FOTO: JOACHIM PAMPEL info links Den Daumen drauf: Junge Kiezdetektive im Quartier Frankfurter Allee-Nord unterwegs. (Siehe auch Artikel auf Seite 2.) Verharmlosendes Gedenken Wenn die Kanzlerin, der Bund der Vertriebenen und geladene Gäste sich am 20. Juni im Schlüterhof des Deutschen Historischen Museums versammeln, geschieht das keineswegs, um der über 50 Millionen Menschen zu gedenken, die sich gegenwärtig auf der Flucht befinden. Es wird an diesem Tag, dem Weltflüchtlingstag der UNO, kaum um die Tausenden Menschen gehen, die auf der Flucht vor Krieg und Katastrophen hilflos auf dem Mittelmeer treiben oder dort gestorben sind. Dabei wäre es wichtig, innezuhalten, zu trauern und etwas zu tun. Doch am 20. Juni, im Schlüterhof, wird erstmalig der im vergangenen Jahr von der Bundesregierung beschlossene Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung begangen und dabei „insbesondere“ an die „deutschen Vertriebenen“ erinnert werden. DIE LINKE hat als einzige Partei gegen dieses Vorhaben gestimmt. Der vom Bund der Vertriebenen seit langem gewünschte nationale Gedenktag soll Flucht und Vertreibung von Deutschen in der Folge des Zweiten Weltkrieges endlich zu einem Staatsakt verhelfen. Dieser Gedenktag ist schändlich, denn durch unterschiedsloses Gedenken wird der Gedenktag an die Opfer des Holocaust am 27. Januar entwertet und die deutsche Schuld und Verantwortung für den einmaligen faschistischen Vernichtungskrieg durch die Betonung der deutschen Opfer relativiert. Die „Charta der deutschen Heimatvertriebenen“ liest sich, als habe es den Holocaust, den deutschen Angriffskrieg und Millionen Kriegstote nicht gegeben. Vielmehr bezeichnen sich die Vertriebenen als die „vom Leid dieser Zeit am schwersten Betroffenen“. Das Land der Täter so in ein Land der Opfer umzudeuten, führt zu einem Paradigmenwechsel in der Geschichtsbewertung, vor dem Historiker warnen und den unsere europäischen Nachbarn mit Besorgnis verfolgen. Der Antrag der LINKEN für einen Gedenktag zur Befreiung vom Faschismus am 8. Mai passt nicht in eine solche Geschichtsbetrachtung und wird daher wohl wieder keine Mehrheit im Bundestag finden. KATRIN FRAMKE Savannengefühl: Interview mit Tierparkchef Dr. Knieriem über künftige Vorhaben Bundesverdienstkreuz: Das Ehepaar Klarsfeld wird für seine Lebensleistung geehrt. Aktionswoche: „Das muss drin sein!“ Die Aktionswoche der LINKEN startet am 8. Juni. 03 04 06 Juni 2015 Die Zeitung des Bezirksverbandes Lichtenberg der Partei DIE LINKE Ich sag mal ... Für viele Kinder in Deutschland ist der Kindertag ein Grund zum Feiern. Sie bekommen Geschenke, es gibt viele Feste und Veranstaltungen. Ich möchte keinem Kind einen Vorwurf machen, aber eigentlich sollte uns der Kindertag an die Kinder in anderen Ländern oder an die Verhältnisse früher in Deutschland erinnern. Bis zum Jahr 2000 durften Kinder von ihren Eltern noch geschlagen werden, und die Abschaffung der Kinderarbeit in Deutschland ist auch noch nicht so lange her, wie man denkt. Ich finde, zum Kindertag sollte es Aufgabe der Schulen sein, uns über die Geschichte der Kinderrechte zu informieren. Es gibt viele Organisationen, wie z. B. UNICEF oder das Kinderhilfswerk, die auch Materialien für Schüler/-innen und Lehrer/-innen bereitstellen. Er wäre auch eine gute Gelegenheit, Aktionen für Kinder in anderen Ländern zu machen, z. B. einen Spenden- oder Kuchenbasar zu veranstalten oder zusammen mit Kindern aus Flüchtlingsheimen etwas zu unternehmen. Es gibt viele Möglichkeiten, am Kindertag an die historischen Ereignisse zu erinnern und trotzdem Spaß zu haben. Viel Erfolg dabei wünscht PAUL ROST (15 Jahre) Erinnerungskultur: Junge Genossen pflegen die Gräber von Antifaschisten. 07 NEUES AUS LICHTENBERG KURZ GEMELDET BAUFREUDEN Auch nach dem Richtfest Anfang Mai kommen die Bauarbeiten der neuen Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung in der Gotlindestraße 38 gut voran. Vom Architekturbüro Kersten & Kopp entwickelt, wird es in Holzbauweise bis Ende des Jahres fertiggestellt. Die Baukosten belaufen sich auf etwa 1,86 Millionen Euro. Für die im Frühjahr 2016 beginnenden Arbeiten an der Freifläche wird ein Wettbewerb Kunst am Bau ausgelobt, teilt Bauherr Bezirksstadtrat Dr. Andreas Prüfer (DIE LINKE) mit. Wie seine Kollegin, Jugendstadträtin Dr. Sandra Obermeyer (parteilos, für DIE LINKE), freue er sich „besonders auf die kreative Umsetzung der Ideen, die Kinder und Jugendliche bereits in den Planungsprozess eingebracht haben“. DAS GRÜNE NETZ Vom Stefan-Heym-Platz bis zum Grabmal des ersten Lichtenberger Bürgermeisters Oscar Ziethen auf dem ehemaligen Friedhof – einen solchen Kulturwanderweg entwarf Herr Arno Wienert im Frühjahr auf der 5. Frankfurter-Allee-Nord-Konferenz. Die Idee wurde von der AG Freiraum des Beirates entwickelt. Als sogenanntes „Grünes Netz“ wäre es mit Bänken, Informationstafeln und Schildern mit entsprechendem Logo ausgestattet. Mit Hilfe eines Handycodes und einer Website könnten Informationen über bestimmte Orte der Route sowie der aktuelle Standpunkt abgerufen werden. LICHTENBERG 47 VORN Für die neue Oberligasaison des SV Lichtenberg 47 können derzeit Jahreskarten in der Geschäftsstelle Ruschestraße 90 (Dienstag und Donnerstag 18 – 21 Uhr) bestellt und erworben werden. Die Jahreskarte kostet 90 Euro, ermäßigt 60 Euro. Frühentschlossenen wird bis zum 6. Juni ein Rabatt von 10 Prozent gewährt. Auch bei Heimspielen und Freundschaftsspielen wird verkauft. Besucher des letzten Heimspiels der Saison gegen den SV Waren 09 am 7. Juni 2015 können die Namenstrikots des Kaders ersteigern. Nach einem erfolgreichen Spieljahr wird die erste Männermannschaft auf einem vorderen Tabellenplatz in die Sommerpause gehen. I N F O L I N K S I J U N I 2 01 5 Kiezdetektive im Einsatz FOTO: JOACHIM PAMPEL 02 „Der Park ist an sich schön, aber nicht sicher. Es ist hier abends immer dunkel, weil einige Lampen nicht funktionieren. Außerdem sind es zu wenige. Ständig sitzen Trinker auf den Bänken, Hunde streunen herum“. So schätzt Klassensprecher Clemens aus der Grundschule „Auf dem lichten Berg“ den Park vor dem Kreativitätsgymnasium in der Rüdigerstraße ein. Mit seinen Amtsbrüdern und -schwestern der Klassen 4 bis 6 führte er Anfang Mai durch das Quartier „Frankfurter Allee Nord“, um auf Problemstellen sowie Lieblingsorte im Kiez aufmerk- Im Kiez unterwegs: Die Kiezdetektive bewerten die „Dreckecken“ und die Lieblingsorte in ihrem Kiez. sam zu machen. Sie liegen oft dicht beieinander. Während vor dem Gymnasium noch das Bewertungsschild „Daumen runter“ zum Einsatz kam, führte der Weg an dem zur Kindeswohloase mutierten „Hinterhof“ des Areals vorbei, dem inzwischen eröffneten Wohngebietspark Hagenstraße. Die Kiezdetektive waren im Rahmen des Projektes „Spielleitplanung“ unterwegs, das von der Abteilung Ju- Runder Tisch mit Ecken Die Siedlung Wartenberg in meinem Wahlkreis hat zwar eine herrliche Natur, aber kein intaktes Abwassersystem. Eine große Anzahl der Siedler muss regelmäßig ihre Sickergruben leeren lassen, was doppelt so teuer und zudem sehr unangenehm ist. Deshalb ist der Anschluss der gesamten Siedlung an das Abwassersystem hier ein besonders akutes Problem. Nach mehreren separaten Beratungen mit dem sachkundigen Siedlerbeirat und mit den Wasserbetrieben machte ich den Vorschlag, einen Runden Tisch zu konstituieren, an dem Wasserbetriebe, Siedler, die verantwortlichen Verwaltungen, Experten und die Abgeordneten gemeinsam beraten und zuvor vereinbarte Probleme systematisch angehen. Dieser Runde Tisch wurde eingerichtet und hat inzwischen dreimal getagt. Dabei gab es durchaus Holprigkeiten, weil sich die Terminprognosen regelmäßig nach hinten verschoben und die umzulegenden Kosten mit 12 Millionen Euro exorbitant hoch angesetzt waren. Deshalb kam als eine praktikable Teillösung die Revitalisierung der einstmals vorhandenen und seit der Wende verrotteten Abwässer- und Bewässerungsgräben auf den Tisch. Sie wurden von der LPG „1. Mai“ eingerichtet und führten dazu, dass es in der und um die Siedlung nie Abwasserstaus oder – wie gegenwärtig – Bewässerungsprobleme auf den Feldern gab. Und der Weg, dieses Grabensystem wieder in Gang zu setzen, würde lediglich seine regelmäßige Pflege voraussetzen, dafür aber deutlich weniger kosten. EVRIM SOMMER Getagt wird vor Ort! Der Runde Tisch tagt im Siedlervereinshaus Wartenberg und fördert lösungsorientierte Debatten. gend und Gesundheit unter Leitung von Bezirksstadträtin Dr. Sandra Obermeyer (parteilos, für DIE LINKE) initiiert, dem Büro „die raumplaner“ übertragen worden ist. Es soll die Situation der Quartiere für Kinder und Jugendliche verbessern helfen. Als „Expert/-innen ihrer eigenen Lebenswelt“ zeigen die Mädchen und Jungen den Planern jene Stellen, die tatsächlich für sie bedeutsam sind und werden damit zu unverzichtbaren Akteuren des Sanierungsprozesses im Gebiet Frankfurter Allee Nord. Bereits vor Jahren sorgten Schülerinnen und Schüler der „Schule auf dem lichten Berg“ für die Beseitigung von „Dreckecken“ am Bahnhof Lichtenberg und brachten sich aktiv in die Gestaltung des Freiaplatzes ein. Der jüngste Streifzug führte auch hinter der REWE-Kaufhalle Gotlindestraße zur Bornitzstraße. Bevor die jungen Leute aber vor dem beliebten Bowling-Center den Daumen aufwärts richten konnten, mussten sie sich durch einen Mülldschungel kämpfen. Das Gelände des ehemaligen Arbeiterwohnheims mit seinen privatisierten Gebäuden ist im wahrsten Sinne des Wortes „brennpunktverdächtig“. Elli: „Der Durchgang ist gefährlich – es liegt überall Müll herum und es stinkt. Auch Spritzen habe ich schon im Gebüsch gesehen. Als ich mit Freunden hier lang gelaufen bin, wurde nach uns mit einer Flasche geworfen. JOACHIM PAMPEL Kleine weiße Friedenstaube ... ist laut Wikipedia der Titel eines in der DDR bekannten Kinderliedes. Es wurde vor allem in der Schule und zu besonderen Anlässen gesungen. Das Lied wurde 1948 von der Kindergärtnerin Erika Schirmer aus Nordhausen verfasst. Die Friedenstaube von Picasso, die er im gleichen Jahr für die Pariser Weltfriedenskonferenz entworfen hatte, inspirierte sie zu diesem Lied. Wird das Lied heute noch gesungen, und singen es die Großeltern und Eltern noch mit ihren Heranwachsenden? Man müsste doch annehmen, dass bei den LINKEn Omas und Opas das Gang und Gäbe wäre. Der Frieden ist, das beteuern wir doch immer wieder, das höchste Gut und eines unserer hehren Ziele. Wie, wenn nicht spielerisch in den prägenden jungen Jahren, kann der Friedensgedanke besser vermittelt werden. Noch dazu, da wir oftmals etwas ungläubig auf die hiesige aktuelle Politik schauen, deren Folgen vor allem die Jüngsten auszuhalten hätten. JÜRGEN STEINBRÜCK I N F O L I N K S I J U N I 2 01 5 IM GESPRÄCH Afrika macht den Anfang Über künftiges Savannengefühl und jetzt drängende Aufgaben. Tierparkchef Dr. Andreas Knieriem (49) ist seit dem 1. April 2014 im Amt. | Von STEFAN RICHTER 03 nengefühl möglich. Tiere, die wir schon haben, können wir gemeinschaftlich auf Anlagen pflegen, sie müssen dann etwas anders sortiert werden. Auf keinen Fall werden wir mal eben Leoparden und Gazellen zusammensetzen, Löwen, Großantilopen und Zebras. Das funktioniert definitiv nicht. ■ Wann soll es losgehen? Ginge es nach mir: morgen. Das kann ich aber nicht. Die Haushaltsperiode beginnt 2016/2017. Wir versuchen, das zu integrieren. Drücken Sie die Daumen, dass das was wird! ■ Was erwarten Sie überhaupt von der Politik? Dass sie erkennt: Der Tierpark ist für alle da, unsere Tiere sind apolitisch. Und man muss Vertrauen haben – Vertrauen in diese Institution, in die Mitarbeiter, in die Bevölkerung, dass sie tatsächlich gern in den Tierpark geht. So schön es ist, dass die Lichtenberger uns die Treue halten – aber es reicht nicht als Tierpark Lichtenbergs. Wir müssen der Tierpark Berlins und Brandenburgs sein. FOTO: TIERPARK BERLIN ■ Wie viele Besucher hatte der Tierpark 2014? 1,116 Millionen, 12 Prozent mehr als 2013. ■ Sie sind von Hause aus Tierarzt. Könnten Sie auch, wenn Not am Mann wäre, Elefanten oder Stachelschweine verarzten? Ich würde das dann sogar sehr gern tun – muss es aber nicht, weil wir hier zwei gute Kollegen haben. Vor allem jedoch lässt mir das Führen der beiden zoologischen Einrichtungen nicht die nötige Zeit dafür. ■ Wofür müssen Sie denn jetzt Zeit haben? Meine Aufgabe ist es sozusagen, am Spielfeldrand zu stehen und zu schauen, dass in unserer Mannschaft alle das Richtige können. ■ Wie viele „Spieler“ sind im Tierpark aktiv? Etwas über 200. Allerdings muss man verstehen, dass ich eben auch Direktor des Zoos bin. Eben darin besteht die Herausforderung: Ich habe das Wohl beider Institutionen in eine Richtung zu lenken. Das ist machbar, aber anspruchsvoll. ■ Worin besteht das Problem? Zoo und Tierpark haben mehr als 190 Hektar Fläche, knapp 500 Mitar- beiter und mehr als 25 000 Tiere. Wir müssen dringend versuchen, die wirtschaftlichen Aspekte unter einen Hut zu bringen. Das heißt nicht, dass wir Gewinne machen müssen. Das heißt „nur“, mit den Zuschüssen keine Verluste zu machen. Meine Fragen derzeit sind: Wie lassen sich die Energiekosten (allein für den Tierpark sind das zwei Millionen Euro) reduzieren, wie sind unsere Abwasserkosten, wie ist das mit der Instandhaltung, wie mit der Gastronomie …? Von Tierpark und Zoo führen wir Dinge zusammen, die zusammengehören, und Dinge, die wir getrennt wissen wollen, bleiben getrennt. So hat der Tierpark eine eigenständige Zoologische Leitung – durch den Sohn von Prof. Dathe, Falk Dathe. ■ Als der Tierpark eröffnet wurde, war jeder Besuch eine aufregende Sache. Welche Chancen hat heutzutage das gewöhnliche Trampeltier oder die gemeine Schlange? Erst einmal ist weder das Trampeltier gewöhnlich noch ist die Schlange gemein, das sind faszinierende Tiere. Die Frage ist, wie wir sie als Faszination empfinden. Und da ist der Besu- Dr. Andreas Knieriem: Der 49-jährige Tierarzt ist seit einem Jahr der Direktor des Zoos und des Tierparks in Berlin. cher tatsächlich etwas verwöhnt mit dem heutigen Zeitgeist. Er möchte das Tier nicht nur in einem Gehege, sondern in einem Lebensraum sehen, er möchte das Gefühl haben, einen Tag in Afrika oder in Asien zu verbringen. ■ Der Tierpark ist groß ... … und bietet viele Möglichkeiten. Wir wollen sein Gelände so für die Tiere nutzen, dass man das Gefühl hat, die Tiere leben in dieser Landschaft, die Gehege sind darin verschmolzen. Also keine harten Barrieren mit Zäunen, sondern fließende Übergange, Barrieren, die gar nicht als Barrieren wirken: Gräben, Wassergräben, Wälle, Berge. Dann fühlt man sich innerhalb der Anlage und nicht außen vor. Das Ganze wird eine Mischung aus dem alten Tierpark und modernen Zoos wie in Leipzig und Hannover werden. ■ Welcher Kontinent macht den Anfang? Afrika, mit dem großen Dickhäuterhaus und den riesigen Flächen drumherum. Dort ist ein typisches Savan- ■ Für nicht wenige (Familien) ist der Besuch auch eine Frage des Preises. Der ist seit 2010 stabil. Wenn er angepasst werden muss, dann mit Augenmaß. Was ich hier umsetzen möchte, soll nicht dazu führen, dass sich in zehn Jahren keiner die Eintrittspreise leisten kann. Ich nehme die Politik nicht aus der Pflicht. Damit der Tierpark ein Tierpark der Bürger bleibt, können wir die Kosten für die notwendige Sanierung nicht über den Eintrittspreis generieren. 1956: Motiv aus der ersten Briefmarkenserie zum Thema Tierpark ■ Auf zum Tierparkfest: Am 4. Juli lädt der Tierpark zum großen Geburtstag ein. Vor 60 Jahren, am 2. Juli 1955, wurde er eröffnet. BUNDESTAG I N F O L I N K S I J U N I 2 01 5 Nazi, Nazi, Nazi! 1971 spürten Beate und ihr Mann Serge den ehemaligen SS-Obersturmbannführer Lischka auf, der für die Deportation von 76 000 Juden verantwortlich war und auf dessen Anweisung tausende Menschen in Paris erschossen wurden. Der Mann lebte unbehelligt und wohl situiert mitten in Köln. Beate und Serge empfanden es empörend, dass Lischka nach wie vor auf freiem Fuß lebte. Nach einem gescheiterten Entführungsversuch kam schließlich Bewegung auch in diesen Fall. Beate sieht vor allem die große FOTO: KLAUS SINGER Während des CDU-Parteitags in Berlin am 7. November 1968 bestieg Beate Klarsfeld das Podium, ohrfeigte Kiesinger und rief: „Nazi, Nazi, Nazi!“ Sie wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Beate sagte zu dieser Aktion: „Das war natürlich eine symbolische Tat. Ein Symbol für die Haltung der jungen Generation gegenüber der Nazigeneration. Ich bin seitdem unentwegt politisch aktiv gewesen, aber diese Ohrfeige ist tatsächlich das, was in die Geschichte und die Schulbücher eingegangen ist.“ Bundesverdienstkreuz für die Klarsfeds 2014 begleitete Beate Klarsfeld unsere Antifa-Reise nach Frankreich. Zusammen mit den Jugendlichen besuchte sie Oradour-sur-Glane, wo die SS 1944 fast alle Einwohner umgebracht hatte. Lebensgeschichten sichtbar machen Zum 10. Mal in Folge veranstaltete der Verein Zivilcourage vereint e.V. den gleichnamigen antifaschistischen Jugendwettbewerb. Gesine Lötzsch hat einen Jugendlichen aus Lichtenberg für die Reise nominiert – inzwischen ein bekanntes Gesicht im Bezirk: Antonio ist 20 Jahre alt, wohnt in Lichtenberg und studiert Rechtswissenschaft an der Humboldt-Uni. Über seine Arbeit in der Lichtenberger LINKEN ist er auf den Wettbewerb aufmerksam geworden und wollte sich in diesem Jahr selbst bewerben. „Ich habe einen Text über meine Ururgroßeltern Clara und Leo Fichtmann geschrieben. Sie und ihre Familie waren als aktive Kommunisten und Juden der Verfolgung der Nazis ausge- setzt. Meine Ururgroßeltern wurden in den Konzentrationslagern ermordet. Auch drei ihrer sechs Kinder überlebten den Faschismus nicht. Ich habe an Hand von alten Dokumenten, Fotos und eigenen Recherchen versucht, ihren Lebensweg nachzuzeichnen. Ich wollte wissen, was für Menschen sie waren und was ihnen persönlich und politisch wichtig war. Ich habe versucht, hinter den bloßen Fakten eine spannende Lebensgeschichte sichtbar zu machen, die sich nicht nur auf ihr tragisches Ende reduzieren lässt.“ Für die Studienreise mit neun anderen jungen Menschen aus ganz Deutschland und Gesine Lötzsch nach Serbien und Kroatien wünscht er sich „mehr über die NS-Zeit in Kroatien und die jugoslawische Partisanenbewegung zu erfahren, da die deutschen Verbrechen auf dem Balkan sonst nur selten thematisiert werden.“ Auf der Demonstration in Köln, an der viele Kinder deportierter Juden teilnahmen, als letztlich entscheidende Wendung an. Dieser öffentliche Druck führte schließlich dazu, dass Lischka zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde. Die Klarsfelds haben mit detaillierten Dokumentationen auf zahlreiche unbehelligt lebende nationalsozialistische Täter hingewiesen, wie Alois Brunner, Klaus Barbie, Ernst Ehlers und Kurt Asche. Mit ihrer politischen Aktivität machten sich die Klarsfelds natürlich nicht nur Freunde. Im Jahr 1972 bekamen sie mit der Post eine Paketbombe geschickt. Sieben Jahre später explodierte ihr Auto. Zum Glück hatten sie keine Verletzungen erlitten. Im Jahr 2009 wurde Beate Klarsfeld von der Bundestagsfraktion der LINKEN für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen. Das von Bundesaußenminister Westerwelle (FDP) geleitete Auswärtige Amt, das für die Verleihung an im Ausland lebende deutsche Staatsangehörige zuständig ist, lehnte ab. Auch in der Amtszeit von Fischer (Grüne) als Außenminister war die Verleihung schon einmal abgelehnt worden. 2012 war Beate unsere Kandidatin für das Amt der Bundespräsidentin. In diesem Jahr werden Beate und Serge Klarsfeld auf Vorschlag der LINKEN das Bundesverdienstkreuz bekommen. Damit wird endlich die Lebensleistung des Ehepaars Klarsfeld auch in Deutschland anerkannt. Es wird Zeit, dass nicht nur die Ohrfeige in Erinnerung bleibt, sondern auch, dass Beate Klarsfeld die bundesdeutsche Justiz zwingen musste, NaziKriegsverbrecher zu verfolgen. GESINE LÖTZSCH FOTO: KLAUS SINGER 04 Preisträger: Antonio Leonhardt am Tag der Befreiung am 8. Mai in Karlshorst Reise wird die Gruppe die Spuren des antifaschistischen Widerstandes erkunden, Zeitzeugen und engagierte Jugendliche beider Länder treffen. ANIKA TASCHKE ■ Weitere Infos unter: www.zivilcouragevereint.de 3 S S MONAT ZAHL DE Das millionenfache Sterben sowjetischer Soldaten in deutscher Kriegsgefangenschaft während des Zweiten Weltkrieges ist historisch singulär. So stellte es die Mehrheit der Sachverständigen einer Anhörung im Bundestag Mitte Mai fest. Die gefangenen Soldaten keiner anderen am Krieg beteiligten Nation wurden derart systematisch zu Tode gebracht, wie die der Sowjetunion. Mehr als 3 Millionen Rotarmisten starben in deutschen Lagern an Hunger, Krankheit und Entkräftung. Ihr Schicksal entsprach dem von KZ-Insassen. Etliche Zehntausend wurden von Wehrmacht und SS ermordet. Dass sich der Deutsche Bundestag nun, gut 70 Jahre nach der Befreiung vom Faschismus, für eine symbolische Entschädigung der noch circa 2 500 lebenden ehemaligen sowjetischen Kriegsgefangenen durchgerungen hat (etwa 4 000 Euro pro Person), ist allein der Opposition zu verdanken. LINKE und Grüne hatten Anträge eingebracht, eine öffentliche Anhörung organisiert und damit – dann doch etwas überraschend – offensichtlich auch die Regierung überzeugt. Opposition wirkt! Die Betonung der Singularität des Schicksals der sowjetischen Kriegsgefangenen hat allerdings weniger damit zu tun, dass sie in der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg eine herausragende Rolle spielen sollen. Mit der Entscheidung für die Entschädigung soll nämlich nicht etwa ein „für Deutschland nachteiliger völkerrechtlicher Präzedenzfall“ geschaffen werden, der weitere Ansprüche abzuleiten erlaube. TINKO HEMPEL SPRECHSTUNDE Die Lichtenberger Bundestagsabgeordnete Dr. Gesine Lötzsch ist erreichbar: ■ Bürgerbüro, Zingster Straße 12 ■ Telefon: 22 7717 87, E-Mail: [email protected] ■ Bürgersprechstunde: Donnerstag, 25.6., 17–19 Uhr, Verein für ambulante Versorgung, Ribnitzer Straße 1 b, Raum 2.06, 2. Etage (Wie immer Anmeldung über: Telefon: 22 7717 86 oder über die o. g. Mail.) FRAKTIONS-REPORT Fraktion DIE LINKE in der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg Juni 2015 FOTO: NORMAN WOLF KOMMENTAR Mietpreisbremse ausgebremst Neubaumieten wie hier in den Treskowhöfen in Karlshorst sind nicht für jeden bezahlbar. Am 21. April beschloss der Bundestag das Mietrechtsnovellierungsgesetz (MietNovG), das die „Mietpreisbremse“ mit sich bringt. Es tritt am 1. Juni in Kraft und gilt in Gebieten mit angespannten Wohnungsmärkten. Durch die „Mietbegrenzungsverordnung“ vom 28. April gilt dieses Gesetz im gesamten Stadtgebiet von Berlin. Bei der Wiedervermietung von preisfreien Wohnungen darf demnach künftig die zulässige Miete höchstens 10 Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Die sogenannte ortsübliche Vergleichsmiete richtet sich in Berlin nach dem jeweiligen aktuellen Mietspiegel. Trotz des erklärten Ziels, den Mietenanstieg bei Neuvermietungen zu begrenzen, weist dieses Gesetz erhebliche Mängel und Lücken auf. Erstens bleiben nach dem 1.10.2014 erstmals vermietete Wohnungen bei der Mietpreisbremse außen vor, zweitens gilt die Mietpreisbremse nicht für die erste Vermietung nach einer umfassenden Modernisierung, drittens darf eine höhere, als nach dem MietNovG zulässige Miete vereinbart werden, wenn bereits durch den Vormieter diese höhere Miete gezahlt wurde. Besonders kritisch aus Mietersicht ist aber auch die Regelung zur Rückforderung überhöhter Mieten durch die Mieter/-innen zu sehen. Zu viel gezahlte Mieten können nicht rückwirkend ab Vertragsbeginn zurückverlangt werden, sondern erst ab dem Zugang einer sogenannten „qualifizierten Rüge“ beim Vermieter. Für die Wirksamkeit der „Mietpreisbremse“ kommt es daher besonders auf die im Berliner Mietspiegel dargestellten „ortsüblichen Mieten“ an. ” Eine (un)endliche Geschichte Gegen die Wirksamkeit des Berliner Mietspiegels richten sich daher mehrere Klagen von Vermietern. Sie wenden ein, dass der Berliner Mietspiegel kein qualifizierter Mietspiegel sei und nicht repräsentativ die ortsübliche Miete darstelle. Vielmehr solle die ortsübliche Miete durch Vergleichswohnungen oder Sachverständigengutachten dargestellt werden. Entgegen des einen, in der Öffentlichkeit dargestellten Urteils des Amtsgerichts Charlottenburg haben mehrere Abteilungen desselben Amtsgerichts sehr wohl bestätigt, dass der Berliner Mietspiegel die ortsüblichen Mieten in Berlin darstellt und für die hierfür zutreffenden Wohnungen das Begründungsinstrument für Mieterhöhungen ist. Alle diese hier genannten Urteile sind jedoch noch nicht rechtskräftig. Es ist zu erwarten, dass jeweils Berufung vor dem Landgericht Berlin eingelegt werden wird. Dessen Rechtsprechung ist also abzuwarten. Ich selbst gehe auch aus meiner langjährigen Praxis davon aus, dass der Berliner Mietspiegel, auch der jetzt aktuelle Mietspiegel von 2015, den Anforderungen an einen qualifizierten Mietspiegel entspricht. Eine tatsächliche Mietpreisbremse könnte jedoch nur wirksam werden, wenn ausreichend bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung steht. Dann kann auch von einem Wohnungsmarkt, an dem das Angebot die Nachfrage übersteigt, gesprochen werden. Mein persönlicher Ausblick: Eine tatsächliche Mietpreisbremse ist es nicht, kann jedoch bei engagierter Anwendung durch Betroffene zu einer Dämpfung des Anstieges der Neuvertragsmieten führen. BIRGIT STENZEL Was lange währt wird – manchmal – gut. Das könnte man im Sinne der unbefriedigenden Verkehrssituation im Bereich Zingster/Ribnitzer Straße (zwischen Prerower Platz und Darßer Straße) in Hohenschönhausen hoffen. Seit Jahren bemühen sich Politik, Verwaltung und Bürger um eine Lösung für das Problem der abknickenden Hauptstraße im Verbund mit der Überfahrt über die Straßenbahngleise. Die Zingster Straße lädt zum Rasen ein, die Sichtverbindungen sind schwierig und die Vorfahrtsregelung führt regelmäßig zu Staus über die Gleise der Straßenbahn hinweg. Unfälle oder Beinahe-Unfälle an dieser Stelle gab es auch – vor Jahren auch einen mit tödlichem Ausgang. Sogar für eine Lösung „Kreisverkehr“ gab es schon Planungen. Dies scheiterte am Einspruch von Interessensvertretern, die Benachteiligung von Menschen mit Behinderungen voraussahen. Am Ende der letzten Wahlperiode hatte sich die BVV auf eine Lösung verständigt: Kreuzung gleichrangiger Straßen unter Einbeziehung der Zingster und Ribnitzer Straße in das Tempo-30-Netz. Dies scheiterte an der Ignoranz der zuständigen Senatsverwaltung und der mangelnden Hartnäckigkeit der BVV. Als die SPD-Fraktion in dieser Wahlperiode einen weiteren Anlauf nahm, die Verkehrssituation im Bereich der Zingster Straße zum Thema zu machen, sahen wir eine Chance, die alte Idee erneut aufzugreifen. Und so entstand nach monatelangen Debatten ein Antrag, der den Lösungsvorschlag der vorigen Wahlperiode aufgreift. Fast wäre er diesmal an der Fraktion „Freie Fahrt für freie Bürger“ und an den Mehrheitsverhältnissen im Hauptausschuss gescheitert. Aber manchmal funktioniert Kommunalpolitik auch fraktionsübergreifend und Dank des Engagements einzelner Verordneter der Zählgemeinschaft. Nun heißt es erneut abwarten, ob die Senatsverwaltung bereit ist, diesen Teil der Straßen aus dem Hauptstraßennetz zu entlassen und an den Bezirk zu übergeben. Und die BVV sollte mehr Stehvermögen zeigen. Dann sind auch weitere Ideen bei der Umsetzung gefragt. Machen sie mit! PETER FISCHER AUS DER BVV FRAKTIONS-REPORT J U N I 2 015 Schulentwicklungsplan ohne Finanzierung? Am 21. Mai 2015 wurde die Lichtenberger Schulentwicklungsplanung mit den Stimmen der SPD, CDU und von Bündnis 90/Die Grünen zur Kenntnis genommen. Die Linksfraktion äußerte hingegen Kritik. Man konnte sich zwar darauf verständigen, was getan werden muss. Die Frage der Finanzierung bleibt aber besorgniserregend ungeklärt: Bis zu 100 Mio. Euro an zusätzlichen Mitteln braucht der Bezirk in den nächsten Jahren, um den erwar teten Ansturm auf das Schulnetz zu bewältigen. Dabei hat Lichtenberg im Jahr 2015 nicht einmal 6 Mio. Euro für die Hochbauunterhaltung zur Verfügung – und dies wohlgemerkt für den gesamten Querschnitt der Aufgaben. Die Linksfraktion forderte deswegen, dass die im Januar neugewählte Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro einen Brandbrief schreiben müsse, um den Senat an seine Verantwortung zu erinnern. Die Zählgemeinschaft aus SPD, CDU und Grünen lehnte dies jedoch offenbar ab. Ob damit schon die vielbeschworene „Politik der ausgestreckten Hand“ der neuen Bürgermeisterin umrissen ist, bleibt jedenfalls abzuwarten. Die regierende Berliner SPD beweist damit abermals eine irrationale Haltung zu ihrer sogenannten „Sparpolitik“. Der jetzt entstehende Mangel an Schulplätzen ist nämlich hausgemacht. Die Landesebene zwang den Bezirk seit der Jahrtausendwende zur Abgabe von zahlreichen Schulgebäuden durch die „Kosten-LeistungsRechnung“. Für die Bezirke wurde so das Vorhalten von Schulgebäuden unmöglich, da es künstlich unwirtschaftlich gerechnet wurde. Die Rechnung dafür wird jetzt beglichen, und es darf als offen gelten, ob sich zu all der über Jahre vorgeschützten Sparabsicht in der Verwaltung der Schul- und Sportgrundstücke noch ein nennenswerter Sparerfolg gesellen wird. Besonders problematisch ist insbesondere, dass der Berliner Senat bislang nichts aus der Misere gelernt FOTO: SILKE WENK Personalmangel an Jugendverkehrsschulen Ein Drittel der Schwerverletzten bei Verkehrsunfällen in Berlin sind Radfahrer/-innen. Eine von drei Risikogruppen sind Schulkinder von 11 bis 14 Jahren, die Rad fahren. Aus Verkehrssicherheitssicht ist die schulische Verkehrs- und Mobilitätserziehung ein wichtiges Thema. Mehr und mehr Schulkinder haben Defizite bei den motorischen Fähigkeiten. Dieser Fakt belegt die Notwendigkeit einer Ab 14 Uhr ... wird es ruhig in der Lichtenbeger Jugendverkehrsschule umfassenden Schulung von Wahrnehmung, Motorik und Sicherheitsverhalten während der gesamten Schullaufbahn. In Berlin findet die Radfahrausbildung mit einer Prüfung in der vierten Klasse flächendeckend statt – und das nicht in den Grundschulen, sondern in den Jugendverkehrsschulen. hat. Denn ein zentraler Grundsatz der Berliner Verwaltung ist die sogenannte Subsidiarität. Die Senatsverwaltung soll dabei nur Aufgaben von gesamtstädtischer Bedeutung übernehmen. Die Bezirke erledigen den Rest und müssen dafür finanziell ausgestattet werden. Derzeit ist Lichtenbergs Schulnetz allerdings weitgehend abhängig von Sonderprogrammen des Senates, in denen einzelne Bau- und Sanierungsmaßnahmen bewilligt oder abgelehnt werden können, ohne dass der Bezirk selbst entscheiden dürfte. Die Linksfraktion fordert eine verlässliche finanzielle Ausstattung und das Ende einer Landespolitik, die für Lichtenberg entscheidet, den Bezirk aber anscheinend nur aus Akten und Indizien kennt. Eine bürgernahe Stadt sieht anders aus. MICHAEL NIEDWOROK FOTO: MICHAEL NIEDWOROK 02 Nicht so schlimm? Die Turnhalle der Richard-Wagner-Schule erhält dieses Jahr keine Mittel aus dem „Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt“. Doch nun fehlt Personal in den zwei Lichtenberger Jugendverkehrsschulen Baikalstraße und Malchower Weg. Ab 14 Uhr muss der Verein die Türen schließen. Bisher wurden die Betreuungsangebote überwiegend im Rahmen von Qualifizierungsmaßnahmen gesichert, also durch das Jobcenter. Das ist nicht ungewöhnlich im Bezirksvergleich. Doch diese Maßnahmen wurden erstmalig nicht ausreichend bewilligt. Zuständig ist das Lichtenberger Schulamt. Das Bezirksamt selbst zahlt dem Träger bisher nichts für das notwendige Personal. Es stellt das Gelände mit dem Gebäude zur Verfügung, das ist also gesichert. Dazu gibt es einen Vertrag zwischen dem Bezirksamt und dem Träger. Dieser Vertrag verlangt, dass die Schulen täglich (Mo. bis Fr.) von 9 bis 19 Uhr Angebote für die schulische und außerschulische Verkehrsbildung machen. Auf Initiative unserer Fraktion wurde in der BVV ein Antrag beschlossen, dass der Betrieb sichergestellt werden soll. 20 000 Kinder und Jugendliche sind jedes Jahr in den Lichtenberger Jugendverkehrsschulen und lernen, wie sie sich im Straßenverkehr verhalten sollen. Dieses Angebot gehört zwingend zur Gestaltung eines kinderund familienfreundlichen Bezirks. Dieser Bildungsauftrag der Jugendverkehrsschulen ist keine wirklich freiwillige Aufgabe. HENDRIKJE KLEIN Parkraumbewirtschaftung – Ja oder Nein? Seit August 2014 wird diskutiert, ob nördlich und südlich der Frankfurter Allee eine Parkraumbewirtschaftung eingeführt werden soll. Hintergrund ist die Verschärfung der Parkplatznot, seitdem Friedrichshain-Kreuzberg eine Parkraumbewirtschaftung in den angrenzenden Gebieten installiert hat. Bürgerinnen und Bürger stellten die Frage, ob es nicht möglich wäre, wegen der „Fremdparker“ aus Friedrichshain gleiches in ihren Wohngebieten einzuführen. Das Bezirksamt hat dazu eine Online-Fragerunde gestartet, um ein Meinungsbild einzuholen (im Netz unter: www.buergerhaushalt-lichtenberg.de). Derzeit gibt es eine knappe Mehrheit, die der Parkraumbewirtschaftung kritisch gegenübersteht. HENDRIKJE KLEIN FRAKTION VOR ORT FRAKTIONS-REPORT J U N I 2 015 03 Bezirksamt soll prüfen, wo und in welchen Gebieten von Lichtenberg eine Milieuschutzsatzung sinnvoll ist. Fahrstühle und Balkone als Modernisierungsmaßnahmen, deren Kosten auf die Miete aufgeschlagen werden, kann man nicht verhindern, und ich glaube, dass will auch keiner. Unsere Bevölkerung wird älter. Aber die Genehmigung vom Zusammenlegen von zwei kleinen Mietwohnungen in eine große Wohnung, verbunden mit dem Einbau eines Gäste-WC, kann bei einer Milieuschutzsatzung versagt werden. Und da, wo das Bezirksamt eine Milieuschutzsatzung ausgesprochen hat, kann der Berliner Senat eine Umwandlungsverordnung erlassen. Diese Verordnung schafft die Möglichkeit, den Verkauf teuer sanierter Mietwohnungen an einzelne Investoren zu verhindern. Um eine Milieuschutzsatzung zu erlassen, hat das Bezirksamt jedoch seine Hausaufgabe zu machen. Es sind für diese Gebiete Studien anzufertigen, die Sozialstruktur, Einkommensgrößen und vieles mehr untersuchen müssen. Diese Ausgaben hat der Baustadtrat Nünthel gescheut. In der Zwischenzeit, so hat Herr Nünthel in der BVV angekündigt, soll eine solche Stu- Vor einigen Monaten wurde im Ausschuss für ökologische Stadtentwicklung das Bauvorhaben der HOWOGE an der Frankfurter Allee/Ecke Möllendorffstraße „Wohnen am Rathauspark“ vorgestellt. Hier entstehen 220 Wohnungen einschließlich Tiefgarage, aber auch Büroflächen für die HOWOGE sowie Geschäfte und Gaststätten. Das ist das Gute. Aber wo viel Licht ist, ist auch Schatten. Zu den Schattenseiten des Projektes gehören das Fällen der vorhandenen Bäume, die Schließung des vorhandenen Stadtplatzes, der Abbau des Brunnens, denn der Platz wird während der Bauzeit die notwendige Baustelleneinrichtung beherbergen. In einem Vertrag hat sich die HOWOGE verpflichtet, diesen Platz im Zusammenhang mit dem Investitionsvorhaben neu zu gestalten und die Kosten der Umbaumaßnahmen zu übernehmen. Jetzt kommen wir, die Bürger, ins Spiel. Unsere Kreativität ist gefragt. Unter der Leitung von STATTBAU, die sich mit dem Gebiet Frankfurter Allee Nord beschäftigt, hat es mehrere Treffen gegeben, der Platz wurde ausgemessen und siehe da, er bleibt 2 500 Quadratmeter groß. Nur dass die Platzkante nicht mehr von Bäumen begrenzt wird, sondern von einem Hochhaus, in das Cafés und Boutiquen einziehen sollen. STATTBAU ist mit uns zu vielen Stadtplätzen gefahren, um uns, den „neuen Platzplanern“, zu zeigen, wie so ein Platz aussehen kann, welche Materialien verwendet werden können und vieles mehr. Diese Treffen sind sehr innovativ und die Kreativität der Bürgerinnen und Bürger groß. Ich denke, wir werden 2019 einen schönen Stadtplatz erhalten mit einer großen Aufenthaltsqualität in dessen Mitte der Brunnen stehen wird. DAGMAR MÜLLER Neugestaltung des Stefan-Heym-Platzes die für das Gebiet Weitlingkiez erstellt werden. Wir müssen in der nächsten Sitzung der BVV mal wieder nachfragen, wie weit die Dinge gediehen sind. Nun denke ich, hat der boomende Bezirk noch mehr interessante Wohngebiete, die Begehrlichkeiten hervorrufen. Die Altbaugebiete in Karlshorst und in der Konrad-Wolf-Straße sind citynah, mit dem ÖPNV gut an die In- Noch bezahlbar? Wohnungsmodernisierung darf nicht zur Verdrängung von Mietern aus ihrem Kiez führen. nenstadt angebunden und werden durch durchgeführte Investitionen plötzlich für „Verwerter“ interessant. Wir müssen aufpassen und die angestammte Bevölkerung versuchen zu schützen. DAGMAR MÜLLER Sportabzeichen abgelegt FOTO: NORMAN WOLF Auf diese Frage gibt es eine Menge Antworten. Sie klingen kompliziert und sind für jeden, der sich damit noch nie oder nur am Rande beschäftigt hat, sehr verwirrend. Was soll sich Herr Mustermann unter Milieuschutzsatzung, Erhaltungsverordnung, Umwandlungsverordnung oder Umstrukturierungssatzung vorstellen? Und er fragt sich, bringt das auch was für meine Wohnung, für meinen Kiez? Oder ist dies wieder nur Politikergerede? Seit 2011 bin ich in der BVV, habe mich seit 1997 als Sprecherin der Bürgervertretung des Sanierungsgebietes Victoriastadt mit solchen Fragen wie bezahlbarem Wohnraum und Verhinderung von Verdrängung der nicht so zahlungskräftigen Bewohner beschäftigt. Jetzt sah ich die Chance, eine zweite Modernisierungswelle, z. B. Luxussanierung in den ehemaligen Lichtenberger Sanierungsgebieten und die Umwandlung von Mietwohnungen in Eigentumswohnungen durch eine Milieuschutzsatzung zu verhindern. Aber die Mitglieder der BVV hatten von diesen Dingen noch nie etwas gehört, und ich kam mir vor wie der Rufer in der Wüste. Nach vier Jahren sind wir weiter, auch die anderen Parteien sagen, das FOTO: FOTOLIA Können wir die Bürger vor Verdrängung schützen? Am 11. Mai legten 120 Schüler der Puschkin-Oberschule das Sportabzeichen ab. Norman Wolf und Tinko Hempel hatten zu diesem Sportevent eingeladen. Dabei hatte der Termin auch integrativen Charakter. 20 Willkommenskinder der Schule Am Breiten Kugelstoßen ... musste auch Gesine Lötzsch für das Sportabzeichen absolvieren. Luch nahmen daran teil und gewannen einen Pokal. Mit stolz geschwellter Brust und leichtem Sonnenbrand endete für die Schüler dieser Schultag einmal ganz anders. NORMAN WOLF 04 VORGESTELLT Gesetz und Genuss FOTO: NORMAN WOLF Birgit Stenzel im Porträt | Von ROMAN VERESSOV „Zwischen dem Starken und dem Schwachen ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit.“ Diese Maxime Jean-Jacques Rousseaus ist für Birgit Stenzel kein bloßes Bonmot, sondern die harte Realität ihrer inzwischen zwanzigjährigen Anwaltspraxis, in der sie – gerade angesichts der Übermacht des Kapitals und der Demontage von Sozialsystemen, Arbeitnehmer- und Mieterrechten – den „Schwachen“ unserer Gesellschaft mit Rechtsvertretung und -beratung zur Seite steht. Vom Ural nach Brüssel Die Anwaltszulassung war der geborenen Lichtenbergerin jedoch weder in die Wiege gelegt noch in den Schoß gefallen. Nach ihrem Abitur 1979 hat sie zunächst nicht studiert, sondern eine Lehre als Fachverkäuferin gemacht, sich aber gleichzeitig in der FDJ engagiert und von 1983 bis 1984 an deren Jugendhochschule am Bogensee gelernt. Nach einer dreijährigen Arbeit an der Erdgastrasse im Ural, wo sie unter anderem für Kultur und Touristik verantwortlich war, hat Birgit im Jahr 1988 schließlich doch ein Hochschulstudium der „Staatswissenschaften“ an der Universität Potsdam aufgenommen, das sie 1992 Im Bezirk unterwegs: Birgit Stenzel verteilt am 8. März Rosen anlässlich des Internationalen Frauentages. nach einer zwischenzeitlichen Studienreform mit einem Jura-Diplom abschließen konnte. In den folgenden drei Jahren hat sie ein Referendariat absolviert und unter anderem in Brüssel beim Europäischen Metallgewerkschaftsbund, dem europäischen Dachverband der IG Metall, gearbeitet. ständlich zuerst unmittelbar vor Ort geschehen muss. In der Lichtenberger Kommunalpolitik für die PDS bzw. DIE LINKE ist Birgit Stenzel schon seit ihrer Niederlassung aktiv, gehörte von 1999 bis 2011 der BVV an und war dort in verschiedenen Ausschüssen, vor allem für Jugendhilfe, Rechnungsprüfung, Kultur, Integration und Soziales tätig. Seit Mai 2013 ist sie wieder Mitglied der LINKE-Fraktion und hat im April dieses Jahres den Vorsitz des Integrationsausschusses übernommen. Ihr Hauptanliegen für die verbleibende Legislatur ist es, „nicht nur eine gute Arbeit für, sondern eine gute Zusammenarbeit mit den Flüchtlingen“ zu erreichen. „Menschen miteinander zu verbinden“ ist nicht nur Birgits privates Talent, sondern nach einer Mediatorenausbildung inzwischen auch eine Qualifikation, weshalb ihr nicht nur die Ausschussarbeit, sondern auch die Tätigkeit in der Bundesschiedskommission der Partei, die sie seit 2011 ausübt, sehr entgegenkommt. Momentan „tanze ich auf allen Hochzeiten, bloß nicht auf meiner“, lautet Birgits scherzhafter Kommentar zur Doppelbelastung durch Kommunal- und Bundespolitik. Rettenden Ausgleich findet sie darin, „an einem Sommertag am See zu baden, ein gutes Buch zu lesen und mit Freunden zu kochen und zu essen“. Nicht zuletzt aus dieser persönlichen Erfahrung ist sie der festen Überzeugung, dass man „gerade als Linke auch genießen können muss“. Politik mit Genuss Soziale Gerechtigkeit im Sinne einer vollkommenen Gleichheit der Lebenschancen ist für Birgit Stenzel der Glutkern der linken Weltanschauung und war der Hauptgrund, auch in der Wendephase nach elf Jahren SED-Mitgliedschaft nicht auszutreten, sondern voller Überzeugung den Übergang in die PDS mitzumachen. Bloß weil der Staatskörper aufgelöst wurde, war für die eifrige Marx-Leserin die „Idee des Sozialismus nicht tot“, vielmehr musste gerade jetzt eine reformierte Partei für Demokratie und soziale Gerechtigkeit „als Gegenkraft zum Kapitalismus erhalten werden“. Ihr Kredo lautet, „Politik nicht nur für, sondern vor allem mit den Menschen zu machen“, was selbstver- FRAKTIONS-REPORT J U N I 2 015 WANN UND WO ■ Besuche im Rahmen der Kieztour der Lichtenberger LINKEN: – Dienstag, 9.6., 18.30 Uhr Besuch des AWO-Jugendclubs „Judith Auer“, Otto-MarquardtStraße 6– 8 – Freitag, 12.6., 14 Uhr Besuch des Dong-Xuan-Centers Herzbergstraße 128 –139 ■ Donnerstag, 18.6., 17 Uhr Tagung der Bezirksverordnetenversammlung; Max-Taut-Aula, Fischerstraße 36 „Was ihr wollt“ von William Shakespeare Nichts ist wie es ist in dem von William Shakespeare im Jahr 1600 geschriebenen Stück. Es ist ein Spiel der Geschlechter. Wer liebt wen? Olivia, Orsino, Viola, Sebastian? Es ist schwer, die Übersicht zu behalten. Das Liebeskarussell dreht sich rasant. Wer ist Frau, wer ist Mann? Es ist letztendlich egal, wenn die Grenzen in zuweilen etwas derber Erotik verschwimmen. Dieses Chaos bietet den perfekten Nährboden für Intrigen. Soziale Aufsteiger sind unerwünscht. Man möchte schon fast Mitleid mit Olivias Haushofmeister Malvolio haben, der gnadenlos einem bösen Spiel zum Opfer fällt. Der Narr verkündet dem Publikum: „Narrheit mein Herr wandert über die Erde wie die Sonne, irgendwo geht sie immer auf“. Shakespeare hat nichts an Aktualität verloren. DANIELA FUCHS ■ Nächste Vorstellungen: Deutsches Theater, 31. Mai und 28. Juni IMPRESSUM Herausgeber: DIE LINKE in der BVV Lichtenberg V. i. S. d. P. Hendrikje Klein, Daniel Tietze (Fraktionsvorsitzende) Adresse der Redaktion: Möllendorffstraße 6, 10367 Berlin E-Mail: [email protected] Web: www. linksfraktion-lichtenberg.de Telefon: (030) 90 296 31 20 Fax: (030) 55 92 307 Birgit Stenzel: Als Anwältin steht sie den „Schwachen“ zur Seite. Redaktionsschluss: 28. Mai 2015 Gestaltung: Jörg Rückmann Druck: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH I N F O L I N K S I J U N I 2 01 5 Braucht unser Bezirk die Autobahn A100? kämpft DIE LINKE gegen dieses Bauvorhaben. Nach den bisher bekannten Plänen soll sich der letzte Teil der Trasse oberirdisch durch den westlichen Teil des Wohngebietes Frankfurter Allee Süd schneiden – von der Wilhelm-Guddorf-Straße bis zur geplanten Anschlussstelle Frankfurter Allee. Was das für den Kiez bedeutet, sahen wir uns bei einer Ortsbegehung an, bei der wir den möglichen Verlauf mit Absperrbändern zeigten. Martin Schlegel machte deutlich, dass dies zu enormen Verkehrs- und Umweltbelastun- gen im Kiez führen würde. Derzeit werden für den insgesamt drei Kilometer langen Abschnitt 531,2 Mio. Euro Steuergelder veranschlagt. Die Mehrheit der Anwohner teilte diese Bedenken und schlug vor, die Mittel besser in den Ausbau des Nahverkehrs und in den Lärmschutz bei bestehenden Autobahnen zu stecken. Wir LINKE bleiben an dem Thema dran. Entscheidend für uns ist, dass gerade bei großen Bauprojekten nicht über die Köpfe der Menschen hinweg entschieden wird. Das sollten SPD und CDU spätestens seit dem Volksentscheid zum Tempelhofer Feld gelernt haben. SEBASTIAN SCHLÜSSELBURG Oertsbegehung: Sebastian Schlüsselburg in einem Gespräch mit Anwohnern zwischen der S-Bahntrasse und der Wilhelm-Guddorf-Straße FOTO: JULIA MÜLLER Diese Streitfrage diskutierte ich mit Anwohnern im Wohngebiet Frankfurter Allee Süd, Vertretern der Bürgerinitiative „A100 stoppen!“, Martin Schlegel vom BUND und Rico Apitz von der FDP Lichtenberg. Die A 100, sie ist leider wieder aktuell geworden, denn Lichtenbergs ehemaliger SPD-Kurzzeit-Bürgermeister Andreas Geisel setzt sich jetzt gemeinsam mit SPD und CDU für einen schnellen Weiterbau ein. Die BVV Lichtenberg hingegen lehnt den Weiterbau auf Initiative der LINKEN ab. Auch im Abgeordnetenhaus und im Bundestag AKTUELLES 8. Mai: ein Toast auf den Frieden! Die Lichtenberger LINKE gedachte am 8. Mai 2015 gemeinsam mit hunderten Bürgerinnen und Bürgern an den verschiedenen Gedenkorten in Lichtenberg dem 70. Jahrestag der Befreiung Deutschlands vom Faschismus. Das Fest am Deutsch-Russischen Museum in Karlshorst endete wie auch schon in den vergangenen Jahren mit dem Toast auf den Frieden: „Sa mir!“ An der Birke, die an den ersten sowjetischen Stadtkommandanten von Berlin, Nikolai Bersarin, erinnert, legten die Vorsitzenden der Lichtenberger LINKEN, Evrim Sommer und Michael Grunst, Blumen nieder. Skandalös und eine Fehlleistung des Innensenators war, dass am Deutsch-Russischen Museum an einem solch wichtigen Tag eine Kundgebung der Nazis genehmigt und das Gedenken erheblich gestört wurde. MICHAEL GRUNST Ehrung für Nikolai Bersarin: Evrim Sommer und Michael Grunst legen für die Lichtenberger LINKE an der Bersarin-Birke ein Blumengebinde nieder. 05 Energieversorgung in öffentlicher Hand? Fehlanzeige! Rund 600 000 Berliner/-innen stimmten am 3. November 2013 in einem Volksentscheid für den Aufbau eines Stadtwerks und für eine Übernahme der Energienetze durch das Land. Der Volksentscheid scheiterte knapp am Zustimmungsquorum von 25 Prozent. Viele glaubten damals dem Senat und den beiden Regierungsparteien CDU und SPD, der Volksentscheid sei überflüssig, denn der Senat baue bereits ein Stadtwerk auf und wolle die Netze in öffentliches Eigentum überführen. Aber bekanntlich sind Worte das eine, Taten das andere. So wurde dem Stadtwerk von CDU und SPD gesetzlich verboten, mit Strom zu handeln. Bis heute hat dieses Stadtwerk keine Kunden. Die Übernahme des Gasnetzes durch das landeseigene Unternehmen „Berlin Energie“ ist vor Gericht gescheitert. Da das Verfahren zur Vergabe des Stromnetzes die gleichen Mängel wie das Gasverfahren aufweist, hat es der Senat zunächst auf „Eis gelegt“. Jetzt will er mit den Eigentümern der GASAG – Vattenfall, E.ON und Gaz de France – über eine energiepolitische „Partnerschaft“ verhandeln. Das Grundproblem aber bleibt: Während die SPD zumindest eine Mehrheitsbeteiligung Berlins an der Energieversorgung will, möchte die CDU, dass die privaten Eigentümer die Mehrheit und damit den bestimmenden Einfluss behalten. DIE LINKE bleibt dabei: Die Energieversorgung muss unter öffentliche, demokratische Kontrolle kommen. Die Beschränkungen des Stadtwerks müssen fallen. Das rechtlich zweifelhafte Verfahren zur Stromnetzvergabe muss aufgehoben und neu ausgeschrieben werden. „Berlin Energie“ muss endlich mit Personal und Kapital ausgestattet, werden, damit es Vattenfall ernsthaft herausfordern kann. Wir wollen, dass der Senat die anstehende Änderung der Eigentumsverhältnisse bei der GASAG nutzt, um Mehrheitseigentümer zu werden. Wir werden weiter Druck machen, damit der Willen der 600 000 Berliner/-innen endlich auch in Taten ernst genommen wird. HARALD WOLF 06 PARTEILEBEN I N F O L I N K S I J U N I 2 01 5 Immer wieder samstags Die Berliner LINKE traf sich am 30. Mai zur 2. Tagung des 5. Landesparteitags kus zu rücken – so der Tenor unseres Parteitags. Das Wachstum Berlins darf nicht in die soziale Spaltung führen. Die Unterschiedlichkeit der Kieze muss bewahrt sein. Dass Menschen aus ihren sozialen Zusammenhängen und Kiezen gedrängt werden, darf von der Politik nicht unterschlagen werden. FOTOS: ANTJE SCHIWATSCHEW Es ist wieder mal soweit. Die Berliner LINKE trifft sich zum Landesparteitag, und nicht nur die Sonne lacht. Doch jeder weiß: Wo viel Licht ist, da muss auch Schatten sein. Es reicht nicht, den Menschen nur von der wachsenden Stadt zu erzählen, sondern auch die Schattenseiten Berlins in den Fo- Mit guter Laune war die Lichtenberger Delegation auf dem Parteitag vertreten. Das muss drin sein Jetzt aktiv werden für gutes Leben und gute Arbeit! Viel zu viele Beschäftigte arbeiten im Dauerstress zu schlechten Löhnen. Gerade junge Leute hangeln sich von einem befristeten Job zum nächsten, oder halten sich mit Teilzeit- und Minijobs über Wasser. Denjenigen, die aus dem Hamsterrad rausfallen, droht mit Hartz IV Armut per Gesetz. Dass das Geld gerade noch für die ständig steigende Miete und die dicke Stromrechnung reicht, geht in Berlin vielen so. Ein Kinobesuch mit der ganzen Familie? Ein paar Tage Urlaub an der See? Ein unbefristeter Arbeitsvertrag, womöglich nach Tarif bezahlt? Was in einem der reichsten Länder der Welt selbstverständlich sein sollte, ist für immer mehr Menschen Luxus. Wir aber meinen: Das muss drin sein! Mit unserer Kampagne wollen wir Selbstverständliches wieder selbstverständlich machen. Deswegen will DIE LINKE aktiv werden – zusammen mit allen, deren Horizont nicht das Wohlbefinden der Finanzmärkte ist. Vom 8. bis 14. Juni startet die erste bundesweite Aktionswoche „Das muss drin sein!“ CHRISTIAN PETERMANN ■ Infos zur Aktionswoche gibt’s unter www.das-muss-drin-sein.de Hier muss DIE LINKE konkrete Angebote machen. Ein Senat, der Bürgerinitiativen und Initiatoren von Volksbegehren für soziale Mietenpolitik und ein kommunales Stadtwerk als Klientelpolitik denunziert, bezeugt seine Arroganz. Deshalb ist es wichtig, dass das Volksbegehren Mietenpolitik zum Erfolg wird. 2 000 gesammelte Unterschriften für dieses Volksbegehren wurden an das Bündnis überreicht und die Unterstützung der Ziele des Volksbegehrens beschlossen. Mit dem Antrag „Mobilität die Beine machen“ hat der Parteitag ein Rahmenkonzept für ein öffentliches, inklusives und soziales Mobilitätskonzept beschlossen. Mit der Forderung nach einem öffentlichen Personen- und Nahverkehr, der seinen Namen verdient, wurde auch ein Paradigmenwechsel eingeläutet. Mit einer „ÖffiFlat“ soll jeder Berliner für 30 Euro im Monat den Nahverkehr nutzen können. Dieser viel diskutierte Vorschlag Harald Wolf stellt das Konzept eines sozialen und fahrscheinlosen ÖPNV vor. soll weiter verfolgt, mit der Bevölkerung diskutiert und bis 2016 konkretisiert werden. Eine Ausweitung der A 100, so vom Senat mit dem 17. Bauabschnitt angestrebt, wird abgelehnt. Neben den inhaltlichen Fragen hat der Landesparteitag mit großer Mehrheit Kriterien für Wahlkandidaturen beschlossen und bestätigt, dass DIE LINKE zu den Abgeordnetenhauswahlen mit einer Landesliste antritt. MICHAEL GRUNST, DANIEL TIETZE Gesicht zeigen: Für Kinder – gegen Armut „Nein! Wie bitte? Jedes dritte Kind in Lichtenberg lebt in Armut? Da muss man doch was tun.“ Das waren viele Reaktionen auf die Kampagne der Lichtenberger LINKEN „Für Kinder – gegen Armut“. Viele haben sofort mitgemacht. Wolfram Friedersdorff und Christina Emmrich, Gesine Lötzsch organisierte Kinderfeste, die Linksfraktion eine Fachtagung, viele Bürgerinnen und Bürger sowie Vereine waren bei der Fotoaktion, Gesicht zu zeigen gegen Kinderarmut, dabei. Die Fotoaktion wird der Bezirksvorstand fortführen. Soweit, so gut. Was sind weitere Maßnahmen, um Kinderarmut in unserer Gesellschaft zu bewältigen. Ein notwendiger Maßnahmenplan weist weit über den bezirklichen Tellerrand hinaus. Kinderarmut kann letztlich nur durch Maßnahmen des Bundes, des Landes, aber auch des Bezirkes überwunden werden. Die Gesellschaft insgesamt wird für sich die Frage beant- worten müssen, inwieweit ein Umverteilungsprozess in Gang gesetzt wird, an dessen Ende eine Mehrbelastung von Kapitalerträgen und hohen Einkommen steht. Aber auch der Bezirk muss sich bekennen. Armut nimmt Kindern und Jugendlichen gesellschaftliche Teilhabe. Weniger Geld zu haben, zieht meist geringere Bildungschancen und eine schlechtere Gesundheit nach sich. Hier braucht es eine Erhöhung der Unterstützung für Familien. Hier was zu tun, ist für die Lichtenberger LINKE selbstverständlich. Versprochen! Die bezirklichen Haushaltsberatungen im September 2015 werden zeigen, ob die anderen Parteien im Bezirk es genauso sehen MICHAEL GRUNST ■ Wer sich an der Fotoaktion beteiligen möchte meldet sich bitte unter Telefon 512 20 47. Weitere Informationen unter: www.kinderarmut-lichtenberg.de I N F O L I N K S I J U N I 2 01 5 PARTEILEBEN Der Ukraine-Konflikt wirtschaftliche, politische und kulturelle Loslösung von Russland setzen. Das „Gegenmodell“ der jetzigen ukrainischen Führung besteht im Appell an die USA, möglichst viele ukrainische Wirtschaftsressourcen aufzukaufen. Viele zentrale Säulen der westlichen Strategie führen zum Gegenteil dessen, was beabsichtigt ist. So steigt das Ansehen Putins in dem Maße, wie er vom Westen dämonisiert wird. Und auch die Sanktionen werden zunehmend zu einem großen Problem für FOTO: PETER ZOTL Seit Beginn des Jahres führe ich in meinem Wahlkreis die Reihe „Ein Sommer-Abend“ durch. Es kommen Themen auf den Tisch, die zu vielen Fragen Anlass geben, aber von Politik und Medien einseitig und entgegen der Wahrheit behandelt werden. Ich habe meine Reihe bewusst als Gegenentwurf dazu, als „zweiten Blick“, konzipiert. Am 26. Mai kamen wiederum mehr als 100 Menschen, um den UkraineKonflikt zu diskutieren. Meine Gäste waren Dr. Ekaterina Brendgens, eine ukrainisch-russisch-deutsche Geografin, Prof. Jörg Baberowski, OsteuropaExperte an der Humboldt-Universität, sowie Dr. Klaus-Joachim Herrmann, Auslandsredakteur des „ND“. Anhand vieler Fakten aus der US-, Nato- und EU-Politik wurde nachgewiesen, dass der Ukraine-Konflikt keine regionale Auseinandersetzung ist, sondern ein wesentlicher Teil der westlichen Globalstrategie gegen Russland. Deshalb soll die Ukraine wieder ein Nationalstaat werden, was sie aber nie war. Noch heute schöpft sie ihre Identität aus der Zeit als Sowjetrepublik. Genau das unterschätzen die jetzige Führung und ihre westlichen Förderer völlig, indem sie auf eine Ein Sommer-Abend: Während der Diskussion: Dr. Klaus Herrmann, Dr. Ekaterina Brendgengs, Evrim Sommer, Prof. Jörg Baberowski (v. l. n. r.) MIT RAT & TAT TERMINE ■ Dienstag, 9.6., 14.30 Uhr „Polit-Talk bei Kaffee und Kuchen“, mit Wolfgang Albers (MdA); Volkssolidarität, Nachbarschaftshaus, Ribnitzer Straße 1b ■ Dienstag, 16.6., 18.30 Uhr „Ein Sommer-Abend“, Evrim Sommer (MdA) im Gespräch mit dem Liedermacher Reinhold Andert; Nachbarschaftshaus, Ribnitzer Straße 1b ■ Samstag, 20.6. Wahlkreistag: Katrin Lompscher (MdA) beim „Run For Help“ ab 10 Uhr auf dem Zachertsportplatz und 16 Uhr am Tierpark, Eingang Bärenschaufenster, zur Wanderung durch den Tierpark. ■ Sonntag, 28.6., 10 –12 Uhr Politischer Frühschoppen mit Harald Wolf (MdA) zum Thema „Tangentialverbindung Ost“; Havanna Bar, Treskowallee 111 WOHNEN & MIETEN FOTO: JANNEH MAGDO Mittel gegen den Verfall der Erinnerungskultur Im alten Rom hieß es: „Über die Toten nichts außer Gutes (sagen)“. Dafür müssen jedoch deren Namen bekannt sein, was schwierig wird, wenn Archive unvollständig sind, Ruhestätten unter Unkraut verschwinden und Gravuren auf den Grabplatten bis zur Unlesbarkeit verwittern. Genau davon ist seit Jahren die Anlage der VVN-BdA auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde betroffen. Oh- die westeuropäische Politik und Wirtschaft, weil Westeuropa auf Dauer nicht ohne Russland leben kann. Russland hingegen hat mit China, Indien oder dem Iran sehr zukunftsfähige Alternativen. Alle Versuche, Russland von Europa zu isolieren, schneiden den EU-Staaten nur ins eigene Fleisch, was wiederum den USA in ihrem globalimperialen Drang ganz recht zu sein scheint ... EVRIM SOMMER 07 Friedhofsputz: Jüngere Genossinnen und Genossen pflegen die antifaschistische Gedenktradition. ne staatliche Finanzierung müssen sich die meist älteren Mitglieder des antifaschistischen Vereins allein um die Grabpflege kümmern. Zweimal im Jahr versuchen sie daher an Wochenenden, die Gräber der verdienten Widerstandskämpfer in einem würdigen Zustand zu erhalten, verlieren jedoch im Kampf mit dem Wildwuchs buchstäblich immer mehr an Boden. Zu ihrer Unterstützung haben sich In diesem Frühjahr mehrere engagierte Genossinnen und Genossen der LINKEN (aus Abgeordnetenhaus, BVV, Linksjugend-Gruppe LiA, AG Sport u. a.) zusammengefunden und am 16. Mai selbst zu Schaufel und Spaten gegriffen. Die Ergebnisse des Einsatzes sind sichtbar und sehenswert – sollten indes nicht davon ablenken, dass die Pflege einer Erinnerungskultur eine materielle Grundlage hat, deren Sicherung kein Freiwilligendienst, sondern eine öffentliche Aufgabe ist, die entsprechend finanziert werden muss. ROMAN VERESSOV Öffnungszeiten der Geschäftsstelle der LINKEN in der AlfredKowalke-Straße 14: ■ montags 10 –16 Uhr ■ dienstags 13 –17 Uhr ■ donnerstags 13 –19 Uhr ■ Telefon: 512 20 47 DIE LINKE Lichtenberg bietet an jedem 3. Montag im Monat von 14 –16 Uhr Rat und Hilfe für Mieter/-innen an. Nächster Termin ist der 15. Juni, 14 –16 Uhr, Geschäftsstelle, AlfredKowalke-Straße 14. Bei der LINKEN Berlin können Mieter/-innen sich jeden 4. Mittwoch von 14 –16 Uhr Rat bei Wohnungs- und Mietfragen im Karl-Liebknecht-Haus, Kleine Alexanderstraße 28, holen. SPRECHSTUNDEN ■ Evrim Sommer, MdA, WK 1, Fon: 0151-15 60 23 56, 24. Juni, 18.30 Uhr, Wahlkreisbüro, Zingster Straße 12 ■ Wolfgang Albers, MdA, WK 2, Fon: 96 06 31 27, 17. Juni, 17.30 Uhr, Wahlkreisbüro, Zingster Straße 12, Anmeldung erwünscht ■ Marion Platta, MdA, WK 3, Fon: 97 999 643, 17. Juni, 17 Uhr, Bürger-Begegnungsstätte LibeZem, Rhinstraße 9 ■ Sebastian Schlüsselburg, WK 4, 18. Juni, 17 Uhr, Bürgerbüro im Polikum, Franz-Jacob-Straße10 ■ Harald Wolf, MdA, WK 6, 15. Juni, 17 Uhr, Bürgerbüro, Alfred-Kowalke-Straße 14 08 GUTES LEBEN I N F O L I N K S I J U N I 2 01 5 FOTO: DIE LINKE Das Jugendcafé Maggie Es ist warm, die Abendsonne flutet die Frankfurter Allee. Der mit bunten Graffiti verzierte Eingang des Café Maggie lädt den jugendlichen Passanten zum Verweilen ein. Drinnen wird schnell deutlich: Wir haben den richtigen Ort für unser Treffen gewählt. Wir, das sind in diesem Fall die jungen Genoss/-innen der LiA Lichtenberg, die sich vorgenommen hatten endlich mal das neue Lichtenberger Jugendcafé zu Treffpunkt: Die LiA Lichtenberg hat das Café Maggie für sich entdeckt. besuchen. Das Café wird von Gangway e.V. betrieben, einem sozialen Träger, der sich vor allem um Straßensozialarbeit in Berlin kümmert. Die Anregung für ein Jugendcafé kam eigentlich von den Jugendlichen selbst, die Gangway auf den Straßen, vor Schulen oder in Parks trifft. Foto-Wettbewerb FOTO: UWE VÖLKNER Vor 60 Jahren, am 2. Juli 1955, wurde der Tierpark Friedrichsfelde durch den Ost-Berliner Oberbürgermeister Friedrich Ebert und den Präsidenten der DDR, Wilhelm Pieck, eröffnet. Am Samstag, dem 4. Juli 2015 lädt der Tierpark zum großen Familienfest mit Musik, Theater sowie speziellen Führungen. Zum Geburtstag gehören Geschenke. Schicken Sie uns Ihre schönsten Bilder vom Tierpark. Für den Gewinner unseres Fotowettbewerbs gibt es eine Jahreskarte für den Tierpark. Einsendeschluss ist der 30. Juni. Die Fotos schicken Sie bitte per Mail an [email protected] oder an die Geschäftsstelle der LINKEN, Alfred-Kowalke-Straße 14, 10315 Berlin, Stichwort: Fotowettbewerb. „info links“ wird herausgegeben von: DIE LINKE – Landesvorstand Berlin Redaktionsadresse: Geschäftsstelle der Partei DIE LINKE Alfred-Kowalke-Straße 14, 10315 Berlin Fon: (030) 512 20 47 Fax: (030) 51 65 92 42 Mail: [email protected] Web: www.die-linke-lichtenberg.de Innerhalb der letzten 20 Jahre wurden die Gelder für Jugendfreizeiteinrichtungen berlinweit stetig gekürzt. Viele Jugendeinrichtungen spezialisierten sich deswegen auf die Arbeit mit „schwierigen“ Jugendlichen. Für ganz „normale“ Jugendliche gibt es kaum noch sozialpädagogisch gestützte Freizeitangebote. Diese Lücke möchte das Jugendcafé Maggie schließen. Am 29. November 2014 war es dann soweit. Das Jugendcafé eröffnete. Die Schirmpatenschaft hat Knut Elstermann von „radio1“ übernommen, und auch die HOWOGE unterstützt die Einrichtung. Die Räumlichkeiten des Café Maggie bieten vielerlei Möglichkeiten, etwas Besonderes stattfinden zu lassen und mitzuerleben. Sei es die Zeit, die man gemütlich auf einem Sofa sitzend verbringt, das kostenfreie WLAN oder ein Plausch mit unserem Team oder man gesellt sich zu einer der Kochaktionen dazu oder schnappt sich Gitarre oder Cajón und musiziert entspannt vor sich hin oder mit anderen gemeinsam und noch vieles mehr. Uns hat es Spaß gemacht, und wir treffen uns jetzt regelmäßig dort. SEBASTIAN SCHLÜSSELBURG ■ Café Maggie, Frankfurter Allee 205, Web: jugendcafe.gangway.de, Tel: 666 57199 MUSIK & THEATER ■ Sonntag, 14.6., 18 Uhr „Wien, Wien, nur Du allein …“, eine musikalische Reise mit dem Sängerpaar Inna und Gunter Wurell; Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, Eintritt 8/3 € ■ Sonnabend 20.6., 20 Uhr Jazz-Treff Karlshorst mit Tanz: mit Kat Baloun (USA); Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, Eintritt 11 €, mit Berlinpass 3 € ■ Sonnabend, 27.6.,18 Uhr „Der Pfad der Orangenschalen“, von Nachum Gutmann (für Kinder ab 11 Jahre); Theater an der Parkaue, Parkaue 29 AUSSTELLUNG ■ noch bis zum 1.7. „Das Giebelwandgemälde wird wieder leben“, Auftakt der Initiative von Kulturring und Volksolidarität; Geschäftsstelle Lichtenberg der Volkssolidarität, Einbecker Straße 85 ■ Mittwoch, 10.6., 19 Uhr Ausstellungseröffnung: Barbara Illmer (Skulptur) und Martin Mehlitz (Malerei); Galerie 100, KonradWolf-Straße 99, bis 5. August ■ Freitag, 26.6. „stein, schlacke, beton – neues bauen in lichtenberg“; Museum Lichtenberg im Stadthaus Türrschmidtstraße 24, bis 31.1.2016 FESTE ■ Wochenende, 12. –14.6. Deutsch-Russische Festtage; Trabrennbahn Karlshorst, Treskowallee 129, www.drf-belin.de ■ Sonnabend, 13.6., ab 16 Uhr Gartenparty: „Mein Talent für meinen Kiez“, 10 Jahre Interkultureller Garten, Liebenwalder Straße 12, anmelden und mitmachen! Mail: [email protected] SPORT V. i. S. d. P.: Daniel Tietze Redaktionsschluss: Ausgabe Juni 2015: 30. Mai 2015 Die nächste Ausgabe erscheint am Donnerstag, dem 2. Juli 2015. Druck: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH Gestaltung: Jörg Rückmann Die „info links“ wird durch Spenden finanziert. Spendenkonto: DIE LINKE. LV Berlin/Lichtenberg IBAN: DE 5910 0708 4805 2560 7803 BIC: DE UT DE DB 110 Bitte immer den Verwendungszweck angeben: 810-503, info links, Ihr Name, Vorname ■ Sonnabend, 13.6., ganztägig 11. Stadionfest des SV Lichtenberg 47; HOWOGE-ARENA „Hans Zoschke“, Ruschestraße 90 BILDUNG ■ Donnerstag, 11.6., 10 Uhr Deutsch-Russisches Kultur- und Bildungsforum; Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112
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