Aktuelle Themen (SoSe 2015) für Abschlussarbeiten an der Professur für BWL, insb. Kapitalmärkte und Unternehmensführung Die folgenden Themen dienen als Einstieg und Orientierung für die Themensuche für Ihre Abschlussarbeit an der Professur für Kapitalmärkte und Unternehmensführung. Sollten Sie eine Hausarbeit an unserer Professur verfassen, so sollten Sie sich intensiv mit der wissenschaftlichen Ausdrucksweise und den formalen Anforderungen der Form- und Zitierregeln auseinandersetzen. Diese finden Sie auf der Homepage: http://www.wiso.uni-hamburg.de/professuren/kapitalmaerkte-undunternehmensfuehrung/lehre/ Die angegebenen Themenvorschläge werden von unterschiedlichen Mitarbeitern/innen der Professur betreut. Ausgewiesen wird dies jeweils durch die Initialen. Anmeldungsprozedur: Um eine erfolgreiche und effektive Betreuung zu gewährleisten bitten wir Sie, vor dem ersten persönlichen Gespräch mit Ihrem zugeteilten Betreuer, eine grobe Gliederung zu erstellen und potentielle Fragestellungen auszuarbeiten. Für die Betreuung von Bachelorarbeiten existieren keine vorgegebenen Anmeldefristen. Wir empfehlen Ihnen, sich einen Themenbereich zu wählen und nach erster Auseinandersetzung mit möglichen Fragestellungen einen persönlichen Termin in der Sprechstunde des Dozenten wahrzunehmen. Umfang und Bearbeitungszeit regelt in diesem Fall die Prüfungsordnung. Themenvorschläge: 1) Corporate Governance und Unternehmensperformance (CZ) Im Zentrum steht eine kritische Analyse möglicher theoretischer Verknüpfungen von Corporate Governance und der Unternehmensperformance und deren Validität. Dabei können sowohl Corporate Governance-Systeme als auch Einzelmechanismen in das Zentrum gestellt werden. [BA] 2) Monetäre Anreizsysteme – eine kritische Analyse (CZ) Auch im Rahmen der Finanzkrise hat sich die Diskussion über geeignete Anreizsysteme intensiviert. Insbesondere monetäre Elemente wie variable Entlohnung und/ oder Abfindungen und Boni sind in die Kritik geraten. Gefragt sind hier eine kritische Analyse der theoretischen und empirischen Literatur und die Berücksichtigung möglicher Alternativen. Dabei kann sowohl auf das Management als auch auf den Aufsichtsrat als Kontrollgremium eingegangen werden. [BA] 3) Shareholder Engagement – ein Literaturüberblick (CZ) Shareholder Engagement wird in der Öffentlichkeit und in der Literatur kontrovers diskutiert. Diese Beiträge sind kritisch zu bewerten. Unter dieser Themenstellung können eine Vielzahl von Einzelfragen untersucht werden, welche sich beispielsweise mit den Zielen, den Instrumenten der aktiven Aktionäre, mit ihren Zielsetzungen und den Auswirkungen auseinandersetzen. [BA] 4) Dividendenpolitik aus dem Blickwinkel der Aktionäre (CZ) Erwartet wird eine intensive Analyse der bestehenden Literatur, welche Ausprägungen der Dividendenpolitik wie und warum etwaigen Aktionärsinteressen entspricht. Dabei sollten unterschiedliche Aktionärstypen berücksichtigt werden. 5) Kapitalstruktur und Unternehmenswerte (CZ) a) Bei der Betrachtung von Unternehmen finden sich unterschiedlichste Verschuldungsgrade. Unter dieser Themenstellung wird erwartet, mit der theoretischen Literatur dieses Verhalten von Unternehmen zu begründen und mögliche Abweichungen von theoretischen Empfehlungen plausibel zu erklären. b) Neben börsennotierten Unternehmen kann explizit auf KMU und deren Finanzierungsentscheidung zwischen EK und FK im bankenorientierten Finanzsystem eingegangen werden. 6) Derivate – Fluch oder Segen (CZ) Derivate wie Futures und Forwards sind insbesondere im Rahmen der Finanzkrise sehr kritisch betrachtet worden. In der Arbeit sind positive Einsatzmöglichkeiten und Risikopotentiale aufzuzeigen und abzuwägen. Zentral ist hier die Perspektive des Unternehmens, es geht weniger um makroökonomische Argumentationen. 7) Verhaltensstandards für institutionelle Anleger (AB) Verhaltensstandards für Investoren und Analysten gewinnen in den letzten Jahren an Bedeutung. Bisher ist unklar, aus welchen Gründen diese entstehen und welche Wirkung sie aufweisen. Im Rahmen Ihrer Abschlussarbeit analysieren Sie weltweit bestehende Standards anhand eines selbst entwickelten Rasters und arbeiten heraus, inwieweit diese bereits umgesetzt sind. 8) Nachhaltigkeitsmessung und -reporting an Universitäten (AB) Zwar erfolgt an Universitäten in wachsendem Umfang Nachhaltigkeitsforschung. Die Bereiche Forschung, Lehre und Verwaltung sind jedoch in unterschiedlichem Maße weit entwickelt. In der Arbeit werden verschiedenen Maße zur Messung von Nachhaltigkeit an Universitäten analysiert. (BA) 9) Erfolgsmessung von Universitäten (AB) Universitäten werden üblicherweise durch Steuergelder finanziert. Der Erfolg wird häufig durch die Anzahl der Absolventen oder die geschaffenen Arbeitsplätze gemessen. Dieses greift zu kurz. In der Arbeit werden alternative Erfolgsmaße abgeleitet und kritisch beurteilt. (BA) 10) Innovation und Nachhaltigkeit (AB) Die Umsetzung von Nachhaltigkeit wird wesentlich durch Innovationen bestimmt. Bisher ist jedoch wenig über den empirischen Zusammenhang von Innovationen und Nachhaltigkeit bekannt. Im Rahmen der Arbeit werden die wesentlichen Erkenntnisse analysiert und kritisch verglichen. (BA) 11) Verhaltensorientierte Theorien im nachhaltigen Investment (AB) In den letzten Jahren hat die Verhaltensforschung an Bedeutung im nachhaltigen Investment gewonnen. Es fehlt jedoch ein Überblick, welche Theorien in welchen Kontexten eingesetzt werden. Ziel der Arbeit ist es, dieses Defizit zu beheben, den Stand der Forschung darzustellen und hieraus Handlungsempfehlungen abzuleiten. 12) Nachhaltigkeit in der Beschaffung (AB) Die Beschaffung der Universität orientiert sich an den Rahmenverträgen der FHH. Ziel der Arbeit ist es herauszuarbeiten, wie innerhalb dieser Rahmenverträge eine nachhaltige Beschaffung umzusetzen ist. 13) Social Impact globaler Unternehmen (AB) Die Messung des ökologischen Impact hat sich in den letzten Jahren etablierten, da diese Faktoren leichter zu messen sind. Die soziale Wirkung unternehmerischen Handels in einem globalen Kontext ist bisher jedoch nicht etabliert. Ziel der Arbeit ist es, bestehenden Ansatz zu analysieren und einen Vorschlag für einen Implementierungskonzept zu entwickeln. 14) Hemmnisse im nachhaltigen Investment (AB) Nachhaltige Investment sind an Kapitalmärkte etabliert. Allerdings ist ihr Anteil weiterhin gering. Unklar ist, woran dieses liegt. Im Rahmen der Arbeit werden die wesentlichen Studien zu Hemmnissen von SRI aufgearbeitet. (BA) 15) Nachhaltige Alternativen zum Wahl des Diskontierungsfaktors (AB) Folgen nicht nachhaltigen Verhaltens wirken sich zumeist erst in der Zukunft aus. Durch klassische Bewertungsmodell ist der gegenwartswert in Abhängigkeit vom Diskontierungsfaktor zumeist gering. Bereits seit vielen Jahren gibt es Überlegungen, mit alternativen Diskontierungsfaktoren zu arbeiten. Diese haben sich aber in der Praxis zumeist nicht durchgesetzt. Im Rahmen der Arbeit werden diese Alternativen aufgearbeitet und Ansätze entwickelt, Alternativen zu den WACC zu implementieren (BA) 16) Sind die Banken bereit für die „nachhaltigen Anlegerbedürfnisse“? (AR) Die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten stieg in den letzten Jahren wie auch das Investitionsvolumen in Nachhaltigkeitsfonds. Im Fokus der Arbeit stehen die Banken, ihre Maßnahmen und Strategien auf die Wünsche der Bankkunden, die ökologisch und sozial verantwortlich ihr Geld anlegen wollen, einzugehen. [BA] 17) Kapitalmärkte und Umweltperformance – Zahlt sich „grün sein“ aus? (AR) „Nachhaltige Kapitalanlagen“, bei denen nicht nur nach reinen finanziellen Kriterien, sondern auch nach Umwelt- und Sozialkriterien vorgegangen wird, haben in den letzten Jahren stark an Bedeutung zugenommen. Schon seit längerer Zeit wird die sowohl für das Management als auch für Investoren und Anleger interessante Frage nach dem Zusammenhang zwischen der Umweltperformance und der ökonomischen Performance von Unternehmen gestellt. Was ist der Stand der Forschung zu dieser Frage? Hierbei soll sich mit den zur Performancemessung angewandten empirischen Methoden auseinandergesetzt werden. [BA] 18) Anlegerschutz in Deutschland (AR) Pleiten wie die von Lehman Brothers oder Prokon bringen den Anlegerschutzes in die öffentliche Diskussion. Im Rahmen verschiedener Bachelorarbeiten ist es möglich a) die Entwicklung des Anlegerschutzes in Deutschland nachzuzeichnen und eine kritische Beurteilung der Maßnahmen durchzuführen. b) unter dem Titel „Anlegerschutz in Deutschland - gut oder gut gemeint“ zu analysieren, ob der Anlegerschutz in Deutschland zielführend ist. Ein Ansatz zur Untersuchung könnte eine Analyse der Bedürfnisse der Anleger für seine Anlageentscheidung sein. 19) Nachhaltige Innovationsnetzwerke – Die Bedeutung von Netzwerken als Innovationsressource (FLF) Unternehmen suchen zunehmend nach neuen Impulsen und Quellen zur Unterstützung ihrer Innovationstätigkeiten. Welche Bedeutung haben formelle und informelle Netzwerke als Innovationsressource insbesondere für nachhaltigkeitsorientierte Innovationen? Die Literatur in diesem Bereich ist auszuwerten und ggf. durch ein oder mehrere lokale Fallbeispiele zu illustrieren. Es kann sich hierbei sowohl um Öko- als auch Sozialinnovationen handeln. [BA / MA] 20) Wertebasiertes Innovationsmanagement – Werte und „das Normative“ als Quelle nachhaltiger Innovationen (FLF) Das St. Galler Management Modell unterscheidet die Ebenen des normativen, strategischen und operativen Managements. Während das Innovationsmanagement klassischerweise der Realisierung von Wettbewerbsvorteilen auf der strategischen und operativen Ebene dient, gehen Sie in Ihrer Arbeit der Frage nach, inwiefern das Innovationsmanagement Werte und normative Orientierungen wie z.B. das Streben nach Sicherheit, Gerechtigkeit oder Nachhaltigkeit als Quelle – und nicht als Begrenzung – für kreatives Unternehmertum aufgreifen kann. [BA / MA] 21) Sustainable Development Goals (SDGs) und Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK) (AB) Unter Federführung der UN werden derzeitig die Sustainable Developement Goals (SDGs) entwickelt. Diese sollen in nationalen Nachhaltigkeitsstrategien umgesetzt werden. Wesentlich für den Erfolg der SDGs, d.h. deren Wirksamkeit, ist die Umsetzung in Unternehmen. Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) hat in 2014 eine überarbeitete Version des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) veröffentlicht. Offen ist, inwieweit der DNK die SDGs direkt oder indirekt berücksichtigt. Ziel der Arbeit ist es, Möglichkeiten der Umsetzung der SDGs für Unternehmen am Beispiel des DNK zu überprüfen. [BA] 22) Zertifizierung von Nachhaltigkeitsberichten Die Prüfung und Zertifizierung von Nachhaltigkeitsberichten ist in großen Unternehmen weit verbreitet. Gerade in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) sind aber sowohl die Nachhaltigkeitsberichterstattung als auch deren Prüfung häufig nicht relevant. Trotzdem haben sich einige kleinere Zertifizierungsgesellschaften mit einem Fokus auf KMU am Markt etabliert. Ziel der Arbeit ist es, anhand von zu entwickelnden Kriterien den Markt für die Zertifizierung von Nachhaltigkeitsberichten von KMU zu analysieren und kritisch zu bewerten. 23) Geschäftsmodellbewertung aus Investorensicht (FLF) Als relativ junges Managementkonzept etabliert sich das Geschäftsmodellkonzept zunehmend. Es wird z.B. als Innovations- oder Kommunikationsinstrument eingesetzt. Welche Rolle spielt es aus Sicht von Investoren? Orientieren sie sich im Rahmen der Unternehmensbewertung und für ihre Finanzierungsentscheidungen an Geschäftsmodellen? [BA / MA] 24) Vergleich globaler Nachhaltigkeitsinitiativen im Kontext der United Nations Sustainable Development Goals (FLF) Auf der Rio+20 Konferenz wurde beschlossen, auf supranationaler Ebene eine neue Agenda für eine global nachhaltige Entwicklung zu entwickeln – die Sustainable Development Goals (SDGs). In diesem Kontext identifizieren Sie verschiedene Nachhaltigkeitsinitiativen und vergleichen diese z.B. hinsichtlich der beteiligten Akteure, Ausgangspunkte, Zielsetzungen und des zugrundeliegenden Verständnisses einer nachhaltigen Entwicklung. Ziel ist die Entwicklung einer „Landkar- te“ der Nachhaltigkeitsinitiativen. Grundsätzlich sollten die Rolle von und die Anforderungen an unternehmerische Akteure besonders deutlich herausgearbeitet werden. [BA / MA] AB Prof. Dr. Alexander Bassen AR Andrea Rentrop CZ Dr. Christine Zöllner FLF Dr. Florian Lüdeke-Freund
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