Ministergespräch mit Schwerpunkt Sicherheit

Nr. 5
30. April 2015
BDZ aktuell
Ministergespräch mit Schwerpunkt Sicherheit
Herausgeber:
BDZ
Deutsche Zoll- und
Finanzgewerkschaft
Friedrichstr. 169–170
10117 Berlin
Dieter Dewes
Bundesvorsitzender
Tel.: 030 - 40 81 66 00
Fax: 030 - 40 81 66 33
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bdz.eu
BDZ-Bundesvorsitzender Dieter Dewes kam am 29. April 2015 mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble zu einem Meinungsaustausch über aktuelle Themen
der Zollverwaltung zusammen. Dabei wurden die breite Palette der Aufgaben der
Bundesfinanzverwaltung abgedeckt und die vielfältigen Herausforderungen für
die Beschäftigten thematisiert. Inhaltliche Schwerpunkte des einstündigen Gesprächs waren die Verbesserung der Aufgabenerledigung in den sicherheitsrelevanten Bereichen, insbesondere die Bekämpfung von Waffen-, Sprengstoff- und
Rauschgiftschmuggel, Bargeldkontrollen, Terrorismusfinanzierung und die Kontrolle des gesetzlichen Mindestlohns. Im Rahmen der regelmäßigen Gespräche
wird Dewes mit Schäuble über weitere Themen wie die Einrichtung der Generalzolldirektion, die Evaluation der Zollämter, Planstellen- und Stellenausstattung
sowie die Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf die Zollverwaltung
diskutieren.
Dewes schilderte gegenüber Schäuble
die derzeitige Situation in den Kontrolleinheiten am Beispiel der Grenzen zu den
osteuropäischen Staaten, der See- und
Flughäfen sowie des Zollfahndungsdienstes und dort in den Sachgebieten, die für
die Bekämpfung beziehungsweise Verhinderung der Geldwäsche und Terrorismusbekämpfung zuständig sind.
Die Kontrolleinheiten benötigen dringend
eine Verbesserung der Personalausstattung zur Bekämpfung des Waffen-,
Sprengstoff- sowie Rauschgiftschmuggels. Dazu ist es notwendig, die Kontrolleinheiten an den See- und Flughäfen
deutlich zu verstärken. Ebenso ist es
zwingend, die Kontrolldichte an den
Einfallsrouten von Crystal, Bargeld- und
Sprengstoffschmuggel zu erhöhen. Am
Beispiel der Bekämpfung des Schmuggels von Crystal bat Dewes den Minister,
die hierzu bereits gebildeten Sonderkommissionen an den Standorten Dresden,
Nürnberg und Weiden dauerhaft einzurichten und neue Planstellen zur Verfügung zu stellen. Schäuble sagte eine
kurzfristige Prüfung dieser Forderung zu.
Zur Verbesserung der Sachausstattung
der Kontrolleinheiten stellte Dewes einzelne Bereiche heraus und wies auf den
Bedarf bei der Beschaffung von technisch
modernem Gerät wie teilmobilen Röntgenanlagen, Durchsuchungsmobilen, Wärmebild- und Nachtsichtgeräten sowie spezieller IT-Ausstattung hin, um nur einige
Beispiele zu nennen. Da es sich um einen
hohen finanziellen Aufwand handelt, bat
Dewes den Minister, ausreichende haushalterische Mittel in den nächsten Jahren
bereitzustellen. Auch in diesem Bereich
signalisierte Schäuble Verständnis und
wird eine Prüfung durch die zuständigen
Fachabteilungen veranlassen.
Beim Mindestlohn machte Schäuble deutlich, dass die Dokumentationspflicht für
viele Betriebe zwar ein Ärgernis darstelle,
er sie aber für eine wirksame Kontrolle
des Zolls als unabdingbar ansieht. Bisher
hat die Große Koalition die Entscheidung
über einen Wegfall vertagt, für den Dewes
angesichts einer Größenordnung von 6,8
Millionen geringfügig Beschäftigten kein
Verständnis hat. Die dafür geltende Grenze von 2958 Euro Bruttoverdienst sieht
der Minister jedoch als problematisch an.
Die Koalition beschäftigt sich daher mit
der Forderung, diese Grenze auf 1900
Euro monatlich abzusenken. Nachdrücklich bekannte sich Schäuble zur Personalaufstockung der Finanzkontrolle Schwarzarbeit um 1600 zusätzliche Planstellen,
die er wesentlich mit initiiert hatte.