6:1 – am Gazellenweg trommeln die »Spechte«

Westfalen-Blatt Nr. 72
Cv21
LOKALSPORT
Donnerstag, 26. März 2015
Rietberg zeigt
zu viel Respekt
Sport in Kürze
Jugend: SC Verl stellt die Weichen
Frühzeitig herrscht beim SC Verl
Klarheit über die JugendtrainerBesetzungen für die Spielzeit
2015/ 2016. Jugendkoordinator
Michael Volmari setzt auf bewährte Kräfte: »Die Kontinuität in der
Personalpolitik hat sich in den
letzten Jahren ausgezahlt. Daher
gab es wenig Anlass für Veränderungen.« Für das Aushängeschild,
die U 19, sind weiter Trainer
Robert Mainka, Udo Hausschild
und Thorsten Rohde zuständig.
Auch in der Führungscrew gibt es
keine Veränderungen: Neben Volmari (Sportliche Leitung) und Thomas Danzi (Bereich U 7-U 13) stehen Frank Neitzel, Michael Claren
und Thomas Fauseweh zur Verfügung. SCV-Präsident Raimund Bertels fungiert als Bindeglied zum
Seniorenbereich.
3:0 – Mastholte zieht locker ins Endspiel ein
Von Uwe C a s p a r
R i e t b e r g (WB). Rot-Weiß
Mastholte tanzt weiter auf
zwei Fußball-Hochzeiten: Der
Landesliga-Aufstiegskandiat
zieht gestern Abend mit einem
locker herausgespielten 3:0
(2:0)-Sieg beim Nachbarn und
Bezirksligisten Viktoria Rietberg ins Kreispokal-Finale ein.
300 Zuschauer sorgen auf dem
Ausweichplatz am Schulzentrum für eine stattliche Kulisse.
»In der ersten Halbzeit zeigten
wir leider zu viel Respekt vor dem
Gegner, der uns von Beginn an
ernst genommen hat. Es lief nicht
rund«, bedauert Viktoria-Teammanager Wolfgang Grübel die hasenfüßige Spielweise seiner Mannschaft. Sie traut sich kaum in den
Strafraum der Gäste. Außer einem
gefährlichen Schuss von Lukas
Suchy haben die Rietberger in der
Offensive herzlich wenig zu bieten.
Als Suchy abzieht, steht's bereits
2:0 für die Rot-Weißen.
Lukas Althoff netzt schon nach
18 Minuten ein, nur fünf Minuten
später erhöht Routinier Corrado
Modica mit einem Distanzschuss
aus rund 20 Metern auf 2:0.
Torwart Philipp Lüningschrör ist
machtlos – der Ball saust flach in
die rechte Ecke. »Nicht aufgeben,
traut euch endlich was«, fordert
Julian Strathoff seine Mitstreiter
auf. Doch die agieren weiter zu
ängstlich. Als Jannis Flaskamp
nach der kurzen Halbzeitpause
(nur fünf Minuten!) das 3:0 markiert (53.), wandern die ersten
Zuschauer ab. Denn das Halbfinale ist früh entschieden. Danach
kommt die stark ersatzgeschwächte Viktoria (Trainer Tim Brinkmann steht für alle Fälle als
Auswechselspieler parat) besser in
die Partie, hätte den Ehrentreffer
verdient gehabt: Mike Dry und
Lukas Suchy sind an dem 1:3 nah
dran. Zu dem Zeitpunkt hat Mastholte im Hinblick auf den Kracher
am Sonntag gegen Liga-Spitzenreiter SV Rödinghausen II schon
einen Gang runtergeschaltet.
»Die letzte halbe Stunde hat mir
zwar nicht so gefallen. Doch wir
sind mühelos weitergekommen
und und haben die Begegnung
ohne verletzten Akteur beendet«,
bilanziert RWM-Trainer Dirk Sellemerten zufrieden. Mit dem Finalgegner SV Spexard beschäftigt er
sich noch nicht. »Wir genießen
erst mal den Sprung ins Endspiel!«
Viktoria Rietberg: Lüningschröer
- P. Suchy, Dik, Heinrich, L. Suchy Grübel, Descher (35. Dry), Strathoff,
Böhler (56. Reger), Brockbals Höfel.
RW Mastholte: Kaupmann - Jablotschkin, Salzmann, Lausch, Wimmelbücker - Polder, Modica - Campagna, Althoff (80. Vogt), Flaskamp
(65. Ottemeier) - Siefert (75. Fichera).
Schiedsrichter: Benno Verhaag
(Rheda-Wiedenbrück).
Tore: 0:1 Althoff (18.), 0:2 Modica
(23.), 0:3 Flaskamp (51.).
Marco Gieseker (links) und der SV Spexard sind dem
SV Avenwedde gestern Abend in der zweiten
6:1 – am Gazellenweg
trommeln die »Spechte«
Kreispokal: SV Spexard siegt vor 200 Zuschauern – Finale am 6. Mai
Von Christian B r ö d e r
Gütersloh-Avenw e d d e (WB). In der Ferne
knallen ein paar Raketen, als
sich die erste Halbzeit am
Gazellenweg gestern Abend
dem Ende neigt. Ein Signal?
Mit Wiederanpfiff brennt
schließlich der SV Spexard ein
kleines Torfeuerwerk ab und
siegt im Halbfinal-Derby des
Fußball-Kreispokals mit 6:1
(0:0) beim SV Avenwedde.
Eingeklemmt: Auch hier gibt's für die Viktorianer Max Heinrich (Zweiter
von links) und Lukas Suchy kein Durchkommen.
Foto: Uwe Caspar
Halbzeit immer einen Schritt voraus. Hinten beobachtet Stefan Forthaus das Laufduell. Foto: Ralf Weber
Ausgerechnet beim Ortsnachbarn qualifizieren sich die »Spechte« mit einem echten Trommelfeuer für das Endspiel am 6. Mai
gegen Landesliga-Konkurrent RotWeiß Mastholte. »6:1 ist natürlich
viel zu hoch. Drei Dinger haben
wir uns selber reingetan, beim
Freistoß zum 0:1 haben wir gepennt. Am Ende haben sie halt
ihre ganze Klasse ausgespielt«,
analysiert SVA-Trainer Robert
Purkhart. Ist es für den 58-Jährigen die höchste Derby-Klatsche
seit Amtsantritt? »Nein, im Spexarder Aufstiegsjahr haben wir
uns dort auch mal eine Packung
abgeholt«, stöhnt Purkhart.
Gut 200 Zuschauer sehen auf
dem Avenwedder Kunstrasenplatz
bei knackigen fünf Grad eine
unterkühlte erste Hälfte, zwar mit
teils hohem Tempo, aber eben
auch wenigen Chancen. Die größte
gehört den blau gekleideten Gastgebern: Michael Zalman trifft per
Kopf aber nur den Pfosten (41.).
Besser macht es nach dem
Seitenwechsel Spexards Steffen
Brück, der einen Freistoß vom
starken Kayhan Kaya sträflich frei
ins lange Eck schlenzen darf – 0:1
(51.). Nun geht's Schlag auf
Schlag: Calisan trifft für den SVA
nur die Latte (53.), den Drehschuss
von Gieseker (SVS) kratzt Fuhsy
von der Linie (55.). Dann der
große Auftritt von Spexards »Zehner«: Kaya schlenzt aus 20 Metern
zum 2:0 (62.), düpiert später beim
5:1 (85.) gleich drei Avenwedder
und drischt aus 16 Metern unter
das Gebälk. Mehr als das Kopfballtor von Kamil Orhan zum 1:3 (76.)
will dem SV Avenwedde gestern
Abend nicht gelingen.
»Mir war klar, dass der Gegner
kompakt steht und hart in die
Zweikämpfe geht. Bis zum 1:0
waren wir geduldig, dann haben
wir sie geknackt. Dass sie auseinanderbrechen, hätte ich nicht
gedacht«, sagt SVS-Trainer Mehmet Dagdelen. Belohnung für seine Jungs: Heute ist trainingsfrei.
SV Avenwedde: Thiemann - Zalman (80. Dinter), Khoury, Fuhsy, Y.
Orhan - Calisan, Colak - Rüskaup,
Sehit, Syla - K. Orhan.
SV Spexard: Drücker - Farrer (77.
Bole), Brück, Jedra (35. Wohlgemuth), Rommel - Forthaus, Nepke Kunde, Kaya, Abdullahat (69. Kemper) - Gieseker.
Schiedsrichter: Dr. Michael Negri
(Marienfeld).
Gelbe Karte: Khoury (50.).
Ecken: 4:3 (2:2).
Zuschauer: 200.
Tore: 0:1 Brück (51.), 0:2 Kaya
(62.), 0:3 Abdullahat (63.), 1:3 Orhan
(76.), 1:4 Forthaus (79.), 1:5 Kaya
(85.), 1:6 Rommel (89.).
Das für Mittwoch, 6. Mai,
angesetzte Endspiel im FußballKreispokal wird wohl nicht später
als 18.30 Uhr angepfiffen. »Die
genaue Anstoßzeit legen wir aber
noch fest. Am Datum würde sich
nur bei dringlichen Gründen beider Vereine etwas ändern«, erklärt
Pokalspielleiter Wilfried Hoba (62)
aus Rheda-Wiedenbrück gestern.
Fairplay-Preis für Rico Weiler
Schönes Nachspiel für eine faire
Geste: Regionalliga-Fußballer Rico
Weiler (24) vom KFC Uerdingen
wird ein Fairplay-Pokal des WFLV
sowie des Verbands Niederrhein
verliehen. Weiler hatte am 14.
März gegen Tabellenführer Alemannia Aachen per Handspiel in
der Schlussminute ein Tor erzielt –
es wäre das 2:1 gewesen –, wies
den Schiedsrichter aber auf sein
ungewolltes Vergehen hin. Der
Treffer wurde daraufhin annulliert. Vor dem KFC-Heimspiel gegen den SC Wiedenbrück (2. April)
soll der Preis übergeben werden.
Kniepkamp siegt mit Bestzeit
Annika Kniepkamp (16) vom
Gütersloher Schwimmverein hat
beim 11. Meeting im Osnabrücker
Nettebad ihre Topform unter Beweis gestellt. Mit 9:55,38 Minuten
gewann sie den Wettbewerb über
800 m Freistil. Mit 2:38,26 Minuten stellte sie zwar auch über 200
m Lagen einen Vereinsrekord auf,
der doch reichte nur zum zweiten
Platz. Dafürhielt sich dieSchülerinmit dem Sieg über 200 m Freistil
in 2:18,83 Minuten schadlos.
»Wenn es läuft, dann läuft es«,
sagt Trainerin Silke Thoms über
Kniepkamps starke Auftritte.
Regionalliga-Spieltage angesetzt
In der Fußball-Regionalliga
West sind die Spieltage 29 bis 34
angesetzt worden. Dabei sind folgende Partien des SC Wiedenbrück
verlegt worden: Die Begegnung bei
Viktoria Köln findet am Freitag,
24. April, um 19.30 Uhr statt. Die
Heimpartie gegen die Sportfreunde Siegen wird am Sonntag, 17.
Mai, um 14 Uhr angepfiffen. Der
SC Verl tritt am gleichen Tag um
14 Uhr bei Alemannia Aachen an.
Tenniskreis: Das letzte Mal
Heute Abend um 19 Uhr lädt der
Tenniskreis-Fachverband Gütersloh ein letztes Mal zur Jahreshauptversammlung ein. Diese findet im Clubhaus des TC 71 Gütersloh (Avenwedder Straße 349) statt.
Aufgrund einer Neustrukturierung
des Westfälischen Tennisverbandes (WTV) sind die Kreisverbände
künftig in den jeweiligen Bezirk
integriert.
Gegen den deutschen Trend
Herausforderung in Bönen
Verkehrte Reitwelt in Rietberg-Druffel: Verein wächst und wächst
Neue Vorgaben in der Sportakrobatik: KSV-Paare werden Zweiter
Rietberg (msc). Der ReitervereinRietberg-Druffel hat in seine
Reitsportanlage am Brüninsgweg
in Varensell kräftig investiert. Die
Erneuerung des Dachs und die
Einbringung von professionellem
Reitboden in den Hallen hat
107 000 Euro gekostet. Zusätzlich
ist der Außenplatz vergrößert worden. Die Stadt Rietberg hat die
Projekte mit 27 500 Euro unterstützt. Und der Verein wächst und
wächst – hat jetzt 455 Mitglieder!
Verkehrte Reitwelt in Rietberg:
»Wir wachsen gegen den allgemeinen Trend in Deutschland«, freute
sich Vorsitzender Konrad »Sam«
Buschsieweke während der Jahreshauptversammlung. Sein Klub
setzte einen erfreulichen Trend
fort und verzeichnete einen Zuwachs von 21 Personen. Die 266
Aktiven sind in acht Voltigierteams
und in den Disziplinen Dressur
und Springen am Start.
Ihr »Boss« Buschsieweke bereitet sich bereits auf einen Höhepunkt im Oktober vor – das
diesjährige Finale im Mense-Cup.
An zwei Wochenenden stehen dabei wieder Prüfungen bis zur
Klasse S an. Das Turnier der
Mitgliedschaft
wurden
Britta
Voltigierer wird am 5. und 6.
Schulte-Döinghaus, Kirsten Deppe,
September ausgetragen. Die TeilRamona Knapp und der Spanier
wahlen des Vorstandes ergaben
Roman Doblado geehrt. Die Ehzwei Änderungen: Neue stellverrennadel in Bronze wurde dem
tretende Geschäftsführerin ist
Spexarder Pferdezüchter HerSandra Brüggershemke (für Cormann Oesterwinter, Claudia Rohde
nelia Ewers) und 2. Kassenwartin
und Heidrun Zimmermann überGaby
Kubitsch
(für
Sabine
reicht. Die Ehrennadel in Silber
Grimm). Der stellvertretende Vorging an Carolin Hiltscher.
sitzende Marcel Lammert wurde
wiedergewählt,
ebenso die Beisitzer
Werner
Buschsieweke
und
Janina
Heinze.
Den
neuen
Posten
der
Schulpferde-Beauftragten
hat
Sandra Geburek
übernommen,
zum Bestand gehören
vier
Schulpferde. Die
Springreiterin
Ronja
Aistermannn
bleibt
Für den Reiterverein Rietberg-Druffel engagieren sich
stellvertretende
Hermann Oesterwinter (von links), Marcel Lammert,
JugendvorsitHeidrun Zimmermann, Konrad Buschsieweke und
zende.
Foto: Markus Schumacher
Für 25-jährige Claudia Hiltscher.
Bönen/Kreis Gütersloh (WB). Für
die nordrhein-westfälischen Sportakrobaten stand am vergangenen
Sonntag in Bönen (Kreis Unna) der
erste Wettkampf für die Vollklasse
auf dem Programm. Der KSV 02
Gütersloh wollte ursprünglich mit
vier Formationen antreten. Wegen
der Blinddarm-Operation einer
Akteurin musste bereits im Vorfeld
jedoch die Damengruppe Anna
Schabram, Viktoria Svonarev und
Sofia Mehdi passen. Dann meldete
sich auch noch das Damenpaar
Ina Zängler und Fabienne Kotulla
krank. So sind letztlich zwei Gütersloher Paare bei der Landesmeisterschaft angetreten.
In der Altersklasse Junioren 1
starteten Leonie Schabram und
Lysann Höffer mit einer neuen
Choreographie für die Balance-Übung, die mit mit ordentlichen
24,599 Punkten bewertet wurde.
In der Tempo-Übung misslang
eine ihrer Schwierigkeiten und der
Vortrag setzte sich dementsprechend ungünstig fort. Zwei unkontrollierte Landungen, ein unsicheres gefangenes Element – Abzüge!
Zwar sprangen am Ende »nur«
enttäuschende 22,016 Punkten he-
Punkte zusammen. Trotz nicht
raus. Damit sicherte sich das Duo
optimaler Vorbereitung präsenaber trotzdem den zweiten Platz
tierte das Paar, auch die Tempo-Üunter vier Paaren.
bung, die im Endwert 21,166
Vor eine Herausforderung waPunkte brachte. Nach der Addition
ren auch die Gütersloher Sportaklandeten Goldkuhle und Schabram
robaten gestellt, weil sich die
mit 45 Punkten auf Platz zwei.
Vorgaben zur Zusammenstellung
Weiter geht's in vier Wochen mit
einer Übung mit Jahresbeginn
den Nordwestdeutschen Meisterdrastisch verändert haben: Die
schaften in Wilhelmshaven.
Anzahl der Elemente pro Übung
ist stark begrenzt worden.
Darauf mussten
sich auch Patricia
Goldkuhle
und
Florian
Schabram vorbereiten.
Die
neue Choreographie des gemischten Paares
in der Altersklasse Senioren
fand viel Anerkennung
und
wurde mit 7,4
Punkten
belohnt, insgesamt
kamen mit dem Die Sportakrobatinnen Lysann Höffer (oben) und
aktuell geringen Leonie Schabram vom KSV 02 Gütersloh haben beim
ersten Vollklasse-Wettkampf des Jahres in Bönen
SchwierigkeitsFoto: Kalle Kattenstroth
wert
20,800 Platz zwei belegt.