Kanton Zürich Volkswirtschaftsdirektion Amt für Wirtschaft und Arbeit Zürcher Wirtschaftsmonitoring Vierteljährliche Publikation, Ausgabe März 2015 Liebe Leserinnen, liebe Leser Die abrupte Aufwertung des Schweizer Frankens im Vergleich zum Euro ist eine gewaltige Herausforderung für den Denk- und Werkplatz Zürich. Unternehmen könnten zunehmend unter Druck geraten, Teile ihrer Produktion ins Ausland zu verlagern oder andere Rationalisierungsmassnahmen zu ergreifen, um dadurch konkurrenzfähig zu bleiben. Als Folge davon droht auch die Arbeitslosigkeit anzusteigen. Die aktuellsten Prognosen gehen jedoch davon aus, dass weder unser Kanton noch die Gesamtschweiz in den kommenden Quartalen in eine Rezession abgleiten wird. Pessimismus alleine wäre trotz der trüberen Aussichten daher fehl am Platz. Sieben magere Jahre waren es nur teilweise, welche der Bankenplatz seit Ausbruch der Finanzkrise erlebt hat. Trotzdem hat sich einiges bewegt. Abfluss ausländischer Kundengelder, Steuerstreit, Weissgeldstrategie und FinTech sind nur einige Stichworte. Mehr Übersicht, Prognosen und eine Einschätzung zu den zukünftigen Herausforderungen für den Bankenplatz finden Sie im Spezialthema. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen. Bruno Sauter Chef Amt für Wirtschaft und Arbeit Das Wichtigste in Kürze Kanton Zürich Wachstumsabschwächung in Gang – Rezession nicht in Sicht 2 Industrie und Detailhandel im Banne des starken Frankens 3 Bauwirtschaft läuft weiterhin hochtourig 3 Hotellerie stützt Optimismus im Gastgewerbe 4 Die Suppe wird etwas weniger heiss gegessen als angerichtet 5 Schweiz und Ausland Europa profitiert von tiefem Ölpreis und schwacher Währung 6 USA: moderatere Wachstumsraten – fortgesetzte Erholung 7 Schweiz: deutliche Verlangsamung, aber keine Rezession 8 Risiken: Schweizer Immobilienmarkt, Europa, politische Konflikte 9 Spezialthema Interview «Vermögensverwaltung bleibt eine intime Angelegenheit», Gespräch mit Burkhard Varnholt, Chief Investment Officer bei der Bank Julius Bär 10 Bericht Bankenplatz Zürich – alles bleibt anders 12 Kanton Zürich Die Aufhebung des Franken-Mindestkurses gegenüber dem Euro Mitte Januar hat die Geschäftsaussichten in Industrie und Detailhandel für 2015 spürbar verschlechtert. Im Bankensektor, bei den zahlreichen Unternehmensdienstleistungen und im Gastgewerbe ist bisher keine Trübung der Geschäftsstimmung zu erkennen. Zentral für die weiteren Wirtschaftsaussichten wird vor allem sein, wie robust die Konjunktur im Bau bleiben wird, um den dämpfenden Wachstumseinfluss des starken Frankens abfedern zu können. Bisher deutet alles darauf hin, dass sich die Zürcher Wirtschaft 2015 abschwächen wird, aber eine Rezession vermieden werden kann. Allerdings muss gleichzeitig mit einem erneuten Anstieg der Arbeitslosigkeit gerechnet werden. Zur Untergruppe der sogenannten verschiedenen Dienstleistungen bei den KOF Umfragen gehören folgende Branchen: Verkehr, Information, Kommunikation, persönliche Dienstleistungen und wirtschaftliche Dienstleistungen, wozu die freiberuflichen, technischen und wissenschaftlichen Dienstleistungen, das Grundstücks- und Wohnungswesen sowie die sonstigen Dienstleistungen gehören. Die Untergruppe der verschiedenen Dienstleistungen leistet im Kanton Zürich mit gut 15 % einen beachtlichen Anteil an der Wertschöpfung. Sie ist nach den Finanzdienstleistungen die zweitwichtigste Branchengruppe im Kanton. 80 Wachstumsabschwächung in Gang – Rezession nicht in Sicht Die Aufhebung des Euro-Franken-Mindestkurses im Januar 2015 lässt Ängste vor einem Rückfall in eine Rezession aufflackern. Den schlimmsten Befürchtungen wurde mit der Stabilisierung des Frankenkurses gegenüber dem Euro bei rund 1.07 Schweizer Franken Anfang März etwas Einhalt geboten. Die Aufwertung seit Januar um 13 Prozent gegenüber dem Euro bleibt trotzdem weiter schwer verdaulich für viele kleine und mittlere Unternehmen, die ihre Produktion nicht international diversifizieren können, aber trotzdem im harten Gegenwind des internationalen Wettbewerbs stehen. Die langsame, aber stetige Erholung der europäischen Konjunktur wirkt etwas entlastend für Schweizer Unternehmen und der Rückgang der Energiepreise (v.a. Erdöl) wirkt generell konjunkturstützend. Die Sorge um die langfristige Zukunft des Produktions- und Technologiestandorts Schweiz bleibt allerdings berechtigt. Der starke Franken dürfte im Verlauf dieses Jahres zu einer Verlangsamung der Wachstumsdynamik in der Schweiz führen, die auch in Zürich spürbar sein wird. Solange der Franken-Euro-Kurs um 1.10 Schweizer Franken schwankt, geht die Mehrheit der Konjunkturexperten davon aus, dass eine Rezession in der Schweiz vermieden werden kann. Neben der schwächeren Dynamik bei den Exporten beziehungsweise in der Industrie, im Tourismus sowie im Detailhandel wird von entscheidender Bedeutung sein, wie die Baukonjunktur verläuft. Sie hat die Binnenkonjunktur in den letzten Jahren massgeblich gestützt. Nach dem Boom der letzten Jahre wird eine Ausweitung der Bauproduktion aber höchstens bescheiden ausfallen. Überaus wünschbar wäre es, dass eine mögliche Korrektur der aktuell hohen Produktion noch ein, zwei Jahre hinausgeschoben würde, um eine Rezession in der Schweiz zu vermeiden. Die Einführung von Negativzinsen durch die Schweizerische Nationalbank (SNB), welche die Nutzung von auf Bankkonten brachliegender Liquidität für Investitionen in der Realwirtschaft begünstigt, wirkt sich zumindest diesbezüglich vorteilhaft aus. Die Umfrageresultate der KOF Konjunkturforschungsstelle enthalten Antworten der Unternehmen, welche zum Teil vor und zum Teil nach dem Entscheid der SNB ausgefüllt wurden. Sie stellen daher eine sehr gemischte Momentaufnahme dar. In der Industrie und im Detailhandel sind bei der Einschätzung der aktuellen Geschäftslage eindeutige Verschlechterungen erkennbar, welche nachfolgend ausführlicher beschrieben werden. Im Bankensektor, bei den verschiedenen Dienstleistungen, im Grosshandel, im Projektierungssektor (Architektur- und Ingenieurbüros) sowie im Bau wird die Geschäftslage immer noch gut eingeschätzt, wenn auch vielfach auf etwas geringerem Niveau als noch 2012 und 2013. Im Gast- Aktuelle Geschäftslage Aktuelle Geschäftslage Kanton Zürich: KOF Umfragen, saisonbereinigt Kanton Zürich: KOF Umfragen, saisonbereinigt Gute Geschäftslage 80 60 60 40 40 20 20 0 0 − 20 − 60 − 20 Detailhandel Architektur- und Ingenieurbüros Verschiedene Dienstleistungen Bau − 40 2009 2010 2 2011 Grosshandel Gastgewerbe Banken Industrie − 40 Schlechte Geschäftslage 2008 Gute Geschäftslage 2012 2013 2014 − 60 Schlechte Geschäftslage 2011 2012 2013 2014 Zürcher Wirtschaftsmonitoring, März 2015 Kanton Zürich gewerbe ist die Lage immer noch mittelmässig, wobei der Geschäftslageindikator sich seit Herbst 2014 etwas erholt hat. Dabei sind die Unternehmensantworten bis Mitte Februar erfasst worden. Die gut laufenden Branchen, wie Banken, verschiedene Dienstleistungen, Grosshandel oder diverse Baubranchen, bilden gemessen an ihrer Wertschöpfung noch ein grosses Gegengewicht zu Industrie und Detailhandel, die vom starken Franken erneut sehr in Mitleidenschaft gezogen werden. Das bedeutet, dass in den Umfrageergebnissen von Januar und Februar noch kein Rückfall in die Rezession absehbar ist. Bleibt abzuwarten, ob und wie stark diese Verschlechterung sich in den nächsten Umfrageergebnissen vom Frühjahr 2015 fortsetzen wird. Industrie und Detailhandel im Banne des starken Frankens In der Industrie ist bei der Einschätzung der aktuellen Geschäftslage eine eindeutige Verschlechterung sichtbar, welche aber schon im zweiten Halbjahr 2014 begonnen hatte; also vor dem diesjährigen Wechselkursentscheid der SNB. Die genauere Betrachtung der Umfrageresultate zu Auftragslage und Produktion zeigt, dass die Einschätzung der Unternehmen sowohl bezüglich ihrer Produktion, des Bestellungseingangs und des gesamten Auftragsbestandes schon seit Mitte letzten Jahres schlechter geworden ist. Der gesamte Effekt kann demnach nicht der Wechselkursentwicklung angelastet werden. Die für das Frühjahr 2015 erwartete Produktion wurde pessimistischer eingeschätzt als noch in den Vormonaten. Die Reichweite der Produktion, welche zeigt, für wie viele Monate die bestehenden Aufträge noch ausreichen, blieb aber noch recht hoch. Diese Daten enthalten Umfragewerte von Januar und Februar 2015 und widerspiegeln daher den Einfluss des SNB-Entscheids schon recht deutlich. Nicht nur in der Industrie, auch im Detailhandel ist die Geschäftslage Anfang 2015 schlechter eingeschätzt worden. Aufgrund des starken Schweizer Frankens werden deutlich tiefere Preise für das zweite Quartal 2015 erwartet. Im Einklang damit sinken auch die fürs Frühjahr erwarteten nominalen Umsätze. Der mengenmässige Absatz dürfte im ersten Quartal 2015 schwächer als noch Ende 2014 ausfallen, was allerdings auch eine saisonale Komponente hat. Auch hier sind die Monatsdaten bis Mitte Februar 2015 in der Umfrage erfasst. Bauwirtschaft läuft weiterhin hochtourig Der Frage, ob sich die Aktivität im Bausektor und in den damit verbundenen Branchen abschwächen wird und wenn ja, wie stark, kommt in der jetzigen Lage eine Schlüsselfunktion zu. Dies, weil von der Bauproduktion und den damit verbundenen Dienstleistungen starke Wachstumsimpulse in den letzten Jahren ausgegangen sind. Die Bauproduktion im Kanton Zürich beträgt zwar nur rund 6 Prozent des Bruttoinlandprodukts. Damit eng verbunden sind allerdings zahlreiche Dienstleistungen aus dem Projektierungssektor (Architektur- und Ingenieurwesen) sowie aus den Bereichen Treuhand, Immobilienwesen und Kommunikation. In den letzten Jahren dürfte die starke Dynamik im Bausektor einer der wichtigsten Gründe dafür gewesen sein, dass die Schweiz und der Kanton Zürich von der Wirtschaftskrise in der EU vergleichsweise wenig in Mitleidenschaft gezogen wurde und die zahlreichen Dienstleistungsaktivitäten die Umstrukturierung im Finanzsektor überraschend gut überstanden haben. Zürcher Wirtschaftsmonitoring, März 2015 Industrie: Auftragslage und Produktion Kanton Zürich: KOF Umfragen, saisonbereinigt (SB) und geglättet (GK) 8 Höher 30 6 20 4 0 2 −10 0 − 20 −2 Niedriger − 30 2011 2012 2013 2014 Auftragsbestand (Vormonatsveränderung, GK) Produktion (Vormonatsveränderung, GK) Erwartete Produktion (nächste 3 Monate, SB) Bestellungseingang (Vormonatsveränderung, GK) Reichweite der Produktion (in Monaten, SB, rechte Skala) Detailhandel Kanton Zürich: KOF Umfragen, Originaldaten (O) und saisonbereinigte Daten (SB) 20 Zunahme 10 0 −10 − 20 − 30 − 40 Abnahme − 50 2013 2014 Nominaler Umsatz (Vorjahresveränderung in Prozenten, SB) Realer Absatz (letzte 3 Monate, O) Erwartete Preise (nächste 3 Monate, O) Erwarteter Umsatz (nächste 3 Monate, SB) Bautätigkeit im Kanton Zürich Quelle: SBV, in 1000 SFr. 1200000 1000000 800000 600000 400000 200000 0 2008 Q1 2009 Q1 2010 Q1 Hoch- und Tiefbau Hochbau 2011 Q1 2012 Q1 2013 Q1 Tiefbau Wohnungsbau 3 2014 Q1 Kanton Zürich Geplante Bautätigkeit im Kanton Zürich Quelle: SBV, in 1000 SFr. 1 600 000 3 000 000 1 400 000 2 500 000 1 200 000 2 000 000 1 000 000 1 500 000 800 000 1 000 000 600 000 500 000 400 000 0 2007 Q1 2008 Q1 2009 Q1 2010 Q1 2011 Q1 Bauauftragseingang Hoch- und Tiefbau Bauvorhaben Hoch- und Tiefbau 2012 Q1 2013 Q1 2014 Q1 Arbeitsvorrat Tiefbau (rechte Skala) Arbeitsvorrat Hochbau (rechte Skala) Die Umfrageergebnisse zur Geschäftslage in der Bauwirtschaft widerspiegeln die Einschätzung der Unternehmen bis Ende Januar 2015. Hier ist noch keine Verschlechterung zu erkennen. Zusätzlich zeigen die tatsächlichen Produktionsvolumina im Hoch- und Tiefbau in Franken gemessen bisher keinerlei Anzeichen einer Trendwende. Wie in der Grafik dargestellt, erreichte das gesamte Bauvolumen von Hoch- und Tiefbau im Kanton Zürich letzten Herbst sogar einen neuen Höchststand. Auch beim Wohnungsbau zeigt sich das gleiche Bild. Um einschätzen zu können, ob der Bau auch 2015 noch eine hohe Aktivität vorweisen und damit der Binnenkonjunktur weiterhin Auftrieb verleihen wird, müssen die Arbeitsvorräte und die Auftragseingänge im Bau beziehungsweise die konkret geplanten Bauvorhaben angeschaut werden. Wie in der Grafik ersichtlich, nahm der gesamte Arbeitsvorrat im Tiefbau seit 2010 stetig ab. Dies dürfte zu einem grossen Teil auf die Aufträge der öffentlichen Hand und dabei namentlich im Rahmen der Realisierung der Durchmesserlinie im Kanton Zürich zurückzuführen sein. Die konkreten Bauvorhaben blieben im gleichen Zeitraum weitgehend auf einem stabilen Niveau. Sie schwankten dabei meistens um rund 500 Millionen Franken mit den üblichen saisonalen Mustern, wie in der vorherigen Grafik der Bautätigkeit im Tiefbau ersichtlich ist. Der Arbeitsvorrat im Hochbau verlief in den letzten neun Jahren gleichmässiger als im Tiefbau. Er schwankt gegenwärtig in etwa auf dem Niveau der Vorjahre und über dem Tiefpunkt von 2012. Die aktuellsten Zahlen zu den Bauvorhaben im Hoch- und Tiefbau zeigen zwar eine etwas bescheidenere Entwicklung der Bauproduktion für den weiteren Verlauf dieses Jahres an. Insgesamt bewegen sich die Werte jedoch noch im Rahmen der zufälligen Schwankung der letzten Jahre. Eine Abschwächung der gesamten Bauproduktion im Hoch- und Tiefbau ist daher noch nicht erkennbar, was für den diesjährigen Konjunkturverlauf optimistisch stimmt. Die geringere Dynamik und der tiefere Arbeitsvorrat v. a. im Tiefbau belasten aber die Beschäftigungsaussichten in dieser Branche. Die Arbeitslosigkeit in der Bauwirtschaft dürfte damit saisonbereinigt in diesem Jahr zunehmen, zumal sich die Bautätigkeit im Rest der Schweiz schon stärker abschwächt und die Beschäftigungschancen der Baufachpersonen ausserhalb des Kantons Zürich damit schlechter werden. Hotellerie stützt Optimismus im Gastgewerbe Die Verbesserung der Geschäftslage im Gastgewerbe erstaunt etwas angesichts der Aufwertung des Frankens gegenüber dem Euro um 13 Prozent sowie angesichts der Tatsache, dass die europäischen Nachbarn wichtige Gäste in Züricher Hotels und Restaurants sind. Die Verbesserung der Gesamtlage im Gastgewerbe geht ausschliesslich auf eine optimistischere Einschätzung der Lage im Bereich der Beherbergung zurück und dies dürfte zu einem grossen Teil dem gut laufenden Geschäftstourismus in Zürich zu verdanken sein. Gemäss KOF Umfragen haben Hotels und Gasthöfe im Kanton Zürich in den letzten Monaten eine 4 Zürcher Wirtschaftsmonitoring, März 2015 Kanton Zürich spürbare Steigerung sowohl des mengenmässigen Absatzes als auch des nominalen Umsatzes in Franken erfahren. Auch die Beschäftigungsaussichten scheinen sich verbessert zu haben. Im Gegensatz dazu bleibt die Einschätzung der Geschäftslage der Unternehmen im Bereich der Gastronomie eher düster. Mehrheitlich erwarten die Restaurantbetreiber eine Verschlechterung der Umsätze und es wird eher eine Reduktion der Belegschaft als eine Ausweitung ins Auge gefasst. Vieles deutet darauf hin, dass der Geschäftstourismus in Zürich dem Gastgewerbe weiterhin Auftrieb verleiht, die Konsumausgaben in den Restaurants aber noch unter dem harten Franken leiden. Die grossen Ausgaben für kulinarische Genüsse dürften noch mehrheitlich im Ausland getätigt oder auf spätere und günstigere Zeiten verschoben zu werden. Die Suppe wird etwas weniger heiss gegessen als angerichtet Gemäss KOF Umfragen rechnen die Unternehmen im Kanton Zürich bis Spätsommer mit einer schlechteren Entwicklung ihrer Geschäftslage als noch Ende letzten Jahres. Die entsprechenden Indikatoren nahmen zu Jahresbeginn mehrheitlich ab. Mit Ausnahme des Detailhandels und des Gastgewerbes zeigen alle Indikatoren allerdings noch eine Ausweitung der Geschäftstätigkeit in den nächsten sechs Monaten an, wenn auch in geringerem Ausmass als zuvor. Neu haben sich die Aussichten bei den verschiedenen Dienstleistungen sowie im Grosshandel, welche bisher eindeutige Wachstumsbranchen waren, etwas abgeschwächt. Dies weist eindeutig auf eine schwächere Zürcher Konjunktur in diesem Jahr hin. Eine auffallend gute Geschäftsentwicklung ist dagegen bei den Banken ersichtlich. Zusammen mit dem Rückgang der Arbeitslosenquote in dieser Branche bestätigt sich, dass die Umstrukturierung in diesem Bereich dem Ende entgegengeht. Optimistisch stimmt auch die Zunahme des Geschäftslageindikators im Bau seit Anfang dieses Jahres. Insgesamt bestätigt sich damit das Bild, dass die Entscheidung der SNB die Wirtschaftsaussichten getrübt hat. Die bisher noch recht kräftige Baukonjunktur und die gut laufenden verschiedenen Dienstleistungsbereiche vermögen aber einen Teil dieses Rückschlages abzufedern, zumal sich die Umstrukturierung im Bankensektor dem Ende nähert und die Geschäftslage in diesem Bereich schon wieder als sehr gut eingeschätzt wird. Für 2015 ist damit eine Verlangsamung des gesamtwirtschaftlichen Wachstums und ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu erwarten. Bisher deutet alles darauf hin, dass eine Rezession vermieden werden kann, zumal sich der Franken ja stetig abgeschwächt hat gegenüber dem Euro im Verlauf des Februars 2015. Unangekündigte einzelne Interventionen der SNB dürften dazu beigetragen haben. Vieles deutet darauf hin, dass die von der SNB brühend warm angerichtete Suppe doch etwas weniger heiss gegessen werden muss. Wenn allerdings infolge politischer Spannungen im Nahen Osten die Erdölpreise erneut ansteigen sollten oder andere unerwartete Ereignisse die wirtschaftliche und finanzielle Stabilität in der EU-Zone erschüttern, droht der Euro-Wechselkurs gegenüber dem Schweizer Franken wieder deutlicher in Richtung Parität zu sinken. Dann muss mit einem Rückfall in die Rezession in der Schweiz und damit auch im Kanton Zürich gerechnet werden. Beherbergung Kanton Zürich: KOF Umfragen, saisonbereinigt 100 Verbesserung 50 0 − 50 Absatz Umsatz Geschäftslage Beschäftigte nächste 3 Monate −100 −150 Verschlechterung 2009 2010 2011 2013 2014 KOF Umfragen • Die Umfragen der KOF Konjunkturforschungsstelle basieren auf monatlichen und vierteljährlichen Erhebungen bei leitenden Persönlichkeiten von Unternehmen in verschiedenen Branchen: Industrie, Bau, Gastgewerbe, Projektierungssektor (Architekturund Ingenieurbüros), Detailhandel, Grosshandel, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, verschiedene Dienstleistungen. • Die Branche verschiedene Dienstleistungen besteht aus folgenden Unterkategorien: Verkehr, Information, Kommunikation, persönliche und freiberufliche, technische und wissenschaftliche Dienstleistungen, Dienstleistungen des Grundstückund Wohnungswesens, sonstige Dienstleistungen. • Die Antworten aus einem Unternehmen werden mit dessen Beschäftigungszahl gewichtet. Die Antworten aller Unternehmen werden zu Produktegruppen und Branchen zusammengefasst. • Die meisten Fragen sind qualitativer Natur (Antworten: höher, gleich, tiefer). Aus dem Saldo zwischen den Prozentanteilen der (+)- und (−)-Antworten resultiert die überwiegende Tendenz der erfragten Grösse, welche als Indikator in den Grafiken am häufigsten dargestellt wird. • Zur Abschwächung der Zufallsschwankungen werden in den Grafiken in der Regel saisonbereinigte Daten mit regressionsanalytisch ermittelten Randwerten dargestellt. Die geglätteten Zeitreihen werden zusätzlich noch um Extremwerte bereinigt. Für detaillierte Informationen zu den KOF Umfragen siehe www.kof.ethz.ch / surveys / bts Dr. Aniela Wirz, Leiterin Fachstelle Volkswirtschaft Zürcher Wirtschaftsmonitoring, März 2015 2012 5 Schweiz und Ausland Das weltwirtschaftliche Klima hat sich nach der Abkühlung im letzten Herbst noch nicht erholt. Insgesamt fehlen grössere Wachstumsimpulse und die derzeitige Lage ist geprägt von regionalen Umverteilungen durch den stark gesunkenen Ölpreis und die veränderten Währungsverhältnisse. In Europa nimmt die konjunkturelle Erholung langsam Fahrt auf, während sich die zuletzt starke wirtschaftliche Expansion in den USA etwas verlangsamt hat. In der Schweiz führt in diesem Jahr hauptsächlich die Aufhebung des Euro-Franken-Mindestkurses zu einer deutlichen Abschwächung des Wachstums. Als Folge davon ist mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit, nicht aber einem Abgleiten in eine Rezession zu rechnen. Europa profitiert von tiefem Ölpreis und schwacher Währung Im vierten Quartal 2014 wuchs die Eurozone um annualisiert 1,2 Prozent. Im Vergleich zu den beiden Vorquartalen haben sich die Wachstumsraten dadurch stetig erhöht. Vor allem Deutschland, Spanien und die Niederlande leisteten im vierten Quartal 2014 wichtige Wachstumsbeiträge. Deutschland verzeichnete nach einer Stagnation im Sommerhalbjahr im vierten Quartal mit 2,8 Prozent ein kräftiges Wachstum. Positive Beiträge leisteten sowohl die inländische wie auch die ausländische Nachfrage. Grossbritannien verzeichnete einen Zuwachs um 2 Prozent und setzte damit seinen Wachstumskurs das achte Quartal in Folge fort. In Spanien erhöhte sich die Wertschöpfung mit 2,8 Prozent erneut kräftig, wobei sowohl die privaten Konsumausgaben wie auch die Investitionsausgaben deutlich zulegen konnten. Die Niederlande als sechstgrösste Volkswirtschaft der europäischen Union wuchs mit annualisiert 2 Prozent zum dritten Mal in Folge merklich. Dazu beigetragen haben die privaten Konsumausgaben, die Investitionen sowie der Aussenhandel. Mit 0,4 Prozent blieb die Zuwachsrate in Frankreich im vierten Quartal 2014 trotz einer deutlichen Zunahme der Exporte gering. Italien verharrt weiter in der Rezession. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) schrumpfte um 1,2 Prozent und wuchs damit das vierzehnte Quartal in Folge nicht. Alle Wachstumsraten entsprechen auf das Jahr hochgerechneten Werten. Die Volkswirtschaften der Eurozone haben insgesamt gegen Ende des Jahres 2014 an Schwung gewonnen, auch wenn die Erholung insgesamt weiter bescheiden ausfällt. Als wichtige Treiber des Wachstums scheinen sich hauptsächlich der gesunkene Ölpreis sowie der vor allem im Vergleich zum Dollar deutlich gesunkene Aussenwert des Euros zu etablieren. Der Rohölpreis ist innerhalb eines halben Jahres auch in Euro gemessen stark gesunken. Dadurch hat sich die Kaufkraft der europäischen Konsumenten deutlich verbessert. Gleichzeitig hat die europäische Währung vor allem gegenüber dem US-Dollar an Wert eingebüsst. Vor einem Jahr entsprach ein Euro noch 1,40 US-Dollar. Anfang März 2015 lag dieser Wert Wachstum und Konjunkturaussichten einzelner Länder Europa: reales BIP zum Vorquartal, Economic Sentiment Indicator (ESI) 120 4 2 110 0 100 −2 90 −4 Grossbritannien Spanien Frankreich Italien Deutschland Eurozone BIP Eurozone (linke Achse) −6 −8 80 70 −10 60 2004 6 2006 2008 2010 2012 2014 Zürcher Wirtschaftsmonitoring, März 2015 Schweiz und Ausland noch bei 1,12 US-Dollar. Dies dürfte die Exporte aus der Eurozone insgesamt beflügeln und dadurch die konjunkturelle Erholung stützen. Da Europa verhältnismässig wenig Öl fördert, sind die negativen Effekte der wegfallenden Einnahmen aus der Ölproduktion zudem gering und regional beschränkt. Stimmungsindikatoren deuten denn auch auf einen steigenden Optimismus bei den Konsumenten und im Detailhandel hin. Demgegenüber manifestiert sich in den Stimmungsindikatoren der Industrie und bei den Dienstleistungen weiterhin nur eine bescheidene Aufwärtstendenz. Kaum Bewegung ist bei der Stimmungslage im Baugewerbe auszumachen. Die Erholung in Ländern, welche von stark negativen Impulsen aus dem Immobiliensektor betroffen waren, schreitet nichtsdestotrotz sichtlich voran. Dies gilt vor allem für Spanien, die Niederlande und Grossbritannien. Weiterhin rückläufig oder stagnierend sind demgegenüber die Stimmungsindikatoren im Immobiliensektor in Frankreich und Italien. Insgesamt bleiben die regionalen Disparitäten in der Eurozone weiterhin gross, wobei sich Deutschland und Frankreich weiter auseinanderentwickeln. Bescheiden positive Signale zeigen sich aufgrund verschiedener vorlaufender Indikatoren für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung derzeit in Italien. Einerseits sind die Konsumenten optimistischer bezüglich der Zukunft und andererseits verzeichnet die italienische Industrie einen deutlichen Zuwachs an neuen Aufträgen. Italien dürfte deshalb im zweiten oder dritten Quartal 2015 erstmals seit dem zweiten Quartal 2011 wieder ein bescheidenes Quartalswachstum des Bruttoinlandprodukts verzeichnen. Für das ganze Jahr wird die Wachstumsrate des BIP voraussichtlich unter einem Prozent bleiben. Insgesamt dürfte sich die Erholung in der Europäischen Union in diesem bescheidenen Tempo weiter fortsetzen. Nennenswerte positive Wachstumsbeiträge werden dabei vermutlich hauptsächlich von Deutschland, Grossbritannien, Spanien und den Niederlanden stammen, während in Frankreich und in Italien nur sehr geringe Steigerungen des BIP zu erwarten sind. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat zur Stützung der Konjunktur und zur Stabilisierung der Preise ihre expansive Geldpolitik ausgeweitet. Neben der Weiterführung des bereits bestehenden Ankaufprogramms für Vermögenswerte werden ab März 2015 zusätzlich Käufe von Anleihen, darunter Staatsanleihen, in der Höhe von monatlich insgesamt 60 Milliarden Euro getätigt. Diese Käufe sollen so lange weitergeführt werden, bis der EZB-Rat eine nachhaltige Korrektur der Inflationsentwicklung erkennt. Das europäische «QuantitativeEasing-Programm» dürfte hauptsächlich zwei Wirkungen nach sich ziehen: Erstens stärkt der tiefere Aussenwert des Euros die preisliche Wettbewerbsfähigkeit vieler Exporteure. Dies wiederum begünstigt die konjunkturelle Erholung der Eurozone, allerdings auf Kosten anderer Länder ausserhalb der Eurozone. Zweitens werden die Schuldzinsen, welche von den europäischen Staaten bezahlt werden müssen, noch weiter sinken. Sie befinden sich allerdings bereits jetzt auf einem Rekordtief. Als Folge dieser tiefen Renditen auf Anleihen wird die Anlage in Aktien interessanter, was wiederum ihre steigenden Preisindices erklärt. USA: moderatere Wachstumsraten – fortgesetzte Erholung Die USA verzeichneten im vierten Quartal 2014 ein moderates Wachstum von annualisiert 2,2 Prozent. Nach den Wachstumsraten in den Vorquartalen von 5,0 Prozent und 4,6 Prozent entspricht dies einer relativ deutlichen Verlangsamung. Ursache dafür sind einerseits wegfallende Sondereffekte aus dem Vorquartal, andererseits aber auch eine schwächere Entwicklung bei den Exporten und den Investitionen. Beschleunigt hat sich demgegenüber das Wachstum der privaten Konsumausgaben, wobei der tiefe Ölpreis hierzu einen positiven Beitrag geleistet haben dürfte. Verlangsamen dürfte sich das Wachstum aber aufgrund der relativ starken US-amerikanischen Währung im Vergleich zum Euro und zum japanischen Yen. Sie ist durch die anhaltend expansive Geldpolitik in Japan und Europa sowie durch die Zinsdifferenz zwischen diesen Ländern begründet. Vorlaufende Indikatoren vom Februar 2015 zeigen, dass vor allem die US-amerikanische Industrie schwächere Wachstumsraten erwartet, da die Exportbestellungen kaum noch wachsen. Das dürfte eine Folge der aktuellen Währungspolitik sein, aber auch der schwächeren Wachstumsdynamik in den grossen Schwellenländern, allen voran in China. Die schwächere Exportentwicklung ist allerdings nicht die einzige Eintrübung am amerikanischen Konjunkturhimmel. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt verbessert sich zwar zunehmend und die Arbeitslosenquote betrug im Februar noch 5,7 Prozent. Trotzdem ermöglichen die anhaltend tiefe Partizipationsrate und die weiterhin verhältnismässig vielen Personen, welche unfreiwillig nur eine Teilzeitstelle besetzen, nur relativ geringe Reallohnsteigerungen. Hintergrund des aktuell starken Wachstums der privaten Konsumausgaben bildet deshalb nicht zuletzt die Ausdehnung der Konsumkredite. Insgesamt dürften sich die moderaten Zürcher Wirtschaftsmonitoring, März 2015 7 Schweiz und Ausland Wachstumsraten in ähnlicher Höhe wie im letzten Quartal 2014 trotzdem fortsetzen, die Arbeitslosigkeit weiter sinken und die Teilhabe am Arbeitsmarkt zunehmend erhöhen. Wachstum und vorlaufender Indikator USA: reales BIP zum Vorquartal (annualisiert), Einkaufsmanagerindex (ISM) 70 10 65 60 5 55 50 0 45 40 −5 −10 35 Reales BIP-Wachstum (linke Skala) Einkaufsmanagerindex (rechte Skala) 00 02 04 06 08 10 12 14 30 Währungsentwicklungen – Euro, US-Dollar, Schweizer Franken Europäische Währungsunion, USA, Schweiz: nominaler Wechselkurs 1.8 1.8 1.6 1.6 1.4 1.4 1.2 1.2 1.0 1.0 US-Dollar in Euro Schweizer Franken in US-Dollar Schweizer Franken in Euro 0.8 2002 2004 2006 2008 0.8 2010 2012 2014 Wachstum BIP und Einkaufsmanagerindex Schweiz: reales BIP zum Vorquartal (Seco), Einkaufsmanagerindex (CS, Procure) 70 3 65 2 60 1 55 0 50 45 −1 40 −2 −3 35 Reales BIP-Wachstum (linke Skala) Einkaufsmanagerindex (rechte Skala) 00 02 04 06 8 08 10 12 14 30 Schweiz: deutliche Verlangsamung, aber keine Rezession Die Schweizer Volkswirtschaft setzte im vierten Quartal 2014 ihren Wachstumskurs fort. Mit einem Zuwachs um annualisiert 2,4 Prozent hat sich das Tempo im Vergleich zum Vorquartal nur geringfügig verlangsamt. Positive Wachstumsbeiträge lieferten dabei die privaten und öffentlichen Konsumausgaben sowie die Handelsbilanz mit Waren. Während die Ausrüstungsinvestitionen leicht zulegen konnten, zeigte sich bei den Bauinvestitionen ein Rückgang der Wertschöpfung. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat am 15. Januar 2015 den Euro-Franken-Mindestkurs aufgehoben, welchen sie am 6. September 2011 eingeführt hatte. Der Schweizer Franken hat sich seither hauptsächlich gegenüber dem Euro zuerst stark aufgewertet, hat anschliessend aber stetig an Wert verloren. Anfang März müssen für einen Euro 1.07 Schweizer Franken bezahlt werden. Im Vergleich zum US-Dollar und zum englischen Pfund ist die Aufwertung des Schweizer Frankens Anfang März hingegen relativ gering. Die SNB hat gleichzeitig mit der Aufhebung des Mindestkurses die Zinsen für Guthaben auf ihren Girokonten weiter auf nun – 0,75 Prozent gesenkt sowie das Zielband für den Dreimonats-Libor in den negativen Bereich verschoben. Damit soll der Schweizer Franken als Währung für ausländische Anleger bewusst an Attraktivität einbüssen. Die veränderten Bedingungen treffen auf eine Schweizer Volkswirtschaft, welche sich auf einem eher stabilen Wachstumspfad befand. Es muss aber davon ausgegangen werden, dass die Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro vor allem Teile der Schweizer Exportindustrie sowie den Tourismus in diesem und im nächsten Jahr deutlich schwächt. Der Einkaufsmanagerindex für die Schweiz, welcher ein wichtiger Indikator für die Entwicklung der Industrie ist, ist im Januar deutlich abgesackt und hat sich im Februar erst leicht stabilisiert. Diese Entwicklung dürfte mit der inzwischen erfolgten Abwertung des Schweizer Frankens im Vergleich zu den Währungen wichtiger Handelspartner in Verbindung stehen. Im Februar kam der Index bei 47,3 Punkten zu liegen, nach 53,6 Punkten im Dezember. Werte über 50 Punkten signalisieren ein Wachstum, Werte unterhalb dieser Schwelle hingegen eine Kontraktion. Die Subindices deuten darauf hin, dass die industrielle Produktion aufgrund der sinkenden Auftragsbestände spätestens ab dem zweiten Quartal 2015 sinken dürfte. Einhergehend damit ist auch mit einer Reduktion der Beschäftigung in der Industrie zu rechnen. Ausnahmen dürften dabei die beiden wichtigsten Waren exportierenden Industrien, die Pharma- und die Uhrenindustrie, bilden. Ihre Entwicklung war in der Vergangenheit weit weniger preissensibel als diejenige der anderen Branchen. Die Umfragen der KOF Konjunkturforschungsstelle deuten aber auch darauf hin, dass sich die Lage der Industrie bereits vor der Aufhebung des Mindestkurses eingetrübt hatte. Die Anzahl der Logiernächte hatte sich im zweiten Halbjahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr etwas erhöht, nachdem sie im ersten Halbjahr 2014 stagniert hatte. In der Vergangenheit haben die Logiernächte jeweils deutlich auf Veränderungen des Schweizer Frankens reagiert. Zwar haben Gäste vor allem aus dem asiatischen Raum stark an Bedeutung gewonnen, verglichen mit den Gästen aus dem europäischen Raum sowie der Zürcher Wirtschaftsmonitoring, März 2015 Schweiz und Ausland Schweiz selber sind sie aber weiterhin eher gering. Die veränderte Währungssituation dürfte sich somit deutlich auf die Wertschöpfung und die Beschäftigung im Tourismus auswirken. Aktuelle Daten zur Beurteilung der Konsumentwicklung sind bisher nicht in ausreichender Menge vorhanden. Dämpfend auswirken dürften sich eine steigende Arbeitslosigkeit, tiefere Einwanderungszahlen sowie ein steigender Einkaufstourismus. Auch die Kaufkraft der Konsumenten steigt infolge sinkender Preise bei gleichzeitig steigenden Nominallöhnen. Es kann deshalb davon ausgegangen werden, dass die privaten Konsumausgaben im ersten halben Jahr 2015 nicht sinken werden. Neben den Exporten dürften sich 2015 vor allem die Investitionen in Anlagen schwächer entwickeln, da die steigenden Kosten am Standort Schweiz sowie die sinkende Nachfrage nach Schweizer Exportgütern neue Investitionen weit weniger profitabel oder überflüssig machen. Es ist dieses Jahr deshalb mit einem Rückgang der Ausrüstungsinvestitionen zu rechnen. Die Bauinvestitionen waren bereits im letzten Quartal 2014 rückläufig. Auch hier zeigten sich deutliche regionale Unterschiede in der Entwicklung, welche unter anderem auf Effekte im Zusammenhang mit der Zweitwohnungsinitiative zurückzuführen sind. Die schwächere konjunkturelle Entwicklung, und damit verbunden die vermutlich schwächere Einwanderung, dürfte zwar einen dämpfenden Einfluss auf die Bauinvestitionen nehmen. Die Hypothekarzinsen bleiben aber auf einem Rekordtief. Gleichzeitig erhöhen die Negativzinsen den Anreiz von Investoren zu Immobilieninvestitionen. Als Folge davon könnte sich die Bautätigkeit bei Objekten zur Vermietung sogar erneut erhöhen. Die kommende Dynamik im Bausektor kann deshalb nur schwer abgeschätzt werden. Insgesamt dürfte sich das Wachstum des BIP in der Schweiz 2015 infolge der negativen Beiträge der Handelsbilanz sowie der Ausrüstungsinvestitionen auf einen Wert zwischen 0,5 Prozent und 1 Prozent reduzieren. Dieses deutlich geringere Wachstum dürfte auch einen Anstieg der Arbeitslosenquote auf etwa 4 Prozent nach sich ziehen. Gleichzeitig wird sich das Preisniveau deutlich verringern. Risiken: Schweizer Immobilienmarkt, Europa, politische Konflikte Das grösste Risiko für die Schweizer Volkswirtschaft besteht vor allem durch sich selbst verstärkende Effekte auf dem Immobilienmarkt. Das Zusammentreffen von spekulativen Investitionen im Immobilienbereich als Folge der Negativzinsen, einer Abnahme der Zuwanderung durch die schwächere konjunkturelle Entwicklung sowie eines anhaltend rückläufigen Preisniveaus könnte zu einem raschen Rückgang der Bautätigkeit sowie der Immobilienpreise führen. In der Folge könnte sich die Zahlungsfähigkeit der bereits heute stark verschuldeten Privathaushalte in der Schweiz rasch verschlechtern, dadurch den Konsum deutlich schwächen sowie die Stabilität des Bankensektors gefährden. Dies ist allerdings ein reines Risikoszenario, welches aus heutiger Perspektive als nicht sehr wahrscheinlich betrachtet wird. Risiken in der Eurozone bestehen weiterhin vor allem durch die ungelösten institutionellen Fragen sowie die ungeklärte Frage der Schuldenrestrukturierung vor allem in Griechenland. Sie können den Schweizer Franken noch stärker aufwerten lassen und wären in der jetzigen Situation ein reales Rezessionsrisiko. Politische Konflikte im Nahen Osten und in der Ukraine könnten zudem zu abrupten Änderungen der Energiepreise führen, wodurch auch in der Schweiz wichtige konjunkturelle Impulse verloren gingen. Thomas Bauer, Fachstelle Volkswirtschaft Zürcher Wirtschaftsmonitoring, März 2015 9 Spezialthema Interview «Vermögensverwaltung bleibt eine intime Angelegenheit» Die Finanzkrise und der zunehmende Druck aus dem Ausland zur Legalisierung von unversteuerten Vermögenswerten haben auf dem Bankenplatz Zürich zu einem Wandel geführt. Was ist tatsächlich passiert und wie können die Veränderungen eingeordnet werden? Burkhard Varnholt, Chief Investment Officer bei der Bank Julius Bär, über den Zufluss ausländischer Kundengelder, verpasste und notwendige Reformen und den Seelenfrieden deutscher mittelständischer Unternehmen. Burkhard Varnholt ist seit März 2014 Chief Investment Officer sowie Mitglied der Geschäftsleitung bei der Bank Julius Bär. Zuvor war er während acht Jahren in gleicher Funktion bei der Bank J. Safra Sarasin tätig. Frühere Arbeitgeber waren unter anderem die Credit Suisse Group und Morgan Stanley & Co. Burkhard Varnholt ist seit über 20 Jahren im Bankgeschäft tätig. Zuvor hat er in St. Gallen, Massachusetts (MIT) und New York (NYU) in Volkswirtschaft promoviert. Er arbeitet und lebt mit seiner Familie in Zürich. Nach Ausbruch der Finanzkrise musste die Politik den Finanzsektor neu regulieren. Sehen Sie für die Banken auch Vorteile in den neuen Bestimmungen? Burkhard Varnholt: Im Grunde genommen sind viele Regulierungen ein Segen für die Banken. Die Behörden streben einen stärkeren Kundenschutz und eine höhere Transparenz an. Die gesetzliche Entwicklung läuft in der Tendenz hin zu einer Produktehaftpflicht. Banken können immer stärker verantwortlich dafür gemacht werden, was sie ihren Kunden verkaufen. Der Vorteil davon ist, dass Banken ihre Beziehungen zu den Kunden klären müssen. Die Bank muss kommunizieren, was sie liefern kann, und der Kunde weiss, was er bekommt. Kundengespräche werden aber heute nicht aufgezeichnet. Dementsprechend steigen die Anforderungen an die Formalisierung der Abmachungen, die Überwachung dieser Prozesse und somit auch an die IT-Abteilungen. Diese höheren Anforderungen an den Kundenschutz können aber von kleineren Vermögensverwaltern teilweise nicht mehr geleistet werden. Dies erklärt den Konsolidierungsprozess in unserem Geschäft. Die neuen Regulierungen betreffen aber nicht nur das Verhältnis zwischen Kunden und Bank. Es wird auch in der Schweiz angestrebt, dass insolvente Banken in Zukunft nicht mehr mit Steuergeldern gerettet werden müssen, um die Systemstabilität zu gewährleisten. Wie stehen Sie dazu? Der Konkurs einer Bank löst in einer Volkswirtschaft einen Tornado aus. Banken erhalten und vergeben Kredite von anderen Banken. Auch die Verwaltung von Kundengeldern entspricht eigentlich einer Kreditvergabe an die Bank. Der Konkurs einer Bank zieht deshalb weite Kreise und gefährdet häufig die Systemstabilität, wie wir während der Finanzkrise eindrücklich erlebt haben. In der Schweiz kommt hinzu, dass der Finanzsektor im Vergleich zur restlichen Volkswirtschaft überdimensioniert ist. Folglich sind die Risiken bei einem Ausfall enorm. Die höheren Eigenmittelanforderungen für Banken sind deshalb absolut berechtigt. Ich finde, sie sind eigentlich auch heute noch viel zu tief. Neue nationale und internationale Regulierungen zielen darauf ab, dass keine unversteuerten Kundengelder mehr in der Schweiz verwaltet werden. Wo steht die Schweiz in diesem Bereich heute? Die Zeit der Schwarzgelder in der Schweiz ist vorbei. Es gibt heute keine Alternative mehr zu einer Weissgeldstrategie. Die nicht deklarierten Gelder sind fast ausnahmslos aus der Schweiz abgeflossen. Interessant ist aber, dass wir aus Deutschland heute mehr Gelder verwalten als zuvor. Der Zufluss von deutschen Kundengeldern war also stärker als deren Abfluss. Wo sehen Sie den Grund für den Zufluss dieser Gelder? Wir leben in einer Zeit mit grossen Unsicherheiten und ich denke, dass viele Kunden das Gefühl haben, ihre Vermögen seien in der Schweiz sicherer als in ihrem Heimatland. Es dürften weniger finanzielle Vorteile sein, welche beispielsweise deutsche mittelständische Unternehmen veranlassen, ein Bankkonto in der Schweiz zu unterhalten. Ich denke, es geht eher um psychologi- 10 Zürcher Wirtschaftsmonitoring, März 2015 Spezialthema Interview sche Aspekte. Das Bankkonto in der Schweiz gibt ihnen ein Gefühl von Sicherheit, Peace of Mind, ein Stück Seelenfrieden. Sehen Sie Probleme bei den neuen Regulierungen? Es ist eine unglaubliche Menge an neuen Paragraphen, welche von den Banken nun verarbeitet werden muss. Der Aufwand dafür ist enorm. Letztlich ist die Regulierung eine Sache der Politik und wir müssen sie akzeptieren. Was ich nicht verstehe, ist, dass man die Frage des zentralen Clearings nicht befriedigend gelöst hat. Ein zentrales Clearinghaus müsste zuständig sein für die Abwicklung aller Finanzgeschäfte und die Verrechnung. Dadurch entsteht eine gewisse Transparenz, weil die Broker wissen, ob sie im Plus oder im Minus sind. Fällt zudem ein Broker aus, so sind bei einer einzigen Clearingstelle die anderen Marktteilnehmer trotzdem geschützt. Finanzgeschäfte können aber auch heute noch mit nicht standardisierten Kontrakten über andere Wege getätigt werden, an sogenannten Over-the-Counter-Märkten. Dies führt zu einer unglaublich hohen Verflechtung zwischen den einzelnen Finanzmarktteilnehmern, ohne dass dabei die notwendige Transparenz gegeben ist. Ich empfinde es als empörend, dass bis heute dieser elementare Konstruktionsfehler weder in den USA noch in Europa behoben worden ist. Es sind ja nicht nur neue Regulierungen, welche den Finanzsektor bewegen, sondern beispielsweise auch die technologische Entwicklung. Welche Rolle wird Ihrer Meinung nach die Digitalisierung in der Vermögensverwaltung einnehmen? Die technologische Entwicklung ist die grösste Herausforderung in der Vermögensverwaltung. Das Bankgeschäft ist im Prinzip zu 100 Prozent digitalisierbar. Wir verarbeiten und verschicken letztlich nichts anderes als Informationen. Die Digitalisierung wird die Geschäftsmodelle stark verändern. Heute kommen auf einen Kundenberater ungefähr vier Back-Office-Mitarbeiter. Das Potenzial der Digitalisierung ist in diesem Bereich enorm. Gleichzeitig bleibt die Vermögensverwaltung eine intime Angelegenheit. Der persönliche Kontakt, das Gespräch von Angesicht zu Angesicht bleiben zentral. Die Digitalisierung muss folglich so stattfinden, dass diese Kontakte an der Front erhöht werden können, während die Arbeit im Hintergrund digitalisiert wird. Finanztechnologie im Innovationspark Technische Innovationen und Fragen rund um die Digitalisierung und Big Data dürften in den kommenden Jahren im Finanzsektor stetig an Bedeutung gewinnen. Elektronische Plattformen, auf denen sich Bankkundinnen und -kunden gegenseitig beraten, Online-Portfolio-Management-Systeme, die die Bewirtschaftung des individuellen Investitionsprofiles ermöglichen, oder neue digitale Wege zur Finanzierung von Projekten sind nur einige Beispiele. Der Kanton Zürich weist zwar einen Finanzplatz von globaler Bedeutung auf, hinkt im Moment aber der Entwicklung bei den FinanztechnologieStandorten wie New York, London, Dublin oder Singapur hinterher. Dies soll sich ändern. Die Zürcher Handelskammer (ZHK) koordiniert deshalb eine FinTech-Labor-Projektgruppe, der neben dem Kanton Zürich auch Vertreter von Banken, die Universitäten Zürich und St. Gallen sowie der Zürcher Bankenverband angehören. Auf dem Areal des Innovationsparks in Dübendorf könnte neben den Bereichen Life Sciences und Lebensqualität, Engineering und Umwelt, digitale Technologien und Kommunikation sowie Querschnittsdisziplinen auch Platz entstehen für die Entwicklung von Finanztechnologien. Die politischen Grundlagen dafür wurden durch den Zürcher Kantonsrat bereits geschaffen. Er unterstützt die Schaffung eines internationalen Hochschulzentrums für Finanzund Bankwissenschaften im Innovationspark. Werden wir in Zukunft unsere Bankkonten bei IT-Unternehmen wie Google haben? Der Einstieg in das Bankgeschäft ist nicht so einfach und er ist durch die starke Regulierung eher schwieriger geworden. Vielleicht wird es Google schaffen, da das Unternehmen keine Angst vor grossen Datenmengen hat. Ich weiss es nicht, bin aber gespannt auf die weiteren technologischen Entwicklungen. Die Zinsen sind aktuell auf einem Rekordtief oder sogar negativ. Der Aktienmarkt boomt in vielen Ländern und die Preise für Immobilien sind beispielsweise in der Schweiz deutlich angestiegen. Bestehen nicht beträchtliche Risiken in dieser Situation? Doch, natürlich. Letztlich weiss aber niemand, wann es knallt. Die tiefen Zinsen führen zu einer gewaltigen Fehlallokation von Kapital und einer Überproduktion von Kapitalgütern, beispielsweise im Immobiliensektor. Man muss sich bewusst sein, dass negative Nominalzinsen die Psychologie von Investoren enorm verändern. Ein verändertes Vorzeichen kann hier zu einem gewaltigen Unterschied führen. Schon jetzt ist für mich klar, dass 2015 ein hervorragendes Aktienjahr wird. Gleichzeitig wird diese Entwicklung aber auch nur so lange gut gehen, wie die Zinsen tief bleiben. Wie reagieren Sie als Vermögensverwalter auf diese Situation? Wir müssen den Kunden erklären, was momentan genau passiert. Diese «finanzielle Repression», wie ich sie nenne, mit sehr tiefen Zinsen kann über zehn Jahre dauern. Die Frage ist, wie man sein Vermögen durch diese Zeit bringt. Thomas Bauer, Fachstelle Volkswirtschaft Zürcher Wirtschaftsmonitoring, März 2015 11 Spezialthema Bericht Bankenplatz Zürich – alles bleibt anders Finanzkrise, Steuerstreit, das Ende des Bankgeheimnisses, Zinsen auf einem Rekordtief und Googles Banklizenz: Dem Bankenplatz Zürich und seinen Unternehmen wurden in den vergangenen Jahren düstere Prognosen erstellt. Sieben Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise in den USA werden die Veränderungen und neuen Herausforderungen für den Bankenplatz Zürich zunehmend sichtbar. Doch so mager wie teilweise prophezeit, waren die letzten sieben Jahre nicht. Aber die Herausforderungen bleiben bestehen. Seit Ausbruch der Finanzkrise 2008 wurde der Bankensektor fast weltweit neu reguliert. Gleichzeitig versuchten die Zentralbanken mit tiefen Zinsen und in einzelnen Ländern wie den USA, Japan oder England mit weiteren geldpolitischen Instrumenten («Quantitative Easing») die Konjunktur zu stabilisieren. Gegenüber dem Schweizer Bankensektor erhöhten ausländische Regierungen den Druck, nicht versteuerte Vermögen offenzulegen und zu legalisieren. Welche Veränderungen auf dem Bankenplatz sind bereits sichtbar? 1 PWC (2014): «Private Banking Switzerland: from Yesterday to the Day after Tomorrow: Eight theses on Swiss Private Banking» Verkraftbarer Abfluss ausländischer Kundengelder Aufgrund des zunehmenden Drucks, in der Schweiz verwaltete ausländische Vermögen gegenüber den Steuerbehörden zu legalisieren, wurde mit einem beträchtlichen Abfluss von ausländischen Vermögen aus der Schweiz gerechnet. Diese Prognose scheint nicht in grossem Ausmass eingetreten zu sein. Zwar sanken nach Ausbruch der Finanzkrise die ausländischen Wertschriftenbestände in Kundendepots von Banken in der Schweiz (siehe Grafik auf Seite 13). Dies dürfte aber hauptsächlich auf die erlittenen Wertverluste auf Finanztiteln nach Ausbruch der Finanzkrise zurückzuführen sein und weniger auf den Abfluss von Kundengeldern ins Ausland. In einer neueren Untersuchung schätzt PWC1 den Nettoabfluss von verwalteten Vermögen von ausländischen Kunden zwischen 2008 und 2014 auf etwa 350 Milliarden Schweizer Franken. Dabei seien etwa 250 Milliarden Schweizer Franken auf ausländische Kunden zurückzuführen, welche ihre Bankbeziehungen zur Schweiz definitiv aufgelöst hätten. Dies gilt es in Relation zu setzen: Im Jahr 2013 wurden in der Schweiz rund 26 Prozent des weltweiten grenzüberschreitenden Vermögens verwaltet. Kein anderer Finanzplatz der Welt verwaltet einen grösseren Anteil an ausländischen Vermögen. Der Zürcher Finanzplatz als weitaus wichtigster Schweizer Finanzstandort hat somit seine bedeutende internationale Stellung gewahrt. Geringere Margen und Ausdehnung der Kreditvolumen Seit Ausbruch der Finanzkrise ist das Zinsniveau vor allem in Europa, den USA und Japan deutlich gesunken. Verschiedene Zentralbanken haben zudem durch eine expansive Geldpolitik die Geldmengen stark ausgedehnt. Dies hat zusammen mit der schrittweisen konjunkturellen Erholung in Europa und vor allem in den USA zu einem Anstieg der Preise an Aktienund einzelnen Immobilienmärkten geführt. Als Folge dieser Entwicklungen, des stärkeren Wettbewerbs nach der Aufhebung des Bankgeheimnisses und der geringeren Nachfrage nach komplexen Finanzprodukten mit einer hohen Profitabilität für Banken haben sich die Margen sowohl aus dem Zins- als auch dem Kommissionsgeschäft bei den Schweizer Banken verringert. Als Reaktion darauf wurde die Kreditvergabe vor allem im Immobilienbereich stark ausgedehnt. Dadurch konnten die tieferen Erträge durch höhere Volumen teilweise wettgemacht werden. Damit verbunden dürfte aber auch ein Anstieg der betriebs- und volkswirtschaftlichen Risiken sein. Deshalb hat der Bundesrat im September 2013 den antizyklischen Kapitalpuffer aktiviert und ihn auf Ende Juni 2014 weiter erhöht. Dadurch sind Banken bei der Vergabe von Hypothekarkrediten gezwungen, strengere Anforderungen bezüglich der Eigenmittel der Kunden durchzusetzen. Damit soll einer Überhitzung im Immobiliensektor entgegengewirkt werden. Schlechteres Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag Das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag hat sich seit dem Jahr 2008 in der Vermögensverwaltung und bei den Grossbanken verschlechtert. Im Jahr 2013 betrugen die Aufwendungen bei Schweizer Banken pro Franken Ertrag im Durchschnitt 68 Rappen. Zwischen 1990 und 2006 hatte dieses Verhältnis noch bei 57 Rappen pro Franken Ertrag gelegen. Dabei 12 Zürcher Wirtschaftsmonitoring, März 2015 Spezialthema Bericht bestehen deutliche Unterschiede zwischen Vermögensverwaltern, Grossbanken und RetailBanken. Mit Abstand am besten ist dieses Verhältnis bei den Retail-Banken. Im Vergleich zu anderen Branchen weisen jedoch weiterhin alle Bankenbereiche sehr tiefe Aufwand-Ertrags-Verhältnisse auf. Die in der Gesamtwirtschaft bestehenden durchschnittlichen Kosten betrugen im Jahr 2013 96 Rappen. Anhaltende Konsolidierung Infolge des veränderten Umfelds der Banken, der steigenden Aufwände und als Folge der Zunahme des internationalen Wettbewerbs um international mobile Kundengelder, sank die Zahl der Banken in der Schweiz seit den 1990er-Jahren kontinuierlich. Allein zwischen 2006 und Ende 2013 verschwanden 48 Bankinstitute. Betroffen waren hauptsächlich Regionalbanken und Sparkassen sowie ausländische Bankinstitute. Für die Zukunft erwartet das Forschungsinstitut BAK Basel in der Branche eine weitere Zunahme der Konsolidierungen, vor allem bei Auslandbanken und Vermögensverwaltern. Das Programm zur Vergangenheitsbewältigung mit den USA könnte diesen Prozess beschleunigen, da damit wesentliche Risiken für einzelne Banken verbunden sind. Dies gilt auch für die von der Nationalbank eingeführten Negativzinsen, welche bei kleineren Banken die Kosten überdurchschnittlich erhöhen dürften. Keine Anpassung der Stundenlöhne Erstaunlich wenig Flexibilität zeigt sich bei den Banken in einem anderen Bereich: Die Stundenlöhne in der Bankenbranche sind in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, und dies bei fallender Produktivität. Die Ursache dafür könnte in der steigenden Nachfrage nach hochqualifiziertem Personal und Spezialisten vonseiten der Banken sein. Aber auch der Mangel oder die starke Stellung von Kundenberatern und ihren Teams könnten dazu beigetragen haben, dass die Stundenlöhne nicht gesunken sind. Die kommenden zwei Jahre Die vergangenen zwei Jahre waren auf dem Bankenplatz Zürich geprägt von einem starken Wachstum der realen Wertschöpfung. Grund dafür sind vor allem die Kommissionseinnahmen, welche dank des bestehenden Börsenbooms höher ausgefallen sind. Gleichzeitig wurde die Beschäftigung deutlich reduziert (siehe Grafiken). Das Forschungsinstitut BAK Basel geht in den Prognosen von Februar 2015 davon aus, dass die Wertschöpfung im Bankensektor in diesem Jahr leicht rückläufig sein wird. Die Aufwertung des Schweizer Frankens sowie die tiefen beziehungsweise sogar negativen Zinsen schmälern in der Vermögensverwaltung das Wertschöpfungswachstum. Das zögerliche Investitionsverhalten sowie gestiegene Risiken reduzieren auch im Kreditgeschäft die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr. Gemäss der Einschätzung von BAK Basel ist schon im Jahr 2016 mit einer Erholung der Wertschöpfung im Bankensektor zu rechnen. Begründet wird dies mit einem globalen Konjunkturaufschwung sowie der Abwertung des Schweizer Frankens. Herausforderungen: Regulierungen, Digitalisierung, geopolitische Verschiebungen Während kurzfristig geldpolitische Entscheidungen sowie die konjunkturelle Lage starken Einfluss auf die Entwicklung des Schweizer Bankensektors nehmen, dürften mittel- und langfristig andere Kräfte ebenso bedeutend oder sogar stärker wirken. Dazu gehören das veränderte regulatorische Umfeld, der technologische Fortschritt sowie geopolitische Verschiebungen. Wachstum der realen Wertschöpfung und der Beschäftigung bei den Banken im Vergleich zum Vorjahr Inländische und ausländische Wertschriftenbestände in Kundendepots Schweiz: Daten der Schweizerischen Nationalbank, alle Währungen in Milliarden CHF Kanton Zürich: Daten BAK Basel, Prognose für die Jahre 2015 und 2016 von Februar 2015 6000 10% 8% 5000 7,1 % 6% 4000 4% 2,4 % 2% 3000 0,2 % 0% 2000 – 2% –1,9 % – 4% 1000 – 6% 0 98 19 00 20 01 20 20 02 03 20 04 20 05 20 Ausländische Depotinhaber 06 20 07 20 08 20 09 20 10 20 Inländische Depotinhaber Zürcher Wirtschaftsmonitoring, März 2015 11 012 013 014 2 2 2 20 – 8% – 5,5 % 2013 Reale Wertschöpfung 2014 1,0 % 0,8 % – 0,5 % Wechselkursannahmen Euro-Franken-Kurs: 2015 Beschäftigung 13 2015: 1.01 2016: 1.05 2017: 1.13 2016 Spezialthema Bericht Nationale Regulierungen – Weissgeldstrategie Systemrelevante Banken müssen in der Schweiz bis Ende 2018 ihre Eigenmittel stärken sowie ihre Liquidität verbessern («Too big to fail»-Massnahmenpaket). Das eidgenössische Finanzdepartement legt bis Ende 2015 weitere Anpassungen vor, entsprechend den Vorschlägen der Expertengruppe («Brunetti-Bericht»). Das Finanzmarktinfrastrukturgesetz (FinfraG) befindet sich derzeit in der Detailberatung und dürfte voraussichtlich Ende des Jahres 2015 in Kraft treten. Ziel dieses Gesetzes ist es, die Regulierung der Finanzinfrastrukturen sowie den Handel mit Derivaten den internationalen Entwicklungen anzupassen. Weitere Regulierungen, darunter vor allem das Finanzdienstleistungsgesetz (FIDLEG) und das Finanzinstitutsgesetz (FINIG), befanden sich bis Ende Oktober 2014 in der Vernehmlassung. Sie sollen unter anderem eine höhere Sorgfaltspflicht bei Anlageempfehlungen der Banken sicherstellen, die Stellung der Kundinnen und Kunden gegenüber ihrer Bank stärken, unabhängige Vermögensverwalter einer Bewilligungspflicht unterstellen und die Steuerkonformität der Vermögenswerte («Weissgeldstrategie») sicherstellen. Bei beiden Gesetzesentwürfen dürften noch Anpassungen vorgenommen werden. Internationale Abkommen Als das zur Umsetzung aufwendigste Regelwerk für die Banken gilt Fatca (Foreign Account Tax Compliance Act). Es trat im Juli 2014 in Kraft und verpflichtet Banken, den US-amerikanischen Steuerbehörden die Bankkonten von US-Bürgern zu melden, welche in den USA steuerpflichtig sind. Die Schweiz hat sich für eine erleichterte Umsetzung entschieden. Die Schweizer Banken liefern dabei mit Zustimmung der Kunden die Daten ohne Anfrage der US-Behörden an diese weiter. Stark an den Standard von Fatca lehnt sich der Standard der OECD für den automatischen Informationsaustausch (AIA) an. Der AIA sieht vor, dass Finanzinstitute in Zukunft einmal jährlich den Steuerbehörden Daten zu ihren ausländischen Kunden liefern, welche anschliessend an die entsprechenden ausländischen Steuerbehörden weitergeleitet werden. Die Schweiz hat sich zum AIA bekannt, die konkreten Abkommen mit einzelnen Ländern, allen voran der Europäischen Union, müssen aber noch ausgehandelt werden. Es kann aber damit gerechnet werden, dass die Schweiz ab 2018 erste Daten an ausländische Steuerbehörden liefert. Steuerstreit mit den USA Das US-amerikanische Justizministerium hat für Schweizer Banken, denen sie vorwerfen, US-Kunden bei der Umgehung von US-Steuerrecht geholfen zu haben, ein Programm erstellt, welches ihnen eine Beendigung des Steuerstreits mit den USA ermöglichen soll. Das Programm steht Banken nicht offen, gegen welche das US-Justizdepartement strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet hat oder hatte (Kategorie 1). Die CS, welche in der Kategorie 1 eingeteilt war, hat ihr Verfahren bereits abgeschlossen und eine Busse bezahlt. Weitere Verfahren, unter anderem gegen die Zürcher Kantonalbank und die Bank Julius Bär, sind noch hängig. Banken, die davon ausgehen müssen, dass sie amerikanisches Recht verletzt haben, gegen die aber keine strafrechtlichen Ermittlungen eingeleitet worden sind (Kategorie 2), mussten den amerikanischen Behörden Informationen über ihre grenzüberschreitenden Beziehungen liefern. Sie müssen eine Busse bezahlen. 14 Neue Regulierungen Vor allem der Zusammenbruch systemrelevanter Banken, die dadurch entstehende Gefährdung der Stabilität des internationalen Finanzsystems sowie die Bankenrettungen mithilfe von Steuergeldern führten dazu, dass die Gesetzgeber den Bankensektor neu regulieren mussten (siehe Kasten «Nationale Regulierungen – Weissgeldstrategie»). Diese Regulierungen bilden heute aber nur einen Teil der neuen gesetzlichen Grundlagen auf denen Schweizer Banken ihre Geschäfte tätigen. Von wesentlicher Bedeutung sind zudem die neuen internationalen Abkommen zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung (siehe Kasten «Internationale Abkommen»). Damit verbunden sind auch die teilweise noch ausstehenden Einigungen zwischen Schweizer Banken und den US-amerikanischen Behörden (siehe Kasten, «Steuerstreit mit den USA»). Digitalisierungen und neue Akteure Der technologische Fortschritt hat weitreichende Folgen für die Bankenbranche. Besser informierte Kundinnen und Kunden, neue Formen der Kreditvergabe und der Unternehmensfinanzierung und der Kundenbetreuung oder verbesserte Möglichkeiten des bargeldlosen Zahlungsverkehrs dürften die Bankenwelt in Zukunft prägen. Die Herausforderung für die Banken liegt nicht zuletzt darin, dass sie bezüglich technologischer Entwicklungen den Unternehmen aus der Informationstechnologie hinterherhinken. Dass beispielsweise Facebook und Google am Markt für Bankdienstleistungen interessiert sind, zeigt sich daran, dass beide für Europa bereits heute eine Banklizenz besitzen. Verschiedene Banken haben deshalb begonnen, vermehrt in Innovationen aus dem Bereich der Finanztechnologie (Fintech) zu investieren (siehe Kasten S. 11, «Finanztechnologie im Innovationspark»). Neue Akteure treten auch als sogenannte «Schattenbanken» in Konkurrenz zu den herkömmlichen Banken. Sie übernehmen Dienstleistungen wie die Verwaltung von Vermögen oder die Kreditvergabe, welche sonst von Banken wahrgenommen werden, ohne jedoch bisher den Bankregulierungen unterstellt zu sein. Geopolitische Verschiebungen und neue Märkte für den Bankensektor Der Aufstieg der Schwellenländer führt dazu, dass neue gesellschaftliche Schichten vor allem aus Asien und Lateinamerika vermehrt Bankdienstleistungen nachfragen. Das Wachstumspotenzial ist in diesen Räumen entsprechend hoch. International tätige Banken sind gefordert, diese Märkte zu erschliessen. Chancen und Risiken Die neuen Herausforderungen, denen der Finanzplatz Zürich gegenübersteht, verlangen nach neuen Strategien. Die Zürcher Banken dürften vermehrt an ihrer Performance und der Qualität ihrer Dienstleistungen gemessen werden. Naheliegend sind deshalb beispielsweise Strategien, welche eine stärkere Spezialisierung auf Kernbereiche ermöglichen. Hohe Kosten in der Schweiz zwingen Banken stärker dazu, Prozesse durch technische Verbesserungen und Auslagerungen zu optimieren. Fortlaufende Investitionen in digitale Innovationen, mit denen Prozesse verbessert und neue Geschäftsfelder erschlossen werden können, dürften zudem für die meisten Banken unausweichlich sein. Thomas Bauer, Fachstelle Volkswirtschaft Zürcher Wirtschaftsmonitoring, März 2015 Wirtschaftsmonitoring Kanton Zürich Konjunktur Quelle Bruttoinlandprodukt, real BAK Basel, VgV. 2014 II/2014 III/2014 IV/2014 2.0 – – – Warenexporte, nominell Eidg. Zollverwaltung, Vjp. − 0.5 − 9.2 0.5 4.8 Bauvorhaben Logiernächte (Hotel- und Kurbetriebe) SBV, Vjp. 8.4 − 0.6 30.7 − 7.8 BfS, Vjp. 2.2 −1.8 3.3 6.0 BfS, VgV. 0.9 0.4 0.5 0.0 Beschäftigung und Arbeitsmarkt Beschäftigte, saisonbereinigt Arbeitslose SECO, Vjp. 3.0 3.5 1.2 2.2 Arbeitslosenquote SECO 3.3 3.2 3.1 3.4 Creditreform, VgV. 2.1 − 5.9 − 5.8 9.2 Unternehmen Neueintragungen im Handelsregister Branchenentwicklung Zürich Branche Quelle 2013 2014 2015 2016 Finanzsektor, reale Bruttowertschöpfung BAK Basel, VgV. 8.1 2.8 − 0.1 1.2 Unternehmensbez. Dienstleistungen, reale Bruttowertschöpfung BAK Basel, VgV. 0.1 2.0 0.4 1.4 Öffentliche Dienstleistungen, reale Bruttowertschöpfung BAK Basel, VgV. 2.0 2.0 1.5 1.2 Grosshandel, reale Bruttowertschöpfung BAK Basel, VgV. 5.5 1.6 − 3.5 0.7 Investitionsgüterindustrie, reale Bruttowertschöpfung* BAK Basel, VgV. − 2.4 1.1 0.1 1.3 Baugewerbe, reale Bruttowertschöpfung BAK Basel, VgV. 0.2 2.6 0.0 − 0.3 2014 II/2014 III/2014 IV/2014 2.0 1.2 2.8 2.4 Warenexporte, nominell, saisonbereinigt Eidg. Zollverwaltung, VgV. 3.5 − 0.6 1.6 1.7 Bauvorhaben, saisonbereinigt Schw. Baumeisterverband, Vjp. 5.5 1.1 14.6 − 6.6 Logiernächte (Hotel- und Kurbetriebe) BfS, Vjp. 0.9 0.7 0.4 3.8 Detailhandelsumsätze, Index, real, ohne Treibstoffe, saisonbereinigt BfS, VgV. 1.2 0.6 − 0.3 0.8 Beschäftigte, saisonbereinigt BfS, VgV. 0.9 0.1 0.2 0.4 Arbeitslose SECO, Vjp. 0.2 0.1 −1.1 −1.3 Arbeitslosenquote SECO 3.2 3.0 3.0 3.2 Löhne, Quartalsschätzung nominell BfS, Vjp. – 0.8 0.8 – Schweiz Konjunktur Quelle Bruttoinlandprodukt, real SECO, VgV., annualisiert Beschäftigung und Arbeitsmarkt VgV. = Veränderung gegenüber der Vorperiode in % Vjp. = Veränderung gegenüber Vorjahresperiode in % * Investitionsgüterindustrie: Herstellung von Metallerzeugnissen, Maschinenbau, Elektro, Feinmechanik, Optik, Fahrzeugbau Zürcher Wirtschaftsmonitoring, März 2015 15 Wirtschaftsmonitoring Schweiz (Fortsetzung) Preise Quelle 2014 II/2014 III/2014 IV/2014 Konsumentenpreise LIK BfS, VgV. 0.0 0.5 − 0.3 − 0.1 Mietpreisindex BfS, VgV. 1.2 0.1 0.4 0.3 Rendite 10-J.-Bundesobligationen SNB, Sqe. 0.73 0.71 0.59 0.38 Wechselkurs EUR/CHF SNB, Sqe. 1.21 1.22 1.21 1.20 Wechselkurs USD/CHF SNB, Sqe. 0.92 0.90 0.94 0.98 Realer Wechselkursindex SNB* SNB, Sqe. 111.25 111.52 110.49 110.18 Geld, Zins und Währungen Handelspartner Bruttoinlandprodukt Deutschland, real, saisonbereinigt Destatis, VgV., annualisiert 1.6 − 0.4 0.4 2.8 Bruttoinlandprodukt USA, real, saisonbereinigt BEA, VgV., annualisiert 2.4 4.6 5.0 2.2 Prognosen Konjunktur, Arbeitsmarkt, Preise Quelle 2013 2014 2015 2016 Bruttoinlandprodukt Schweiz, real SECO, VgV., ESVG 2010 1.9 2.0 2.1 2.4 Arbeitslosenquote Schweiz SECO, VgV., ESVG 2010 3.2 3.2 3.0 2.8 Konsumententeuerung Schweiz SECO, VgV. − 0.7 0.0 0.1 0.4 Bruttoinlandprodukt Kanton Zürich, real BAK Basel, VgV. 2.5 2.0 − 0.1 1.0 VgV. = Veränderung gegenüber der Vorperiode in % Sqe. = Stand bei Quartalsende * Realer Wechselkursindex SNB: Gewichtet die Veränderungen verschiedener Währungen im Vergleich zum CHF nach Wichtigkeit des Handelspartners, preisbereinigt; Abnahme entspricht einer relativen Vergünstigung von Schweizer Produkten Datenquellen Kanton Zürich Schweiz Internationale Wirtschaft Impressum Herausgeber BAK Basel, KOF Konjunkturforschungsstelle Thomson Reuters Datastream, KOF Konjunkturforschungsstelle, Schweizerische Nationalbank (SNB) Thomson Reuters Datastream, Bureau of Economic Analysis (BEA), Bureau of Labor Statistics (BLS), Statistisches Bundesamt Deutschland (Destatis) Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) Walchestrasse 19 Postfach 8090 Zürich Telefon 043 259 26 26 Fax 043 259 51 04 Redaktionelle Verantwortung Dr. Aniela Wirz, Fachstelle Volkswirtschaft www.awa.zh.ch/monitoring Bildnachweis Alessandro della Bell (S. 1), zVg (S. 10 ) Produktion Druck Solms Grafik, Winterthur Spillmann Druck AG, Zürich 16 Erscheinungsdaten Vierteljährlich, Publikationsdatum dieser Ausgabe: 23. März 2014 Datenstand: 27. Februar 2015 Die nächste Ausgabe erscheint Mitte Juni 2015 Bezugsbedingungen Das Zürcher Wirtschaftsmonitoring kann kostenlos beim Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich abonniert oder bezogen werden: Thomas Bauer [email protected] Telefon 043 259 49 37 Zürcher Wirtschaftsmonitoring, März 2015
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