EschwEilEr arterien verkalkt? Experten klären Leser beim Medizinforum auf Seite 20 Seite 15 · Nummer 54 Donnerstag, 5. März 2015 Das Projekt „Flügelschlag“ soll jetzt nicht erlahmen Schnelligkeit ist ein Faktor, wenn man Bundesstraßen und Autobahnen nutzt. Dies gilt allerdings nicht für das zuständige Bundesministerium. In der vorigen Woche Mittwoch interessierte uns, wie es mit dem Autobahnanschluss Weisweiler weitergeht. Man bat uns – in Berlin sitzen ja Profis –, die Fragen schriftlich zu stellen. Das ist noch am gleichen Mittag passiert. Gut, es waren gleich drei Fragen, die die Mail enthielt, da kann eine Antwort schon einmal dauern. Am Dienstag, also sechs Tage später, erhielten wir nun eine Mail des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur. Mit den Antworten, so dachten wir. Pustekuchen. Man bestätigt uns den Erhalt der Mail und verspricht uns eine „zeitnahe Beantwortung“. Immerhin. Das gemeinsame Schreiben von Städteregion, Kreis Düren und den beteiligten Kommunen wurde bis heute noch nicht beantwortet. Und es datiert vom 6. Februar dieses Jahres. Ohnehin ist „zeitnah“ ein dehnbarer Begriff. Wenn man allerdings die Bearbeitungszeit von Mails und Briefen berücksichtigt, so können wir optimistisch sein, dass das liebste Kind des Bundesverkehrsministers Alexander Dobrindt (CSU) in diesem Jahrzehnt nicht zur Welt kommt: die Pkw-Maut. Patrick Nowicki kurz notiErt Quartett bricht in Shop ein und stielt Handys Eschweiler. Vier unbekannte Einbrecher haben am Mittwoch kurz nach 1 Uhr die Scheibe eines Mobilfunk-Shops an der Neustraße eingeschlagen und mehrere Handys gestohlen. Anwohner der Neustraße wurden in der Nacht durch einen lauten Knall und den schrillen Ton einer Alarmanlage aus dem Schlaf gerissen. Offensichtlich mit einem Vorschlaghammer hatten vier unbekannte Täter die Einganstür des dortigen Shops eingeschlagen. Nach Zeugenaussagen flüchteten sie in einen schwarzen Audi A3 mit dem Kennzeichen HD-M 2005. Diese waren der Polizei als gestohlen bekannt. Die Polizei sucht nun nach Zeugen. Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei Aachen unter ☏ 0241/9577-34210 entgegen. Es frEut uns, . . . ... dass sich die Projektpartner von „Flügelschlag – Starke Kinder an der Inde“ dafür einsetzen, dass die Arbeit fortgesetzt wird. Der Kampf gegen Kinderarmut darf schließlich nicht mit dem Ende der finanziellen Förderung des Projekts stoppen. Es ärgErt uns . . . . . . dass Zirkusleute Bürger wüst beschimpft haben, weil sie keine Spende geben wollten. So geschehen am Dienstagnachmittag in Dürwiß. Haben auch Sie etwas, das Sie freut oder ärgert? Rufen Sie an (☏ 555 49 30), faxen Sie (555 49 49) oder schreiben Sie uns – Kontaktadressen siehe unten. kontakt ESCHWEILER NACHRICHTEN Lokalredaktion: Englerthstraße 18, 52249 Eschweiler, Tel. 0 24 03 / 5 55 49 - 30, Fax 0 24 03 / 5 55 49 - 49. e-Mail: [email protected] Rudolf Müller (verantwortlich), Patrick Nowicki, Tobias Röber. Leserservice: 0241 / 5101 - 701 Servicestelle: Librodrom Marienstr. 2, 52249 Eschweiler Öffnungszeiten: Mo.bis Fr. 9 bis 18.30 Uhr, Sa. 9 bis 15 Uhr Obwohl die Zuschüsse des Landschaftsverbands im Sommer enden, will das Netzwerk weiter gegen Kinderarmut kämpfen Eschweiler. Im Kampf gegen Kinderarmut hat sich das Netzwerk „Flügelschlag – Starke Kinder an der Inde“ in den vergangenen drei Jahren bewährt. Nun steht es vor einer Zereißprobe: Die Förderung des Landschaftsverbandes Rheinland läuft zum 31. Juli dieses Jahres aus. Alle Beteiligten sind sich einig, dass man das Netzwerk erhalten will. „Wir werden Flügelschlag eine andere Struktur geben“, be- richtet Stadtkämmerer Stefan Kaever. Der Landschaftsverband übernimmt die Kosten für eine halbe Stelle, mit der das Netzwerk koordiniert werden soll. Nach dem Weggang von Wilhelm Haustein ist Dorothea Kohlen als Koordinatorin tätig. Zusätzlich arbeitet sie als Schulsozialarbeiterin an einer Grundschule. Sie soll auch nach dem Förderende der Stadt erhalten bleiben – in einer anderen Funktion innerhalb des Jugendamtes. Wie die Zukunft von „Flügelschlag“ aussehen soll, darüber sind noch keine Details bekannt. Eine sogenannte Steuerungsgruppe legt fest, was über Projektende hinaus umgesetzt werden soll. Grundsätzlich soll das Netzwerk erhalten bleiben. Vor allem bei Bildung und Teilhabe leiste es wertvolle Arbeit, wie die Kommunalpolitiker im Ju- gendhilfeausschuss unisono betonten. Denn Armut bedeutet nicht nur finanzielle Not, sondern ist auch verknüpft mit dem erschwerten Zugang zu kulturellen und sozialen Angeboten. Zahlreiche Spenden Dass die Arbeit des Netzwerks gut ankommt, zeigen zahlreiche Spenden im vergangenen Jahr: 7530 Euro erhielt das Projekt. Die unterschiedlichen Arbeitsgruppen befassen sich mit den Themen Bildung, Soziales und Gesundheit, Kultur, Sport und Freizeit sowie mit den Problemen Alleinerziehender. Die Tätigkeit soll in zukunft enger verknüpft werden mit dem Netzwerk „Frühe Hilfen“. Dies bietet sich an: In einigen Bereichen überschneiden sich die Aufgaben schon jetzt. (pan) Bundespolizei lässt weiter auf sich warten Dies löst Kritik aus, weil viele in Vorleistung getreten sind. Haus St. Josef hält 16 Plätze für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge vor. Von Patrick nowicki jährige Flüchtlinge zum Teil sogar in Hotels untergebracht, will Gerhards erfahren haben. Leere Plätze in Eschweiler, Platzbedarf in Aachen – also könnte man die Jugendlichen an der Inde unterbringen. Doch so einfach ist das nicht, wie Eschweilers Jugendamtsleiter Jürgen Termath bestätigt: „Der Aufgriffsort regelt die Zuständigkeit.“ Er will dennoch den Kontakt Eschweiler. Alles ist vorbereitet: Im Rathaus bestehen seit Wochen Möglichkeiten, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Empfang zu nehmen. Auch das Haus St. Josef, das der Stadt bei der Unterbringung und Betreuung zur Seite steht, hat Plätze geschaffen und vor Monaten die Gespräche geführt, um das Personal aufzustocken. Aber immer noch werden alle „Wir stehen im Startblock, vertröstet. Hieß es vor haben Spikes und Laufkleidung wenigen Wochen noch, dass die Bundespolizei an, aber jemand hält uns fest.“ spätestens zum 1. April WolFGaNG GERHaRDS, ihre Arbeit an der Rue de lEitER HauS St. JoSEF Wattrelos aufnimmt, so ruderte der stellvertretende Inspektionsleiter Guido Plum nun zurück: „Ich zu den Aachener Kollegen suchen. Auch für die Stadt Eschweiler kann keinen konkreten Termin nennen.“ Bedeutet: Das Warten hat das Warten auf die Bundespoligeht weiter. zei Konsequenzen. Die Zahl der JuFür Wolfgang Gerhards, Leiter gendlichen, die in Zukunft an der des Hauses St. Josef, ist das Ende Raststätte Aachen-Land von den der Geduld langsam erreicht. Behörden gefasst werden, wird auf Schließlich wurde der Start nicht den Verteilschlüssel für Flüchtzum ersten Mal verschoben. Ur- linge angerechnet. „Wir haben im sprünglich sollte der Umzug der Moment die Situation, dass wir an Bundespolizei schon im vergange- zwei Fronten arbeiten müssen“, nen Frühjahr vonstatten gehen, sagt Kämmerer Stefan Kaever. Auf dann galt der November 2014 als der einen Seite halte man auch Beginn, bis vor kurzem noch der 1. personell die Strukturen für die April 2015. „Wir fühlen uns wie minderjährigen Flüchtlinge bereit, ein Hundertmeterläufer: Wir ste- auf der anderen Seite werden nach hen im Startblock, haben Spikes wie vor viele Hilfesuchenden von und Laufkleidung an, aber jemand Dortmund, wohin sie zur Erstaufhält uns fest“, beschreibt Gerhards nahme gelangen, an Eschweiler die Gefühle in seinem Team. verwiesen. Schon vor Monaten wurden die Weichen dort gestellt. Die erneute Gespräch in nächster Woche Verschiebung des Starts sei für ihn Die Bundespolizei kündigt ein Geschwer nachvollziehbar. Derzeit werden die unbegleite- spräch für die nächste Woche an. ten minderjährigen Flüchtlinge in Als Grund für die Verschiebung Lichtenbusch (Grenze zu Belgien) des Umzugs nennt die Behörde die und Vetschau (Grenze zu den Nie- umfangreichen Arbeiten in der derlanden) aufgegriffen. Zustän- ehemaligen Wache der Autobahndig ist in beiden Fällen die Stadt polizei an der Rue de Wattrelos. Aachen. Da die Kapazitäten dort Vor allem das Brandsicherheitsnicht ausreichen, werden minder- konzept und weitere Auflagen sol- Der Umzug verschiebt sich weiter: Noch ist die ehemalige Wache der Autobahnpolizei an der Rue de Wattrelos verwaist. Wann die Bundespolizei einzieht, steht noch nicht fest. Foto: Patrick Nowicki len immer wieder für Verzögerungen sorgen. „Wir haben die vergangenen Monate dazu genutzt, uns mit der Stadt Eschweiler und den freien Trägern abzustimmen“, berichtet Knut Paul, Sprecher der Bundespolizeiinspektion Aachen. Ein funktionierendes Netzwerk sei wichtig. Einige Beteiligte am Netzwerk sind in Vorleistung getreten. Das Haus St. Josef hat auf dem eigenen Gelände an der Hehlrather Straße in einem Gebäude Platz für die jugendlichen Flüchtlinge geschaffen. Eine weitere Immobilie soll nun gemietet werden. Der Vertrag soll fünf Jahre laufen, nach Angaben von Wolfgang Gerhards müsse man eine sechsstellige Miete für diesen Zeitraum zahlen. Zum 1. April sollten zudem zusätzlich sechs Mitarbeiter ihren Dienst aufnehmen. Auch sie hängen in der Warteschleife. „Die Behörde scheint keine Ahnung davon zu haben, was es für einen freien Trä- ger bedeutet, wenn man so alleine gelassen wird“, kritisiert Gerhards. Seine Einrichtung, die in der Trägerschaft der katholischen Kirche steht, hält 16 Plätze für junge Flüchtlinge vor. Ungenutzt. Bis zu zehn minderjährige Flüchtlinge in der Woche Mit dem umzug der Bundespolizei nach Eschweiler muss die Stadt die minderjährigen unbegleiteten Flüchtlinge in Obhut nehmen, die an der Raststätte Aachen-Land aufgegriffen werden. Dort werden in Zukunft regelmäßig Fernbusse kontrolliert. Für illegal mit der Bahn einreisende Jugendliche bleibt die Stadt Aachen verantwortlich, weil diese am Hauptbahnhof Aachen gefasst werden. in den vergangenen Monaten reisten zwischen sechs und zehn Minderjährige pro Woche illegal ein. Der überwiegende Teil nutzte die Schiene. Wie die Bundespolizei mitteilt, seien die Zahlen in Bussen in jüngster Zeit jedoch steigend. Vergangenes Jahr mehr Gäste, aber weniger Hotelbetten Zahl der Hotelbetriebe sinkt auf elf. 19 176 Menschen übernachten in 2014 in der Indestadt. Sie bleiben im Schnitt zwei Tage. Eschweiler. Bei Touristen und Geschäftsreisenden ist NordrheinWestfalen so beliebt wie noch nie. Auch die Indestadt konnte im vergangenen Jahr mehr Gäste verzeichnen. Das geht aus der Übersicht der Landesstatistiker von IT NRW hervor. 2014 besuchten 19 176 Gäste Eschweiler. Im Vergleich zum Vorjahr (18 188 Gäste) macht dies ein Plus von 5,4 Prozent. Auch die Zahl der Übernachtungen ist gestiegen. Zählte man in 2013 noch 35 056 Übernachtungen, so waren es im vergangenen Jahr 37 395. Ein Plus von 6,7 Prozent. Während die Zahl der Gäste stieg, verringerte sich allerdings die Anzahl der Betriebe. Im Jahr 2013 gab es in Eschweiler noch zwölf Unternehmen, die Übernachtungsmöglichkeiten anbo- Über mehr Gäste durften sich im vergangenen Jahr die Hotelbetriebe in der Indestadt freuen. Eines davon ist das Hotel de Ville. Foto: Sonja Essers ten, im vergangenen Jahr waren es nur noch elf Stück. Damit sank auch die Zahl der Betten von 291 (2013) auf 253 (2014). Zum Vergleich: Stolberg wurde im vergangenen Jahr von 22 683 Gästen besucht. Im Jahr 2013 waren es 20 209. Das macht ein Plus von 12,2 Prozent. Dieser Trend spiegelt sich auch in den Übernachtungen wider. In der Kupferstadt übernachteten im vergangenen Jahr 48 898 Gäste. Im Vergleich zum Vorjahr (42 057 Gäste) macht dies ein Plus von 16,3 Prozent. Gab es im Jahr 2013 in der Kupferstadt noch acht Betriebe mit insgesamt 356 Betten, so waren es im vergangenen Jahr neun Betriebe mit insgesamt 382 Betten. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste ist jedoch in beiden Städten ähnlich. Während die Reisenden im vergangenen Jahr in der Indestadt durchschnittlich 2,0 Tage verweilten (1,9 Tage in 2013), blieben die Gäste in Stolberg in der Regel 2,2 Tage (2,1 Tage in 2013). Rekordergebnis NRW wurde im vergangenen Jahr von 21,2 Millionen Gästen besucht, die in 5200 Beherbergungsbetrieben und Campingplätzen übernachteten. Insgesamt konnten 47,9 Millionen Übernachtungen verbucht werden. Wie IT NRW mitteilt, wurde damit das bisherige Rekordergebnis aus dem Jahr 2013 nochmals übertroffen. Schließlich war die Besucherzahl um 4,2 Prozent und die Zahl der Übernachtungen um 3,9 Prozent höher als im Jahr 2013. (se)
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