Der Wochenrueckblick 11. KW 2015

DER WOCHENRÜCKBLICK - 11. WR 2015
Herausgegeben von der
Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft UOKG e.V.
Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 557793-52/-51, Fax: -40
Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Sehr geehrte Damen und Herren,
in der Anlage finden Sie eine "Kleine Anfrage" der Abgeordneten
im Brandenburgischen Landtag Anja Heinrich an die Brandenburgische
Landesregierung bezüglich der Besetzung des Stiftungsrates und des
Beirats der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten.
Ich wünsche Ihnen eine informative und interessante Lektüre.
Irina Bitter
INFORMATIONEN AUS INSTITUTIONEN UND POLITIK
Stasi-Unterlagenbehörde soll weiter Aufarbeitung ermöglichen
Seit mehr als zwei Jahrzehnten gibt es die Stasi-Unterlagenbehörde.
Seither haben mehr als drei Millionen Bürger Akteneinsicht beantragt.
In Sachsen hofft man darauf, dass dies noch lange möglich sein wird.
sz-online.de
l-iz.de
Längerer Blick in die Stasi-Akten
moz.de
Jahn: Auch junge Stasi-Spitzel müssen sich verantworten
mdr.de
Wie die Stasi Jugendliche rekrutierte
berliner-zeitung.de
Viadrina-Preis
für früheren DDR-Bürgerrechtler Wolfgang Templin
moz.de
Schüler diskutieren über Stasi-Spitzel und das "Schnipselprojekt"
berliner-woche.de
Streit um Parlamentsunwürdigkeit
Thüringen. Frank Kuschel war Stasi-Spitzel und sitzt heute im Landtag.
Eine Parlamentskommission erklärte ihn nach dem Thüringer StasiÜberprüfungsgesetz deshalb für "parlamentsunwürdig". Doch dies will
die rot-rot-grüne Landesregierung gerne aus dem Gesetz entfernen.
deutschlandfunk.de
Die ersten 100 Tage sind vorbei. Und, wird Thüringen jetzt anders regiert?
zeit.de
Kipping will Ex-Stasi-Kader aus Parteifirma werfen
Linke-Chefin Kipping will alte Stasi-Kader in der Parteifirma
Fevac absägen, die pikanterweise stark kapitalistische Züge
trägt. Doch die Ex-Spitzel gelten als Gefolgsleute von
Fraktionschef Gysi.
welt.de
welt.de
Linke kritisiert Merkels Absage.
Angela Merkel will nicht an der Militärparade in Moskau
zur Feier des Kriegsendes vor 70 Jahren teilnehmen. Die
Linke hat dafür kein Verständnis.
zeit.de
Wagenknechts Rückzug Beleidigt, getroffen, geschlagen
Wagenknecht, Galionsfigur der Linken in der Linken, hätte –
so war es der nie öffentlich bestätigte Plan gewesen - im
Herbst zusammen mit Dietmar Bartsch die Fraktionsführung
von Gregor Gysi übernehmen sollen.
sueddeutsche.de
Bilder zeigen regimekritische Seite
Schau zeigt auch 20 Heinz-Tetzner-Werke, die noch nie
ausgestellt waren
freiepresse.de
Ausstellung über Opfer des Stalin-Terrors
Im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte sind
derzeit Bilder der Menschen zu sehen, die während der Zeit
des "Großen Terrors" 1937/38 in der Sowjetunion hingerichtet
wurden. Die Fotos zeigen Angst, Misstrauen, Ohnmacht,
Verzweiflung, Aufruhr und Unverständnis.
deutschlandfunk.de
Ausstellung eröffnet
„Grenzen überwinden: Von der Diktatur zur Demokratie“
eröffnet. Mit der ersten Station auf dem Marktplatz in
Wiesbaden beginnt die Reise der Ausstellung durch zahlreiche
Städte und Kommunen in Hessen.
02elf.net
Die Stasi in Schwaben
Wer heut Urlaubsfotos und Kontakte in sozialen Netzwerken
preisgibt, wäre in der DDR ein gefundenes Fressen für die
Stasi gewesen. Damals mussten die Spitzel im Geheimen
agieren - auch in Augsburg, wie eine Ausstellung zeigt.
br.de
Zwangsaussiedlung in der DDR
Reuth. Marie-Luise Tröbs, die Präsidentin des Bundes
der in der DDR Zwangsausgesiedelten, musste selbst
das Schicksal der Zwangsaussiedlung erleben. Heute
vertritt sie all die Opfer, die das gleiche in der DDR
erleiden mussten.
otz.de
Der Dichter und die Stasi
Wieder einmal rief der Seniorenbeauftragte des Kolpingbezirks
Untereichsfeld, Günter Goldmann, und wieder einmal waren
viele seiner Einladung gefolgt. Zu Gast war Hans-Jürgen Döring
aus Worbis....
eichsfelder-nachrichten.de
Adenauer befreite ihn aus der Hölle
Drei Jahre kämpfte Günther Rehbein ums Überleben: In der
Mittelschule Bad Kötzting erzählt er seine tragische Geschichte.
mittelbayerische.de
Bewunderung für DDR-Flüchtlinge
BAD GODESBERG. Warum wurde die Berliner Mauer gebaut?
Welchen Wert hat Freiheit heute? Diesen Fragen gingen
Schülerinnen und Schüler der Oberstufe des Aloisiuskollegs
(Ako) in einem einwöchigen Austausch mit Gleichaltrigen aus
Ungarn, Italien und Belgien nach.
general-anzeiger-bonn.de
CHINA
Kommunistische Partei
Chinas vermögende Volksvertreter
tagesspiegel.de
RUMÄNIEN
Politik als Fassade der Mafia
Der Bukarester Schriftsteller Mircea Cartarescu ist Preisträger
der Leipziger Buchmesse. Im Interview spricht er über die
Vereinnahmung der rumänischen Revolution und seine Abkehr
vom tagespolitischen Geschehe.
ostpol.de
RUSSLAND
Wir sind in einem neuen Kalten Krieg
Russland ist gefangen in den Mustern seiner Geschichte. Dazu
gehört, Gewalt als Mittel für das Erreichen von nationalen
Zielen einzusetzen. Autoritäre Staatstraditionen sind in einer
Art zurückgekehrt, mit der noch vor wenigen Jahren niemand
gerechnet hatte.
tagesspiegel.de
Herta Müller, Schriftstellerin und Literaturnobelpreisträgerin,
sieht den russischen Präsidenten als Zerstörer: der Ukraine,
aber auch seiner eigenen Gesellschaft. Jetzt herrsche wieder
nur Angst.
welt.de
Viktor Jerofejew. Mein Freund Boris Nemzow
Seine Ermordung war faktisch programmiert. Alle fragen, wer
ihn getötet hat. Viel wichtiger ist, dass sein Modell von Russland
triumphiert.
faz.net
SLOWAKEI
Denkmal für Kommunisten
Der Streit um ein Denkmal reißt in der Slowakei alte Wunden
auf. Es ist dem Funktionär Bilak gewidmet, einst einer der
führenden Gegner von Reformbestrebungen im Kommunismus.
Seine Anhänger wärmen sich an dem Gedanken, Bilak habe
viel Gutes getan.
tagesschau.de
UNGARN
Spitzelvorwurf gegen Premier Orbán
In einem Interview mit dem Meinungsportal Mandiner
unterstellt Simicska dem Premier nichts Geringeres als
Stasi-Spitzel zu Zeiten des real existierenden Sozialismus
gewesen zu sein.
budapester.hu
AUS DEN VERBÄNDEN
Podiumsdiskussion
Berlin, Mo. 23. März 2015, 18.00
Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft e.V. (UOKG)
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Verschleppt, Verschwiegen, Vergessen?
Die Deportation von Zivilpersonen in die Sowjetunion vor 70 Jahren
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges deportierte die sowjetischen
Besatzungsmacht Tausende deutscher Zivilisten von östlich der Oder und
Neiße zur Zwangsarbeit in die UdSSR. Als sogenannte »reparation in kind«
gemäß des Jalta-Abkommens mussten sie als »lebende Reparationen« in
Sibirien und nördlich des Polarkreises Zwangsarbeit leisten.
70 Jahre danach berichten die letzten Zeitzeuginnen über ihre Erlebnisse,
ihren weiteren Lebensweg und den zermürbenden Kampf um gesellschaftliche
Anerkennung und Wiedergutmachung.
Begrüßung:
Horst Schüler | Ehrenvorsitzender der UOKG e. V.
Arnold Vaatz | MdB, stellv. Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Filmpräsentation mit einer Einleitung von Filmemacherin Daniela Hendel:
»Mit 17 nach Sibirien – Die Deportationen deutscher Frauen und Mädchen
in die Sowjetunion 1944 / 1945«
Dokumentarfilm von Daniela Hendel und Ivo Smolak, gefördert mit Mitteln
der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, 2007.
Zeitzeugengespräch mit:
Gisela Strauss | Zeitzeugin
Lea Kubale | Zeitzeugin
Dr. Meinhard Stark | Moderation
aufarbeitung.flyer.pdf
Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Veranstaltungssaal
Kronenstraße 5
10117 Berlin
-----------------Ausstellung und Diskussion
Berlin, Mi. 25. März 2015, 18.00
Ausstellung und Diskussion studentischer Entwürfe für ein
zentrales Mahnmal für die Opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft
JUNGE IDEEN – ERSTE ENTWÜRFE
Begrüßung : Stephan Hilsberg, Parlamentarischer Staatssekretär a.D., ehemaliger
DDR-Bürgerrechtler und Mitglied der Initiative Mahnmal der UOKG e.V.
18:15 Uhr - Impulsreferat
Florian Mausbach, Präsident des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung a.D.,
Mitinitiator des Berliner Freiheits- und Einheitsdenkmals
18:30-20 Uhr - Präsentation und Diskussion der Entwürfe
Dr. Ing. Constanze Petrow, TU Darmstadt, Fachgebiet Entwerfen und Freiraumplanung
Studierende der TU Darmstadt, Fachbereich Architektur
Moderation
Robert Ide, Der Tagesspiegel
Studierende der TU Darmstadt haben unter der Leitung von Dr. Ing. Constanze Petrow
und M.Sc. Inga Bolik in Kooperation mit dem SED-Opferdachverband UOKG e.V.
eigenständige Gestaltungskonzepte für ein mögliches zentrales Mahnmal für die
Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft erarbeitet. Ihre Konzepte setzen sich
inhaltlich, gestalterisch und landschaftsarchitektonisch mit dem Spreebogenpark
als einem möglichen Standort auseinander. Am Beispiel der vorgestellten Entwürfe
werden Wirkung, Potentiale und mögliche Schwierigkeiten eines schlüssigen
Mahnmalkonzepts diskutiert.
Die besten Entwürfe der TU Darmstadt und des Wettbewerbs „geschichts-codes“
2013 der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur sind im Rahmen einer
Ausstellung im gleichen Haus vom 25.03.-14.04.2015 zu besichtigen.
Die Veranstaltung ist öffentlich, um Anmeldung bis zum 22. März wird gebeten.
Tel. 030 55779620 | Fax: 55779340 |Email: [email protected]
Ort: Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung, Jakob-Kaiser-Saal
Tiergartenstr. 35
10785 Berlin
----------------Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung 2015.
Metropol Verlag Berlin,
320 Seiten, 20 Abb.,
29,- €
ISSN 0944-629X • ISBN 978-3-86331-225-1
Erscheint am 12. März 2015
Mehr Information zum Inhalt: bundesstiftung-aufarbeitung.de
ZEITGESCHICHTLICHE THEMEN
Das geheime Filmarchiv der DDR
Ein Drehteam nahm in der DDR den Alltag im Osten auf.
Die Filme wurden nie gezeigt, sondern verschwanden in
einem Archiv. Später sollten die Bilder von den Anfängen
beim Aufbau des Kommunismus erzählen. Doch es kam anders.
freiepresse.de
mz-web.de
Aus dem Dienst der Partei in den Dienst der Leser
Wenn ich jetzt morgens im Deutschlandfunk die Pressestimmen
höre, wird regelmäßig die Märkische Oderzeitung zitiert. Sie ist
geworden, was vor 25 Jahren ein ehrgeiziges Ziel war:
moz.de
Erste freie DDR-Volkskammerwahl - Und Schily holt die Banane raus
Berlin. Die Mauer ist gefallen. Die DDR-Bürger dürfen reisen. Und am
18. März 1990 findet die erste freie Volkskammerwahl statt. Sie markiert
das Ende der Herrschaft der deutschen SED-Staatspartei. Und wird für die
Bürgerrechtler trotzdem zur großen Enttäuschung.
tt.com
tlz.de
Weimar-Dialog: Hans Modrow über die DDR, freie Wahlen und die PDS
tlz.de
Opposition mit Kartoffeldruck
Weimarer Urheber eines Flugblattes gegen die
DDR-Verfassungsänderung von 1968 gefunden
Auf dem Flugblatt standen nur zwei Worte: "Sage
Nein". Es war Teil einer Ausstellung, die im
Stadtmuseum unter dem Titel "Weimar unangepasst.
tlz.de
Waffenhandel, Stasi, heimliche Geliebte in der DDR
Osnabrück. Wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit
in Tateinheit mit verbotenem innerdeutschen Handel hat
das Oberlandesgericht Celle den Ingenieur Hans Jochheim
am 7. Februar 1986 zu drei Jahren und vier Monaten Haft
verurteilt. Das Urteil wirkt wie ein spannendes Drehbuch.
noz.de
Publikation
Sperrgebiete in der DDR
Ein Atlas der oft geheimen Standorte des Militärs, der Stasi und der
sowjetischen Streitkräfte der ehemaligen DDR
Allein in Ost-Berlin hatte das Ministerium für Staatssicherheit (MfS)
mindestens 232 Dienstgebäude – inklusive der Zentrale in BerlinLichtenberg sowie Sport- und Erholungsanlagen und den Flugplatz
Johannisthal. Im neuen Band „Sperrgebiete der DDR“ lassen sich
diese und viele andere Zuordnungen zur Geschichte von Gebäuden
und Standorten in der ehemaligen DDR finden. Auf Dutzenden Karten haben vier Experten aus dem Stasi-Unterlagen-Archiv viele
militärisch genutzte, oft unzugängliche Gebiete und Gebäude in der
DDR verzeichnet…www.bstu.bund.de
Rezensionsexemplare sind über die Pressestelle des BStU erhältlich.
Buch
Lars Förster
Bruno Apitz. Eine politische Biographie
(Biographische Studien zum 20. Jahrhundert, Bd. 5. Herausgegeben
von Frank-Lothar Kroll). be.bra wissenschaft verlag: Berlin 2015.
250 Seiten. ISBN 978-3-95410-054-5. Preis: 36 Euro.
Politische Biographie über den DDR-Autor Bruno Apitz beleuchtet
Licht und Schatten seines Lebens
Der in Leipzig geborene Schriftsteller und Kommunist Bruno Apitz
(1900–1979) erlangte mit seinem Werk „Nackt unter Wölfen“
(1958) weltweite Anerkennung – er war der erste und vielleicht
weitstrahlenste Weltbestseller der DDR-Literatur überhaupt. Ein
Buch, das in der DDR auch zur Schullektüre gehörte. Apitz, selbst
acht Jahre in Buchenwald inhaftiert, erzählt darin die Geschichte
eines kleinen jüdischen Jungen, der im Frühjahr 1945 in einem
Koffer ins Konzentrationslager Buchenwald gebracht und bis zum
Tag der Befreiung im April 1945 von kommunistischen Häftlingen
vor der SS versteckt und damit gerettet wird. Bis heute wurde das
Buch weltweit über drei Millionen Mal verkauft und in mehr als
30 Sprachen übersetzt. Hinzu kam Frank Beyers DEFA-Verfilmung
in Schwarz-Weiß.
idw-online.de
Buch
Susanne Muhle
Auftrag: Menschenraub
Entführungen von Westberlinern und Bundesbürgern durch das
Ministerium für Staatssicherheit der DDR
Historikerin Susanne Muhle schreibt in ihrer umfangreichen Studie
über ein wenig bekanntes Kapitel der deutschen Teilungsgeschichte.
Auf Grundlage zahlreicher MfS-Akten und bundesdeutscher
Unterlagen analysiert sie Mechanismen und Funktion der
Entführungspraxis des MfS. Sie begibt sich auf die Spuren von
Entführungsopfern und Entführern und leistet einen wichtigen
Beitrag zur Gewalt- und Täterforschung.
Rezensionsexemplare sind über die BStU-Pressestelle erhältlich
Termine zum Buch:
12. März 2015, 18.00 Uhr in der Reihe Leipzig Liest
Susanne Muhle im Gespräch mit Roland Jahn, (BStU) und
Dr. Roger Engelmann (BStU)
Außenstelle Leipzig des BStU
Dittrichring 24
04109 Leipzig
24. März 2015, 19.00 Uhr - Buchvorstellung und Diskussion
Mit der Autorin, Historikern und den Zeitzeugen Stefan Brandt
(Sohn des 1961 entführten Heinz Brandt) und Dr. Karl Wilhelm
Fricke (1955 aus West-Berlin entführt)
Gedenkstätte Berliner Mauer
Bernauer Str. 119
13355 Berlin
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Buch
Nancy Aris
Passierschein,bitte! Nachtnotizen aus Wladiwostok
erschien (letzten Herbst) im Mitteldeutschen Verlag Halle
160 Seiten und kostet 9,95 €.
MDR Figaro, Rezension Udo Scheer
Vor anderthalb Jahren reiste die Dresdener Historikerin und
Buchautorin Nancy Aris in den fernen Osten Russlands, nach
Wladiwostok. Der Name der Stadt – übersetzt: „Beherrsche
den Osten“ war lange Zeit Programm. [- Zunächst wirtschaftlich,
später (als Standort der sowjetischen Pazifik-Flotte) auch militärisch.]
Was sie mitbrachte, war nicht nur umfangreiches Recherchematerial
für einen historischen Roman, sondern auch überaus interessante
Impressionen aus Wladiwostok und über seiner Bewohner heute.
Das jedenfalls meint Udo Scheer. Er hat „Passierschein, bitte!
Nachtnotizen aus Wladiwostok“ gelesen und mit der Autorin gesprochen.
Scheer: Dieses Buch überrascht – schon äußerlich. Mit seinen abgerundeten Ecken liegt es
angenehm in der Hand. Und der Eindruck verstärkt sich noch beim Lesen, beim sich Festlesen
in dem reportagehaften Reisetagebuch. Wladiwostok, das russische Tor zum Osten zwischen
Mandschurei und Japan, hatte Nancy Aris 1992 schon einmal auf ausgedehnten Reisen durch
die Ex-Sowjetunion besucht. Damals studierte sie Russistik und Geschichte an der HumboldtUniversität. Wladiwostok, kurz zuvor noch Stützpunkt der sowjetischen Pazifikflotte, stand im
Ruch einer „Verbotenen Stadt“.
Im Herbst 2013 [– noch ist die Krim nicht von Russland annektiert, und noch befindet sich die
Ukraine nicht in ihrer dramatischen Zerreißprobe -] reist Nancy Aris erneut in den fernen
Osten. Über ihre Beweggründe erzählt sie:
Nancy Aris: Ich hatte durch Zufall in einer Fernsehreportrage
davon erfahren, von diesem Kaufhaus, dem deutschen in
Wladiwostok, und fand die Geschichte unheimlich spannend,
hab dann im Internet recherchiert und bin eigentlich ziemlich
schnell auf den Enkel des [ehemaligen oder des] letzten
Geschäftsführers gestoßen, Adolf Dattan. Mit dem habe ich
mich dann getroffen, der hat mir das Tagebuch seines
Großvaters gegeben, und als ich das gelesen habe, war
eigentlich für mich klar, dass ich an dieser Geschichte dran
bleiben muss[, dass ich gern nach Wladiwostok fahren würde,
um mir die Stadt und den Wirkungsort von Adolf Dattan
einmal anzuschauen].
Scheer: Für ihren Roman „Dattans Erbe“ begibt sich die Autorin auf Spurensuche nach
Wladiwostok. Vor fast 150 Jahren, lange bevor in Deutschland daran zu denken war,
hatten die Kaufleute „Kunst & Albers“ am Japanischen Meer ihre Warenhausidee
verwirklicht. Ein Imperium aus 30 Filialen, Versicherungsgesellschaften, Banken,
Bergwerken, Handelsschiffen und Bahnbeteiligungen entstand. Für seine Verdienste,
auch auf sozialem Gebiet, wurde ihr Geschäftsführer Adolph Dattan vom Zaren in den
Adelsstand erhoben - und nach Intrigen ins Innere Sibiriens verbannt.
„Nachtnotizen aus Wladiwostok“, so der Untertitel des Tagebuchs, lässt die Größe dieses
Romanstoffes erahnen. [Zumal er in einer zweiten Handlungsebene die Anarchie der
wilden Neunziger und die Gelddominanz heute thematisiert.]
Und der Leser wird regelrecht hineingezogen in die Abenteuerlust der Autorin, in ihre so
freimütige wie entschlossene Neugier, mit der sie das heutige Wladiwostok erkundet.
Da wird die via Internetbörse angemietete Wohnung ebenso zum Ereignis, wie das Angebot,
Quittungen für zehn Prozent des Mietpreises auch ohne Übernachtung auszustellen. Die
haarsträubende Bürokratie im Staatsarchiv erscheint so unabänderlich, wie heimtückische
schwarze Löcher auf dem nächtlichen Heimweg. - Die Gullideckel werden regelmäßig von
Metalldieben geklaut. Der Propusk, der Passierschein, wird zum Nonplusultra für zahllose
selbst ernannte und offizielle Wächtertypen. Die Autorin konstatiert: „Offenbar braucht
man für alles eine Erlaubnis. Das Sowjetregime sitzt tief.“ Ohne Passierschein kein Zutritt.
Dennoch gelingt es Aris in ihrer Verschmitztheit sogar, die streng bewachte, hochmoderne,
zugleich ernüchternd unterbelegte Universität auf einer vorgelagerten Insel zu inspizieren.
Sie erfährt, Präsident Putin habe den Prestigebau für ein Gipfeltreffen von Spitzenpolitikern
der Pazifik-Anrainerstaaten errichten lassen, - nur um sie von der Stadt mit ihren Schlaglöchern
fern zu halten.
Aris: Das was ich in Wladiwostok erlebt habe, hatte ich
natürlich vor meiner Reise so überhaupt nicht erwartet.
Denn neben den Archivrecherchen und den vielen
Gesprächen, die ich geführt habe, einfach zu diesem
Stoff mehr zu erfahren, hab ich ganz viele Menschen
dort völlig unverhofft kennen gelernt, die mich einfach
ein Stück weit in ihr Leben mit reingenommen haben,
die mich auf eine Wanderung mitgenommen haben, die
mich zum Essen eingeladen haben, die im Café mit mir
gesprochen haben. Und das waren sehr turbulente
Begegnungen, manchmal vielleicht skurril, aber in
jedem Fall sehr herzlich.
Scheer: Mit ihrer Entdeckerlust führt Nancy Aris hautnah in eine russische Mentalität,
für die Westeuropa in exotischer Ferne liegt, in eine Region, die längst stärker von China
und Japan geprägt wird, als vom fernen Moskau. „Passierschein, bitte!“ macht neugierig auf mehr.
- Und sicher auch auf Aris´ inzwischen fast fertig gestellten Roman „Dattans Erbe“.
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DIVERSES
Buch
Bernhard Fisch
INFERNO OSTPREUSSEN.
Elemente eines Verlusts. Aufsätze und Vorträg, ANTHEA VERLAG
Paperback, 14 x 21 cm, 448 S., 19,90 €
ISBN 978-3-943583-60-1
Zum InhaltDer bekannte Forscher zu Ostpreußens Schicksal im
Kriege 1944-45 fasst hier die bedeutendsten seiner verstreut in
Fachzeitschriften veröffentlichten und auf Tagungen vorgetragenen
Forschungsergebnisse über seine alte Heimat zusammen.
Er zeigt an Beispielen, was seine Landsleute im Osten angerichtet
haben, verfolgt Stalins Gaunerhandlungen zur Schaffung der
Oder-Neiße-Grenze, analysiert das geistige Gesicht der Rotarmisten,
setzt sich mit der Goebbels-Propaganda zu deren Übergriffen
auseinander, einschließlich der Rolle von Ilja Ehrenburg.
Schließlich untersucht er die Tätigkeit der sowjetischen Kommandanten
am Beispiel von Königsberg und berichtet über die Schwierigkeiten der
Landsleute, die in der DDR über Ostpreußen schreiben wollten.
Buch
Dmitri Stratievski
Sowjetische Soldaten in deutscher Kriegsgefangenschaft
Menschenschicksale in Selbstzeugnissen
Paperback, 14 x 21 cm, 484 Seiten, 49,90 €
ISBN 978-3-943583-29-8, ANTHEA VERLAG
Buch
Flake:
Der Tastenficker. An was ich mich so erinnern kann
Schwarzkopf & Schwarzkopf. 392 S., 19,99 Euro
Bei Rammstein steht Flake Lorenz als Bandnarr an den Orgeln.
Jetzt veröffentlicht er seine Memoiren. […] wo die DDR einmal
so aussieht, dass man sie wiedererkennen kann. Wenn auch
nicht ganz so warm und heiter wie sie Flake in Erinnerung
behalten hat oder zumindest glaubt, sich daran zu erinnern.
welt.de
VERANSTALTUNGSINFORMATIONEN
Einladung
Berlin, Sa. 14. März 2015, 11.00
Treffen gegen linken Extremismus
Hallo,ich möchte mich bei Ihnen für Ihre Unterstützung bedanken.
Mit Ihrer Hilfe haben wir bald 15.000 Unterschriften sammeln können.
Wenn Sie erfahren wollen, was wir noch tun können, um der Gefahr des
linken Extremismus zu begegnen, dann bitte ich Sie zu einem persönlichen
Kennenlernen nach Berlin. Wir treffen uns am
Samstag, den 14. März 2015, um 11 Uhr, im Stasi-Museum, Ruschestraße 103,
in 10365 Berlin am U-Bahnhof Magdalenenstraße.
Unser Ziel ist es, die wichtigsten Fakten zum Linksextremismus, unsere Initiative
und vor allem die von uns geplanten Aktionsformen vorzustellen. Wenn Sie Interesse
an unserer Arbeit und vielleicht sogar an einer Mitwirkung haben, dann sind Sie
herzlich eingeladen!
Unser Treffen wird an einem geschichtsträchtigen Ort stattfinden. Die Zentrale
des Ministeriums für Staatssicherheit ist heute eine Forschungs- und Gedenkstätte.
Im Anschluss an unser Treffen werden wir an einer exklusiven Führung durch das
Haus teilnehmen.
Wenn Sie an unserem Treffen und der Führung durch das Stasi-Museum teilnehmen
wollen, dann melden Sie sich bitte verbindlich an. Schreiben Sie mir eine E-Mail mit
Ihrem Namen und Ihren Kontaktdaten an
[email protected].
Vielen Menschen ist nicht klar, wie groß die Gefahr ist, die vom linken Extremismus
ausgeht. Wir können etwas dagegen tun, wenn wir uns organisieren und entschlossen
handeln. Ich zähle auf Sie!
Mit besten Grüßen
Ihre Vera Lengsfeld
Besuchen Sie unsere Internetseite unter
http://www.buergerrecht-direkte-demokratie.de
Folgen Sie uns auf Facebook unter
http://www.facebook.com/burgerrechtdirektedemokratie
Ort: Stasi-Museum,
Ruschestraße 103
10365 Berlin
am U-Bahnhof Magdalenenstraße.
----------------Weimar , So. 15. März 2015, 17.00
Weimar-Dialog mit Jahn, Modrow und Kögler: Öffentliche Debatte zur Wahl vor 25 Jahren
Klassik-Stiftung, Kulturdienst und die Thüringische Landeszeitung wollen
mit hochkarätigen Gesprächspartnern und Zeitzeugen in Weimar auf die
prägenden Ereignisse im Jahr 1990 zurückblicken. Zum Auftakt lautet das
Thema: „Auf dem Weg zur Einheit – Die erste freie Volkskammerwahl“.
25 Jahre danach soll erklärt und hinterfragt werden, was damals geschah.
Am 18. März 1990 ging fast jeder DDR-Bürger zur Stimmabgabe. Die
Wahlbeteiligung lang bei mehr als 93 Prozent. Das Ergebnis war vor allem
für die SPD ernüchternd: Nicht die neuen Kräfte obsiegten, sondern die
Allianz für Deutschland mit der CDU an der Spitze. Die PDS, die gerade
noch SED geheißen hatte, errang Platz 3.
Bücherkubus des Studienzentrums der Anna-Amalia-Bibliothek
(Saalöffnung 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn)
Anmeldungen an die Klassik-Stiftung Weimar: [email protected]
Ort: Herzogin Anna Amalia Bibliothek
Platz der Demokratie 1
99423 Weimar
----------------Tagung
Berlin, 17. - 18. März 2015
Das letzte Jahr der DDR
„Freie Wahlen“ war eine Kernforderung der Demonstranten im revolutionären Herbst 1989 in der
DDR. Am 18. März 1990 war es schließlich soweit. Erstmals hatten die DDR-Bürger die
Möglichkeit,
ihr Parlament frei zu wählen. 24 Parteien und Wahlbündnisse warben um die Stimmen der
Bevölkerung. Die neue Volkskammer und die neue Regierung ebneten mit ihrer Arbeit den Weg
zur deutschen Einheit.
25 Jahre später will das öffentliche Symposium einen vertieften Blick auf dieses dramatische
„letzte Jahr der DDR“ werfen.
Einzelheiten zum
Tagungsprogramm sowie zum Anmeldungsprozedere finden Sie unter folgendem Link:
http://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/uploads/2015-pdf/2015-03-17-18-programm.pdf
Historisches Museums am 17. und 18. März begrüßen können. Die Teilnahme ist kostenfrei;
bitte melden Sie sich und Ihre Begleitung bis spätestens 15.03.2015 bei der Deutschen
Gesellschaft e.V. an unter [email protected]
oder +49(0)30 88 41 22 54 (Dr. Heike Tuchscheerer).
-----------------
RBB, Di. 17. März 2015 um 22.45
Der heimliche Blick
Der Dresdner Filmemacher Thomas Eichberg drehte einen Film über
die Geschichte der SFD.
Der neue Film, in dem auch Protagonisten von einst zu Wort kommen,
wird am 17. März (22.45 Uhr) im Fernsehen des Rundfunks BerlinBrandenburg (rbb) gezeigt. Er wurde von der Stiftung zur Aufarbeitung
der SED-Diktatur gefördert. (dpa)
tagesspiegel.de
----------------Ausstellung
Leipzig, bis 18. März 2015
Atze und Mosaik - Geschichte und Politik
zwischen 1914 und 1989 in DDR-Comics
ist noch bis 18. März in der Galerie der Hochschule für Grafik
und Buchkunst in Leipzig zu sehen. Geöffnet ist dienstags bis
freitags von 14 bis 18 Uhr sowie samstags von 12 bis 16 Uhr.
Bildgeschichten von "Fix und Fax" bis "Mosaik" gelten als
spaßig-subversive Angelegenheit, die den Lesern im real
existierenden Sozialismus vor allem deshalb Freude
bereiteten, weil sie den Herrschenden oft eine Nase drehen
konnten. Eine Ausstellung in der Hochschule für Grafik und
Buchkunst zeigt nun, wie gefährlich nah der Staatsapparat
dem Genre dennoch kam. freiepresse.de
Ort: Galerie der Hochschule für Grafik
und Buchkunst in Leipzig
--------------Programmänderung!!
Berlin, Di. 17. März 2015, 18.00
Weiß und Schwarz – Erinnerungen an den Gulag
Wegen schwerer Erkrankung der geplanten Referentin Heike Blümel haben wir
kurzfristig
einen adäquaten Ersatz gefunden und freuen uns auf Ihre Teilnahme.
Die in Kasachstan geborene Schriftstellerin
Eleonora Hummel
liest aus ihrem authentischen Roman:
In guten Händen, in einem schönen Land
Krasnojarsk 1954: Vikas Mutter lebt - sie
hat nur etwas Schlimmes getan. Denn
sonst wäre sie nicht in einem russischen
Arbeitslager und Vika wäre nicht im
Kinderheim. Da erscheint eines Tages
Nina Belikowa im Heim. Sie wurde früher
aus dem Lager entlassen als ihre
Freundin Olessia und hat ihr versprochen,
sich um deren kleine Tochter Vika
zu kümmern. Doch als Olessia viele
Jahre später endlich ihre Tochter wiedersieht,
hat Vika längst Nina als Mutter akzeptiert …
»Das Drama des von Staats wegen verpfuschten
Lebens. Eleonora Hummel schreibt mit großer Empathie
für ihre Figuren.« Frankfurter Rundschau
Ort: Die Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer
des Kommunismus in Berlin
Nikolaikirchplatz 5-7
10178 Berlin-Mitte (Nikolaiviertel)
--------------Potsdam, Do. 19. März 2015, 19.00
Speziallager des NKWD
Die Auflösung der sowjetischen Internierungslager
und ihre Häftlinge
im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Menschen unter Diktaturen“ laden
die Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen
Diktatur, die Gedenkstätte Lindenstraße, das Zentrum für Zeithistorische
Forschung Potsdam und die Fördergemeinschaft „Lindenstraße 54“
herzlich zur Lesung und Diskussion ein:
Vorträge von Dr. Jörg Morré (Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst)
und Dr. Anna Kaminsky (Bundesstiftung Aufarbeitung)
Moderation: Christian Müller-Lorenz (Gedenkstätte Lindenstraße)
Am 17. Januar 1950 vermeldete die Zeitung Neues Deutschland offiziell die
Auflösung der sowjetischen Internierungslager in der DDR. Dieser „Akt des
Großmuts und des Vertrauens der Sowjetregierung […] in die demokratische
Ordnung des jungen Staates“, wie es weiter hieß, bedeutete für die Hälfte
der knapp 30.000 Inhaftierten jedoch keineswegs die Entlassung in die
Freiheit. 649 als „besonders gefährliche Verbrecher“ eingestufte Häftlinge
deportierte der sowjetische Geheimdienst in die Sowjetunion.
Mehr als 10.000 von Sowjetischen Militärtribunalen verurteilte Häftlinge
wurden als „gefährliche Verbrecher“ an DDR-Gefängnisse übergeben.
Gegen weitere 3.400 Internierte eröffnete die DDR im sächsischen
Waldheim unter zumeist konstruierten Anschuldigungen nachträglich
Prozesse wegen angeblicher faschistischer Verbrechen. Damit übergab
die sowjetische Besatzungsmacht mit der Auflösung der Speziallager
das System der politischen Willkür-Justiz an die DDR.
Die Gedenkstätte lädt am Donnerstag, den 19. März 2015, zu zwei
Vorträgen ein.
Ort: Gedenkstätte Lindenstraße
Lindenstraße 54
14467 Potsdam
--------------Besuchertag
Frankfurt (Oder), So. 22. März 2015, 11.00 - 17.00
Unterwegs im Stasi-Gefängnis
Die Gedenk- und Dokumentationsstätte
Die Gedenkstätte in der Frankfurter Collegienstraße befindet sich in einer
der ältesten Strafvollzugsanstalten der Mark Brandenburg. Bereits Ende
des 18. Jahrhunderts existierte auf dem Gelände ein so genanntes
Arbeitshaus, im Jahre 1812 entstand ein Polizei- und Gerichtsgefängnis.
In der Zeit der beiden deutschen Diktaturen war das Gefängnis ein Ort
politischer Willkür, an dem Menschen ihre Freiheit, ihre Würde und ihr
Leben verloren. Viele wurden auf Grund ihrer politischen Überzeugung,
ihres Glaubens, ihrer Rasse, ihres widerständigen Verhaltens oder
einfach nur auf Verdacht hin inhaftiert.
Die Dauerausstellung "Eingesperrt ... Untersuchungshaft bei der
Staatssicherheit in Frankfurt (Oder)" zeigt Einzelschicksale ehemaliger
Untersuchungshäftlinge, die sich bereits als Jugendliche couragiert
dem Regime der herrschenden Partei widersetzten. Sie vermittelt
besonders Schülern und Jugendlichen einen Eindruck vom Leben
unter den Bedingungen einer Diktatur.
15.00 - 16.30 Uhr, Vortrag und Gespräch
Ausreise per Antrag
Mit Dr. Renate Hürtgen und Rüdiger Sielaff, BStU
Der Eintritt ist frei.
Ort: Gedenk- und Dokumentationsstätte "Opfer politischer Gewaltherrschaft"
Collegienstraße 10
15230 Frankfurt (Oder)
--------------------------Podiumsdiskussion
Verschleppt, Verschwiegen, Vergessen?
Die Deportation von Zivilpersonen in die Sowjetunion vor 70 Jahren
Berlin, Mo. 23. März 2015, 18.00
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges deportierte die sowjetischen
Besatzungsmacht Tausende deutscher Zivilisten von östlich der Oder
und Neiße zur Zwangsarbeit in die UdSSR. Als sogenannte »reparation
in kind« gemäß des Jalta-Abkommens mussten sie als »lebende
Reparationen« in Sibirien und nördlich des Polarkreises Zwangsarbeit leisten.
70 Jahre danach berichten die letzten Zeitzeuginnen über ihre Erlebnisse,
ihren weiteren Lebensweg und den zermürbenden Kampf um gesellschaftliche
Anerkennung und Wiedergutmachung.
Begrüßung: Horst Schüler | Ehrenvorsitzender der UOKG e. V.
Arnold Vaatz | MdB, stellv. Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Filmpräsentation mit einer Einleitung von Filmemacherin Daniela Hendel:
»Mit 17 nach Sibirien – Die Deportationen deutscher Frauen und Mädchen
in die Sowjetunion 1944 / 1945«
Dokumentarfilm von Daniela Hendel und Ivo Smolak, gefördert mit Mitteln
der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, 2007.
Zeitzeugengespräch mit: Gisela Strauss | Zeitzeugin
Lea Kubale | Zeitzeugin
Dr. Meinhard Stark | Moderation
Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Veranstaltungssaal
Kronenstraße 5
10117 Berlin
--------------Buchpräsentation
Berlin, Di. 24. März 2015, 19.00
Auftrag: Menschenraub. Entführungen von Westberlinern und Bundesbürgern durch das
MfS
Auf offener Straße brutal überfallen, in vertrauter Umgebung betäubt und entführt oder durch
perfide
Täuschungen auf DDR-Gebiet gelockt und dort rechtswidrig festgehalten. Etwa 400 Menschen
teilen ein
Schicksal: Sie wurden in den 1950er und 1960er Jahren aus der Bundesrepublik und vor allem aus
West-Berlin in die DDR verschleppt und dort inhaftiert. Dahinter steckte oft das Ministerium für
Staatssicherheit, das inoffizielle Mitarbeiter mit Entführungsaufträgen in den Westen schickte.
Diesem wenig bekannten Kapitel der deutschen Teilungsgeschichte widmet sich die Studie von
Susanne Muhle, die sich für ihre Dissertation auf die Spuren der Entführten und der Entführer
begeben hat.
Die Veranstalter laden ein zur Buchvorstellung durch den Historiker Dr. Roger Engelmann (BStU)
sowie zum
Podiumsgespräch mit Stefan Brandt (Sohn des 1961 entführten Heinz Brandt), Dr. Karl Wilhelm
Fricke (1955
aus West-Berlin entführt), Dr. Jens Gieseke (Zentrum für Zeithistorische Forschung) sowie der
Autorin
Susanne Muhle (Stiftung Berliner Mauer). Moderation: Dr. Ulrich Mählert (Bundesstiftung
Aufarbeitung).
Die Veranstaltung wird u. a. auf www.bundesstiftung-aufarbeitung.de in Ton und Bild dokumentiert.
Ort: Gedenkstätte Berliner Mauer
Besucherzentrum
Bernauer Straße 119
13355 Berlin
--------------Ausstellung und Diskussion
Berlin, Mi. 25. März 2015, 18.00
Ausstellung und Diskussion studentischer Entwürfe für ein
zentrales Mahnmal für die Opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft
JUNGE IDEEN – ERSTE ENTWÜRFE
Begrüßung : Stephan Hilsberg, Parlamentarischer Staatssekretär a.D., ehemaliger
DDR-Bürgerrechtler und Mitglied der Initiative Mahnmal der UOKG e.V.
18:15 Uhr - Impulsreferat
Florian Mausbach, Präsident des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung a.D.,
Mitinitiator des Berliner Freiheits- und Einheitsdenkmals
18:30-20 Uhr - Präsentation und Diskussion der Entwürfe
Dr. Ing. Constanze Petrow, TU Darmstadt, Fachgebiet Entwerfen und Freiraumplanung
Studierende der TU Darmstadt, Fachbereich Architektur
Moderation
Robert Ide, Der Tagesspiegel
Studierende der TU Darmstadt haben unter der Leitung von Dr. Ing. Constanze Petrow
und M.Sc. Inga Bolik in Kooperation mit dem SED-Opferdachverband UOKG e.V.
eigenständige Gestaltungskonzepte für ein mögliches zentrales Mahnmal für die
Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft erarbeitet. Ihre Konzepte setzen sich
inhaltlich, gestalterisch und landschaftsarchitektonisch mit dem Spreebogenpark
als einem möglichen Standort auseinander. Am Beispiel der vorgestellten Entwürfe
werden Wirkung, Potentiale und mögliche Schwierigkeiten eines schlüssigen
Mahnmalkonzepts diskutiert.
Die besten Entwürfe der TU Darmstadt und des Wettbewerbs „geschichts-codes“
2013 der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur sind im Rahmen einer
Ausstellung im gleichen Haus vom 25.03.-14.04.2015 zu besichtigen.
Die Veranstaltung ist öffentlich, um Anmeldung bis zum 22. März wird gebeten.
Tel. 030 55779620 | Fax: 55779340 |Email: [email protected]
Ort: Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung, Jakob-Kaiser-Saal
Tiergartenstr. 35
10785 Berlin
----------------Berlin, Do. 26. März 2015, 19.00 – 21.00
Deutsch-deutsche Literaturreihe – Auf den Spuren der Diktatur,
der Friedlichen Revolution und der Wiedervereinigung
– 1. Lesung am 26.März 2015 mit Nicki Pawlow
aus Anlass des 25. Jubiläumsjahres der Deutschen Einheit veranstaltet die
Deutsche Gesellschaft e.V. eine Literaturreihe mit acht namhaften deutschen
Autoren, die in ihren Texten die Geschehnisse in der DDR, dem Revolutionsjahr
1989 und der deutschen Wiedervereinigung verarbeiten.
Zum Auftakt liest Nicki Pawlow aus ihrem Roman „Der bulgarische Arzt“.
Über drei Generationen hinweg schildert die Schriftstellerin das Leben ihrer
Familie in Bulgarien, der DDR und der Bundesrepublik.
Von April bis November lesen: Grit Poppe, Vera Lengsfeld, Marko Martin,
Ulli Blobel, Ines Geipel und Christine Stelzer.
Der Eintritt ist frei.
Wir bitten um Anmeldung - i.A. Bianca Berndt, Tel. + 49 (0)30 88 412 150
Ort: Europasaal der Deutschen Gesellschaft e.V.
Mosse Palais
Voßstr. 22
10117 Berlin
-----------------Berlin, Di. 31. März 2015, 18.00
Die indiskrete Gesellschaft - Studien zum Denunziationskomplex
und zu inoffiziellen Mitarbeitern
Dr. Helmut Müller-Enbergs,
Syddansk Universitet, präsentiert das mit Christian Booß erarbeitete Werk:
Es werden oftmals alle Akteure, die wunschgemäß oder aus freien Stücken
Informationen an einen der Nachrichtendienste lieferten, als Denunzianten
bezeichnet. Die Autoren Müller-Enbergs und Booß halten das für undifferenziert.
Denn dabei wird erstens unzureichend reflektiert, inwieweit diese
Informationsspender wirklich sinnvoll unter einen Begriff wie Denunziation zu
subsumieren sind. Zum Zweiten stellt sich speziell in Hinblick auf die DDR die
Frage, ob sich in einer indiskreten Gesellschaft, einem System, das nachhaltig
auf die soziale Kontrolle ihrer Bürger abgestellt hat, Informationen – darunter
solche mit denunziatorischem Charakter – primär über die inoffiziellen
Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit gewonnen wurden.
Ort: Die Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer
des Kommunismus in Berlin
Nikolaikirchplatz 5-7
10178 Berlin-Mitte (Nikolaiviertel)
--------------Auftaktveranstaltung
Berlin, Di. 14. April 2015, 18.00 – 20.00
Gehen oder Bleiben?
Leben in der DDR zwischen Ausreise, Flucht und sozialistischem Alltag
im Jahr 2015 findet die Veranstaltungsreihe „Erinnerungsort DDR“ ihre
Fortsetzung. In Gesprächsrunden gehen Wissenschaftler, Experten und
Zeitzeugen 25 Jahre nach der Wiedervereinigung dem Zusammenspiel
von Alltag, Herrschaft und Gesellschaft in der DDR nach. Gefragt wird
u.a., welche Spuren die SED-Diktatur im Alltag der Bürger hinterlassen
hat, inwieweit Herrschaft und Alltagsleben miteinander verbunden
waren und welchen Platz die DDR heute in der deutschen Erinnerungskultur
einnimmt. Die Veranstaltung wird gemeinsam mit der Bundesstiftung zur
Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem Berliner Landesbeauftragten für
die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR durchgeführt.
Eintritt ist frei.
Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur,
Kronenstraße 5
10117 Berlin
---------------Kundgebung
Berlin, Sa. 18. April 2015, 11.00 – 13.00
Aufarbeitung von DDR-Unrecht
Vergessene DDR-Opfergruppen fordern ihre Aufnahme in die Rehabilitierungsgesetze
Ansprechpartner: Andreas Laake und Katrin Behr
Veranstalter: OvZ-DDR e.V. (Hilfe für die Opfer von DDR-Zwangsadoptionen) in Kooperation mit
der UOKG e.V.
Diese Einladung gilt für alle betroffenen DDR-Opfergruppen, Interessierten und Unterstützer.
Anmeldung über folgenden Link:
https://www.facebook.com/events/344944689028358/?ref=22
Du hast es satt, dass dein erlebtes Leid in der DDR-Diktatur übersehen wird? Du hast es satt,
dass Unrecht immer wieder mit anderem Unrecht verglichen wird? Du hast es satt, dass
andere zu dir sagen: „Mein Erlebtes war aber schlimmer als deins!“? Du hast es satt, dass
andere Entschädigungen erhalten und du nicht? Du hast es satt weiterhin nur als meckerndes
Opfer wahrgenommen zu werden? Willst du dich von einem passiven Opfer in einen aktiven
Betroffenen verwandeln?
Ja?
Ort: an der Weltzeituhr in Berlin
Alexanderplatz 1
---------------Berlin, Do. 23. April 2015, 19.00
ILONA - Verführt zur Stasi-Agentin in Bonn
Lesung mit der Autorin Vera Wendt (Berlin)
Eine Veranstaltung des ANTHEA VERLAGES.
Voller Hoffnung stürzt sich die 37jährige Ilona in die Beziehung zu Rolf,
der wie vom Schicksal gesandt plötzlich in Bonn auftaucht. Sie hat sich
gerade von ihrem langjährigen Freund getrennt. Rolfs Wünsche, ihm
Informationen aus dem Ministerium, in dem sie arbeitet, zukommen
zu lassen, erfüllt sie ohne nachzudenken.
Nach einer intensiven Phase sehen sie sich immer seltener und die
Beschaffung von Dokumenten wird wichtiger. Immer wenn Ilona
ihre Einsamkeit nicht mehr aushält oder ihre Nerven protestieren
und sie aussteigen will, gibt es wieder einen Liebesbeweis von Rolf.
Durch die Enttarnung eines Stasi-Netzwerks werden alle ihre
Illusionen zerstört und sie muss erkennen, dass sie nur benutzt und
von Anfang an betrogen wurde. Wird sie nach Zusammenbruch und
Gefängnisaufenthalt zurück ins Leben finden?
Ort: STASI-MUSEUM, Raum 614
Ruschestr. 103
10365 Berlin