Tagungsablauf - Verband Bildungsmedien eV

Veranstalter:
Trägerkreis:
Verband Bildungsmedien e.V.
Andreas Baer, Verband Bildungsmedien, Frankfurt am Main
Dr. h.c. Peter Daschner, Landesinstitut für Lehrerbildung und
Schulentwicklung, Hamburg (a. D.)
MD Josef Erhard, Bayerisches Staatsministerium für Kultus (a. D.)
Wolf-Rüdiger Feldmann, Vorstandsmitglied Verband
Bildungsmedien, Frankfurt am Main
Andreas Klinkhardt, Vorstandsmitglied Verband Bildungsmedien,
Frankfurt am Main
Prof. Dr. Eva Matthes, Universität Augsburg
Prof. Dr. Hanno Schmitt, Universität Potsdam
Prof. Dr. Heinz-Elmar Tenorth, Humboldt-Universität zu Berlin
in Kooperation mit
Humboldt-Universität zu Berlin
Universität Augsburg
Universität Potsdam
10. Reckahner Bildungsgespräche:
„TIMSS, PISA, IGLU, VERA – notwendiges Steuerungswissen oder
Zumutung für Schüler und Lehrer?“
7. und 8. Mai 2015
Es ist erst knapp zwanzig Jahre her, dass deutsche Länder erstmals beschlossen, an einer internationalen Studie zur Erhebung von Leistungsvergleichen teilzunehmen. TIMSS wurde dann zum
Stichwort einer ersten Erschütterung des deutschen Bildungs-Selbstbewusstseins, und PISA fünf
Jahre später löste ein Erdbeben aus, dessen Schockwellen bis heute nicht abgeklungen sind. Die
empirische Bildungsforschung und eine auf Empirik ausgerichtete Pädagogik haben sich seither
immer mehr Raum in den Universitäten, im Bewusstsein der Öffentlichkeit und im Anspruch von
Bildungsverwaltung und Bildungspolitik verschafft. Institute wurden gegründet, Lehrstühle umgewidmet, die large-scale-assessments wurden verstetigt und Tests mit dem wissenschaftlichen Anspruch, Standards analysieren und Leistung messen zu können, wurden international, national und
regional eingeführt. Zur Verbesserung der nationalen Standard-Erfüllung wurden Vergleichsarbeiten (VERA) kreiert, mit denen in verschiedenen Jahrgangsstufen der Leistungsstand in einigen
Kernfächern jährlich erhoben werden kann.
Es scheint an der Zeit zu sein darüber nachzudenken, ob diese Tests das leisten können, was von
ihnen erwartet wird, und ob aus den schier endlos anmutenden Datenkolonnen tatsächlich von Politik und Verwaltung zukunftweisende und zielführende Konsequenzen gezogen werden.
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Donnerstag, 7. Mai 2015
11.30 Uhr
Besichtigung der Hoffbauer-Stiftung
13.00 Uhr
Bustransfer vom Inselhotel Potsdam-Hermannswerder nach Reckahn
14.00 Uhr
Ankunft in Reckahn, Begrüßung, Getränke, Snacks
15.00 bis 16.30 Uhr
1. Veranstaltung
Möglichkeiten und Grenzen empirischer Bildungsvermessung
Was wird eigentlich bei TIMSS, IGLU, PISA oder VERA gemessen?
Lassen sich aus den Ergebnissen der Tests die Umsetzung und der
Verwirklichungsgrad anspruchsvoller Bildungskonzeptionen erschließen? Reagieren aus Sicht der Wissenschaft Bildungspolitik und Bildungsverwaltung angemessen und zielführend auf die Ergebnisse der
large-scale-assessments? Ist andererseits die Richtung der derzeitigen
Bildungsforschung zielführend?
Prof. Dr. Hans Anand Pant (Direktor des IQB, Berlin) (Impulsreferat 1)
Prof. Dr. Roland Reichenbach (Universität Zürich) (Impulsreferat 2)
Moderation: Prof. Dr. Eva Matthes, Universität Augsburg
16.30 bis 17.00 Uhr
Kaffeepause
17.00 bis 18.30 Uhr
2. Veranstaltung
PISA, die Medien und die Bildungsreform
In keinem Mitgliedstaat der OECD haben Medien und Öffentlichkeit so
heftig, ja hysterisch auf die PISA- und TIMSS-Veröffentlichungen
reagiert wie in Deutschland. Wurden und werden die Ergebnisse der
Tests in den Medien adäquat und sachlich richtig dargestellt, werden sie
von der Öffentlichkeit richtig eingeschätzt? Ist das Bildungsranking, auf
das PISA allzu häufig reduziert wird, geeignet, die Schulentwicklung
voranzubringen? Sollen bzw. müssen sich Schulen miteinander
vergleichen lassen?
Helmut Rau MdL (Staatsminister a. D., Abgeordneter im Landtag von
Baden-Württemberg) (Impulsreferat)
Dr. Ilka Hoffmann (GEW)
Jürgen Kaube (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Prof. Dr. Heinz Rhyn (PHBern, Institut für Forschung, Entwicklung und
Evaluation)
Moderation: Wolf-Rüdiger Feldmann, Verband Bildungsmedien e.V.
ca. 19.00 Uhr
Gemeinsames Abendessen in Schloss Reckahn
22.30 Uhr
Bustransfer zum Inselhotel Potsdam-Hermannswerder
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Freitag, 8. Mai 2015
9.00 bis 11.00 Uhr
3. Veranstaltung
Was tun mit den Daten? Konsequenzen aus TIMSS, PISA, IGLU
und VERA
Haben Politik und Verwaltung verwertbares Steuerungswissen aus den
LSA gezogen? Was hat sich seit 2000 geändert? Wie gehen die Lehrkräfte mit den empirisch erhobenen Daten um, können sie die Ergebnisse in den Schulalltag umsetzen? Werden Konsequenzen aus den
Daten gezogen, falls ja: Welche? Ist die Schulentwicklung mit PISA vorangekommen? Sind Lehrerbildung und Lehrerfortbildung entsprechend
umgestellt worden?
Ties Rabe (Senator für Schule und Berufsbildung, Hamburg)
(Impulsreferat)
OStD Heinrich Frommeyer (Schulleiter des Gymnasiums Bismarckschule in Hannover und QSL-Trainer in der Schulleiterqualifizierung des
NLQ (Niedersächsisches Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung))
Dr. Karin Oechslein (Direktorin des Staatsinstituts für Schulqualität und
Bildungsforschung – ISB, München)
Moderation: Ministerialdirektor a. D. Josef Erhard
11.00 bis 11.30 Uhr
Kaffeepause
11.30 bis 13.00 Uhr
4. Veranstaltung
20 Jahre Bildungsforschung – eine verfrühte Bilanz
PISA & Co., diese Strategien der Forschung haben nicht nur die
Beobachtung des Bildungssystems und die öffentliche und politische
Kommunikation über Bildungsfragen entscheidend verändert, sondern
auch die Bildungsforschung selbst. Eine tiefgreifende Zäsur wird nicht
mehr bestritten, kontrovers sind die Folgen – für die Bildungspolitik, die
Bildungsforschung, die Bildungspraxis – und kontrovers ist die Frage,
welche Konsequenzen notwendig und welche Alternativen möglich und
wünschenswert sind.
Prof. Dr. Heinz-Elmar Tenorth (Humboldt-Universität zu Berlin)
im Gespräch mit Lothar Guckeisen
13.00 Uhr
Gemeinsames Mittagessen und Ende der Veranstaltung