Denkfabrik Zukunft Feb 2015 Protokoll

„Europa – Zivilgesellschaft in Bewegung“
Denkfabrik Zukunft 20.-22. Februar 2015
Ursulinenkloster Duderstadt
Vorträge:
Was ist eigentlich los? – Gedanken zum Tagungsthema. Impuls
Pegida und Nopegida – Was treibt die Leute auf die Straße? Diskussion mit Photoinput.
Von wo aus? – Kurze timeline zur Geschichte der EU
Der Osten ist die Mitte
Neue Hoffnung für Millionen. – Franziskus, der erste globale Papst.
SDGs. Post 2015 .Wo stehen wir?
Protokoll
6 Teilnehmerinnen
Europa / Der Osten ist die Mitte
Was versteht man überhaupt unter Europa? Es gibt keine natürlichen geographischen
Grenzen; die Grenzen Europas unterliegen einer Absprache, so wie auch die Grenzen anderer
Länder per Konvention festgelegt werden. Dies wird am Beispiel von Böhmen erläutert:
„durch teils natürliche Grenzen gesichert ist das friedliebende böhmische Volk umgeben von
aggressiven Nachbarvölkern.“ Sprache als Grundlage für die Abgrenzung eines Staatsgebietes
kann nicht durchgängig verwendet werden.
Die Teilnehmerinnen versuchen sich mit folgenden Fragen auseinander zu setzen:
1). Wie sieht Ihr Europa aus (zeichnen Sie Ihre Europakarte)
2) Was macht für Sie Europa aus (5 Gründe )?
3) Warum ist dies Europa (Begründen Sie Ihre Auswahl)
4). Was ist für Sie Osteuropa? (Wie lautet Ihre Begründung?)
EU gleich Europa?
Zu 1)
Auf einer Karte Europas versuchen die Teilnehmerinnen die Länder zu erkennen und
benennen
Zu 2)
Demokratie, Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Kultur, Bildung, Menschenrechte, Schutz
von Natur und Umwelt, Friede, anderes Lebensgefühl als bei einer Pioniergesellschaft;
Zu 3)
Gemeinsame Geschichte, gemeinsamer Bildungsraum und Kulturraum, gemeinsames
Rechtssystem, gemeinsamer Handelsraum, Wertegemeinschaft, Wissenschaft, Philosophie,
Aufklärung;
Zu 4)
Die einzelnen Teilnehmerinnen verstehen unter Osteuropa sehr Verschiedenes. Slawischer
Sprachraum. Gebiet der Ostkirche, die ehemaligen Ostblockstaaten, usw.
Trotz großer kultureller Verschiedenheit, gibt es und gab es in Europa eine starke multiple
Vernetzung und wechselseitige Befruchtung.
Aristokratie, Handelsbeziehungen (Hanse, Salzstraße, Bernsteinstrasse...), Geldwesen, Latein
als Wissenschaftssprache, Universitäten und Hochschullehrer, Klöster, Zünfte, Handwerk,
Baumeister, Künstler, Musiker,
Goetheinstitute, ERASMUS; LEONARDO und GO EAST Programme, Doppeldiplome,
Es gab in Europa aber schon immer eigene Kulturräume (Ostsee, Mittelmeer, Osteuropa,
Westeuropa, Südeuropa.....)
Die Geschichte hin zur EU und seit ihrer Gründung wird tabellarisch vorgestellt.
Aus aktuellem Anlass (Pegida) findet eine Diskussion zu Europa statt. Wie muss sich
Europa gestalten, dass es von den Bürgern akzeptiert wird?
Seine Aufstellung in der globalen Welt. Die gemeinsamen Werte. Wie soll der Prozess der
politischen Einigung laufen? Die Außenpolitik Europas.
Papst Franziskus mit seiner Biographie und seinem Wirken in der Welt und innerhalb der
katholischen Kirche wird vorgestellt. Ein Papst, von dem Reformen zu erwarten sind; er
spricht von der notwendigen Evangelisierung der Kulturen; der Kirche des Volkes, dem
Dialog der Religionen, der Einheit der Kirche, eine Kirche der Armen für die Armen.
SDGs
Die Milleniumsziele haben durchaus zu Fortschritten geführt, in den einzelnen Punkten in
unterschiedlichem Maße; allerdings gibt es seit der Finanzkrise Rückschritte. Die SDGs in
ihrer momentan von der UN vorgeschlagenen Form werden vorgestellt. Erfreulich ist, dass
„Frauen“ inzwischen ein eigener Punkt geworden sind. Es fehlt eine Aussage zu Medien und
Kultur.
Göttingen, 1. Mai 2015
Dr. Rosemarie Heyser