Leserbrief an "www.dkp-bremen.org" Kaum ist der langweilige Bremer Wahlkampfrummel vorbei, beginnt nun der Kampf um die Diäten. Die weitere Zementierung des Willens des Kapitals und der Banken auch, die weiterhin saftige Profite einfahren wollen und natürlich auch werden. Die Kernpunkte des politischen Willens der bürgerlichen Parteien auf ihren Wahlplakaten lautete zusammengefaßt: Bloß nichts Konkretes sagen! Auf keinem Stand das Wort Frieden oder Wir tun was gegen die Armut! Was in dieser kriegslüsternen und krisenhaften Zeit wohl mehr als angebracht wäre. Aus meinen Büchern weiß ich, das damals in der DDR auf fast allen Plakaten der Nationalen Front (dem Wahlbündnis der DDR, durch das alle gesellschaftlichen Gruppen Einfluss auf gesellschaftspolitische Prozesse nehmen konnten) das einfache Wort Frieden stand. Gegen die Armut gerichtete Aussagen waren nicht nötig, denn in der DDR gab es keine Armut - aber auch keinen Reichtum. Es gab keine Arbeitslosen, es gab keine Suppenküchen. Die Menschen in der DDR waren grundversorgt mit Nahrung, Wohnung, Arbeit, Bildung, Gesundheitswesen usw. Über das Niveau läßt sich streiten - oder auch nicht. Aber das waren ja keine richtigen Wahlen in diesem Land, was es nicht gab. Da hatte der Bürger nicht die Wahl, rechts zu wählen, wie Stärke! Krieg! Rassismus! oder Faschismus! Nun, fünfzig Prozent blieben bei der Bremer Wahl im Sessel, standen hinter den Gardinen oder putzten ihr höchstes Gut, ihr Auto. Sie warten darauf, daß der Sonntag bald vorbei ist und wieder geshoppt werden kann. Was interessiert schon der Friede oder der Kampf gegen die Armut? Es ist ja noch alles (???) heil im Land. Schönes Leben noch. Das ist so gesehen keine gute Nachricht. So lange es beim “Rutscht uns den Buckel runter” und beim “Wutbürger” bleibt, können die Apparatschiks der bürgerlichen Parteien und die Staatsbürokratie erst recht machen, was sie wollen. So lange es dabei bleibt, das immer mehr Menschen an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden, werden Rechtsextremisten und Faschisten Zulauf finden und mit ihren Parolen die Hirne der Menschen noch mehr verblenden und rassistisch verhetzen und degenerieren. Solange sich die “Wahlverweigerer” bzw. die Wähler nicht für ihre eigenen Interessen organisieren und sich zu einem Machtfaktor machen, verwandelt sich Demokratie immer mehr zur Fassade des autoritären Regierens von oben, dirigiert von Geld und Posten spendierenden Banken und Konzernen. Daran ändern die positiven Wahlaussagen bzw. das gute Abschneiden der Partei Die Linke leider nichts. Anhang: Schlechte Wahlbeteiligung Vertrauen in die Politik verloren http://www.radiobremen.de/mediathek/video74176-popup.html Gründe von vier Bremern aus Osterholz-Tenever zur Wahl am 10.Mai 2015, wo die Wahlbeteiligung bei etwas über 31 Prozent lag: * Bin noch nie wählen gegangen > zu faul < * Politikverdruß. Egal welche Partei - alle in einen Sack und dann gib ihm! * Ich find es unverschämt, daß ich Leute da nicht mehr hingehen, so können sie auch nichts verändern. * Geredet wird viel - getan nichts. Darum hab ich mir das schenken lassen. Hab kein Vertrauen in die Politik. G.U. per E-Mail
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