INHALT Liebe Leserinnen und Leser, Sonderblickpunkt Sommertour im Wahlkreis die Flüchtlingskrise war das bestimmende Thema in diesem Jahr bis zum Ende des Sommers. Aber die Zeiten sind schnelllebig und nichts ist älter als die Nachricht von gestern. Durch die Abnahme der Flüchtlingszahlen waren andere Themen (z. B. USAWahl) medial in den letzten Wochen präsenter. Aus dem Wahlkreis Nichts desto trotz leben die meisten der zu uns geflohenen Menschen immer noch bei uns in den Kommunen und werden das auf absehbare Zeit auch weiterhin tun. Die eigentliche Hauptarbeit – nämlich die Integration in unsere Gesellschaft – steht uns vielfach noch bevor. Daher habe ich in den letzten Monaten versucht, mir ein möglichst umfassendes Bild davon zu machen, wie Integration in den Kommunen in meinem Wahlkreis vor Ort ganz konkret gestaltet und gelebt wird. Wer ist beteiligt, welche Probleme gibt es, was ist gelungen und wo und wie kann Politik dabei helfen, dass die nicht immer einfache Aufgabe gelingt? Ich habe die positive Erfahrung machen dürfen, dass es viele engagierte Menschen im Münsterland gibt, die sich mit Herz und Verstand im besonderen Maße einbringen, damit unsere „Neubürger“ sich bei uns wohlfühlen. Das gilt für Behörden und Ämter ebenso wie für die zahlreichen „Ehrenamtlichen“, ohne deren Engagement eine gelingende Integration gar nicht machbar wäre. Hierzu von dieser Stelle von mir persönlich einen ganz herzlichen Dank! V.i.S.d.P.: Ingrid Arndt-Brauer, MdB Postfach 11 56 48600 Ochtrup Tel.: 02553 / 977 10 53 Fax: 02553 / 977 10 54 Mail: [email protected] Bildquelle Kuppelinnenansicht: Klaus-Peter Tuchscherer / pixelio.de © Bild Arndt-Brauer: dpt/Stella v. Saldern Damit auch Außenstehende einen Eindruck davon bekommen wie vielfältig Staat und Zivilgesellschaft mit der Herausforderung „Zuwanderung“ reagiert haben und welche Chancen und Bereicherungen mit den Neuankömmlinge aus fremden Kulturkreisen verbunden sind, habe ich meine jetzt im Herbst abgeschlossene „Sommertour“ in diesem Blickpunkt zusammengefasst. Vielleicht findet der ein oder andere auch Ideen und Anregungen selbst aktiv zu werden, denn das „Flüchtlingsproblem“ wird uns weiterhin begleiten. Auf jeden Fall wünsche ich allen Leserinnen und Lesern eine interessante Lektüre! Ihre Ingrid Arndt-Brauer Informationen der SPD Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer Sonderausgabe Sommertour 2016 1 SOMMERTOUR ZUE-Schöppingen ungewiss - Zukunft Schöppingen. Das diesjährige Sommerprogramm der SPDBundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer stand ganz im Zeichen der Flüchtlingssituation und Integration. Arndt-Brauer besuchte in ihrem Wahlkreis dazu die verschiedensten Initiativen, Einrichtungen und Veranstaltungen zum Thema. Einen Stopp legte die Abgeordnete auch in Schöppingen ein. Hier hatten die Genossinnen und Genossen eine Podiumsdiskussion `Schöppingen ohne oder mit ZUE´ organisiert. Neben der Bundespolitikerin saßen Vertreter aus Politik, Kirche, Kreisverwaltung, Initiativen und der Schöppinger Bürgermeister Franz-Josef Franzbach auf dem Podium. Thema der Diskussion war die für 2019 geplante Schließung der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) für Asylsuchende. Thomas Sommer, Referent der damals noch zuständigen Bezirksregierung Arnsberg hatte 2015 in einer Gemeinderatsitzung die Schließung der ZUE für 2019 angekündigt. In 2016 wurde die Zuständigkeit der ZUE in die Hände der Bezirksregierung Münster verlegt. Seitdem gibt es keine klaren Aussagen mehr für Schöppingen, ob die Einrichtung erhalten bleibt oder zu dem genannten Termin geschlossen wird. Laut Bürgermeister Franzbach soll es erst im November dieses Jahres eine klare Entscheidung geben. Arndt-Brauer kennt die Einrichtung schon seit vielen Jahren. Nach einem Konflikt in 2009, bei dem ein Schöppinger Jugendlicher durch einen Asylbewerber ums Leben kam, hatte die Abgeordnete und die Schöppinger SPD bei der Bezirksregierung Arnsberg erfolgreich für eine 24-StundenPräsenz der Polizei gekämpft, um somit den Ängsten der Bevölkerung zu begegnen. Im Herbst 2014 hatte sie die Einrichtung zuletzt besucht, als bereits eine nicht zu erwartende Flüchtlingswelle Deutschland erreichte und die ZUE zeitweilig mehr als überbelegt war. `Die Bausubstanz war zu diesem Zeitpunkt in einem unhaltbaren Zustand. Die Sanitäreinrichtungen für die vielen Menschen unzumutbar. Seinerzeit war die ZUE mit rund 650 Menschen belegt, aber nur für 300 ausgelegt´, blickte die Abgeordnete zurück. Schriftlich hatte sich die Bundespolitikerin dann an die Landesregierung gewandt und eine Zusage für die notwendigen Sanierungen erhalten. Aber nur das Nötigste konnte bisher mit dem Geld saniert werden, da ja auch die Schließung angedacht war. Angesichts der immer noch zu erwartenden Flüchtlinge weiß aber niemand, ob die ZUE erhalten bleibt, oder Schöppingen sich künftig selber um die Unterbringung kümmern muss. Auch ein finanzielles Problem für Schöppingen, wurden die Kosten für die ZUE als NRW-Landeseinrichtung auch vom Land bezahlt. Nach einem Gespräch mit der Regierungs-Vizepräsidentin Dorothee Informationen der SPD Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer Feller kann auch Ingrid Arndt-Brauer keine Auskunft geben, wie entschieden wird, da eine verbindliche Aussage der Landesregierung noch ausstehe. Hoffnung bestehe durch das neue Konzept des Bundes für fünf Ankunftszentren in Deutschland; eines davon in Münster. Das gebe durch die räumliche Nähe vielleicht Hoffnung für den Erhalt der ZUE in Schöppingen. Wenn der Erhalt der ZUE durch die Schöppinger Bürgerinnen und Bürger gewünscht sei, versprach Arndt-Brauer, sich auf jeden Fall dafür einzusetzen. Foto: © Büro Arndt-Brauer Willkommen in Metelen Metelen. Kein Mensch verlässt gerne seine Heimat. Doch weltweit sind laut Zahlen des UN-Flüchtlingswerkes rund 60 Mio. Menschen vor den verschiedensten Krisen, wie Krieg, Vertreibung und Armut auf der Flucht. Als 2014 die ersten Flüchtlinge auch nach Deutschland kamen, war nicht zu erwarten, dass es bis zum Ende des Jahres 2015 über eine Million Menschen sein werden. Die betroffenen Menschen mussten untergebracht, ernährt, mit Kleidung Sonderausgabe Sommertour 2016 2 und Alltagsartikeln sowie medizinisch versorgt werden. Auch für die Menschen im Kreis Steinfurt eine große Herausforderung. Mit viel Engagement haben die einzelnen Kommunen für die Unterbringung der Asylsuchenden gesorgt. Dazu musste manche Schule und mancher Sportverein auf die Sporthallen verzichten, weil diese zu einem Dach über den Kopf der betroffenen Menschen umfunktioniert wurden. Viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfern kümmerten sich dann spontan und intensiv um die Flüchtlinge. Beschäftigung, Betreuung und Sprachunterricht steht für die Menschen an vorderster Stelle. Foto: © Büro Arndt-Brauer Wie das in den einzelnen Städten und Gemeinden ihres Wahlkreises funktioniert, wollte die SPDBundestagsabgeordnete Ingrid ArndtBrauer bei ihrer diesjährigen Sommertour erfahren. In Begleitung vom Metelener SPD-Parteichef Stefan Beike (2.v.li.), legte die Abgeordnete ihren Halt auch in der Vechtegemeinde Metelen ein und besuchte hier das Cafe international, welches von der KAB St. Josef Metelen ins Leben gerufen wurde. Hier treffen sich regelmäßig jeden zweiten Dienstag im Monat Ehrenamtliche mit Asylsuchenden und ihren Familien. Betreut wird der Treff im Wechsel von verschiedenen Gruppen, wie der evangelischen Frauenhilfe, KIM, dem Kreis junger Frauen, dem Kindergarten St. Josef, der KAB usw.. Seit November 2014 hat sich die KAB die Flüchtlingsarbeit auf ihre Fahne geschrieben. Gestartet ist sie u.a. mit Sprachkursen. Zusammen mit der Gemeinde-Caritas wurde eine Fahrradwerkstatt eingerichtet, die jetzt von der Caritas geführt wird. Maria Schlieben, im KAB Vorstand, leitet einen Kochkreis wo Flüchtlingsfrauen und Metelener Frauen sich regelmäßig zum internationalem Kochen in der Grundschule treffen. Auf Initiative der Kolpingfamilie Metelen entstand eine Kleiderkammer, in der sich grundsätzlich bedürftige Personen und Flüchtlinge einkleiden können. Werner Bever (4.v.li.) vom KABVorstand Metelen geht es in erster Linie darum, dass seine Schützlinge Sprachunterricht bekommen. Von den rund 140 Flüchtlingen, u.a. aus Syrien, Afghanistan, dem Iran und Irak, die in Metelen untergebracht sind, erhalten ca. 50 Sprachunterricht von 15 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. `Ohne den engagierten Einsatz der Ehrenamtlichen hätte die Gemeinde ein Problem gehabt, Sprachunterricht zu erteilen´, weiß Stefan Beike. `Das funktioniert auch nur so. Ohne Ehrenamt geht es gar nicht´, machte Arndt-Brauer deutlich. `Der Dank, der von den Flüchtlingen zurück kommt, spornt uns immer wieder an´, erklärte Bever seine Intention zu helfen. Bever gab Arndt-Brauer auch Kritik mit auf den Weg. Die Beantragung Informationen der SPD Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer von Fördermitteln für die Sprachkurse sei sehr schwierig. `Für uns Ehrenamtliche ist der Aufwand einfach zu bürokratisch´, so Bever. Da sei der Kreis Steinfurt gefordert, stellte Arndt-Brauer klar. Lange sei das vom Land NRW geförderte Kommunale Integrationszentrum (KIZ) vom Kreis Steinfurt abgelehnt worden. Die SPD-Kreistagsfraktion habe sich aber intensiv für die Einrichtung des KIZ stark gemacht und auch durchsetzen können. `Anfang Juli ist das KIZ an den Start gegangen und ich betrachte es als seine Aufgabe, Sie bei solchen Herausforderungen zu unterstützen´, so Arndt-Brauer. Ein weiterer Kritikpunkt Bevers ist die lange Dauer bis zur Anerkennung eines Asylsuchenden. Bestätigen konnte dies der junge syrische Arzt Abdulrahim Alhanini (2.v.re.), der trotz originaler Papiere sieben Monate auf seine Anerkennung warten musste. `Eine große Belastung´, wie der Syrer in einem schon sehr guten Deutsch der Abgeordneten schilderte. Alhanini möchte möglichst schnell seine Deutschkenntnisse auf ein höheres Niveau bringen und strebt eine Approbation als Arzt in Deutschland an. Arndt-Brauer zeigte Verständnis für Anerkennungsprobleme, weiß aber, dass das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) mit der Vielzahl an Anträgen überfordert ist. Zudem finde sich kein geeignetes Personal für die Bewältigung der Antragsflut. Die Abgeordnete versprach aber, die Kritik weiter zu geben, damit Abhilfe geschaffen wird. Sonderausgabe Sommertour 2016 3 Willkommen in Neuenkirchen Neuenkirchen. `In Neuenkirchen ist es schön. Wir fühlen uns willkommen´, so Jackmoor Mohanad, syrischer Flüchtling und ehrenamtlicher Helfer in Neuenkirchen, bei einem Gespräch mit der SPD-Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer. Diese traf sich jetzt im Rahmen ihrer diesjährigen Sommertour zum Thema Flüchtlinge und Integration mit dem `Runden Tisch Flüchtlingshilfe´ in der Villa Hecking in Neuenkirchen. Viele Aufgaben hat sich der `Runde Tisch´ auf die Fahnen geschrieben, wie Jo Willers, Ehrenamtslotse und Flüchtlingskoordinator, Arndt-Brauer, Uwe Fischer, Wolfgang Strotmann, Fabian Risau und Andrea Hater von der SPD Neuenkirchen und weiteren Anwesenden vom Koordinationsteam erläuterte. Nach einem Aufruf der Gemeinde Neuenkirchen im Dezember 2014 meldeten sich rund 80 an Flüchtlingsarbeit Interessierte. Viele seien immer noch dabei, freut sich Willers. Den anfänglich noch fehlenden Strukturen folgte die Bildung verschiedener Bereiche, wie z.B. Sprachunterricht, Sport, Patenschaften, Finanzen, Fahrradwerkstatt etc. mit anschließender Bildung eines Koordinationsteams. Dieses kümmert sich nun um die übergeordnete Organisation. Aufgaben, z.B. wie Spendenkoordinierung, Sponsorenwerbung, Einarbeitung Ehrenamtlicher, Fortbildungen, intensive Kontakte zur Verwaltung, Klärung von Rechtsfragen und Zukunftsfragen, auch im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung von Flüchtlingszahlen, gehören für das Team zur täglichen Arbeit. besuchen können. Schulpflichtige Kinder gehen in Neuenkirchen bereits in die Schule und ab August gebe es für die jüngeren Kinder einen Kitaplatz, wenn es gewünscht sei, berichtete Gerda Goldbeck, die bei der Gemeinde Neuenkirchen für Asylangelegenheiten zuständig ist. Foto: © Büro Arndt-Brauer Bis auf wenige Ausnahmen laufe es in Neuenkirchen sehr harmonisch, so Emad Haarmann, der ehrenamtlich für die Gemeinde dolmetscht und auch viele schöne Erfahrungen gemacht hat. In der kleinen Gemeinde könne man noch auf Nachbarschaftshilfe zählen, so Haarmann. Die Flüchtlinge sind akzeptiert und man helfe sich gegenseitig, machte der Dolmetscher deutlich. Hilfreich sei dabei die dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge, aus der sich wie selbstverständlich ein hohes Maß an Nachbarschaft ergeben habe. Wie dankbar die Flüchtlinge seien, hätte sich bei einem Dankeschön-Fest in Neuenkirchen gezeigt, so Haarmann weiter. `Die großen Aufgaben beginnen aber erst mit der Integration in den Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft´, steuerte Kathrin Horre zu dem Gespräch bei und erhielt allgemeine Zustimmung. Aber auch für die Kinder müsse Integration in Schulen und Kindergärten stattfinden, stellte ArndtBrauer klar und wollte erfahren, wie das in Neuenkirchen gehandhabt würde. Der Abgeordneten ist es sehr wichtig, dass schulpflichtigen Kinder der Schulbesuch ermöglicht wird oder jüngere Kinder den Kindergarten Informationen der SPD Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer Dolmetscher Naarmann machte deutlich, dass es gerade in Angelegenheiten der Kinder dringend eines Sozialarbeiters bedarf, der bei Problemen innerhalb der Familien oder in Verbindung mit den Schulen helfen könnte. Kommunalpolitikerin Andrea Hater erläuterte, dass die SPD Neuenkirchen im Gemeinderat bisher mehrfach und ohne Erfolg Anträge eingereicht hätte. Man bleibe aber auf jeden Fall am Ball, versicherte Hater. Auch Arndt-Brauer versprach, sich bei Problemen für Neuenkirchen einzusetzen und ist dabei aber auf Rückmeldungen angewiesen. Abschließend sprach Arndt-Brauer den Neuenkirchenern ein großes Lob für ihr Engagement aus. `Die hauptamtlichen Strukturen haben wir in unseren Kommunen gar nicht, um diese Arbeit zu leisten´, stellte die Bundespolitikerin klar. `Neuenkirchen kann stolz auf sich sein und ist ein gutes Beispiel für Integration´, so Arndt-Brauer weiter. Als kleines Zeichen ihrer Anerkennung überreichte die Abgeordnete Jo Willers einen Gutschein für zwei Personen für eine viertägige Fahrt nach Berlin, den dieser erfreut entgegennahm. Er will entsprechend engagierte Neuenkirchener auswählen, die im nächsten Jahr nach Berlin fahren. Sonderausgabe Sommertour 2016 4 Willkommen in Heek Heek. Angesichts der Flüchtlingsströme sah sich auch die Dinkelgemeinde Heek vor große Herausforderung gestellt. Rund 180 Flüchtlinge sind in der kleinen Kommune untergebracht. Nachbarschaftshilfe und Ehrenamt haben hier einen großen Stellenwert und schnell fanden sich viele Heeker und Nienborger dazu bereit, die Asylsuchenden zu unterstützen. Als Dank für diese Hilfe veranstalten die Flüchtlinge regelmäßig Begegnungstreffs im `Eppingschen Hof´ in Heek. Hier treffen sich einmal monatlich die Flüchtlinge mit Heeker Bürgerinnen und Bürgern bei Kaffee und Kuchen sowie Speisen aus den Heimatländern der Asylsuchenden. Die SPDBundestagsabgeordnete Ingrid ArndtBrauer, die im Rahmen ihrer diesjährigen Sommertour zum Thema `Flüchtlinge und Integration´ zu einem dieser Treffs kam, und eine Heeker SPD-Delegation merkten schnell, wie dankbar die Flüchtlinge für diese Hilfen sind und wie gut der Kontakt zur Heeker Bevölkerung ist. Sozialdemokraten reichen Aufgaben. seine umfang- Mit rund 20 Helferinnen und Helfern kümmert er sich um alles, was nicht zur Grundausstattung gehört, die das Sozialamt zur Verfügung stellt. Da müssen auch Dinge für den Hausrat, Kinderwagen, Fernseher und vieles mehr besorgt werden. Hilfe gibt es auch bei Behördengängen, Schriftverkehr und Arztbesuchen. `Über unsere Facebookseite, die rege gelesen wird, können wir viele Dinge schnell besorgen´, freut sich Funke. Für das enorme Engagement hat die Gemeinde Heek im Dezember 2015 dem Arbeitskreis als Anerkennung den Ehrenamtspreis verliehen, der mit 1.000 Euro dotiert ist. `Hier funktioniert die Integration´, lobt Arndt-Brauer. Sie ist sich sicher, dass eine erfolgreiche Integration auch nur mit ehrenamtlichem Einsatz möglich ist. `Die Vielzahl an Aufgaben kann eine Kommune gar nicht leisten´, so die Abgeordnete. Abschließend lud Arndt-Brauer zwei Ehrenamtliche im kommenden Jahr für vier Tage nach Berlin ein und überreichte dafür einen Gutschein. `Dies ist zwar nur eine kleine Geste der Anerkennung, soll Ihnen aber zeigen, wie sehr ich Ihren Einsatz schätze´, machte Arndt-Brauer deutlich. Willkommen in Steinfurt Foto: © Büro Arndt-Brauer Christian Funke, ehrenamtlicher Koordinator des `Arbeitskreis Flüchtlingshilfe Heek´ ist von Anfang an engagiert dabei und schilderte den Steinfurt. Die alljährliche Sommertour der SPD-Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer hat schon Tradition. In diesem Jahr steht das Thema Flüchtlinge und Integration auf der Agenda der Sozialdemokratin. Dazu besucht Arndt-Brauer die unterschiedlichsten Initiativen und Informationen der SPD Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer Einrichtungen in ihrem Wahlkreis. Gemeinsam mit einer Steinfurter SPDDelegation und der designierten Landtagskandidatin Ulrike Reifig (4. v. re.), legte die Politikerin jetzt einen Halt bei `Lernen fördern´ in Burgsteinfurt ein. Foto: © Büro Arndt-Brauer Bereits seit 1984 ist `Lernen fördern´ im Bereich der beruflichen Förderung lernbehinderter Jugendlicher auf dem Weg von der Schule in den Beruf tätig und bildet inzwischen an seinem Standort in Steinfurt am Grünen Weg auch junge Menschen in den Bereichen Hauswirtschaft, Metallbau, Gartenbau und Malerei/Lackiererei in eigenen Werkstätten aus. Eine gute Voraussetzung, um sich auch in der Flüchtlingsarbeit zu engagieren. Ein Förderangebot ist dabei `PerjuF Perspektiven für junge Flüchtlinge´, das von der Bundesagentur für Arbeit ins Leben gerufen wurde. Dieses Projekt unterstützt die jungen Flüchtlinge durch die Kombination von Sprachförderung und werkpraktischer Qualifizierung, wie Ludger Lünenborg (2. v. li.) , stellv. Geschäftsführer bei `Lernen fördern´ den Gästen erläuterte. Zu Beginn steht die Feststellung der sprachlichen, beruflichen und sozialen Kompetenzen der zwischen 18- bis 27Jähringen. Die Sprachförderung der Sonderausgabe Sommertour 2016 5 jungen Flüchtlinge findet handlungsorientiert insbesondere auch während der Arbeit in den Werkstätten statt. Die ebenfalls im Projekt stattfindenden betrieblichen Praktika haben das Ziel, in Ausbildung und Arbeit zu münden. Des Weiteren gibt es bei `Lernen fördern´ Beratungsangebote in Hinsicht auf die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse. `Da arbeiten wir eng mit den Kammern zusammen´, so Beate Ringele (vord. R. 2. v. li.), Leiterin von `Lernen fördern´ in Burgsteinfurt. Hierbei werde ermittelt, mit welchen deutschen Abschlüssen diese vergleichbar seien, so Ringele weiter. Eine weitere Beratungsmöglichkeit bietet `Lernen fördern´ in Greven an. Hier könnten die Flüchtlinge mit allen Fragen kommen und erhalten Hilfestellung. Die bei `Lernen fördern´ angesiedelte Integrationsagentur koordiniere zudem die Aktivitäten von Migrationsorganisationen. Um den vielfältigen kulturellen Hintergründen der geflüchteten Menschen angemessen begegnen zu können, schule man außerdem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in interkultureller Sozialarbeit. Arndt-Brauer hatte für die Gastgeber auch Infos im Gepäck: das neue Integrationsgesetz. Ziel dieses Gesetzes sei es, klare und verbindliche Regeln für die Integration zu schaffen. Menschen, die in Deutschland Schutz suchen, soll eine Chance gegeben werden, schnell auf eigenen Beinen zu stehen, verdeutlichte die Sozialdemokratin. `Mit dem Gesetz wird auch der Arbeitsmarkt für Asylsuchende und Geduldete deutlich vereinfacht´, so Arndt-Brauer weiter. Das Gesetz sei ein großer Erfolg, wie Arndt-Brauer erläutert, sei es doch ein zentraler Schritt zu dem von der SPD favorisierten Einwanderungsgesetz. Ein solches solle eine andere Definition beinhalten, wer in Deutschland bleiben könne und beispielsweise nicht an sicheren und unsicheren Herkunftsländern festgemacht werden. Leider sei dies bisher mit dem Koalitionspartner CDU/CSU nicht machbar, bedauert Arndt-Brauer. Foto: © Büro Arndt-Brauer gesamten Wahlkreis und das war eine gute Gelegenheit, die Arbeit des Vereins vorzustellen. Drei Gruppen von Geflüchteten waren anwesend, die regelmäßig Nachhilfe und Hausaufgabenbetreuung in Anspruch nehmen, die der der Verein an vier Nachmittagen in der Woche anbietet. Arndt-Brauer erhielt Einblick, wie unterschiedlich die Schüler aufgrund ihrer Herkunftsländer und des Bildungsstandes sind, wie sich die Ehrenamtlichen auf diese unterschiedlichen Situationen einstellen müssen und mit welchen Materialien gearbeitet wird. Danach war dann noch genügend Zeit für ein informatives Gespräch mit den Vorstandsmitgliedern des Vereins Andrea Hey und Petra Gaasbeek. Dabei kamen sowohl Themen der Bundespolitik als auch die Probleme, die sich bei der Arbeit vor Ort ergeben, nicht zu kurz. Anschließend folgte noch ein Besuch einer jungen Familie aus Syrien, die mit Hilfe des Vereins eine Wohnung gefunden hat. Hier erhielten die Gäste weitere Informationen darüber, mit welchen Problemen die Geflüchteten zu kämpfen haben, wie z.B. den Terminen für das `Interview´, Möbelbeschaffung oder Antragstellung bei Behörden mit wenig Sprachkenntnissen. Rheine. In Begleitung von Gaby Leskow und Falk Toczkowski von der SPD Rheine, war jetzt die SPDBundestagsabgeordnete Ingrid ArndtBrauer zu Gast in der Kontaktstelle der Flüchtlingshilfe an der Markstraße 10 in Rheine. Die Abgeordnete besucht im Rahmen ihrer Sommertour Flüchtlingsinitiativen im Abschließend sagte die Bundestagsabgeordnete Unterstützung allen Ehrenamtlichen zu, soweit diese benötigt wird. Als kleine Geste der Anerkennung für den ehrenamtlichen Einsatz überreichte Arndt-Brauer einen Gutschein für zwei Personen für eine viertägige Berlinreise. Abschließend würdigte Arndt-Brauer das Engagement von Lernen fördern in der Flüchtlingshilfe mit einem Gutschein für eine viertägige Berlinreise für zwei Personen. `Eine sicherlich nur kleine Anerkennung für Ihr Engagement, die aber zeigen soll, dass die Politik dies durchaus zu würdigen weiß´, machte die Politikerin deutlich. Willkommen in Rheine Informationen der SPD Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer Sonderausgabe Sommertour 2016 6 Welcome to Wettringen Wettringen. Laut Zahlen des UNFlüchtlingswerkes flüchten rund 60 Mio. Menschen weltweit vor Krieg, Vertreibung und Armut. Nicht zu erwarten war aber 2014, als die ersten Flüchtlinge nach Deutschland kamen, dass es bis Ende 2015 über eine Million Menschen sein werden. Neben der medizinischen Versorgung, benötigten die Menschen Nahrung, Kleidung und ein Dach über dem Kopf. Eine enorme Herausforderung, auch im Münsterland. Mit viel Engagement haben die Gemeinde Wettringen, Ehrenamtliche und die ehrenamtliche Flüchtlingsinitiative „Welcome to Wettringen“ die Flüchtlinge willkommen geheißen. Wie auch in anderen Gemeinden und Städten im Kreis Steinfurt kümmert sich die Flüchtlingsinitiative intensiv um die zum Teil traumatisierten Menschen. Foto: © Büro Arndt-Brauer Die SPD-Bundestagsabgeordnete Ingrid Arndt-Brauer legte jetzt im Rahmen ihrer Sommertour zum Thema Flüchtlinge und Integration einen Stopp im `Hiärtken´ ein und traf sich zu einem Gespräch mit Bürgermeister Berthold Bültgerds. SPD-Fraktionschef Heiner LütkeWenning und Detlef Reidegeld, SPD- Ortsvereinsvorsitzender, begleiteten ihre Abgeordnete. Das Wichtigste für die Flüchtlinge sei gewesen, erst einmal eine Unterkunft zu bekommen, verdeutlichte Bültgerds. Die Gemeinde habe von Anfang an entschieden, die Menschen dezentral unterzubringen und habe dafür kommunale Mietwohnungen genutzt und Wohnhäuser erworben. `Die politischen Gremien haben der Verwaltung dafür immer den Rücken gestärkt´, machte Lütke-Wenning deutlich. Eine dezentrale Unterbringung habe immer Vorteile und fördere insbesondere die Integration der rund 150 derzeit in Wettringen lebenden Flüchtlinge. Hierin waren sich alle einig. `Es war, ist und bleibt auch weiterhin eine große Aufgabe´, betonte Berthold Bültgerds. Auch darüber waren sich alle einig. Da durchgehende hauptamtliche Strukturen fehlen, sei man auf das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger angewiesen, so der Bürgermeister, der ausdrücklich deren Einsatz lobte. Ebenso gelte diese Anerkennung für die Mitarbeiter des Sozialamtes. Der Bürgermeister nutzte die Gelegenheit, der Abgeordneten und Vorsitzenden des Finanzausschusses einen Überblick über die allgemeine Lage in Wettringen zu verschaffen. Die Schullandschaft, das Naherholungsgebiet Haddorfer Seen, die örtliche Landwirtschaft, der Breitbandausbau und zahlreiche andere Themen wurden in der Runde diskutiert. Die Villa Jordaan auf dem Rothenberg, die von der WilhelmsUniversität Münster als Seminarhaus genutzt wird und die dringend Informationen der SPD Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer renoviert werden muss, liegt Bürgermeister Bültgerds am Herzen. Von der Finanzpolitikerin wollte er erfahren, ob es Fördermöglichkeiten für die dort nötigen Brandschutz- und Sanierungsmaßnahmen gebe. ArndtBrauer versprach abschließend, sich bei den entsprechenden Fachkollegen dafür einzusetzen. Willkommen in Legden Foto: © Büro Arndt-Brauer Legden. 135 Flüchtlinge aus verschiedenen Nationen sind in Legden untergebracht. Aber wie funktioniert das im Dahliendorf? Diese Frage stellte jetzt die SPD-Bundestagsabgeordnete Ingrid Arndt-Brauer, die zurzeit ihre diesjährige Sommertour zum Thema Integration und Flüchtlinge absolviert. Sigrid Goßling, SPD-Fraktionsvorsitzende im Rat der Gemeinde zeigte der Abgeordneten bei einer Rundfahrt durch Legden und Asbeck die einzelnen Flüchtlingsunterkünfte. Die Gemeinde hat Privathäuser gekauft, bzw. angemietet und stellt für die Geflüchteten weitere kommuneneigene Unterkünfte, wie die Wohncontainer an der Brigidenschule, zur Verfügung. Um Krisen zu vermeiden, legt die Gemeinde großen Wert darauf, die Flüchtlinge nach ethnischen Gruppierungen getrennt unterzu- Sonderausgabe Sommertour 2016 7 bringen. `Das funktioniert sehr gut´, so Goßling. Bei einem Treffen mit ehrenamtlichen Integrationslotsen und SPDKommunalpolitikern im Jugendhaus Pool gab es dann die Möglichkeit, sich intensiv und auch kritisch über die Thematik rund um die Flüchtlingshilfe auszutauschen. Bei ihrer Begrüßung brachte Sigrid Goßling ihre Freude zum Ausdruck, dass so viele Interessierte den Weg in das Jugendhaus gefunden hatten. `Das ist ein Zeichen, dass die Flüchtlingsarbeit ein großes Thema ist´, so die Fraktionschefin, die auch den großen Einsatz der Ehrenamtlichen lobte. Dieser Standard könne aber nicht gehalten werden, machte Bruno König, Sprecher der Integrationslotsen deutlich. Zu Beginn des Flüchtlingszuzugs habe es zahlreiche Helferinnen und Helfer gegeben. Nun sei nur noch eine Handvoll Ehrenamtlicher übrig. `Jetzt fehlen uns einfach Mitmacher´, so Daniela Kersting, die auch in ihrem persönlichen Umfeld für Mithilfe wirbt. `Eine große Hilfe für uns wäre ein hauptamtlicher Ehrenamtskoordinator´, so König. Arndt-Brauer erläuterte, dass die Kommunen finanzielle Unterstützung für die Einrichtung einer solchen Stelle bekommen könnten. Wenn man das auch für Legden in Anspruch nehmen möchte, würde sie sich für die Finanzierung einsetzen. Breiten Raum bei der Diskussion nahm die Integration in den Arbeitsmarkt ein. Neben den fehlenden Sprachkenntnissen, sei auch eine Anerkennung der Schulund Ausbildung im Heimatland der Betroffenen ein Problem. U.a. auch wegen der Vorbehalte von Arbeitge- bern sei es sehr schwierig, die Menschen in Arbeit zu bringen, berichtete ein Integrationslotse. Auf der anderen Seite gebe es aber auch motivierte Unternehmen, die die Flüchtlinge bei ihrem Einstieg in den Arbeitsmarkt intensiv unterstützen und somit ein positives Signal senden. Ein weiteres Hindernis sei die Bürokratie, die es häufig verhindert, zeitnah eine Arbeit oder Ausbildung aufzunehmen. `Durch den Flüchtlingszuzug haben wir veränderte Herausforderungen für den Arbeitsund Ausbildungsmarkt´, machte Arndt-Brauer deutlich. Das deutsche duale Ausbildungssystem könne man den Flüchtlingen nicht einfach überstülpen. Einig war sich die Runde, dass man Ideen entwickeln müsse, die eine Veränderung dieses Systems herbeiführen würden. Dazu könne u.a. eine gestaffelte Ausbildung beitragen, wie es sie schon in einigen Bereichen gebe. Eine darauf aufbauende Qualifizierung könne dann auch zum Ziel einer vollständigen Ausbildung führen. Arndt-Brauer zeigte sich abschließend beeindruckt von dem ehrenamtlichen Engagement der Legdener und überreichte als kleines Dankeschön einen Gutschein für eine Reise nach Berlin. `Dies ist nur ein kleines Zeichen der Anerkennung für engagierte Bürgerinnen und Bürger. Deren Engagement verdient unsere Wertschätzung“, machte ArndtBrauer deutlich. Zwei Personen von der Flüchtlingsinitiative können sich auf einen viertägigen interessanten Aufenthalt in der Bundeshauptstadt freuen. Mit Ausnahme von privaten Unternehmungen und Taschengeld entstehen den Teilnehmer keine Kosten für die Reise. Informationen der SPD Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer Wer sich ehrenamtlich in der Flüchtlingsbetreuung engagieren möchte, kann sich auf der Internetseite willkommen-inlegden.jimdo.com/ informieren und Kontakt aufnehmen. PerjuF - Perspektiven für junge Flüchtlinge Foto: © Büro Arndt-Brauer Rheine. Erste Erfahrungen mit Flüchtlingen zeigen, dass diese eine Heranführung an eine Ausbildung in Deutschland benötigen. Es zeigt sich auch, dass die in den Heimatländern erworbenen Ausbildungsabschlüsse oder beruflichen Kenntnisse nicht mit dem deutschen Ausbildungswesen vergleichbar sind. Es ist daher erforderlich, mit verschiedenen Maßnahmen die berufliche Integration der jungen Menschen zu erlangen. Die Bundesagentur für Arbeit hat daher die Maßnahme `PerjuF´ - Perspektiven für junge Flüchtlinge gestartet. Eine von vier PerjuF-Maßnahmen im Kreis Steinfurt begann am 18. April 2016 in den Ausbildungsstätten der Caritas in Rheine. Eine gute Gelegenheit für die SPDBundestagsabgeordnete Ingrid ArndtBrauer, die derzeit ihre diesjährige Sommertour zum Thema Flüchtlinge und Integration absolviert, der Ein- Sonderausgabe Sommertour 2016 8 ladung des Caritasverbandes Rheine e.V. zu folgen und sich über die Maßnahme ausführlich zu informieren. In großer Runde, mit Maßnahmenteilnehmern, Mitarbeitern der Ausbildungsstätten, Vertretern der Caritas Rheine und der Arbeitsagentur sowie Rheinenser SPD-Kommunalpolitikern wurde die PerjuF-Maßnahme ausgiebig erläutert und diskutiert. Seit vielen Jahren arbeiten die CaritasAusbildungsstätten im Auftrag der Arbeitsagentur Rheine und des Jobcenters Kreis Steinfurt mit benachteiligten Jugendlichen. Diese Erfahrungen werden jetzt hier genutzt, um junge Flüchtlinge im Alter zwischen 18 und 27 bei der beruflichen Orientierung und den Übergang in eine mögliche Ausbildung zu unterstützen. Die jungen Männer stammen aus Afghanistan, dem Irak und überwiegend aus Syrien und haben zum Teil bereits einen EinstiegsSprachkurs der Bundesagentur durchlaufen. In den Bereichen Holz, Farbe, Metallbearbeitung und Hauswirtschaft sollen nicht nur praktische Erfahrungen gesammelt werden, sondern die im Sprachkurs erworbenen Deutschkenntnisse noch weiter ausgebaut werden, wie Dieter Fühner, Vorstand des Caritasverbandes Rheine, den Gästen erläuterte. `Jeden Tag machen sich die jungen Männer aus Greven, Rheine und Neuenkirchen auf den Weg zu uns, um etwas zu lernen´, so Maßnahmenleiterin Ulrike Trappmann. Sie bescheinigt den Teilnehmern eine hohe Motivation. `Einige Teilnehmer konnten bereits positive Erfahrungen in Praktika sammeln´, so Trappmann weiter. Auch erste Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern sind geknüpft. Gerne könnten sich aber noch weitere interessierte Arbeitgeber mit den Caritas-Ausbildungsstätten in Verbindung setzen. Foto: © RainerSturm / pixelio.de Aber auch Kritik klang in der großen Runde an. Die Voraussetzungen für die Trägerzulassung und Zulassung von Lehrkräften zur Durchführung von Integrationskursen müssten dringend auf den Prüfstand gestellt werden und seien nicht mehr zeitgemäß, so HansGerhard Gajewski, operativer Geschäftsführer der Arbeitsagentur Rheine. Dem stimmte Arndt-Brauer zu. Entstanden seien diese Bedingungen zu Zeiten, in denen es nur einen überschaubar kleinen Anteil an Asylbewerbern gegeben haben. Heute müsse das Angebot deutlich erweitert werden, um allen Berechtigten ein zeitnahes Angebot machen zu können. Daran müsse noch gearbeitet werden, so die Abgeordnete. Erfreulich sei, wie Dieter Fühner zu diesem Aspekt beisteuerte, dass das Land NRW künftig doppelt so viele Sprachkurse wie bislang anbieten will. Die lange Dauer bis zur Anerkennung des Asylsuchenden, ist ein weiterer Kritikpunkt, der Arndt-Brauer von anderen Sommertour-Terminen durchaus bekannt ist. Niemand hätte Informationen der SPD Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer erwarten können, dass so viele Flüchtlinge in Deutschland ankommen würden, so Arndt-Brauer. Das für die Bearbeitung zuständige Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) habe es folglich mit einer großen Anzahl an Asylanträgen zu tun, die trotz Personalmangel bearbeitet werden müssten. `Das ist für uns alle Neuland und ich bitte um Geduld´, so die Bundespolitikerin weiter. Bewegend für alle war abschließend die Schilderung eines jungen syrischen Flüchtlings, der der Runde die Odyssee seines Fluchtweges bis nach Deutschland schilderte. `Wir alle hoffen, dass eines Tages der Krieg in Syrien beendet wird. Bis dahin müssen wir die Menschen, die vor kriegerischen Konflikten flüchten, bei uns aufnehmen und in die Gesellschaft integrieren´, machte Arndt-Brauer deutlich und lobte die PerjuF-Maßnahme, die ein wichtiger Baustein auf den Weg der Integration sei. Hilfe auf kurzem Weg Ottenstein. Seit vielen Jahren gehören die Eheleute Marianne und Josef Jessing dem Ghana-Kreis der Kirchengemeinde St. Georg in Ottenstein an und setzen sich für die Partnergemeinde St. Augustine in Bulenga-Chaggu/Ghana ein. Manchmal muss man für die Hilfe am Nächsten aber nicht so weit fahren, sondern nur über die Straße gehen, wie es die beiden ehrenamtlich engagierten Ottensteiner jetzt bei der syrischen Familie von Daara Maai machen, die seit Kurzem direkt gegenüber wohnen. Zu einem Austausch mit der Familie Sonderausgabe Sommertour 2016 9 luden die Eheleute Jessing jetzt Waltraud Winter von der Flüchtlingshilfe, die Hebamme Andrea Wynk, die SPDBundestagsabgeordnete Ingrid ArndtBrauer und die SPDKommunalpolitiker Hilke Bramkamp, Gerd Abbink und Andrea Schulte ein. Foto: © Büro Arndt-Brauer `Wir kümmern uns um kleine und auch um etwas größere Probleme, die die Familie Maai bei Behördengängen, Arztbesuchen u.ä. hat´, schilderte Marianne Jessing. Sie hat es auch schon geschafft, der Familie etwas Deutsch beizubringen. Daara Maai, Vater von drei Söhnen, macht zurzeit ein Praktikum bei einem Ottensteiner Holzbauunternehmen und kommt sprachlich schon ganz gut klar. Selbst Plattdeutsch ist dem Syrer nicht mehr fremd, wie Waltraud Winter erklärte und erzählte schmunzelnd eine Anekdote dazu. Bei plattdeutschen Gesprächen mit Einheimischen schnappt Daara Maai des Öfteren einige Begriffe auf und begrüßt gelegentlich Gäste mit einem `Sett di daal!´. Auch die beiden vier- und sechsjährigen Söhne bewiesen ihre Sprachkenntnisse, begrüßten die Gäste mit einem artigen `Guten Tag´ und sorgten damit für Erheiterung bei den Erwachsenen. Auf Probleme ist die Familie aber bei der Geburt des jüngsten Sohnes vor einigen Wochen gestoßen und ist damit kein Einzelfall, wie Hebamme Wynk schilderte. Mit der Geburt des Kindes seien die Frauen in den Krankenhäusern zwar versorgt, aber die anschließende Nachsorge in den Flüchtlingsunterkünften durch festangestellte Hebammen sei nicht erlaubt. Bisher leisteten Hebammen diesen Einsatz ehrenamtlich. Durch den nur schwer kalkulierbaren Zeitaufwand und extrem hohe Haftpflichtversicherungsbeiträge könne eine freiberuflich tätige Hebamme aber kaum wirtschaftlich arbeiten und sich den `Luxus´ der Ehrenamtlichkeit leisten, machte Wynk deutlich. Die Pauschale für einen Hausbesuch sei einfach zu niedrig. Arndt-Brauer machte deutlich, dass ein höherer Stundensatz vom Dachverband der Hebammen mit dem Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) ausgehandelt werden müsse. Eine solche Forderung würde sie auf jeden Fall unterstützen, versprach Arndt-Brauer Wynk. Waltraud Winter von der Flüchtlingshilfe berichtete den Gästen aus ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit. 93 überwiegend syrische Flüchtlinge leben derzeit in Ottenstein. `Fast ausschließlich handelt es sich dabei um Vorzeigefamilien´, freut sich Waltraud Winter. Zu den größten Problemen der Flüchtlinge gehören die Sprachbarriere und die daraus resultierende Hilflosigkeit z.B. bei Behördengängen und Arztbesuchen. Da leiste auch die Flüchtlingshilfe Hilfestellung. Um für die Menschen eine Zukunftsperspektive zu schaffen, sei es auch dringend nötig, die Bearbeitung der Asylanträge zu verkürzen, machte Winter deutlich. Informationen der SPD Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer Arndt-Brauer warb um Verständnis für die Arbeit des zuständigen Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Die Vielzahl an Anträgen und nicht ausreichendes Personal machten es dem BAMF schwer, die Asylanträge zeitnah zu bearbeiten. Entsprechendes Personal sei auch nur schwer zu finden. Abschließend bedankte sich ArndtBrauer für den aufschlussreichen Austausch und sprach ihre Anerkennung für das ehrenamtliche Engagement aller Beteiligten aus. `Eine erfolgreiche Integration kann auch nur mit Ehrenamt geleistet werden´, so die Abgeordnete. Foto: © S. Hofschlaeger / pixelio.de Jugendmigrationsdienst unterstützt junge Neuzugewanderte Kreis Steinfurt/Borghorst/Lengerich. Seit mittlerweile elf Jahren unterstützt der Jugendmigrationsdienst (JMD) im gesamten Kreis Steinfurt ausländische junge Menschen und Spätaussiedler von zwölf bis 27 Jahren. Träger der Beratungsstelle mit Sitz im Steinfurter Stadtteil Borghorst ist die Ev. Jugendhilfe Münsterland und in Lengerich das Diakonische Werk Sonderausgabe Sommertour 2016 10 Tecklenburg. Die Beratungsstellen legen ihren besonderen Fokus auf die Entwicklung einer Perspektive für Neuzugewanderte. Foto: © Büro Arndt-Brauer Seit einigen Wochen besucht die SPDBundestagsabgeordnete Ingrid ArndtBrauer im Rahmen ihrer Sommertour Einrichtungen und Initiativen, die sich mit dem Thema Flüchtlinge und Integration beschäftigen. Ein guter Grund, gemeinsam mit SPDRatsmitglied Michael Hardebusch und der designierten SPD-Landtagskandidatin Ulrike Reifig, dem JMD einen Besuch abzustatten und sich einen Einblick in dessen Aufgabenfeld zu verschaffen. Das Angebot des JMD reicht von Orientierungshilfen im Bildungs- und Ausbildungssystem, über die Unterstützung bei Bewerbungen und Hilfen zur Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse, bis hin zur Zusammenarbeit mit Schulen, Behörden und andere Institutionen sowie gruppenpädagogischen Angeboten. `Die Beratung ist selbstverständlich kostenlos und vertraulich´, machte Barbara Schonschor vom JMD deutlich. Durch den seit 2014 angestiegenen Zuzug von Flüchtlingen aus Syrien habe sich allerdings die Arbeit verändert, so Schonschor weiter. Neben der gewohnten Arbeit in der Beratungs- stelle gehören jetzt auch die aufsuchende Arbeit, Gespräche mit Schulen und Bildungsträgern sowie niederschwellige Arbeitsangebote für die jungen Menschen zum Aufgabenfeld. Sprache, Arbeit und Wohnung gehören jetzt zu den wichtigsten Dingen für die Betroffenen. `Aber es dauert einfach alles zu lange´, kritisierte der ehrenamtlich Dolmetscher Azad Ali, der in Syrien ein Jurastudium begonnen hatte und schnellstmöglich daran anschließen möchte. ArndtBrauer zeigte Verständnis für die Situation, machte aber auch deutlich, dass mit fehlenden oder nicht ausreichenden deutschen Sprachkenntnissen ein einfacher Übergang in Beruf und Ausbildung nur schwer zu bewerkstelligen sei. Zudem sei noch viel Bürokratie zu überwinden, die aber für die Integration von großer Bedeutung sei. Da aber entsprechendes Personal für die Abwicklung von Asylverfahren fehle und auch nur schwer zu generieren sei, bat die Bundespolitikerin noch um Geduld. Foto: © Bernd Kasper / pixelio.de Um weiter gute Arbeit im Bereich der Jugendmigration zu leisten, ist der JMD aber auch auf finanzielle Unterstützung durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend angewiesen, machte Schonschor Informationen der SPD Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer deutlich. Aufgrund des Flüchtlingsstromes in 2015 sei der Ansatz im Nachtragshaushalt 2015 um weitere acht Millionen Euro erhöht und im Haushalt 2016 um diese acht Mio. Euro verstetigt worden, aber weitere Mittel nicht mehr in Aussicht gestellt worden, erläuterte Arndt-Brauer. Gerade die SPD habe sich aber für die weitere Förderung der Jugendmigrationsdienste in Deutschland eingesetzt. Bei den internen Haushaltsverhandlungen war das CDU-geführte Finanzministerium leider nicht bereit, diese unbedingt benötigten acht Mio. Euro auf 2017 zu übertragen. `Sehr kurzsichtig, obwohl der Bedarf angesichts der bereits stark angewachsenen und vor dem Hintergrund der Familiennachzügler weiterhin steigender Anzahl zu begleitender junger Menschen zunimmt´, kritisiert die Finanzexpertin. Die Abgeordnete sagte die Unterstützung im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu, empfahl dem JMD Steinfurt aber, sich dringend mit den heimischen CDU-Abgeordneten des Haushaltsausschusses in Verbindung zu setzen und deren Unterstützung zu einzufordern. Als kleine Anerkennung für das Engagement in der Unterstützung für junge Menschen mit Migrationshintergrund überreichte Arndt-Brauer Barbara Schonschor einen Gutschein für eine Fahrt nach Berlin. Zwei Personen können sich auf einen viertätigen Aufenthalt in der Bundeshauptstadt freuen. Ausgenommen von privaten Unternehmungen außerhalb des Programms und Taschengeld ist die Fahrt für die Teilnehmer kostenlos. Sonderausgabe Sommertour 2016 11 Einwanderungsgesetz nötig Ahaus. Ob nun Krieg, Vertreibung oder Armut, jeder Flüchtling, der sein Heimatland verlässt, hat einen guten Grund dafür. Leider haben nicht alle Menschen eine Chance, in Deutschland Asyl zu bekommen. Aufgrund der großen Flüchtlingswelle 2014/2015 definierte der Gesetzgeber sichere Herkunftsstaaten, zu denen Staaten der Europäischen Union, die Westbalkanstaaten BosnienHerzegowina, Mazedonien, Serbien, Montenegro, Albanien und Kosovo sowie die afrikanischen Staaten Ghana und Senegal gehören. Bis über den Asylantrag entschieden wird, geht Zeit ins Land und die Menschen benötigen eine Beschäftigung. Dies regte das Berufsorientierungszentrum Ahaus (BOZ) dazu an, ein Projekt für betroffene junge Leute ins Leben zu rufen. Gemeinsam mit einer Ahauser SPDDelegation stattete jetzt die SPDBundestagsabgeordnete Ingrid ArndtBrauer dem BOZ einen Besuch ab. `Bisher gibt es keine Angebotsstrukturen für Menschen mit fehlender Bleiberechtsperspektive´, so Norbert Buß, Leiter des BOZ. Im Auftrag der Stadt Ahaus und des Landschaftsverbandes (LWL) wurde das BOZ in Ahaus mit dem Pilotprojekt `Jugendwerkstatt für geflüchtete Menschen´ beauftragt. Gefördert wird die Maßnahme vom Jugendministerium des Landes NRW als `Sondermittel für junge Flüchtlinge in der Jugendsozialarbeit´ und weitergeleitet über den LWL. Am 1. Juni 2016 sei man an den Start gegangen, so Projektleiterin Stefanie Rudde. Das bis Ende dieses Jahres laufende Projekt ist für junge geflüchtete Menschen ohne Bleiberechtsperspektive bis 27 Jahre gedacht. Im Bischof-TenhumbergHaus an der Hindenburgallee wurde eigens eine Werkstatt eingerichtet, in der Erfahrungen in den Bereichen Holz, Metall und Farbe gesammelt werden können. Ziele des Projektes seien u.a. eine sinnvolle Beschäftigung und Tagesstruktur, Abbau von Sprachbarrieren sowie Berufsorientierung und Heranführung an den Arbeitsund Ausbildungsmarkt, erläuterte Rudde weiter. Foto: © Büro Arndt-Brauer Bei einem Rundgang durch die Werkstatt bekamen die Sozialdemokraten einen guten Einblick in die Arbeit der ausschließlich jungen Männer. Mit viel Eifer wurde hier gesägt und gestrichen. `Fertige Werkstücke können unsere Teilnehmer auch mit in ihre Unterkunft nehmen und sind auch besonders stolz darauf´, so Stefanie Rudde. Auch bei der Einrichtung der Werkstatt haben die jungen Männer mit Hand angelegt. `Vom Fußboden verlegen bis hin zum Anstrich haben alle mit angepackt´, freut sich Rudde. `Wir würden das Projekt gerne fortführen´, wünscht sich Buß. Informationen der SPD Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer Das BOZ hofft, dass eine Fortführungsmöglichkeit dieses Angebotes über den 31.12.2016 hinaus zwischen dem Land und der Stadt Ahaus entwickelt werden kann. Nach Beendigung der Maßnahme seien die jungen Menschen, die hochmotiviert seien und gerne einen Beruf erlernen würden, wieder ohne Beschäftigung und es gebe keine Perspektive für einen dauerhaften Aufenthalt in Deutschland, kritisiert der BOZ-Leiter. Eine Chance für diesen Personenkreis wäre nur ein Einwanderungsgesetz, stellte ArndtBrauer klar. Schon lange setze sich die SPD für ein solches Gesetz ein. Auch auf den dringenden Wunsch der Handwerkskammer, der Kirchen, des Deutschen Gewerkschaftsbundes und des Bundes der Arbeitgeber, will die SPD jugendlichen Geduldeten und Asylsuchenden, die eine Ausbildung beginnen oder ein Ausbildungsangebot haben, unabhängig vom Ausgang des asyloder aufenthaltsrechtlichen Verfahrens, den Aufenthalt bis zum Abschluss der Ausbildung gewähren. Das sollte auch eine Frist für anschließende Arbeitssuche beinhalten. Viele Betriebe suchen nach Auszubildenden auch Asylsuchenden und Geduldeten. Doch beim Arbeitgeber herrscht Unsicherheit, ob der oder die Auszubildende auch die gesamte Ausbildungszeit wird bleiben können. So verlieren die Jugendlichen Zeit und die Unternehmen Auszubildende. `Bedauerlicherweise sperrt sich der Koalitionspartner CDU/CSU dagegen´, ärgert sich Arndt-Brauer und will sich auch weiterhin für ein Einwanderungsgesetz stark machen. Sonderausgabe Sommertour 2016 12 `KomMode´ und Köstlichkeiten aus fernen Ländern Horstmar. Bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen fand das `Fest der Kulturen´ auf dem Gelände der `KomMode´, im alten Feuerwehrhaus in Horstmar statt. Flüchtlinge, Ehrenamtliche, Horstmarer und Leerer Bürgerinnen und Bürger waren herzlich eingeladen, sich kennenzulernen und Köstlichkeiten aus fernen Ländern zu probieren. Eine gute Gelegenheit für die SPDBundestagsab-geordnete Ingrid Arndt-Brauer, die im Horstmarer Stadtteil Leer lebt, der Einladung von Bernhard Haschke, Mitinitiator des Festes, zu folgen. geworden, freut sich Haschke und dankt den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für ihren Einsatz. Man merkt allen Gästen, ob Flüchtlinge oder Bürgern, an, dass sie sich miteinander wohl fühlen. Verschiedene Stände mit Spielen für Groß und Klein, eine Hüpfburg und ein Schminkstand für die Kleinsten runden den perfekten Sonntag ab. Arndt-Brauer, zeigte sich beeindruckt von dem Einsatz und ist sich sicher, dass Integration auch nur so funktioniere. `Ohne die vielen ehrenamtlich engagierten Menschen wäre das gar nicht möglich, da in den Kommunen die hautamtlichen Strukturen dafür einfach fehlen.´ Wie auch bei allen anderen ehrenamtlichen Flüchtlingsinitiativen, die sie in ihrem Wahlkreis besucht, ließ Arndt-Brauer der `KomMode´ als kleine Anerkennung einen Gutschein für eine viertägige Berlinreise für zwei Personen zukommen. Stars und Selfies Foto: © Büro Arndt-Brauer Auf die Anfrage des Horstmarer Bürgermeister vor einem Jahr, ob er sich vorstellen könne, eine Kleiderkammer und ein Möbelmagazin zu organisieren, sagte Haschke spontan zu. Was dann als Möbelmagazin entstand, wurde schnell durch das Angebot von Bekleidung und Hausrat ergänzt und noch eine Fahrradwerkstatt eingerichtet. Der Name `KomMode´ stehe für kommunizieren mit vielen Kulturen, Kommode (Möbel) und Mode, so Haschke. Mittlerweile ist die `KomMode´ ein Begegnungszentrum Rheine. `Treffen Sie oft Stars und haben Sie vielleicht sogar Selfies mit ihnen gemacht´, fragten die 30 Schülerinnen und Schüler der Klasse 10e der Euregio-Gesamtschule Rheine die heimische Bundestagsabgeordnete Ingrid Arndt-Brauer (SPD). Die Politikerin musste die Zehntklässler enttäuschen: `Ich stand bei Veranstaltungen wenige Meter entfernt von Obama und Putin im selben Raum - Selfies waren da nicht möglich und wären auch nicht angemessen gewesen. Andere sog. `Stars´ sind auf dem politischen Alltags-Parkett nicht präsent.´ Über Politik wurde natürlich auch gesprochen. Schwerpunkt war die Informationen der SPD Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer Flüchtlingspolitik. Hier bezog Arndt-Brauer klar Position: `Grundsätzlich stehe ich zu der humanitären Verpflichtung, politisch Verfolgte und Menschen aus Kriegsgebieten bei uns aufzunehmen. Die mit der schnellen Grenzöffnung verbundene Hoffnung der Kanzlerin, dass auch andere Staaten in Europa sich an der Aufnahme von Flüchtlingen beteiligen, erfüllte sich leider nicht. Im Gegenteil - vielmehr verweigern sich die osteuropäischen EU-Staaten bis heute jedweder Kooperation, obwohl sie gerne EUGelder annehmen.´ Der eigentliche Fehler der Asylpolitik wurde schon viel früher gemacht: Schon seit Jahren kommen viele Flüchtlinge auf den Inseln Lampedusa und Lesbos an. Der Krieg in Syrien ist schon fünf Jahre alt. Gemäß dem Dubliner Übereinkommen müssten Flüchtlinge in dem EU-Staat ihren Asylantrag stellen, den sie zuerst betreten. Italien und Griechenland tragen so die Hauptlast. Eine gerechte Lösung war das nie. Europa benötigt zukünftig eine andere partnerschaftlichere Lösung. Arndt-Brauer geht davon aus, dass nach Beendigung des Krieges viele Syrer wieder in ihre Heimat zurückkehren und dort Aufbauarbeit leisten. `Bleiben werden eher die Jüngeren´, ist sich Arndt-Brauer sicher. Foto: © Büro Arndt-Brauer Sonderausgabe Sommertour 2016 13 terra nova unterstützt unbegleitete Flüchtlinge Ochtrup. Der gemeinnützige Verein terra nova in Ochtrup bietet flexible Hilfen für Kinder, Jugendliche, junge Volljährige und Erwachsene sowie Familien an. Mit dem Zuzug von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen hat sich terra nova seit Oktober 2015 ein weiteres Betreuungsfeld eröffnet und mittlerweile eine Wohngruppe für die betroffenen Jugendlichen eingerichtet. In Begleitung einer Ochtruper SPDDelegation schloss jetzt die SPDBundestagsabgeordnete Ingrid ArndtBrauer hier ihre diesjährige Sommertour durch den Wahlkreis ab. Die Abgeordnete besuchte im Rahmen dieser Tour eine Vielzahl von Einrichtungen und Initiativen, die sich der Unterbringung und Integration von Flüchtlingen widmen und hat zahlreiche Gespräche mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern geführt Foto: © Büro Arndt-Brauer In vielen Gemeinden der Region werden Jugendliche und Familien mit besonderem Hilfebedarf pädagogisch betreut. In der Metelener Wohngruppe werden acht unbegleitete Flüchtlinge im Alter zwischen 15 und 19 Jahren betreut, wie Dr. Jan Tietmeyer (3.v.li.), Geschäftsführer bei terra nova, sei- nen Gästen erläutert. Die Jugendlichen besuchen bereits die Schulen in der Umgebung und erhalten zusätzlich Deutschunterricht. `Da sind wir den Ehrenamtlichen sehr dankbar, die das bei unseren Jugendlichen übernommen haben´, so Tietmeyer. Die ausschließlich männlichen Jugendlichen wissen auch schon sehr genau, was sie nach dem Schulabschluss gerne machen möchten, wie sie der Abgeordneten schilderten, die sich ausführlich Zeit für die Jugendlichen nahm. Technik und IT hat bei den Berufswünschen den Vorrang. Da sind die Wünsche auch nicht so weit von den Vorstellungen einheimischer Jugendlicher entfernt. `Die deutlich unter 18Jährigen in Ausbildung zu bringen, wird auch nicht das Problem sein´, so Tietmeyer. Komplikationen berge allerdings das deutsche duale Ausbildungssystem mit vielen theoretischen Inhalten. Wegen fehlender Sprachkenntnisse sei daher der Übergang von der Schule in die Ausbildung schwierig, bedauert Tietmeyer. der Arbeit von terra nova in Ochtrup hervor. Auch Arndt-Brauer, die den gemeinnützigen Verein von anderen Besuchen gut kennt, schätzt die Arbeit sehr und zeigte ihre Wertschätzung auch praktisch: Für das Engagement in der Unterstützung von jungen Flüchtlingen überreichte ArndtBrauer eine Einladung für einen viertägigen Aufenthalt in Berlin. Zwei Mitarbeiter können sich im nächsten Jahr auf einen interessanten Aufenthalt in Berlin freuen, bei dem Fahrt, Programm, Unterkunft und Verpflegung kostenfrei sind. In der Runde waren sich alle einig, dass auf dem Arbeitsmarkt entsprechende Strukturen für die betroffenen Menschen geschaffen werden müssten, da sonst ein hohes Potenzial verloren gehe. „Ein staatlich finanzierter Arbeitsmarkt für Hilfstätigkeiten wäre sicherlich eine Option für die Lösung des Problems“, so Arndt-Brauer. Hierfür müsste es aber klare Regeln geben, damit kein Missbrauch betrieben würde, machte Arndt-Brauer klar. Kreis Steinfurt/Kreis Borken/Münster. Rund 1 Mio. Flüchtlinge wurden bis Ende 2015 in Deutschland erfasst. Im Gegensatz zu den Fluchtursachen bei den Geflüchteten aus Syrien, Irak, Pakistan und Afghanistan, die vor dem so genannten Islamischen Staat (IS) geflohen sind, machten sich die Flüchtlinge aus den Balkanstaaten vor allem aus wirtschaftlichen Gründen und Diskriminierung von Minderheiten auf den Weg nach Europa. Grund genug für die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Ingrid Arndt-Brauer bei ihrer diesjährigen diesjährigen Zur Freude von Tietmeyer und seinem Mitarbeiterteam hoben die Ochtruper Sozialdemokraten das hohe Ansehen Informationen der SPD Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer BAMF-Ankunftszentrum beschleunigt Asylverfahren Foto: © Büro Arndt-Brauer Sonderausgabe Sommertour 2016 14 Sommertour durch den Wahlkreis, unterschiedliche Einrichtungen und Initiativen zu besuchen, die sich mit der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen beschäftigen. Bei zahlreichen Gesprächen mit Ehrenamtlichen, Hauptamtlichen und Flüchtlingen, haben diese auch ihre Probleme an die Bundespolitikerin herangetragen. Zu den Hauptproblemen gehörten u. a. die späte Registrierung der Flüchtlinge, der Bürokratieaufwand, Zulassung zu Integrationskursen sowie eine lang dauernde Abwicklung des Asylverfahrens. Bei einem Besuch des neuen Ankunftszentrums des BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) in Münster, hatte ArndtBrauer daher einige Fragen im Gepäck, die sie mit der dortigen Leitung klären wollte. In der ehemaligen britischen YorkKaserne ist seit Ende April eines der fünf Ankunftszentren in NordrheinWestfalen untergebracht. Mit rund 170 Mitarbeitern ist man dort mittlerweile gut aufgestellt, wie Referatsleiter Detlef Bröker (i. Bild re.) der Abgeordneten bei ihrem Besuch versichert. Bei einem Rundgang durch die Gebäude konnte sich ArndtBrauer dann auch von der Effizienz der Arbeit überzeugen. Bröker bestätigte zunächst die von Arndt-Brauer geschilderten Probleme. Da alle so genannten Altfälle aus dem Münsterland vorher noch in Bielefeld oder Dortmund hätten bearbeitet werden müssen, seien längere Wartezeiten nicht von der Hand zu weisen, so Bröker weiter. Seitdem allerdings das Ankunftszentrum im Münster in Betrieb ist, kämen Flüchtlinge aus der Region jedoch nur noch hierher zur Registrierung und Anhörung, was die Wartezeiten für die Betroffenen erheblich verkürzen würde, machte Bröker deutlich. Zudem arbeite das Personal in Münster sehr engagiert und nicht nach der „Stechuhr“, lobte der Referatsleiter sein Mitarbeiterteam. Für die Herausforderungen im Jahr 2016 habe das BAMF Meilensteine für ein beschleunigtes Asylverfahren auf den Weg gebracht, erläuterte Bröker. Dazu gehöre u.a., dass die Anzahl der Bescheide der Anzahl der Einreisenden entspreche, alle in diesem Jahr auf eine Asylantragstellung Wartenden einen Asylantrag stellen können, der in ein Asylverfahren mündet sowie die meisten der anhängigen Verfahren inkl. Rückstand abgebaut sind. Die ersten beiden Ziele seien bereits erreicht, einfache Profillagen könnten innerhalb von 48 Stunden entschieden werden. Das sei mit den bundesweit derzeit rund 10.000, speziell geschulten BAMFMitarbeitern, davon 6.300 auf festen Stellen, auch zu schaffen, ist sich Bröker sicher. Das von der Bundesregierung für diese Stellen zur Verfügung gestellte Geld sei daher gut angelegt. Um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein, müssten die Arbeitsplätze daher auch dringend erhalten bleiben, gab Bröker ArndtBrauer mit auf den Weg. einzusetzen, dass der Ansatz im Bundeshaushalt erhalten bliebe. `Dieses Potenzial aufzugeben wäre fatal und wir hätten aus der Vergangenheit im Umgang mit Asylsuchenden nicht gelernt´, so Arndt-Brauer abschließend. Sie versprach, sich auch weiterhin im Rahmen ihrer Möglichkeiten dafür Pädagogische Fach- und Lehrkräfte finden auf dem `Service-Portal Integration´ zahlreiche alltagsnahe Angebote, wie zum Beispiel Erfahrungsberichte aus der Praxis, Hintergrundartikel, Reportagen und Beispiele für gelungene Integration. Informationen der SPD Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer Unterstützung bei der Integration geflüchteter Kinder Kreis Steinfurt/Kreis Borken. Mehrere hunderttausend Flüchtlinge sind in diesem Jahr in Deutschland angekommen. Unter ihnen sind viele Kinder, die besondere Zuwendung brauchen. Der Besuch einer Kita oder Grundschule ist für sie der erste Schritt zur Integration. Damit sie gelingt, bietet die Stiftung `Haus der kleinen Forscher´ auf einem digitalen Service-Portal praxisnahe Unterstützung für pädagogische Fachund Lehrkräfte. Pädagogische Fach- und Lehrkräfte in Kitas, Horten und Grundschulen stehen aktuell vor vielen Fragen, wenn es gilt, geflüchtete Kinder in die Einrichtung zu integrieren: Wie gehe ich mit traumatischen Fluchterfahrungen, Trauer oder Furcht um? Wie kann die Einbindung in die Gruppe trotz kultureller und sprachlicher Unterschiede gelingen? Was ist bei der Kommunikation mit den Eltern zu beachten? Auf die unterstützende zentrale Anlaufstelle `Service-Portal Integration´ der Stiftung `Haus der kleinen Forscher´ macht jetzt die SPDBundestagsabgeordnete Ingrid ArndtBrauer aufmerksam. Sonderausgabe Sommertour 2016 15 Sie können außerdem einer geschlossenen und von der Stiftung moderierten Facebook-Gruppe beitreten: (https://www.facebook.com/groups/ IntegrationkleineForscher/). In dem geschützten Raum der Gruppe können sie sich untereinander, sowie mit Experten aus verschiedenen Fachgebieten austauschen. Gefördert wird das Portal vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Das `Haus der kleinen Forscher´ ist die größte Initiative für frühe Bildung in Deutschland und bietet Weiterbildung für Erzieher, Lehrer und Betreuer in Kita, Hort oder Grundschule an. In den vergangenen Monaten erreichten die Stiftung aus ihrem bundesweiten Netzwerk von über 26.500 Einrichtungen viele Fragen rund um das Thema `Integration geflüchteter Kinder´. Zugang zu guter Bildung für alle Kinder, unabhängig von ihrer Herkunft, ist schon seit langem eines der erklärten Ziele des `Hauses der kleinen Forscher´. Die vielen Anfragen waren für die Stiftung ausschlaggebend, ihr Angebot um den Bereich Integration zu erweitern und dabei ihr erfolgreiches Konzept beizubehalten: Alle Angebote der Stiftung sind alltagsnah gestaltet und können mit wenig Aufwand umgesetzt werden. `Gerade um die Kinder muss sich besonders gekümmert werden´, weiß Arndt-Brauer, die sich bei ihrer diesjährigen Sommertour durch den Wahlkreis mit dem Thema Flüchtlinge und Integration intensiv befasst hatte. Der Vorstand der Stiftung, Michael Fritz, sagte zum Start des Portals: `Für geflüchtete Kinder bieten Kita- oder Grundschulbesuch ein Stück Normalität in einem kindgerechten Umfeld. Kontakte zu einheimischen Kindern helfen beim Lernen der deutschen Sprache. Frühe Bildungsangebote leisten damit einen sehr wichtigen Beitrag zur Integration. Erzieher und Lehrer nehmen an dieser Stelle eine bedeutende Rolle ein. Wir müssen sie dabei nach Kräften unterstützen.´ Foto: © Grace Winter / pixelio.de Laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sind bereits mehr als 130.000 geflüchtete Kinder im ersten Halbjahr 2016 in Deutschland angekommen, mehr als 80.000 waren es im Jahr 2015. Einige Kinder besuchen bereits Kitas, Grundschulen oder Horte, in den nächsten Monaten werden viele weitere tausend folgen. Viel Hilfe durch Kommunales Integrationszentrum für Flüchtlinge, Fachkräfte und Ehrenamtliche Kreis Steinfurt. Mit der Eröffnung des Kommunalen Integrations-Zentrums (KI) des Kreises Steinfurt im Juni dieses Jahres, existieren bereits 51 solcher Zentren in NRW. Die landes- Informationen der SPD Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer weite Koordinierungsstelle und die Kommunalen Integrationszentren sind ein Baustein des Teilhabe- und Integrationsgesetz, das 2012 vom NRW-Landtag verabschiedet wurde. Zum Abschluss ihrer diesjährigen Sommertour, die sich eingehend mit Flüchtlingen und Integration befasste, stattete die SPD-Bundestagsabgeordnete Ingrid Arndt-Brauer dem KI einen Besuch ab. Lilli Schmidt, Leiterin des KI und Kirsten Weßling (Stabsstelle Landrat) erläuterten das Aufgabenfeld des KI und wo man seit dem Start steht. Hier im KI werden die kommunalen Angebote und Programme zur Integration zugewanderter Menschen koordiniert und gebündelt, so Lilli Schmidt. „Damit sollen Doppelstrukturen verhindert werden“, so die KI-Leiterin. In enger Zusammenarbeit mit aktiven Akteuren der Integrationsarbeit und der Politik soll das KI Konzept zu Bildungs- und Förderangeboten sowie zur Fortbildung von pädagogischen Fachkräften entwickelt werden. Gerade bei der Koordinierung der Integrationsangebote für Zugewanderte übernehmen die Kommunalen Integrationszentren zunehmend mehr Aufgaben. Mit dem NRW-Landesprogramm „KOMM AN NRW“ werden die Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe unterstützt. Hierfür stehen Fördermittel in Höhe von 7,05 Millionen Euro NRW-weit zur Verfügung. Das Integrationsministerium finanziert in jedem Zentrum mit 170.000 Euro 3,5 Personalstellen. Aus dem Etat des Ministeriums für Schule und Weiterbildung werden jeweils Sonderausgabe Sommertour 2016 16 zwei Lehrerstellen für insgesamt rund 100.000 Euro zur Verfügung gestellt. Zusätzlich werden die Kommunalen Integrationszentren durch das Landesprogramm „KOMM AN NRW“ mit zusätzlichen Personalstellen unterstützt. „Bereits 2015 haben wir in der Koordinierungsstelle für Integration mit der Bestandsaufnahme angefangen, um zu schauen, wie die Kommunen in der Integrationsarbeit aufgestellt sind“, so Schmidt. Seit Anfang 2016 habe man bereits mit den Landesprogrammen „Zusammenkommen und Verstehen“ und „KOMM AN NRW“ mit mehr als 230.000,00 € Kommunen und ehrenamtliche Initiativen im Kreis Steinfurt finanziell unterstützt, gleichzeitig Netzwerkarbeit betrieben. Gut und sinnvoll sei, dass man jetzt mit dem KI die Bedarfsanalyse durchführen könne um in wichtigen Integrationsfeldern Ziele und Maßnahmen zu erarbeiten, so Schmidt weiter. Das Stammpersonal vom KI ist noch nicht komplett, drei Vollzeitstellen seien nicht besetzt. Nur schwer könne man das erforderliche Personal, wie z.B. Lehrer und Sozialpädagogen gewinnen, bedauert Schmidt. Kirsten Weßling betonte, dass aber noch einige Bewerbungen vorliegen, die erst gesichtet und auf Eignung geprüft werden müssten und zeigte sich vorsichtig optimistisch, dass man es schaffe, alle Stellen zu besetzen. Signale aus dem zuständigen NRWLandesministerium zeigten zudem, dass die Kommunale Integrationszentren möglicherweise auch über dem Förderzeitraum bestehen bleiben, freut sich Schmidt. Obwohl der Flüchtlingszuzug abgenommen habe, werde er sicherlich nicht ganz Foto: © Büro Arndt-Brauer zurückgehen. Geschaffene Strukturen, wie auch das KI würden daher auch weiterhin dringend benötigt, stellte Arndt-Brauer klar. Besonders freut sich die Abgeordnete darüber, dass sich die SPD-Kreistagsfraktion nach langem politischem Ringen für die Einrichtung des KI durchsetzen konnte. „Durch das KI hat die Landesregierung der jahrzehntelangen, guten Integrations-arbeit in Nordrhein-Westfalen noch einmal einen kräftigen Schub verliehen. Mit der Eröffnung des KI im Kreis Steinfurt wurde somit eine nahezu flächendeckende Struktur zur Koordination kommunaler Integrationsarbeit in den Kreisen und kreisfreien Städten geschaffen, die unbedingt erhalten bleiben muss“, verdeutlichte Arndt-Brauer und bot Lilli Schmidt abschließend ausdrücklich ihre Hilfe bei Problemen an. Mehr Geld für Familien, Flüchtlings- und Jugendpolitik Kreis Borken/Kreis Steinfurt. Nach der sogenannten Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses zieht die heimische Bundestagsabgeordnete Ingrid Arndt-Brauer (SPD) eine positive Bilanz: `In den parlamentarischen Haushaltsberatungen haben wir den aus familienpolitischer Sicht bereits guten Informationen der SPD Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer Haushaltsentwurf der Bundesregierung weiter verbessert.´ Es sei ein gutes Stück Arbeit gewesen, aber die SPD habe insbesondere im Bereich der Kinder- und Jugendpolitik sowie bei der Integration junger Geflüchteter noch entscheidende Verbesserungen erzielt. Besonders freue sich die Finanzpolitikerin darüber, dass der Bund seine Einlage bei der Bundesstiftung Mutter und Kind im kommenden Jahr um 4 Mio. Euro erhöhen werde. Arndt-Brauer war von den Verantwortlichen von `donum vitae Kreis Borken e.V.´ mit der Bitte angeschrieben worden, sich für eine Erhöhung der seit 1993 nicht mehr angepassten Bundeseinlage einzusetzen. Die Stiftung trage maßgeblich dazu bei, die Lebenslage von schwangeren Frauen in Notsituationen zu verbessern und damit nicht nur ungeborenes Leben zu schützen, sondern auch ein möglichst gesundes Aufwachsen der geborenen Kinder zu fördern, so die Abgeordnete weiter. Weitere zentrale Verbesserungen des Haushaltsentwurfes betreffen auch die Beratung und Betreuung von Flüchtlingen: Hierfür erhalten die Wohlfahrtsverbände 6 Mio. Euro mehr als zunächst im Haushaltsentwurf vorgesehen. Damit ist auch die weitere Förderung der Arbeit der psychosozialen Therapie und Folteropferzentren gesichert, die sich um traumatisierte und besonders schutzbedürftige Flüchtlinge kümmern. Der Topf des Garantiefonds Hochschulbereich, aus dem C1Sprachkurse für hochschulorientierte Geflüchtete finanziert werden, wird um 15 Mio. Euro erhöht. Sonderausgabe Sommertour 2016 17 Weitere Informationen aus dem Wahlkreis Nagelneuer Schlauchwagen für Gronauer Feuerwehr Gronau. Die Feuerwehren im Kreis Borken fahren ihre Einsätze meist mit sehr alten Fahrzeugen, die häufig über 20 Jahre alt sind. Aufgrund der Haushaltslage der Kommunen ist die Neuanschaffung dringend benötigter Fahrzeuge aber leider nicht möglich. Die Feuerwehr Gronau freut sich daher gerade besonders über einen nagelneuen Schlauchwagen für den Katastrophenschutz. Gemeinsam mit Bürgermeisterin Sonja Jürgens und dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Norbert Ricking, nahm die Bundestagsabgeordnete Ingrid Arndt-Brauer (SPD) das Fahrzeug jetzt in Augenschein. Marco van Schelve, Leiter der Gronauer Feuerwehr erläuterte den Gästen die Funktionen des neuen Schlauchwagens, der nicht nur über 2000 m lange Schläuche verfügt, sondern auch über eine komplette Ausstattung nebst Kettensäge, Blinklichter, Bildunterschrift: v.l.n.r. Marco van Schelve (Leiter Feuerwehr Gronau), Bürgermeisterin Sonja Jürgens, Ingrid Arndt-Brauer (SPD-MdB), Norbert Ricking (SPD Gronau), Heinz Buricke (Feuerwehr Gronau), Foto: © Büro Arndt-Brauer Schlauchverbindungen etc. und eine leistungsstarke Pumpe. „Mit dem neuen Schlauchwagen ist eine Löschwasserförderung über lange Wegstrecken, wie sie im Katastrophenfall, bei Waldbränden oder sonstigen Großbränden notwendig ist, möglich“, beschrieb van Schelve die Vorzüge des Fahrzeugs. Auch Bürgermeisterin Jürgens freute sich für ihre Feuerwehr über den Neuzugang. Besonders freute sich aber Arndt-Brauer, weil sich die SPD im vergangenen Jahr bei den parlamentarischen Beratungen im Haushaltsausschuss dafür eingesetzt hatte, zusätzliche fünf Mio. Euro zum Erwerb weiterer Feuerwehrfahrzeuge im Haushalt zu verankern. Dieser Aufwuchs war mit der ausdrücklichen Bitte verbunden, diese Erhöhung auch im mittelfristigen Finanzplan fortzuschreiben. „Die Anforderungen an die Feuerwehren sind in den letzten Jahren enorm gestiegen“, so Arndt-Brauer. Nur mit der entsprechenden Ausbildung und vernünftiger technischer Ausrüstung seien die Feuerwehren auf diese unterschiedlichen Herausforderungen vorbereitet. „Ich werde mich daher auch weiterhin dafür einsetzen, dass unsere Feuerwehren vernünftig ausgestattet werden“, machte Arndt-Brauer deutlich. Informationen der SPD Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer Sonderausgabe Sommertour 2016 18 Heimische Landwirtschaft durch regionale Produkte und Konsum stärken Borghorst. Schon zum dritten Mal in diesem Jahr suchte der Landwirtschaftliche Ortsverein Steinfurt-Borghorst den Dialog mit der Politik und lud daher jetzt die SPDBundestagsabgeordnete Ingrid Arndt-Brauer und Klaus Meiers (SPD Steinfurt) auf den Hof der Familie Stegemann ein. Christoph Uhlenbrock, Vors. des Landw. Ortsvereins, erläuterte in der Begrüßung, dass die rund 20 anwesenden Landwirte gerne von ihren Sorgen und Nöten aus dem Alltag berichten möchten. „Das Feuer hier auf der Tenne brennt, aber das in der Landwirtschaft auch“, machte Uhlenbrock deutlich. Die Landwirtschaftsfamilien arbeiteten mit Herzblut, würden aber durch Gesetzgebung und Marktregulierung geknebelt. EU-Reformen verschärften die Situation zusätzlich, so Uhlenbrock weiter. Man könne den Eindruck gewinnen, die Landwirtschaft werde bei der Foto: © Büro Arndt-Brauer Politik in Berlin nicht wahrgenommen. Dem widersprach Arndt-Brauer. In jeder Sitzungswoche spielten landwirtschaftliche Themen in der SPD-Bundestagsfraktion eine Rolle. Im Landwirtschaftsausschuss säßen zudem viele Kollegen, die selber Landwirte seien. Eine von den Landwirten geforderte nachhaltigere Politik über zehn und zwanzig Jahre hinausgehend, sieht Arndt-Brauer durchaus gegeben, habe man doch beispielhaft die Förderung von Solar-, Windkraft- und Biogasanlagen auf diesen Zeitraum angelegt. Größere Schritte zur Nachhaltigkeit seien bei sich häufig ändernden Regierungskoalitionen in Bundestag und Bundesrat sehr schwierig, machte ArndtBrauer deutlich. Neben Problemen zum Gewässerschutz und Bauverordnungen, spielte an dem Abend auch das Tierwohl eine große Rolle. Hier ärgerten sich die Landwirte über den Begriff „Massentierhaltung“, der dem Bürger einen negativen Eindruck vermittle. Das Wohl des Tieres sei nicht von der Betriebsgröße abhängig, machte ein Landwirt deutlich. Arndt-Brauer und Meiers verwiesen in dem Zusammenhang auf das Verbraucherverhalten. „Wenn die Verbraucher wissen, dass die Tiere artgerecht gehalten werden, sind sie sicherlich auch bereit, höhere Preise zu zahlen“, ist sich Klaus Meiers sicher. Arndt-Brauer, die großen Wert auf regionale Produkte legt, machte deutlich, dass der Transport vieler Produkte zu billig sei. „Die in Deutschland konsumierten Lebensmittel sind häufig nicht regional, wie ausgezeichnet, sondern stammen zu einem erheblichen Anteil aus Übersee. Ein Desaster für die Umwelt, weil hierbei doch mehr Treibstoff verbraucht und ein hoher Anteil an Schadstoffen ausgestoßen wird“, kritisiert Arndt-Brauer. Zudem müsse man die von der SPD geforderten klaren und transparenten Kennzeichnungen im Sinne des Tierwohls und der Verbraucherfreundlichkeit durchsetzen. Bisher sei man da aber noch an der CSU gescheitert, bedauert Arndt-Brauer. „Wir würden uns freuen, wenn Sie unsere Sorgen und Nöte mit nach Berlin tragen“, so Uhlenbrock abschließend und erhielt die Zustimmung der Abgeordneten. Bei der Familie Stegemann bedankte sich Uhlenbrock dafür, dass diese für die Gesprächsrunde ihre Tenne zur Verfügung gestellt hatte und bei allen Landwirten für die rege Beteiligung. Arndt-Brauer freute sich besonders über einen Korb mit regionalen Produkten, die alle auf dem Hof Stegemann produziert worden sind und die der Ortsvereinsvorsitzende als Dank überreichte. Informationen der SPD Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer Sonderausgabe Sommertour 2016 19 Ohne Gegenstimme nominiert Kreis Borken/Kreis Steinfurt. Die SPD hat am Donnerstagabend (17. November) nun auch im `Misch-Wahlkreis´ Steinfurt I/Borken I über die Nominierung für die Bundestagswahl entschieden. Die einzige Kandidatin - Ingrid Arndt-Brauer - erhielt mit 30 JaStimmen und nur zwei Enthaltungen eine sehr hohe Zustimmung von 93,75%. Die 55-jährige Politikerin aus Horstmar gehört seit dem 1. Juli 1999 dem Bundestag an. Derzeit ist sie dort unter anderem Vorsitzende des Finanzausschusses, in dem die Eckpfeiler der deutschen Steuer-, Finanzmarkt- und Bankenregulierungspolitik beraten werden. Die Diplom-Kauffrau und Diplom-Soziologin zeigte sich sehr zufrieden: `Die SPD ist eine Partei, die gerne mal intensiv streitet, beispielsweise beim Handelsabkommen CETA. Das Nominierungsergebnis zeigt, dass eine gelebte innerparteiliche Kontroverse dazu führen kann, die Partei zu stärken und zu einen.´ In ihrer Bewerbungsansprache berichtete die Bundespolitikerin über ihren politischen Werdegang und ihre Ziele für die nächste Bundestagswahl. Eingetreten in die SPD war sie wegen Helmut Kohl und dessen Akklamation einer `geistig moralischen Wende´ mit mehr Marktwirtschaft und weniger Staat. `Auch nach dem Wahlsieg von Donald Trump in den USA treten gerade wieder mehr Menschen in die SPD ein, weil sie spüren, dass Kapital und Märkte ein stärkeres politisches Korrektiv brauchen´, zog Arndt-Brauer eine Parallele. Der Eintritt der SPD in die Große Koalition war nicht unumstritten. Der SPD sei es aber auch als kleinerer Partner gelungen, sehr viel von ihrem Wahlprogramm in den Koalitionsvertrag hinein zu verhandeln - und was das Wichtigste sei, auch politisch umzusetzen. Die Aufzählung der gelungenen Projekte ist lang: Beispielsweise Mindestlohn, Rente mit 63, Elterngeld, Verbesserungen für Alleinerziehende und Frauen, Zeitarbeit, Werkverträge. Besonders freue es sie, dass es gelungen sei `Fracking´ in NRW zu verhindern: `Gerade für das vielerorts betroffene Münsterland ein ganz bedeutsamer Beschluss, den es mit einer SPD in der Opposition nicht gegeben hätte.´ Für die Bundestagswahl 2017 müsse es Ziel der SPD sein, endlich wieder vorne zu sein und den Kanzler zu stellen, um noch mehr SPD-Politik durchsetzen zu können. Der Mindestlohn sollte weiter verbessert werden, auch im Hinblick auf die Rentenansprüche der Arbeitnehmer. Auskömmliche Löhne seien die unverzichtbare Grundlage für gute Renten. Luft nach oben gäbe es auch bei der EU-Politik: Mehr Demokratie und Transparenz, mehr Zusammenarbeit beim Thema Zuwanderung/Flüchtlinge, mehr gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, mehr Innovationen und wirtschaftlicher Fortschritt sowie mehr Sozialpolitik, welche die Bekämpfung der hohen Arbeitslosigkeit - vor allem der Jugend - stärker in den Mittelpunkt rücke. Mit der AfD gelte es eine inhaltliche Auseinandersetzung führen. Die Partei biete nur Problembeschreibungen aber keine Lösungen. Der SPD empfiehlt die Horstmarer Politikerin sich noch intensiver um die Abstiegsängste der Menschen in Deutschland zu kümmern: `Mit einer guten Sozial- und Arbeitsmarktpolitik kann die älteste Partei Deutschlands das Vertrauen von ihr prinzipiell nahestehenden Wählerinnen und Wähler (zurück-)gewinnen, bzw. verhindern, dass diese rechtspopulistisch oder gar nicht wählen.´ Sorgen bereite Arndt-Brauer die politische Situation in den USA. Über die Nominierung von Frank-Walter Steinmeier für das Bundespräsidentenamt freut sie sich daher: `In schwierigen Zeiten braucht Deutschland international und national erfahrene Führungspersönlichkeiten, die klug und besonnen handeln und den Menschen Mut anstatt Angst machen.´ In den kommenden Jahren wolle sie ihre gute und enge Zusammenarbeit mit den SPDOrtsvereinen fortsetzen und weiter ausbauen. Denn klar ist: `Die Basis der Partei, das sind die engagierten aktiven Mitglieder vor Ort.´ Informationen der SPD Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer Sonderausgabe Sommertour 2016 20
© Copyright 2024 ExpyDoc