Weinkoryphäen geben Einblick in ihr Handwerk - Genuss

Donnerstag, 7. Mai 2015 / Nr. 105
Kanton/Stadt Zug
Neue Zuger Zeitung
Zug ist Thema im
«Hochparterre»
KANTON ft. Dass Bevölkerung und
Arbeitsplätze im Kanton Zug stark
wachsen, ist allgemein bekannt.
Ebenso, welche landschaftlichen Verluste dies fordert. Weniger bekannt
sind dagegen die zahlreichen Anstrengungen des Kantons, die Landschaften zu schonen und die Ansprüche an sie abzustimmen. Diesem
Wirken hinter den Kulissen hat die
Fachzeitschrift «Hochparterre» ein
Themenheft «Zuger Landschaften»
gewidmet.
Zug engagiert sich für Landschaft
Die Recherche habe gezeigt, so
Rahel Marti, stellvertretende Chefredaktorin, dass sich der Kanton für
seine Landschaften engagiere: «Zug
weiss um die Bedeutung seiner Landschaften als natürlicher Ressource,
aber auch als Standortfaktor. Der
Kanton arbeitet darum an vielfältigen
Projekten, um das knappe Gut zu
erhalten und das Bewusstsein dafür
zu schärfen.» Im Themenheft «Zuger
Landschaften» zeigen die Beiträge,
wie die Baudirektion und Fachstellen
anderer Direktionen an diesem Auftrag arbeiten. Für Rahel Marti sind
gerade offene Mitwirkungsprozesse
ein Indiz dafür, wie breit Landschaftsplanung heute arbeitet. Das reich
illustrierte Themenheft «Zuger Landschaften» wurde mit Mitteln des Lotteriefonds unterstützt.
21
Die Sonnenenergie im Fokus
HÜNENBERG Im Dorf gibt es
schon viele Solaranlagen –
doch es sollen noch mehr
werden. Eine Genossenschaft
wirbt heute Abend dafür.
LUC MÜLLER
[email protected]
«Wir suchen noch weitere Leute, die
ihre Dächer für eine Fotovoltaikanlage
zur Verfügung stellen», sagt Werner Schuler, Präsident der Elektro-Genossenschaft
Hünenberg (EGH). Die Genossenschaft
versorgt in Hünenberg rund 4000 Kunden
mit Strom – vor allem im Dorfzentrum.
Die EGH betreibt bereits zwölf eigene
Anlagen. Zudem speist sie Sonnenstrom
in ihr Netz ein, der von rund 40 privaten
Anlagen stammt. Pro Jahr produzieren
diese 52 Anlagen rund 2 Millionen Kilowattstunden. Heute Abend findet in
Hünenberg ein Informationsabend zum
Thema «Sonnenenergie» statt. «Das ist
eine gute Gelegenheit, um für Solarstrom
und neue Fotovoltaikanlagen im Dorf zu
werben», so Schuler.
KEV-Wartezeit überbrücken
Wer erneuerbare Energie wie Solarstrom produziert, erhält vom Bund eine
so genannte kostendeckende Einspeise- anlagen. Doch 2013 produzierte das
vergütung (KEV). Die KEV ist ein Inst- Energieförderprogramm ein Defizit von
rument des Bundes, welches zur Förde- rund 370 000 Franken. Grund: Es wurrung der Stromproduktion aus erneuer- den mehr Förderbeiträge, vor allem für
baren Energien eingesetzt wird. Die KEV Fotovoltaikanlagen ausbezahlt, als im
deckt die Differenz zwischen Produktion Topf waren. Das Defizit wurde kurzfristig
und Marktpreis und garantiert den Pro- mit Geld der Gemeinde gestopft. Seit
duzenten von erneuerbarem Strom 2014 gibt es nun kein Geld mehr aus
einen Preis, der ihren
dem Energieförderprogramm für neue
Produktionskosten
Fotovoltaikanlagen,
entspricht. Wer von
dieser Bundessubwie im revidierten
vention profitieren
Energiereglement
will, muss den Neufestgeschrieben ist.
bau einer Solaranlage
Drei neue Anlagen
bei der nationalen
Netzgesellschaft
«Wer eine Fotovoltaikanlage baut, erhält
Swissgrid anmelden.
ja schon KEV-Gelder
Derzeit gibt es eine
vom Bund und wird
Warteliste, denn An«Wir bauen den
lagen werden nur gebis zur Auszahlung
Anteil an Solarstrom
staffelt unterstützt.
dieser Subvention
weiter aus.»
Bis KEV-Gelder
durch uns unterWERNER SCHULER,
stützt», begründet
fliessen, zahlt die
P R ÄS I D E N T E G H
Werner Schuler die
EGH in der Zwischenzeit den BetreiKürzung. «So verhinbern einer Solaranladern wir eine unnötige etwas. Nach Angaben von Schuler ge Mehrfachsubventionierung.»
gibt es rund 20 Rappen pro produzierFür die EGH ist die Strategie für die
te Kilowattstunde.
Zukunft klar: Sie will den Anteil an erneuerbarem Strom deutlich steigern.
Kein Geld mehr aus Energiefonds
«Auf Solarstrom setzen wir seit 2011.
Bis vor rund zwei Jahren unterstützte Heute stammt der Strom, den wir im
auch die Gemeinde über den Energie- EGH-Netz haben, zu 7 Prozent aus Sonförderfonds den Bau von Fotovoltaik- nenenergie. Der Schweizer Durchschnitt
liegt bei 3 Prozent», betont Schuler mit
Stolz. Zudem stammt rund 5 Prozent des
EGH-Stroms aus dem Biomasse-Heizkraftwerk Hünenberg. Bis 2031 sollen
über 20 Prozent des von der Elektrogenossenschaft Hünenberg produzierten
Stroms aus erneuerbaren Quellen stammen. «Wir bauen den Anteil des Solarstroms weiter aus. In diesem Jahr baut
die EGH drei neue Anlagen.»
Solarstrom ist teurer
Der Strom von den Dächern ist teurer
als jener aus Wasser- oder Kernkraft.
Letzterer kostet rund 18 Rappen pro
Kilowattstunde. Für Solarstrom zahlen
die EGH-Kunden pro Kilowattstunde
derzeit rund 26 Rappen. «Es ist immer
noch hartes Brot, den teureren Solarstrom zu verkaufen», berichtet Schuler.
2014 konnten rund 26 Prozent des
teureren Solarstroms über ein spezielles
Abo verkauft werden. Dabei betrügen
die Mehrkosten aufs Jahr umgerechnet
für eine Familie rund 360 Franken pro
Jahr. «Die Kosten sind zwar höher, aber
man leistet einen wichtigen Beitrag an
die Umwelt», so Werner Schuler.
HINWEIS
Infoabend Sonnenenergie: heute 19 bis 20.15 Uhr,
Einhornsaal Hünenberg. Referieren werden
Vertreter der Energiekommission Hünenberg,
Energie Netz Zug, der schweizerischen Vereinigung
für Sonnenenergie und der EGH.
Weinkoryphäen geben Einblick in ihr Handwerk
A
m Dienstagabend schlug beim
ersten Zuger Genuss-Film-Festival die Stunde des Weins.
Zuerst genehmigten sich die
Teilnehmer im Kino Seehof den Film
«Red Obsession», der sich um das rote
Gold aus Bordeaux dreht. Der Streifen
zeigt, dass sich die europäischen und
US-amerikanischen Abnehmer für Bordeauxweine im Krebsgang befinden,
während die Chinesen den Markt entdeckt haben – und die Preise prestigeträchtiger Tropfen in Schwindel erregende Höhen treiben.
Immer exklusivere und entsprechend
teuerere Weine sind von sehr vermögenden Leuten gefragt, wie im Gespräch
der Schweizer Weinkoryphäen Silvio
Denz und Ueli Eggenberger zu erfahren
war. Dies nach drei Gängen, zubereitet
von den Spitzenköchen Franz W. Fäh
und Stefan Meier. Zum Gourmetmahl
wurden die Bordeaux-Weine von Silvio
Denz kredenzt – er besitzt insgesamt
sieben Weingüter. Eggenberger war einst
Chef des Weins bei Mövenpick und
danach als Boss bei Metro in derselben
Position der grösste Weineinkäufer Europas. Aktuell ist der Zuger CEO der Weinkeller Riegger AG.
CHARLY KEISER
[email protected]
Gebannt hängen
neben dem
Publikum auch
(von rechts) Franz
W. Fäh, Silvio
Denz und Lukas
Anliker an den
Lippen des Zuger
Weinexperten Ueli
Eggenberger.
Bild Charly Keiser
ANZEIGE
Das Dorf-Fäscht nimmt Formen an
ZUGER
BAAR Am 22. August
verwandelt sich das Dorf­
zentrum in eine Festmeile.
Zahlreiche Vereine beteiligen
sich daran.
TUNNEL
<wm>10CAsNsja1NLU00jU3MLcwsAQAnkbmiQ8AAAA=</wm>
<wm>10CFXKMQ6DMBBE0ROtNbP2gDdbRnSIAtG7QdTcvyJJF-n_7q1rquD3e9mOZU-Fwm3G3BFJqQSmrGTpZEJoDupFKhD0P24uuKONLzF8aoM0ddM0qmq5z-sBhQV1vHEAAAA=</wm>
Damit unsere Nachkommen in einer verkehrsbefreiten Kantonshauptstadt leben
und stolz auf die Weitsicht ihrer Vorfahren
sein können!
Peter Brusa, Cham
www.JA-Zuger-Tunnel.ch
red. Baar lebt: Das darf das Organisa-
tionskomitee des achten Baarer DorfFäschts vom 22. August mit Fug und
Recht behaupten. Letzten Herbst hat
das OK die Dorfvereine angeschrieben
und sie darum gebeten, am grossen
Volksfest eine Bar oder eine Beiz zu
betreiben.
Das Echo war überwältigend, wie
das OK in einer Mitteilung schreibt.
Den Baarer Vereinen liegt etwas am
gesellschaftlichen und kulturellen Leben Baars. Die rund 25 Bars und
Beizen waren innert kürzester Zeit
vergeben. Es wird gar eine Warteliste
geführt.
Auf die Baarerinnen und Baarer wartet also eine einzige grosse Festmeile:
Von der Kreuzung Dorf-/Bahnhofstrasse bis zum Kreuzplatz wird sich Beiz an
Beiz, Bar an Bar reihen. Das Festgelände bezieht auch den Rathausplatz mit
ein. Dort entsteht am Nachmittag ein
Kinderparadies.
hasen mit ihrem Kinderkonzert den
Nachwuchs zum Tanzen bringen.
Das Dorf-Fäscht Baar bleibt auch in
seiner achten Ausgabe seinen Grundsätzen treu. Das vom Gewerbeverein
Baar organisierte Fest soll ein Dankeschön an die Bevölkerung sein. Deshalb
ist der Eintritt grundsätzlich gratis.
Countryrock mit den Dustyboots
Festabzeichen ist Ehrensache
Mit Speis und Trank ist es am DorfFäscht aber nicht getan. Unterhaltungschef Kurt Maurer hat ein umfangreiches
Unterhaltungsprogramm zusammengestellt. Auf den vier Bühnen treten
neben kleineren Bands aus der Region
auch national bekannte Formationen
auf.
So sorgen auf der Bühne am Kreuzplatz die Lokalmatadoren von Pink
Willy sowie die nicht weniger erfolgreichen Countryrocker von Dustyboots
für Stimmung. Am anderen Ende der
Festmeile tun es ihnen The Vincenzo’s
und ChueLee gleich. Am Nachmittag
werden Caroline Graf und die Super-
«Doch das Festabzeichen für fünf
Franken ist Ehrensache», betont Arno
Matter, Präsident des Gewerbevereins
und des Dorf-Fäscht-OKs. Mit diesem
bescheidenen Beitrag wird die gesamte
Festinfrastruktur und das Unterhaltungsprogramm wesentlich finanziert. Weiter
werden ab Mitte Sommer TombolaLose verkauft.
Die beteiligten Vereine bezahlen lediglich eine pauschale Gebühr für den
Standplatz inklusive der kompletten
Infrastruktur. Der Gewinn geht voll und
ganz in die jeweilige Vereinskasse. Das
Organisationskomitee um Arno Matter
arbeitet ehrenamtlich.
Nach Kollision
umgekippt
CHAM red. Ein Auto ist am Dienstagabend auf der Autobahn ins Schleudern geraten, mit einem anderen
Fahrzeug kollidiert und dann zur
Seite gekippt. Dabei wurden die Insassen leicht verletzt. Dies teilt die
Zuger Polizei mit.
Der Unfall ereignete sich kurz vor
21.30 Uhr auf der A 4 in Fahrtrichtung
Luzern/Gotthard. Der 35-jährige italienische Lenker und die 36-jährige
Beifahrerin konnten das Unfallfahrzeug trotz der leichten Verletzungen
selbstständig verlassen. Der fehlbare
Lenker muss sich laut der Mitteilung
vor der Staatsanwaltschaft verantworten. Es entstand Sachschaden in der
Höhe von rund 20 000 Franken. Im
Einsatz standen die Rettungsdienste
Zug und Affoltern am Albis, ein Abschleppunternehmen, die Zentras
sowie die Zuger Polizei. Die Autobahn
war im Unfallbereich für eineinhalb
Stunden beidseitig nur einspurig befahrbar.