreativer gewerblicher Kunden entwickelt, die hohe
Stückzahlen innerhalb kürzester
Zeit laserbeschriften möchten –
jedoch ohne komplizierte Arbeitsprozesse und umfangreiche Softwarepakete.
Die bei allen Systemen integrierte Druckertreibersoftware Direct
Mark ermöglicht es dem Benutzer,
in seinem gewohnten Grafik-,
CAD- oder Etikettendruckprogramm zu arbeiten und den Laser
mittels eines einfachen Drucker-
fensters zu steuern. Importieren,
Konvertieren oder zeitraubender
Datenaustausch ist nicht notwendig.
Eine Materialdatenbank hilft
beim Finden der richtigen Maschineneinstellungen und kann
um häufig verwendete Materia­lien
oder wiederkehrende Beschriftungsaufgaben erweitert werden.
Flexible Systeme
Das Laserklasse-4-System ProMarker 100 verzichtet auf ein
Gehäuse und bietet so maximale Flexibilität bei Teilegrößen. Der
Faserlaser markiert buchstäblich
jedes Teil aus Metall und Kunststoff, egal wie groß oder sperrig,
schnell und dauerhaft. Das
System­beinhaltet eine stabile
Z‑Säule oder optional eine elektrische Z‑Achse für präzises Fokussieren.
Die Tischmarkierstation Pro Marker 300 besteht bereits aus einem
sicheren Klasse-2-Konzept mit
geschlossenem Gehäuse und ergonomischer Bedienung. Das
Beschriften von sich oft ändernden
Teilen ist einfach realisierbar. Das
Lasersystem ist besonders für kleine bis mittelgroße Produkte geeignet, kann aber optional mit
einer Durchreiche bestellt werden,
um auch lange und sperrige Werkstücke zu bearbeiten.
Konfigurationen und
Optionen
Damit jeder Kunde genau das Lasersystem erhält, das seinen Anforderungen voll gerecht wird, ist
eine Reihe von Konfigurationsmöglichkeiten und passenden
Optionen verfügbar wie zum Beispiel unterschiedliche Laserleistungen, eine Rundgravurvorrichtung mit verschiedenen Spannfuttern oder ein Focus Finder zur
einfachen Fokuseinstellung ohne
zusätzliches Werkzeug. grz
www.troteclaser.com
wo oft sogar unsere Kunden denken, das geht nicht.“
Mit zahlreichen OEMs arbeitet das
Unternehmen eng zusammen.
Schon bei der Konzeption des
Werkzeugs fließt das Know-how
des Oberflächenspezialisten mit
ein. Gemeinsam diskutieren die
Partner, wo die Formtrennung
liegen kann und wie die Bearbeitungszellen anschließend das
Oberflächenfinish erledigen können. Aus diesen Entwicklungspartnerschaften entstehen dann
Oberflächen, die allen nachfolgenden Prozessen die Grundlage für
Topqualitäten bieten. Walloschke
erklärt mit einem gewissen Stolz
auf die erbrachten Leistungen:
„Ein bedeutender OEM hat in
seinem Haus den Begriff des ,Walloschkierens‘ geprägt, da unsere
automatisierte Oberflächenbearbeitung aus seiner Sicht mehr
leistet als das konventionelle
Schleifen und Polieren.“
Schon heute forschen und entwickeln die Spezialisten aus Lindlar
Ralf Walloschke | Walloschke | Geschäftsführer
Foto: Walloschke
Auf einen Blick
Gründungsjahr: 1966
Mitarbeiter: 124
Bearbeitungszellen: 106
(130 Roboter im Einsatz)
Produktionsfläche: 5.000 m2
TECHNOLOGIE
Gabriele Rzepka
Zuständig für den Bereich
Oberflächentechnik
OBERFLÄCHENTECHNIK
[email protected]
22 13. März 2015 | Ausgabe 5
Medizintechnik: Kaltes Plasma
PEEK-Implantate funktionalisieren und Keime reduzieren
Unter Atmosphärendruck Geht es
Alphanumerischer Code zur
Rückverfolgung auf einem
Kunststoffventil für Tankentlüftungssysteme, markiert mit
einem CO2-Laser Foto: Foba
Mittels Laserlackabtrag markiertes TagNacht-Design-Element
für den Automobilinnenraum Foto: Foba
um die Fertigung von Implantaten,
beispielsweise für dentale Anwendungen, setzen immer mehr Hersteller auf den Hochleistungskunststoff PEEK (Polyetheretherketon). Eine Plasmafunktionalisierung des PEEK-Implantats
direkt vor der Einbringung optimiert die Bedingungen für eine
Anbindung an das organische
Gewebe und damit den Heilungsprozess. Dafür entwickelte die
Relyon Plasma GmbH, Regensburg, mit dem Piezobrush PZ2 ein
transportables und einfach zu
handhabendes Plasmagerät.
Knochen geht, bei dem die Knochenzellen an die Implantatoberfläche anwachsen und eine feste
Verbindung herstellen.
Eine Funktionalisierung der Oberflächen durch ein Atmosphärendruckplasma kann hier zu optimierten Bedingungen beitragen.
Die Wirkung basiert auf zwei
nachgewiesenen positiven Effekten des Plasmas: Zum einen werden durch die Plasmabehandlung
eventuell auf der Oberfläche vorhandene Mikroorganismen zerstört. Die keimreduzierende Wirkung des Plasmas trägt zu einem
verringerten Infektionsrisiko bei.
schleißfreie Plasmaquelle Piezo­
brush PZ2. Sie ist in ein kleines,
leichtes und transportables Handgerät integriert und arbeitet ohne
externes Prozessgas unter Atmosphärendruck. Das Plasma wird
durch ein Multilayer-Piezoelement mit Luftsauerstoff gezündet
und zeichnet sich durch eine hohe
Aktivierungseffizienz aus. Da das
erzeugte Plasma partikelfrei ist,
kann die Funktionalisierung direkt vor der Einbringung des Implantats im Operationsbereich
oder am Behandlungsstuhl erfolgen. Dies sorgt nicht nur dafür,
dass die positiven Effekte der
Zwei Effekte
Vielfältige Anwendungen
Laserkennzeichnung von Kunststoffen im Automobilbau
Produktkennzeichung Laserkenn-
zeichnung spielt im Fertigungsprozess von Kunststoffbauteilen
für die Automobilindustrie eine
zentrale Rolle. Für Hersteller sind
dabei sowohl die Produktsicherheit als auch die Effizienz in der
Produktionslinie entscheidend.
Auf dem VDI-Kongress „Kunststoffe im Automobilbau“ zeigt
Foba, Teil der Alltec GmbH, Selmsdorf, wie Hersteller von Automobilbauteilen durch Laserbeschriftungsgeräte mit integriertem Vision-System von gesteigerter
Produktqualität und höherer
Wirtschaftlichkeit profitieren
können.
Dauerhaft lesbar
Die Anwendungsmöglichkeiten
von Lasertechnologie für die Produktkennzeichnung im Automobilbau reichen von dekorativer
Gestaltung wie dem Tag-NachtDesign, individuellen Grafiken,
Logos oder Schriftzügen über
Markierungen, die zum Schutz
gegen Fälschungen oder als tech-
nische Hinweise für die Montage
dienen, bis hin zur Kennzeichnung
von 1D/2D-Codes zur Rückverfolgung.
Aber nur mit dauerhaft lesbaren
Markierungen werden Produkte
sicher rückverfolgt, nur mit korrekt aufgebrachten Markierungen
können die Produktqualität gewährleistet, Ausschuss vermieden
und die Effizienz im Produktionsprozess gesteigert werden. Für
diese Herausforderungen der
Produktkennzeichnung eignet
sich die Vision-basierte Lasertechnologie. Das Unternehmen hat
einen bildgebenden Markierprozess, den Holistic Enhanced Laser
Process, Help, entwickelt, mit dem
es eine hohe Prozessstabilität und
fehlerfreie Kennzeichnungen erreicht. Direkt in die Markiersysteme von Foba integriert, unterstützt das Vision-System IMP,
intelligente Markierpositionierung, die sichere Produktkennzeichnung mittels vor- und nachgeschalteter optischer Prüfverfahren in einem geschlossenen, drei­
stufigen Markierprozess.
www.foba.de
Die Plasmafunktionalisierung zerstört auf der Implantatoberfläche
vorhandene Mikroorganismen und erhöht gleichzeitig die Oberflächenenergie Foto: Reylon Plasma
Gleichzeitig erhöht die gereinigte
Oberfläche die Toleranz des Körpers gegen den Fremdkörper Implantat. Der zweite Effekt beruht
auf der Erhöhung der Oberflächen­
energie des Kunststoffs – bis hin
zur Wasserbenetzbarkeit. Daraus
resultiert, dass die Oberfläche des
Implantats durch körpereigene
Stoffe wie Blut und andere Flüssigkeiten besser benetzt werden
kann, was den Heilungsprozess
fördert und beschleunigt.
Sichere und einfache
Handhabung
Für die Plasmafunktionalisierung
der Implantatoberfläche entwickelte die Relyon Plasma die ver-
Plasmabehandlung voll zum Tragen kommen, sondern minimiert
auch die Gefahr einer Rekontamination des Implantats.
Der Funktionalisierungsprozess
des Implantats erfolgt bei einer
geringen Temperatur von rund 45
°C. Es kommt daher durch die
Behandlung zu keiner thermischen Belastung des Kunststoffs
oder Beeinträchtigung der Maßhaltigkeit des Implantats. Die
Gestaltung des leichten Handgeräts ermöglicht sowohl einen Einsatz durch technisch weniger
versierte Personen als auch eine
sichere Handhabung. Dazu trägt
auch die geringe Versorgungspannung von 12 V bei. grz
www.relyon-plasma.com
Dekorative Outdoor-Oberfläche
Mit Langzeitwirkung
ASP-Plastics vertreibt Folien von Haogenplast
Nanobeschichtung für Oberflächen
Beschichtung Das Distributions-
Typische Anwendungen der OutdoorFolien für den
Außen­einsatz
und Handelshaus ASP-Plastics,
Braak, hat mit sofortiger Wirkung
die deutschlandweite Distribution
der Winshield-Folien von Haogen­
plast, Israel, übernommen. Diese
UV- und farbstabil eingefärbten
oder bedruckten PVC-PMMAVerbunde sind zur dekorativen
und zugleich schützenden Beschichtung der Oberflächen von
Profilen und Platten vorgesehen,
die dauerhaft im Außenbereich
eingesetzt werden.
T l. 028
Te
2842
42/9
42
/9
964
6444-0
0
Die Vorabprüfung bietet große
Vorteile, wenn mehrere Bauteile
gleichzeitig zur Kennzeichnung
im Laserbeschriftungsgerät platziert werden: IMP erkennt automatisch die jeweilige Ausrichtung
und bei Bedarf auch die jeweilige
Größe der einzelnen Bauteile und
markiert jedes Bauteil exakt an der
dafür vorgesehenen Stelle. Für den
Produktionsprozess bedeutet das:
mehr Effizienz, weniger Ausschuss. Nach der Kennzeichnung
wird die Qualität der Markierung
mit dem Vision-System IMP auto­
matisch geprüft, so dass nur einwandfrei markierte Bauteile weiterverarbeitet werden – ein entscheidender Faktor für Hersteller
von Automobilbauteilen, wenn es
um Produktqualität und Qualitätssicherung geht. Die Option der
Coderücklesung ist vor allem für
die einfache Dokumentation von
Produktzyklen und für die zuverlässige und schnelle Identifikation
von Produkten von hoher Bedeutung – entscheidend im Fall von
Produktrückrufen. grz
In der Orthopädie, insbesondere
im Bereich der Wirbelsäule, haben
PEEK-Implantate bereits seit geraumer Zeit ihren festen Platz.
Inzwischen werden auch Zahnimplantate immer häufiger aus
dem Hochleistungskunststoff
gefertigt. Die Gründe dafür liegen
unter anderem in den mechanischen Eigenschaften, der Biokompatibilität und -stabilität, der
guten Sterilisationsbeständigkeit
des Polymers sowie seiner Röntgentransparenz. PEEK weist beispielsweise im Vergleich zu Titan
oder Keramik einen niedrigeren
E-Modul beziehungsweise eine
höhere Elastizität auf. Die Werte
liegen in der Größenordnung des
natürlichen Knochenmaterials.
Dies verhindert ein typisches Problem – den Stress-Shielding-Effekt: Durch die hohe Steifigkeit
der Metalle und Keramiken übernimmt das Implantat einen Großteil der mechanischen Belastung.
Der Knochen wird dadurch entlastet und kann sich so im Lauf
der Zeit zurückbilden. Ein weiterer Vorteil von PEEK ist, dass die
Zahnimplantate spritzgegossen
werden können. Daraus resultieren deutlich günstigere Herstellkosten. Unterlegen sind Implantate aus Kunststoff ihren metallischen Pendants bisher noch, wenn
es um den Heilungsprozess im
www.
ww
w ce
w.
cem.
m de
Schnelle Füllstoffbestimmung in Kunststoffen und Kautschuk
Foto: ASP-Plastics/
Haogenplast
Typische Anwendungen sind das
Ummanteln oder Kaschieren von
Fensterprofilen aus PVC und Aluminium, Klappläden, Zaunelementen, Garagentoren und Fassadenelementen. Die WinshieldFolien sind darauf abgestimmt, in
einem separaten Fertigungsschritt auf neutrale, zuvor produzierte Ware aufgebracht zu
werden, um dadurch
flexibel und zugleich
kostengünstig auf
wechselnde Kundenanforderungen reagieren zu können.
ASP-Plastics kann die nach RALGZ 716 zugelassenen und zurzeit
in einer Vielzahl etablierter Farben
und Dekore zur Verfügung stehenden Folien ab Lager liefern. grz
www.asp-plastics.com
Antimikrobiell Forscher des INM
– Leibniz-Instituts für Neue Materialien, Saarbrücken, haben
antimikrobielle, abriebfeste Beschichtungen sowohl mit Silberals auch mit Kupferkolloiden
hergestellt. Sie töten Keime zuverlässig und langfristig ab und verhindern gleichzeitig das Einnisten
neuer Keime. Die Beschichtungen
eignen sich besonders für die Verarbeitung auf großen und harten
Flächen, auf Türklinken und Textilien.
Die neue Entwicklung verbindet
mehrere Eigenschaften miteinander, welche die Anwesenheit von
Keimen und Pilzen auf solchen
Flächen praktisch auf null setzten.
In der Beschichtung sind Silberoder Kupferkolloide eingelagert,
die keimtötende Metallionen nach
und nach an die Umgebung abgeben. Der Verbrauch der Metalle
Antimikrobielle Beschichtung sorgt für keimfreie Oberflächen
Foto: INM
zu Metallionen ist dabei so gering,
dass die Wirksamkeit der Beschichtung auf mehrere Jahre
eingestellt werden kann. Diese
Langzeitwirkung wird zusätzlich
durch eine hohe Abriebfestigkeit
verstärkt. Die Oberfläche der Beschichtung ist gleichzeitig anti­
adhäsiv: Weder abgetötete noch
frische Keime können so auf der
Oberfläche anhaften. Das neue
Material lässt sich auf verschiedene Untergründe wie zum Beispiel
Kunststoff durch gängige Techniken wie Sprühen oder Tauchen
auftragen. Es härtet thermisch
oder fotochemisch aus. grz
www.inm-gmbh.de
Philipp Lubos
Zuständig für den Bereich
Kautschuk/Elastomere
TECHNOLOGIE
ELASTOMERE
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13. März 2015 | Ausgabe 5 23
Als Erster war ein Polyp elastisch
Das erste Auftreten von Elastizität in der Entwicklungsgeschichte könnte ein Elastomer der Nesseltiere sein –
Wissenschaftler an der Universität Heidelberg gehen der Sache auf den Grund
Grundlagen Ein außergewöhnlich
elastisches Protein haben Wissen­
schaftler der Universität Heidel­
berg in einer der ältesten Tiergrup­
pen der Welt, den mehr als 600
Mio. Jahre alten Nesseltieren,
entdeckt. Es ist Teil des Waffen­
systems, mit dem die Cnidaria eine
Art Harpune mit extrem hoher
Geschwindigkeit aus ihrem Kör­
per herausschleudern können. Der
Fund des bislang unbekannten
Proteins beim Süßwasserpolypen
Hydra weist darauf hin, dass der
molekulare Mechanismus der
Elastizität seinen Ursprung bei den
Nesseltieren haben könnte und
zum Abschuss einer tödlichen
Waffe entstanden ist. Da es in
seiner Aminosäurensequenz gro­
ße Ähnlichkeit mit dem Spidroin
der Spinnenseide aufweist, haben
die Forscher vom Centre for Or­
ganismal Studies diesem elasti­
schen Protein den Namen Cnido­
in gegeben. Die Forschungsergeb­
nisse wurden kürzlich in der
Fachzeitschrift BMC Biology
veröffentlicht.
Elastische Proteine wurden im
Laufe der Evolution in ganz un­
terschiedlichen Tierstämmen
entwickelt und erfüllen oft hoch
spezialisierte biologische Funktio­
nen wie zum Beispiel das Elastin
in den Lungenbläschen höherer
Wirbeltiere, das Resilin in den
Flügelgelenken von Insekten oder
das Spidroin in den Fäden der
Spinnenseide. Sie verleihen den
jeweiligen Geweben mechanische
Eigenschaften, die weit über denen
künstlicher Materialien liegen. Als
gemeinsames Merkmal besitzen
diese Proteine – Elastomere ge­
nannt – strukturell ungeordnete,
sich wiederholende Protein­
sequenzen, die bei Streckung des
Moleküls Energie speichern, um
diese nach Entlastung in Form
einer Bewegung abgeben zu kön­
nen. Diese Bewegungen können
rhythmisch wiederkehrend sein
wie in unseren herznahen Blutge­
Der Süßwasserpolyp
Hydra wird bis zu
3 cm groß
Foto: Wikipedia/Dietzel65
fäßen. Oder es handelt sich um
einzelne, explosionsartige Bewe­
gungen wie beim Sprung eines
Grashüpfers.
Das Wissenschaftlerteam um Pri­
vatdozent Dr. Suat Özbek und Prof.
Dr. Thomas Holstein vom Centre
for Organismal Studies (COS)
konnte mit seinen Untersuchun­
gen am Süßwasserpolypen Hydra
zeigen, dass das Cnidoin Teil des
Cnidaria-Waffensystems – der
Nesselkapseln – ist. Diese dienen
Quallen, Korallen und Seeanemo­
nen zum Beutefang und zur Ab­
wehr von Feinden. Bei ihrer Be­
rührung wird innerhalb von
Nanosekunden aus dem Innern
einer solchen unter hohem Druck
stehenden Kapsel ein Schlauch wie
eine Harpune herausgeschleudert.
Bei dem Abschießen dieses Nes­
selfadens handelt es sich um einen
der schnellsten im Tierreich be­
kannten Prozesse. An der Spitze
mit einer Art Stilett versehen,
werden durch den Nesselfaden
Gifte injiziert, die den Angreifer
oder das Beutetier innerhalb von
Sekunden lähmen oder töten.
Angaben von Dr. Özbek fünfmil­
lionenfach so hoch ist wie die
Erdbeschleunigung. „Die Cnido­
in-Eigenschaften sind vergleich­
bar mit denen anderer Elastome­
re. Das Cnidoin weist aber vermut­
lich durch starke Kreuzvernetzung
zu einer dichten Kapselwand­
struktur einen ungewöhnlich
schnellen Rückstoß auf.“
5 Millionen g
Parallelevolution
Gemeinsam mit weiteren For­
schern in Heidelberg und Mün­
chen haben die Wissenschaftler
die biomechanischen Eigenschaf­
ten des Cnidoins untersucht. Dazu
wurden Kraftmessungen an Ein­
zelmolekülen sowie Computer­
simulationen durchgeführt. Die
besonderen Eigenschaften des
elastischen Proteins sind wesent­
lich verantwortlich für die enorme
Beschleunigung der Harpunen­
spitze, die während des Entla­
dungsprozesses auftritt und nach
Wie der Wissenschaftler betont,
ist der molekulare Mechanismus
der Elastizität im Tierreich mehr­
fach unabhängig voneinander
entstanden. „Cnidoin ist allerdings
das evolutiv älteste elastische Pro­
tein, das bisher beschrieben wur­
de“, so Suat Özbek. „Daher gehen
wir davon aus, dass eben diese
Elastizität ihren Ursprung bei den
Cnidaria hat und sich hier als Teil
des beschriebenen Waffensystems
entwickelt hat.“ pl
www.uni-heidelberg.de
Altgummi sollte kein Abfall sein
An der Technischen Universität in Chemnitz befasst man sich mit Möglichkeiten, Gummi stofflich wiederzuverwerten
Wiederverwendung Ein bis heute
nicht gelöstes Problem der Kaut­
schukindustrie ist, die stetig wach­
senden Berge von Alt- und Abfall­
gummi sinnvoll zu verwerten. An
der TU Chemnitz nimmt man sich
des Problems an. Anstatt der ther­
mischen Verwertung sollte unter
der Berücksichtigung von ressour­
cen- und energieeffizienten Ziel­
stellungen aus Industrie und Wis­
senschaft eine stoffliche Verwer­
tung angestrebt werden, so Dr.
Hannes Michael und Eric Euchler.
An der TU Chemnitz beschäftigen
sich Wissenschaftler der Professur
Kunststoffe traditionell neben der
Herstellung, Verarbeitung und
Prüfung von Gummi auch inten­
siv mit dem werkstofflichen Recy­
cling von Alt- und Abfallgummi.
Insbesondere Untersuchungen zur
Verwertbarkeit von aus Alt- und
Abfallgummi entstandenem
Mahlgut, sogenannten Gummi­
partikeln, stehen im Fokus der
Forschungsaktivitäten.
Elastomerlegierungen
In diesem Zusammenhang konn­
ten bereits Achtungserfolge bei der
Modifizierung von thermoplasti­
schen Kunststoffen wie Polypro­
pylen (PP) verzeichnet werden.
Hier wurde durch Initiierung
einer speziellen Phasenkopplung
zwischen der Hartphase (Ther­
moplast) und der Weichphase
(Gummipartikel) die Herstellung
einer neuen Werkstoffklasse mög­
lich. Der über eine Phasenkopp­
lung im reaktiven Mischprozess
erzeugte polymere Werkstoff ist
als Elastomerlegierung (Elastome­
ric Alloy: EA) bekannt. EA können
wie thermoplastische Kunststoffe
beispielsweise im Spritzgießen
oder der Extrusion verarbeitet
werden und durch Kleben oder
Schweißen gefügt werden. Das
physikalisch-mechanische Ver­
halten der EA erfüllt die Anfor­
derungen thermoplastischer Elas­
tomere (TPE), heißt es aus Chem­
nitz. Bei vergleichbarer Eigen­
schaftscharakteristik zeichnen
sich die EA durch wesentlich ge­
ringere Rohstoff- und Herstel­
lungskosten gegenüber kommer­
ziell verfügbaren TPE aus, so die
Forscher weiter. Außerdem seien
die EA mehrfach rezyklierbar.
Ziel: Vernetzung
Weiterer Forschungsbedarf be­
steht in Untersuchungen zu Mög­
lichkeiten der Verwertung von REM-Aufnahmen von Gummipartikeln (links in 100-facher Vergrößerung, rechts 1.500-fach) Foto: TU Chemnitz
Gummipartikeln in vernetzenden
Polymersystemen wie Duroplas­ miprodukt zum neuen Gummi­ insbesondere den Einfluss des Gummipartikeln auch in Gum­
ten und natürlich Gummi. Die produkt“ – könnte ein bedeut­ Gummipartikelanteils im neuen miqualitäten für technisch hoch
großtechnische Nutzung von samer Beitrag zur wirtschaftlich Gummiprodukt auf das dynami­ beanspruchte Produkte, beispiels­
Gummipartikeln in Gummi wäre sinnvollen und politisch geforder­ sche Verhalten und die Verschleiß- weise Förderbänder, Lager, Dämp­
ein Meilenstein im Recycling von ten Ressourcenschonung geleistet und bruchmechanischen Eigen­ fungselemente oder Reifen, zu
Alt- und Abfallgummi. Durch die werden. Hierzu laufen in Chem­ schaften des modifizierten Gum­ integrieren, ohne das geforderte
Realisierung eines geschlossenen nitz Untersuchungen im Rahmen mis untersuchen. Ziel ist dabei, mechanische Eigenschaftsprofil
Stoffkreislaufs
– „Vom alten Gum­ einiger
Forschungsarbeiten, die einen möglichst hohen Anteil an negativ zu beeinflussen.
ZK-Kombi-1-3quer-220x100_PRINT
24.02.15
Die Gummipartikel können im
ambienten, kryogenen oder im
innovativen Wasserstrahl-Mahl­
verfahren hergestellt werden. Als
Funktion der Mahltechnologie
lässt sich die Oberflächenmorpho­
logie der Gummipartikel einstel­
len, welche offensichtlich für die
Phasenkopplung zwischen den
Gummipartikeln und der Kaut­
schukmischung eine übergeord­
nete Rolle einnimmt und damit
die sich einstellenden mechani­
schen Eigenschaften der Gummi­
qualität stark beeinflusst – analog
zu den Elastomerlegierungen.
Erste Untersuchungen zeigten,
dass sich bei ausgeprägter Phasen­
kopplung beispielsweise das Riss­
wachstumsverhalten von Gummi
unter dynamischer Belastung
durch die Gummipartikel-Modi­
fizierung positiv beeinflussen
lässt. pl
www.tu-chemnitz.de
TECHNOLOGIE
ELASTOMERE
24 13. März 2015 | Ausgabe 5
Dämpfer für vielfältige Zwecke
Die Zimmer Group hat ihr Produktportfolio um Strukturdämpfer aus Hochleistungskunststoffen erweitert,
damit geht das Unternehmen einen weiteren Schritt hin zum Vollsortiment
Dämpfung Die Zimmer Group aus
Ettingen bietet ihren Kunden ne­
ben Stoßdämpfern auf Luft- oder
Ölbasis jetzt auch Strukturdämp­
fer auf der Basis eines Hochleis­
tungskunststoffs an.
Die Basic-Stop-Strukturdämpfer
eröffnen dem Hersteller zufolge
kosteneffiziente und vielfältige
Einsatzmöglichkeiten, um Stöße
und Schwingungen auch unter
widrigsten Bedingungen zuver­
lässig und dauerhaft zu dämpfen.
Widerstandsfähiges
TPC
„Die Basic-Stop-Strukturdämpfer
bestehen aus einem speziellen
thermoplastischen Elastomer auf
Basis von Copolyester (kurz: TPC),
der durch die innere Reibung im
molekularen Aufbau einen Groß­
teil der Bewegungsenergie in Wär­
me umsetzt“, erläutert Andreas
Striebel, bei der Zimmer Group
für die Entwicklung von Dämp­
fungssystemen zuständig. „Dieser
Kunststoff wird von uns in einem
speziellen Verfahren weiter ver­
edelt, um seine hervorragenden
Eigenschaften noch weiter zu ver­
bessern. Dieses optimierte Mate­
rial erhält nun gezielt eine ganz
bestimmte Formgebung, mit der
wir schlussendlich die Charakte­
cken den größten Teil der An­
wendungen ab. Wenn spezielle
Anforderungen zu erfüllen sind,
entwickeln die Ingenieure der
Zimmer Group aber auch Son­
derlösungen mit individuellem
Zuschnitt. Hier können beispiels­
weise die Größe, die Form und
damit die Kennlinie gezielt an
die jeweilige Dämpfungsaufgabe
angepasst werden.
Vorteile gegenüber
Gummipuffern
Die Dämpfer sind in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich Foto: Zimmer Group
ristik des jeweiligen Dämpfers
festlegen.“
Große Bandbreite an
Baugrößen
Zimmer stellt die Dämpfer sowohl
in axialer als auch in radialer Aus­
führung her. Die Dämpfer sind
grundsätzlich in zwei Härtegraden
mit Shore 40D und Shore 55D
verfügbar. In beiden Härten sind
die Dämpfer der Serie Axial Stan­
dard in 23 Baugrößen erhältlich,
die von 12 mm bis 116 mm Außen­
durchmesser reichen und zwi­
schen 2 Nm und 2.014 Nm an
mechanischer Energie aufneh­
men. Die Schwerlastausführungen
der Serie Axial Advanced sind
dagegen mit Durchmessern von
64 mm bis 177 mm in 17 Abstu­
fungen verfügbar, die zwischen
450 und 12.725 Nm absorbieren.
Die Serie Radial Standard schließ­
lich ist in beiden Härtegraden in
jeweils elf Baugrößen verfügbar,
die zwischen 1,2 Nm und 290 Nm
aufnehmen können.
Die neuen Basic-Stop-Dämpfer
sind den Angaben zufolge leicht
und beanspruchen nur ein gerin­
ges Bauraumvolumen. Den An­
gaben zufolge begnügt sich der
Strukturdämpfer mit etwa einem
Viertel der Bauhöhe – und kostet
zudem nur rund ein Viertel eines
vergleichbaren Industriestoß­
dämpfers.
Voll kompatibel
Die verschiedenen Baugrößen der
Strukturdämpfer weisen laut
Zimmer marktübliche Abmes­
sungen auf, sind dank identischer
Dämpfungscharakteristiken mit
vergleichbaren Produkten ande­
rer Hersteller problemlos aus­
tauschbar und werden auch gleich
mit einer speziellen Befestigungs­
schraube ausgeliefert. Die ver­
fügbaren Baugrößen in drei Se­
rien und zwei Härtegraden de­
Laut Zimmer bieten Struktur­
dämpfer gegenüber herkömm­
lichen Gummipuffern wichtige
Vorteile, denn sie weisen einen
hohen Dämpfungsanteil auf.
Gummi wirke mit seiner hohen
Elastizität eher wie eine Feder und
nicht wie ein Dämpfer. Die Bewe­
gungsenergie verbleibt also im
System und führt dort zu uner­
wünschten Stößen und Schwin­
gungen, die die Genauigkeit von
Fertigungsprozessen beeinträch­
tigen, hohe mechanische Belas­
tungen mit sich bringen und so
die Lebensdauer von Maschinen
und Anlagen verkürzen. Die
Strukturdämpfer der Basic-StopBaureihe setzen dagegen je nach
Bauform und Geschwindigkeit
zwischen 30% und 75% der ge­
samten Bewegungsenergie in
Wärme um.
„Das Dämpfungsverhalten der
Basic-Stop-Dämpfer liegt also
zwischen dem von Federn bezie­
hungsweise Gummipuffern und
dem von hydraulischen Indust­
riestoßdämpfern“, sagt Striebel.
Sie bieten daher sowohl eine
Dämpfung als auch eine Rückstel­
lung und ermöglichen auf kleinem
Bauraum eine zuverlässige und vor
allem sehr wirtschaftliche Dämp­
fung von Stößen und Schwingun­
gen, die für viele Einsatzfälle
ausreicht. Zudem sind die Struk­
turdämpfer sehr robust und wei­
sen eine deutlich längere Lebens­
dauer als Gummipuffer auf – mit
allen positiven Folgen für Lebens­
dauer, Wartung und Reparatur der
betreffenden Anlagen und Geräte.
Zerbröselnde Puffer gehören da­
mit der Vergangenheit an, denn
das vollständig recyclingfähige
Material ist im Gegensatz zu Gum­
mi gegen Süß- und Seewasser,
UV-Licht, Ozon, Öle, Fette und
die gängigen Hydraulikmedien
beständig. Die Strukturdämpfer
sind zudem reinraumtauglich,
LABS-frei, RoHS- und REACHkonform und können in einem
Temperaturbereich von –50 °C bis
+90 °C eingesetzt werden. pl
www.zimmer-group.de
Vom Kühlschrank auf den Golfplatz
Samtiger Touch
Fraunhofer Umsicht stellt Rangetees für Golfer vor, die vornehmlich aus Produktions­
resten von Kühlschrankdichtungen hergestellt werden
Die Uvex Astrospec Schutzbrille mit
Bügeln aus Copec von Kraiburg TPE
merpulvern – feingemahlenen
Elastomerreststoffen, so das
Fraunhofer-Institut.
Längerer Lebenszyklus
von Elastomerresten
Einem Forscher bei Fraunhofer waren die herkömmlichen Rangetees nicht gut genug, also erfand er bessere Foto: Fraunhofer Umsicht
Wiederverwertung In vielen Indus­
triezweigen ist die Weiterverar­
beitung von Gummiproduktions­
resten schwierig und tagtäglich
wandern sie tonnenweise unge­
nutzt gegen Entgelt in die Ent­
sorgung. Dabei lassen sich Ma­
terialien wie Extrusionsprofile
oder Spritzgießreste nachhaltig
verwerten, zeigt Fraunhofer Um­
sicht.
Golfender FraunhoferForscher hatte Idee
Beim Training benutzen Golfspie­
ler sehr oft ein Hilfsmittel, das
sogenannte Rangetee, um für den
Ball eine erhöhte Position zu
schaffen. Da ihm übliche Range­
tees zu häufig kaputtgingen und
oft nur schlecht in die Abschlag­
matten passen, kam einem Fraun­
hofer Umsicht-Forscher der Ein­
fall, seine eigenen zu entwickeln
und herzustellen. Der für das
Vorhaben geeignete Werkstoff
EPMT (Elastomerpulver-modifi­
zierte Thermoplaste) wurde von
Fraunhofer Umsicht entwickelt
und soll künftig über das in Dort­
mund ansässige Spin-off Ruhr
Compounds als Lizenznehmer
vertrieben werden.
EPMT sind eine neue Klasse
Kunststoffe auf Basis von Elasto­
Das werkstoffliche Recycling von
Elastomeren steigere die Wert­
schöpfung und eröffne neue
Marktperspektiven. Produktions­
abfälle beispielsweise von Gum­
miverarbeitern müssen nicht
entsorgt, sondern können wieder­
verwertet werden und bleiben so
länger im Produktionskreislauf.
„Bei dem im Falle der SCI Range­
tees genutzten Reststoffe handelt
es sich um Kühlschrankdichtun­
gen. Das Material setzt sich zu 75
Prozent aus Elastomerpulvern,
also Reststoffen, und 25 Prozent
Frischware in Form eines schmel­
zefähigen Kunststoffs (Thermo­
plast) zusammen“, erläutert Dr.
Holger Wack, stellvertetender
Abteilungsleiter Werkstoffsysteme
bei Fraunhofer Umsicht. Die Ran­
getees werden in drei Größen aus
der Grundrezeptur EPMT-Soft
gefertigt.
Reststoff minimiert
„Wir passen die Werkstoffeigen­
schaften von EPMT entsprechend
den Anforderungen unseres Kun­
den individuell an. So sind Härten
von gummiartig-weich bis kunst­
stoffartig-hart realisierbar. Durch
die breiten Rezeptierungsmöglich­
keiten können neben der Härte
weitere Parameter wie Optik,
Haptik und physikalisch-mecha­
nische Eigenschaften eingestellt
und die gewünschten Kenndaten
unseren Kunden qualitätssicher
garantiert werden“, erklärt Dr.
Wack. EPMT haben elastische
Eigenschaften, lassen sich aber
aufgrund ihrer Schmelzefähigkeit
thermoplastisch in Spritzgießoder Extrusionsmaschinen verar­
beiten. Der Kunststoff hat Fraun­
hofer zufolge gute Dehnungswer­
te und weist eine gummiartige
Haptik und Griffigkeit auf. EPMT
sind demnach auch ökologischer
als Frischware und lassen sich nach
Ende der Nutzungsphase rezyk­
lieren.
Bald neue Variante
Aktuell entwickelt die Forscher­
gruppe ein Swing Marker Tee aus
EPMT. Mit der Entwicklung wird
den Angaben zufolge erstmals ein
Rangetee vorgestellt, das ohne
zusätzliche mechanische Elemen­
te oder im Tee separat integrierte
Markierungselemente nach dem
Golfschwung am Schlägerkopf
eine Kennzeichnung hinterlässt.
Die Kennzeichnung des Schwungs
findet durch das neue Golftee an
der Unterseite des Schlägers, der
Schlägersohle, statt. Die Markie­
rung ist ohne Hilfsmittel einfach
und rückstandsfrei wieder ent­
fernbar und hilft dem Spieler bei
der Analyse seines Schwungs. pl
www.umsicht.fraunhofer.de
Tragekomfort Für die neue Ast­
rospec 2.0 wurden Materialien
zu einer Schutzbrille verarbeitet,
die innovative Funktionalität mit
hohen Sicherheitsstandards kom­
biniert, heißt es von Kraiburg.
Die flexiblen Bügel der Schutz­
brille bestehen aus dem thermo­
plastischen Elastomer Copec des
Spezialisten Kraiburg TPE. Un­
abhängig von der Gesichtsform
sitzen sie fest und liegen seidigweich an der Haut an, was den
Tragekomfort erhöht, so der
Hersteller. Die Bügel lassen sich
zudem dreistufig verstellen und
die Brille nach Gebrauch flach
zusammenklappen.
Kurzer Zyklus, wenige
Arbeitsschritte
Copec wird im Zweikomponen­
ten-Spritzguss mit Polycarbonat
verarbeitet. Das Material sei
schmutzunempfindlich und hal­
te widrigen Einflüssen des Ar­
beitsalltags im Außenbereich –
wie beispielsweise UV-Strahlung
sowie Haut- und Schmierfetten
– stand. Für die Gesundheit des
Schutzbrillenträgers sei es unbe­
denklich. Das TPE ist latex-, PVCund schwermetallfrei.
Darüber hinaus lässt sich Copec
rezyklieren. In der hausinternen
Koloristik färbt Kraiburg TPE das
Material nach Kundenwunsch
ein. Präzise Einfärbemöglichkei­
ten und eine hohe Farbstabilität
sind weitere Vorteile der TPECompounds, heißt es vom Elas­
tomerspezialisten aus dem baye­
rischen Waldkraiburg.
Die Brille schützt die Augen
durch eine flachkurvige Pano­
rama­scheibe aus Polycarbonat
und einen integrierten Seiten­
schutz. Die Scheibenbeschich­
tung verhindert Beschlag und
Kratzer.
Ein Belüftungssystem erzeugt ein
angenehmes Klima für die Augen
und verhindert, dass Flüssigkei­
ten oder Fremdkörper in das
Auge eindringen können. pl
www.kraiburg-tpe.de
Die Bügel aus Copec sorgen für bequemen Sitz Foto: Kraiburg TPE
Arne Grävemeyer
Zuständig für den Bereich
Roboter und
Handhabungstechnik
TECHNOLOGIE
ROBOTIK
0511 7304-152
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13. März 2015 | Ausgabe 5 25
Winzige Pipettenfilter in 2,5 Sekunden vereinzelt und montiert
Eine Lösung von Hekuma vereinzelt millimeterkleine Filter und führt parallel deren 48-fache Montage in fertige Pipetten durch
Hochleistungsautomation Das Mon-
tieren von Filtern in Pipettenspitzen ist ein aufwendiger Prozess.
Die Stückgrößen, Durchmesser
und Länge der Filter bewegen sich
im niedrigen Millimeterbereich.
Entsprechend präzise muss der
gesamte Vorgang der Filtermontage ausgelegt sein – vom Einführen der Filter als Schüttgut bis zur
Ablage der Pipettenspitzen. Ein
hohes Maß an Präzision bedeutet
jedoch erhöhten Aufwand und
mehr Kosten, und das für ein Massenprodukt.
Montageeinheit: Durch die Umstellung vom linear bewegten
Achsensystem auf eine kurvengesteuerte Montagebewegung wird Zeit gespart und
Ausschuss vermieden
Foto: Hekuma
Vereinzelung: Das Zuführsystem wird in präzise dosierte Mikro­
schwingungen versetzt, welche die ungerichteten Filter sicher in
Richtung Magazin und Lochplatte bewegen Foto: Hekuma
Hekuma, Hersteller von Hochleistungsautomation für Spritzgießprozesse in Eching bei München,
hat sich neben den Bereichen Auto­
motive und Konsumgüter vor
allem auf den Bereich der Medizin­
technik spezialisiert. Nach dem
Einstieg in die Automation für
Pipettenspitzen zeigte sich, dass
vor allem die Vereinzelung der
Filter entscheidend ist und der
Markt eine schnellere und zuverlässigere Lösung benötigte.
Derzeit wird der Vereinzelungsprozess von konventionellen Sortiertopfsystemen dominiert. Diese Lösungen fördern den Filter
durch Schikanen und zusätzliche
Röhren oder Schläuche, um ihn
in die korrekte Position zu bringen.
Dadurch wird die Anpassung des
Systems an verschiedene Filtergrößen erschwert, Produktwechsel sind aufwendig.
Die eigene Zielsetzung bei Hekuma hingegen: Nicht länger als 2,5 s
sollte der gesamte Vereinzelungsund Montageprozess dauern, bei
einer parallel durchgeführten
Montage von bis zu 48 Filtern.
Gleichzeitig sollte das noch zu
entwickelnde System die Umrüstung auf verschiedene Filtergrößen
schneller und unkomplizierter
bewältigen und damit die Verfügbarkeit der Anlage weiter erhöhen.
Die Konkretisierung der Aufgaben
wie auch die Umsetzung der technischen Lösungen waren Bestandteil einer Bachelor’s Thesis. Erste
Versuche, die Filtervereinzelung
zu beschleunigen, legten bereits
in einem frühen Stadium die ganze Komplexität der Aufgabe offen.
Ein Teil der Lösung bestand
schließlich in der Konstruktion
eines Zuführsystems, in welchem
ein Linearförderer eine aus Blech
gefertigte Zuführung in Vibratio­
nen versetzt. Eine Reihe von Versuchen führte schließlich zu jener
Formel präzise dosierter Mikro­
schwingungen, welche die ungerichteten Filter in Richtung Magazin bewegen, wo sie dann mittels
Lochplatte gerichtet und sortiert
werden. Ein einzelnes Vibrationsmodul genügt, um alle Filter im
Größenbereich zwischen 1,5 und
6 mm (Länge wie Durchmesser)
mit nur wenigen Umbauten in die
korrekte Position und Orientierung zu bringen.
Die eigentliche Neuerung im Zuge
der Filtervereinzelung besteht
jedoch im Einsatz einer Lochplatte, wie sie etwa bei Tablettenverpackungsmaschinen benutzt wird.
Nachdem die korrekte Position
sichergestellt wird, nimmt die
Lochplatte die Filter auf und hält
sie so lange in der Führung, bis
mit dem nächsten Arbeitsschritt
fortgefahren werden kann. Durch
die Zwischenspeicherung der Filter in der Bohrung konnte die
Abgabe an den Drehteller noch
einmal beschleunigt werden.
Um den Gesamtprozess zu beschleunigen, musste aber auch bei
der eigentlichen Montage der Filter Zeit gespart werden. Zentraler
Bestandteil der Lösung war hier
die Umstellung von einem rein
linear bewegten Achsensystem auf
eine über zwei Servomotoren kurvengesteuerte Montagebewegung.
Der Prozess von der Zuführung
bis zur Abfuhr der fertig montierten Pipettenspitzen konnte dadurch deutlich flüssiger und
schneller gefahren werden. Die
kurvengesteuerte Bewegung beschleunigt dabei nicht nur den
Transport der Filter, sie sorgt auch
dafür, dass dieser Transport be-
hutsamer durchgeführt werden
kann und die Gefahr von Beschädigungen geringer ausfällt als bei
Lösungen mit rein linearen Bewegungen.
Die Anlage zur Filtermontage in
Pipettenspitzen kann sowohl als
Teil eines kompletten Systems wie
auch als autarkes Modul betrieben
bzw. in eine bestehende Anlage
integriert werden. Trotz der höheren Leistungsfähigkeit des Systems ist der Bedarf an Stellfläche
geringer als bei herkömmlichen
Anlagen. Die technische Lösung
zur Filtervereinzelung ist von Hekuma zum Patent angemeldet. gr
www.hekuma.com
THERMOPLAST
ELASTOMERE
Geschwindigkeitsvorteil
Kombiniert wurde die Lochplatte
mit einem Magazin und einem
Drehteller. Diese drei Komponenten ergeben gemeinsam einen
Wechselsatz, der in seiner Funktionalität dem Betreiber der Anlage weitere Geschwindigkeitsvorteile verschafft. Wird die Anlage
auf eine neue Filtergröße umgestellt, brauchen nur diese drei
Teile ausgetauscht zu werden: Der
Umrüstprozess, der dafür erforderlich ist, nimmt gerade einmal
5 min in Anspruch.
Einfache Statusabfrage per Smartphone
Wiba Quick Look-App fragt den Status von Spritzgießmaschinen und Robotern ab
Betriebsdaten Die Statusabfrage
von Spritzgießmaschinen von
Wittmann Battenfeld und Wittmann-Robotern ist nun jederzeit
problemlos per Smartphone möglich. Die zu diesem Zweck entwickelte Wiba Quick Look-App ist
ab sofort gratis über den Apple
App Store und über Google Play
als Android-App für die entspre-
chenden Endgeräte verfügbar. Die
neue App verbindet sich mit den
jeweils aktuellsten Softwarever­
sionen von Wittmann R8.3-Robotern und Unilog B6-Steuerungen von Wittmann Battenfeld.
Mithilfe von Wiba Quick Look
können also die Betriebsdaten und
die Zustände der wesentlichen
Geräte in einer Produktionszelle
schnell eingesehen werden. Voraussetzungen für die Nutzung von
Wiba Quick Look sind die Softwareversionen 8.21.00 für die R8Robotersteuerungen und V07.2 für
die Unilog B6-Maschinensteuerungen. Darüber hinaus muss die
Verbindung der Steuerungen zum
WLAN des Spritzgießbetriebs
gewährleistet sein, damit die Ro-
Listenansicht (links), die Statusfarben entsprechen den LED-Farben der W8 pro-Geräte, Grün steht für
Automatikbetrieb, Blau für nicht automatischen Betrieb und Rot für nicht erfüllte Sicherheitskriterien.
Überblicksseite (Mitte) beim Aufruf eines Geräts im Automatikbetrieb; Anlage eines zusätzlichen Geräts (rechts) Fotos: Wittmann Battenfeld
boter und Verarbeitungsmaschinen von der App erreicht werden
können. Für das zum Einsatz
kommende Smartphone selbst ist
– je nach Gerätetyp – als Mindestanforderung die Installation von
iOS 7 beziehungsweise Android 4
Voraussetzung.
Die Menge der Informationen, auf
welche die Nutzer der Wiba Quick
Look-App Zugriff haben, wurde
ganz bewusst überschaubar gehalten. Für den Nachschau haltenden
Anwender ergibt sich ein schneller Gesamtüberblick über die
wichtigsten aktuell in einer Arbeitszelle herrschenden Parameter
– soweit es die Spritzgießmaschine und den oder die Roboter betrifft. Um besondere Details abzurufen und für die Vornahme
von Geräteeinstellungen begibt
sich der Anwender auch weiterhin
direkt zu den entsprechenden
Verarbeitungs- und Handling­
geräten.
Farbig codierte Betriebszustände
in den Gerätelisten verhelfen zu
schnellem Überblick. Die Detailansichten zu den einzelnen Geräten gewähren Zugriff auf die Betriebsdaten, auf Alarme und benut­
zerdefinierte Programmwerte. gr
www.wittmann-group.com
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hautverträglich
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TECHNOLOGIE
ROBOTIK
26 13. März 2015 | Ausgabe 5
Über 100 Varianten auf einer Fertigungszelle
Profis und ambitionierte Hobbyköche schätzen die hochwertigen Messer von Wüsthof. In einer vollautomatischen Fertigungszelle
von Arburg erzeugt das Solinger Unternehmen nun Hunderte verschiedener Messervarianten
sollte ergonomisch geformt sein, GF15. Die Griffe der Messerserie
dene Varianten überwiegend ge- um ein ermüdungsfreies und si- Gourmet werden direkt an die
schmiedeter Messer stellt das cheres Arbeiten zu ermöglichen. Verlängerung der Klinge, den sotraditionsreiche Familienunter- Darüber hinaus müssen Griff und genannten Erl, angespritzt. Je nach
nehmen Ed. Wüsthof Dreizack- Klinge fugenlos ineinander über- Produkt sind in den Griffen zwei
werk KG her. Am Stammsitz in gehen, so dass sich weder Schmutz oder drei Durchbrüche vorgeseSolingen entstehen in über 40 noch Lebensmittelreste ansam- hen, in die in einem nachgeschalArbeitsgängen jährlich rund meln können. Und selbstverständ- teten Arbeitsschritt Nieten einge2 Mio. Messer mit dem Dreizack- lich ist auf die Beständigkeit des setzt werden. Das Anspritzen der
Logo. Für die Herstellung der Materials gegenüber den küchen- Griffe sollte nach den VorstellunMesserserie Gourmet hat Arburg üblichen Einflüssen und Medien gen der Wüsthof-Ingenieure volleine vollautomatische Fertigungs- zu achten. Daher verarbeitet Wüst- automatisch erfolgen, um entsprezelle konzipiert und gebaut.
hof für die Messergriffe Luran S, chend autonom im MehrschichtDie Schnittstelle zwischen Koch POM Kepital F20 und den glas­ betrieb arbeiten zu können. Nach
und
Kochmesser ist der Griff. Er faserverstärkten23.02.15
Kunststoff
PA6 Seite
einer
HEK_ANZ_K-Ztg_Auto_0515_85x260_D/E_K1_1
12:10
1 Beratungsphase und verschiedenen Versuchen erhielt
Arburg den Auftrag, ein geeignetes Fertigungskonzept zu entwickeln. Für Wüsthof war die Kunststoffverarbeitung im eigenen Haus
zu diesem Zeitpunkt Neuland. Erst
seit 2009 besteht die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen,
deren Fertigungsspezialisten gemeinsam eine maßgeschneiderte
Anlage konzipierten.
Automation Mehr als 350 verschie-
Manuelles Einlegen
der Klingen
Präzise Fertigungsprozesse –
strikte Qualitätskontrollen
Precise manufacturing
process –
strict quality controls
Deren wesentliche Komponenten
sind ein vertikaler Allrounder
375 V mit 500 kN Schließkraft,
ein 2-fach-Drehtischwerkzeug
und ein 6-Achs-Roboter von Kuka.
Dessen Steuerung verfügt über die
Selogica-Bedienoberfläche und ist
komplett in die Selogica-Maschinensteuerung integriert. Trotz
langer Erfahrungen mit über 100
6-Achs-Robotern von Kuka und
deren Programmierung entschieden sich die Wüsthof-Spezialisten
in diesem Fall für die ArburgLösung. Die zentrale und einfache
Vorbereitung und Steuerung der
Gesamtanlage waren dafür unter
anderem ausschlaggebend.
Die Herstellung der Messer erfolgt
im Grunde recht unspektakulär:
In einer Vorstufe sind zunächst
die geschliffenen Klingen manuell in Magazine einzulegen. Ma-
Die flexible Fertigungszelle kann rund 35 verschiedene Klingenformen mit drei unterschiedlichen
Griffgrößen umspritzen Foto: Arburg
nuell, weil bei einer automatisierten Vereinzelung die Gefahr besteht, dass die Klingen beschädigt
werden.
Die beladenen Magazine werden
dann der Fertigungszelle zugeführt. Der Roboter entnimmt nun
jeweils zwei Klingen und legt sie
auf der freien Drehtischhälfte des
Werkzeugunterteils ab. Fixiert
werden sie durch Stifte und zusätzlich am Messerrücken von
pneumatischen Spannern.
Anschließend dreht der Tisch,
und der Spritzvorgang startet.
Gleichzeitig entnimmt der Roboter dem zweiten Werkzeugunterteil die fertig angespritzten Messer und führt sie an eine pneumatische Zange, um die Angüsse zu
entfernen. Danach werden die
Fertigteile auf einem gesteuerten
Ablageband abgelegt. Der nächste Zyklus beginnt mit dem Aufnehmen und Einlegen neuer
Klingen in das nunmehr freie
Werkzeugunterteil. Die Taktzeit
beträgt rund 1 min für zwei Messer. Das Heißkanal-Drehtisch­
werkzeug besteht aus einer
Stammform mit wechselbaren
2-fach-Formeinsätzen. Aktuell
werden auf der Anlage rund 35
verschiedene Klingenformen mit
je drei unterschiedlichen Griffgrößen angespritzt.
Außerhalb der Fertigungszelle
werden die Griffe noch mit Nieten
versehen und der Anspritzpunkt
wird verrundet. Im letzten Schritt
werden die Klingen geschärft.
Kurz nach der erfolgreichen Inbetriebnahme dieser Anlage hat
Wüsthof zwei weitere Projekte
angestoßen. Eine zusätzliche Fertigungszelle für die GourmetMesser ist vorgesehen. Zudem hat
Arburg einen Allrounder 370 S mit
einem 4-fach-Werkzeug in eine
rund 20 m lange, verkettete Fertigungslinie mit mehreren 6-AchsRobotern integriert. In dieser
Anlage ist die komplette Messerherstellung zusammengefasst –
vom Schleifen und Polieren bis
zum Anspritzen des Griffs. gr
www.wuesthof.com
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Made in Germany
Ausgefeilt Um an einem kostenintensiven Standort wie Deutschland festhalten zu können,
bedarf es einer ausgeklügelten,
rationellen Fertigung. Für Wüsthof
hat der Standort Solingen auch
aus einem weiteren Grund eine
wichtige Bedeutung: So darf
die international geschützte
Herkunftsangabe und eingetragene Marke „Made in Germany/
Solingen“ laut dem Grundsatz
der Verordnung „nur für solche
Schneidwaren benutzt werden,
die in allen wesentlichen Herstellungsstufen innerhalb des Solinger Industriegebiets bearbeitet
und fertiggestellt worden sind“.
Speicherbandanlage für die „dritte Schicht“
Amboss + Langbein erweitert das Förderbandprogramm und hat die Stellfläche
­individueller Speicherbandanlagen verringert
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tigung bietet Amboss + Langbein
ein Förderbandprogramm, das fast
alle Anforderungen im Produktionsablauf bedient. Insbesondere
die Speicherbandanlagen erlauben
die automatische Befüllung und
automatisiertes Handling von
Kartons oder KLT-Behältern
(Kleinladungsträgern), einsetzbar
beispielsweise in der mannlosen
Fertigung, in der „dritten Schicht“
oder am Wochenende.
Die Befüllung selbst kann über ein
Handling oder über Förderbänder
realisiert werden. Hat der Behälter
seine Soll-Stückzahl erreicht, wird
dieser eine Station nach vorne
transportiert. Sind alle Behälter
auf dem Band befüllt, bleibt die
Anlage stehen und stoppt die Produktionsmaschine. Die Behälter
können über eine Abräumfunktion vom Band entnommen werden, eine Befüllfunktion bestückt
die Anlage mit leeren Kartons. Die
fahrbare und damit mobile Einheit
wird von Amboss + Langbein jeweils nach kundenspezifischen
Anforderungen eingerichtet. Die
neu modifizierten Anlagen benötigen nun weniger Fläche, da das
Förderband 100 mm schmäler
hergestellt werden kann. Somit ist
die Anlage auch in beengten Produktionsstätten gut einsetzbar.
Dosierung selbst im
Promillebereich
Mittels Zusatzkomponente
kann die gravimetrische Dosieranlage Additivzugaben ab
0,1% sicher beimengen
Foto: Amboss + Langbein
Die Bandbreite der Dosierer, volumetrisch und gravimetrisch, aus
dem Haus Amboss + Langbein,
Haan, reicht von 1 g bis 450 kg
Durchsatz. Durch den Einsatz
einer Kleinstmengendosierung ist
Amboss + Langbein in der Lage,
kleinste Dosiermengen von 1 g in
einer 400-g-Charge präzise zu
dosieren.
Die gravimetrischen Chargen­
dosierer decken den Bereich der
Durchsätze von 20 bis 450 kg/h
ab. Jetzt hat das Unternehmen die
gravimetrische Dosierung konsequent kundenorientiert weiterentwickelt: Die Einsatzmöglichkeit
im Bereich der Kleinmengen­
dosierung ist nun noch größer
geworden. Im Standard ist jetzt
der Bereich ab 1,5% Additivzugabe exakt abgebildet.
Durch einen Zusatz können die
gravimetrischen Dosieranlagen
von Amboss + Langbein sogar im
Bereich ab 0,1% Additivzugabe
sicher betrieben werden. Dieser
Zusatz steht für alle gravimetrischen Dosierstationen des Anbieters zur Verfügung. Vor allem
verarbeitende Betriebe, die mit
kleinen Durchsätzen oder transluzenter Einfärbung arbeiten,
finden hier eine Lösung. gr
www.amboss-langbein.de
TECHNOLOGIE
ROBOTIK
13. März 2015 | Ausgabe 5 27
Acht Millionen Schalter im Jahr – prozesssicher produziert
Nicht Flexibilität, sondern vielmehr Output und Prozesssicherheit sind gefragt in der Massenproduktion von Bremslichtschaltern /
Wegweisende Spritzgießanlage mit zwei Präzisionsrobotern als Schlüsselkomponenten
In der Fertigung von 8 Mio. Bremslichtschaltern jährlich arbeiten zwei Stäubli Roboter auf engem
Raum Hand in Hand Foto: Stäubli
Zyklusoptimierung Verlässt sich ein
Automobilhersteller heute bei der
Herstellung eines Massenartikels
auf nur eine Quelle, ist das für den
ausgewählten Lieferanten Auszeichnung und Verpflichtung
gleichermaßen. Body Control
Systems, kurz BCS, ein Unternehmen des weltweit tätigen Automobilzulieferers TRW, übernimmt
diese Verantwortung für die
Volkswagen-Gruppe mit der Herstellung von 8 Mio. Bremslichtschaltern jährlich. Als globales
Unternehmen mit mehr als 4.000
Mitarbeitern in zwölf Ländern
beliefert BCS alle wichtigen Hersteller von Fahrzeugerstausrüstung weltweit.
Insofern ist die Serienproduktion
von Bremslichtschaltern für BCS
Routine. Wie anspruchsvoll sich
diese Aufgabe gestalten sollte,
zeigte sich während der Konzeption der Anlage, mit der M.A.i aus
Kronach als Hersteller für Automatisierungstechnik beauftragt
wurde. Geschäftsführer Arthur
Schwab erinnert sich: „Wir muss-
ten eine Gesamtverfügbarkeit von
95 Prozent garantieren, das heißt,
die Verfügbarkeit jeder einzelnen
Schlüsselkomponente wie Spritzgießmaschine, Roboter oder
Stanzeinheit muss sogar bei über
98 Prozent liegen. Noch mehr
Kopfzerbrechen bescherte uns die
sehr niedrig bemessene Gesamtzykluszeit.“
32 Kontaktpins in das
Achtfach-Werkzeug
Seit Juni 2011 ist die wegweisende
Anlage in der Fertigung von BCS
am Standort Radolfzell in Betrieb.
Eine hydraulische Spritzgießmaschine Systec 130 aus dem Hause
Sumitomo (SHI) Demag bildet das
Herzstück der Zelle. In einem
8-fach-Werkzeug werden pro
Bremslichtschalter vier Kontaktpins umspritzt. Die Maschine
zeichnet sich durch ihre solide und
kompakte Bauweise aus. Die serienmäßige Linearführung der
beweglichen Werkzeugplatte gewährleistet eine hochpräzise
Schließbewegung und reduziert
so den Werkzeugverschleiß.
Für die Werkzeugoffenzeit, in der
sämtliche Einlege- und Entnahmevorgänge zu erledigen sind,
verbleiben nur 5,7 s – eine echte
Herausforderung angesichts des
kompletten Fertigungsablaufs, der
mit der Zuführung zweier unterschiedlich großer Kontakte über
zwei Stanzlinien beginnt.
Ein Stäubli Scara TS60 holt im
Wechsel jeweils vier kurze und vier
lange Kontakte von der Übergabe­
station an der Stanzlinie ab und
übergibt sie an eine Zwischenablage. „Der Scara ist mit dieser
Aufgabe bis an die Grenze gefordert, zumal die Handhabungs­
vorgänge hohe Anforderungen an
die Präzision stellen“, berichtet
Schwab. „Aber nach erfolgter Optimierungsarbeit kommt der ultra­
schnelle und hochgenaue Scara
mit dieser Aufgabe zurecht.“ Insgesamt acht Fahrten sind nötig,
bis die Zwischenablage mit 32
Kontakten komplett bestückt ist.
Diese Zwischenablage liegt im
Arbeitsbereich des großen Stäubli-6-Achsers.
Der RX160 holt hier die 32 Kontaktpins ab und startet einen bis
ins Detail optimierten Zyklus.
Dabei stehen die Arbeitsschritte
Be- und Entladen des Spritzgießwerkzeugs bei vorgegebenem
Zeitlimit von 5,7 s auf dem Programm. Um diese Taktzeitanforderung prozesssicher zu erfüllen,
muss der RX160 einem komplexen
Anforderungsprofil genügen.
Worauf es dabei ankommt, bringt
Jochen Ley, Moulding-Fachmann
bei BCS, auf den Punkt: „Der Roboter muss sehr schnell und gleichzeitig extrem präzise sein. Bei den
Einlegeprozessen in das Werkzeug
arbeiten wir mit Toleranzen von
wenigen Hundertstel Millimetern.
Der Stäubli RX160 erfüllt unsere
Erwartungen in jeder Hinsicht,
wozu auch die eingesetzte Greifertechnik beiträgt.“
Nach der Entnahme legt der
6-Achser die fertigen Spritzgussteile in Achterlosen in einem
Werkstückträger ab. Hier übernimmt ein Linearsystem die
Bremslichtschalter und übergibt
sie den anschließenden Arbeitsstationen für die vorgeschriebenen
Qualitätsprüfungen, darunter
eine Durchgangsprüfung sowie
eine Längenmessung der Kontaktpins an den Bremslichtschaltern.
Danach verlassen die geprüften
Bremslichtschalter über bereitgestellte Kleinladungsträger (KLT)
die Anlage, die im Drei-Schicht-
Betrieb rund um die Uhr arbeitet.
„Pro Schicht verlassen über 10.000
Bremslichtschalter die Fertigungszelle. Mit nur zwei bis drei fehlerhaften Teilen je 10.000 Einheiten
liegen wir nahe an der Null-Fehler-Produktion. Darüber hinaus
erfüllt die Anlage alle unsere Vorgaben und produziert prozess­
sicher, schnell und wirtschaftlich.
Etwas anderes könnten wir uns
bei einer Großserienproduktion
von acht Millionen Schaltern jährlich auch nicht erlauben“, resümiert Ley. Ralf Högel
www.staubli.com/robotik
Jeder Einzelgreifer
sensorisch überwacht
Der 6-Achser ist mit einem kombinierten Einlege-EntnahmeGreifsystem von M.A.i ausgestattet, das an Komplexität kaum zu
überbieten ist. Jeder Einzelgreifer
des kompletten Systems ist mehrfach sensorisch überwacht, so dass
eine prozesssichere Be- und Entladung des Werkzeugs 100%ig
sichergestellt ist. Highlight ist die
Bestückung des Werkzeugs in
einem Einlegehub mit den 32 Kontaktpins für insgesamt acht Fertigteile pro Zyklus. Dank einer
speziellen Indexierung sowie einer
schwimmenden Lagerung zentriert sich der Roboter exakt auf
dem Werkzeug, was den Einlegeprozess zum sicheren und schnellen Vorgang macht.
Der RX160 punktet mit seiner
kompakten Bauweise und innen
liegender Verkabelung. Mit seinem
schlanken Arm kann er dadurch
ungestört und sicher in die Spritzgießmaschine greifen.
Mit
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Dynamik
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Multisubmit in MC6-Robotsteuerung integriert
Krauss Maffei vereinfacht Anlagenbedienung vor allem bei vielen Peripherieprozessen
Zentralzugriff Als erster Spritzgieß-
maschinenanbieter am Markt hat
Krauss Maffei die neue Steuerungsfunktion Multisubmit in das
MC6-Bedienkonzept seiner Industrieroboter übernommen. Seit
Anfang des Jahres ist die neue
Programmierfunktion in Verbindung mit der Kuka KR C4 Version 8.3 (Win 7) in der Krauss
Maffei-Steuerung verfügbar. Verarbeiter profitieren von einer zentralen Steuerung, mit der sich
mehrere Prozesse in der Peripherie parallel bedienen lassen. Mit
der neuen Programmierfunktion
(Multisubmit) erweitert Krauss
Maffei die eigene Befehlsbibliothek Prog Tech X. „Die neue Programmierfunktion Multisubmit
ergänzt unser bewährtes MC6Bedienkonzept perfekt. Über das
Handheld des Roboters ist eine
zentrale Anlagensteuerung, -pro-
Mit Multisubmit lassen sich mehrere Parallelprozesse zentral über
die Krauss Maffei MC6-Visualisierung parametrieren Foto: Krauss Maffei
grammierung und -bedienung
möglich. Zudem entfällt bei einer
Vielzahl von Anwendungen die
aufwendige Einbindung einer zusätzlichen SPS (speicherprogrammierbaren Steuerung)“, sagt Thomas Marufke, Geschäftsführer
Krauss Maffei Automation GmbH.
Darüber hinaus sinkt der dazu-
gehörige Schulungsaufwand des
Bedienpersonals. Ebenso wird
spezielles Know-how für die Programmierung einer zusätzlichen
SPS nicht mehr benötigt, das zentrale Programmier- und Bedien­
element bildet hier das RoboterHandheld. Produktwechsel oder
eine Anlagenerweiterung können
so leicht umgesetzt werden. Ein
Submit-Interpreter ist ein parallel
zum Roboterprogramm ablaufendes KRL-Programm (Kuka Robot
Language). Diese Funktionalität
wird im Zuge der neuen Version
um sieben unabhängig voneinander laufende Subinterpreter erweitert (Multisubmit).
Seine Hauptanwendung findet
Multisubmit bei der Ansteuerung
von externen, parallel betriebenen
Peripheriekomponenten wie zum
Beispiel Förderbändern mit Vereinzelung, Montagestationen sowie Schubladensystemen und
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WORLD OF PLASTICS
32 13. März 2015 | Ausgabe 5
Schicker laufen – auch
im Frost
Preisgekrönter Sneaker setzt auf pfiffige Weise TPU und PUR ein.
Und für sehr tiefe Temperaturen gibt es ein neues PUR-System
PUR-Systeme Eines der Highlights
auf der Simac 2015, der internatio­
nalen Maschinen- und Technolo­
giemesse für Schuhe, war ein
preisgekrönter Sneaker. Die Schu­
le für Schuh-Design und -Technik
(Politecnico Calzaturiero) in Ca­
priccio di Vigonza bei Padua/
Italien hat 2014 zum achten Mal
zusammen mit der BASF einen
Design-Wettbewerb ausgeschrie­
ben. Diesmal bestand die Aufgabe
darin, ein neuartiges Design für
einen Sneaker auf der Basis von
PUR zu entwickeln. Das preisge­
krönte Konzept ist ein interessant
gestalteter Sneaker zum Radfahren
und Laufen, bei dem auf pfiffige
Weise die Materialien TPU und
PUR eingesetzt werden.
Preisgekrönter Sneaker zum Radfahren und Laufen, bei dem auf
pfiffige Weise die Materialien TPU und PUR eingesetzt werden
Foto: BASF
Aber auch technische Innovatio­
nen waren bei der BASF auf der
Simac zu sehen. Im Mittelpunkt
standen Neuheiten bei Elastopan
(PUR-Systeme) und Elastollan
(TPU) für die Schuhindustrie.
Neue PUR-Type für die
Arktis und Sibirien
Speziell für sehr tiefe Außentem­
peraturen bietet die BASF ab sofort
eine neue PUR-System-Familie
unter dem Namen Elastopan Ex­
treme Frost an. Die zentrale Eigen­
schaft ist bei diesen Produkten die
Kombination aus der hohen Bieg­
samkeit bei besonders niedrigen
Temperaturen, der hohen Rutsch­
festigkeit auf nassem und vereis­
tem Untergrund, geringem Abrieb
und hoher Dämpfung. Diese
Eigen­schaften gestatten sogar die
Fertigung von Arbeitsschuhen für
die Arktis und Sibirien. Im Ge­
gensatz zu Standardsystemen
zeigen Sohlen aus diesem neuen
Material bei –45 °C eine Biegefes­
tigkeit von mehr als 50.000 Zyklen
im Canadian Ross Flex-Test und
mehr als 8.000 Zyklen bei Russian
Gost-Bedingungen.
Frostfighter-Stiefel: Für sehr tiefe Temperaturen bietet BASF ein neues PUR-System namens
Elastopan Extreme Frost an Foto: Viking
Die zweite Innovation ist das poly­
esterbasierte Elastopan Hydroly­
sis Plus, ebenfalls ein neues PURSystem, das Schuhhersteller so­
wohl für Laufsohlen als auch für
die niederdichten Zwischensohlen
nutzen können – für Sport- eben­
so wie für Sicherheitsschuhe. Sei­
ne besonderen Vorzüge zeigt das
Material jedoch bei eindichtigen
Sohlen für Straßen- und Freizeit­
schuhe: Der relative Festigkeits­
verlust nach dem Standard-Hyd­
rolysetest (21 Tage unter 100%
relativer Feuchtigkeit bei 70 °C)
liegt unter 15%. Unter den gleichen
Bedingungen verminderte sich die
Reißfestigkeit um weniger als 30%.
Auch die hydrolysefestesten Ma­
terialien im Markt verlieren unter
diesen scharfen Bedingungen
mehr als 50% ihrer Reißfestigkeit.
Diese Eigenschaften statten Elas­
topan Hydrolysis Plus mit hoher
Widerstandsfähigkeit unter sehr
heißen und feuchten Bedingungen
aus.
Auf biobasierten Sohlen
Inzwischen bietet die BASF auch
auf Basis erneuerbarer Rohstoffe
hergestellte Elastopan- und Elas­
tollan-Typen an. Kunden können
dabei zwischen einem biobasierten
TPU- oder PUR-System auf Basis
von Sebazinsäure (dedizierte Her­
stellung) und/oder dem neuen
Massenbilanzansatz wählen. Im
Massenbilanzansatz findet eine
Substitution von fossilen durch
erneuerbare Rohstoffe bereits
während der Herstellung von
Basis­chemikalien statt. Anschlie­
ßend wird der entsprechende Bio­
rohstoffanteil rechnerisch einem
Produkt zugeschlüsselt. mg
www.basf.de
Solarthermie wird nachhaltig durch polymere Werkstoffe
Im Projekt Ex Koll hat die Forschungsgruppe Gebrauchsdaueranalyse des Fraunhofer ISE die Wirtschaftlichkeit und Ökobilanz
von Kollektoren aus Kunststoffmaterialien untersucht, mit klarem Ergebnis
Umwelttechnik Für die ressourcen­
schonende Produktion von Kol­
lektoren haben die Wissenschaft­
ler des Fraunhofer-Instituts für
Solare Energiesysteme ISE sowohl
Hochleistungs- als auch einfache
Massenkunststoffe auf ihre Eig­
nung für solarthermische Systeme
untersucht.
Umfassende Untersuchungen zur
Erhöhung von Gebrauchsdauer
und Zuverlässigkeit sowie eine
Markt- und Wirtschaftlichkeits­
analyse für extrudierte Kunststoff­
kollektoren bildeten die Grund­
lage einer Lebenszyklusanalyse.
Dabei wurden die Energie- und
Rohstoffflüsse der vielverspre­
chendsten Kollektorkonzepte mit
denen eines konventionellen
Flachkollektors mit AluminiumKupfer-Absorber verglichen. „Die
Ergebnisse der Wirkungsabschät­
zung zeigen deutlich, dass die
ökologische Umweltbelastung bei
den untersuchten Kunststoffkol­
lektoren geringer ist als bei einem
vergleichbaren Standard-Flach­
kollektor“, so Michael Köhl, Pro­
jektleiter am Fraunhofer ISE. „Wir
konnten Differenzen von bis zu
65 Prozent feststellen.“
Auch im Vergleich der fünf Kate­
gorien mit den größten Auswir­
kungen auf den ökologischen
Fingerabdruck – Humantoxizität,
Feinstaubbildung, fossile Rohstof­
fe, Klimawandel, Abbau von me­
tallischen Rohstoffen – ist die
Belastung des herkömmlichen
Flachkollektors in allen Katego­
rien größer. Dies wird besonders
anschaulich dargestellt in der
Technologiegrafik auf Seite 13
dieser Ausgabe.
Doch nicht nur unter ökologischen
Gesichtspunkten haben Kunst­
stoffkollektoren ein großes Poten­
zial. Eine Kostenanalyse ergab,
dass allein bei den Produktions­
Überblick über die Bestandteile: Polymerkollektor auf Extrusionsbasis (1), extrudiertes Absorberelement für flexible Kollektorbreiten (2), Endkappen für Polymerkollektoren (3) Abb.: Fraunhofer ISE
Wissenschaftler des Fraunhofer ISE bei der Untersuchung von
Kunststoffen für den Einsatz in solarthermischen Systemen
Foto: Fraunhofer ISE
Exponierter Polymerkollektor am maritimen Freibewitterungsteststand des Fraunhofer Instituts in Pozo Izquierdo/Gran Canaria Foto:
Fraunhofer ISE
kosten für Kunststoffkollektoren
bis zu 50% gegenüber der Herstel­
lung von herkömmlichen Flach­
kollektoren eingespart werden
können. Interessant ist dieses
Ergebnis besonders für solche
Unternehmen, die bereits in der
Kunststofffertigung tätig sind und
ihr Angebot um Kollektoren er­
weitern möchten.
Die Forscher richten ihr Interesse
zukünftig auf die Optimierung
der Handels- und Vertriebskette
von Polymerkollektoren mit dem
Ziel, die Kosten weiter zu senken
und Kunststoffe als Alternative in
der Solarthermie zu fördern. Raum
für dieses Vorhaben bietet eine
neue Task des Solar Heating and
Cooling Programms der Interna­
tionalen Energieagentur (IEA
SHCP) zum Thema Kostenreduk­
tion. Die Task unter Leitung des
Fraunhofer ISE soll im Sommer
2015 starten und weitere Entwick­
lungen zur Kostensenkung solar­
thermischer Anwendungen ver­
folgen.
Im Rahmen des vom Bundesmi­
nisterium für Wirtschaft und
Energie (BMWi) geförderten Pro­
jekts „Ex Koll“ wurde die Extru­
sion als Herstellungsprozess für
Polymerelemente untersucht.
Anhand einer Marktanalyse wur­
den potenzielle Märkte für den
Einsatz extrudierter Kunststoff­
kollektoren eruiert und eine Wirt­
schaftlichkeitsanalyse für ver­
schiedene Kollektorkonzepte
durchgeführt. Darüber hinaus
wurden für die Anpassung und
Optimierung der Polymermate­
rialien im Labor beschleunigte
Alterungsprüfungen mit einer
gezielten Überhöhung der Ein­
flussfaktoren UV-Strahlung, Tem­
peratur und Feuchtigkeit durch­
geführt. pl
www.ise.fraunhofer.de
Indentations-Test an einer extrudierten Doppelstegplatte Foto: Fraunhofer ISE
Abspecken
Mehrstufiges
Preforming birgt
noch Potenzial
für den Leichtbau
Seite IV
Metallersatz
Auch der Motorradbau setzt zunehmend auf
Faserverstärkung
Seite VI
SPEZIAL
FAHRZEUGBAU
DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF- UND KAUTSCHUKINDUSTRIE
WWW.K-ZEITUNG.DE
Wieder volles Haus
Beim Kongress „Kunststoffe im Automobilbau“ gewinnen Nutzfahrzeuge an Bedeutung
Spezial zur AUSGABE 5
46. JAHRGANG
Internationaler
VDI-Kongress
Kunststoffe im
Automobilbau
Wir stellen aus:
Stand 22
KURZ BERICHTET
Marktplatz der Branche
Mehr als 1.400 Teilnehmer und 100 Aussteller besuchen jährlich
den VDI-Kongress „Kunststoffe im Automobilbau“ in Mannheim.
Bereits seit über 30 Jahren erhalten Besucher hier einen umfassenden Überblick über erfolgreiche Kunststoffanwendungen
rund ums Auto.
Renommierte Spezialisten der Fahrzeughersteller und deren
Zulieferer stellen in praxisnahen Vorträgen aktuelle Bauteil- und
Werkstoffinnovationen vor, die einen deutlichen Fortschritt hinsichtlich der Aspekte Energie- und Gewichtseffizienz, Sicherheit,
Funktionalität sowie Design und Komfort bedeuten.
„Die Ausstellung ist mittlerweile der zentrale Marktplatz der
Branche geworden. Nirgendwo sonst haben Unternehmen die
Möglichkeit, die wichtigsten Akteure für kunststofftechnische
Fragen im Automobilbau so gezielt anzutreffen“, sagt Timo
Taubitz, Geschäftsführer der VDI Wissensforum GmbH, die den
Korgress ausrichtet. mg
AUS DEM INHALT
»Leichtbau wird stets ein Dauerbrenner sein«
Interview mit Prof. Dr. Rudolf C. Stauber�����������������������������II
Wie Audi seine Gewichtsspirale senkt:
Verfahrenspotenzial des sequenziellen Preformings���������IV
Metallersatz im Motorrad:
Auch Zweiräder setzen zunehmend auf Kunststoffe���������VI
Kunststoff für Elektroautos:
Gefragt sind ganz bestimmte Eigenschaften����������������������IX
Motorenbau: Prozesstechnische Kniffe
bei Herstellung von 2K-Teilen aus PA/TPE���������������������������X
Gedruckte Kühlung für Spritzgießwerkzeuge���������������������XI
EDITORIAL
Fachausstellung gewinnt
an Bedeutung
Netzwerken Zwar sind die Vorträge ein essenzieller Be-
standteil der VDI-Automobiltagung in Mannheim, aber
das Networking findet zunehmend im Bereich der begleitenden Ausstellung statt. Viele Unternehmen aus den
Bereichen Werkstoffe, Maschinenbau sowie dem Werkzeug- und Formenbau bringen nicht nur Novitäten, sondern auch hochkarätiges „Standpersonal“ mit nach Mannheim. Hier müssen sich die Verantwortlichen seitens der
Veranstalter künftig etwas einfallen lassen. Die Musik im
Foyer wird lauter, was letztlich heißt: Die Verweilzeiten
der Teilnehmer auf dem Marktplatz werden länger. Hier
müssen sich die Verantwortlichen seitens der Veranstalter
künftig etwas einfallen lassen.
Dass die Veranstalter konzeptionell an ihrer Großveranstaltung etwas tun, unterstreicht die in diesem Jahr erstmals
initiierte begleitende Fachkonferenz „Kunststoffe in Nutzfahrzeugen“. Sie ist sicherlich ein weiteres Highlight der
Mannheimer Automobiltage. Wie dazu zu hören war, ist
auch bei Nutzfahrzeugen der Trend zum verstärkten Einsatz von Kunststoffen deutlich auszumachen. Hier vollzieht
sich jetzt zeitversetzt eine ähnliche Entwicklung wie vor
Jahren im Pkw-Bereich.
Joachim Rönisch
Mehr als 1.400 Teilnehmer und rund 100 Aussteller werden in Mannheim auf dem Kongress
„Kunststoffe im Automobilbau“ am 18. und
19. März erwartet Foto: VDI
Fahrzeugtechnik Was bringen
neue Werkstoffe dem Auto? Über
Fahrzeugkonzepte der Zukunft
sprechen Experten beim VDIKongress „Kunststoffe im Automobilbau“ am 18. und 19. März
2015 in Mannheim. Erstmals gibt
es eine begleitende Fachkonferenz mit einem Programm speziell für „Kunststoffe in Nutzfahrzeugen“.
Faserverbundkunststoffe eröffnen
weiterhin neue Möglichkeiten für
den Leichtbau in der Karosserie
und bei Anbauteilen. Referenten
greifen das Thema auf und sprechen unter anderem über neuartige strukturelle Faserverbunde
mit Carbonkurzfasern. Der Veranstalter, die VDI Wissensforum
GmbH, erwartet wie im Vorjahr
rund 1.400 Teilnehmer aus zwölf
Nationen. Damit bestätigt der
Kongress seine Stellung als wichtiger Branchentreffpunkt für Experten aus der Automobilindustrie
mit dem Fokus Kunststoff.
Unter der Leitung von Prof. Rudolf
C. Stauber ( Seite II) berichten
Automobilhersteller und -zulieferer neben Faserverbundbauweisen auch über Heizsysteme für
Elektrofahrzeuge, folienhinterspritzte oder tiefgezogene Formteile sowie Kunststoffverscheibungen mit zusätzlichen Funktionen.
Der Kongress beginnt mit Plenar­
vorträgen von Volkswagen, Visio
und der RWTH Aachen zu Zukunftsforschung, Leichtfahrzeugen und 3D-Druck im Automobilbau. Anschließend finden sich
drei parallele Vortragsstränge,
deren Schwerpunkte Interieur,
Exterieur, Innovation und Ökonomie, Werkstoffe, Antriebsstrang sowie Leichtbau und Fertigung sind.
Erstmals eigene Säule
für Nutzfahrzeuge
Erstmals wird es in Mannheim
zudem eine begleitende Konferenz
speziell für Kunststoffe in Nutzfahrzeugen geben. So präsentieren
NFZ-Experten in 14 ausgewählten
Beiträgen entsprechende Entwicklungen und Trends. Anders als der
Automobil- ist der Nutzfahrzeugmarkt primär auf niedrige Gesamtbetriebskosten ausgerichtet.
Und so verwundert es nicht, dass
auch hier der Leichtbau im Fokus
steht. Neue Projekte und Produkte werden in Theorie und Praxis
vorgestellt. Und so sollen in diesem
Jahr auf dem Vorplatz des Mannheimer Rosengartens wieder interessante Nutzfahrzeuge zu bestaunen sein, im vergangenen Jahr
wurden sie schon vermisst.
Die Brummis sind auch dabei: Erstmals gibt es eine begleitende
Fachkonferenz „Kunststoffe in Nutzfahrzeugen“ Foto: K-ZEITUNG
Auch in der Sektion Innovation
und Ökonomie spricht ein Vertreter von Daimler über moderne
Kunststoffe im Lkw und erläutert
die Bedeutung wirtschaftlichen
Leichtbaus. Dem Schwerpunkt
Werkstoffe widmen sich Referenten
von Audi und BMW, die über Vorteile von sequenziellem Preforming
und die CFK-Klebetechnik beim
BMW i8 berichten.
Am zweiten Veranstaltungstag
stehen unter anderem die Themen
3D-Druck und Komponenten­
technik im Mittelpunkt. Über den
3D-Druck zur Fertigung von Serienwerkzeugen spricht ein Experte von Werkzeugbau Siegfried
Seite XI). Dabei
Hofmann (
bezieht er sich auf Werkzeuge für
Spritzguss, Composites sowie Partikelschaum. Ein Vertreter von
Hella erläutert die Kunststofftechnik und Lichttechnik im LEDScheinwerfer. Er präsentiert ein
innovatives Design bei Lichtquellen und erklärt die Materialauswahl bei optischen Linsen.
AKROMID® Lite
und XtraLite –
die Polyamide
mit geringerer
Dichte
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Polypropylen und Polyamid.
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• Bessere Oberflächenqualität
• Bessere mechanische
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Mehr Infos:
Ausstellungsfläche
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Eine begleitende Fachausstellung
von Kunststoff- und Maschinenherstellern sowie ein Automobilsalon mit aktuellen Pkw und
Nutzfahrzeugen ermöglichen den
Fachaustausch direkt am Bauteil.
Diese begleitende Fachausstellung
– die sich zu einem wesentlichen
Marktplatz der Branche gemausert
hat – ist bis auf den letzten Platz
belegt. Weit über 100 Firmen interessierten sich für einen Ausstellungsstand, letztlich konnten nur
97 Unternehmen einen positiven
Bescheid ergattern. Sie vertreten
die gesamte Wertschöpfungskette des immer wieder hochinnovativen Bereichs „Kunststoffe im
Automobilbau“. mg
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FAHRZEUGBAU
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13. März 2015 | Ausgabe 5
INTERVIEW
»Leichtbau wird stets ein Dauerbrenner sein«
Auch dieses Jahr wird Prof. Dr. Rudolf C. Stauber vom Fraunhofer IWKS den VDI-Kongress „Kunststoffe im Automobilbau“ leiten.
Die K-ZEITUNG spricht mit ihm über die Höhepunkte des diesjährigen Kongresses und seine Bedeutung für den Nachwuchs
: Erstmals erfahren die Nutzfahrzeuge, die früher innerhalb
des normalen Kongressprogramms abgehandelt wurden,
mit einer eigenen Fachtagung
eine besondere Gewichtung.
Wie kam es dazu?
Prof. Dr. Rudolf C. Stauber: Wir dis-
kutieren in unserem Fachbeirat
jeweils die relevanten Themen für
unseren jährlichen internationalen VDI-Automobilkongress. Und
dabei wurde unter anderem auch
die Idee geboren, Anforderungen,
Herausforderungen und Chancen
von Kunststoffen in Nutzfahrzeugen in einer separaten Fachtagung
auszuloten. Auch in diesem Bereich stehen dabei Leichtbaukon-
: Worin unterscheiden sich
denn Kunststoffe in Nutzfahrzeugen von denen in Pkw?
Prof. Dr. Stauber: Nutzfahrzeuge
unterscheiden sich neben dem
Kostenfaktor in einem weiteren
wesentlichen Punkt von Pkw: Sie
müssen ein Vielfaches der Laufleistung erzielen – und das unter
hochbelasteten Bedingungen.
Diese Rahmenbedingungen sind
für alle beteiligten Entwickler
Ausgangslage für eine Reihe neuer Projekte und Produkte, die im
Rahmen der Konferenz vorgestellt
und diskutiert werden. In diesem
Jahr besteht auch für die Teilnehmer die Möglichkeit, wieder eine
Reihe von Nutzfahrzeugen auf
»Mannheim ist für unseren Nachwuchs eine
wichtige Station« Prof. Dr. Rudolf C. Stauber
struktionen klar im Blickpunkt.
Hierbei spielt der Austausch von
Metallen durch Kunststoffe genauso eine Rolle wie der Einsatz von
modernen Sandwichbauteilen und
carbonfaserverstärkten Kunststoffen. Interessant in diesem
Zusammenhang ist die konsequente Weiterentwicklung eines
Fahrerhauses bei Unimog aus
Faserverbundkunststoffen.
dem Vorplatz des Mannheimer
Kongresscenters zu sehen.
: Im letzten Jahr standen Themen wie Leichtbau und Elektromobilität im Blickpunkt. In diesem Jahr fällt es bei Durchsicht
des Programms schwerer, Themenschwerpunkte herauszufin­
den. Wo sehen Sie die interessanten und brisanten Themen
des 39. Kongresses Kunststoffe
im Automobilbau?
Prof. Dr. Stauber: Es gibt immer
wieder Themen, die den Automobilisten und ihren Zulieferern
unter den Nägeln brennen. Leichtbau wird immer ein Dauerbrenner
während der Mannheimer Tage
sein. Diesmal beleuchtet ein Rohstoffhersteller das Thema aus
seiner Sicht unter dem Titel „Leiden schafft Leichtbau“, wobei
innovative Ansätze zu alternativen
Matrixmaterialien führen.
Gespannt sein darf man auf die
Ausführungen zum Thema Additive Manufacturing und 3DDrucken von Kunststoffen im
Automobilbau. Hier gibt es neue
Lösungsansätze zu den Themen
Produktentwicklung, Serien- und
Ersatzteilfertigung, die es zu diskutieren gilt. Bei der additiven
Fertigung von Serienwerkzeugen
für Kunststoffanwendungen gibt
es schon länger praktikable Lösungen.
: Man hat jedoch den Eindruck, dass es dieses Jahr keine
klaren Leitthemen gibt …
Prof. Dr. Stauber: Das diesjährige
Tagungsprogramm ist bewusst
breit angelegt. Im Technologie­
block werden die aktuellen Trends
und Herausforderungen von
: Mannheim ist – wie Sie sagen – ein Szenetreff der Automobilentwickler. Man kennt
sich seit Jahren. Nirgendwo
sonst lassen sich anschaulicher
Theorie und Praxis von Kunststoffen im Automobilbau ver­
innerlichen. Doch welche Rolle
spielen hier junge und angehende Ingenieure? Die Teilnahme an
dem Kongress ist schließlich
teuer. Was tut in diesem Zusammenhang der VDI?
Prof. Dr. Stauber: Das ist eine gute
Prof. Dr. Rudolf C. Stauber ist auch dieses Jahr wieder Chairman
des VDI-Kongresses „Kunststoffe im Automobilbau“ Foto: K-ZEITUNG
Kunststoffen im Motorradbau
umrissen. Und dass Design nicht
nur Raum, sondern auch Form
annimmt, wissen die Verantwortlichen der Designfabrik BASF zu
berichten. Im Interieurbereich gilt
besonderes Augenmerk dem Komplex Infotainment, wo sich eine
Menge getan hat, wenn man die
neuen Bildschirme betrachtet, die
ohne Kunststoffe gar nicht denkbar wären. Gleichfalls stehen neue
Interieurdesigns im Blickpunkt,
wo jetzt auch neue Werkstoffe
mehr Gewicht bekommen. Im
Exterieur werden Verkleidungsteile mit neuer Verfahrenstechnik
realisiert. Überhaupt nehmen
verfahrens- und fertigungstechnische Prozesse bei den Vorträgen
breiten Raum ein. LED-Scheinwerfer gehören ebenfalls zu den
starken Themen. Aber nachhaltige Energieeffizienz, Reduktion
von CO₂-Emissionen, anhaltender
Kostendruck sowie kontinuierlicher Innovationsbedarf beschäftigen darüber hinaus permanent
die Teilnehmer dieses Mannheimer Szenetreffs.
Frage. Nachwuchsförderung wird
beim VDI großgeschrieben. Auch
für die Mannheimer Automobiltage stellt der VDI 100 Freikarten
für Studenten zur Verfügung, die
sich für Fahrzeugtechnik oder ein
adäquates Studium immatrikuliert haben. Dafür mache ich mich
seit Jahren stark. Insbesondere
Mannheim ist für unseren Nachwuchs eine wichtige Station, hier
auf dem Marktplatz der Branche
bekommen die jungen Leute die
theoretischen und praxisnahen
Einblicke rund um das Thema
Kunststoffe im Automobil. Überdies – und das sollte nicht unerwähnt bleiben – treffen die angehenden Ingenieure nirgendwo
besser als auf diesem Kongress die
richtigen Ansprechpartner für ihr
späteres Berufsleben. roe
Stoßfänger für den BMW i8
Borealis und Borouge stellen auf der VDI-Tagung in Mannheim
Materiallösungen für den Elektrosportwagen BMW i8 vor
Leichtbau Borealis und Borouge
präsentieren in Mannheim zwei
Polypropylen-Typen, die im BMW
i8 verbaut werden: ein in Zusammenarbeit mit BMW entwickeltes
neues Polypropylen-Compound
für den vorderen Stoßfänger sowie
material, das mehrere Kriterien
bezüglich Verarbeitbarkeit und
Fertigung erfüllte. So wurde in
enger Partnerschaft mit BMW die
neue PP-Type Daplen EE112AE
für den vorderen Stoßfänger des
BMW i8 entwickelt.
Stoßfänger des BMW i8 aus Polypropylen Daplen EE112AE von
Borealis: Aktuelles Beispiel für den Leichtbau Foto: Borealis
eine langglasfaserverstärkte PPType für den ArmaturenbrettTräger.
PP-Compound
für den Stoßfänger
Grundierungsfreie zweischichtige
Lackiersysteme reduzieren Zykluszeiten und Systemkosten. Für
die Produktion seines Top-Elektrosportwagens BMW i8 benötigte BMW ein leichtes Stoßfänger-
Daplen EE112AE der neuen Generation ist ein zu 12% mineralfaserverstärkter und elastomermodifizierter Polypropylenwerkstoff. Er erfüllt BMWs strenge
Anforderungen bezüglich Lackhaftungsqualität für grundierungsfreie zweischichtige Lackiersysteme in der eigenen Fertigung.
Das Material wurde im letzten
Quartal 2014 auf den Markt gebracht und verringert dank seiner
leichten Verarbeitbarkeit und re-
duzierten Dichte die Ausschussquote in der Produktion. Mit einem gut ausgewogenen Verhältnis
von Schlagfestigkeit und Steifigkeit ermöglicht dieser Werkstoff
zudem ein niedriges Teilegewicht.
PP-Type für den
Armaturenbrett-Träger
Eine weitere neue Materiallösung,
Fibremod GB215HP, wird im
Armaturenbrett-Träger (IP-Carrier) des BMW i8 verwendet. Fibremod GB215HP ist eine zu 20%
langglasfaserverstärkte PP-Type
und bietet sehr gute Festigkeit,
hohe Steifigkeit und gute Energieabsorption bei Crash und Aufprall.
Obwohl es sich bei dem Material
nicht um eine neue Type handelt,
hilft es mit, BMWs eigenen Integralschaum-Spritzgussprozess zu
unterstützen, wodurch weniger
Verzug und eine sehr gute Dimensionsstabilität erreicht werden.
„Wir freuen uns, dass wir Mannheim als Bühne für unsere Innovationen nutzen können“, sagt
Harald Hammer, Borealis Vice
President Engineering Applications. „Neue in Zusammenarbeit
mit unseren Partnern in der Auto­
mobilindustrie entwickelte Typen
und Materiallösungen helfen uns,
das Fahrzeuggewicht zu verringern.“ mg
Borealis | Stand 54
SPEZIAL
FAHRZEUGBAU
13. März 2015 | Ausgabe 5
III
Autos fahren leichter mit Schäumen
Leichtbaumittelkonsole in der Mercedes-Benz C-Klasse spart 20% Gewicht
Die Mittelkonsole der Mercedes-Benz C-Klasse enthält sechs geschäumte Einzelteile Foto: Trexel
Polymerschaum Leichtbau und
Mucell-Formteile. Je nach Anforderung kommen verschiedene
Standardkunststoffe zum Einsatz
wie talkumverstärktes PP, PA oder
ABS/PC. Sichtteile wie die Seitenbeplankung sind dünnwandig mit
einem Wanddicke-Rippen-Verhältnis von 1 : 1 ausgelegt und mit
Folien kaschiert.
Schäumen sind enge Verwandte.
Im Vergleich zum Kompaktspritzguss heben entsprechend konstruierte Bauteile die vollen Leichtbaupotenziale – und das bei höherer Produktivität der Verarbeitungsbetriebe.
Mittelkonsole
mit Mucell-Teilen
Den neuesten Stand des physikalischen Schäumens von Thermoplasten mit der Mucell-Technik
von Trexel zeigt eine von Grammer
entwickelte Mittelkonsole der
neuen Mercedes C-Klasse. Sie
enthält sechs unterschiedliche
Lastgerechte Auslegung
Die neue T-Serie in autarker
Version vereint präzise Pro­
zess­regelung mit einfacher
Bedienung Foto: Trexel
Insbesondere beim Träger und
Luftkanal der Mittelkonsole wurden die Möglichkeiten einer leichteren, geschäumten Füllung genutzt und diese lastabhängig topografisch ausgelegt. An mechanisch gering belasteten Stellen
beträgt die Wandstärke 1,5 mm
und wird nur an steifigkeitsrelevanten Bereichen dicker ausgeführt. Die im Mucell-Verfahren
hergestellten Teile lassen sich
problemlos in Montage- und
Nachfolgeprozesse integrieren.
Dazu zählt das Kaschieren ebenso wie die Verbindung physikalisch geschäumter Teile mit gängigen Schweißverfahren.
Gegenüber einer kompakten Bauteilvariante wird ein Gewichtsvorteil von 20% erreicht, wobei der
auf den direkten Schäumgrad
zurückzuführende Anteil weniger
als die Hälfte davon beträgt. Ein
weiteres Plus ist die Tatsache, dass
die Teile auf kleineren Spritzgießmaschinen mit geringerer Zuhaltekraft gefertigt werden können.
Neue Geräte mit
einfacher Bedienung
Trexel zeigt auf der VDI-Tagung
2015 in Mannheim eine neue Geräteserie, welche die Handhabung
des Mucell-Schäumens erleichtert.
Die neue T-Serie ist mit der Eingabe von nur zwei Parametern
(Schussgewicht und SCF-Anteil)
einfach zu bedienen. Die kompakte Bauweise beinhaltet eine vollautomatisch geregelte SCF-Dosierung, ist für Stickstoffanwendungen optimiert und für Stickstoff
aufrüstbar. mg
Trexel | Stand 69
www.trexel.com
Zäh in der Kälte, steif in der Hitze
BMW i8: Abdeckung des Nachschalldämpfers ist lokal mit Tepex verstärkt
Composites Konstrukteure nutzen
immer häufiger die Hochleistungsverbundwerkstoffe, um die
mechanische Leistungsfähigkeit
von Bauteilen aus faserverstärkten
Pressmasse hergestellt, die mit
Langglasfaser-Rovings verstärkt
ist. Als Decklage findet dabei ein
Einleger aus dem Composite Tepex Dynalite 104-RG601 Verwendung.
Tepex sorgt mit seiner Steifigkeit auch bei hohen Temperaturen
dafür, dass sich die Teilabdeckung des Nachschalldämpfers nicht
verformt. Außerdem verbessert das Composite die Festigkeit und
Schlagzähigkeit des Bauteils bei eisigem Frost Foto: Lanxess
thermoplastischen Formpressmassen zu steigern. Jüngstes Beispiel dafür ist die Teilabdeckung
des Nachschalldämpfers des
BMW i8. Sie wird im DLFT-Verfahren (Direct Long Fiber Thermoplastic) aus einer Polypropylen-
„Der Einleger sorgt mit seiner
Steifigkeit bei hohen Temperaturen dafür, dass sich die Teilabdeckung durch die Hitze in der
Umgebung des Nachschalldämpfers nicht verformt und versagt.
Außerdem verbessert unser Com-
posite die Festigkeit und Schlagzähigkeit des Bauteils bei eisigem
Frost“, so Harri Dittmar, Compositeexperte bei Bond-Laminates,
einer Tochtergesellschaft von
Lanxess.
Der Einleger aus Tepex ist 0,5 mm
dick und besteht aus einer Polypropylen-Matrix, in die
47 Vol.-% Endlosglasfaser-Rovings
als einlagiges Gewebe eingearbeitet sind.
„Dank seines Einsatzes nimmt die Steifigkeit der Teilabdeckung bei Raumtemperatur rund um den
Faktor vier und bei der
Betriebs­temperatur des
Nachscha l ldä mpfers
etwa um das Sechsfache
zu“, erklärte Dittmar.
Auch die Schlagzähigkeit
profitiert. In Durchstoßversuchen nach DIN EN ISO
6603-2 zeigte sich, dass die
verwendete Variante bei Raumtemperatur rund acht- bis neunmal schlagzäher ist als eine DLFTFormmasse auf Basis von Polypropylen. „Bei Temperaturen von
minus 30 Grad Celsius liegt die
Schlagzähigkeit sogar um den
Faktor zehn höher, wobei DLFT
auf Basis von Polypropylen unter
diesen Bedingungen bei einem
Crash splittert, unser Tepex dagegen nicht“, so Dittmar.
Im Falle anderer thermoplastischer Pressmassen und Umformmaterialien ist der Einsatz von
Tepex zur lokalen Bauteilverstärkung ebenfalls attraktiv. Zum
Beispiel liegen die mechanischen
Eigenschaften von Tepex-verstärkten DLFT-Polypropylen-Materialien auf dem Niveau von glasmatten- und glasgewebeverstärkten
GMT und GMTex PolypropylenSystemen.
Potenzial auch bei GMTund LWRT-Materialien
„Die Kombination von Tepex mit
dem DLFT-Verfahren eröffnet
beträchtliche Einsparmöglichkeiten – so etwa in der Herstellung
von Unterbodenkomponenten“,
erläuterte Dittmar. Auch PP-basierte, glasfaserverstärkte Mischfaservliese (Low Weight Reinforced Thermoplastics, LWRT),
aus denen wegen ihrer Schallabsorption Unterbodenverkleidungen produziert werden, lassen sich
mit Decklagen aus Tepex versteifen. Die akustische Wirksamkeit
bleibt dabei bei Verwendung von
einlagigem Tepex erhalten.
„Das Ergebnis sind Bauteile, die
den mechanischen Belastungen
im Straßenverkehr gut gewachsen
sind“, so Dittmar. mg
Lanxess | Stand 2
www.lanxess.de
www.bond-laminates.com
DSM stellt neue Hochtemperaturpolyamide vor, die in sehr heißen
Umgebungen Metalle ersetzen können Foto: DSM
Wenn es heiß wird
Wärmebeständig für den Motorraum
Hitze DSM stellt in Mannheim die
nächste Generation seiner DiabloHochtemperaturpolyamide vor.
Die neuen Materialien sind Teil
des Stanyl PA46- und des Akulon
PA66-Portfolios und auf Anwendungen im Kfz-Motorraum ausgerichtet.
Die neuen Versionen von Stanyl
Diablo PA46 und Akulon Diablo
PA66 halten Dauergebrauchstemperaturen bis 230 °C beziehungsweise 220 °C stand. Beide Materialtypen zeichnen sich durch eine
verbesserte Beständigkeit gegen
kurzzeitige Temperaturspitzen
aus, gemessen als Wärmeformbeständigkeit unter Belastung
(HDT). Hier erreicht das neue
Stanyl Diablo einen HDT-Wert
von 267 °C. Beim neuen Akulon
Diablo sind es 245 °C.
Mit ihrer signifikant erhöhten
Langzeit-Wärmebeständigkeit
eignen sich die Materialien für
Bauteile wie Ansaugmodule mit
integriertem Ladeluftkühler, Luftleitungen, Ladeluftkühler-Endkappen, Mischrohre und Resonatoren.
Gut zu verarbeiten
Beide Typen besitzen außerdem
eine verbesserte Beständigkeit
gegenüber Chemikalien und Medien in Abgasrückführsystemen.
Sie haben sehr gute Verarbeitungseigenschaften und liefern Fertigteile mit hoher Berstdruckfestigkeit im Bereich von Schweißnähten. mg
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SPEZIAL
FAHRZEUGBAU
IV
13. März 2015 | Ausgabe 5
Senkung der Gewichtsspirale
Verfahrenspotenzial des sequenziellen Preformings
Leichtbau Der Automobilbau ist
in der jüngsten Vergangenheit
durch zwei Entwicklungen geprägt: Die Modellvielfalt nimmt
zu genauso wie die Anzahl der
Funktionen wie Fahrzeugsicherheit, Komfort, Elektrifizierung,
Elektronik und mehr. Die neuen
Funktionen führen zur Gewichtszunahme, welche aus Gründen des
CO₂-Ausstoßes und der Fahrdynamik nicht akzeptabel ist.
Dreh- und Angelpunkt des Leichtbaus im Gesamtfahrzeug bildet
hierbei die Karosserie. Da die
Automobilhersteller in diesem
Bereich eine sehr hohe Fertigungstiefe besitzen, beginnt hier
die Senkung der Gewichtsspirale.
Der klassische Karosseriewerkstoff ist aufgrund des KostenNutzen-Potenzials nach wie vor
Stahl. Im Sinne des Leichtbaus
kommen hier immer stärker hochund höchstfeste sowie warmumgeformte Stähle in der Karosserie
zum Einsatz. Die nächste Stufe des
stofflichen Leichtbaus bildet die
Werkstoffsubstitution, hier in
erster Linie der Werkstoff Aluminium oder im Sportwagensegment
darüber hinaus faserverstärkte
Kunststoffe (FVK) wie beispielsweise im Lamborghini Huracán.
Um die unterschiedlichen Eigenschaften der Werkstoffe Stahl,
Aluminium und FVK optimal zu
nutzen, braucht es einen intelligenten Mischverbau in der Karosseriestruktur. Dieser bezieht sich
nicht nur auf die physikalischen
Eigenschaften wie das Ausnutzen
der hohen Festigkeiten von warm­
umgeformten Stählen, sondern
berücksichtigt auch ökonomische
Aspekte.
Leichtbau ist und bleibt eine der
wichtigsten Tugenden des Automobilbaus. Neue Werkstoffe und
Verfahren wie Faserverbundwerkstoffe (FVK) eröffnen hier zusätzliche Möglichkeiten. Diese müssen
jedoch im Sinne einer Gesamtbetrachtung ökonomisch und ökologisch realisierbar bleiben. Ihr
Einsatz erfolgt daher in der Regel
top down von der Kleinserie in
Richtung Großserie. Ziel ist es,
eine robuste und wirtschaftliche
FVK-Prozesskette aufzubauen, bei
gleichzeitiger Erhöhung des Auto­
matisierungsgrads mit einer Verkürzung der Prozesszeiten und
Vereinfachung der Zwischenschritte.
Stand der
Preformtechnologie
Bei der Herstellung von faserverstärkten Bauteilen ist es notwendig, Vorformlinge, sogenannte
Preforms, zu erzeugen, um Faserhalbzeuge aus der zweidimensionalen flachen Ebene in eine dreidimensionale räumliche Form zu
überführen. Die ungetränkten
Textilien werden umformt und
bekommen so weitestgehend die
Endkontur des späteren Bauteils.
Dabei müssen die Halbzeuge bei
der Formgebung, dem Drapieren,
in der vorgegebenen Orientierung
eingebracht werden, damit diese
als belastungsgerechte Verstärkung dienen und somit den hohen
lässt sich nur für eine bestimmte
Halbzeug-Binder-Paarung ausführen und optimieren. Das Verhalten von Gleiten und Reiben
zwischen dem Halbzeug und
Werkzeugsegementen ist unter
gleichen Bedingungen reproduzierbar. Beim sequenziellen Preformen ist das nutzbar, indem im
Werkzeug jeweils gezielt Zonen
für Gleiten und Reiben eingestellt
werden. In Kombination mit den
verfahrbaren Heizfeldern ist ein
zusätzlicher Spannrahmen nicht
notwendig.
Werkzeugtechnik und
Simulation
Die äußere B-Säule des Lamborghini Huracán LP 610-4 – ein Beispiel für das sequenzielle Preforming Foto: Audi
Die Teilung des Oberwerkzeugs in verschiedene Segmente ermöglicht eine nahezu bauteilunabhängige Preformzykluszeit von etwa 2 min
Grafik: Audi/K-ZEITUNG
Beanspruchungen im späteren
Bauteileinsatz gerecht werden. Je
nachdem, wie die Kräfte einwirken, kommen die Fasern in unidirektionaler, biaxialer oder multi­
axialer Richtung in den Preform.
Es existieren verschiedene Verfahren, um Preforms herzustellen. Bei
dem konventionellen Preforming
wird in einem einstufigen Prozess
ein dreidimensionaler Preform
erstellt. Dieses Verfahren eignet
sich für relativ einfache Geometrien mit geringem Umformgrad
und einer somit geringen Gefahr
der Faltenbildung während des
Umformens. Oftmals wird hierfür
ein Spannrahmen für den Transport über das Werkzeug verwendet. Dies verursacht anlagenbedingt eine hohe umlaufende Zugabe, die später als Verschnitt
anfällt.
Beim sequenziellen, mehrstufigen
Preforming drapiert der Anwender die textilen Halbzeuge, meist
manuell, in einem Formwerkzeug
und fixiert sie mittels Binder, einer
Art pulverförmigem Klebstoff,
miteinander [1]. Die Textilien werden mit einem handelsüblichen
Cutter zugeschnitten und je nach
Lagenaufbau zu einem sogenannten „Stack“ übereinandergestapelt.
Die Fixierung der Lagen untereinander erfolgt durch ein Bindemittel, kurz Binder, im Preformwerkzeug.
Der Binderauftrag kann in fester
oder flüssiger Form erfolgen und
darf dabei nicht zu Einschränkun-
gen hinsichtlich der Drapierung
und der Permeabilität des Textils
führen [1]. Die Binderaktivierung
erfolgt durch Wärme: im Ofen,
auf Heiztabletts oder bei kleineren
partiellen Preformverstärkungen
durch einen Heißluftföhn. Prinzipiell erfolgt die Fixierung der
Lagen miteinander aber erst durch
die Abkühlung des Bindemittels
unter gleichzeitiger Druckeinwirkung im Formwerkzeug. Nach
erfolgter Formgebung erhält der
Preform dabei weitestgehend die
Bauteilkontur.
Der Prozess im Detail
betrachtet
Die Audi AG hat das mehrstufige
Preforming weiterentwickelt. Dadurch kann das Unternehmen eine
flexible Materialkombination für
FVK-Bauteile verwenden und eine
wirtschaftliche Fertigung erzielen.
Die aus dem mehrstufigen Preformen entwickelte sequenzielle
Drapiertechnologie ermöglicht die
Herstellung von Preforms für den
Injektionsprozess. Der Materialausnutzungsgrad erhöht sich um
etwa 30%. Dieser Vorteil entsteht
durch ein speziell gestaltetes
mehrteiliges Werkzeug, das zur
Kontrolle der Drapierung keinen
Spannrahmen und eine damit
verbundene Materialzugabe beim
Halbzeug benötigt. In diesem
Projekt wurde die Technologie zur
Serienreife entwickelt und in der
Anlagentechnik umgesetzt.
Im Folgenden ist der Ablauf des
sequenziellen Preformings anhand des Serienbauteils Säule B
außen für den Lamborghini Huracán LP 610-4 beschrieben. Als
Teil einer vollautomatisierten
Preformingzelle werden für das
sequenzielle Preforming im Wesentlichen nur drei Hauptkomponenten benötigt: Heizzone, Drapiergestell und formgebendes
Werkzeug. Die Heizzone hat die
grundsätzliche Aufgabe, das mit
Binder versehene Halbzeugpaket
(Stack) über die Binderschmelztemperatur zu erwärmen. Gleichzeitig kommt der Heizzone im
sequenziellen Preformen die Aufgabe des Transports in das Werkzeug zu. Deshalb ist die Heizzone
in kleinere koppelbare Heizplatten
unterteilt, welche so getrennt verfahren werden können. Das Drapiergestell ist die Maschinenhauptkomponente und dient zur
Aufnahme des Drapierwerkzeugs.
Das Drapierwerkzeug setzt im
Zusammenspiel mit den Heizplatten das eigentliche sequenzielle
Preforming um: Das temperierte
Oberwerkzeug ist in verschiedene
Segmente unterteilt. Diese Segmente können nach zuvor ermittelter und simulierter zeitlicher
Reihenfolge einzeln verfahren
werden. In Endlage bilden die
Segmente eine geschlossene Fläche
in Kontur des späteren Preforms.
Der schnelle und zeitlich genaue
Ablauf des Prozesses ist entscheidend für die Qualität des Preforms.
Das erwärmte Halbzeug lässt eine
gute Drapierung nur oberhalb der
Erweichungstemperatur des Binders zu. Das heißt, es stehen nur
wenige Sekunden vom Verlassen
der Heizzone bis zum Ende der
Drapierung zur Verfügung. Aus
diesem Grund transportieren die
Heizfelder den Stack über das
Werkzeug. Die gekoppelten Heizfelder fahren über dem Werkzeug
auseinander und das Werkzeug
übernimmt den Stack. Beim anschließenden sequenziellen Preformen wird von der höchsten
Bauteilfläche beginnend nach
außen hin drapiert. Dabei werden
die Heizfelder komplett aus dem
Werkzeugbereich gefahren und
den einzelnen Segmenten dadurch
der notwendige Freiraum gegeben.
Die Segmente werden nacheinander in der Reihenfolge verfahren,
so dass das Halbzeug faltenfrei
über die Werkzeugkontur gelegt
wird. Anschließend muss der Preform im Werkzeug abkühlen, um
die Dimensionsstabilität für die
weiteren Prozessschritte zu gewährleisten. Dieser Ablauf mit
automatischem Handling von 2DStack und 3D-Preform ermöglicht
eine nahezu bauteilunabhängige
Preformzykluszeit von ungefähr
2 min.
Für das erfolgreiche sequenzielle
Preformen ist es unabdingbar, das
Verformungsverhalten des textilen Halbzeugs in verschiedenen
Temperaturbereichen zu kennen.
Die Einstellung des Werkzeugs
Eines der grundlegenden Ziele der
Prozesssimulation ist die Unterstützung bei der Prozessentwicklung entlang der gesamten Fertigungskette von komplexen FVKBauteilen. Neben der Bewertung
der Machbarkeit, unter den vom
Konstrukteur vorgegebenen
Randbedingungen, erfolgt mittels
der Simulation auch die geometrische Gestaltung der Drapier- und
Injektionswerkzeuge. Des Weiteren können im Vorfeld die entscheidenden Größen für die robuste Prozessführung ausgelegt
werden. Somit wird die Kosteneinsparung neben der Verschnittreduktion auch durch die verkürzte Anlaufzeit in der Fertigung
erhöht.
Sequenzielles Preformen ermöglicht eine reproduzierbare Preformfertigung mit signifikanter
Verbesserung der Taktzeiten auf
unter zwei Minuten. Mit Inbetriebnahme der vollautomatisierten
Anlage bei Audi in Neckarsulm
Anfang 2013 liegt die Reduzierung
des Materialverbrauchs bei bis zu
30% mit Potenzial zur weiteren
Einsparung. Mit Blick auf die Anlagentechnik sind mit weiteren
neuartigen Technologien zukünftig FVK-Bauteile mit noch größerem Potenzial der Funktionsintegration umsetzbar. grz
Weitere Infos
Überblick Den gesamten Vortrag
hören Sie am 18. März um 14.30
Uhr im Mozartsaal im Congress
Center Rosengarten, Mannheim,
während des Kongresses „Kunststoffe im Automobilbau“.
Die Autoren:
Dr. Florian Meyer ist Leiter
der Abteilung Technologieentwicklung faserverstärkte
Kunststoffe der Audi AG in
Neckarsulm. Hanna George
arbeitet in der Abteilung Technologieentwicklung faserverstärkte Kunststoffe, Audi AG,
Neckarsulm.
Literaturverzeichnis:
[1] Cherif, C.: Textile Werkstoffe für den Leichtbau.
Dresden: Springer-Verlag
Berlin Heidelberg 2011
[2] Audi AG, interne Unterlagen
www.audi.com
SPEZIAL
FAHRZEUGBAU
13. März 2015 | Ausgabe 5
V
Abspecken und aufrüsten
Dauerhaft klare Scheinwerfer
Schichtarbeit: Leichter Querlenker aus Faserverbunden
integriert mehrere Funktionen
Lichttransmission von PMMI lässt auch bei hohen Temperaturen
nicht nach. Gelbwert und Trübung verändern sich kaum
Glasersatz LEDs liegen auch im
Automobilbau im Trend. Scheinwerfer aus LEDs können sich durch
besonderes Design oder zusätzliche Funktionen abheben. Ein
Beispiel dafür ist das gezielte Ausleuchten von Sichtbereichen je
nach Fahrgeschwindigkeit und
Umgebung.
Die Anwendungen reichen von
den großen Hauptscheinwerfern
über Kantenbeleuchtung und
Lichtleiter für das Tagfahrlicht bis
hin zum dynamischen Blinklicht.
Dabei stellen die Designs der
Scheinwerfer den Werkstoff für
Prototyp eines Querlenkers aus Faserverbunden
Foto: Fraunhofer LBF
Prototyp Deutlich abspecken und
gleichzeitig aufrüsten – das ist
Wissenschaftlern des FraunhoferInstituts für Betriebsfestigkeit
und Systemzuverlässigkeit LBF an einem
Querlenker eines Mittel k lassefa hrzeugs
gelungen. Das Leichtbauteil aus Carbon wiegt
35% weniger als ein vergleichbares
aus Stahl. Darüber hinaus planen
die Wissenschaftler, Funktionen
in den Querlenker zu integrieren,
damit dieser eine höhere Schadenstoleranz und gesteigerten
Komfort im Gebrauch aufweist.
Umgesetzt wird dies mit Structural-Health-Monitoring-Systemen
(SHM) und semiaktiven Systemen,
welche die Übertragung von Körperschall mindern.
Fasergerecht auslegen
Für eine betriebsfeste Auslegung
von Fahrwerkskomponenten ist
es notwendig, alle Einflüsse aus
dem Betrieb zu berücksichtigen.
Die mechanische Auslegung beruht auf Lastkollektiven, die an
einem Messrad in einem Fahr­
zyklus ermittelt wurden. Die Kollektivwerte wurden in Lasten
umgerechnet, die an dem jeweiligen Bauteil angreifen. Unterschiedliche Fahrmanöver rufen
in den höchst beanspruchten
Bereichen komplexe mehraxiale
Beanspruchungszustände hervor,
die es für die betriebssichere Auslegung zu bewerten galt.
leiterkabel besteht, können diese
Bereiche überwacht werden. Entsteht ein Riss und wächst der
Spannungen
am Querlenker
beim Lastfall
„Bremsen Linkskurve“
Foto: Fraunhofer LBF
Schaden, so erhöhen sich in diesen
Bereichen die Verformungen, die
von den faseroptischen Sensoren
erfasst werden. Beim Überschreiten eines zuvor festgelegten
Schwellenwerts bekommt der
Fahrer eine entsprechende Warnmeldung angezeigt.
Dynamisch belastete Leichtbaustrukturen neigen zu Schwingungen, die üblicherweise mit Tilgern
gedämpft werden. Der Nachteil:
zusätzliche Massen und entsprechender Bauraum. Die Wissenschaftler des Fraunhofer LBF integrierten die Schwingungsdämpfung durch piezoelektrische
Wandler, die mit passiven Bauelementen beschaltet werden. Dabei
wirkt eine induktive Beschaltung
zusammen mit der Kapazität des
Wandlers als Schwingkreis und
kann so einen mechanischen Tilger ersetzen. Um eine möglichst
hohe Effektivität zu erreichen,
übernahmen die LBF-Forscher die
Auslegung dieses semiaktiven
Systems in den Entwicklungsprozess des Faserverbundbauteils.
Somit können sie Bauteile herstellen, die gleichzeitig eine geringe
Masse und gute Dämpfungseigenschaften aufweisen. mg
www.lbf.fraunhofer.de
Licht deckt Schäden auf
Höchst belastende Situationen wie
Unfälle oder Überladung auf
schlechten Wegstrecken können
die Struktur schädigen und die
Lebensdauer verkürzen. Mithilfe
eines Structural-Health-Monitoring-Systems, das aus faseroptischen Sensoren und einem Licht-
ximid kein Problem. Pleximid ist
ein Polymethylmethacrylimid
(PMMI) von Evonik, das zusätzlich zu den PMMA-Eigenschaften
durch eine hohe Wärmeformbeständigkeit besticht. Transmission, Gelbwert und Trübung verändern sich bei einem 40-Tage-Dauertest bei 150 °C kaum. Damit
eignet es sich für alle Arten von
Scheinwerfern, in denen die
Leuchtmittel extrem leistungsstark und hell strahlen sollen oder
in denen LEDs besonders dicht an
die Linse gesetzt wurden. Das gilt
für Hauptscheinwerferlinsen ge-
LED-Scheinwerfer prägen das Gesicht der Fahrzeuge. Kunststoff ermöglicht hier weite Gestaltungsfreiräume. PMMI bleibt sogar bei Temperaturen bis 150 °C dauerhaft klar Foto: Evonik
die Optiken oft auf eine harte
Probe, denn je nach Bauweise und
verwendeten LED-Typen entstehen schnell einmal höhere Temperaturen – und dies auch über
längere Betriebsdauer.
PMMA auch nach mehreren Jahren nichts von seiner hohen Transmission. Und wenn durch die
Bauweise der Scheinwerfer im
Inneren Temperaturen von über
150 °C entstehen, ist das für Ple-
nauso wie für Tagfahrlichtleiter,
die über lange Wegstrecken eine
gleichmäßig starke Beleuchtung
garantieren müssen. mg
Evonik | Stand 55 + 57
www.evonik.de
DURACON POM
®
EMISSIONSREDUZIERTE MATERIALIEN
FÜR DEN AUTOMOBIL-INNENRAUM
Optimierter
Schichtaufbau
Mittels numerischer Methoden
identifizierten die Wissenschaftler lasttragende Bereiche, wo loka­
le Faserverstärkungen der Struktur verlaufen müssen. Um die
lokale Faserverstärkung zu stützen, müssen Gewebeschichten in
den Schichtaufbau eingebracht
werden. Dieser Schichtaufbau
wurde numerisch bezüglich der
lokalen Faserorientierung optimiert, damit auch diese Gewebe­
lagen optimal ausgelastet sind.
Polymethylmethacrylat (PMMA)
– Evonik bietet diesen Werkstoff
als Plexiglas an – eignet sich gut
für Scheinwerferoptiken: Es ist
beliebig formbar und verfügt über
eine hohe Transparenz. Im Gegensatz zu anderen transparenten
Kunststoffen ist es zudem lang­
lebig. Auch kommt es nicht zu
störenden bunten Farbsäumen im
Randbereich der Linsen. Grund
dafür sind die geringe optische
Doppelbrechung und die gleichzeitig hohe Abbé-Zahl, was Dispersionseffekte gering hält. Aufgrund seiner Beständigkeit verliert
 Niedrigste Formaldehyd-Emissionen
 Minimierter Formbelag im Spritzgusswerkzeug
 Höchste Verarbeitungsstabilität
 Produkt-Typen für den Standard- und Spezialitätenbereich
www.terplastics.com
www.tergroup.com
SPEZIAL
FAHRZEUGBAU
VI
13. März 2015 | Ausgabe 5
Metallersatz im Motorrad
Auch der Motorradbau setzt zunehmend auf Kunststoffe. Das Ziel sind leichtere Motorräder und eine Senkung der Kosten.
Wesentliche Treiber sind faserverstärkte Kunststoffe, Simulationswerkzeuge, Funktionsintegration, mit Reduzierung der Teileanzahl
Die respektablen mechanischen
Kennwerte dieser Werkstoffe werden stetig optimiert. Kurzfaserverstärkte Spritzgussthermoplaste auf Basis von Polyamid mit
Glasfasern erreichen Zug-E-Moduln von 9.000 MPa, kohlefaserverstärkte Typen bis zu 20 GPa,
kohlefaserverstärkte Pressmassen,
das C-SMC (Sheet Moulding Compound), erreichen 38 GPa. Für
hochbeanspruchte Bauteile kommen in der Regel zusätzlich endlosfaserverstärkte Kunststoffe
zum Einsatz, wobei die mechanischen Eigenschaften stark von dem
Lagenauf bau abhängen. Zwei
typische Lagenaufbauten sind
unidirektionaler Verbund und
quasiisotroper Verbund.
Simulation als Schlüssel
Entwicklung eines Spritzgusshilfsrahmens mit Griffmulden und integrierter Behausung der Elektrik:
(a) Grundstruktur mittels Topologieanalyse, (b) Kontakte und Lastfälle an Detailkonstruktion, (c) Simulation von Konstruktionsvarianten und Materialtypen, (d) Bauteil nach Erstanspritzung
Grafik/Foto: KTM
Leichtbau Gerade bei Motorrädern
gilt: Ihre Masse hat unmittelbare
Auswirkungen auf die Fahrdynamik und das Handling. Leichtbau
ist also auch in diesem Bereich ein
großes Thema. Und weit stärker
als im Automobil haben Einzelkomponenten tragende und funktionale Aufgaben. Die geometrischen Freiheiten, die Kunststoffe
bieten, zu nutzen, ihre Mechanik
zu beherrschen und die Kosten zu
senken sind klar formulierte Ziele im Motorradbau.
Alternative zu Metall
In der Motorradindustrie werden
Kunststoffe seit den frühen 70erJahren in der Großserie eingesetzt.
Man beschränkte sich zunächst
auf Verkleidungs- und Abdeckstrukturen. Erst mit Verstärkungsfasern fanden Kunststoffe auch bei
selbsttragenden und lasttragenden
Komponenten Anwendung. In
Kombination mit kostengünstigen
Fertigungsverfahren stellen diese
Werkstoffe eine Alternative zu
metallischen Strukturen dar. Die
Bandbreite der Kunststoffe hierfür
reicht von kurzglasfaserverstärkten technischen Thermoplasten
über langfaserverstärkte Pressmassen bis zu endlosfaserverstärkten Duroplasten.
Faserverstärkte Thermoplaste
profitieren von einer Weiterentwicklung der Simulationssoftware, die es ermöglicht, deren
Einsatz auch in mechanisch hochbelasteten Bauteilen zu untersuchen, ohne hohe Beträge in Versuchswerkzeuge zu investieren. Im
frühen Entwicklungsprozess wird
zunächst die vorhandene Bau­
raum­umgebung mit der idealisierten Grundgestalt des Bauteils
überlagert und nach Möglichkeiten zur Integration von Funktionen gesucht. Im CAD wird dann
ein grobes Modell aufgebaut und
schrittweise verfeinert. Parallel
hierzu werden in der Simulation
verschiedene Varianten strukturmechanisch auf Zielsteifigkeit,
-festigkeit und Grenzspannungen
hin untersucht. Im Bedarfsfall
fließt auch Strömungsmechanik
oder eine Charakterisierung des
dynamischen Verhaltens (Schwingung, Dämpfung) mit ein. Die
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Ergebnisse fließen in die Konstruktion ein, die Komponente wird
in mehreren Schleifen optimiert.
Eine Füllsimulation berücksichtigt dabei die Faserorientierung
in den jeweiligen Bereichen.
Die Länge der Verstärkungsfasern
im Bauteil ist bei den Spritzgießtypen nach wie vor begrenzt. Im
Granulat vorhandene Längen von
3 bis 12 mm reduzieren sich durch
die Scherung in der Plastifiziereinheit jeweils auf gemessene
Werte unter 1 mm. Es gibt Ansätze, diese Faserlänge durch abgeän­
derte Wirkweisen zu erhöhen.
Grenzen sind auch aufseiten der
Materialkosten gesetzt. Der Kilopreis für kurzglasfaserverstärkte
Polyamide pendelt um die 5 EUR,
die kohlefaserverstärkten Typen
liegen jedoch meist oberhalb der
ten Frontstruktur aus Faserverbundkunststoffen konnten zahlreiche Einzelkomponenten funktionell zusammengeführt werden.
Hier ist die Integration des Lichtträgers in die Primärstruktur zu
nennen. Durch eine geeignete
Schalenbauweise wurde ein Zugewinn an geometrischer Steifigkeit realisiert, welcher in Kombination mit den verwendeten Kohlenstofffasern eine Gewichtsreduktion von mehr als 15% mit sich
brachte.
Der Einsatz von FVW birgt allerdings auch Risiken. Hier ist vor
allem das komplexe Versagensverhalten dieser Werkstoffe zu nen-
CAD-Screenshot des Tourenbikes 1190 Adventure Modelljahr 2014
mit farbig hervorgehobener Darstellung der Kunststoffkomponenten Grafik: KTM
30 EUR. Bei den Matrixmaterialien ist noch Luft nach oben. Der
Zugewinn an Performance rechnet
sich in der Regel nur bei Komponenten mit einem höheren Leichtbauindex oder bei überlagerten
Anforderungen, zum Beispiel
mechanische Belastung kombiniert mit hohen Temperaturen.
Bei der Identifikation der Gewichts- und Kostentreiber erweisen sich oftmals die sekundär
lasttragenden Teile wie zum Beispiel Halterungen als kritische
Komponenten. Neben der strukturellen Aufgabe spielen auch die
Reduzierung der Teileanzahl und
die Vereinfachung der Montage
eine wichtige Rolle.
Die durch den Spritzguss ermöglichte Freiheit im Design stellt die
Aufteilung zwischen Tragstruktur
und Anbauteilen infrage. Funktionsintegration kann nun in viel
höherem Maß abgebildet werden
und die Anzahl der Einzelkomponenten und Bearbeitungsschritte reduziert sich.
Bei hochbeanspruchten Primärstrukturen finden vorwiegend
endlosfaserverstärkte Kunststoffe Verwendung. Exemplarisch
hierfür ist die Frontstruktur des
Rallye-Motorrads des Jahres 2013,
welches in metallischer Bauweise
gefertigt wurde. Neben den rein
strukturellen Anforderungen beherbergt diese Rahmensubstruktur auch eine Reihe von funktionalen Komponenten wie Roadbook, Hauptscheinwerfer oder
Kommunikations- beziehungsweise Ortungseinheiten.
Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass eine Integralbauweise
aus Faserverbundwerkstoffen
großes Gewichtspotenzial in sich
birgt. Bei der für 2014 entwickel-
nen, das in vielen Fällen abrupt
und ohne vorherige plastische
Deformation erfolgt. Darüber
hinaus sind kritische Schäden von
außen oftmals nicht zu erkennen.
Dem ist im Vorfeld in der Konstruktion beziehungsweise Auslegung Rechnung zu tragen.
Eine wesentliche Anforderung für
die Frontstruktur ist, dass diese
im Falle eines Sturzes nicht fatal
versagt. Vielmehr soll es durch
eine einfache Reparatur des Fahrers möglich sein, im Renneinsatz
die Etappe zu beenden. Aus diesem
Grund wurde ein metallisches
Kopplungs- und Crashelement
entwickelt, das die Crashenergie
im Falle eines Sturzes aufnimmt.
Blick in die Zukunft
Wagt man den Blick in die Zukunft, so werden auf der Werkstoff- und Prozessseite weitere
Dichtereduktionen durch physikalisches oder chemisches Schäumen zur Diskussion stehen. Nano­
additive zur gezielten Steuerung
von Eigenschaften werden nicht
nur an der Oberfläche zum Einsatz
kommen.
Bei den Strukturteilen wird mithilfe von Simulationsverfahren
eine lastgerechte Bauteilauslegung
zum Standard. Die Kombination
verschiedener Materialien steckt
noch in den Anfängen. Richtungsweisend könnten hier folgende
Stichworte sein: Pressmassen 2.0,
lastpfadorientierte Ablage von
UDs oder Rovings, partielle Endlosfaserverstärkung bei Spritzgussteilen, Funktionsintegration
sowie duktile Composites. mg
Martin Mitterer, Martin Perterer und Johannes Schreckeneder | KTM, Salzburg
www.ktm.com
SPEZIAL
FAHRZEUGBAU
13. März 2015 | Ausgabe 5 VII
Funktion und Farbe nach Maß
Spezielle Antistatika sorgen für dauerhaft staubfreie Innenräume
Antistatik-Kombibatches Edles Interieur, geschmackvolle Armaturen und einzigartige Dekors – in
Zusammenarbeit mit den OEMs
aus der Automobilbranche entwickelt die Grafe-Gruppe thermoplastische Kunststoffabbildungen
aller Innenraumfarben im Pkw.
Dumm nur, wenn die schönen
Kunststoffoberflächen schnell
einstauben. Ursache hierfür ist die
elektrostatische Aufladung von
Kunststoffen, die eine anziehende
Wirkung auf Staub ausübt.
Spezielle, an den jeweiligen Kunststoff angepasste Antistatika verhindern eine elektrostatische
Aufladung und damit ein schnelles Einstauben. Grafe präsentiert
in Mannheim nun AntistatikKombibatches mit verbesserter
Wirkung. Sie beruhen auf zwei
unterschiedlichen Wirksystemen
und wurden bereits getestet und
bewertet.
Migrierende Antistatika wirken
nur auf der Oberfläche von Kunststoffen, schon bei geringer Dosierung erzielt man den gewünschten
Effekt, allerdings bieten diese
Systeme keinen dauerhaften
Schutz vor elektrostatischer Aufladung. Die Weiterentwicklung
migrierender Antistatika zielt
daher hauptsächlich auf eine Verlängerung der Wirkdauer ab. Dafür stellt Grafe ein neues Produkt
für Polyolefine vor, das High-Per­
formance-Antistatikum (HPAS),
das eine Wirkdauer von mehr als
vier Jahren aufweist, wie aus Langzeittests an PP-Bauteilen hervorgeht.
Dauerhafte Antistatik
mit niedriger Dosis
Dauerhaften Schutz dagegen bieten volumenaktive Substanzen, die
ein elektrisch leitfähiges Netzwerk
nicht nur auf der Oberfläche, sondern innerhalb der Kunststoffmatrix selbst ausbilden. Verwendet
werden hier im Autoinnenraum
meist ionenleitende Polyetherpoly­
mere, die sich wegen geringer
Eigenfarbe auch für farbige Kunststoffe eignen. Doch im Vergleich
zu den migrierenden Antistatika
ist nicht nur ihr Preis hoch, sondern auch die benötigte Menge in
der Dosierung.
Grafe hat nun im Bereich der permanenten Systeme in Kooperation mit OEMs neue Produkte mit
verbesserter Effizienz und geringerer Einsatzkonzentration entwickelt – die ASP-Produktreihe
(ASP: Antistatikum Permanent).
Für den Einsatz in PP zeigen erste Tests, dass man mit Dosierungen von nur circa 6% den für die
Antistaubanwendung interessanten Widerstandsbereich erreicht.
Auch für PC/ASA-Blends durch-
laufen zwei ASP-Neuentwicklungen die relevanten Testreihen.
Auch diese Typen zeigen eine
verbesserte Effizienz im Vergleich
zu auf dem Markt befindlichen
Produkten: Mit Dosierungen von
nur circa 7% erreicht man den
angestrebten Widerstandsbereich.
Funktion und Farbe
in einem Schritt
Im Hinblick auf eine sichere Prozessführung in der Bauteilherstellung werden immer öfter Lösungen gewünscht, die sowohl Farbgebung als auch funktionelle
Ausstattung des Zielkunststoffs
durch Zudosierung eines einzigen
Produkts ermöglichen. Grafe hat
Kombinationsprodukte für den
Einsatz in PP und in PC/ASA entwickelt, mit denen Materialeinfärbung und permanent antista-
Saubere Luft im Auto
Sonderhoff entwickelt Low-Emission-PUR-Schaumdichtungen
für Anwendungen im Interieur
Kunststoffgehäuse zur Frischluftansaugung
im Auto – ausgestattet mit einer Low-Emission-PUR-Schaumdichtung Foto: Sonderhoff
Oberfläche von Kunststoffbauteilen diffundieren und so an die Luft
gelangen. Dabei handelt es sich um
Begleitstoffe wie Lösemittel,
Weichmacher, Stabilisatoren, Antioxidationsmittel oder Additive,
die nicht immer fest in die Molekülstruktur von Kunststoffen
eingebunden sind.
Low Emission auch für
Schaumdichtungen
VOC-Grenzwerte Kürzlich erhielt
Sonderhoff eine Auszeichnung
von Daimler: Der Autohersteller
bestätigte dem Dichtungsspezialisten aus Köln, dass die LowEmission-PUR-Schaumdichtung
Fermapor K31-A-45CO-1-G-LE
die Anforderungen der Liefervorschrift DBL 5452-13 zur Einhaltung der Zielwerte von VOC-
Emissionen und für das Foggingverhalten erfüllt.
Schlechte Luft
und deren Ursache
Leichtflüchtige organische Verbindungen, bekannt unter dem
Sammelbegriff Volatile Organic
Compound (VOC), können an die
Durch die Verwendung von Materialien mit geringen Emissionen
können hohe VOC-Belastungen
der Luft in Fahrzeuginnenräumen
vermieden werden. Weil es gesetzliche Grenzwerte derzeit noch
nicht gibt, legen die Autohersteller in ihren Liefervorschriften
werkseigene Zielwerte fest.
Fast alle im Interieur verbauten
Kunststoffe, mit denen die Insassen in Kontakt kommen, bestehen
mittlerweile aus Low-EmissionMaterialien. In der letzten Zeit
schenken die Autobauer aber auch
den im Interieur verbauten kleineren Teilen wie Schaumdichtungen stärkere Beachtung.
Die Low-Emission-Schaumdichtungssysteme von Sonderhoff
erfüllen die von den Herstellern
definierten Zielwerte für weich­
elastische offenzellige PURSchaumstoffe. So entspricht die
PUR-Schaumdichtung Fermapor
K31-A-45CO-1-G-LE den in der
Daimler-Liefervorschrift festgelegten Zielwerten. Sie liegen für
die VOC-Emission bei 100 µg pro
Gramm PUR.
Die Emissionswerte werden nach
den Normen VDA 278 und VDA
275 bestimmt. Hierbei wird das
Ausdampfen leichtflüchtiger Bestandteile bei niedrigen Temperaturen in Form des VOC-Wertes
gemessen und das Ausdampfen
schwerflüchtiger Bestandteile bei
hohen Temperaturen, ausgedrückt
durch den FOG-Wert. mg
www.sonderhoff.com
Halogenfrei und fließfähig
A. Schulman zeigt neues PPS aus Korea
Hochleistungskunststoff Poly­
phenylensulfide (PPS) ersetzen im
Automobilbau immer öfter Metall
und Duroplaste, insbesondere bei
Bauteilen, die zeitweise oder ständig in Kontakt mit Substanzen wie
Heißluft, Heißwasser, Kraftstoffen, Kühlwassergemischen, Ölen
und Fetten stehen. Da muss ein
Kunststoff einiges aushalten können. PPS zeichnet sich im Allgemeinen durch sehr hohe Wärmeformbeständigkeit, eine hohe
Chemikalienbeständigkeit, seine
mechanische Festigkeit und seine
Dimensionsstabilität aus.
Der Distributeur A. Schulman
zeigt in Mannheim nun erstmals
PPS der koreanischen Marke Ecotran. Das besondere an den Ecotran PPS-Compounds ist nun, dass
sie ohne Brom und Chlor auskommen und zudem leichter zu verarbeiten sind als Standard-PPS.
„Ecotran PPS bietet eine Alternative zu herkömmlichem PPS“, so
Horst Klink, Business Unit Director, Engineering Plastics A. Schulman EMEA. „Denn Ecotran wird
der Forderung der Branche nach
halogenfreien Kunststoffen mit
PPS ersetzt immer
öfter Metall und Duroplaste in den Bereichen
des Automobilbaus
Foto: A. Schulman
geringerer Ausgasung gerecht und
zeigt eine nochmals verbesserte
Fließfähigkeit.“
A. Schulman hatte erst vor Kurzem eine Vereinbarung mit dem
südkoreanischen Polymerhersteller Initz über die Compoundierung und die Vermarktung von
Initz’ Ecotran PPS geschlossen.
A. Schulman wird demzufolge die
Herstellung und den Vertrieb der
Ecotran-Compounds in Europa,
dem Mittleren Osten, Afrika und
Amerika übernehmen. Durch
diese strategische Partnerschaft
streben Initz und A. Schulman
mit der Marke Ecotran eine führende Rolle im globalen PPSMarkt an. mg
A. Schulman | Stand 5
www.aschulman.com
Permanent antistatisch ausgerüstete Kunststoffbauteile im Automobilinnenraum verstauben nicht so schnell Foto: Grafe
tische Ausstattung in einem Dosierschritt erfolgen.
Weitere Kombinationsprodukte
werden für den Einsatz in PCBlends entwickelt und getestet.
Durch Zugabe von 10% eines neuen Kombibatches erreicht man die
Materialeinfärbung, einen effek-
tiven UV-Schutz und die permanente Antistatikausstattung von
PC/ASA-Spritzgussteilen in einem
Dosierschritt, wodurch die Verwendung weiterer Additivbatches
entfällt. mg
Grafe | Stand 56
www.grafe.com
SPEZIAL
FAHRZEUGBAU
VIII 13. März 2015 | Ausgabe 5
Starker Werkstoff für schwere Aufgaben
FTE Automotive setzt bei einem neuen Gangstellermodul
auf ein langglasfaserverstärktes PPA von Ems
Metallersatz Bei modernen Fahr-
zeugen nehmen Doppelkupplungsgetriebe einen immer größeren Marktanteil ein. Beim
Doppelkupplungsgetriebe werden
die Schaltwellen des Getriebes
direkt über hydraulische Gangstellzylinder angesteuert. Eine
entsprechende Wegsensorik sorgt
dabei für höchste Schaltpräzision.
Der Automobilzulieferer FTE
Auto­motive setzt für das neu in
Kunststoff umgesetzte Gangstellermodul eines Sieben-GangDoppelkupplungsgetriebes von
Audi auf das hitzebeständige
Grivory HT1, ein teilkristallines
Polyphthalamid (PPA) von EmsGrivory. Der Werkstoff zeichnet
sich durch sehr hohe Steifigkeit
und Festigkeit sowie durch eine
exzellente Beständigkeit gegenüber Ölen und Chemikalien aus.
Er behält seine Steifigkeit und
Festigkeit auch bei hohen Temperaturen und übertrifft dabei andere Hochleistungskunststoffe wie
PPS oder PEEK. Darüber hinaus
bietet das PPA eine sehr gute Dimensionsstabilität und einen geringen Verzug.
In der Praxis unterliegt das Gangstellermodul einem komplexen
Belastungsfall. Es stellen sich
höchste Anforderungen an den
Werkstoff hinsichtlich Steifigkeit
und Kriechfestigkeit bei erhöhter
Temperatur sowie Schwindungsarmut und Verzug. Aus diesem
Grund kommt Grivory HT1VL50X zum Einsatz, ein PPA mit
spezieller Langglasfaserverstärkung von 50 Gew.-%. Mit der
Langglasfaserverstärkung ist es
möglich, das Eigenschaftsport­
folio der kurzglasfaserverstärkten
Type nochmals erheblich zu erweitern.
Die Langfasertype besitzt eine
noch höhere Steifigkeit und Festigkeit, eine gesteigerte Arbeits-
Das Gangstellermodul von FTE Automotive aus dem langglas­faserverstärkten Polyphthalamid (PPA)
Grivory HT1VL-50X Foto: Ems
aufnahme und Kerbschlagzähigkeit, eine höhere Wärmeformbeständigkeit sowie eine prägnant
gesteigerte Kriechfestigkeit. Zudem sind die Langglasfasern in
einem Spritzgussbauteil gleichmäßiger orientiert, was die Richtungsabhängigkeit der Werkstoffkennwerte reduziert. Dies wirkt
sich auch auf das Schwindungs-
Driving
tomorrow
verhalten des Kunststoffs und
somit auf den Verzug von Bauteilen positiv aus.
Das neue Kunststoff-Gangstellermodul ersetzt die schwerere und
teurere Metalllösung und hilft
dadurch auch, das Gewicht des
Fahrzeugs zu senken. mg
Ems-Chemie | Stand 62+63
www.emsgrivory.com
Polypropylen leichter
und besser
Milliken zeigt Verbesserungen für leichtere
PP-Fahrzeugteile dank Verstärkungsmittel
Leichtbau kombiniert mit schöner Optik: Wie sich PP-Teile mithilfe
eines Verstärkungsmittels verbessern lassen, wird anhand einer
Außentürverkleidung demonstriert Foto: Milliken
Additive Milliken greift auf dem
Seit mehr als 50 Jahren sind Borealis und Borouge führende
Anbieter fortschrittlicher Polyolefin- Kunststoffe für
Engineering-Anwendungen in der Automobilindustrie.
Dank unserer einzigartigen unternehmenseigenen
Borstar®-Technologie bieten wir eine breite Palette
innovativer Produkte und Dienstleistungen an, die einen
echten Nutzen für unsere Kunden und Partner auf der
ganzen Welt bringen. Zu unseren innovativen Lösungen
für die Automobilindustrie zählen Materialien für Innenund Außenanwendungen und für den Einsatz unter der
Motorhaube, wie zum Beispiel Stoßfänger, Karosserieteile,
Armaturenbretter, Türverkleidungen, Klimageräte,
Luftansaugkrümmer oder Batteriegehäuse.
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Borealis und Borouge wissen, dass es in der Automobilindustrie vor allem um permanente Weiterentwicklung geht.
Daher bieten wir fortschrittliche Kunststoffe an, um Sie bei
der Lösung zukünftiger Herausforderungen zu unterstützen.
Unsere Innovationen tragen dazu bei, das Fahrzeuggewicht
für eine optimale Leistung zu verringern. Eine globale Flotte
an Produktions- und Kompoundierungsanlagen stellt eine
zuverlässige Materialversorgung sicher. Und schließlich steht
Ihnen dank unseres weltweiten Expertennetzwerks jederzeit
unsere Unterstützung vor Ort zur Verfügung.
GLOBALES ANGEBOT
GLOBALE BETREUUNG
VDI-Kongress „Kunststoffe im
Automobilbau 2015“ in Mannheim nicht nur den Trend zum
Leichtbau auf, sondern präsentiert
auch Lösungen für Teile in Polypropylen (PP), die zusätzlich verbesserte mechanische und optische Eigenschaften aufweisen.
Das synthetische Verstärkungsmittel Hyperform HPR-803i, pur
oder mit Talk eingesetzt, ermöglicht es Automobildesignern,
hochleistungsfähige PP-Teile zu
entwickeln, die um bis zu 15%
leichter sind – und dies ohne Abstriche bei den Eigenschaften.
Geringere Dichte
von PP-Compounds
Mit einer geringeren Zugabemenge als bei mineralischen Füllstoffen stellt das Verstärkungsmittel
eine geringere Dichte von PPCompounds sicher, die ihre mechanischen Eigenschaften auch
nach mehrmaligem Recycling und
Compoundieren beibehalten. Hyperform HPR-803i ermöglicht eine
Verringerung des Verbrauchs von
Farbpigmenten und verbessert
zudem die Kratzfestigkeit eines
Fertigteils.
Designer sind zudem eingeladen,
sich über die Möglichkeiten der
Nukleierungsadditive Hyperform
HPN für stärkere, dünnere und
leichtere PP-Teile mit hoher Maßhaltigkeit, auch unter anspruchsvollsten Bedingungen, zu informieren.
Animationen eines PP-Stoßfängers mit dem Additiv Hyperform
HPN 20E demonstrieren dabei,
wie die richtige Balance von Steifigkeit und Schlagzähigkeit die
mechanischen Eigenschaften unter allen Temperaturbedingungen
zu verbessern hilft, was gleichzeitig Raum für Materialeinsparungen schafft.
„Die neuen Additive reduzieren
nicht nur das Gewicht von Bauteilen aus Polypropylen, sondern
verbessern gleichzeitig noch deren
Eigenschaften“, kommentiert
Wim Van De Velde, Marketing
Direktor für Kunststoff-Additive
von Milliken. mg
Milliken | Stand 19
www.millikenchemical.com
TECHNOLOGIE
FAHRZEUGBAU
13. März 2015 | Ausgabe 5
IX
Kunststoff für Elektroautos
Für den Einsatz in der Leistungselektronik, der elektrischen Maschine und im Hochvoltnetz elektrisch angetriebener Fahrzeuge
sind Kunststoffe mit ganz bestimmten Eigenschaften gefragt
Stator im Motorgehäuse Foto: Volkswagen
Werkstoffauswahl Bei konventio­
nellen Antriebssystemen mit Ver­
brennungsmotoren werden rund
18 kg Kunststoffe eingesetzt. Beim
elektrischen Antriebsstrang ist im
Vergleich heute und für zukünf­
tige Entwicklungen ein weitaus
größerer Bedarf an Kunststoffen
erforderlich. Mit einer verstärkten
Materialsubstitution durch leich­
te Kunststoffe lässt sich zudem
auch die Reichweite elektrifizier­
ter Fahrzeuge erhöhen, da jede
Gewichtseinsparung zu einer Ver­
brauchsreduzierung führt, so
Peter Lück von Volkswagen. Ge­
meinsam mit Kay-Michael Gün­
ther und Jonas Thousen erläutert
er, welche spezifischen Anforde­
rungen erfüllt sein müssen.
In modernen Hybrid- und Elektro­
fahrzeugen sind Antriebsspan­
nungen von einigen Hundert Volt
notwendig, um die benötigten
Antriebsleistungen darzustellen.
Diese Hochvoltsysteme müssen
stand besitzt als Luft. Dabei darf
nicht außer Acht gelassen werden,
dass sich die elektrischen Eigen­
schaften eines Materials auch
verändern können, etwa durch die
Aufnahme von Wasser.
Temperaturfestigkeit ist eine wei­
tere Anforderung an Kunststoffe,
die im Fahrzeug eingesetzt werden
sollen. An verschiedenen Stellen
im Motorraum sind Temperaturen
deutlich oberhalb von 100 °C kei­
ne Seltenheit. Damit die Funktion
des Bauteils nicht beeinträchtigt
ist, muss, angepasst an die Umge­
bungsverhältnisse, ein Material
ausgewählt werden, das für die
entsprechenden Temperaturen
spezifiziert ist.
Auch die Wärmeleitfähigkeit eines
Isolierstoffs ist wichtig, etwa dann,
wenn man ein Bauteil zwar elek­
trisch isolieren muss, jedoch ent­
stehende Abwärme abgeführt
werden soll.
Die Anforderungen an Kunststof­
Teilweise umspritzte Kupferschienen Foto: Volkswagen
dauerhaft gegen Umwelteinflüsse
und aus Sicherheitsgründen ins­
besondere gegen Berührung von
Personen und gegen Kontakt mit
dem Potenzial der Fahrzeugka­
rosserie in besonderem Maße
durch Isolation oder Gehäuse
dauerhaft geschützt werden.
Um Spannungsüberschläge zu
verhindern, müssen die stromfüh­
renden Kupferschienen innerhalb
der Leistungselektronik einen
entsprechenden Abstand vonein­
ander haben. Um aber kompakt
bauen zu können, muss sich zwi­
schen den Leitern ein Material
befinden, das eine höhere Span­
nungsfestigkeit und einen höheren
spezifischen elektrischen Wider­
fe sind besonders herausfordernd,
wenn ein Material gleichzeitig
elektrische, mechanische und
thermische Eigenschaften erfüllen
muss. In den folgenden Abschnit­
ten wird daher an Beispielen aus
dem elektrischen Antriebsstrang
von batterieelektrischen Fahrzeu­
gen und Plug-in-Hybriden der
Einsatz von unterschiedlichen
Kunststoffen erläutert, die nach
ihren physikalischen Eigenschaf­
ten für den spezifischen Zweck
ausgewählt wurden.
Der Stator einer elektrischen Ma­
schine besteht im Wesentlichen
aus dem Blechpaket und der DreiPhasen-Wicklung. Neben der
Einzeldrahtisolation mit Isolati­
onspapier und der Phasenisolati­
on ist eine Imprägnierung des
Wicklungspakets notwendig.
Die Imprägnierung dient dem
Schutz der Wicklung vor äußeren
Einflüssen. Die Hauptanforderun­
gen an die Imprägnierung sind,
die physikalische Festigkeit zwi­
schen den einzelnen Wicklungs­
komponenten herzustellen, die
elektrische Isolation der Wick­
lungsspulen untereinander und
zum Gehäuse sicherzustellen und
die Wärmeleitung des Wicklungs­
pakets zum Gehäuse zu verbes­
sern.
An chemischen Eigenschaften
sind die Beständigkeit gegenüber
Umwelteinflüssen sowieso Rea­
genzien des Automobilbaus und
die maximal zulässige Wasserauf­
nahme zu erfüllen.
len, an denen die Fang­kerne des
Spritzgießwerkzeugs die Filter­
baugruppe beim Spritzgießvor­
gang in Position halten, damit die
Blech­einleger durch den Einspritz­
druck nicht verschwemmt werden.
Sie sind daher zunächst unge­
schützt. An diesen Stellen könnten
Kontaminationen mit Fremdstof­
fen und Verunreinigungen zu
einer Herabsetzung des Isolations­
widerstands zwischen den beiden
Stromschienen führen. Span­
nungsüberschläge können bei der
Filterbaugruppe nicht vollständig
ausgeschlossen werden.
Daher wird der Spritzgießprozess
derart fortgesetzt, dass direkt nach
dem Einspritzen des Kunststoffs
die Fangkerne zurückgezogen
werden. Die Blecheinleger sind
durch den umschließenden Kunst­
stoff in ihrer Position fixiert. Nun
wird die Spritzgießmasse nachge­
drückt und die zuvor frei liegenden
Haltestellen werden ebenfalls mit
Kunststoff umschlossen.
Kunststoffe für
Folienkondensatoren
Kondensatoren sind wichtige Be­
standteile des elektrischen An­
triebsstrangs. Zwischen der Ener­
giequelle und der Leistungselek­
tronik, die aus der Gleichspannung
der Batterie die Wechselspannung
für die E‑Maschine zur Verfügung
stellt, wird zusätzlich ein Energie­
speicher gebraucht, der hochdy­
namische Änderungen in der
Leistungsanforderung puffern
kann. Diese Aufgabe übernimmt
der sogenannte Zwischenkreis­
kondensator, für den häufig ein
von Kunststoffen mit einer höhe­
ren Spannungsfestigkeit die
Folien­kondensatoren kompakter
gebaut werden können.
Häufig werden Kondensatoren aus
PP eingesetzt, die aufgrund der
guten Spannungsfestigkeit kom­
pakt gebaut sind. Die maximale
Temperatur von 125 °C verhindert
Reduzierung des Kurzschlussrisikos durch vollständige Umspritzung der Kupferschienen. Vergleich der Baugruppe ohne (l.) und
mit (r.) vollständiger Umspritzung Foto: Volkswagen
Folienkondensator eingesetzt
wird. Folienkondensatoren gelten
als besonders schnell und können
somit die geforderte Dynamik
darstellen. Sie werden aus einsei­
tig metallbeschichteten Kunst­
stofffolien hergestellt, die überei­
nander angeordnet werden.
Für einen Kondensator gilt, dass
die Kapazität steigt, je dünner das
Dielektrikum wird. Die Span­
nungsfestigkeit gibt jedoch eine
minimale Foliendicke vor. Daraus
folgt, dass durch die Verwendung
jedoch den Einsatz in Bereichen,
wo eine sehr hohe Abwärme in der
Umgebung entsteht, etwa in der
Nähe des Verbrennungsmotors.
Prinzipiell wären Kunststofffolien
wünschenswert, die auch bei deut­
lich höheren Temperaturen ein­
gesetzt werden können.
Das Kühlkonzept für die elektri­
schen Antriebskomponenten im
Fahrzeug ließe sich dadurch be­
trächtlich vereinfachen. pl
www.volkswagen.de
Umspritzung von
Stromschienen
Luft hat eine Spannungsfestigkeit
von 2,4 bis 3,0 V/µm. Die Span­
nungsfestigkeit vieler Kunststof­
fe ist um ein Vielfaches größer.
In Anbetracht der guten Verar­
beitungsmöglichkeiten sind da­
mit Kunststoffe exzellente Isola­
toren für Hochvoltanwendungen,
denn eine Erhöhung der Span­
nungsfestigkeit bedeutet, dass die
Abstände der Leiter proportional
verringert werden können. Hin­
zu kommt, dass eine Umspritzung
mit Kunststoff den Leiter vor
Verunreinigungen und Fremd­
körpern, die einen Kurzschluss
verursachen könnten, schützt.
Um diese Vorteile einer
Kunststoff­isolation zu verdeutli­
chen, ist ein Ausschnitt einer
Filterbaugruppe aus einer Leis­
tungselektronik dargestellt (oben
rechts). Die hellen Kupferschie­
nen werden parallel in einem
Abstand von 2 mm geführt. Das
entspricht der erforderlichen
Luftstrecke für die verwendeten
Spannungslagen.
Zusätzlich wurden die Strom­
schienen mit PBT-GF30 um­
spritzt, der eine Durchschlagfes­
tigkeit von 27 V/µm aufweist. Das
dient zur mechanischen Stabili­
sierung der Baugruppe und
schützt zusätzlich vor Umwelt­
einflüssen. Die blanken Bereiche
der Stromschienen sind die Stel­
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13. März 2015 | Ausgabe 5
Detailarbeit beim Downsizing
Motorenbau: Prozesstechnische Kniffe bei Herstellung einer Führungsschiene für die Steuerkette in 2K-Technik aus PA und TPE
Bei der neuesten Generation von Kettenspannern wird ein schwingungsdämpfendes TPE angespritzt Foto: Weiss
Blick in die 2K-Spritzgießmaschine mit robotergestützter Entnahme Foto: Weiss
Werkstoffkombination „Die Tücke
liegt im Detail“: Konstrukteure
von Kfz-Motoren können das si­
cherlich bestätigen. Selbst bei der
Lösung von vermeintlich einfa­
chen Aufgaben wie der optimalen
Schwingungsdämpfung von Steu­
erketten ist ein hohes Maß an
Werkstoff- und Prozess-Knowhow erforderlich. Ein Werkstatt­
bericht der Weiss Kunststoffver­
zylinder mit 2,5-l-Hubraum zum
Einsatz kam, reicht heute ein
hochaufgeladener 1,8-l-Vierzylin­
der. In der Kompaktklasse kom­
men sogar zunehmend Dreizylin­
dermotoren zum Einsatz. Und die
Autotester sind sich einig: Das ist
kein Verlust. Die neuen Motoren
sind sparsamer und keineswegs
leistungsärmer. Für die Konstruk­
teure der Motoren bedeutet diese
»Wir mussten hier ein spezielles
TPE auf Polyesterbasis verwenden«
Stefan Martini, Projektingenieur Weiss Kunststoffftechnik
arbeitung zeigt, welche Heraus­
forderungen zu lösen sind und wie
sie gemeinsam mit dem Ketten­
hersteller bei einem Dreizylinder­
motor gemeistert wurden.
Das „Downsizing“ ist ein wichti­
ger Trend in der Motorentechnik.
Wo noch vor 15 Jahren ein Sechs­
Entwicklung allerdings nicht nur
Grundlagenentwicklung, sondern
auch sehr viel Detailarbeit. Ein
solches Detail betrifft die Kette
des Nockenwellenantriebs. Sie
wird durch Schienen aus hochbe­
lastbarem Polyamid (PA66) ge­
führt, die unter Öl laufen und
hohen mechanischen Beanspru­
chungen ausgesetzt sind. Diese
Schienen führen die Kette und
halten sie unter Spannung. Zu­
gleich haben sie die Aufgabe,
Schwingungen zu dämpfen bezie­
hungsweise zu verlagern und das
Geräuschniveau zu mindern.
Kombination PA/TPE
schwer zu verarbeiten
Weiss Kunststoffverarbeitung ist
Spezialist für die Fertigung dieser
anspruchsvollen Kunststoffkom­
ponenten und hat gemeinsam mit
einem Motoren- und einem Ket­
tenhersteller eine Lösung erarbei­
tet, die an die Anforderungen von
kompakten Motoren mit hoher
Leistungsdichte angepasst ist.
Ziel der Entwicklung war es, zu­
sätzliche schwingungsdämpfende
Eigenschaften in die Führungs­
schiene einzubringen. Auf der
theoretischen Ebene ist das einfach
zu lösen: Zwischen den Seitenrip­
pen der Schienen ist genug Platz,
um mithilfe des Zweikomponen­
ten-Spritzgießens (2K) ein ther­
moplastisches Elastomer (TPE)
anzuspritzen. Das sind weiche
Kunststoffe mit schwingungs- und
geräuschdämpfender Wirkung.
In der Praxis ist diese Aufgaben­
stellung aber keineswegs trivial,
obwohl Weiss umfangreiche Er­
fahrung mit der Werkstoffkom­
bination PA und TPE im 2K-
Exakte Taktung von 1Kund 2K-Prozessschritt
Da das PA mit sehr hoher und das
TPE mit deutlich niedrigerer Tem­
peratur verarbeitet wird, mussten
bei der Gestaltung des 2K-Prozes­
ses einige prozesstechnische Knif­
fe integriert werden. Und weil das
Abkühlen des Kettenspanners eine
Schwindung des Materials zur
Folge hat, muss der Robotergreifer
beim Ablegen und Wiederaufneh­
men ein und desselben Bauteils in
der Lage sein, die Maßänderungen
zu kompensieren.
Zusammenarbeit von
Maschine und Roboter
Wegen dieser und anderer Beson­
derheiten im Spritzgießprozess
war die Konstruktion einer sepa­
raten Produktionszelle für das
Bauteil erforderlich – eine Aufga­
be, die Weiss traditionell mit ei­
genen Ressourcen erledigt und
dabei auch die Automatisierungs­
technik plant. Dipl.-Ing. Robert
Heller, bei Weiss unter anderem
verantwortlich für die Konstruk­
tion der Automatisierungseinrich­
tungen: „Wir haben das Zusam­
menspiel von 2K-Maschine und
Roboter so strukturiert, dass der
Roboter der Master ist und quasi
der Produktion den Takt gibt.“
So komplex der Produktionspro­
zess auch ist: Die Entwickler der
drei Unternehmen konnten das
Projekt zu einem erfolgreichen
Ergebnis führen. Der Kettenspan­
ner bewährt sich bereits in der
Praxis und trägt zum ruhigen,
schwingungsarmen Lauf eines
energieeffizienten Dreizylinder­
motors bei. mg
www.weiss-kunststoff.de
Kunststoff im Fahrwerk
Querträger für die Hinterachse aus Polyamid
Leichtbau Contitech hat erstmals
einen Getriebequerträger aus dem
glasfaserverstärkten Polyamid
BASF Ultramid für die Hinterach­
se entwickelt, der in der S-Klasse
von Mercedes-Benz eingesetzt
wird. Im Vergleich zu Ausführun­
gen aus Aluminiumdruckguss ist
die neue Variante rund 25% leich­
ter. Contitech fertigt das Bauteil
im Spritzgießverfahren.
Polyamid mit Potenzial
Blick in eine Produktionshalle bei Weiss Kunststofftechnik Foto: Weiss
Spritzguss hat. Projektingenieur
Stefan Martini: „Wir mussten hier
ein spezielles TPE auf Polyester­
basis verwenden, das gummiarti­
ge Eigenschaften hat und öl- sowie
temperaturbeständig ist. Dieser
Spezialwerkstoff ist in der Schmel­
ze zäh und klebrig und daher
schwer zu verarbeiten. Außerdem
geht er keine Verbindung mit Poly­
amid ein.“
Diese Herausforderungen konnten
aber gemeistert werden. Die Haf­
tung des TPE, das mit einer Wand­
stärke von jeweils 7 mm an beiden
Seiten der Schiene angespritzt
wird, ist auf mechanische Weise
gewährleistet: Durchbrüche im
Mittelsteg der Schiene gewährleis­
ten ein Überströmen des Werk­
stoffs beim Spritzprozess auf
beide Seiten und schaffen somit
eine zuverlässige Verbindung.
„Der neue Hinterachsgetriebe­
querträger ist ein Meilenstein in
der Anwendung von Polyamiden
im Fahrwerksbereich“, sagt Kai
Frühauf, Geschäftsbereichsleiter
bei Contitech Vibration Control.
Als eine zentrale Komponente der
Hinterachse stützt ein Getriebe­
querträger die Kräfte und Momen­
te des Hinterachsgetriebes ab. Der
neue Querträger kommt in den
Fahrzeugausführungen von Mer­
cedes-Benz mit Allradantrieb –
mit Ausnahme der AMG-Fahr­
zeuge – zum Einsatz. Das Bauteil
zeichnet sich durch Festigkeit, eine
gute schwingungs- und ge­
räuschmindernde Wirkung und
hohe Crashsicherheit aus.
„Bei der Auslegung und Fertigung
ist höchste Präzision gefragt – be­
sonders in Bezug auf die Festigkeit
und Maßhaltigkeit des Bauteils“,
unterstreicht Diethard Schneider,
Leiter Vorentwicklung Leichtbau
bei Contitech Vibration Control.
„Nur wenn alle Eigenschaften
genau stimmen, kann das Bauteil
problemlos in dem Achssystem
verbaut werden. Dass Premium­
anbieter wie Daimler dabei zu den
Vorreitern zählen, zeigt, welches
Vertrauen Automobilingenieure
in die Leistungsfähigkeit bei Poly­
amidkomponenten auch für Mo­
tor und Fahrwerk haben.“ mg
www.contitech.de
Neue Leistungsklasse in der Leichtbautechnik: Der neue Getriebequerträger für die Hinterachse von Contitech kommt in der Mercedes-Benz S-Klasse zum Einsatz Foto: Contitech
TECHNOLOGIE
FAHRZEUGBAU
13. März 2015 | Ausgabe 5
XI
Gedruckte Kühlung für Spritzgießwerkzeuge
Bei Werkzeugbau Siegfried Hofmann weiß man, wie komplexe Kühlung und Zusatzfunktionen
für Spritzgießwerkzeuge im 3D-Druck erstellt werden können
Werkzeugbau Das Laserschmelzen
Seit einigen Jahren setzt Siegfried
Hofmann auf sogenannte Paralleloder Flächenkühlungen. Hier
verzweigen sich die Kanäle von
rund 8 mm Durchmesser auf vie­
le kleine mit 3 bis 4 mm Durch­
messer. Dadurch werden dem
Hersteller zufolge eine hohe Strö­
mungsgeschwindigkeit, eine tur­
bulente Strömung und eine hohe
Wärmeübertragung gewährleis­
tet.
ist bei der Herstellung von Form­
einsätzen für Spritzgießwerkzeu­
ge ein seit Jahren etabliertes Ver­
fahren. Damit lassen sich Kühl­
kanäle integrieren, die in ihrer
Auslegeung anders nicht realisier­
bar wären. Durch die Freiheit, die
der 3D-Druck bietet, ist auch die
Integration von zusätzlichen
Funktionen wie Luftausstoßer
ohne Mehrkosten möglich, so
Günter Hofmann von Werkzeug­
bau Siegfried Hofmann. Durch
Optimierung der Kühlung wie­
derum können die Kühlzeiten laut
Hofmann um bis zu 50% reduziert
werden.
Besonders geeignet bei
geringem Innendruck
Laut Günter Hofmann eignet sich
die Technik besonders für Parti­
kelschaumformen oder Konsoli­
dierungswerkzeuge. In diesen
Werkzeugen sei der Forminnen­
druck relativ niedrig. Deshalb
können sie gewichtsoptimiert und
damit kostengünstiger hergestellt
werden. Für variotherme Prozess­
führung biete sich diese Technik
an. Neue Möglichkeiten haben den
Verlauf der Temperierungen deut­
lich verändert. Zunächst wurde
es möglich, um die Ecke zu bohren,
als Nächstes wurden die Kanäle
der Kontur angepasst.
Zeitersparnis durch
Hybridbauweise
So kann eine effektive Flächenkühlung aufgebaut sein
Abbildungen: Werkzeugbau Siegfried Hofmann
Entwurf von Kühl-­
kanä­len per Neuro Temp
Die Temperierung in ein Spritz­
gießwerkzeug einzubringen er­
fordert vom Konstrukteur viel
Erfahrung. Bei 3D-gedruckten
Formeinsatz mit lasergeneriertem Ausstoßer
Sitzschaum ohne Ausgasung
Dow Automotive Systems befreit PUR-Schaum von Aminen und
stellt Emissionsminderung im Innenraum in den Vordergrund
beeinflussen zudem die Eigen­
schaften von PU-Schäumen, bei­
spielsweise bei der Alterung. Dow
ist es gelungen, eine neue Familie
von additiven Polyolen namens
Specflex Activ zu entwickeln, die
über eine katalytische Eigenschaft
verfügt. Dies ermöglicht es PURSchaum-Herstellern, auf die Zu­
gabe von Katalysatoren zu verzich­
ten und dadurch die Amine-Emis­
sion zu eliminieren. Weiterhin
lassen sich die additiven Polyole
leichter verarbeiten.
Marc Poncelet, R&D Foam Ma­
nager bei Faurecia Automotive
Seating, sagt: „Das ist das erste
Mal, dass Sitzschäume auf TDIBasis ohne externe Katalysatoren
hergestellt werden können.“
Der emissionsfreie PUR-Schaum Specflex Activ wird in Mannheim
zum ersten Mal deutschem Publikum präsentiert Foto: Dow
Emissionen Dow Automotive Sys­
tems wird in Mannheim Lösungen
zur Emissionsminderung im In­
nenraum sowie ein schnell här­
tendes Harz für Karosseriekom­
ponenten vorstellen.
PUR ohne Amine
Mit dem PUR-Schaum Specflex
Activ schlägt Dow ein neues Ka­
pitel in der Rezeptur von Schaum­
materialien für den Fahrzeug­
innenraum auf, denn das Materi­
al kommt ohne Amine als Kata­
Um nicht den ganzen Formeinsatz
langwierig aufbauen zu müssen,
wurde die Hybridbauweise entwi­
ckelt. Nur der filigrane Bereich mit
der komplizierten Kühlung wird
dabei aufgebaut, was die Bearbei­
tungszeit wesentlich verkürzt. Bei
sachgerechter Anwendung seien
auch die Eigenspannungen im
Formeinsatz erheblich geringer.
Auch das stochastische Belich­
tungsverfahren, das die Laserener­
gie im Einsatz verteilt, hilft, die
Eigenspannungen zu minimieren.
lysator aus. Herstellern von
Schäumen für Sitze eröffnet sich
damit die Möglichkeit, die stren­
gen Auflagen deutscher Automo­
bilhersteller bei ultraniedrigen
Emissionen zu erfüllen. Die neue
PUR-Schaumlösung wird in
Mannheim zum ersten Mal deut­
schem Publikum präsentiert.
Üblicherweise benötigen PURSchäume Amine als Katalysatoren,
um die chemische Reaktion zwi­
schen Polyolen und Wasser mit
Isocyanaten zu erzeugen. Sie tra­
gen zur Amine-Emission bei und
60 Sekunden Zykluszeit
Während Specflex den Innenraum
betrifft, zeigt Dow in Mannheim
mit Voraforce ein Epoxidharzsys­
tem für Karosseriekomponenten,
die im RTM-Verfahren hergestellt
werden. Mit einem verbesserten
thermischen Verhalten und einer
noch niedrigeren Aushärtungszeit
(60 s) wird die aktuelle Variante
von Voraforce 5300 präsentiert.
Für sie steht darüber hinaus mit
Betaforce auch ein auf Composites
abgestimmtes Klebeverfahren zur
Verfügung. mg
Dow | Stand 11 + 14
www.dowautomotive.com
Formeinsätzen ist eine optima­
le Auslegung noch viel schwie­
riger.
Im Forschungsprojekt Neuro
Temp werden die Kühlkanäle mit­
tels künstlicher Intelligenz ausge­
legt. Die Kühlzeit konnte gegen­
über der konventionellen Kühlung
halbiert werden. In Zukunft soll
es möglich sein, mit Simulations­
software optimierte Kühlungen
vollautomatisch zu generieren und
diese Einsätze dann im 3D-Druck
aufzubauen.
Werkzeug mit konventionell
ausgelegter Kühlung
Integration von
Zusatzfunktionen
Zusätzlich zur Temperierung kön­
nen noch andere Funktionen in
lasergenerierte Formeinsätze ein­
gebracht werden. Im Forschungs­
projekt Da Las wurde die kom­
plette Ausstoßerfunktion in die
generativ aufgebauten Formein­
sätze integriert. Mikrokanäle
fungieren als Ausstoßer und ma­
chen so bewegliche Teile überflüs­
sig.
3D-Druck hat sich zur Erstellung
von Einsätzen mit konturnaher
Temperierung für Spritzgießwerk­
zeuge fest etabliert.
Durch neue Materialien und grö­
ßere Maschinen kann der 3DDruck laut Hofmann für weitere
Werkzeugarten interessant wer­
den.
Beim Werkzeug mit im 3DDruck erstellten Kühlkanälen
zeigen sich erheblich geringere
Temperaturen
Erstmals vorgestellt
von Concept Laser
Die erste Maschine zum Laser­
schmelzen wurde von Concept
Laser im Jahr 2001 auf der Euro­
mold in Frankfurt vorgestellt.
Entwickelt wurde diese Maschi­
ne für Formeinsätze mit kontur­
naher Kühlung für Spritzgießfor­
men. pl
www.hofmann-wzb.de
High Heat Polyamide
Konstante Leistung
bei erhöhten Temperaturen
Notentriegelung Automatikgetriebe
Die Notentriegelung des Automatikgetriebes ist Temperaturen von 180 bis 220°C
ausgesetzt. Die Notbetätigung muss zuverlässig ihre Funktion erfüllen. Eigens für
solche hitzeresistenten Bauteile hat EMS-GRIVORY eine Reihe hitzestabilisierter
Hochleistungskunststoffe entwickelt. Diese High Heat Polyamide brillieren durch
eine ausgezeichnete Hitzealterungsbeständigkeit, auch bei Dauertemperaturen
von bis zu 250°C.
Wenn's heiss wird - High Heat Polyamide von EMS-GRIVORY.
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TECHNOLOGIE
FAHRZEUGBAU
XII 13. März 2015 | Ausgabe 5
Ultimativer Leichtbau
Concept Car „Edag Light Cocoon“ kombiniert 3D-Druck mit textiler Außenhaut
Reibungsarme Führungsbuchsen aus grafitgefülltem Polyimid erhalten die Funktion von Wastegate-Aktuatoren, die den Druck des
in den Turbolader einströmenden Abgases regeln Grafik: Du Pont
Reibungsarm und hitzefest
Buchsen aus grafitgefülltem Polyimid für
den richtigen Luftdruck in Turbomotoren
Die bionisch optimierte Struktur wurde im SLA-Verfahren generativ gefertigt und mit Polyester-Jersey-Stoff überzogen Foto: Edag Group
Generative Fertigung Der beim Gen­
fer Autosalon erstmals gezeigte
„Edag Light Cocoon“ ist ein bewuss­
ter Bruch mit bestehenden Paradig­
men. Das Fahrzeug polari­siert und
soll gängige Denkmuster in der
Fahrzeugkonzeption aufbrechen.
Für dieses visionäre Kon­zept hat
Edag eine Partnerschaft mit dem
Outdoorspezialisten Jack Wolfskin
aufgebaut. Sein extrem leichtes Out­
doortextil Texapore Softshell O2+
schützt den Edag Light Cocoon vor
Witterungseinflüssen.
Texapore Softshell O2+ ist ein
drei­lagiger Polyester-Jersey-Stoff,
der extrem leicht, belastbar und
wasser­dicht ist. Seine exzellente
Elastizi­tät qualifizierte das Materi­
al, um die bionische Struktur des
Edag Light Cocoon passgenau zu
überziehen und perfekt in Szene
zu setzen.
„Auch wenn es im ersten Moment
futuristisch klingt, hat der Ansatz
seinen ganz eigenen Reiz: Die Ma­
terialien von Jack Wolf­skin unter­
stützen mit einem Mini­malgewicht
von bis zu 19 Gramm pro Quad­
ratmeter maximale Leichtbauan­
sprüche. Das eingesetzte Texapore­
Softshell ist mit 154 Gramm pro
Quadratmeter einer der leichtesten
Texapore Stoffe“, unterstreicht
Edag-CEO Jörg Ohlsen. „In Kom­
bination mit der bionisch inspi­
rierten und 3D-gedruckten Struk­
tur ergeben sich große Potenziale
und Impulse für den ultimativen
Leichtbau der Zukunft.“
Die Umsetzung solch komplexer,
bionisch inspirierter Strukturen,
wie sie der Edag Light Cocoon
vorsieht, war bis dato technisch
nicht umsetzbar. Erst die aktuellen
Fortschritte in der generativen
Fertigung haben dieses Ziel er­
reichbar gemacht. Grund genug
für Edag, diese Technologie für die
Umsetzung des aktuellen Edag
Concept Cars zu nutzen.
Gewaltiges Potenzial
Die Potenziale der generativen
Fertigung für die Automobilin­
dustrie sind gewaltig: Komplexe
Strukturen könnten werkzeuglos
und in einem Vorgang produziert
werden und Entwicklern bis dato
ungeahnte Freiheitsgrade eröff­
nen. Auch wenn die Produktion
strukturrelevanter Bauteile mit­
telfristig noch nicht absehbar ist,
sind jedoch erste Anwendungs­
fälle wie zum Beispiel im Interieur­
bereich in erreichbare Nähe ge­
rückt.
Die Edag Group will die Evolution
der generativen Fertigung weiter­
hin eng begleiten. Bereits auf der
diesjährigen IAA in Frankfurt
plant der Engineering-Spezialist,
verschiedene Varianten einer Mo­
torhaube mit unterschiedlichen
Materialien und generativen Fer­
tigungsmethoden vorzustellen.
Jörg Ohlsen, CEO der Edag Engi­
neering AG: „Wer wie wir die
Autos von morgen entwickelt,
muss den Blick auch stets auf über­
morgen gerichtet haben.“ gk
Mehr auf www.k-zeitung.de
www.edag.com
Polyamid trägt den Motor
PSA Peugeot Citroën setzt auf Motoraufhängungen aus Kunststoff
und spart gegenüber Aluminium 40% Gewicht
Leichtbau Trelleborg Vibracoustic
stellt seit 2012 für Fahrzeuge der
PSA Peugeot Citroën Gruppe Mo­
toraufhängungen in einer Stück­
zahl von mehreren Hunderttau­
senden im Spritzgießverfahren
her. Vergleichbare Anwendungen
finden sich auch unter den Motor­
hauben diverser Fahrzeugmodel­
le von Renault und Dacia.
Das anspruchsvolle Bauteil aus
glasfaserverstärktem TechnylPolyamid (PA6.6) wurde mithilfe
von Finite-Elemente-Analysen
optimiert, um die Hauptanforde­
Optimierte Aufhängung
für PSA-Dreizylindermotoren, spritzgegossen
aus glasfaserverstärktem Technyl PA6.6
Foto: Solvay
rungen des Crashverhaltens und
der Ermüdungsbeständigkeit zu
erfüllen. Zudem konnte gegenüber
Aluminium eine Gewichtserspar­
nis von 40% erzielt werden – und
gleichzeitig um 15% geringere
Produktionskosten.
„Neben den offensichtlicheren
Vorteilen des thermoplastischen
Materials für die Fertigung des
Bauteils und dessen Verhalten im
automobilen Einsatz – wie Kons­
truktionsfreiheit, längere Werk­
zeugnutzdauer, verbesserte ther­
mische Isolierung, reduzierte
Geräuschemissionen (NVH) –
wollen wir auch einen Beitrag zur
nachhaltigen Mobilität leisten“,
sagt Albert Huang, Global Auto­
motive Market Manager bei Solvay
Engineering Plastics. „Hierzu hat
das Life Cycle Assessment Team
von Solvay die Ökoeffizienz der
Motoraufhängung aus Polyamid
im Vergleich zu teilweise rezyk­
liertem Aluminium in Lebenszy­
klusanalysen untersucht. Ergeb­
nis: Bei jedem der untersuchten
Kriterien trägt die Metallsubsti­
tution zwischen 25 und 70 Prozent
zur besseren Umweltverträglich­
keit bei.“ Die Studie berücksich­
tigte dabei mit Rohstoffgewin­
nung, Materialproduktion, Bau­
teilfertigung und Lebensdauer
sämtliche Indikatoren vom Res­
sourcenabbau über Primärenergie­
nutzung und Treibhausgasemis­
sion bis hin zum Wasserverbrauch.
Simulation minimiert
Materialverbrauch
Die Vorteile der Anwendung sind
auch auf die Nutzung des Solvay
MMI Technyl Design Service zu­
rückzuführen, mit dessen Hilfe
der Materialverbrauch minimiert
wurde. Das Serviceportfolio ba­
siert auf einer umfassenden Ma­
terialdatenbank und ermöglicht
eine vorhersagefähige Spritzgieß­
simulation sowie Multi-scale
Modeling und eine Reihe grund­
legender mechanischer Analysen,
um das Leistungspotenzial von
Polyamid für leichte Strukturbau­
teile insgesamt optimal auszu­
schöpfen. mg
www.technyl.com
Langlebig Moderne Lader sind so
ausgelegt, dass sie schon bei nied­
rigen Drehzahlen einen hohen
Ladedruck erzeugen und damit
eine unerwünschte Anfahrschwä­
che (das „Turboloch“) vermeiden.
Wastegate-Aktuatoren dienen
dazu, den Druck der in den Lader
einströmenden Abgase bei stei­
gender Motordrehzahl zu begren­
zen und exakt auf den zur Fahr­
situation passenden Wert zu re­
geln. Dank der Führungsbuchsen
aus grafitgefülltem Polyimid
(Vespel SP-21 von Du Pont) bewe­
gen sich die metallenen Schubstan­
gen der Wastegate-Aktuatoren
ungeschmiert und leichtgängig,
mit hoher Gleichmäßigkeit und
nur minimaler Hysterese.
Alternative Materialien
versagten
Im direkten Umfeld der Führungs­
buchsen bewirken die bis zu
1.050 °C heißen Abgase in der
Turbine des Turboladers und die
Enge in heutigen Motorräumen
Betriebstemperaturen von über
220 °C. Wie der Kfz-Zulieferer
berichtet, hatten Tests zuvor ge­
zeigt, dass alternative Material­
lösungen wie Buchsen aus tech­
nischen Thermoplasten bei diesen
hohen Temperaturen versagten.
Die passende Lösung fand sich in
Form von Vespel SP-21. Dieser Typ
kombiniert ein hochtemperatur­
beständiges Polyimid mit einem
Grafitfüllstoff, um die geforderte
Verschleißfestigkeit und geringe
Reibung zu erfüllen. Seine Wärme­
formbeständigkeit liegt bei 360 °C,
er besitzt keinen Schmelzpunkt
und behält seine Eigenschaften
auch bei langzeitiger Hitzeeinwir­
kung sowie im Kontakt mit ag­
gressiven Abgasen.
Wie sich im weiteren Verlauf der
Tests zeigte, ermöglichten die da­
raus gefertigten Buchsen einen
gleichmäßigen Betrieb der Schub­
stange während des gesamten
Prüfzyklus. Und dank der hohen
Schlagzähigkeit und Festigkeit des
Werkstoffs halten die Führungs­
buchsen auch starken mechani­
schen Beanspruchungen während
der Montage stand.
Führungsbuchsen sind ein typi­
sches Anwendungsbeispiel für
Vespel-Formteile, die von Du Pont
hergestellt werden. Solche Form­
teile können ohne Nacharbeit hohe
Anforderungen hinsichtlich der
Maßtoleranzen erfüllen und eig­
nen sich für die kosteneffiziente
Großserienproduktion. Zu weite­
ren Standardanwendungen von
Vespel-Teilen gehören Gleitlager
aller Art, Anlaufscheiben und
Gleitringdichtungen, beispiels­
weise in Automatikgetrieben. mg
Du Pont | Stand 17 + 18
www.dupont.com
Premiere in der S-Klasse
Erster Getriebequerträger aus Kunststoff
Leichtbau Die BASF stellt auf der
VDI-Tagung „Kunststoffe im
Auto­mobilbau“ zwei neue Bautei­
le im Bereich Motorraum vor: den
weltweit ersten Hinterachsgetrie­
bequerträger aus Kunststoff und
eine leichte Motorabdeckung, die
aus einem einzigen PUR-Schaum
und in einem Prozessschritt ge­
fertigt wird.
Den weltweit ersten KunststoffGetriebequerträger im Hinter­
achsrahmen haben jetzt Contitech
und BASF für die S-Klasse von
Mercedes-Benz entwickelt. Er
besteht aus Ultramid A3WG10 CR,
einem besonders hochverstärkten
Polyamid der BASF. Gegenüber
dem Vorgängerträger aus Alumi­
niumdruckguss bietet das genau­
so belastbare Bauteil eine Ge­
wichtsersparnis um 25%, eine
bessere Akustik und exzellente
mechanische Eigenschaften.
Mit dem PUR-Weichintegral­
schaum Elastofoam I können
Motorabdeckungen im One-ShotVerfahren hergestellt werden. Das
Soft Cover aus Elastofoam I 4603
wird von Polytec gefertigt und in
Benzinmotoren bei Volvo einge­
setzt. Das Material zeichnet sich
durch ein geringes Gewicht aus,
ist dimensionsstabil, medien­
beständig und bis 150 °C wärme­
alterungsbeständig. mg
BASF | Stand 58 + 59
www.basf.de