DER WOCHENRÜCKBLICK - 11. WR 2015 Herausgegeben von der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft UOKG e.V. Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 557793-52/-51, Fax: -40 Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Sehr geehrte Damen und Herren, in der Anlage finden Sie eine "Kleine Anfrage" der Abgeordneten im Brandenburgischen Landtag Anja Heinrich an die Brandenburgische Landesregierung bezüglich der Besetzung des Stiftungsrates und des Beirats der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten. Ich wünsche Ihnen eine informative und interessante Lektüre. Irina Bitter INFORMATIONEN AUS INSTITUTIONEN UND POLITIK Stasi-Unterlagenbehörde soll weiter Aufarbeitung ermöglichen Seit mehr als zwei Jahrzehnten gibt es die Stasi-Unterlagenbehörde. Seither haben mehr als drei Millionen Bürger Akteneinsicht beantragt. In Sachsen hofft man darauf, dass dies noch lange möglich sein wird. sz-online.de l-iz.de Längerer Blick in die Stasi-Akten moz.de Jahn: Auch junge Stasi-Spitzel müssen sich verantworten mdr.de Wie die Stasi Jugendliche rekrutierte berliner-zeitung.de Viadrina-Preis für früheren DDR-Bürgerrechtler Wolfgang Templin moz.de Schüler diskutieren über Stasi-Spitzel und das "Schnipselprojekt" berliner-woche.de Streit um Parlamentsunwürdigkeit Thüringen. Frank Kuschel war Stasi-Spitzel und sitzt heute im Landtag. Eine Parlamentskommission erklärte ihn nach dem Thüringer StasiÜberprüfungsgesetz deshalb für "parlamentsunwürdig". Doch dies will die rot-rot-grüne Landesregierung gerne aus dem Gesetz entfernen. deutschlandfunk.de Die ersten 100 Tage sind vorbei. Und, wird Thüringen jetzt anders regiert? zeit.de Kipping will Ex-Stasi-Kader aus Parteifirma werfen Linke-Chefin Kipping will alte Stasi-Kader in der Parteifirma Fevac absägen, die pikanterweise stark kapitalistische Züge trägt. Doch die Ex-Spitzel gelten als Gefolgsleute von Fraktionschef Gysi. welt.de welt.de Linke kritisiert Merkels Absage. Angela Merkel will nicht an der Militärparade in Moskau zur Feier des Kriegsendes vor 70 Jahren teilnehmen. Die Linke hat dafür kein Verständnis. zeit.de Wagenknechts Rückzug Beleidigt, getroffen, geschlagen Wagenknecht, Galionsfigur der Linken in der Linken, hätte – so war es der nie öffentlich bestätigte Plan gewesen - im Herbst zusammen mit Dietmar Bartsch die Fraktionsführung von Gregor Gysi übernehmen sollen. sueddeutsche.de Bilder zeigen regimekritische Seite Schau zeigt auch 20 Heinz-Tetzner-Werke, die noch nie ausgestellt waren freiepresse.de Ausstellung über Opfer des Stalin-Terrors Im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte sind derzeit Bilder der Menschen zu sehen, die während der Zeit des "Großen Terrors" 1937/38 in der Sowjetunion hingerichtet wurden. Die Fotos zeigen Angst, Misstrauen, Ohnmacht, Verzweiflung, Aufruhr und Unverständnis. deutschlandfunk.de Ausstellung eröffnet „Grenzen überwinden: Von der Diktatur zur Demokratie“ eröffnet. Mit der ersten Station auf dem Marktplatz in Wiesbaden beginnt die Reise der Ausstellung durch zahlreiche Städte und Kommunen in Hessen. 02elf.net Die Stasi in Schwaben Wer heut Urlaubsfotos und Kontakte in sozialen Netzwerken preisgibt, wäre in der DDR ein gefundenes Fressen für die Stasi gewesen. Damals mussten die Spitzel im Geheimen agieren - auch in Augsburg, wie eine Ausstellung zeigt. br.de Zwangsaussiedlung in der DDR Reuth. Marie-Luise Tröbs, die Präsidentin des Bundes der in der DDR Zwangsausgesiedelten, musste selbst das Schicksal der Zwangsaussiedlung erleben. Heute vertritt sie all die Opfer, die das gleiche in der DDR erleiden mussten. otz.de Der Dichter und die Stasi Wieder einmal rief der Seniorenbeauftragte des Kolpingbezirks Untereichsfeld, Günter Goldmann, und wieder einmal waren viele seiner Einladung gefolgt. Zu Gast war Hans-Jürgen Döring aus Worbis.... eichsfelder-nachrichten.de Adenauer befreite ihn aus der Hölle Drei Jahre kämpfte Günther Rehbein ums Überleben: In der Mittelschule Bad Kötzting erzählt er seine tragische Geschichte. mittelbayerische.de Bewunderung für DDR-Flüchtlinge BAD GODESBERG. Warum wurde die Berliner Mauer gebaut? Welchen Wert hat Freiheit heute? Diesen Fragen gingen Schülerinnen und Schüler der Oberstufe des Aloisiuskollegs (Ako) in einem einwöchigen Austausch mit Gleichaltrigen aus Ungarn, Italien und Belgien nach. general-anzeiger-bonn.de CHINA Kommunistische Partei Chinas vermögende Volksvertreter tagesspiegel.de RUMÄNIEN Politik als Fassade der Mafia Der Bukarester Schriftsteller Mircea Cartarescu ist Preisträger der Leipziger Buchmesse. Im Interview spricht er über die Vereinnahmung der rumänischen Revolution und seine Abkehr vom tagespolitischen Geschehe. ostpol.de RUSSLAND Wir sind in einem neuen Kalten Krieg Russland ist gefangen in den Mustern seiner Geschichte. Dazu gehört, Gewalt als Mittel für das Erreichen von nationalen Zielen einzusetzen. Autoritäre Staatstraditionen sind in einer Art zurückgekehrt, mit der noch vor wenigen Jahren niemand gerechnet hatte. tagesspiegel.de Herta Müller, Schriftstellerin und Literaturnobelpreisträgerin, sieht den russischen Präsidenten als Zerstörer: der Ukraine, aber auch seiner eigenen Gesellschaft. Jetzt herrsche wieder nur Angst. welt.de Viktor Jerofejew. Mein Freund Boris Nemzow Seine Ermordung war faktisch programmiert. Alle fragen, wer ihn getötet hat. Viel wichtiger ist, dass sein Modell von Russland triumphiert. faz.net SLOWAKEI Denkmal für Kommunisten Der Streit um ein Denkmal reißt in der Slowakei alte Wunden auf. Es ist dem Funktionär Bilak gewidmet, einst einer der führenden Gegner von Reformbestrebungen im Kommunismus. Seine Anhänger wärmen sich an dem Gedanken, Bilak habe viel Gutes getan. tagesschau.de UNGARN Spitzelvorwurf gegen Premier Orbán In einem Interview mit dem Meinungsportal Mandiner unterstellt Simicska dem Premier nichts Geringeres als Stasi-Spitzel zu Zeiten des real existierenden Sozialismus gewesen zu sein. budapester.hu AUS DEN VERBÄNDEN Podiumsdiskussion Berlin, Mo. 23. März 2015, 18.00 Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft e.V. (UOKG) Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Verschleppt, Verschwiegen, Vergessen? Die Deportation von Zivilpersonen in die Sowjetunion vor 70 Jahren Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges deportierte die sowjetischen Besatzungsmacht Tausende deutscher Zivilisten von östlich der Oder und Neiße zur Zwangsarbeit in die UdSSR. Als sogenannte »reparation in kind« gemäß des Jalta-Abkommens mussten sie als »lebende Reparationen« in Sibirien und nördlich des Polarkreises Zwangsarbeit leisten. 70 Jahre danach berichten die letzten Zeitzeuginnen über ihre Erlebnisse, ihren weiteren Lebensweg und den zermürbenden Kampf um gesellschaftliche Anerkennung und Wiedergutmachung. Begrüßung: Horst Schüler | Ehrenvorsitzender der UOKG e. V. Arnold Vaatz | MdB, stellv. Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Filmpräsentation mit einer Einleitung von Filmemacherin Daniela Hendel: »Mit 17 nach Sibirien – Die Deportationen deutscher Frauen und Mädchen in die Sowjetunion 1944 / 1945« Dokumentarfilm von Daniela Hendel und Ivo Smolak, gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, 2007. Zeitzeugengespräch mit: Gisela Strauss | Zeitzeugin Lea Kubale | Zeitzeugin Dr. Meinhard Stark | Moderation aufarbeitung.flyer.pdf Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Veranstaltungssaal Kronenstraße 5 10117 Berlin -----------------Ausstellung und Diskussion Berlin, Mi. 25. März 2015, 18.00 Ausstellung und Diskussion studentischer Entwürfe für ein zentrales Mahnmal für die Opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft JUNGE IDEEN – ERSTE ENTWÜRFE Begrüßung : Stephan Hilsberg, Parlamentarischer Staatssekretär a.D., ehemaliger DDR-Bürgerrechtler und Mitglied der Initiative Mahnmal der UOKG e.V. 18:15 Uhr - Impulsreferat Florian Mausbach, Präsident des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung a.D., Mitinitiator des Berliner Freiheits- und Einheitsdenkmals 18:30-20 Uhr - Präsentation und Diskussion der Entwürfe Dr. Ing. Constanze Petrow, TU Darmstadt, Fachgebiet Entwerfen und Freiraumplanung Studierende der TU Darmstadt, Fachbereich Architektur Moderation Robert Ide, Der Tagesspiegel Studierende der TU Darmstadt haben unter der Leitung von Dr. Ing. Constanze Petrow und M.Sc. Inga Bolik in Kooperation mit dem SED-Opferdachverband UOKG e.V. eigenständige Gestaltungskonzepte für ein mögliches zentrales Mahnmal für die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft erarbeitet. Ihre Konzepte setzen sich inhaltlich, gestalterisch und landschaftsarchitektonisch mit dem Spreebogenpark als einem möglichen Standort auseinander. Am Beispiel der vorgestellten Entwürfe werden Wirkung, Potentiale und mögliche Schwierigkeiten eines schlüssigen Mahnmalkonzepts diskutiert. Die besten Entwürfe der TU Darmstadt und des Wettbewerbs „geschichts-codes“ 2013 der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur sind im Rahmen einer Ausstellung im gleichen Haus vom 25.03.-14.04.2015 zu besichtigen. Die Veranstaltung ist öffentlich, um Anmeldung bis zum 22. März wird gebeten. Tel. 030 55779620 | Fax: 55779340 |Email: [email protected] Ort: Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung, Jakob-Kaiser-Saal Tiergartenstr. 35 10785 Berlin ----------------Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung 2015. Metropol Verlag Berlin, 320 Seiten, 20 Abb., 29,- € ISSN 0944-629X • ISBN 978-3-86331-225-1 Erscheint am 12. März 2015 Mehr Information zum Inhalt: bundesstiftung-aufarbeitung.de ZEITGESCHICHTLICHE THEMEN Das geheime Filmarchiv der DDR Ein Drehteam nahm in der DDR den Alltag im Osten auf. Die Filme wurden nie gezeigt, sondern verschwanden in einem Archiv. Später sollten die Bilder von den Anfängen beim Aufbau des Kommunismus erzählen. Doch es kam anders. freiepresse.de mz-web.de Aus dem Dienst der Partei in den Dienst der Leser Wenn ich jetzt morgens im Deutschlandfunk die Pressestimmen höre, wird regelmäßig die Märkische Oderzeitung zitiert. Sie ist geworden, was vor 25 Jahren ein ehrgeiziges Ziel war: moz.de Erste freie DDR-Volkskammerwahl - Und Schily holt die Banane raus Berlin. Die Mauer ist gefallen. Die DDR-Bürger dürfen reisen. Und am 18. März 1990 findet die erste freie Volkskammerwahl statt. Sie markiert das Ende der Herrschaft der deutschen SED-Staatspartei. Und wird für die Bürgerrechtler trotzdem zur großen Enttäuschung. tt.com tlz.de Weimar-Dialog: Hans Modrow über die DDR, freie Wahlen und die PDS tlz.de Opposition mit Kartoffeldruck Weimarer Urheber eines Flugblattes gegen die DDR-Verfassungsänderung von 1968 gefunden Auf dem Flugblatt standen nur zwei Worte: "Sage Nein". Es war Teil einer Ausstellung, die im Stadtmuseum unter dem Titel "Weimar unangepasst. tlz.de Waffenhandel, Stasi, heimliche Geliebte in der DDR Osnabrück. Wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit in Tateinheit mit verbotenem innerdeutschen Handel hat das Oberlandesgericht Celle den Ingenieur Hans Jochheim am 7. Februar 1986 zu drei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. Das Urteil wirkt wie ein spannendes Drehbuch. noz.de Publikation Sperrgebiete in der DDR Ein Atlas der oft geheimen Standorte des Militärs, der Stasi und der sowjetischen Streitkräfte der ehemaligen DDR Allein in Ost-Berlin hatte das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) mindestens 232 Dienstgebäude – inklusive der Zentrale in BerlinLichtenberg sowie Sport- und Erholungsanlagen und den Flugplatz Johannisthal. Im neuen Band „Sperrgebiete der DDR“ lassen sich diese und viele andere Zuordnungen zur Geschichte von Gebäuden und Standorten in der ehemaligen DDR finden. Auf Dutzenden Karten haben vier Experten aus dem Stasi-Unterlagen-Archiv viele militärisch genutzte, oft unzugängliche Gebiete und Gebäude in der DDR verzeichnet…www.bstu.bund.de Rezensionsexemplare sind über die Pressestelle des BStU erhältlich. Buch Lars Förster Bruno Apitz. Eine politische Biographie (Biographische Studien zum 20. Jahrhundert, Bd. 5. Herausgegeben von Frank-Lothar Kroll). be.bra wissenschaft verlag: Berlin 2015. 250 Seiten. ISBN 978-3-95410-054-5. Preis: 36 Euro. Politische Biographie über den DDR-Autor Bruno Apitz beleuchtet Licht und Schatten seines Lebens Der in Leipzig geborene Schriftsteller und Kommunist Bruno Apitz (1900–1979) erlangte mit seinem Werk „Nackt unter Wölfen“ (1958) weltweite Anerkennung – er war der erste und vielleicht weitstrahlenste Weltbestseller der DDR-Literatur überhaupt. Ein Buch, das in der DDR auch zur Schullektüre gehörte. Apitz, selbst acht Jahre in Buchenwald inhaftiert, erzählt darin die Geschichte eines kleinen jüdischen Jungen, der im Frühjahr 1945 in einem Koffer ins Konzentrationslager Buchenwald gebracht und bis zum Tag der Befreiung im April 1945 von kommunistischen Häftlingen vor der SS versteckt und damit gerettet wird. Bis heute wurde das Buch weltweit über drei Millionen Mal verkauft und in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Hinzu kam Frank Beyers DEFA-Verfilmung in Schwarz-Weiß. idw-online.de Buch Susanne Muhle Auftrag: Menschenraub Entführungen von Westberlinern und Bundesbürgern durch das Ministerium für Staatssicherheit der DDR Historikerin Susanne Muhle schreibt in ihrer umfangreichen Studie über ein wenig bekanntes Kapitel der deutschen Teilungsgeschichte. Auf Grundlage zahlreicher MfS-Akten und bundesdeutscher Unterlagen analysiert sie Mechanismen und Funktion der Entführungspraxis des MfS. Sie begibt sich auf die Spuren von Entführungsopfern und Entführern und leistet einen wichtigen Beitrag zur Gewalt- und Täterforschung. Rezensionsexemplare sind über die BStU-Pressestelle erhältlich Termine zum Buch: 12. März 2015, 18.00 Uhr in der Reihe Leipzig Liest Susanne Muhle im Gespräch mit Roland Jahn, (BStU) und Dr. Roger Engelmann (BStU) Außenstelle Leipzig des BStU Dittrichring 24 04109 Leipzig 24. März 2015, 19.00 Uhr - Buchvorstellung und Diskussion Mit der Autorin, Historikern und den Zeitzeugen Stefan Brandt (Sohn des 1961 entführten Heinz Brandt) und Dr. Karl Wilhelm Fricke (1955 aus West-Berlin entführt) Gedenkstätte Berliner Mauer Bernauer Str. 119 13355 Berlin ---------------- Buch Nancy Aris Passierschein,bitte! Nachtnotizen aus Wladiwostok erschien (letzten Herbst) im Mitteldeutschen Verlag Halle 160 Seiten und kostet 9,95 €. MDR Figaro, Rezension Udo Scheer Vor anderthalb Jahren reiste die Dresdener Historikerin und Buchautorin Nancy Aris in den fernen Osten Russlands, nach Wladiwostok. Der Name der Stadt – übersetzt: „Beherrsche den Osten“ war lange Zeit Programm. [- Zunächst wirtschaftlich, später (als Standort der sowjetischen Pazifik-Flotte) auch militärisch.] Was sie mitbrachte, war nicht nur umfangreiches Recherchematerial für einen historischen Roman, sondern auch überaus interessante Impressionen aus Wladiwostok und über seiner Bewohner heute. Das jedenfalls meint Udo Scheer. Er hat „Passierschein, bitte! Nachtnotizen aus Wladiwostok“ gelesen und mit der Autorin gesprochen. Scheer: Dieses Buch überrascht – schon äußerlich. Mit seinen abgerundeten Ecken liegt es angenehm in der Hand. Und der Eindruck verstärkt sich noch beim Lesen, beim sich Festlesen in dem reportagehaften Reisetagebuch. Wladiwostok, das russische Tor zum Osten zwischen Mandschurei und Japan, hatte Nancy Aris 1992 schon einmal auf ausgedehnten Reisen durch die Ex-Sowjetunion besucht. Damals studierte sie Russistik und Geschichte an der HumboldtUniversität. Wladiwostok, kurz zuvor noch Stützpunkt der sowjetischen Pazifikflotte, stand im Ruch einer „Verbotenen Stadt“. Im Herbst 2013 [– noch ist die Krim nicht von Russland annektiert, und noch befindet sich die Ukraine nicht in ihrer dramatischen Zerreißprobe -] reist Nancy Aris erneut in den fernen Osten. Über ihre Beweggründe erzählt sie: Nancy Aris: Ich hatte durch Zufall in einer Fernsehreportrage davon erfahren, von diesem Kaufhaus, dem deutschen in Wladiwostok, und fand die Geschichte unheimlich spannend, hab dann im Internet recherchiert und bin eigentlich ziemlich schnell auf den Enkel des [ehemaligen oder des] letzten Geschäftsführers gestoßen, Adolf Dattan. Mit dem habe ich mich dann getroffen, der hat mir das Tagebuch seines Großvaters gegeben, und als ich das gelesen habe, war eigentlich für mich klar, dass ich an dieser Geschichte dran bleiben muss[, dass ich gern nach Wladiwostok fahren würde, um mir die Stadt und den Wirkungsort von Adolf Dattan einmal anzuschauen]. Scheer: Für ihren Roman „Dattans Erbe“ begibt sich die Autorin auf Spurensuche nach Wladiwostok. Vor fast 150 Jahren, lange bevor in Deutschland daran zu denken war, hatten die Kaufleute „Kunst & Albers“ am Japanischen Meer ihre Warenhausidee verwirklicht. Ein Imperium aus 30 Filialen, Versicherungsgesellschaften, Banken, Bergwerken, Handelsschiffen und Bahnbeteiligungen entstand. Für seine Verdienste, auch auf sozialem Gebiet, wurde ihr Geschäftsführer Adolph Dattan vom Zaren in den Adelsstand erhoben - und nach Intrigen ins Innere Sibiriens verbannt. „Nachtnotizen aus Wladiwostok“, so der Untertitel des Tagebuchs, lässt die Größe dieses Romanstoffes erahnen. [Zumal er in einer zweiten Handlungsebene die Anarchie der wilden Neunziger und die Gelddominanz heute thematisiert.] Und der Leser wird regelrecht hineingezogen in die Abenteuerlust der Autorin, in ihre so freimütige wie entschlossene Neugier, mit der sie das heutige Wladiwostok erkundet. Da wird die via Internetbörse angemietete Wohnung ebenso zum Ereignis, wie das Angebot, Quittungen für zehn Prozent des Mietpreises auch ohne Übernachtung auszustellen. Die haarsträubende Bürokratie im Staatsarchiv erscheint so unabänderlich, wie heimtückische schwarze Löcher auf dem nächtlichen Heimweg. - Die Gullideckel werden regelmäßig von Metalldieben geklaut. Der Propusk, der Passierschein, wird zum Nonplusultra für zahllose selbst ernannte und offizielle Wächtertypen. Die Autorin konstatiert: „Offenbar braucht man für alles eine Erlaubnis. Das Sowjetregime sitzt tief.“ Ohne Passierschein kein Zutritt. Dennoch gelingt es Aris in ihrer Verschmitztheit sogar, die streng bewachte, hochmoderne, zugleich ernüchternd unterbelegte Universität auf einer vorgelagerten Insel zu inspizieren. Sie erfährt, Präsident Putin habe den Prestigebau für ein Gipfeltreffen von Spitzenpolitikern der Pazifik-Anrainerstaaten errichten lassen, - nur um sie von der Stadt mit ihren Schlaglöchern fern zu halten. Aris: Das was ich in Wladiwostok erlebt habe, hatte ich natürlich vor meiner Reise so überhaupt nicht erwartet. Denn neben den Archivrecherchen und den vielen Gesprächen, die ich geführt habe, einfach zu diesem Stoff mehr zu erfahren, hab ich ganz viele Menschen dort völlig unverhofft kennen gelernt, die mich einfach ein Stück weit in ihr Leben mit reingenommen haben, die mich auf eine Wanderung mitgenommen haben, die mich zum Essen eingeladen haben, die im Café mit mir gesprochen haben. Und das waren sehr turbulente Begegnungen, manchmal vielleicht skurril, aber in jedem Fall sehr herzlich. Scheer: Mit ihrer Entdeckerlust führt Nancy Aris hautnah in eine russische Mentalität, für die Westeuropa in exotischer Ferne liegt, in eine Region, die längst stärker von China und Japan geprägt wird, als vom fernen Moskau. „Passierschein, bitte!“ macht neugierig auf mehr. - Und sicher auch auf Aris´ inzwischen fast fertig gestellten Roman „Dattans Erbe“. ------------------- DIVERSES Buch Bernhard Fisch INFERNO OSTPREUSSEN. Elemente eines Verlusts. Aufsätze und Vorträg, ANTHEA VERLAG Paperback, 14 x 21 cm, 448 S., 19,90 € ISBN 978-3-943583-60-1 Zum InhaltDer bekannte Forscher zu Ostpreußens Schicksal im Kriege 1944-45 fasst hier die bedeutendsten seiner verstreut in Fachzeitschriften veröffentlichten und auf Tagungen vorgetragenen Forschungsergebnisse über seine alte Heimat zusammen. Er zeigt an Beispielen, was seine Landsleute im Osten angerichtet haben, verfolgt Stalins Gaunerhandlungen zur Schaffung der Oder-Neiße-Grenze, analysiert das geistige Gesicht der Rotarmisten, setzt sich mit der Goebbels-Propaganda zu deren Übergriffen auseinander, einschließlich der Rolle von Ilja Ehrenburg. Schließlich untersucht er die Tätigkeit der sowjetischen Kommandanten am Beispiel von Königsberg und berichtet über die Schwierigkeiten der Landsleute, die in der DDR über Ostpreußen schreiben wollten. Buch Dmitri Stratievski Sowjetische Soldaten in deutscher Kriegsgefangenschaft Menschenschicksale in Selbstzeugnissen Paperback, 14 x 21 cm, 484 Seiten, 49,90 € ISBN 978-3-943583-29-8, ANTHEA VERLAG Buch Flake: Der Tastenficker. An was ich mich so erinnern kann Schwarzkopf & Schwarzkopf. 392 S., 19,99 Euro Bei Rammstein steht Flake Lorenz als Bandnarr an den Orgeln. Jetzt veröffentlicht er seine Memoiren. […] wo die DDR einmal so aussieht, dass man sie wiedererkennen kann. Wenn auch nicht ganz so warm und heiter wie sie Flake in Erinnerung behalten hat oder zumindest glaubt, sich daran zu erinnern. welt.de VERANSTALTUNGSINFORMATIONEN Einladung Berlin, Sa. 14. März 2015, 11.00 Treffen gegen linken Extremismus Hallo,ich möchte mich bei Ihnen für Ihre Unterstützung bedanken. Mit Ihrer Hilfe haben wir bald 15.000 Unterschriften sammeln können. Wenn Sie erfahren wollen, was wir noch tun können, um der Gefahr des linken Extremismus zu begegnen, dann bitte ich Sie zu einem persönlichen Kennenlernen nach Berlin. Wir treffen uns am Samstag, den 14. März 2015, um 11 Uhr, im Stasi-Museum, Ruschestraße 103, in 10365 Berlin am U-Bahnhof Magdalenenstraße. Unser Ziel ist es, die wichtigsten Fakten zum Linksextremismus, unsere Initiative und vor allem die von uns geplanten Aktionsformen vorzustellen. Wenn Sie Interesse an unserer Arbeit und vielleicht sogar an einer Mitwirkung haben, dann sind Sie herzlich eingeladen! Unser Treffen wird an einem geschichtsträchtigen Ort stattfinden. Die Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit ist heute eine Forschungs- und Gedenkstätte. Im Anschluss an unser Treffen werden wir an einer exklusiven Führung durch das Haus teilnehmen. Wenn Sie an unserem Treffen und der Führung durch das Stasi-Museum teilnehmen wollen, dann melden Sie sich bitte verbindlich an. Schreiben Sie mir eine E-Mail mit Ihrem Namen und Ihren Kontaktdaten an [email protected]. Vielen Menschen ist nicht klar, wie groß die Gefahr ist, die vom linken Extremismus ausgeht. Wir können etwas dagegen tun, wenn wir uns organisieren und entschlossen handeln. Ich zähle auf Sie! Mit besten Grüßen Ihre Vera Lengsfeld Besuchen Sie unsere Internetseite unter http://www.buergerrecht-direkte-demokratie.de Folgen Sie uns auf Facebook unter http://www.facebook.com/burgerrechtdirektedemokratie Ort: Stasi-Museum, Ruschestraße 103 10365 Berlin am U-Bahnhof Magdalenenstraße. ----------------Weimar , So. 15. März 2015, 17.00 Weimar-Dialog mit Jahn, Modrow und Kögler: Öffentliche Debatte zur Wahl vor 25 Jahren Klassik-Stiftung, Kulturdienst und die Thüringische Landeszeitung wollen mit hochkarätigen Gesprächspartnern und Zeitzeugen in Weimar auf die prägenden Ereignisse im Jahr 1990 zurückblicken. Zum Auftakt lautet das Thema: „Auf dem Weg zur Einheit – Die erste freie Volkskammerwahl“. 25 Jahre danach soll erklärt und hinterfragt werden, was damals geschah. Am 18. März 1990 ging fast jeder DDR-Bürger zur Stimmabgabe. Die Wahlbeteiligung lang bei mehr als 93 Prozent. Das Ergebnis war vor allem für die SPD ernüchternd: Nicht die neuen Kräfte obsiegten, sondern die Allianz für Deutschland mit der CDU an der Spitze. Die PDS, die gerade noch SED geheißen hatte, errang Platz 3. Bücherkubus des Studienzentrums der Anna-Amalia-Bibliothek (Saalöffnung 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn) Anmeldungen an die Klassik-Stiftung Weimar: [email protected] Ort: Herzogin Anna Amalia Bibliothek Platz der Demokratie 1 99423 Weimar ----------------Tagung Berlin, 17. - 18. März 2015 Das letzte Jahr der DDR „Freie Wahlen“ war eine Kernforderung der Demonstranten im revolutionären Herbst 1989 in der DDR. Am 18. März 1990 war es schließlich soweit. Erstmals hatten die DDR-Bürger die Möglichkeit, ihr Parlament frei zu wählen. 24 Parteien und Wahlbündnisse warben um die Stimmen der Bevölkerung. Die neue Volkskammer und die neue Regierung ebneten mit ihrer Arbeit den Weg zur deutschen Einheit. 25 Jahre später will das öffentliche Symposium einen vertieften Blick auf dieses dramatische „letzte Jahr der DDR“ werfen. Einzelheiten zum Tagungsprogramm sowie zum Anmeldungsprozedere finden Sie unter folgendem Link: http://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/uploads/2015-pdf/2015-03-17-18-programm.pdf Historisches Museums am 17. und 18. März begrüßen können. Die Teilnahme ist kostenfrei; bitte melden Sie sich und Ihre Begleitung bis spätestens 15.03.2015 bei der Deutschen Gesellschaft e.V. an unter [email protected] oder +49(0)30 88 41 22 54 (Dr. Heike Tuchscheerer). ----------------- RBB, Di. 17. März 2015 um 22.45 Der heimliche Blick Der Dresdner Filmemacher Thomas Eichberg drehte einen Film über die Geschichte der SFD. Der neue Film, in dem auch Protagonisten von einst zu Wort kommen, wird am 17. März (22.45 Uhr) im Fernsehen des Rundfunks BerlinBrandenburg (rbb) gezeigt. Er wurde von der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert. (dpa) tagesspiegel.de ----------------Ausstellung Leipzig, bis 18. März 2015 Atze und Mosaik - Geschichte und Politik zwischen 1914 und 1989 in DDR-Comics ist noch bis 18. März in der Galerie der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig zu sehen. Geöffnet ist dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr sowie samstags von 12 bis 16 Uhr. Bildgeschichten von "Fix und Fax" bis "Mosaik" gelten als spaßig-subversive Angelegenheit, die den Lesern im real existierenden Sozialismus vor allem deshalb Freude bereiteten, weil sie den Herrschenden oft eine Nase drehen konnten. Eine Ausstellung in der Hochschule für Grafik und Buchkunst zeigt nun, wie gefährlich nah der Staatsapparat dem Genre dennoch kam. freiepresse.de Ort: Galerie der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig --------------Programmänderung!! Berlin, Di. 17. März 2015, 18.00 Weiß und Schwarz – Erinnerungen an den Gulag Wegen schwerer Erkrankung der geplanten Referentin Heike Blümel haben wir kurzfristig einen adäquaten Ersatz gefunden und freuen uns auf Ihre Teilnahme. Die in Kasachstan geborene Schriftstellerin Eleonora Hummel liest aus ihrem authentischen Roman: In guten Händen, in einem schönen Land Krasnojarsk 1954: Vikas Mutter lebt - sie hat nur etwas Schlimmes getan. Denn sonst wäre sie nicht in einem russischen Arbeitslager und Vika wäre nicht im Kinderheim. Da erscheint eines Tages Nina Belikowa im Heim. Sie wurde früher aus dem Lager entlassen als ihre Freundin Olessia und hat ihr versprochen, sich um deren kleine Tochter Vika zu kümmern. Doch als Olessia viele Jahre später endlich ihre Tochter wiedersieht, hat Vika längst Nina als Mutter akzeptiert … »Das Drama des von Staats wegen verpfuschten Lebens. Eleonora Hummel schreibt mit großer Empathie für ihre Figuren.« Frankfurter Rundschau Ort: Die Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus in Berlin Nikolaikirchplatz 5-7 10178 Berlin-Mitte (Nikolaiviertel) --------------Potsdam, Do. 19. März 2015, 19.00 Speziallager des NKWD Die Auflösung der sowjetischen Internierungslager und ihre Häftlinge im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Menschen unter Diktaturen“ laden die Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, die Gedenkstätte Lindenstraße, das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und die Fördergemeinschaft „Lindenstraße 54“ herzlich zur Lesung und Diskussion ein: Vorträge von Dr. Jörg Morré (Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst) und Dr. Anna Kaminsky (Bundesstiftung Aufarbeitung) Moderation: Christian Müller-Lorenz (Gedenkstätte Lindenstraße) Am 17. Januar 1950 vermeldete die Zeitung Neues Deutschland offiziell die Auflösung der sowjetischen Internierungslager in der DDR. Dieser „Akt des Großmuts und des Vertrauens der Sowjetregierung […] in die demokratische Ordnung des jungen Staates“, wie es weiter hieß, bedeutete für die Hälfte der knapp 30.000 Inhaftierten jedoch keineswegs die Entlassung in die Freiheit. 649 als „besonders gefährliche Verbrecher“ eingestufte Häftlinge deportierte der sowjetische Geheimdienst in die Sowjetunion. Mehr als 10.000 von Sowjetischen Militärtribunalen verurteilte Häftlinge wurden als „gefährliche Verbrecher“ an DDR-Gefängnisse übergeben. Gegen weitere 3.400 Internierte eröffnete die DDR im sächsischen Waldheim unter zumeist konstruierten Anschuldigungen nachträglich Prozesse wegen angeblicher faschistischer Verbrechen. Damit übergab die sowjetische Besatzungsmacht mit der Auflösung der Speziallager das System der politischen Willkür-Justiz an die DDR. Die Gedenkstätte lädt am Donnerstag, den 19. März 2015, zu zwei Vorträgen ein. Ort: Gedenkstätte Lindenstraße Lindenstraße 54 14467 Potsdam --------------Besuchertag Frankfurt (Oder), So. 22. März 2015, 11.00 - 17.00 Unterwegs im Stasi-Gefängnis Die Gedenk- und Dokumentationsstätte Die Gedenkstätte in der Frankfurter Collegienstraße befindet sich in einer der ältesten Strafvollzugsanstalten der Mark Brandenburg. Bereits Ende des 18. Jahrhunderts existierte auf dem Gelände ein so genanntes Arbeitshaus, im Jahre 1812 entstand ein Polizei- und Gerichtsgefängnis. In der Zeit der beiden deutschen Diktaturen war das Gefängnis ein Ort politischer Willkür, an dem Menschen ihre Freiheit, ihre Würde und ihr Leben verloren. Viele wurden auf Grund ihrer politischen Überzeugung, ihres Glaubens, ihrer Rasse, ihres widerständigen Verhaltens oder einfach nur auf Verdacht hin inhaftiert. Die Dauerausstellung "Eingesperrt ... Untersuchungshaft bei der Staatssicherheit in Frankfurt (Oder)" zeigt Einzelschicksale ehemaliger Untersuchungshäftlinge, die sich bereits als Jugendliche couragiert dem Regime der herrschenden Partei widersetzten. Sie vermittelt besonders Schülern und Jugendlichen einen Eindruck vom Leben unter den Bedingungen einer Diktatur. 15.00 - 16.30 Uhr, Vortrag und Gespräch Ausreise per Antrag Mit Dr. Renate Hürtgen und Rüdiger Sielaff, BStU Der Eintritt ist frei. Ort: Gedenk- und Dokumentationsstätte "Opfer politischer Gewaltherrschaft" Collegienstraße 10 15230 Frankfurt (Oder) --------------------------Podiumsdiskussion Verschleppt, Verschwiegen, Vergessen? Die Deportation von Zivilpersonen in die Sowjetunion vor 70 Jahren Berlin, Mo. 23. März 2015, 18.00 Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges deportierte die sowjetischen Besatzungsmacht Tausende deutscher Zivilisten von östlich der Oder und Neiße zur Zwangsarbeit in die UdSSR. Als sogenannte »reparation in kind« gemäß des Jalta-Abkommens mussten sie als »lebende Reparationen« in Sibirien und nördlich des Polarkreises Zwangsarbeit leisten. 70 Jahre danach berichten die letzten Zeitzeuginnen über ihre Erlebnisse, ihren weiteren Lebensweg und den zermürbenden Kampf um gesellschaftliche Anerkennung und Wiedergutmachung. Begrüßung: Horst Schüler | Ehrenvorsitzender der UOKG e. V. Arnold Vaatz | MdB, stellv. Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Filmpräsentation mit einer Einleitung von Filmemacherin Daniela Hendel: »Mit 17 nach Sibirien – Die Deportationen deutscher Frauen und Mädchen in die Sowjetunion 1944 / 1945« Dokumentarfilm von Daniela Hendel und Ivo Smolak, gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, 2007. Zeitzeugengespräch mit: Gisela Strauss | Zeitzeugin Lea Kubale | Zeitzeugin Dr. Meinhard Stark | Moderation Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Veranstaltungssaal Kronenstraße 5 10117 Berlin --------------Buchpräsentation Berlin, Di. 24. März 2015, 19.00 Auftrag: Menschenraub. Entführungen von Westberlinern und Bundesbürgern durch das MfS Auf offener Straße brutal überfallen, in vertrauter Umgebung betäubt und entführt oder durch perfide Täuschungen auf DDR-Gebiet gelockt und dort rechtswidrig festgehalten. Etwa 400 Menschen teilen ein Schicksal: Sie wurden in den 1950er und 1960er Jahren aus der Bundesrepublik und vor allem aus West-Berlin in die DDR verschleppt und dort inhaftiert. Dahinter steckte oft das Ministerium für Staatssicherheit, das inoffizielle Mitarbeiter mit Entführungsaufträgen in den Westen schickte. Diesem wenig bekannten Kapitel der deutschen Teilungsgeschichte widmet sich die Studie von Susanne Muhle, die sich für ihre Dissertation auf die Spuren der Entführten und der Entführer begeben hat. Die Veranstalter laden ein zur Buchvorstellung durch den Historiker Dr. Roger Engelmann (BStU) sowie zum Podiumsgespräch mit Stefan Brandt (Sohn des 1961 entführten Heinz Brandt), Dr. Karl Wilhelm Fricke (1955 aus West-Berlin entführt), Dr. Jens Gieseke (Zentrum für Zeithistorische Forschung) sowie der Autorin Susanne Muhle (Stiftung Berliner Mauer). Moderation: Dr. Ulrich Mählert (Bundesstiftung Aufarbeitung). Die Veranstaltung wird u. a. auf www.bundesstiftung-aufarbeitung.de in Ton und Bild dokumentiert. Ort: Gedenkstätte Berliner Mauer Besucherzentrum Bernauer Straße 119 13355 Berlin --------------Ausstellung und Diskussion Berlin, Mi. 25. März 2015, 18.00 Ausstellung und Diskussion studentischer Entwürfe für ein zentrales Mahnmal für die Opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft JUNGE IDEEN – ERSTE ENTWÜRFE Begrüßung : Stephan Hilsberg, Parlamentarischer Staatssekretär a.D., ehemaliger DDR-Bürgerrechtler und Mitglied der Initiative Mahnmal der UOKG e.V. 18:15 Uhr - Impulsreferat Florian Mausbach, Präsident des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung a.D., Mitinitiator des Berliner Freiheits- und Einheitsdenkmals 18:30-20 Uhr - Präsentation und Diskussion der Entwürfe Dr. Ing. Constanze Petrow, TU Darmstadt, Fachgebiet Entwerfen und Freiraumplanung Studierende der TU Darmstadt, Fachbereich Architektur Moderation Robert Ide, Der Tagesspiegel Studierende der TU Darmstadt haben unter der Leitung von Dr. Ing. Constanze Petrow und M.Sc. Inga Bolik in Kooperation mit dem SED-Opferdachverband UOKG e.V. eigenständige Gestaltungskonzepte für ein mögliches zentrales Mahnmal für die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft erarbeitet. Ihre Konzepte setzen sich inhaltlich, gestalterisch und landschaftsarchitektonisch mit dem Spreebogenpark als einem möglichen Standort auseinander. Am Beispiel der vorgestellten Entwürfe werden Wirkung, Potentiale und mögliche Schwierigkeiten eines schlüssigen Mahnmalkonzepts diskutiert. Die besten Entwürfe der TU Darmstadt und des Wettbewerbs „geschichts-codes“ 2013 der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur sind im Rahmen einer Ausstellung im gleichen Haus vom 25.03.-14.04.2015 zu besichtigen. Die Veranstaltung ist öffentlich, um Anmeldung bis zum 22. März wird gebeten. Tel. 030 55779620 | Fax: 55779340 |Email: [email protected] Ort: Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung, Jakob-Kaiser-Saal Tiergartenstr. 35 10785 Berlin ----------------Berlin, Do. 26. März 2015, 19.00 – 21.00 Deutsch-deutsche Literaturreihe – Auf den Spuren der Diktatur, der Friedlichen Revolution und der Wiedervereinigung – 1. Lesung am 26.März 2015 mit Nicki Pawlow aus Anlass des 25. Jubiläumsjahres der Deutschen Einheit veranstaltet die Deutsche Gesellschaft e.V. eine Literaturreihe mit acht namhaften deutschen Autoren, die in ihren Texten die Geschehnisse in der DDR, dem Revolutionsjahr 1989 und der deutschen Wiedervereinigung verarbeiten. Zum Auftakt liest Nicki Pawlow aus ihrem Roman „Der bulgarische Arzt“. Über drei Generationen hinweg schildert die Schriftstellerin das Leben ihrer Familie in Bulgarien, der DDR und der Bundesrepublik. Von April bis November lesen: Grit Poppe, Vera Lengsfeld, Marko Martin, Ulli Blobel, Ines Geipel und Christine Stelzer. Der Eintritt ist frei. Wir bitten um Anmeldung - i.A. Bianca Berndt, Tel. + 49 (0)30 88 412 150 Ort: Europasaal der Deutschen Gesellschaft e.V. Mosse Palais Voßstr. 22 10117 Berlin -----------------Berlin, Di. 31. März 2015, 18.00 Die indiskrete Gesellschaft - Studien zum Denunziationskomplex und zu inoffiziellen Mitarbeitern Dr. Helmut Müller-Enbergs, Syddansk Universitet, präsentiert das mit Christian Booß erarbeitete Werk: Es werden oftmals alle Akteure, die wunschgemäß oder aus freien Stücken Informationen an einen der Nachrichtendienste lieferten, als Denunzianten bezeichnet. Die Autoren Müller-Enbergs und Booß halten das für undifferenziert. Denn dabei wird erstens unzureichend reflektiert, inwieweit diese Informationsspender wirklich sinnvoll unter einen Begriff wie Denunziation zu subsumieren sind. Zum Zweiten stellt sich speziell in Hinblick auf die DDR die Frage, ob sich in einer indiskreten Gesellschaft, einem System, das nachhaltig auf die soziale Kontrolle ihrer Bürger abgestellt hat, Informationen – darunter solche mit denunziatorischem Charakter – primär über die inoffiziellen Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit gewonnen wurden. Ort: Die Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus in Berlin Nikolaikirchplatz 5-7 10178 Berlin-Mitte (Nikolaiviertel) --------------Auftaktveranstaltung Berlin, Di. 14. April 2015, 18.00 – 20.00 Gehen oder Bleiben? Leben in der DDR zwischen Ausreise, Flucht und sozialistischem Alltag im Jahr 2015 findet die Veranstaltungsreihe „Erinnerungsort DDR“ ihre Fortsetzung. In Gesprächsrunden gehen Wissenschaftler, Experten und Zeitzeugen 25 Jahre nach der Wiedervereinigung dem Zusammenspiel von Alltag, Herrschaft und Gesellschaft in der DDR nach. Gefragt wird u.a., welche Spuren die SED-Diktatur im Alltag der Bürger hinterlassen hat, inwieweit Herrschaft und Alltagsleben miteinander verbunden waren und welchen Platz die DDR heute in der deutschen Erinnerungskultur einnimmt. Die Veranstaltung wird gemeinsam mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem Berliner Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR durchgeführt. Eintritt ist frei. Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Kronenstraße 5 10117 Berlin ---------------Kundgebung Berlin, Sa. 18. April 2015, 11.00 – 13.00 Aufarbeitung von DDR-Unrecht Vergessene DDR-Opfergruppen fordern ihre Aufnahme in die Rehabilitierungsgesetze Ansprechpartner: Andreas Laake und Katrin Behr Veranstalter: OvZ-DDR e.V. (Hilfe für die Opfer von DDR-Zwangsadoptionen) in Kooperation mit der UOKG e.V. Diese Einladung gilt für alle betroffenen DDR-Opfergruppen, Interessierten und Unterstützer. Anmeldung über folgenden Link: https://www.facebook.com/events/344944689028358/?ref=22 Du hast es satt, dass dein erlebtes Leid in der DDR-Diktatur übersehen wird? Du hast es satt, dass Unrecht immer wieder mit anderem Unrecht verglichen wird? Du hast es satt, dass andere zu dir sagen: „Mein Erlebtes war aber schlimmer als deins!“? Du hast es satt, dass andere Entschädigungen erhalten und du nicht? Du hast es satt weiterhin nur als meckerndes Opfer wahrgenommen zu werden? Willst du dich von einem passiven Opfer in einen aktiven Betroffenen verwandeln? Ja? Ort: an der Weltzeituhr in Berlin Alexanderplatz 1 ---------------Berlin, Do. 23. April 2015, 19.00 ILONA - Verführt zur Stasi-Agentin in Bonn Lesung mit der Autorin Vera Wendt (Berlin) Eine Veranstaltung des ANTHEA VERLAGES. Voller Hoffnung stürzt sich die 37jährige Ilona in die Beziehung zu Rolf, der wie vom Schicksal gesandt plötzlich in Bonn auftaucht. Sie hat sich gerade von ihrem langjährigen Freund getrennt. Rolfs Wünsche, ihm Informationen aus dem Ministerium, in dem sie arbeitet, zukommen zu lassen, erfüllt sie ohne nachzudenken. Nach einer intensiven Phase sehen sie sich immer seltener und die Beschaffung von Dokumenten wird wichtiger. Immer wenn Ilona ihre Einsamkeit nicht mehr aushält oder ihre Nerven protestieren und sie aussteigen will, gibt es wieder einen Liebesbeweis von Rolf. Durch die Enttarnung eines Stasi-Netzwerks werden alle ihre Illusionen zerstört und sie muss erkennen, dass sie nur benutzt und von Anfang an betrogen wurde. Wird sie nach Zusammenbruch und Gefängnisaufenthalt zurück ins Leben finden? Ort: STASI-MUSEUM, Raum 614 Ruschestr. 103 10365 Berlin
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