Experten klären im Talbahnhof über das Burn-out auf - St.

Eschweiler
Seite 23 · Nummer 78 · Montag, 4. April 2016
Ich habe es getan. Ich habe
mich mitten in eine Menschenmasse begeben, wo das Recht
des Stärkeren noch vehement
durchgesetzt wird. Dorthin, wo
man seinen Willen noch lauthals hinausschreit und im Zweifel handgreiflich durchsetzt.
Dorthin, wo jeder alles aus sich
herausholt, wo alle sekündlich
Grenzerfahrungen machen. Ja,
ich war dort. Im Spieleparadies.
In den Osterferien. Niemand
soll mir jemals sagen, dass dies
entspannend sein soll. Während sich die Kleinen nämlich
auf vielerlei Weise austoben
können und dürfen, ist man als
Vater mit dem wachsenden Aggressionspegel ziemlich mit
sich alleine, es sei denn, man
will sich auf dem Trampolin
blamieren. Allenfalls trifft man
die hilfesuchenden Blicke anderer Erziehungsberechtigten.
Nein, so ein Spieleparadies
müsste eigentlich Hüpfburghölle heißen. Doch welch Überraschung: Etwas Entspannendes entdeckte ich schließlich
ausgerechnet auf der Speisekarte des Lärmtempels. Dort
wurde mitten in einer Ansammlung frittierter Köstlichkeiten
ein „Chessburger“ angeboten.
Schlemmen und bei Schach
entspannen – das klingt zu verlockend, um wahr zu sein. Ich
tippe deswegen auf einen Tippfehler in der Speisekarte.
Schade...
Patrick Nowicki
kurz notiert
Bezirkspokal der
Wasserballer
Eschweiler. In der kommenden
Woche steht das Hallenbad
Jahnstraße nur eingeschränkt
zur Verfügung: Die Wasserfreunde Delphin Eschweiler veranstalten am Sonntag, 10. April,
in der Zeit von 12 bis 20 Uhr das
Wasserball-Turnier. Dort wird
der Bezirkspokal im Schwimmbezirk Aachen ausgespielt. Das
Hallenbad Jahnstraße ist daher
an diesem Tag nur im Zeitraum
von 7 bis 11.30 Uhr für den öffentlichen Badebetrieb geöffnet.
Im Interesse der schwimmsportlichen Veranstaltung bittet die
Stadtverwaltung die Badegäste
für diese Einschränkung um
Verständnis.
Falken-Cup
Über 100 Jugend-Teams
treten in Bergrath an
ChriStian Jedinat
Er führt Menschen
gerne hinter das Licht
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„Jecker“ Tross
besucht die
Partnerschaft
Ganz schön feierfreudig sind die Menschen in Frankreichs Norden, wie unser Archivbild zeigt: Gestern stattete eine stattliche Abordnung der Eschweiler Fastelovendsjecke der Partnerstadt Wattrelos einen Besuch ab.
Foto: Sonja Essers
Wassersportler sorgen für Umsatzplus
2015 wurden mehr Tauchkarten verkauft als im Jahr zuvor. Die Blausteinsee-GmbH ist optimistisch. Einstieg soll attraktiver werden.
Eschweiler. Nachdem der Umsatz
mit dem Tauchgeschäft für die
Blausteinsee-GmbH jahrelang auf
Tiefgang war, sind die Einnahmen
2015 im Vergleich zum Vorjahr
wieder gestiegen. Wenn auch nur
gering: 31 856 Euro spülte der Verkauf von Tages- und Jahreskarten
in die Kassen, im Jahr zuvor waren
es noch 29 633,50 Euro.
Zufrieden sei man mit den Zahlen selbstverständlich nicht, sagt
Heinz Rehahn, der Kaufmännische
Prokurist der Blaustein-See GmbH.
2006 lag der Umsatz noch bei
121 257,50 Euro. Im vergangenen
Jahr wurden am See 2006 Tageskarten (2014: 2061) verkauft, die
17 051 Euro einbrachten. Hinzu kamen – mit vollem Preis und vergünstigt – 195 Jahreskarten (2014:
157), die sich auf 14 805 Euro summierten. „Wir gehen aber davon
aus, dass wieder mehr Taucher
kommen werden“, sagt Rehahn
weiter.
Wer sich auf manche Aussagen
in Taucherforen verlässt, der
könnte Rehahns Optimismus für
mehr Betrieb in Eschweilers Norden teilen. Ein Taucher, der im Oktober mehrmals während seiner
Ausbildungen im Blausteinsee
unter Wasser ging, schrieb beispielsweise: „Mein Eindruck ist,
dass der Blaustein-See sich wieder
zum Positiven entwickelt.“ Die seit
geraumer Zeit neue Parkplatzsituation unmittelbar am Wasser sei
. . . dass sich der Notruf am
Samstag letztlich als Bagatelle
entpuppte: So konnte die Feuerwehr am Abend unverrichteter
Dinge wieder aus der Gartenstraße abrücken.
eS ärgert unS, . . .
Haben auch Sie etwas, das Sie freut oder
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„vorbildlich“. Die Sicht im See bezeichnete der Taucher als „mittel
bis gut“. Ein anderer Nutzer war im
vergangenen Jahr der Meinung,
dass der See „besser als sein Ruf“ sei.
Ein weiterer Nutzer äußerte sowohl Lob als auch Kritik: Im Mai
sei er Jahre nach seinem letzten
Tauchgang in Eschweiler „angenehm überrascht“ gewesen, wohingegen ihm an einem Tag im
Spätsommer eine „braun-rote
Brühe“ speziell in Ufernähe die
Stimmung vermiest habe.
Nur positive Reaktionen
eS Freut unS, . . .
. . . dass jemand eine Wagenladung leerer Glasflaschen im
Graben des Feldes am ehemaligen Germania-Sportplatz in
Dürwiß gekippt hat. Dort liegen darüber hinaus auch zahlreiche Scherben umher. Warum
sich jemand die „Mühe“ macht,
das Leergut auf diese Art und
Weise zu entsorgen, ist mit gesundem Menschenverstand
nicht zu erklären.
Eschweiler/Wattrelos. Mit dem
Aschermittwoch ist die Karnevalssession in der närrischen Indestadt
bekanntlich noch nicht beendet,
schließlich steht der Carnevale in
Wattrelos an. Auch an diesem Wochenende fuhren wieder zahlreiche Indestädter mit Bussen in ihre
nordfranzösische Partnerstadt, um
dort ausgelassen zu feiern.
Die erste Truppe, zu der neben
dem Prinzengespann dieser Session (René Schönenborn und Daniel Asara) auch eine Abordnung
der KG Onjekauchde Röhe sowie
der Eschweiler Scharwache, der
Original Eschweiler und das Karnevalskomitee der Stadt Eschweiler gehörten, machte sich bereits
am Samstagmorgen auf den Weg.
Am gestrigen Sonntag folgten
dann viele weitere Karnevalisten
anderer Karnevalsvereine, die den
Umzug genossen und die Zuschauer am Straßenrand mit reichlich Kamelle beglückten.
Anders als in der Indestadt werden die Besucher dort von den
Zugteilnehmern meist nicht mit
süßen Sachen verwöhnt, sondern
auch unter wahren Massen von
Konfetti nahezu begraben. Ein
Phänomen, das auch zahlreiche
Indestädter Jahr für Jahr aufs Neue
fasziniert.
Einen ausführlichen Bericht
über den Carnevale in Wattrelos
und den Besuch in der nordfranzösischen Partnerstadt lesen Sie in
einer kommenden Ausgabe. (se)
Der Blausteinsee soll für Wassersportler noch attraktiver werden. Neben einem neuen Einstieg für Taucher wollen die Segler ihre Pläne umsetzen, ein Vereinsheim zu bauen.
Foto: Patrick Nowicki
Hermann Gödde, der Geschäftsführer der Blausteinsee-GmbH, ist
dieses Problem nur aus den Anfangsmonaten des vergangenen
Jahres bekannt. Verantwortlich für
schlechtere Wasserqualität an einigen Tagen seien manche der angeschlossenen Brunnen gewesen, die
den See mit Trinkwasser speisen.
Die Probleme seien aber längst behoben. „Ich habe im Sommer und
den vergangenen Monaten nur
sehr positive Rückmeldungen bekommen“, sagt Gödde. Ein Taucher habe ihm gar gesagt, dass dieser froh wäre, wenn man in allen
Seen auf 10 bis 15 Meter eine Sicht
wie in Eschweiler hätte.
Heinz Rehahn betonte auch,
dass Wasserqualität und Sicht immer schon gut gewesen und Äußerungen in den Taucherforen nicht
immer wahr seien. Rehahn erklärt
jedoch auch, dass sich die Sicht im
Laufe der Jahre ändert, und dass
eine noch bessere Situation wie vor
einigen Jahren nicht mehr erreicht
wird: „Rundherum hat die Bewaldung und daher das Laub zugenommen, und die Fischbestände
sind relativ groß. Bei einem Gartenteich wird das Wasser nach einiger Zeit auch trüber“, sagt er.
Die gute Sicht im Wasser will
Geschäftsführer Gödde freilich
beibehalten und das Tauchen für
Gäste noch attraktiver machen.
Demnächst soll nämlich der Einstieg umgeplant werden. „Wir wollen wahrscheinlich Kies einbringen, damit die Taucher nicht mehr
so viel am Ufer aufwirbeln“, sagt
Gödde, „denn es dauert ja immer
sehr lange, bis das Wasser sich beruhigt hat.“ Als darauffolgenden
Schritt („perspektivisch“) nannte
Gödde eine Plattform, die ins Wasser führt.
(cro)
Auch Segler und
Surfer bringen Geld
Neben den Tauchern nutzen auch
Segler, Surfer und andere Wassersportler den Blausteinsee. 2015
wurden an Segler acht Tages- und
30 Jahreskarten verkauft. Die Einnahmen betrugen 1863 Euro.
3040 Euro hat die BlausteinseeGmbH durch Surfer und andere
Wassersportler eingenommen. Es
waren 201 Tages- und 46 Jahreskarten.
Mit den 31 856 Euro der Taucher
entspricht das einem Gesamtumsatz von 36 759 Euro.
Experten klären im Talbahnhof über das Burn-out auf
Das nächste Medizinforum unserer Zeitung findet am 7. April statt. Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt ist frei. Chefarzt moderiert.
Eschweiler. Mit dem Titel „Burnout. Ausgebrannt – was tun?“ ist
das nächste Medizinforum unserer
Zeitung überschrieben, das am
Donnerstag, 7. April, in Zusammenarbeit mit dem St.-AntoniusHospital im Talbahnhof stattfindet. Beginn ist um 19 Uhr; der Eintritt ist frei. Die Leitung übernimmt Dr. Eberhardt Schneider,
Chefarzt der Klinik für fachübergreifende Frührehabilitation und
Sportmedizin am St.-AntoniusHospital.
Wie bei so vielen Leiden, seien
sie körperlicher oder seelischer Natur, stimmt auch beim Burn-out
die alte Weisheit „Vorbeugen ist
besser als Heilen“. Eine rechtzeitige Einsicht in das Problem, eine
möglichst frühe „Kurskorrektur“
kann dazu beitragen, dass eine
schlimme Entwicklung – wenn
nicht ausgeschlossen – so doch abgemildert werden kann.
Dazu gehören Maßnahmen wie
tägliche Entspannungsübungen,
ausreichend Zeit für gesundes Essen, regelmäßige körperliche Bewegungen, ausreichend Schlaf
und Erholung. Eine stabile Partnerschaft rundet das Spektrum
prophylaktischer Möglichkeiten
ab. Sollten all diese Maßnahmen
nicht geholfen haben, muss, nachdem der Arzt körperliche Ursachen
für die Symptomatik ausgeschlossen hat, zielgerichtet behandelt
werden. Allerdings gibt es dafür
AKTION
! Forum Medizin
keine Standardtherapie – zu vielfältig sind die möglichen Ausprägungen des Leidens.
Hauptpfeiler der Behandlung ist
die Psychotherapie, wobei sich vor
allem die Verhaltenstherapie als
hilfreich erwiesen hat. Diese kann
ambulant oder auch stationär erfolgen, wobei geeignete Entspannungstechniken erlernt, Überforderungen abgebaut, Konfliktverhalten gestärkt und Achtsamkeit
und Selbstfürsorge gesteigert werden. Somit kann permanent überfordernder Stress in seinen Ursachen erfasst und eine gesunde Balance wiederhergestellt werden.
Beim Forum Medizin am 7. April
im Talbahnhof werden ausgewiesene Fachleute zum Thema „Ausgebrannt – was tun?“ umfassend
informieren. Unter der Moderation von Dr. Schneider klärt der
niedergelassene Psychiater und
Psychotherapeut Parviz Mamadi
über das Burn-out auf. Der Chefarzt der Röher-Parkklinik, Dr.
Wolfgang Hagemann, legt Wege
zur erfolgreichen Behandlung dar,
die angehende Psychologin Jolante Zittel schildert die Rolle einer
Begleitbehandlung mit Yoga.
Der Oberarzt des Euregio-RehaZentrums Eschweiler, Norbert
Schallenberg, klärt in der Diskussion darüber auf, wie auch Sport
und Bewegung helfen können, ein
Burn-out zu überwinden.