Blickpunkte Inhalt Liebe Leserinnen und Leser, Wir haben als SPD-Bundestagsfraktion in der Großen Koalition zusammen mit unseren Ministerinnen und Ministern schon viel erreicht: Mindestlohn, Mietpreisbremse, mehr Investitionen in Bildung und Infrastruktur, umfangreiche Entlastung der Kommunen und Frauenquote. Und es bleibt noch einiges zu tun. Der Koalitionsvertrag ist und bleibt dafür die Grundlage. Aber für die SPD-Bundestagsfraktion Finanzielle Gestaltungsspielräume für beschränkt sich gutes Regieren nicht nur auf das Abarbeiten eines guten Koalitionsvertrages. Sondern wir wollen darüber hinaus Antworten auf die zentralen HerKommunen ausforderungen unserer Zeit formulieren und, wenn möglich, noch in dieser LegisBundesrat beschließt laturperiode mit unserem Koalitionspartner umsetzen. Dazu haben wir unser „ProFrauenquote! jekt Zukunft – #NeueGerechtigkeit“ auf den Weg gebracht. Lohngerechtigkeit In der letzten Woche hat der Bundestag die Einführung Pkw-Maut beschlossen. Wir für Frauen - equal haben von Anfang an deutlich gemacht: Die Pkw-Maut ist kein verkehrspolitisches pay day Anliegen der SPD. Aber wir haben uns im Rahmen des erreichten Gesamtpakets im Koalitionsvertrag einverstanden erklärt, dem Vorhaben unseres Koalitionspartners Aus dem Wahlkreis / nicht im Wege zu stehen. Jedoch haben wir dafür im Koalitionsvertrag klare Bedingungen formuliert: Die Pkw-Maut muss europakonform ausgestaltet sein und darf Kurz notiert nicht zu einer höheren Belastung inländischer Kfz-Halter führen. Im Zuge der par• Größtes Entlaslamentarischen Beratungen ist es uns zudem gelungen, beim Datenschutz eine tungspaket für wichtige Verbesserung durchzusetzen: Personalisierte Daten dürfen nur ein Jahr Kommunen seit statt drei Jahre gespeichert werden. Auch haben wir mit der Union vereinbart, dass Jahrzehnten das Gesetz nach zwei Jahren einem Bürokratie- und Einnahmen-Check unterzogen • Investitionen gut wird. angekommen • Mehr Geld für BeEin besonderer Erfolg unserer Verkehrspolitiker ist es, dass sie im Zuge der Verhandhinderte lung Kernanliegen sozialdemokratischer Verkehrspolitik haben durchsetzen kön• Workshop für junge nen, für die diese Fraktion lange gekämpft hat. Dazu gehört, dass der Bund künftig Medienmacher bei der Planung der Verkehrswege endlich die richtigen Prioritäten setzt. Vorrang Mettinger Schüler • haben der Erhalt und die Instandhaltung bestehender Verkehrswege und der AusGut vorbereitet bau der großen, überlasteten Verkehrsachsen – ohne dabei die Anbindung in der Fläche zu vernachlässigen. Wir haben vereinbart, dass die Mittel für Straßen und V.i.S.d.P.: Schienen dorthin fließen, wo sie am nötigsten sind: Dort wo Pendler täglich im Ingrid Arndt-Brauer, MdB Stau oder in vollen Zügen stehen und wo die Belieferung von Unternehmen und Postfach 11 56 Verbrauchern durch Engpässe auf Schienen, Straßen und 48600 Ochtrup Wasserstraßen ins Stocken gerät. Um dies besser finanzieTel. 02553/9771053 ren zu können, schaffen wir deshalb die Voraussetzungen, Fax 02553/9771054 buero.ochtrup@arndtum die Lkw-Maut Mitte 2018 auf alle Bundesstraßen ausbrauer.de zuweiten. Arbeitnehmerentsendegesetz für alle Branchen (c) Bild Arndt-Brauer: dbt/Stella v. Saldern Die SPD-Bundestagsfraktion bleibt auf der Höhe der Zeit. Für ein modernes, erfolgreiches Deutschland und für ein gutes Leben aller Menschen in unserem Land. Ihre Informationen der SPD-Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer Ingrid Arndt-Brauer Ausgabe April 2015 Seite ₩1 Blickpunkte Mit Tarif ist alles besser Arbeitnehmer-Entsendegesetz für alle Branchen Das Tarifpaket ist mehr als der Mindestlohn: Es stärkt die Tariflandschaft und erleichtert den Weg zu Branchentarifverträgen. Flächentarif stärken (c) Gerhard Giebener / pixelio.de Die Sozialpartnerschaft, nach der Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände Tarife aushandeln, hat über viele Jahrzehnte die Grundlagen für faire Löhne, gute Arbeitsbedingungen und wirtschaftlichen Erfolg in Deutschland gelegt. Allerdings ist die Tarifbindung in den letzten Jahren enorm zurückgegangen. Immer weniger Beschäftigte profitieren von einem Tarifvertrag, immer mehr leiden unter Niedriglöhnen. Der gesetzliche Mindestlohn setzt dem jetzt eine untere Grenze. Gleichzeitig sorgt die SPD-Fraktion mit dem Tarifpaket aber auch dafür, dass wieder mehr Menschen in den Genuss eines Tarifvertrages kommen. Informationen der SPD-Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer „Es war immer unser Ziel, den Flächentarif zu stärken“, sagt die Sprecherin der SPD-Fraktion für Arbeit und Soziales Katja Mast. „Deshalb haben wir die Regelungen zur Allgemeinverbindlichkeitserklärung verbessert.“ Schon bisher konnten Tarifverträge unter bestimmten Voraussetzungen für allgemeinverbindlich erklärt werden. Damit gelten sie für alle Beschäftigten einer Branche, auch wenn der einzelne Betrieb keinen Tarifvertrag abgeschlossen hat. Das Gesetz macht es wesentlich einfacher, dieses Instrument anzuwenden. Außerdem steht das Arbeitnehmer-Entsendegesetz jetzt allen Branchen offen. Damit können branchenbezogene Mindestlöhne für alle Beschäftigten der jeweiligen Branche verbindlich gemacht werden, egal ob der Arbeitgeber seinen Sitz im In- oder im Ausland hat. Mehr Branchenmindestlöhne Ein solcher Branchenmindestlohn ist auch die einzige Möglichkeit, mit der vom allgemeinen Mindestlohn von 8,50 Euro bis Ende 2016 abgewichen werden kann. Diese Regelung hat die SPD-Fraktion ganz bewusst durchgesetzt, damit die Branchen mit tariflichen Vereinbarungen den Übergang in den Mindestlohn und auch weitere Regelungen selbst gestalten können. Mit Erfolg: Denn die Regelung hat schon vor Inkrafttreten des Gesetzes dazu geführt, dass selbst in klassischen Niedriglohn-Branchen wie der Fleischindustrie oder dem Friseurgewerbe Mindestlohtarifverträge vereinbart werden konnten. „Das Gesetz hat dazu beigetragen, dass Arbeitgeber vermehrt in die Tarifbindung gehen“, bringt es DGB-Chef Reiner Hoffmann auf den Punkt. Der Beitrag stammt aus der Arbeitnehmer-Zeitung der SPD-Fraktion Gute Arbeit. Ausgabe April 2015 Seite ₩2 Blickpunkte STARKE KOMMUNEN Wir schaffen Gestaltungsspielräume Bessere Schulen, intakte Straßen, eine gute Kinderbetreuung und schnelle Internetverbindungen – wir erwarten eine hohe Lebensqualität in unserem direkten Lebensumfeld. Viele Städte und Gemeinden sehen sich aber nicht mehr imstande, diese Aufgaben zu erfüllen. Die SPD-Bundestagsfraktion hat 2013 im Koalitionsvertrag durchgesetzt, dass die Kommunen in dieser Legislaturperiode deutlich finanziell entlastet und ihre Handlungsspielräume erhöht werden. Eine Reihe von Maßnahmen haben wir bereits im ersten Regierungsjahr beschlossen. Kommunen brauchen mehr Unterstützung hen, in denen Kriminalität und Menschenfeindlichkeit gedeihen, weil soziale Kälte herrscht. Obwohl die Kommunen Die Schaffung gleichKommunale Ausgaben insgesamt Steuern in Refür soziale Leistungen und kommunale Investitionen* wertiger Lebensverkordhöhe einnehmen, in Milliarden Euro hältnisse in Deutschsteht vielen das Wasser land ist ein Auftrag bis zum Hals. Der Bund des Grundgesetzes, unterstützt die Kommuden wir erfüllen wolnen bei den Kita-Belen. Es soll nicht alles triebskosten. Seit Jahren überall gleich sein, wächst der kommunale vielmehr sollen die Schuldenberg. Allein um Menschen gleiche ihre laufenden Ausgaben 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Chancen bekommen, zu decken, haben die kommunale ausgaben für soziale leistungen ihre Lebensziele zu kommunale investitionen Kommunen 2013 rund 48 verwirklichen. Dazu Milliarden Euro Kasseng e hör e n M i n d e s tkredite aufgenommen. standards der DaEbenso ungebrochen seinsvorsorge. hohen Stellenwert.“ steigen die kommunalen Milliarden Euro, die zusätzlich vom Bund übernomDie Bundestagsfraktion der Nicht allen Kommunen geht Ausgaben für soziale Leistun- men wurden. In der gesamten Legislaturperiode weres schlecht. Aber die Schere SPD sorgt dafür, dass den gen – 47 Milliarden Euro wa- den es rund 25 Milliarden Euro sein. zwischen den finanzstarken Kommunen neue Spielräume ren es 2013. Demgegenüber und Euro finanzschwachen Kominvestierten die Kommunen• 1 Milliarde jährlich von 2015 bis 2017. Die Koaeröffnet werden. öffnet dass sichdie weiter. Wir ab 2018 2013 lediglich rund 20 Milliar- litionmunen hat vereinbart, Kommunen wollen Schere den Euro. SPD-Fraktionschef jährlich um 5 diese Milliarden Euroschließen. entlastet werden.So Im öffnen wir Spielräume Wir wollen verhindern, dassEntlastung Thomas Oppermann stellt Koalitionsvertag wurde festgelegt, diese Regionen veröden2015 und aufzubauen. undneue 2016 fließenZur je- Unterstützung der Komklar: „Für uns Sozialdemokra- schrittweise Brennpunkte entstetinnen und Sozialdemokraten weilssoziale 1 Milliarde Euro zusätzlich an die Kommunen, munen haben wir bereits fol20,8 44,4 19,7 43,3 22,0 42,1 23,1 40,3 21,9 38,5 20,8 37,6 20,0 36,6 19,1 35,5 18,6 31,9 19,7 30,5 23,6 47,0 hat die Zukunftsfähigkeit der Kommunen einen besonders ■ ■ * Ohne Stadtstaaten Quelle: Statistisches Bundesamt, Grafik: Deutscher Städte- und Gemeindebund Informationen der SPD-Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer je zur Hälfte über eine erhöhte Bundesbeteiligung an den Kosten der Unterkunft und über einen erhöhten Umsatzsteueranteil. Auf Druck der SPD wurde die Entlastung 2017 bereits auf 2,5 Milliarden Euro erhöht. Ausgabe April 2015 Seite ₩3 Blickpunkte gende Entlastungen beschlossen: • D i e 1 0 0 - p r o z e n t i g e Übernahme der Kosten für die Grundsicherung durch den Bund von 2014 an. Allein im Jahr 2014 belief sich die Entlastung dadurch auf 1,6 Milliarden Euro, die zusät z l i c h v o m B u n d übernommen wurden. In der gesamten Legislaturperiode werden es rund 25 Milliarden Euro sein. • 1 Milliarde Euro jährlich von 2015 bis 2017. Die Koalition hat vereinbart, dass die Kommunen ab 2018 jährlich um 5 Milliarden Euro entlastet werden. Im Koalitionsvertag wurde festgelegt, diese Entlastung schrittweise aufzubauen. 2015 und 2016 fließen jeweils 1 Milliarde Euro zusätzlich an die Kommunen, je zur Hälfte über eine erhöhte Bundesbeteiligung an den Kosten der Unterkunft und über einen erhöhten Umsatzsteueranteil. Auf Druck der SPD wurde die Entlastung 2017 bereits auf 2,5 Milliarden Euro erhöht. • Aufstockung des Sondervermögens „Kinderbetreuungsausbau“ um 550 Millionen Euro (2016-2018). Diese Entlastung ist Teil der Informationen der SPD-Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer (c) Thorben Wengert / pixelio.de im Koalitionsvertrag vereinbarten 6 Milliarden Euro, mit denen der Bund die Länder im Bildungsbereich unterstützt. Damit können die Länder ihre Aufgaben bei der Finanzierung von Krippen, Kitas, Schulen und Hochschulen besser bewältigen. • Jeweils 100 Millionen Euro für Kita-Betriebskosten erhalten die Länder über die Umsatzsteuer 2017 und 2018. Diese Mittel sind ein weiterer Teil des 6-Milliarden-Pakets. • Vollständige Übernahme des BAföG durch den Bund. Das ist der letzte Teil des 6Milliarden-Pakets. Den Ländern öffnen sich dadurch Spielräume im Volumen von 1,17 Milliarden Euro jährlich – etwa um Schulsozialarbeit fortzuführen. •Eine Erhöhung der Städtebauförderung von 455 auf 700 Millionen Euro jährlich. Für diese Erhöhung haben wir jahrelang gekämpft. Seit 2014 ist sie Realität. •Je 500 Millionen Euro brin gen B un d u n d Länder für die Unterbringung von Flüchtlingen 2015 und 2016 auf. Dafür erhöhen wir den Länderanteil an der Umsatzsteuer. Die Bundesländer haben zugesagt, das Geld an die Kommunen weiterzugeben. • 25 Millionen Euro Soforthilfe haben wir 2014 aufgrund des aktuellen Anstiegs der Zuwanderungszahlen für Kommunen bereitgestellt, die besonders von Armutszuwanderung aus Südosteuropa betroffen sind. • 40 Millionen Euro jährlich schlagen bei den Kommunen durch Änderungen des Asylbewerberleistungsgesetzes als Entlastung zu Buche. Die Möglichkeiten zur Arbeitsaufnahme werden verbessert, wodurch die Betroffenen leichter selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen können. • 25 Millionen Euro jährlich trägt der Bund bei der Un- Ausgabe April 2015 Seite ₩4 Blickpunkte terbringung von Flüchtlingen, indem er den Kommunen bundeseigene Immobilien mietfrei überlässt. Das planen wir Neuordnung der Bund Länder - Finanzbeziehungen Der Länderfinanzausgleich, der Solidarpakt und das Entflechtungsgesetz laufen 2019 aus. Von 2020 an gilt die Schuldenbremse für die Länder. Vor diesem Hintergrund sollen die Bund-Länder-Finanzbeziehungen neu geregelt werden. Das betrifft auch die Kommunen. Unsere Ziele sind: • Jede Ebene muss die Mittel bekommen, die sie zur Bewältigung ihrer Aufgaben braucht. Deshalb muss die finanzielle Basis der finanzschwachen Kommunen gestärkt werden. • Hilfen muss es nach Bedürftigkeit, nicht nach Himmelsrichtung geben. Es muss einen solidarischen Ausgleich zwischen Kommunen geben. • Die Investitionskraft der Kommunen muss gestärkt werden. Informationen der SPD-Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer • Bei gesamtstaatlichen Aufgaben soll eine bessere Zusammenarbeit der verschiedenen Ebenen ermöglicht werden. Reform der Eingliederungshilfe Im Koalitionsvertrag haben wir vereinbart, die Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen zu reformieren. Ziel ist es, bestehende gesellschaftliche Strukturen so zu verändern, dass jeder und jede Einzelne ihren und seinen Platz in der Gesellschaft findet und an dieser so selbstbestimmt wie möglich teilhaben kann. Das Teilhaberecht muss angesichts der Anforderungen an eine inklusive Gesellschaft modernisiert werden. Auf den dafür notwendigen Kosten dürfen die Kommunen jedoch nicht sitzen bleiben. Schon jetzt sind die Ausgaben für die Eingliederungshilfe die am stärksten wachsende Sozialausgabe der Kommunen. Wir haben vereinbart, die Kommunen ab dem Jahr 2018 um 5 Milliarden Euro jährlich zu entlasten. Das nützt den Kommunen allerdings wenig, wenn wir durch gesetzliche Maßnahmen parallel neue Kostensteigerungen vereinbaren. Deshalb wird sich die SPD-Bun- destagsfraktion dafür stark machen, dass wir ein modernes Eingliederungsgesetz erarbeiten, das jedoch eine neue Kostendynamik für die Kommunen verhindert. Denn Eingliederung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Investitionen in Infrastruktur In vielen Regionen verfällt die Infrastruktur – gesperrte Brücken, sanierungsbedürftige Schulen, kaputte Straßen. Zudem gibt es noch viele weiße Flecken bei der Breitbandversorgung. Das nervt nicht nur Bürgerinnen und Bürger im Alltag, sondern beeinträchtigt auch den Wirtschaftsstandort Deutschland. Im Koalitionsvertrag sind unter anderem 5 Milliarden Euro zusätzlich für Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur eingeplant. Darüber hinaus hat die Koalition ein Investitionsprogramm von 15 Milliarden Euro beschlossen. Neben zusätzlichen Mitteln für Infrastruktur und Energieeffizienz wird ein kommunaler Investitionsfonds von 3,5 Milliarden Euro eingerichtet. “Damit werden s p e z i e l l f i n a n z s c h wa c h e Kommunen gefördert”, betont der kommunalpolitische Ausgabe April 2015 Seite ₩5 Blickpunkte Sprecher der SPD-Fraktion Bernhard Daldrup. Die SPD-Bundestagsfraktion hält Wort und entlastet die Kommunen nachhaltig bei den Sozialausgaben, während die Investitionskraft gleichzei- tig durch ein gezieltes Programm gestärkt wird. Gesagt. Getan. Gerecht. Bundesrat beschließt Quote! Die SPD regiert. Das Land kommt voran. Die SPD hält, was sie verspricht – und hat sich durchgesetzt. Nach jahrelangen Debatten kommt die gesetzliche Frauenquote von mindestens 30 Prozent für Aufsichtsräte. Anfang März beschloss der Bundesrat die Neuregelung. Am Freitag stimmte auch der Bundesrat zu. „Die Arbeitswelt wird dadurch etwas gerechter“ sagte SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi. Quote ist Meilenstein „Die gesetzliche Quote ist ein Meilenstein für die Frauen in Deutschland – und sie wird einen Kulturwandel in den Unternehmen und in der Gesellschaft insgesamt herbeiführen“, ist Fahimi überzeugt – ein „historischer Schritt hin zu mehr Gleichstellung von Frauen und Männern in ganz Deutschland“. Die Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF), Elke Ferner, erinnerte daran, dass die SPD lange für eine gesetzliche Quote für mehr Frauen in Führungspositionen gekämpft hat – und mit ihr viele Frauenorganisationen in Deutschland. „Das ist unser gemeinsamer Erfolg! Darauf sind wir sehr stolz.“ So funktioniert die Quote Für Aufsichtsräte in den rund 100 voll mitbestimmungspflichtigen und börsennotierten Unternehmen gilt ab 2016 eine Geschlechterquote von 30 Prozent. Beispiele: Adidas, Audi, BMW, Daimler, Commerzbank, Deutsche Bank. Diese Unternehmen müssen die Quote ab dem 1. Januar 2016 sukzessiv für die dann neu zu besetzenden Aufsichtsratsposten beachten. Bestehende Mandate können Informationen der SPD-Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer Ausgabe April 2015 Seite ₩6 Blickpunkte aber bis zu ihrem regulären Ende wahrgenommen werden. Der 30-Prozent-Anteil muss im Aufsichtsrat insgesamt erfüllt werden. Wenn die Arbeitnehmerseite oder die Anteilseignerseite dem vor der Wahl widerspricht, so muss die Quote für jede „Bank“ getrennt erfüllt werden. Erfüllt eine Wahl die Quote nicht, dann ist die Wahl nichtig und das Mandat kann nicht besetzt werden („leerer Stuhl“). Damit sinkt im Aufsichtsrat die Stimmenzahl der betroffenen Seite (Arbeitgeber oder Arbeitnehmer). Informationen der SPD-Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer Weitere etwa 3.500 mittelgroße Unternehmen, die mitbestimmungspflichtig oder börsennotiert sind, sollen sich eigene Zielvorgaben für die Führungsetagen setzen. Der öffentliche Dienst zieht mit. Die entsprechenden Gesetze und Regelungen des öffentlichen Dienstes beim Bund werden so geändert, dass auch hier künftig mehr Frauen in Führungspositionen vertreten sind. Schwesig: Frauen- und Männerrechte gleichermaßen im Blick „Endlich wird es mehr Gleichberechtigung für Frauen und Männer geben“, kommentierte Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig am 6. März die Entscheidung im Bundestag. „Das ist historisch – denn seit über 30 Jahren wird darüber diskutier t . Gleichberechtigung funktioniert nur, wenn die Rechte von Frauen und Männer gleichermaßen in den Blick genommen werden. Wir haben durchgesetzt, dass die Parität als Prinzip dieses Gesetzes erhalten bleibt.“ Bilder: (c) www.SPD.de Ausgabe April 2015 Seite ₩7 Blickpunkte Lohngerechtigkeit Wir handeln Frauen in Deutschland verdienen deutlich weniger Geld als Männer. „Das ist beschämend“, kritisiert SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi. Die SPD handelt. Mit dem Mindestlohn, einem Rückkehrrecht aus Teilzeit- auf Vollzeitbeschäftigung und einem Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit will sie daran etwas ändern. Schlusslichtern im EU-Vergleich. Gesetz für Lohngerechtigkeit geplant (c) BPW Germany e.V. Am 20. März wehen in ganz Deutschland rote Fahnen denn nach den aktuellen Berechnungen des Statistischen Bundesamts sind Frauen gehaltsmäßig weiterhin in den roten Zahlen: Sie verdienten im Jahr 2014 im Schnitt rund 22 Prozent weniger als Männer. Rechnet man diesen Unterschied in Tage um, arbeiten Frauen 79 Tage, also bis zum 20. März, umsonst. Selbst bei einer vergleichbaren Tätigkeit beträgt der Lohnunterschied zwischen Männern und FrauInformationen der SPD-Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer en laut Statistischem Bundesamt noch sieben Prozent. Das ist unmöglich? Richtig deshalb fordern am Equal Pay Day bundesweit rund 1.000 Aktionen die faire Bezahlung von Frauen und Männern. Wie zahlreiche andere SPD-Politikerinnen und -Politiker beteiligt sich auch SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi aktiv am Equal Pay Day. Sie bezeichnete die Lücke als „himmelschreiende Ungerechtigkeit“. Damit gehöre Deutschland zu den absoluten Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig will bis Jahresende ein Gesetz auf den Weg bringen, das dazu beiträgt, die Lohnungerechtigkeit über Transparenz- und Auskunftspflichten wirksam zu beseitigen: „Wir wollen ein Gesetz des Vertrauens auf Lohngerechtigkeit und kein Misstrauen“, betonte sie. Frauen müssten darauf vertrauen können, dass sie fair bezahlt werden. „Ich bin überzeugt: Transparenz und Lohngerechtigkeit nutzen gerade den Unternehmen: Faire Löhne sind Teil eines nachhaltigen Personalmanagements und helfen, gerade weibliche Fachkräfte zu binden und Mitarbeiter zu motivieren. Transparenz schafft Vertrauen und Rechtssicherheit“, so Schwesig. Ausgabe April 2015 Seite ₩8 Blickpunkte besserungen “, stellte die Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen, Elke Ferner, fest. „Jetzt brauchen wir eine gesetzliche Regelung für mehr Lohngerechtigkeit. Im Koalitionsvertrag haben wir mehr Transparenz und damit mehr Lohngerechtigkeit durchsetzen können“, so Ferner. (c) BPW Germany e.V. Lohnunterschiede verringern SPD und Union hatten sich in ihrem Koalitionsvertrag darauf geeinigt, dass die bestehende Lücke überwunden werden muss. Im ersten Schritt hatten die Sozialdemokraten die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns durchgesetzt. „Er bringt jetzt für mehr als zwei Millionen Frauen bereits deutliche Ver- Informationen der SPD-Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer Gleichstellung voranbringen Dass das geplante Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit auf viel Zustimmung stößt, vereinzelt aber auch auf Widerstand, wundert SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi nicht. „Die Kritik der üblichen Verdächtigen gegen das geplante Gesetz für Lohngerechtigkeit zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Mit der SPD in Regierungsverantwortung kommt die Gleichstellungspolitik in Deutsch- land wieder in Schwung – daran muss sich unser Koalitionspartner wohl erst noch gewöhnen.“ Ursachen der Lohnlücke Die Gründe, weshalb Frauen oft weniger verdienen als Männer, sind vielfältig. Häufig haben sie geringere Karrierechancen, weil gewisse Leitungsfunktionen meist Männern vorbehalten sind und die schwierige Vereinbarkeit von Beruf und Familie zumeist den Frauen überlassen bleibt. Die typischen „Frauenberufe“ wie Krankenschwester oder Verkäuferin werden durch die Bank schlechter bezahlt als „Männerberufe“. Wer eine Tonne Stahl bewegt, erhält viel mehr Geld als jemand, der als Krankenpflegerin Menschen bewegt. Teilzeitbeschäftigte erhalten häufig für die gleiche Arbeit einen geringeren Stundenlohn als Vollzeitkräfte, obwohl das gesetzlich verboten ist. Ausgabe April 2015 Seite ₩9 Blickpunkte Aus dem Wahlkreis / Kurz notiert Größtes Entlastungspaket für Kommunen seit Jahrzehnten Kosten für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, oder je 500 Mio. Euro in 2015 und 2016 zur Bewältigung der gestiegenen Flüchtlingszahlen - entlastet die SPD in der Großen Koalition die Kommunen bis 2018 insgesamt um mehr als 25 Mrd. Euro. nierung Schule und Weiterbildungseinrichtungen) sowie Klimaschutzinvestitionen. Die 3,5 Mrd. Euro werden nach Bedürftigkeit auf die Länder verteilt. Kriterien zu je einem Drittel sind Einwohnerzahl, Höhe der Kassenkredite und Anzahl der Arbeitslosen. Fast ein Drittel dieser Mittel (32,2%) werden demzufolge nach NRW gehen. Das Land NRW legt selbst fest, welche K o m m u n e n a l s f i n a n zs c h wa c h g e l t e n . D i e s e n Kommunen kann das Land dann die Mittel auf Basis eigener, an den genannten Förderbereichen ausgerichteter Programme, weiterreichen. Geförderte Projekte können dabei auch aus bereits geplanten Maßnahmen bestehen. `Damit gewährt der Bund den Ländern bei der Weitergabe der Mittel und Ausgestaltung eigener Programme größte Freiheit´, so die Finanzpolitikerin. Berlin/Kreis Borken/Kreis Steinfurt. `Die letzten Wochen waren gute Wochen für die Kommunen in unserem Land. Die SPD konnte das seit Jahrzehnten massivste Entlastungs- und Investitionspaket, insbesondere für finanzschwache Kommunen, durchsetzen´, berichtet die heimische SPD-Abgeordnete Ingrid Arndt-Brauer. Zu den bereits angekündigten 10 Mrd. Euro für Investitionen in Deutschland stehen dadurch jetzt noch einmal zusätzlich 5 Mrd. Euro speziell für Kommunen zur Verfügung. Gemeinsam mit diversen anderen Entlastungen der Kommunen - etwa der vollen Übernahme der Informationen der SPD-Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer Mit den zusätzlichen 5 Mrd. Euro werden die bereits für 2017 beschlossene Entlastung von 1 Mrd. Euro um weitere 1,5 Mrd. Euro auf insgesamt dann 2,5 Mrd. aufgestockt. Die restlichen 3,5 Mrd. Euro werden noch 2015 für das Sondervermögen `Kommunalinvestitionsförderungsfonds´ bereitgestellt. Aus diesem Fonds werden in den Jahren 2015 bis 2018 Investitionen in finanzschwachen Kommunen gefördert. Der Fördersatz beträgt dabei bis zu 90 %. Gefördert werden Investitionen mit Schwerpunkt Infrastruktur (z. B. Krankenhäuser, Lärmschutz, Straßen, Informationstechnologie, energetische Sanierung) oder mit Schwerpunkt Bildungsinfrastruktur (frühkindliche Einrichtungen, energetische Sa Bei der anstehenden Neuordnung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen, beim `Bundesteilhabegesetz´ oder der Frage der steigenden Ausgabe April 2015 Seite ₩10 Blickpunkte Flüchtlingszahlen wird sich die SPD im Bundestag dafür engagieren, dass die Kosten gerecht aufgeteilt und die Kommunen nicht überfordert werden. den Jahren 2015 bis 2017 im Kreisgebiet dann auf voraussichtlich mehr als 13 Mio. Euro. Wie sich die zusätzlichen Beträge auf die einzelnen Kommunen verteilen, wird noch ermittelt. Das nordrhein-westfälische Innenministerium hat nun eine erste Berechnung der finanziellen Auswirkungen für die jeweiligen Kreise und Kommunen vorgelegt. Demnach erhält der Kreis Steinfurt, ergänzend zu der bereits bekannten Entlastung von jeweils 3,69 Mio. Euro für 2015 und 2016, einen Betrag von ca. 10 Mio. Euro für das Jahr 2017. Insgesamt belaufen sich die Finanzhilfen des Bundes in Die SPD-Bundestagsabgeordnete Ingrid Arndt-Brauer erklärt hierzu: `Das sind gute Nachrichten für den Kreis Steinfurt. Die SPD setzt sich beharrlich für die Verbesserung der kommunalen Finanzsituation ein und hat hier wieder einmal einen Erfolg vorzuweisen.´ Die Finanzpolitikerin betont, dass im Verlauf der Legislaturperiode schon eine Reihe von Entlastungen beschlossen wurden, so zum Beispiel jeweils 500 Millionen Euro für die Jahre 2015 und 2016 zur Bewältigung der gestiegenen Flüchtlingsströme sowie das jüngst vereinbarte Investitionsprogramm von 3,5 Mrd. Euro, das besonders finanzschwachen Kommunen zugute kommt. `Die SPD steht für die Herstellung gleicher Lebensverhältnisse in ganz Deutschland. Die jetzt beschlossenen finanziellen Entlastungen, die auch dem Kreis konkret helfen werden, sind ein weiterer Beweis für die Verlässlichkeit unserer Vorhaben. Investitionen gut angekommen die Hälfte der Infrastruktur größere Mängel auf. Das Verteidigungsministerium hat reagiert und plant nicht nur Maßnahmen, sondern hat auch einige bereits umgesetzt. ₩ Rheine. Der mangelhafte Zustand einiger Liegenschaften der Bundeswehr war in den letzten Wochen und Monaten wiederholt Gegenstand öffentlicher Berichterstattung. Laut einem internen Screening der Bundeswehr weist Informationen der SPD-Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer Die SPD-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Finanzausschusses im Deutschen Bundestag , Ingrid Arndt-Brauer, kümmert sich schon seit Jahren intensiv um die Bundesswehrliegenschaften in ihrem Wahlkreis. Anlass genug, sich persönlich im Ma- teriallager der Bundeswehr in Rheine-Kanalhafen ein Bild davon zu machen, ob die Investitionen hier auch angekommen sind. Oberstleutnant Jürgen Schaff (vordere Reihe, 3. v. li.) empfing die Abgeordnete, die in Begleitung der Rheinenser SPD-Kommunalpolitikern, Antonio Beradis, Gabriele Leskow und Eckhard Roloff kam. Schaff untersteht neben dem Materiallager Rheine-Kanalhafen, auch das Sanitätsmateriallager in Gronau-Epe, das Ausgabe April 2015 Seite ₩11 Blickpunkte Distributionszentrum Ochtrup, die Ausbildungswerkstatt für Fluggerätemechaniker in Rheine-Bentlage und das Materiallager Diepholz. hörde die militärischen Liegenschaften in Westfalen sowie in Zukunft auch am Niederrhein betreibt. `Bisher hat es die notwendigen Raumerhaltungsmaßnahmen gegeben. Jetzt sind wir in der Lage, größere investive Maßnahmen vorzunehmen´, so Goldschmidt. Das ginge aber nur sukzessive, ergänzte Oberstleutnant Schaff. Im laufenden Betrieb sei das schwierig und bedarf größeren Aufwands. In der Region ist die Bundeswehr einer der größten Arbeitgeber und bildet auch überdurchschnittlich viele junge Menschen aus. Rund 84 Auszubildende sind in Ochtrup, Rheine und Gronau-Epe beschäftigt. `Das soll auch so bleiben´, versicherte Schaff seinen Gästen. Arndt-Brauer konnte dann auch frisch sanierte Gebäude und Toilettenanlagen in Augenschein nehmen, die den 70er-Jahre-Charme weit hinter sich gelassen hatten und nun eine moderne, angenehme und helle Arbeitsatmosphäre verbreiten. `Die neue Heizungsanlage kann zudem gezielt gesteuert werden, sodass wir bereits Kosten einsparen konnten´, erläuterte Goldschmidt der SPD-Delegation. Während sich der Ausbildungs- und Logistikbereich mit den Anforderungen weiter entwickelt hat, scheint bei den meisten Gebäuden die Zeit stehen geblieben zu sein. Seit 1974 habe es keine größeren Sanierungsmaßnahmen gegeben, erläuterte Oberregierungsrat Thomas Goldschmidt (vordere Reihe, 2. v. re.) vom Bundeswehr-Dienstleistungszentrum in Münster (BwDLZ Münster), dessen Be- Erfreut zeigte sich ArndtBrauer darüber, dass man im Rahmen der Mittelstandsförderung bei der Sanierung darauf achtet, Unternehmen aus der Region angemessen zu beteiligen. Goldschmidt erläuterte, dass man aus den bisherigen Erfahrungswerten ableiten kann, dass 80 % der investierten Mittel in 50 km Umkreis um Rheine verbleiben. Abschließend war man sich einig, dass das Geld gut investiert sei. Für die Aufstellung der Bundeswehr in der Zukunft waren und sind die bereits umgesetzten und die noch geplanten Sanierungsmaßnahmen dringend nötig. `Das ist aber nur ein Punkt bei der von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen angestrebten Attraktivitätssteigerung der Bundeswehr´, machte Arndt-Brauer deutlich. Mehr Geld für Behinderte Kreis Steinfurt/Kreis Borken. Erwachsene Menschen mit Behinderungen, die bei Angehörigen leben, bekommen zukünftig mehr Sozialhilfe. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales kündigte an, Informationen der SPD-Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer dass der Regelsatz auf das Niveau für Alleinstehende angehoben wird. `Ich freue mich, dass volljährigen Menschen mit Behinderungen, die wegen ihrer Be- einträchtigung noch zuhause leben, nicht weiter die Sozialhilfe gekürzt wird. Künftig erhalten sie 80 Euro mehr als heute. Damit wird eine Benachteiligung von Menschen mit Behinderung aufgehoben, Ausgabe April 2015 Seite ₩12 Blickpunkte ´ so die SPD-Bundestagsabgeordnete Ingrid Arndt-Brauer. in die Regelbedarfsstufe I und erhalten damit einen Regelsatz von 399 Euro pro Monat. Erwachsene, die weiter im elterlichen Haushalt leben, werden seit 2011 jedoch in die Regelbedarfsstufe III eingeteilt. Seitdem mussten sie eine Kürzung ihrer Sozialhilfeleistungen um 20 Prozent hinnehmen. Insbesondere Menschen mit Behinderungen, die oftmals weit über ihre Volljährigkeit hinaus von ihren Eltern unterstützt werden, waren von dieser Regelung betroffen,´ äußerte sich Arndt-Brauer zu der Entschei- Für 2016 hat Sozialministerin Andrea Nahles eine grundsätzliche Reform der Regelsätze angekündigt. Bis diese in Kraft tritt, soll eine Übergangsregelung gelten, wonach Erwachsene in der Regelbedarfsstufe III den Leistungsumfang der Regelbedarfsstufe I gewährt bekommen. `Alleinstehende Erwachsene, die Sozialhilfe erhalten, fallen dung. `Ich freue mich sehr, dass wir diese Entscheidung aus der vergangenen Legislaturperiode wieder rückgängig machen.´ Der nun bekannt gewordenen Entscheidung des Bundessozialministeriums gingen mehrere Urteile des Bundessozialgerichts voraus. Demnach verstößt die bislang erfolgte Kürzung der Sozialhilfe gegen den Gleichheitsgrundsatz und die UN-Behindertenrechtskonvention. Workshop für junge Medienmacher Kreis Steinfurt/Kreis Borken/ Berlin. Der Deutsche Bundestag lädt gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung und der Jugendpresse Deutschland e. V. mittlerweile zum zwölften Mal 30 junge Journalisten zu einem Workshop nach Berlin ein. gen im Deutschen Bundestag und erstellen eine eigene Zeitung´, teilt jetzt die SPD-Bundestagsabgeordnete Ingrid Arndt-Brauer mit. `Digital Na(t)ives - Eine digitale Generation erobert die Gesellschaft´ lautet der Titel der Veranstaltung in diesem Jahr. Die Teilnehmer werden sich mit Chancen, Herausforderungen und Risiken einer zunehmenden Digitalisierung in allen Lebensbereichen auseinandersetzen und die Antworten der Politik aus Sicht der jungen Generation hinterfragen. `Eine Woche lang werden die Jugendlichen hinter die Kulissen des parlamentarischen und medialen Geschehens in der Hauptstadt blicken. Sie hospitieren in Redaktionen, lernen Hauptstadt-Journalisten kennen, diskutieren mit Abgeordneten aller Fraktionen, besuchen PlenarsitzunInformationen der SPD-Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer Bewerben können sich interessierte Jugendliche im Alter zwischen 16 und 20 Jahren mit einem journalistischen Beitrag zum Thema des Workshops. Eingereicht werden können Artikel, Video- / Audiobeiträge oder Fotoarbeiten. Nähere Informationen zum Workshop und den Bewerbungsbedingungen finden sich auf der Homepage http://www.jugendpresse.de/ bundestag Bewerbungsschluss ist der 19. April 2015. Ausgabe April 2015 Seite ₩13 Blickpunkte Mettinger Schüler Gut vorbereitet ₩ und den sitzungsfreien Wochen im Wahlkreis auf. `Gerade das ist aber so gewollt. Die Politik, die wir in Berlin machen, sollen wir im Wahlkreis erklären. Anregungen oder Kritik sollen wir aber auch mit nach Berlin nehmen´, erläuterte Arndt-Brauer den Schülern. Mit Terminen, die u.a. auch an Abenden und den Wochenenden stattfinden, sowie dem Ortswechsel zwischen Berlin und ihrem Heimatort Horstmar unterscheide sich natürlich die Freizeit einer Abgeordneten im Vergleich zu anderen Berufstätigen, beantwortete ArndtBrauer die Frage einer Schülerin, ob sie denn noch ein Privatleben habe. `Aber gerade das ist spannend und macht mir viel Spaß´, versicherte die Finanzpolitikerin. Mettingen. Schon im April geht es für die Neuntklässler der Kardinal-von-Galen-Realschule in Mettingen und Kurslehrer Ingo Twiehaus nach Berlin. Die Jugendlichen können sich dabei auf ein vielfältiges Programm und den obligatorischen Besuch im Bundestag freuen. Als Vorbereitung auf die Fahrt traf sich jetzt Ingrid Arndt-Brauer, SPDBundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Finanzausschusses im Deutschen Bundestag, mit den Realschülern. Gerne nutzten die Neuntklässler und Mitschüler aus dem 8. Jahrgang die Gelegenheit, einer Bundestagsabgeordneten nicht nur politische Fragen, sondern auch Fragen privater Natur zu stellen. Im wöchentlichen Wechsel halten sich Abgeordnete zu den Sitzungswochen in Berlin Informationen der SPD-Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer stehen, die Regelung europakonform ist und die Maut dem Staat Geld einbringen wird´, erklärte Arndt-Brauer. Laut Expertenmeinung stehe der Verwaltungsaufwand jedoch in keinem Verhältnis zu den Einnahmen. Der Befürchtung eines Schülers, der Mindestlohn könne Arbeitsplätze kosten, wollte Arndt-Brauer nicht zustimmen. Bisher sei ihr noch kein Fall bekannt, bei der ein Mensch seine Arbeit wegen der Einführung des Mindestlohnes verloren habe. `Nur ein gerechter Lohn sichert die Existenz und der Arbeitnehmer erhält eine angemessene Wertschätzung seiner Arbeit´, stellte Arndt-Brauer klar. Leider gebe es Arbeitgeber, die sehr viel Fantasie an den Tag legten, um den Mindestlohn zu umgehen. Ausführlich ging Arndt-Brauer auf Fragen nach der PKWMaut, der Vermögenssteuer, der NSA-Affäre, den Griechenlandhilfen und dem Mindestlohn ein. `Mit der CDU/CSU haben wir im Koalitionsvertrag vereinbart, dass die SPD der PKW-Maut zustimmt, wenn keine Zusatzkosten für die deutschen Autofahrer ent Abschließend wünschte Arndt-Brauer den Jugendlichen eine schöne und spannende Zeit in Berlin und versprach Lehrer Ingo Twiehaus, bei Gelegenheit gerne wieder nach Mettingen zu kommen. Ausgabe April 2015 Seite ₩14
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