Die Fifa braucht einen Nachhaltigkeitskodex

Medienmitteilung vom 12. Mai 2015:
Die Fifa braucht einen Nachhaltigkeitskodex
Es kann nicht sein, dass unter der nächsten Präsidentschaft der Fifa
weiterhin kein Nachhaltigkeitskodex für die Austragung der FussballWeltmeisterschaft existiert. Solidar Suisse hat daher eine Petition für
eine sozial gerechte WM lanciert. Diese fordert verschärfte
Anforderungen bei Bewerbungen, die Definition sozialer Kriterien für die
Vergabe der WM sowie eine Anpassung der Verträge mit den
Austragungsstaaten mit entsprechenden Sanktionsmechanismen.
Die jüngste Geschichte der Fussball-WM zeigt, dass Menschen- und Arbeitsrechte bei der
Fifa zu wenig Beachtung finden. Die schlechten Arbeitsbedingungen und Todesfälle auf den
Baustellen der WM-Stadien in Qatar sind jüngstes Beispiel für die Versäumnisse der FIFA.
Joachim Merz, der Fifa-Experte von Solidar Suisse, sieht akuten Handlungsbedarf: „Es darf
keine Fussball-WM mehr geben ohne soziale Nachhaltigkeit. Ist es der Fifa Ernst mit ihrem
Postulat der sozialen Verantwortung, dann muss sie einen Nachhaltigkeitskodex einführen.“
Solidar Suisse kritisiert die Fifa seit vielen Jahren und startet nun eine Petition, die einen
offiziellen Nachhaltigkeitskodex seitens des Weltfussballverbandes fordert. Die Erneuerung
der Fifa-Präsidentschaft ist eine Chance für eine Neuausrichtung mit dem Ziel einer sozial
gerechten und damit nachhaltigen WM.
Die vier Forderungen der Petition für einen Fifa-Nachhaltigkeitskodex
1. Die Staaten müssen in ihrem Bewerbungsdossier darlegen, welche Konsequenzen
die Austragung der WM in sozialer Hinsicht haben wird und wie sie die Bedingungen
des Nachhaltigkeitskodex erfüllen werden.
2. Die Respektierung der Arbeits- und Menschenrechte gemäss ILO-Kernnormen und
UNO-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte wird explizit in den
Kriterienkatalog für das WM-Auswahlverfahren aufgenommen.
3. Die Verträge mit den Austragungsländern und -städten werden um eine soziale
Dimension ergänzt. Insbesondere erlässt die Fifa Richtlinien zu fairen
Arbeitsbedingungen beim Stadionbau, zur Gewährleistung der Menschenrechte bei
Projekten, die in Verbindung mit der WM stehen, und zum Umgang mit informell
Beschäftigten.
4. Eine institutionalisierte Arbeitsgruppe mit VertreterInnen der Zivilgesellschaft und der
Fifa garantiert die Kontrolle und die Umsetzung der Fifa-Nachhaltigkeitsklausel.
Verstösse werden sanktioniert.
Weitere Informationen:
Joachim Merz: 044 444 19 86
www.solidar.ch