Mensch-Arbeit-Digital-Zukunft

19.03.2015
Arbeit der Zukunft <?> Zukunft der Arbeit
Mensch im Mittelpunkt Digital / Industrie 4.0
Brauer‐ Forum
16. März 2015 / BZO
Digitale &
Industrielle Revolution?
Chance und/oder Risiko? Meinung / Einschätzung / Studien ‐ Studie BITKOM / BCG / Frauenhofer etc. ‐ Studie für die USA (Oxford)
‐ Studie für die EU
Zukunft der Arbeit in Industrie 4.0 (Buch)
> Leit (d) – Bild > Gestaltung > Beteiligung
1
19.03.2015
BCG‐Studie
"Industrie 4.0 – Wie Deutschland es schafft, im internationalen Industrie‐
vergleich spitze zu bleiben„
5 ‐ 8% Produktivitätssteigerungen in den nächsten 5‐10 Jahren Besonders hohes Potenzial im Maschinenbau.
‐ Produktivität von 10 ‐ 15 % der Gesamtkosten verbessern
Lebensmittelproduzenten Produktivität um 5 ‐ 10 % Gesamtkosten erhöhen
•
•
•
eine Vielzahl von Varianten effizient fertigen
ihre Qualitätskosten reduzieren ihre Rüstkosten senken. Aufgabe BRs?
In Aufbau von produktionsnaher IT‐Kompetenz investieren und gezielt hoch qualifizierte Fachkräfte in diesen Feldern ausbilden
 Management von intelligent vernetzten Maschinen, Produktionsabläufen, Services
 Weniger gebraucht werden klassische Facharbeiter.
Angelernte ?
BCG‐Studie
Industrie 4.0 spart Arbeit in Deutschland. Weniger Arbeitsplätze in den kommenden zehn Jahren ‐ Maschinenbau 220 000
‐ Autoindustrie 165 000
‐ Nahrungsmittelindustrie 100 000
Lichtblick für die Beschäftigung im Jahr 2025
wettbewerbsfähiger durch Industrie 4.0 bedeuten mehr Aufträge und in der Summe 390 000 neue Arbeitsplätze,
‐ 95 000 im Maschinenbau, ??? Differenzen
‐ 50 000 in Nahrungsmittel‐ Industrie
‐ 125.000 M‐Bau
‐ 150.000 Auto
‐ 15 000 in der Automobilindustrie.
‐ 50.000 Nahrung
Quelle WirtschaftsWoche Nr. 10 2.3.2015
2
19.03.2015
Meinung
Schoendorf hat auf der Konferenz DLD (Digital Life Design)
• einerseits die digitale Revolution gepriesen • andererseits ein düsteres Szenario skizziert
Künftig werden Millionen Roboter die Arbeit erledigen, die zuvor von Menschenhand erledigt wurde. Viele werden ihren Job verlieren, damit sinkt auch die Kaufkraft.
Menschen mit normalen Jobs in Fabriken oder etwa in der Dienstleistungs‐
branche werden durch Maschinen ersetzt. SPIEGEL : Sind die Auswirkungen der digitalen Revolution also negativer als die der industriellen Revolution?
Schoendorf: Ja. Einst haben wir Dinge besser gemacht. Jemand war vielleicht in der Lage, mehr zu leisten, aber nun brauchen wir die Person gar nicht mehr. Joe Schoendorf Führungsteam Weltwirtschaftsforums / Artikel auf Spiegel.de & Manager Magazin
Meinung / Einschätzung
Industrie 4.0 – Eine Revolution der Arbeitsgestaltung. Wie Automatisierung und Digitalisierung unsere Produktion verändern werden Befragung von 518 Verantwortlichen des verarbeitenden Gewerbes
• Eine menschenleere Fabrik soll nicht am Ende der Entwicklung stehen.
• In der Industrie 4.0 werden z.B. viel weniger manuelle Tätigkeiten und Routineaufgaben anfallen. Das erwarten 51 %
• Zunehmen soll der Anteil von indirekten Mitarbeitern in planenden und steuernden Tätigkeiten (54 %). bereits heute die notwendigen Qualifikationen konzipieren
 Bereitschaft zum lebenslangen Lernen (86 %)
 stärkeres interdisziplinäres Denken und Handeln (77 %)  höhere IT‐Kompetenz (76 %). Fraunhofer‐Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO im Auftrag von Ingenics AG 3
19.03.2015
Studie / Computerisierung
Computer sind unsere Freunde, Roboter nette Helfer. Der Mensch ist dem Computer überlegen. • Carl Benedikt Frey & Michael A. Osborne & Jeremy Bowles lässt gerade ganz Europa / USA mit einer Analyse aufschreien, in der sie berechnet, wie viele Jobs durch die Digitalisierung wegfallen
Wer gewinnt/verliert durch Auswirkungen der neuen Technologien? Eine jahrhundertealte Frage; neuere Literatur zu jüngsten Fortschritte in Machine Learning (ML) und mobile Robotik (MR) einbeziehen.
Ein neues Computer‐Verfahren, liefert interessante Implikationen um Berufe nach ihrer Empfindlichkeit gegenüber Computerisierung zu bewerten
Berücksichtigung von 702 Berufen
cirka 50% aller Jobs gehen weg, und es kommen keine neuen (bis 2050)
Carl Benedikt Frey & Michael A. Osborne / Engineering Science, University of Oxford, Oxford /
Studie / Computerisierung
Wie kommen Die zu so einem Ergebnis?
Routine‐ und Nicht‐Routine‐Aufgaben
kognitiven und manuellen Aufgaben erfordert bestimmten Arbeitsstelle
face‐to‐face persönlichen Kommunikation
 Auswertung neueste Literatur zu den Auswirkungen
Arbeitsmarkt Polarisation, mit wachsender Beschäftigung in hohem Einkommen bei kognitiven Arbeit und geringem Einkommen in manuellen Berufen, begleitet durch eine Aushöhlung der mit mittlerem Einkommen bei Routineaufgaben.
 Neues Bewertungsmodell Engpass‐Variablen.
 Messung der BESCHÄFTIGUNGS AUSWIRKUNGEN der IT
 Einschränkungen / Fazit
Carl Benedikt Frey & Michael A. Osborne / Engineering Science, University of Oxford, Oxford /
4
19.03.2015
Risiko Computerisierung
Technik > ?< Engpass‐Variable
Was können Roboter / Computer‐Programme bzw. Was absehbar (noch) nicht
• Wahrnehmung und Handhabungs‐Aufgaben.
Tiefe und Breite der menschlichen Wahrnehmung
Identifizierung unregelmäßiger Objekten und Umgebungsräumen
Schwierigkeiten bei der Planung der Folgen von Aktionen Dynamik menschlicher Gliedmaßen und taktilem Feedback
• Kreative Intelligenz
Sinnvolle Kompositionen von Ideen und Artefakten
Know‐how‐ / Erfahrungs‐Schatz, Witz & Ironie, div. Kulturen & Werte
• Soziale Intelligenz
Führung, Verhandlung, Überzeugung und Pflege Erkennung von natürlichen menschlichen Emotionen
"gesunder Menschenverstand" Carl Benedikt Frey & Michael A. Osborne / Engineering Science, University of Oxford, Oxford /
Risiko Computerisierung
Wahrnehmung u.
Manipulation
Kreative Intelligenz
Soziale Intelligenz
Wahrscheinlichkeit
Spüler
Gerichts‐Schreiber
Chirurg
Kesselschmied
Tele‐Vermarkter
Skizze, wie wahrscheinlich ist die Computerisierung in Abhängigkeit von unterschiedlich Engpass‐Variablen.
Carl Benedikt Frey & Michael A. Osborne / Engineering Science, University of Oxford, Oxford /
5
19.03.2015
Risiko
Wahrscheinlichkeit der Computerisierung
Über 702 Berufe
Risiko Computerisierung
Nach diversen Kompetenzen unterschieden
Kategorien: niedriger, mittlerer und hoher Wahrscheinlichkeit. Verteilung der beruf‐
lichen Beschäftigung über die Wahrscheinlichkeit der Informatisierung
Hinweis: die Gesamt‐
fläche unter allen Kurven ist gleich die US‐Gesamt‐
beschäftigung. (2010)
6
19.03.2015
Risiko Computerisierung
Kompetenzen
Wahrscheinlichkeit der Computerisierung
Unterstützung und Fürsorge für Andere
Überzeugen
Ver‐/Aus‐handeln
Soziale Wahrnehmung
Bildende Kunst
Originalität
Manuelle Fertigkeit
Fingerfertigkeit
Niedrig Mittel Hoch
48 ± 20 41 ± 17 34 ± 10
48 ± 7,1 35 ± 9,8 32 ± 7,8
44 ± 7,6 33 ± 9,3 30 ± 8,9
51 ± 7,9 41 ± 7,4 37 ± 5,5
12 ± 20 3,5 ± 12 1,3 ± 5,5
51 ± 6,5 35 ± 12 32 ± 5,6
22 ± 18 34 ± 15 36 ± 14
36 ± 10 39 ± 10 40 ± 10
Verteilung (Mittelwert und Standardabweichung) von Werten für jede Variable
Carl Benedikt Frey & Michael A. Osborne / Engineering Science, University of Oxford, Oxford /
Bachelor‐Abschluss oder besser
Durchschnittliche Medianlohn (USD)
Risiko Computerisierung
Lohn‐Niveau / Bildungs‐Niveau
Wahrscheinlichkeit der Computerisierung
Durchschnitt gewichtet
Beschäftigung
ungewichtet
Wahrscheinlichkeit der Computerisierung
Lohn‐ und Bildungsniveau in Abhängigkeit von der Wahrscheinlichkeit der EDV,
beachten Sie, die beiden Grafiken haben eine Legende.
Carl Benedikt Frey & Michael A. Osborne / Engineering Science, University of Oxford, Oxford /
7
19.03.2015
Bewertung
Höchstes Risiko
Ohne Risiken
Kampf‐Zone
Später Risiken ?
Options‐Zone
Mittelfirstig
Risiken
Wahrscheinlichkeit
Computerisierung
702 Berufe / Tätigkeiten
99 % Dateneingeber, Bibliothek Techniker
Verarbeitungsmaschinenbediener, Ladung und Fracht‐Agenten
95 % Kernherstellung und Gussmaschine Operatoren, Betriebsingenieure, Nuclear
Power Reactor Betreiber
90 %
85 %
60 %
50 %
40 %
30 %
20 % 80%
10%
75%
5 %
70 %
8
19.03.2015
Der Mensch als eigentliches Hemmnis?
63 % der Befragten verbinden mit Industrie 4.0 eine Flexibilisierung der Arbeitszeitsysteme
Damit einher gingen die Anforderungen zu ‐ lebenslangem Lernen, ‐ interdisziplinärem Denken und Handeln, ‐ höherer IT‐Kompetenz, der Fähigkeit ‐ zum Austausch mit Maschinen und vernetzten Systemen ‐ einer stärkeren Gestaltung von Innovationsprozessen.
„Beteiligen Sie die Mitarbeiter am Strategie‐Prozess zu Industrie 4.0. Dann werden aus ihnen Nutzer, Gestalter und Innovatoren.“
Dr.‐Ing. Sebastian Schlund / Fraunhofer‐Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation
Den richtigen Dreh?
> Hemmnisse überwinden? < •?
Dr.‐Ing. Sebastian Schlund Fraunhofer‐Institut für
Arbeitswirtschaft und Organisation
9