∙∙∙ kompetent beraten – eigene Feldversuche - Grundlage unserer Empfehlungen ∙∙∙ Pflanzenbau Aktuell Nr. 8/2015 Herbizideinsatz in Kartoffeln Mit den wärmeren und trockenen Witterungsbedingungen ist eine gute Befahrbarkeit der Flächen vielerorts gegeben, weshalb mittlerweile die meisten Kartoffeln gepflanzt worden sind. Bei Anwendung kombinierter Verfahren ist die nächste Überfahrt zur Unkrautkontrolle die Herbizidspritzung. Sollten die Dämme noch gezogen werden, so sollte dies gerade auf Sandboden bei noch ausreichender Bodenfeuchte vor einer längeren Trockenperiode erfolgen, umso eine gute Stabilität der Dammflanken zu erreichen. Beachten sollte man jedoch immer, dass der Damm nicht so verfestigt sein sollte, dass die Kartoffeln beim Auflaufen behindert werden. Das zweite Problem beim Auflaufen der Kartoffeln ist ein zu hoher Unkrautbesatz. Bei der Unkrautregulierung sollte auf die Metribuzinverträglichkeit der angebauten Sorte sowie auf eine ausreichende Ablagetiefe (mind. 12 cm) geachtet werden. Absolut zu empfehlen hinsichtlich Verträglichkeit der eingesetzten Herbizide, aber auch der Wirkung gegen Unkräuter ist die Behandlung im Vorauflauf. Dabei sollten keine grobklutigen, stark humosen und/oder ausgetrocknete Böden vorliegen um so die volle Wirkung der Mittel zu erzielen. Sollten die optimalen Einsatzbedingungen durch die vorgenannten Faktoren nicht vorliegen, so sollte die Applikation der Mittel in einer Spritzfolge erfolgen. dabei sollte bei einer Anwendung im Nachauflauf darauf geachtet werden, dass nur noch Mistral und Cato gegen dikotyle Unkräuter zugelassen sind und die Aufwandmenge von Mistral aus Verträglichkeitsgründen nicht mehr als 0,35 kg/ha sein sollte. Dieses allerdings begrenzt auch die Wirkung des Produktes deutlich. Die Zugabe eines Oels erhöht die Wirkung senk jedoch im Gegenzug die Verträglichkeit. Bei metribuzinempfindlichen Sorten kann als gute Alternative Centium 36 CS, am besten in Kombination mit Bandur, eingesetzt werden. Aber auch zusätzlich bei metribuzinhaltigen Produkten zugesetzt werden, sodass ebenfalls Klette und Windenknöterich mit erfasst werden. Allerdings sollten die entsprechenden Abstandauflagen beachtet werden und eine Spritzung auf Grund möglicher Balttnekrosen ca. eine Woche vor dem Durchstoßen der Kartoffeln abgeschlossen sein. Sollte auch der Einsatz von Centium 36 CS nicht möglich sein, so sollte eine Mischung aus 3,5 l/ha Boxer + 3,0 l/ha Bandur für eine breite Wirkung eingesetzt werden. Zum Ausgleich von Schwächen eines Produktes aber auch zur Resistenzvorbeugung empfiehlt sich grundsätzlich die Zugabe von Boxer besonders bei metribuzinhaltigen Produkten mit Lücken gegen Nachtschatten und Klette, oder von Bandur insbesondere gegen Windenknötterich. Beide Produkte (Boxer sowie Bandur) verhindern zusätzlich eine weitere Ausbreitung der Triazin-Resistenz (Triazine: Metribuzin, Metamitron, Terbuthylazin) von Gänsefuß, Nachtschatten und Melde. Bei den genannten Problemunkräutern oder grundsätzlich weit entwickelten Unkräutern sollte der „Abbrenner“ Quickdown (0,3 l/ha) + Toil (0,75 l/ha) appliziert werden. Copyright © Beiselen GmbH . Alle Rechte vorbehalten . Keine Weitergabe an Dritte! Alle Angaben wurden nach bestem Wissen erstellt. Die Umsetzung erfolgt auf eigenes Risiko ∙∙∙ kompetent beraten – eigene Feldversuche - Grundlage unserer Empfehlungen ∙∙∙ Gräserbekämpfung Graminizid max. zugel. Aufwand. in l/ha zugel. Aufwandm. geg. Quecke in l/ha Ackerfuchsschwanz Windhalm Trespe Rispengras (Jähr. Rispe) Ausfallgetreide Flughafer (Arten) Hirse (Arten) Weidelgras (Arten) Quecke** Der Erfolg einer Gräserbehandlung wird durch den richtigen Termin (3-Blattstadium der Gräser) maßgeblich beeinflusst. Die Gräsermittel wie Agil S oder Focus Aktiv sind in ihrer Wirkung auf alle gängigen Ungräser weitgehend vergleichbar, wenn die Gräser im 2-3 Blattstadium behandelt werden. Steht Ausfallgetreide im Vordergrund bietet sich eine Behandlung mit Agil-S oder Fusilade Max an. Soll zusätzlich Rispengras oder Quecke bekämpft werden, sollte Fusilade Max zum Einsatz kommen. Tritt FOP-Resistenter Ackerfuchsschwanz auf, so ist die beste Wirkung mit Select 240 EC + Para Sommer oder Focus Aktiv zu erzielen. In der Vergangenheit hat sich eine Solodurchfahrt als die sicherste Lösung (Vermeidung von unbefriedigenden Wirkungsgraden) erwiesen. Agil-S 1,0 n.z. () n.z. - () - () (Focus Ultra + Dash) 2,50 + 2,50 FHS n.z. Auch bei FOPResistenz Fusilade Max 1,0 2,0 () - () () 1,0 + 2,0 FHS Auch bei FOPResistenz () Focus Aktiv Select 240 EC + Para Sommer 1,0 + 2,0 FHS Pflanzenschutz-Sachkundeverordnung Wir wollen nochmals auf die Änderungen der Pflanzenschutz-Sachkundeverordnung hinweisen. So endet am 26.05.2015 die Antragsfrist für Altsachkundige, also diejenigen die schon vor dem 14.02.2012 sachkundig waren. Der Antrag kann elektronisch auf dem Portal der Landwirtschaftsverwaltungen unter www.pflanzenschutz-skn.de beantragt werden. Copyright © Beiselen GmbH . Alle Rechte vorbehalten . Keine Weitergabe an Dritte! Alle Angaben wurden nach bestem Wissen erstellt. Die Umsetzung erfolgt auf eigenes Risiko
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