Viele Höhepunkte zum Saisonauftakt

WB
Dienstag, 5. Mai 2015, Willisauer Bote, Nr. 35
Sport
23
Viele Höhepunkte zum Saisonauftakt
Der begehrte
Schwarzgurt
Leichtathletik Roland
Karate Während eines Karate-Lehrgangs am letzten Wochenende, den einer der weltbesten japanischen Karate-Kämpfer leitete, stellten sich zwei
Willisauer der Prüfung zum Schwarzgurt. Beurteilt wurden sie durch diesen Lehrer sowie einen weiteren japanischen Instruktor. Beide Willisauer
gaben ihr Bestes und zeigten, was ein
Schwarzgurt von einem Schülergurt
unterscheidet. Sie bestanden die anspruchsvolle Prüfung zum ersehnten
schwarzen Gurt.
Am letzten Wochenende fand in
Liestal ein Lehrgang mit einem der
weltbesten Karatekämpfer statt, dem
japanischen Instruktor Shinji Nagaki
(5. Dan). Teilgenommen haben auch einige Schüler der Karateschule Shozankan Willisau, zwei mit dem Ziel, die
Schwarzgurtprüfung zum 1. Meistergrad (1. Dan) zu absolvieren.
Nagaki gewann die Herzen der über
100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer
sofort mit seinem Humor und Lachen.
Vor allem aber imponierte er durch seine schnellen, kraftvollen Bewegungen.
Sie waren präzise und schienen leicht,
was nur durch ein intensives jahrelanges Training erreicht werden kann.
Christen verpasste beim
Heimmeeting in Willisau trotz
persönlicher Bestzeit über 1000
Meter den Sieg. Der Berner
Lukas Wieland warf den Speer
71,65 Meter weit und schaffte
die Limite für die U23-EM in
Tallin.
von Esther Peter-Dossenbach
Während des ganzen Samstagnachmittags waren jene Athletinnen und Athleten «beschäftigt», welche den Sprintcup
(60, 100, 150 Meter) bestritten. Einen
starken Eindruck hinterliess hier der
Einheimische Andreas Haas. Er erzielte in allen drei Disziplinen die absolut
schnellste Zeit. So hervorragend ist
der 19-Jährige noch nie in eine Saison
gestartet. Die Zeit von 10,89 Sekunden
über 100 Meter ist bei den U20-Männern
auch national ganz vorne einzuordnen.
Andreas Haas ist in dieser Saison
einiges zuzutrauen. Überhaupt gelang
den STVW-Athletinnen und -Athleten
ein starker Auftritt vor dem Heimpublikum. Sie zeigten sich alle top vorbereitet und brillierten mehrfach.
Sandro Wanner, Rafael Zürcher und
Raphael Huber setzten tolle Weiten in
die Sandgrube. Das Trio belegte hinter
dem Rothenburger Philipp Widmer die
Plätze zwei bis vier und dies mit bemerkenswerten Sprüngen über die 6-MeterMarke.
Roland Christen führt das 1000-Meter-Feld an. Sein STVW-Teamkollege Andreas Meyer folgt knapp dahinter. Auf dem Bild
erkennt man auch Simon Schüpbach (LR Gettnau, grüne Sonnenbrille, zweithinterste Position). Fotos Hanspeter Roos
Willisauer Duo beeindruckte
Lisa Stöckli (LR
Gettnau, Nummer
100) schaffte über
1000 Meter den
zweiten Rang,
knapp hinter der
späteren Siegerin.
Persönliche Bestzeit
von Roland Christen
Mit grosser Spannung erwarteten die
Zuschauer die Mittelstreckenrennen
am späten Samstagnachmittag und
hier insbesondere jenes mit Roland
Christen und Andreas Meyer vom STV
Willisau über 1000 Meter. Das Duo hoffte auf eine schnelle Endzeit im Bereich
von 2:25 Minuten, vielleicht sogar noch
etwas darunter. Die beiden Einheimischen bekamen mit den Brüdern Jonas,
Matthias und David Schöpfer vom STV
Sempach sowie dem letztjährigen EMTeilnehmer Hugo Santacruz vom LC
Rapperswil-Jona starke Konkurrenz.
Und auch der Luzerner Stadtlauf-Nachwuchs-Elite-Sieger Simon Schüpbach
von der LR Gettnau versuchte möglichst lange mitzuhalten und eine gute
Endzeit zu realisieren.
Roland Christen sorgte auf den ersten dreihundert Metern dafür, dass die
Pace hoch blieb. Hugo Santacruz übernahm anschliessend das Tempodiktat.
Jonas und Matthias Schöpfer blieben
Stefanie Barmet überzeugte
ihnen dicht auf den Fersen. Die beiden Sempacher liessen auf den letzten
zweihundert Metern nichts mehr an-
brennen und überquerten die Ziellinie als Erster und Zweiter in einer Zeit
von knapp über 2:25 Minuten. Eine Se-
Géraldine Ruckstuhl: Höchstes Punktetotal
Leichtathletik Die Höhepunkte
beim 43. Willisauer Leichtathletikmeeting folgten sich im Minutentakt.
Den Auftakt machten die Mehrkämpferinnen und Mehrkämpfer. Sie sorgten über fünf (Männer) respektive
vier (Frauen) Disziplinen während
des ganzen Nachmittags für spannende Duelle auf hohem Niveau.
Flavien Antille (CABV Martigny) war
bei den vergangenen Austragungen
immer in den vordersten Positionen
anzutreffen. Doch ganz an die Spitze
reichte es ihm nie ganz. Auch heuer
standen ihm mit Jonas Fringeli vom
LC Turicum und Christian Loosli
vom LC Zürich zwei Athleten vor der
Sonne. Der Sieger Fringeli brillierte
mit einem starken 110-Meter-HürdenRennen und einem geglückten Hochsprungversuch auf 1,95 Metern.
Bei den Vierkämpferinnen fehlten
die ganz grossen Namen. Den Tagessieg holte sich Marina Müller von der
LG Küsnacht. Für die Topleistungen
sorgten die U20-Athletin Carolin Agnou von SATUS Biel Stadt sowie die
Altbürerin Géraldine Ruckstuhl. Wie
sich diese zwei Nachwuchssportlerinnen zum Saisonauftakt auf den
Schlossfeldanlagen
präsentierten,
lässt für den weiteren Verlauf einiges
kunde dahinter klassierte sich Roland
Christen, der damit eine neue persönliche Bestzeit über die zweieinhalb Bahnrunden realisierte. Damit zeigte er sich
zufrieden, obwohl er insgeheim gar mit
einer Endzeit im Bereich von 2:24 Minuten liebäugelte.
Nicht in die Entscheidung um den
Sieg eingreifen konnte dieses Mal Andreas Meyer. Dieser spürte noch etwas
seinen starken Auftritt beim Luzerner
Stadtlauf genauso wie Simon Schüpbach, welcher sich unmittelbar hinter
dem Willisauer einreihte.
Géraldine Ruckstuhl vom STV Altbüron zeigte, dass man auch in dieser
­Saison wieder mit ihr rechnen darf und muss. Foto Hanspeter-Roos
erhoffen. Das Duo überzeugte von A
bis Z und liess den Konkurrentinnen
keine Chance.
Die 17-jährige Géraldine Ruckstuhl
konnte sich im Hochsprung hervorra-
gende 1,74 Meter notieren lassen, was
ihr tolle 933 Zähler einbrachte. Sie erzielte mit 3496 Punkten das höchste
Gesamttotal aller Vierkämpferinnen
und zeigte sich entsprechend zufrieden mit dem Wettkampf.
ep.
In die Siegerliste eintragen lassen
konnte sich die Egolzwilerin Stefanie
Barmet über 600 Meter. Sie lief ein taktisch kluges Rennen über die anderthalb Bahnrunden und überzeugte vor
allem im Endspurt. In diesem überholte sie die LG-Benken-Athletin Sandra
Pool und feierte einen tollen Erfolg in
einer sehr guten Endzeit von 1:35,73 Minuten.
Beinahe hätte es auch Lisa Stöckli
(LR Gettnau) zu Platz 1 gereicht, allerdings über 1000 Meter. Doch sie startete
die Aufholjagd eine Nuance zu spät, sodass sie am Ende mit Rang zwei vorliebnehmen musste. Doch mit ihrer kämpferischen Einstellung im strömenden
Regen auf dem Schlossfeld ist sie für
die Saison bereit.
Optimaler Anschauungsunterricht
Doch dies war in Sachen Highlights
noch längst nicht alles. Erstaunen auf
den Zuschauerrängen löste auch Speerwerfer Lukas Wieland vom ST Bern
aus, als dieser sein 800 Gramm schweres Wettkampfgerät in die Hand nahm.
Der 21-Jährige warf gleich zum Saisonauftakt 2015 hervorragende 71,65 Meter.
Damit blieb er zwar knapp zwei Meter unter seiner persönlichen Bestweite
von 2013, knackte aber die U23-EM-Limite für Tallin (9. bis 12. Juli) um über
anderthalb Meter.
Im Sog dieser Spitzenathleten überzeugte auch der Nachwuchs. Sie genossen nicht nur Anschauungsunterricht par excellence, sondern nutzten
die perfekten äusseren Bedingungen
(bis auf die letzte halbe Stunde, als es
in Strömen zu regnen begann), um zum
Saisonauftakt mit vielen persönlichen
Bestweiten und -zeiten zu brillieren.
Einige realisierten dabei bereits
den Richtwert für die nationalen Nachwuchsmeisterschaften, welche am
29./30. August in Basel (U23/U20) respektive Riehen (U18/U16) stattfinden
werden.
Das 43. Willisauer LeichtathletikMeeting ist also bereits wieder Geschichte. Bei alles andere als optimalen
Wetterbedingungen zeigten die Athletinnen und Athleten, dass sich ihre
Fans auf eine tolle Outdoor-Saison 2015
freuen dürfen. Das Eröffnungsmeeting
machte Appetit auf mehr.
Die gesamte Rangliste ist auf
www.stvwillisau.ch abrufbar.
Nach den ersten vier Stunden Training
wurden vom JKS-Verband (Japan Karate Shoto Federation), zu dem die Karateschule Shozankan Willisau gehört,
die Schwarzgurt-Prüfungen durchgeführt. Sieben Kandidatinnen und Kandidaten nahmen teil, darunter auch die
beiden Willisauer Dominic Brun und
Emil Schuler. Geprüft wurden sie von
Nagaki und dem Chefinstruktor JKSSchweiz, Yutaka Koike, einem weiteren
Japaner. Während einer Stunde mussten sie ihr Können zeigen, welches sie
während sieben Jahren gelernt und
perfektioniert hatten: Grundtechniken
von Angriffen und Abwehren, dann
Kampf-Demonstrationen und schliesslich Kata.
Bewertet wurden Schnelligkeit,
Kraft und Wirksamkeit, Präzision, Taktik, Mut, mentale Stärke und Form. Die
beiden japanischen Examinatoren beobachteten kritisch und intervenierten,
wenn sie nicht überzeugt waren. Dominic und Emil beeindruckten besonders
durch ihren Kampfgeist, aber auch mit
ihren starken Techniken, die sie schnell
und zielgenau platzierten.
Ihre Leistungen entsprachen dem
Niveau eines Schwarzgurt-Trägers und
beide erhielten denn auch die Beurteilung der japanischen Instruktoren
mit «Bestanden». Drei Teilnehmende
jedoch genügten den Anforderungen
nicht. Strahlend, aber müde verbeugten sich die Willisauer vor ihren Examinatoren mit der typischen japanischen
Verneigung, die zum Karate wie auch
zum japanischen Alltag gehören. Seit
ihrem 20-jährigen Bestehen hat die Karateschule Shozankan Willisau mit den
beiden neuesten Dan-Trägern 14 Karatekas zum Schwarzgurt geführt.
zenk
Dominic Brun und Emil Schuler
bestanden die Prüfung zum Schwarzgurt-Träger mit Bravour. Foto zvg