Vorlesung 1 E t h id Entscheidungslehre l h SS 2015 Prof. Dr. Klaus Röder Lehrstuhl für BWL, insb. Finanzdienstleistungen Universität Regensburg Prof. Dr. Klaus Röder Folie 1 Organisatorisches Relevante Informationen können Sie stets unserer Homepage entnehmen. http://www-cgi.uni-regensburg.de/Fakultaeten/WiWi/roeder/ Dort finden Sie auch die Downloads vor und nach der Veranstaltung. Passwort ass o für ü das So Sommersemester e se es e 2015: 0 5 XXXXXX Es findet keine verpflichtende Übung statt. Der Besuch der Übungen ist fakultativ. Die Übungsgruppen g g pp starten in der ersten Semesterwoche. Übung 1: Übung 2: Übung 3: Übung 4: Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, 12:15 – 13:45, 16:15 – 17:45, 16:15 – 17:45, 08:15 – 09:45, H8, H8, H15, H41, Lukas Fischer Katrin Schmid Manuel Hofstetter Katrin Schmid Unterlagen: Skript Skript, Begleitmaterialien und Lehrbuch Bamberg/Coenenberg/Krapp („Betriebswirtschaftliche Entscheidungslehre“, 15. Auflage, München, 2012) Prüfung: Prof. Dr. Klaus Röder 60 minütige Klausur mit 4 Kreditpunkten Kreditpunkten, Open-Book Open Book Folie 2 Zugelassene Hilfsmittel Klausur E-Lehre Die Klausur findet im „Open Book-Verfahren“ statt. Erlaubt sind folgende Hilfsmittel: • Ein Ordner Ordner, der das Vorlesungsskript, Vorlesungsskript die Begleitmaterialien und persönliche Aufzeichnungen enthält; dem Ordner dürfen während der Klausur keine Blätter entnommen werden, • Bücher, Bücher Schreib Schreib- und Zeichensachen; die mit Ihrem Namen versehenen und nicht auseinandergenommenen Skripte zählen als Bücher, • batteriebetriebener Taschenrechner ohne Druckwerk (die Anwendung von Modularprogrammen oder von auf Magnetkarten oder sonstigen elektronischen Speichermedien gespeicherten Daten ist unzulässig; der Rechengang muss in jedem Fall erkennbar sein), • für ausländische Studenten: Wörterbuch, • gg ggf. werden weitere Hilfsmittel rechtzeitig g vor der Klausur bekannt g gegeben. g Auf dem Arbeitsplatz der Kandidaten dürfen sich neben den ausgeteilten Klausurheften oder Klausuraufgaben und Lösungsheften nur diese zugelassenen Hilfsmittel sowie Stärkungsmittel und Getränke befinden. Das Mitführen von unzulässigen Hilfsmitteln wird als Täuschungsversuch gewertet und führt zum sofortigen Ausschluss von der Klausur und zur Bewertung der Arbeit mit der Note „nicht ausreichend“ (5,0). Nicht zugelassen bei Klausuren ist außerdem das Mitführen von Mobiltelefonen! Prof. Dr. Klaus Röder Folie 3 Vorlesungsinhalte 1 2 3 4 5 6 7 8 Prof. Dr. Klaus Röder Einführung und Grundlagen Entscheidungen bei Sicherheit Entscheidungen bei Risiko Entscheidungen bei Ungewissheit Entscheidungen bei variabler Informationsstruktur g der Spieltheorie p Grundbegriffe Entscheidungen durch Entscheidungsgremien Mehrstufige Entscheidungen Folie 4 Literatur Basisliteratur: Bamberg, G. / Coenenberg, A./Krapp, M.: „Betriebswirtschaftliche Entscheidungslehre“, 15. Auflage, München, 2012 Prof. Bamberg U i Augsburg Uni A b Prof. Coenenberg Uni Augsburg Prof. Krapp Uni Augsburg Zusatzliteratur: Übungsaufgaben: g g Bamberg, g, G. / Baur,, F. / Krapp, pp, M.: „Arbeitsbuch zur betriebswirtschaftlichen Entscheidungslehre“, 3. Auflage, 2012 Dixit, A Dixit A. / Nalebuff, Nalebuff B.: B: „Spieltheorie für Einsteiger“, 1995 Prof. Dr. Klaus Röder Folie 5 Kap. 1: Einführung und Grundlagen Erkenntnisziele der Entscheidungstheorie: Entscheidungstheorie Präskriptive Entscheidungstheorie (Wi sollll bei (Wie b i gegebenen b P Prämissen ä i „rational“ entschieden werden?) Suche nach Regeln zur Bewertung von Aktionsresultaten,, die dem Postulat rationalen Verhaltens entsprechen. Deskriptive Entscheidungstheorie (Wi werden (Wie d Entscheidungen E t h id iin d der Realität getroffen und warum werden sie so und nicht anders getroffen?) Aufklärung und Erklärung empirischer Zusammenhänge. Betriebswirtschaftliche Entscheidungstheorie g ist Synthese y aus beiden. Prof. Dr. Klaus Röder Folie 6 Modellbegriff Modelle Beschreibungsmodelle Prof. Dr. Klaus Röder Erklärungsmodelle Prognosemodelle g Entscheidungsmodelle Folie 7 Klassifikation von Entscheidungsmodellen nach Anzahl der Ziele ((Mehrzieloptimierung p g → Kapitel p 2)) nach Informationsstand bzgl. Umweltzustand - Sicherheit (→ Kapitel 2) - Risiko (→ Kapitel 3) - Ungewissheit (→ Kapitel 4) Mischformen (→ Kapitel 5) nach h Umwelt U lt als l fikti fiktiver, b bewusstt oder d unbewusst b t handelnder h d l d G Gegenspieler i l (Spieltheorie → Kapitel 6) nach Anzahl der Entscheidungsträger (Gremienentscheidungsregeln → Kapitel 7) nach Anzahl der Zeitperioden (Mehrstufige Entscheidungen → Kapitel 8) Prof. Dr. Klaus Röder Folie 8 Entscheidungsfeld Aktionenraum A = {a1, a2, ..., am} g der zu einem bestimmten Zeitpunkt p möglichen g Aktionen ((Handlungsg Menge weisen, Alternativen, Strategien) des Entscheidungsträgers. Zustandsraum Z = {z1,..., zn} Menge der relevanten Umweltzustände, die von den Aktionen des Entscheidungsträgers nicht abhängen, aber die Ergebnisse der Aktionen beeinflussen. Ergebnisfunktion g g Jeder Aktion a A und jedem Zustand z Z ist eine Handlungskonsequenz (= Ergebnis) g(a, z) zugeordnet. Werden die (ai,zj) zugeordneten Konsequenzen g(ai,zj) mit xij = g(ai,zj) bezeichnet, so lässt sich g in Form einer Ergebnismatrix darstellen. g (a i,z j) g(a i,z j) x ij Prof. Dr. Klaus Röder Folie 9 Beispiel Beispiel: soll e ein Ge Geldbetrag dbe ag in Höhe ö e von o 400 00 EUR U a angelegt ge eg werden. e de Alternativen e a e ssind d Ess so das Geldmarktkonto und der Kauf von Aktien zum Kurs von 110 EUR. Aktionenraum A = {{a1, …, a4} (3% ( Zins)) a1: Geldmarktkonto 400 EUR + 0 Aktien a2: Geldmarktkonto 290 EUR + 1 Aktie a3: Geldmarktkonto 180 EUR + 2 Aktien a4: Geldmarktkonto 70 EUR + 3 Aktien Ergebnismatrix Aktionen a1 a2 a3 a4 Prof. Dr. Klaus Röder Zustandsraum Z = {z1,..., z4} z1: Aktienkurs fällt um 10 % = 99 z2: Aktienkurs bleibt gleich = 110 z3: Aktienkurs steigt g um 5% % = 115,5 , z4: Aktienkurs steigt um 10% = 121 Zustände z1 z2 z3 z4 412,00 € 397,70 € 383,40 € 369,10 € 412,00 € 408,70 € 405,40 € 402,10 € 412,00 € 414,20 € 416,40 € 418,60 € 412,00 € 419,70 € 427,40 € 435,10 € Folie 10 Bewertung der Aktionen Phi Gewünscht wird (formal) eine Bewertungsfunktion : A IR, die jeder Aktion ai A eine reelle Zahl (ai) zuordnet, wobei Folgendes erfüllt sein soll: ai ak also l ai besser b l ak als ai ~ ak also ai so gut wie ak ai ak ai ak ai ak also ai mind. so gut wie ak ai ak ~ Ist gegeben, dann ist die Entscheidungssituation gelöst: ai mit ai Prof. Dr. Klaus Röder max ai ist optimal. ai A Folie 11 Bewertung der Ergebnisse Im Allgemeinen ist zunächst nicht gegeben. Allerdings ist aufgrund der Präferenzrelation eine Bewertung der Ergebnismatrix möglich möglich. Diese Ergebnisbewertung kann oft durch eine Nutzenfunktion u durchgeführt werden. Voraussetzung für die Bewertung der Ergebnisse xij = g(ai, zj) durch die Präferenzrelation: Vollständigkeit: X ≿ Y, Y ≿ X oder X~Y liegt für je zwei Ergebnisse vor. Transitivität: Aus X ≿ Y und Y ≿ V folgt X ≿ V für die Ergebnisse X, Y, V. Die Nutzenfunktion u ist wie folgt zu wählen: X Y uX uY X ~ Y uX uY X Y uX uY ~ Prof. Dr. Klaus Röder Folie 12 Arten von Nutzenfunktionen Ordinale Nutzenfunktion: • u(x) > u(y) beschreibt nur Reihenfolge. • Der Größenvergleich zweier Nutzenwerte gibt an, ob ein Ergebnis gegenüber einem anderen präferiert wird, nicht jedoch, in welchem Maße dies der Fall ist. • Z.B. ausreichend bei Entscheidungen unter Sicherheit bei einer Zielsetzung und einheitlichem Ergebniszeitpunkt. Kardinale Nutzenfunktion: • Unterschied u(x) – u(y) ist aussagekräftig. • Eindeutig bis auf streng monoton wachsende lineare Transformationen, d.h. u und u´ = a + b · u mit b > 0 liefern gleiche Bewertung der Ergebnisse. • Für Fü viele i l E Entscheidungssituationen t h id it ti erforderlich, f d li h z.B. B bei b i Ri Risikosituationen. ik it ti Prof. Dr. Klaus Röder Folie 13 Nutzenmatrix U Durch die Nutzenfunktion u wird dem Ergebnis xij der Nutzenwert uij = u(xij) zugeordnet. Nachfolgende Matrix wird als Nutzenmatrix U (Entscheidungsmatrix) bezeichnet: Spalten geben die Zustände z1 bis zn an. U u11 u1n mit uij uxij u m1 umn Hinweis: Die Spalten von U können alternativ den d Zi Zielen l kj Zeilen geben die Aktionen a1 bis am an. den Zeitpunkten tj den Entscheidungsträgern nj entsprechen. Prof. Dr. Klaus Röder Folie 14 Schadensmatrix S Partiell wird anstatt einer Nutzenmatrix eine Schadensmatrix S angegeben: S s11 s1n s s mn m1 z. B. B mit it s ij c u ij c u x ij c ist eine konstante Zahl Dann lautet die Entscheidungsregel meist zu minimieren anstatt zu maximieren. (Minimiere den Schaden anstatt maximiere den Nutzen!) Mögliche Alternative: Opportunitätskostenmatrix als Spezialfall der Schadensmatrix. Prof. Dr. Klaus Röder Folie 15 Opportunitätskostenmatrix S s11 s1n s s mn m1 S Beispiel: 1 3 6 U 4 1 6 1 2 3 Max 4 2 mit s ij max ukj uij k Spaltenmaximum 4 1 2 3 6 6 3 5 0 S 4 4 2 1 6 6 0 1 0 3 0 3 4 1 2 2 6 3 6 Hinweis: Hi i • In jeder Spalte von S steht mindestens eine Null. • Kardinale Nutzenmessung ist bei der Opportunitätskostenmatrix vorausgesetzt. • Die Opportunitätskostenmatrix S gibt den jeweiligen relativen (entgangener Nutzen), Nutzen) bedingten (bezüglich zj) Verlust infolge der Fehlentscheidung an. Prof. Dr. Klaus Röder Folie 16 Dominanzprinzip Dominanzprinzip: Nur undominierte (effiziente, paretooptimale oder zulässige) Aktionen kommen zur Auswahl in Frage. Bei beliebiger Nutzenmatrix U (Entscheidungsmatrix) sagt man: uijj ukjj ai dominiert d i i t ak uij ukj Beispiel: 1 3 6 U 4 1 6 1 2 3 für alle j für mind. ein j a2 dominiert a1 a2, a3 undominiert ai dominiert schwach ak ⇔ uij ≥ ukj Beispiel: Prof. Dr. Klaus Röder 1 2 3 U 1 2 3 für alle j Hinweis: • Optimale Aktion gesucht: dominierte Aktionen eliminieren • Bewertungsreihenfolge aller Aktionen gesucht: dominierte Aktionen berücksichtigen Folie 17
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