über ge setzt - Ruth Geiersberger

„über
ge
setzt“
ein
Performance
Projekt
für
den
bayerisch‐japanischen
Dreigesang:
Ruth
Geiersberger
in
Zusammenarbeit
mit
Masako
Ohta
und
Martina
Koppelstetter
Entlang
des
Romans
„Liebe
am
Papierrand“
von
Yoko
Ogawa
tastet
sich
der
bayerisch‐japanische
Dreigesang
an
die
Fragen
heran:
wie
kann
man
sich
verstehen,
ohne
des
anderen
Sprache
zu
beherrschen?
Wie
resoniert
die
eigene
Sprache
an
und
mit
einem
fremden
(Sprach)
Ort?
Xenoglossie:
die
Fähigkeit,
in
fremden
Sprachen
zu
sprechen,
ohne
sie
gelernt
zu
haben,
den
Inhalt
zu
verstehen
–
ist
das
Gesang?
Wie
funktioniert
eigentlich
Kommunikation?
Geforscht
wird
durch
das
Vergleichen
von
Sprache,
der
ihr
innewohnenden
und
durch
sie
hervorgerufenen
äußeren
Haltung;
durch
Vertonungen
von
Textpassagen
des
oben
genannten
Romans
von
jeweils
einem
deutschen
und
japanischen
Komponisten
in
deren
jeweiliger
Muttersprache
und
anschließend
umgekehrt,
immer
vorgetragen
und
interpretiert
vom
bayerisch‐
japanischen
Dreigesang
in
einer
öffentlichen
Perfomance
in
Japan;
verbunden
mit
einem
Workshop
zu
und
mit
dieser
Materie
mit
Studenten
an
der
Universität
Kobe,
beobachtet
und
mitgefilmt
von
Severin
Vogl,
dessen
Material
und
Konklusionen
zurück
in
Deutschland
in
einer
weiterführenden
Auseinandersetzung
und
Performance
des
Dreigesangs
mit
dem
Thema
miteingebunden
wird.
Rutn
Geiersberger
www.verrichtungen.de
Masako
Ohta
www.masako­ohta.de
Martina
Koppelstetter
www.koppelstetter.com
-
Ruth
Geiersberger:
„über
­
ge
­
setzt“
In
ihrem
Antrag
„über
­
ge
­
setzt“
stellt
Ruth
Geiersberger
das
Konzept
einer
Performance
vor,
in
der
sich
Kompositionen
von
Fumio
Tamura
sowie
Nikolaus
Brass
auf
Grundlage
eines
Textes
von
Yoko
Ogawa
im
Gesang
(Martina
Koppelstetter),
im
instrumentalen
Klang
(Masa­ko
Ohta)
und
in
Sprachverrichtungen
(Ruth
Geiersberger)
immer
wieder
als
Dreigesang
be­gegnen
sollen.
Ob
sie
sich
verstehen
werden,
ist
die
spannende
Frage,
die
sich
die
drei
Per­formerinnen
stellen
und
aus
welcher
heraus
sie
dieses
Projekt
machen
wollen.
Das
ist
wahrscheinlich
die
komplizierteste
Themenstellung
und
gleichzeitig
der
verständ­lichste
Vorschlag
zum
Thema
Dreigesang,
der
gerne
lediglich
als
urbayerisch
und
deshalb
als
einfach
zu
verstehendes
Kulturgut
gesehen
wird.
Vom
Musikalischen
her
betrachtet
ist
er
aber
mit
das
Komplexeste,
was
sowohl
bayerische
als
auch
japanische
Volksmusik
über­haupt
zu
bieten
haben.
Bereits
beim
Lesen
des
Antrags
entstehen
die
verschiedenen
Sprach­Welten
(bayrisch
­
deutsch
/
japanisch)
plastisch,
fast
akustisch.
Und
wenn
dann
das
Zitat
von
Elias
Canetti:
"Die
Tatsache,
dass
es
verschiedene
Sprachen
gibt,
ist
die
unheim­lichste
Tatsache
der
Welt...",
das
als
Untertitel
vor
dem
Antrag
steht,
wirklich
so
ernst
ge­nommen
wird,
wie
es
prominent
platziert
ist,
lässt
das
auf
eine
musikalisch
­
literarische
Rei­se
hoffen,
im
eigenen
Kopf,
aber
mit
japanischen
und
deutschen
Reisebegleiterinnen,
die
hoffentlich
ab
und
zu
für
kreative
Verwirrung
sorgen
werden.
Die
Jury
empfiehlt,
dieses
Projekt
mit
einem
Betrag
in
Höhe
von
44.400
Euro
zu
fördern.
Jurybegründung
/
Einzelprojektförderung
für
freie
Theatergruppen
Kulturreferat
München