2 ALLTAG PERSÖNLICH STADTPRÄSIDENTIN CORINE MAUCH Mittwoch, 19. Februar 2014 «Ich könnte im Koma liegen wie Schumi» JACQUELINE BADRAN Anfang Februar erlitt die Zürcher SP-Nationalrätin einen Schädelbruch. Sie überlebte auch schon einen Flugzeugcrash. Ist sie ein Glückspilz oder ein Pechvogel? VON ANDY FISCHER Ein Bijou in jeder Hinsicht Unser Museum Rietberg ist ein wahres Bijou, und das in wirklich jeder Hinsicht. Der Park, in dem es steht, ist ein grünes Juwel im Enge-Quartier. Und das Ensemble der Gebäude steht dem gepflegten Garten in nichts nach: Mit der Villa Schönberg – dem vielleicht schönsten Verwaltungsgebäude der Stadt –, dem Hauptgebäude mit dem schmucken Bistro und dem Smaragd, der als Erweiterungsbau spektakuläre Sonderausstellungen beherbergt. Zum Beispiel die neue Afrika-Ausstellung. Sie zeigt uns ganz neue Facetten unseres südlichen Nachbarkontinents. Dieser erregt ja leider allzu oft mit tragischen und traurigen Ereignissen unsere Aufmerksamkeit. Die Ausstellung im Museum setzt da einen Kontrapunkt. Die Sonderschau zu den afrikanischen Meistern präsentiert rund 200 Kunstwerke aus 200 Jahren afrikanischer Kunst. Sie räumt auf mit dem Vorurteil, afrikanische Kunst beschränke sich auf tradiertes Handwerk. Im Gegenteil: Die Ausstellung zeigt Künstlerpersönlichkeiten mit höchst eigenständigen ästhetischen Prinzipien. Ihre Skulpturen und Masken sind von eindringlicher Kraft und Schönheit. Die afrikanischen Meisterwerke sprechen aber nicht nur für sich. Sie zeigen uns eine Kunst, deren Konzepte sich auf den ersten Blick zwar mit unserem europäischen Kunstverständnis reiben. Auf den zweiten Blick werden aber auch Parallelen deutlich. Das vermeintlich Fremdartige schärft die Wahrnehmung für unser eigenes Umfeld. Das ist das Grossartige am Museum Rietberg: Indem es uns fremde Kulturen und Kunstwelten näherbringt, öffnet es einen neuen Zugang und frische Blickwinkel auf uns selbst. Aber probieren Sie es doch selbst aus. Sie werden sehen: Ein Besuch auf dem grünen Rietberg-Hügel erweitert den Horizont und lohnt sich – in jeder Hinsicht. Sie haben das Unglück via Facebook bekannt gemacht und Tagblatt der Stadt Zürich: Jacqueline schrieben: «Jetzt habe ich Badran, wie geht es Ihnen? oiziell einen Sprung in der Schüssel.» Woher Jacqueline Badran: Mittelmässig. Das kommt dieser Galheisst, nein, den Umständen entspre- genhumor? chend gut. Ich hatte ja mal wieder Glück. Ich lag fünf Tage im Stadtspital Der Zwischenfall siWaid, und es wurde wunderbar für ckerte irgendwie mich gesorgt. Dafür bin ich sehr dank- durch, ich kriegte Anbar. Interessant ist, dass ich als Ketten- rufe von verschiederaucherin während dieser Zeit keine nen Medien. Dann Lust aufs Rauchen mehr verspürte. Lei- sagte ich mir: «Beder ist die Lust aber wieder gekommen. vor es die Leute aus der Zeitung (lacht) erfahren, mache Sie sind aber noch immer bettlägerig. ich die Sache besser selber Wie halten Sie diese Langweile aus? publik.» Ich bin oft müde, schlafe viel. Aber sonst ist es mir schon schrecklich lang- Und was hat weilig. Es ist gegen meine Natur, so ru- es mit dem «Sprung in hig sein zu müssen. der SchüsDen Schädelbruch haben Sie sich wäh- sel» auf sich? rend eines Tanzkurses zugezogen. Wie um Himmels willen verunglückt man Mein Arzt wollte mir das Röntgenbild erklären und sagte mir zur Verbei einem Tanzkurs? anschaulichung, ich müsse mir das Das frage ich mich auch. Ich weiss es wie einen Sprung in der Schüssel nicht. Ich habe ein Blackout. Andere vorstellen. Das war für mich erhelTeilnehmer haben mir gesagt, ich sei lend. Darum diese Metapher. mit dem Kopf gegen die Wand geknallt. Ich habe jahrelang Spitzensport im Als Kind überlebten Sie einen BalBasketball betrieben und war lange konsturz, als Erwachsene eine LaSkilehrerin. Wenn ich etwas im Grif wine und 2001 den Crossair-Crash habe, dann ist es mein Körper und bei Bassersdorf. Und jetzt ein Schämein Gleichgewicht. Ich nehme an, delbruch mit glimplichem Ausgang. dass ich stürzte, weil jemand in mich Was sind Sie jetzt – Glückspilz oder geknallt ist. Anders kann ich es mir Pechvogel? nicht vorstellen. Ich werde dieser Sache aber auf jeden Fall noch nachgehen. Nun, ich könnte jetzt auch im Koma liegen wie Michael Schumacher. Also ist es beides – ich würde sagen, ich hatte einfach oft Glück im Unglück. Nach all diesen krassen Vorfällen: Glauben Sie an einen Schutzengel, an Gott? Nicht wirklich. Gerade nach dem Flugzeugabsturz gab es zahlreiche Reaktionen. Viele Leute sagten mir, dass Gott etwas Besonderes mit mir vorhabe. So etwas erschreckt einen. Und wenn man daran herumstudiert, wird man wahnsinnig. Darum habe ich es aufgegeben, mir darüber Gedanken zu machen. ■ LUST UND FRUST DER WOCHE Sicherer: Die Stadt testet Lösungen für die Velospur beim HB. Letztes Jahr starb hier ein Fahrer. Siegesserie: Der FCZ hat drei Spiele nacheinander gewonnen. Letztes Mal gegen Thun. Glamour: Für die Premiere des Films «A Long Way Down» kamen Hollywoodstars nach Zürich. Attacke: Ein Betrunkener wollte mit einem Benzinkanister den Club Zukunft abfackeln. Panne: Im Zürcher Passbüro ging wegen IT-Problemen während zweier Stunden nichts mehr. Ausgespielt: Das Casino Zürich musste bereits 622 Gäste sperren, weil sie unkontrolliert spielten.
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